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EVALUATION DES RUCKSACKPROJEKTS Antonela Cvitanovic, 2011

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EVALUATION DES

RUCKSACKPROJEKTS

Antonela Cvitanovic, 2011

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung .......................................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.

2. Was ist das „Rucksackprojekt“? ........................................................................................ 4

3. Interkulturelle Pädagogik .................................................................................................... 7

4. Sprache .................................................................................................................................. 9

4.1. Erstspracherwerb ................................................................................................. 9

4.2. Zweitspracherwerb ............................................................................................ 11

4.3. Vor- und Nachteile von Zweisprachigkeit ........................................................ 13

4.4. Zehn Gründe für den frühen Zweitspracherwerb .............................................. 14

4.5. Vergleichbarkeit des Erst- und Zweitspracherwerbs......................................... 15

5. Diagnostik ........................................................................................................................... 16

Vergleichbarkeit des Erst- und Zweitspracherwerbs................................................ 17

Fazit ......................................................................................................................... 20

6. Sprachförderung ................................................................................................................ 23

6.1. Förderung der Muttersprache ............................................................................ 23

6.2. Förderung der Zweitsprache im Kindergarten .................................................. 26

6.3. Sprachförderprogramme für Kinder mit Migrationshintergrund ...................... 32

6.3.1. Darstellung der Förderprogramme ......................................................... 33

6.3.2. Resümee ................................................................................................. 38

7. Evaluation ........................................................................................................................... 39

7.1. Stichprobe und Rücklaufquote .......................................................................... 39

7.2. Methode ............................................................................................................. 41

8. Ergebnisse ........................................................................................................................... 45

8.1. Allgemeine Ergebnisse ...................................................................................... 45

8.2. Prüfung der Ziele des „Rucksackprojekts“ ....................................................... 49

8.3. Ergebnisse der offenen Fragen – Mütter ........................................................... 56

8.4. Ergebnisse der offenen Fragen – Pädagoginnen ............................................... 58

9. Resümee und Ausblick ....................................................................................................... 62

Literaturverzeichnis ............................................................................................................... 64

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 67

Tabellenverzeichnis ................................................................................................................ 68

Anhang .................................................................................................................................. 69

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„Alle dürfen, sollen, müssen die deutsche Sprache möglichst gut erwerben. Nur so können sie

an allen Bereichen des Lebens teilnehmen, mitreden, (…) verstehen, diskutieren, und nur so

können Kinder ihre Ausbildungschancen wahrnehmen.“ (Montanari, 2003, S. 114)

„Sprachbeherrschung öffnet das Tor zur Welt.“ (Kany & Schöler, 2007, S. 9)

1. Einleitung

Sprache ist der Schlüssel zur Integration in die Gesellschaft. Wenn man die Sprache des

jeweiligen Landes, in dem man lebt beherrscht, dann hat man bessere Chancen- sei es im

Beruf oder bei sozialen Kontakten. Denn der Erfolg in Schule, Lehre und Arbeitswelt hängen

davon ab, wie gut die jeweilige Person die Sprache anderer versteht und wie gut und

sprachlich deutlich sie sich ausdrücken und äußern kann (vgl. Kany & Schöler, 2007).

Deshalb sollte das Erlernen der Zweitsprache so bald wie möglich erfolgen. Denn Kinder sind

in der Lage im Alter von ungefähr drei bis vier Jahren, zwei Sprachen zu unterscheiden und

zu trennen (vgl. Heuchert, 1989, zit. n. Kühne, 2003). Deswegen ist eine Förderung, sowohl

der Erstsprache (L1) zu Hause, als auch der Zweitsprache (L2) in der

Kinderbetreuungseinrichtung, unverzichtbar. Auch Kany und Schöler (2007, S. 9) sind dieser

Meinung: „Die erfolgreiche Teilhabe [am Bildungsangebot einer Gemeinschaft] und Nutzung

entscheiden über die künftige berufliche und gesellschaftliche Stellung“. Damit beides

gewährleistet werden kann, müssen sehr früh begleitende Maßnahmen eingesetzt werden, vor

allem, wenn Eltern ungenügend Entwicklungsbedingungen gewähren oder schaffen können.

Dies trifft vor allem bei Familien mit Migrationshintergrund zu (vgl. ebd., 2007).

Ein Projekt, das sowohl die Muttersprache, als auch die Zweitsprache Deutsch fördern soll, ist

das „Rucksackprojekt“. Das Land Salzburg- vertreten durch das Amt der Salzburger

Landesregierung beauftragte mich dieses Projekt zu evaluieren und zu untersuchen, ob es

wirklich etwas zur Förderung der beiden Sprachen beiträgt und ob es ein geeignetes

Instrument zur Förderung sprachlicher und sozialer Kompetenzen ist. Somit wurden

Fragebögen1 entwickelt und den Eltern und Pädagoginnen zum Ausfüllen gegeben.

1 Diese Fragebögen enthalten Teile von SISMIK und Besk-DaZ

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Durch die Evaluation soll gezeigt werden, was auch Ziel dieser Arbeit ist, inwieweit die Ziele

des „Rucksackprojekts“ durch die bisher durchgeführten Maßnahmen erreicht werden

konnten.

Mein besonderer Dank gilt Frau Dr. Elisabeth Swoboda2 und Herr Dr. Gottfried Wetzel3, die

mich sehr bei dieser Evaluation unterstützt haben und mir eine große Hilfe waren.

In dieser Arbeit wird ausschließlich die weibliche Form verwendet, da das pädagogische

Fachpersonal und die teilnehmenden Elternteile, hauptsächlich weiblich waren, was jedoch

das männliche Geschlecht nicht ausschließt.

2 Fachberaterin für Sprache und Interkulturalität bei m Land Salzburg- „Kindergärten, Horte und

Tagesbetreuung“

3 V. Ass. bei Universität Salzburg- Fachbereich Erziehungswissenschaft

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2. Was ist das „Rucksackprojekt“?

Das aus Holland stammende Projekt „Rucksack I“ wurde von dem Arbeitskreis IKEEP4 im

Jahre 1998 angepasst, überarbeitet und ins Deutsche übersetzt. Des Weiteren wurde sowohl

der interkulturelle, als auch der interaktive Ansatz herausgearbeitet und für die Lebensweise

in Deutschland hergestellt (vgl. RAA, 2009).

Laut Springer (2009) basiert das Projekt Rucksack auf drei Ebenen, die aufeinander aufbauen:

• Die erste Ebene ist das Projekt „Griffbereit“, welches für Kleinkinder von ein bis drei

Jahren ist. Es ist ein zweisprachiges Projekt, das sowohl zum Einsatz in der Familie,

als auch in der Kinderbetreuungseinrichtung gedacht ist.

• „Rucksack KiTa“5 - ein Programm für Sprache und Bildung- ist für Eltern und die

Kinderbetreuungseinrichtung. Das Elternmaterial ist für Kinder vom vierten bis zum

sechsten Lebensjahr und das Sprachfördermaterial wurde nur für vierjährige Kinder

entwickelt.

• Die dritte Ebene, „Rucksack Schule“, ist ein Bildungs- und Sprachprogramm für

Lehrerinnen und Eltern.

Die weitere Beschreibung des Projekts stammt vom Land Salzburg- Referat für

Kinderbetreuung (o. J, S. 1f).

Das „Rucksackprojekt“ ist ein Elternbegleitprogramm. Dieses beinhaltet die „Kompetenzen

der Eltern in ihrer Erziehungsrolle, die Förderung der Sprachen der Eltern und Kinder und die

Einbettung von Familien in ein soziales Gefüge.“ (ebd., o. J, S. 1)

Es wurde für Familien mit Migrationshintergrund entwickelt. Es ist jedoch besonders zu

betonen, dass alle Eltern und Kinder einer Kinderbetreuungseinrichtung mitmachen können,

da das „Rucksackprojekt“ auch für Eltern von Kindern die einsprachig aufwachsen von

Vorteil sein kann.

4 Interkulturelle Erziehung im Elementar- und Primarbereich der Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von

Kindern und Jugendlichen aus Zuwanderfamilien (RAA) in NRW.

5 In der weiteren Arbeit wird von „Rucksackprojekt“ gesprochen, damit ist jedoch das „Rucksack KiTa“, für

vier-bis sechsjährige, gemeint.

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Bei diesem Projekt werden die Eltern der Kinder als Expertinnen für den Erstspracherwerb

ihrer Kinder angesehen. Diese werden durch Anleitung und mit Hilfe von Materialien

unterstützt. Die Eltern treffen sich einmal in der Woche in der Kinderbetreuungseinrichtung

und bekommen Informationen über die Aufgaben, die zu Hause mit den Kindern in deren

Muttersprache durchgeführt werden sollen. Themen sind zum Beispiel "Das bin ich",

"Kleidung", "Essen" usw.

Angeleitet werden die Gruppen von einem Elternteil (Stadtteileltern/

Projektbegleitungseltern), die von einer Pädagogin unterstützt werden. Dies bietet die

Möglichkeit zum Austausch zwischen den Eltern und zum Diskutieren über aktuelle

Erziehungsfragen mit anderen Eltern und einer Pädagogin.

In der Kinderbetreuungseinrichtung werden die aktuellen Themen des „Rucksackprojekts",

die zu Hause mit den Eltern durchgemacht werden auch zeitgleich auf Deutsch angeboten.

Somit haben die Kinder die Möglichkeit die Themen in beiden Sprachen zu hören, welches

sich positiv auf den Erwerb beider Sprachen auswirkt.

Es werden nun die Ziele des „Rucksackprojekts“ angeführt, die in den unterschiedlichen

Bereichen liegen:

• Mehrsprachigkeit der Kinder fördern

Stärkung von:

• Erziehungskompetenz der Eltern

• Selbstwertgefühl von (zugewanderten) Eltern und deren Kinder

• interkulturellen Pädagogik der Kinderbetreuungseinrichtungen

Springer (2009) nennt Rahmenbedingungen für die Durchführung des „Rucksackprojekts“:

Parallelisierung des „Rucksackprojekts“ im Kindergarten

Es ist wichtig, dass die Themen, die in der Muttergruppe besprochen werden auch zeitgleich

in der Kinderbetreuungseinrichtung mit den Kindern durchgeführt werden. „Die

interkulturelle Pädagogik ist eine Pädagogik der Anerkennung, die den Dialog voraussetzt.

Sie ist ein pädagogisches Grundprinzip, das sich wie ein roter Faden durch den Alltag der

Kindertageseinrichtung zieht und stark mit der Haltung der pädagogischen Fachkraft

zusammenhängt.“ (ebd., 2009, S. 61)

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Denn es darf nicht sein, dass die eigene Kultur als Gradmesser zur Bewertung anderer

Kulturen gesehen wird. Die Verbindung des „Rucksackprojekts“ mit dem Kindergarten setzt

einen interkulturellen Grundstein voraus. Des Weiteren ist wichtig, dass sich die

Pädagoginnen gut über dieses Projekt informieren und alle für dieses Projekt sind. Wichtig ist

auch, dass die Arbeit mit den Eltern nicht nur toleriert, sondern auch erwünscht ist.

Dauer und Größe einer Rucksackgruppe

Das Elternprogramm dauert neun Monate und fängt an mit Beginn eines Kindergartenjahres.

Nach neun Monaten können neue Eltern dazukommen bzw. die Eltern, die mitgemacht haben

abgehen. Denn es kann davon ausgegangen werden, dass Eltern nach dieser Zeit sich in ihrer

Erziehungskompetenz weiterentwickelt haben und diese an ihren Kindern umsetzen können,

da das „Rucksackprojekt“ eine „intensive Elternschule“ (ebd., 2009, S. 62) ist.

Für die Elterngruppe (Idealfall besteht eine Elterngruppe aus sieben bis zehn

Teilnehmerinnen) wird ein Raum benötigt, der zu einer festen Zeit, einmal in der Woche

(zwei Stunden) von den Eltern kontinuierlich benützt werden kann. Es sollte auch

berücksichtigt werden, dass, wenn diese Kleinkinder mitnehmen, diese in separaten Räumen

betreut werden können.

Zu diesen genannten Punkten erwähnt Springer (2009) weitere Rahmenbedingungen, die auch

wichtig sind. Dazu zählen:

• Ausbildung und Anleitung der Elternbegleiterin

• Die Anleitung (Professionelle Fachkraft sollte ungelernten Elternbegleiterinnen als

Anleitung dienen)

• Honorierung der Tätigkeit

• Fortbildungen für Erzieherinnen und Elternbegleiterinnen

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3. Interkulturelle Pädagogik

Das Wort „interkulturell“ bedeutet so viel wie „zwischen den Kulturen“. Die Aufgabe

interkultureller Pädagogik ist es also Wege zu finden um zwischen den verschiedenen

Kulturen zu vermitteln und diese zu unterstützen (vgl. Ulich et al. 2007). Schlösser (2001, S.

123) führt hinzu, dass interkulturelle Pädagogik die verschiedenen Kulturen, sowie

Religionen und Traditionen „als den einzelnen Menschen beeinflussende Faktoren“

einschätzt.

Um diese Wege zu finden, ist wichtig, schon bei den Kindern anzufangen „zwischen den

Kulturen“ zu vermitteln. Dies kann mit interkulturellem Lernen bzw. mit interkultureller

Erziehung erreicht werden.

Eine eindeutige Definition dieser Begriffe gibt es laut Auernheimer (1995, S. 166) nicht.

Dieser versteht unter dem Begriff der interkulturellen Erziehung die „Hilfe zur

Identitätsentwicklung der Migrantenkinder“ (ebd. 1995, S. 202).

Als Schwerpunkt interkultureller Erziehung sieht Auernheimer (1995, S. 171) das Soziale

Lernen. Er führt Zielsetzungen sozialen Lernens auf: „Einfühlungsvermögen, Toleranz,

Konfliktfähigkeit; Kooperationsfähigkeit, Solidarität“. Ersteres bezieht sich auf die Situation

von Minderheitszugehörigen, besonders von Migrantenkindern. Toleranz ist wichtig, vor

allem gegenüber kulturellen Abweichungen. Mit Solidarität sollen speziell die ich-bezogenen

Verhaltensweisen überwindet werden (vgl. ebd., 1995).

Soziale Kompetenzen bilden eine wichtige Basis interkulturellen Lernens. Denn, wenn das

soziale Klima in einem Kindergarten nicht sehr günstig ist, dann sind auch die Aussichten

einer erfolgreichen interkulturellen Erziehung sehr gering (vgl. ebd. 1995).

Somit kommt den Kindergärten eine wichtige Aufgabe zu. Denn diese sind ein zentraler Ort,

an dem viele Kulturen und „Unterschiede“ -ökonomischer, sozialer und kultureller Art -

zusammenkommen. Umso wichtiger ist es, für die Pädagoginnen ein Miteinander zu schaffen,

das weltoffen, verantwortungsbewusst und kulturell aufgeschlossen ist.

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Dies soll mit „Pädagogik der Vielfalt“ (Ulich et al. 2007, S. 10) erreicht werden. Pädagogik

der Vielfalt ist laut Ulich et al. (2007, S. 10) ein „programmatischer Begriff“. Denn diese

(will):

• „für die Heterogenität in (sozial) pädagogischen Arbeitsfeldern sensibilisieren.

• eine Kultur der Akzeptanz und der demokratischen Teilhabe von Menschen in

verschiedenen Lebenslagen und mit verschiedenen Lebenswelten fördern und

stärken.“

Des Weiteren zieht die Pädagogik der Vielfalt unterschiedliche Ansätze in Betracht, welche

den Umgang mit Unterschieden betreffen, wie z. B. „integrativen Umgang mit behinderten

Kindern, geschlechtssensible Erziehung, interkulturelle Pädagogik“ (ebd., 2007, S. 10). Somit

sollen sowohl Eltern, als auch Kinder lernen mit Unterschieden umzugehen und andere

Meinungen und Wertvorstellungen zu akzeptieren. Dies ist besonders für Kinder wichtig, da

diese die Familienkultur, vor allem im Kindergarten, vertreten (vgl. ebd., 2007).

Laut Ulich, et al. (2007, S. 11) wird in vielen Kinderbetreuungseinrichtungen die kulturelle

Vielfalt entweder als „Problem angesehen“ (z.B.: Sprache und Identitätsprobleme der

Migrantenkinder; fehlende Kenntnisse der Pädagoginnen über die einzelnen Kulturen) oder

„übersehen und verdrängt“ (z.B.: Pädagoginnen gehen davon aus, dass sich Kinder mit

Migrationshintergrund schnell in die Gruppe einfügen). Jedoch gäbe es auch eine dritte

Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt weder als Problem, noch als Verdrängung wahrzunehmen,

sondern die vorhandene Sachlage zum Gunsten aller zu nutzen und sie zum „Ausganspunkt

für interkulturelle Lernprozesse“ (ebd., 2007, S. 11) zu machen (vgl. ebd., 2007).

Zudem verbringen Kinder viel Zeit in den Kinderbetreuungseirichtungen; sie spielen mit

anderen Kindern, erzählen, handeln. Es ist ein Ort an dem Kinder „ihre eigene Identität im

multikulturellen Rahmen bewusst wahrnehmen und stärken können, wo sie Bikulturalität und

Multikulturalität ´einüben´ und leben können“ (Ulich et al. 2007, S. 11). Diese genannten

Punkte sollten die Pädagoginnen unterstützen und fördern. Ulich et al. (2007, S. 12) führen

weitere Aufgabengebiete pädagogischer Fachkräfte auf:

• „´Selbstverständliches´ aus einer anderen Perspektive wahrnehmen

• Die verschiedenen Sprachen in der Gruppe aufgreifen und einsetzen

• Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und damit bewusst umgehen

• Migranteneltern und -geschwister in die Arbeit einbinden.“

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Aus diesem Kapitel geht hervor, dass die Beherrschung der Sprache zentral ist. Denn diese ist

sowohl für die Identität des Kindes wichtig, trägt aber auch zur Integration des Kindes in die

Gesellschaft bei. Des Weiteren ist von großer Bedeutung, dass mit interkultureller Erziehung

früh angefangen werden und diese Teil des Kindergartenalltags sein soll.

Im nächsten Kapitel wird auf die Sprache näher eingegangen.

4. Sprache

„Sprache ist allgegenwärtig und sie begleitet uns unser ganzes Leben. Sprache ist der

Schlüssel zur Welt, zu unserer äußeren ebenso wie zu der Welt in uns.“ (Jampert et al. 2007,

S. 17).

Mit der Sprache können wir mit anderen Menschen sprechen und mit ihr ist es möglich

Bedürfnisse, Ideen, Träume und Wünsche in Worte zu fassen. Des Weiteren hilft sie uns

dabei andere Menschen zu verstehen und Dinge zu bezeichnen, zu erforschen und zu gestalten

(vgl. ebd., 2007).

4.1. Erstspracherwerb

Unter Erstsprache versteht man die Sprache, die der Mensch zuerst erworben hat. Ein

Synonym für Erstsprache ist auch die „Muttersprache“. Diese hat aber „nicht dieselben,

vielfach gefühlsmäßigen Konnotationen, die durch die morphosemantische Motiviertheit des

Kompositums durch das Wort Mutter entstehen können“ (Oksaar, 2003, S. 13).

Das Wort ist auf „materna lingua“ zurückzuführen ist und seit Luther verbreitet ist, war lange

Zeit die „Hauptbezeichnung der Sprache, die das Kind als erste Sprache erwirbt“ (ebd., 2003,

S. 13).

Thiersch (2007, S. 17) hat festgestellt, dass die Sprache der Kinder sich in den ersten drei

Jahren entfaltet und dabei die Grundlage für alles Nachfolgende aufbaut wird und sich weiter

ausdifferenziert. Sie ist auch der Meinung, dass wenn Kinder die Erstsprache nicht

differenziert erwerben, ihnen dann die Grundlage für einen angemessenen

Zweitspracherwerbe fehlt. Somit würden sich Fehler in der Erstsprache negativ auf den

Erwerb der Zweitsprache auswirken. Des Weiteren fügt sie hinzu, dass es wichtig ist, dass die

„Eltern besonders zu Anfang mit den Kindern in der Sprache sprechen, die sie selbst am

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besten beherrschen und in der sie auch all die emotionalen Dinge sagen können, die Eltern zu

ihren Kleinkindern sagen“ (ebd., 2007, S. 17). Denn es bringt einem Kind nichts, wenn Eltern

mit ihm die Sprache sprechen, die sie selbst nicht besonders gut beherrschen. Deshalb ist es

nicht sehr empfehlenswert Eltern zu sagen, dass diese zu Hause Deutsch sprechen sollen.

Außer die Eltern beherrschen die Grammatik und den Wortschatz der Zweitsprache. In allen

anderen Fällen würde es dem Kind nur schaden, als helfen (vgl. Thiersch, 2007). Auch

Montanari (2003, S. 45). vertritt die Meinung, dass Eltern zu Hause die Sprache sprechen

sollen, die sie am besten und fehlerfrei beherrschen, damit das Kind keine Sprache fehlerhaft

lernt.

