Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

download Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

of 28

Transcript of Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    1/28

    Miiteilungsblait a ltlicherNachrichten

    NR . 9

    BERLI

    N, M SEP T EM BE R 1934

    4 J A HR

    GANG

    ie

    bakteriologische Waffe als Mittel

    ~ u r

    V lkerverhetzung und fr anderen Unfug

    Prof. Dr. G J r ge n

    s, Berlin-Zehlendorf

    \ 0 r

    w

    0 r t d e r S e h r i f t

    le i

    t u n g

    Iierr W i c k h a m S t e e d

    hat

    den Versuch

    unternommen.

    einen Aufsatz ber rias

    Thema

    A e r i a I

    \ \

    ' a r

    a re ,

    s e c r e t

    G e r m a n

    pi

    ans

    (Lufrkriegfhrung nach

    g e h e i ~ e n

    d e ~ t

    schen

    Plnen)

    unter

    Zugrundelegung emes

    wand freien Bcweismaterials zu schreiben, und die

    in England hochangesehene Zeitschrift

    in

    e

    te c n t h C e n t

    u r

    y " fand diese

    Arbeit

    so

    nahmewrdig, da s'ie nunmehr dic ersten ]5 S e i ~

    ten ihres Juliheftes 1934 ziert. Allerdings sind dem

    Herausgeber der Zeitschrift letzten Endes

    doch

    noch einige

    Bedenken

    bezglich

    der

    Echtheit der

    Steedsehe-n Dokumente gekommen, so da er sich

    zu

    einer

    kleinen

    Einschrnkung gentigt

    sah. Diese

    wei e Vorsichtsmanahme zeitigt u. a. folgenden

    verblffenden

    Satz:

    .,Als ich

    das

    Risiko

    der

    Verffentlichung

    auf

    mich

    nahm, habe

    ich

    mich

    auf das

    italienische

    Sprichwort

    sc non

    c vero eben

    trovato (Wenn

    cs

    nicht wahr

    is t , so ist es jedenfalls

    gut erfunden)

    gesttzt.

    Denn selbst,

    wenn die ganze Sache

    eine

    Flschung ist, bleibt die

    Tatsache, da

    es

    jemand

    fr wert

    hlt, einen

    derart

    geistreichen Betrug zu

    verben,

    nicht

    ohne

    unheimliche

    Bedeutung.

    Der

    wesentlichste

    Inhalt der

    teedsehen . E n t ~

    hllungen ,

    die bereits

    durch

    die

    deutsche Presse

    gingen,

    sei

    hier noch

    einmal

    kurz gekennzeichnet:

    Herr Steed

    behauptet auf

    Grund

    einwandfreier

    Dokumente , da

    Agenten

    des R e i e h s w e h r m i n i ~

    steriums an mehreren Hauptverkehrspunkten

    und

    in

    den verschiedenen Untergrundbahnhfen

    von

    Paris

    Versuche

    mit

    Bakterien

    unternommen

    htten, um Anwendungsmglichkeit und

    A u s b r e i ~

    tungsfhigkeit

    dieses

    neuzeitigen

    Kampfmittels

    am

    Ziel auszuprobieren.

    ber diese

    Messungen

    wurden

    nun. wiederum nach

    Angabe von Herrn

    Steed,

    ufzeiehnungen

    von

    den

    betreffenden

    Agenten

    gemacht,

    und

    einer dieser

    Agentenzettel

    ist

    Herrn

    Steed in die

    Hnde

    geraten.

    Er

    gilt

    als

    das

    untrgliche

    Dokument fr deutsche A g e n t e n ~

    ttigkeit

    in Paris und

    wir

    -d als so lches in

    der

    lisehen

    Zei tsehrift

    abged ruckt.

    Prft man

    die

    Echtheit dieser A g e n t e n a u f z e i e h

    nung,

    so

    mu

    man leider konstatieren, da hier in

    jedem Falle schlecht gearbeitet

    worden is t

    .

    ich t s s t im m t Weder die V 1 j n d g s e h w i n

    digkeit, noch die

    Bakterien , noch di.e deutschen

    AbkrzunQen , noch

    die wissen

    schaftlichen

    thoden,

    n()ch

    da

    s Wetter an dem bewuten Tage

    in

    Paris sind z u t r e f f ~ n d angegeben.

    Dafr stimmt

    aber eines unbe

    dingt,

    nmlich die Tatsache, da es

    sich hier

    um

    eine

    der grbsten und plumpesten

    Flschungen handelt,

    auf die

    Herr Wickharn Steed

    und

    mit ihm

    die Nineteenth Century glatt

    hep

    eingefallen sind.

    Die wissenschaftliche Bewertung der E i n

    z e I he i te n in dieser Flschung soll

    in einem

    der

    nchsten Hefte von

    Gasschutz

    und Luftschutz

    erfolgen. Fr die g

    ru n

    d s . t z I i ch e ~ i d e r c

    h gelang ein

    Durchbruch

    .

    Um

    10 05 Uhr gri ffen ]7 Flu gzeuge,

    im

    Sturzflug die

    Wolkendecke dur

    chstoend , den Militrflugplatz Le

    Bourget

    aus 100 m H

    he

    an .

    Um 10

    ,

    18 Uhr ber

    raschte

    eine zwe

    it

    e

    Welle vo

    n 12 Einh e

    iten

    die

    Boden

    abwehr

    .

    der

    kurz darauf

    e

    in

    e

    dritte von 21 Fl

    ugzeugen

    folgte.

    Dic Erda

    b

    we hr kam

    ni c

    ht

    zum E

    in gre

    ifen. Der

    Flugp

    lat

    z ga lt

    mit

    a

    ll

    em

    Ma teria

    l

    3 Jagd-

    und

    2 Luft

    kreuzergeschwadern, als vernic

    htet.

    N icht sdestoweni

    ger

    wurden

    die z

    urckk

    ehr

    ende

    n

    Bomber

    von den in

    zwisch

    en

    ges ta

    rt ete

    n

    ve

    rnic

    ht

    etcn J

    agd flu

    gzeugen in

    ei

    nen hefti gen

    Luftkampf

    ve rwi

    cke

    lt.

    5 Flugzeuge h

    at

    ten

    auf dem An flu

    ge

    landen

    mssen.

    mehrero Gesc

    h

    waderkommandeure

    ha

    tten

    nmlich auf

    Sc hi

    edsr

    ichterbefehl hin ihre Geschwa d

    cr

    ve rl assen, da

    festgestel1t

    werde

    n sollte, wie sich fhrerlose

    Ge

    sch

    wade

    r

    bewhren wrden

    .

    Um

    10

    5

    0 Uhr

    star

    teten ern eu t 50 blaue Bomber.

    Sie

    wurden

    um 11 25 U hr aus Ch

    tea

    u

    -T hierry

    ge

    meldet

    . E

    in

    r

    otes Kampfgeschwader

    griff sie vergeb

    lich an. Sie

    vernichte

    ten

    um

    12,15

    Uhr Le Bourget

    zum

    zwe

    iten

    Ma le aus

    einer Hhe von

    nur

    50 bis

    100 m. Infolgc eines vo llk

    ommenen

    Versagcns des

    Flugme

    ld edienstes kam

    die

    Erdabwe

    hr

    berhaupt

    zu

    keiner

    wirksamen

    Entwick

    lung;

    nur

    einzelne Maschi

    nengewehre

    feuerten. Infolgedessen ga

    lt nur

    ei n an

    greifendes Flugzeug als abgeschossen.

    Am Abend

    des

    30. August verffent li

    chte die Ma

    nverleitung

    folgendes

    am t

    I

    i ch

    e

    Co

    m m un i q u

    C :

    Die positiven Erfo

    lge

    der

    Angriffs-

    und Verteidi

    g

    un

    gs

    bun

    gen

    des

    ersten

    Manvertages

    s

    ind

    zur

    Ze

    it

    noch

    nicht

    zu bcrsehen . Sie knnen erst durch ein-

    4

    gehendes Studium der Berichte der Gefechtsteilnehmer

    und der

    Schiedsrichter

    sowie

    aus den aufgenommenen

    Filmen (MG.-Kameras. Die Schriftltg.) erkannt wer

    den

    .

    Nac

    h den er

    sten

    eingegangenen Meldungen sind

    die blauen Geschwader, die Le

    Bourget am

    Morgen

    bombardierten,

    sowohl

    auf dem An-

    wie auf

    dem

    Rck

    fluge

    mehrfach

    von

    roten Jagdgeschwadern

    angegriffen

    wo rd

    en.

    Infolge

    der

    noch

    immer

    uerst

    ungnstigen

    Wette.r

    lage wu rd en von

    Genera

    l

    Denain

    auch die fr die

    N

    ac

    h t

    vom

    3

    O

    z

    um

    3

    1.

    A u g u s t

    vo

    rgesehenen

    Operat

    ionen abgesagt.

    Die

    Angriffe des 3 I.

    Au

    g u s t ga lt

    en wiede

    rum dem

    Flugplatz Le Bourget.

    Um

    8,10 Uhr starteten 35 Flu g

    zeuge in

    Nancy. Auf dem

    Anfluge

    waren

    a ls Zwischen

    operationen der

    Flugp

    la t

    z Reims sow ie die

    Bahnhfe

    Ch

    lons,

    Troyes und Mourme

    lon zu

    bombardieren

    .

    M

    it der

    gl

    eichen Aufgabe verlieen

    30 Flugzeuge

    um

    8

    15 Uhr

    den

    Flugplatz Metz. Ein um 8,15 Uhr in

    Luxeui l gesta

    rt

    etes Geschwader hatte sich mit 12 Flu g

    ze ugen. die 8,45 U hr

    von Oche

    y abflogen, zu ei nem

    Angr

    iff auf

    Villeneuve

    zu vereinigen. Der

    Rest der

    Geschwader

    von Luxeuil hatte wi

    ede

    rum Le

    Bourget

    zum

    Ziel;

    er

    ve rlie

    den

    Heimathafen

    zuletzt.

    Ers t se

    hr

    vie l spter

    konnte Rot

    seine F

    lugstreit

    krfte

    entwickeln.

    Das

    52.

    Geschwader

    aus

    Dij

    on er

    hielt den A

    uftra

    g Metz, D eline und Mars-la-Tour an

    zugreifen.

    Aus Le Bourget

    s

    tart

    e

    ten mehrere

    Auf

    klrungsflugzeuge. Ein

    Geschwader

    griff Metz

    und

    Toul

    an, whrend ein we

    it

    eres

    Nancy und

    Luxeuil

    mit

    Bomben

    belegt

    e.

    Um

    9

    Uhr

    meld ete d

    er Beobachtungsposten

    bei

    Apremont 10

    in

    west

    li

    cher

    Ric

    htun

    g

    fli

    egc

    nd

    e b l

    aue

    Flugzeuge.

    Weitere

    Me

    ldungen

    kamen

    um 9,10 U

    hr

    aus Coalus um 9,15

    Uhr

    aus Cernon, um 9,40 Uhr

    aus

    Poures und

    um 9,50 Uhr aus Moronvilliers.

