Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

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    BERLIN

    IM

    JANUAR 1931

    l

    7. JAH RGA

    N

    ZEITSCHRIFT FR D S GES MTE GEBIET DES G SUND LUFTSCHUTZES DER ZIVILBEVLKERUNG

    MITTEILUNGS BL TT MTLICHER NACHRICHTEN

    In smtlichen

    Aufstzen

    handelt es sich um die persnlichen Ansichten der Verfasser

    und

    nicht um Anschauungen

    dienstlicher Stellen.

    um

    Z

    Jahrgang von

    t

    GasscbufJ und Lu/lscbufJ

    "Deutschland will den Frieden "

    - Dieses

    Bekennfnis,

    das der

    Fhrer und

    Reichs=

    I anzler dol f Haler vor

    nunmehr

    bereifs zwei }al1ren, in seiner Neujahrsansprache an da

    diplomafisdJe

    Korps,

    abgel( gf

    hat.

    blieb auch

    im

    Jahre

    1936

    richtungweisend

    fr

    sein

    Handeln

    und

    lur

    alle die Ma/JnalJmen, die er zum

    Wohle

    des deutschen Volkes fraf.

    Der

    Fhrer

    war

    sich auch in dieser Richfung und in diesem Besfreben der resflosen Zusfimmung ~ e i n e r Gefolg=

    dJaf sicher,

    und

    somif dur/fe in voller Berechfigung der

    Sfellverfrefer

    des Fhrers, Reichsminisfer

    Rudol/ H( , in seiner WeihnachfsanspradJe

    1936

    erlzlren, "daB das deutsche Volk in der

    Sicherung

    des Friedens fr

    sich

    und

    die Welf

    eines

    der

    ersfrebenswerfesfen Ziele

    menschlicher A nsfrengungen siel?i" und da

    es

    als

    grfen

    Wunsch den Wunsch an das

    Schicksal emplindef ,

    "s mge

    den

    bedrngfen Vlkern

    Frieden

    werden". '

    Aber

    der ,)'felll'Nfrefl'r des

    FhrNs

    schia/ ' noch einen

    Saf;

    an sein

    Bek"nn{nis,

    einen

    Hin

    =

    wei,

    ,

    der

    die geg( nwrfige

    SHuafion

    in voller

    Klarheit

    au zeigf,' er sagfe:

    "Um

    so

    inniger

    hegl es diesen

    Wunsch, als

    gerade

    im

    zu

    Ende

    gehenden Jah

    '

    re

    die Bedrohung

    de

    Frieden der

    WeH durch

    den alsclJewismus zugenommen haf."

    Von dil Sl'r Erl?ennfnis mu/.)' man ausgehen,

    wenn man

    die polifischen, milifrischen

    und

    Zivilen Ma/.lnahmen Deutschlands

    im

    ver/loss"nen Jahr" versfehen will. Hier

    isf

    der rofe Fadt'n,

    der sich durc/J al/es Ge,cheh"n dif'sU Zeifspanne ziehf; ihn verfolgend, erkennt man die Gn"ind(,

    die

    sowohl zu

    den aujJenpolifisdJen

    Grofafen

    des Fhrel's,

    zur Verdichtung

    der bereits

    gufen Beziehungen

    zum

    lasd7isfischf'n

    fal ien

    und zum Anti=Kominfern: Verfrag m d

    Japan, als audJ

    zur Einlhrung d n zweijhrigen

    Dienstzei t ,

    mit

    der f'ine Verfie{tJl7 )

    der milifrisc/Jen

    Ausbildung

    des dl'ufschen

    Soldaten

    verbuT)den isf,

    ge/hrf

    /Ja/u'n.

    Die wachsende Ge/ahr des WeltbolsdJewismus i

    {

    auch den andern Vlkern nichf J

    er

    =

    bol'

    qen

    geb/jel)en. Freilich hrf

    man

    llei

    ihnen

    immer noch vereinzelf ,)'

    fimmen,

    da diese

    drohung doch wohl

    nicht

    so h l i m m sei.

    Aber

    die Zahl solcher Stimmen isf rechf Mein gewor=

    den,

    und

    die K afa

    haphe

    in panien haf in allen

    Lndern

    der J'/'f'i aus l"i/Jl'l"wiegendl'n

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    Mehrzahl die Augen darber geffnet, was Bolschewismus eigentlich bedeutet. Kein Kultur :

    volk wnschf

    Zersfrung des Edlen

    und

    Guten

    und einen Ersafl durch Niedrige s

    und Schlechfes

    Zur

    Begegnung dieser drohenden Mglichkeit sehen wir jeflt immer mehr

    Vlker

    bereit,

    Abwehrmanahmen zu

    treffen

    und

    Opfer

    zu

    bringen,

    und

    dies

    trifff in

    erster

    Linie fr diejenigen Sfaafen

    zu,

    die sich an der Osfgrenze

    Europas ganz

    besonders von der

    bolschewisfischen Gefahr

    bedrohf

    fhlen.

    Unfer diesem Gesichfswinkel haben auch die Fragen des Gas- und Luftschufles in allen

    diesen

    Sfaafen

    erhhtes Inferesse gefunden. Es ist ja bekannf, da gewisse kleinere europische

    Slaafen - sei es aus inneren politischen Grnden, sei es aus Geldmangel - diese hochwichti:

    gen Sondergebiefe des Landesschufles vernachlssigt haben. Heufe

    sind

    diese Fehler berall er=

    kannf, und gerade diese Slaafen sind bemhf, das bisher Versumte in schnellem Tempo auf=

    zuholen.