BAGIV (1985, S. 18 zit. n. Auernheimer, 1995, S. 212) zählt wichtige Funktionen, die für die

Muttersprache unverzichtbar sind, auf:

1. Die Sprache als Muttersprache hat eine wichtige Rolle bei der Herausbildung

und Stabilisierung der individuellen Identität des Kindes; sie bedingt die

Entwicklung der Basispersönlichkeit jedes Kindes.

2. In der Sprache als Muttersprache erfolgt das Benennen und die

Versprachlichung des unmittelbaren Wahrnehmungsfeldes sowie die

Orientierung in demselben.

3. In der Sprache als Muttersprache ermöglicht dem Kind das Erfassen, das

Wiedergeben und Verstehen der Welt, die jenseits seines Wahrnehmungsfeldes

liegt, sie ermöglicht dem Kind also die Aufnahme und die Mitteilung wichtiger

Erfahrungen anderer.

4. Die Sprache als Muttersprache ist Träger gesellschaftlichen Wissens; sie

ermöglicht dem heranwachsenden Kind die Teilnahme am transindividuellen

Wissensschatz vergangener gesellschaftlicher Arbeit.

5. Die Sprache als Muttersprache bewirkt insgesamt die Übernahme und

Aneignung gesellschaftlich erfolgreicher Muster des Handelns und Sprechens

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und trägt damit wesentliche Aufbau und Ausbau der sprachlichen

Handlungskompetenz des Kindes.

6. Die Sprache als Muttersprache ist familien- und gruppeninternes

Kommunikationsmittel: Sie dient der Mitteilung und Überlieferung wichtiger

Geschichten, der Herstellung, Aufrechterhaltung und Veränderung sozialer

Beziehungen in Familie und Gruppe, dem Austausch von Wertvorstellungen

und Ideensystemen, kurz der täglichen Herstellung und Wiedererneuerung der

kulturellen Identität.

4.2. Zweitspracherwerb

Oksaar (2003, S. 14) definiert Zweitsprache folgendermaßen: Einerseits wird Zweitsprache

durch „Fremdsprache“ erklärt und gilt von der „Erwerbsfolge der Sprachen aus gesehen als

erste Fremdsprache, d. h. als die Sprache, die nach der Erstsprache erworben wird“

(Lewandowski, 1990, zit. n. Oksaar, 2003, S. 14). Zweitsprache kann auch auf die

„Verkehrssprache eines Landes bezogen werden, nämlich aus der Perspektive der

Bevölkerungsgruppen, deren Muttersprache nicht die Landessprache ist, wie Migranten und

Minoritäten“ (Oksaar, 2003, S. 14).

Laut Tracy (2007, S. 51) dürfen „Menschen (…) als mehrsprachig gelten, wenn sie zwei (oder

mehr) sprachliche Wissenssysteme [sic!] so weit erworben haben, dass sie mit monolingualen

SprecherInnen in beiden Sprachen problemlos kommunizieren können.“ Dieser Definition

nach gilt man nur als Mehrsprachig, wenn beide Sprachen fast gleich gut ausgeprägt sind.

Dies ist jedoch unrealistisch, da ein zweisprachiger Mensch nicht immer in der Lage ist, sich

in seinen Sprachen und mit beliebigen Personen über bestimmte Themen zu unterhalten.

Wenn zum Beispiel ein Kind nur auf Englisch antwortet, obwohl sie gesagt haben, dass es mit

ihnen auch Deutsch sprechen kann, dann wird davon ausgegangen, dass die

Deutschkenntnisse nicht sehr gut sind. Es können aber verschiedene Gründe dafür sprechen,

warum das Kind nicht auf Deutsch antwortet: Vielleicht spricht es nur mit den Eltern an

bestimmten Orten und über bestimmte Themen auf Deutsch. Wenn jedoch ein monolinguales

Kind auf bestimmte Fragen nicht antwortet, wird davon ausgegangen, dass das Kind

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schüchtern, oder nicht gut gelaunt ist. An fehlende Sprachkompetenz wird dabei nicht gleich

gedacht (vgl. ebd., 2007).

Die Zweitsprache lernen die Kinder meist gut, wenn sie die Erstsprache gut beherrschen.

Wenn das Kind die Familiensprache gut kann, dann wird es in der

Kinderbetreuungseinrichtung auch schnell Deutsch lernen (vgl. Montanari, 2003).

Die Zweitsprache lernen die Kinder beim sukzessiven Spracherwerb genauso, wie sie die

erste auch gelernt haben, und zwar durch Bezugspersonen, die die gleiche Sprache sprechen

und ihnen Formen des sprachlichen Inputs geben und Kinder diese sprachlichen Strukturen

entnehmen. Phonetik, Lexik, Grammatik, Syntax und Semantik der Sprache(n) eignen sich die

Kinder im Laufe der Zeit an (vgl. Thiersch, 2007).

Kany und Schöler (2007, S. 20) unterscheiden zwischen einem gesteuerten und einem

ungesteuerten Zweitspracherwerb. Der gesteuerte geschieht zum Beispiel in der Schule, der

ungesteuerte erfolgt in der natürlichen Umgebung. Dies war bei der ersten Generation der

Gastarbeiter der auch der Fall. Wenn Familien zu Hause kein Deutsch sprechen, dann lernen

die Kinder die Sprache im Umgang mit deutschsprachigen Kindern entweder auf der Straße,

am Spielplatz oder/ und auch in der Kinderbetreuungseinrichtung. Wenn dies der Fall ist,

dann wird von „Semilingualismus (oder doppelseitige Halbsprachigkeit) bezeichnet“ (Kany

& Schöler, 2007, S. 20). Dies bedeutet, dass sowohl die Muttersprache, als auch die

Zweitsprache an unterschiedliche Umgebungen gebunden sind. Dies führt dazu, dass nicht in

beiden Sprachen über alle Inhalte gesprochen werden kann (vgl. ebd., 2007).

Unter Bilingualismus oder doppeltem Erstspracherwerb versteht man „wenn von Geburt an

gleichzeitig zwei Sprachen erworben werden. Bilinguale Kinder kommen häufig aus

Familien, in denen die Mutter und der Vater unterschiedliche Erstsprachen (Muttersprache)

sprechen. Es ist möglich, dass ein Kind sowohl die Sprache der Mutter, als auch des Vaters

lernt, wenn diese die Regel „Eine Person, eine Sprache“ befolgen (vgl. ebd., 2007).

Von Frühen Zweitspracherwerb spricht man, wenn der „Kontakt mit einer zweiten Sprache ab

dem dritten Lebensjahr intensiviert wird“ (Kany & Schöler, 2007, S. 20). Dies kann durch den

Eintritt in den Kindergarten, wo die Muttersprache nicht als Kommunikationsgrundlage dient,

erfolgen (vgl. ebd., 2007).

Wenn Kinder während ihres fünften und sechsten Lebensjahres die Zweitsprache „nebenbei“ -

im Umgang mit anderen Personen - gelernt haben, so werden die „Anteile der verschiedenen

Lernformen beim Zweitsprachlernen“ (Kany & Schöler, 2007, S. 20) verändert. Später (ab

dem fünften bis sechsten Lebensjahr) lernen die Kinder die Zweitsprache

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„kognitionsbestimmt“ (ebd., 2007, S. 20). Ab diesem Alter können Kinder zwischen Mutter-

und Zweitsprache vergleichen, da sie in der Lage sind „Sprache als eigenen Problembereich“

(ebd., 2007, S. 21) zu sehen. (vgl. ebd., 2007).

Zweispracherwerb erfolgt von Kind zu Kind anders und ist deshalb eine individuelle

Entwicklung. Denn es spielen sehr viele Faktoren eine Rolle, die nur schwer bestimmbar sind,

wie: „das sprachliche Verhalten der Eltern, die Einstellung, die sie dem Kind vermitteln, die

Intensität des Kontaktes mit beiden Sprachen oder die individuelle Begabung des Kindes“

(Anstatt & Dieser, 2007, S. 140). Es gibt jedoch Faktoren, die leicht zu erfassen sind, wie das

Alter, in dem erstmals der Kontakt mit der Zweitsprache beginnt. Und der Faktor, wie die

zwei Sprachen vermittelt werden (vgl. ebd., 2007).

4.3. Vor- und Nachteile von Zweisprachigkeit Tracy (2007, S. 59) sieht den Vorteil der Mehrsprachigkeit darin, dass diese „den Spielraum

der Möglichkeiten, um einen Sachverhalt auszudrücken“ erweitert und zu dem auch „neue

Wahlmöglichkeiten [schafft] und damit zugleich Sprachwandel“ begünstigt. Viele junge

Migranteneltern sind der Meinung, sie seien ihren Kindern kein gutes Vorbild, da ihre

Muttersprachenkenntnisse nicht so gut ausgeprägt sind, um sie den Kindern richtig zu

vermitteln. Obwohl das der Fall ist, heißt es noch lange nicht, „dass sie kein ausreichend

komplexes System entwickelt haben, um ihren Kindern angemessenen Input bieten zu

können. Diese Eltern sprechen dann eine Sprache, die sich durch den Kontakt mit

unterschiedlichen europäischen Sprachen verändert hat (vgl. Tracy, 2007).

Als Nachteil sieht Tracy (2007, S. 59) nicht die Mehrsprachigkeit, sondern den „Erklärungs-

und Rechtfertigungszwang, mit dem sich mehrsprachige Menschen immer wieder konfrontiert

sehen, z. B. dann, wenn sie ihre familiäre Sprachpolitik verteidigen müssen (…) oder weil

man bei ihnen (…) dazu neigt, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen“. Des Weiteren ist ein

Nachteil, dass sich Eltern damit schwer tun das „in die Wiege gelegte Talent zum

mehrsprachigen Erwerb“ (Tracy, 2007, S. 59f) entsprechend zu fördern.

Ein weiterer Vorteil von Mehrsprachigkeit ist es, dass sich diese langfristig positiv auf die

„Verarbeitungsleistungen des Gehirns“ (Tracy, 2007, S. 60) auswirken, denn mit

zunehmenden Alter, altert das Gehirn langsamer, wenn man täglich mehr als eine Sprache

benützt. Des Weiteren haben ältere Mehrsprachige eine kürzere Reaktionszeit und bessere

Kurzzeitgedächtnisleistungen, als gleichaltrige Einsprachige (vgl. ebd., 2007).

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Als weiteren Vorteil führt Tracy (2007, S. 60) auf, dass zweisprachige Kinder sehr früh

„metasprachliche Kompetenzen“ entwickeln. Der Grund dafür ist, dass diese sehr bald gelernt

haben einen Gegenstand mit verschiedenen Begriffen benennen zu können.

Auch Kielhöfer und Jonekeit (1995, S. 9) nennen Vorteile des Zweitspracherwerbs. Sie sind

der Meinung, dass zweisprachige Kinder:

• leichter eine zweite Sprache lernen

• die Zweitsprache vollkommener und besser lernen

• sich mehr an Sprachen interessieren und sprachgewandter sind als monolinguale

Kinder

• sich besser anpassen können und flexibler sind als einsprachige Kinder

Es folgen nun zehn Gründe, warum Kinder früh eine zweite Sprache erwerben sollen.

4.4. Zehn Gründe für den frühen Zweitspracherwerb

Tracy (2007, S. 160ff) nennt 10 Gründe für den frühen Zweitspracherwerb:

1) „Je früher, desto besser“ trifft für viele Aspekte des Zweitspracherwerbs unter

natürlichen Bedingungen zu. Denn je jünger Kinder sind, umso größer ist auch die

Wahrscheinlichkeit, dass sie auf vererbte Erwerbsmechanismen zurückgreifen können,

die auch den Erstspracherwerb begünstigen. Diese kommen dem Muttersprachler am

nächsten.

2) Kleinkinder haben keine Motivationsprobleme im Gegensatz zu anderen

Spracherwerbstypen. Hinzu kommt, dass sie aufmerksame Zuhörer sind und in der

Regel Interesse an ihrer Umgebung haben.

3) Wenn die zu lernende Sprache alltagsrelevant ist, dann ist, wie beim doppelten

Erstspracherwerb, stehen die Chancen am günstigsten. Dies wäre in mehrsprachigen

Kinderbetreuungseinrichtungen, wo mehrere Erstsprachen vorzufinden sind, gegeben.

Die Pädagoginnen können die Gruppen auch so gestalten, dass Kinder mit deutscher

Muttersprache und L2-Kinder (Deutsch als Zweitsprache) mit guten

Deutschkenntnissen gelegentlich in die gleiche Gruppe geben.

4) „Je jünger Kinder sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bereits auf

Grund fehlender Sprachkenntnisse von ihrer Umgebung gehänselt oder sonst

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irgendwie benachteiligt wurden und von daher (begründete) Ängste entwickeln, sich

auf Deutsch zu äußern.“ (ebd., 2007, S. 161)

5) Für viele Kinder beginnt mit dem Eintritt in den Kindergarten eine neue Lebenswelt

und wenn dies schon der Fall ist, dann kann auch die Sprachförderung gleich von

Anfang an in den Kindergartenalltag integriert werden.

6) Sowohl die Themen, als auch die Ereignisse im Kindergartenalltag fördern den

Wortschatz ungezwungen und geben Äußerungen vor, welche die Kinder sehr schnell

verstehen sollten. Es kann somit der Förderbedarf an diesen Themen richten.

7) Je früher Kinder mit dem Erwerb der Zweitsprache anfangen, desto mehr Zeit bleibt,

um die Deutschkenntnisse auszubauen. Dies wäre sowohl für die Grammatik, als auch

für den Wortschatz von großem Vorteil.

8) Eine Eingangsdiagnostik erübrigt sich bei Kindern, die vor dem Kindergarteneintritt

mit der Zweitsprache keinen Kontakt hatten. Dafür ist eine Förderung der

Zweitsprache umso wichtiger.

9) Auf die Dauer ist der frühe Förderbeginn die kostengünstigste Lösung, da den

Problemen vorbeugend entgegenkommen werden kann.

10) Wenn bei einem Kind innerhalb einiger Monate keine Fortschritte trotz intensiver

Betreuung im Zweitspracherwerb zu sehen sind (und sich die Eltern bezüglich des

Erstspracherwerbs Sorgen machen), dann kann frühzeitig logopädischer Rat eingeholt

werden.

Ob ein Unterschied zwischen Erstspracherwerb und Zweitspracherwerb vorliegt, wird bei

Oksaar (2003) näher erklärt.

4.5. Vergleichbarkeit des Erst- und Zweitspracherwerbs

Oft wird der Zweitspracherwerb mit den Erstspracherwerb verglichen und als „´analog´,

´parallel´, ´ähnlich´“ (Oksaar, 2003, S. 107) verlaufend bezeichnet. Dies ist jedoch nicht der

Fall, da für beide Sprachen sowohl die Grundlagen, als auch die Voraussetzungen

unterschiedliche sind. Der Zweitspracherwerb kommt dem der Erstsprache nur dann ähnlich,

wenn „sprachunabhängige mentale Prozesse“ (ebd., 2003, S. 108) nicht beachtet werden.

Es kann also zwischen Erstsprache und Zweitsprache unterschieden werden, da der Erwerb

jeder weiteren Sprache auf dem der Muttersprache basiert (vgl. Oksaar, 2003).

Somit lassen sich vier Argumente zusammenfassen, die einen Unterschied deutlich machen:

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1) Das komplexe System der Sprache, auch die Sprachfähigkeit wird bei der

Erstsprache erworben, beim Zweitspracherwerb wird nur eine bestimmte Sprache.

Denn alles was man früher gelernt hat kann das spätere Lernen und Verhalten

entweder positiv oder negativ beeinflussen.

2) Die Erstsprache wird erlernt, da diese gebraucht wird, um die grundlegenden

Erfordernisse des Lebens zu meistern. Dies erfolgt meist durch soziale Kontakte und

durch Bezugspersonen. Der Erwerb der Zweitsprache kann aus unterschiedlichen

Gründen geschehen. Ein Weg des Zweitspracherwerbs ist auch oft das Selbststudium.

3) Wenn die Erstsprache erworben wird, macht es keinen Unterschied welche Sprache

das Kind in der Selben Zeit und mit gleichem Eifer erwirbt. Beim Erwerb der

Zweitsprache sind vor allem Erwachsene nicht dazu in der Lage.

4) Die Funktion der Sprache erlernt der Lerner, je nach Alter, schon bei der

Erstsprache.

5. Diagnostik

Sowohl die Ergebnisse der PISA-, als auch der IGLU-Erhebungen zeigen, dass Kinder mit

schwachen Deutschkenntnissen früh diagnostiziert, als auch gefördert werden sollen. Dies gilt

vor allem für Kinder, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist, da diese zur sogenannten

Risikogruppe zählen (vgl. Schroeder & Stölting, 2005).

Damit Schülerinnen und Schüler später keine sprachlichen Probleme in der Schule haben, ist

es wichtig, schon im Kindergarten ihren Sprachstand zu diagnostizieren und entsprechend zu

fördern.

Laut Kany und Schöler (2007, S. 83) ist unter Diagnostik folgendes zu verstehen:

„Diagnostik bzw. die Kenntnis diagnostischer Verfahren ist die Grundlage

frühpädagogischen Handelns“. Damit dieser Zweck erfüllt werden kann, müssen laut Fried

(2004, S. 11) „Verfahren sowohl messtheoretischen Qualitätskriterien genügen, als auch für

frühpädagogische Zwecke taugen.“

Diagnostik ist somit ein sehr wichtiger Bestandteil des Aufgabenbereichs der Erzieherinnen.

Diese müssen sich nach dem diagnostizieren Entwicklungstand des Kindes orientieren,

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welche Fördermaßnahmen für das Kind geeignet sind. Ob diese wirklich etwas gebracht

haben, kann durch eine Evaluation bewertet werden (vgl. Kany & Schöler, 2007).

Es werden nun einige Sprachentwicklungstests, zur Bestimmung des Spracherwerbsstandes

von Migrantenkindern im Kindergarten, vorgestellt.

Sprachdiagnostische Verfahren für Kinder mit Migrationshintergrund

In vielen Kindergärten gibt es seit der Einführung der neuen Bildungs- und Erziehungspläne

Sprachstandserhebungen. Während es für Kinder, dessen Erstsprache Deutsch ist, zahlreiche

Sprachdiagnostische Verfahren gibt, ist es schwieriger einen geeigneten Test für

Zweisprachige und Mehrsprachige zu finden. Wie schon weiter oben erwähnt, sind Kany und

Schöler (2007, S. 97) dafür, dass Kinder mit Migrationshintergrund in der Verkehrssprache –

Deutsch - getestet werden.

Jedoch gibt es auch für zweisprachige Kinder, Tests zur Sprachstandserhebung: Trog-D,

BESK-DaZ, SISMIK, und HAVAS-5, um nur einige zu nennen. Diese werden in diesem

Kapitel näher von: Fox, 2007; Fried, 2004; Jampert et al. 2007; Kany & Schöler, 2007;

Schneider, Wanka & Rössl, o.J, erläutert.

• Trog-D

„Der TROG-D basiert in seiner Grundkonzeption auch in der Hälfte der Testitems auf dem

TROG –Test for Reception of Grammar von D. Bishop (1983/1989)“ (Fox, 2007, S. 11).

Bei dem Test, der zur Erhebung des Sprachverhaltens des Kindes eingesetzt wird, handelt es

sich um „TROG-D“. Dieser dient der „Überprüfung des Grammatikverständnisses“ (ebd.,

2007, S. 9) des Kindes und ist ein „rezeptiver Sprachtest“ (ebd., 2007, S. 9).

Das Verfahren besteht aus 84 Testitems (A-U), dabei sind jeweils vier Bilder auf jeder Seite,

wobei drei Bilder als „Ablenker“ (ebd., 2007, S. 9) dienen. Dem Kind wird ein Satz (Item)

vorgelesen und dieses soll das passende Bild zum vorgegebenen Testsatz finden und mit dem

Finger auf dieses hinzeigen. Die drei Ablenker wurden entweder grammatikalisch oder

lexikalisch verändert und unterscheiden sich so vom Zielsatz (vgl. Fox, 2007).

Ein Aufgabenblock ist nur dann richtig, wenn alle vier Items richtig gezeigt wurden. Die

Blöcke wurden nach Schwierigkeitsgrad geordnet, wobei sich die leichteren Items am Anfang

des Tests befinden. Wenn bei fünf aufeinander folgenden Blöcken mindestens ein Item falsch

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gezeigt wurde, so wird die Testung abgebrochen und die Blöcke werden als „falsch“ bewertet.

Des Weiteren dauert die Testung circa zehn bis zwanzig Minuten (vgl. ebd., 2007).

Es ist auch wichtig, dass die Kinder in einem ruhigen Raum getestet werden, damit sich diese

auf die Bilder konzentrieren können und nicht abgelenkt werden.

Bevor man mit dem Testen anfängt soll dem Kind folgende Einleitung gegeben werden:

„Ich zeige Dir jetzt ein Buch mit vielen Bildern. Das ist ein ´Findebuch´, ein Buch wo

Du Sachen suchen sollst. Du sollst Dir immer alle Bilder genau anschauen. Ich sage

Dir, was Du suchen sollst und Du zeigst mir dann das richtige Bild (ebd., 2007, S. 16).

