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Nummer 10Dezember 2011/Januar 2012

notabeneZeitschrift für die Mitarbeitenden

der Zürcher Landeskirche

Der Spirit der streetchurchund die Lebens- und Glaubenswelten der Reformierten

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Liebe Leserin, lieber Leser

Zeig mir dein Wohnzimmer, und ich sa-ge dir, welche Ferien du planst. Verrate mir deine Karrierepläne, und ich sage dir, wo dein politisches Herz schlägt. Erzähl mir, worauf es für dich im Leben ankommt, und ich weiss etwas von dem, was für dich Religion und Glaube bedeuten.

Trauen Sie diesen Formeln? Halten Sie Menschen für so leicht durchschau-bar? Gut möglich, dass Sie jetzt abwin-ken. Sie sind ja schliesslich einzigartig. Finde ich auch, wenn ich an mich und mein Leben denke. Und sowieso: Ich lasse mich ungern in eine Schublade ste-cken. Fehlte grad noch, dass mir einer mein Gottesbild pro-phezeit, nur weil er gesehen hat, dass die Bücherwand in unserer Stube gross und mit einigen Literaturklassikern be-stückt ist, dass der Fernseher unauffäl-lig in einer Ecke platziert ist und dass auf dem Klavier ein Adventskranz mit Kerzen thront, denen man ansieht, dass sie von Kinderhand gezogen sind.

Und doch – das müssen Sie zugeben – sind das Anhaltspunkte, aus denen Sie Schlüsse ziehen, wie der Schreiber dieses Editorials so tickt: Aha, einer, der gern zeigt, wie belesen er ist. Einer, der seinen Fernseher ein Schattenda-sein fristen lässt und wohl auch noch behauptet, ihn nur für Dokumentarfil-me auf Arte einzuschalten. Ein bürgerli-cher Familienvater, der stolz ist auf die Kreativität seiner Kinder und mit ihnen ganz traditionell einem der Höhepunk-te des Kirchenjahres entgegenfiebert. Da haben Sies! Und ich muss gestehen: Sie liegen nicht gänzlich daneben, wenn sie so kombinieren und mich in ein Le-bensmilieu einreihen, in dem ich eben doch nicht ganz so einzigartig lebe.

Was wir hier in Ansätzen und verein-facht durchgespielt haben, ist Teil einer grossen Studie, die die Zürcher Landes-kirche zusammen mit dem Zürcher Stadtverband durchführen liess. Sie ha-

ben ein Forschungsinstitut damit beauf-tragt, die Lebens- und Glaubenswelten der reformierten Bevölkerung im Kan-ton Zürich zu erforschen (Bericht ab Seite 8). Dazu wurden 100 Personen besucht und befragt. Die Soziologen setzen dabei voraus, dass Menschen, bei all ihrer Individualität, Gemeinsam-keiten in ihrem Lebensstil haben und je nach gesellschaftlichem Milieu ähnli-che Wertvorstellungen teilen. Ver-gleichbare Vorstellungen punkto Religi-on, Spiritualität und Kirchenbild sind den einzelnen Milieugruppen ebenfalls

eigen. Warum beschäftigt

sich die Kirche mit so etwas? Landeskirche und Stadtverband wol-len wissen, wie ihre Mitglieder leben, den-

ken und glauben und was sie von ihrer Kirche eigentlich erwarten. Sie wollen wissen, warum Menschen bestimmter Milieus den Fuss nie über die Kirchen-schwelle setzen, auch wenn ihnen die Türe offensteht. «Es geht um die Wie-derentdeckung der Mitglieder», sagt Matthias Krieg, Leiter Bildung und Ge-sellschaft der Landeskirche. Und zwar auch jener, die man aus den Augen ver-loren hat, weil sie in ganz anderen Le-benswelten zu Hause sind, als diejeni-gen, die heute noch kirchlich engagiert sind.

Das Grundlagenmaterial für diesen Erkenntnisprozess liegt jetzt vor. Die Auswertung und die Prüfung möglicher Handlungsstrategien stehen erst an. Erst wenn man die Menschen in ihrer Lebensart kennt, kann man sich fragen, welche Formen von Kirche nötig und möglich sind. Ein Rezeptbuch ist die Studie nicht – sie ist erst die Brille, die den Blick schärft, um die Menschen so wahrzunehmen, wie sie sind. Es lohnt sich, diese Brille aufzusetzen.

Christian SchenkRedaktor «notabene»

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Gedenken an die AbsturzopferBesucher mit Aufsichtspflichten

Kühe unter dem WeihnachtsbaumKirchenferien: Sonne, Meer und

Mehr 3 – 5

B I B L I S C H E A H A -E R L E B N I S S E

Warten5

H I P H O P U N D H O F F N U N G A U F E I N E

G E R E C H T E W E LT

So tickt die streetchurch6 – 7

S O L E B E N U N D G L A U B E N D I E Z Ü R C H E R

R E F O R M I E RT E N

Sinus-Milieu-Studie8 – 11

K I R C H E N L E B E N I M 1 7 . J A H R H U N D E RT

Stillstandsprotokolle online12

M E H R W E RT R P G

Wie der Unti die Erwachsenen einbezieht

13

T H E M E N U N D T E R M I N E

Hinweise und Veranstaltungen14 – 17

K R E U Z U N D Q U E R

Was hinter Hütten liegt18

M O N AT S A G E N D A

Pfarrstellen und -wahlen19

D E N K Z E T T E L

Illustration, Impressum20

«Es geht um die Wiederentdeckung der

Mitglieder.»

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kid. Nach der Räumung des Zeltlagers auf dem Lindenhof haben sich die Akti-visten der Bewegung «Occupy Parade-platz» bei der City-Kirche Offener St. Jakob am Stauffacher niedergelassen. Die Kirchgemeinde Aussersihl gewährt ihnen dort voraussichtlich bis zum 5. Januar ein Bleiberecht. Die Unterstüt-zung durch die Kirchgemeinde hat zu kontroversen Diskussionen in den Me-dien geführt und die Telefone auch bei den Gesamtkirchlichen Diensten und beim Kirchenratspräsidenten läuten lassen. Vor der Kirchensynode hielt Kir-

chenratspräsident Michel Müller am 22. November fest, «dass es in der Viel-falt der Landeskirche Platz haben muss, dass eine Kirchgemeinde einmal etwas Einseitiges wagt». Die Kirche lebe da-von, dass miteinander debattiert werde und dass verschiedene Meinungen ver-treten würden. Obwohl es aus seiner Sicht gewagt sei, sich auf diese Bewe-gung einzulassen und ihr ein Bleibe-recht zu gewähren, sollte dies Anlass zu Diskussionen sein und nicht mit der Drohung von Kirchenaustritten bestraft werden. Michel Müller gab ausserdem

Occupy-Bewegung Thema in der Kirchensynode

«Was Occupy anmahnt, beschäftigt die Kirchen schon seit Jahrzehnten»

veränderte Sicht des Staates auf die Kir-chen zum Ausdruck komme, es werde nicht mehr die in Jahrhunderten ge-wachsene Partnerschaft gewürdigt, sondern mehr ein Auftragsverhältnis gepflegt. Andere Votanten wollten das Geld lieber für gestrichene Beiträge an soziale Institutionen verwenden als dem Staat abzuliefern. Am Ende der De-batte überzeugte aber die Haltung, wie sie der Synodale Roland Diethelm, Zü-rich-Wipkingen, zum Ausdruck brach-te: «Mit der Präsenz im Rathaus setzen wir ein symbolisches Zeichen: dass wir als Kirche in diesem Kanton und für diesen Kanton wirken.»

kid. Ab 2012 entrichtet die Landeskir-che einen jährlichen Mietzins von 72 000 Franken für die Benutzung des Rathauses in Zürich, wo Kirchensynode und Kirchenrat jeweils ihre Sitzungen abhalten. Das reformierte Kirchenpar-lament wollte ein Zeichen setzen und bewilligte den Kredit an der Sitzung vom 22. November.

Neben dem Kanton, dem das Rathaus gehört, nutzen es auch die Stadt Zürich sowie die reformierte und die katholi-sche Kirche. Bislang war das unentgelt-lich. Neu verlangt der Kanton einen Mietzins, auch von der Stadt Zürich. Trotz dieser Neuregelung und finanziel-len Belastung möchte die Landeskirche

Kirchensynode bewilligt Mietzins für Rathaus

«Zahlen statt zügeln»

das Rathaus weiterhin nutzen: einer-seits aus praktischen Überlegungen, weil Alternativen eher die teurere Lö-sung wären, anderseits auch aus der Überzeugung heraus, dass sich «die Landeskirche als Körperschaft des öf-fentlichen Rechts in ihrem Handeln der Öffentlichkeit zu stellen hat», wie der Kirchenrat in seinem Bericht schrieb.

Die Kirchensynode stimmte dem Kre-dit mit grossem Mehr zu. Sie folgte da-mit dem Motto «Zahlen statt zügeln» von Kirchenrat Fritz Oesch, der als neu-er Ressortleiter Finanzen für das Ge-schäft zuständig ist. Der Synodale Willi Honegger, Bauma, wies allerdings dar-auf hin, dass in dieser Neuregelung die

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Landeskirchliche Präsenz im Rathaus: «Ein symbolisches Zeichen.»

im Hinblick auf die Arbeit des kirchli-chen Hilfswerks Brot für alle zu beden-ken, dass das Thema, welches die Oc-cupy-Bewegung anmahnt, die Kirche schon seit Jahrzehnten beschäftigt: «Brot für alle heisst weltweiten Einsatz für Gerechtigkeit und sozialen Frie-den.» Bfa feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag und war aus diesem Anlass auch an der Synodesitzung vom 22. No-vember zu Gast.

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LGedenkgottesdienst zum 10. Jahrestag des Absturzes bei Bassersdorf

24 Kerzen für die Opfer von Flug LX 3597

Pfarrweiterbildung

Neue Kraft bei «a+w»

kid. Jacques-Antoine von Allmen heisst der neue Weiterbildungsbeauftragte der Arbeitsstelle für die Aus- und Wei-terbildung der reformierten Pfarrerin-nen und Pfarrer (a+w) in Zürich. Der Theologe, der bisher beim Schweizeri-schen Evangelischen Kirchenbund (SEK) angestellt war, wird seine 80%-Tätigkeit am 1. Januar 2012 auf-nehmen.

Nach dem Theologiestudium in Basel und der Dissertation bei Walter Neid-hart sammelte Jacques-Antoine von All-men Erfahrungen im Gemeindepfarr-amt in Maur. Daneben leitete er Theologiekurse für Erwachsene.

Anschliessend war von Allmen als Be-auftragter für Erwachsenenbildung für die St. Galler Kirche tätig. Danach ar-beitete er während vier Jahren als Be-auftragter für Theologie beim Kirchen-bund, wo er unter anderem für Grundsatzarbeiten zum Thema Taufe und Bekenntnis verantwortlich war. Bei a+w wird von Allmen den Fachbereich «Weiterbildung Pfarrerinnen und Pfar-rer» betreuen und im Auftrag der Zür-cher Kirche mit den Fachstellen Bern und Neuenburg Bildungsangebote kon-zipieren und durchführen.

