Corporate Architecture vermittelt UnternehmenswerteBauten für die E.ON Avacon AGvon Anton Anneser
Transparente Eingangssituation E.ON Avacon Stendal
Fortsetzung auf Seite 3
Gymnasium CarolinumEin öffentlich genutztes Gebäude wurde in Abschnitten saniert.
Fortsetzung auf Seite 5
Siliziumanlage in BitterfeldIn Sachsen-Anhalt entsteht eine Fertigungsanlage für Solarsilizium.
Fortsetzung auf Seite 7
Betriebsrestaurant Wolff Die pbr AG erstellte die Planung für ein Betriebsrestaurant für 450 Personen.
Fortsetzung auf Seite 4
Immer mehr Unternehmen ver-
stehen ihre Gebäude nicht nur
als reine Funktionsbauten, son-
dern als dreidimensionale Symbole
für ihre Marken und Produkte. Fir-
men beziehen Architektur bewusst
in ihre Unternehmenskommunika-
tion und Markenstrategie ein und
vermitteln somit Werte, für die ihre
Produkte stehen, schon in den
Gebäuden und Räumen, in denen
sie hergestellt oder verkauft
werden.
Vor allem gilt dies für Branchen,
die durch eine bewusste Inszenie-
rung ihrer Marktauftritte dem Kun-
den einen emotionalen Mehrwert
bieten. Man stelle sich in diesem
Zusammenhang beispielsweise die
Verkaufsstätten, Museen und Ver-
waltungssitze der Automobilindus-
trie vor. Corporate Architecture fin-
det aber auch bei Unternehmen
Anwendung, die ihre Unterneh-
menskultur nach innen, also gegen-
über den Mitarbeitern kommunizie-
ren wollen.
Welche Werte vermittelt ein
Energiedienstleister wie E.ON Ava-
con vor seinen Kunden? In Zeiten
zunehmender Ressourcenknapp-
heit und einem offenen, globalisier-
ten Energiemarkt stellen für einen
Energiedienstleister Versorgungssi-
cherheit, Zuverlässigkeit und Kun-
dennähe einen emotionalen Mehr-
wert dar, der die Kunden dazu ver-
anlassen kann, nicht zu anderen
Anbietern aus anderen Regionen zu
wechseln, sondern bei dem
gewachsenen, bekannten Versorger
vor Ort zu bleiben. Dies soll aus
Sicht des Energiedienstleisters
durch die Anwesenheit in der Flä-
che, durch Service-Mitarbeiter vor
Ort und Verwaltungsstandorte für
administrative Aufgaben erreicht
werden.
E.ON Avacon hat an einer Reihe
von Standorten in Neubauten und
Sanierungen investiert und dies
auch vor der Bevölkerung und Poli-
tik kommuniziert. Bei den entstan-
denen Bauten vermittelt die Archi-
tektur Werte des Unternehmens
nach außen. Der Eindruck von
Zuverlässigkeit und Erreichbarkeit
wird durch die Präsenz vor Ort
erzeugt. Solide, repräsentative,
aber nicht aufdringliche Gebäude
vermitteln, dass mit den finanzi-
ellen Mitteln der Stromkunden
gewissenhaft gewirtschaftet wird.
Offene, einladende Gebäude bieten
den Kunden und Verbrauchern
gegenüber Transparenz.
Auch innerhalb des Unterneh-
mens war eine Umstellung der Mit-
arbeiterräume notwendig. So wur-
den am Standort Salzwedel aus
geschlossenen Büroräumen offene
Bürolandschaften mit verglasten
Trennwänden. Teeküchen wurden
bewusst als Meetingpoints gestal-
tet. Betriebsinterne Kommunika-
tion besitzt einen hohen Stellen-
Dipl.-Ing. Anton Anneser ist seit 2000 als Architekt bei der pbr Planungsbüro Roh-ling AG tätig. Als Projektleiter hat er bereits zahlreiche Bauvorhaben verant-wortet. Zu den von ihm betreuten Pro-jekten gehören neben dem Neubau des Gymnasiums Gransee, der Neubau einer Wohnanlage mit 93 Wohnungen in Mün-chen-Haar sowie der Umbau und die Sanierung des Internats des Sportgym-nasiums Magdeburg.
Kurzvorstellung
EditorialKlimaschutzNeue Impulse für die RedaktionNeue Werkberichte
Informationen der pbr AG Ausgabe 3 | Dezember 2007
Bauten für die E.ON Avacon AGKühlleistung einer Raumdecke Neubau Betriebsrestaurant Wolff, Walsrode
Sanierung und Neubau Gymnasium Carolinum OsnabrückProjekt-TelegrammNeubau Botschaft Pretoria, Südafrika
Neubau einer Siliziumanlage in BitterfeldBrandschutztechnische Planung und Objektüberwachung
Beziehungsintelligenz für erfolgreiches Handeln
S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 5 Projekte S. 7 Projekte S. 8 Fokus
Neue Werkberichte
Zwei weitere Planungsprojekte
wurden in die Reihe der pbr-Werk-
berichte aufgenommen. Der pbr-
Werkbericht „Bode-Museum Berlin“
dokumentiert die Grundinstandset-
zung der denkmalgeschützten Bau-
substanz auf der Museumsinsel in
Berlin. Der zweite Werkbericht the-
matisiert den besonderen Sanie-
rungs- und Modernisierungsansatz
des Planungsprojekts „Gymnasium
Carolinum Osnabrück“. Auf Seite 5
dieser Ausgabe der
team@work berichtet
Christoph Bierschenk
von der Sanierung des
Gymnasiums Caroli-
num in Abschnitten. Die
pbr-Werkberichte kön-
nen wie alle anderen
Exemplare der Reihe
bei Stephanie Pfabe
(pfabe.stephanie@pbr.
de) bestellt werden.