Laut Fox (2007, S. 9) wurde das Verfahren an 870 monolingualen Kindern im Alter von drei

bis elf Jahren und elf Monaten standardisiert.

• BESK—DaZ (Bogen zur Erfassung der sprachlichen Kompetenzen von Kindern mit

Deutsch als Zweitsprache)

Zweitausendneun wurde der BESK-DaZ im Auftrag von BMUKK veröffentlicht und von

Breit, Schneider, Wanka und Rössl entwickelt. Wie der Name des Verfahrens schon sagt,

werden die sprachlichen Kompetenzen von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache, erfasst.

Das Verfahren ist speziell für Vorschulkinder mit Migrationshintergrund, da „die Spezifika

des Erwerbs von Deutsch als Zweitsprache abgestimmt“ (Schneider, Wanka & Rössl, o.J., S.

9) sind. Des Weiteren kann dieses Verfahren jeder Zeit im Kindergarten durchgeführt werden,

da es nicht für ein spezielles Alter geeignet ist. Somit ist auch eine Sprachstandserhebung

mittels BESK-DaZ fünfzehn Monate vor Schuleintritt möglich. BESK-DaZ hat als Ziel,

Kompetenzen der Zweitsprache zu erfassen und Ansätze zur späteren Förderung dieser

Zweitsprache zu erhalten. Der Aufbau teilt sich in die Teile A, B und C auf. Im ersten Teil

werden von den Erzieherinnen die Kontextdaten der Kinder erfasst. Die anderen zwei Teile

beziehen sich auf die systematische Beobachtung. Teil B erhebt die Sprachkompetenz des

Kindes in Lexikon-Semantik, Sprachverhalten und Pragmatik-Diskurs. Syntax-Morphologie

wird im letzten Teil des Bogens erfasst. Vier Wochen sollten bei der Durchführung der

Sprachstandserhebung eingeplant und pro Tag können ein bis zwei Kinder beobachtet

werden. Audioaufnahmen der Kinder, als auch die vorhandenen Beobachtunsraster können

sehr hilfreich bei der Auswertung der Beobachtung sein. „Die Dokumentation der

Beobachtung hilft (…), die Entwicklungswege des Kindes zu erfassen, zu verfolgen sowie

positiv zu beeinflussen“ (ebd., o.J., S. 10). Nach sechs bis zehn Monaten kann wieder eine

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Beobachtung stattfinden, um die Entwicklung der Sprachkompetenz wahrzunehmen (vgl.

ebd., o. J.).

• SISMIK (Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in

Kindertageseinrichtungen

Das Beobachtungsverfahren ist für dreieinhalb- bis sechsjährige Kinder mit

Migrationshintergrund und wurde von Ulrich und Mayr entwickelt und im Jahr 2003

veröffentlicht. Pädagoginnen mit entsprechender Qualifizierung können die Durchführung

übernehmen (vgl. Jampert et al. 2007; Kany & Schöler, 2007).

Das Ziel dieses Verfahrens ist zu beleuchten, wie sich der Spracherwerb von

Migrantenkindern entwickelt (vgl., Jampert et al. 2007).

Es werden folgende Bereiche laut Jampert et al. (2007) erfasst:

• Sprachverhalten in unterschiedlichsten Situationen

• Sprachliche Kompetenzen

• Muttersprache des Kindes

• Auskunft über das Kind in seiner Familie

Diese Punkte erklären Kany und Schöler (2007, S. 178) genauer:

Im ersten Teil des SISMIK-Bogens ist eine Einschätzskala mit sechs Abstufungen (sehr oft

bis nie) enthalten. Es soll geschätzt werden, wie ein gewisses Sprachverhalten in

unterschiedlichen Situationen vorkommt (z.B.: im Morgenkreis, bei der Betrachtung der

Bilderbücher, usw.). Der Wortschatz, die Sprechweise (Spricht im Deutschen sehr deutlich

bzw. undeutlich) und der Satzbau im Deutschen werden im zweiten Teil des Bogens

eingeschätzt. Der dritte Teil bezieht sich auf das Kind in der Gruppe, die Familiensituation

und die Hintergrundinformationen im Kindergarten.

Des Weiteren führen Kany und Schöler (2007, S. 178) einige der leitenden Fragen von

SISMIK auf:

• Hat das Kind Interesse an Sprache und sprachbezogenen Aktivitäten?

• Wann benutzt das Kind innerhalb der Einrichtung seine Herkunftssprache?

• Wie sieht die familiäre Sprachumgebung aus, welche sprachlichen Anregungen sind

dort gegeben?

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• Zeigt das Kind Interesse an Schrift? Nutzt es Bilderbücher?

Als „praxisgerecht“ beschreibt Fried (2004, S. 85) dieses Verfahren, da es sich leicht an den

Alltag anpassen lässt. Es ist jedoch mit hohen Anforderungen an die Erzieherinnen gebunden,

da komplizierte Zusammenhänge anspruchsvoll erhoben werden sollen (vgl. Fried, 2004).

Jampert et al. (2007, S. 72) zufolge ist ein sprachtheoretischen Hintergrund vorhanden. Die

messtheoretische Güte ist teilweise geprüft und die Normtabellen sind vorhanden.

Laut Fried (2004, S. 85) ist nicht ganz klar, inwiefern Objektivität und Reliabilität des

Verfahrens eigens geprüft wurden und inwiefern diese gewährleistet sind.

• HAVAS 5 (Hamburger Verfahren zur Analyse des Sprachstandes bei 5-Jährigen)

HAVAS-5 wurde von Reich und Roth entwickelt und im Jahr 2003 veröffentlicht. Es kann

sowohl für die Muttersprache, als auch für die Zweistprache fünfjähriger Kinder eingesetzt

und von Erzieherinnen durchgeführt werden (vgl. Jampert et al. 2007).

Laut Kany und Schöler (2007, S. 160f) wurde dieses Verfahren 2003 von der Hamburger

Behörde in allen Vorschulklassen und Kindergärten eingeführt. Bei diesem Verfahren wird

der Endwicklungsstand von Kindern, die einen besonderen Förderungsbedarf haben,

analysiert. Bei zweisprachigen Kindern wird zwei Mal ein Interview durchgeführt, das circa

fünf bis zehn Minuten dauert. Beim ersten Interview wird der Sprachstand der

Verkehrssprache erhoben und beim zweiten Mal der der Muttersprache. Dadurch können die

beiden Sprachleistungen miteinander verglichen und beurteilt werden. Bei der Durchführung

wird dem Kind eine Bildgeschichte vorgelegt, auf der eine Katze und ein Vogel zu sehen sind.

Die Äußerungen zu dieser Geschichte werden von den Erzieherinnen analysiert und

grammatische, pragmatische und semantische Leistungen beachtet. Die Objektivität und die

Reliabilität des HAVAS -5 sind ausreichend. Es liegen jedoch keine Validitätsprüfungen und

Normen vor.

Fazit

Nach den beschriebenen Leistungen einzelner Verfahren zur Sprachstandsfeststellung geben

Kany und Schöler (2007, S. 185) Empfehlungen, die ihrer Meinung nach geeignet für „die

frühdiagnostische Tätigkeit vor allem auch unter Berücksichtigung der

Sprachstandsbestimmung bei Kindern mit Migrationshintergrund als geeignet bewerten und

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im Kindergarten nutzbringend eingesetzt“ werden können. Die untenstehende Tabelle dient

dem Zweck, auf einen Blick zu sehen, welche, einige zuvor erwähnte Verfahren am besten

dazu geeignet sind.

Abb. 1: Empfehlungen für Vorschulbereich und Kinder mit Migrationshintergrund (Kany &

Schöler, 2007, S. 185)

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Abb. 2: Fortsetzung der Abbildung 2 (Kany & Schöler, 2007, S. 186)

Anhand dieser Tabelle lässt sich herauslesen, dass für Kinder mit Migrationshintergrund das

Beobachtungsverfahren „SISMIK“ und das Elizitationsverfahren „HAVAS“ am geeignetsten

für eine Sprachstandsfeststellung sind. Eingeschränkt geeignet sind die „Beobachtungshilfe“

und das Screeningverfahren „HVS“. Zu beachten ist jedoch, dass einige, der oben erwähnten

Verfahren nicht in dieser Tabelle zu finden sind, da sich die „Tabellen 2 und 3“ nur auf die,

bei Kany und Schöler (2007) erwähnten Verfahren, beziehen.

Es ist schon ein wichtiger Schritt, dass es Verfahren gibt, die sowohl den Sprachstand der

Muttersprache, als auch den der Zweitsprache erfassen. Jedoch findet Fried (2004, S. 88),

dass mehr Verfahren eingesetzt werden müssen, die dem Entwicklungsstand beider Sprachen

entsprechen und auf dem Neuesten Stand der Forschung sind. Andererseits müssen Verfahren

auch die Beziehung zwischen der Muttersprache und der Zweisprache berücksichtigen. Dies

ist wichtig, um herauszufinden, ob die Sprachentwicklung eines Kindes spezielle Maßnahmen

benötigt. „Insofern werden noch mehr Verfahren benötigt, die präzise Messungen zulassen,

differenzierte Standardisierungen/Normierungen beinhalten und bei all dem einen flexiblen

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Einsatz ermöglichen. Dies wird von den Ansätzen zur Sprachmessung bei Kindern mit

Migrationshintergrund bislang noch am weitest gehenden eingelöst“ (ebd., 2004, S. 88).

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Auswahl der Sprachstandsverfahren ist, dass

Erzieherinnen mit diesen auch richtig umgehen können. Somit erwähnt Fried (2004, S. 89),

dass Pädagoginnen sich mit diesen vertraut machen müssen, um sich der unterschiedlichen

Anforderungen und Funktionen der Verfahren bewusst zu werden, und um diese richtig

einschätzen und letztlich erfolgsorientiert einsetzen können. Somit bedarf es einer

entsprechenden Qualifizierung der Erzieherinnen. Denn erst wenn Verfahren professionell

angewendet werden, können sie zur „Verbesserung der Praxis“ (ebd., 2004, S. 89) beitragen.

Nicht zu vergessen ist, dass Sprachstandsverfahren nicht nur einmal durchgeführt werden

können, sondern mehrmals (ca. 6- 10 Monate nach der ersten Erhebung) angewandt werden

sollen. Da der Sprachstand der Kinder sich immer weiterentwickelt und jeder Fortschritt

bemerkt werden soll. Somit ist wichtig, dass regelmäßig auf das Kindergartenjahr verteilt,

eine Beobachtung der sprachlichen Kompetenzen, stattfindet (vgl. z.B. Schneider, Wanka &

Rössl, o.J.).

6. Sprachförderung

6.1. Förderung der Muttersprache

Die Beherrschung der Muttersprache hat viele Vorteile für Kinder. Diese können mit

Großeltern und anderen Verwandten kommunizieren, die kein Deutsch verstehen. Des

Weiteren ist es ein Vorteil für die spätere Verwendung entweder im Studium oder in der

Berufswelt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Kinder eine Sprache, die sie in den ersten Jahren

gelernt haben auch ganz verlernen können, wenn sie diese nicht mehr gebrauchen und keine

Möglichkeit haben mit jemandem in dieser Sprache zu kommunizieren (vgl. Thiersch, 2007).

Der Alltag in der Familie ist wichtig für die Entwicklung der Sprache, da die Kinder in der

Familie ihre Erstsprache lernen. Es ist wichtig, dass Kinder Freude am Sprechen und Erzählen

haben, denn Sprache kann man nicht trainieren. Bei jüngeren Kindern entwickelt sie sich,

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indem die Kinder zuhören und selbst erzählen, wie zum Beispiel beim gemeinsamen Essen,

Spielen, Bilderbuch anschauen, denn tägliche Gespräche sind wichtig (vgl. Ulich et al. 2007).

Auch Tracy (2007) empfindet es als wichtig, dass Eltern die Erstsprache ihres Kindes im

familiären Alltag unterstützen und mit dem Kind gemeinsame Aktivitäten planen. Spiele

spielen und auch Bücher lesen findet sie als geeignet. Adler (2006, S. 30) findet auch, dass die

sprachliche Förderung sowohl im Kindergarten, als auch zu Hause nicht nur zu festgelegten

Zeiten, sondern auch im alltäglichen Miteinander stattfinden soll. Ulich et al. (2007, S. 67)

fügen hinzu, dass Eltern ihren Kindern zum Beispiel von den Großeltern, von ihrer Arbeit und

von kleinen Erlebnissen erzählen sollen. Wenn Kinder beim Kochen zuschauen, kann man

ihnen sagen, was die Mama alles in den Topf gibt, auch dabei wir die Sprache gefördert.

Eltern sollen sich freuen, wenn ihr Kind nachfragt und erzählt und dies nicht als lästig

empfinden. Denn seine Ideen und Wünsche lernt das Kind beim Erzählen auszudrücken.

Wenn Kinder keine Angst davor haben Fehler zu machen, und sich wohl fühlen, lernen sie am

besten. Es ist nicht nötig, die Kinder ständig auszubessern, denn wenn sie zu viel ausgebessert

werden, verlieren diese die Freude an der Sprache. Wie schon oben erwähnt gibt es

verschiedene Beschäftigungen, bei denen sich die sprachlichen Fähigkeiten der Kinder gut

entwickeln und die den Kindern Spaß machen- zum Beispiel Vorlesen, Geschichten erzählen,

Lieder singen, Reime sprechen und Bilderbücher anschauen usw. Auch Näger (2007, S. 47)

ist der Meinung, dass Reime, Gedichte wichtig für die Sprachförderung sind, da

Sprachförderung ein ganzheitliches Lernen mit allen Sinnen erfordert. Sowohl Sprache, als

auch Sinneswahrnehmung und Motorik sind miteinander eng verbunden. Denn Rhythmen,

Reime und auch der Sprachklang sind später für die Literarisierung von großer Bedeutung.

Was das Geschichtenerzählen und Bücherlesen betrifft, meint Näger (2007, S. 49) weiter,

dass das Kind in den Kinderbüchern der Welt begegnet. Denn wenn das „Wort zum Bild

kommt, bietet sich ein interessanter Zusammenhang zu Sprache an“. Laut Ulich et al. (2007,

S. 67) wäre es am besten, wenn Eltern mit ihren Kindern jeden Tag ein Bilderbuch anschauen,

da dies für die Sprachentwicklung sehr gut ist. Denn wenn dem Kind in der Muttersprache

vorgelesen wird, lernt das Kind viele Dinge, die später in der Schule wichtig sind, wie schon

viele Studien bewiesen haben. Wichtig beim Vorlesen und Bilderbuch anschauen ist

folgendes:

• Es soll sowohl den Eltern als auch dem Kind Spaß machen (wenn zu viel abgefragt

wir, kann des Kind die Freude verlieren)

• Das Kind soll viel über die Geschichte und die Bilder sprechen können

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Wenn Eltern jedoch keine Bilderbücher in ihrer Muttersprache zu Hause haben, dann können

sie sich Bilderbücher anschauen, die nur wenig deutschen Text oder gar keinen Text haben

und mit dem Kind in der Muttersprache über die Bilder sprechen, oder eine eigene Geschichte

dazu erfinden. Es gibt aber auch in vielen Bibliotheken zweisprachige Kinderbücher, die sich

Eltern ausleihen können. Denn beim Geschichtenerzählen, oder Vorlesen, entwickelt sich die

Sprache und die Kinder lernen Geschichten zu verstehen und diese auch selbst zu erzählen.

Diese Fähigkeiten sind später für die Schule sehr wichtig. Eine tägliche Gute-Nacht-

Geschichte wäre ein guter Anfang (vgl. Ulich et al. 2007).

Auch Kühne (2003, S. 119) ist dieser Meinung, dass es wichtig ist, dass Kinder damit parallel

beschäftigt sind, ihre Erstsprache zu erwerben. Denn diese brauchen noch den „frühen

Dialog“ (ebd., S. 119) in der Muttersprache. Auch Kontakte zu Kindern, die die gleiche

Muttersprache haben, sollten eingehalten werden, denn diese sind für die Sprachentwicklung

unverzichtbar. Heuchert (1989, zit. n. Kühne, 2003, S. 119) hat darauf hingewiesen, dass viele

Eltern vor Schuleintritt ihres Kindes unter Druck stehen, dass diese die Förderung der

Muttersprache aus den Augen verlieren und unterschätzen. Des Weiteren belegt sie diese

Auffassung mit einer „Studie der UNESCO über die Zweisprachigkeit Finnischer

Migrantenkinder in Schweden (1976)“ (ebd., 2003, S. 119): „Darin konnte festgestellt

werden, dass die finnischen Kinder, die ihre Muttersprache gut beherrschten, im

Schwedischen auch gut abgeschnitten haben“ (ebd., 2003, S. 119).

Auch in Deutschland sind ähnliche Ergebnisse bei Untersuchungen mit jugoslawischen

Kindern entstanden: Stölting (1980, zit. n. Kühne, 2003, S. 119) ist der Meinung, dass „die

besten Voraussetzungen für die Erreichung einer guten Beherrschung in beiden Sprachen die

Schüler [haben], deren Erstsprache sich in Jugoslawien lange und ungestört entwickeln

konnte, und die Deutsch mit einer klaren Berufsperspektive erwarben“. Dieser betont des

Weiteren, dass wenn Kinder mit problematischer Entwicklung den Anschluss an deutsche

Schüler nicht erreichen, es vorkommen kann, dass eine „Doppelseitige Halbsprachigkeit“

(ebd., 2003, S. 119) besteht. Diese weisen besondere Schwierigkeiten im Wortschatz beider

Sprachen auf (vgl. ebd., 2003).

Diese Argumente und Beispiele haben gezeigt, dass die Sprachförderung der Muttersprache

Aufgabe der Eltern ist und nicht (nur) dem Kindergarten übertragen werden kann. Denn den

Kinderbetreuungseinrichtungen kommt die Förderung der Zweitsprache zu. Wie diese

Förderung aussehen kann, wird im folgenden Kapitel näher beschrieben.

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6.2. Förderung der Zweitsprache im Kindergarten

Neben der Sozialerziehung soll im Kindergarten auch die Sprachförderung aller Kinder – „die

sprachlich schon sehr gut entwickelt sind und ihren Hunger nach sprachlicher Betätigung

stillen müssen, als auch Kinder fremder Muttersprache oder solche, die zuhause zu wenig

sprachliche Anregung erhalten haben und Sprachdefizite aufweisen“ (Götte, 2003, o.S.) –

erfolgen (vgl. ebd., 2003).

Laut Thiersch (2007, S. 29) müsste die Sprachförderung gleich mit dem Eintritt in den

Kindergarten beginnen und dazu führen, dass „sich die Kinder grundlegende sprachliche

Fähigkeiten aneignen“.

Viele Familien mit Migrationshintergrund sprechen zu Hause nur die Muttersprache, und die

einzige Möglichkeit für die Kinder Deutsch zu hören und zu lernen ist der Kindergarten.

Desto wichtiger ist es, die Möglichkeiten, die die Kinderbetreuungseinrichtungen bieten,

wahrzunehmen, um die Kinder von Anfang an gut für den Schulbeginn und die Integration in

die Gesellschaft vorzubereiten (vgl. Adler, 2006). Döring (2001, zit. n. Kühne, 2003, S. 118)

meint dazu folgendes: „Kindertageseinrichtungen mit ihren freien Lernmöglichkeiten sind

aber nun mal hervorragende Sprachlernorte, und sie erreichen Kinder aus allen sozialen und

allen soziokulturellen Bereichen im besten Lernalter. Eltern haben zu Recht die Erwartung,

dass ihre Kinder dort die deutsche Sprache lernen können.“ Er ist auch davon überzeugt, dass

es Aufgabe der Pädagoginnen ist, den Eltern deutlich zu machen, wie im Kindergarten gelernt

wird und auf welche Weise sprachliches Lernen gefördert wird. Es wäre des Weiteren sehr

hilfreich, wenn Pädagoginnen Mütter persönlich zur Hospitation einladen. Denn Eltern mit

Migrationshintergrund nehmen gern Hinweise auf, wie sie das „Sprechenlernen“ (ebd., S.

118) fördern können. Döring (ebd., 2003) ist davon überzeugt, dass Eltern dazu ermutigt

werden sollten die Muttersprache in der Familie zu sprechen und mit ihren Kinder in „ihrer“

Sprache zu singen, vorzulesen und Geschichten erzählen. Des Weiteren wären Deutschkurse

für Eltern in der Einrichtung von Vorteil, dies würde die Sprachentwicklung und

Verwurzelung der Kinder in ihrer Lebenswelt unterstützen (vgl. ebd., 2003).

Laut Thiersch (2007, S. 18) waren in den 70er und 80er Jahren die Pädagoginnen froh, wenn

Kinder aus Migrantenfamilien einigermaßen sich ausdrücken, einfache Sätze verstehen

konnten und einen Grundwortschatz hatten. Heute ist dies jedoch anders, da dieses Thema in

aller Munde ist. Dabei ist die „kontextunabhängige Sprache“ (ebd., 2007, S. 18) wichtig, denn

diese ermöglicht den Kindern Erzähltes zu verstehen und selber Erlebnisse und Geschichten

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zu erzählen. Diese Sprache erstattet den Kindern erst „differenzierte Sachverhalte zu

verstehen, sich Wissen anzueignen und Interessen weiterzuverfolgen“ (ebd., 2007, S. 18).