«Sonne und Mehr…» so heisst das Fe-rienangebot für Familien, Paare, Sing-les und Senioren, das die reformierte Landeskirche Zürich erstmalig im Herbst 2012 lanciert. Die Reise wird organisiert von Andreas Manig, Fach-stelle Religionspädagogik Vorschulzeit, und führt ab dem 8. Oktober ins Strandresort «Olympia Oasis» auf dem Peleponnes. Manig versteht die Reise als Mehrgenerationenferien und rech-net mit gegen 300 Teilnehmenden, wie er gegenüber «reformiert.» berichtete. Das «Mehr» an diesem ansonsten klas-sischen Ferienangebot besteht in Work-shops, Tagesabschlussfeiern oder Chorsingen. Die Teilnehmenden seien frei, das herauszupicken, was ihnen am Programm zusagt, sagt Manig: «Oder sie verzichten ganz darauf und genie-ssen einfach Sonne und Meer.» Mehr-fachmöglichkeiten gibt es auch bei Auf-enthaltsdauer und bei der Art der Reise. Den Griechenlandtrip kann man mit Auto und Fähre antreten oder mit dem Flugzeug buchen. Auskunft: Pfr. Andre-as Manig, 044 258 92 49. Alle Infos: zh.ref.ch/handlungsfelder/bs/Reli-gionspaedagogisches Gesamtkon-zept/sonne-und-mehr-../

Kirche organisiert Ferienreise

«Sonne, Meer und Mehr»

Jeanne Pestalozzi-Racine

Vom Kirchenrat zu Brot für alle

kid. Die auf diesen Herbst zurückgetre-tene Kirchenrätin Jeanne Pestalozzi-Racine ist neue Stiftungsratspräsidentin des Hilfswerks Brot für alle (BFa). Sie wurde am 8. November von der Abge-ordnetenversammlung des SEK in die-ses Amt gewählt. Als Mitglied des Stif-tungsrates von Bfa seit 2005 ist Jeanne Pestalozzi mit den Geschäften des Wer-kes vertraut, insbesondere auf strategi-scher Ebene, wo sie sich mit der Neuge-staltung des Verteilschlüssels sowie mit den Fragen zu den Mandaten und der Zusammenarbeit unter den Werken be-fasst hat. Brot für alle ist der Entwick-lungsdienst der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Die Stiftung setzt entwick-lungspolitische Akzente, führt Sensibili-sierungs- und Informationskampagnen zu Nord-Süd-Fragen durch und unter-stützt Entwicklungsprojekte.

kid. Am 24. November fand in der ka-tholischen Kirche St. Franziskus in Bas-sersdorf ein ökumenischer Gedenkgot-tesdienst für die vor zehn Jahren bei Bassersdorf ums Leben gekommenen Passagiere und Besatzungsmitglieder von Flug LX 3597 statt. Rund 200 Perso-nen fanden sich zur kirchlichen Feier ein. Auf Einladung des Flughafenpfarr-amtes reisten rund 50 Angehörige der Opfer und der neun Überlebenden aus dem In- und Ausland an. Im Zentrum des Gedenkaktes standen 24 weisse Kerzen, die an die 24 Opfer erinnerten, und neun weisse Flamingoblumen für die neun Überlebenden. Vorgängig hat-ten sich die Angehörigen zu einer An-dacht am Unglücksort versammelt.

Die 24 Lichter wurden still auf den Altar gehoben. In diesem Moment waren die Gedanken ganz bei den Opfern des Flugzeugabsturzes von Bassersdorf.

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Besucher mit Aufsichtspflicht

Handbuch für Bezirkskirchenpflegen

Warten

Lukas 2, 22–40

Advent sei die Zeit des Wartens, hörte ich als Kind: Warten auf die ersten Mandarinen, Mailänderli und natür-lich die Geschenke, die am Weih-nachtsabend erst nach dem gemein-sam gesungenen „Oh du fröhliche…“ ausgepackt werden durften. Hat War-ten eine Qualität? Birgt es eine Chan-ce, besser leben zu lernen? Oder ist es schlicht lästiger Zeitverlust?

Im Lukasevangelium (Lk 2, 22-40) lese ich von zwei eindrücklichen Wartenden: Simeon und Hanna. Sie warten auf das Heil, das Licht, die Erlösung. Bis sie im Tempel in Jeru-salem einer Familie mit einem neu-geborenen Kind begegnen und in ihm erkennen, worauf sie gewartet haben.

Mich fasziniert, wie unterschied-lich von ihnen und ihrem Warten er-zählt wird: Über den Mann erfahren wir keine Sozialdaten, jedoch, wie es um seine Spiritualität stand. Simeon geht seinem Alltag nach, weiss sich vom Geist geführt und ist tatsächlich im entscheidenden Moment vor Ort. Er lässt sich emotional berühren, nimmt das Baby auf den Arm und bricht in ein Dankgebet aus.

Ganz anders Hanna: Von dieser Frau erfahren wir Beruf, Herkunft, Alter, Zivilstand, und womit sie be-schäftigt ist, aber nichts über ihre innere Glaubenshaltung. Sie lebt im Tempel in einer Art permanentem Gottesdienst und wendet sich im ent-scheidenden Moment mit einer «Predigt» an die Öffentlichkeit.

Aha! Ich hätte es gerade umge-kehrt erwartet. Brigitte Schäfer, Mitautorin von «bibel(plus) – vertieft»

Neugierig geworden? «Biblische Aha-Erlebnisse» gibts im nächsten «notabene» oder direkt in den Be-gleitwerken bibel(plus) zur Zür-cher Bibel: www.tvz-verlag.ch

BiblischeBiblische

Aha-ErlebnisseAha-Erlebnissekid. In der Landeskirche ist als Auf-sichts-, Vermittlungs-und Rekursins-tanz für die Kirchgemeinden die Be-zirkskirchenpflege zuständig. Die Visitation der Kirchgemeinden in Form von Besuchen und Gesprächen gehört zur Kernaufgabe der BKP. Sie hat mit der neuen Kirchenordnung eine zusätz-liche Aufwertung erhalten. Seit Mitte 2011 hat die BKP die meisten Aufsichts-funktionen übernommen, die vorher der Staat durch die Bezirksräte gegen-über den Kirchgemeinden wahrgenom-men hat. Um diese Aufgaben meistern zu können, steht den Behörden das Handbuch «Aufsicht und Visitationen» zur Verfügung. Es leistet mit grundsätz-lichen Überlegungen, Checklisten, Leit-fäden und Mustervorlagen einen Bei-trag zum Gemeindeaufbau, indem es die Qualität und das Qualitätsbewusst-sein bei der Wahrnehmung der ver-schiedenen Aufgaben der Gemeinde ins Zentrum rückt. Im Anhang findet man Gesprächsleitfäden zum Gespräch mit Kirchenpflegen, mit den Verantwortli-chen der verschiedenen Ressorts,

Checklisten für die Kontrolle der ver-schiedenen Arbeitsbereiche von Archiv über Finanzen bis zum Sekretariat, aus-serdem Vorlagen für Protokolle und Beschlüsse. Neben diesen praktischen Werkzeugen, bietet die Dokumentation auch Antwor-ten auf Grundsatzfragen zur Besuchs- und Aufsichtskultur der Kirche: «Es gehört zum Wesen kirchlicher Gemein-schaft, dass man sich besucht», heisst es in der Einleitung des Handbuchs, und weiter: «Ekklesiologisch gesehen gehört der Besuch von aussen zu den Ursprungserfahrungen des Glaubens: Sowohl der Einzelne wie Gemeinden sind angewiesen auf und eingeknüpft in ein geistliches Netz der Anteilnahme durch persönliche Besuche.»• Download unter: www.zh.ref.ch/organisation/bezirke/bezirkskirchenpflegen• Bestellen bei: Kirchenrat des Kantons Zürich, Juristisches Sekretariat, Kirch-gasse 50, 8001 Zürich.

Kühe unter dem Weihnachtsbaum

Mit HEKS Hilfe schenken

Fragen Sie sich auch Jahr für Jahr, wo-mit Sie Ihren Liebsten zu Weihnachten eine besondere Freude bescheren könnten? Das Hilfswerk der Evangeli-schen Kirchen Schweiz (HEKS) bietet auch dieses Jahr wieder Entscheidungs-hilfe und hält zahlreiche und vor allem hilfreiche Geschenkideen parat: Eine Schar Hühner etwa, eine Friedenstaube oder eine Ladung Backsteine.

Zum vierten Mal präsentiert HEKS mit seiner Aktion «Hilfe schenken» überra-schende Geschen-kideen, die Sinn ma-chen und doppelt ankommen: Bei den Beschenkten in Form einer Geschenkur-kunde. Und bei be-dürftigen Menschen in der ganzen Welt als tatsächliche Hilfe.

Unter www.hilfe-schenken.ch sind rund vierzig Geschenkvorschläge für jedes Budget aufgelistet, darunter Neuheiten wie eine trächtige Kuh, drei-ssig Enten oder ein Topf Suppe. Jedes Geschenk hilft Bedürftigen dabei, die Verbesserung ihrer Lebensumstände in die eigenen Hände zu nehmen.

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Reformierte Jugendkirche Zürich

Was tut eigentlich die streetchurch? Für wen ist die reformierte Jugendkirche eine wichtige Adresse? Und wie unter-scheidet sie sich von der traditionellen Kirche, von der sie getragen ist? Ant-worten auf diese Fragen erhalten Kon-firmandinnen und Konfirmanden an den sogenannten «streetchurch@konf»-Veranstaltungen. Sie finden im Januar bereits zum dritten Mal statt. Markus Giger, Jugendpfarrer und Leiter der streetchurch, sagt dazu: «Es geht bei diesen Anlässen nicht einfach um Auskünfte: Wichtig ist der Spirit der re-formierten Jugendkirche.» Er meine damit die christliche Überzeugung, die ihrem Tun zugrunde läge. Giger redet darum nicht von Events, sondern von «gottesdienstlichen Informationsveran-staltungen».

Insgesamt vier Grossveranstaltungen finden in vier verschiedenen Kirchge-meinden in der Stadt und im Kanton Zürich statt. Damit lernen erneut rund 800 Konfirmandinnen und Konfirman-

den die innovative «Strassenkirche» kennen. Es gibt sie mittlerweile seit acht Jahren. Getragen wird sie vom Verband der stadtzürcherischen evangelisch-re-formierten Kirchgemeinden und von der Zürcher Landeskirche. Mit dem Motto «love can do it» legte sich das Projekt im Initialjahr 2003 einen Leit-spruch zu, den sich die Institution bis heute auf ihre Fahne schreibt.

Was ist an der Bibel gefährlich?

Schon der Einstieg in einen «street-church@konf»-Abend überrascht: Mit einem Video-Clip wird jeweils ein bri-santes Thema angerissen. Im Januar 2011 zeigten die Initianten einen Film-ausschnitt aus «The book of Eli»: Die-ses Buch, so stellt sich heraus, ist die Bibel, von der im «Grossen Krieg» fast alle Exemplare vernichtet worden sind. Im Actionfilm lernt Hauptdarsteller Eli eines der letzten Bücher auswendig, um

den Inhalt der Nachwelt weiterzugeben. Was ist an der Bibel so gefährlich, dass sie ausgemerzt werden soll? Zur Dis-kussion kommen Inhalte und Richtlini-en der christlichen Ethik. Der Pfarrer arbeitet interaktiv: Er tritt mit den Jun-gen in einen Dialog und sucht das Ge-spräch auf Augenhöhe.