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
besonders die imposanten Bauten der Fahrzeughersteller BMW, VW
und Mercedes verdeutlichen, dass Corporate Architecture heute ein
fester Bestandteil der Unternehmensdarstellung geworden ist und
in verschiedenen Medien thematisiert wird. Auch die pbr AG berät
Unternehmen in Fragen der Gestaltung von Gebäuden, um einen
einheitlichen Unternehmensauftritt zu erreichen. In dieser Ausgabe
der team@work berichten wir von den Planungen nach Gesichts-
punkten der Corporate Architecture für vier Standorte des Energie-
dienstleisters E.ON Avacon.
Industriebauten kennzeichnen einen Tätigkeitsschwerpunkt der
pbr AG. So werden der Neubau einer Stranggussanlage für das
Stahlwerk Bous der Georgsmarienhütte GmbH und der Neubau
einer Siliziumanlage in Bitterfeld vorgestellt. Darüber hinaus infor-
mieren wir über den aktuellen Stand der Planung für das Betriebs-
restaurant der DOW Wolff Cellulosics GmbH in Walsrode.
Baumaßnahmen an öffentlich genutzten Gebäuden müssen häu-
fig während eines fortlaufenden Betriebs der Einrichtung realisiert
werden. In einem Beitrag verdeutlichen wir, wie die umfangreichen
Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen am Gymnasium
Carolinum in Osnabrück bei gleichzeitigem Lehrbetrieb dank einer
klaren Planung der Bauabschnitte ermöglicht wurden.
Die pbr AG bietet über die reinen Planungsleistungen hinaus auch
verschiedene baunahe Dienstleistungen an. So thematisiert ein wei-
terer Artikel, wie ein Gutachten der pbr AG zur Kühlleistung einer
Kühldecke schwere Baumängel aufzeigen konnte. Ferner berichten
wir von der wachsenden Bedeutung des frühzeitigen Brandschutzes
bei der Bauplanung sowie den Möglichkeiten der Brandschutztech-
nischen Planung und Objektüberwachung durch die pbr AG.
Auslandsbauten nehmen für die pbr AG einen immer bedeu-
tenderen Teil des Tagesgeschäfts ein. Deswegen bieten wir Ihnen in
dieser Ausgabe der team@work auch Einblicke in die Planungstätig-
keiten für den Neubau des Generalkonsulats in Pretoria, Südafrika.
Einen externen Beitrag leistet Andreas Dolle, der die Inhalte sei-
nes Vortrags bei einem Führungskräftetraining der pbr AG zusam-
menfasst. Er erstellt eine Übersicht verschiedener Persönlich-
keitstypen und macht deutlich, wie die Eigenschaften dieser Typen
die Entscheidungsfindung sowie das soziale Verhalten im Unterneh-
men beeinflussen.
Viel Spaß beim Lesen
Die Redaktion
Impressum:
Herausgeber:
pbr Planungsbüro Rohling AG
Architekten und Ingenieure
Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück
Telefon (05 41) 94 12 - 0 . Telefax (05 41) 94 12 - 3 45
E-Mail [email protected] . Internet www.pbr.de
Redaktion: Karina Bolte, Hubert Conrady, Guido Fehren, Jörg Frenzel, Claudia Klingbeil, Hermann Kuhl, Hartmut Lückemeyer . Kontakt zur Redaktion: [email protected] . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Anton Anneser, Christoph Bierschenk, Karina Bolte, Michael Bracke, Andreas Dolle, Martin Glane, Stefan Herde-mann, Martin Hölscher, Reiner Horstmeyer, Dr. Peter Kaiping, Claudia Klingbeil, Hartmut Lückemeyer, Stefanie Mescheder, Nina Vinke . Fotos: ADM Institut, Klemens Ortmeyer, pbr AG . Konzeption, Grafik, Satz und Layout: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osnabrück . Druck: Günter Druck, Georgsmarien hütte Auflage: 900 Exemplare
Neue Impulse für die Redaktion
Die Themen für die dreimal jähr-
lich erscheinende team@work wer-
den von einer mehrköpfigen Redak-
tion zusammengestellt. Neue
Impulse für die Arbeit der Redak-
tion will ab sofort Karina Bolte ein-
fließen lassen. Wir freuen uns, dass
die staatlich geprüfte Hochbau-
tech nikerin das Redaktionsteam
verstärkt. Karina Bolte ist seit
2001 im Unternehmen und arbeitet
im Geschäftsbereich Architektur am
Standort Osnabrück. Wir wün-
schen ihr viel Spaß und kontinuier-
lich gute Ideen. Anregungen für
Beiträge und Themen können auch
an [email protected] gemailt wer-
den.