Des Weiteren ist diese wichtig, um eigene Gedanken und Erfahrungen mitzuteilen. Kinder

sind erst dann in der Lage Schlussfolgerungen zu äußern, wenn sie „´wenn – dann´-

Beziehungen“ (ebd., 2007, S. 18) ausdrücken können. Ein weiterer Bereich der im

Kindergarten gefördert werden sollte ist die Literacy-Erziehung. Es ist wichtig, dass

Pädagoginnen die Interessen der Kinder durch die Verwendung von Buchstaben und Zahlen

fördern, da dies eine gute Vorbereitung für den späteren Schuleintritt ist.

Der Meinung, dass auch die Literacy-Erziehung im Kindergarten gefördert werden soll sind

auch Kany und Schöler (2007, S. 66). Diese schreiben dazu folgendes: „Aufgabe der

Elementarerziehung ist es, zu gewährleisten, dass die Kinder bis zum Schuleintritt in

unterschiedlichen Entwicklungsbereichen ein ihrem Alter angemessenes Entwicklungsniveau

erreichen“ (ebd., 2007, S. 66).

Thiersch (2007) fasst 8 Bereiche der Sprachförderung im Kindergarten, zusammen:

1) Gute Arbeit im Kindergarten als Basis

2) Sprachliche Bildung durch die Erzieherin im Alltag

3) Sprachliche Bildung in der Peer-Kommunikation: Gesprächsanlässe schaffen

4) Sprachförderung in den Angeboten des Kindergartens

5) Sprachstandserhebungen

6) Akzeptanz und Repräsentation der Familiensprache

7) Zusammenarbeit mit den Eltern

8) Kooperation mit der Grundschule

Auf diese Förderbereiche wird nun näher eingegangen.

1) Gute Arbeit im Kindergarten als Basis

Es ist wichtig eine individuelle Beziehung zu den Kindern aufzubauen, wie zum Beispiel die

Bedürfnisse und Interessen jenes einzelnen Kindes wahrnehmen (vgl. Thiersch, 2007;

Lampartner- Posselt & Jeuk, 2008). „Die intensive Beziehung zwischen Erzieherin und Kind

kann auch für eine weiterführende, sprachfördernde Zusammenarbeit mit den Eltern genutzt

werden“ (Thiersch, 2007, S. 29).

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Es sollen auch Themen aufgegriffen werden, mit denen sich die Kinder identifizieren können.

Des Weiteren sollten alle Sinne der Kinder angesprochen werden und die Kinder genügend

Bewegung haben. Klare Strukturen sollen geschaffen werden und die Kinder mitbestimmen

und mitgestallten können (vgl. Thiersch, 2007).

2) Sprachliche Bildung durch die Erzieherin im Alltag

Erzieherinnen fungieren als Sprachvorbild, denn ihr Sprachverhalten ist sehr wichtig für die

sprachliche Entwicklung der Kinder. Diese sollen somit darauf achten, wie sie mit den

Kindern sprechen und ihren Dialekt einschränken, damit Kinder mit Migrationshintergrund

besseren Zugang zur deutschen Sprache bekommen. Von großer Bedeutung ist auch ein

korrektives Feedback, wenn sich ein Kind nicht korrekt ausdrückt (vgl. ebd., 2007).

Dieser Meinung, dass Erzieherinnen Sprachvorbilder für Kinder sind, sind auch Ulich et al.

(2007, S. 23). Sie finden, dass sich Erzieherinnen darüber Gedanken machen sollen, ob sie

klar mit dem Kind sprechen, ob sie fast so wie das Kind sprechen und worüber sie mit dem

Kind sprechen. Genau das findet auch Adler (2006, S. 30). Diese fügt weiter hinzu, dass es

empfehlenswert ist, „die Kinder den Klang der Sprache erleben zu lassen in kürzeren Sätzen

zu sprechen, gut gegliedert und deutlich zu sprechen und zu betonen“. Da der Klang der

deutschen Sprache für die Kinder eher ungewohnt und anders als der ihrer Muttersprache ist,

ist es gegebenenfalls wichtig, etwas langsamer mit den Kindern zu sprechen. Ein weiterer

wichtiger Punkt ist es, dass die Erzieherinnen die jüngeren Migrantenkinder viel sprechen

lassen und diese zum Sprechen ermutigen, da diese Kinder sich meistens nonverbal

Verständigen möchten und nicht die deutsche Sprache sprechen wollen. Somit ist es auch

wichtig und hilfreich für die Kinder, dass Erzieherinnen ihre Handlungen in Worte fassen,

und den Kindern die Gegenstände erklären (vgl. ebd., 2006). Jampert et al. (2007, S. 151)

sprechen beim „nonverbalen Verständigen“ vor allem dann, wenn sich das Kind in der

Eingewöhnungsphase befindet, da diese sich am Anfang oft zurückziehen. Dabei ist es

wichtig, dass das pädagogische Fachpersonal eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind

aufbaut und sich an seinem Verhalten orientiert.

3) Sprachliche Bildung in der Peer-Kommunikation: Gesprächsanlässe schaffen

„Kinder wollen miteinander spielen und sie wollen sich unterhalten, die Peers sind als

Kommunikationspartner sehr bedeutsam. Kinder sind motiviert, die deutsche Sprache zu

lernen, damit sie sich mit ihren Freunden und Spielkameraden verständigen können“

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(Thiersch, 2007, S. 21). Deshalb sollten Erzieherinnen Peer-Kommunikationen und

Spielsituationen unter den Kindern fördern (z.B.: Rollenspiele) (vgl. ebd., 2007).

Für Albers (2009, S. 59) hat der Kontakt zu anderen Kindern eine wichtige Bedeutung, da das

Kind seine „Bedürfnisse und Ziele mit Gleichaltrigen abzustimmen und durchzusetzen“ lernt.

4) Sprachförderung in den Angeboten des Kindergartens

„Die Erzieherinnen brauchen für die Sprachförderung eine gründliche Unterstützung in Form

von intensiver Fortbildung, die linguistische und entwicklungspsychologische Kenntnisse

einschließt und didaktische Bausteine entwickelt, sie brauchen auch vorgefertigte Materialien,

die ihnen die Strukturierung der Arbeit erleichtern“ (Thiersch, 2007, S. 23). Zu den

Angeboten der Sprachförderung zählen: Sprachspiele (Singen, Gedichte, Fingerspiele),

Vorlesen von Geschichten, Texten und Märchen, Möglichkeiten zur eigenständigen

Beschäftigung mit Büchern (Leseecke). Symbole, Zeichen und Buchstaben sollten im

Kindergartenalltag einbaut werden, um das Interesse der Kinder an Zahlen und Buchstaben zu

wecken (vgl. ebd., 2007).

Was die intensive Fortbildung der Erzieherinnen angeht wird laut Dippelreiter (2008, o.S.)

seit 2008 eine Fortbildung an allen Pädagogischen Hochschulen angeboten. Diese schreibt

dazu folgendes:

Dazu existiert eine Vereinbarung aller Standorte der Pädagogischen Hochschulen über

Ausbildungsziele dieser 6 ECTS umfassenden Maßnahme:

• elementare sprachentwicklungspsychologisch relevante Grundlagen bzw.

Gesetzmäßigkeiten beim Erwerb der (Erst-, Zweit- und allenfalls Fremd-)Sprache

kennen lernen

• Kriterien der Beobachtung der sprachlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten kennen

lernen

• vielfältige medien- und materialgestützte Methoden zur Förderung der

Sprachkompetenz kennen und diese situationsgerecht anwenden können.

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5) Sprachstandserhebungen

Eine Sprachstandserhebung dient dazu den Sprachstand und Fortschritt eines jeden Kindes zu

ermitteln. Um diese durchführen zu können wird jedoch viel Zeit für Beobachtung,

Auswertung und zur Entwicklung eines Förderplans benötigt. Standardisierte

Spracherhebungen, wie zum Beispiel „SISMIK“ (Ulrich & Mayr, 2003, zit. n. Thiersch, 2007,

S. 24; Lampartner- Posselt & Jeuk, 2008) erlauben einen Vergleich zwischen Kindern mit und

Kindern ohne Migrationshintergrund (vgl. Thiersch, 2007). Triarchi-Herrmann (2009, S. 37)

ist auch der Meinung, dass die Förderung der Sprache nur dann gelingen kann, wenn auf der

Anfangsdiagnostik aufgebaut wird.

6) Akzeptanz und Repräsentation der Familiensprache

„Der Umgang mit den Familiensprachen ist ein Signal der Akzeptanz von Kulturen und

Sprachen der Migranten und damit wichtig zur Stärkung des Selbstwertgefühls der Kinder,

aber auch der Eltern“ (Thiersch, 2007, S. 24).Oft wird gesagt, dass Kinder im Kindergarten

die Zweitsprache lernen sollen, und es keinen Platz für die Muttersprache gibt. Laut Thiersch

(2007, S. 24) jedoch unterstützen die Eltern die Arbeit im Kindergarten besser, „wenn sie sich

von den Erzieherinnen als Person und in ihrer Familienkultur wertgeschätzt und akzeptiert

fühlen“. Eltern und Erzieherinnen sollten sich immer Gedanken darüber machen, wie das

Kind die Sprachen am besten lernt. Eltern glauben oft, dass damit eine große Anstrengung

verbunden sein. Kinder jedoch lernen nur etwas, wenn es glaubt einen Nutzen daraus ziehen

zu können (vgl. ebd., 2007).

Lampartner- Posselt und Jeuk (2008, S. 159) finden es lohnend, wenn die Muttersprachen der

Kinder situativ in den Kindergartenalltag eingebaut werden, denn dadurch fühlen sich in der

Muttersprache „wahrgenommen und lernen selbst, metasprachliche Betrachtungen in ihren

Sprachlernprozess aufzunehmen“ (ebd., 2008, S. 159). Denn es ergeben sich im Kindergarten

hierzu ständig Situationen: verschiedensprachige Lieder, Zählen, Personenbezeichnungen,

aber auch Sprachmischungen sind ein wichtiger Teil des Zweitspracherwerbsprozesses. Dabei

wird die Bildung der inhaltlichen Verknüpfungen unterstützt. Auch Jampert et al. (2007, S.

214) geben ein Beispiel wie das Hörverständnis in Muttersprache (hier Türkisch) auch im

Kindergarten gefördert werden kann: Es wird im Gruppenraum eine CD-Station mit zwei

Kopfhörern aufgebaut, an der es möglich ist, sowohl türkische Kinderlieder, als auch deutsche

Lieder zu hören. Die CDs können sich Eltern übers Wochenende ausborgen.

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Des Weiteren können sich Eltern türkisch-deutsche oder türkische Bücher ausleihen, die in

der Bücherecke eingerichtet sind.

7) Zusammenarbeit mit den Eltern

Thiersch (2007, S. 25) sieht die Familie als ersten „Ort der Sprachförderung, [denn] die Eltern

sind entscheidend für die Haltung gegenüber sprachlicher Bildung und auch gegenüber dem

Erwerb des Deutschen“. Erzieherinnen sollen den Eltern Tipps geben, was sie zu Hause

machen sollen, um die Sprachentwicklung ihres Kindes in der Muttersprache zu fördern. Dies

wär zum Beispiel: Geschichten erzählen oder Vorlesen, über die Förderung es Kindes und den

Stellenwert von Fernsehen sprechen. „Die Zusammenarbeit mit Eltern ist deshalb so

bedeutsam, weil sie für die zusätzliche Förderung der Kinder in sozialen Diensten wie

Frühförderung, Erziehungsberatungsstellen, bei Ergotherapeuten oder Logopäden“ (ebd.,

2007, S. 25f) erforderlich ist. Bertschi-Kaufmann et al. (2006, S. 52) sind der Meinung, dass

auch offene Diskussionen mit dem Team und Eltern, als auch „Dokumentationen des

sprachlichen Fortschritts der Kinder (…) den Eltern Sicherheit [vermitteln], dass der

Spracherwerb ihrer Kinder den Fachkräften ein zentrales Anliegen ist“.

Für Schlösser (2001, S. 93) ist eine gute Zusammenarbeit mit Eltern sehr wichtig, da Eltern in

vielen Bereichen der Sprachförderung ihrer Kinder als Experten dienen. Schlösser (ebd.,

2001, S. 93) nennt folgende Bereiche:

• Eltern können am besten Auskunft über den Sprachstand und über eventuelle

Sprechfehler in der Erstsprache der Kinder Auskunft geben.

• Des Weiteren helfen den Pädagoginnen sie die Persönlichkeit des Kindes zu verstehen

und dessen Verhalten zu erklären.

• Eltern sind auch sehr wichtige Partner, wenn es darum geht, eine Übereinstimmung

„über die angestrebten Entwicklungsziele, auch über die sprachlichen“ (ebd., 2001, S.

93) zu erlangen.

• Je besser die Eltern die Erstsprache und Erzieherinnen die Zweitsprache unterstützen,

desto positiver wirkt sich diese Kooperation auf das Kind und den

Spracherwerbsprozess des Kindes aus.

Es ist somit wichtig, dass Eltern die Kinder beim Spracherwerb unterstützen, aber auch, dass

Pädagoginnen sie über wichtige Aspekte der Mehrsprachigkeit aufklären (vgl. ebd., 2001).

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8) Kooperation mit der Grundschule

Die Zusammenarbeit mit der Schule ist sehr wichtig, damit die Förderung nicht unterbrochen

wird und die Kinder auch in der Schule die Sprachförderung bekommen, die sie auch im

Kindergarten hatten. Denn auch wenn Kinder mit Migrationshintergrund im Kindergarten

gefördert wurden, heißt es noch lange nicht, dass diese am Schulanfang über die gleichen

Kompetenzen verfügen wie deutschsprachige Kinder. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern,

Schule und Kindergarten miteinander kooperieren und Schule und Kindergarten die

Sprachförderung enger aufeinander abstimmen (vgl. Thiersch, 2007).

Auch Schlösser (2001, S. 169) findet die Kooperation mit der Grundschule wichtig. Denn

wenn beide Einrichtungen über die Arbeitsweisen, Ziele und Inhalte der andern Einrichtung

Bescheid wissen, dann profitieren vor allem die Kinder davon und der Übergang von

Kindergarten zu Grundschule fällt ihnen leichter.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Förderung der Muttersprache, als auch der

Zweistprache unerlässlich ist, da beide Sprachen ihre Vorteile haben und für die Entwicklung

des Kindes beitragen. Um eine bestmögliche Sprachförderung dem Kind zu gewährleisten ist

wichtig, dass sowohl Eltern, Erzieherinnen als auch die Grundschule miteinander

zusammenarbeiten und die obengenannten Punkte zur Förderung einhalten.

6.3. Sprachförderprogramme für Kinder mit Migrationshintergrund

Nachdem Kinder mittels eines Sprachstandsverfahrens diagnostiziert wurden (siehe Kap. 4),

ist der nächste Schritt ein geeignetes Sprachförderprogramm zu finden, dass den Bedürfnissen

der Kinder entspricht. Mittlerweile existieren jedoch zahlreiche Förderprogramme für den

vorschulischen Bereich. Die richtige Auswahl zu treffen ist jedoch nicht leicht. Deshalb ist

wichtig, dass sich Erzieherinnen einen Überblick über „Ziele, Zielgruppe, Stoßrichtung und

Förderschwerpunkte sowie Zugangsvoraussetzungen“ (Kany & Schöler, 2007, S. 194)

verschaffen. Des Weiteren ist auch unerlässlich, dass diese das Programmhandbuch lesen und

herausfinden, ob das Programm alle wichtigen Informationen wie, Altersbereich,

Gesamtdauer der Fördermaßnahme, Dosierung, und ob die Förderung in der Gruppe, oder in

Einzelsitzungen durchgeführt werden kann, usw. enthält. Hinzu kommt, dass

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Sprachförderprogramme, wie standardisierte Sprachstandsverfahren, bestimmten Standards

entsprechen (vgl. Kany & Schöler, 2007).

6.3.1. Darstellung der Förderprogramme

• Kon-Lab – Neue Wege der sprachlichen Frühförderung von Migrantenkindern

Das 2003 von Zvi Penner entwickelte Förderprogramm, ist für alle Kinder zwischen dem

vierten und siebten Lebensjahr, die Sprechauffälligkeiten aufweisen. Auch Migrantenkinder

können von diesem Programm profitieren, da es auf die Förderung der Zweitsprache- Deutsch

zielt (vgl. Kany & Schöler, 2007).

Das Sprachförderprogramm bietet folgende Vorteile:

• „Fördert entlang dem natürlichen Entwicklungsverlauf der Kinder

• Deckt die Anforderungen der Bildungs- und Orientierungspläne ab

• Bietet einen aktivitätsfördernden Medienmix

• Ist Teil des Kita-Alltags

• Schafft die Voraussetzung für einen erfolgreichen Übergang in die Grundschule

• Standards sind mittelmäßig“ (Kon-Lab, o.J, o.S.).

Bei diesem Programm werden zweiunddreißig, aufeinander aufbauende Bausteine drei- bis

fünfmal wöchentlich gefördert. Die vorhandenen Materialien, wie CD´s oder Videos können

auch mit nach Hause genommen werden, um die Kinder auch dort zu fördern (vgl. Kany &

Schöler, 2007).

Die Struktur des Programms erfolgt in drei Stufen. In der ersten Stufe werden die Grundlagen

des Wortschatzerwerbs gefördert. Dabei werden drei Monate lang Übungen, die rhythmische

Regeln der Sprache betreffen, durchgeführt. Diese Übung ist besonders für Migrantenkinder,

die erst in der kritischen Phase Deutsch zu lernen begonnen haben. Die zweite Stufe betrifft

die Förderung der „Basisgrammatik der Nominalphase“ (Kany & Schöler, 2007, S. 203), die

sich bis zu einem halben Jahr erstreckt. Die letzte Stufe dient der Förderung der „Grammatik

bis zum Sprachverstehen“ (ebd., 2007, S. 203).

Die letzten beiden Stufen werden, im Gegensatz zur ersten, nicht theoretisch begründet.

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Zu diesem Förderprogramm liegen auch keine Angaben zu den Gütekriterien vor. Aber vor

allem hier werden Informationen erwartet, die Aufschluss darüber geben, ob die erlangten

Erfolge auch langfristig anhalten (vgl. Kany & Schöler, 2007).

Das Fazit zu diesem Förderprogramm ist jenes:

Kany und Schöler (2007, S. 205f) beschreiben dieses Programm als nur scheinbar fundierte

Maßnahme. Des Weiteren kritisieren sie, dass die Sprachstandsbestimmung nicht zugänglich

und die Güte der bereits durchgeführten Evaluationen nicht befriedigend ist. Hinzu kommt,

dass nicht nachvollziehbar ist, warum das Programm wirksam ist und somit ist eine

Verbesserung notwendig erscheint. Vor allem auch, weil das Konlab schlecht strukturiert ist

und deswegen auch die Anwendungsfreundlichkeit darunter leidet.

Trotz dieser Mängel können auch einige positive Aspekte aufgezählt werden. Zum einen

werden Standards reflektiert und teilweise auch berücksichtigt, zum anderen sind die

Materialien sehr ansprechend und sind für Migrantenkinder sehr hilfreich beim

Zweitspracherwerb.

• KIKUS – Kinderkurse Deutsch

Dieses Förderprogramm wurde entwickelt, um Defizite, die Migrantenkinder in

vokabularischen, lautlichen und grammatikalischen Bereichen haben zu fördern und diesen

Kindern zu ermöglichen sich in der deutschen Sprache auszudrücken (vgl. Kany & Schöler,

2007).

Die systematische Förderung der Zweitsprache Deutsch wird in Kleingruppen von maximal 8

Kindern, von einer, z.B. qualifizierten Kikus-Kursleiterin, durchgeführt. Diese

Sprachförderung findet einmal Wöchentlich in einem separaten Raum statt und dauert circa

eine Stunde. Dabei werden Themen wie Kleidung, Familie usw. spielerisch gelernt und der

Wortschatz und die Grammatik vermittelt und eingeübt (vgl. Zentrum für kindliche

Mehrsprachigkeit, o.J.).

Zu Hause beschäftigen sich die Eltern mit ihren Kindern in der Erstsprache. Somit wird den

Kindern vermittelt, dass es etwas Positives ist, wenn man zwei Sprachen sprechen kann.

Dadurch wir das Selbstvertrauen und die Sprachkompetenz beider Sprachen gestärkt.

Bisherige Erfahrungen zeigten, dass wenn Eltern sehen, dass ihre Sprache als gleichwertig

wahrgenommen wird, diese kooperativer sind (vgl. ebd., o.J.).

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Die Grundlage des Sprachförderprogramms KIKUS basiert ausschließlich auf

Imitationslernen. Die Wirkmechanismen sind: Wiederholung, Imitation und Reparatur.