Die Jugendlichen reagieren entspre-chend positiv: Sandra (Namen geän-dert) sagt: «So einen Gottesdienst habe ich noch nie erlebt. Er hat mich be-rührt. Ich hätte mir das vorher nicht vorstellen können.» Simona ergänzt: «Diese Geschichten und diese Songs waren einfach wunderbar.» Piero kurz und bündig: «Super gemacht, weiter so.» Etwas distanzierter zeigt sich Ma-nuela. Sie meint: «Ich glaube eigentlich nicht an Gott und ich mag es auch nicht, wenn in der Kirche zu viel von Gott ge-sprochen wird. In der streetchurch wird auch über Gott gesprochen, aber nicht so übertrieben, dort finde ich es spannend. Mir gefällt es, dass viel ge-sungen wird und auch über ganz Alltäg-liches geredet wird, zum Beispiel über Eitelkeit. Wo sonst macht man sich über solche Themen Gedanken?»

Markus Giger verrät, dass der Ein-stieg in die nächste Veranstaltungsserie im Januar 2012 wiederum mit einem Videoclip geplant ist. Er sagt dazu: «Junge Leute funktionieren über das Visuelle. Sie wollen von dem, was auf der Bühne und auf der Leinwand pas-siert, gefesselt werden. Wir setzen diese Effekte bewusst ein, dann haben wir die volle Aufmerksamkeit.»

Rap, Hip Hop und Gospel

Wichtig ist auch die Musik: Rap, lauter Hip Hop und swingender Gospel gehö-ren genauso zur Show wie Tanz und Videoproduktionen. Gemeinsam soll der Anlass im Kirchenschiff zur leiden-schaftlichen Feier werden. Rückt damit die streetchurch nicht auch in die Nähe

Hip Hop und Hoffnung auf eine gerechtere WeltDie streetchurch ist auf Info-Tour. Im Januar präsentiert sich die reformierte Jugendkirche über 800 Konfirmandinnen und Konfirmanden im Kanton Zürch. Pfarrer Markus Giger über den Dialog mit den Jugendlichen, die Botschaft von Rap und Hip Hop im Gottesdienst und die gelebte Hoffnung, dass eine gerechtere Welt möglich ist.

Von Viviane Schwizer

streetchurch-Pfarrer Markus Giger:

«Die Mündigkeit meiner Zuhörerinnen und Zuhörer ist ein zentrales Anliegen. Das nehmen wir sowohl in der Beratung als auch in den Gottesdiensten ernst.»

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von Freikirchen wie ICF? Im Einsatz von technischen Mitteln seien heute viele Gottesdienste, die für Jugendliche kon-zipiert werden, ähnlich, sagt Markus Giger. Es handle sich dabei aber nicht um eine Annäherung an freikirchliche Formen, sondern um den Einsatz von Kommunikationsmitteln, die den Ju-gendlichen vertraut seien. Typisch frei-kirchliches Worshipliedgut höre man bei der streetchurch nicht. Und noch etwas betont Markus Giger: «In der streetchurch ist mir die Mündigkeit meiner Zuhörerinnen und Zuhörer ein zentrales Anliegen, das wir sowohl in der Beratung als auch in den Gottes-diensten ernst nehmen.» Gestärkt wer-den soll auch die Hoffnung, dass eine bessere und gerechtere Welt für alle möglich ist. Da in der Sozialberatung der streetchurch zwei von drei Gästen einen Migrationshintergrund haben und oft mit Existenzproblemen kon-frontiert sind, hat diese Berge verset-zende Vision eine besondere Brisanz. Und sie bedeutet für die streetchurch auch einen konkreten Auftrag: Bei den diakonischen Angeboten von street-church nennt Markus Giger zuerst die beiden Programme für jene Jugendli-chen, die im angespannten Arbeits-markt Schwierigkeiten haben, einen Job zu finden: «top4job» ist ein 4-wö-

chiges Trainingsprogramm mit Eig-nungsabklärung und Anschlusslösung. Es ist eng verknüpft mit dem Arbeitsin-tegrationsprogramm «Saubere Jungs für saubere Fenster»: Beim Fensterput-zen können Sozialkompetenzen einge-übt werden, die auch im Berufsleben gefragt sind.

«Basics» für den Lebensalltag – etwa Rechnungen bezahlen oder eine Be-werbung schreiben – können im Pro-gramm «LifeSchool» erlernt werden. Weiter werden in der Sozialberatung und in der psychologischen Beratung offene Fragen angesprochen, vielleicht sogar ein Stück weit gelöst. Intimere Probleme werden eher in der Seelsorge angesprochen, wo allein schon das «Reden darüber» entlasten kann. Selbst wenn vieles krumm gelaufen ist und Ju-gendliche im Gefängnis gelandet sind, lässt die streetchurch sie nicht fallen: «PrisonHope» heisst das entsprechen-de Besuchsprogramm.

Identität und Orientierung vermitteln

An den Veranstaltungen «streetchurch @konf» geht es immer auch um handfes-te Informationen: eben auch um diese Angebote, die streetchurch neben den

Steckbrief • Gottesdienste: Jährlich knapp 3000 Besucher. Jeweils am ersten Sonntag des Monats, 19 Uhr, in der City-Kirche Offener St. Jakob am Stauffacher. (Ausnahme: Sommerfe-rien und Januar). • streetchurch@konf: Infoveranstal-tungen für Konfirmanden: 17.1.2012 in Affoltern am Albis; 19.1. in Zürich (Kirche St. Jakob); 24.1. in Bülach; 26.1. in Wetzikon.• Sozialberatung: aktuell rund 90 Beratungen• Arbeitsintegration: 14 Arbeitsplätze («Saubere Jungs für saubere Fenster»)• Bildung: 48 Teilnehmende an Mo-dulen (LifeSchool)• Angestellte: 15• Alle Infos: «streetchurch», Evange-lisch-reformierte Jugendkirche, Bir-mensdorferstr. 19, Zürich. Tel. 043 322 13 60. www.streetchurch.ch

Gottesdienstfeiern für Jugendliche be-reithält. Auch wenn dies nicht offen an-gesprochen wird, haben die Jugendli-chen nach der Veranstaltung eine Notfalladresse zur Hand, falls auch bei ihnen einmal alle Stricke reissen soll-ten.

Die streetchurch setzt auf Rap, Hip Hop und swingenden Gospel.

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So leben und glauben die Zürcher ReformiertenIn welchen verschiedenen Lebenswelten bewegen sich die Zürcher Reformierten? An welchen Werten richten sie ihr Leben aus? Und welche Vorstellungen haben sie von Kirche? In einer grossen Gesellschaftsstudie lässt die Landeskirche die Lebensmilieus und die Glaubenswelten ihrer Mitglieder analysieren.

Von Christian Schenk

Milieustudie zh.ref.ch

Die reformierte Kirche erreicht mit ih-ren Angeboten einen immer kleineren Teil ihrer Mitglieder. Obwohl die Kir-chentüre für alle offen ist, wagen viele nicht den Schritt über die Schwelle. Woran liegt das? Und was kann man tun, um die, die immer fehlen, zur Teil-nahme und Gestaltung des Kirchenle-bens zu gewinnen?

Das Problem ist längst bekannt und betrifft bei weitem nicht nur die refor-mierte Kirche im Kanton Zürich. Sie aber versucht nun zusammen mit dem Zürcher Stadtverband, mit einem sozi-alwissenschaftlichen und marketing-verwandten Ansatz Lösungen aufzu-zeigen: Die bereits 2005 in der katholischen Kirche Deutschlands an-gewandten Sinus-Milieu-Studie (Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH, Heidelberg) geht davon aus, dass die Volkskirchen daran kranken, dass sie der Vielfalt an Lebensmilieus und Le-bensstilen der Gesellschaft von heute nicht gerecht wird. Dass ihre Angebote nurmehr für Menschen einer bestimm-ten Gesinnung und Lebenshaltung ein-ladend sind, für andere Sozialmilieus aber gänzlich unattraktiv bleiben. Und das hat – so die Grundthese – nicht so

sehr mit theologischen Ausrichtungen, sondern mit der Wertorientierung und mit der sozialen Lage der Menschen zu tun. Wenn Menschen die Kirche links liegen lassen, dann deshalb, weil sie sich in ihr nicht zu Hause fühlen, weil sie nicht ihrem Stil entspricht, weil sie auch ästhetisch nicht zum eigenen Mili-eu passt. Die Frage ist also erstmals: Wer sind die Leute, die eigentlich zur Kirche gehören, und in welchen Welten leben sie? Das sei der Grund, warum die Landeskirche die Studie in Auftrag gegeben hat, sagt Kirchenrat Andrea Marco Bianca, «damit die Zürcher Kir-che als Volkskirche ihr Volk wirklich kennt.» Nur dann könne sie ihre Bot-schaft so zum Ausdruck bringen, dass sie verstanden wird und eine Wirkung entwickelt. Und dass man dafür Instru-mente aus dem Marketing nutzt, sei nicht ungewöhnlich: «Verkündigung ist immer auch Marketing für das Evange-lium. Wie schon der Apostel Paulus schrieb: Den Griechen ein Grieche und den Juden ein Jude.» Mitarbeitende könnten nicht von sich selbst ausgehen, sondern müssten durch das Eingehen auf die Lebenswelten der Mitglieder über sich selbst hinausgehen. In welche Richtung dieser Weg gehen könnte, stellt nun die Milieustudie zh.ref.ch vor. Sie wurde am 23. November den Medi-en und den Kirchenverantwortlichen vorgelegt.

Zehn Lebenswelten

Die Kirche hat es zu tun mit Menschen, die in zehn Milieus (zu fünf Milieu-Gruppen zusammengefasst) zu Hause sind (siehe Grafik Seite 9). Sie werden wie folgt charakterisiert:

1 Etablierte Milieus• Arrivierte: Die selbstbewusste gesell-schaftliche Elite: Pflege eines distin-guierten Lebensstils; Verbindung von modernem Wirtschaftlichkeitsdenken mit genussbetonter Lebensführung

• Postmaterielle: Die kritischen Intel-lektuellen: Bewusstsein für soziale Ge-rechtigkeit und Nachhaltigkeit; toleran-te und kosmopolitische Grundhaltung; vielfältige kulturelle Interessen

2 Mainstream-Milieus• Status-Orientierte: Die aufstiegsorien-tierte, statusbewusste Mittelschicht: In-tensives berufliches Engagement zur Erreichung angesehener sozialer Posi-tionen; Beachtung gesellschaftlicher Konventionen• Bürgerliche Mitte: Der Status-quo-orientierte Mainstream: Wunsch nach einem harmonischen Familienleben in gesicherten materiellen Verhältnissen; Integration ins soziale Umfeld

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Die Sinus-Milieus ® in der Schweiz zeigt, wie die Menschen ticken. Die Kirche will versuchen, Menschen in ihren Lebenswelten zu erreichen.

fahrungen, intensive Erlebnisse und Spontaneität; Wunsch nach ungehin-derter Selbstentfaltung; Offenheit für unterschiedlichste kulturelle Einflüsse

So wünsch ich mir die Kirche

Die Typisierung der Milieus ist nicht neu. Das Modell existiert für die Schweiz seit 2003 und wird von der Wirtschaft ebenso genutzt wie von öf-fentlichen Auftraggebern. Neu ist, dass die Milieuforschung auf die evangeli-sche Kirche angewandt und bezüglich religiöser Orientierung erweitert wird. Um die Lebenswelten, die spirituellen Bedürfnisse und Haltungen zu Religion und Kirche beschreiben zu können, wurden rund 100 Personen einbezogen und mit 60 Personen rund zweistündige Gespräche geführt. Die Forschungsfra-gen zielten auf Befindlichkeit, Einstel-lung zur Spiritualität und schliesslich auch ganz konkret auf die Wünsche an die Kirche: «In welchen Situationen er-lebt man Wohlbefinden, tiefes Glück oder Festlichkeit?»; «An welchen Orten fühlt man sich wohl – und was sind Un-Orte?»; «Worin sieht man den Sinn des Lebens?»; «Welche Bedeutung hat Kir-che im Alltag?»; oder: «Welche Wün-sche hat man an die Reformierte Kirche der Zukunft?» Im Anschluss an die Ein-zeluntersuchungen führten die Sozial-forscher mehrstündige Gruppenwerk-stätten mit den Teilnehmenden der verschiedenen Milieusegmente durch.

