zek Kommunal - Ausgabe 2 - 2016

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JUNI 2016 Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl · P.b.b. „03Z035382 M“ – 14. Jahrgang Fachmagazin für Zukunftsenergie & Kommunaltechnik KOMMUNAL GET IN TOUCH: KLÄRANLAGEN-STEUERUNG EINFACH MOBIL PER TOUCHSCREEN.

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J U N I 2 0 1 6 Ver l agspos t amt : 4820 Bad I s ch l · P . b .b . „03Z035382 M“ – 14 . Jah rgang

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KOMMUNAL

Juni 2016 03

Zur Sache

ENDLICH DER DURCHBRUCH! Waren es nun Derwische oder nicht? Während zu Fuße des Gotthards, innerhalb der Schweiz und sogar über die Landesgrenzen hinaus über die künstlerische Inszenierung der Gotthard-Tunnel-Eröffnung am 1. Juni diskutiert wird – was hält man nun von tanzenden Heuhaufen und einem barbusigen Engel? –, geht es hunderte Höhenmeter weiter oben weit ruhiger vonstatten. Auf Höhenmeter 2.100 können seit Ende Mai die ersten Frühsommer- Ausflügler das Schweizer Alpenpanorama genießen. Über 24 km windet sich der Panoramapass von Nord nach Süd über das Gotthardmassiv und verbindet damit verschiedene Kultur- und Sprachräume, die bis zu seiner Entstehung im 13. Jahrhundert voneinander getrennt waren. Und auch wenn der Transport mit Kraftfahrzeugen und Zügen nun vorrangig unterirdisch er-folgt, hat der Pass weiter große Bedeutung als Verkehrsentlastung und touristischer Magnet für die Region. Etwa sechs Wochen arbeiten zwei Winterdienstteams von beiden Seiten des Berges her, um oben den Durchbruch durch die weißen Schneewände zu schaffen. Ganze 170.000 Tonnen Schnee werden dabei jährlich von leistungsstarken Schneeschleudern entfernt. Mehr zu dieser schwierigen Arbeit erfahren Sie in dieser Ausgabe zek kommunal ab Seite 24.

Aber nicht nur der Gotthard wurde aus seinem Winterschlaf geweckt. So feierte man Ende April bereits den Durchbruch an der Großglockner Hochalpenstraße, wo gegen 5 bis 8 m hohe Schneewände gekämpft wurde (Seite 14). Und erst seit wenigen Tagen ist die kurvige Pass straße am Furkajoch wieder befahrbar. Österreichs westlichster Alpenpass wurde von einer leistungsstarken Schneefrässchleuder, die bis zu 3.500 Tonnen Schnee pro Stunde verarbeitet, von seiner Winterdecke befreit. Mehr über den Einsatz in Vorarlberg lesen Sie ab Seite 18.

Wenn man das endlose Weiß dieser Bergpässe betrachtet und die meterhohen Schneewände, die die Straßen flankieren, kann man sich kaum vorstellen, dass sich hier jemals der Winter zurückzieht. Und tatsächlich: Nach einem mehr oder weniger kurzen Gastspiels des Sommers kehrt oben am Berg wieder winterliche Ruhe ein. Und in der Zwischenzeit werden wieder Vorbereitungen für die nächste Passöffnung getroffen – denn nach dem Winter ist bekanntlich vor dem Winter.

Vorbereitet für den Winterdienst, aber auch für jegliche andere kommunale Arbeiten, ist man als Besucher der größten Fachmesse für Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und Abwasser-technik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft , der IFAT in München, gewesen. 138.000 Besu-cher konnten auf einem etwa 32 Fußballfelder messendem Areal die Produktneuheiten von über 3.000 Ausstellern erkunden. Wer selbst nicht dabei war – oder gerne seinen Messebesuch Revue passieren lassen möchte – kann unseren Messe-Nachbericht ab Seite 32 lesen!

Ihre

PATRICIA PFISTERRedakteurin

KOMMUNAL

04 Juni 2016

Inhalt

Aktuell06 Interessantes & Wissenswertes SHORT CUTS

03 Editorial04 Inhalt06 Impressum

Kommunaltechnik15 Praktische Gießanlagen: Eisenstadt blüht auf GRÜNFLÄCHENPFLEGE

16 Schubert präsentiert neues Leitsystem auf der IFAT 2016 ANLAGENTECHNIK

18 Rolba 1500 räumt Österreichs westlichsten Alpenpass frei SCHNEESFRÄSSCHLEUDER

20 Kahlbacher tourt mit 5.000 PS durch Obertauern WINTERDIENST-EVENT

23 Holder Stripe Hog: Enfernt und reinigt Straßenmarkierungen STRASSENREINIGUNG

24 Supra 4002 schleudert Schnee vom Gotthard-Pass SCHNEESCHLEUDER

27 Hako auf der IFAT: Vielseitigkeit im Kommunaldienst GERÄTEVORSTELLUNG

Veranstaltungen28 Energie-Tage: Forschungs- ergebnisse der Energiewende FACHKONFERENZ

29 Kommunales Alpenforum: effiziente Gemeinden INFO-VERANSTALTUNG

30 öga: Schweizer Messe für die grüne Branche MESSE-VORSCHAU

32 IFAT: Kommunales Messe- Highlight in München MESSE-NACHBERICHT

18 PASSÖFFNUNG 20 WINTERDIENST-EVENT 23 STRASSENREINIGUNG 32 MESSE-NACHBERICHT FERNWÄRME 38

KOMMUNAL

Juni 2016 05

Inhalt

Biomasse36 2 in 1: Produktion von Wärme und Strom mittels Holzvergasung NAHWÄRME

38 Biomasse-Anlage erzeugt Prozesswärme für Pelletshersteller FERNWÄRME

Abwassertechnik43 Vergleich von Siebbandgewebe im Klärwerk Pflegelberg KLÄRTECHNIK

46 Gussrohre werden für Gewässer- schutz auf Pfähle gelegt ROHRTECHNOLOGIE

48 Amiscreen: Grobstoff-Rück- haltung mit 100% Wirkungsgrad MISCHWASSERBEHANDLUNG

Energietechnik50 Mikroalgenkultivierung an der Hochhausfassade PROJEKT

ANZEIGEN zek Kommunal 2/2016

Schubert Elektroanlagen U1

Hako U2

Zaugg U3

Amiantit U4

Bosch 9

Tiroler Rohre 11

GaLaBau 26

Fröling 37

Riebenbauer 37

FERNWÄRME 38 ROHRTECHNOLOGIE 46 WASSERBEHANDLUNG 48 ENERGIETECHNIK 50

KOMMUNAL

06 Juni 2016

Aktuell

PAPPAS GRUPPE LIEFERT ERSTE KEHRMASCHINE IN TIROL AUSWolfgang Habernig verantwortet als Betrei-ber eines Hausmeister-Service in Innsbruck –unter anderem am Industrie- und Technolo-giepark Innsbruck – rund 55.000 qm, aufgeteilt auf 12 Tiefgaragen und zahlreiche Außenstellplätze. Hilfestellung bekommt er seit kurzem von der neuen Kehrmaschine CityCat 1000 von Bucher. Vorteil des Geräts sind unter anderem die griffigen Tellerbesen, die unabhängig voneinander verstellbar sind, und denen kaum ein Schmutz entgeht. Von ganz klein bis ziemlich groß wird alles an Bord geholt. Der Staubentwicklung wirkt da-bei der Einsatz von Wasserdüsen in den Tel-lerbesen entgegen. Durch die extrem schmale Bauweise ist der CityCat 1000 auch in der Lage, enge Verbindungswege zu befahren. Für Parkanlagen oder auch für die Reinigung von Rampen oder von ringförmig angelegten Gehsteigen ist der CityCat 1000 auch mit ei-ner Allradlenkung ausgestattet.

MIT HOCHLEISTUNGS-ULTRASCHALL ZUR ENERGIEAUTARKEN KLÄRANLAGE Auf der Kläranlage Bamberg wird aus der anaeroben Vergärung des Klärschlamms mehr Strom produziert als durch Reinigung des Abwassers verbraucht. Das ist einzigartig in Europa. Einen wesentlichen Beitrag leis-ten die beiden Hochleistungs-Ultraschallsys-teme von Ultrawaves. Diese machen den Klärschlamm besser für die fermentierenden Mikroorganismen verfügbar und intensivie-ren somit den Abbau. Trotz Überlastung der Faulung konnte so der Bau eines neuen Faul-turms vermieden werden, da nun wesentlich geringere Verweilzeiten auf der Kläranlage gefahren werden können. Neben der Schlammbehandlung werden die Hochleis-tungs-Ultraschallsysteme von Ultrawaves auf Kläranlagen auch zur Bekämpfung von Blähschlamm und Schäumen sowie zur Be-reitstellung interner Kohlenstoff träger für eine verbesserte Stick stoff-Elimination ein-gesetzt.

ZIMMERMANN IST KUGELMANN-PARTNERDie Firma Zimmermann AG steht für Quali-tät im Bereich Motorgeräte und Kommunal-technik. So hat das Unternehmen bereits mit Partnern wie Holder oder Wave Weed Cont-rol seinen Sinn für gelungene Zusammenar-beiten gezeigt. Nun ist der Spezialist aus Graubünden Schweiz-Exporteur für den Winterdiensthersteller Kugelmann. Der Her-steller punktet mit seiner Flexibilität: Das mittelständische Familienunternehmen kann sowohl kleine als auch große Serien schnell und kostengünstig produzieren.

CityCat 1000 von Bucher in Tirol im Einsatz.

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Full-Scale-Installation eines Ultrawaves Hochleis-tungs-Ultraschallsystems

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Jörg Zimmermann ist als stolzer Partner des Unternehmens Kugelmann

am IFAT Stand des Unternehmens.

ImpressumHERAUSGEBER Mag. Roland Gruber und Günter Seefried

VERLAG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OGLindaustraße 10, 4820 Bad IschlTel. & Fax +43 (0)6247-84 [email protected]

CHEFREDAKTEUR

Mag. Roland Gruber, [email protected] +43 (0)664-11 50 570

REDAKTEUR

Patricia Pfister, [email protected] Mobil +43 (0)664-214 06 14

MARKETING

Günter Seefried, [email protected] +43 (0)664-3000 393

ORGANISATION

Erika GallentMobil +43 (0)664-2426 222

GESTALTUNG

Gruber-Seefried-Zek Verlags OGLindaustraße 10, 4820 Bad IschlTel. & Fax +43 (0)6247-84 [email protected]

ENDFERTIGUNG, PDF-CREATING

MEDIA DESIGN: RIZNER.ATStabauergasse 5, A-5020 SalzburgTel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: [email protected]

DRUCK

Druckerei RoserMayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / SalzburgTelefon +43 (0)662-6617 37

VERLAGSPOSTAMT

A-4820 Bad Ischl

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek Zukunftsenergie und Kommunaltechnik ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zukunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

ABOPREIS

Österreich: Euro 63,00, Ausland: Euro 74,00inklusive Mehrwertsteuer

zek erscheint viermal im Jahr.Auflage: 12.000 Stück

Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet

KOMMUNAL

Juni 2016 07

Aktuell

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederal-teich“ bei Hengersberg /Deggendorf abge-

schlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden.

Der AS 901 erzeugt ein perfektesSchnittbild selbst bei sehr hohem

Gras oder Buschwerk.

SEPARATIONS-MULTITALENT: SPLITTER TRENNT MATERIAL JE NACH MATERIALBESCHAFFENHEIT VERSTOPFUNGS- UND WICKELFREI Mit der Splitter-Separationstechnik seines Kooperationspartners Anla-genbau Günther GmbH ergänzt Full-Liner Doppstadt sein Leistungs-angebot. Die einzigartige Technik trennt bis zu drei verwertbare Mate-rialströme voneinander. Spiralwellen tragen schwere, kubische Stoffe zur Seite aus, leichte, lange Stoffe schwimmen obenauf und werden in Förderrichtung ausgetragen, kleinere Materialien fallen zwischen den Wellen hindurch. Verstopfungen sind je nach Material, ausgeschlossen. Auf der 31. Weltleitmesse für Baumaschinen „bauma 2016“ vom 11. bis 17. April 2016 in München präsentierte Lösungsanbieter Dopp-stadt den Splitter X2 und informierte, wie klebrige, bindige und schwer siebfähige Materialien sortenrein getrennt werden, um eine optimale Rohstoffausbeute zu erhalten.

VARIO 1000 GEWANN DREI PREISE BEI MESSE TECHAGROVom 3. bis 7. April fand im tschechischen Brünn die TECHAGRO statt, eine der größten Agrar- und Landtechnikmessen dieses Jahr in Europa. Rund 800 Aussteller aus 40 Ländern präsentierten insgesamt 1.125 Marken. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Messe lautete Präzisionslandwirtschaft, also der Einsatz neuer Technologien in der landwirtschaftlichen Produktion. Passend dazu konnte der Fendt 1000Vario die Besucher, aber auch die Experten begeistern und drei Preise gewinnen. Außerdem konnten die Leser der tschechischen Agrarfach-zeitschrift „Zemědělský týdeník“ per Voting an der Abstimmung zum „Traktor des Jahres“ teilnehmen. Die Landwirte, Fahrer und Landtech-nikfans bestimmten eindeutig den Fendt 1000 Vario zu ihrem Favoriten.

TAG DER OFFENEN TÜR: NOTTERKRAN BEGRÜSST MEHR ALS 400 BESUCHER Anlässlich des Boswiler Bruggefäscht, zur Feier einer Schienenbrücke, hat die Notterkran AG am 28. Mai zum Tag der offenen Tür in das Auf-baucenter Boswil eingeladen. Am Heimatstandort wurde vor über 50 Jahren das Unternehmen von Armin Notter gegründet, der zusammen mit Inhaber Thomas Notter und der Mannschaft des Boswiler Unterneh-mens über 400 Gäste begrüssen konnte. Eingeladen waren nicht nur die Einwohner Boswils, sondern auch Kunden aus der näheren Umgebung. Highlight des Tages: die Kranausstellung mit mehr als zehn Fahrzeugen, von denen einige ihre Kranarme bis zu 40 Meter in die Höhe reckten. Zur Kranaustellung auf dem Betriebsgelände waren die verschiedensten Lastwagen mit Kranaufbauten vorgefahren, unter anderem zwei 200 Me-tertonnen-Krane. Aber auch Hakengerätelösungen des Herstellers MUL-TILIFT sowie Mitnehmstapler und ein Forstkran samt aufgeladenem Kurzholz-Anhänger waren bei der Ausstellung zu sehen.

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KGDER SCHLEGELMÄHER AS 901 SM: LEICHTES HANDLING

Der Schlegelmäher AS 901 SM von AS-Motor bewältigt Bewuchshö-hen von einem Meter und mehr ohne Weiteres. Damit ist er die ideale Lösung für Flächen, die nur zwei bis drei Mal jährlich abgemäht wer-den, so die Empfehlung von Manuel Kinnast, zuständig für den Ver-kauf von Kleingeräten bei der Ritter Maschinen GmbH. Der Schlegel-mäher ist das ideale Gerät, um extensiv zu mulchen. Er zerteilt dickes Strauchwerk, Geäst und Gestrüpp mühelos. Der Clou ist aber vor al-lem die einfache Handhabung des Geräts, die Kinnast im Kundenge-spräch gern betont: „Dieser Schlegelmäher lässt sich mit zwei Fingern steuern und exakt manövrieren. So ist ein sehr komfortables Arbeiten möglich, auch an schwierigen Hanglagen.“ Dafür verantwortlich sind die Einzelrad-Lenk- und Bremskupplungen in Verbindung mit den um 360 Grad drehbaren Vorderrädern – so ist die Maschine trotz ihres Gewichts von fast 250 kg sehr leicht zu führen. „Das kommt einem gerade beim Mähen am Hang entgegen“, führt Kinnast aus.

Klebrige, bindige und schwer siebfähige Materialien wie lehmanhaftendes Steinmaterial aus Steinbrüchen

werden über Spiralwellen sortenrein getrennt, um eine optimale Rohstoffausbeute zu erhalten.

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Im Mittelpunkt der Messe: Der Fendt 1050 Vario. Drei Preise inklusive dem Publikumspreis, soviele Auszeichnungen konnte keine andere Maschine auf der TECHAGRO 2016 bekommen.

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Großes Intesse am Tag der offenen Tür von Notterkran lag auf der Kranausstellung.

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KOMMUNAL

08 Juni 2016

Aktuell

Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden.

KONGRESS-MESSE FÜR ENERGIEEFFIZIENZ ENDE JUNI IN KARLSRUHEAls eine der führenden Kongress-Messen für Energieeffizienz in Deutsch-land setzt die CEB 2016 ihren Schwerpunkt auf intelligente Lösungen. Denn in einem modernen Gebäude müssen Konstruktion, Anlagentech-nik und Ausstattung optimal aufeinander abgestimmt sein, um einen nachhaltige Betrieb von Immobilien und damit einen adäquaten Um-gang mit Energie zu ermöglichen. Das Publikum erwartet rund 100 Aus-steller und acht Kongresse zu den Leitthemen „Energieeffiziente Gebäu-de“, „Energieeffiziente Gebäudetechnik“ und „Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe“, die die diesjährige CEB am 29. und 30. Juni 2016 in der Messe Karlsruhe präsentiert. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Fachbesucher: Architekten, Ingenieure, Energieberater, Energieversorger und Handwerker. Auch Experten aus Industrie und Gewerbe, der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie der öffentli-chen Hand gehören dazu.

NAHWÄRMEPUFFERSPEICHER FÜR KOMMUNALEN WÄRMEVERSORGUNGDie Gemeindewerke Bovenden GmbH & Co. KG hat mit ihrem Wärme-konzept für Neubaugebiete allen neuesten technologischen und gesetzli-chen Anforderungen entsprochen. Um die dortigen Wohnhäuser jederzeit ausreichend und sicher mit Energie für die Beheizung und für die Warm-wasserbereitung zu versorgen, wurden eine Wärmepumpe auf Geother-miebasis und ein Gasbrennwertkessel als Redundanz installiert. Um die erzeugte Wärme von der Heizzentrale zu den einzelnen Abnehmern zu transportieren, entsteht ein Versorgungsnetz mit Vorlauf- und Rücklauf-leitungen. Die Übergabestelle, sprich die dezentrale Energiegewinnung, wird über ein Pufferspeichersystem von Enerpipe betrieben, welcher in jedem Haus steht. Der Hochleistungsspeicher HP800ZL-H mit 800 Li-tern verfügt über einen Hochleistungswärmetauscher, und eine hygieni-sche Trinkwassererwärmung. Damit werden die Häuser, welche alle eine Fußbodenheizung haben, mit einer Heizlast von bis zu 7kW und einer Warmwasserbereitung von bis zu 20l/min effizient versorgt.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederal-teich“ bei Hengersberg /Deggendorf abge-

schlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Auf Foren und Kongresse liegt das Haupt-augenmerk der Messe CEB in Karlsruhe.

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KOHLEKRAFTWERK RIEDERSBACH 2: LETZTE TONNE VERSTROMTAm 23. März wurde im Kraftwerksblock Riedersbach 2 die letzte Tonne Steinkohle verstromt. Damit geht ein Kapitel Industriegeschichte in Oberösterreich zu Ende. Der Standort an der Salzach in der oberösterrei-chisch-salzburgischen Grenzregion bleibt allerdings eine strategische Re-serve der Energie AG für ein bereits genehmigtes Gas-und-Dampf-Kraft-werk. Generaldirektor Leo Windtner: „Die Verwerfungen auf den Energiemärkten zwingen uns dazu, die Stromerzeugung aus Kohle am Standort zu beenden. Obwohl die Anlagen technisch in optimalen Zu-stand sind, ist ein weiterer Betrieb wirtschaftlich nicht mehr möglich.“ Seit dem Beschluss des Aufsichtsrates im Juni 2013 wurden am Kraft-werksstandort die noch gelagerten Kohlevorräte von rund 250.000 Ton-nen verstromt. Gewählt wurde der Standort in den 60er Jahren aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Braunkohlebergbau der SAKOG in Trim-melkam und der ausreichenden Kühlwasserversorgung aus der Salzach.

NEUER VORSTAND DER ENERGIE STEIERMARK: MARTIN GRAF Als neues Mitglied des Vorstands der Energie Steiermark tritt der 40-jährige DI (FH) Mag. (FH) Martin Graf, MBA die Nachfolge von DI Olaf Kieser an. „Graf hat im Rahmen des Hearings durch seine umfassende Fach-Expertise, Dynamik sowie seine langjährige Füh-rungs-Erfahrung an der Spitze der Regulierungsbehörde E-Control überzeugt und ein exzellentes, innovationsorientiertes Arbeitspro-gramm präsentiert“, so der Präsident des Aufsichtsrates, DI Josef Mül-ner. „Wir gehen davon aus, mit dem neuen Vorstands-Team eine her-vorragende Basis für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Energie Steiermark zu haben“. Martin Graf führt unter anderem die Bereiche Finanzen, Controlling, Netze, Recht und Personal.

Im 1986 in Betrieb genommenen Kraftwerk Riedersbach 2 (Leistung 165 MW) wurden in insgesamt 120.578 Betriebsstunden mehr als 17 Millionen Megawattstunden Strom erzeugt.

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Martin Graf folgt als Vorstand auf DI Olaf Kieser, der mit 1. April als Geschäftsführer an die Spitze der Stadtwerke Stuttgart wechselt.

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Die Enerpipe GmbH ist einer der führenden Her-steller von Nah- und Fernwärmesystemen.

KOMMUNAL

Juni 2016 09

Aktuell

Optimal aufeinander abgestimmte und dezentral steuerbare Beregnungs-

systeme sorgen für ideale Bedingun-gen in Parks und öffentlichen Anlagen.

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Zwei Monate lang betreibt die Stadt Thun ein Pionierprojekt für ihre Kehrichtlader: Mittels

spezieller Körperübungen aktivieren und stärken sie morgens vor dem Einsatz wichtige Muskeln. Fo

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BODYCOACHING FÜR KEHRRICHTLADER Die jährliche Auswertung der Berufsunfälle bei der Stadtverwaltung ergab, dass krankheitsbedingte Fehlzeiten und entsprechende Kos-ten in Thun zugenommen haben. In der Folge entwickelte die Stadt einen Kurs, der in ähnlicher Form auch bei der US-Navy eingesetzt wird. „So wollen wir die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden erhö-hen, Unfällen vorbeugen und Fehlzeiten vermindern“, erklärt Ge-meinderat Konrad Hädener, Vorsteher der Direktion Bau und Lie-genschaften. Zweimal pro Woche verwandelt sich der Werkhof des Tiefbauamtes in einen Gymnastikraum: Unter Anleitung der Fit-ness-Trainerin Stefanie Jenzer aktivieren die insgesamt zwölf Keh-richtlader und Lastwagenfahrer vor Arbeitsbeginn ihren Körper. Das Tiefbauamt der Stadt Thun sammelt mit seinen vier Kehricht-fahrzeugen täglich rund 120 Tonnen Abfall ein, davon werden im Schnitt drei Tonnen pro Mitarbeiter von Hand beladen. Dies hat eine enorme Belastung des Körpers zur Folge.

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EFFIZIENTE LÖSUNGEN VON RASENPFLEGE ÜBER BEREGNUNG BIS TRANSPORTEine professionelle Grünpflege erfordert auch immer die korrekte Be-wässerung der Grünflächen. Idealerweise lässt sich die Beregnung auto-matisieren und aus der Ferne überwachen, zudem schont sie die wert-volle Ressourcen Wasser und Energie. Toro bietet für Kommunen eine ausgeklügelte Systemlösung, bestehend aus dem Steuersystem Tricomm, dem Bodensensor TurfGuard und den Regnern Flex und Infinity sowie TS90 an. Tricomm ermöglicht als webbasierte dezentrale Steuerung den Onlinezugriff auf die Steuerungsanlage. Rund um die Uhr und von überall können die verantwortlichen und autorisierten Personen Sys-temchecks per Smartphone oder Tablet durchführen, Fehler überwa-chen und Eingriffe in die Programmierung der Anlage vorgenehmen. Für sämtliche anfallenden Arbeiten im kommunalen Bereich bietet Toro erprobte und innovative Lösungen – von der Rasenpflege inklusive Beregnung bis hin zum Transport von Mitarbeitern und Material.

KOMMUNAL

10 Juni 2016

Aktuell

Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden.

PRÄSENTATION VON NEUEM UMSETZER TOPTURN X 4.5 VON KOMTECHAuf der IFAT 2016 in München stellte Komptech auch in diesem Jahr einen interessanten Ausschnitt aus seinem breiten Angebots-spektrum des Unternehmens vor: Neben den praxisnahen Live-De-monstrationen kommen auch die Visionen nicht zu kurz – „Schred-der der Zukunft“, so heißt das zukunftsweisende Projekt. Schon Realität hingegen ist die Weltpremiere des neuen Topturn X 4.5. Einem fachkundigen Publikum zeigte Komptech am Messestand erstmals den neuen Topturn X 4.5 – ein Umsetzer, der genau auf die Platzverhältnisse kleinerer und mittlerer Kompostanlagen zuge-schnitten ist. Mit einer Einzugsbreite von 4,5 Metern, leistungsstar-kem Antrieb und intuitivem Bediensystem ist der Topturn X 4.5 genau die richtige Maschine für alle, die auch auf kleineren Anlagen großes vor haben.

