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7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
1/32
a hw
Mitteilungsblatt amtlicher Nachrichten
Schriftleitung:
Dr. Rudolf Hanslian
und
Prsident Heinrich Paetsch
Herausgeber: Dr. August Schrimpff
-
R 3
BERLIN
IM MRZ 1933
3.
JAHRGANG
-
~ s Paetsch:
Zum Sonderheft
Sammelschutz. Dr. Schrimpff: Rudolf Hanslian - 50
Jahre
. Min.-Dir.
Kleling: Baufragen im zivilen Luftschutz. Prof. Schumacher: Bauliche
Manahmen
des zivilen
Luft
schutzes.
Oberbaurat
Scheibner : Praktische
Winke
fr Einrichtung von Schutzrumen. / Dip . Ing. Laut-
mann:
Praktische Ausgestaltung
von Luftschutzanlagen.
\V
Peres:
Die Decke
des Sammelschutzraumes.
Stelzner:
Grundstz liches
zur
Belftungsfrage
von Sammelschutzrumen. Das
neue
Reichskommissariat
fur
Luftfahrt.
Dr.
Mielem:
Behelfsmige Belftung
von Sammelschutzrumen.
Kellerschutz
oder
Graben
S b ~ h u t z ? 1 Obltn.
a D. Haas, 2
Obtln.
a D Vahl. H.
Drucker: Fenster
im
Luft
- und Gasschutz. / Aus-
I1dungskurse. /
Literatur.
S a t n t n e I s c h u ~
Zum Sonderheit Sammelschutz
1m
Rahmen
der behrdlich herausgegebenen
kOrtsanweiSung fr den
Luftschutz
der Zivilbevl,
.erung" behandelt der Abschnitt
VI
das
sehr
wich,
hge Kapitel der S c hu t z r u m
e
Die
Herrichtung von Schutzrumen ist
ein
nhwieriges und
heute noch ungelstes
Problem.
er Schriftleitung von Gasschutz und Luft
,
~ e h u t z erschien es daher
erforderlich, Fachleuten
n
einem Sonderhefte
"S a m m
eis
c
hu t
z"
G e ~
legenheit zu geben, die
behrdlichen Anweisungen
Zu k?mmentieren und
zu ergnzen.
Ihrc
u e r u n ~
t
en
den nachstehcnden Arbeiten
dieses
S o n d e r
.eftes
sind somit in
hohem
Mae begrenswert.
Sie
knnen jedoch nur
als ein
erster
Schritt
an
'
g ~ s e h e n werden,
die
Schutzraumfrage einer end,
gultigen
Lsung entgegenzufhren.
Jedenfalls
steht
zu hoffen,
da aus der erstmalig
hier
z u ~
sammengesteIlten Artikelserie
mancherlei
An,
regungen
an
die
Berufsfachkreise
gelangen,
auf
ga
..diese aus eigener
schpferischer Kraft ihren
ewahrten Erfindergeist
zu
1
utz
und Frommen
der deutschen
Bevlkerung spiel
en lasscn werden
,
~ o b e i zunchst
als
vordringlichste Arbeit in A u s ~
SIcht
genommen werden
mu, in
vorhandenen
~ o h n s t t t e n
Schutzrume
so
billig
und
so einfach
Wie mglich zu schaffen.
O i ~
.Sa
mmelschutzfrage
wre weit
weniger
f ~ h w l e n g , wenn unbegrenzte Geldmittel zur
Ver '
ugung
stnden.
Bci
der
Finanzlage
von
Reich
u ~ d Lndern
und Gcmeinden
wie auch
eIcr
Be'
volkerung
selbst
ist aber
nicht
zu
erwarten, da
a
r
~ e i t und auch
in
kommenden
Jahren erhebliche
etrage
fr
die Lsung
der
Frage
zur Verfgung
testeIlt
werden knnen.
Wenn
daher etwas
G r e i f ~
ares s 0 f 0 r t geschaffen
werden
soll, so
mu
man unter Bercksichtigung dieser Schwierigkeit
vorgehen. In der behrdlichen
Anweisung
ist ganz
bewut der Ausdruck "B
0
mb e n s i ch e rh ei tU
vermieden
worden, und
zwar
deshalb, weil
o m e n
sicherheit,
wenn berhaupt,
doch
nur
durch
die
Aufwendung sehr
erheblicher
Geldmittel erreicht
werden
kann. Die fr die
Organisation
des L u f t ~
schutzes verantwortlichen Zentralstellen
tind sich
darber klar, da, wie die Dinge nun einmal liegen,
auf diese Bombensicherheit
verzichtet werden
mu ,
und da
mit Behelfen nur ein Schutz gegen
S p l i t t e r ~ und
Luftdruckwirkung
sowie gegen
mische
Kampfstoffe erreicht werden
kann. Aus
dieser Erwgung
heraus kommen
als
S c h u t z m g ~
lichkeit nur zwei
Einrichtungen
in Frage: Sc hu t
r
um
e
in
Wohnhusern aller Art sowie die An.
lage von D
eck
u n g s g r
ben. Letztere
e r f o r ~
dern hinreichend freies
Gelnde und sind
somit in
den Husermeeren der
Grostdte nur
bedingt
anwendbar.
Auf sie
in grerem Umfange z u ~
rckzugreifen,
verbietet
auch die noch nicht d u r c h ~
fhrbare Gesamtausrstung der
Zivilbevlkerung
mit Gasschutzgerten.