    Die

    im Jahre

    1936

    bekannfgewordenen Einzelheiten ) ber den hohen Stand

    der

    .

    wwjefrussischen

    Rsfungen, namenflich auf den Gebiefen der Lu/l= und Gaswaffe, fordern

    zur

    hchsfen Eile auf

    Die

    E r J ~ c n n t n i s die bei der ernsfhaffen Beschftigung mit diesem

    Pro

    =

    blem aufsteigt, da

    es

    gerade

    fr

    die rumlich kleinen Sfaaten

    h e u e r

    schwierig ist, einen

    wirkungsvollen Lu/lschufl

    aufzubauen,

    fhrt zur

    Annherung an

    anderp

    Sfaaten, einmal

    in

    der

    Absichf, Bundesgenossen zu /inden, zum andern aber auch in

    dem

    ethischen Bestreben nach

    einem sinnvollen Zusammenschlu smflicher europischen Kulfursfaafen gegen den Bolschewis:

    mus

    unter

    grundsfllidJer Ausschaltung und chtung jedes Kampfes der europischen Kultur=

    vlker uniereinander. Von einem solchen Bestreben

    darf man

    auch ditienigen Sfaafen, die offene

    oder versfeckfe Mililrbndnisse mit Sowjetruland haben. keineswegs grundsfllich ausschlieen,

    denn auch diese

    Lnder

    bedanken sich doch leflfen

    Endes

    vor den Segnungen des Bolschewismus

    und

    denken gar nichf daran, ihn fr sich herbeizusehnen.

    Im

    Augenblick

    siehf man

    das hohe Ziel

    eines Zusammenschlusses noch in ;eiter Ferne, buchf aber als einen Gewinn des verpossenen

    Jahres,

    da man

    berhaupt an

    eine derartige Mglichkeit

    glaubt

    und

    eine Verwirklichung dieses

    Wunsches ansfrebt, denn man wei heute nichf nur bei den Generalsfben und nicht nur in den

    Kabinetten Europas, sondern auch im

    Volke

    selbst, was ein knftiger Krieg zwischen hoch:

    gersfeten Sfaafen bedeufen wrde und welche katastrophalen

    Auswirkungen

    auf begrenzlp

    Kriegsschauplfle

    zu

    erwarten sfehen.

    Aus

    vorsfehend geschilderter Situation ergibt sich notgedrungen ein Du a lism u s, den

    man Deufschland unberecht;qf

    und nur

    allzu hufig zum Vorwurf gemacht haf, denn diese

    Zwiespltigkeit, Friedenssehnsucht und Nachrstung, wird ja folgerichfig aus der derzeifigen

    belonderen Lage Europas geboren,

    und wir

    finden heute

    nichf nur

    Erkenntnis, sondern auch

    - wie bereits gezeigf - Folgerung aus dieser

    Erkennfnis

    in den europischen

    Lndern.

    Ein

    e

    groe Anzahl der Staafen verstehi heufe die deutsche

    Situation

    und bertrgt sie

    auf

    die

    eige=

    nen

    Verhltnisse, 'und dieses gilt in besonderem

    Mae

    auf den Gebiefen des Gas= und u t=

    schufzes,

    wo

    Deufschland in seinen Abwehrvorbereifungen frofl aller besfehenden Schwierig=

    keiten schpferisch und richfungweisend gearbeitet

    hat,

    so da man es sich zum

    Vorbilde

    nimmt.

    Aber das neuerdings zu beobachtende, auffallendgroe Interesse Europas an diesen

    Sonder

    =

    gebiefen des

    Gas

    :

    und

    Lu/lschufles hat noch einen weiteren

    Grund,

    und zwar finden

    wir

    ihn

    bei schrferem Hinsehen in den Kampfhandlungen, die }falien zur

    Eroberung Abessinien

    s

    unfernommen haf.

    Hier

    haf sich zum ersten Male nach

    dem

    Weltkriege in einem Ernstfall ge=

    zeigf, welche

    Bedeutung

    der

    Lu/fwaffe

    in

    einem Kolonialkriege

    zukommt.

    welche

    Forlenl

    =

    wicklung sie in der Nuchkriegszeit erfuhr

    und

    weldJe unterschiedlichen

    Aufgaben

    sie zu lsen

    1

    Vgl. "Gasschutz und Luftschutz", 1936 F e b r t ~ a r h e f t S. 47 f., Aprilheft S 107 Juliheft S 192 September

    heft S 244 ff, Novemberheft

    S.

    292 .

    u

    294 , Dezemberheft

    S.

    325 f., siehe ferner Oberst (E) freiherr

    von Blow: Die Luftwaffe Sowjetrulands, in "Militrwissemchaftliche Rundschau",

    [936

    Heft 6

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    vermag

    2

    . Aber auch ber ihre

    Wirkung

    au l Stdte und

    Zivilb

    evlkerung wurden neue

    Erf.;hrungen

    gesammelt

    3

    . die

    fro/J ihrer Begrenzung gewisse

    Klrungrn

    ge

    brachf

    IJaben .

    ber den

    Einsa/J der Lu/lwaffe

    in

    den

    Kmpfen um Spanien isi

    das Pressemaierial

    beraus reichlich. T ro/J dieser Flle lt sich aber noch nichf erkennen. w elche Wirkungen die

    gegenseitIgen

    Brisanz

    :

    und Brandbombenangriffe auf

    lebendes

    und

    ioies

    Maferial

    .

    aul Truppe

    .

    Zivilbevlkerung und Sfcidfe nun fatlc:hlich gehbf haben . Alle bisher v o r l i e . ~ e n d e n Nach :

    richten. von welcher

    Seife

    sie audJ

    stammen. sind viel

    zu unbestimmt

    gehalfen, als

    da

    es

    ra t

    =

    s

    am

    erscheinf.

    ;efzf

    schon Ergebnisse

    und Erfahrungen mifzufeilen und aus ihnen Folgerungen

    zu ziehen.

    Nach Befrachfungen der

    kriegerischen r e l

    n i s s e

    des

    jahres 1936 in Europa

    w('ndef sich

    der

    Blick

    nunmehr au/

    die in diesem}ahre

    in

    Deutschland geffigte Entwicklungsarbeit

    im

    Lu/l

    : und GasschufJ:

    Die

    groen Luftwaf/enbungen

    936 haben

    ein weiteres Fortschreiten

    in

    dem

    Zu

    =

    sammenspiel der Luf fwaf /e mi t dem zivilen

    Lu/tschufJ

    erkennen lassen. Bereits die

    Lu/lwaffenbung

    in Milfe/deutschland.

    die

    im August

    slaf/land. zeigte

    nicht nur

    einen beacht=

    lichen Sfand der Ausbiidung aller daran befeiligfen Waffen. sondern es waren auch die Zu =

    sammenarbeit

    der dieshezglichen Faktoren sowie ihr

    HineinfInden

    in s c h w i e r i g ~ neuartige

    Auf

    =

    gaben, wie sie ein kril'gsmiges Durchfhren

    der bung

    mit sich brachte, berraschend gut. Die

    groe

    Hubs tbung, deren Beschreibung

    auf S.