Das Klimaschutzabkommen von Paris bedeutet die Abkehr von Kohle, Erdöl und Erdgas sowie den Umstieg auf erneuerbare Energien. Damit steigt auch der Bedarf an Biomasse, insbesondere an Holz, das als Rohstoff und Energieträger von vielen Seiten beansprucht wird.

VERANSTALTUNG „BIOENERGIE UND UMWELTSCHUTZ“ AM 14. JUNI IN WIENMit der Veranstaltung „Bioenergie und Umweltschutz“ am 14. Juni in in Wien möchte der Österreichische Biomasse-Verband die Auswirkungen der Biomassenutzung auf die Umwelt umfassend beleuchten. Im Zuge der erhöhten Nachfrage sind Diskussionen über die Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen der Biomassenutzung in Europa aufgekommen und von den Medien aufgegriffen worden. Berichtet wird über illegalen Holzeinschlag, die Rodung von Urwäldern, Monokulturen, die Verar-mung der Waldböden, den Verlust der biologischen Vielfalt oder die Ein-führung von Gentechnik durch die Hintertür. Die Tagung soll Chancen, Risiken und Potenziale des heimischen Biomasse einsatzes aufarbeiten und zeigen, dass Klimaschutz und Naturschutz keinen Widerspruch dar-stellen. Laut einem kürzlich veröffentlichten Szenario des Umweltbun-desamtes könnte die Bioenergie bereits 2030 zum bedeutendsten Ener-gieträger in Österreich avancieren und Erdöl vom ersten Platz verdrängen.

PFANZELT: ZWEI NOMINIERUNGEN ZUM KWF INNOVATIONSPREISNeben dem Deichseltilt-Federungssystem, das für die Rückeanhänger der Baureihe logLINE erhältlich ist und neben einem Sicherheitsplus auch für ergonomisches Arbeiten im Hang sorgt, wurde die neue Pfan-zelt Fällraupe für den Preis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forst nominiert. Das KWF begründet die Ent-scheidung damit, dass die Fällraupe auf Grund der „kompakten Ab-messungen, dem geringen Gewicht mit niedrigem Schwerpunkt und der anpassbaren Laufwerksbreite sehr flexibel unter verschiedenen Be-dingungen einsetzbar“ ist. Die Fällraupe ist als Arbeitsmittel für mehr Sicherheit bei Waldarbeit konzipiert. Überall dort wo zur Unfallverhü-tung, z.B. bei Sicherheitsfällungen, eine Seilwinde benötigt wird, ist die neue Fällraupe das optimale Fahrzeug im Hinblick auf Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.

Auf der IFAT 2016 in München präsen-tierte Komptech einen Ausschnitt aus

seinem breiten Angebotsspektrum.

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Fällraupe PS RH - 1135/5 mit 5 Tonnen Zugkraft

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SYSTEMLÖSUNGEN RUND UM RECYCLINGVom 30. Mai bis 3. Juni präsentierte der Baumaschinenhändler und Systempartner Kiesel aus Baienfurt bei Ravensburg seine Maschinen, Anbaugeräte und Systemlösungen für die Bereiche Entsorgung und Recycling. Gemeinsam mit dem Partner Fuchs erhielten die Kunden Einblick in die neue F-Serie der bewährten Fuchs-Umschlagmaschi-nen: Diese arbeiten mit dem neuen Deutz-Motor kraftstoffsparender und emissionsärmer, auch das Handling und die Dynamik der Maschi-nen hat sich weiter verbessert, so dass die Fuchs-Umschlagmaschinen anspruchsvolle Ladeaufgaben jetzt noch effizienter erledigen können. Gleichzeitig wurden die Bedienerfreundlichkeit und der Fahrkomfort weiter optimiert. Außerdem gab es die neu konzipierte Kabine von Fuchs zu sehen, die als Designstudie zum Probesitzen und Ausprobie-ren einlud. Auf der IFAT zu sehen: Der MHL 320 F ist

stark in Abfall- und Recyclingwirtschaft.Foto

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Juni 2016 11

Aktuell

Vorbildlich: jede 5. Neuzulassung 2015 war in Norwegen ein Elektrofahrzeug.

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Gussrohrsysteme für Trinkwasser

Tradition auf neuen WegenQualität mit Bestandwww.trm.at

2017 findet die nächste Messe Klimaenergy in Bozen statt.

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rgyHYDRADIG: JCB PRÄSENTIERT REVOLUTIONÄRES BAGGERKONZEPT

Am Anfang der Entwicklung des Hydradig vor drei Jahren firmierte das streng geheime Projekt intern unter dem Codenamen „Project 710“. In vielen intensiven Gesprächen arbeiteten die Ingenieure gemeinsam mit ausgewählten JCB Kun-den die wichtigsten Anforderungen heraus. Dabei standen die Bedürfnisse der Kunden aus den Bereichen Versorgungswirt-schaft, Straßenbau und Garten- und Landschaftsbau im Mittelpunkt: „Kunden wissen, was sie von einer Maschine wollen – unsere Kunden woll-ten von uns als Lösung eine Maschine, die deutlich bessere Sicht, mehr Stabilität, Wendigkeit, Mobilität und Wartungsfreundlichkeit bietet. Wir wussten, dass wir dafür auch den Stand der Technik in Frage stellen muss-ten und den Kunden Lösungen anbieten müssen, die sie nie für möglich gehalten hätten. Mit dem JCB Hydradig ist es uns in einer völlig neuen Dimension gelungen, im Zehntonnenbereich alle fünf Kundenanforde-rungen umzusetzen“, erläuterte Tim Burnhope, Chief Innovation & Growth Officer. Im Pflichtenheft des Project 710 stand die Rundum-sicht aus der Kabine an erster Stelle. Gleichzeitig aber sollte auch an der perfekten Stabilität gearbeitet werden, wobei dies nicht zu Lasten der Wendigkeit und Mobilität gehen sollte. Last but not least und auch im Sinne der Sicherheit wünschten sich die Kunden eine ideale Servicezu-gänglichkeit vom Boden aus. Keine unlösbare Aufgabe, wie der Hydra-dig nun eindrucksvoll beweist. Der geniale Kunstgriff, um alle diese Kundenanforderungen beim Hydradig zu erfüllen bestand darin, den Motor, Getriebe sowie Hydraulik im Unterwagen statt wie üblich im Oberwagen der Maschine unterzubringen. Durch diese Bauweise ver-ändert sich der Bagger gegenüber herkömmlichen Hydraulikbaggern in mehreren wesentlichen Merkmalen. Zum Beispiel liegt der Schwer-punkt des Hydradig dank seiner Bauweise nun deutlich niedriger, so dass eine ausgezeichnete Stabilität erreicht wird: mit einem schwenkba-

ren Verstellausleger und Doppelbereifung ausgestattet bringt der Hyd-radig es auf eine maximale Hubkapazität von 1000 kg bei 360° und bei voller Reichweite. Zudem erreicht er diese Leistung mit dem kürzesten Hecküberstand seiner Klasse. Denn nicht nur beste Wendigkeit und 360-Grad-Rundumsicht prädestinieren den Hydradig für Baueinsätze in beengter Umgebung, auch eine entsprechende Hubleistung ist auf Straßenbaustellen und Einsätzen im Stadtgebiet gefragt. Mit einem Chassis, das auf dem Prinzip der Teleskoplader-Technologie beruht, war JCB in der Lage, den Hydradig mit drei Standard-Lenkarten – Vor-derradlenkung, Allradlenkung und Hundegang – auszustatten. Optio-nal ist eine automatische Umschaltung der Lenkachsen erhältlich, da-mit kann man in jede Richtung fahren, ohne dass man beim Lenken umdenken muss.

Müheloses Arbeiten auf beengten Stadtbaustellen mit perfekter Rundumsicht und massive Standfestigkeit.

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KOMMUNAL

12 Juni 2016

Aktuell

Im Seilspeicher finden 60 m des Spezialseils Platz, darüber hinaus kann jede belibige Seillänge verwendet werden.

DOPPELT ÖKOLOGISCHE NUTZUNG GEBRAUCHTER AKKUSLange Zeit waren die Akkus die Achillesferse der Elektromobilität – das ändert sich nun dank langlebiger Akkus rasant. Aber auch für die alten Speichermodule wurde ein sinnvolles System von Schindler clean-energy-systems entwickelt. Im Wesentlichen besteht die „Ener-giestrecke“ aus mehr oder weniger gebrauchten Akkus, einem Aufbe-wahrungsschrank sowie der dazugehörigen Lade- und Entnahmeelekt-ronik. Die Energiegewinnung erfolgt durch Solar-Generatoren, parallel dazu können gleichzeitig die E-Fahrzeuge geladen werden. Aus dieser Anordnung ergibt sich die doppelt ökologische Nutzung gebrauchter Akkus: Die Weiternutzung von Akkus, die für die Verwendung im Fahrrad oder Golfcart keine optimale Kapazität mehr aufweisen und die ihre „Elektronenfüllung“ direkt aus der Sonne beziehen. Auf diese Weise können Alt-Akkus noch lange zum Energiespeichern genutzt wer-den, auch wenn sie im harten Alltagsbetrieb nicht mehr einsetzbar wären.

WILDKRAUTBEKÄMPFUNG PER SENSOR UND HEISSWASSERDie WAVE Sensor Series bekämpft mittels Sensor und Heißwasser um-weltfreundlich, effektiv und effizient das Wildkraut auf allen Bodenbe-lägen. Durch das frontal installierte Dosiersystem von 1,60 Metern Breite und der vollautomatischen sensorgesteuerten Ausbringung des Heißwassers schafft es das System, bis zu 30.000 m2 Fläche an Wild-kraut zu bekämpfen. Bei der WAVE-Methode zerstört das Heißwasser den oberen Teil und den Wurzelansatz, so dass die Pflanze sofort ab-stirbt. Die Sensor Series ist für den Einsatz auf Gehwegen, öffentlichen Plätzen und wassergebundenen Wegen konzipiert. Technisch umge-setzt ist dies unter anderem durch die Seitenstrahler oder die manuelle Handlanze für die Nachbearbeitung schwer zugänglicher Stellen. Die Bekämpfung des Wildkrauts erfolgt mit einem Wasserdruck von nur 2 Bar. Dieses ist schonend für den Belag und stellt keine Gefahr für Per-sonen und Fahrzeuge im öffentlichen Stadtverkehr dar.

OUTDOOR-BATTERIESYSTEM POWERBOOSTER NEU ENTWICKELTFür eine zukunftsweisende Infrastruktur der Elektromobilität ist die dynamische Leistungsbereitstellung für Schnell-Ladestationen unabding-bar. Allerdings stehen nicht immer ausreichende Leistungskapazitäten für den Anschluss von Schnell-Ladestationen zur Verfügung. Eine Lösung bietet das von ADS-TEC kompakte Outdoor-Batteriesystem „Power-booster“ als Leistungsverstärker im Verteilnetz. In komprimierter Bau-weise liefert es hohe Leistungen an die angeschlossenen Schnell-Ladestati-onen, während mit niedriger Leistung am verfügbaren Netzanschlusspunkt Energie nachgeladen wird. Das spart nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch aufwendige Mittelspannungsanlagen, Baukostenzuschüsse oder teu-ren Netzausbau. Über die ADS-TEC Cloud Big-LinX können verteilte Speichersysteme überwacht, gekoppelt und in übergeordnete Manage-mentsysteme und virtuelle Kraftwerke eingebunden werden.

Großflächige Wildkrautbekämpfung mit einer sensorgesteuerten Dosiereinheit von 1,60 Breite. Fo

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Die Schindler Ladestationen bestehen aus dem Solar-generator, dem automatischen Spannungswandler sowie den passenden Ladesteckdosen und Anschlüssen für alle E-Fahrzeuge. Hier zu sehen: der Veloport mit 1,5 kWp.

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Als Komplettlösung sind Umrichter, Tem-peraturregelung, Steuerungselektronik, Sicherheits- und Energiemanagement-

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Nach Abschluss des Auftrages verfügen KNG und Stadtwerke Kapfenberg über ein leistungsfähiges Smart-Metering-Gesamt-system, das den österreichischen und europäischen Rahmen-bedingungen für den Rollout von Smart Metern entspricht.

SIEMENS RÜSTET KÄRNTEN UND STADT KAPFENBERG MIT SMART-METERING-INFRASTRUKTUR AUSSiemens rüstet die Netze der KNG – Kärnten Netz GmbH und der Stadtwerke Kapfenberg mit Hard- und Software für eine Smart-Mete-ring-Lösung aus und stellt die Infrastruktur zur intelligenten Mess-datenerfassung zur Verfügung. Die KNG wird bis Herbst 2016 mit der digitalen Smart-Grid-Plattformlösung EnergyIP von Siemens ausgerüs-tet. Bis 2018 werden dann in der ersten Tranche 95.000 analoge Strom-zähler durch Smart Meter ersetzt, wobei 2016 bereits mehrere tausend Smart Meter in Betrieb gehen werden. Für den flächendeckenden Rol-lout besteht eine Option auf insgesamt 345.000 Smart Metern. Die Einführung hängt unmittelbar mit den Klimazielen der EU zusam-men. Bis Ende 2020 müssen gemäß EU-Richtlinie 80 Prozent der Haushalte mit intelligenten Messgeräten ausgestattet sein.

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KOMMUNAL

Juni 2016 13

Aktuell

Bis Sommer 2017 soll die Einhausung zur Lärmreduktion für die Gemeinde

Zederhaus abgeschlossen sein.

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LANDMASCHINENSPEZIALIST LINDNER SETZT AUF ELEKTROMOBILITÄTDer Kundler Landmaschinenspezialist erwarb für Fahrten innerhalb von Tirol einen neuen BMW i3 - das erste rein elektrisch angetriebene Modell von BMW verfügt über eine Reichweite von fast 160 Kilome-ter. Aufgeladen wird der BMW i3 an der neuen Ladestation beim Innovationszentrum in Kundl. Den Strom produziert die Photovol-taikfassade des Gebäudes. David Lindner: „Hinter dem BMW i3 steht eines der innovativsten Fahrzeugkonzepte der Welt. Das passt hervorra-gend zu unserem Innovationszentrum, bei dem wir großen Wert auf nachhaltige Bauweise gelegt haben.“ Die Baumaterialien stammen aus der Region, durch die Dreifachverglasung und die Energiesparkompo-nenten erreicht das Gebäude fast Passivhausstandard. Die Beleuchtung erfolgt hauptsächlich durch besonders sparsame Leuchtstoffröhren und LED-Scheinwerfer. Alle Besucher des Innovationszentrums können die Ladestation in Anspruch nehmen.

HÖCHST GELEGENE PHOTOVOLTAIK-ANLAGE DER SALZBURG AG IN BETRIEBDirekt beim Hotel Schafbergspitze hat die Salzburg AG eine neue Photo-voltaik-Anlage errichtet, sie ist mit 1.782 Höhenmeter die höchst gelegene Anlage des Betreibers. „Wir werden hier ca. 26.730 kWh im Jahr erzeugen – das bedeutet, dass die Anlagen der Schafberg-Bahn mit Ökoenergie, die wir selbst erzeugen, versorgt werden“, erklärt Horst Ebner, Vorstand der Salzburg AG, und setzt fort: „Wir investieren alleine im Jahr 2016 15 Mio. Euro in den Ausbau und die Modernisierung von Wasserkraftwerken, Photovoltaik-Anlagen, Biomasse- und Ökoanlagen und davon etwa eine Million Euro in den Bereich Photovoltaik. Damit setzen wir ganz klar ein Zeichen in Richtung Energiewende.“ Die Salzburg AG betreibt mit der neuen Anlage am Schafberg 40 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 15.278 kWp und einer Strom-Jahreserzeugung von 16.797 MWh, das ist Strom für etwa 5.000 durchschnittliche Haushalte.

PROFESSIONALS ON THE AIRPORT: FACHKONFERENZ AM FLUGHAFEN SALZBURG Mehr als 220 Gäste aus aller Welt waren der Einladung der ASH Group zur Fachkonferenz nach Salzburg am 13. April gefolgt. Allesamt Profis, wenn es um den Unterhalt und die Sicherheit von Flughafenverkehrsflä-chen geht. Neben einer Fachausstellung mit Fahrzeugen und Geräten der ASH Group mit ihren Marken Aebi, Schmidt und DMi, präsentier-ten auch die teilnehmenden Partner Claas, Mercedes Benz, MAN, Ves-tergaard und Eastman Lösungen rund um den Winterdienst auf Flughä-fen. Yvonne Björnstrom (Management Swedavia AB), Richard Oakes (Winter Operations Manager, Heathrow Airport Ltd) und Stefano Dol-ci (SEA Flughafen Mailand-Malpensa) gewährten in Fachvorträgen spannende Einblicke in den Praxisalltag am Flughafen und thematisier-ten unter anderem Lösungen zur Optimierung der CO2- Bilanz sowie Herausforderungen für einen nachhaltigen Winterdienst. Highlight war eine Fahrzeugvorführung auf dem Vorfeld des Flughafen Salzburgs und die Präsentation der beiden neuen Kehrblasgeräte von Schmidt – der kompakten CJS sowie der gezogenen TJS. Für die neue CJS und TJS Kehrblasgeräte-Generation war neben dem neuen EuroMot 4 Aufbau-motor, der Anpassung an neue Euro 6 Trägerfahrzeuge und technischen Optimierungen auch das Design im Fokus. „Die Optik überarbeitet sollte moderner und dynamischer werden. Wir wollten mit dem neuen Design zudem ein Gleichteilekonzept initiieren, auf dem weitere Geräte aus der Airport-Familie zu einem späteren Zeitpunkt anknüpfen kön-nen“, so Theresia Winkler-Flügel, Produktmanagerin Airportgeräte bei Schmidt und Leiterin des Technologieprojektes. Nicht weniger spekta-kulär konnten die Teilnehmer der Fachkonferenz anschließend im Han-gar 7, Heimat der Flying Bulls, zwischen Flugzeugraritäten, Helikop-tern oder Formel 1 Boliden die Gespräche weiter vertiefen.

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Elektromobilität in Kundl: Dieter Unterberger (r.) übergab den BMW i3 an Lindner-Verkauftsleiter Markus Inwinkl (l.) und Marketingleiter David Lindner (Bildmitte).

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Die Fahrzeugvorführung am Flughafen Salzburg zeigte die Bandbreite an Airport-Gerätschaften von ASH und seinen Marken auf.

Aussicht vom Schafberg: Hier wurde die Photovoltaik-Anlage der Salzburg AG vor dem wohl schönsten Panorama errichtet.

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KOMMUNAL

14 Juni 2016

Aktuell

Kraftübertragung mittels Kettensägemotor: Eine handelsübliche Motorsäge kann in wenigen Minu-

ten ohne zusätzliches Werkzeug angebaut werden.

Der nächste Winter kommt bestimmt: Tatra

Phoenix EURO 6, 4x4 Kommunalfahrzeug mit

Kahlbacher Schneepflug und Streuaufsatz.

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Erfolgreicher Durchstich und Saisoneröffnung der Großglockner Hochalpenstraße.

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TATRA PHOENIX: ROBUST UND GELÄNDEGÄNGIG Der tschechische Allrad LKW-Hersteller Tatra hat heute noch bei vie-len Unternehmern einen legendären Ruf für robuste, langlebige und extrem geländegängige Fahrzeuge. Nach langer Abwesenheit kehrt das Unternehmen jetzt mit einer neuen, universellen Modellreihe auf den Bau,- Kommunal und Sonderfahrzeugmarkt zurück. Das neue Fahr-zeug hört auf den Namen Tatra Phoenix und verknüpft Bewährtes mit modernster Nutzfahrzeugtechnik: Das ergonomische und komfortable Fahrerhaus stammt von DAF, ebenso wie die sparsamen und leistungs-starken EURO 6 PACCAR-Dieselmotoren, die Getriebe wahlweise von ZF oder Allison. Alleinstellungsmerkmal ist das einzigartige Fahr-gestell mit luftgefederten Halbachsen und Zentralrohrrahmen. Diese Bauweise sorgt nicht nur für beste Traktionseigenschaften sondern er-möglich höhere Nutzlasten bei gleichzeitig höherer Fahrgeschwindig

GROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE WIEDER FREIDer „Durchstich“ auf der Großglockner Hochalpenstraße ist nach zwei-wöchigen Kampf gegen 5 bis 8 m hohe Schneewände gelungen: Am 26. April drangen die Schneeräumer zum Hochtor vor. Rund 500.000 Ku-bikmeter Schnee wurden in zwei Wochen von 15 Männern und den vier über sechzig Jahre alten „Rotationspflügen – System Wallack“ sowie weiteren zehn Maschinen und Testgeräten bewegt. Ein riskantes Unter-fangen, das viel Erfahrung erfordert: Abschnitte müssen gesichert, an manchen Stellen Lawinen gesprengt werden. „Der diesjährige Winter war relativ mild, trotzdem kam es durch immer wieder wechselnde Schneefälle von Nord und Süd zu großen Mengen an Neuschnee“, fasst Peter Embacher, Leiter der Schneeräumung der Großglockner Hochal-penstraßen AG (GROHAG) die diesjährigen Schneeräumungsarbeiten zusammen. Erste verschlafene Murmeltiere waren beim „Winterweck-dienst“ bereits munter und konnten bestaunt werden.

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Erfolgreicher Durchstich und Saisoneröffnung der Großglockner Hochalpenstraße.

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RECYCLING MIT ELEKTRO-STAPLERRund 30.000 Tonnen Kunststoff müssen jährlich bei der InnoRecy-cling AG in Eschlikon, Schweiz, bewegt werden. Das Werk in der Nähe von St. Gallen ist eines der wenigen in der Schweiz, das auf die Wiederverwertung von Kunststoffen aller Art spezialisiert ist. Um die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten, setzt InnoRecycling jetzt ausschließlich auf Elektro-Gabelstapler von Hyster. Die leistungs-starke Flotte der Hyster J2.5 XN hat die verbrennungsmotorischen Flur förderzeuge inzwischen fast komplett abgelöst. „Vor eineinhalb Jahren haben wir damit begonnen, unsere Hyster Dieselstapler der Serie H2.0-3.5 FT mit einer Hublast von bis zu 3,5 Tonnen durch sieben zuverlässige Hyster Elektrostapler der neuesten Generation zu ersetzen“, sagt Betriebsleiter Robert Müller. „Als Recyclingbetrieb wollten wir mit gutem Beispiel vorangehen, ökologischer arbeiten und den CO2-Ausstoß verringern.“

Mit seitlich kippbaren Boxen und drehbaren Klammergabeln können auch lose Kunststoff-beutel für das Recycling vorbereitet werden.

STEYR CVT: 40.000 ZUFRIEDENE KUNDENAm 3. Mai 2016 war es so weit: In St. Valentin übergaben Steyr Brand President Andreas Klauser und Business Director Rudolf Hinterberger das 40.000ste Steyr CVT Modell, einen Profi CVT, an den stolzen Bad Bleiberger Bauern Thomas Hecher. Der Kärntner Landwirt zeigte sich hocherfreut – und auch ein wenig überrascht: „Ich hab natürlich ge-wusst, dass der CVT ein super Traktor ist. Darum wollte ich auch un-bedingt einen haben. Dass davon allerdings schon 40.000 Stück ver-kauft worden sind, das hätte ich mir nicht gedacht!“ Die Erfolgsstory des CVT begann 1997 auf der Agritechnica in Hannover, wo das Stu-fenlos-Konzept erstmals vorgestellt wurde. Steyr hat aber nicht nur ei-nen stufenlosen Antrieb entwickelt, sondern als erster Hersteller den Motor und das Getriebe intelligent miteinander verbunden. Das er-möglicht einen bis dato unerreichten Fahr- und Bedienkomfort.

Steyr Brand President Andreas Klauser, Kunde Thomas Hecher, Bürgermeister

von Bad Bleiberg Christian HecherFoto

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KOMMUNAL

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Kommunalfahrzeug

EISENSTADT BLÜHT MIT STEIRISCHER TECHNOLOGIE AUFAb sofort sorgt in Eisenstadt eine Gießanlange mit einem 3.000 Liter Wassertank und einem proportional gesteuerten Gießarm des steirischen Herstellers Eco Technologies für gepflegte Grünflächen und blühende Blumenbeete. Der Wassertank wurde auf das Kommunalfahrzeug der Stadt passgenau adaptiert und mit einer Niederdruckpumpe und einer Schlauchtrommel samt Handlanze ausgestattet. Der schwenkbare Gießarm mit dem großen Brausekopf wird mittels Joystick einfach von der Fahrer-kabine aus bedient. Durch den Einsatz des neuen Systems werden in Eisenstadt die aufwendigen Gießarbeiten zukünftig schneller, effizienter und somit wirtschaftlicher verrichtet.