Immerhin
liegt in
der n ~
lage
von
Deckungsgrben,
besonders
fr
gefhr,
dete Industriewerke,
eine
ernsthafte, in
Erwgung
zu ziehende Schutzmglichkeit.
Bei
dem
Schutz
in
Wohnsttten kann
die Frage,
ob Kellerschutz oder Schutz in Etagen und
den
Bode
nrum
en im Hinblick
auf
die Wirkung von
Brisanz.,
B r a n d und Gasbomb
en nach
sehr
so rg,
fItigen
berlegungen dahin
beantwortet werden,
da
bei Abwgung des
Fr und
Wider
im
a l l g e ~
meinen
der
ei l e r s c hu t z der beste und auch
am
billigsten
herzurichtende
sein wird.
Jedoch
werden besonders in Wohngegenden,
in
denen
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
2/32
Rudolf anslian
5
Jahre
Dr. Rudolf
Ha
n s l i a n beging
am
7. Mr z
d
J .
seinen 50. Geburtstag. Er
wurde
in Johrensdorf als
Sohn eines Brauereibesitzers geboren . Nach Absolv ierung
des
Her
z ogt.
Anhalt.
Karls-Realgymnasiums in Bern
burg studi
er
te er in Erlangen
und
Leipzig Ch emie,
wo
er Schler, Doktorand
und
schlielich Assistent Prof.
Ernst Beckmanns
im
Laboratorium fr
angewandt
e
Chemie wurde. 9
07
bestand
er
das
Apotheker-Staats
examen, erlangte im Jahre 9 0
die
Doktorwrde und
legte
9
das Nahrungsmittelchemiker Staatsexamen
ab. /912 war er Assistent
am
Physiologischen Institla
der Universitt Halle bei Prof. Emil Abderhalden.
Im Weltkriege sehen wir Dr. Han slian zuerst als
Stabsapotheker im Gardekorps
und
spter als Korps
stabsapotheker Imd Ga ss
pe
zialist im XXI . Res.- Korps
19/9
wurde Dr. Hanslian Re
gierungsapotheker
und Vorstand
des chemischen Untersuchungs
laboratoriums der Kaiser-Wil
helm-Akademie fr das militr
rztliche Bildungswesen, sodanrr
nach Grndung der Reichswehr
Vorstand des Untersuchungs
Laboratoriums beim r r ~ p p n -
Sanitts-Depot I des Reichs
heeres.
Sehr bald nach dem Kriegt'
bernahm Dr. Hanslian die
Vertretung der ReichsintcresserI
auf gastechnischem Gebiete und
wurde
zum
Mitglied der "Com
mission internationale d' e
xp
erts
pour la protection des popula
tiOn civiles contre
la
guerre
chimique" bestellt.
Auf
den
internationalen Kongressen in
Brsse und
Rom
vertrat er die
deutsche Reichsregierung. Er ist
Sachbearbeiter der internatio
nalen Sachverstndigenkommis
sion des Roten Kreuzes fr den
Zivilgasschutz. Als
Autor
einer
umfangreichen und grundlegen
den Literatur fr militrischen
und
zivilen Gasschutz
und
fiir die Technik des chemi
schen Krieges geniet er Weltruf. Sein bekanntestes
Werk, "Der chemische Krieg" , das im wesentlichen auf
seinen reichen Feldzugserfahrungen beru.ht, ist
im
ln
und Auslande als Standardwerk allgemein anerkannt.
Dr. Hansl ian ist Schriftleiter der Zeitschrift "Gas
schutz
und
Luftschutz", welche ihr Entstehen nicht zu
letzt der Initiative des Jubilars verdankt sowie Fach
berater der "Sonderabteilung Gasschutz" der "Zeit
schrift fr das gesamte Schie-
und
Sprengstof fwesen" .
Im September 9]2 wurde Dr. Hanslian vom Prsi
denten des Deutschen Roten Kreuzes mit Zustimmung
des Herrn Reichsprsidenten in Anerkennung seiner
Verdienste, die er sich als Mitglied der internationalen
und nationalen Deutschen Sachverstndigenkommission
vom Roten Kreuz in der Organisation
und
wissenschaft
lichen Ausgestaltung des Gassanitts-
und
Gasschutz
dienstes erworben hat, die
ll.
Klasse des Ehrenzeichens
des Deutschen Roten Kreuzes verliehen.
In der Luftschutzbewegung hat er in Wort und
Schrift richtunggebenden Einflu vor allem auf die Ge
staltung des Gasschutzes der Zivilbevlkerung ausgebt.
Er ist mit Nachdruck dafr eingetreten, da eine zu
treffende Einschtzung der durch Luftangriffe bedingten
Gefahren an die Stelle der Vberschtzunf{ oder aber
Bagatellisierung der Wirkungsmglichkeiten chemischer
5
Kampfstoffe
tritt. Seine Lehre wird bereits
von
einer
groen
Zahl
v on "Schlern" vorzugsweise akademischer
e r ~ l f s k r e i s e
vertreten, die er mit
Untersttzung
eines
sorgfltig ausgewhlten Lehrstabes in ein-
und m ~ h r -
wd7igen AusbildungsklIrsen theoretisch
und
praktisch
grndlich
im Gasdienst geschult hat .