Lebenstil und Glaubenswelt

Die Resultate sind nicht leicht zu fassen. Auch innerhalb der einzelnen Milieus ist das Spektrum der Antworten zur Charakterisierung der eigenen Religio-sität und den Erwartungen an die Kir-

che breit und nicht leicht zu bündeln. Tendenzen sind für die Macher der Stu-dien dennoch ablesbar, wie folgende Schlussfolgerungen für einzelne Mili-eus zeigen:

«Die Postmateriellen setzen sich we-niger auf der Gefühlsebene mit Glauben bzw. Religiosität auseinander als auf in-tellektueller Ebene. Sie verstehen unter Religiosität den Glauben an etwas Grö-sseres, das theoretisch einen Einfluss auf das eigene Leben haben kann, aber nicht muss.»

«In der Bürgerlichen Mitte glauben die meisten an ‹Etwas› oder ‹Jeman-den›. Obwohl die generelle Lebensori-entierung einen weltlichen bzw. familiä-ren Fokus hat, stellt dieser Glaube einen wichtigen Halt im Leben dar.»

«Im Milieuvergleich sind Glaube, Re-ligion und Kirche bei den Traditionell-Bürgerlichen am wichtigsten. Der Glaube ist fester Anker und Orientie-

3 Traditionelle Milieus• Traditionell-Bürgerliche: Das traditio-nelle (Klein-) Bürgertum: Hohe Bedeu-tung konservativer Wert- und Moralvor-stellungen; Wunsch nach Sicherheit, Ordnung und sozialer Anerkennung• Genügsame Traditionelle: Die teilwei-se ländlich geprägte traditionelle Arbei-terkultur: Familie, Kirche und Gemeinde als Orientierungsrahmen; Bescheiden-heit und Einfachheit in der Lebensfüh-rung; Wunsch nach Wahrung des Status-quo

4 Moderne Unterschicht• Konsumorientierte Arbeiter: Die ma-terialistisch geprägte moderne Unter-schicht: Gefühl sozialer Deklassierung; Orientierung an den Konsum-Standards der Mittelschicht• Eskapisten: Die Spassorientierten Un-angepassten: Suche nach starken Erleb-nissen; Verweigerung gegenüber den Konventionen der Leistungsgesellschaft; kurzfristige Lebensplanung

5 Postmoderne Milieus• Moderne Performer: Die jungen Er-lebnis- und Leistungsorientierten: Stre-ben nach Autonomie und Selbstver-wirklichung; Verbindung von beruflichem Erfolg und intensivem Le-ben; Early Adopters bei technologi-schen Entwicklungen• Experimentalisten: Das kreative, indi-vidualistische Jugendmilieu: Neue Er-

Menschen aus den verschiedenen Lebenswelten und ihr Bezug zur Kirche

illustriert von Thomas Markus Meier:Konsumorientierte (links), Postmaterielle (Mitte), .Traditionell-Bürgerliche (rechts)

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Das Buch zum ThemaMatthias Krieg, Ralph Kunz (Hg.): O dass ich tausend Zungen hätte. Kir-che in Zeiten der Pluralität. Reihe «denkMal», TVZ, 2011. 160 Seiten, Fr. 25.–.

rungspfeiler. Das heisst nicht, dass man nicht auch einmal zweifelt.»

«Sich als Christ zu bezeichnen, fällt Experimentalisten schwer. Sie möch-ten sich nicht selbst etikettieren, son-dern für vielfältige religiöse und spiritu-elle Erfahrungen offen sein.»

«Glaube, Religiosität und Spiritualität werden von den Konsumorientierten Arbeitern nicht per se abgelehnt, aber auch nicht aktiv gelebt. Dieses Milieu empfindet die Kirche und ihre Vertreter als heuchlerisch: Menschen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen, müssen nicht gleichzeitig gute Christen sein.»

Die Arbeit hat erst begonnen

Neben den Milieu-Analysen birgt die Studie auch einen reichen Fundus an Originalzitaten, Bildern, Fotos und Skizzen der Befragten. Die Nonverbalen Zeugnisse verweisen darauf, dass nicht nur die Werthaltungen, sondern auch die Ästhetik in den Milieus sehr unter-schiedlich sind. Und diese Erkenntnisse können für die künftige Raumgestal-tung der kirchlichen Angebote von Be-deutung sein.

Die Studie liegt jetzt vor. Das sei aber erst eine Art Brille, durch die der Blick auf die Kirche und ihre Mitglieder ge-schärft werde, sagt Roland Diethelm, Projektbeauftragter im Stadtverband für die Milieustudie (siehe Interview Seite 11).

Bis im nächsten Frühling sollen die Ergebnisse und die Handlungsmöglich-keiten konkretisiert werden und den Gemeinden in einem Handbuch über-geben werden. Gemäss Matthias Krieg, Bildungs-Leiter der Landeskirche und Projektleiter auf Seite Herausgeber, soll

die Studie und das nachfolgende Hand-buch Verständnis und Sensibilität schaf-fen für die Unterschiedlichkeit der Le-bensstile. Vor allem in drei grossen Aufgabenbereichen soll sie Unterstüt-zung bieten und mindestens die nächste Legislatur leiten: bei der Ausbildung von Berufsleuten, bei der Profilierung von Gemeinden und bei der Konzeptio-nierung der Kommunikation. Für den Stadtverband, der seine Strukturen ganz grundsätzlich ändern will (vergl.

notabene 9/11), ist sie von zentraler Bedeutung. So oder so: Die Arbeit hat für die Zürcher Kirche erst begonnen.

Wo fühlt man sich kirchlich heimisch? Brauchen Menschen aus der Bürgerlichen Mitte (links) andere Räume und andere Feiern als Statusorientierte?

Moderne Performer: Wie gestaltet man Kirche mit und für junge Erlebnis- und Leistungsorientierte?

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Sinus-Pioniere in Küsnachtsch. In der Arbeit mit der Sinus-Milieu-Studie ist die Kirchgemeinde Küsnacht einige Schritte weiter als die Landeskirche. Sie hat vor drei Jahren ein Milieus-Profil ihrer Mitglieder erstellen lassen und die Erkenntnisse daraus zu nutzten begonnen. Soja Helmer-Wallimann, Sozialdiakonin, war Mitglied der Projekt-gruppe und erlebte die Arbeit mit dem Instrument der Sinusstudie als sehr motivierend. «Die Ergebnisse haben uns Anhaltspunkte gegeben, wie wir auf Menschen zugehen können, die nicht zur Kerngruppe der Kirchgemeinde ge-hörten», sagt Sonja Helmer rückblickend.

In der Seegemeinde hat man es vor allem mit Menschen aus den gesellschaft-lichen Leitmilieus zu tun: 49 Prozent zählen zu den Postmateriellen, 18 Prozent zu den Modernen Performern und 8 Prozent zu den Arrivierten. Gerade diese Milieus hätte man aber bisher kaum einbinden können. An Ideen, diese zu ändern, hätte es nicht gefehlt, sagt Sonja Helmer. Schwierig sei aber, dass es nicht beim Darüberreden bleibt: «Es ist sehr anspruchsvoll, alle Beteiligte ins Boot zu holen.» Beim Behördenwechsel sei der Schwung in Küsnacht etwas verloren gegangen, räumt der Küsnachter Pfarrer René Weisstanner ein. Die Projektgruppe sorge aber dafür, dass aus den Einsichten über die unterschied-lichen Lebenswelten Projekte wachsen, an denen sich die Menschen beteiligen wollen. «Die Menschen wollen nicht konsumieren, sie wollen sich engagie-ren», sagt Weisstanner. Dass sie dies tun, sei dann auch eine Frage des Stils. In Küsnacht gelingt es, zum Beispiel mittels Opern-Gottesdienste, auch Menschen zu gewinnen, die der Kirche eher fern stünden. Auch in der Arbeit mit Kindern und Familien setzt Küsnacht auf die Einbindung von Kultur und plant Kinder-kulturwochen – wenn möglich mit prominenten Namen, die als Zugpferde wichtig seien. Auch für die bestehenden Angebote sei der Milieu-Ansatz hilf-reich. In Küsnacht hat man sich zum Ziel gesetzt, für alle kirchlichen Angebote und Formate einen Steckbrief zu verfassen, in dem man sich Rechenschaft darüber ablegt, welche Menschen damit anvisiert und erreicht würden.

Damit die Menschen sagen: «Auch wir sind Kirche»Pfarrer Roland Diethelm, Projektbeauftragter im Stadtverband für die Milieustudie, über Chancen und Grenzen einer milieu-sensiblen Kirche.

Interview: Christian Schenk

Roland Diethelm, was sind die Chan-cen einer milieusensiblen Kirche? Warum lohnt sich der Einsatz?

Die Kirche muss den Leuten aufs Maul schauen. Das hat schon Luther gesagt und das hat die Kirche immer schon gemacht. Die Studie ist aber kein Ersatz für die Verkündigung, sondern eine Brille, um die Menschen zu sehen, so wie sie sind. Diese Brille ist kein Lu-xus. Sie ist nötig, damit das Evangelium gehört werden kann und zwar so, dass die Menschen darauf eine Antwort ge-ben können. Damit die Menschen sa-gen können: auch wir sind Kirche.

Wo sind die Grenzen der Kundenori-entierung für die Kirche. Wann ver-liert sie vor lauter Angeboten ihre Kernbotschaft?

Die Studie ist ein Instrument, nicht die Botschaft selber. Wir bieten nicht einfach ein Angebot für eine Zielgruppe an, und die soll dann dieses Produkt konsumieren. Das ist nicht Kirche. Die «Kunden» sollten sich als Teil des Pro-zesses verstehen. Wir sollten Multipli-katoren sein, die Freiwillige aus allen Milieus befähigen, selber Kirche zu sein. Die Sinusstudie hilft uns, vom An-gebotsdenken weg zu einer Ermögli-chungsstrategie zu kommen.

Einmal angenommen, die Leitungs-personen und die Mitarbeitenden ei-ner Gemeinde seien willens, milieu-sensibel zu agieren. Sind sie auch fähig dazu?

Die meisten Pfarrpersonen kommen aus dem postmateriellen Milieu. Die Frage ist tatsächlich, ob sie Menschen aus anderen Milieus richtig ansprechen können. Da muss man bereits bei der Ausbildung ansetzen und auf Leute in diesen Milieus zugehen und sie ins Boot holen. Andererseits sind Pfarrpersonen ja heute schon darauf trainiert, Fremd-sprachen zu sprechen, über das eigene Milieu hinaus zu kommunizieren.

Welche Arten der Profilierung sind in der Stadt Zürich denkbar?