„Energieeffizienz“, „Nachhaltigkeit“, „Green Building“, es
gibt kaum eine Ingenieurzeitschrift, die diese Themen
derzeit nicht verstärkt behandelt.
Zwar gibt es seit vielen Jahren eine große Anzahl
von guten – meist hoch geförderten – ökologischen
Bauten, jedoch war in Zeiten lahmender Wirtschaft
meist wenig finanzieller Spielraum, um auch bei nor-
malen Bauaufgaben zusätzliche Investitionen in ener-
giesparendes Bauen vorzunehmen.
Der aktuelle Klimagipfel in Bali hat erneut deutlich
gemacht, dass ein Umdenken auf breiter Front not-
wendig ist. Gerade in den Industrienationen ist der
Gebäudeenergieverbrauch hierbei ein wesentlicher
Punkt. Und vielleicht lässt die jetzige Konjunkturent-
wicklung auch etwas mehr Möglichkeiten, die Zukunft
zu planen.
Natürlich gilt auch heute noch bei vielen Investitions-
entscheidungen, dass der Ökonomie der Vorrang vor
der Ökologie eingeräumt wird. Aber ein Sinneswandel
findet statt. Gute, ökologisch gebaute und energieeffi-
ziente Gebäude werden als Markenzeichen einer Stadt
oder eines Unternehmens angesehen. Wie ein
Gebäude durch hochwertige Gestaltung den Anspruch
seines Bauherren zur Baukultur darstellt, so demons-
trieren die inneren, ökologischen Werte eine eigene
Bauqualität. Dass diese inneren Werte zukünftig durch
den Energiepass stolz der Öffentlichkeit präsentiert
werden können, mag als zusätzlicher Anreiz gelten.
Zur Entwicklung einer technologisch, ökologisch
geprägten Baukultur sind Architekten und Ingenieure
in der ersten Verantwortung. Neben einfachen Maß-
nahmen sind intelligente, machbare und bezahlbare
Ideen gefragt. Zusammen mit den Bauherren sind
diese Ideen umzusetzen. Erst die Kombination von
weitsichtigen Entscheidungen und Ingenieurkunst
kann die Verpflichtung zur Nachhaltigkeit erfüllen,
unsere Erde den kommenden Generationen in einem
geordneten Zustand zu hinterlassen.
Klimaschutzvon Dr. Peter Kaiping
Vorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
2 Dialog
wert und wird mit diesen architek-
tonischen Mitteln gefördert. Trans-
parenz herrscht nicht nur außen vor,
sondern auch im Inneren.
Am Anfang der Zusammenarbeit
mit der E.ON Avacon AG stand ein
eingeladener Realisierungswett-
bewerb für den Neubau der Kon-
zernzentrale in Helmstedt, in dem
die pbr Planungsbüro Rohling AG
den Bauherrn überzeugen konnte.
Es folgte ein erfolgreicher Wettbe-
werb für den Standort Stendal. Hier
wurde die vorhandene, denkmalge-
schützte Bausubstanz einer alten
Maschinenhalle integriert und zu
modernen Mehrzweck- und Bespre-
chungsräumen umgebaut. Weitere
Bauaufgaben in der Folge waren
die Sanierung eines Verwaltungsge-
bäudes aus den 60er Jahren in
Nienburg a. d. Weser sowie der
Neubau des Standortes in Salz-
wedel. In allen Bauten wiederholen
sich die vorgenannten Themen in
der Gestaltung und Wirkung nach
außen sowie die Umsetzung der
Unternehmenskultur im Gebäu-
deinneren. Mit einer an den ver-
schiedenen Standorten annähernd
einheitlichen, sich wiederholenden
Architektur werden dem Kunden
eindeutige Identifikationsmerkmale
geboten. Eine vollständig ein-
heitliche Gebäudegestaltung war
weder vom Auftraggeber erwünscht,
noch war sie erforderlich. Vielmehr
sollte die Architektur individuell an
den jeweiligen Standort angepasst
werden.
E.ON Avacon AG, Standort Salzwedel
E.ON Avacon AG, Standort Helmstedt
E.ON Avacon AG, Standort Stendal
E.ON Avacon AG, Standort Nienburg
3Projekte
Kubus auf einem SockelNeubau Betriebsrestaurant DOW Wolff Cellulosics GmbH, Walsrode von Reiner Horstmeyer und Nils Grieger
Die DOW Wolff Cellulosics
GmbH beauftragte Ende
Januar 2007 die pbr AG mit
der Gesamtplanung für den Neu-
bau eines Betriebsrestaurants. Auf-
grund betriebsinterner Abläufe war
es notwendig, die Planung und
Ausführung in kürzester Zeit umzu-
setzen, d. h. Fertigstellung und
Nutzung des Gebäudes zum
31.12.2007.