Wenn
heute der
Gasschutz, der
ja
nur eins der Probleme des Luft
s
chutL es
ist, :n seinen Voraussetzungen
und
i/l den
Formen fr
sei
ne Durchfhrung
weitgehend
geklrt ist,
so
gebhrt
ihm
ein herv orragender
Anteil
daran,
da
die ses Ziel erreicht wurde.
Seine Sachkenntnis ist international
anerkannt und
braucht den Les ern dieser Zeitschrift nicht begrndet zu
werden. Aber andere Zge seines Wesens sollen bei die
sem Anla einmal op rv orgehoben werden , um ein rechtes
Bild seiner Persnlichkeit zu zeich
nen. Ein Blick auf die Etappen sei
nes Lebensweges, der wei ter oben in
knapper Form gezeigt wurde, lt
bereits den rastlosen Flei dieses
Mannes erkennen, der
sich
auch
heute noch einer ungewhnlichen
Arbeitskraft erfreut. Dazu treten
eine scharfe Beobachtungsgabe und
ein klarer Blick fr die groen
Zusammenhnge im nationalen
wie im auenpolitischen Gesche
hen, die ihn befhigen, jede Lage
schnell zu erfassen und frhzeitig
die richtigen Wege fr zweckvolles
Handeln aufzuzeigen. Was er ein
mal als notwendig erkannt, das
kmpft er mit unbeirrbarer Fol
gerichtigkeit und unbeugsamem
Willen
durch.
SeinganzesWirken
ist Dienst am Volke, ein Dienst,
der ihn so vollstndig erfllt, da
ihm
keine Zeit bleibt, persnliche
Ansprche an das Leben zu stellen .
Kennzeichnend fr seine Art
sind weiter die Treue, die er sei
nen Freunden und Mitarbeitern
hlt, eine schne Hilfsbereit
schaft
und
nicht zuletzt die
Liebe zur deutschen Jugend. Deshalb hat er im letzten
Jahre mit besonderer Freude die
Aufgabe
bernommen,
einem der besten Teile dieser Jugend, den Studenten,
von
seinem reichen Wissen
auf
seinem Sondergebiete in
kurzen Lehrgngen die grundlegenden Kenntnisse zu
vermitte
ln, die sie in den
Stand
setzen,
nunmehr
selbst
die
so
notwendige Aufklrung in das
Volk
zu tragen.
N ur wenige wissen, wie hart die Arbeit ist, die in den
Studenten-Kursen von beiden
Teilen
geleistet
worden
ist, sowohl von
dem
Fhrer wie von den Lernenden.
Aber wie alles andere hat Dr. Hanslian auch diese Pfl icht
nicht um uerer
Vortei
le willen auf sich genommen,
sondern um der Sache zu dienen, und gerade diese Ar
beit
hat ihm
einen
Lohn
eingetragen, der
ihm
mehr gilt,
als alle sichtbaren Erfolge: den Dank und die Liebe
seiner Studenten.
Unser deutsches Volk braucht Mnner
wie
Dr. Hans
lian, die in schwierigen Lagen
mit
Wissen
und Knnen
zu leiten und zu helfen verstehen, Mnner, die leisten
und nicht blo gelten wollen . Mgen dem nunmehr
Fnfzigjhrigen seine Spannkraft und Arbeitsfreude
noch viele Jahre erhalten bleiben und mchte es
ihm
vergnnt
sein, recht viele Frchte seiner
aufopfernden
Ttigkeit reifen zu sehen als
Lohn
fr ein Leben, das
unter der alten sch lichten Devise steht: "ich dien'''.
Mnchen, im Mrz
1933
Dr. A u g Sc h I
i
m p f f
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
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groe i\lensehenmassen dicht zusammengedrngt
untergebracht sind auch
Schutz rume
in
den
un
terell Etagen nicht'entbchrt werden
knnen.
S Eine Schwie
rigkeit
bei der
~ - I e r r i c h t ~ n g
der
chutzkellcrraumc beruht
darauf da mcht nur
Splitter
. , sondern
auch
as s i
c
her h e i t ge.
lordert werden
mu.
Um letztcre
zu
erreichen,
kann
ein
weitgchcnd luftdichter Abschlu nicht
entbehrt
werden so da
die in solchen Rumen
eingeschlossenen'
Menschen mit
der dort
verfg
.
baren
Luft
nur eine
bestimmtc
Zeit auszuhalten
vermgen. Der
Einbau
von
knstlichen
Luftvep
sorgern aller Art wirkt
sofort
stark verteuernd;
eT
ist
allerdings technisch
ohne Schwierigkeiten
losbar. Bei der Anlage von Schutzrumen ist
die
Ansammlung von Menschen mglichst zu
vermei
.
den . Es sind daher kleinc und viele Sehutzrume
schaffen, groc durch
ein
Schottensystem von .
e l ~ n d e r zu trennen, um die Wirkung von Voll.
treffern herabzumindern.
~ a s nun
die Frage
der
F i n
an
z i t : run j;: be.
tnfft, so wird man sich
klarmachen mssen, da
nUr
weitestgehende
Selbsthilfe
der
Z i v i l b e v l k e
r u ~ g und damit Verteilung der aufzubringenden
~ l t t e l das
Gesamtproblem
einer L.s;mg entgegen .
uhren kann.
Der Staat
kann
ledlghch raten und
helfen,
seine
Baubehrden zur Verfgung
stellen
,
dureh
polizeiliche
Anordnungen
richtiges Verhai .
r
n
auf ffcntlichcn Straen, Wegen und Pltzen
.b
dern
,
notfalls
auch erzwingen. Darber hinaus
a er
mu
jedcr Staatsbrger, wenn er
auf
einen
Chutz \Vert legt, selbst finanzielle Opfer
bringen.