    Trotz

    des diesma l

    gut funktionierenden Meldenetzes

    gel

    ang

    es 11 Flugzeugen,

    berra

    sc

    hend und

    ungemeldet aus

    50 m H he

    den

    Zivilflughafen

    von

    Le

    Bour

    ge t um

    10

    25 U

    hr mit

    Bomben zu belege

    n. Unzweifelhaft

    liegt

    hier -

    nach Pari

    ser Meldung - ein

    ausgesprochener

    Er

    folg der

    Ausnutzung

    der Wetterlage vor. Um 10

    3Z

    Uhr erschienen 5

    weitere

    Flugzeuge

    ber

    Le Bourge t.

    Kurz

    nach

    diesem Angriff befahl

    General

    D enain d

    en

    Absch

    lu der Manver, der erst

    fr 12 Uhr

    vorge

    sehen

    war.

    In einer

    Vo r k r i t i k s

    tellte General

    d e

    Goys

    fest,

    da

    Blau auf

    der

    ga

    nzen

    Linie gesiegt

    habe und

    zwar in grerem

    Ma

    s

    tabe

    als erwa

    rtet

    und

    vorge

    sehen.

    Sowohl

    die a

    lten

    wie ein

    Teil der

    neuen B

    om

    ber

    bedrften

    einer Verb

    esserung. D

    er

    neue Jagd

    flugzeugtyp habe sich glnzend bewhrt.

    Die

    franzsische Tagespresse, augenscheinlich

    am t

    lich beeinflut, bringt folge

    nde

    Feststellungen:

    1.

    Die Verwendung von Pr

    i v a t f lu g z e u

    ge

    n fr

    den Tachricht

    e

    ndi

    enst hat sich als e

    ine

    ausgezeic

    hnet

    e

    Manahme

    erwiesen.

    2. Besonders bewhrt

    h

    at

    sich das

    von

    dem

    eh

    e-

    maligen

    Luftminister Laurent-Eynac

    geschaffene

    T e c h n i k e r k o r p s.

    3.

    Di e heuti ge

    Technik

    gew

    hrt

    gro

    en Stdt

    en und

    Indu

    stri eze

    ntr

    en noch k e in e n

    ausreichenden Schutz

    gegen feindliche F

    li

    ege r.

    J-lie rzu sc

    hreibt

    der

    frhere Luftminister Co t Er

    sehe in einem

    grunds

    tzlichen

    Verzicht

    auf di e

    Luft

    waffe die einzigc Lsung des Problems. A l1e

    Kultur

    staaten

    sollten

    verp

    flichtet sein, Handelsflugzeuge nicht

    a ls Kriegswaffe zu

    verwend

    e

    n.

    Die einzige Luftwaffe

    mte

    der Auto ri t

    t

    des

    Vlkerbundes

    fr Polizei-

    7,wecke

    unterstellt

    werden.

    In

    d

    er

    Erke

    nntni

    s jedoch.

    da

    diese

    Wnsc

    he

    utopisch

    seien. fo

    rdere

    er

    st

    rk

    sten

    Ausbau der Luftflotte

    fr \Viederve rgeltungsma

    nahmen

    . -

    Den Ausfhrungen des Herrn Co t, die

    mit den

    am t

    l

    ic

    hen

    Wnschen Frank r

    eichs

    dur

    chaus

    bereinstim

    men, haben sich auc h

    weitere

    Pressestimmen ange

    schlossen. Eine solche Auswer tung der franzsischen

    Luftmanver stand

    zu

    erwar

    ten.

    Was

    die

    positiven Werte

    dieser

    Luftmanver be

    trifft, so

    kann

    hi

    erber

    um

    so

    weniger etwas

    gesagt

    werde

    n, a ls -

    nach franzsischer Meldung

    - die

    Sc

    hlukritik

    erst

    Mitte

    Se

    pt

    emb

    er

    zu

    crwarten

    steht

    .

    Dicse mu also 7,unchst abgewa

    rt

    et we rd cn. Ein V er-

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    19/28

    gle i

    ch

    mit den englisc h

    en

    Luftmanvern ber London

    vgl. "Gasschutz

    und

    Luftschutz", Augustheft 1934,

    S.

    211) zeigt, da es sich hier jedenfalls nicht gleich

    zeit ig

    um

    eine

    typische Schau- und Propagandabung

    gehandelt h

    at,

    sondern

    da hier tatschlich

    in erster

    Linie

    militrisch

    e und flu

    gtechnische Probleme

    geklrt

    werden

    so llten .

    Wie weit

    jedoch die berraschenden

    Angriffserfolge auf realen Tatsachen

    beruht

    haben,

    kann trotz der obigen Vorkritik des General de Goys

    ohne Kenntnis der wirklichen Zusammenhnge nicht

    beurtcilt werden. Bm .

    Japanische Luftabwehrmanver

    u

    Kobe

    und Osaka vom 26 bis 28 Juli 1934

    Die diesjhrigen Hauptluftabwchrmanver in Japan .

    d ie

    nach

    e

    in

    er

    ganzen

    Rcihc

    kleinercr Vorbungen

    nunmehr vom

    26. bis 28. Juli in

    dem zweiten

    Kern

    gebiet Japans, dem Raum

    um die bei

    den Indu

    st rie

    und Hafenstdte K

    0

    b e

    und

    0 s a k a,

    abgehalten

    wurden, bildeten

    in

    ihr

    er Grundanlage e in e

    Fortsetzung

    der vorjhrigen

    um

    die Hauptstadt Tokio

    1

    ) insofern,

    a ls sie - wie diese -

    in

    ers ter Linie eine Aufklrung

    der Zivilbevlkerung im Rahmen eines mglichst sen

    sa tionell aufgezogenen militrischen Schauspiels bc

    zweckten.

    Zugleich aber bot die h

    ervorragend

    e kriegs

    wirtschaftliche

    Bedc

    utun

    g des A ngr iff

    sra

    um es,

    in

    den

    ber

    sei nen unmittelb

    aren

    Bereich

    (Kobe

    - Osaka - In

    dustriegebiet)

    hinaus

    der

    ganze

    mitteljapanische

    Bezirk

    bi s zu den Hafenstdten

    Fukui

    und Maiz

    uru

    an der

    Japansee miteinbezogen wurde, An la zu der Ver

    knpfun g mit einer industriellen Probemobilmachung.

    Ahnlich derj en igen, di e bereits drei

    Jahre

    vo rh

    er

    in

    d

    em

    gleichen Bezirke

    vera

    nsta

    lt

    et

    worden war,

    so

    ll t

    e

    die bun g diesmal

    wesentlich

    ve rschrft

    werden, um

    zu e

    rpr

    oben, inwiewe

    it

    die

    heereswichtigen Betriebe

    auch unter dem Druck stn d iger Luftang riffe zu arbe i

    ten imstande wren. Die a

    u

    erorden tlich hohe Be

    deutung, die

    man

    deshalb den

    diesjhrigen

    Manvern

    beilegte, kam schon darin zum r usdruck, da die

    meisten hh

    eren

    \

    Ve hrm

    ac ht

    sf

    hrer Japans, darunter

    der Kri cgs mini

    ster, der

    Ch

    ef des Admira

    l

    stabes und

    a

    nd

    ere. an ihn en tei

    ln

    a

    hm

    en.

    Die

    bun

    gen bega

    nnen

    am

    26.

    um

    7 U

    hr

    mo rge ns

    mit

    e

    inem

    W a rn signal des Hauptquartiers des

    Leiters

    der ganzen

    bun

    g Generalleutnants T e r au ch i . in

    Osaka.

    In 0 s a k a se lbst schlo sich daran eine Reihe

    von Bombenangriffen von je 2 bi s 5 Bombern , die je

    doch

    du rc

    hwe

    g in

    krzester Zeit

    5

    Minuten) vo

    n de r

    Man

    v e

    rle

    itung fr

    abgeschossen erklrt

    wurden.

    Vor

    a

    ll

    em das

    Hauptziel dieser

    ersten Angriffe, der

    groe

    Bahnhof vo

    n

    Osaka,

    wurde du rch die Abwehr fr

    vo

    ll

    komm en gesc

    ht

    zt e

    rklrt.

    Tm

    Gegensatz

    zu Osaka

    setzten da gegen in K 0 b e erst

    um

    2,30

    U hr na ch

    mittags di e

    ersten

    A ngriffe aus der

    Richtung

    Osaka

    ein, die dann den Nachmittag b er bi s 9 U

    hr

    abends

    fort daue

    rt

    en.

    Am

    zwe

    it en

    Tage

    bega

    nn

    di e bung

    wieder

    um

    7 U hr

    morgens,

    jed

    oc

    h war

    diesmal die

    A bwehr in

    so

    fe

    rn wesentlich

    e rsc hwert, als di e Zeit der Angriffe

    am

    2. und

    3.

    Tage nicht mehr im

    voraus

    bekill1ntge-

    geben

    wurde.

    Tn 0 s a k a wurde mit

    den

    Angriffen

    auf die Stadt ein Manver gegen einen

    Geleitzug

    ve r

    bunden, besteh

    end

    aus 2 groen Dampfern der Osaka

    Shosen Kaisha, di e,

    von

    6 Zerstrern

    und

    zwei See

    flugzeugen

    als Aufklrern be

    gle

    itet, aus

    dem

    Hafen

    ge

    bracht

    wcrden sollten.

    Um

    1

    U hr

    morgens

    wurde

    von

    dem Geleitzug

    aus

    ein Wasscrbombenangriff

    a

    uf

    feind

    liche Unterseeb

    oo

    te marki ert,

    wo rauf

    dic Schiffe un ter

    dem Schu tz von Nebelschleiern in rascher

    Fahrt

    im

    Zickzackkurs in Richtun g auf die Tnl and see davon

    dampften. Ebenfalls am Morgen. um 8,20 U

    hr

    , wurd e

    auch K

    0

    b e

    dur

    ch 2 Bo

    mb

    c r,

    die berr

    asc

    hend

    hint

    er

    den

    Ro

    kk

    obergen im No

    rden

    der

    Stadt auftauchten.

    angegriffen.

    wobei vo

    r

    allem

    di e g

    ro

    en

    Werften

    vo

    n

    Kawa

    sa

    ki und

    Mit

    subishi bcdroht

    und

    das

    Ziel,

    in

    Fo rm eines

    im

    Hafen vor Anker liegenden Dampfers.

    fr vernichtet erklrt

    wurde.

    Beso nders in tensiv waren die

    Luft

    angriffe in der

    Na cht vom frcitag zum Sonn abend . Sie hat ten di es

    mal als Ziel auer O

    saka

    und Kobe auch di e beiden

    St dte F u k u i

    und Mai zu

    r u an

    der

    Japansee. di e

    I V ~ 1 ..Gasschutz und Luftschut

    z" 193

    3, S. 249.

    zwischen I

    und

    8 Uhr angegriffen wurden

    und

    bei

    deren

    Verte

    idigung sich heftige Luftkmpfe abspielten.