Für die Ausführung der Bauleis-
tung und Kücheneinrichtung muss te
jeweils ein Generalunternehmer
nach einer Ausschreibung mit Ein-
heitspreisen für Positionen und
Massen gefunden werden. Auch
die Planung der Gebäudetechnik
und Kücheneinrichtung erfolgte
durch die pbr AG.
Die zu planende Größe des
Gebäudes spiegelt sich in den nach-
folgenden Zahlen wider. Das
Gebäude hat eine Nettogrundriss-
fläche von 1.727 m² und einen
Rauminhalt von 8.500 m³. Es wurde
ausgerichtet auf 450 Verpflegungs-
teilnehmer und dient auch als Ver-
sammlungsstätte für innerbetrieb-
liche Informationsveranstaltungen
mit ebenfalls bis zu 450 Personen.
Die reine Bauzeit reduzierte sich
durch die notwendige Planungszeit
für das Genehmigungsverfahren
und die Ausschreibung auf fünf
Monate.
Der Baukörper hat die Form
eines Kubus, der auf einem Sockel
platziert wurde. Dieser wird im
Gastbereich stark unterschnitten.
Eine großzügige, lichtdurchflutete
Glasfront trennt den Speiseraum
vom Außenbereich/Terrasse, der
die Kubusform begrenzt. Ein wei-
terer eingeschobener Kubus wurde
als Baukörper mit einem separaten
Café- und WC-Bereich im Speise-
raum platziert. Die horizontale Lini-
enführung – das Thema des Gebäu-
des – wird durch die Gebäudelänge
und die entsprechend abgestimmte
Fassadengestaltung unterstützt.
Im nordwestlichen Bereich wur-
den die Küchenräume und im süd-
östlichen Bereich der Speiseraum
und Cafébereich mit Garderobe und
WC-Anlagen angeordnet. Bei einer
Betriebsversammlung wird die Ein-
richtung auf eine Reihenbestuhlung
umgestellt.
Das Gebäude befindet sich auf
dem Werksgelände in einem „Bom-
litzbogen“ und ist passend zur Topo-
graphie einer Werkstraße und der
Uferzone des Flusses Bomlitz aus-
gerichtet.
In der konstruktiven Ausbildung
des Gebäudes erfolgte eine Kombi-
nation aus massiver Mauerwerks-
und Stahlbetonkonstruktion für den
Teil der Küchenräume. Im Bereich
des Gastraumes wurde das Trag-
werk in Form eines weitgespannten
stützenfreien Stahlbetonbinders
auf Stahlbetonstützenkonstruktion
gewählt.
In der Fassadengestaltung
erfolgt somit eine klare Trennung
zwischen Wärmedämmverbund-
system und Glasfassade.
Heute ist erkennbar, dass mit
großem Einsatz und Willen des
Generalunternehmers zur Zusam-
menarbeit das Gebäude pünktlich
seiner Bestimmung übergeben
wird.
Trotz Klimaanlage 35 °C im BüroGutachten zur Kühlleistung einer Raumdecke von Martin Glane
Die Temperaturen in der Vor-
standsetage einer großen
Bank erreichten auch in den
nur durchschnittlich warmen Som-
mermonaten 2005 und 2006 Werte
von mehr als 35 °C. Der 2002
errichtete Neubau der Bank ist
jedoch mit Kühldecken und Vollkli-
maanlagen ausgestattet. Diese ver-
fügen über eine Leistungsfähigkeit,
mit der auch bei intensiver Sonnen-
einstrahlung und hohen Außentem-
peraturen angenehme Klimakondi-
tionen aufrecht erhalten werden.
Weil für den Bauherrn unklar war,
ob Planungs- oder Ausführungsfeh-
ler die Ursache für die unerträglich
hohen Temperaturen waren, wurde
ein Beweissicherungsverfahren
beim zuständigen Landgericht
beantragt. Das Gericht beauftragte
die pbr Planungsbüro Rohling AG
mit der Erstellung eines Sachver-
ständigengutachtens. Die Prüfung
der erstellten Planungsberech-
nungen und der Prüfzeugnisse der
Kühldecken ergab, dass die
Leistungen rechnerisch ausreichen.
Bei einem Vor-Ort-Termin stellte
sich jedoch heraus, dass nicht der
geplante Deckentyp mit integrierten
Kapillarrohren, sondern eine Stan-
dard-Gipskarton-Platte mit aufge-
legten Kapillarrohren eingebaut war.
Die Leistung dieses Deckentyps ist
schon nach Herstellerangaben um
25 % geringer als die geforderte
Leistung. Es fehlte auch die vom
Hersteller vorgesehene Mineralfa-
serauflage. Die Kapillarrohre lagen
ungeordnet auf der GK-Platte. Dies
erklärt, dass die Thermographieauf-
nahmen Oberflächentemperaturen
von 22 °C bis 24 °C mit einigen küh-
leren Flecken zeigten. Wärmeleis-
tung konnte also mit dieser Kühl-
decke nicht abgeführt werden.