Die Gütekriterien – Objektivität und Reliabilität – werden nicht erwähnt. Das Programm ist

jedoch klar in drei Komponenten strukturiert. Diese werden von Kany und Schöler (2007, S.

208) beschreiben: „1. wöchentlicher kindgerechter Deutschunterricht im Kindergarten, 2.

Förderung der Muttersprache durch die Eltern und 3. Weiterbildung von Lehrern und

Erziehern.“

Ein Hindernisfaktor, um an dem Projekt teilzunehmen ist, dass es mit Kosten verbunden ist.

Denn Eltern müssen 150 Euro pro Kurs und Kind bezahlen. Hinzu kommen noch die

Materialkosten.

Fazit zum Förderprogram KIKUS:

„Aus der Praxis für die Praxis“ ist das Förderprogramm KIKUS. Es erfüllt jedoch nicht die

vorgegebenen Standards wie „theoretische Fundierung, Evaluation und Diagnostik“ (Kany &

Schöler, 2007, S. 210). Was die theoretische Fundierung betrifft, sind keine genauen Angaben

vorhanden, wie die Sprachbeherrschung zustande kommt. Positiv ist jedoch, dass KIKUS

speziell für Kinder ist, die weder die Muttersprache, noch die Zweitsprache genügend

beherrschen. Des Weiteren wird zwischen der Förderung zu Hause und der Förderung im

Kindergarten deutlich unterschieden (vgl. ebd., 2007).

Trotz vieler Mängel bezüglich der Beachtung entscheidender Standards ist KIKUS wegen

seiner „Herkunft aus und der Verankerung in der Praxis, seiner guten Strukturierung, seiner

Einbettung in die Angebote kirchlicher und kommunaler Träger und des Engagements der

Programmentwickler ein beachtenswertes Programm, das durch die Realisierung

diagnostischer Standards sowie konsequenter Evaluation“ (Kany & Schöler, 2007, S. 211)

wesentliche Vorteile haben würde. Zu bedenken ist auch der Kostenfaktor, da laut Kany und

Schöler (ebd., 2007, S. 211) „nur Eltern, denen der schulische Erfolg ihrer Kinder am Herzen

liegt“ dazu bereit sind.

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• Sprachförderung im Kindergarten – Julia, Elena und Faith entdecken gemeinsam die

deutsche Sprache

Doris Tophinke entwickelte das Programm „Sprachförderung im Kindergarten“.

Kany und Schöler (2007, S. 212) zufolge, wurde es in einem „zweijährigen Projekt

´Sprachförderung in Kindertagesstätten mit hohem Migrantenanteil´ in Osnabrück erprobt und

ist somit als ausgereift“ anzusehen.

Des Weiteren ist es sowohl zur Förderung der Sprachkompetenz, als auch zur

Schriftvorbereitung, gedacht. Das drei- bis vier Mal wöchentliche Programm, das zwanzig

Minuten dauert, soll bei Kindern angewandt werden, die sich im letzten Kindergartenjahr

befinden. Erzieherinnen erarbeiten mit den Kindern die Materialien, bei denen es gilt „Wörter

als Elemente von Sätzen zu verstehen, Satzmuster einzuüben, betonte von nicht betonten

Silben zu unterscheiden“ Götte (2003, o.S.).

Fazit zum Förderprogramm Sprachförderung im Kindergarten:

Götte (2003, o.S.) kritisiert das Programm folgendermaßen:

Ich halte das Ganze für einen missglückten Versuch, einen Deutsch-Grammatikkurs

aus der Volkshochschule auf Kindergartenniveau zu übertragen. Da sollen Kinder am

Tisch sitzen und anhand von Bildchen die Präpositionen "auf" und "unter" kennen

lernen (statt sie z.B. beim Turnen mit dem ganzen Körper zu erleben). Da sollen sie

betonte und unbetonte Silben von Wörtern durch große und kleine Punkte

kennzeichnen (statt sie im rhythmischen Sprechen und Stampfen zu erfahren), da

sollen sie "Ist-Sätze anhand der Farben und Bilder erkennen", indem Wörter durch

bunte Duplo-Steine ersetzt und vertauscht werden (statt Sprachmuster durch Lieder

und Spiele ganz nebenbei aufzunehmen und analog anzuwenden).

Kany und Schöler (2007, S. 213f) kritisieren jedoch positiv. Sie empfinden die klare

Darbietung der Programmstruktur, der zu fördernden Bereiche und die angenehm gestalteten

Fördereinheiten, als sehr vorbildlich. Des Weiteren sind die gut erklärten Übungen, die im

Kindergartenalltag gebrauchten Materialien, die anwendungsfreundliche Darbietung im

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Elementarbereich, als sehr positiv zu bezeichnen. Hinzu kommt, dass das Programm für die

Arbeit von Erzieherinnen geeignet ist.

• „Wir verstehen uns gut“

Das von Elke Schlösser entwickelte Förderprogramm wurde 2001 veröffentlicht.

Die Dauer des Programmes erstreckt sich über ein Jahr und soll ein- bis zwei Mal

wöchentlich, circa zwanzig bis dreißig Minuten lang, durchgeführt werden. Die Durchführung

kann von den Erzieherinnen des jeweiligen Kindergartens übernommen werden. Zielgruppe

bilden Kinder aus Migrantenfamilien, Aussiedlerkinder, aber auch deutschsprachige Kinder,

die in ihrem Wortschatz und ihrer sprachlichen Gewandtheit einen Förderbedarf haben. Die

Förderung findet in Kleingruppen (acht bis zehn Kindern) statt. Es sollen jedoch Kinder,

deren Sprachstand ungefähr gleich ist, in der gleichen Gruppe gefördert werden. Somit

müssen Erzieherinnen vorher den Sprachstand der Kinder einschätzen. Dazu gibt es im

Anhang Sprachstandsbögen mit denen sich die Pädagoginnen einen Überblick über den

Sprachstand der Kinder verschaffen können, damit ihnen die Gruppeneinteilung leichter fällt

(vgl. Schlösser, 2001).

Schlösser (2001, S. 15) beschreibt die Ziele des Programms:

• „den sprachlichen Reichtum im Deutschen fördern

• die Mehrsprachigkeit stärken

• positive Anregungen zur Identitätsbildung geben

• Sprechfreude und Sprachrespekt vermitteln

• Kinder, Eltern und Pädagogen gleichermaßen unterstützen

• die berufliche Sicherheit in interkulturellen Fachbereich stärken“

Das Sprachprogramm in neun Bausteine unterteilt. Die Themen der Bausteine sind z.B. Das

bin ich; Das ist meine Familie. „Jeder Baustein umfasst zur erleichterten Handhabung im

Alltag vier Teilbereiche, drei inhaltliche Elemente und ein reflektierendes Element, welche

die einzelnen Bezüge des Bausteins“ (ebd., 2001, S. 14) erklären.

Fazit zum Sprachprogramm „Wir verstehen uns gut“

Kany und Schöler (2007, S. 216f) kritisieren an Schlössers Förderprogramm, dass es

alltagsbasiert ist und frei von Theorie ist. Die Stärke liegt in den Bausteinen, da die Kinder

motiviert werden und Freude am Sprechen haben. Die Strukturierung ist sehr lebensnah. Des

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Weiteren enthält jeder Baustein Informationen zum Sprachziel, Materialien und Methodik.

Jedoch ist wäre es von Vorteil wenn, die Materialien beigefügt wären und diese nicht selber

gesucht werden müssen.

Fundierung, Evaluation und Diagnostik sind, was die Standards betrifft, unzureichend.

6.3.2. Resümee

Für diese Arbeit wurden einige der Sprachförderprogramme ausgewählt, da es nicht möglich

gewesen wäre alle vorschulischen Programme zur Sprachförderung darzustellen. Des

Weiteren wurde bewusst nur auf die Sprachförderprogramme für Kinder mit

Migrationshintergrund eingegangen.

Es ist schwer für Pädagoginnen sich für ein geeignetes Sprachförderprogramm zu

entscheiden, da alle dargestellten Förderprogramme ihre Vor- und Nachteile haben. Wichtig

ist jedoch, dass sich Pädagoginnen im Klaren werden müssen, welche Förderung das Kind

braucht und darauf auch eingehen.

Im nächsten Kapitel wird auf die Stichprobe, Rücklaufquote und Methode näher eingegangen

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7. Evaluation

Laut Meinhold (1997) überprüft und bewertet „Evaluation“ entweder die Wirksamkeit einer

Dienstleistung, eines Programmes oder eines Modellversuchs.

Für diese Arbeit ist jedoch die Wirksamkeit des Sprachförderprogrammes „Rucksackprojekt“

von großer Bedeutung.

7.1. Stichprobe und Rücklaufquote

Aus 16 Gemeindekindergärten der Stadt Salzburg wurden 10 Kindergärten zufällig

ausgewählt. Am Land fiel die Auswahl nicht schwer, da nur zwei Gemeindekindergärten am

„Rucksackprojekt“ teilnehmen.

Bei der ersten Erhebung wurden 74 Kinder getestet und für jedes getestete Kind sollten ein

Elternteil und eine Pädagogin einen Fragebogen ausfüllen. Die Stichprobengröße der

quantitativen Befragung betraf also insgesamt 74 Eltern. Es ist jedoch nicht ganz klar wie

viele Pädagoginnen die Fragebogen ausgefüllt haben, da die Pädagogin, die das „Rucksack-

Kind“ am besten kennt, einen Fragebogen für dieses Kind ausfüllen sollte. Somit hatten einige

Pädagoginnen mehrere Fragebogen auszufüllen. Diesen wurden aber auch insgesamt 74

Fragebögen ausgeteilt.

Bei der zweiten Erhebung wurden nur die Kinder getestet, die auch bei der ersten Testung

anwesend waren. Das waren insgesamt 63 Kinder. Wobei beachtet werden muss, dass sich die

„Rucksackgruppe“ in Mittersill aufgelöst hat, und somit keine weitere Testung der Kinder

(insgesamt 6 Kinder) durchgeführt und keine weiteren Fragebögen ausgeteilt wurden. Die

restlichen Kinder, bei denen keine weitere Untersuchung durchgeführt wurde, waren entweder

krank, im Urlaub, oder gingen nicht mehr in diesen Kindergarten. Wie beim ersten Mal

sollten Pädagoginnen, die das Kind am besten kennen und ein Elternteil pro Kind einen

Fragebogen ausfüllen. Hinzu kam noch, dass Pädagoginnen einen allgemeinen Fragebogen

über das „Rucksackprojekt“ ausfüllen sollten. In jedem Kindergarten wurden fünf allgemeine

Fragebögen, die das „Rucksackprojekt“ betreffen, dagelassen. Die allgemeinen Fragen über

das „Rucksackprojekt“ waren im Elternfragebogen-2 enthalten.

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Von den 74 Elternfragebögen (Elternfragebogen -1), die beim ersten Mal ausgeteilt wurden,

kamen 40 Fragebögen zurück, was einer Rücklaufquote von 30% entspricht. Etwas mehr, und

zwar 52 Fragebögen kamen von den Pädagoginnen-Fragebögen -1 zurück.

Wichtig anzumerken ist, dass von einem Kindergarten gar keine Fragebögen zurückkamen,

weder von den Eltern, als auch nicht von den Pädagoginnen.

Häufigkeit Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig Lehen2 4 7,7 7,7

Kendlerstraße 5 9,6 17,3

Lehen1 4 7,7 25,0

Bolaring 2 3,8 28,8

Herrnau 5 9,6 38,5

Parsch 4 7,7 46,2

Mittersill 10 19,2 65,4

Scherzhausen 5 9,6 75,0

Itzling2 5 9,6 84,6

Gebirgsjägerplatz 8 15,4 100,0

Gesamt 52 100,0

Tab. 1: Rücklaufquote 1 -Kindergärten

Häufigkeit

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig Lehen2 6 18,2 18,2

Bolaring 3 9,1 27,3

Parsch 4 12,1 39,4

Mittersill 10 30,3 69,7

Itzling2 4 12,1 81,8

Gebirgsjägerplatz 6 18,2 100,0

Gesamt 33 100,0

Tab. 2: Rücklaufquote 2 - Kindergärten

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7.2. Methode

Es gibt jedoch unterschiedlichste Arten von Evaluation. Für diese Arbeit ist jedoch nur die

Prozessevaluation wichtig, da auf diese Weise das „Rucksackprojekt“ evaluiert wurde.

Prozessevaluation

Meinhold (1997) versteht unter Prozessevaluation folgendes: Diese begleitet eine

Dienstleistung, ein Programm oder einen Modellversuch. Durch diese Art der Evaluation

können Leistungen, Wirkungen einer Dienstleistung und die Arbeitsweise fortlaufend

dokumentiert werden. Des Weiteren lassen sich Probleme und Schwächen früh erkennen und

können somit ausgebessert werden. Ein Außenstehender führt die Evaluation durch, wobei

dieser meistens das zu bewertende Arbeitsgebiet nicht so gut kennt, wie die betroffenen

Mitarbeiter. Deshalb ist eine enge Kooperation mit den Mitarbeitern sehr wichtig.

Bezogen auf das „Rucksackprojekt“ erschien eine Prozessevaluation am geeignetsten, da die

Sprachkompetenz vor und nach dem Einsatz des „Rucksackprojekts“ untersucht werden

sollte.

Fragebögen für Eltern und Pädagoginnen

Die quantitative Untersuchung wurde mittels Fragebögen für Mütter, die beim

„Rucksackprojekt“ in Stadt oder Land Salzburg teilnahmen und Pädagoginnen durchgeführt.

Ein weiterer Fragebogen, der erst im Juni-Juli Pädagoginnen zum Ausfüllen gegeben wurde,

befasst sich mit konkreten Fragen über das „Rucksackprojekt“. Bei den Müttern waren die

allgemeinen Fragen beim Elternfragebogen-2 enthalten.

Die Anfang Jänner entwickelten Fragebögen, enthalten Teile von SISMIK (Sprachverhalten

und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen) und BESK-DaZ

(Bogen zur Erfassung der Sprachkompetenz von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache).

Der Fragebogen- für Eltern und Pädagoginnen- der bei der ersten und zweiten Untersuchung

ausgeteilt wurde, bezieht sich auf folgende Bereiche:

• Allgemeine Daten des Kindes

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• Lebenssituation/ Sprachpraxis in der Familie

• Handeln mit Sprache

• Sprachverhalten

• Familie in ihrer Beziehung zur Einrichtung

Der Fragebogen mit konkreten Rucksackfragen wurde nur bei der zweiten Untersuchung

gegeben, da meiner Meinung nach, die Eltern und Pädagoginnen die gestellten Fragen, nicht

beantworten können, da das „Rucksackprojekt“ erst begonnen, und diese noch nicht genug

Einblick in das Projekt hatten.

Einige Fragen aus diesem Fragebogen sind:

• Die Materialien können gut eingesetzt werden

• Die Gespräche zwischen den Kindern und mir werden durch die verschiedenen

Gesprächsthemen unterstützt

• Ich bin sehr zufrieden mit der Organisation des „Rucksackprojekts“

• Die Arbeit rund um das „Rucksackprojekt“ hat mir Spaß gemacht

Die Beantwortung dieser Fragen erfolgte durch das Ankreuzen einer der fünf

Antwortmöglichkeiten (von „4=trifft genau zu“ bis „0=trifft gar nicht zu“).

Bevor die Fragebögen ausgeteilt wurden, wurden die Elternfragebögen auf Türkisch und BSK

übersetzt. Die Übersetzung in diese Sprachen diente dazu, dass die Mütter, die die deutsche

Sprache nicht so gut verstehen, alle Fragen beantworten können. Ich übersetzte die

Fragebögen auf BSK und die Übersetzung auf Türkisch übernahm eine Studentin der

Turkologie mit türkischem Migrationshintergrund. Danach überprüften eine Frau mit

türkischem Migrationshintergrund und eine mit BSK- Hintergrund den Fragebogen in ihrer

Landessprache auf Verständnis-, Übersetzungs-, und Grammatikfehler und gaben mir

Rückmeldung. Daraufhin folgte die Überarbeitung der Elternfragebögen. Danach konnten

diese den „Rucksackeltern“ zum Ausfüllen gegeben werden.

Auch der Fragebogen für die Pädagoginnen wurde vorher von einer Pädagogin, die nicht am

„Rucksackprojekt“ teilnahm, auf Verständnis überprüft und mir Rückmeldung gegeben. Ich

ging auf die Veränderungsvorschläge ein und korrigierte diesen.

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Frau Dr. Swoboda schickte, vor dem Versenden der Fragebögen, ein Schreiben per Mail an

die Leiterinnen der Kindergärten, um diese zu einer Kooperation zu bitten. Nachdem das alles

erledigt wurde, konnten die Fragebogen versendet werden.

Bei der Ausgabe der Fragebögen im Juli wurde ein Begleitschreiben (siehe Anhang)

dazugelegt. In diesem bedankt sich Frau Dr. Swoboda für das Entgegenkommen und bittet

auch um Kooperation bei der zweiten Untersuchung.

Die Fragebögen wurden sowohl von den Müttern, als auch von den Pädagoginnen in

ausgedruckter Version ausgefüllt, wobei jede Mutter einen Fragebogen zu ihrem Kind ausfüllt

und die Pädagoginnen einen Fragebogen von den Kinder mit denen sie viel Kontakt haben.

Das Ziel der schriftlichen Befragung ist es, die Sprachkompetenz in Erst- und Zweitsprache

des Kindes zu erfragen und Meinungen über das „Rucksackprojekt“ sowohl von Seitens der

Eltern, als auch der Pädagoginnen zu bekommen.

Die Auswertung der ersten und zweiten Eltern- und Pädagoginnen-Fragebögen erfolgte

mittels SPSS. Auch die Fragebögen, die das „Rucksackprojekt“ betreffen, wurden auf diese

Art ausgewertet.

TROG-D

Es erschien mir wichtig vor der Untersuchung einen Pretest durchzuführen, um Fehlerquellen

zu vermeiden. Somit führte ich, Mitte Jänner, in einem Salzburger Kindergarten mit vier

Kindern den Sprachtest „TROG-D“ durch. Dieser Pretest war meiner Meinung nach sehr

wichtig, da ich durch diesen Erfahrung für die beiden bevorstehenden Testungen (erste im

Februar/März und die zweite im Juni/Juli) sammeln konnte.

Ehe jedoch der Test mit den Rucksackkindern durchgeführt wurde, wurde das Einverständnis

der Eltern eingeholt, das auch auf Türkisch, Bosnisch /Serbisch/Kroatisch (BSK) übersetzt

wurde. Es wurde den Eltern versichert, dass das Kind rücksichtsvoll und kompetent getestet

und die Anonymität des Kindes gewahrt wird.

Wie vorher erwähnt, wird mit dem „TROG-D“ das Sprachverstehen untersucht, da dieser in

erster Linie Wort- und Satzverstehen überprüft. Grundsätzlich ist der TROG-D als

Grammatikverständnistest lt. Originalausgabe von Bishop, D. (1989, revidiert 2003)

konzipiert, wobei Grammatikverstehen nicht exakt definiert wird (vgl. Motsch, 2009). Jede

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Struktur besteht aus vier Items, welche korrekt gelöst werden müssen, um einen Punkt zu

erhalten. Zum Beispiel die Items A1- H4 testen das Verständnis für Substantive, Verben,

Adjektive und Lokalpräpositionen.

In Absprache mit Frau Dr. Swoboda und Herrn Dr. Wetzel wurden die Kinder bis

einschließlich Item „P“ getestet (wenn nicht schon vorher unterbrochen wurde) und nicht wie

eigentlich bis zum Item „U“. Wir sind der Meinung, dass es ausreichend ist und die Kinder

eventuell sich nicht so lange konzentrieren können.

Die Testung dauerte von Kind zu Kind unterschiedlich. Je mehr ein Kind wusste, desto länger

dauerte auch die Testung. Denn, wenn ein Kind zum Beispiel gleich zu Beginn die ersten fünf

Antwortblöcke falsch hatte, dann wurde die Testung abgebrochen. Somit dauerte diese nicht

so lange, wie sie dauern würde, wenn ein Kind bis zum letzten Item kommen würde. Die

Testung kann also zwischen fünf und zwanzig Minuten dauern.

Die Auswertung des Tests erfolgte quantitativ. Wobei die Anzahl der richtigen Antworten und

das Alter einen bestimmten Prozentwert ergeben. Diese Prozentwerte wurden aus der

beigefügten Tabelle im „TROG-D“- Handbuch entnommen.

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8. Ergebnisse

8.1. Allgemeine Ergebnisse

Bei der Betrachtung der Pädagoginnen- und Mütterfragebögen sollen die Ergebnisse mit

Vorsicht interpretiert werden, weil ein non-response-Anteil von 30-75% vorliegt.

Wie schon erwähnt wurden 10 Gemeindekindergärten der Stadt Salzburg und 2

Gemeindekindergärten am Land evaluiert. Wobei nach der ersten Untersuchung ein

Kindergarten am Land ausfiel, da sich die Elterngruppe aufgelöst hatte.