    Um

    8,30

    Uhr gab sodann Generalleutnant Terauchi

    hchste A larmstufe fr die

    Stdte

    K i

    0

    t 0 N a ra

    O s

    a k a und K 0 be

    bekannt.

    8,55 Uhr

    erschienen

    als

    bald

    2 Flieger,

    von

    Norden her

    kommcnd,

    ber dem

    von Kioto nach

    Osaka flieenden

    Yodogawa.

    von

    denen der crste durch

    Scheinwerfer

    gefat und fr ab

    geschossen crklrt

    wurde,

    der zwcite Osaka zwar er

    reichte , a

    ber

    infolgc der intensiven

    Abwehr

    angeblich

    dic erstrebten Ziele nicht mit Bomben zu belegen

    vermochte.

    Am Sonnabend.

    um 8

    Uhr

    morgens

    ,

    schlossen

    die

    Manver mit einem

    letzt

    en Groangriff von

    16

    schwe

    rcn und l

    eichten Bombern

    auf 0 s a k a und K

    0 be .

    wobci insbesondere ber dem Sch lo von Osaka mehrerc

    Abwrfe erzie

    lt wurden,

    whrend in

    Kobe

    der Angriff

    fr abgesch lagen crklrt

    wurde.

    Gleichzeitig galt es .

    festzustellen, inwieweit die einzelnen Industrieunter

    nehmungen ihren Bctr

    i

    eb auch

    whrend

    des Luftangriffs

    in

    Gang halten knnten. Die Hochfen

    der

    Kobe

    Sta

    hlwerke und

    die

    Werften wa r

    en diesmal durch

    knstlichen

    Nebe l

    getarnt. Das

    Wasserwerk wurde an

    geblich getroffen; es konnte jedoch innerhalb 30 Mi

    nuten wieder in Betrieb gesetzt werden.

    Im

    ganzen

    erklrte sich die Manverl

    eitung mit den

    erzie lt

    en

    Er

    gebn

    isse n zufri eden. Zwar vermochte am

    ersten

    b

    un gstage,

    wie

    1933 in

    Tokio,

    die

    Lichtkontrolle

    z

    un chst noch nicht v

    llig zu befriedigen -

    was bri

    g ~ n s

    der

    J a p a n i s c h ~ n Presse

    Anla zu

    ciner

    Hetze gegen

    elllzel ne

    fremde

    FIrmen

    bot. Jedoch besserte

    sich der

    Fehler

    in d

    en

    letzten bungstagen sehr bald.

    Besonderc

    Schwierigke

    it en

    bot

    auch

    die Regelung des im

    Osaka

    Kobe-Bezirk b e

    rau

    s l

    eb

    haften Verkehrs. Di e Licht-Ver

    kehrssignale wurden durch Pfeifen ersetzt; Kraftwagen

    muten ihre Lichter weitgehend verdecken und ihre

    Fahrtgeschwindigkeit bis auf 1 km

    in der

    Stund

    e

    herab

    se tzen. Bei Hchstalarm

    muten

    smt l

    iche Lichter

    ge

    lscht und

    die Wagen am

    Wegrande zum Halten ge

    bracht

    werden

    .

    In a ll

    en Betrieben

    mit ber 50

    Kpfen

    traten

    Lu f

    t -

    sc h u t z k o m m a n

    d o s

    in Ttigkeit. Sogar der Z

    0 -

    0 1 0 g i s

    c h e G a r t e n in

    Osaka er

    hi e

    lt

    ein e

    besondere

    W ac he, dic den A uftrag ha tt e, im Ern s tf a ll e die gefhr

    lichen T iere zu erschieen und die brigen in Sicher

    h

    eit

    zu

    bringen.

    Zur Erprobu

    ng der Fe u

    e r

    w e h

    r u n d dcs Re

    t

    t un g s

    d ie

    n s t e s

    wurden

    zahl rei

    che Brnde

    ange

    nomm

    en,

    wobei

    sich, wie

    im

    Vorjahre in Tok io, die

    A ngehrigen des Christli chen Vereins junger Mnner

    im

    Hilfsdienst

    besonders hervortaten.

    berhaupt

    wurdc

    ganz a

    ll

    gemein

    von

    den

    am t

    lichen Stellen die

    auer

    gewhnlich rege Beteiligung

    der

    gesamten Bevlkerung

    rhm e

    nd

    hervo rgehoben, die um so an erkennen

    swerter

    war,

    als

    ein

    Teil

    der

    Leute

    whrend der

    Hauptangriff

    e

    s

    tund

    enlang auf

    den

    Straen ste

    hen

    bleiben

    mute.

    Tn ih ren E inze lhe

    it

    en wurden di e

    bun

    ge n

    mglichst

    realistisch durch

    ge fhrt. So verwandte

    man

    bei den

    einze

    lnen

    Angriffen Bom bena ttrappen

    und

    in

    Os aka

    Rauchb omben,

    um den

    E indruck zu

    erwec

    ken,

    als

    ob

    Teil

    e der Stadt in

    Flammen

    aufgegangen seien. Viel

    fach wurden von den Schi edsrichtern sogar Passanten

    auf

    der

    Strae angehalten und als

    Opfer

    von Bomben

    a bwrfen erkl rt. Leider

    hatt

    e dieser Realismus die

    be

    trbliche Folge

    , da

    in Kioto drei Leute beim An

    z

    nd

    en e

    ine

    s an

    geblic

    h in

    Br

    and

    gesteckten

    Benzin

    tanks

    sc

    hw

    e re Brandwunden erlitten,

    w

    hr end sonst di c

    Zahl der Unf

    ll

    e er freulic herweise bemerkenswert ge

    rin g bli eb .

    ber beso

    nd

    ere

    E r

    f a h

    run

    ge n bei TI Lu f t a n -

    g r e i f e r uerten sic h di e Fliegeroffiziere, da die

    Nachtangr iffe flugtechnisch ziem lich sc hwierig gewesen

    wren, und

    da

    bereits aus 45 bis

    6

    Fu

    Hhe

    Ein

    ze lhe

    iten berhaupt nicht

    zu e

    rk

    ennen

    waren, son

    d

    ern

    l

    ed

    iglich

    das

    Meer und die zu

    ihm

    hinfli

    c end

    en Wasser

    lufe. Der Fhrer des leic ht en

    Bombengeschwaders.

    das Osaka angeg riffen hatte, betonte , da bei den Tag

    angriffen die verwand te Tarnung mit weien

    Nebel

    schleie rn infolge der intensiv en

    Schwrzung

    der Osakaer

    Ge bude durch Ru ihren Zweck v llig ve rfeh lt h

    tte

    und dah

    er

    besser unterbli

    eben oder durch e

    ine

    solch e

    mit dunkl

    eren Schleie

    rn

    er

    se

    tzt

    worden w

    re.

    Ro

    .

    43

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    20/28

    uslandsnachrichfen

    China.

    An

    der

    franzsischen militrrztlichen

    Akademie

    in

    Paris hat der chinesische

    cand.

    med. Li T s i

    G z i

    0

    u eine Dissertation zur Er langung der medizini

    schen

    Doktorwrde eingereicht, welche den Titel L a

    d e f e n s e p a s s i v e des p o p u l a t i o n s c i v i l e s

    c o n t r e la g u e r r e ae r o c h i m i q u e en

    Chi n e"

    trgt und

    im Verlage Bosc et Rieu. Lyon ,

    i. J. 1933 erschienen ist.

    In dieser

    Dissertation zeichnet

    Verf.

    zunchst

    die

    Gefahren, denen China mit seinen groen Schienen

    wegen im Norden und Sden gegenber Einwirkung

    von feindlichen Fliegern ausgesetzt ist. U. a. haben die

    Kriegsereignisse im Februar-Mrz 1932 gezeigt,

    da

    das

    Arsena l von Schanghai und der Flugplatz von Hangt

    schou japanischen Luftberfllen schutzlos preisgegeben

    waren. Die chinesischen

    Industriezentren

    liegen an

    diesen Schienenwegen, so

    da

    bei Fli egerangriffen eine

    totale Vernichtung droht. Verf. gibt sodann eine

    bersicht

    ber

    die Mittel und Mglichkeiten der

    Luft- und Gaswaffe, die sich Japan, den Vereinigten

    Staaten und Ruland

    bieten. In C

    hina

    sei

    vor

    etwa

    einem Jahre eine Vereinigung zum passiven Schutz

    der Bev lkerung

    gegrndet

    worden, an deren Spitze

    die

    groen Stdte,

    wie Schanghai, Kwang-Tung

    u.

    a

    .

    stnden. Durch Spenden seien

    Abwehrflugzeuge

    be

    schafft worden, in dem Zentrallaboratorium in Nank ing

    wrden Filtergasmasken hergestellt, aber in der Auf

    klrung und Erziehung der Bevlkerung sei man noch

    weit zurck. Li Tsi Gziou

    fordert

    die unverzgliche

    staa

    tlich e Organisation des zivilen Luftschutzes, ' die

    durch

    eine Gesellschaft, wie die Ossoaviachim in

    Ruland

    oder Ko ku-Kyokai in

    Japan,

    in der geist igen

    und

    materiellen

    Vorbereitung der

    Bevlkerung unter

    sttzt werden mte. Bei der ungleichmigen regio

    nalen Verteilung der Bevlkerung in China, die einer

    Einheitsorganisation entgegensteht, vertritt Verf. den

    Standpunkt eines regionalen Verteidigungssystems.

    Dnemark.

    Ein dnischer

    Luftschutzbund

    ist soeben in K 0 p e n -

    hag

    engegrndet

    worden

    .

    Geleitet

    wird

    der Luftschutz

    bund von

    einem

    Komitee, in

    dem sm

    tliche einschlgi

    gen Institutionen und Gesellschaften

    sowie

    die groen

    politischen

    Parteien vertreten sind. Zum Vorsitzenden

    wurde der Professor S. P. L. S

    r e

    n se n, ei n an

    erkannter Chemiker, gewhlt.

    Generalsekretr

    ist der

    Hauptmann

    S.

    A. An de r sen.

    Das

    Verteidi

    gungsministerium ist in dem

    Komitee

    durch

    den

    Chef

    des Ingenieurwesens,

    General

    R y

    e.

    vertreten.

    Als Hauptaufgaben sind besch lossen worden:

    J

    Allgemeine Aufklrung der Bevlkerung ber

    die

    Gefahren des Luftkrieges und Schutzmanahmen

    dagegen;

    2. Bildung von freiwilligen Hilfskolonnen

    zur Unter

    sttzung der

    Polizei,

    der Feuerwehr und der Ret

    tungskorps;

    3. Bildung

    von

    Kolonnen fr

    Entgiftungs-

    und Auf

    rumungsarbeiten;

    4. Bildung von freiwilligen Kolonnen zur Verwendung

    im ffentlichen Verkehr und in Wasser-, Gas- und

    Elektrizittswerken;

    5.