.
as
.
mag hart
klingen,
es
ist
abcr
eine Tatsachc,
an
die
wir uns
gewhnen mssen. Der Selbsterhal .
tungstrieb
im Menschen ist
so
stark
ausgeprgt.
t1.a
zu
erwarten
steht, da er tragbare Opfer auf
si/h n ~ h m c n wird. Wie die Erfahrung lehrt, kommt
a. erd111gs die Erkenntnis meist erst dann, wenn
~ ~ e
9cfahr
akut
wird;
dann ist es aber fr eine
111rtchtung von Schutzrumen zu spt.
t Die Grnde hierfr treten klar und
deutlich
zu.
agJ: Schutzrume in Kellern werden mit K a n t
:
Rundhlzern, mit Sandscken und Sand, mit
g l < : h ~ u n g s m a t e r i a l aller Art
behelfsmig
her:
l ~ n c tet. Man stelle sich vor, da eine Stadt von
0000 Einwohnern erst
beim
Aufruf
des Luft:
h ~ h ~ t z ~ s anfngt, die Schutzrume in den Kellern
F rzunchten. Im Handumdrehen werden die in
ge
kOmmendcn
Lagerbestnde
leer
sein.
Der
~ ~ a n s p o r t
des Sandes
zur
Fllung
der
Sandscke
1r
oft von weither erfolgen mssen. Ebenso ist
T
das fehlcnde Material aller Art eine riesenhafte
s r a ~ s p o r t b e w e g u n g notwendig, die nicht Stunden
u O ~ c ~ n Tage
und
Wochen in
Anspruch
nimmt
k n 111 . einem
Augenblick zur
Durchfhrung
Tommt, 111 eiern fr solche Zwecke kaum
irgendein
Vranspo.rtmittel
zur
Verfgung stehen wird . Die
\ o r ~ e r e l t u n g e n mssen also rechtzeitig getroffen
j ~ ~ r c en. Ein Idealzustand wre erreicht, wenn in
li
h
em
Hause das fr die Herrichtung
der
erfordep
d e en Schutzrume bentigte Material in einem
ze.r ~ e l l e r r u m e fertig zurechtgeschnitten und be:
\ ~ l C .
net,
so
bcrcit
liegt,
da durch Laienhand
in
erfni
gen
Stunden
die Herrichtung
der Schutzrume
W
0
g e ~
kann.
Bei einer derartigen Vorbereitung
ne rde ruh igen Zeiten den Hausbewohnern kein
Zwnnknswerter
Raum
fr friedliche B e n u t z u n g s ~
Seh
c
. e . ent.zogcn,
und
die
oben
geschilderten
T
r
Wlengkelten, besonders auf dem
Gebiete
des
de:tsPoytwesens, wrden
vermieden. Die gefor.
en
orbcrcitungen
sind
aber auch finanziell
durchaus tragbar, da dic Herrichtung eines nor:
malen Kellers fr
den
Aufenthalt von 20 Personen
etwa 100 RM. kostet. ehmen wir
ein
vierstcki :
ges Mietshaus an, in dem 12 Parteicn zu je 4
In
:
sassen wohnen, so ergibt sich einc Unterbringungs :
zahl von 48 Kpfen.
Es
wren hicrfr Kellerrume
mit einem Rauminhalt von 144
cbm
herzurichtcn,
wofr
etwa 200 RM.
crforderlich
sind; es
cntfallen
4,17 RM.
auf den Kopf
der
Hausbcwohncrschaft,
einc
Summc,
dic
zwar
bei
der augenblicklichen
wirtschaftlichen
otlagc sicherlich besondcrs fr
dic mindcrbcmittclte
Bevlkerung
schwcr aufzu:
bringen
ist, bci normalen Einknften jcdoch als
tragbar
angesehcn
werden mu, wenn man be :
denkt, da hicrdurch ein Schutz vor
eincr
ungcheu:
ren Gefahr erreicht wcrden kann.
Der Schutz fr die im
Augenblick
eines Flicgcr.
alarms auf ffcntlichcn
vVcgen, Straen und
Plt
;
zen befindlichen
Passanten
sowic dic in AusbunQ
ihrcs
Dicnstes in
ffentlichen Gebud
en allcr
Art
Ttigen wird durch die in Fragc kommcnden
Dienststellen
bzw.
Gcmcinden nur
durch
S o n d e r
mittel
crreicht werden
knncn,
dercn Aufbringung
aus
dem Stcueraufkommcn
abgetrennt
werden
mu. Werden dicsc finanziellen Lasten auf eine
Rcihc von Jahren vertcilt,
so ist
dic
Mglichkeit
der
Finanzierung
durchaus gegeben . .
Der Schutz
der
Zivilbevlkerung ist
daher
bei
richtiger Organisation
und
~ t i g e r Mithilfe
der
ge:
samten
Bevlkerung durchfhrbar . Einen lOOpro:
zentigen Schutz
gibt
es allerdings nicht,
da
gegen
Volltreffer schwerer
Bomben in grerem
Aus:
mae Sicherungsmanahmen nicht getroffen
den knnen. Aber auch die Volltreffergefahr ver :
liert
an Schrecken, wenn man bedenkt, da ein
Stdtekomplex
durchschnittlich
40
%
bebautes und
60
%
unbebautes
Gelnde, das auf
Straen. Wege
,
Pltze, Hfe, Gartenanlagen usw. entfllt, hat und
in Rechnung stellt, da, je
schwerer
die Bomben,
um so geringer die
Zahl der mitzufhrenden
Ein :
heiten
ist.