Denkbar sind Profilgemeinden, die verstärkt einen Projektcharakter an-nehmen, wo man sich immer wieder beteiligen kann. Die Pilgergemeinde nimmt diese Idee auf ihre Art ja bereits vorweg. Die streetchurch ist ein weite-res Beispiel für einen Zugang zur Ju-gendkultur. Es müsste allerdings noch weitere Formen der Beteiligung für Ju-gendliche geben. Im Arbeitermilieu könnte ich mir eine Art franziskanische Kommunitäten vorstellen, Formen, wie sie heute Pfarrer Sieber vorlebt. Aber diese Profile können nicht am Reiss-brett entworfen werden. Da müssen die Menschen, die man ansprechen will, von Anfang an mitreden können.

Die Milieustudie zh.ref.ch ist in der jetzigen Form in ihrem Umfang und in ihrer Dichte noch nicht operabel. Gibt es für Sie trotzdem jetzt schon grössere Aha-Erlebnisse?

Krass ist folgende Erkenntnis: Ob-wohl wir uns als familienorientierte, bürgerlich-mittige Kirche definieren, werden wir genau bei dieser Gruppe als sehr schwach wahrgenommen. Die Leute aus diesem Milieu haben in den Interviews angegeben, dass sie wenig von dem brauchen können, was die Kir-che für sie bereithält. Es geht also nicht nur darum, wie wir die Menschen aus den Randmilieus ansprechen können.

Milieustudie zh.ref.ch

Auf dem Weg zu einer Kirche für Experimentalisten?

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«Als das Margrethli einen Papisten zur Ehe genommen»In einem gemeinsam von der Landeskirche und dem Zürcher Staatsarchiv getragenen Projekt werden die Protokolle des Stillstands, einem Vorläufergremium der heutigen Kirchenpflegen, online zugänglich gemacht. Die Texte aus dem 17. Jahrhundert bieten eindrückliche Schilderungen der Lebensverhältnisse der damaligen Bevölkerung.

Kirchenpflegeprotokolle aus dem 17. Jahrhundert online

sch/com. 1632 gaben in Brütten zwei Eheschliessung zu reden und erweck-ten die Besorgnis der Behörden: «In disrem ersten stillstand diß jars ist von den fürgsetzten fürbracht worden, wie das Annali Müller einen purenknächt zur ehe gnommen, der aber nit fromm seig, sölle etwas an ënden unnd ohrtten veruntroüwett han etc. Deßglichen, söl-le Margrethli Balthensperg auch einen zur ehe gnommen haben, so ein papist seig.» (Fortsetzung siehe Kasten un-ten).

Einmalige historische Quelle

Die Zürcher Stillstandsprotokolle do-kumentieren die Tätigkeit der ältesten Aufsichtsbehörde der reformierten Kirchgemeinden, des sogenannten Still-stands, so benannt, weil das Gremium nach dem Gottesdienst in der Kirche

wortwörtlich «stillstand», also stehen-blieb, um monatlich seine Geschäfte unter dem Vorsitz des Pfarrers zu bera-ten. Der seit dem frühen 17. Jahrhun-dert bezeugte Stillstand war multifunk-tional Kirchen-, Schul-, Armen- und Vormundschaftsbehörde in einem, zu-gleich auch Sittengericht, und über-nahm an einigen Orten sogar Funktio-nen der politischen Gemeindebehörden. Entsprechend den vielfältigen Aufgaben des Stillstands dokumentieren die vom jeweiligen Pfarrer verfassten Protokol-le die ganze Bandbreite des Alltags und des Zusammenlebens der Menschen im Gebiet des damaligen Stadtstaats Zürich.

Stillstandsprotokolle sind aus insge-samt 35 Kirchgemeinden aus dem gan-zen Kanton überliefert. Zum Projekt-start werden rund 500 Protokollseiten aus den beiden Kirchgemeinden Brüt-

Acta Brüttensia publica: Annus 1632. Januarius.

Anna Müller unnd Margrethli Balthensperg beträffendt«In disrem ersten stillstand diß jars ist von den fürgsetzten fürbracht worden, wie das Annali Müller einen purenknächt zur ehe gnommen, der aber nit fromm seig, sölle etwas an ënden unnd ohrtten veruntroüwett han etc.Deßglichen, sölle Margrethli Balthensperg auch einen zur ehe gnommen haben, so ein papist seig. Hieruff erkëndt worden, beid partheyen für die gschwornen ins pfarhuß z’brüffen unnd ihr verantwortung da z’hören. Den 9. deßelbigen monats sind vor vogt Stäffen unnd den ehegaumren gedachten zwo parthëyen erschinnen.Als man nun der ersten Anna Müller fürghalten, wie die sag gang, das sie einen knëcht Felix Brämm von Neeri zur ehe gnommen, so mithin zu ihro komme unnd über nacht blibe, ward sein verantworttung dise: Es habe disen knaben zur ehe gantz nit gnommen, habe ihm am bechtelitag die ußwyßung gëben, wölle nüt mit imm z’schaffen han. Heigs etwas thon, wölls inskünftig underlaßen etc. Hieruff es usgstelt.Unnd die ander Margrethli Balthensperg sampt seim vatter b’schikt worden. Denen fürghalten ward, wie es sölte einen papist zur ehe gnommen haben, lauffind ein andren stetts nach. Doruff laugnete das meittli, es seig nit. Der vatter sagte, er wüß von der sach gar nüt. Deß sie beide sampt dem andren ernstlich vermannet worden, des dings sich ze müßigen etc. Füruß dem vatter des einen meittlis zgmütt gführt worden, was es für gfahren uszestohn, so sein tochter den papistischen knëcht zur ehe nëmmen sölte etc. Druff sich beidersydts z’volgen unnd z’ghorsammen anerbotten.»

ten und Hedingen online publiziert. Auf eine Initiative des freischaffenden His-torikers Beat Frei vereinbarten im Jahr 2009 der damalige Kirchenratspräsi-dent Ruedi Reich und Staatsarchivar Beat Gnädinger, die Online-Publikation der Zürcher Stillstandsprotokolle des 17. Jahrhunderts an die Hand zu neh-men. Am 14. April 2010 bewilligte der Regierungsrat auf Antrag der Landes-kirche aus dem Lotteriefonds einen Beitrag von 300 000 Franken. Seit An-fang Dezember sind die ersten transkri-bierten Stillstandsprotokolle auf der Archivdatenbank des Staatsarchivs on-line zugänglich. Langer aber lohnender Link in die kirchliche und gesellschaftliche Ver-gangenheit:www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/ueber_uns/organisation/editionsprojekte.html

Titelblatt des Stillstandsprotokolls der Kirchgemeinde Maschwanden.

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Wie der Unti die Familien einbezieht

Im Jahr 2004 fiel der Start-schuss für die Einführung des religions-pädagogischen Gesamtkonzepts (rpg). In vier Jahren soll es in allen Kirchge-meinden umgesetzt sein. Was auffällt: Die Einführung der Pflichtangebote lässt auch unerwartete Früchte wachsen.

Andreas Manig

Religionspädagogik

Minichile, 3.-Klass-Unti, Kolibri: Die kirchlichen Unterrichtsangebote für Kinder sind in vielen Zürcher Gemein-den bereits gut verankert. Die Investiti-on lohnt sich nicht nur für die jüngsten Mitglieder der Kirche. Die Eltern der Unti-Kinder kommen in Kontakt mit der Kirche. Und das eröffnet Anknüpfungs-punkte: Einzelne Kirchgemeinden bie-ten Elternbildungsveranstaltungen an, verbinden sie zum Teil mit den Kinder-angeboten, sodass daraus Familienan-lässe werden. Das Fiire-mit-de-Chliine im Advent zum Beispiel wird genutzt, um mit den Eltern in einem separaten Zeitfenster zu diskutieren, wie sie die Adventszeit als Familie gestalten. An-schliessend kommen Kinder und Eltern wieder zusammen, und die Feier wird mit einem gemeinsamen Essen abge-schlossen. So gelingt es den Kirchge-meinden vermehrt, die Kinder- und Er-wachsenenwelt zusammenzubringen. Jedes der Pflichtangebote birgt dieses Potential.

Mit Eltern im Gespräch

Wie ein Pflichtangebot im rpg eine gan-ze Familie miteinbeziehen kann, zeigt das Gespräch mit Familie Hüppi aus Illnau-Effretikon, die mit ihren Söhnen Joel und Ian beim Singe-mit de-Chli-inschte und den Kolibri-Weihnachtsfei-ern immer wieder in Kontakt mit der Kirche kam:Sie hatten als Eltern ursprünglich für den 2.-Klass-Unti Ihres Kindes einen

freien Nachmittag bevorzugt. Aber die Mehrheit der Eltern wählte den Samstag. Wie kamen Sie damit klar?

Claudia Hüppi: Man richtet sich eben dementsprechend ein. Und der Sams-tags-Kurs hat auch seine Vorteile. Die Kinder haben da so richtig Zeit, um zu basteln, zu singen und zu spielen.

Wie haben Sie als Eltern den Wechsel vom freiwilligen Kolibri zum obliga-torischen 2.-Klass-Unti erlebt?

Roger Hüppi: Das war kein Problem. Es war klar, dass das mal kommt. Das haben wir ja auch mal in ähnlicher Art durchlaufen.

Claudia Hüppi: Ich war erst etwas kritisch, weil ich ja den Samstag frei halten wollte. Aber Joel geht gerne in die minichile. Da konnte ich mich dann auch einfacher darauf einlassen.

Wie haben Sie die Kirche bisher er-lebt?

Claudia Hüppi: In der Kindheit habe ich durchaus gute Erfahrungen mit der Kirche gemacht. Dann hat sich das ver-loren. Als Jugendliche waren für mich Beruf und Ausgang im Vordergrund.

Roger Hüppi: Ich hab das eher etwas distanziert miterlebt. Durch die Gebur-ten der Söhne, aber auch den frühen Tod unserer Tochter, kam uns die Kir-che wieder näher.

Wie nehmen Sie das heutige kirchli-che Angebot für Kinder wahr?

Roger Hüppi: Ich finde gut, was die

Kirchgemeinde heute alles anbietet. Es ist auch viel näher bei den Kindern als zu unseren Zeiten, wo wir einfach ange-predigt wurden.

Claudia Hüppi: Es gibt auch mehr Al-tersabstufungen als früher. Die Kinder können die Themen ihrem Alter ent-sprechend vertiefen.

Was erwarten Sie von der Kirche für Ihre Kinder? Und für Sie als Familie?

Roger Hüppi: Sie soll die Geschichten der Bibel gut rüberbringen. Auf eine spielerische Art.

Claudia Hüppi: Die Kirche kann das anders machen als wir. Wir lesen mit den Kindern zwar auch die Bibel, die wir bei der Taufe bekommen haben. Aber das ist nicht immer einfach. Die Geschichten sind manchmal brutal. Oder es kommen Fragen auf, die man als Laie nicht beantworten kann. Im Un-terricht sollen solche Fragen Platz ha-ben.

Roger Hüppi: Auch solch ein schö-nes, gemeinschaftliches Erlebnis wie die Kolibri-Weihnachtsfeier können wir nicht selber schaffen.

Claudia Hüppi: Die Kirche und ihre Botschaft sollen uns dabei helfen, unse-ren Kindern einen guten Grundstein fürs Leben zu legen.

Familie Hüppi aus Illnau-Effretikon: «Die Kirche ist näher bei den Kindern als zu unseren Zeiten, wo wir einfach angepredigt wurden.»