    Bildung

    von

    Kolonnen

    zur

    Hilfeleistung an Tieren.

    Der

    Verband hat beschlossen, eine grozgige Pro

    paganda

    in ganz Dnemark zu

    veranstalten,

    um den

    Luftschutz zu einer

    Sache

    des g e

    sam

    t e n

    dnischen

    Volkes

    zu

    machen.

    Italien.

    Im

    Rahmen der Mailnder Messe wurde vom 12. bis

    zum

    29.

    4. d 1 die erste italienische Lu

    f

    t s e h u t

    z

    aus s

    t e l l

    u n g veranstaltet. Modelle von 15 bis 800

    Kilogramm schweren Sprengbomben sowie von Brand

    bomben zeigten im Verein

    mit Tafelbildern

    die

    Luft

    gefahr.

    Das

    "S

    indacato

    Fascista Ingegneri di Milano"

    hatte mehrere Typen von Schutzrumen ausgestellt, die

    44

    om

    ..

    Comitato Interministeriale di Protezione

    Anti

    aerea vorher geprft und genehmigt worden waren.

    Diese

    Typen

    zeigten sowoh l behelfsmige Absttzun

    gen und Abdichtungen in bestehenden Bauten, a ls auch

    die Einrichtung von

    Se

    hutzrumen in

    Neubauten

    und

    Schu tzrume fr Sonderzwecke mit

    starken

    Eisen

    be t

    on

    decken

    .

    Mehrere Schutzrume waren mit Lufterneue

    rungsanlagen ausgestat tet.

    (Nach ..

    Rivista

    di Artiglieria e Genio", Mai 1934.)

    Die italienische Regierung

    bereitet

    ein G e s e t z vor.

    welches die Bercksichtigung des bau te c h n s c h e n

    Lu f t s c

    h u t

    z e s bei allen

    Neubauten,

    die

    direkt oder

    indirekt dem Staate

    gehren, vorsicht.

    Diese Gebude

    so llen, sowei t das mglich ist, an den Stadtrand verlegt

    werden. Die uere Form des Gebudes darf seine Be

    stimmung nicht verraten, was besonders bei militri

    schen

    und

    wichtigen

    Industriebauten

    zu

    beachten

    sei.

    Zu

    bcvorzugen ist die Bauweise des Eisenbetongerippes

    und die

    Verwendung

    feuerfester Baustoffe.

    Jedes

    Ge

    bude erhlt

    einen

    Schutzraum, der

    mindestens die

    Hlfte der Insassen des Gebudes aufnehmen

    kann

    .

    Als Hchstbelegung

    eines

    Schutzraumes sind

    30

    Per

    sonen zugelassen. Der vorzusehende Luftraum

    betrgt

    2 cbm je Pcrson. Kleine elektrische Zentra len, Spreng

    stofflager u. dgl. mssen unterirdisch angele{ t werdcn .

    (Nach

    ,.Revue

    de l'Arm

    ee

    de

    l'Air", Febr. 1934. )

    Lettland.

    Im

    I-ly

    gienemuseum in R i g a ist eine

    stndige

    Ab

    teilung "Schutz der Zivilbcvlkerung gegen aero

    chemische

    An griffe"

    erffnet

    worden, die gemeinsam

    vom Le t tischen Roten Kreuz" und der Lettischen

    U

    ni

    on fr Kinderhilfe unterh alten wird. In einem

    Musterschutzraum ist alles Material vereinigt, das zur

    Aufklrung und Belehrung

    der

    Bevlkerung geeignet

    ist. In den Besuchszeiten an drei

    Wochentagen

    b er

    nehmen Fachleute

    die

    Fhrung und halten gemeinver

    stndliche Vortrge.

    Im

    brigen soll beim

    Lettischen

    Parlament

    ein Luftschutzgesetz eingeb racht werden.

    Rumnien.

    In Rumnien untersteht der Luftschu tz dem Ministc '

    rium des Inn ern. Dieses hat ein R e g lern e n t

    fr

    den Lu f t s c

    h u t

    z" herausgegeben, das sich , vor

    allem hin sichtlich der Organisationsfragen, s

    tark

    an dic

    franzs ische

    Praktische

    Anweisung fr den passiven

    Schutz gegen Luftangriffe" vom

    25.

    November 1931

    anlehnt .

    Schweiz.

    Am

    20.

    Januar ist eine Ver 0 r d

    nun

    g

    be

    r d ie

    A u f s t e l l u n g

    e i n e s

    F l u g m e l d e d i e n s t e s

    zur berwachung des schweizerischen Luftraumes in

    Kraft getreten. Der Dienst umfat Warn-, Beobach

    tungs- und

    Horchposten

    sowie Nachrichtensammel

    stellen und

    Nachrichtenzentralen,

    die zu greren Ge

    lndeeinheiten zusammengefat

    sind .

    Das

    Personal

    fhrt

    die Bezeichnung g u e t t e u r"

    und setzt

    sich

    aus

    Unteroffizieren

    und Mannschaften des Landsturms

    und der Hilfsdiemte zusammen. Besondere Vorschrif

    ten ber krperliche Eignung und technische Fertig

    keiten des Personals sind in die Vt:rordnung aufge

    nommen. - Eine Flugwache

    besteht

    aus dem Posten

    fhrer, einem

    Stellvertreter

    und 3 bis 8 Beobachtern.

    Chef

    der Provinzialgruppe ist

    der Territorialkomman

    dant.

    Der

    Flugmeldedienst untersteht

    im

    Frieden

    dem

    Generalstab, im Kriege dem Oberstkommandierenden

    .

    Die Mannschaften knnen jhrlich einmal zu

    einer

    bung eingezogen

    und

    drfen fr

    keinen

    anderen

    Dienst an gesetzt werden.

    Am

    4. Juni hat

    der

    B und es r a t eine Botschaft

    und einen Beschlu

    entwurf

    genehmigt, die den pa s

    s iven L u f t s c h u t z

    d e r

    Z i v i l b e v l k e r u n g

    regeln soll en. In diesen

    Entwrfe

    n sind die Aufgaben

    und Zustndigkeiten des Bundes und der Kantone

    bei der Vorbereitung und Durchfhrung des passiven

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    21/28

    Luftschutzes als Schutz der Zivilbevlkerung gegen

    chemische und hnliche

    Kampfmittel enthalten.

    -

    Dem

    B

    und

    e liegen

    ob:

    die

    gesamte Oberleitung, der Erla

    einheitlicher Vorschriften auf dem Verordnungswege,

    die In

    struktion

    des

    Fhrerpersonals,

    die

    berwach

    un g

    d

    er Herstellung und der Einfuhr

    von

    Luftschutz

    material

    sowie die

    Aufsicht

    ber

    die

    von den Kan

    tonen

    zu treffenden Manahmen. - Die K a n t on e

    h

    abcn

    in ihrem

    Gebiete

    die lokalen Luftschutzma

    nahm

    en gem

    den

    eidgenssischcn

    Vorschriften

    durch

    z

    ufhr

    en. -

    Der Staat trgt

    die K

    0

    s t e n fr

    den

    Sc

    hut

    z des eigenen

    Personals,

    fr die eidgenssische

    Gasschutzkommission und

    die

    GasschutzstudiensteIlen,

    fr die

    Instruktion

    des

    hheren

    Personals.

    Auerdem

    gewhrt

    der Bund Beitrge

    zu

    der

    Beschaffung

    von

    Gasschutzgerten

    fr das

    Personal

    des lokalen Luft

    schutzdienstes und zu den Kosten

    kantonaler

    Luft

    schutzkurse. Zur

    Deckung der

    anfa ll

    enden

    Kostcn

    beantragte

    der

    Bu

    nd esrat im Rahmen

    des

    Nachtrags

    kredites 1934

    die

    Summe

    von 840000 Fr. als dringlich.

    - Die Ka

    ntone

    und Gemeinden tra

    gen die

    Kosten

    fr alle vo n

    ihnen durchzufhrenden Luftschutzma

    nahmen selbst.

    ( Tagesanzeiger , Zrich,

    vom

    6. Juni 1934.)

    Unter der berschrift T

    0

    d

    den G i

    f t

    gas

    e n

    wurde in

    der

    deutschen

    Tagespres

    se krzlich von

    der

    angeblich in

    Lausanne gemachten Erfindung

    eines

    Ap

    parates berichtet,

    der

    imstande

    sei, 20000 m

    Gas

    in

    der

    S

    tund

    c zu

    p

    ul

    ver

    isieren .

    Er

    solle hnlich wie

    eine

    Automobilpumpe funktionieren und Giftgase

    auch

    aus geschlossenen

    Rumcn

    beseitigen

    knnen.

    Wir

    ste

    llen

    hierzu fest,

    da

    es

    sich

    um ei

    n

    en

    groen

    Raumbelfter handelt, der auf einem Auto durch die

    Straen

    gefa hren we rd en soll,

    und mit dem der

    Er

    finder im Falle eines aerochemischen Angriffes die

    Luft

    von chemischen Kampfstoffen

    befreien

    will. Im

    brigen

    wird

    die Erfindung

    auch von

    schweizerischen

    Sachverstndigen und zustndigen Behrden

    als v llig

    un si

    nni g

    bezeichnet.

    Sdamerika.

    British United Press

    meldet

    aus La Pa z,

    da

    das bol i

    v i a

    n i sc h e Kriegsministerium

    authentische

    Nachrichten erhalten haben

    will,

    wonach

    Pa r a g u a y

    beabsichtige, in

    dem

    Kriege,

    den beide Lnder um den

    Besitz

    des Gran-Chaco-Gebietes

    fhren, c h e m i

    sc

    h e

    Kam p f s t 0 f f e

    anzuwenden. Nach gleicher Quelle

    behlt

    sich Bolivien

    unter Protest das

    Recht

    vor

    ,

    alle

    Rcpressalien anzuwenden, die es fr geeignet erachtet .

    Vereinigte Staaten.

    Das Internationale Komitee vom

    Roten

    Kreuz

    in

    Genf be

    absichtigt,

    der XV. internationalen Rotkreuzkon

    ferenz, die

    vom 20

    . bis 29.

    Oktober

    1934

    in

    Tokio

    vor

    gesehcn ist'),

    einen

    Bericht

    ber

    den Schutz der

    Zi

    vilbevlkerung

    gegen

    den chemischen

    Krieg

    vorzu

    legen. Zu diesem Zweck

    hat

    das

    internationale

    Ko

    mitee die nat iona len Rotkreuzverbnde

    der

    verschie

    denen Staaten im Januar

    1934 gebeten, einen Beitrag

    ber

    ih re bisherige

    Ttigkeit auf dem Gebiete

    des

    Gas-

    und Luftschutzes der Zivilbevlkerung

    einzu

    sendcn

    .

    Von besonderem Interesse

    ist die

    Antwort,

    die das

    A m

    e r i k a n i sc h e

    Rote

    Kreuz

    am

    3.