Dem aufmerksamen
Leser wird
es beim Studillm
nachstehcnder
Arbeiten der
verschiedenen
Auto .
ren
in diesem Sonderheft nicht
entgehen, da
ihr
Inhalt
eine Reihe von
Wiederholungen, ja
sogar
von
Widersprchen
in elen
verffentlichten
An .
sehauungen enthlt. Die Schriftleitung von
Gas
>
schutz und Luftschutz
hat
geglaubt, diesmal cnt '
gegen ihren sonstigen
Gepflogenheiten einen
Aus :
gleich nicht vornehmen zu sollen, da bei dem
hier
vorliegenden Neuland
die
verschiedenen Ansich
.
ten
in ihrer
ursprnglichen
Form zum Ausdruck
gebracht werden mssen, um aus
dem
Widerstreit
der Meinungen allmhlich zu der Erkenntnis
dcs
Richtigen
vordringen zu
knnen.
Der Luftkrieg
der
Zukunft verwischt dic Bc>
griffe Front
und
Hinterland. Bei
der
geogra:
phischen Lage Deutschlands ist jeder Punkt im
Reiche Front. Verluste werden also entstehen, sic
knnen aber durch richtige organisatorische
und
technische Manahmen, durch zweckentsprechen:
des Verhalten, besonders aber durch den Willen
der Bevlkerung,
mitzuarbeiten,
stark herabgemin:
dert
werden. Ein
Land
aber,
das
sich
organisato
:
risch, technisch und moralisch eine derartige
Ab
.
wehrorganisation
schafft,
ist
kein lohnendes Luft ;
angriffsziel mehr fr
einen
Gegner, weil dann
das
Moment
der berraschung, der Panikerzeuguno
und der Desorganisation
als Haupterfolg
von
Luf&
angriffen
nicht
eintritt. Richtige Luftschutzma:
nahmen
wirken daher
gefahrverhtenel
und
fric :
densfrdernd.
H e i n r
i ch
P a e t s c h.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
4/32
Die
aufragen
im
zivilen Luftschutz
Ministerialdirektor
Dr.
Ing. e. h. K i e I i n g,
Leiter der
Hochbauabteilung
im
Preuischen
Finanzministerium
Auch der
Schutz
der Zivilbevlkerung
gegen
Luftangriffe
liegt
in erster
Linie bei
der
Truppe.
Gelingt
es eincm feindlichen
Bombengeschwader
,
die militrische
Abwehr
zu
berwinden,
so
ist
schwerer
Sachschaden
nicht
mehr
zu
verhindern
und
der Verlust an
Menschenleben
nur
durch
ein
sehr
diszipliniertes
und sachgemes Verhalten
der
Bevlkerung
auf
ein
Mindestma herabzu
.
drcken. Zu den Pflichten
der
Staatsleitung wird
es
gehren, dieses
Verhalten durch
organisato
.
rische
und technische Manahmen zu unterstt
.
zen .
Nicht
zuletzt
wird
es dabei
auch auf
die
Mit
:
wirkung
der
re
h i t
e k
te
n
und
I n
gen
i e
ure
ankommen,
denn
die
natrlichsten Zufluchtstt.
ten
fr den bedrohten Stdter aber auch
die
be.
quemsten und vielversprechendsten Ziele
des
An
.
griffs
sind
die
Gebude.
Es fllt schwer,
uns an den Gedanken
zu ge:
whnen,
unseren
gesamten
Gebudebestand fr
den Luftkrieg einzurichten
.
Denn
selbst wenn
wir
Volltreffer
schweren
Kalibers als ein Migeschick
hinnehmen,
gegen
das uns
nur
mehrere
Meter
dicke
Stahlbetongewlbe
einigermaen
schtzen,
so
werden wir uns weiterhin
daran
gewhnen
ms.
sen,
da
eine allgemeine
Durchfhrung der
noch
im
Bereich des
Mglichen
liegenden Sicherungen
gegen
Brandbomben,
chemische
Kampfstoffe oder
nachstrzende Mauerrnassen
zu
Aufwendungen
fhren werden,
die
recht erheblich
sind. Ja
selbst
behelfsmige
Manahmen,
wie die
Herstellung
von Erdkellern, das
Verstrken
und Versteifen
von
Kellerdecken
oder auch
das
Bereithalten von
Sandscken,
bleiben,
wenn
sie
im Gesamtbereich
des Landes getroffen werden
sollen,
ein recht
st.
rendes
Beiwerk des normalen Zustandes. Somit
sind
die
Bemhungen Deutschlands, den
Bomben.
abwurf
jeder
Art
aus
der Luft auf nichtmilit:
risehe Ziele
grundstzlich
zu
verbieten, verstnd-
lich.
Aber es ist nicht
zu leugnen,
da
allzulanges
Abwarten
und bermige
finanzielle
Bedenken
schwerwiegendste
Folgen
haben knnen,
und
es
ist
deshalb zu
begren, da
die
Erziehung
der Be
vlkerung
zum richtigen
Verhalten bei
Fliegeran:
griffen jetzt tatkrftig in
die
Wege geleitet
wird,
und da
dabei
auch
bautechnische Erfahrungen
zu
Rate
gezogen
werden.