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Diakonie &Seelsorge

Verkündigung &Gottesdienst

Sprechen und Auftreten im GottesdienstKurs für Lektorinnen und Lektoren. Leitung: Dorothée Reize (Schauspiele-rin), Daniel Schmid (h50). Die Teilneh-menden erhalten eine lebendige Bezie-hung zur eigenen Stimme und zu vorzu-lesenden Texten.28. Januar und 4. Februar, zwei Sams-tagvormittage, jeweils 8.30 bis 12 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich. Anmel-dung: [email protected], Tel. 044 258 92 88.

Studienwoche OrchesterleitungIntensivwoche für aktiv Chorleitende mit dem Philharmonischen Orchester Budweis in Zusammenarbeit mit der ZHdK. Leitung: Daniel Schmid (h50), Markus Utz (ZHdK).11. Februar bis 18. Februar. Kursort in der südböhmischen Stadt Budweis. Kosten: Fr. 1950.– inkl. Unterkunft (Halbpension), exkl. Reise. Detaillierte Angaben zu Kurs und Repertoire bei: [email protected], Tel. 044 258 92 72.

Weihnachtskantaten in der Kirche EngeMehr als 1500 Personen besuchten über die letztjährigen Weihnachtsfest-tage die Musikgottesdienste in der Kir-che Enge. Dies ermutigte die Verant-wortlichen der «Zürcher Sacré-Coeur», erneut einen solchen Zyklus in Angriff zu nehmen. Und so soll einmal mehr in der Kirche Enge Wort und Musik zu einem eindrücklichen Ganzen ver-schmelzen.• 25. Dezember, 10.30 Uhr: Musikgot-tesdienst zum 1. Weihnachtsfeiertag. J.G. Rheinberger: «Der Stern von Bethlehem» – Eine Weihnachtskantate (Auszüge). Kantorei Enge, Gabriela Roth – Klavier.• 1. Januar, 17 Uhr: Musikgottesdienst zu Neujahr. J.S. Bach: Kantate BWV 190 «Singet dem Herrn ein neues Lied». Bach Ensemble Zürich, Capric-cio Barockorchester.• 8. Januar, 10.30 Uhr: Musikgottes-

Themen und Termine

Bildung &Spiritualität

Aus dem eigenen Handeln lernenSelbstmanagement für Frauen. Lei-tung: Doris Zindel-Rudin.

Hinweise und Veranstaltungen

Impulstagung Bfa/Fastenopfer: Mehr Gleichberechtigung – weniger Hunger

Sechzig bis siebzig Prozent aller Hun-gernden weltweit sind Frauen und Mädchen. Bei der ökumenischen Kam-pagne 2012 geht es wieder um das «Recht auf Nahrung» für alle Men-schen. Der Akzent liegt auf dem Thema Gleichberechtigung zwischen den Ge-schlechtern. Die Tagung gibt Impulse zum Thema der neuen ökumenischen Kampagne 2012: «Mehr Gleichberech-tigung heisst weniger Hunger.» Die Re-ferate und Ateliers bieten Hintergrund-informationen und konkrete Hilfe für die Umsetzung in den Kirchgemeinden. Zudem erhalten Sie Einblick in die Schwerpunkte und die Materialien der neuen Kampagne. 14. Januar, 9 bis 15.45 Uhr. Hirschen-graben 50, Zürich.Ein Impulsnachmittag zum gleichen Thema wird in Winterthur am 18. Janu-ar, 14 bis 17 Uhr im Pfarreiheim St. Peter und Paul angeboten. Prospekt auf www.zh.ref.ch/oeme (Schulung). Anmeldung und Infos: Monika Hein, 044 258 92 37, [email protected]

HEKS: Osteuropa-Tag: RomaDie grosse Herausforderung für das Zusammenleben in Osteuropa. Mit Zoltán Balog (reformierter Pfarrer und

Staatssekretär für soziale Integration in Ungarn), Stéphane Laederich (Direktorder Roma-Foundation) und Gästen aus Osteuropa.21. Januar. 9.15 bis 15.30 Uhr. Kirch-gemeindehaus Schwamendingen, Stettbacherstrasse 58, Zürich. Anmel-dung: www.heks.ch/de/news-service/veranstaltungen. Tagungssekretariat: Yolanda Hug, Tel. 044 360 88 62.

Kreatives SchreibenPersönliches Schreiben schafft Klar-heit über sich und die Welt. Die Teil-nehmenden lernen wortgewandt und schöpferisch mit der Sprache umzuge-hen. Leitung: Elisabeth Moser.Dienstag, 17., 24. und 31. Januar. Hir-schengraben 7, Zürich. Anmeldung: Fachstelle Freiwilligenarbeit, Tel: 044 258 92 56, www.zh.ref.ch/freiwillig

Konfliktbewältigung und VergebungOffen mit Konflikten umgehen lernen und sich mit dem Thema der Versöh-nung auseinandersetzen. Leitung: Si-bylle Schär. 26. Januar, 9. Februar und 1. März. Hirschengraben 7, Zürich. An-meldung: Tel. 044 258 92 56, www.zh.ref.ch/freiwillig

Intervisionsgruppe «va bene – besser leben zuhause»Kollegiales Coaching mit Moderation. Die Teilnehmenden unterstützen sich gegenseitig in ihrer Arbeit als Verant-wortliche von Pilotgemeinden des Pro-jektes «va bene – besser leben zu-hause». Leitung: Vreni Burkhard. Je-weils dienstags, 14.15 bis 16 Uhr: 24. Januar / 17. April / 26. Juni / 18. Sep-tember / 13. November. Hirschengra-ben 50, Zürich. Infos: [email protected], Tel. 044 258 92 95.

dienst zu Epiphanias. J.S. Bach: Kanta-te BWV 65 «Sie werden aus Saba alle kommen». Bach Ensemble Zürich, Ca-priccio Barockorchester.• 15. Januar, 10.30 Uhr: Musikgottes-dienst. J.S. Bach: Gloria aus Messe h-Moll BWV 232. Bach Ensemble Zü-rich, Capriccio Barockorchester.

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Hinweise und Veranstaltungen

Gemeindeaufbau & Leitung

Werben für die Kirche Öffentlichkeitsarbeit in Kirchgemein-den und kirchlichen Institutionen.Wie verschafft man der eigenen Institu-tion einen modernen und glaubwürdi-gen Auftritt? Leitung: Nicole Zeiter (di-pl. PR-Beraterin SPRV). 12. Januar, 13.30 bis 18 Uhr; 13. Janu-ar, 9 bis 16.30 Uhr; 26. Januar, 13.30 bis 21 Uhr; 27. Januar, 9 bis 16.30 Uhr. Kursort: Hirschengraben 50, Zü-rich. Fr. 550.–. Anmeldung und Infos auf: www.paulus-akademie.ch

Personalführung – praktisch! Von der Arbeitsbesprechung bis zur Zielvereinbarung. Leitung: Samuel Ja-kob mit weiteren Fachmitarbeitenden der Gesamtkirchlichen Dienste.24. Januar, 18.15 bis 21.15 Uhr. Hir-schengraben 50, Zürich. Tel. 044 258 92 36. Anmeldung: [email protected]

Die rpg-Angebote im Griff!Die Acht-Jahres-Planung für die Admi-nistration und Organisation des rpg

26. Januar. Hirschengraben 7, Zürich. Kurskosten: Fr. 150.–. Anmeldung: Fachstelle Frauen & Männer, Sara Eji-ro, [email protected], Tel. 044 258 92 83.

Das Enneagramm

Einführung und Seminar, veranstaltet von der Oekumenischen Akademie in Nidelbad und der Zürcher Landeskir-che.Das Enneagramm ist mehr als eine Persönlichkeits-Typologie: Es zeigt, weshalb und auf welche Weise wir un-sere Persönlichkeit aufbauen. Und was bei jedem Typ zu öffnen ist, um darin unserem göttlichen Wesenskern wie-der mehr Raum zu geben und die eige-ne Berufung in dieser Welt mutig zu leben. Die christlichen Wüstenväter und Mystiker verschiedener Religionen haben dieses Erfahrungswissen über lange Zeiträume gesammelt und in Or-den weitergegeben. Seit das Ennea-gramm in den 70er-Jahren mit der westlichen Psychologie verbunden wurde, hat es seinen Weg auch in die breite Öffentlichkeit gefunden. Leitung: Dr. phil. Samuel Jakob, Psychologe. • Einführung: Freitag, 3. Februar, 17.15 bis 20.45 Uhr. Hirschengraben 7, Zürich.• Seminar: Die 9 Typen der Persönlich-keit – wo bin ich zu Hause? Schritte der Entwicklung. Samstag, 28. April, 10 bis 17 Uhr. Hirschengraben 7, Zü-rich. Anmeldung: Margrit Rickli, Bad-matte 5, 3414 Oberburg, Tel. 034 422 58 89, [email protected]. In-fos: www.oek-akademie.ch und www.enneagramm.ch

Konfirmationsarbeit mit 50+Spass an der Konfirmationsarbeit auch in den letzten Amtsjahren. Durch die aktive Auseinandersetzung mit Lebens-welten der Jugendlichen kann die eige-ne Perspektive erweitert werden.Leitung: Barbara Schleuniger, (h50, Fachstelle Jugend). Jeweils 9 bis 12 Uhr: 11. Januar, , 26. Januar, 1. Febru-ar. Hirschengraben 50, Zürich.

Schwierige (Telefon-)Gespräche führenDer praxisorientierte Gesprächsfüh-rungskurs richtet sich an administrative Mitarbeitende, die regelmässig mit Menschen im Kontakt stehen (vorwie-gend am Telefon) und die in kirchlichen Institutionen, im Sozial- oder Gesund-heitswesen arbeiten. Die Kursteilneh-menden profitieren von der Erfahrung der Dargebotenen Hand – Tel 143. 16. / 23. / 30. Januar 2012. Weitere Kursreihen im April und Juni. Infos: www.zuerich.143.ch oder Tel. 043 244 80 80.

Bilder vom guten LebenGleichnisse Jesu mit Darstellungen aus der Kunst. Eine «WerkstattBibel» im Januar/Februar 2012.Jesus hat in bestimmten Situationen Geschichten erzählt. Manchmal ganz kurze und einfache, wie zum Beispiel von einer Frau, die ein Geldstück ver-liert und sucht. Manchmal sind es län-gere Geschichten, in denen Menschen oft anders reagieren als wir es erwar-ten würden. Was haben diese 2000 Jahre alten Geschichten heute für eine Bedeutung? Wie können wir sie als Geschichten für unser Leben verste-hen? Immer wieder sind diese Ge-schichten von Künstlern dargestellt und damit interpretiert worden. Diese Bilder aus verschiedenen Jahrhunder-ten helfen uns, manches an den Texten neu zu verstehen. Leitung: Katharina Funk, Brigitte Schäfer.17. / 24. / 31. Januar und 7. Februar, jeweils 13.30 bis 16.30 Uhr. Hirschen-graben 7, Zürich. www.zh.ref.ch/eb-th

Ringvorlesung zu Gerhard EbelingIm Frühjahrssemester 2012 veranstal-tet die Theologische Fakultät der Uni-versität Zürich eine Ringvorlesung «In-terdisziplinäre Annäherungen an Ger-hard Ebeling (1912–2001)». Die Ring-vorlesung ist der Besprechung von Gerhard Ebelings theologischer Enzy-klopädie gewidmet und soll zugleich die Reflexion über Sinn und Bedeutung der Theologie als Wissenschaft in Uni-versität und Gesellschaft anregen.Ab 21. Februrar bis 29. Mai, jeweils dienstags 18.15 bis 20 Uhr. KOL-F-121. Universität Zürich.