    7 bis 10 in diesem

    He/l

    zu finden ist, brachfe

    den

    Beweis,

    da auch die

    Zusammenarbei t

    in noch

    grerem

    Rahmen,

    nmlich

    zwischen

    Heer, Lu/lwaffe, Flugmeldcdiensf, Lu/lschufJwarndienst und zivilem LufisdJufJ, lzlappfe. Welche

    anderweitigen reichen

    Er/ahrungen

    diese lefJfe bung des Jahres

    1936

    gezeitigt hai, wird

    aus

    der

    Originalarbeit

    erlzennbar.

    Bei

    allen

    Lu/lwaffen

    =

    und

    Lu/lschu Jbungen des verflossenen

    Jahres

    darl

    man

    die

    Mit

    =

    arbeit und das

    Inferesse

    der

    gesamfen

    Bevlkerung als geradezu

    vorbildlidJ

    bezeidJnen.

    Ihr

    Verhalfen lie erkennen , da der ReidJsluftsdJufJbund grndlidJe Arbeit in der Aufklrung.

    UnterridJfung

    und Ausbildung der Zivilbevlkerung geleistet hat.

    Hierfr

    nodJ ein

    anderes Bei

    :

    . spiel: In einer deufsdJen Grostadt wurde erstmalig in kriegsmiger Weise eine

    Alarmierung

    der

    gesamten

    Bevlkerung durdJge/hrt. Hierbei

    wurde

    die

    Sfadt nicht

    weniqer ab d re i

    mal

    Zu

    verschiedenen Tageszeiten

    vllig au/Lu/lsdJufJ

    umgestellt. AudJ bei dieser

    harfen An/orderung

    iVar das Verhalten der Bevlkerung whrend der ganzen bung als

    mustergltig zu

    bezeidJnen.

    ber Einzel/ragen der Organisaf ion des zivilen Lu/lsdJufJes

    sind im verganqenenjahre

    wiederholt

    untersdJiedliche

    Ansichten

    geuert

    worden,

    die

    in

    "GassdJufJ

    und

    LU/lldJUfJ"

    ihren

    NiedersdJlag gefunden

    haben.

    So wurden diskutiert:

    DiensfvorsdJri/l

    und Begriffsbesfimmungen

    fr die

    SdJdenbekmpfung, Erkundungs: und Meldesystem im zivilen

    Lu/lsdJufJ,

    Rumung

    b

    zw

    .

    Aus:

    und Umquartierung von Teilen der Zivilbevlkerung. Lu/lsdJufJau/gaben der Ge:

    meindeverwaltung,

    Ausbildung im

    Entgiffungsdienst u. a.

    In

    der technischen

    Ausgesfaltung

    des

    Meldesystems wurde insofern ein groer Forfschrift erzieH, als die sdJwierige Frage der Fern:

    sfeuerung der Fliegeralarmsirenen grundsfJlidJ gelsf

    werden konnfe,

    so da

    hier

    ein

    Ausbau

    im greren Umfange im kommenden

    Jahr

    zu erwarfen

    sfehf.

    Um

    eine

    Vereinheitl idJung der Lu/fschufJgerfe zu

    erzwingen,

    bedien

    fe

    sich das ReidJs=

    /u/l/ahrtministerium zweier

    Wege,

    der

    .

    Normung

    und

    der

    amflidJen

    Zulassung

    4

    .

    Genormt

    wurden: Feuerwehrgerfe, HinweissdJilder, AfemschufJgerfe, insbesondere deren AnsdJluteile.

    SfahlflusdJen, Allzalipafronen, FilfereinsfJe, Raum/fHer

    und

    SchufJraumabsdJlsse, sdJlielich

    2 Vgl. "Gasschutz

    und

    Luftschutz", 1936 Januarheft S

    13

    11

    )

    Vgl.

    "Gasschutz

    und Luftschutz ,

    1936

    Novemberheft S.

    307

    und

    Dezemberheft S. 335.

    4

    Vgl. "Gasschu tz und T.uft.,chHtz" /936

    Novemberheft S.

    289 f

    3

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    4/28

    Krankenfragen. Krankenkra/lwagen und Sanitfsbehltnisse. Der

    zweife

    Weg zur Erzil:'lung

    einer Ordnung im

    Gerfewesen

    wurde gem

    8

    des Lu/lschufJgesefJes durch grundsflliche Ein=

    fhrung einer

    Verfri('bsgenehmigung beschriften. Fr alle die.fenigen Gerte, die ausschlielich

    oder

    vorwiegend fr

    Lu/lschufJzwecke

    geeignef sind,

    isf

    nunmehr

    eine

    amfliche Zulassung er

    =

    forder/ich. Wie auerordenflich zwingend eine derartige Neuregelung

    war,

    erhellt die Tafsache ,

    da

    es bisher an

    Sfraenhydranfen

    250 verschiedene Sysfeme gab, die nunmehr

    aul nur 1 Sysfem

    herabges('fJf

    worden

    sind.

    Eine weitere

    Frderung

    er/uhr

    der

    FeuerschufJ dadurch,

    da man

    das schwierige

    Gebie

    der unabhngigen

    Wasserversorgu

    ng

    grundsfllich zu Mren versuchfe; die Auswerfung, die

    hierbei

    erzieHen Ergebnisse sind in Richtlinien zusammengefaf

    worden5).

    Auch

    der

    Frage

    der

    Brandbekmpjung im Rahmen des SelbsfschufJes wurde allergrfe Au/merhamkeit

    iJe

    =

    widmet.