Die Empfehlung des Sachver-
ständigen konnte deshalb nur hei-
ßen, die gesamte Kühldecke aus-
zutauschen. Die geschätzten
Kosten für die Maßnahme belaufen
sich auf 250.000 - 300.000 Euro.
Martin Glane ist öffentlich
bestellter und vereidigter Sachver-
ständiger. Er erteilt Informationen
unter [email protected].
4 Projekte
Bauen in AbschnittenSanierung und Neubau Gymnasium Carolinum Osnabrück von Christoph Bierschenk
Das Gymnasium Carolinum
in Osnabrück ist mit sei-
ner über 1200-jährigen
Geschichte eine der ältesten Schu-
len Deutschlands. Die pbr AG
erstellte die Planung zur Sanierung
und Modernisierung denkmalge-
schützter Bestandsbauten, wenig
eingegliederter Erweiterungs-
bauten aus den 70er Jahren und
die Neugestaltung des ehemaligen
Klosterhofes sowie die Planung
eines Neubaus. Ein vorausschauen-
der Ansatz war erforderlich, in dem
die Baumaßnahmen in aufeinander
aufbauende Abschnitte aufgeteilt
wurden. So war etwa eine genaue
zeitliche Abstimmung der lärmin-
tensiven Bauphasen mit den Schul-
schließzeiten erforderlich, weil die
Baumaßnahmen bei fortlaufendem
Schulbetrieb realisiert werden mus-
sten.
Der erste Bauabschnitt umfasste
den Dachgeschossausbau des Klos-
terflügels. Durch diese Maßnahme
entstand Platz für die Verlagerung
der Funktionen Verwaltung, Lehrer-
zimmer und Bibliothek. Dem Ver-
waltungsbereich sind Büros, eine
Bibliothek und das Schulleiterzim-
mer zugeordnet. In den folgenden
Bauphasen entstanden in dem
zuvor von der Verwaltung genutzten
Gebäudeteil acht neue Klassen-
räume für die Klassen 5 und 6. Die
Fachklassenräume und der so
genannte Haseflügel wurden mit
Schwerpunkt auf Verbesserung des
Brandschutzes saniert und mit
neuer Medientechnik ausgestattet.
Um auch den hohen Ansprüchen an
eine ökologische Energienutzung
gerecht zu werden, erhielten die
Fassaden eine Wärmedämmung.
Der Klosterhof wurde zum
neuen Haupteingangsbereich des
Carolinum umgestaltet. In der ehe-
maligen Hausmeisterwohnung und
einem angeschlossenen Neubau
entstand das sogenannte Café
Caro, die schuleigene Cafeteria mit
100 Sitzplätzen.
Das Sanierungs- und Moderni-
sierungskonzept der pbr AG respek-
tiert die Geschichte des Ortes,
bezieht das unmittelbare und
nähere Umfeld in die Planung ein
und gelangt so zu einem homo-
genen Ensemble von Baukörpern
verschiedener Baustile.
5Projekte
Lindner Park-Hotel Hagenbeck, HamburgAm Tierpark Hagenbeck in Hamburg entsteht das erste Tierpark-Themen-Hotel der Welt. Das fünfgeschossige Familien- und Kongresshotel der Lindner-Gruppe wird nach Fertigstel-lung 159 Zimmer, ein Restaurant, einen Ballsaal, einen Wellnessbereich und unterschiedliche Veranstaltungs-räume zur Verfügung stellen. Der Baufortschritt kann per Webcam unter www.pbr.de beobachtet wer den.Leistungen pbr Gesamtplanung
Neubau Besucherzentrum KalkrieseAuf dem Gelände der legendären Varusschlacht entsteht als Erweite-rung von Museum und Park Kalkriese ein neues Besucherzentrum. Der architektonische Entwurf stammt von den Schweizer Architekten Gigon/Guyer, die auch schon den 2002 eröff-neten Museumsbau gestalteten. Baubeginn für das zweigeschossige Gebäude mit einer Grundfläche von 800 m² soll im März 2008 sein. Leistungen pbr Gesamtplanung, Architektur in Arge mit Gigon/Guyer, Zürich
Projekt-Telegramm
Forum am Dom, OsnabrückDas Bistum Osnabrück lässt die Räume des Seelsorgeamtes und des Diözesanmuseums zum „Forum am Dom“ umbauen. So wird ein Info- und Begegnungszentrum geschaffen, das rechtzeitig zum 97. Deutschen Katholikentag, der im Mai 2008 in Osnabrück stattfinden wird, fertig gestellt werden soll. Beeindruckend ist die hölzerne Rohbaukonstruktion des Probensaals für den Domchor.Leistungen pbr Gesamtplanung, Architektur in Arge mit cba Luxemburg
Windkraftgetriebefertigung Eickhoff KlipphausenAm 23. Oktober 2007 wurde im säch-sischen Klipphausen der Grundstein für den Bau eines modernen Ferti-gungs- und Montagewerkes für Windkraftgetriebe gelegt. Bauherr ist das Bochumer Maschinenbauunter-nehmen Eickhoff. Ab Anfang 2009 sollen in Klipphausen jährlich bis zu 500 Getriebe für Windkraftanlagen produziert werden. 170 neue Arbeits-plätze werden durch die Investition geschaffen. Leistungen pbr Gesamtplanung
„Andere Länder – andere Sitten“Neubau Botschaft Pretoria, Südafrikavon Nina Vinke
Dieses Sprichwort fand das
Planungsteam der pbr AG
bei einem Neubauprojekt in
Pretoria, der Regierungshauptstadt
von Südafrika, bestätigt. Bis 2011
wird dort ein neues Gebäude für
die deutsche Botschaft errichtet
werden. Aufgrund von gesundheits-
gefährdenden Altlasten ist das
vorhandene Gebäude nicht mehr
nutzbar.