Von den Elternfragebögen kamen von 74 ausgeteilten Fragebögen bei der ersten

Untersuchung 40 und von den 63 ausgeteilten Fragebögen bei der zweiten Untersuchung, 16

Fragebögen zurück. Aus den Fragebögen der ersten Untersuchung geht hervor, dass 44% der

Mütter eine BSK-Herkunft haben und knapp 36% aus der Türkei stammen.

Diese Ergebnisse werden anhand der Kreisdiagramme veranschaulicht:

FB

ausgefüllt

25%

Fehlend

75%

Rücklaufquote- ElternFB 2

Abb. 3: Prozent der ausgefüllten Elternfragebögen 1 und Elternfragebögen 2

FB

ausgefüllt

54%

Fehlend

46%

Rücklaufquote- ElternFB 1

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BSK

44%

Türkei

36%

Sonstige

20%

Herkunftsland - Mutter

Abb. 4: Herkunftsland der Mutter

Von den Pädagoginnen kamen insgesamt 52 Fragebögen von der ersten und 33 Fragebögen

(Pädagoginnen -Fragbögen 1 + 2) von der zweiten Erhebung zurück.

FB

ausgefüllt

52%

Fehlend

48%

Rücklaufquote- Päd. FB 2

Abb. 5: Prozent der ausgefüllten Pädagoginnen-Fragebögen 1 und 2

Des Weiteren wurden insgesamt 636 Kinder, die bei beiden Untersuchungen anwesend waren,

getestet. 12 Kinder waren bei der ersten Testung unter fünf Jahre, 16 Kinder zwischen fünf

und sechs Jahren alt und 15 Kinder waren älter als 6 Jahre. Die Verteilung der Herkunft der

Kinder sieht folgendermaßen aus: 25 Kinder haben eine BSK-Herkunft und 19 Kinder sind

mit türkischem Migrationshintergrund. Die restlichen 19 Kinder stammen aus verschiedenen

6 63 Kinder mit „Sonstige“. BSK-Kinder und Kinder türkischer Herkunft sind insgesamt 44 Kinder. Nur von

diesen 44 wird das Alter angegeben.

FB

ausgefüllt

70%

Fehlend

30%

Rücklaufquote-Päd.FB 1

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Ländern. Auf diese wird in der Ergebnisdarstellung nicht näher eingegangen. Wenn beide

Untersuchungen (Trog-D-Werte im Feb./März und Juni/Juli) miteinander verglichen werden,

und nur die Anzahl der richtig gelösten Antwortblöcke betrachtet wird, dann ist bei 20

Kindern (ohne „Sonstige“) eine Verbesserung7 zu erkennen.

männlic

h

32%weiblich

68%

Geschlecht der Kinder

< 5 J.

48%

5-6 J.

26%

> 6 J.

26%

Alter der Rucksackkinder

Abb. 6: Geschlechterverteilung der Kinder Abb. 7: Altersverteilung der Kinder

Was das „Rucksackprojekt“ im Allgemeinen betrifft liegen diese Fragebogenergebnisse vor:

In 93,3% der Fälle haben Mütter am „Rucksackprojekt“ teilgenommen. 13 von 16 Müttern

gaben an, dass sie wieder am „Rucksackprojekt“ teilnehmen würden. 37,5% der 16

teilnehmenden Mütter waren bei allen Elterngruppentreffen anwesend. Des Weiteren sind

93,4% (sehr) zufrieden mit der Organisation des Projekts. Keine der Mütter gab an, dass sie

mit der Organisation unzufrieden ist. Für 81,3% der Mütter trifft die Aussage, dass ihnen die

Teilnahme am „Rucksackprojekt“ Spaß gemacht hat, genau zu. Zwei Mütter gaben an, dass

diese überwiegend zutrifft. 2 der 16 Mütter gaben an, dass für sie die Teilnahme am

„Rucksackprojekt“ nicht sehr hilfreich war, für den Rest war dies aber der Fall. Aus den

Ergebnissen geht auch hervor, dass sich die Mütter untereinander verstanden haben. Dass sie

mindestens fünf Mal die Woche eine Aktivität mit dem Kind unternommen haben, trifft für 10

der 16 Mütter zu. Des Weiteren sind 15 Mütter sind davon überzeugt, dass das Kind nach der

Durchführung einer Aktivität die Wörter des Themenbereichs kann. In 81% der Fälle

verwendet das Kind, laut Aussagen der Mütter, die gelernten Wörter auch im Alltag. Was die

Rucksackmaterialen betrifft, sind 93% der Mütter der Meinung, dass diese gut eingesetzt 7 Verbesserung = mind. 2 Antwortblöcke besser als bei der ersten Testung

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werden können. Das finden auch die Pädagoginnen, von 15 Pädagoginnen bejahen 12 diese

Aussage, wobei von einer Pädagogin die Angabe fehlt. Für alle 15 Pädagoginnen sind die

Anweisungen aus dem Material leicht umzusetzen. Auch die Pädagoginnen sind, wie die

Mütter, mit der Organisation des Projekts zufrieden, insgesamt sind es 80%. 9 von 15

Pädagoginnen hat die Arbeit rund um das Projekt Spaß gemacht. Des Weiteren sind knapp

87% der Meinung, dass die Mehrsprachigkeit der Kindergefördert und 94% gaben an, dass die

Sprachförderung der Kinder durch das „Rucksackprojekt“ unterstützt wurde. In 42% der Fälle

wurden die zu bearbeiteten Themen nicht mit der Elterngruppe besprochen. Wichtig ist noch

zu erwähnen, dass die Mehrzahl der Pädagoginnen (79%) die Stärkung der interkulturellen

Pädagogik auf das „Rucksackprojekt“ zurückführt.

Auch die Aussagen der Mütter und Pädagoginnen bei den offenen Antworten sind sehr

positiv. Bei der Frage, welche positiven Veränderungen das „Rucksackprojekt“ gebracht hat,

haben die Meisten mit „Sprache“ und „Beziehungen“ beantwortet. Auch bei der Befragung

nach persönlicher Meinung und Verbesserungsvorschlägen überwiegen bei beiden Seiten die

positiven Äußerungen. Als Verbesserungsvorschlag, erscheint ein Abschlussfest bzw. Treffen

am Ende des „Rucksackprojekts“ für zwei Pädagoginnen sinnvoll. Eine Mutter findet es

besser, wenn auch die Kinder bei den Elterntreffen dabei sind.

Im Großen und Ganzen überwiegen die positiven Äußerungen über das „Rucksackprojekt“,

da es vielen gefallen hat und sowohl die Mütter, als auch Pädagoginnen Verbesserungen bei

Sprache und Beziehungen sehen.

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8.2. Prüfung der Ziele des „Rucksackprojekts“

Mütter und Pädagoginnen beantworten bei der zweiten Untersuchung verschiedene Fragen

zum „Rucksackprojekt“ zu Sprache der Kinder, Selbstwertgefühl der Kinder und Eltern,

Erziehungskompetenz der Eltern, interkulturellen Pädagogik des Kindergartens usw.

Nun wird dargestellt, ob die Mehrsprachigkeit der Kinder gefördert wurde. Mütter und

Pädagoginnen sollten auf einer fünfstelligen Skala („trifft genau zu“, „trifft überwiegend zu“,

„trifft etwas zu“, „trifft kaum zu“, „trifft gar nicht zu“) das ankreuzen, was ihrer Meinung

nach zutraf.

• Förderung der Mehrsprachigkeit der Kinder

Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Mütter)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft gar nicht zu 1 6,3 6,7 6,7

trifft überwiegend zu 4 25,0 26,7 33,3

trifft genau zu 10 62,5 66,7 100,0

Gesamt 15 93,8 100,0 Fehlend 9 1 6,3 Gesamt 16 100,0

Tab. 3: Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Mütter)

Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Pädagoginnen)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft gar nicht zu 1 3,0 3,3 3,3

trifft kaum zu 1 3,0 3,3 6,7

trifft etwas zu 2 6,1 6,7 13,3

trifft überwiegend zu 7 21,2 23,3 36,7

trifft genau zu 19 57,6 63,3 100,0

Gesamt 30 90,9 100,0 Fehlend 9 3 9,1 Gesamt 33 100,0

Tab. 4: Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Pädagoginnen)

93,4% der Mütter (von 15 Müttern) und 86,6% der Pädagoginnen (von 30 Pädagoginnen) sind

sich einig, dass durch das „Rucksackprojekt“ die Mehrsprachigkeit des Kindes gefördert

wurde. Lediglich gaben nur eine Mutter und eine Pädagogin an, dass dies „gar nicht“ zutrifft.

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Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Mütter)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft gar nicht zu 1 6,3 6,3 6,3

trifft überwiegend zu 3 18,8 18,8 25,0

trifft genau zu 12 75,0 75,0 100,0

Gesamt 16 100,0 100,0

Tab. 5: Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Mütter)

Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Pädagoginnen)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft kaum zu 1 3,0 3,0 3,0

trifft etwas zu 1 3,0 3,0 6,1

trifft überwiegend zu 9 27,3 27,3 33,3

trifft genau zu 22 66,7 66,7 100,0

Gesamt 33 100,0 100,0

Tab. 6: Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Pädagoginnen)

Den beiden Tabellen 5 und 6 ist zu entnehmen, dass 16 Mütter und 22 Pädagoginnen die

Frage, ob die Sprachförderung des Kindes unterstützt wurde, beantwortet haben. 95% der

Mütter und 94% der Pädagoginnen sind der Meinung, dass die Sprache der Kinder durch das

„Rucksackprojekt“ unterstützt wurde. Dass dies „kaum“ bzw. nur „etwas zutrifft“ finden 6%

der Pädagoginnen und 6,3% der Mütter.

Ergebnisse des „Trog-D“

Betrachtet man die Rohwerte des „Trog-D“, so wird ersichtlich, dass eine Verbesserung in der

Zweitsprache stattgefunden hat:

-3 -2 -1 0 +1 +2 +3 +4 +5 +6 +7

1 1 5 8 7 9 5 3 3 1 1

< negativ >< neutral >< positiv >

Tab. 78: Verbesserung/Verschlechterung der richtigen Antwortblöcke bei „Trog-D“

In der oberen Spalte ist die Anzahl der Verbesserung/Verschlechterungen der richtigen

Antwortblöcke der Kinder beim „Trog-D“ dargestellt. Daraus ist ersichtlich, um wie viele

Antwortblöcke sich die Kinder verschlechtert bzw. verbessert haben, oder auch die Anzahl

8 Ohne „Sonstige“

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der richtigen Antwortblöcke unverändert geblieben ist. In der unteren Spalte ist die Anzahl

der Kinder dargestellt.

Von jedem Kind, das sowohl bei der ersten, als auch bei der zweiten Untersuchung anwesend

war (Insgesamt 44 ohne „Sonstige“; 63 Kinder mit „Sonstige“), wurde die Anzahl der

richtigen Antworten der beiden Untersuchungen miteinander verglichen, um eine

Verbesserung bzw. Verschlechterung herauslesen zu können.

Dieser Tabelle ist zu entnehmen, dass die Anzahl der richtigen Antworten bei 20 Kindern eher

gleich geblieben sind (Tabelle 7: von -1 bis +1). 17 Kinder haben sich um 2 bis 4 richtige

Antwortblöcke verbessert, 5 Kinder jedoch um 5 bis 7 Antwortblöcke. Insgesamt haben sich

22 Kinder verbessert. Nur bei 2 Kindern ist eine Verschlechterung von 2 bzw. 3

Antwortblöcken ersichtlich.

Natürlich ist die Darstellung der Rohwerte nicht ganz unbedenklich. Aber dieses Ergebnis

wurde nur dargestellt, um einen groben Überblick über die Leistung der Kinder zu geben.

Des Weiteren können die Verbesserungen nicht „NUR“ auf das „Rucksackprojekt“

zurückgeführt werden, da sich natürlich die Sprachkompetenz der Kinder nach vier bis fünf

Monaten weiterentwickelt und davon ausgegangen werden kann, dass Kinder sich in dieser

Zeit verbessern.

Betrachtet man jedoch die Prozentwerte des „Trog D“ sieht das Ergebnis folgendermaßen aus:

Prozent- Werte

MÄNNLICH

WEIBLICH

B S K

Türkisch

B S K

Türkisch

Alter9

Alter

Alter

Alter

<60 60-71 >71 <60 60-71 >71 <60 60-71 >71 <60 60-71 >71

< 25 % 2 3 2 2 3 2 5 3 6 3 2 4

25-50% 2 1 2

50-75% 1 1

>75%

Tab. 8: Erste Untersuchung10 (Februar/März 2011) „TROG-D“

9 Darstellung des Alters in Monaten

10 „Sonstige“ wurden nicht in die Tabelle mitreingenommen

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Tab. 9: Zweite Untersuchung11 (Juni/Juli 2011) „TROG-D“

Beide Tabellen sind nach Geschlecht, Migrationshintergrund, Alter und den erreichten

Prozentwerten der Kinder unterteilt. Es wurden 44 Kinder (ohne „Sonstige“) getestet. Davon

sind 25 BSK-Kinder (7 männl. und 18 weibl.) und 19 Kinder (7 männl. und 12 weibl.) mit

türkischem Migrationshintergrund.

Wenn beide Untersuchungen miteinander verglichen werden, fällt auf, dass bei beiden fast

90% der Kinder unter 25% liegen. Was auf eine schwache Sprachkompetenz hinweist.

Bei der ersten Untersuchung liegen 5 Kinder zwischen 25-50%. In beiden Fällen handelt es

sich um weibliche Kinder- davon sind drei BSK-Kinder und zwei mit türkischem

Migrationshintergrund, die 5 Jahre oder älter sind. Nur zwei Kinder haben 50-75% erreicht,

dabei handelt es sich auch um zwei Mädchen (1 türkischer Abstammung, 1 mit BSK-

Hintergrund). 8 Kinder liegen bei der zweiten Untersuchung über 25%. Um genauer zu sein

liegen 5 weibliche Kinder zwischen 25-50%. Davon sind 4 BSK-Kinder und ein Mädchen ist

türkischer Abstammung. 2 männliche und 2 weibliche Kinder mit BSK-Hintergrund, die älter

als 5 Jahre sind, liegen zwischen 50-75%.

11 Ohne „Sonstige“

Prozent- Werte

MÄNNLICH

WEIBLICH

B S K

Türkisch

B S K

Türkisch

Alter

Alter

Alter

Alter

<64 64-75 >75 <64 64-75 >75 <64 64-75 >75 <64 64-75 >75

< 25 % 1 4 2 3 2 5 5 2 3 4 4

25-50% 1 3 1

50-75% 2 1 1

>75%

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Anhand der eben genannten Ergebnisse kann das Ziel, dass die Mehrsprachigkeit des Kindes

gefördert wurde, bestätigt werden.

Das nächste Ziel, ob Mütter in ihrer Erziehungskompetenz durch das „Rucksackprojekt“

gestärkt wurden, wir näher untersucht.

• Stärkung der Erziehungskompetenz der Mütter

Ein weiteres Ziel des „Rucksackprojekts“ ist es Mütter in ihrer Erziehungskompetenz zu

stärken. Die Mütter wurden befragt, ob dies der Fall ist. Diese konnten auf einer fünfstelligen

Skala („trifft genau zu“, „trifft überwiegend zu“, „trifft etwas zu“, „trifft kaum zu“, „trifft gar

nicht zu“) das Zutreffende ankreuzen.

Ich fühle mich durch das „Rucksackprojekt“ bestärkter in meiner Erziehung

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft gar nicht zu 1 6,3 6,3 6,3

trifft etwas zu 2 12,5 12,5 18,8

trifft überwiegend zu 7 43,8 43,8 62,5

trifft genau zu 6 37,5 37,5 100,0

Gesamt 16 100,0 100,0

Tab. 10: Erziehungskompetenz der Mütter

16 Mütter beantworteten die Frage bezüglich ihrer Erziehungskompetenz. Für 81,3% der

befragten Mütter trifft die Aussage zu, dass sie sich durch das „Rucksackprojekt“ bestärkter in

ihrer Erziehung fühlen („trifft genau zu“, „trifft überwiegend zu“). Nur 3 (18,8%) der 16

befragten Mütter geben an, dass dies „etwas“ bzw. „gar nicht“ zutrifft.

Somit konnte auch dieses Ziel des „Rucksackprojekts“ erreicht werden.

Es folgt nun die Darstellung der Ergebnisse, ob das „Rucksackprojekt“ das Selbstwertgefühl

der teilnehmenden Mütter und Kinder gestärkt hat.

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• Stärkung des Selbstwertgefühls der teilnehmenden Elternteile und Kinder

Das Selbstwertgefühl des Kindes wurde gestärkt (Mütter)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft etwas zu 2 12,5 12,5 12,5

trifft überwiegend zu 4 25,0 25,0 37,5

trifft genau zu 10 62,5 62,5 100,0

Gesamt 16 100,0 100,0

Tab. 11: Selbstwertgefühl des Kindes (Mütter)

Das Selbstwertgefühl des Kindes wurde gestärkt (Pädagoginnen)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft kaum zu 2 6,1 6,1 6,1

trifft etwas zu 4 12,1 12,1 18,2

trifft überwiegend zu 18 54,5 54,5 72,7

trifft genau zu 9 27,3 27,3 100,0

Gesamt 33 100,0 100,0

Tab. 12: Selbstwertgefühl des Kindes (Pädagoginnen)

Dass das Selbstwertgefühl des Kindes gestärkt wurde, trifft für 14 der 16 befragten Mütter

und für 27 der 33 befragten Pädagoginnen „genau“ bzw. „überwiegend“ zu. „Trifft etwas zu“

haben bei dieser Frage 4 Pädagoginnen und 2 Mütter angegeben. Lediglich 2 Pädagoginnen

fanden, dass dies „kaum“ zutrifft.

Wie sich das Selbstwertgefühl der Mütter durch das „Rucksackprojekt“ verändert hat, wird in

der folgenden Tabelle dargestellt.

Mein Selbstwertgefühl wurde gestärkt (Mütter)

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft gar nicht zu 1 6,3 6,3 6,3

trifft etwas zu 1 6,3 6,3 12,5

trifft überwiegend zu 4 25,0 25,0 37,5

trifft genau zu 10 62,5 62,5 100,0

Gesamt 16 100,0 100,0

Tab. 13: Selbstwertgefühl der Mutter

Die Mehrheit der Mütter (87,5%) gab an, dass ihr Selbstwertgefühl durch das

„Rucksackprojekt“ gestärkt wurde. Dies trifft nur „etwas“ für eine Mutter zu. Auch nur eine

Mutter teilt diese Meinung gar nicht.

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Wenn die eben dargestellten Ergebnisse betrachtet werden, dann ist deutlich zu sehen, dass

das Ziel der Stärkung des Selbstwertgefühls sowohl der Mütter, als auch der Kinder erreicht

wurde.

Ein wichtiges Ziel des „Rucksackprojekts“ ist auch die Stärkung der Interkulturellen

Pädagogik der Kinderbetreuungseinrichtung.

• Stärkung der Interkulturellen Pädagogik der Kinderbetreuungseinrichtung

Pädagoginnen konnten auf der fünfstelligen Skala (von „trifft genau zu“ bis „trifft gar nicht

zu“) ankreuzen, ob durch das „Rucksackprojekt“ die Interkulturelle Pädagogik der

Kinderbetreuungseinrichtung gestärkt wurde.

Die Interkulturelle Pädagogik in der Kinderbetreuungseinrichtung wurde gestärkt

Häufigkeit Prozent

Gültige Prozente

Kumulierte Prozente

Gültig trifft etwas zu 6 18,2 21,4 21,4

trifft überwiegend zu 6 18,2 21,4 42,9

trifft genau zu 16 48,5 57,1 100,0

Gesamt 28 84,8 100,0 Fehlend 9 5 15,2 Gesamt 33 100,0

Tab. 14: Stärkung der Interkulturellen Pädagogik des Kindergartens

Von 28 beantworteten Antworten bejahen 22 (78,5%) Pädagoginnen die Aussage, dass die

Interkulturelle Pädagogik in der Kinderbetreuungseinrichtung gestärkt wurde. 5 Pädagoginnen

beantworteten diese Frage nicht. Für 21,4% der Pädagoginnen trifft diese Aussage nur

„etwas“ zu. Keine der befragten Personen gibt an, dass dies nicht der Fall ist.

Somit wird durch das „Rucksackprojekt“ die Interkulturelle Pädagogik des Kindergartens

gestärkt und das letzte Ziel erreicht.

Neben den veranschaulichten Ergebnissen, finde ich es wichtig, auch die Beantwortung der

offenen Fragen von Müttern und Pädagoginnen darzustellen, um aufzuzeigen was sowohl

Mütter, als auch Pädagoginnen bezüglich des „Rucksackprojekts“ geschrieben und welche

Meinung sie über das „Rucksackprojekt“ haben. Zuerst werden die Antworten der Mütter und

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danach die der Pädagoginnen tabellarisch dargestellt. Zuletzt werden diese miteinander

verglichen.