    Februar

    1934

    auf diese

    Anfrage

    hin

    erteilt

    hat. Es heit dort unter

    anderem:

    Das

    Amerikanische Rote

    Kreuz glaubt,

    da

    man bestimmt

    von ihm

    eine Teilnahme

    an

    derartigen

    Sehu

    tzmanahmen verlangt htte, wenn

    militrische

    Stellen

    die

    Aufgabe

    als

    bevorstehend

    fr die

    Vereinigten

    Staaten betrachtet htten. Bisher ist jedoch

    eine

    de r

    a rti ge

    Aufforderung

    an un

    s ni

    cht

    ergangen,

    und

    wir

    haben demzufolge ein derartiges

    Programm

    auch

    nicht

    in Aussicht genommen.

    Trotzdem

    wird es von be

    sonderem

    In teresse fr uns sein, auf der

    nchsten

    in

    ternationalen Rotkreuzkonferenz

    in

    Tokio

    die

    Berichte

    der nationalen Rotkreuzverbnde ber

    die

    bisher

    ge

    ttigte Arbeit im

    zivilen

    Luftschutz ihrer Lnder

    ken

    nenzulernen.

    1)

    V ~ 1 ..Ga;schutz und Luft.chut , Helt 2, 1934, S.

    60.

    Technik des Lu lschufJes

    chutzrume in onderfllen

    Von Dipl.-Ing.

    Hans

    Sc h o b e r g

    er ,

    Berlin.

    Gek r

    z t

    e r

    Vo r abd r u ck mi t

    Bewi l l i gung

    d

    es

    Bauwe l t v e r l a g e s

    aus dem Buche

    B

    a u t e c h n i s c h

    e r Lu

    t s c

    hu t z ').

    In den er

    ste

    n

    Abschnitt

    en des

    5.

    Kap. Sc

    hu tzra

    um

    wurden

    die E

    nt

    wicklun

    g, Gre,

    Belftung

    und

    Lage des

    Schutzraumes errtert. Anschlieend

    daran

    wurde der

    Schutzraum

    im Kellergescho ausfhrlich behandelt.

    b)

    Der lo t

    r

    echte Schutzraum,

    Die

    Lage des Sc

    hu tzraum

    es im Keller

    bringt

    einige

    Nachteile mit

    sich,

    1.

    Die un gn

    st

    ige

    Wirk

    ung auf die

    Gemtsstimmung

    ( Heldenkeller ,

    .Menschen falle ).

    2. Die verhltnismig

    sc

    hw

    e

    re

    E

    rrelchbarkeit

    und

    die

    Unannehmlichkeit

    en,

    di

    e das

    Aufs

    uchen des

    Schutzraumes biet

    et ( ac

    htangr

    iff).

    3.

    In manchen Fllen

    reicht

    das KeIlergescho

    nicht

    aus,

    um

    allen Bewohn ern Schutz zu bieten. (Im

    Wohn

    hausbau

    seltener

    Fall.)

    Diese

    Grnd

    e ha

    ben dazu

    gefhrt,

    da

    bei ei

    ner

    Reihe von

    Vorschlgen der Schutzraum nicht

    in den

    Keller

    gelegt ,

    sondern eine lotr

    e

    chte

    Anordnung inner

    halb des

    Gebudes

    erstrebt

    wird.

    Pawlow (3)2)

    schlug zum

    erstenmal

    da

    s

    Treppenhaus

    als

    Schutzraum vor, da dieser Raum fr

    a

    ll

    e

    Bewohner

    Ilm raschesten zu erreichen

    ist

    (Bild 1).

    Das

    Treppen

    hausfenster soll

    durch

    Glasprismen

    in Betonrippen

    er

    setzt werden.

    Die Flurtren sind gut

    abzudichten.

    Der Schutzraum erhlt eine Luftzufhrungsa

    nlage. die

    Luft

    aus

    hohen Luftschichten ansaugt und

    filtert.

    Auch

    Mahs

    (1. 4)

    empfiehlt das Treppenhaus oder Fahr

    stuhl

    schchte

    als

    Schutzraum. Es

    sollen in

    Hh

    e

    jede

    s

    Stockwerkes bewegliche Rd en vorgesehen werden. die

    im

    No

    tfalle in den Sc h

    ac

    ht eingesch

    oben werden

    .

    Da

    durch

    e

    nt

    steh

    t in j

    edem Stockwerk

    ein Sc

    hu tzraum.

    Prof.

    Rth

    (5) gab

    im

    Rahmen

    der Arbeiten des

    Dresdener Luftschutzseminars

    eine ausfhrli

    che

    Unter

    suchung des

    lotrechten

    Schutzraumes. Rth erwhnt

    als

    Vorteile

    des

    Treppenhauses gegenber dem

    Keller :

    Der

    Vo

    lltr

    efferwirkung

    ist nur

    eine geringe

    Flche

    ausgesetz

    t. Nur

    eine

    kurzc Alarmzeit ist notwendig,

    A

    da der

    Sc

    hu tzraum von

    jedem

    Gesch

    o

    aus

    rasch

    erreichbar

    ist. Die

    Zeit

    der Arbeitsunter

    brechung

    whrend des Flieger

    angriffes

    wird dadurch auf das

    kleinste

    Ma beschrnkt.

    Gn

    st

    ige

    Wirkung auf

    die

    Gem

    ts

    s

    timmun

    g

    der Schutzsuchend

    en.

    da

    k

    ei

    n

    Gedr

    nge ent

    steht

    und

    Bild 1. Das

    Treppenhaus als Schulzraum

    nach Pawlow.

    A

    Lultzulhrun

    llsleilung,

    B Filter und

    VenWator mit

    MQtorantrieb.

    Der

    Vorschlall

    ist abzulehnen.

    3)

    ')

    Schoberger

    . Dipl.-Ing. Hans: .. Bautecbnilcher Luftschutz ,

    Bauwe

    lt -

    Verlag, Berlin, 1

    934.

    240 S

    eilen,

    15

    0 Bilder. in Leinen

    ge bunde

    n,

    7,80 kM. Das Buch ist

    soeben erschienen.

    2) Di e in Klammern ges etzten

    Zillern nebmea aul

    das

    Schrilt

    tumverzeicbnis des Buches - da. mehr a ls 300 Quellen des bau

    technischen

    LuHschutzes e

    nthlt

    - Bezug. Di e in dem vor

    stehen

    den Auszug benutzten Quellen stehen am

    Ende

    des

    Aulsatze

    s

    Seite 24

    8. .

    45

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    22/28

    die Menschen, auf

    der Trepp

    e

    stehend, bereinander

    frei hin

    wegsehen k

    nne

    n.

    ~ ~ ~ ' .

    k t I C

    a&.-,I'o :

    o re : _drc_

    -.

    _- .

    . ---- ---

    -

    -

    , ~ . . . . ,

    -

    ~

    -..

    In

    i e

    Wnde

    des

    Treppen

    hauses mssen

    nach

    ba

    up

    oli

    zeilich

    er

    Vorschrift

    massiv,

    tr

    agf

    hi g

    feuer-

    und

    rauch

    sicher

    sein,

    sind

    also

    an und

    fr sich der Bauteil, der den

    Fernwirkungen der Spreng

    bombe

    am

    bes

    ten widersteht

    (5).

    .5chn'

    zur At::> vond1u n9 5chutL d ~ r

    ge. >C7/TJ/e,....

    ~ n A : ? 7 ' "

    [

    n

    Vergleich

    en de Kostenberech

    nungen

    Rths haben

    ergeben,

    da

    der l

    ot

    rec

    ht

    e Schutz

    raum in vielen

    F IJ

    en billiger

    ist als ein Kellerschutzraum

    gleicher Leistung (10).

    ---

    m

    ..

    uffQ

    ll

    - - -

    - - _

    5

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    23/28

    / I lIftdru c km c

    ss c

    r

    l.ucl

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    24/28

    obere Gru

    nds

    e

    hw

    e

    Il. 20120

    Fu"f

    . ll c

    -

    Eise

    nb

    eloll

    Brllchst,

    Schienen ode r Pro

    ril

    els en

    Dec k e alJS Eic

    henbohlen

    2 S

    Ir ebe

    n

    823

    Eis. nbe lo ll

    Bru chsl e

    rullung

    aus

    S. nd o

    der

    Schienen ode r Profileisen

    Ei8c nbct

    on

    Rruch d

    c

    ll

    Sc hien en oder

    Pr

    ofil eisen

    De ck e aus Eic he nb o hl en

    2

    \"C

    I

    bu

    nde

    ne S

    Ir

    e be n

    81

    23

    Elscnbelon

    We llbl ech

    ru

    ch

    slc

    ill

    Bild 6. B e l ~ l s c h e Vorschlge lr den Ireisteh e

    nden

    Schutzraum. (2)

    Bild

    7,

    Ver freISIehende

    Sc hutzraum von

    Friedrich (DRP ,

    . n ~ ~ m

    Schrifttum.

    11) ~ 1 a h s

    Dr

    von

    13auwese n und

    Luflschul

    z, in

    Gasschulz

    und

    Lufts ch ul

    z",

    Hefl

    2,

    1932.

    Prot

    cctioll

    indust

    ri

    elle

    co

    ntr c l

    es

    gaz

    de

    comba l, hrsg. vo

    n

    d e r Union civique befge, llrssel 1933.

    13

    Pawfow,

    1.

    N.:

    Gaso

    nb esch i

    sc hl sc

    h. i a nal og il sc hnij e impro

    liwogasowi jc u s l r o i ~

    t w a Gasunlcrslndc

    und gasgescht zte

    Raumel. Tec hni ka i s na bshe nie , Nr. 171, 181 , Mos kau 1925.

    Deulsche Bea rb

    ei lu ng in Heereslechnik, H eft 2, 3, 4, 1926.

    4)

    Mahs, Dr .

    vo

    n . De r Kolleklivschulz de r Bev lk e run g gegen

    Luft a ng riffe und di e Siche run g le bellswichlige r Bclr iebe, in

    den Ver

    e ntlic hunge n d

    es

    Reic

    hsv

    crbnndcs

    der

    deutsc hen

    Induslri . , Nr . 58, M rz 1931.

    [51

    lu

    i

    ,

    Pr "f.

    D r .

    G.: ~ a u k c h n i s Frage n . Ba uli che 1I1a-

    nu

    hm

    cn

    < In

    alten und neuen Ge bud e n zu m Sch ul z

    gege

    n Flie-

    248

    ge r

    ge a

    hr. Vo

    rl r

    ag im L

    ullso::hulzseminar der

    T

    ec

    hni ,ben

    Hochschul e Dr

    es

    d e n

    am 20

    .

    1.

    1933.

    Unverffentlichtes

    Ma

    nuskri pt.

    6 ) Schoberger, Dipl.-lng. Hans : De r Lullschutz b ei m Well-

    b

    cwe rb

    der

    Re

    ic

    hsbank

    , Ba

    uw

    e

    lt"

    33, 1933. (Vgl. .. G

    as-

    schulz und Luftschutz", Seil e 24, 1934.)