In einem ersten Schritt muss
das Grundstück für den Neubau
direkt an der Autobahn von Felsbro-
cken und dem Bauschutt vorheriger
Bebauungen geräumt werden. Die
vom pbr geschätzten Kosten zur
Entsorgung des Materials betrugen
nach deutschen Maßstäben
ca. 50.000 €. Aufgrund der gerin-
gen Löhne in Afrika können die
Maßnahmen dort jedoch für einen
Bruchteil der veranschlagten Kosten
realisiert werden.
Es stellte sich heraus, dass das
Zeitfenster für die Baumaßnahmen
größer
bemessen werden muss, als in der
ursprünglichen Terminablaufpla-
nung vorgesehen. Denn das Fehlen
qualifizierter Arbeiter führt zu Verzö-
gerungen bei der Baurealisierung.
Auch die Beschaffung von hochwer-
tigem Baumaterial muss in der Zeit-
planung berücksichtigt werden.
Laut Aussagen eines ortsansäs-
sigen Architekten bestehen grö-
ßere planerische Freiheiten als in
Europa – selbst während der Reali-
sierungsphase.
Bausicherheit hat in Südafrika
nicht die Priorität, die sie in Westeu-
ropa genießt. Die Koordination von
Sicherheits- und Gesundheitsschutz
(SiGeKo) würde beispielsweise
sicherstellen, dass das Baugerüst
über Fassadenveranke-
rungen , Abs tu r z -
kanten, Knieleisten,
Leitern, Fangein-
richtung etc. ver-
fügt, was bisher
dort nicht der
Fall ist.
größer über Fassadenvera
rungen , Abs t
kanten, Knieleis
Leitern, Fang
richtung etc
fügt, was bi
dort nicht
Fall ist.
6 Projekte
Dem Feuer keine ChanceBrandschutztechnische Planung und Objektüberwachung von Martin Hölscher
S pätestens der Brand des
Flughafens Düsseldorf 1996
hat den Brandschutz und vor-
beugende Planungskonzepte in den
Blickpunkt gerückt. Die Landesbau-
ordnungen verlangen den Nach-
weis der Anforderungen an den
Brandschutz ebenso wie den Nach-
weis der Anforderungen an die
Standsicherheit. Auch die Überwa-
chung der Umsetzung der geplanten
Brandschutzmaßnahme während
der Bauausführung ist von großer
Bedeutung. Genehmigungsbehör-
den fordern zunehmend Bestätigun-
gen für die Umsetzung der Brand-
schutzkonzepte am Bau. Die pbr AG
hat sich im Bereich des Brand-
schutzes spezialisiert. Diese Bera-
tung kann in allen Leistungs phasen
abgedeckt wer den.
Der Grundstein für eine geneh-
migungsfähige Planung und
kostenoptimierte Lösung wird mit
der frühzeitigen brandschutztech-
nischen Untersuchung und der
darauf abgestimmten Vor- und Ent-
wurfsplanung gelegt. Dokumentiert
wird dies über ein Brandschutzkurz-
konzept mit möglicher Brandschutz-
plandarstellung und Risikoabschät-
zung. Vor Behördengesprächen
werden mögliche Kompensations-
maßnahmen erarbeitet und Sonder-
Zustimmungsverfahren vorbereitet.
Zur Genehmigungsplanung erstellt
die pbr AG das Brandschutzkonzept.
Mit der Vorlage des Brandschutz-
konzeptes können spätere Anpas-
sungen der Planung weitestgehend
ausgeschlossen werden. Eine
Vorabstimmung mit Behörden und
der Feuerwehr vor Einreichung der
Genehmigungsplanung ist möglich.
Somit ist die Weiterplanung auch
bei einem laufenden Zustimmungs-
verfahren gesichert und die Wahr-
scheinlichkeit von Überarbeitungen
wird minimiert. Zur Ausführungs-
planung entwickelt die pbr AG bau-
gerechte Lösungen. In der Aus-
schreibungsphase werden zulas-
sungskonforme Bauprodukte und
Bauarten benannt. Für die Umset-
zung der Planungsvorgaben haben
wir stufenweise Kontrollchecks ent-
wickelt:
• Prüfstufe 1: Prüfen der Zulas-
sungen, Prüfzeugnisse und Kon-
formitätsbescheinigungen
• Prüfstufe 2: Überwachung der
ordnungsgemäßen Ausführung
• Dokumentationsstufe 1: Erstel-
lung einer Brandschutzakte, Auf-
zeigen der Inspektions- und War-
tungspflichten
• Dokument a t i onss tu fe 2 :
Abschluss der Brandschutzakte,
Zusammenführung aller Abnah-
mebescheinigungen
Die pbr AG kann somit frühzeitig
und durchgängig Projekte ganzheit-
lich betrachten. Die qualifizierte
Beratung stellt ein weiteres Merk-
mal der pbr AG dar.