Informieren, delegieren, motivierenFührungskurs für Frauen.Bewusstes und gezieltes Informieren,

Delegieren und Motivieren schafft Zeit und Raum für die Hauptaufgaben. Lei-tung: Doris Zindel-Rudin.5. bis 6. Juni 2012, 9 bis 17 Uhr. Hir-schengraben 7, Zürich. Fr. 260.–. An-meldung: [email protected], Tel. 044 258 92 83.

Eltern-Kind-Singen: Neue Leiterinnen Auch dieses Jahr bildete die Landeskir-che am Hirschengraben 50 neue El-tern-Kind-Singleiterinnen aus. Neun Frauen bestritten fünf intensive Wo-chenenden, in denen es nicht nur ums Singen, sondern auch um Entwick-lungspsychologie, religiöse Entwick-lung beim Kleinkind, Gruppendynamik, Elternbildung, Werbung, Planung, Me-thodik ging.Basiskurs (auf Anfrage)

Wie planen und begleiten wir Eltern-Kind-Singen? Termine nach Vereinba-rung. Leitung: Andreas Manig. Tel.: 044 258 92 49. [email protected]

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Hinweise und Veranstaltungen

und deren Umsetzung. Leitung: Maria Gfeller, Frieder Furler (beide h50), La-rissa Hildebrandt (Kirchgemeinde-sekretariat Uster).12. Januar, 14.15 bis 18.15 Uhr. Hir-schengraben 50, Zürich. Anmeldung: [email protected], Tel. 044 258 92 87.

boldern! Kloster Kappel

Infos: Tel. 044 764 88 10www.klosterkappel.ch

Infos: Tel. 044 921 71 71 www.boldern.ch

Klostertage zu Weihnachten und zum Jahreswechsel

Für alle, die die Festtage individuell ge-stalten und gleichzeitig in Gemein-schaft verbringen möchten. Die Klo-stertage bieten Gottesdienste, Musik, Referate oder Gespräche entlang ei-nes Themas. Die Teilnehmenden wäh-len aus und haben Zeit für sich, für Lektüre, Spaziergänge oder für Ge-spräche im kleinen Kreis.• Weihnachten: 23. bis 26. Dezember. «Das Volk, das noch im Finstern wan-delt, bald sieht es Licht». Leitung: Pfrn. Elisabeth Wyss-Jenny. • Jahreswechsel: 30. Dezember bis 2. Januar. Was uns Zukunft gibt. Leitung: Pfr. Markus Sahli und Pfrn. Susanne Wey.

Licht in der FinsternisAdventsretraite mit dem Propheten Je-saja. Jutta Wurm und Andreas Fischer.16. bis 18. Dezember.

Weihnachtsabend im KlosterMusik und Wort mit dem Ilios-Quartett. Möglichkeit zum festlichen Abendes-sen. 25. Dezember, ab 17.15 Uhr.

Mit Kreistänzen das Leben feiern Rita Kaelin-Rota. 29. Dezember.

Silvesterabend im Kloster Gottesdienst um 17.30 Uhr; festlicher Abend ab 19.30 Uhr im Klosterkeller (frühzeitige Tischreservation).31. Dezember, ab 17.30 Uhr.

Musik und WortAnschliessend Möglichkeit zum festli-chen Abendessen. 1. Januar, 17.15 Uhr.

Feuer, das wärmende Element!KiK-Bolderntagung. Leitung: KiK Züri (Erika Hotz, Ruth Müller); Referentin: Pfrn. Wilma Finze-Michaelsen.7. Januar. Boldern.

Intervisionsgruppe AltersarbeitKollegiales Coaching mit Moderation. Die Teilnehmenden unterstützen sich gegenseitig in ihrer Arbeit für und mit Seniorinnen und Senioren. Sie erhalten Anregungen aus dem Kompetenzzen-trum Alters- und Generationenfragen Boldern − Landeskirche Zürich. Lei-tung: Walter Lüssi.Starttermin: 9. Januar, 14 bis 16 Uhr. Anschliessend ca. viermal jährlich nach Absprache. Hirschengraben 50, Zü-rich.

Fremde beheimaten (2) – Neuentdeckungen in der BibelThema: «Der Exodus der Sklavin und das Lebensrecht des Wildesels» – wa-rum manche weggehen müssen. 19. Januar, 18.30 bis 21 Uhr. Hirschen-graben 7, Zürich.

Fremde beheimaten (3) – Neuentdeckungen in der BibelThema: «Selig sind, die verfolgt wer-den» – hört Unrecht gegenüber Frem-den nie auf?7. Februar, 18.30 bis 21 Uhr. Hirschen-graben 7, Zürich.

Ausbildungsgruppe ErzählcaféWerkstatt und Experimentierraum für Moderatorinnen und Moderatoren. In der Ausbildungsgruppe werden sich die Teilnehmenden in die Rolle eines Moderators, einer Moderatorin ein-üben und sowohl die Vorbereitung als auch das konkrete Auftreten und die Gesprächsführung durch ein qualifi-ziertes Feedback verbessern. Die be-wusst klein gehaltene Zahl der Teilneh-merInnen der Ausbildungsgruppe Er-zählcafé erlaubt individuelles Arbeiten. 8. Februar, 7. März, 11. April, 9. Mai, 13. Juni, 11. Juli, jeweils am Mittwoch 18 bis 21 Uhr. Hirschengraben 7, Zü-rich.

Ich war ein Suchender ...Vera Bauer, Spezialistin für literarisch-musikalische Bühnenprogramme, bie-tet eine Erwachsenenbildungs-Veran-staltung an, welche das Leben und Schreiben von Hermann Hesse zum Thema hat: Zunächst präsentiert sie ein Hesse-Lebensbild in Wort und Cel-lomusik. Anschliessend folgt ein freier Gesprächsvortrag, in dem Vera Bauer ihre persönliche Annäherung an den Autor als Ausgangspunkt für eine ver-tiefte Auseinandersetzung mit einzel-nen Gedichten, Briefen und Prosatex-ten nimmt. Dabei können Anliegen oder Lieblingsgedichte aus dem Kreis der Teilnehmenden einfliessen und auf-gegriffen werden. «Nicht müde werden...» ist kennzeich-nend für Hesses lebenslange schrift-stellerische Tätigkeit wie auch für sein gesellschaftspolitisches Engagement. Niemals auch wurde er müde, den Le-ser teilhaben zu lassen an seiner Su-che nach dem, was ihm das Leben – mit all seinen Höhen und Tiefen – wert machte, erfahren und in allen Facetten durchlebt zu werden. Vera Bauer, geb. 1961, tritt mit ihren Bühnenprogrammen auf Kleintheater-bühnen der ganzen Schweiz auf, viel-fach auch in Konzertsaal und Kirche (Auftritte am Deutschen Kirchentag).Kontakt und Infos: www.verabauer.ch

Von und fürGemeinden

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Bücher & Medien

Ermutigung zum GlaubenRuedi Reich, Kirchenratspräsident der Zürcher Landeskirche von 1993 bis 2010, blickt in diesem Band auf Statio-nen seines Lebens zurück. Dabei wird sichtbar, wie seine Geschichte auch eine Geschichte seines Glaubens ist. Ruedi Reich war ein ökumenisch enga-gierter Kirchenpolitiker, der wegen ei-ner Erkrankung sein Amt vorzeitig auf-geben musste. Das Buch basiert auf Gesprächen, die kurz vor seinem Spi-taleintritt im Sommer 2010 aufgenom-men wurden. Seine Erinnerungen rei-chen von der Kindheit über das Mar-thaler Pfarramt bis hin zu seiner Zeit als Kirchenratspräsident. In den Reflexionen über Christus und Maria oder auch über geistliche Musik und Poesie erschliessen sich Facetten von Ruedi Reich, die man bisher kaum wahrgenommen hat. Das Buch ist aber auch eine anschauliche Schilderung des Wandels der Zürcher Kirche seit ihren Anfängen vor 500 Jahren. Und es spiegelt wichtige Jahre der Kirchenpo-litik, in denen mit einem neuen Kirchen-gesetz und einer neuen Kirchenord-nung Weichen für die Zukunft gestellt wurden.Ruedi Reich: Geprägt durch den Glau-ben an Christus. Herausgegeben vom Kirchenrat der Evangelisch-reformier-ten Landeskirche des Kantons Zürich. Redaktion: Philippe Dätwyler und Chris tine Voss. 80 Seiten, Fr. 22.–.ISBN 978-3-290-17632-7.

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Hinweise und Veranstaltungen

Was ist christlicher Glaubesch. Die christliche Botschaft sei so einfach, dass man sie auf eine Streich-holzschachtel schreiben könne, sagte der Philosoph Soeren Kierkegaard ein-mal. Helmut Fischer, hessischer Theo-logieprofessor im Ruhestand, stimmt dem zwar zu, braucht dann aber doch 160 Seiten für seine Beschreibung des christlichen Credos. Trotzdem ist die Knappheit und Klarheit beeindruckend. Fischer verkündet nämlich nicht sein

eigenes Dogma, sondern legt die un-terschiedlichsten Denkmuster frei, in denen der Glaube in den verschiede-nen Religionen und Konfessionen sei-ne Ausgestaltung gefunden hat. Er zeigt auch in welchem Spannungsfeld oder in welcher Symbiose sich Theolo-gie und Philosophie im Laufe der Jahr-tausende begegneten. Entstanden ist eine Art Taschenlexikon, das Basiswis-sen über das Reden von Gott liefert.Helmut Fischer: Christlicher Glaube – was ist das? Klärendes, Kritisches, Anstösse. TVZ, 2011. 165 Seiten, Fr. 20.–. ISBN 978-3-290-17614-3.

Die Kerzenflamme – mehr als nur ein Licht!Das Betrachten einer brennenden Ker-ze, das Bild eines Geburtstagskuchens mit brennenden Kerzen oder schon das Wort Weihnachten rufen eine Viel-zahl an Erfahrungen ab und regen zum Nachdenken über Kerzen, Licht und Feste an. Das ist der Ausgangspunkt einer neuen Broschüre in der Reihe «kinderforschen.ch», herausgegeben vom Institut Unterstrass an der PHZH. Es ist das Anliegen der Herausgeberin-nen Florence Bernhard und Eva Ebel, durch die Kooperation der Fächer «Mensch und Umwelt» und «Religion

und Kultur» die Fülle an Erfahrungen, Wissen und Fragen aufzunehmen, das Phänomen des Kerzenlichts aus ver-schiedenen Perspektiven zu betrach-ten und praktische Anregungen für den Schulalltag zu geben.Bestellen: www.kinderforschen.ch

Hundert Jahre «Neue Wege» als Online-AngebotDie monatlich erscheinende schweize-rische Zeitschrift «Neue Wege: Beiträ-ge zu Religion und Sozialismus» zeich-net sich seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1906 durch eine grosse Konti-nuität aus. Mit ihren Beiträgen zu theo-logischen und ethischen Fragen und mit ihren Positionierungen zu innenpoli-tischen und globalen Herausforderun-gen war und ist sie eine unverzichtbare Stimme für die schweizerische Linke. Das Schweizerische Sozialarchiv hat in Zusammenarbeit mit dem Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken die Jahrgänge 1906/07 bis 2006 der Neuen Wege vollumfänglich digitali-siert. Sie sind jetzt öffentlich zugänglich über die Plattform für digitalisierte Zeit-schriften: retro.seals.ch

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Was hinter Hütten liegt

Hinter Hütten kommt das Ende – nicht der Welt, nur des Kantons und einstmals auch der reformierten Rechtgläubigkeit. Das ist Geschichte. Heute baut man in der südlichsten Zürcher Gemeinde ökumenische Brücken statt Schanzwerke.