Unsere 19 Stadtgärtner freuen sich schon auf den Einsatz des neuen Systems von Eco Technologies. Das

Gießen und Pflegen von rund 210.000 m² Parkanlagen, 10.000 Stadtbäume, 10.000 Blumen und 300 Hängebaskets in der ge-samten Stadt wird nun enorm erleichtert. Der Eco-Gießarm hat uns durch seine große Reichweite und seine einfache Bedienung überzeugt. Der Wassertank wurde speziell auf unser Fahrzeug angepasst und wird mit Regenwasser von einem Wasserbecken aus betankt. Das lässt die Pflanzen besonders gut wachsen und spart wertvolles Trinkwasser“, so Ing. Alfred Schlögl, Leiter der Wirtschafts-betriebe Eisenstadt.

PFLANZENSCHONENDES BEWÄSSERN „WIE AUS DER GIESSKANNE“„Die neue Gießanlage der Stadt Eisenstadt umfasst einen Gießarm und einen individuell angepassten 3.000 Liter Wassertank aus un-serer Multiwash-Produktpalette. Der Wasser-tank wurde optimal auf die Pritsche des vorhandenen Kommunalfahrzeugs, einem

Uni trac 102, angepasst. Dabei wurde, unter Berücksichtigung der höchstzulässigen Achs-lasten, die maximale Tankgröße berechnet und maßgeschneidert gebaut. Der UV- beständige Kunststofftank ist mit einer Nieder druckpumpe ausgestattet, die einen Druck von 0 bis 20 bar aufbaut. Dieser Druckbereich erzeugt einen weichen Wasser-strahl, der sich ideal zum pflanzenschonen-den Gießen eignet. Weiters befinden sich eine selbstaufrollende Schlauchtrommel mit einer teleskopierbaren Gießbrause für händi-sches Gießen und ein C-Anschluss am Was-sertank. Der vorhandene C-Anschluss mit groß dimensioniertem Überlauf ermöglicht das schnelle und sichere Betanken von jedem Wasser-Hydranten oder von stehenden Ge-wässern. Das erspart den Stadtgärtnern wert-volle Zeit und erlaubt nahezu durchgängiges Arbeiten. Auch für die Sicherheit im Stra-ßenverkehr ist gesorgt: Kreuzweise, integrier-te Schwallwände im Kunststofftank ver-hindern Gewichtsverlagerungen durch schwappendes Wasser während der Fahrt. Somit ist das Fahrzeug auch mit halbleerem

Tank sicher unterwegs“, verrät Eco Techno-logies Verkaufsleiter Hans-Peter Hackl.

GROSSE REICHWEITE DES PER JOYSTICK GESTEUERTEN GIESSARMSDas Herzstück der Gießanlage ist der hydrau-lisch, proportional gesteuerte Gießarm. Er ver-fügt über eine Reichweite von insgesamt 12,8 Metern. Davon reichen 6,2 Meter nach links und 6,6 Meter nach rechts von der Fahrzeug-mitte aus. Der Gießarm kann in Höhen bis 3,6 Metern eingesetzt werden. Der Schwenk-bereich liegt bei 160°. Der große Brausekopf ermöglicht sanftes Gießen auch von empfindli-chen oder jungen Pflanzen. Die Steuerung des Gießarms erfolgt mittels Joystick von der Fah-rerkabine aus. Damit lässt sich der Gießarm mühelos nach vorne, zurück, nach links, nach rechts, auf und nieder steuern. Auch der Brause-kopf lässt sich auf und ab bewegen. Damit er-zielt der Gießarm von Eco Technologies ein außergewöhnliches Ergebnis. Durch die Ver-wendung von ausgesuchten Materialien und der qualitativ hochwertigen Verarbeitung wei-sen Eco-Produkte eine lange Lebensdauer auf.

Der weiche Wasserstrahl aus dem großen Brausekopf sorgt für ein

sanftes Bewässern der Pflanzen.

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Die Steuerung des Gießarms erfolgt bequem per Joystick.

Das Team der Stadtgärtner von Eisenstadt freut sich über sein neues Arbeitsgerät.

KOMMUNAL

16 Juni 2016

Anlagentechnik

Ing. Alfred Heider/Vertrieb Umwelttechnik und DI Peter Fellerer/Gruppenleiter Umwelttechnik beim Präsentieren des neuen Leitsystems.

SCHUBERT PRÄSENTIERT NEUES LEITSYSTEM AUF DER IFAT 2016Nach zahlreichen Untersuchungen der Kundenbedürfnisse und eineinhalbjähriger Entwicklungszeit ist es endlich soweit: Das „Schubert Control System“ wurde im Rahmen der IFAT in München, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die User-Freundlichkeit hat bei dem Leitsystem höchste Priorität - bewährte Metho-den wurden mit neuen technischen Möglichkeiten verquickt. Eine Innovation von Schubert Elektroanlagen, die dem „State of the Art“ enspricht und bei ihrer Premie-re auf der IFAT überzeugen konnte.

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Anlässlich der IFAT, der Weltleitmesse für Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und Abwassertechnik sowie

Abfall- und Rohstoffwirtschaft, präsentierte der österreichische Elektroanlagen-Spezialist

Schubert nach eineinhalbjähriger Entwick-lungsphase das Leitsystem „Schubert Control System“. Die größten Neuerungen des neuen Leitsystems liegen in der Verbesserung der Bedienung. So kann sich der User selbst ent-

scheiden, ob er nun das Programm mit Hilfe des Touchscreens bedienen will, oder ob er lieber doch die herkömmliche Bedienung mit Maus oder Touchpad bevorzugt. Mit dem Mausrad oder zwei Fingern am Touch-display kann spielend leicht in die Objekte gezoomt werden, woraufhin sich die nächste Ebene öffnet. Zurück funktioniert der Vor-gang vice versa. Auch kann der Bediener sich die Oberfläche mit „Drag-and-drop“ von Programmteilen selbst gestalten. Die belieb-testen Ansichten können sodann abgespei-chert werden, um beim nächsten Mal sofort zur Verfügung zu stehen. Außerdem besteht auch die Möglichkeit, mehrere Antriebe gleichzeitig zu markieren, um diese dann bei-spielsweise gemeinsam ein- und auszuschal-ten. Die Anpassung des Systems an die Bild-schirmgröße erfolgt automatisch und entspricht somit auch dem „State of the Art“. Ein weiteres Highlight der Schubert Ent-wickler ist die interaktive Alarmierung durch Push-Notifikation auf iWatch und iPhone, sodass der Nutzer die Möglichkeit hat, seine Kollegen spielend leicht darüber zu informie-ren, ob er die Störung beheben kann oder nicht.

MODERNISIERTES WARTUNGSPROGRAMMAuch das Wartungsprogramm wurde zukunftsfit gemacht. Jedes Wartungsobjekt beinhaltet alle technischen Daten, den Lebenslauf des Objektes und vieles weitere mehr. Unverändert geblieben ist die durch-gängige Programmierung des Systems bis in die speicherprogrammierbare Steuerung, kurz SPS. Der Vorteil liegt vor allem darin, dass nicht – wie in vielen anderen Systemen – Schrittketten im Visualisierungstool und in der SPS separat parametriert werden müssen. Die Parametrierung für beide Teile erfolgt in einem Schritt. Das verringert einer-seits den Programmieraufwand und eli-miniert andererseits eine weitere Fehlerquel-le. „Die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Sie ist ein laufender, lebens-langer Prozess“, ist Ing. Christian Rabl über-zeugt, der an der Entwicklung maßgeblich beteiligt gewesen ist.

AUFGESTOCKTES ENTWICKLERTEAM FÜR APP-EIGENPROGRAMMIERUNGAus diesem Grund hat auch Schubert sein Entwicklerteam aufgestockt und kann nun selbst Apps für iPhone und Android pro-grammieren. Das ermöglicht dem erfahrenen Schubert-Team noch schneller auf individu-elle Kundenwünsche eingehen zu können. Interessierte, die mehr erfahren wollen, können sich bei einem Besuch im Unterneh-menssitz im niederösterreichischen Ober-

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KOMMUNAL

Juni 2016 17

Anlagentechnik

Grafendorf weiter informieren. Auch ein Beratungstermin bei potenziellen Kunden ist möglich, um das „Schubert Control System“ persönlich vorzustellen.

50-JÄHRIGES BESTANDSJUBILÄUM x 2Der Schubert-Messeauftritt passte diesmal auch deshalb so gut ins Bild, durften sich doch sowohl die Messe selbst als auch das Ober-Grafendorfer Traditionsunternehmen jeweils über ihr 50-jähriges Bestandsjubilä-um freuen. Inhaltlich stand die Präsentation ganz im Zeichen des neuen Leitsystems: „Besonders stolz sind wir auf das positive Feedback und das große Interesse an die-sem innovativen Produkt, das erstmals hier in

München präsentiert wurde. Für uns hat die Messe aber nicht nur die Gelegenheit gebo-ten, unsere Produkt- und Dienstleistungspa-lette im Bereich Umwelttechnologien zu prä-sentieren, sondern auch, neue internationale Kontakte zu schließen“, blickt DI Peter Fellerer, Gruppenleiter Umwelttechnik bei Schubert Elektroanlagen, auf die vielverspre-chende Präsenz auf der IFAT zurück. GEMEINSAMER MESSEAUFTRITT MIT DEUTSCHEM HERSTELLER AXEL ZANGENBERG Der gemeinsame Messeauftritt als Öster-reich-Vertretung mit der Axel Zangenberg GmbH & Co. KG (www.axel-zangenberg.de), die ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum feiert,

gehört mittlerweile schon zur IFAT- Tradition. So standen hier neben dem Schubert-Thema Automatisierung unter an-derem Komplettlösungen für Regenüber-läufe, wo speziell Baden-Württemberg und Bayern mit Verschärfungen der bisherigen rechtlichen Vorgaben vorgeprescht sind, im Mittelpunkt. „Vor allem in diesen beiden Bundesländern werden verstärkt die Verord-nungen der Überwachung aller Regenüber-läufe durchgesetzt“, verweist GF Axel Zangenberg auf die neuen Vorgaben. „Als Spezialist auf diesem Gebiet haben wir die Messe dazu genutzt, unsere innovativen Einstau- und Entlastungsmessungen einem breiten Fachpublikum vorzustellen.“ Des Weiteren wurden die Axel Zangenberg Spezi-allösungen im Bereich der Durchfluss-messung – Peliqan, Alligator und Anaconda – im Detail präsentiert.

Traditionelles Zusammenwirken auf der Messe IFAT: Schubert Elektroanlagen und sein baden-württembergisches Partnerunternehmen Axel Zangenberg am gemeinsamen Messestand.

GF Axel Zangenberg stellt Herrn Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Thomas Ertl / Lei-ter Institut für Siedlungs wasserbau, Industriewasserwirtschaft und Gewässerschutz (SIG) und einer Studentengruppe der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) das Regenüberlaufbecken (RÜB) Modell mit Entlastungsmessung, invertierter Anaconda und Datenfernübertragung vor.

Industriestraße 3A-3200 Ober-Grafendorf

Tel.: +43 2747 25 35 - 0Fax: +43 2747 25 35 - 440E-Mail: [email protected]

Schubert Elektroanlagen ist seit 50 Jahren ein führender Anbieter von

elektrotechnischer und maschineller Anlagenausrüstung in den Be reichen

Energie, Umwelt und Wasser.

Mit einfacher Bedienbarkeit, einer übersichtlichen Oberfläche und ausgereifter Technik überzeugt das neue Leitsystem des Elektroanlagen-Spezialisten Schubert. Technisches Highlight ist die interaktive Alarmierung durch Push-Notifikation auf iWatch und iPhone, für eine einfache Informationskette zwischen den Kollegen bei Störfällen.

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18 Juni 2016

Winterdienst

ROLBA 1500 RÄUMT ÖSTERREICHS WESTLICHSTEN ALPENPASS FREIDie selbstfahrende Schneefräs schleuder Rolba 1500 von Zaugg hat einen enormen Appetit auf Schnee: Ganze 3.500 Tonnen verschlingt das leistungsstarke Winter-dienstgerät pro Stunde. Damit ist es prädestiniert für den harten Einsatz am Furkajoch in Vorarlberg. Der westlichste Alpenpass Österreichs wird von der Stra-ßenmeisterei Bregenzerwald sommerfit gemacht. Für diesen Arbeitsauftrag wurde eine alte Schneefrässchleuder ausgemustert und durch eine neue Rolba 1500 ersetzt.

Schon lange gilt Vorarlberg nicht mehr nur als Eldorado für Bergfexen, Wan-derer und Radfahrer. Die zahlreichen

Bergstraßen mit herrlichen Panoramablicken und zahlreichen Pässen und Kehren laden motorisierte wie auch per Muskelkraft ange-triebene Zweiradfahrer zum Pass-Erobern

ein. Das Furkajoch ist der westlichste Alpen-pass Vorarlbergs und somit Österreichs. Trotz seiner für Alpenpässe relativ bescheidenen Höhe von 1.760 Höhenmetern gehört er si-cherlich wegen seiner kurvigen Westrampe zu den anspruchsvollsten und gleichzeitig schönsten Anfahrten der Alpen. Lange Zeit

Die neue Schneefrässchleuder Rolba 1500 sorgteheuer erstmalig für freie Strecken am Furkajoch.

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ld wurde das Furkajoch, dessen Name sich von dem italienischen Wort forca für „Bergpass“ ableiten lässt, von Motorradfahrern, Moun-tainbikern & Co. nicht beachtet – der Pass-übergang war rein von lokaler Bedeutung. Entsprechend einfach war der Passweg ausge-baut, der bis in jüngste Zeit kaum mehr als ein Naturweg war. Erst vor wenigen Jahren wurde eine moderne, schmale Straße über das Furkajoch erbaut, die Landesstraße L 51 Laternser Straße, die den Bregenzerwald mit dem Laternsertal verbindet.

ROLBA 1500 WECKT DAS FURKAJOCH AUS DEM WINTERSCHLAFTief verschneit hält die 28 km lange Strecke etwa die Hälfte des Jahres ihren ausgiebigen Winterschlaf. Johannes Batlogg von der Stra-ßenmeisterei Bregenzerwald und sein Team kümmern sich um die Schneeräumung am Furkajoch. Unterstützt werden sie dabei von mehreren Schneefrässchleudern der Baureihe Rolba, die ebenso bei der Freiräumung weite-rer Gebirgsstraßen im Gebiet zwischen den Gemeinden Schoppernau und Warth zum Einsatz kommen. Der Einsatz der Maschinen hat sich bewährt, seit den 90er-Jahren zeigen sie unter den harten Vorarlberger Bedingun-gen ihre Kraft. Anstoß für die Anschaffung des ersten Geräts war eine Veranstal tung zur Vorführung des Winter dienst programms: Diese Schneefrässchleudervorführung wurde von den Fahrern und dem Straßenmeister be-sucht. Es gab auch die Möglichkeit selbst zu fahren und zu fräsen – das Produkt hat über-zeugt und somit wurde 1998 die erste Rolba 1000 angeschafft, im Jahr 2000 folgte das Modell Rolba 1500. Dabei blieb es jedoch nicht. „Da die Qualität und Leistung der Rolba 1500 sehr gut ist, haben wir uns auch im Jahr 2014 für den Kauf einer weiteren Rolba 1500 von Zaugg entschieden“, resü-miert Johannes Batlogg.

LEISTUNGSSTARKER „SCHNEEFRESSER“Die robuste Rolba 1500 ist die ideale Schnee-frässchleuder für schwere Winterdienstarbei-ten wie die Pass- und Flughafenräumung. Mit einer maximalen Räumleistung von 3.500 Tonnen pro Stunde, einer maximalen Wurfweite von 40 Metern und einer Räum-breite von 2,5 Metern ist diese Maschine prädestiniert für diesen harten Einsatz. Durch die starke Motorleistung von 325 kW (442 PS) und den fein abgestimmten hydro statischen Fahr- und Fräsantrieb meis-tert der Fahrer auch schwierige Räumauf-gaben sicher. Das ist unter anderem durch die 4-Rad-Lenkung gewährleistet. „Eine kompakte, robuste Schneefrässchleuder mit

KOMMUNAL

Juni 2016 19

Winterdienst

einer großen Räumleistung für harte Ein-sätze“, war laut Johannes Batlogg der Wunsch der Straßenmeisterei Bregenzerwald an ihr Winterdienstgerät. „Die Rolba 1500 ist durch die starke Motorleistung, den fein abgestimmten hydrostatischen Fahr- und Fräsantrieb, die 4-Rad-Lenkung und die op-timale Gewichtsverteilung für alle harten Schnee räumein sätze besonders geeignet.“ Das betrifft ins besondere die Öffnung von Passstraßen nach Wintersperren und wenn das Auffahren auf meterhohen Schnee, wie es etwa nach Lawinenabgängen vorkommen kann, erforderlich wird. Die gute Ge-wichtsverteilung ermöglicht diese beeindru-ckende Steigfähigkeit. Dies ist eine unerläss-liche Eigenschaft für den Winterdienst im hochalpinen Bereich. Sollte es doch zu einer im wahrsten Sinne des Wortes „verfahrenen“ Situation in tiefen Schneewechten kommen, hilft das Umschalten der Lenkungsart: Der Hundegang ermöglicht das Freifahren aus schwierigen Lagen.

PERFEKT ABGESTIMMTE TECHNIKPunkten konnte die Rolba 1500 von Zaugg „vor allem mit der perfekten Abstimmung von Motorleistung bis zum Schneeauswurf“, so Johannes Batlogg. Aber nicht nur der Stra-ßenmeister ist überzeugt von dem leistungs-starken Winterdienstgerät. „Unsere Fahrer sind vollends begeistert von der Rolba 1500. Arbeit soll ja auch Spaß machen!“ Dazu tra-gen der Fahrkomfort und die Sicherheit für den Bediener während des Arbeitens bei. Die großflächige Rundumverglasung sorgt für eine gute Einsicht auf die gesamte Arbeitsum-gebung – so ist die Kontrolle auch in engen Verhältnissen jederzeit gewährleistet. Die ergonomische Anordung der Bedienelemente erhöht die Benutzerfreundlichkeit. Die Ar-beitskennwerte wie Fräsgeschwindigkeit und Motordrehzahl werden auf Rundinstrumen-ten leicht ablesbar angezeigt.

BERATUNG ALS PLUSPUNKTAuch der Service seitens des Herstellers wird

von der Straßenmeisterei Bregenzerwald gelobt: „Ein weiterer Kaufgrund war und ist die kompetente Betreuung durch den Ver-käufer Benjamin Steiner“, stellt Johannes Batlogg zufrieden fest. So entschied man sich, ein weiteres Produkt des Schweizer Qualitäts-herstellers zu nutzen: die Anbauschnee f räs-schleuder SF90-100-260. Dabei handelt es sich um das ideale Gerät für hohe Anforde-rungen und schwierigste Schneeverhältnisse sowie den täglichen Rund-um-die-Uhr-Ein-satz an Traktoren und Kommunalgeräte-trägern.

GERÜSTET FÜR DEN HARTEN EINSATZDer erste Winter verlief eher schneearm für die schneehungrige Rolba 1500, „mit wenigen harten Einsätzen“, erzählt der Stra-ßenmeister von der ersten Saison für das neueste Rolba-Modell am Furkajoch und in den Gemeinden im Bre genzerwald. „Aber die kommen sicher noch. Und wir sind dafür gerüstet!“

Der Fahrkomfort wird bei den Rolba-Modellen großgeschrieben. Einfache Bedienung und Übersichtlich-keit haben hohe Priorität.

Mit einer maximalen Räumleistung von 3.500 Tonnen pro Stunde, einer maximalen Wurfweite von 40 Metern und einer Räumbreite von 2,5 Metern ist diese Maschine ideal für das Arbeiten im hochalpinen Bereich.

Die Kompaktheit und somit universelle Einsetz-barkeit des Gerätes waren ausschlaggebend für

die Wahl der Rolba 1500 als Winterdienstgerät für die Furkajoch-Öffnung sowie die Räumung

von Gebirgsstraßen im Bregenzerwald.

Das Auffahren auf Schneemassen, wenn etwa eine Lawine abgegan-gen ist, stellt für die Schneefräs-schleuder kein Problem dar.

KOMMUNAL Winterdienst

20 Juni 2016

KAHLBACHER TOURT MIT 5.000 PS DURCH OBERTAUERNNach dem Motto „nach dem Winter, ist vor dem Winter“ präsentierte Kahlbacher zusammen mit seinen Geräteträger-Partner wenige Tage nach dem offiziellen Wintersaisonschluss in Obertauern seine Produktpalette. Dabei zeigte sich nicht nur, dass das Tiroler Familienunternehmen in den verschiedenen Disziplinen von Schneepflügen über Frässchleudern bis Streuautomaten ein Spezialist für schneefreie Straßen ist. Auch die Bandbreite an Kombinationsmöglichkeiten ließ keine Wünsche offen. So fuhren bei dem Event am 12. April Traktoren, Multifunktionsgeräteträger, Radlader, Transporter & Co. mithilfe der Kahl-bacher-Anbautgerätschaften durch eine dicke Schneedecke.

W o andere um ein schmales Schnee­band kämpfen, bietet die Winter­welt von Obertauern Skivergnügen

auf perfekten Pisten. Die Schneesicherheit in Obertauern ist legendär und vor allem auf die Lage zurückzuführen. Und selbst im April wedelten noch zahlreiche Wintersportler die Berghänge hinab. Kein Wunder also, dass der österreichische Winterdienstspezialist Kahl­bacher das Salzburger Skigebiet zum Standort seines Events „Winterdiens(t)tag“ erkor. Selbst mit Kitzbühel aus einem Wintersport­ort stammend, transferierte das Unternehmen über 20 Schneepflüge und ­fräsen sowie Streuanlagen nach Obertauern. Unverzicht­bar für die Demonstration der Gerätschaften waren dabei natürlich die passenden Geräte­träger. Namhafte Partner wie etwa Steyr, Fendt, Holder, Lindner und Mercedes liefer­ten die ideale Basis für Pflüge & Co. Etwa 450 Besucher aus 18 Ländern folgten der Ein­ladung von Kahlbacher und konnten bei

Prachtwetter die Produktpalette des Herstel­lers von nahem erleben.

THEORIE UND PRAXIS IN OBERTAUERNVor der Praxis noch eine kurze theoretische Einführung: Im Gebäude des Tourismus Ver­bands Obertauern hatten die ASFINAG so­wie die Partner­Unternehmen von Kahlba­cher die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Danach ging man zum Motto „Probieren geht über Studieren“ über und führte das Programm neben der Talstation an der großzügig bemessenen Parkfläche weiter, wo sich ein meterhoher Schneeberg auftürm­te. Der späten Wintersaison geschuldet, half Kahlbacher beim Präparieren seiner Demons­trationsfläche ein wenig nach und scheute da­bei keine Mühen: 80 LKW­Ladungen voll Schnee wurden auf der Mitte des Platzes ver­teilt. An diesen Schneemassen konnten die Gerätschaften ihr Können beweisen. Insge­samt 5.000 PS fuhren zu powervollen Beats in

einem Konvoi das Parkplatzgelände ab. Ange­fangen von den starken Schneefräsen, über die mächtigen Schneepflüge bis hin zu den Seitenwallfräsen wurde alles demonstriert.

KLEIN, ABER OHO: MULTIFUNKTIONALE GERÄTETRÄGER VON HOLDER So präsentierte der Geräteträger S 1090 von Holder seine Leistung, die in kompaktes For­

Rund 450 Besucher fanden sich in Obertauern ein, um den Einsatz der Kahlbacher-Anbaugeräte an den unterschiedlichsten Fahrzeugen zu sehen.

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Traktor im Einsatz: Kubota M 7171 mit dem Agry-Streuautomat und Frässchleuder KFS 850.

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mat gebracht wurde und trotzdem als 2­Mann­Kabine Geräumigkeit beweist. Das mit 92 PS und 3,6 l Hubraum ausgestattete Kraftpaket lässt keine Profi­Wünsche offen. Der S 1090 ist für höchste Ansprüche und härteste Einsätze konzipiert. Einfache Be­dien barkeit und hohe Produktivität gehen bei ihm Hand in Hand. Seine hydrostatisch unterstütze Knicklenkung machen das Mo­dell bei aller Kraft sehr wendig und absolut spurtreu. Gepaart wurde der S 1090 mit dem Kahlbacher­Schneepflug SL 2, der für den Anbau an Schmalspurfahrzeuge, leichte und mittlere Traktoren und Kommunalfahrzeuge konzipiert wurde. Besonderes Augenmerk wurde auf Leichtbauweise, hohe Laufruhe und geringe Geräuschentwicklung gelegt. Und auch der wirtschaftliche Gedanke kommt nicht zu kurz: So beseitigt der Schneepflug effektiv und kraftsparend die weißen Massen von der Straße, eine hohe Stahl­ und Schweißqualität sorgt für eine lange Lebensdauer. Zusätzlich wurde am Holder­Geräteträger der Streuautomat Hus­ky angebaut, der mit innovativem Doppel­förderschnecken­System und einem sehr kur­

zen Überhang des Streuteils nach hinten punkten kann. Holder schickte aber noch weitere Geräteträger auf die Teststrecke, so auch den gehwegschmalen C 270 – wie vom deutschen Hersteller gewohnt – knickgelenkt und multifunktional. So wurden an dem Ge­räteträger wieder zwei Winterdienstgeräte an­gebaut. Vorne verarbeitet die Schneeschleuder KFS 650 mit ihrem offenen Räum system pro­blemlos alle Schneearten von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee. Ideal für die Präparierung von Winterwanderwegen ist der hinten angebaute Ice Scraper zum Aufrauen von vereisten Flächen.