Solarsilizium made in GermanyNeubau einer Siliziumanlage in Bitterfeld von Michael Bracke
I m Chemiepark Bitterfeld in Sach-
sen-Anhalt entsteht eine der
bundesweit größten Fertigungs-
anlagen für Solarsilizium. Die PV
Silicon AG, ein Unternehmen der
PV Crystalox Solar Gruppe, lässt
am Standort Bitterfeld einen Gebäu-
dekomplex mit einem Gesamtinves-
titionsvolumen von ca. 100 Mio. €
erbauen. Die pbr Planungsbüro
Rohl ing AG Jena
erstellt in diesem Projekt die Gebäu-
deplanung und die Planung der
technischen Ausrüstung für das
Kernstück der Anlage, den Reaktor-
bau, sowie das Funktionsgebäude
mit Verwaltungsbereich, Cafeteria,
Umkleiden und Sozial räumen. Ein
zusätzliches Supportgebäude mit
Werkstätten und Lagerbereichen
ergänzt den Komplex. Der Chemie-
park Bitterfeld ist eine der bedeu-
tendsten Chemieregionen inner-
halb der Europäischen Union.
Eine besondere Herausforde-
rung bei diesem Bauprojekt ist die
enge Abstimmung der Gebäudepla-
nung mit der von der Degussa AG
erbrachten Planung der Anlagen-
technik. Die Fertigstellung der Neu-
bauten ist für Oktober 2008 ge plant.
Anfang 2009 soll die Inbetrieb-
nahme erfolgen. Nach einem Pro-
duktionsvolumen von 900 Tonnen
Solarsilizium im ersten Jahr sollen
in den folgenden Jahren bis zu
1.800 Tonnen in Bitterfeld produziert
werden. Die Degussa AG, die am
Standort Bitterfeld eine Niederlas-
sung betreibt, liefert das hochreine
Rohmaterial Chlorsilan an. Das in
Bitterfeld hergestellte Solarsilizium
wird an anderen Standorten der PV
Crystalox Solar Gruppe zu soge-
nannten Ingots und Wafern – Bar-
ren und Scheiben – weiterverarbei-
tet. Abnehmer dieser Produkte ist
die photovoltaische Industrie.
Beispiel eines Brandschutzplanes
7Projekte
Persönlichkeitstypen in FarbeBeziehungsintelligenz für erfolgreiches Handelnvon Andreas Dolle
Wer hätte nicht gerne
sofort eine Idee, wie
der optimale Umgang
mit dem einen oder anderen Kolle-
gen wäre? Nicht selten hätten wir
auch gerne Strategien, die uns hel-
fen, eine Idee oder ein Angebot
genau so zu präsentieren, wie es
der andere am besten versteht.
Eine der wichtigsten Aufgaben von
Unternehmern, Führungsmitarbei-
tern und Beratern ist die Entwick-
lung von Kompetenzen, die über
reine fachliche Qualifikationen
hinausgehen: Sozial- und Kommu-
nikationskompetenzen sind hier
gefragt. Der Schlüssel dazu sind
Selbstbewusstsein und Fremdver-
ständnis.
Der Mitarbeiter, der fähig und
bereit ist, über eine begrenzte Auf-
gabenerfüllung hinaus zu denken
und neben seiner fachlich begrün-
deten Kompetenz soziale Fähig-
keiten entwickelt, wird in der Lage
sein, nach innen wie nach außen
erfolgreicher zu kommunizieren.
Die wesentlichen Kennzeichen des
sozialkompetenten Menschen im
Umgang mit anderen sind Kommu-
nikations-, Integrations-, Kompro-
missfähigkeit, Toleranz, Achtung vor
anderen, Verständnisbereitschaft,
Einfühlungsvermögen, Offenheit
und Fairness. Aber wie entwickelt
man Verständnis und Offenheit für
andere?
Wenn wir mit anderen Men-
schen zusammenarbeiten, ist es
entscheidend, sich bewusst zu
machen, dass wir alle unterschied-
lich sind. Die Entwicklung der
Menschheit hat gleichzeitig gezeigt,
dass derjenige dauerhaft am erfolg-
reichsten sein wird, dem es gelingt,
in Übereinstimmung und Harmonie
mit seiner Umwelt zu leben. Wenn
Mitarbeiter in der Lage sind, auf die
Bedürfnisse der Kollegen, Mitarbei-
ter, Chefs, Kunden und Partner rich-
tig einzugehen, so verbessern sich
automatisch die sozialen Bezie-
hungen und die damit verbundenen
gemeinsamen Erfolgschancen. Sich
an das Verhalten anderer anzupas-
sen, ist aber nicht unbedingt immer
eine natürliche Gabe, sondern auch
eine erlernbare Fähigkeit. Eine ent-
scheidende Frage dabei ist: Wie
entwickelt, erlernt oder fördert man
diese Kompetenzen?
