Post on 06-Feb-2018
Rudolph: Motivationspsychologie. Workbook. 2., vollst. berarb. Auflage. Weinheim: Beltz PVU, 2007
5 Kurt Lewins Feldtheorie
5.3.1 Erinnerung an unterbrochene Handlungen Zeigarnik (1927) UV 1: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben UV 2: Zeitdauer zwischen Ende des Experiment und Abfrage der Erinnerungen AV: Erinnerungsleistung; hier: das Verhltnis zwischen der Anzahl erinnerter
unterbrochener und erinnerter nicht unterbrochener Aufgaben (Zeigarnik-
quotient). Zentrales Ergebnis: Unterbrochene Aufgaben werden besser erinnert als nicht un-terbrochene Aufgaben; dieser Effekt schwcht sich mit zunehmender zeitlicher Dis-
tanz zwischen Gedchtnisprfung und Ende des Experiments ab.
Marrow (1938) UV: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben;
wobei unterbrochene Aufgaben als vollendet, nicht unterbrochene Aufgaben
als nicht vollendet gelten
AV: Erinnerungsleistung; hier: das Verhltnis zwischen der Anzahl erinnerter unterbrochener und erinnerter nicht unterbrochener Aufgaben
Zentrales Ergebnis: Nicht unterbrochene Aufgaben werden besser erinnert als un-terbrochene Aufgaben.
5.3.2 Wiederaufnahme unterbrochener Handlungen Ovsiankina (1928) UV: Unterbrechung versus Nicht-Unterbrechung bei verschiedensten Aufgaben AV: Wiederaufnahme der Handlungen; hier: das Verhltnis zwischen der Anzahl
wieder aufgenommener unterbrochener und wieder aufgenommener nicht
unterbrochener Aufgaben Zentrales Ergebnis: Unterbrochene Aufgaben werden viel hufiger wieder aufge-nommen als nicht unterbrochene Aufgaben; dieser Effekt ist von weiteren Einfluss-
gren abhngig, so dem Zeitpunkt der Unterbrechung, der Art der unterbroche-
nen Aufgabe, der Valenz der unterbrochenen Aufgabe und weiteren Anreizen fr
die Wiederaufnahme.
Rudolph: Motivationspsychologie. Workbook. 2., vollst. berarb. Auflage. Weinheim: Beltz PVU, 2007
5.3.3 Ersatzhandlungen
Lissner (1933) UV: Nach Unterbrechung einer Aufgabe A wird eine andere Aufgabe B vorgelegt. AV: Tendenz zur Wiederaufnahme der zuvor unterbrochenen Aufgabe Zentrales Ergebnis: Aufgabe B hat einen Ersatzwert, der die Wiederaufnahme der unterbrochenen Aufgabe unwahrscheinlicher werden lsst, wenn sie der Aufgabe A
hnlich und mindestens ebenso schwierig ist.
Mahler (1933) UV: Nach Unterbrechung einer Aufgabe A wird eine hnliche Aufgabe B bearbei-
tet, die Aufgabe wird erlutert, oder man stellt sich vor, diese Aufgabe zu be-
arbeiten (Realittsgrad der Ersatzaufgabe).
AV: Tendenz zur Wiederaufnahme der zuvor unterbrochenen Aufgabe Zentrales Ergebnis: Aufgabe B hat einen Ersatzwert, der die Wiederaufnahme der unterbrochenen Aufgabe unwahrscheinlicher werden lsst, je hher der Realitts-
grad der Ersatzaufgabe ist. Zudem haben auch selbst wenig realittsnahe Ersatz-
handlungen einen (wenn auch geringeren) Ersatzwert.
5.3.4 Anspruchsniveau und Leistung Hoppe (1930) UV: wiederholtes Bearbeiten einer Aufgabe mit Erfolg oder Misserfolg AV: Erfassung des Anspruchsniveaus nach Erfolg versus Misserfolg Zentrales Ergebnis: Typischerweise erhhen Personen ihr Anspruchsniveau nach Erfolg und senken es nach Misserfolg; nur bei einigen wenigen Personen ist dem
nicht so.
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