    Neben

    umfangreicher

    prakfischer

    Ausbildungsarbeif in der Be/lmpfung

    von Ent =

    sfehungs/euern wurde eine Lschfakfik entwickelt, deren Befolgung es den SelbsfschufJkrffen

    ermglich , mit Kleinlschgerten auch greren Brnden er/olgreich 7U begegnen ,

    wie

    dies be=

    reifs Groversuche besffigf haben.

    In gleicher

    Weise wie der

    BrandschufJ er/uhr auch

    der

    Gas schujj im

    Lu/fschu J

    eine

    wesenfliche Ausgt'sfalfung. Die vom Reichslu/lfahrtminisferium bereifs vor nahezu

    drei

    Jahren

    eingeleifefe

    Entwicklung

    eines frei trag/Jaren

    Einhei

    fs=Sauers(o//sdJu Jgerfes Iwnnfe im

    verflossenen

    Jahre

    zum Abschlugebrachf werden. Dasselbe gilf fr die Gedaltung des schweren

    KrperschufJes, des

    Gasanzugs. Bei

    ihm

    wurden

    die Form

    endgltig

    /esfgelegt und die

    Anfor

    =

    derung

    an

    den

    SfojJ

    selbsf erhht; trofJ lefJferer Forderun.1 ist die

    Zulassung

    verschiedener

    5fojJe fr KrperschufJ in Krze zu erwarten.

    Bezglich

    des 5ammelschufles wurden in

    der

    D1N=

    Vornorm

    4104

    alle die An/orderungen

    zusammengefa/Jf,

    die an gassichere

    Raumab

    =

    schlsse

    zu sfellen sind; sie zeigf, da auch Holzfren

    den

    zu

    sfellenden

    Anforderungen in

    gleicher

    Weise

    wie Sfah}tren en(sprechen knnen.

    Umfangreiche praldische

    Versuche

    in

    SchufJrumen jhrten zu neuen

    Gestchlspunkfen

    bezglich

    der

    erforderlichen Lu/lmenge unfel'

    verschiedenartigen Verhltnissen

    6

    .

    Auch

    die

    Entwidllung der

    Raum/i l fer und

    Rauml{ fer

    wurde

    planmig

    vorangetrieben.

    Neben dieser technischen

    Enfwicklungsarbeif

    im Gasschujj

    wurde

    auch die

    Organisation

    des GasschufJdiensfes

    im

    LuflschufJ nach .feder Rich(ung hin

    erprobt

    und gefrdert.

    Die

    MglichkeH

    zur praldischen

    Erprobunggaben die verschiedenflichen

    Luflschujjbungen

    desjahres.

    Die hiertei gemachfen

    Er/ahrungen

    werden in Vorschri/fen zusammenge/at

    werden.

    Mi Aus =

    bildung

    der

    Fhrer

    im

    zivilen

    GaS5chujj

    in

    sog.

    "Au/baulehrgngen"

    ist

    bueHs

    begonnen

    worden;

    die Lehrgnge

    fr

    Grundausbildung haben sich bewhr und werden neben den hheren Kursen

    in

    der

    bisherigen Form beibehalten .

    Dem militrischen Gasschujj hat die ZpHschri/l im verflossenen jahre einen erheblichen

    Plajj

    eingerumt,

    einmal. um den

    berechfigfen Forderungen ihres milifrischen Leserkreises zu

    Pntsprechen, anderseifs,

    weil

    die

    jejjf

    in allen Lndern geftigte

    Enfwicklungsarbeit auf

    diesem

    )

    Runderla

    des

    Reichsfhrers 55. und Chefs der Deutschen Polizei im ReichsministeriulII des

    In

    ,lern m

    /6.12.19]6 im Einvernehmen

    mit

    dem Reichsminister der Luftfahrt

    /md

    Oberbefehlshaber der Luftwaffe

    (2.

    L 4 a

    78

    80

    1

    J6 vom 2J.

    9 19J6) .

    4

    )

    Vgl "Gasschutz und Luftschut z"

    /936

    junihe/t

    5.

    /53

    I

    Das

    1 n ha i f sv

    e r z e i eh

    n i s des

    jahrganges

    936

    ist

    fr die sfndigen

    Bezieher

    diesem

    Hefte

    kostenlos

    heigefgf.

    Beim Einzeihezug vom Verlage helrgt

    der

    Preis 0,50 RN.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    5/28

    Sondergebiefe Rckwirkungen aul die Gesfaltung des

    Heimafgasschujje

    s zeifigf. So wurden auf

    Grund auslndischen Maferials die Fragen

    der

    Enfgi/lung, des Gasaufklrungs=, Gasbeobach=

    fungs= und Gasalarmdiensfes der Truppe behandelt und neuerschienene Gasschu/Jvorschri/len

    fremder He

    ere besprochen.

    u f l i tera

    rischem

    Gebiete wurde in Deufschland durch eine strengere Handhabung der

    Besfimmungen des Lu/lschujjgesl'jjes die VerlJentlichung

    laienhaften

    Schri/lfums

    ber

    Lu/l= und

    Gasschujj

    dankenswerterweise

    unferbund.m.

    whrend

    aul

    dem

    Bchermarkt

    des

    Auslandes

    noch immer recht viel unbrauchbares, irrefhrendes Material erscheint. Klassische Lu/lschujj=

    bcher hat Deutschland im vergangenen

    Jahre

    nicht verffenflicht; die

    zweife Auflage

    des

    Hand=

    buches "Der

    zivile

    Lu/fschuf/ ' von

    Knipfer

    und Hampe

    7

    ) ist erst im

    kommenden

    Jahre zu

    erwaden .

    u f

    dem

    Gebiete der

    chl'mischen Kriegfhrung brachte der

    Juhresabsch lu den

    ersten

    Band{Militrischer

    Teil} des deutschen

    Sfandardwerkes "Der

    chemische Krieg"

    von

    Dr.Rudolf

    Hanslian. der hier im Verein mit

    ersfen

    Sachversfndigen Deufschlunds den

    derzeitigen

    Stand

    der chemischen Waffe in der

    Welf aufzeigt

    8

    .