Eine Möglichkeit zur Förderung
der sozialen Kompetenzen bieten
Analysen auf der Basis verhal-
tenstypologischer Modelle. Das
verhaltenstypologische Modell
„DISG“ beispielsweise ermöglicht
einige „Aha-Erlebnisse“ zur eige-
nen Persönlichkeit sowie zu Per-
sönlichkeits-, Verhaltens- und Moti-
vationsstrukturen von Kunden und
Mitarbeitern. Dieses Modell macht
„psychologische Typen“ und ihre
Verhaltensmuster kenntlich. Das
Profil beschreibt, auf welche Art
und Weise Menschen bevorzugt
Informationen aufnehmen und wie
sie aufgrund dieser Informationen
ihre Entscheidungen treffen.
Solche Modelle, die oft auch zur
Selbstanalyse genutzt werden,
ermöglichen Erkenntnisse darüber,
mit welchem Verhaltens-Anteil die
einzelnen Persönlichkeiten gekenn-
zeichnet sind und welche Persön-
lichkeits-, Verhaltens- sowie Motiva-
tionsstrukturen damit verbunden
sind. Es lassen sich etwas verein-
facht extrovertierte und introver-
tierte Typen sowie aufgaben- und
personenorientierte Verhaltensstile
unterscheiden. Wenn zum Beispiel
im Büro ein extrovertierter Typ gut
gelaunt mit einem „Guten Morgen“
auf den Lippen hereinkommt und
sein Kollege überhaupt nicht rea-
giert, sollte er nicht direkt daraus
schließen, dass dieser arrogant
oder schlecht gelaunt ist. Vielleicht
ist es nur ein eher introvertierter,
aufgabenorientierter Mitarbeiter,
der gerade ganz in seine Arbeit ver-
tieft ist.
Mit den Teilnehmern unserer
Seminare gehen wir nach DISG-
Trainings gerne auf die Cart-Bahn,
um das Thema verschiedener Ver-
haltenstypen zu erläutern. Hier wer-
den Tendenzen und Schwerpunkte
beim Fahren, aber auch im ganzen
Rennfahrerkontext deutlich. Da gibt
es die sehr dominanten (Fahr-)Stile,
diejenigen die gerne rasen und für
die nur das Ergebnis zählt. Diese
roten Typen fahren mit dem Gedan-
ken „Gewinnen ist das einzige, was
zählt“. Dabei wirkt das Gesicht oft
verkniffen und angespannt. Dann
gibt es den initiativen, im Farb-
schema als gelb gekennzeichneten
Typen, für den es wichtig ist, Spaß
zu haben und dabei noch gut auszu-
sehen. Fröhlich winkend fährt er an
den Zuschauertribünen vorbei.
Der grüne, beziehungsorien-
tierte Typ ist sehr bemüht, nie-
manden zu behindern. Er nimmt
Rücksicht und hat nicht die Absicht
zu gewinnen. Im Gegenteil: Er fährt
dezent zur Seite, um den Schnel-
leren nicht den Sieg zu nehmen.
Dabei geht es ihm nicht schlecht.
Denn im Wettbewerb sieht er sich
nicht. Etwas anders ist es bei dem
introvertierten Denker, dem blauen
Typ. Der fährt die Ideallinie. Vor
allem aber achtet er die Regeln.
Drängeln und touchieren gibt es bei
ihm nicht. Er beugt sich aber auch
keinem Drängler.
Natürlich dient diese Umgebung
als Metapher, um Verhaltensstile
von Menschen zu beobachten und
auch zu schauen, wie die unter-
schiedlichen Typen unter Druck mit
bestimmten Situationen umgehen.
Denn auch da gibt es interessante
Unterschiede. Wer sich wie zeigt,
entscheidet das Umfeld und die
Rolle. Die „Diagnose“ über ein Ver-
haltensprofil bietet dabei Aussagen
über eine Person und ihr bevor-
zugtes Verhalten unter normalen
und unter Stressbedingungen.
Beides hat Einfluss auf die damit
verbundenen Führungsaufgaben
und die persönlichen Entwicklungs-
aufgaben für ein erfolgreiches und
zufriedenes Handeln im Tagesge-
schäft.
Andreas Dolle ist Trainer für Ver-kaufs- und Führungskommunikation sowie Managementcoach. Seit 1988 leitet er das ADM Institut, Borchen. Daneben ist er Autor zahlreicher Publikationen und mediengesteu-erter Trainingsprogramme. Er ist Lei-ter der Fachgruppe ERKON („Erfolgs-kontrolle im Training“) im Berufsver-band der Verkaufsförderer und Trainer (BDTV).
Telefon (05 251) 28 897 - 188E-Mail [email protected]
„Damit es gerecht zugeht, erhalten Sie alle die gleiche Prüfungs-aufgabe: Klettern Sie auf diesen Baum!”
Führungskräfte der pbr AG bei einem Training zur Förderung sozialer Kompetenzen
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