LEISTUNGSSTARKE TRAKTOREN VON FENDT MIT VARIO-PFLUG UND AGRY-STREUAUTOMATNeben den kompakten Geräteträgern durften einige leistungsstarke Traktoren ihre Kombi­nationsfreudigkeit mit den Kahlbacher­Gerä­ten vorführen. So präsentierte sich Fendt als idealer Partner für die kräftigen Winterdienst­gerätschaften von Kahlbacher. Das konnte unter anderem der Fendt 313 Vario mit sei­nen 133 PS unter Beweis stellen. Das Modell ist multivariabel und bietet eine Vielfalt an

Schnittstellen für Anbauräume. Bei der De­monstration bewährte sich die Kombination mit dem robusten Variopflug, der für härteste Einsatzbedingungen geeignet ist. Stufenloser Verschwenkwinkel der Scharflügel von jeweils +/­ 35 Grad schaffen es, dass selbst aus dem letzten Winkeln der Schnee geräumt wird. Einer seiner Vorteile ist der flexible Einsatz als Keilpflug (V­Stellung), als Seitenschneepflug und in Y­Position. Nach außen ansteigende, eingerollte Scharflügel sorgen für den optima­len Schneeauswurf. Das zuverlässige Über­fahrsystem verhindert Beschädigungen beim Überfahren von Hindernissen. Zusätzlich wurde am Fendt­Traktor der Streuautomat Agry angebracht, dieser wurde speziell für den Anbau an die 3­Punkt Hydraulik von Trakto­ren entwickelt. Die Streugutaufnahme erfolgt über Silo oder Laderbefüllung. Der Streugut­behälter ist mittig durch ein Trennblech ge­teilt. Dadurch können gleichzeitig abstump­fende und auftauende Streumitteln geladen werden. Durch die zweigeteilte Austragschne­cke, die jeweils durch einen eigenen Hydrau­likmotor angetrieben wird, ist die wahlweise oder auch gleichzeitige Ausbringung von

Ideal für Gehwege und enge Straßen: Der knickgelenkte Gerä-teträger C 270 von Holder mit passender schmalen Schnee-schleuder KFS 650. Zusätzlich wurde hinten der Ice Scraper zum Aufrauen glatter Flächen angebaut.

Die Frässchleuder 750 punktet unter anderem mit ihrer Überlastsicherung und wurde hier am stufenlosen Standardtraktor Lintrac angebaut.

Seit letzem Jahr darf sich Kahlbacher Mercedes-Benz Unimog Expert-Partner nennen. So durfte der Allround-Transporter auf der Teststrecke nicht fehlen. Hier angebaut ist der

Schneepflug Vampir Pro und das Airport Kehrgerät SPS 530.

Die KS 110 ist die ideale Lösung zur Beseitigung der von Schneepflügen

aufgeworfenen Schneewälle. Hier findet sie auf einem Fendt-Traktor Platz.

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KOMMUNAL Winterdienst

22 Juni 2016

Streusalz oder Streusplitt möglich. Auch der japanische Hersteller Kubota zeigte sich und sein 170­PS­starkes Modell M 7171 mit dem Agry­Streu­automat, zusätzlich wurde die Frässchleuder KFS 850 angebaut. Die exak­te Abstimmung zwischen Wurfrad­ und Frässpiralendrehzahl erlaubt große Wurfweiten bei maximaler Leistungsausnutzung.

STUFENLOSER STANDARDTRAKTOR LINTRAC MIT FRÄSSCHLEUDER 750Auch der Landwirtschaftsspezialist Lindner schickte mit seinem Lin­trac ein besonders vielseitig einsetzbares Traktormodell ins Rennen: Der Lintrac ist als erster stufenloser Standardtraktor mit lenkender Hinterachse ein Beispiel an Effizienz. Die Einsatzgebiete des Lintracs reichen von der Berg­ und Grünlandwirtschaft über die Kulturland­wirtschaft bis zum Kommunalbereich. Highlights des Lintracs sind die 4­Rad­Lenkung, das stufenlose ZF­Getriebe, die Hochleistungs­ Arbeitshydraulik von Bosch und die besonders einfache LDrive­Bedie­nung. Angebaut wurde die Frässchleuder 750, die unter anderem mit ihrer Überlastsicherung punktet. Der optionale Schneeauswurfkamin erlaubt dank seiner hydraulisch einstellbaren Blenden einen gezielten Schneeauswurf für jeden erforderlichen Einsatzzweck – von der LKW­Verladung über den Weitwurf übers freie Feld.

SCHWERGEWICHTE AM PLATZ: SCANIA-LKW MIT SCHNEESCHLEUDER KSL 130Die letzten und wohl aufsehenerregendsten Vorführrunden durften die Schwergewichte drehen: So rollte etwa der Scania G 410 Euro 6 über den Platz. Der LKW überzeugt durch seinen geringen Die­seldurst: Mit einem Durchschnittsverbrauch von 23,29 Litern Diesel je 100 Kilometer und CO2­ Emissionen in Höhe von 734 Gramm je Kilometer hat sich das Fahrzeug die Auszeichnung zum umwelt­freundlichste Nutzfahrzeug des Jahres 2014 in der Klasse der schweren Sattelzugmaschinen redlich verdient. Als Partner insbesondere im Kampf gegen Schneewälle wurde dem Schwertransporter die Sei­tenschneeschleuder KSL 130 zur Seite gestellt. Das patentierte Schneid­ und Transportsystem garantiert eine größtmögliche Leis­tungsausbeute.

KAHLBACHER: MERCEDES-BENZ UNIMOG EXPERTPARTNERNatürlich durfte bei der vielfältigen Präsentation ein Unimog nicht fehlen. So hat das Tiroler Traditionsunternehmen Kahlbacher bereits seit Mitte der 50er­Jahre in Mercedes­Benz mit seinem Kommunalfahrzeug­Klassiker Unimog einen beständigen Partner im Kampf gegen Schnee und Glätte auf winterlichen Straßen gefunden. Um die Zusammenarbeit mit den Auf­bauherstellern der Baureihe Unimog zu intensivieren, zeichnete Merce­des­Benz die jeweiligen Partnerschaften aus, dabei entspricht Kahlbacher dem hohen Qualitätslevel „Mercedes­Benz Unimog ExpertPartner“. Aus­gestattet wurde der vorgeführte Unimog 530 samt Schneepflug VAMPIR Pro mit Elastik­Überfahrsicherung, der große Räumleistung mit hoher Laufruhe und geringer Lärmentwicklung vereint. Die Kompetenz von Kahlbacher für den Flughafenbereich wurde eindrucksvoll mit dem groß­dimensionierten Kehrgerät SPS 530 unter Beweis gestellt. Durch die Aus­führung als Anhängekehrgerät mit Lenkachse an handelsübliche Schlepper und in Kombination mit dem Frontschneepflug entsteht eine perfekte Räum­ und Kehreinheit für alle Flughafenflächen. Besonders durch den langen Achsabstand wird eine bessere Kehrperformance durch den großen Auswurf­Freiraum erzielt.

UMFANGREICHE BERATUNGAlle Besucher, die nach der Vorführung der vielfältigen Kombinationen von Kahlbacher­Geräten mit Kommunalgeräteträgern, Traktoren, Schwertransportern, Radladern & Co. hatten im Laufe des Nachmit­tags Gelegenheit, sich ausgiebig über die Geräte und Maschinen zu informieren.

Mit Power durch die Schneedecke: Der Scania G410 CB 6x4*4 mit KSL 130 Seitenschneeschleuder. Das patentierte Schneid- und Transportsystem garantiert eine größtmögliche Leistungsausbeute.

Der Holder S 990 ist das ganze Jahr über multifunktional einsetzbar. Und im Winter der ideale Partner für die Kahlbacher-Schneefräsen.

CAT 950M mit Frässchleuder KFS 950 RL. Das kraftvolle Power-Pack mit mechanischer Kraftübertragung garantiert ei-

nen optimalen Wirkungsgrad unter allen Einsatzbedingungen.

Das Event war ein kommunales Spektakel: Besucher aus 18 Ländern verfolgten die Live-Demonstration von Kahlbacher und seinen Partnern.

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KOMMUNALKommunalfahrzeug

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ENTFERNUNG UND REINIGUNG VON STRASSENMARKIERUNGEN – MIT DEM HOLDER STRIPE HOG LEICHT GEMACHTAlte Bodenmarkierungen nach einer Baustelle, Graffiti auf der Straße oder Gummiabrieb am Rollfeld von Flughäfen ent­fernen: So speziell die jeweilige Reinigung ist, kann sie doch von nur einem Gerät durchgeführt werden: Der Holder Stripe Hog ist ein leistungsstarkes Hochdruckreinigungssystem, das dank seiner kompakten Maße vielseitig einsetzbar ist.

Egal ob Geschäftsmeeting, Familienbe-such oder Urlaub: Das Reisen mit dem Flugzeug ist fest in unserem Leben ver-

ankert. Allein über Europa fliegen Tag für Tag etwa 27.000 Flugzeuge hinweg. Das rasante Wachstum ist für die Luftfahrtbranche nicht nur ein Segen, sondern auch eine enorme He-rausforderung. Die Verkehrsströme am Him-mel hinterlassen aber auch am Boden ihre Spuren. Ganz konkret sind es Reifenabriebe von den Starts und Landungen auf den Roll-bahnen. Und ähnlich wie auch Autobahnen und Gemeindestraßen gereinigt werden müs-sen, müssen auch die dunklen Linien, die die Start- und Landebahnen überziehen, entfernt werden. Keine leichte Aufgabe, für die einiges an Kraft – oder besser gesagt Druck – nötig ist. In Kooperation mit Waterblasting Tech-nologies (USA) bietet Holder ab sofort ein äußerst leistungsfähiges Hochdruckreinigungs-system an. Mit einem Wasserdruck von über 2.700 bar reinigt und entfernt der sogenannte Holder Stripe Hog in nur einem Arbeitsgang

Gummiabrieb. Aber die Arbeit am Flugfeld ist nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten für den druckvollen Reinigungsspezialisten. Ne-ben Flughäfen ist der Holder Stripe Hog auch für Straßenmeistereien, Kommunen und Dienstleister interessant. So ist ebenso die scho-nende Entfernung von Kaugummi, Graffiti und Öl möglich. Ein ansprechendes Straßen- und Gemeindebild ist somit mit geringem Ar-beits- und Zeitaufwand möglich.

IDEAL FÜR BODENMARKIERUNGENSommerzeit ist Baustellenphase. Meist gehen mit Straßenarbeiten neue oder vorübergehen-de Straßenmarkierungen einher. Der Holder Stripe Hog ist hierfür eine ideales Arbeits-gerät: So kann er jegliche Arten von Boden-markierungen entfernen und hinterlässt da-bei keine oder kaum wahrnehmbare Reste der alten Markierung, die bei Autofahrern für Verwirrung sorgen könnten. Außerdem ist er die optimale Vorbereitung für neue Markie-rungen und sorgt für eine andauerndere

Langlebigkeit. Eine bessere Sichtbarkeit kann auch mit der Präparation durch den Holder Stripe Hog erzielt werden: So werden Fahr-bahnmarkierungen gereinigt, ohne dabei den Untergrund zu beschädigen.

LEISTUNG IN KOMPAKTER FORMZusätzlich zur hohen Leistung zeichnet sich das System durch kompakte Abmessungen und große Wendigkeit aus. Dadurch ist es in Städten und Gemeinden auch für den Einsatz auf engen Straßen und Plätzen oder auf Flug-häfen besonders in der Nähe der Gates geeig-net. Diese Kombination – höchste Leistungs-fähigkeit in kompaktester Form – sowie das weltweit führende Waterblasting-System ma-chen den Holder Stripe Hog einzigartig am Markt. Das Trägerfahrzeug ist zudem wie alle Holder Produkte multifunktional einsetzbar. In nur wenigen Arbeitsschritten kann mit den entsprechenden Anbaugeräten beispiels-weise auf Winterdienst, Kehren oder Grün-pflege umgestellt werden.

Holder Stripe Hog – für Flughäfen, Dienstleister, Straßenmeistereien und Kommunen eine interessante Lösung.

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24 Juni 2016

Winterdienst

PANORAMASTRASSE FREIGELEGT: SUPRA 4002 SCHLEUDERT SCHNEE VOM GOTTHARD-PASSDieser legendäre Schweizer Pass war seit dem Mittelalter die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Alpen. Trotz Öffnung des Autobahntunnels 1980 hat der Gotthardpass immer noch eine herausragende touristische Bedeutung. Die Streckenführung gilt als optisch grandios, doch die Tage, an denen die Straße befahren werden kann, sind limitiert. Meterhoher Schnee macht in der Wintersaison ab Dezember bis April das Befahren unmöglich und eine Wintersperre notwendig. Doch ab Ostern übernehmen jedes Jahr zwei Winterdienst-Teams den Weckdienst und räumen den Pass frei. Mit dabei: Das Tessiner Unternehmen Luigi Filippi mit seiner neuen Schneeschleuder Supra 4002 von Schmidt.

Es ist ein Kampf, der jährlich von neuem ausgefochten wird: Die Gegner sind etwa 20 Räumdienstspezialisten und

ein schier endloser Winter in ca. 2.100 Hö-henmeter am Gotthard. Der Gotthardpass ist seit dem Mittelalter eine der wichtigen Nord-Süd-Verbindungen über die Schweizer Alpen. Zwar existiert seit 1980 mit dem Gott-hardtunnel, dem längsten Straßentunnel der Alpen, eine 16 km lange, bequeme Verbin-dungsroute zwischen der Nord- und Südseite des Massivs. Doch der Pass lindert das Stauchaos am Gotthard, er ist von nationaler Bedeutung. Nicht zu vergessen ist auch der Reiz seiner geschwungenen Serpentinen, die Ausflügler auf den Berg lockt. So werden sei-ne 24 Straßenkilometer, die teils mit einer haushohen Schneedecke überzogen sind mit Ende Mai aus einem tiefen Winterschlaf ge-weckt. Dieser Weckruf hat seinen Preis:

400.000 Franken investiert die Schweiz jähr-lich in die Passräumung.

GEFÄHRLICHES ARBEITEN AM PASSDass die Höhen des Gotthards tief verschneit daliegen, erahnt man in den Tälern rund um den Berg nicht – hier ist der Frühling längst eingezogen. Doch ein paar 100 Höhenmeter und einige Straßenkilometer weiter hat Frau Holle den Berg im festen Griff. Rund einein-halb Monate sind die Winterdienstler am Ar-beiten und befreien die Straße Schicht um Schicht von bis zu zwölf Meter hohem Schnee. Teils erkennt man bei den Fahrten der Schneefräskolonnen einzig die Kamine und Chassis-Dächer der Gerätschaften. Gan-ze 170.000 Tonnen Schnee werden von leis-tungsstarken Schneeschleudern entfernt. Die Arbeit erfordert höchste Konzentration: Die unter Metern von Schnee verborgene Straße

darf nicht verfehlt werden, ansonsten droht das Einsacken im weichen Schnee oder man könnte zur Seite kippen – vor allem in den Steilhängen ist das gefährlich. Auch Neu-schnee macht den Fahrern zu schaffen. So kommt es vor, dass freigeräumte Strecken durch neuen Pulverschnee oder Lawinen wie-der verschüttet werden – dann fängt die Ar-beit wieder von vorne an. Die Männer tragen Verschüttetensuchgeräte. Und sie arbeiten meist nur bis 14 Uhr, da die Hänge oft am Nachmittag nachgeben und die Lawinenge-fahr erhöht ist. Notfalls fräsen sie sich durch Lawinen, um ins Tal zu gelangen.

SCHNEERÄUMUNG IN TEAMARBEITGearbeitet wird in zwei Teams: Das eine ar-beitet sich von Andermatt im Kanton Uri, das andere von Airolo in Tessin dem Gipfel entge-gen. Das Unternehmen Luigi Filippi SA ar-

Schicht um Schicht wird die meterhohe Schneedecke von der Straße geräumt. Kraftvolle Arbeitsgeräte wie die Supra 4002 sind dabei unabdingbar.

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Winterdienst

beitet auf der Tessiner Seite, bei der Süd-Mannschaft, seit Jahrzehnten mit. Ne-ben der bedeutenden Passöffnung im Früh-ling zählt zu den Aufgaben des Winterdienst-spezialisten die Straßenräumung rund um den am Fuße des Gotthards liegenden Ort Piotta, in dem das Unternehmen ansässig ist.

SUPRA VON SCHMIDT: BEWÄHRTES MODELLDie langjährige Erfahrung haben den Firmen-gründer Luigi Filippi gelehrt, Verlässlichkeit und Beständigkeit als höchste Prioritäten bei seinen Arbeitsgeräten zu setzen. So kann die alte Schneefräse des Unternehmens, eine Schmidt Supra 3000, 22 leistungsstarke Dienstjahre verbuchen. Auf der Suche nach Ersatz blieb man dem Modell jedoch treu: Luigi Filippi kennt die Schneefrässchleuder Schmidt Supra bereits seit ihren Anfängen. Zusammen mit einem der ersten Modellen dieser Baureihe, einer Supra 3000, sorgt er und seine Mitarbeiter der Luigi Filippi SA jedes Jahr für schneefreie Fahrt auf dem Gott-hardpass und den Straßen rund um Piotta im schweizerischen Tessin. Nun wurde die „alte Dame“ gegen ein Gerät der neuesten Genera-tion ersetzt. Auf Grund der guten Erfahrun-gen musste Luigi Filippi nicht lange über-legen, wer die Nachfolge antreten durfte: es sollte wieder eine Schmidt Supra werden, genauer gesagt eine Supra 4002.

Mit 19 Jahren begann der Visionär Luigi Filippi als Ein-Mann-Unternehmen mit einem gebrauchten LKW, den er von seinem Ersparten kaufte. Heute, 50 Jahre später, ge-hören mehrere LKW zu seinem Unterneh-men, das internationale Transporte anbietet und mit Winterdienstarbeiten am Gotthard und in der Region beauftragt ist.

LOKALAUGENSCHEIN IN ST. BLASIENEinige Wochen vor der Auslieferung reiste die Familie Filippi und Michele Delfoc, der in-

zwischen die Geschäfte von Luigi Filippi übernommen hat, nach St. Blasien, um sich persönlich einen Eindruck von der Montage ihrer neuen Supra zu machen. Rolf Schmid aus dem Auftragsmanagement nahm die Gruppe in Empfang und verriet bei der Tour durch die Produktionshallen so manches De-tail. Mit 42 Dienstjahren bei Schmidt ist Rolf Schmid nicht nur Experte im Hinblick auf das Produktsortiment, sondern kennt auch die Produktionsabläufe ganz genau. Dank der umsichtigen und erfahrenen Produktions-planung von ihm und seinen Kollegen beträgt die Durchlaufzeit einer Supra von der Auf-tragsplanung bis zur Endabnahme im Nor-malfall rund 6 Wochen. Der Aufbau erfolgt in Linie in mehreren Takten. Komponenten wie das Fahrerhaus werden separat gefertigt und später auf das Chassis montiert. Auch indivi-

duelle Anpassungen werden selbstverständ-lich realisiert, wie zum Beispiel der ganz be-sondere Wunsch von Luigi Filippi: eine Lackierung in Ferrari-Rot oder besser gesagt in Filippi-Rot. Damit ist die Schmidt Supra 4002 nun nicht nur unter der Haube ein rich-tiges Highlight, sondern auch optisch ein ech-ter Hingucker.

HERAUSFORDERUNG AN MANN UND TECHNIKDieses Jahr frisst sich die neue Supra zum ers-ten Mal durch die meterhohen Schneewände des Gotthards. Langsam, aber stetig, schieben sich sie und die anderen Schneefräsen der Räumteams durch die weißen Massen und spucken klumpige Schneebrocken und haar-nadelscharfen Pulverschnee gleichermaßen aus den Kaminen. Der Dauereinsatz macht eine ausgereifte Technik und einen fahrerge-

Tour durch die Produktionshalle: Das Team von Luigi Filippi SA informierte sich über die Produktionsabläufe vor Ort.

PANORAMASTRASSE FREIGELEGT: SUPRA 4002 SCHLEUDERT SCHNEE VOM GOTTHARD-PASS

Als Alleinstellungsmerkmal entschied sich das Unternehmen Luigi Filippi SA für die Färbung

ihrer Flotte in Ferrari-Rot. Auch die neue Supra 4002 erstrahlt in dem Farbton.

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eBeeindruckend: Meterhohe Schneewände bezeugen den Aufwand der Räumarbeiten am Pass.

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rechten Arbeitsplatz bei der Schneefräse unab-dingbar. Die Supra ist mit Knicklenkung und intelligenter Vorschub-Kraftübertragung aus-gestattet, wodurch eine durchweg konstante Räumleistung erzielt wird. Der reversible Räumkopf-Antrieb ist direkt in den Räumkopf eingebaut, wodurch die Gelenkwelle wegfällt. Das kraftvolle Schneeräumaggregat ist mit Fräswalze und nachgeschaltetem Schleuderrad in Duo-Block-Bauweise ausgestattet, wodurch der Schnee bis zu 40 m geworfen werden kann. Das Tankvolumen von 530 l erlaubt einen un-unterbrochenen Arbeitseinsatz von bis zu 8 Stunden – ein wichtiges Kriterium bei dem stundenlangen und oft einen ganzen Arbeits-tag dauernden Einsätzen am Gotthard. Optio-nal können die Räder im Schnellwechselver-fahren auch gegen ein Raupenfahrwerk ausgewechselt werden. Eine nützliche Funkti-on insbesondere bei steilen Steigungen. Ange-trieben wird die Supra 4002 von einem 6-Zy-linder-Motor mit einer Leistung von 320 kW (435 PS) bei 1800 U/min. Trotz dieser Para-meter arbeitet die Maschine umweltfreundlich nach Abgasstufe Euromot IV bei einem insge-samt geringen Kraftstoffverbrauch und niedri-gem Geräuschpegel (Eco-Transportgang).Luigi Filippi und Michele Delfoc freuen sich auf das neue Kraftpaket. Zu Recht, denn ne-ben vielen technologischen Vorteilen bietet die

neue Supra Generation inzwischen auch deut-lich mehr Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Dazu zählen die logische und ergonomische Anordnung der Bedienelemente, ein TFT-Farb display, ein zentrales Steuerpult für den Räumkopf mit Einhandbedienung, hervorra-gende Rundumsichtverhältnisse, eine Front-scheibe mit negativen Anstellwinkel für die Verhinderung von Schneeablagerungen oder auch das schwingungs- und geräuschgedämm-te 2-Personen-Fahrerhaus. Hinzu kommen Details wie elektrisch beheizte Front- und Seitenscheiben, beheizte Außenspiegel, Rechts-

lenkung, ein gefederter und mehrfach verstell-barer Sitz und einiges mehr. Nicht un wesent-lich, arbeiten die Fahrer doch sieben Stunden und länger mit der Maschine, wobei höchste Konzentration abverlangt wird.

FREIE FAHRT FÜR WOCHENENDAUSFLÜGLERSpannend wird es immer, wenn der vorgegebe-ne Öffnungstermin näher rückt: Doch auch heuer konnten die beiden Winterdienst-Teams aus den Kantonen Tessin und Uri wieder die ersten Wochenend ausflügler glücklich und den Weg über den Gotthardpass frei machen.

Das Team von Schmidt und Luigi Filippi SA bei der Über-gabe der Supra 4002 in Piotta, am Fuße des Gotthards.

KOMMUNALKommunaltechnik

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HAKO AUF DER IFAT: NEUE GERÄTE FÜR MEHR VIELSEITIGKEIT IM KOMMUNALDIENST„Multifunktionalität ohne Kompromisse“: Unter diesem Motto präsentierte sich Hako auf der IFAT als echter Full-Liner im Bereich der Kommunaltechnik und stellte die gesamte Bandbreite seiner Maschinen und Nutzfahrzeuge mit Neuheiten der Produktlinien Citymaster und Multicar vor.

Die Welt wandelt sich. Maschinen müs-sen sich diesen Veränderungen anpas-sen. Ergonomie und Sicherheit stehen

verstärkt im Fokus der Beschaffungsverant-wortlichen – denn gerade im Hinblick auf die Gesamtwirtschaftlichkeit der eingesetzten Technik ist die Anwenderfreundlichkeit ein nicht zu unterschätzender Faktor. Weil Spra-chen keine Barrieren darstellen sollen, müssen Maschinen intuitiv bedienbar sein. Um wirt-schaftlich zu arbeiten, müssen sie darüber hi-naus flexibel einsetzbar sein. Hako entwickelt seine Maschinen seit Jahrzehnten mit dieser Intention weiter und präsentierte seine Neu-heiten zur IFAT 2016.