    Der

    zweife Band (Wissenscha/llicher

    Teil)

    wird

    im Frhjahr

    1937

    erscheinen.

    berpr/ man

    rein sachlich die vorstehend gpzeigfe

    Beftigung Deutschlands imJahre

    1936

    auf dem Gebiete des Lu/l= und Gasschujjes, so darf man berechfigt sagen. da in planvoller

    Arbeit

    Groes geschaffen wurde; sowohl in militrrscher

    und

    organisaforischer als auch in tech=

    nischer und wissenscha/llicher Richfun{j

    wurden

    Forfschriffe gezeitigt,

    wie

    sie die

    meisten

    anderen

    Lnder nicht aufzuweisen hahen. Es

    dar{

    aber nicht verkannt werden. da gewisse Staafen.

    und

    hier vor allem

    Sowjefruland. ihre militrischen

    Rstungen in einem sehr viel

    greren

    Ausmae als

    Deutschland vorwrfsfreiben. Rein

    gefhlsmig fragt man sich daher, ob das

    Tempo unserer

    Abwehrmanahmen gengt. Gerade in der Frage des Luflschujjes erscheinf

    allergrte

    Eile gebofen, und dieser lebenswichtigen Forderung

    haben

    sich alle

    anderen

    inter=

    essen unferzuordnen.

    Unter

    diesem Gesichfspunkfe isf es nur schwer zu verstehen, da die Aus=

    fhrun.f/sbesfimmungen zum deutschen Lu/lschujjgesejj. die

    fr

    das Jahr

    1936 bestimmt

    erwarfet

    wurden. noch immer nicht erschienen sind. Mge es der verstndnisvollen Zusammen=

    arbeit aller beteiligten

    Ministerien

    gelingen,

    der

    hier nun einmal bestehenden erheblichen Schwie=

    rigkeiten H err zu werden,

    denn

    das Fehlen dieser

    Ausfhrungsbesfimmungen hemmt

    die

    Weiterenfwicklung des gesamten

    zivilen

    LuflschufJes. Erst dann, wenn die persnlidJe

    und

    ding=

    liche Lufl,chujjpflicht

    von

    allen

    und

    jedem in gleicher

    Weise

    bewerfet

    wird

    wie die Milifrdienst=

    pflichf. wird der Lufl}'chujj die Stellung in Deutschland einnehmen. die ihm gebhrt und die er

    bentigt.

    um

    das

    zu

    le

    isfen

    .

    was

    das

    Vaterland

    und

    jeder

    einze

    ln e

    Volksgenosse

    von

    ihm

    erwarten.

    Die

    Schri/lleifu

    ng von" Gasschuf; und Lu/lschuf;

    7 Vgi. GaSJchutz und Luftschut z ,

    4.

    Jahrg . . 329

    1934

    S Erschienen bei E. S. Mittler Sohn , Berlin. Eine ausfhrliche Be sprechung in "GasschHtz und Luftschutz

    ist fr das Februar.heft vorge.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    6/28

    eneraloberst

    von eeckt

    Am 27. Dezember 1936

    verschied unerwartet

    nach

    kurzer Krankheit

    der Schpfer

    der deutschen

    e i h ~

    wehr, Generaloberst

    H a

    n s von See c k t. Seinen

    berragenden Verdiensten in Krieg und Frieden fur

    Deutschland hat

    der

    F h r e r und Reichskanzler be

    reits

    am

    22. April 1936

    dadurch Anerkennung

    verliehen .

    da er

    ihn zum Chef des

    Infanterie

    -Regiments 61 er

    nannte. Dieser

    hohen

    Auszeichnung, die damals dem

    Generalobersten zu seinem

    70.

    Geburtstage zuteil ge

    worden ist, folgte nach seinem Verscheiden eine wei

    tere Ehrung in der Form, da der Fhrer cin Staats

    begrbnis befahl und selbst am

    Grabe

    erschien .

    Es soll

    nicht

    Aufgabe die-

    ses

    Nachrufes

    sein, die gro

    en Taten des Verstorbe

    nen

    in militrischer

    und

    or -

    ganisatorischer Richtung

    noch

    einmal zu wrdigen:

    dieser Verpflich tung ist be

    reits die Tages- und Fach

    presse in vorbildlicher\Veise

    nachgekommen. Das, was

    hier einmal aufgezeigt wer

    den

    soll, sind Rckerinne

    rungen an

    den Verschiede

    nen, die klren werden, wie

    sich

    dieser groe Denker

    und Schweiger in frhzeiti

    ger Erkenntnis der

    Luftbe

    drohung Deutschlands zu

    den

    Fragen des d e u t

    sehen u f t s c hu t z e s

    gestellt hat.

    Mit Beginn

    des Jahres

    1931 zeigte sich, da fr den

    deutschen Luftschutz bisher

    berhaupt noch nichts ge

    schehen war. Zwar hatten

    die

    internationalen

    Gas

    schutzkonferenzen in Brs

    seI und

    Rom die aueror-

    dentliche

    Bedrohung der

    europischen Zivilbevlk

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    7/28

    ie

    groe Herbstbung

    des

    Gruppen-

    kommandos 2 vom 2

    bis

    25 September 1936

    Oberstleutnant

    E) Hattendorff ,

    Leitungsstab

    der Luftwaffe

    bei der groen Herbslbung

    1936

    Die

    groe

    Herbstbun

    g 1936

    fand

    in einem

    Rahmen

    statt,

    der

    nach

    der wiedergewonnenen

    Wehrfreiheit auch die Verwendung modernster

    Kampfmittel

    zulie.

    Pan zer

    t r u p p e

    und

    L u f t w a f f e nahmen daher erstmalig an dieser

    groangeleg

    ten bung gemischter

    Waffen teil.

    Die Herbstbung

    diente

    im allgemeinen

    der

    Schulung

    der hheren

    Fhrung,

    der Ausbildung

    gemischter Truppenverbnde

    aller Waffen, der

    organisatorischen

    Zusammenarbeit zwischen der

    Wehrmacht und den

    Staats.

    und Kommunal.

    behrden

    und nicht

    zum

    wenigsten dem psycho.

    logischen

    Zusammenklang zwischen der Wehr

    .

    macht und der Nation.