Wir fragen
uns, wie
wirken Fliegerbomben
auf
das System einer
Stadt
mit ihren Straen, Pltzen
und Gebuden? Im Weltkriege sind besonders
im Westen
Deutschlands
einige fr damalige
Ver:
hltnisse schwere Angriffe auf auerhalb des
Kriegsschauplatzes
liegende
Stdte
erfolgt.
Es hat
sich
dabei
gezeigt,
da der Aufenthalt auf Straen
und
Pltzen am wenigsten
zu
empfehlen
ist.
Die
Bomben dringen bei gepflastertem Boden
wenig
oder gar nicht in den Erdboden
ein
und haben
infolgedessen einen
besonders groen Streuungs-
winkel.
Gebude mit massiven Decken
zeigten
insoweit
einige
Zhigkeit,
als sie
auch bei Voll.
treffern nicht so leicht vollkommen in
sich zu
sammenstrzten, was Huser mit Balkendecken
unter
Mitnahme
aller
mit den betroffenen
Balken
in
Verbindung stehenden
Mauerteile zu tun
pflegten. Da im Westen
Deutschlands
die
Huser
nicht bermig stark
belegt
sind
und sich die
Bevlkerung bald
an richtiges Verhalten ge
whnte,
waren verhltnismig
wenig
Menschen
-
6
opkr
zu beklagen.
Wir
wissen
von
unseren
Geg
:
nern
und
aus
dem
eigenen Lande, da sich die be .
dauerlichsten
Vorflle bei
greren Menschen
:
ansammlungen
in
der
Kirche
und
einmal
leider
auch
bei
einer Kindervorstellung in
einem
Zirkus
ereigneten.
Im groen
und
ganzen
war
damals
das
Ausma der
Fliegerwirkung
auf
die Zivilbevlke:
rung im Verhltnis
zu
dem ungeheuren Zerst
:
rungswerk
an der Front
fast
geringfgig.
Jeden
:
falls
war keine Rede
davon,
da in
De
utschland
oder
bei
seinen
Gegnern
die
Bevlkerung
durch
das
gelegentliche
Bombardement
rckwrtiger
Stdte
zur
Verzweiflung gebracht
wurde
.
In
einem
so
exponierten und wegen seiner
Bedeutung
vom
Gegner sehr begehrten
Ziel, wie die Stadt K
In
,
sah man nur sehr
wenige
Hausruinen,
und
selbst
Tr i e r
ist
keineswegs in
einen
Schutthaufen
ver
:
wandelt worden.
Heute stehen wir pltzlichen Angriffen
, wenig:
stens
vorlufig,
nicht nur machtlos ohne
eigene
gleichwertige
Waffe
gegenber,
sondern haben
obendrein mit
Bombengeschwadern
von
viel
strkerem Umfang,
mit grerem Aktionsradius.
mit wesentlich wirkungsvollerem Zerstrungs
:
material und mit erheblich besseren Zielvorrich:
tungen
zu rechnen.
Trotzdem wird
auch
in
der
Zukunft alles
in
die
Huser
flchten, vielleicht
mit Ausnahme der
Randbevlkerung,
die
bei
gn:
stigen Verhltnissen
in die freie
Umgebung
aus>
schwrmen und natrliche Deckungen
suchen
kann. Die Huser und besonders deren
Keller
werden trotz mancher Nachteile
schlielich
doch
die
zweckmigsten Zufluchtsttten
bleiben.
Ab
,
steifungen der Kellerdecken
gegen
Einsturzgefahr
und gebrauchfertige Sandscke
gegen
Splitter
wirkung sind in jedem
Falle ntzlich.
Oberhaupt
wird auch in der
Zukunft der
altbewhrte Sand
:
sack das
idealste
provisorische Deckungsmittel
bleiben.
Mit seinem Inhalt wird auerdem am
besten den Ingredienzien der
B
ra
n d b 0 m
ben
beizukommen
sein.
Zweckmig wird auch
Ab:
dichtungsmaterial
gegen chemische
Kampfstoffe
vorrtig
gehalten
werden.
Da
aber auch
die schein:
bar
vollkommenste A bdiehtung whrend der Zer
:
strungsarbeit
eines Luftangriffs
gefhrdet
ist.
wird
individueller
Gasschutz niemals
entbehrt
werden
knnen.
Gegen
Volltreffer
schweren
Kalibers knnen,
wie gesagt, nur
fortifikations:
artige
Einbauten
ungefhren Schutz bieten.
Gegen
Zusammenstrze
als Folge kleinerer Explosionen
hilft.
wenn
die
Decken nicht hinreichend armiert
sind, am
ehesten
noch
der
Aufenthalt an
den
Auenwnden.
Es wird, wie gesagt.
nicht
mglich sein, die
Kon:
s
truktionen der
Neubauten
durchgngig auf
Flie:
gerangriffe
einzurichten
1
)
oder
smtliche
Alt
:
bauten
entsprechend auszubauen. Aber
es
gibt
eine
Reihe von
Manahmen, die eine
Gefhrdung her:
abmindern und
wirtschaftlich
durchfhrbar sind
.