CITYMASTER 2200, KEHRMASCHINE MIT ZUSATZNUTZEN WINTERDIENSTSo wurde unter anderem der neue Citymaster 2200 auf der Messe vorgestellt. Das Gerät wurde für ein Höchstmaß an Wirtschaftlich-keit, Sicherheit und Flexibilität bei der Reini-gung öffentlicher Flächen entwickelt. Ein Behältervolumen von echten zwei Kubikme-tern sorgt für einen ausdauernden Arbeitsein-satz. Er ist mit einer Maximalgeschwindigkeit von 62 km/h unterwegs, sodass man mit ihm

uneingeschränkt am allgemeinen Straßenver-kehr teilnehmen kann – selbst auf Schnell-straßen und städtischen Autobahnen. Wie bei Hako üblich, bietet auch diese Reinigungs-maschine diverse Zusatznutzen. So kann die Kehreinheit leicht gegen Schneeschild oder Kehrwalze getauscht werden, um im Winter-dienst Straßen und Wege von Schnee zu be-freien. Das Besondere an dieser Maschine der 2 Kubikmeter-Klasse ist, dass der Kehrgutbe-hälter einfach und vollständig abgenommen werden kann, um Platz für professionelle Streutechnik zu machen. Ein Anbau-Schrubb deck für die professionelle Nassreini-gung und leistungsfähige Schwemmanlagen sind in Vorbereitung.

MULTICAR M29, MULTIFUNKTIONALER GERÄTETRÄGER MIT KEHRMASCHINENFUNKTIONEine weitere Neuheit ist der Multicar M29, ein professioneller Schmalspur-Geräteträger. Das Einstiegsmodell M29T bietet neben der Transportfunktion die Basis für leichten Win-terdienst. Das Modell M29C kann mit ver-schieden leistungsfähigen Hydraulikantrieben und variabler Ausstattung für alle professio-nellen Anwendungen eingesetzt werden. Für

Die neuen Modelle von Hako: Der neue Citymaster 2200 (links) besticht mit Technologien und Komponenten, die ihn zur herausragenden Maschine in der 2 Kubikmeter-Klasse machen. Der Multicar M29 (rechts) ist der neue leistungs-starke Schmalspur-Geräteträger des Herstellers. Beide Geräte und viele weitere Innovationen erwartete die Besucher der IFAT am Hako-Stand im Freigelände FM, Stand 612/1.

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den M29 sind die vielfältigsten An- und Auf-bauten von empfohlenen Gerätepartnern er-hältlich. Der Wechsel der Anbaugeräte ist in-nerhalb kürzester Zeit erledigt, sodass dieses Fahrzeug ideal für den Ganzjahreseinsatz ist: von Winterdienst über Grünflächenpflege bis hin zu Straßenreinigung und Entsorgung. Mit nur 1,32 m Breite und der optionalen Vierrad-Lenkung kann das Multitalent auch auf engen Straßen oder Wirtschaftswegen ein-gesetzt werden und bewältigt dabei Nutzlas-ten von bis zu 3,2 Tonnen. Dabei ist der neue Multicar M29, wie auch der Citymaster 2200, mit 62 km/h auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen zugelassen und kommt zü-gig und ohne Umwege von einem Ort zum anderen. Sicherheit wird bei diesem Fahrzeug großgeschrieben. Vier Scheibenbremsen und ein komplett neuartiges ABS, das speziell auf den hydrostatischen Fahrantrieb abgestimmt ist, sorgen für einen kurzen Bremsweg. Die hydrostatische Bremskraft ist darüber hinaus variabel einstellbar und schont damit zum Beispiel die Betriebsbremse auf langen Berg-ab-Strecken. Es gibt jedoch Situationen im Straßenverkehr, da hilft selbst die effizienteste Bremse nicht mehr. Die Kabine des Multicar M29 ist darum so konstruiert, dass sie bei ei-nem Zusammenstoß die Insassen zuverlässig schützt. Das hat die DEKRA als unabhängige Prüforganisation in praktischen Versuchen getestet und die Erreichung der Vorgaben des Insassenschutzes nach ECE-R29 bestätigt. Darüber hinaus erfüllt der neue M29, ebenso wie der neue Citymaster 2200, selbstver-ständlich die aktuelle EURO VI-Norm.

28 Juni 2016

Messen & VeranstaltungenKOMMUNAL

ENERGIE-TAGE: FACHLEUTE DISKUTIERTEN DIE NEUENFORSCHUNGSERGEBNISSE RUND UM DIE ENERGIEWENDEAm 26. und 27. Mai 2016 drehte sich in St. Gallen alles um die nachhaltige Produktion und Nutzung von Energie. In vier Kongressen diskutierten Experten und Praktiker aus dem In- und Ausland über die aktuellen Forschungsergebnisse, ihre Erfah-rungen mit neuen Strategien und zukunftsträchtige Modelle.

Die Energie-Tage sind eine Wissens- und Community-Plattform rund um die Energiewende, ihr Herzstück sind vier Kongresse, die sich in unterschiedlicher Form mit innovativen Lösungen

beschäftigen. Veranstalter der Energie-Tage sind die Universität St.Gallen, die Stadt St.Gallen, die Empa Akademie, das SCCER Future Energy Efficient Buildings & Districts und die Olma Messen St.Gal-len. Das Bundesamt für Energie, das Amt für Umwelt und Energie des Kantons St.Gallen und das World Resources Forum unterstützen die Networking-Plattform.

5. INTERNATIONALER GEOTHERMIE-KONGRESSDer 5. Internationale Geothermie-Kongress thematisierte die Heraus-forderungen für Tiefengeothermie-Projekte im energiewirtschaftlichen Umfeld. Unter dem Titel „Investitionen in die Tiefengeothermie – was fehlt?“ befassten sich Branchenexpertinnen und -experten aus Deutsch-land, Österreich, der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein mit den Herausforderungen, denen Tiefengeothermie-Projekte im gegen-wärtigen energiewirtschaftlichen Umfeld ausgesetzt sind. Mögliche Finanzierungs- und Versicherungslösungen wurden dabei ebenso the-matisiert wie erfolgreiche Betreibermodelle. In diesem Zusammenhang wurden auch Einblicke in bestehende und neue Praxisprojekte sowie aktuelle Forschungstätigkeiten gewährt.

4. NATIONALER ENERGIEKONZEPT-KONGRESS„Energiekonzepte: Wer wagt, gewinnt!“ Unter diesem Titel wurden am 4. Nationalen Energiekonzept-Kongress vom 26. Mai 2016 aktuelle Herausforderungen bei der Umsetzung von Energiekonzepten in Ge-meinden thematisiert. Dabei konnten neue Erkenntnisse, wie man Energiekonzepte trotz Hindernissen erfolgreich realisiert, gewonnen werden. Als Höhepunkt bereicherte Prof. Dr. Harald Welzer von

FUTURZWEI mit seinem Statement „Gewagt ist nur das Weiterma-chen wie bisher. Transformation als gesellschaftliche Aufgabe“ den Kongress. Der Nachmittag bot die Möglichkeit, in praxis orientierten Foren verschiedene Themen zu vertiefen, wie zum Beispiel die Finan-zierung von Produktionsanlagen oder 2000- Watt-Areale.

7. ST.GALLER FORUM FÜR MANAGEMENT ERNEUERBARER ENERGIENWelche Marktchancen eröffnet die globale Energiewende für Länder wie die Schweiz und Deutschland? Was sind die neuesten Trends bei Solarenergie, Batteriespeichern und Elektromobilität? Und wie hat die UNO-Klimakonferenz die Investitionslandschaft für erneuerbare Energien verändert? Diese und weitere Themen standen während des 7. St.Galler Forums am Donnerstag und Freitag, 26./27. Mai 2016 zur Diskussion. Neben Impuls-Vorträgen, interaktiven Workshops und Podiumsdiskussionen stand die Vorstellung des 6. Kunden-barometers Erneuerbare Energien in Zusammenarbeit mit Raiffeisen auf dem Programm. Das 7. St.Galler Forum für Management Erneu-erbarer Energien vernetzt wichtige Entscheidungsträger der Energie-zukunft.

2. FACHKONGRESS ENERGIE + BAUENBeinahe die Hälfte des Endenergiebedarfs der Schweiz entfällt auf Ge-bäude. Dieser Bedarf soll in den kommenden zwei Jahrzehnten um den Faktor drei reduziert werden. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde die Energieforschung für Gebäude und Quartiere in den letzten Jahren intensiviert. Unter dem Motto „Von der Forschung in die Pra-xis“ zeigt der 2. Fachkongress „Energie+Bauen“ vom 27. Mai 2016 – anhand konkreter Beispiele zu den Themen energieeffiziente Gebäude, Areale und Quartiere der Zukunft – wie Forschungsresultate in der Praxis umgesetzt wurden.

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Fachleute aus der Schweiz und dem angrenzenden Ausland trafen sich am 26. und 27. Mai 2016 an den Energie-Tagen St.Gallen. Für das Fachpublikum aus Industrie, Gewerbe, Politik, Wirtschaft und öffentlicher Hand waren die Energie-Tage eine willkommene Gelegenheit, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

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Messen & Veranstaltungen

KOMMUNALFORUM ALPENRAUM 2016: EFFIZIENTE GEMEINDENEnergieeffizienz, interkommunale Zusammenarbeiten und Gemeindefinanzen: Diese scheinbar konträren Themen werden im 4. Kommunalforum Alpenraum am 16. Juni im Tiroler Kundl ausgiebig debattiert. Gastgeber ist wieder der Landmaschinen-spezialist Lindner, der sein Innovationszentrum als Tagungsstätte zur Verfügung stellt und gemeinsam mit seinen Veranstal-tungspartnern das Event abhaltet.

Welchen Einfluss haben die internationalen Finanzmärkte auf die Gemeindefinanzen? Welche Möglichkeiten bieten öf-fentlich-private Kooperationen im Entsorgungsbereich?

Und wie können die Kommunen ihre Energieeffizienz nachhaltig stei-gern? Diese und viele weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des 4. Kommunalforums Alpenraum am 16. Juni 2016, im Lindner Innova-tionszentrum in der Tiroler Gemeinde Kundl. Antworten geben Experten wie Mag. Alois Steinbichler (CEO Kommunalkredit) oder Lukas Rühli von der Schweizer Denkfabrik Avenir Suisse. Außerdem werden mehrere Praxisbeispiele vorgestellt. Der direkte Austausch mit den Referenten wird bei Thementischen groß geschrieben. Das grenz-überschreitende Kommunalforum Alpenraum mit Teilnehmern aus Österreich, Südtirol und Süddeutschland findet von 9 bis 13 Uhr statt. Die Firma DAKA ist mit Spezialfahrzeugen (inkl. Verwiege-system) vor Ort vertreten. Auf dem Freigelände wird ein Überblick über die neuesten Elektroautos und Plug-in-Hybriden für den Ge-meinde-Bauhof sowie für Gemeinderäte und Bürgermeister geboten. Die IKB AG präsentiert im Rahmen des Kommunalforums Alpen-raum ihre Produkte und Dienstleistungen für die Gemeinden: vom modernen Messbus über mobile WC-Anlagen und Notwasser-Lösun-gen bis zur LED-Straßenbeleuchtung, Photovoltaik-Panelen und ei-ner Elektrotankstelle.

GEMEINSAME INITIATIVEDas Kommunalforum Alpenraum ist eine Initiative des Tiroler Fahr-zeugherstellers Lindner, Mitveranstalter ist das Tiroler Entsorgungsun-ternehmen DAKA. Kooperationspartner sind die IKB AG, der Öster-reichische Gemeindebund, der Tiroler Gemeindeverband, der Südtiroler Gemeindenverband, der Bayerische Gemeindetag und Fo-rum Land.

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Greenpeace dankt dem zek Verlag für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.

* SMS-Preis laut Ihrem Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS unterschreiben Sie die Petition zum Schutz der Bienen und stimmen zu, dass Greenpeace Sie kontaktieren darf.

SMS MIT „BIENEN“ AN 0664 660 30 30*

Pestizide machen Bienen krank. Sterben die Bienen aus, sind auch wir Menschen in Gefahr.

Jetzt Petition gegen Pestizide unterzeichnen:

der Bienen und stimmen zu, dass Greenpeace

SMS MIT „BIENEN“ AN 0664 660 30 30*

Pestizide machen Bienen krank. Sterben die Bienen aus, sind auch wir Menschen in Gefahr.

Jetzt Petition gegen Pestizide unterzeichnen:

Jedes Jahr greift das Kommunalforum Alpenraum andere wichtige Kommunal-Themen auf: Letztes Jahr stellte Werner Tschurtschenthaler, Bürgermeister der südtiroler Markt-gemeinde Innichen, die nachhaltige Flussraumentwicklung am Beispiel der Drau vor (Bild links). Zwischen den einzelnen Vorträgen gibt es beim Kommunalforum Alpenraum genügend Möglichkeiten zum fachlichen Austausch (Bild rechts).

ENERGIE-TAGE: FACHLEUTE DISKUTIERTEN DIE NEUENFORSCHUNGSERGEBNISSE RUND UM DIE ENERGIEWENDE

KOMMUNALFORUM ALPENRAUM 2016: EFFIZIENTE GEMEINDEN

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30 Juni 2016

Messen & Veranstaltungen

ÖGA: SCHWEIZER MESSE FÜR DIE GRÜNE BRANCHEZum 29. Mal öffnet die Schweizer Fachmesse öga in dem im nördlichen Kanton Bern befindlichen Koppigen ihre Tore. Innovationen und Trends für den professionellen Gartenbau, öffentliche Grünflächen und den Gemüse-/Beerenbau sind während der Messetage vom 29. Juni bis 1. Juli garantiert. Spezialpräsentationen und Veranstaltungen versprechen eine spannende und erfolgreiche öga 2016.

Vom 29. Juni bis 1. Juli treffen sich die Profis aus dem Gartenbau, dem öffent-lichen Grün und des Gemüse- und

Beerenbaus bei der öga in Koppigen, im Schweizer Kanton Bern. Während drei Messe-tagen stellen 430 Aussteller neue Maschinen, Geräte, Pflanzen und Bedarfsartikel für die grüne Branche vor, im Mittelpunkt stehen dabei neue Produkte und Services. Eine Fachjury beurteilt 26 angemeldete technische Innovationen und ebenso viele neue Pflanzen und verteilt die begehrten „Neuheiten-Aus-zeichnungen“.

NEUHEITENAUSZEICHNUNG ALS MESSE-HIGHLIGHT UNDPUBLIKUMSMAGNETDie an der öga ausgestellten Neuheiten sind

jeweils Besuchermagnet und für die Fachwelt Anstoß für einen Besuch. Bisher haben die teilnehmenden Aussteller 26 neue Produkte für die öga-Prämierung „Neuheiten-Aus-zeichnung“ angemeldet. Dazu gehören Ma-schinen, Geräte und Bedarfsartikel für die Kulturpflege und den Bau, Hilfsstoffe, Klein-fahrzeuge sowie Installationen. Die beachtli-che Zahl angemeldeter Neuheiten zeigt die Innovationskraft und die Vorwärtsstrategie der grünen Branche. Alle zur Prämierung an-gemeldeten Neuheiten sind während der Messedauer am Stand der jeweiligen Firma ausgestellt. Erstmals kürt eine fachkundige Jury auch die besten Neuheiten aus der Pflanzenwelt: Rund 26 Neuzüchtungen und Weiterentwicklungen von Beet-/Balkonpflan-

zen, Gehölze und Nutzpflanzen, die früh-estens 2015 erstmals in der Schweiz vermark-tet wurden, sind für die Prämierung an -gemeldet.

GROSSFLÄCHIGE MESSE-PRÄSENTATIONDen erwarteten 23.000 Besuchern aus dem professionellen Gartenbau wie beispielsweise Baumschulen, Endverkauf, Floristik, Fried-höfe, Gartencenter, Garten- und Land-schaftsbau sowie Zierpflanzenbau, Gemüse-, Obst- und Beerenbau, dem öffentlichen Grün, dem Kommunalbereich und der Bau-wirtschaft bietet sich eine Ausstellungsfläche von 120.000 m2 zum Erkunden der Messe-neuheiten – wovon 10.000 m2 überdeckte Fläche sein werden.

Auf der größten Fachmesse der Schweiz für die grüneBranche präsentieren sich die Aussteller auf rund 120.000 m2.

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Messen & Veranstaltungen

VERBESSERTE NACHFOLGEMODELLE UND WEITERE PRODUKTNEUHEITEN BEI HOLDERNötiges Arbeitsgerät für den Kommunal-bereich ebenso wie der Garten- und Grünflä-chengestaltung sind multifunkionale Geräte-träger. Mit einer großen Bandbreite solcher Arbeitsfahrzeuge und zukunftsweisenden In-novationen präsentiert sich Holder auf der größten Fachmesse der grünen Branche in der Schweiz. Der neue multifunktionale knickgelenkte Geräteträger Holder C 70, Nachfolger des C 270 beziehungsweise C 370, erfüllt die europäische Abgasnorm Stage IIIB und ebenso die amerikanische Variante Tier 4 final. Möglich ist dies durch einen neuen Turbodieselmotor mit Dieselpartikel-filter und geänderter Abgasführung. Der Holder Power Drive Antrieb ist in diesem Modell erstmals standardmäßig enthalten. Der C 70 ist wahlweise mit Einmannkabine (C 70 SC) oder mit Zweimannkabine (C 70

TC) erhältlich. Mit dem Holder MUVO fei-ert ein weiteres interessantes Fahrzeug Schweiz-Premiere. Der MUVO ist eine leis-tungsstarkes, kompaktes Fahrzeug für den multifunktionalen Einsatz. Er kann sowohl in der Grünpflege, der Straßenreinigung und dem Winterdienst als auch dank seiner ho-hen Nutzlast von 2,8 Tonnen für spezielle Transportaufgaben eingesetzt werden. Besu-cher finden Holder in Sektor 4.5, Stand 874.

NEUE EINACHSER UND ISEKI-TRAKTOREN BEI RAPIDDer Schweizer Kommunaltechnik-Spezialist Rapid präsentiert bei der öga die neuen ISEKI TG 6000-er Kommunaltraktoren, welche durch ihre Bedien- und Leistungs-merkmale mit Motorenleistungen bis 66 PS bestechen. Neben den hydrostatischen Fahr-antrieben bietet auch ein neues DSG Kom-fort und Effizienz. Parallel dazu zeigt Rapid die knickgelenkten Nilfisk-Geräteträger, bei

welchem Anbaugeräte mittels wenigen Hand griffen einfach und schnell an- wie ab-gekoppelt werden. Daneben präsentiert der Anbieter die beiden Einachser-Produktneu-heiten Rapid CASEA und Rapid MONTA. Der eine ist spezifisch für Arealpflegearbei-ten, der andere für Mäharbeiten in Steillagen ausgelegt. Zu finden ist Rapid im Sektor 4.5, Stand 862.

BREITGEFÄCHERTES ANGEBOT BEI ZIMMERMANNDie grüne und kommunale Branche verlangt vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. So offeriert der Kommunaltechnik-Anbieter Zimmermann AG eine breitgefächerte Aus-wahl an Produkten, welche die Bedürfnisse vom Gartenbauer, Golfplatzbetreiber oder von Reinigungsfirmen abdecken. Ein Spekt-rum seines Angebots präsentiert Zimmer-mann im Sektor 4.5, Stand 874 auf der Messe öga.

ÖGA: SCHWEIZER MESSE FÜR DIE GRÜNE BRANCHE

Mit wenigen Handgriffen von der Kehrmaschine zum Winterdiensteinsatz: der Nilfisk-Geräteträger.

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en Rund 23.000 Besucher werden sich heuer auf der öga über die Themen Gartenbau, öffent-liches Grün, Gemüse- und Beeren bau sowie Kommunaltechnik informieren.

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Es darf gebaggert werden: Live-Demonstration auf der öga.

Neue Baureihe Holder C 70 erfüllt aktuellste Abgasnorm

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32 Juni 2016

IFAT 2016: JUBILÄUMS-MESSE SETZT NEUE MASSSTÄBEAuf einer Größe von rund 32 Fußballfeldern ballte sich das Know-how aus Kommunaltechnik, Recycling, Wasser- und Ab wassertechnik sowie Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Dieser Wissenspool und das breite Spektrum an Innovationen lockte auch heuer ein großes Publikum. Dabei hatte die Jubliläumsausgabe der Münchner Messe eine besondere Anziehungskraft: Mit 138.000 Personen feierte die IFAT ihren Besucherrekord.

Ein halbes Jahrhundert IFAT: Eine Er-folgsgeschichte, die 1966 mit 147 Aus-stellern und 10.200 Besuchern begann

und sich auch 2016 nahtlos fortsetzt. Rund 138.000 Besucher aus mehr als 170 Ländern kamen von 30. Mai bis 3. Juni 2016 zur Jubi-läumsausgabe der IFAT nach München. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, ist begeistert von dem, was in diesem Jahr passiert ist: „Das Feedback all un-serer Teilnehmer war überwältigend. Die nochmals gestiegene Beteiligung zeigt ein-drucksvoll, wie die IFAT seit 50 Jahren die Entwicklung der Umwelttechnologiebranche prägt.“ Dr. Johannes F. Kirchhoff, Fachbei-ratsvorsitzender der IFAT und Geschäftsfüh-render Gesellschafter bei Kirchhoff Ecotec,

kann sich dem nur anschließen: „Die außer-gewöhnliche Performance der IFAT setzt sich auch 2016 fort. Für unsere Unternehmen konnten hervorragende Neukontakte ge-knüpft werden, insbesondere aus dem inter-nationalen Bereich. Insgesamt ist die IFAT im Jubiläumsjahr ein großartiger Erfolg.“

INTERNATIONALE MESSE MIT HOHER STRAHLKRAFTEine Einschätzung, die die Aussteller teilen. Denn auch in diesem Jahr zeichnete sich die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft unter anderem durch ein hohes Maß an Internationalität aus. Das bezeugen auch die Stimmen der Messeausstel-ler. Für Ludger Rethmann, Vorstandsvorsit-zender bei Remondis, steht fest, „dass die

IFAT nach wie vor die unumstrittene Leit-messe für die Themen Recycling, Wasser und Services für Kommunen und Industrie ist. Die Messe strahlt als Leuchtturmveranstal-tung für den nachhaltigen Umgang mit den planetaren Ressourcen stark in den internati-onalen Bereich.“ Auch Carsten Krumm, Chief Operating Officer bei WILO, ist der Meinung, „dass sich die IFAT im 50. Jahr ih-res Bestehens erneut als internationaler Bran-chentreff mit globaler Strahlkraft bewiesen hat. Knapp 50 Prozent der Besucher auf dem Wilo-Messestand kamen nicht aus Deutsch-land. Damit etabliert sich die IFAT nach wie vor als Weltleitmesse für die Wachstumsbran-che Water Management und Industrie und damit als wichtigster Branchentreff für diesen

Die Live-Demonstrationen auf den Freiflächen waren ein Publikumsmagnet auf der IFAT 2016.

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Bereich.“ Und Kari Kangas, CEO bei Tana, bestätigt: „Die IFAT ist eindeutig die interna-tionalste Veranstaltung und die einzige, auf der Tana als Herstellerunternehmen teil-nimmt.“

TOP TEN BESUCHERLÄNDERDie Top Ten Besucherländer nach Deutsch-land waren Österreich, Italien, die Schweiz, China, die Tschechische Republik, die Nie-derlande, Spanien, Polen, Dänemark und die Türkei. Starke Zuwächse verzeichneten besu-cherseitig insbesondere Australien, China, Is-rael, Italien und Singapur. Der Gesamtanteil der internationalen Besucher lag bei gut 47 Prozent. Ähnlich sieht es bei der Internationa-lität der Aussteller aus: Mit 45 Prozent war der Anteil internationaler Aussteller dabei so hoch wie nie. GREEN TEC AWARDS: PREISVERLEIHUNG ALS GELUNGENER AUFTAKT ZUR MESSEIm Vorfeld der IFAT wurde Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis vergeben. Bei der Preisverleihung wurden die Sieger vor rund 1.000 Gästen und prominenten Lauda-toren im Internationalen Congress Center München mit einem spektakulären Bühnen-programm gefeiert. Die Verleihung der GreenTec Awards bildete nach 2014 bereits zum zweiten Mal einen gelungenen Auftakt für die IFAT, die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, ist begeistert: „Einen besseren Start hätten wir für die IFAT nicht wählen können. Die GreenTec Awards sind für uns die perfek-

te Plattform, um die Innovationen, die auf der IFAT im Umwelttechnologiebereich präsentiert werden, mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu stellen.“ Dabei zeigt die Preisverleihung die breitgefächerte Palette an ökologisch sinnvoller Kommunaltechnik. So gewannen beispielsweise die organischen So-larfolien von Heliatek, die für Energiegewin-nung an grünen Fassaden sorgen, in der Kate-gorie „Produktion“, bei „Recycling und Ressourcen“ konnte REMONDIS TetraPhos, ein Verfahren, das Phosphat mit Klärschlam-maschen recycelt, den Sieg für sich beanspru-chen. Der Preis für „Wasser und Abwasser“ ging an die Universität Kassel, die Hilfsbe-dürftige in Katastrophengebieten mit der de-zentralen Wasserversorgung PAUL unter-stützt.

ÜBER 3.000 AUSSTELLERAn den fünf folgenden Messetagen konnten die Gewinner des GreenTec Awards ebenso wie viele weitere innovative Hersteller vom Fachpublikum besucht werden. Insgesamt präsentierten 3.097 Aussteller – 1.695 natio-nale und 1.402 internationale Unternehmen – aus 59 Ländern auf einer Gesamtfläche von 230.000 Quadratmetern ihre Innovationen und Neuheiten für den Umwelttechnologie-sektor.