    (7)

    Lobligeois.

    LI. C. : Reflexions s ur la F orlifica tion pe

    rman

    e nl

    e

    ,

    Paris 31

    8) Frieddch,

    Dlpl.-lng

    . Kar : UnlerosIlinde bzw . Schirme (iir zi

    vi le n

    Luflschulz.

    DR P . ang. -

    Unverffenil. Manuskript.

    9)

    G

    lbr

    in und 5imon, Louis: A

    lbum

    national I' an l i-gaz. 4. Auf

    lage, Pans

    19

    33.

    10)

    Rth,

    Prof. Dr.-lng

    . G eo rg:

    Bn

    uliche

    Manahme

    n des Luft

    sc

    hul

    zes. Vo

    tlra

    g auf de r 37. Ha uplversamml

    un

    g d es deulschen

    fJe lo n vcrci ns in Bc rlin. Ver ff entli chun g si e ht b evo r. (Vgl.

    Gasschul

    < nd Luftsc hulz",

    Seile 13

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    25/28

    Gas und splittersicherer Verscblu

    von Gebudeffnungen in Schutzrumen.

    Von

    Rlluingenieur

    \V. r re ud e n

    I

    e ie h .

    Hennigsdorf bei Berlin.

    Zum Z\\'eek e der .-\bdkhtunf, \'on ,\\aucrffnunt'en

    in Sehutzrumen ~ i n bereits ' verschiedcne Vorri';;h

    tungen \'or eschlagcn. die den

    Z\\'eck haben.

    den Ver

    sc h

    lu

    gas

    -

    und splitters

    ich er zu esta lt

    en

    . Die

    bisher

    bekanntcn

    \\'irksamen

    Sehutzvorriehtun cn

    sind um

    stndlich

    anzubringell und

    sc h\\'

    er

    zu

    handhaben. so

    da

    im .

    \Iarmfal

    bz\\'.

    beim

    Aufruf

    des

    Luftschutzes

    ziemlich zeitraubende Arbeit zu leisten ist.

    Die nachstch e nd beschriebenc Schutz\'orrichtung \'er

    Illeidet di esen

    Nachteil.

    Aus dcn Lichtbildern I bis

    .1

    sind ihn: cinfachc .\nb ringung und Ilandhabung zu

    ersehen .

    Bild 1 z v o r r i c h l u n ~ auen.

    l)i(

    Schutzvorrichtung

    besteht

    je

    n

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    26/28

    '

    ragung der

    Auskunfts- und Zentralste lle fr

    Leiter

    und

    Uezernenten

    des Feuerschutz-

    und

    Sicherheits

    dienstes industrieller Unternehmen (A_- und Z_-Stelle)

    am 24_ und 25_ September in Hamburg_

    Die A.-

    und

    Z. -Stelle, der

    ber

    200 der

    grten Kon

    zerne, K rper

    sc

    haften. Behi)rden und industriellen

    Werke

    De

    utsc

    hl a nds

    als

    Mitglieder angehren und an

    deren Tagungen in

    den

    letzten Jahren in ~ s s e n ' ) und

    Dresden

    1

    ) ber 300 Personen teilnahmen. hat fr

    ihren

    diesjhrigen Tagungsort H a m b u r g gew hlt. An

    Vortrgen

    ber

    Werkluftschutz sind

    vorgesehen:

    Major

    a. D .

    v o n

    0

    r i n g

    spricht

    ber "Die

    weit

    e

    ren Fo r

    derungen auf dem

    Gebiete

    des \V e rkluftsehutzes: Er

    ge bnisse

    und

    l3eanstandungen bei den letzten Luft

    sc hutzbungen in indus triellen Betrieben ." Oberinge

    nieur Dipl.- Ing. R u h e behandelt " Die

    tv

    lgliehkeiten

    tr die

    Abblendung und Verdunkelung industrieller

    Be

    tr i

    ebe bei Luftangriffen ". O

    ber

    Gasschutz

    sind

    zwei

    Vortrge. von

    Dr.

    S

    t a rn

    p e

    und Oberingenieur

    \ 0

    II in , angesagt.

    Oberbaurat Dr.

    -In

    g.

    Z a

    ps

    sp richt ber "Brnde von

    Mineralltanka

    nl

    agen

    und

    deren

    Sicherungen""),

    Ministerialrat

    Dr. K e r s t i e n s

    vom Preuischen Ministerium de s Inn ern behandelt

    das neue preuische feuerlschgesetz') und

    Brand

    direktor K o r s eh berichtet ber den

    IV

    . Intern at io

    nalen Kongre fr Rettungswesen in

    Kopenhagen

    "). Der

    zweite

    Tag der Veranstaltung

    ist fr

    beraus

    inter

    essante und

    lehrreiche Besichtigun ge n

    und Vorfhrun

    ge n in

    Hamburg

    und Umgebung

    vorgesehen.

    Persona notizen '

    Oberregierungsrat

    Li

    n n e h

    a c h .

    der unserem stn

    digen

    Mitarbeiterkreise

    angehrt. wurde zum Ober

    archiv rat und

    Mitglied

    eies

    Reichsarchivs

    ernannt.

    ZusdJri t{ n aus d('m Leserkreise

    Fr den

    Inhalt

    ist

    unter

    Ausschlu der S c h r i f t l e i t u n , ~

    led iglich der Einsender

    veran

    twortlich.

    Zu " Mathematische Betrachtungen ber

    den

    Fall

    von

    Bomben aus

    Flugzeugen".

    Zu der Arbeit " M a t h e m a t i s c h e B e t r a c h -

    t u n g e n

    b e r d e n F a l l v o n B o m b e n a u s

    F lu g z cu

    gen"

    von Studienrat

    Oskar

    D e g o s a n g .

    Ikrlin,

    sc h r

    eibt Dr

    . F. Mouths :

    "Im MaiheFt 1934 von .. Gassch utz und Luftschutz"

    befinden

    sic

    h in delll

    Degosangsehen

    A

    uf

    satz auf

    Seite

    12 1, zweite Spa lte . in

    der kleinen Tabelle gew

    i

    sse

    I, e hler:

    In den

    bei

    den letzten Spalten ist t i m

    fr

    e i e n

    F a l l

    bei

    h 12000 bzw . 15000 m angegeben mit 35 bzw .

    39 sek . whrend es heieIl mu 49 bzw. 55 sek. immt

    man aber 35 bzw . 39 sek . als

    gegeben

    an. so mte h

    1)100

    bzw .

    7 i00

    n werden. Was war gemeint? - und

    wie msse n v und t im einen wie im a nderen Fall

    I i ch

    t i g

    lauten .)

    ..

    I)r. r. M () U t h s . Hamburg .

    Der Verfasser

    des

    Artikels . Studienrat D e g o s a 11 g.

    s

    chreibt

    dazu folgendes:

    .. Die

    Zahlen

    der beiden

    letzten Spa

    lt en

    in

    dcr

    letz

    ten

    Rcihe de r T a belle

    auf Seite 121 sind

    leider durch

    ein Versehen

    fehlerhaft.

    Sie m ssen in der

    Tat

    49

    bzw.

    5S

    sek. heien

    .

    Jedoch

    spielt die

    Geschwindigkeit

    der

    110mbe

    bei der

    Berechnung der Fallzeit keine Rol1e,

    denn

    die

    Griien

    der

    letzten Zeile wurden mit

    Hilfe

    der Formel s - gt" bereehnet. '

    O. D e g o

    s a n

    g,

    Berlin

    .

    I) ~ J . "Gassc hutz

    und Luft 'e hutz' 1932 . S. lJ8.

    1) VgJ. ..

    Gossc

    hut z und Lu tsehut,"

    193

    3. S. 7.39 und 266.

    Jg l. .. Gasseh ulz und Luftsehulz " 1934 , t77.

    ' ) Vgl. "Gassehulz un.d

    Lufl.ehulz

    1934, S. R7.

    r

    ,) VV J. . Gassc hut z

    und

    Luftse

    hul

    z"

    1934

    . 182.

    25

    Zu

    "U

    ntersuchungen mit einer Sauerstoff- "

    Raumbelftungs-Anlage

    in einem

    Sammelschutzraum .

    Zu

    der

    Arbeit U n t e r s u c h u n g

    m i t

    c i n c

    r

    S a u

    e r

    s

    t I f f - R a l;'m b e l f t u n

    L

    s - . n I a in

    e in e S a m e i s c

    h u t

    z r a u n; " von f)ipl. -Ing .

    \ \ 'alther

    " i i n i g ,

    Berlin. im

    .Iulihcft

    193-1 11 ..

    sc

    hutz und Luftschutz", S. 191 ff.. sehreibt

    Dr

    .

    Staebler:

    "Der

    bei der K o s t e n b e r e e h n u a n g < : ~ c b c l l e I' reis fiir

    Sauerstoff ist nicht ganz richtig. Ocr Sauerstoff kanll

    vie l billiger b

    ezoge

    n werden. Die augenblicklichen

    I'reise

    sind

    n

    ac

    h

    Angabe

    d e r

    Sauers'toffwerke und auch

    It.

    Preistafel

    in den RTA

    .-Nac

    hrichten

    (frher

    VD I)

    wie

    folgt gestaffelt:

    Preis

    pro cbm

    Leihflaschen

    Eigenflaschen

    mit

    o hne

    Jahresabschlu

    0,67 RM

    0,58

    RM

    0,76

    RM

    0,67

    RM

    Demzufolge

    s

    tellt sich

    die billigste Fullung

    cltler

    eigenen Sauerstoffflasche

    zu

    6 ebm auf 3.48 RM

    .

    was

    natiirlich bei dcn Betricbskosten

    der

    .

    \n l

    a) e

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    27/28

    gilt bei der :\nwendung von Kreislauflftung,

    ber die

    der angezogene

    Artikel hande

    lt

    . Ob im Raum ber

    druck angewandt

    wird

    oder nicht, h

    at

    se

    hr

    wenig mit

    der

    Entfernung

    der Kohlensure

    aus der Raumluft

    zu tun.

    [n

    einem mit

    Menschen

    erfllten

    Sammelschutzraum

    ist der Kohlensuregehalt der Luft an der Decke fast

    genau der gleic he wie am Boden . Eine Ab lagerung der

    spezifisch

    schwerercn Kohlensure

    am

    Boden findet

    nur

    statt. wenn

    sic h die Besatzung

    ganz ruhig ver

    hlt

    und

    wenn

    keine

    Luftbewegung inf

    olge der Belftungsein

    richtungen

    vorhanden

    ist. In

    einem Unterseeboot

    bei

    spie lsweise ist festgestellt

    worden,

    da ein Unterschied

    im Kohlensuregehalt zwischen Decke und

    Boden

    nur

    dann eintrat, wenn die Besatzung sch lafend in den

    Kojen lag und die Belftung abgeste llt war. Es ist aus

    geschlossen, da in e in em stark

    besetzten Raum, der

    ir

    gendw

    ie

    belft

    et wird,

    die Kohlensure

    sich am Boden

    zu

    bermiger

    Konzentration

    ansamme ln

    kann. Ein

    Anstieg der CO, ber 5 kann nur

    stattfinden, wenn

    1.

    die Belftungsanlage zu ge rin g dimensioniert ist oder

    die Besatzung bedeutend grer ist, als fr die Dimen

    sionierung der Belftung angenommen; 2. die Besatzung

    sic h

    sehr aufge

    r

    egt benimmt und infolgedessen mehr

    CO.

    produziert,

    a ls

    angenommen; 3. wenn eine

    Belf

    tung bei spezifisch kleinem Raum oder lang

    er Benutzung

    eines

    grere

    n

    Raumes nicht vorgesehen

    ist.