Besonderer
Frsorge
bedrfen
die Schulen, die
wieder
ganz
anders
zu
behandelnden Kranken:
huser und
PHegeanstalten,
dann
die
leicht
zu
be
:
sonders groen
Katastrophen
Anla
gebenden
1
Unzw
e
i
e
lhaft
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hu t
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au
g e e t z
angestre
bt werd
en,
wonach bei
all en Ne
ubaut
en Luftsc
hutzford
erun-
ab gestuft nach den Gefahrenzon en, berck si cht i gt we rd en ms
se
n . D. Schriftltg.
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
5/32
K ~ ~ c h e n Theater und ffentlichen Versammlungs
I.tatten.
Ferner
ist an alle Anlagen von unersetz
Ichem Kultur- und Sachwert zu denken, an Mu ;
R
en
, Archive, Bibliotheken oder an die fr den
echtsstaat
sakrosankten Grundbuch- und Ka
sprechende Verwendung finden . Diese Darlegun -
gen sind in Fig. 1 bis 5 skizziert. In Liings' und
Ouersehnitten sind in
Fil .
2 bis I die verschic-
denen
Flle bzw. J V \ a n ~ l h m e n
anschaulich
ge '
macht, mit Bercksichtigung ciner niedrigen
(2
Ill )
und einer greren lichten Kellerhhe
(2
,5 m
1
:
P J l ~
Schutzraum mit oberem
Oeckcuschutz
bei gerinJ er Kellerhhe.
hierzu
auch
die Abbildungen
J und 2,
welche die
praktische Durchfhrung in einer Nfustersehutz
'
anlage beim
PolAnstitut f. Tcchnik und Verkehr
in Berlin zeigen.
vVie erwhnt, hngt die Art
der
zu ergreifenden
,V\anahmen
von
der
lichten Hhe der Kellep
rume
ab. Bei
den blichen Mietskasernen ist
diese
mit kaum :
m so gering,
da
die
Anordnung
der erwiihnten Deekenverstrkungen an dieser
Tatsache scheitert. Man wird dann notgedrungen
oberen Deckenschutz vornehmen
mssen, indem
die stodmpfende Sandschicht bzw. die Sand
scke auf den Fubden der darber liegenden
Rume
vorgesehen
werden, in
der
Voraussetzung ,
da diese Rume verfgbar
und
grerer
Schaden
in diesen I\.iiumen nicht vcrursaeht ,erden kann .
ALb. 2.
Schut
aum mit
Schleuse.
Die Decke hraucht in diesem Falle von unten nu r
durch Unterzugsbalken und Stiele gesttzt zu wer '
den. Eine solche
Anordnung
ist in Fig. 2 da r '
gestellt. Sind alte Drahtbndel oder Sprungfeder '
matratzen
greifbar, so
knnen
diese
vortrefflich
nls federnde Stodmpfer auf den Boden verlegt
werden, wie es im Kriege des fteren mit Erfolg
u'probt wurde (siehe Abbild. 3).
Nun bleibt es unbestritten, da die l e f a h r e n
Clllellen fr die i'lensehen um so
erheblicher
sein
werden. je grer die
Kellerrume sind;
dies so '
wohl fr
Volltreffer
als
auch
fr
Gasvergiftung
.
Deshalb bleibe man
bedacht,
solche
Kellerr
iiuml' ,
die
das
bliche Ma von
etwa
25 qm oder
besser
den
Rauminhalt von
etwa
60 ebm bersteigen,
in
kleinere
Abschnitte
zu unterteilen
und damit
auch
grere
Ansammlungen
von Menschen in
Kellern
von vornherein
zu
verhindern,
um die
Gefahr
fr
den
einzelnen herahzumindern. Es gilt hfer
das
65
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
14/32
Abb. 3. l i e ~ e chulz durch Drahlbndcl an der O
sllron
l 1917 .
gleiche Prinzip wie
hir
die
Schotten der
groen
Seeschiffe. Solche Schotten mssen
durch
Schlupftren
oder
ffnungen miteinander
ver:
bunden
werden,
damit
die
No
tausgnge berall
leicht
erreicht werden
knnen. Ein Hinweis
auf
diese Ausgnge bei Gefahr innerhalb der Rume
wird zweckmig
sein lind
zur e r u h i g u n ~
der
Insassen bei tragen.
Die Schotten we rd en am
einfachsten
durch
r r i c h t u n ~ von Zwischenwiindcn herqest e llt. in:
Bohlenscliulz
u
fi
l
zdiclilg
LiD,ucbnitt
a - b Balkenanordnung bei einer
Iicbten
KelJerhhe
von 2,5 m
(doppelte
Rundh
lzer
lage).
dem die innere und uere Flucht e
i11l
:r Sticlreihe
mit Brettern benagelt wird. Sollten
so
l
che nicht
in
dem erforder
lichen Mae vorhanden sein, so
hat
man
alte
Kellertr
en
oder
sonst Tafe
ln
ode
r
Platten zur Hand, welche
fr diesen
Zweck
Ver:
wendung
finden
knnen. Der
Zwischenraum
zwischen
den beiden
Bretterlagen
wird durch
Sand, Asche, Schlacke
oder Torfmull
ausgefllt.
A ls
Gasschutz
wird dann noch
zweckmig die
Vcrbrettc
rung an den
Auenseit
en
mit Dachpappe
henagclt.
Splilterschutz und Abuichtung der Keller/enstcr.
o ienko
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ber Terrain Jrru
n 0 0 / /
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6 7
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Schufz
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Rundholz
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ S a n d O d
Ai
Kiesfii/lung
Bohlen
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
15/32
Wo die
Umfassungswnde der
KellerruIl1e, wie
z.