NICHT NUR QUANTITÄT - AUCH QUALITÄTAuch die Qualität der Fachbesucher der dies-jährigen IFAT war erneut unbestritten hoch, wie Ferdinand Doppstadt, Geschäftsführer bei dem Umwelttechnik-Spezialisten Dopp-stadt, bestätigt: „Wir ziehen als einer der IFAT 2016: JUBILÄUMS-MESSE SETZT NEUE MASSSTÄBE

Neben der Kommunaltechnik sind die Themen Wasser, Abwasser, Abfall-

und Rohstoffwirtschft große Themen auf der IFAT. Der Rohrtechnolo-

gie-Spezialist Amiantit präsentierte sein Stauraumsystem Amiscreen

(mehr dazu ab Seite 48).

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Das Tiroler Familienunternehmen war auf der IFAT mit einem Messestand vertreten.

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Nach dem großen Erfolg der Premieren-veranstaltung zur vergangenen IFAT wurde auch dieses Jahr der Zukunfts-dialog veranstaltet. Vier Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft und Medien diskutierten zu diesem Anlass das Thema „Eine Welt ohne Abfall – Vision oder Illusion?“

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größten Aussteller der IFAT 2016 eine unbe-dingt positive Bilanz. Wir haben unseren Zielgruppen – von Kunden und Neukunden über Entwickler bis hin zu technisch versier-ten Nachwuchskräften – erfolgreich unsere internationalen Lösungskompetenzen zeigen können.“ Für Ivan Franičević, CEO bei Rasco, Ausstattungshersteller für kommunale Instandhaltung, „ist die IFAT ein extrem wichtiger und gesetzter Termin im Messeka-lender. Die Anzahl und die Qualität der Besu-cherkontakte während der Messe waren ex-zellent.“

AUSZEICHNUNG FÜR KAHLBACHER ALS PREMIUMPARTNER VON HOLDERAuch der Joint-Venture-Partner des kroati-schen Familienunternehmens Rasco, die Max Holder GmbH, ist zufrieden mit ihrem Auf-tritt auf der IFAT. Auf dem Münchner Messe-gelände erwartete das Fachpublikum Innova-tionen aus dem Hause Holder. So wurde unter anderem der Holder Stripe Hog präsen-

tiert (mehr dazu auf Seite 23). Abgerundet wurde der diesjährige IFAT Messeauftritt durch das neue Holder Premiumpartner-Pro-gramm. Als Hersteller multifunktionaler Sys-temfahrzeuge bietet Holder nutzenorientierte Systemlösungen für anspruchsvollste Aufga-ben. Um hierfür die Zusammenarbeit mit An-baugeräteherstellern zu optimieren, konzent-riert sich Holder zukünftig auf ausgewählte Premiumpartner aus den Bereichen Winter-dienst, Unkrautbeseitigung, Wassertechnik und Straßenreinigung. Auf diese Weise kön-nen permanent abgestimmte und technisch einwandfreie Systemlösungen gewährleistet werden. Einer der auf der Messe geehrten Pre-miumpartner ist der österreichische Winter-dienst hersteller Kahlbacher, der auch selbst mit einem Messestand vertreten war.

WINTERDIENST IM FOKUSEin weiterer Winterdienstexperte, der auf der IFAT präsent war, ist der Schweizer Hersteller Zaugg. Arbeitskomfort, Räumleistung und

eine lange Lebensdauer der Geräte sind die Prioritäten des Unternehmens. Zu sehen war am Zaugg-Stand die leistungsstarke Schnee-frässchleuder Rolba (Bericht über ihren Ein-satz zur Passräumung im Bregenzerwald ab Seite 18).

WELTWEITE INNOVATIONSPLATTFORMDie IFAT zeichnet dabei in besonderem Maß aus, dass sie für die ausstellenden Unterneh-men die Plattform ist, auf der sie ihre Innova-tionen erstmalig der Branche präsentieren. Dr.-Ing. Oliver Rong, Vorstand Technik & Produktion und stellvertretender Vorstands-vorsitzender bei Huber, sagt: „Die IFAT 2016 hat unsere Erwartungen in allen Bereichen deutlich übertroffen. Die Messe ist deshalb für die Huber Gruppe sowohl national als auch international die bedeutendste Platt-form, um unsere innovativen Produkte und Dienstleistungen vorzustellen und unsere Marktstellung zu repräsentieren.“ Und Alex-ander Mayringer, Business Development Ma-

Der neue Stripe Hog war eines der Highlights unter den Exponaten von Holder.

Regelmäßige Vorführungen am Messestand demonstrierten den schnellen Einsatz und die Multifunkionalität der Hako-Gerätschaften.

Zaugg mit seinem leistungsstarken Räumgerät Rolba, dass sich am Messe-stand durch „Schneewände“ kämpft.

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Der Winterdienstspezialist Kahlbacher durfte sich über die Auszeichnung zum Premiumpartner von Holder freu-en. V.l.n.r.: Enisa Hodzic (Koordination für Anbau geräte Holder), Kahlbacher-Eigentümer Horst Kahlbacher, Franziska Reiche (Leitung Marketing und Kommunikation Holder) und Peter Berger (GF bei Kahlbacher).

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nager bei Manitou, ergänzt: „Die IFAT ist für die Manitou Group die wichtigste Veranstal-tung, um unsere Lösungen für den Umwelt-bereich zu präsentieren.“

BELIEBTER BRANCHENTREFFPUNKT FÜR GESCHÄFTSABSCHLÜSSEDie IFAT präsentierte sich zudem erneut glei-chermaßen als der unbestrittene Branchen-treffpunkt, aber auch als Messe für konkrete Geschäftsabschlüsse. Jens Pulczynski, Ge-schäftsführer bei Alfa Laval Mid Europe, bestä-tigt: „Dieses Jahr konnten wir unsere hochge-steckten Ziele bereits nach drei Tagen erreichen. Das Interesse der Besucher und die Intensität der Gespräche waren äußerst beeindruckend.“ Und Rick Koks, CEO bei der Koks Group, zeigt sich begeistert: „An unseren Stand kamen nicht nur uns bekannte Bestandskunden, Händler und Anbieter, sondern auch zahlrei-che neue, interessante und internationale Kon-takte. Wir haben sogar Trucks verkauft und es sind neue Verträge bei uns reingekommen.

Unsere Teilnahme in diesem Jahr hat eindeutig bewiesen, dass die IFAT eine Veranstaltung ist, die wir nicht verpassen dürfen.“

UMWELT- UND BEDIENERFREUNDLICHZur Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft präsentierte die ASH Group ihre Technologien und Pro-dukte der Marken Aebi und Schmidt. Auf die Besucher warteten auf 1000 m2 Frei fläche zahlreiche Neuheiten. So zum Beispiel eine neue LKW-Aufbaukehrmaschine mit 6,5 m3 von Schmidt sowie die umweltfreundliche Kompaktkehrmaschine Swingo 200+, mit neuem Koanda-Umluftsystem in Kombinati-on mit dem Druckwasser-Umlaufsystem. Dieses verringert den Ausstoß von gesund-heitsschädlichem Feinstaub um bis zu 95 Pro-zent. Das Jahr 2016 steht darüber hinaus ganz im Zeichen innovativer Bedienkonzepte. Die Schmidt Evolution Line Steuerung sorgt für ein Plus an Sicherheit, Effizienz und Komfort in Winterdienstfahrzeugen. Bei den Kehrma-

schinen Schmidt Swingo und Cleango wird die Bedienung zukünftig mittels zweier integ-rierter Joysticks im Türbedienpult sowie ei-nem neuen weltweit einzigartigen Fahrhebel mit Auto-Drive-Funktion erleichtert.

MULTIFUNKTIONALITÄT ALS OBERSTES CREDOEbenfalls am größten kommunalen Messe-highlight des Jahres dabei war der Reini-gungs- und Kommunaldienst-Experte Hako. Das Unternehmen präsentierte sich unter dem Motto „Ein Fahrzeug für viele Anbauge-räte“ auf der IFAT. Die Hako-Maschinen bieten eine weitreichende Flexibilität und ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis für den Alltag in der Kommune und im Garten- und Landschaftsbau. Wie wendig und leistungs-fähig diese Fahrzeuge sind und wie schnell und einfach sich die Anbaugeräte wechseln lassen, dies stellte Hako in regelmäßigen Vor-führungen auf einer großen Aktionsfläche während der IFAT auf seinem Stand am Frei-gelände vor.

Eine der Messe-Neu-heiten, die auf der IFAT

zu sehen sein wird: Die Kehrmaschine SL 140 ECO von BROCK

Kehrtechnik.

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Eines der Exponate am ASH-Stand: der Aebi TT211. Ein ergonomisch gestaltetes Cockpit mit hervorragenden Platzverhältnissen, einfacher Bedienung und neuem multifunktionalem Fahrhebel sorgen für Benutzerfreundlichkeit.

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Das Unternehmen Dücker stellt Geräte und Maschinen zur Umwelt- Landschaftspflege und für die Landwirtschaft her.

Ansturm an den fünf Messetagen: Insgesamt besuchten 138.000 Menschen die IFAT – bisheriger Besucherrekord für die kommunale Messe.

Zusammen mit seinem Partner Broddson aus Schweden baut Brock Kehrtechnik die erste mechanisch aufnehmende Kehrmaschine auf einem FUSO Fahrgestell. Die Neuheit wurde auf der IFAT präsentiert.

36 Juni 2016

HolzvergasungKOMMUNAL

2 IN 1: BIOENERGIE GRABNER PRODUZIERT WÄRME UND STROM MITTELS HOLZVERGASUNGDurch den Wegfall eines Großkunden brachen dem Nahwärmeversorger Grabner aus dem steirischen Wenigzell 50 Prozent seiner Einnahmen weg. Doch der Verlust wandelte sich bald in eine neue Chance: Als neue Einnahmequelle fungieren nun drei Holzvergaseranlagen, die zusätzlich zur Wärme auch Strom produzieren. Holzvergasung ist eine Technologie, sie sich vor allem in Zeiten von Treibstoffmangel bewährt hat und nun wiederentdeckt wurde.

Die steirische Gemeinde Wenigzell liegt mitten in der Tourismus-region Joglland-Waldheimat. In der – wie der Name bereits ver-muten lässt – waldreichen Gegend hat sich die Nahwärmever-

sorgung Grabner die nachhaltige Naturreserve bereits 2004 zu Nutze gemacht. Seit zwölf Jahren wurden die Trockenkammern eines Säge-werkes und der Ort Wenigzell mit Wärme versorgt. Der Wegfall eines Großkunden durch Insolvenz und einem dadurch entstehenden Ver-lust von 50 Prozent des Wärmeverkaufs machten eine Alternative für den Betrieb notwendig. Diese wurde in der Holzverstromung auf Basis der Holzvergasertechnik gefunden, die dem klassischen Hackgutkessel (2 Megawatt) von Urbas zur Seite gestellt wurde. Als neue zusätzlich sinnvolle Einnahmequelle wurde eine Holzvergaseranlage mit drei An-lagen à 50 KW elektrisch identifiziert. Die Grundlage für die Ausle-gung einer Verstromungsanlage ist das Wärmelastprofil der bestehen-den Nahwärmeversorgungsanlage in Zusammenspiel mit einer optimal ausgelegten Pufferspeicheranlage. So produziert der Betreiber Grabner nicht nur Wärme, sondern auch Strom mit seiner Anlage.

BEWÄHRTE TECHNOLOGIE, NEU UMGESETZTDie Holzvergasungs-Technologie ist keine neue Idee, sie wurde etwa in Zeiten von Treibstoffmangel in Fahrzeugen verwendet. So hatte man

während und nach dem zweiten Weltkrieg PKWs, LKWs und sogar Lokomotiven mit Holz- und Holzkohlevergaser ausgestattet. Aus drei Kilogramm Buchenholz konnte in etwa die Treibstoffleistung eines Liters Benzin hergestellt werden. Der Klimawandel und die damit ver-bundene Notwendigkeit den CO2-Ausstoß zu verringern, rücken die effiziente Energiegewinnung aus erneuerbaren Ressourcen in den Mit-telpunkt des energiepolitischen Interesses. Im Gegensatz zu Wind- und Photovoltaikstrom steht der aus Holz gewonnene Strom jederzeit zur Verfügung.

VERFAHRENSABLAUFAls Spezialist für Verstromungsanlagen im Bereich Biomasse zeichnete das Technische Büro für Erneuerbare Energie – Ing. Leo Riebenbauer aus Pinggau für die fachkundige Planung und das professionelle Pro-jektmanagement der Holzvergasungsanlage verantwortlich. Der Ver-fahrensablauf zur Erzeugung von elektrischem Strom und Wärme mit-tels Holzgas stellt sich folgendermaßen dar: Das, für den Vergasungsprozess benötigte, selbstverständlich aus der Region stam-mende Hackgut wird gesiebt, vorgetrocknet und durch thermochemi-sche Prozesse im Holzvergaser in brennbares Gas – Holzgas – umge-wandelt. Nach der Reinigung des Holzgases durch Filteranlagen erfolgt

2015 nahm die Bioenergie Grabner in Wenigzell den Betrieb samt Holzvergasungsanlagen auf.Seither versorgt der Betreiber nicht nur mit nachhaltiger Wärme, sondern auch mit Strom aus Holz.

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Holzvergasung KOMMUNAL

www.froeling.com Tel. 07248 / 606 - 2101

DIE NEUE FRÖLING HEIZKESSEL-GENERATION.Innovative Lösungen von 7 - 2500 kW.

WÄRME UND STROM

AUS HOLZ.

Scheitholzkessel

Pelletskessel

Hackgutkessel

Kombikessel

Holzverstromungs-anlagen

PROJEKTBETEILIGTE

• Technische Planung: Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Büro für Erneuerbare Energie

• Planung Bau: Planungsbüro Reichenbäck

• Holzvergaseranlage: Fröling

• Hackgut-Kessel: Urbas

• Schubboden: Mayrhofer

• Elektrotechnische Einbindung: Grübl Automatisierungstechnik

• Leitungseinbindung: Installation Zisser GmbH

TECHNISCHE DATEN

• Holzvergasung Kesselleistung > 3 x 50 KW elektrisch

• Hackgut Kesselleistung > 2 MW

• Wirkungsgrad Holzvergasung > 80 %

Die drei Holzvergasungsanlagen von Fröling haben je eine Leistung von 50 KW elektrisch.

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büro für erneuerbare energie ing. leo riebenbauer

Gute Planung liegt bei uns in der Natur.

Mit über 200 Projekten, sorgen wir mit langjähriger Planungserfahrung nachhaltig für Erneuerbare Energie.

Sprechen auch Sie mit uns über Erneuerbare Energie — das Natürlichste der Welt.

dessen Verbrennung und Verwertung mittels Kraft-Wärme-Kopplung über Gasmotor und Generator zu elektrischem Strom und Wärme. Im Gegensatz zu anderen Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren, die auf der Verbrennung von fester Biomasse beruhen, benötigt die Strom- und Wärmeproduktion im Holzvergasungsprozess kein Arbeitsmedium wie Wasser bei der Dampfturbine oder Thermoöl beim ORC- Prozess. Dar-aus ergibt sich ein wesentlich höherer elektrischer Wirkungsgrad der Gesamtanlage. Der auf diesem Wege umweltfreundlich erzeugte elektri-sche Strom wird als Ökostrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Und die im Holzgas-Verwertungsprozess anfallende Wärme eignet sich hervorragend zur Grundlastabdeckung eines vorhandenen Nahwärme-netzes.

BETRIEB IST SEHR ZUFRIEDENSTELLENDDie Holzvergasungsanlage CHP 50 wurde inklusive Sicherheitstechnik, Abgasleitung und automatischer Gasfackel von Fröling geliefert und ist in einem Container betriebsfertig verbaut und installiert. Eindeutig de-finierte Schnittstellen und die intelligente Systembauweise machen den CHP 50 zu einer einzigartigen „plug and play“ Lösung. Dabei handelt es sich um ein relativ junges Modell des österreichischen Kesselherstel-lers Fröling – die ersten Anlagen sind seit Anfang 2013 erfolgreich im Betrieb. Doch das System konnte sich bereits bewähren: Die Kunden zeigen sich sehr zufrieden, sowohl von der Beratung in der Planungs-phase über die Betreuung während der Errichtung bis hin zum effizien-ten und komfortablen Betrieb. Auch der Bioenergie Grabner zählt zu den begeisterten Kunden: 2015 wurden drei Holzvergaseranlagen in Betrieb genommen. Die Betriebserfahrung sind mehr als positiv zu be-werten. Wurde während der Planungsphase von max. 7.000 Vollbe-triebsstunden ausgegangen, kann man nach einem halbjährigen Betrieb von über 8.000 Stunden ausgehen. Daher wird 2016 eine vierte 50 KW-Holzvergasungsanlage errichtet.

VORTEILE VON HOLZVERGASUNGSANLAGENKompakt und wartungsfreundlich gebaut, ermöglichen die Holzverga-sungsanlagen einen in höchstem Maße störungsfreien Betrieb. Holzver-gasungsanlagen, so wie sie in Wenigzell errichtet wurde, stellen aufgrund massiver Ressourceneinsparung, Effizienzsteigerung und damit erhöhter Wirtschaftlichkeit die optimale Ergänzung für bestehende Bio masse-Heizwerke und Nahwärmenetze dar. Die Doppelnutzung von Bewe-gungsenergie und Abwärme ermöglicht bei Holzvergasungsanlagen einen erstaunlichen Wirkungsgrad von rund 80 Prozent. Im Vergleich dazu erreicht ein Atomkraftwerk lediglich einen Wirkungsgrad von maximal 35 Prozent. Der nachwachsende Energieträger Holz kommt aus einheimischen Wäldern und gewährleistet kurze Transportwege, die wiederum für Energieeinsparung im Treibstoffbereich sorgen.

38 Juni 2016

FernwärmeKOMMUNAL

HEIZEN IM KREISLAUF: BIOMASSE-ANLAGE ERZEUGT DIE PROZESSWÄRME FÜR PELLETSHERSTELLER NORICA PELLETSIn der Kärntner Gemeinde Hermagor wird geheizt, um Brennmaterial zu erzeugen. Der Pelletshersteller NORICA PELLETS lässt seinen Brennstoff über die mittels Biomasse erzeugte Prozesswärme trocknen. Das Material liefert das Unternehmen selbst: Verheizt werden hochwertiges Restholz und erstklassige Fichtensägespäne, die in der Schnittholzproduktion anfallen. Nach Fertigstellung des Heizwerks werden jährlich 30.000 Tonnen Sägespäne für die Pelletsproduktion per Biomasse getrocknet – und machen so das Heizen mit Pellets gleich doppelt umweltfreundlich.

Industriekunden verschiedenster Branchen setzen im Bereich der Wärmeversorgung verstärkt auf Nachhaltigkeit und Klima-

schutz. Biomasse wird dafür in der Erzeugung von Wärme für Produktionsprozesse in der Industrie immer wichtiger. Auch in der Kärntner Gemeinde Hermagor nutzt HASS-LACHER HERMAGOR die ökologisch sinnvolle Art zu heizen – und schafft dabei den perfekten Kreislauf des Heizens: Der Pel-letshersteller produziert sein Heizmaterial mithilfe von Biomasse – welches er selbst her-stellt. UMWELTFREUNDLICHE UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE NORICA PELLETS ist ein hundertprozenti-ges Schwesterunternehmen des Holzbetriebes

Hasslacher Hermagor GmbH. Hasslacher Hermagor kauft etwa 280.000 Festmeter (fm) Rundholz ein, wovon 240.000 fm davon im Sägewerk verarbeitet und 40.000 fm über den Rundholzhandel weiterverkauft werden. „Un-sere NORICA PELLETS sind ein hundert-prozentiges biologisches Produkt ohne jegli-che chemische Zusätze, mit höchstem Brennwert und Heizkomfort“, berichten die beiden Geschäftsführer Maria und Leopold Schnaubelt. So ist es nur konsequent, auch bei der Herstellung dem ökologischen Ge-danken treu zu bleiben. Es heizen nicht nur die Kunden von NORICA PELLETS mit Pellets umweltfreundlich, sondern auch der Produzent selbst. „Ökologie und Energieeffi-zienz sind zentrale Themen für uns. Aus die-

sem Grund haben wir in eine moderne Pellet-sproduktion investiert. Das hochwertige Restholz und die erstklassigen Fichtensäge-späne, die in der Schnittholzproduktion an-fallen, werden bei uns optimal weiterverwer-tet“, erzählen die beiden Geschäftsführer weiter. Es ist daher naheliegend, dass künftig auch Biowärme genutzt wird.

HOHE VORLAUFTEMPERATUR UND HOHER BETRIEBSDRUCKDer erforderliche Prozessdampf im Pellets-werk wird nun über einen Heißwasser/Satt-dampf-Wärmetauscher bereitgestellt und er-setzt die Erzeugung mittels Flüssiggas. Die bestehende Flüssiggas-Sattdampf-Kesselan-lage dient zukünftig nur noch ausschließlich

Mit einem Spezialkran wurde Anfang Februar 2016 die rund 30 Tonnen schwere Feuerbox in das neue Biomasse-Heizwerk in Hermagor eingeho-

ben. Die neue Anlage verfügt über eine Nennleistung von 4 Megawatt.

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Fernwärme KOMMUNAL

als Ausfallsreserve. Diese Umstellung wurde mithilfe der KELAG Wärme GmbH realisiert – und das innerhalb kürzester Zeit. Im No-vember 2015 startete die Umrüstung, nun befindet sich die Anlage bereits im Testbe-trieb. Die Anlage besteht aus einer Bio masse-Heißwasser-Kesselanlage mit einer Nennleis-tung von 4 MW samt allen erforderlichen Hilfs- und Nebenanlagen. Das spezielle an dieser Anlage ist die sehr hohe Vorlauftempe-ratur von 210° C, sowie der hohe mittlere Betriebsdruck von 25 bar.

KESSELANLAGE VON URBASUrbas Energietechnik wurde als erfahrender Partner von der KELAG Wärme GmbH mit der Realisierung der Biomasse-Energieanlage betraut. Die bestehende Energieanlage wurde erweitert und erhielt eine zusätzliche Kessel-linie. Bedingt durch technologische Erforder-nisse wird die Anlage für einen – vom Stan-dard abweichenden – Druck von 25 bar und eine Betriebstemperatur von 210° C ausge-führt. Kesselanlagen für hohen Druck und hohe Temperaturen sind bei dem Energie-technikexperten Standard. „Die neue Bio-masseanlage ist eine Heißwasserkesselanlage, ausgeführt mit einer hydraulischen Brenn-stoffbeschickung, einer Vorschubrostfeuerung und einem stehenden Heißwasserwärmetau-scher. In weiterer Folge wird das Heißwasser über eine neu errichtete Heißwasserleitung zur Pelletsproduktion transportiert. Dort wird über einen Heißwasser-Dampfwärme-tauscher der erforderliche Prozess-Dampf für die Pelletierung erzeugt“, erläutert Günther Stückler, Geschäftsführer der KELAG Wärme GmbH, die technischen Details.

HEIZMATERIAL AUS EIGENER PRODUKTIONDie Pelletier-Anlage befindet sich direkt ne-ben dem Sägewerk. Das Risiko der Ver-schmutzung bei Lagerung und Transport ent-fällt daher, außerdem werden nur reine Fichtensägespäne aus eigener Produktion ver-wendet. Die erforderliche Brennstoffmenge ergibt sich aus der zu erwartenden Heiß-wasser-Wärmemenge, die für die Trocknung der Pellets gebraucht und auf ca. 28.000 MWh pro Jahr geschätzt wird. Geplant ist eine ganzjährige und ausschließliche Wär-meerzeugung mittels Biomasse, was einen Hackgutbedarf von ca. 53.000 Schüttraum-meter (srm) pro Jahr ergibt. Diese Menge ent-spricht etwa 620 Biomasse-Anlieferungen im Jahr, also etwa zwei bis drei Fuhren pro Werk-tag. Da das Heizgut jedoch rein durch die sonst für den Export vorgesehener Biomasse erbracht wird, kann von einer direkten Ver-kehrsentlastung für das Stadtgebiet Hermagor gesprochen werden.

Sobald der Wärmekollektor-Montage im neuen Belebungsbecken des Klärwerks „Niederal-teich“ bei Hengersberg /Deggendorf abge-

schlossen ist, wird es dauerhaft befüllt.

Die STIEBEL ELTRON-Wärmepumpe WPF 10 (links im Bild) erreicht im Klärwerk Niederalteich Heizleistungen bis 13 kW. Ein

Pufferbehälter SBP 200 E (Mitte) und der Warmwasserspeicher SBB 302 WP (rechts im Bild) ergänzen das System.

Im Vergleich mit dem Arbeiter erkennt man die stattliche Dimension der 30 Tonnen schweren Feuerbox.

Für die Montage einer Hydraulikanlage ist ein großes Fachwissen notwendig, um eine einwandfreie Funktions-tüchtigkeit, aber auch die Einhaltung von Sicherheits-vorschriften zu garantieren.

Der Großteil der Bauarbeiten wurden in den Wintermonaten abgeschlossen.