    Im Rahmen der groen

    Herbstbung

    fand erst.

    malig

    in Verbindung mit bungen des

    I-

    leeres

    und der

    Luftwaffe ein grerer

    Einsatz

    '

    des

    F

    lug

    m

    e id

    e

    die

    n s t

    es

    L u f t s c hu t z

    war

    n

    die

    n s t e s

    und

    des z i v i I e n L u f t

    sc hu t

    z

    es statt

    . Letzterer

    war insbesondere

    mit

    Verdunkelungsbungen

    auf

    grerem Raum

    und

    mit

    rtlichen

    bungen

    in

    verschiedenen

    Luftschutzorten

    beteiligt. Di e

    bun

    gen waren

    insofern

    von besond erer Bedeutung

    fr die

    ge.

    samte

    Entwicklung

    des zivilen Luftschutzes, als

    sie zum

    erstenmal

    im

    Rahmen einer

    groangeleg.

    ten Truppenbung

    den

    Einsatz des

    Luftschutzes

    auf breitester Grundlage und unter Einbeziehung

    der

    Truppe

    und

    der

    Wehrmachtsanla

    gen im ge.

    samten

    bungsgebiet

    brachten.

    Zweck

    des Ein.

    satzes des zivilen Luftschutzes in diesem groen

    Ausmae waren im beso nderen die Schulung der

    Fhrung und die

    berprfung

    der Organisation

    und des Ausbildungsstandes

    des

    zivilen Luft.

    schutzes.

    Aufgabe der

    folgenden

    Ausfhrungen

    soll es

    se in, einige groe Gesichtspunkte. die den zivilen

    Luftschutz betreffen,

    herauszustellen

    .

    Die Herbstbung

    spielte

    sich in einem Rahmen

    ab, der

    den ernstfallmigen

    Verlauf aller bun.

    gen sicherstellte. Sie sah folgende Ausgangslage

    vor:

    Die blauen

    und roten

    Hau

    p t

    krfte

    standen

    im Kampf in der Linie Mnnersta

    dt

    - Bamberg -

    Amberg.

    Eine b

    l au

    e Armee versammelte

    sich

    nord.

    westlich der

    hohen

    Rhn

    und

    sollte durch Angriff

    in die tiefe linke

    Feindflanke

    entscheidend in die

    Schl

    acht

    eingreifen.

    Der

    Flugmeldedienst,

    Luft.

    schutzwarndienst und der zivile

    Luftschutz

    stan.

    den

    im Bereich

    von

    Blau in

    der vorgesehenen

    Gliederung. Das

    Reichspostnetz war

    voll be.

    triebsfhig.

    Di

    e

    Eingeschrnkte

    Beleuchtung

    war

    durchgefhrt

    , die Manahmen fr die

    Verdunke

    .

    lung waren

    planmig vorbereitet.

    Bei

    Rot

    war ebenfalls eine

    Armee

    aus Cie.

    gend Hanau.rJomburg v. d. H . in

    Anmarsch.

    die

    in die rechte

    Feindflanke stoen

    sollte.

    In

    dem

    von

    Rot

    besetzten

    Gebiet

    war in den wichtigsten

    Stdten ein behelfsmiger Sicherheits. und Hilfs.

    dienst

    aufgestellt worden. Durch Befehle der ro.

    ten Ortskommandanten

    waren

    den rtlichen

    zi.

    vilen

    Luftschutzleitungen zwar Einsatz. und

    Be.

    reitschaftskrfte fr den zivilen

    Luftschutz

    in den

    Luftschutzorten

    belassen, im brigen

    aber

    hatten

    die roten

    Ortskommandanten

    bewegliche, auch

    fr

    den berlandeinsatz

    geeignete

    Bereitschafts

    .

    krfte bereitstellen

    lassen, die in erster Linie ent.

    sprechend

    der

    Lage

    militrischen

    Zwecken die.

    nen

    sollten. Im

    gesamten von Rot

    besetzten

    Ge

    .

    biet war ebenfalls die

    Eingeschrnkte

    Beleuch.

    tung

    durch

    gef

    hrt,

    die

    Manahmen der Verdun

    .

    kelung

    waren planmig vorbereitet. Das Post.

    netz war

    im allgemeinen

    unbenutzbar,

    deshalb

    waren als

    Ersatz

    Flugmeldekompani

    en

    eingesetzt.

    Im Verlauf des weiteren Kampfes war

    bei Blau

    das Gebiet westlich der

    Linie Bischofsheim

    Schmalkalden

    - Bad Salzungcn - Vacha -

    Berka

    -

    Rothenburg

    - Melsungen - Bad

    Wil

    .

    dungen

    -

    Bi edenkopf

    in allen Angelegenheiten

    des Flugmeldedienstes,

    Luftschutzwarndienstes

    und

    des zivilen

    Luftschutzes

    einem

    AOK. unter.

    stellt, whrend die

    ostwrts

    dieser Linie befehl,en.

    den hheren Kommandobehrden durch die

    b ungslei

    tun

    g selbst

    dargestellt

    wurden.

    Aus dem Einsatz der Luftwaffe bei beiden Par.

    teien

    ergab

    sich im Rahm

    en

    der tatschlichen

    Luftlage die Teilnahme

    des

    zivilen

    Luftschutzes

    an der groen Herbstbung. Die Luftschutzbun.

    gen wurden mit den von

    der

    Luftwaffe gefhrten

    Angriffen ernstfallmig

    in bereinstimmung ge.

    bracht. Die Auswahl der SchadensteIlen in den

    Luftschutzorten richtete

    sich

    daher nur nach

    den

    von

    den

    Feindfliegern gewhlt

    en

    Angriffszielen.

    Dabei

    wurde

    von dem Gedanken ausgegangen,

    da

    das Bewerfen

    der Bevlkerung eines Landes

    in offenen Stdten nicht

    den

    Gesetzen und

    Ge

    .

    bruchen

    des

    Krieges entspricht, wie sie vlker.

    rechtlich

    festges tellt sind.