B
bei
Behelfsbauten, nicht
die
normalen Strken
besitzen, wird man besonders die Auenwnde
durch Bretterwnde nach Art der erwhnten
Zwischenwnde verstrken. Die notwendigen
Ab >
steifungen
mssen nach innen
vorgenommen
werden.
Oft
befinden sich Tren und Fenster
in
der
Achse des Raumes. Liegt in dieser zugleich der
erforderliche
Unterzug, so
wrden
die
Endsticlc
die ffnungen \'erbauen. Fr solchen Fall setzt
~ n a n zweeklllig die Stempel etwas zurck, wie es
In Fig. dargestellt ist.
Die Kei l e r f e n s te r knnen teils unter T e r
rain, mit einem Teil ber Gelnde oder ganz
ber liegen. In
den
beiden ersten Fllen mssen sie
den baupolizeilichen Bestimmungen entsprechend
mit abgedeckten Lichtschchten versehen sein. Es
gibt verschiedene Manahmen , um die Fenster
gen Splitter
und
eindringende Gase zu schtzen.
Eine
der
einfachsten und billigsten wird die
V e r
blendung des
Fensters durch
einc Bohlenplatte
sein, welche
durch
Filzstreifen an den
Rndern
abgedichtet
ist.
Der
Lichtschacht selbst wird
durch
Sand, Torfmull oder
Asche
ausgefllt und oben
darber
eine
Betonplatte
gelegt, welche so
~ e s t i g t
scin mu, da
sic nicht ohnc
weiteres
tcrnt werden kann. Das Fenster
braucht
in
dicscm
Falle nicht ausgehoben zu
wcrden
Fig. 3).
Liegt ein Tcil des
Fensters ber Straengelnde.
- '0 kann entweder der erforderliche Schutz ver;
mittels eines
Sandkastens
vor
der Fensterffnung
erfolgen,
oder
die
Abdeckung geschieht durch
Betonplattcn mit Filzstreifendichtung,
ber welche
uer
mit Sand
gefllte
Bohlenkasten
gestlpt
und
~ f e s t i g t wird
Fig. 5- 7 .
Fenster ber Gelnde
Wird
man
wie die
weiter unten
geschilderten
Auentren mit Bohlcnplattcn oder hnlichem
schlitzen. 1n
allen
Fllen
ist dafr
zu sorgen.
da
die
auen
angebrachten
Vorkehrungen durch den
Luftdruck der Bomben nicht entfernt werden
knnen; daher sind
die
Holzksten, S a n d s a e k ~
auflagen, Platten usw. mit dem Mauerwerk un:
bedingt gut
zu
yerankern (hierzu siehe auch Ab
:
bildunj1 4).
Die
Abdiehtung
der T r e n ist ebenfalls s o r g ~
fltigst vorzunehmen. Die Innentren der Rume
lind Gasschleusen sind mglichst wie die vorn
geschilderten
vVnde
auszubilden,
gut abzudichten
und auch auen mit Dachpappe zu benageln.
An Stelle
der
Filzstreifcn kann bei den F e n s t e r
dichtungen auch
feuchter Lehm verwendet
den; trockener und brckeliger
Lehm ist nicht
brauchbar.
Die zu Kellerrumen fhrenden u n
treppen
haben meistens
Kellerhlse, welche s e l b s t ~
vcrstndlich
cbenso s p l i t t e r und
gassicher
gestellt
werden
mssen wie die
Fensterffnungen.
In Fig. 8-10
ist
eine solche
Abdichtung
d a r g e ~
stellt. Sie
besteht
aus zwei Bohlen
oder Z e m e n t ~
platten, eine an
der
inneren Flucht des
K e l l e r
halses, die andere auen.
Befindet
sich
hier
die
Tr, so
ist
diese in
der
vorbesprochenen Weise
/,u
dichten,
sonst
mu
sie
durch
eine
o h l e n ~
platte
ersetzt
werden.
Der
Zwischenraum zwischen
heiden
Platten ist mit SanJ
oder l(ies
o. . a u s ~
zufiiIlen.
Besonders
die
innere Platte mu fest
aufliegen, gut
abgedichtet und mit Schub
riegeln
oder
anderen Verschlssen
mit dem Mauer
werk
fest
verbunden
sein.
Auch hier empfiehlt
sich die Benagelung
der
jeweiligen
Innenflchen
mit
Dachpappe. Diese Verstopfungen der e l l e r ~
hiilse
sind
immer ntig, weil
die
Tren
des
S e h u t z ~
raumes nicht unmittelbar
ins
Freie
fhren drfen.
Der
Z u ~
bzw. Ausgang
aus den
Schutzrumen g e ~
schicht vielmehr
stets
durch as
s chI e u
sen
.
Diese
sind Vorrume, welche naturgem in
J.1leicher
Weise geschtzt werden mssen,
wie
die
Schutzrume selbst.
In vielen
Fllen knnen
Abb. 4. Fenstersch ut z IPo
). n.titut
f Technik u. Ve
rkehr).
7
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1933 Nr.3 Mrz
16/32
Abb 5 H e h e l t s m l i i ~ ( t . a ~ s f . : h l c u s { n einem KellerlJur
Ansicht von auUen: a u r r o l l b a r ~ Dt::cke mit Querleisten
bei den ,
\\idshiiusern
die Kellerflure als
(;as