40 Juni 2016

FernwärmeKOMMUNAL

GUTE ZUSAMMENARBEIT MIT FÖRDERSTELLEN UND BH HERMAGOR

Derzeit wird gerade die Außenanlage fertig-gestellt, die Bautätigkeiten verliefen jedoch hauptsächlich während der Wintermonate. Ein erschwerender Faktor für die Realisierung des Projekts – trotzdem konnte der eng ge-steckte Zeitplan eingehalten werden. Die Wit-terung ist in der kalten Jahreszeit zwar kaum förderlich für den Fortschritt einer Baustelle, positiv hingegen wirkte sich das Engagement der Förderstellen auf das Vorankommen aus. Die Zusammen arbeit erfolgte reibungslos, ebenfalls auch die Kooperation mit der Be-zirkshauptmannschaft Hermagor für das Er-langen der bau- und gewerberechtlichen Genehmigung der Anlage. „Besonders hervor-zuheben ist, dass von der BH Hermagor beide zur Genehmigung erforderlichen Verfahren in nur einer gemeinsamen Verhandlung durchge-führt wurden und auch der Genehmigungsbe-scheid innerhalb kürzester Zeit ausgestellt wurde“, berichtet Günther Stückler. Die ge-samte Planung inklusive der Behördenein-reichung erfolgte federführend durch die KELAG Wärme GmbH.

BODENVERBESSERUNG WAR ERFORDERLICHSo stellten bürokratische Hürden keine Proble-me für das Biomasse-Projekt in Hermagor dar – die größte Herausforderung war die ungüns-tige Bodenbeschaffenheit des Standorts. Allei-ne das Gewicht der Biomasse-Heißwasser-Kes-selanlage beträgt mehr als 120 Tonnen. Um die hohen Lasten der Anlage und der Heizwerks-halle in den Boden ableiten zu können, war eine Bodenverbesserung in Form von 141 Stück vermörtelter Rüttelstopfverdichtungs- pfählen erforderlich. Die hohen Gewichte der verschiedenen Anlagenteile erforderten eine spezielle Montage: Mit einem Spezialkran wurde Anfang Februar 2016 die rund 30 Ton-nen schwere Feuerbox in das neue Biomasse- Heizwerk in Hermagor eingehoben.

GERINGE FEINSTOFFEMISSIONDer Weg der Biomasse zur Wärmeenergie soll so umweltverträglich wie nur möglich ablau-fen. Die Rauchgasreinigung inklusive Elekro-filter sorgt für eine weitestgehend feinstoff-emissionsarme Verbrennung. Nachdem die Biomasse auf einen befahrbaren Schubboden, der so massiv ausgeführt ist, dass auch große Holzstücke keinen Schaden verursachen kön-nen, aufgegeben wird, führt man sie der Ver-brennung zu. Anschließend gelangen die Abgase über einen rauchgasreinigenden Multi-zyklon in den Elektrofilter, wo die noch ent-haltenen Feststoffe bis unter den vorgeschrie-benen Grenzwert abgeschieden werden. Über einen 32 m hohen freistehenden Kamin wird

Die Außenanlage des Biomasseheizwerks ist derzeit noch in Bau. Grundrisse davon er-kennt man bereits bei der Kesseleinhebung.

Die Positionierung der Feuerbox und der Brennstoffbeschickung erforderte genaues Ausrichten per Spezialkran.

Juni 2016 41

Fernwärme KOMMUNAL

das dann gereinigte Abgas ausgestoßen. Anfal-lende Asche wird über ein staubdicht gekapsel-tes automatisches Entaschungssystem gesam-melt. Einen probaten Partner zum Thema Rauchgarreinigung fand man in Ionitec Anla-genbau. Eine der Besonderheiten der Tro-cken-Elektrofilter des Unternehmens ist die im Rauchgaseintrittsbereich integrierte Grobab-scheiderkammer, welche mit Hilfe der Rauch-gasverteilerkammer das Rauchgas über die ge-samte Filterbreite gleichmäßig anströmt. In dieser Grobabscheiderkammer wird, wie der Name bereits andeutet, die grobe Flugasche abgeschieden und die feine Flugasche über Ausrichtungsbleche ins Hochspannungsfeld geleitet.

VERFAHRENSTECHNISCH OPTIMIERTNicht nur die Feinstoffemissionen sollten so gering wie möglich gehalten werden, sondern auch der Energieverbrauch. So haben die KELAG Wärme GmbH und ihre projektbetei-ligten Partner mehrere technische Lösungen entwickelt. Für die optimale Energieeffizienz das ganze Jahr über sorgen Fernwärmenetz-pumpen unterschiedlicher Leistung für den Sommer- sowie den Winterbetrieb. Ein großes Energiesparpotenzial wurde mit der Ausstat-tung aller elektrischen Antriebe mit einem Fre-quenzumrichter ausgeschöpft. Die Anlage wurde ebenso verfahrenstechnisch spezifiziert und optimiert, sie besitzt eine Verbrennungs-luft-Vorwärmung und einen Economizer (ECO) in Edelstahlausführung – ein Wärme-überträger zur Wärmerückgewinnung durch Verwertung von Abwärme. Die Besonderheit in diesem Fall ist die Anordnung nach dem Elektrofilter, mit dem Vorteil auch im Teillast-fall geringste Abgastemperaturen erzielen zu

können und somit den Anlagenwirkungsgrad ständig optimal nutzen zu können. Das Rauchgas durchströmt den Economiser bei re-lativ niedrigen Temperaturen. Der Economiser nutzt die Restwärme in den Abgasen, die vom Kessel aus physikalischen Gründen nicht mehr genutzt werden kann. Auch bei den Details wurde an ihr jeweiliges Energiesparpotenzial gedacht. So wurde die gesamte Heizwerksbe-leuchtung mit LED-Lampen ausgeführt.

WÄRMEENERGIE FÜR NORICA PELLETS UND DAS FERNWÄRMENETZ VON HERMAGORIm Frühling diesen Jahres konnte der Betrieb der Biomasseanlage testweise gestartet werden. Neben der Prozesswärmeversorgung der Pelle-tierung von NORICA PELLETS werden zu-sätzlich vier Trockenkammern von Hasslacher Hermagor sowie das bestehende KELAG Wär-me GmbH Fernwärmenetz in Hermagor durch das neu errichtete Biomasseheizwerk über einen sehr komplexen Heißwasserkreis-lauf mit Wärme versorgt.

CO2-NEUTRALER ROHSTOFF HOLZBei einer nachhaltigen Wirtschaftsweise ist der Rohstoff Holz kontinuierlich verfügbar und hat, im Vergleich zu fossilen Alternativen, ins-besondere im Rahmen einer regionalen Bereit-stellung und der Integration von Restholz-nutzungskonzepten eine sehr gute Klimabilanz. Das Heizen mit Holz in seinen verschiedenen Formen ist CO2-neutral – egal ob Hackschnit-zel, Sägespäne oder die benutzerfreundlichen Pellets. Das heißt, dass bei der Verbrennung genauso viel Kohlstoffdioxid freigesetzt wird, wie der Baum beim Wachsen speichert. Und da für die Herstellung der Pellets, die insbe-sondere Privatkunden zum Heizen verwenden,

ebenfalls Holz für die Prozesswärme genutzt wird, ergibt sich eine noch bessere Energiebi-lanz. Der Heizzyklus wird somit vervollkomm-net. Durch den Verzicht auf Flüssiggas und die Umstellung auf Biomasse bei der Prozess-wärmeerzeugung kann bei der Anlage in Hermagor je nach Bewertungsbasis von einer Einsparung von 6.200 bis 7.600 Tonnen Kohlen stoffdioxid ausgegangen werden.

Kooperation im Zeichen der Nachhaltigkeit: Gerhard Gradenegger (Technik und Planung), Wolfgang Gutjahr

(Fachbereichsleiter für Maschinenbau-/Verfahrenstech-nik), Walter Glatzer (Montageleiter, Firma Urbas Maschi-

nenfabrik GmbH), Wilhelm Kohlhauser (Montagleiter, Firma R+I Rohr- und Industrieanlagen GmbH).

Ab sofort werden 30.000 t Sägespäne für die Pellets-produktion von NORICA PELLETS umweltfreundlich per Biomasse getrocknet.

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TECHNISCHE DATEN

• Kesselleistung: 4 MW

• geschätzter Wärmebedarf > 28.000 MWh

• Beginn der Wärmelieferung > Mai 2016

• Biomassebedarf > 53.000 Schüttraummeter

• jährliche Emissionseinsparung > je nach Bewertungsbasis 6.200 bis 7.600 Tonnen CO2

• Kunde > NORICA PELLETS, Schwesterunterneh-mer von Hasslacher Hermagor GmbH

PROJEKTBETEILIGTE

• Planung: KELAG Wärme GmbH (KWG)

• Hochbau: ArchMore in Velden

• Kessellieferant: Urbas

• Ausfallkessel: Bestand Bosch (ehemals Loos)

• Rohre / Verlegung: R+I Rohr- und Industrieanlagen

• Wärmeleitung: Integral

• Rauchgasreinigung: Ionitec Anlagenbau

• elektrotechnische Einbindung / Steuerungs- technik: Urbas mit Subunternehmer Grübl

42 Juni 2016

FernwärmeKOMMUNAL

PELLETIERANLAGE IN HERMAGOR: FÜR DEN NOTFALL GUT GERÜSTETDas Pelletierwerk Norica nutzte vor seiner Umstellung auf Biomasse Flüssiggas für die Trocknung des zu erzeugenden Heiz-materials. Und noch heute hat die bestehende Flüssiggas-Sattdampf-Kesselanlage der Firma Bosch Industriekessel eine überaus wichtige Funktion: Der gasbefeuerte Kessel setzt sofort ein, sobald die Biomasseanlage ihren Betrieb aufgrund einer Störung unterbricht. Somit wird eine durchgängige Prozesswärmeversorgung für die Produktion sichergestellt.

Bis zu 30.000 Tonnen Pellets pro Jahr trocknet das Kärntner Unternehmen Norica an seinem Werksstandort in

Hermagor. Die benötigte Energie für den Trocknungsprozess lieferte über viele Jahre hinweg der Loos-Dampfkessel UL-S (heute Bosch) mit einer Leistung von acht Tonnen Dampf pro Stunde. Heute wird sie mit Hilfe eines Biomassekessels mittels Sägespänen und Restholz mit nachgeschaltetem Dampf-umformer erzeugt. Doch die Umstellung ist kein Grund, den beständigen Energieerzeu-ger auszumustern. Für Norica hat maximale Verfügbarkeit höchste Priorität, um Produk-tionsausfall und damit verbundene Kosten zu vermeiden. In einen neuen Hilfskessel zu investieren, war nicht erforderlich: Dank re-gelmäßiger Wartungsdienste und optimaler Anlageneinstellung durch den Bosch-Kun-dendienst läuft der Dampfkessel durchgän-gig zuverlässig und effizient. Durch die Nachrüstung einer Warmhalteeinrichtung

kann der Kessel im Bedarfsfall die Pelletspro-duktion sofort mit Energie versorgen. Darü-ber hinaus erfolgten Anpassungen innerhalb der Kesselanlagensteuerung. Diese Maßnah-me ermöglicht, dass der neue Biomassekessel ebenfalls mit thermisch aufbereitetem Spei-sewasser automatisiert versorgt wird. Erzeugt wird das Speisewasser über die bestehende Entgasungsanlage von Bosch Industriekessel.

MEHR ALS 150 JAHRE ERFAHRUNG Seit 1865 ist Bosch Industriekessel in der Kessel baubranche erfolgreich tätig. Planer, Anlagenbauer und Betreiber aus Industrie, Gewerbe, Kommunen und Energieversor-gung profitieren von der Erfahrung und dem umfangreichen Know-how. Geboten werden modulare und durchgängige Lösungen über das komplette Lieferprogramm. Dies vermei-det unnötige Schnittstellen und sorgt ge-meinsam mit der hohen Ausführungsqualität für Effizienz, Langlebigkeit und Zuverlässig-

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Ein vergleichbarer Dampfkessel UL-S im Bosch-Design

Der Ausfallkessel von Bosch sorgt für Betriebssicherheit und eine reibungslose Produktion der Pellets.Foto: Thorben Wengert / pixelio.de

keit. Die umfangreichen Servicedienstleistun-gen zeichnen sich durch den 24-Stun-den-Kundendienst kombiniert mit einem engmaschigen Netz an Servicegebieten aus und stellen kurze Reaktionszeiten sicher.

KOMMUNAL

Juni 2016 43

Klärtechnik

Mit Kettdrähten aus verschiedenen Spezialkunststoffen sorgt das Speed-Drain-Siebband durch deutlich mehr aber feinere Öffnungen für eine bessere Entwässerung.

Zehn Wochen lang testeten der führende Spezialist für Filter- und Prozessbandgewebe GKD – Gebr. Kufferath AG (GKD) und die Sülzle Klein GmbH die neue Siebbandtype Speed-Drain im Zentralklärwerk Pflegelberg. Sie vereint hohe Entwässerungs-raten mit zuverlässigem Partikelrückhalt. Unter Realbedingungen auf zwei baugleichen Siebbandpressen verglichen die Teil-nehmer das neue Siebbandgewebe mit dem bisher dort eingesetzten GKD-Band vom Typ 1003. Klärmeister Michael Sturm erwartete von dem Test eine Verbesserung des Entwässerungsergebnisses, um die Laufzeit der Klärschlammtrocknung zu redu-zieren. Von Anfang an bestätigte das Band die hohen Erwartungen. Dank der – verglichen mit der Type 1003 – erheblich besseren Entwässerungsleistung stieg der Trockensubstanz (TS)-Gehalt um 0,8 Prozent. Dadurch kann die Trocknerauslastung in Pflegelberg um ca. neun Tage pro Jahr (drei Prozent) reduziert werden.

ECHTZEITVERGLEICH VON SIEBBANDGEWEBE IN DER SCHLAMMENTWÄSSERUNG IN PFLEGELBERG

Mit einer neuen Abwasserfilteranlage startete der zukunftsorientierte Weg der Zentralkläranlage Pflegelberg in

der Nähe von Wangen. Seitdem wird die auf 80.000 Einwohnerwerte (EW) Anlage stufen-weise ergänzt und erneuert. So erfolgte 2005 der Austausch der Kammerfilterpressen gegen zwei Siebbandpressen vom Typ SMP 2500-14 der Firma Sülzle Klein. 2007 fiel der Start-schuss zur Klärschlammtrocknung auf einem Niedertemperaturbandtrockner (NTT) Pro 2/3 von Sülzle-Klein mit Abwärmenutzung aus einer nahe gelegenen privaten Biosgasanla-ge. Im Jahr 2011 wurde die Schlammfaulung mit Faulgasverwertung im eigenen Blockheiz-kraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Beheizt wird der Faulturm ebenfalls durch die Abwärme der benachbarten Biogasanlage. Die Schlammentwässerung muss im Jahr rund 18.000 Kubikmeter Klärschlamm 78 Prozent

ihres Wasseranteils entziehen. Zu diesem Zweck wird der Überlaufschlamm aus der bio-logischen Stufe zunächst in einem statischen Eindicker auf zweieinhalb bis drei Prozent Tro-ckensubstanz eingedickt. Ein maschineller Bandeindicker erhöht den Feststoffgehalt an-schließend auf sechs bis sieben Prozent. Da-nach fault der Schlamm bis zu 30 Tage lang in einem 1.100 Kubikmeter fassenden Faulturm aus, wobei er durch zwei Pumpen kontinuier-lich umgewälzt wird. Um den Stromgewinn aus diesem Prozess zu erhöhen, gibt die Klär-anlage Co-Substrate zu. Durch das Ausfaulen bei 41°C wird das Schlammvolumen um etwa 20 Prozent abgebaut. Zugleich entstehen dabei täglich rund 900 Kubikmeter Faulgas, das in dem angeschlossenen Blockheizkraftwerk ver-stromt wird. Der so gewonnene Strom deckt 21 Prozent des Eigenbedarfs der Kläranlage. Auf zwei Siebbandpressen wird der Faul-

schlamm auf 22 Prozent Trockensubstanz-gehalt entwässert. Jede der Siebbandpressen in Pflegelberg entwässert rund 9.000 Kubikmeter Klärschlamm pro Jahr, was bei vier Einsatz-tagen pro Woche etwa 42 Kubikmetern Schlamm am Tag entspricht. Der Austrag der Siebbandpresse wird über eine Dickschlamm-pumpe mit Druckluftstößen zum 90 Meter entfernten Schlammbunker beim Klär-schlammtrockner transportiert. Hier werden pro Jahr 4.000 Tonnen entwässerter Schlamm getrocknet.

TROCKENE SACHEEin mit Abwärme aus der Biogasanlage betrie-bener Bandtrockner entzieht dem entwässerten Schlamm die restliche Feuchtigkeit. Das so ent-standene Trockengranulat wird in einem Ze-mentwerk verbrannt. Rund drei Stunden dau-ert es, bis der Klärschlamm mit 22 Prozent

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44 Juni 2016

KlärtechnikKOMMUNAL

Eingangs-Feststoffgehalt im Niedertempera-tur-Trockner auf 91 Prozent TS getrocknet ist. Dafür werden pro Stunde 600 Kilogramm Schlamm mit einem sogenannten Diffusor auf die Trocknerbänder, die ebenfalls von GKD stammen, aufgegeben, verteilt und mit 80 °C warmer Luft durchströmt. Im Schnitt produ-ziert die Kläranlage so pro Jahr 850 bis 900 Tonnen an getrocknetem Klärschlamm. Das entspricht einer Gewichtsreduktion von 3.150 Tonnen oder 79 Prozent. Dafür läuft der Trockner fünfeinhalb Tage die Woche rund um die Uhr, was etwa 6.800 Betriebsstunden im Jahr entspricht. Im Winter kommt die An-lage durch das höhere Schlammaufkommen an ihre Kapazitätsgrenzen. Jeder Prozentpunkt mehr an Trockensubstanz in den entwässerten Schlämmen trägt folglich zur Senkung der Be-triebsstunden des Trockners bei. In einem 16 Meter hohen Lagersilo wird das getrocknete Granulat etwa eine Woche lang gelagert, bis es einen Silozug füllt. Rund 40 Silofahrzeug-füllungen werden so pro Jahr erzeugt und zum Verbrennen in das Zementwerk transportiert.

ZENTRALER PROZESS 2005 fiel im Zentralklärwerk Wangen die Entscheidung, die alten Kammerfilterpressen durch Siebbandpressen zu ersetzen. Für sie sprach nicht nur der bessere Entwässerungs-grad, sondern auch der – verglichen mit einer Zentrifuge – deutlich geringere Polymer- und Stromverbrauch. Im Vergleich zu Kammerfil-terpressen punkteten sie zudem durch die niedrigeren Anschaffungskosten und einfa-chere Wartung. Nicht zuletzt stand auch der für Siebbandpressen erforderliche Platz mehr als genug zur Verfügung. Seit der Inbetrieb-nahme im Jahr 2005 werden die Siebband-pressen mit GKD-Siebbändern vom Typ 1003 betrieben. Jede der Siebbandpressen im Zentralklärwerk Pflegelberg entwässert pro Stunde zwischen sechs und zwölf Kubikmeter Dünnschlamm. Um eine möglichst hohe Entwässerungsleistung zu erzielen, laufen die Anlagen mit 0,9 Metern pro Minute extra langsam. Sprühdüsen unter dem Band reini-gen die Bänder nach dem Kuchenabwurf, um eventuell verstopfte Poren wieder zu öffnen.

Mit dem Vergleichstest unter Realbedingun-gen wollte Michael Sturm die Chance nutzen, eine noch effizientere Entwässerungsalternati-ve für seinen Schlamm zu finden, um die an-schließende Klärschlammtrocknung auf dem Trockner zu entlasten. Vor der Aufgabe auf die Siebbandpressen muss der Faulschlamm aus dem Faulturm mit Polymer versetzt wer-den. Eine Pumpe transportiert den Schlamm dann kontinuierlich auf die Aufgabenzone, wo Schikanen für eine gute Drainage sorgen. Über eine Bogenpresszone wird der Schlamm zwischen Ober- und Unterband über eine Fil-tertrommel in das Walzenregister transpor-tiert. Mit einer Bandspannung von bis zu 14 bar durchläuft der Klärschlamm zwischen den beiden 2,50 Meter breiten und 16,90 be-ziehungsweise 18,50 Meter langen Bändern die Siebbandpresse. Die 14 Arbeitswalzen des Registers erhöhen dabei durch ihren abneh-menden Durchmesser sukzessive den aufge-brachten Druck. Die unterschiedliche Dis-tanz zur Walze und deshalb abweichende Länge der Bänder erzeugt im Schlamm eine Scherwirkung, die den Entwässerungseffekt verstärkt. Für einen störfreien Pressenbetrieb ist hierbei von entscheidender Bedeutung, dass sich der Schlamm nicht durch die Bän-der drückt oder seitlich hervorquillt. Neben diesem geforderten verlässlichen Partikelrück-halt müssen die Bänder gleichzeitig den enor-men, auf sie einwirkenden Kräften dauerhaft standhalten und eine hohe Entwässerung ge-währleisten.

10-WÖCHIGER PROBELAUF FÜR GKD-BANDTYPEDie guten Erfahrungen mit dem bisher ge-nutzten GKD-Gewebe vom Typ 1003 waren

Die 14 Arbeitswalzen des Registers erhöhen durch ihren abnehmenden Durchmesser sukzessive den

aufgebrachten Druck.

Dank der besseren Entwässerungsleistung stieg der Trockensubstanz (TS)-Gehalt um 0,8 Prozent.

Das 1978 gegründete Zentralklärwerk Pflegelberg bei Wangen im Allgäu

betreut 31 Pumpstationen, 11Regenüberlaufbecken sowie 15

Druckluftspülstationen.

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Mit einer Bandbespannung von bis zu 14 bar durchläuft der Klärschlamm zwischen den beiden Bändern die Siebbandpresse.

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Klärtechnik

für Michael Sturm ein entscheidender Grund, die Schlammentwässerung in Pflegelberg für einen Test mit dem innovativen Band zur Ver-fügung zu stellen. „Unser Schlamm lässt sich bedingt durch jahreszeitliche und andere äuße-re Einflüsse unterschiedlich gut entwässern. Dadurch schwankt auch der Verbrauch an Po-lymeren. Mit dem 1003 hatten wir bisher schon ein gutes Band, das diese Schlammei-genschaften gut bewältigt hat.“ Auch die flache (PAD-)Naht findet er „richtig gut. Sie trägt wenig auf und belastet dadurch nicht die Ein-bauteile.“ Entsprechend hoch waren seine An-forderungen an die neue Bandtype. Höhere Entwässerungsleistung bei unverändert guten Eigenschaften in puncto Haltbarkeit, Rück-halt und Querstabilität galt es aus seiner Sicht nachzuweisen. Damit verband er die Hoff-nung, mit den neuen Bändern den Feststoffge-halt ein bis zwei Prozent erhöhen zu können. Denn ein verbesserter TS des Klärschlamms würde die Durchsatzleistung im Niedertempe-raturtrockner erhöhen und zusätzliche Reser-vekapazität schaffen. Als weitere Bewertungs-parameter waren die Klarheit des Filtrats und der Polymerverbrauch für Michael Sturm ent-scheidende Kennwerte.

TURBO FÜR DIE SIEBBANDPRESSE Das von GKD zum Vergleichstest eingezogene neue Siebbandgewebe vom Typ Speed-Drain stellte sowohl in der Schwerkraftentwässe-rungszone als auch im Walzenregister seine hohe Entwässerungsleistung eindrucksvoll un-ter Beweis. Kettdrähte aus verschiedenen Spe-zialkunststoffen, die im Vergleich zu den Po-lyestermonofilen des bisher eingesetzten Siebgewebes nur etwa halb so dick sind, sorgen für deutlich mehr aber feinere Öffnungen. Da-

durch werden sich eigentlich ausschließende Eigenschaften – hohe Entwässerungsleistung und auch bei hohem Druck zuverlässiger Par-tikelrückhalt – in einem Produkt kombiniert. Erste Gespräche zwischen den am Vergleichs-test beteiligten Partnern – Zentralklärwerk Pflegelberg, GKD und Sülzle Klein – wurden im Dezember geführt. Gut acht Wochen später wurde der Test nach entsprechender personaltechnischer Planung in Pflegelberg ge-startet. Dazu ließ Michael Sturm die Schlamm-entwässerung am Vortag abschalten und die Anlagen reinigen. Der Umbau der beiden Pressen – eine erhielt ein Band vom bisher ein-gesetzen Typ 1003, eine baugleiche zweite Siebbandpresse den neuen Bandtyp Speed-Drain – und die Wiederinbetriebnahme durch GKD und Sülzle Klein dauerten einen Tag. Am Folgetag fuhren beide Pressen wieder gleichzeitig im normalen Betrieb – unter exakt gleichen Bedingungen bei Flockungsmitteln, Schlamm und Zeit. Die regelmäßigen Bepro-bungen beider Anlagen erlaubten nach der zehnwöchigen Testdauer valide Urteile über das neue Siebbandgewebe.