    Dagegen

    wird es un .

    vermeidlich

    sein. da

    z. B

    durch

    Strungsver.

    suche an

    der

    Kriegsindustrie mit allen

    Mitteln

    des

    Krieges, die als

    vlkerrechtliche

    Handlung aner.

    kannt sind. auch die

    Bewohner

    b e

    troffen werden

    .

    Ebenso treten auch

    Verluste der Landesbewoh.

    ner beim Bewerfen von Truppen in Ortschaften

    oder Wehrmachtsanla

    gen ein.

    Entsprechend

    die.

    ser Lage war auch bei fast allen

    Luftschutzbun

    .

    gen

    der

    Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit

    des Luftschutzes

    der

    Wehrmacht

    sa nlagen mit den

    Luftschutzkrften des betreffenden

    Luftschutz.

    ortes gelegt.

    Der knftige

    totale

    Krie

    g wird

    je.

    doch,

    w:ie gerade

    Vorg nge der

    letzten Zeit

    zei.

    gen,

    ohne

    Zweifel

    sich nicht nur

    gegen die

    Wehr

    .

    macht , sondern auch gegen die

    Kraftquellen der

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    8/28

    Wehrmacht richten. Alle Kriegsmittel

    werden

    in

    den Dienst

    dieser Wirklichkeit

    gestellt werden.

    Der z i v i I e Lu t s c hu t z konnte schon

    mit

    Rcksicht auf die Kosten und die Beeintrchtigung

    des

    Wirtschaftslebens

    nicht whrend der ganzen

    Herbstbungsdauer

    aufgerufen werden.

    Der

    A u f ~

    ruf erfolgte

    daher

    nur von Fall zu Fall im Rahmen

    der groen Lage in den Luftschutzorten, die jeweils

    in die

    bung

    einbezogen wurden -

    etwa

    6 S t u n ~

    den vor Beginn des Fliegerangriffs.

    Die

    bungen

    brachten

    die

    erfreuliche

    Tatsache, da

    in allen

    beteiligten Luftsehutzorten die

    Durchfhrung

    des

    Aufrufs keinerlei Veranlassung zu B e a n s t a n d u n

    gen ergab. Aus den vorgenannten Grnden lie

    es sich aueh nicht ermglichen, da whrend der

    ganzen Dauer der Herbstbung tglich mit E i n ~

    bruch der

    Dunkelheit

    die Eingeschrnkte B e ~

    leuchtung

    " einsetzte. Sie war vielmehr auf beiden

    Seiten nur fr zwei Nchte vorgesehen.

    Neu

    h i e r

    bei ist jedoch, da, abgesehen von dem bei Blau

    fr die Nacht vom 21

    9

    auf den 22.

    9

    von v o r n ~

    he rein festliegenden Zeitpunkt, in allen anderen

    Fllen die Verdunkelungsmanahmen erst

    im

    Laufe

    des

    Tages

    fr die

    kommend

    e

    Nacht

    a n g e o r d ~

    net wurden und da der bergang

    von

    der

    geschr nkten Beleuchtung" zu der nchsthheren

    Stufe der

    Verdunkelung nach

    der

    Luftlage

    durch die rtlich zustndigen L u f t s c h u t z w a r n z e n ~

    tralen

    angeordnet wurde. Die Verdunkelung"

    wurde in den vorgesehenen Rumen

    ohne S c h w i e

    rigkeiten und Beanstandungen durchgefhrt.

    Im Jnteresse eines kriegsmigen Verlaufs

    w u r

    den bei der Durchfhrun g der Luftschutzbungen

    auch solche

    Orte

    beteiligt , die

    an

    sich

    nicht von

    besonderer Bedeutung waren, aber entsprechend

    der

    operativen

    Lage

    und durch

    die

    damit

    im Z u

    sam

    menhang stehende

    Verlegung grerer F l i e

    gerver

    bnde

    stark

    luft

    g

    efhrdet

    wurden.

    So

    wickelte sich

    folge

    nder

    bun

    gsverlauf ab, bei

    dem

    die

    bung

    en

    nur insoweit

    erwhnt sind. als

    sie den z i

    viI

    e n L u f t s c

    hu t

    7

    berhren:

    O bun

    gs

    t ag

    21 9.1936:

    Angriffe

    der

    beiderseitigen

    Luftwaffen auf Trup '

    penbewegungen

    und

    Transporte. In der

    Nacht

    vom 21

    auf

    den 22 9

    Verdunkelung

    hn

    bungsraum Blau

    zum

    Schutze gegen Luftangriffe.

    insbesondere

    mit Rcksicht

    auf die

    T r u p p e n a u s

    ladungen.

    bun

    gs t ag

    22.9.1936:

    Angriffe der

    roten

    Luftwaffe

    weiterhin

    auf

    Truppenbewegungen und Ausladungen.

    Bomben

    der blauen Luftwaffe auf

    Flughfen, Eisen

    bahn

    und wichtige Verkehrswege von

    Rot,

    dabei auch

    Treffer auf angrenzende Stadtteile. In

    der Nacht

    vom 22 auf den 23 9 1936 Ver

    dunkelung

    im

    bunQsraum Rot zum Schutz gegen die L l f t

    angriffe der hlauen Luftwaffe.

    bun gs t ag 23

    9

    ]936 :

    Bomben der roten Luftwafft: auf die blauen

    Flughfen, Ortsunterknfte und

    Fabrikan

    lagen.

    Ergebnisloser

    Angriff der hlauen Luftwaffe auf

    einen gerumten Flughafen.

    bung s t a g

    24

    9.1936:

    Bomben der roten Luftwaffe auf blaue

    F l u g

    hfen und Wehrmachtsanlagen , dabei

    auch

    T r e f

    fer auf angrenzende Wohngebude der B e v l k e

    rung. Zum Schutz gegen weitere Angriffe ,.V

    dunkelung im bungsraum Blau in Jer

    Naeht

    vom

    24

    auf den

    25 9

    1936. In

    der

    a,cht vom

    24

    auf den

    25 9

    ]936 Schutz gegen Luftangriffe

    durch Verdunke lung des Obungsraums Rot.

