Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
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1/32
NR
6
7. J A H R G A N G
B ERLIN
IM
JUNI
1937
ZEITSCHRIFT
FR
DAS GESAMTE GEBIET DES
GAS UND
LUFTSCHUTZES DER ZIVILBEVLKERUNG
MITTEILUNGS BLATT MTLICHER NACHRICHTEN
~ . .
General-Amtstrgerappell
des
Reichsluftschutzbundes ver-
anstaltet von
der Landesgruppe
Gro-Berlin in Anwesen-
heit
des
Reichsministers der Luftfahrt
Der am Abend
des
5. Juni veran taltete Gene.
l A m t s t r g e r a p p e l 1 des Reichsluftschutzbundes
fand seinen Anla in
der
4. Wiederkehr
des
Grn.
d ~ l \ 1 g s t a g e s des RLB. Eine besondere
Note
er:
hielt diese
Kundgebung dadurch, da
General.
ober
st
Gr i n g
seine
Teilnahme an dieser
Ver
.
anstaltung zugesagt
und eine Rede angekndigt
h a ~ t e Naturgem stand zu erwarten, da
der
~ e
l C h s m i n i s t e r
hierbei
neue
grundstz
liche
Auf
:
larungen ge
ben wrde.
und
in
dieser Erwartung
wurde man
auch
nicht
enttuscht.
Generaloberst G r i n g begann
seine
pr o.
grammati che Rede mit einem Dank an die Amts:
trger und Mitglieder
des
Reiehsluftschutzbundes
fr die
bisher geleistete
unermdliche Arbeit.
An.
schlieend
wies er auf die im
vergangenen
Monat
erlassenen
d r
e i
u re h h
run
g s b es t im .
m u n gen zum
Luftschutzgcsetz
1
)
hin. Erluternd
steIlte er hierzu zwei Gesichtspunkte
heraus,
ein:
mal den,
da
eine
geistige
Durchdringung der
1
Vgl.
"Gasschu z und Luftschu z".
7.
Jg
S. 113
bis 121. 1937.
Der
Reichsminister
der Lulllahrt verkndet
die
deutsche
Volksgasmaske.
phot. Atlantic.
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Materie und eine ethische Haltung fr den
Trger
des Luftschutzes unbedingte Voraussetzungen
seien
und
zum andern, da der Frau eine erheb
liche
'Bedeutung
auf diesem
Gebiete
zufalle.
Schliel.ich ging Generaloberst
G r
i n g auf
die
Forderungen
des zivilen
Gas
s c
h u t
z
es
ein,
umri zunchst
die Bedeutung dieses Sonder
gebietes mit wenigen
zutreffenden
Worten
und
verkndete
sodann, d a
e s
n u n
m
ehr
ge_
I u n gen se i
e in
e V I k s
gas
m a s k e h e r.
a u s z u b r i n g e n
die gegen
a l l e
b i s he r
b e k a n n t e n
K a m p f s t o f f e
u n t e r a l l en
V e r h l t n is s e n S i c h e r h e i t b ie t e u n d
a n d e r e r s e i t s im P r e i s e so l i ege
d a
s i e
j e d e r V o l k s g e n o s s e e r s t e h e n
k n n e.
Die
s e V
0
I k s
gas
m a s k e se i
j e t z t
da
u n d b e r e i t s in M i l l i o n e n
von
E x e m p 1a r e n vor h a n den .
Mi t
die-
s e r G a s m a s k e se i
das
be s t e e r r e i c h t
w
0
r d en ,
w as man
g e gen w r t i.g e r r e i-
ehe
n k n n e. Die Ausgabe werde m engster
Zusammenarbeit mit
dem
Reichsluftschutzbund,
zugleich aber auch mit
der
SV. e r f o ~ g e n d a ~ i t
sie jedem Volksgenossen, auch dem MmderbemIt
telten, zugnglich werde.