    Die

    Luftfeuchtigkeit

    sp

    ielt nicht

    die von Herrn

    Knig

    angegebene

    Rolle.

    weil die

    Wnde der

    Samme

    lschutz

    rume fast

    immer

    klter

    sind

    a ls

    die Luft

    im Raum, so

    da sich sehr viel feuc hti

    gkeit

    an

    den

    Wnden, an

    Decke

    und Boden niederschlagen kann. Praktische

    Ver

    suche haben ergeben. da die absolu te Feuchtigkeit

    nicht unertrglich ansteigt.

    De . Sa uerstoffverbrauch pro Person

    betrgt

    a ll erdings

    nur 1 . Ilmin, wenn sich die Personen ruhig verhalten.

    Er

    st e

    igt aber sofort an,

    wenn die Personen umher

    gehen, sich die

    Zeit

    vertreib

    en mit Kartenspielen

    oder

    dergleichen, oder wenn sie irgendwie err

    egt

    sind infolge

    einer auerhalb

    des

    Schutzraumes lauernden Gefahr .

    Man rechnet darum vorsichtig

    mit

    etwa 0,7-0,8 llmin

    Sauers to ffve rb ra uc h.

    Dasselbe gilt von der Kohlensureabgabe der einge

    sch lossenen Leu te.

    A nl lich der Schilder un g e

    in

    es Versuchs

    wird

    ge

    sagt, da ein C02-Geha lt

    von

    2,2

    ..noch nicht so gro

    wal'. a ls da er

    htte

    belstigen knnen . Bekanntlich

    werden Durchflulftungseinriehtungen,

    gegen die sich

    anscheinend Herr Knig besonders wendet,

    mit

    einer

    Leistung

    von

    etwa nur 1 5 CO,-Konstante gebaut.

    Das Tabakrauchen der

    Belegschaft,

    ..

    um

    die

    Luft

    knstlich zu

    verschlechtern ,

    so llte nicht gestattet wer

    den,

    da neben anderen

    gift

    igen

    Gasen

    au

    ch

    CO-Gas

    entsteht. CO-Gas wird bei Kreislauflftung aber nicht

    entfernt. wohl aber bei Durchflulftung.

    Es ist angegeben, da der Feuchtigkeitsgeha

    lt wh

    rend

    des

    ganzen Versuchs nicht nennenswert

    anstieg.

    Das bezieht sich aber nur auf den

    relativen

    Feuchtig

    keitsgehalt.

    Bercksichtigt

    man den Temperaturanstieg,

    so ist zu ersehen. da' der a b so l u te

    feuchtegehalt

    hetrchtlich

    angestiegen ist.

    In

    Frage kommt aber

    nur

    der

    absolute Feuchtege

    ha lt. ur

    der

    Bequem lichkeit

    halber,

    und

    wenn es sich nicht um

    groe

    Temperatur

    untersc

    hiede

    handelt,

    pflegt man mitunter den

    relativen

    Feuchtegehalt aufzusch reib en. So ist infolgedessen die

    Angabe, da die relative Luftfeuchte nur um

    2

    stieg,

    irrefhrend und ohne Temperaturangabe. d. h. nach

    Umrec

    hnun g

    auf absolute Feuchte,

    gar nicht zu werten.

    Es wird von einem bei dem Versuch erlangten ge

    ringen berdruck der

    Raumluft

    gegen

    Auen

    luft ge

    spr oc h

    en

    und als

    Plus gewertet. Uberdruck

    im

    Raum

    ist unsere

    Erac

    ht

    ens

    aber durchaus notwendig.

    Er

    lt

    si

    ch

    jedoch bei

    Rumen,

    die nicht sehr dicht

    si

    nd,

    durch

    die

    Abgabe

    von

    Presauerstoff

    aus

    Stahlzylindern

    nur

    unter Verwendung g ro e r

    Mengen Presauerstoff

    aufrechte rh alten. Es

    ist

    auch damit zu rechnen, da

    ein Sammelschutzraum im

    Laufe

    der Zeit und SIcher

    unter Bombeneinwirkung sehr viel undichter wird, so

    da eine kleine Sauerstoffbatterie dann nicht mehr zur

    Erzielun g eines

    Raumberdrucks ausreichen wrde. Eine

    groe Sauerstoffbatterie

    aber

    kann

    verheerende \Virkun

    gen hervorbringen, wenn

    sie

    durch Bombensplitter an

    geschlagen wi rd .

    Nicht verstnd

    li

    ch ist, warum im einen Fa ll e

    mit 1

    cbm,

    im anderen Falle mit 3

    cbm

    l

    Person

    Rauminhalt gerech

    net wird, es sei

    denn,

    da angenommen ist,

    da

    die

    Benutzung eines Sammelschutzraumes uerst 3 Stun

    den

    dauert

    und

    eine

    Person

    pro

    Stunde

    I

    cbm Luft

    bentigt, be\'or

    die uerste

    ertrgliche

    Grenze der Luft

    verschlechterung

    erreicht ist. Setzt

    man irgendeine

    RalHnlftungsanlage

    voraus, so

    ist

    es gleichgltig,

    welche

    Gre der

    Samme

    lschutzraum hat . Die Gre

    des

    Raumes

    ist

    nur verantwortlich fr die

    Zeit, nach

    der

    sich ein bestimmter

    C0

    2-Gehalt, fr den die Lftungs

    anlage

    berechnet ist,

    einstellt.

    icht

    ..

    die Manahme, luftdicht abgeschlossene, mit

    Menschen besetzte Rume mit

    Sauerstoff zu

    belften

    und

    die

    Atm

    un gs luft

    von der ausgeatmeten

    Kohlen

    sure

    zu befreien ,

    wurde

    1853

    von Professor Schwann

    gelst, sondern lediglich die

    Aufgabe,

    mittels

    Pre

    sauerstoff und

    Alkali einen

    vom Menschen tragbaren

    schlauchlosen Atemapparat zu

    bauen

    .

    Nicht die

    Sauerstoff

    - Fabrik Berlin verwendete im

    Jahre

    1889

    erstmalig in Stahlflaschen komprimierten

    Sa uerstoff fr

    Atemgerte der

    genannten Art, sondern

    der

    Eng lnder

    Fleuss im

    Jahre 1879. Die

    Sauerstoff

    Fabrik

    Be rlin

    baute

    im Jahre 1899 fr

    den

    Branddirektor

    Giersberg erstmalig

    in

    wenigen Exemplaren

    ein hn

    liches Gert').

    Die

    von Knig

    in Bild 3 gezeigte Injektorkonstruk

    tion stammt von Bernhard

    Drger.

    Sie wurde erst

    malig

    1901 in

    seinen Sauerstoff-Atemgerten ange

    wendet.

    Die

    Ubertragung des

    Luftreinigungsprinzips

    von trag

    baren Atemgerten auf Unterseebootsrume s tammt

    gleichfalls

    von

    Bernhard Drger.

    Die Verwendung eines

    Injektor

    s an Stelle eines Ven

    tilators in Sammelschutzrumen ist ohne weiteres ge

    geben und

    auc h

    fr grere Besatzungen ls 1- 3

    Mann

    ausprobiert. Die

    Saugleistung der Drger-Injektoren

    be

    trgt etwa

    das

    30 fache der vcrwendeten

    Sauerstoff

    menge. Infolge der starken Abhngigkeit

    des

    Injektor

    luftstroms vom Widerstand der Kalipatrone oder des

    Filters und

    auch

    aus anderen Grnden

    ist von

    einer

    Verwendung von Injektoren fr Raumlftungszwecke

    bisher abgesehen worden

    .

    Da

    Sch

    webstoffilter und

    Kalipatronen mit der

    Zeit an Widerstand

    zunehmen,

    so

    mu verlangt werden,

    da ein

    Geblse

    bis zu

    einer

    gewissen, mglichst

    hoch

    zu

    steckenden

    Grenze des

    Widerstandes noch immer die geforderte Luftzirkulation

    leistet.

    Zusammenfassend

    kann gesagt

    werden,

    da

    die in

    dem Artikel des Herrn K ni g beschriebene Kreislauf

    lftungseinrichtung viel zu klein dimensioniert ist, da

    sie nur fr gnstige Verhltnisse, nmlich fr die Be

    sa tzung in

    Ruh

    e stellung,

    gerade

    ausreicht.

    Die schon

    vor

    Jahrzehnten an

    tragbaren At

    emgerten verwende

    tcn

    Kalipatronen mit stangenfrmi

    ger A lk

    alifllung be

    deuten einen

    Rckschritt. Einerseits haben

    sie nur

    geringe aktive Oberflche, andcrerseits bereitet

    das

    Wiederfllen der Gefe

    mit Kalistangen

    Schwierig

    keiten , die nur von durchaus sachkundigen Leuten

    berwunden werden, die mit dem

    stark

    tzenden Chemi

    kai umzugehen wissen und

    insbesondere auch die

    en t

    standene Lauge

    sachgem entfernen

    knnen.

    S t e l zn e r

    i Bc rnh . Dr

    dge

    r .. De r ; ;

    Ie

    rd

    eg an

    g d es Re tlun g

    sapp

    .

    ra t

    c

    s

    .

    25

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.9 September

    28/28

    Litera ur

    Schrifttum ,

    ber

    Deutschlands Kampf um

    Gleichberechtigung.

    Da s deutsche Volk wei, da die Frage der Gl eich

    berechtigung

    Deutschlands und damit die der deut

    schen Sicherheit noch nicht gelst ist. Aber nur

    wenigen Deutschen ist es bekannt, welche aufreiben

    den Kmpfe

    diejenigen

    Mnner gefhrt

    haben,

    die

    in

    G e

    nf fr die

    deutsche Forderung eingetreten

    sind.

    Die

    Einzelheiten

    dieser

    ungeheuren

    Arbeit

    sind

    der

    groen

    Masse

    verborgen

    geblieben, und auch

    die Berichte

    _der

    Tageszeitungen

    lieen kein eindeutiges Bild ber Ent

    wicklung und Zusammenhnge

    entstehen.

    U.m so ?e

    grenswerter

    ist

    es daher, da

    nunmehr. e l ~ e

    Reihe

    von Bchern vorliegt, die von sachverstandlgen

    A u

    toren

    geschrieben

    worden sind und aus denen

    zu

    treffende Kenntnisse geschpft werden knnen

    .