8.3. Ergebnisse der offenen Fragen – Mütter

Welche positiven Veränderungen brachte das „Rucksackprojekt“ (noch)?

Kategorie Anzahl Äußerungen

Mutter-Kind-Beziehung 8 • „Mehr Zeit mit dem Kind“ bzw. „Beziehung besser“ (8x)

Spaß und Lernen

8 • „Interesse fürs Malen“ bzw. „malt besser“ (5x) • Spiel und Lernen in einem (2x) • Verschiedene Spiele kennengelernt

Sprache

5 • „Muttersprache besser“ bzw. „Deutsch besser“

(3x) • „Sprachlicher Fortschritt“ bzw. „geht ins Detail

beim Reden“ (2x) Sonstige 2 • Zur Entwicklung beigetragen

• Gute Vorbereitung für Schule Tab. 15: Positive Veränderungen (Mütter)

Acht Mütter gaben bei der Frage „welche positiven Veränderungen das „Rucksackprojekt“

(noch) gebracht hat“ an, dass die „Mutter- Kind-Beziehung sich gebessert“ hat, bzw. die

„Mütter mehr Zeit mit ihren Kindern“ verbringen. Die Verbesserung der Sprache (L1 bzw.

L2) erwähnten fünf Mütter. Weitere Aussagen waren, dass das „Rucksackprojekt“ zur

Entwicklung beträgt und eine gute Vorbereitung für die Schule ist.

Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen?

Kategorie Anzahl Äußerungen

Alles passt 6 • Nichts verändern/ alles passt (6x) Aufgaben 2 • Zu viele Aufgaben zum Malen (2x) Arbeitsblätter 2 • Arbeitsblätter nach Altersgruppen

• Arbeitsblätter auf Kroatisch (nicht Serbisch) Tab. 16: Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen? (Mütter)

Viele Mütter (6) würden beim „Rucksackprojekt“ nichts verändern und geben an, dass „alles

passt“. Zwei Mütter finden, dass zu viele Aufgaben zum Malen sind. Ihrer Meinung nach

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verlieren die Kinder dadurch schnell das Interesse. Zwei Mütter wünschen sich

Veränderungen bei den Arbeitsblättern. Die eine ist für altersgerechte und die andere für

Arbeitsblätter auf Kroatisch und nicht auf Serbisch, da die Kinder zu Hause Kroatisch

sprechen und diese ihnen nicht serbische Lieder beibringen kann/will.

Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“?

Kategorie Anzahl Äußerungen

Gefällt

10

• Alles passt/ alles OK/ gut gefallen (5x) • Aufgaben spielend beibringen (2x) • Lustige u. hilfreiche Themen (2x) Sonstige:

• Konzept nützlich

Gefällt nicht

5

• Nur für Eltern, die nicht arbeiten • Treffen dauert 1h, Thema wird nur 10 min.

besprochen • Arbeitsblätter sind auf Serbisch • Kinder sollen auch bei der Elterngruppe dabei

sein • Blöde Ausreden anderer Teilnehmer

Tab. 17: Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“? (Mütter)

Was ihnen am „Rucksackprojekt“ gefällt bzw. nicht gefällt beantworteten 10 Mütter positiv.

Für die Hälfte davon passt alles bzw. hat alles gut gefallen. Dass Aufgaben spielerisch

beigebracht werden und die Themen lustig und hilfreich sind beantworteten jeweils zwei

Mütter. Dass das Konzept nützlich ist, findet eine Mutter.

Es wurden fünf Äußerungen getätigt, was am „Rucksackprojekt“ nicht gefällt. Zum einen das

Projekt nur für Eltern, die nicht berufstätig sind. Des Weiteren gefällt nicht, dass die Themen

nur kurz besprochen werden und die Zeit dafür nicht genützt wird. Die Abwesenheit der

Kinder in der Elterngruppe und die Arbeitsblätter auf Serbisch (und nicht auf Kroatisch) sieht

jeweils eine Mutter negativ.

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Persönliche Meinung, Verbesserungsvorschläge, Anregungen:

Kategorie Anzahl Äußerungen

Positive Rückmeldung

5 • Bedankt sich für so ein schönes Projekt (2x) • Material u. Themen sind super • Interessant für Kinder und Eltern • OK

Verbesserungsvorschläge 1 • Kinder sollten bei Elterntreffen anwesend sein u. dort die Aufgaben machen

Negative Rückmeldung 1 • Aufgaben fehlen, die das logische Denken anregen

Tab. 18: Persönliche Meinung (Mütter)

Die positiven Rückmeldungen überwiegen auch bei der Frage nach der „persönlichen

Meinung, Verbesserungsvorschlägen und Anregungen“. Zwei Mütter bedanken sich für so ein

schönes Projekt, andere finden das Material und die Themen super, andere bezeichnen es als

interessant sowohl für Mütter, als auch für Kinder. Eine Mutter hätte gern, dass Kinder auch

bei den Elterntreffen anwesend sind, damit sie dort die Aufgaben erledigen und somit die

Aufgaben den anderen Kindern zeigen und stolz darauf sein können. Das Fehlen von

Aufgaben, die das logische Denken anregen, wird von einer Mutter als negativ empfunden.

8.4. Ergebnisse der offenen Fragen – Pädagoginnen

Welche positiven Veränderungen brachte das „Rucksackprojekt“ (noch)?

Kategorie Anzahl Äußerungen

Sprache

5

• Kinder sprechen gerne Deutsch bzw. lernen viel (3x)

• Deutschförderung • Kinder und Sprache werden anders

wahrgenommen

Kontakt/ Zusammenarbeit

7

Besserer/bessere Kontakt/e bzw. Zusammenarbeit

zwischen:

• Kindergarten-Eltern (3x) • Eltern-Eltern (3x) • Eltern-Kind

Integration 3 • Eltern gut in KIGA integriert (2x) • Vertiefung der Interkulturalität

Sonstige 1 • Engagement von Seiten der Mütter Tab. 19: Positive Veränderungen (Pädagoginnen)

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Welche positiven Veränderungen den Pädagoginnen noch durch das „Rucksackprojekt“

aufgefallen sind, beantworteten sieben Pädagoginnen damit, dass der Kontakt bzw. die

Zusammenarbeit sei es zwischen Kindergarten und Eltern, Eltern und Eltern und Eltern- Kind

sich verbessert hat. Drei schrieben, dass die Kinder gerne Deutschsprechen bzw. viel lernen.

Auch drei Mal gingen Pädagoginnen auf die Integration ein, diese sind der Meinung, dass sich

Eltern gut in den Kindergarten integriert haben und die Interkulturalität vertieft wurde.

Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen?

Kategorie Anzahl Äußerungen

Aufgaben 2 • Aufgaben für Kinder zu schwer � wurden von Eltern gemacht (2x)

Information 2 • Abschlussfest – Infos für andere Eltern (2x) Sonstige 2 • Mehr Kontakt Elterngruppe-KIGA

• Termin für Berufstätige Tab. 20: Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen? (Pädagoginnen)

Auf die Frage, was sie anders beim „Rucksackprojekt“ machen würden, antworteten zwei

Pädagoginnen, dass die Aufgaben zu schwer sind und so meistens von den Eltern gemacht

wurden. Mehr „Infos für andere Eltern“ bzw. ein „Abschlussfest“, damit andere Eltern

Einblick bekommen wünschen sich zwei Pädagoginnen. Einen „Termin“, damit auch

berufstätige Eltern mitmachen können, und mehr „Kontakt zwischen der Elterngruppe und

dem Kindergartenteam“ waren weitere Aussagen der Pädagoginnen.

Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“?

Kategorie Anzahl Äußerungen Gefällt

5

• Kinder erzählen vom Projekt • Förderung der Mehrsprachigkeit • Engagement der Eltern • Info-Blätter zur Vertiefung • Von Mütter für Mütter

Gefällt nicht

4

• Betreuung der Rucksack-Kinder in überfüllten Nachmittagsgruppen, wenn Eltern beim Treffen sind

• Teilnahmezahl geschrumpft • Aufwand für KIGA • Großteils nur für ältere Kinder

Sonstige 1 • Wenig Einblick in Themen, da die Mappe mit Infos bei einem Kind zu Hause war

Tab. 21: Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“? (Pädagoginnen)

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Die Antworten sind fast gleichverteilt, wenn gefragt wird, was den Pädagoginnen am

„Rucksackprojekt“ gefällt bzw. nicht gefällt. Positiv sehen diese, dass Kinder über das Projekt

erzählen, die Mehrsprachigkeit gefördert wird, Eltern Engagement zeigen, Informationsblätter

zur Verfügung stehen und das Projekt von und für Mütter ist. Was den Pädagoginnen nicht

gefällt, ist der Aufwand für den Kindergarten, die überfüllten Nachmittagsgruppen, während

der Elterntreffen, dass das Projekt teilweise nur für ältere Kinder geeignet ist und das

Schrumpfen einer Gruppe.

Eine Pädagogin gab an, dass ihre Unterlagen bei einem Kind zu Hause sind und sich diese

deswegen keinen Überblick über die Unterlagen verschaffen konnte.

Persönliche Meinung, Verbesserungsvorschläge, Anregungen:

Kategorie Anzahl Aussagen

Positive Rückmeldung

10

• gut gefallen/angekommen“ (4x) • gute Arbeit von Päd. und Elternbetreuerinnen

(2x) Sonstige:

• Pos. Aspekte für beide Seiten • Einblick in Kulturen ermöglicht • KIGA-M-K-Beziehung für Schule wichtig • Unbedingt weiterführen

Verbesserungsvorschläge

4

• Abschlussfest bzw. Treffen mit Eltern und Kindern (2x)

Sonstige:

• Infoblatt für ALLE Eltern zu Beginn des Kindergartenjahres

• Für „andere“ Mütter vermehrt anbieten

Negative Rückmeldung

4

• Pädagogen wurden nicht miteinbezogen • Raumkapazität für Eltern nicht vorhanden • Keine Zusammenarbeit mit Elterngruppe • Aufgaben nur zu kontrollieren ist nicht

hilfreich Tab. 22: Persönliche Meinung (Pädagoginnen)

Bei der Frage nach „persönlicher Meinung, Verbesserungsvorschlägen und Anregungen“ gibt

es neun positive Rückmeldungen, wobei einige Pädagoginnen mehrere anführten. „Gut

gefallen“ bzw. „gut angekommen“ wurde in dieser Kategorie am öftesten erwähnt (4 Mal).

Zwei Mal erwähnten Pädagoginnen, dass Elternbetreuerinnen und Pädagoginnen die

„Aufgaben gut gemeistert haben“. Weitere positive Aussagen sind, dass das Projekt unbedingt

weitergeführt werden soll, dass es Einblick in andere Kulturen gegeben hat und dass die

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Beziehung zwischen Kindergarten, Mütter und Kinder wichtig für den späteren Schuleintritt

ist. Wichtig zu erwähnen sich auch die Vorschläge, die seitens der Pädagoginnen geäußert

wurden. Ein Abschlussfest bzw. Treffen am Ende des „Rucksackprojekts“ erscheint zwei

Pädagoginnen sinnvoll. Die Antworten „vermehrt für andere Mütter anbieten“ und

„Informationsblatt für alle - zu Beginn des Kindergartenjahres“ sind auch auf dem

Fragebogen zu finden. Im Gegensatz zu den positiven Bemerkungen, haben nur vier

Pädagoginnen negative Äußerungen zum „Rucksackprojekt“ gegeben. Dabei wird kritisiert,

dass diese nicht in das Projekt miteinbezogen wurden, keine Zusammenarbeit mit den Eltern

stattgefunden hat, die Raumkapazität für Eltern nicht vorhanden war und es nicht hilfreich ist

die Aufgaben nur zu kontrollieren.

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9. Resümee und Ausblick

Wenn die Ergebnisse der Evaluation betrachtet werden, dann ist im Allgemeinen zu sagen,

dass diese im Großen und Ganzen für das „Rucksackprojekt“ sprechen, da die positiven

Aussagen und Rückmeldungen, sowohl der Mütter, als auch der Pädagoginnen überwiegen.

Durch die Überprüfung der Ziele konnte aufgezeigt werden, dass alle angeführten Ziele

(Förderung der Mehrsprachigkeit des Kindes, Stärkung des Selbstwertgefühls bei Eltern und

Kindern, Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern und Stärkung der Interkulturellen

Pädagogik der Kinderbetreuungseinrichtung) des „Rucksackprojekts“ erreicht wurden, da die

Mehrheit der Mütter und Pädagoginnen überzeugt vom Projekt sind.

Mütter und Pädagoginnen sehen Verbesserungen bei der Sprache und auch bei den

Beziehungen, sei es zwischen Mutter und Kind, Mütter und Mütter, oder auch Mutter und

Pädagogin. Erfreulich ist auch, dass die Mehrheit der Pädagoginnen angibt, dass sie der

Meinung sind, dass die Interkulturelle Pädagogik gestärkt wurde. Vielen hat das Projekt Spaß

gemacht und diese waren zufrieden mit der Organisation. 6 Mütter würden nichts verändern,

andere jedoch haben Verbesserungsvorschläge. Um nochmal einige zu nennen, wären diese

zum Beispiel, dass ein Abschlussfest zum Schluss stattfindet (dies war jedoch heuer in

Salzburg der Fall), Informationsblätter für Eltern, die noch nicht am „Rucksackprojekt“

teilgenommen haben, andere Termine für die Elterntreffen, damit auch berufstätige Mütter

mitmachen können. Diese Aussage bestätigt sich, denn wenn man die Arbeitszeiten der

Mütter betrachtet, sind mehr als die Hälfte (54%) der teilnehmenden Mütter Hausfrauen und

nur 4 Mütter arbeiten Vollzeit. Somit wäre es sinnvoll einen Termin zu finden, damit auch

Mütter die Arbeiten am Projekt teilnehmen können. Denn auch dessen Kinder sollen die

Chance bekommen, in beiden Sprachen gefördert zu werden. Es gibt auch einzelne

„Ausreißer“, die nicht ganz vom Projekt überzeugt sind. Dies könnte auch eventuell der

Grund für die geringe Rücklaufquote sein. Vor allem bei der zweiten Erhebung hätte ich mir

eine größere Rücklaufquote gewünscht. Von einem Kindergarten kamen gar keine

Fragebogen zurück, weder von der ersten, noch von der zweiten Erhebung, wodurch natürlich

die Stichprobe gesenkt wurde. Des Weiteren kommt hinzu, dass sich die Elterngruppe in

Mittersill aufgelöst hat und eine zweite Erhebung nicht durchgeführt werden konnte. Jedoch

sollen nicht alle Kindergärten in einen Topf gesteckt werden. Viele kooperierten und gaben

alle Fragebögen rechtzeitig zurück. Was sehr erfreulich war.

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Es zeigen die Trog-D-Werte, dass noch viel zu tun ist, da einige Kinder nicht die ersten fünf

Antwortblöcke des Tests richtig hatten und somit auch die Testung abgebrochen werden

musste. Der Grund dafür könnte jedoch das Alter sein, da fast die Hälfte der Kinder unter fünf

Jahre alt war und eventuell erst im Kindergarten das erste Mal mit der deutschen Sprache in

Berührung gekommen ist. Deswegen ist es wichtig, mit Eintritt in den Kindergarten auch

gleich mit der Sprachförderung anzufangen. Von Bedeutung dabei ist aber auch die

Kooperation zwischen Eltern und Pädagoginnen.

Laut den vorliegenden Ergebnissen finde ich das „Rucksackprojekt“ als ein geeignetes

Instrument zur Sprachförderung. Des Weiteren trägt es dazu bei, dass die Beziehung zwischen

Elternteil, in unserem Fall der Mutter und dem Kind gefestigt wird und die Mütter mehr

„wertvolle“ Zeit mit ihren Kindern verbringen.

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Empfehlungen für Vorschulbereich und Kinder mit .............................................

Migrationshintergrund (Kany & Schöler, 2007, S. 185) .................................... 21

Abbildung 2: Fortsetzung der Abbildung 2 (Kany & Schöler, 2007, S. 186) .......................... 22

Abbildung 3: Prozent der ausgefüllten Elternfragebögen 1 und Elternfragebögen 2 .............. 45

Abbildung 4: Herkunftsland der Mutter ................................................................................... 46

Abbildung 5: Prozent der ausgefüllten Pädagoginnen-Fragebögen 1 und 2 ............................ 46

Abbildung 6: Geschlechterverteilung der Kinder .................................................................... 47

Abbildung 7: Altersverteilung der Kinder ............................................................................... 47

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Rücklaufquote 1 – Kindergärten ............................................................................. 40

Tabelle 2: Rücklaufquote 2 – Kindergärten ............................................................................. 40

Tabelle 3: Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Mütter) .................................. 49

Tabelle 4: Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert (Pädagoginnen) ...................... 49

Tabelle 5: Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Mütter) ................................. 50

Tabelle 6: Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt (Pädagoginnen) ..................... 50

Tabelle 7: Verbesserung/Verschlechterung der richtigen Antwortblöcke bei „Trog-D“ ......... 50

Tabelle 8: Erste Untersuchung (Februar/März 2011) „TROG-D“ ........................................... 51

Tabelle 9: Zweite Untersuchung (Juni/Juli 2011) „TROG-D“ ................................................ 52

Tabelle 10: Erziehungskompetenz der Mütter ......................................................................... 53

Tabelle 11: Selbstwertgefühl des Kindes (Mütter) .................................................................. 54

Tabelle 12: Selbstwertgefühl des Kindes (Pädagoginnen) ....................................................... 54

Tabelle 13: Selbstwertgefühl der Mutter .................................................................................. 54

Tabelle 14: Stärkung der Interkulturellen Pädagogik des Kindergartens................................. 55

Tabelle 15: Positive Veränderungen (Mütter) .......................................................................... 56

Tabelle 16: Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen? (Mütter) ................... 56

Tabelle 17: Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“? (Mütter) ................................. 57

Tabelle 18: Persönliche Meinung (Mütter) .............................................................................. 58

Tabelle 19: Positive Veränderungen (Pädagoginnen) .............................................................. 58

Tabelle 20: Was würden Sie beim „Rucksackprojekt“ anders machen? (Pädagoginnen) ....... 59

Tabelle 21: Was gefällt Ihnen (nicht) am „Rucksackprojekt“? (Pädagoginnen) ..................... 59

Tabelle 22: Persönliche Meinung (Pädagoginnen) .................................................................. 60

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Anhang

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Sehr geehrte/r Mutter/ Vater! Um das Rucksackprojekt evaluieren zu können, ersuche ich Sie diesen Fragebogen

auszufüllen!

Bitte beantworten Sie alle Fragen und kreuzen Sie immer nur eine, ihrer Meinung nach

richtige Antwortmöglichkeit an.

Allgemeine Daten des Kindes Name ………………………..........

Geburtsdatum …………………….

Geschlecht O männlich O weiblich

Erstsprache(n) des Kindes O Kroatisch O Serbisch

O Bosnisch O Türkisch O Sonstiges

Das Kind besucht seit……………………eine Kinderbetreuungseinrichtung.

Das Kind besucht die Kinderbetreuungseinrichtung pro Tag durchschnittlich

O bis zu 4 Stunden O 5-6 Std. O mehr als 6 Stunden

Lebenssituation / Sprachpraxis in der Familie

1. Mit wem lebt das Kind zusammen? O mit zwei Eltern O mit einem Elternteil

2. Hat das Kind ältere Geschwister, die relativ gut Deutsch sprechen?

O nein O ja

3. Vater/Mutter haben in der Freizeit Kontakte mit deutschsprachigen Familien

O oft O manchmal O selten O nie

4. Mutter in Österreich seit ………………… Herkunftsland………………….

5. Vater in Österreich seit ………….………. Herkunftsland………………….

6. Welche Sprache(n) spricht die Mutter mit dem Kind? ................................................

7. Welche Sprache(n) spricht der Vater mit dem Kind? ..................................................

8.

a) Erstsprachenkenntnisse der Eltern

Mutter O gut O mittel O gering

Vater O gut O mittel O gering

b) Deutschkenntnisse der Eltern

Mutter O gut O mittel O gering O keine

Vater O gut O mittel O gering O keine

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9. Beruf der Mutter……………………………………

O ganztägig O Teilzeit O Hausfrau

O arbeitslos

10. Mutter hat ……………abgeschlossene Schuljahre.

11. Beruf des Vaters……………….……………………

O ganztägig O Teilzeit O arbeitslos

12.

a) Wenn das Kind in der Erstsprache spricht, dann spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

b) Wenn das Kind auf Deutsch spricht, dann spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

13.

a) Wenn das Kind von Freunden/Familienmitgliedern in der Erstsprache angesprochen

wird, antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

b) Wenn das Kind von Pädagogin/Pädagogen auf Deutsch angesprochen wird, antwortet

das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

14. Während eines Gesprächs wechselt das Kind zwischen Erstsprache und Deutsch

O nein O ja �

O vor allem mit Personen, die beide Sprachen sprechen können

O mit Personen, die nur Deutsch sprechen

15. Das Kind kann, wenn es die Situation erfordert, von einer Sprache in die andere

umschalten.