KLARE ÜBERLEGENHEIT Von Beginn an zeigte sich, dass das neue Sieb-band die Erwartungen mehr als übertraf. Mit einem konstant um 0,8 Prozent höheren Tro-ckensubstanzgehalt bei einem Durchsatz von 6,5 Kubikmetern pro Stunde stellte es seine exzellente Entwässerungsleistung eindrucks-voll unter Beweis. Für Volker Meuser, Senior Sales & Application Manager bei GKD, eine erneute Bestätigung der Erfahrungen aus an-deren Klärwerken mit dem Speed-Drain. „Jetzt können wir unseren Kunden auch handfeste Vergleichsdaten der beiden Bänder bei exakt

gleichen Prozessbedingungen zur Verfügung stellen und damit den Mehrwert unserer neu-en Bandtype im Detail belegen.“ Auch für noch dünnere Schlämme, als im Klärwerk Pflegelberg verarbeitet werden, verspricht die neue Siebbandtype eine exzellente Entwässe-rungsleistung. Positive Auswirkungen auf künftige Anlagengrößen sieht Henning Schneider, Leiter Konstruktion und Fertigung bei Sülzle Klein, überdies: „Durch die hohe Entwässerung in der Seihzone sind Maschinen mit kürzerem Seihbereich denkbar. Das be-deutet für die Kunden nicht nur geringeren Platzbedarf, sondern auch günstigere Anschaf-fungskosten.“ Klärmeister Michael Sturm ist mehr als zufrieden mit dem Testergebnis. „Der gute Partikelrückhalt des Speed-Drain sorgte dafür, dass der Schlamm sich auch im Dauer-betrieb nicht durchdrückte und die Bänder nicht verklebten.“ Ausschlaggebend für sein insgesamt positives Fazit zu dem neuen GKD-Siebbandgewebe Speed-Drain war aber das deutliche Plus an Entwässerungsleistung: „Durch den Test unter Realbedingungen mit unserem Schlamm habe ich nun eine echte Entscheidungsgrundlage, wie wir unsere Schlammentwässerung optimieren können. Ich kann anhand konkreter Langzeitauswer-tungen ablesen, dass sich eine Umrüstung auf die neue Bandtype entschieden lohnt, und ich unsere Klärschlammtrocknung dadurch um rund 200 Stunden pro Jahr entlasten kann.“ Zusätzlich wurde deshalb auch der maschinelle Bandeindicker mit dem neuen Entwässerungs-band ausgestattet. Auch hier erfüllte es die Er-wartungen: So wurde bereits im Bandein dicker der Trocknungssubstanzgehalt um 0,3 Prozent erhöht. Ein Ergebnis, das den Prozess weiter entlastet.

Aufgabe des Dünnschlamms auf die neueSiebbandtype Speed-Drain von GKD.

Klärmeister Michael Sturm zeigt denProbennehmer am Ende des Sandfanges.

KOMMUNAL

46 Juni 2016

Abwasser

Auch die Straße produziert Abwasser, das gereinigt werden muss – dafür trägt die ASFINAG mit Gewässerschutzanlagen entlang österreichischer Autobahnen und Schnellstraßen Sorge. Ganze 1.700 Anlagen verteilen sich über das Straßennetz, ein aktuelles Bauprojekt befindet sich im Vorarlberger Koblach, an der Grenze zur Schweiz. Damit das gesamte Abwasser ordnungsgemäß in die Sammelbecken fließt, wurde eine stabile Leitung in Kanal-auf-Pfahl-System gelegt. Mit dabei: die duktilen Gussrohre von TRM Tiroler Rohre.

Rund 1.700 sogenannte Gewässer­schutz anlagen sind auf Österreichs Au­tobahnen in Betrieb, um das Abwasser

von der Fahrbahn zu sammeln und zu reini­gen. Auch an der Vorarlberger A14 stehen zahlreiche dieser Anlagen und sorgen für op­timale Säuberung des Abwassers. Auf Höhe der mittig zwischen Dornbirn und Feldkirch gelegenen Gemeinde Koblach wurde eine wasserrechtliche Sanierungsmaßnahme der ASFINAG umgesetzt. „Die Sanierungs­maßnahme sah vor, dass das Autobahnober­flächenwasser nicht mehr direkt in einen Bach beziehungsweise in einen Entwässe­rungsgraben geleitet werden darf und über eine Gewässerschutzanlage (GSA) gefiltert werden muss“, erläutert Ing. Patrick Frank, Bauleiter des beauftragten Bauunternehmens Wilhelm + Mayer Bau.

GEWÄSSERSCHUTZANLAGEN VERPFLICHTENDDie ASFINAG als Straßenerhalter ist unter anderem verantwortlich für die Errichtung und Sanierung von Entwässerungsanlagen. Sämtliche bereits in Betrieb befindlichen An­lagen unterliegen strengen Auflagen seitens der Wasserrechtsbehörde. Bei Neubau­ und Sanierungsprojekten sind Gewässerschutzan­lagen grundsätzlich verpflichtend vorgeschrie­ben. Traditionell beruhen solche Anlagen auf einem System von zwei Becken. Im ersten Becken wird das gesammelte Wasser beruhigt, damit sich die Schwebstoffe absetzen können. Der zurückgehaltene Schlamm wird von Spe­zialfirmen abgesaugt und fachgerecht ent­sorgt. Im zweiten Becken sickert das vorgerei­nigte Wasser durch ein Filtermaterial (meist ein technischer Filter), und die Schadstoffe werden von diesem Material zurückgehalten.

Das gereinigte und gefilterte Wasser lässt man anschließend entweder ins Grundwasser ver­sickern oder in einen Vorfluter, wie etwa ei­nem Bach oder Fluss, einleiten. Die Einhal­tung der Grenzwerte für die Abwässer aus den Gewässerschutzanlagen wird regelmäßig von darauf spezialisierten Labors überprüft.

WASSERRECHTLICHE SANIERUNG AUF A14Bei der wasserrechtlichen Sanierung Klaus­ Koblach wurde auf der A14 der Bereich von Kilometer 29,29 bis 32,35 auf den neuesten Stand gebracht. Dabei wurden bestehende Leitungen umgebaut und abgedichtet, teil­weise neue gebaut und neue Gewässerschutz­anlagen errichtet. „Auch ein anderer Teilab­schnitt der A14, der Rheintalautobahn, wurde in diese GSA eingebunden, außerdem beinhaltete dieses Projekt auch noch zwei

Etwa 600 lfm Gussrohre von TRM wurden bei der Baustelle der wasserrechtlichen Sanierungsmaßnahme in Koblach verbaut.

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WIDER DEN BODENBEDINGUNGEN: GUSSROHRE WERDEN FÜR GEWÄSSERSCHUTZ AUF PFÄHLE GELEGT

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Abwasser

weitere GSA­Anlagen“, führt Patrick Frank aus. Die Angebotssumme von Wilhelm + Mayer Bau beläuft sich auf netto 2,2 Mio. Euro. „Die Gesamtkosten für die wasserrecht­liche Sanierung in diesem Bereich werden zur Gänze von der ASFINAG getragen“, so der zuständige Projektleiter Walter Nussbaumer von der ASFINAG Bau­Management. Die größte Filteranlage entsteht derzeit in Kob­lach. 40 Meter lang und sieben Meter breit wird das Becken sein. Mit einer Tiefe von vier Metern kann es das Oberflächenwasser der Autobahn auch bei einem zehnjährlichen Hochwasserereignis aufnehmen und reinigen. Nach der Filterung wird es dann dosiert in einen kleinen Kanal Richtung Koblacher Ried abgeleitet. Weitere Projekte der ASFI­NAG sind bereits in Planung, sodass das Re­genwasser auf dem gesamten Abschnitt der Rheintalautobahn erst durch einen Filter läuft, bevor es weitergeleitet werden kann.

STABILE KANALLEITUNG AUS GUSSROHRDer Weg zum Filter wird über eine stabile Ka­nalleitung zurückgelegt, wobei die Rohre in unterschiedlichen Materialien gefertigt wur­den. Etwa 400 lfm wurden als Polypropylen­rohre, weitere 60 lfm Rohrlänge in Stahlbeton und der Großteil – 600 lfm – wurden als duk­tile Guss rohre geliefert. Die Gussrohre DN 500 wurden von TRM Tiroler Rohre gestellt. Die Wahl fiel auf das Unternehmen wegen „der bereits guten Erfahrungen mit TRM in der Vergangenheit“, berichtet der Bauleiter.

KANAL-AUF-PFAHL-SYSTEM WEGEN SCHLECHTEN BODENBEDINGUNGEN NÖTIGIm Baustellenbereich erwartete die Tief­bau­Spezialisten von Wilhelm + Mayer Bau sehr torfiges Bodenmaterial, und ein hoher Grundwasserstand. „Es handelte sich um sehr schlechte Bodenbedingungen, es war nass und schlammig“, berichtet Patrick Frank.

Aufgrund des schlecht tragfähigen Materials musste mit einer Pfahlgründung bis in die Kiesschichte nachgeholfen werden. Die Fun­dierung von Rohrleitungen ist in gering trag­fähigen Böden zur Vermeidung von unge­wünschten Setzungen im Kanal­ und Wasser leitungsbau nötig. Softwareunterstütz­te Dimensionierung von pfahlgelagerten Rohrsystemen helfen bei der Planung seitens TRM. 10 Meter lange Holzpfähle mit 2 m langen Betonaufsätzen wurden für die not­wendige Stabilität in den Boden gerammt. Viele der straßenbaulichen Leistungen für den Umweltschutz sind für den Verkehrsteil­nehmer oft gar nicht sichtbar. Im Fall von Ge­wässerschutzanlagen deswegen, weil sie wie eine Wiese grün und dicht bewachsen sind. Bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten beim Neubau oder auch bei einer Generalsanierung eines Streckenabschnittes fließen in „grüne“ Maßnahmen wie die GSA in Koblach.

Die TRM-Rohrleitungssysteme punkten mit ihrem Muffensystem. Dieses macht die Verlegung von Rohren einfach und zügig.

10 m lange Holzpfähle mit 2-metri-genBetonaufsätzen wurden in die Erde

gerammt.

Das Bauunternehmen hatte mit schlech-ten Bodenbedingungen zu kämpfen.Torfiges Bodenmaterial und ein hoher Grundwasserspiegel machten eine Kanal-auf-Pfahl-Konstruktion notwendig.

Aufgrund des schlecht tragfähi-gen Materials, musste mit einer

Pfahlgründung bis in die Kies-schichten nachgeholfen werden.

Auf dem bereits in die Erde gerammten Pfahl befindet sich der Pfahlsattel, auf dem wiederum das Rohr aufgelegt wird.

48 Juni 2016

KOMMUNAL Abwassertechnologie

MISCHWASSERBEHANDLUNG MIT AMISCREEN: GROBSTOFF-RÜCKHALTUNG MIT 100 % WIRKUNGSGRADDie wirkungsvolle Mischwasserbehandlung in Kanalnetz-Entlastungsbauwerken gehört angesichts der Folgen des Klima-wandels zu den immer dringenderen Herausforderungen für Bau und Betrieb von Abwassersystemen. Bislang kaum vorstellbar, gibt es inzwischen ein Grobstoff-Abscheidesystem mit einem Wirkungsgrad von 100 %. Die Amiantit Germany GmbH stellte auf der IFAT 2016 das System Amiscreen und mehrere bereits erfolgreich funktionierende Praxisanwendungen dieser neuen T echnologie vor.

Dass extreme Niederschläge zur Überlas-tung von Mischwasser-Kanalisations-systemen führen, dürfte künftig eher

der Normalfall als eine Ausnahme sein. Man kann aber die Kapazität von Abwassersyste-men nicht auf stetig steigende Abflussspitzen auslegen. Die einzige technisch und ökono-misch realistische Lösung des Problems ist die Installation von Speicherkapazitäten in den Netzen. Das sich auch trotz dieser Puffer eine Entlastung von Niederschlagsspitzen in die Vorflut nicht vollständig unterbinden lassen wird, sind zugleich Grobstoff-Reinigungssys-teme mit höchstem Wirkungsgrad gefragt, um die hydrologischen und ökologischen Fol-gen von Mischwasser-Entlastungen für die Fließgewässer so gering wie möglich zu hal-ten. Das Maß der Effizienz in dieser Hinsicht ist aktuell die Grobstoff-Rückhaltung mit dem System Amiscreen, das auf der IFAT 2016 vorgestellt wurde.

NEUE GENERATION GROBSTOFF-RÜCKHALTESYSTEMAmiscreen ist eine technologische Weiterent-wicklung von Grobstoff-Rückhaltesystemen für Mischwasser-Entlastungen und wird von Amiantit Germany GmbH mit Staukanälen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) kombiniert. Mit diesen in der patentierten Flowtite-Wickelrohrtechnik hergestellten Groß- rohren schaffen die GFK-Rohr-Experten aus Döbeln/Sachsen seit Jahren schnell und wirt-schaftlich Speicherkapazitäten in vorhande-nen und tendenziell überlasteten Misch-wasser-Kanalisationsnetzen. An geeigneten Punkten des überlasteten Netzes werden Teil-strecken aus Flowtite-Rohren in einer Nenn-weite eingebaut, die für den Normalbetrieb weit überdimensioniert ist. Bei Niederschlags-spitzen wird diese Überkapazität durch Einstau der Speicher genutzt und ein unkon-trolliertes Überlaufen des Netzes verhindert. Nach Abklingen des Niederschlags läuft der

Speicher im Freigefälle in das nachgelagerte Kanalnetz leer. Die extrem reibungsarmen Wände des Werkstoffs GFK unterbinden An-haftungen und stellen sicher, dass alle sedi-mentierten Verschmutzungen in Richtung Kläranlage ausgetragen werden. Für den Fall, dass im Einzelfall auch diese Zusatzkapazitä-ten im Netz temporär nicht ausreichen, lassen sich die Speicherbauwerke – bei Amiantit sind das in Wickelrohrtechnik gefertigte GFK- Rohre bis DN 3000 – konstruktiv auch als Entlastungsbauwerk konzipieren.

OPTIMIERTE LEISTUNG UND BETRIEBSSICHERHEITZentrale Vorgabe für alle Entlastungsbau-werke ist es von je her, die mit dem Nieder-schlag in Mischwassernetz eingetragenen Grobstoffe den gesetzlichen und normativen Vorgaben (ATV A 128) entsprechend zurück zu halten. Das Amiscreen-System ist die Ant-wort der Amiantit-Ingenieure auf die aus der

100 % Wirkungsgrad bei der Grobstoff-Abscheidung bietet das von Amiantit Germany auf der IFAT 2016 präsentierte System Amiscreen. Länge und Durch-messer der Filterrohre werden jeweils nach den hydraulischen Erfordernissen des Einzelfalles bemessen.

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KOMMUNALAbwassertechnologie

Praxis bekannten Leistungsdefizite und Be-triebsprobleme der bislang verwendeten „klassischen“ Systeme. Jahrzehntelang wurde diese Aufgabe durch einfache Tauchwände ge-löst, die beim Gros der Rückhalteanlagen bis heute im Einsatz sind. In rund 10 Prozent der Systeme sind Rechen-besetzte Überlauf-schwellen an die Stelle der Tauchwände getre-ten. Da der Abscheidewirkungsgrad der Re-chen abhängig ist vom Verhältnis der Schwellenlänge zum Volumenstrom des ent-lasteten Mischwassers, führen solche linearen Lösungen entweder zu extrem langen Schwel-len und sehr aufwändigen baulichen Konst-ruktionen oder es sind dem Wirkungsgrad der Anlage deutliche Grenzen gesetzt. Hinzu kommt, dass sich Rechen bei starker Strö-mungsgeschwindigkeit leicht mit Grobstoffen zusetzen. Das System arbeitet dann subopti-mal und fällt früher oder später ganz aus. Dem lässt sich zwar durch automatische Rei-nigungseinrichtungen entgegen wirken, die Verstopfungen der Rechen mechanisch aus-kämmen. Damit löst man jedoch ein Prob-lem, indem man ein neues schafft: Die Reini-gungstechnik selbst ist recht wartungsintensiv und kann ihrerseits ausfallen, zumal hier in nassem Milieu mit elektrischen Komponen-ten gearbeitet wird. Außerdem sind solche Konstruktionen in der Investition sehr auf-wändig und kosten im Betrieb stetig Strom. INNOVATIVES SYSTEMBei der Entwicklung des Amiscreen-Grob-stoffrückhaltesystems der Amiantit GermanyGmbH wurde daher ein völlig anderer Ansatz

gewählt. Die Rechenelemente des Grob-stoffrückhaltesystems wurden von der kurzen Überlaufschwelle weg in den langen Stau-raumkanal verlegt. Die Grobstoffrückhaltung erfolgt durch perforierte Rohre, die als Reche-nelemente direkt im Rohrspeicher des Stau-raumkanals angeordnet sind. Sie sind an ih-rem stauraumseitigen Ende verschlossen und münden offen in den oberen Teil des Entlas-tungsschachtes. Da dieser Schacht zum Stau-raum hin geschlossen ist, kann Wasser ledig-lich durch die Rechenelemente einfließen und ausschließlich über den dort integrierten Überlauf abfließen. Das unterhalb der Entlas-tungskammer liegende Zulaufrohr zum Stau-raumkanal wird geschlossen durch den Ent-lastungsschacht geführt und das Mischwasser dadurch direkt in den Stauraumkanal einge-leitet. Das gesamte Mischwasser kann daher ausschließlich nur durch die perforierten Re-chenelemente durch zur Entlastung fließen. Bei Trockenwetter, wenn der Zufluss niedri-ger als der Drosselabfluss ist, arbeitet das Sys-tem wie ein normaler Stauraumkanal. Wenn bei Regenwetter der Zufluss den Drosselab-fluss übersteigt, wird der Stauraumkanal all-mählich mit Mischwasser gefüllt. Der Wasser-spiegel steigt dann langsam in den großen Speicherrohren an. Wenn der Speicher zur Hälfte gefüllt ist, fließt das Wasser mit einer ebenso geringen Steig- und Fließgeschwindig-keit durch die Rechenelemente hindurch. In Abhängigkeit der gewünschten mechanischen Reinigungsleistung kann die Perforation als vernetzt, gelocht oder geschlitzt ausgeführt werden. Zur optimalen Reinigung ist die Si-cherstellung einer ausreichend hohen freien Perforationsgesamtfläche notwendig. Damit wird eine sehr geringe Durchflussgeschwin-digkeit erzielt und die im Stauraumkanal ver-dünnten, frei schwimmenden Schmutzstoffe werden nicht in die Perforation gepresst. Das Mischwasser wird somit durch die Perforati-on, anders als beim klassischen Rechen, nahe-zu druckfrei mechanisch gereinigt. Die Reini-gungsfläche der Rechenelemente steht in Abhängigkeit zur Entlastungsmenge und be-trägt durch die rohrförmige Ausführung ein Vielfaches der Querschnittsfläche von Zu- oder Überlauf. Die Gefahr einer Verstopfung durch „verkeilen“, „verklumpen“ oder „ver-haaren“ des Rechens wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Der steigende Wasser-stand im Stauraumkanal entspricht immer dem Pegel im Entlastungsschacht und letzt-lich bewirkt das immer weiter zufließende Abwasser einen Überfall über die Schwelle. Das mechanisch gereinigte Wasser wird in die Vorflut eingeleitet. Im Mischwasser enthalte-ne Grobstoffe werden hierbei von den Rechen elementen zuverlässig im Inneren des

Stauraumkanals zurück gehalten. Ist das Re-genereignis vorbei, wird der Stauraumkanal langsam durch das Drosselorgan entleert. Das im Entlastungsschacht verbliebene Wasser fließt durch die Rechenelemente zurück in den Stauraumkanal und beseitigt dabei even-tuell anhaftende Grobstoffe. Zusätzlich kön-nen im Bedarfsfall die Rechenelemente über den Entlastungsschacht bequem mit her-kömmlichen Spülgeräten (Hochdruckspüler) gereinigt werden. Außen auf den Rechenele-menten anhaftender Schmutz wird dabei von innen mit Hochdruck abgelöst und fällt in den Stauraum, wo er vom Trockenwetter-abfluss zur Kläranlage transportiert wird.

KOSTENGÜNSTIG UND LEISTUNGSFÄHIGDamit sind GFK-Speicher mit Ami-screen-Grobstoffabscheidung nicht nur in puncto Wirkungsgrad, sondern auch wirt-schaftlich konkurrenzlos; es entsteht für die Grobstoffseparation kein Wartungsaufwand oder Energieverbrauch – das System ist auch in der Investition deutlich günstiger als her-kömmliche, und dabei weniger leistungsfähi-ge Lösungen. Hinzu kommt, dass, unabhän-gig vom System der Grobstofftrennung, bereits die Installation von Mischwasser-Spei-cherkapazitäten auf der Basis von groß di-mensionierten GFK-Rohren gegenüber dem Bau in klassischer Betonbauweise deutlich kostengünstiger, schneller und Platz sparen-der realisierbar ist.

BEREITS MEHRFACH PRAKTISCH GETESTETBei der Amiantit Germany GmbH hat man sowohl mit dem Bau von großvolumigen Röhrenspeichern als auch mit deren Ausrüs-tung mit Amiscreen-Technik inzwischen etli-che erfolgreiche Projekte realisiert. Dieses Know-how teilt man auf Anfrage jederzeit mit Netzbetreibern und Ingenieurbüros in Rahmen einer konkreten Projektberatung.

Montage eines GFK-Entlastungsbauwerks aus Flowtite-Elementen.

Groß dimensionierte Speicherbauwerke aus GFK sind einen schnell und wirtschaftlich realisierbare Option zur Schaffung von Pufferkapazitäten in hydraulisch

überlasteten Mischwassernetzen.

KOMMUNAL Energietechnologie

50 Juni 2016

URBAN FARMING – MIKROALGENKULTIVIERUNG AN DER HOCHHAUSFASSADEAuf dem EUREF Campus in Berlin hat die MINT Engineering GmbH einen Photobiaoreaktor zur Mikroalgenkultivie-rung installiert, um dessen Nutzbarkeit im großstädtischen Raum zu illustrieren. Die Systemkomponenten dafür lieferte GF Piping Systems.

Die Weltbevölkerung wächst rasant und mit ihr die Metropolen. Um die Ver-sorgung der Menschen mit Nahrungs-

mitteln und Energie in Zukunft zu sichern, sind neue Konzepte gefragt. Eines davon ent-steht gerade auf dem EUREF Campus in Ber-lin-Schöneberg im Rahmen eines weltweit einzigartigen Projektes: An der Fassade eines Bürogebäudes auf dem Campus schlängelt sich seit November 2015 ein tubulärer Pho-tobioreaktor (PBR) zur Kultivierung von Mikroalgen.

OPTIMIERT FÜR DIE ANWENDUNG IM STÄDTISCHEN RAUMDas Konzept für den Fassaden-Reaktor stammt von der neu gegründeten MINT En-gineering GmbH. Geschäftsführer Gunnar Mühlstädt brachte dieses Pilot-Projekt ge-meinsam mit spezialisierten Anlagenbauern an die Wand. Herzstück der Anlage sind die speziell entwickelten, witterungsbeständigen

Kunststoffrohre von GF Piping Systems. Durch eine massgeschneiderte PMMA- Rezeptur halten die Rohre jeglichen Tempe-ratur- und Wettereinflüssen stand, was eine ganzjährige Algenproduktion ermöglicht. Darüber hinaus ermöglicht die einfache Ver-bindungstechnik eine kostengünstige Monta-ge. Über ein zentrales intelligentes Steue-rungssystem, kann die Anlage bequem online kontrolliert und optimal einjustiert werden.Die ersten Testläufe sind bereits gestartet, das Kreislaufsystem – entworfen nach Vorbild der patentierten Anlagen der niederländi-schen Firma LGem, die mit diesem System bereits kommerziellen Erfolg hat – läuft stö-rungsfrei. Auch den Winter überstand die Anlage wie erwartet unbeschadet. Ein LED-Lichtband beleuchtet das Röhrensys-tem und sorgt dafür, dass der PBR prominent in Szene gesetzt wird. Ab Frühjahr werden dann die ersten Mikroalgen produziert – Chlorella und Spirulina für den Einsatz als

wertvolles Nahrungsergänzungsmittel. Da-mit ist der Erweis erbracht, dass die Kultivie-rung von Mikroalgen auch im großstädti-schen Raum möglich ist, ohne dafür landwirtschaftliche Nutzflächen in Anspruch zu nehmen.

AUSBLICK IN ZUKÜNFTIGE PROJEKTEMühlstädt fasst das Projekt folgendermassen zusammen: „Dieses anspruchsvolle Projekt wurde nur durch eine hervorragende Zusam-menarbeit in Planung und Ausführung aller beteiligten Projektpartner möglich.“ Mit die-sem Projekt sei in vielen Dingen technologi-sches Neuland betreten worden. „Für die Zu-kunft gibt es für derartige Fassadensysteme bei der MINT Engineering GmbH weiterge-hende integrale Konzepte,“ so Mühlstädt wei-ter. Mit ihnen sollen über den Einsatz von Fassaden-Photobioreaktoren Energie- und Nährstoffkreisläufe an Gebäuden geschlossen werden können.

Grüner Blickfang: der installierte Photo-bioreaktor auf dem EUREF Campus.

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