    An

    erster

    Stelle ist hier

    das Handbuch

    von Legationsrat

    Dr. K

    Sc

    h wen d e m a n n Abrstung

    und Sicher

    heit 1) zu nennen,

    von

    dem allerdings

    bisher

    nur

    Band I,

    dieser bereits

    in der 2. Auflage, vorliegt.

    Vom gleichen Verfasser ist 1934 ein ~ w e i t e ~ Buch.

    dem

    Titel

    G leiches Recht und

    gleiche

    Sicherhelt

    -)

    erschienen.

    Das Studium beider Bcher ist

    fr

    den

    jenigen, der

    sich

    ber

    den

    derzeitigen

    Stand

    der Ab

    rstungsfrage und

    der

    deutschen Forderungen

    zu

    treffend informieren will, eine unerlliche

    Voraus

    setzung.

    Richard

    Sc h m i d t , Leipzig und Adolf G ra b 0 w

    s k

    y

    Berlin, haben im

    Jahre

    1934 ein Buch heraus

    gegeben , das den Titel

    Deutsc

    hlands Kampf um

    Gleichberechtigung

    3)

    fhrt.

    Es behandelt

    Tatsachen

    und Probleme der Verhandlungen ber Abrstung und

    Gleichberechtigung

    in den Jahren ]933- 1934. An

    dem

    Inhalt

    dieses

    Buches

    haben eine Anzah l bekannter

    Autoren, so z.

    B.

    Reichsminister

    a. D.

    Professor

    Dr.

    P. M o l d e n

    h a u

    er ,

    die Generle M ich e I i s . v o n

    M e t z s eh , So l d a n und W i

    I

    b e rg , mitgearbeitet.

    Eine ausgezeichnete Bibliographie, die als kritischer

    Wegweiser durch

    die

    internationale

    b r s t u n ~ s l i t e r a t u r

    seit 1931

    zu

    werten

    ist, wurde

    von

    Major

    Hans

    R o h d e zusammengestellt. R o h d e

    selbst

    hat

    bereits

    1932 eine

    Vergleichsstudie zwischen

    Deutschlan.9.

    und

    Frankreich

    unter

    dem

    Titel

    Deutsch-franzoslsche

    Machtfaktoren ') herausgegeben, auf die ebenfalls em])

    fchlend hingewiesen s , i, wenn

    man

    sich. a u c ~ mit

    scinen Ausfhrungen ber die chemische Knegsrustung

    nicht

    in

    allen

    Punkten

    einverstanden erklren kann.

    Auch fr das Studium

    der

    Sonderfragen des Luft

    schutzes und Gasschutzes ste llen diese vier Bcher

    auerordentlich wertvolles

    Tnformationsmaterial

    dar;

    sie

    knnen

    daher

    dem Leser

    von Gasschutz und

    Luft

    schutz

    nur

    auf

    das wrmste empfohlen

    werden.

    Hn.

    Effeti dei

    gas

    di guerra.

    Von Professor

    Senator

    A .

    Lu

    s t i

    g,

    unter Mitarbeit von G . R 0

    v

    i d a

    t

    1932)

    und G. Fe r ra 1 r o. 337 S., 2. verbesserte

    und

    er

    weiterte Aufjage . Herausgegeben vom Serumtherapeuti

    schen Institut Mailand 1934. Karton. 25,- Lire.

    Die

    2.

    Auflage des in

    1. Auflage

    rasch vergriffenen,

    vorbi ldlichen Werkes der italienischen Verfasser zeich

    net

    sich uerlich

    aus durch Neuaufnahme einer

    Reihe

    von sehr schnen

    und

    instruktiven Abbildungen aus

    dem

    bekannten Buche Grnkreuz

    und

    Ge

    lbkr

    euz

    von

    H. Bscher. Aber auch inhaltlich findet sich eine Menge

    von

    Verbesserungen

    und

    Erweiterungen.

    So ist unter

    den Trnengasen Ch lorazetophenon neu

    aufgenommen,

    ein neuer

    Abschnitt

    behandelt Giftdmpfe

    von

    Metallen,

    die Sauerstoff herapie ist in einem besonderen Kapitel

    zusammengefat. Die jngste Literatur ist eingehend

    bercksichtigt und hierbei

    fllt auf, da

    im Gegensatz

    I) 881

    S.

    mit

    ei ner S

    ammlun

    g

    der wichtigsten Dokument

    e .

    Historis

    ch

    Politischer Verlag Rudolf Holstetter, Leipzig C 1.

    Preis

    RM. 4,20 geb.

    2)

    145 S. Verlag

    Weidmannseh

    e Buchhandlung, Berlin. Preis RM. 4,

    ge

    b., RM.

    3,60 broseh.

    ) 298 S . earl Hcy manns Ve rla g, Berlin 1934.

    Pr

    eis RM. 2,

    50

    , z . Z.

    vergriff en

    z. B. zu

    franzsischen Werken hnlicher Art dem deut

    schen Schrifttum

    ein breiter

    Raum zugewiesen

    ist. Im

    einzelnen

    ist erwhnenswert,

    da

    die Verfasser

    bel

    Behandlung

    der

    Hautschdigungen

    durch

    D i c h l o r d i ~ h y l

    sulfid de sinfizic

    rende

    Puder noch angewendet Wissen

    wollen,

    was

    im Gegensatz zu den Auffassungen der

    meisten deutschen

    Autoren

    steht.

    Die sichere und gewandte Darstellung, die durchweg

    persnliche Erfahrung atmet,

    die vielseitige,

    klare

    .Er

    fassung der

    Materie

    ,

    die erschpfend

    behandelt w Cd,

    die

    ansprechende

    uere

    Form des

    Buches, das zudem

    im

    Preise

    a u e r o ~ d e n t l i c h

    n i e d r ~ g

    gehalten

    ist,

    w ~ r d e n

    dem Werke,

    das

    10 die erste ReIhe der

    Kampfgashtera

    tur zu stellen is t, manchen neuen Freund zufhren. Mu.

    .. Weltbrand

    von

    morgen. Von

    'Werner

    e h 0 m t 0

    n.

    164 S.

    und

    4 ]( a

    rten

    .

    K

    Thienemanns Verlag,

    Stutt

    gart 1934. Preis kartoniert 3,20 RM.

    Die

    Reihe der romanhaften

    Schilderungen eines

    Zu

    kunftsbildes

    vom kommenden Kriege,

    den

    Verf. im

    Fernen

    Osten und anschlieend im Pazifischen

    Ozean

    cntbrennen sieht,

    ist

    durch obige Neuerscheinung ver

    mehrt wordcn.

    Wic Verf.

    in seinem Nachwort

    ausfhrt,

    erhebt

    er

    keinerlei

    Anspruch, eine

    militrische oder

    g e o p o l i t i s c h ~

    Studie

    geschrieben zu haben.

    Somit darf man

    sich bel

    einer kurzen

    Wrdigung des Inhalts

    der Neuerschei

    nung

    im

    wesent

    li

    chen auf das

    beschrnken,

    was vom

    Standpunkt

    des zivilen Luftschutzes interessant er

    scheint.

    Verf. zeichnet

    ein

    auerordentlich

    anschauliches Bild

    der

    Wirkungsmglichkeiten

    moderner

    Luftflotten auf

    \Vohnsttten

    und

    insbesondere

    auf wichtige

    Industrie

    zentren.

    Er schildert eindringlich, wie trotz aus

    reichender militrischer

    Erdabwehr und eigener, mo

    dern organisierter, technisch

    bestens

    ausgestatteter

    Luftstreitkrfte die feindlichen Luftflotten zur Wir

    kung ge langen, wenn die Luftangreifer auf ihren Ma

    schinen von hchster Einsatzbereitschaft erfllt

    sind.

    Die in der

    Fachwelt

    l

    ngst

    erkannte

    Tatsache, da

    bei der

    Eigenart

    der Luftwaffe eine

    hermetische Ab

    schlieung dcs Luftraumes

    grundstzlich nicht

    mg

    lich sei,

    zeigt Verf. an

    dem

    gewhlten

    Beispiel klar,

    treffend

    und lebendig auf

    und

    verkndet

    damit das

    Erfordernis eines zivilen Luftschutzes eindeutig. In

    plastischen Schilderungen vers ucht Verf ., auch dem

    Fern

    s

    tehenden klar

    zu

    machen

    , wie

    schwierig

    es fur

    eigene

    Abwehrluftstreitkrfte,

    selbst bei einem vorzg

    lich arbeitenden Nachrichtendienst, ist, den

    Gegner

    in der Luft zu finden

    und

    zum

    Kampfe

    zu stellen.

    Die Ausfhrungen und

    gewhlten Situationsschilderun

    gen bezglich der Massierung von wic htigen Produk

    tionssttten st immen jeden fachlich intercssierten Leser

    bcsinn

    li

    ch . Die

    Richtigkeit des bereits

    in verschie

    denen Lndern

    -

    so

    in

    Frankreich,

    England

    und

    It alien - in Angriff

    genommenen

    Problems, massierte

    Industrien auseinanderzuziehen und

    in mglichst

    ruhige

    Rume zu verlegen, findet in diesem Buch insofern

    cine

    gewisse

    Besttigung,

    als

    die

    Wirkungen

    massi.er

    ter Luftangriffe auf Industriezentren auerordenthch

    drastisch dargestellt werden und

    im

    wesentlichen

    wohl

    auch

    richtig

    gesehen

    sind. .

    Wenn

    sich auch Verf. die

    Douhetsche

    Theorie lllcht

    \ oll

    und

    ganz zu eigen macht,

    sondern

    in den

    whltcn

    Beispielen der Armee bzw. der

    Marine

    d l ~

    entscheidende Rolle zuschiebt, so lt er

    doch

    bel

    der visionren Schilderung

    der

    Kmpfe im Fernen

    Osten und auf dem Pazifischen Ozean die auer

    ordentlich wichtige Rolle der

    Luftstreitkrfte

    erkennen

    und rumt diesen

    einen

    ihnen

    auch

    nach

    Ansicht der

    Fachleute

    zufallenden

    Platz

    ein . Das Buch ist fr

    jeden,

    der sich fr

    Luftschutzfragen

    interessiert, lesens-

    wert

    .

    P e r

    i od

    i s

    e h e M i t

    t

    ei l

    u n

    gen.

    Die Gasmaske, Heft

    4

    (Juli

    1934): 4.

    Internationaler

    Rettungskongre

    in

    Kopenhagen.

    -

    Vollstndig

    ge

    kapseItes

    Sauerstoffrettungsgert im

    Bergbau. - Prak

    tiker und

    Konstrukteur.

    -

    Ges

    ichtspunkte fr

    bun

    gen

    mit

    Gasmasken.

    - Atemgifte an Bord? - Gas

    anzge . -

    Fernsprec

    her und Gasmaske. -

    Gasschutz

    in der Schwe iz. - Verhalten von Baustoffen gegen