    8

    bun gs

    t ag

    25. 9. 1936:

    Angriffe auf

    blaue

    Flughfen und n t e r k u n f t s

    orte.

    -

    Bei dieser Herbstbung zeigte es sich, wie auch

    bei allen vorhergehenden Luftwaffenbungen, wie

    wichtig fr alle Erwgungen

    und

    Entsch lieungen

    bei

    der

    Fhrung sowohl von Rot als auch von

    Blau der W j t t e run g s charakter ist. Der

    W e t t

    e r d

    i e n s t spielt daher fr die Luftwaffe

    und

    ihre

    Fhrung

    eine Rolle, die

    nicht

    stark

    nug unterstrichen werden kann.

    Whrend

    der

    bung war das Vetter wechselnd und

    b e e i n

    f1ute zum Teil

    den

    Einsatz

    der

    Luftwaffe ganz

    erheblich. Diese V erschiedenartigkeit

    der

    W i t t e

    rung

    wirkte sich auf die Angriffstaktik

    der

    bei.

    den

    Parteien aus.

    Da

    die

    Luftangriffe

    infolge der

    Wetterlage zum Teil

    verschoben werden

    muten

    ,

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.1 Januar

    9/28

    Die

    groe

    Herbstbung

    brachte

    ferner die

    er st

    en Erfahrungen

    fr den

    Einsatz

    des zivilen

    Luftschutzes im 0 pe r a t

    ion

    s g e b i e t. Im

    Operationsgebiet

    des

    Heeres mu unterschieden

    werden zwischen

    a) der

    Erdkampfzone

    - dem eigentlichen

    reich der

    kmpfenden

    Truppe

    - bis zu einer

    Tiefe von 1

    -

    15

    km

    und

    b) der

    dahinter

    liegenden

    Zone

    auerhalb der

    Kampfzone

    -

    dem

    frheren sogenannten

    Etappengebiet,

    jetzt

    Raum der

    rCkwrtigen

    Dienste - in

    der

    Z e r s t r u n ~ e n in

    erster

    Linie

    durch

    Luftangriffe,

    sodann durch w e i t

    tragende

    Geschtze

    verursacht werden

    nen.

    In

    der Erd kam

    p

    f

    z

    0

    n e

    befindet sich keine

    Zivilbevlkerung mehr,

    die

    vor

    Luftangriffen zu

    sch tzen ist,

    mit

    Ausnahme von Zivilpersonen.

    die den

    Truppenverbnden angehren. Luftschutz

    im allgemeinen Sinne kommt daher hier nicht in

    Betrac

    -

    ht, so nd ern nur der

    Truppenluftschutz,

    fr

    dessen Durchfhrung dic Truppenfhrer v e r a n t

    wortlich

    sind.

    Im Rau m de r r e k w r t i gen

    Die

    n s t e

    verflacht

    der ~ a m p f immer mehr. Hier

    werden

    - wie gcsagt - Z e r s t r u n ~ e n in

    erster

    Linie

    durch

    Luftangriffe

    und weittragende Geschtze

    verursacht.

    Hier beginnt der Raum auerhalb des

    Bereichs der fechtenden Truppe, in dem sich

    auch Zivilbevlkerung aufhalten

    kann

    und in dem

    sich die gesamten

    Einrichtungen

    befinden, welche

    die Truppe z

    ur Erhaltung

    ihrer S c h l a g f e r t i g ~

    keit

    mit Nachschub

    all

    er

    Art

    v e r s o r ~ e n

    mssen.

    Hier kommt

    allmhlich auch

    der Luftschutz der

    Zivilbevlkerung,

    der Produktionssttten und

    sonstiger

    wichtiger

    Anlagen

    in

    der allgemein

    lichen

    Form

    wieder

    zur

    Geltung. Als zweckmig

    erwies es sich,

    da

    sich die

    militrische Fhrung

    in

    diesem Raum

    e eines

    Organs der ZivilverwaJ.

    tung zur

    Durchfhrun

    g

    der

    auf dem

    Gebiet der

    inneren Verwaltung zu

    erteilenden Weisungen

    bediente.

    Soweit es sich um die fee h t end e T r u p p c

    hand elt , hat sich diese

    sehr

    gut mit

    den

    M a

    nahm

    en des

    Luftschutzes abgefunden. Besonders

    anzuerkenne n war die gute Fahrdisziplin aller

    Fahrzeuge whrend des Zustandes der V e r d u n ~

    kelun g . Truppenausladungen fanden bei vlliger

    Dunkelh

    eit

    statt und ver liefen ohn e

    besondere

    Seh

    vi

    erigk

    ei

    t ').

    Im Operationsgebiet

    wird der Luftangriff im a l l ~

    gemeinen berfallartig auf die

    vorhandenen

    L u f t

    ziele erfolgen.

    Alle Vorbereitungen mssen

    daher

    so

    getro

    ffen sein,

    da

    im Raum

    der

    rckwrtigen

    Di ens te die

    Alarmierung

    der Bevlkerung, der

    G e

    folgschaften

    der Werke

    und

    der Belegungen der

    We

    hrmachtsan

    l

    agen

    in

    krzester Zeit

    d u r c h g e

    fhrt

    werden kann.

    Im Rahmen der

    Luftlage

    wurden

    in einer g r ~

    eren Reihe von

    Luftschutzorten

    L u f t s 'e hu t z

    b

    u n gen

    des S i e h e r h e i t s und

    Hilfsdienstes, des

    Selbstschutzes und Werkluftschutzes abgehalten

    .

    Die

    Herbstbung

    lie die

    groe Bedeutung

    des

    Sie he r

    h e i t s

    und

    H i 1f s

    die

    n s t

    es

    in

    den

    Luftschutzorten besonders hervortr ete

    n.

    Er mute

    nicht nur die Bevlkerung gegen Auswirkung der

    Luftangriffe sc

    htz

    en ,sond ern auch in militrischen

    Anlagen und Einrichtungen sowie bei der I n d u

    strie, der Reichsbah n und den Reich swasserstra