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Kreuz & Quer

sch. Der Nebel war schneller als der Reporter in seinen profillosen Halb-schuhen. Als dieser endlich den stutzi-gen Weg durch die Wiese hinauf zur Schanz geschafft hatte, holten ihn die Schwaden ein, bevor er den Fotoappa-rat in Anschlag bringen konnte. Den Kirchturm konnte man jetzt nur noch erahnen. Von den Häusern und Höfen, die man von hier aus wunderbar hätte überschauen können: keine Spur. Und auch das Braunvieh, das als Sujet ge-taugt hätte, weil es in dieser Gegend besondere Geltung geniesst und hier auch noch Horn tragen darf, ver-schwand hinter einem dicken grauen Vorhang.

Pfarrer Werner Wagner hatte es kom-men sehen und zum Aufbruch gedrängt. Aber man sass halt gemütlich im Pfarr-haus. Und es gab viel zu fragen und zu hören für einen, der das erste Mal in Hütten Halt macht. Zum Beispiel die verschlungene Geschichte vom ausran-gierten Fischerboot, das die Hüttner vor zwei Jahren vom Zürichsee zu sich hin-auf vor die Kirche karren liessen und das heute in Rumänien einem Fischer einen Job und ein Auskommen garan-tiert. Und das ging so: In Hütten, der proportional kinderreichsten Gemein-de des Kantons, organisiert die Kirche jeweils in den Frühlingsferien ein Kin-derwochenende. Das letzte Mal hiess das Motto «Schiff ahoi». Und damit das Thema eben auch greifbar wurde, orga-nisierte Pfarrer Wagner und das Kate-chetinnenteam für die zwanzig Buben

und Mädchen ein altes Fischerboot, das man unten in Wädenswil nicht mehr brauchen konnte, den Hüttner Kindern aber einen temporären Spielplatz und Gedankenreisen in weite Meere be-scherte. Als das Schiffchen auch diesen Dienst verrichtet hatte, wusste Pfarrer Wagner einen dankbaren Abnehmer. Und zwar in seiner alten Heimat in Sie-benbürgen, das heute zu Rumänien ge-hört. So bekam das Zürcher Fischer-boot seine ursprüngliche Bestimmung

zurück und eine Familie in Osteuropa eine neue Zukunft.

So kann das gehen, wenn man Gren-zen überschreitet und Neues zu denken wagt. In der Kirchgemeinde Hütten macht man das auch in andern Berei-chen. Man ist in diesem 900-Seelendorf vielfach vernetzt, mit der Feuerwehr, mit den Vereinen im Dorf, arbeitet gut und personell verknüpft mit Schul- und Gemeindebehörden zusammen. Und auch über die Dorfgrenze hinaus spannt man mit den Nachbargemeinden zu-sammen: Mit Schönenberg und Hirzel veranstaltet man seit über dreissig Jah-ren Erwachsenenbildungsprogramme unter dem Titel «Forum über den

Berg». Die ökumenische Zusammenar-beit mit der katholischen Gemeinde, die fast zu gleicher Grösse angewach-sen ist, funktioniert problemlos, sagt Pfarrer Wagner. Und das in einem Dorf scharf an der Kantons- und Konfessi-onsgrenze, mit einer Wehranlage, die während der Reformationskriege von den Zürchern Landsknechten gebaut worden war, um die Angriffe der Papst-treuen ennet der Sihl abwehren zu kön-nen. Die Schanz steht immer noch, aber die Gräben – das versichert Pfarrer Wagner – seien hier zugeschüttet. Und wer in der Aussage von der harmoni-schen Ökumene einen freundlichen, aber inhaltslosen Gemeinplatz vermu-tet, dem sei gesagt, dass die Hüttner Konfirmanden nächsten Sommer mit den katholischen Firmlingen nach Rom reisen: «Wir sind sogar an der Papstau-dienz dabei», sagt Werner Wagner, «zweite Reihe!»

kreuz & querVon Feuerthalen bis Hütten, von Nie-derweningen bis Fischenthal. Mit der Rubrik «Kreuz & Quer» nimmt notabe-ne Sie mit auf eine Tour de Zurich der kirchlichen Art. Wir besuchen Zür-cher Kirchgemeinden und treffen dort Menschen, die uns von ihrem Ge-meindeleben erzählen: von ihren Freuden und Sorgen und von dem, was sie einzigartig macht.

«Die Schanz steht immer noch, aber die Gräben – das versichert Pfarrer Wagner –

sind hier zugeschüttet.»

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Monatsagenda der Zürcher Landeskirche

Wann, was, wo ...

Alle Kurse und Events auf:www.zh.ref.ch

Freitag, 16. Dezember

Licht in der FinsternisAdventsretraite. 16. bis 18. Dezember. Kloster Kappel.

Samstag, 17. Dezember

Mütter der Bibel – Kinder der BibelKonzert und Meditation mit Margot Kässmann. 11 Uhr, Grossmünster, Zürich.

Freitag, 23. Dezember

Klostertage zu Weihnachten und zum Jahreswechsel• Weihnachten: 23. bis 26. Dezember. • Jahreswechsel: 30. De-zember bis 2. Januar. Kloster Kappel.

Donnerstag, 29. Dezember

Mit Kreistänzen das Leben feiern 29. Dezember. Kloster Kappel.

Samstag, 31. Dezember

Silvesterabend im Kloster Gottesdienst um 17.30 Uhr; festlicher Abend ab 19.30 Uhr im Klosterkeller. Kloster Kappel.

Sonntag, 1. Januar

Musik und WortAnschliessend Möglichkeit zum festlichen Abendessen. 1. Januar, 17.15 Uhr. Klo-ster Kappel.

Samstag, 7. Januar KiK-BolderntagungLeitung: KiK Züri.7. Januar. Boldern.

Montag, 9. Januar

Intervisionsgruppe AltersarbeitStarttermin: 9. Januar, 14 bis 16 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Mittwoch, 11. Januar

Konfirmationsarbeit mit 50+Jeweils 9 bis 12 Uhr: 11. Ja-nuar, 26. Januar, 1. Februar. Hirschengraben 50, Zürich.

Donnerstag, 12. Januar

Werben für die Kirche 12. Januar, 13.30 bis 18 Uhr; 13. Januar, 9 bis 16.30 Uhr; 26. Januar, 13.30 bis 21 Uhr; 27. Januar, 9 bis 16.30 Uhr. Kursort: Hir-schengraben 50, Zürich.

Samstag, 14. Januar

Impulstagung Bfa/Fasten-opfer 20129 bis 15.45 Uhr. Hirschen-graben 50, Zürich.

Dienstag, 17. Januar

Bilder vom guten Leben17. / 24. / 31. Januar und 7. Februar 2012, jeweils 13.30 bis 16.30 Uhr. Hir-schengraben 7, Zürich.

Kreatives Schreiben17., 24. und 31. Januar. Hir-schengraben 7, Zürich.

Gymnasium UnterstrassInformationsabend für El-tern und Schüler.19.30 bis 21.30 Uhr. Semi-narstrasse 29, Zürich.

Mittwoch, 18. Januar

Impulstagung Bfa/Fasten-opfer 2012 14 bis 17 Uhr im Pfarrei-heim St. Peter und Paul, Winterthur.

Donnerstag, 19. Januar

Fremde beheimaten (2) – Neuentdeckungen in der Bibel18.30 bis 21 Uhr. Hirschen-graben 7, Zürich.

Freitag, 20. Januar

Gymnasium UnterstrassTag der offenen Tür für alle. 7.50 bis 16.30 Uhr. Semi-narstrasse 29, Zürich.

Samstag, 21. Januar

HEKS: Osteuropa-Tag9.15 bis 15.30 Uhr. Kirch-gemeindehaus Schwamen-dingen, Stettbacherstrasse 58, Zürich.

Montag, 23. Januar

Das rpg wissenschaftlich evaluiert. 9 bis 17 Uhr. Hirschengra-ben 50, Zürich.

Dienstag, 24. Januar

Personalführung – prak-tisch! 18.15 bis 21.15 Uhr. Hir-schengraben 50, Zürich.

Mittwoch, 25. Januar

Singen, Tanzen, SpringenLieder und Tänze im Fiire mit de Chliine und im Koli-bri.

19.30 bis 21.30 Uhr. Hir-schengraben 50, Zürich.

Donnerstag, 26. Januar

Aus dem eigenen Handeln lernenHirschengraben 7, Zürich.

Konfliktbewältigung und Vergebung26. Januar, 9. Februar und 1. März. Hirschengraben 7, Zürich.

Samstag, 28. Januar

Sprechen und Auftreten im Gottesdienst 28. Januar, 4. Februar, 8.30 bis 12 Uhr. Hirschengraben 50, Zürich.

Multimedia und Social Media9 bis 16 Uhr. Technopark-strasse 1, Zürich.

Freitag, 3. Februar

Das EnneagrammEinführung. 17.15 bis 20.45 Uhr. Hirschengraben 7, Zü-rich.

Austauschapéro für ZMS-Publisher18 bis 21 Uhr. Hirschengra-ben 50, Zürich.

Offene PfarrstellenBuch am Irchel, 70% 01.08.09Dietlikon, Ergänzungspfarrstelle, 60% 01.08.11Dorf, 70% 01.09.11Ellikon an der Thur, 70% 01.05.11Fehraltorf,Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.05.11Fehraltorf 01.09.11Hausen am Albis 01.03.12Hombrechtikon 01.07.10

Mönchaltorf 01.09.11Niederhasli-Niederglatt 01.09.11Niederweningen 01.02.10Ottenbach 01.10.12Regensdorf 01.10.10Seuzach 01.09.11Urdorf 01.03.11Uster 01.04.12Uster,Ergänzungspfarrstelle, 100% 01.07.11

Wallisellen,Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.03.11Zürich Albisrieden,Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.09.11Zürich Affoltern,Ergänzungspfarrstelle, 80% 01.04.11Zürich Altstetten 01.01.12Zürich Industriequartier,Ergänzungspfarrstelle, 50% 01.09.11Zürich Industriequartier 01.09.11

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P. P.

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Absender:

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Impressum«notabene» ist die Zeitschrift aller, die beruflich, ehrenamtlich oder regelmässig freiwillig in der Zürcher Landeskirche mitarbeiten.

Redaktion und GestaltungChristian Schenk (sch)Blaufahnenstrasse 10, 8001 ZürichTel. 044 258 92 97www.zh.ref.ch/[email protected]

RedaktionssekretariatHelena Klö[email protected]. 044 258 92 13

HerausgeberEvang.-ref. Landeskirche des Kantons ZürichKirchlicher Informationsdienst kid

DruckRobert Hürlimann AG, Zürich

Auflage6900 ExemplareErscheint monatlich mit Doppelnummern im Juli/August und Dezember/Januar.

Nächste AusgabenNr. 1/2012 (Februar, Woche 7)Nr. 2/2012 (März, Woche 11)Redaktionsschluss: Am 15. des Vormonats

notabene-Denkzettel

Eine Illustration von Daniel Lienhard, Illustrator, Zürich.

Titelbild: Die streetchurch setzt in ihren Gottesdiensten auf Rap und Hip Hop und verbreitet begründete Hoffnung.Foto: streetchurch