Beispiel: Das Kind spricht auf Italienisch, es kommen österreichische Kinder dazu, das

Kind spricht mit den Kindern auf Deutsch.

Nach meinen Beobachtungen gelingt dem Kind das Umschalten

O mühelos O mit Mühe O gar nicht

16. Das Kind betätigt sich als „Mittler“ zwischen den Sprachen. Beispiel: Erklärt einem

anderen Kind, das kein Deutsch versteht in der Erstsprache worum es geht. Es bestätigt

sich als „Mittler“

O gern O ungern/gar nicht O diese Situation gibt es nicht

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17.

a) Das Kind spricht in der Erstsprache

O deutlich O undeutlich

b) Das Kind spricht auf Deutsch

O deutlich O undeutlich

18.

a) Das Kind kann sich in der Erstsprache

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

b) Das Kind kann sich auf Deutsch

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

19. Hat das Kind außerhalb des Kindergartens Sprachtherapie?

O nein O ja

Handeln mit Sprache

20) Erstsprache

Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um andere

zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) …erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

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21) Deutsch

Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinngemäß nach

O immer O oft O selten O nie

Sprachverhalten

22) Erstsprache

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … verwendet in Gesprächen auch die deutsche Sprache

O immer O oft O selten O nie

e) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

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23) Deutsch

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … verwendet in Gesprächen auch die deutsche Sprache

O immer O oft O selten O nie

e) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

24) Die Familie in ihrer Beziehung zur Einrichtung

a) Ich sehe die/ den Pädagogin/ Pädagogen

O oft O manchmal O selten O nie

b) Ich/ mein Partner erkundige/t mich/sich nach dem Geschehen in der Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

c) Ich/ mein Partner komme/t zu Veranstaltungen in die Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

d) Es gab/gibt Gespräche mit der/ dem Pädagogin / Pädagogen über Erziehungsfragen/

über das Kind

O oft O manchmal O selten O nie

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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Sehr geehrte/r Pädagogin / Pädagoge!

Bitte beantworten Sie alle Fragen und kreuzen Sie immer nur eine, ihrer Meinung nach

richtige Antwortmöglichkeit an.

Allgemeine Daten des Kindes Name ……………………….......... Geburtsdatum ……………………. Geschlecht O männlich O weiblich Erstsprache(n) des Kindes12 O Kroatisch O Serbisch

O Bosnisch O Türkisch O Sonstige

Sprachpraxis

1.

a) Wenn das Kind in der Erstsprache spricht, spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

b) Wenn das Kind Deutsch spricht, spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

2.

a) Wenn das Kind von Freunden/Familienmitgliedern in der Erstsprache angesprochen

wird, antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

b) Wenn das Kind von der Pädagogin/dem Pädagogen auf Deutsch angesprochen wird,

antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

3.

a) Während eines Gesprächs wechselt das Kind zwischen Erstsprache und Deutsch

O nein O ja

(wenn „nein“ weiter zu Frage 4)

12

Erstsprache, Muttersprache oder Familiensprache ist die Sprache, welche zu Hause in der Familie gesprochen

wird. Es können hier auch zwei oder mehr Sprachen angegeben werden. Hier wird der Terminus Erstsprache

verwendet.

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76

b) Bei welchen Personen wechselt das Kind zwischen der Erstsprache und Deutsch?

O vor allem mit Personen, die beide Sprachen sprechen können

O mit Personen, die nur Deutsch sprechen

4. Das Kind kann, wenn es die Situation erfordert, von einer Sprache in die andere

umschalten.

O mühelos O mit Mühe O gar nicht

5. Das Kind betätigt sich als „Mittler“ zwischen den Sprachen. Beispiel: Erklärt einem

anderen Kind, das kein Deutsch versteht in der Erstsprache worum es geht. Es bestätigt

sich als „Mittler“

O gern O ungern/gar nicht O diese Situation gibt es nicht

6.

a) Das Kind spricht in seiner Erstsprache

O deutlich O undeutlich

b) Das Kind spricht auf Deutsch

O deutlich O undeutlich

7.

a) Das Kind kann sich in der Erstsprache

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

b) Das Kind kann sich auf Deutsch

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

8. Vater/Mutter haben in der Freizeit Kontakte mit deutschsprachigen Familien

O oft O manchmal O selten O nie

9. Hat das Kind außerhalb der Kinderbetreuungseinrichtung Sprachtherapie?

O ja O nein

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77

Handeln mit Sprache

10) Erstsprache Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

11) Deutsch Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

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78

Sprachverhalten

12) Erstsprache

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

13) Deutsch Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen mit der Pädagogin/ dem Pädagogen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … äußert sich in Gesprächen in der Großgruppe (mit Kindern oder der Pädagogin/

dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

d) … äußert sich in Gesprächen in der Kleinst- bzw. Kleingruppe (mit Kindern oder der

Pädagogin/ dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

e) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n) (mit Kindern oder der

Pädagogin/ dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

f) … hört in der Kleinst- bzw. Kleingruppe beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

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79

14) Die Familie in ihrer Beziehung zur Einrichtung

a) Ich sehe Vater/Mutter

O oft O manchmal O selten O nie

b) Vater/Mutter erkundigen sich nach dem Geschehen in der Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

c) Vater/Mutter kommen zu Veranstaltungen in der Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

d) Es gab/gibt Gespräche mit Vater/Mutter über Erziehungsfragen/über das Kind

O oft O manchmal O selten O nie

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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80

Sehr geehrte/r Mutter/ Vater! Um das Rucksackprojekt evaluieren zu können, ersuche ich Sie diesen Fragebogen

auszufüllen!

Bitte beantworten Sie alle Fragen und kreuzen Sie immer nur eine, ihrer Meinung nach

richtige Antwortmöglichkeit an.

Allgemeine Daten des Kindes Name ………………………..........

Geburtsdatum …………………….

Geschlecht O männlich O weiblich

Erstsprache(n) des Kindes O Kroatisch O Serbisch

O Bosnisch O Türkisch O Sonstiges

1.

a) Wenn das Kind in der Erstsprache spricht, dann spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

b) Wenn das Kind auf Deutsch spricht, dann spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

2.

a) Wenn das Kind von Freunden/Familienmitgliedern in der Erstsprache angesprochen

wird,

antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

b) Wenn das Kind von Pädagogin/Pädagogen auf Deutsch angesprochen wird,

antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

3. Während eines Gesprächs wechselt das Kind zwischen Erstsprache und Deutsch

O nein O ja �

O vor allem mit Personen, die beide Sprachen sprechen können

O mit Personen, die nur Deutsch sprechen

4. Das Kind kann, wenn es die Situation erfordert, von einer Sprache in die andere

umschalten.

Beispiel: Das Kind spricht auf Italienisch, es kommen österreichische Kinder dazu, das

Kind spricht mit den Kindern auf Deutsch.

Nach meinen Beobachtungen gelingt dem Kind das Umschalten

O mühelos O mit Mühe O gar nicht

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81

5. Das Kind betätigt sich als „Mittler“ zwischen den Sprachen. Beispiel: Erklärt einem

anderen Kind, das kein Deutsch versteht in der Erstsprache worum es geht. Es bestätigt

sich als „Mittler“

O gern O ungern/gar nicht O diese Situation gibt es nicht

6.

a) Das Kind spricht in der Erstsprache

O deutlich O undeutlich

b) Das Kind spricht auf Deutsch

O deutlich O undeutlich

7.

a) Das Kind kann sich in der Erstsprache

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

b) Das Kind kann sich auf Deutsch

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

8. Hat das Kind außerhalb des Kindergartens Sprachtherapie?

O nein O ja

Handeln mit Sprache

9) Erstsprache

Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um andere

zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) …erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

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82

10) Deutsch

Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinngemäß nach

O immer O oft O selten O nie

Sprachverhalten

11) Erstsprache

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … verwendet in Gesprächen auch die deutsche Sprache

O immer O oft O selten O nie

e) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

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83

12) Deutsch

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … verwendet in Gesprächen auch die deutsche Sprache

O immer O oft O selten O nie

e) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

13) Die Familie in ihrer Beziehung zur Einrichtung

a) Ich sehe die/ den Pädagogin/ Pädagogen

O oft O manchmal O selten O nie

b) Ich/ mein Partner erkundige/t mich/sich nach dem Geschehen in der Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

c) Ich/ mein Partner komme/t zu Veranstaltungen in die Einrichtung

O oft O manchmal O selten O nie

d) Es gab/gibt Gespräche mit der/ dem Pädagogin / Pädagogen über Erziehungsfragen/

über das Kind

O oft O manchmal O selten O nie

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Das Rucksackprojekt ist zu Ende. Ihre Erfahrungen sind für uns wichtig! Bitte kreuzen Sie das an, was Ihrer Meinung nach zutrifft! Bitte nur eine Antwort pro Frage

ankreuzen!

Gliederung der Antwortmöglichkeiten: 4= trifft genau zu, 3= trifft überwiegend zu, 2= trifft etwas zu, 1= trifft kaum zu

0= trifft gar nicht zu

Wer hat am Rucksackprojekt teilgenommen? O Mutter O Vater

1. Die Anweisungen aus dem Material sind

leicht umzusetzen 4 3 2 1 0

2. Die Hinweise zur Vorbereitung der Materialien

sind sehr nützlich 4 3 2 1 0

3. Ich benütze die vorhandenen Materialien täglich 4 3 2 1 0

4. Die Materialien können gut eingesetzt werden 4 3 2 1 0

5. Die Unterteilung der Aktivitäten in einzelne Phasen

ist bei der Durchführung sehr hilfreich 4 3 2 1 0

6. Durch den Aufbau der Aktivitäten kann ich eigene

Ideen einbringen 4 3 2 1 0

7. Die Gespräche zwischen dem Kind und mir

werden durch die verschiedenen Gesprächsthemen

unterstützt 4 3 2 1 0

8. Ich unternehme mindestens 5 Mal die Woche eine

Aktivität mit meinem Kind 4 3 2 1 0

9. Ich bin sehr zufrieden mit der Organisation des

Rucksackprojekts 4 3 2 1 0

10. Die Themen, die bearbeitet werden sollen,

werden mit der Kinderbetreuungseinrichtung

abgesprochen 4 3 2 1 0

11. Die Teilnahme am Rucksackprojekt hat mir Spaß

gemacht 4 3 2 1 0

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12. Das Kind kann sich aktiv, durch die

Wiederholung der sprachlichen Ziele, an den

Aktivitäten beteiligen 4 3 2 1 0

13. Das Kind kann nach einer durchgeführten

Aktivität die Wörter des Themenbereichs 4 3 2 1 0

14. Das Kind verwendet die gelernten Wörter einer

Aktivität auch im Alltag 4 3 2 1 0

15. Dem Kind macht es Spaß sich mit den Materialien

zu beschäftigen 4 3 2 1 0

16. Durch das Rucksackprojekt verbringe ich die Zeit

bewusster/ intensiver mit meinem Kind 4 3 2 1 0

17. Ich war bei allen Rucksacktreffen anwesend 4 3 2 1 0

18. Die Treffen in der Elterngruppe waren für mich

sehr hilfreich 4 3 2 1 0

19. Das Selbstwertgefühl des Kindes wurde gestärkt 4 3 2 1 0

20. Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert 4 3 2 1 0

21. Das Kind traut sich mehr zu 4 3 2 1 0

22. Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt 4 3 2 1 0

23. Mein Selbstwertgefühl wurde gestärkt 4 3 2 1 0

24. Ich fühle mich durch das Rucksackprojekt bestärkter

in meiner Erziehung 4 3 2 1 0

25. Ich würde wieder am Rucksackprojekt teilnehmen 4 3 2 1 0

26. Ich habe mich mit den anderen TeilnehmerInnen

der Elterngruppe gut verstanden 4 3 2 1 0

27. Wie oft sind die Treffen in der Elterngruppe ausgefallen?

O nie O 1Mal O 2-3 Mal O mehr als 3 Mal

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28. Welche positiven Veränderungen brachte das Rucksackprojekt (noch)? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

29. Was würden Sie beim Rucksackprojekt anders machen? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

30. Was gefällt Ihnen (nicht) am Rucksackprojekt? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

………………………….………………………………………………………………………

……………………………..……………………………………………………………………

31. Persönliche Meinung, Verbesserungsvorschläge, Anregungen: …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!!

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87

Sehr geehrte/r Pädagogin / Pädagoge!

Bitte beantworten Sie alle Fragen und kreuzen Sie immer nur eine, ihrer Meinung nach

richtige Antwortmöglichkeit an.

Allgemeine Daten des Kindes Name ……………………….......... Geburtsdatum ……………………. Geschlecht O männlich O weiblich Erstsprache(n) des Kindes13 O Kroatisch O Serbisch

O Bosnisch O Türkisch O Sonstige

Sprachpraxis

1.

a) Wenn das Kind in der Erstsprache spricht, spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

b) Wenn das Kind Deutsch spricht, spricht es

O Sätze O mehrere Wörter O einzelne Wörter

2.

a) Wenn das Kind von Freunden/Familienmitgliedern in der Erstsprache angesprochen

wird, antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

b) Wenn das Kind von der Pädagogin/dem Pädagogen auf Deutsch angesprochen wird,

antwortet das Kind

O meist auf Deutsch O teils Erstsprache/ O meist in der Erstsprache

teils Deutsch

3.

a) Während eines Gesprächs wechselt das Kind zwischen Erstsprache und Deutsch

O nein O ja

(wenn „nein“ weiter zu Frage 4)

13

Erstsprache, Muttersprache oder Familiensprache ist die Sprache, welche zu Hause in der Familie gesprochen

wird. Es können hier auch zwei oder mehr Sprachen angegeben werden. Hier wird der Terminus Erstsprache

verwendet.

Page 89: ZWISCHENBERICHT EVALUATION DES … · Beruf oder bei sozialen Kontakten. Denn der Erfolg in Schule, Lehre und Arbeitswelt hängen ... 1 Diese Fragebögen enthalten Teile von SISMIK

88

b) Bei welchen Personen wechselt das Kind zwischen der Erstsprache und Deutsch?

O vor allem mit Personen, die beide Sprachen sprechen können

O mit Personen, die nur Deutsch sprechen

4. Das Kind kann, wenn es die Situation erfordert, von einer Sprache in die andere

umschalten.

O mühelos O mit Mühe O gar nicht

5. Das Kind betätigt sich als „Mittler“ zwischen den Sprachen. Beispiel: Erklärt einem

anderen Kind, das kein Deutsch versteht in der Erstsprache worum es geht. Es bestätigt

sich als „Mittler“

O gern O ungern/gar nicht O diese Situation gibt es nicht

6.

a) Das Kind spricht in seiner Erstsprache

O deutlich O undeutlich

b) Das Kind spricht auf Deutsch

O deutlich O undeutlich

7.

a) Das Kind kann sich in der Erstsprache

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

b) Das Kind kann sich auf Deutsch

O gut verständigen O etwas verständigen O nicht verständigen

8. Hat das Kind außerhalb der Kinderbetreuungseinrichtung Sprachtherapie?

O ja o nein

Handeln mit Sprache

9) Erstsprache Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) … erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

Page 90: ZWISCHENBERICHT EVALUATION DES … · Beruf oder bei sozialen Kontakten. Denn der Erfolg in Schule, Lehre und Arbeitswelt hängen ... 1 Diese Fragebögen enthalten Teile von SISMIK

89

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

10) Deutsch Das Kind…

a) …. äußert seine Bedürfnisse und Wünsche

O immer O oft O selten O nie

b) … setzt sprachliche Mittel ein ( z. B. Befehl, Bitte, Aufforderung, Vorschlag), um

andere zu einer Handlung zu veranlassen

O immer O oft O selten O nie

c) …erzählt Erlebtes zusammenhängend, schlüssig

O immer O oft O selten O nie

d) … erzählt eine Geschichte/Bildgeschichte sinnvoll nach

O immer O oft O selten O nie

Sprachverhalten

11) Erstsprache

Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) …verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n)

O immer O oft O selten O nie

d) … hört beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

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12) Deutsch Das Kind…

a) … äußert sich in Gesprächen mit der Pädagogin/ dem Pädagogen

O immer O oft O selten O nie

b) … äußert sich in Gesprächen mit anderen Kindern

O immer O oft O selten O nie

c) … äußert sich in Gesprächen in der Großgruppe (mit Kindern oder der Pädagogin/

dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

d) … äußert sich in Gesprächen in der Kleinst- bzw. Kleingruppe (mit Kindern oder der

Pädagogin/ dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

e) … verwendet in Gesprächen auch seine Erstsprache(n) (mit Kindern oder der

Pädagogin/ dem Pädagogen)

O immer O oft O selten O nie

f) … hört in der Kleinst- bzw. Kleingruppe beim Vorlesen aufmerksam zu

O immer O oft O selten O nie

13) Die Familie in ihrer Beziehung zur Einrichtung

a) Ich sehe Vater/Mutter durch das Rucksackprojekt

O öfter als vorher O manchmal O selten O nie

b) Vater/Mutter erkundigen sich nach dem Geschehen in der Einrichtung

O öfter als vorher O manchmal O selten O nie

c) Vater/Mutter kommen zu Veranstaltungen in der Einrichtung

O öfter als vorher O manchmal O selten O nie

d) Es gab/gibt Gespräche mit Vater/Mutter über Erziehungsfragen/über das Kind

O öfter als vorher O manchmal O selten O nie

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Gliederung der Antwortmöglichkeiten: 4= trifft genau zu, 3= trifft überwiegend zu, 2= trifft etwas zu, 1= trifft kaum zu

0= trifft gar nicht zu

14. Das Kind kann sich aktiv an den Aktivitäten

beteiligen 4 3 2 1 0

15. Das Kind kann nach einer durchgeführten

Aktivität die Wörter des Themenbereichs 4 3 2 1 0

16. Das Kind verwendet die gelernten Wörter einer

Aktivität auch im Kindergartenalltag 4 3 2 1 0

17. Dem Kind macht es Spaß sich mit den Materialien

zu beschäftigen 4 3 2 1 0

18. Das Selbstwertgefühl des Kindes wurde gestärkt 4 3 2 1 0

19. Die Mehrsprachigkeit des Kindes wurde gefördert 4 3 2 1 0

20. Das Kind traut sich mehr zu 4 3 2 1 0

21. Die Sprachförderung des Kindes wurde unterstützt 4 3 2 1 0

22. Mein Selbstwertgefühl wurde gestärkt 4 3 2 1 0

23. Die interkulturelle Pädagogik in der

Kinderbetreuungseinrichtung wurde gestärkt 4 3 2 1 0

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

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Fragen zum Rucksackprojekt (für PädagogInnen)

Name der Kinderbetreuungseinrichtung: ………………………………..

Rucksackprojekt in der Kinderbetreuungseinrichtung seit: …………………………….. (Monat/ Jahr)

Das Rucksackprojekt ist zu Ende. Ihre Erfahrungen sind für uns wichtig! Bitte kreuzen Sie das an, was Ihrer Meinung nach zutrifft! Bitte nur eine Antwort pro Frage

ankreuzen!

Gliederung der Antwortmöglichkeiten: 4= trifft genau zu, 3= trifft überwiegend zu, 2= trifft etwas zu, 1= trifft kaum zu

0= trifft gar nicht zu

1. Ich habe mich vor jedem Thema mit dem

Material vertraut gemacht 4 3 2 1 0

2. Die Anweisungen aus dem Material sind

leicht umzusetzen 4 3 2 1 0

3. Ich benütze die vorhandenen Materialien täglich 4 3 2 1 0

4. Die Materialien können gut eingesetzt werden 4 3 2 1 0

5. Die Unterteilung der Aktivitäten in einzelne Phasen

ist bei der Durchführung sehr hilfreich 4 3 2 1 0

6. Durch den Aufbau der Aktivitäten kann ich eigene

Ideen einbringen 4 3 2 1 0

7. Die Gespräche zwischen den Kindern und mir

werden durch die verschiedenen Gesprächsthemen

unterstützt 4 3 2 1 0

8. Ich unternehme mindestens 5 Mal die Woche eine

Aktivität mit den Kindern 4 3 2 1 0

Page 94: ZWISCHENBERICHT EVALUATION DES … · Beruf oder bei sozialen Kontakten. Denn der Erfolg in Schule, Lehre und Arbeitswelt hängen ... 1 Diese Fragebögen enthalten Teile von SISMIK

93

9. Ich bin sehr zufrieden mit der Organisation des

Rucksackprojekts 4 3 2 1 0

10. Die Themen, die bearbeitet werden sollen,

werden mit der Elterngruppe abgesprochen 4 3 2 1 0

11. Die Arbeit rund um das Rucksackprojekt hat

mir Spaß gemacht 4 3 2 1 0

12. Welche positiven Veränderungen brachte das Rucksackprojekt (noch)? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

13. Was würden Sie beim Rucksackprojekt anders machen? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

14. Was gefällt Ihnen (nicht) am Rucksackprojekt? …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

………………………….………………………………………………………………………

……………………………..……………………………………………………………………

15. Persönliche Meinung, Verbesserungsvorschläge, Anregungen: …………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

…………………………………………………………………………………………………

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!