Besondere
Beachtung
in diesem Zusammenhange verdient
noch
folgen.
der Hinweis des Ministers:
Es
wird in Zukunft
eine der Hauptpflichten der Amtstrger des
RLB. und seiner M i t ~ l i e d e r sein, dafr zu sorgen,
da diese
Volksgasmaske
im Volke verbreitet
und, was noch wichtiger ist, in 0 r d nun g ge .
haI t e n wir d. So technisch vollendet das In
strument ist, so kommt es doch vor allem darauf
an,
da
es entsprechend gepflegt wird."
Man darf sagen,
da
,der Reichsminister d ~ r
Luftfahrt hier einen Schritt gettigt hat, der fur
den deutschen zivilen Luftschutz von allergrter
Bedeutung ist, ja gewissermaen einen neuen Ab
schnitt seiner Entwicklung einleitet. Im Gegen
satz zu anderen Staaten, in denen die Einfhrung
einer Volksgasmaske bereits vollzogen isF), hat
sich
Deutschland
in dieser Frage
Zurckhal.
tung auferlegt. Die Manahmen anderer Lnder
haben
es gezwungen, nunmehr auch diesen Volks.
schutz zu schaffen, und es ist bewunderungs.
wrdig,
da
es
Deutschland
trotz
seiner
vielseiti.
gen anderen
Arbeiten
und
trotz
seiner derzeitigen
l
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~ e c h n i s i e r t e n Krieges in ersten Andeutungen
er.
~ n n e n lassen; aber die Luftberflle auf das
ampfende Hinterland wurden damals
noch
als
gegen das Vlkerrecht verstoend empfunden,
W ~ i l die Menschheit sich an den Gedanken ge.
wKohnt hatte, die Kriegfhrung den einander im
1
ampfe gegenberstehenden Heeren zu ber.
assen
2
.
Douhet hatte den Mut, die Ausdehnung des
K
l
. ampfes auf
das
Hinterland als selbstverstnd.
lche Folge des
technisierten
K r i e g e ~
zu fordern,
~ n hatte damit eigentlich nur ausgesprochen, was
angst schon als nicht mehr abwendbar erkannt
War und in den Rstungen der Luftrnchte seit
D
EI de des Krieges bereits bercksichtigt wurde.
le fr ,den Angriff auf das
Hinterland
vorge.
sehenen Waffen, die B 0 m ben f 1 u g zug e, hat.
ten in der
Zeit
von 1918 bis 1930 C"Wojna i
Revoluzija" 1934) folgende E n t w i c k 1 u n g auf.
zuweisen:
Lei c h t e B 0 mb
e r :
Steigerung der
gesamten Nutz
last von 750 auf 1000 kg,
der
militrischen Nutzlast
~ o n 150 auf 800 kg;
mi t t I e r e B 0 mb
er
: Steigerung der gesamten
Nutzlast
von 1500 kg
auf
5000 kg,
der
militrischer.
utzlast von 600 auf
2800
kg;
sc h wer e B 0 m b e r : Steigerung
der
militrischen
Nutzlast
auf 4000 kg.
In Verbindung mit der fortschreitenden Kon.
struktionstechnik wurde auch
die Z a h 1 der Born.
be :flugzeuge in
den
letzten
Jahren
erheblich
ver
.
groert. Wenn die Bomber
noch
im Jahre 1927 /
28
etwa
20
bis 45 % des
gesamten
Be
tandes
einer
L,uftflotte
ausmachten, so war
bis zum Jahre
1933
~ ~ ~ e Steigerung dieses
Verhltnisses
auf 24 bis
d .zu verzeichnen.
Besonderes
Gewicht wurde
babel auf die Entwicklung
der
s c h w 'e r en Born.
enwaffe gelegt. In
der Zeit von
1919
2
bis
1930 /31.
war
die Zahl der
schweren
Bombenflug.
~ o u g e In Engl
and
von 50 auf 130, in Italien
von
t
. auf
110,
in
Frankreich
von 120 auf 170 ge.
SIegen.
Das Gesamtgewicht
der mi 1 i t r i s c h e n
u t z 1a s t der Bomber, d. h. die von
smtlichen
~ o m b e n m a s c h i n e n
auf einem Flug zu
ladende
. n g e
an
Bomben, Kampfstoffen und MG.Mu.
rllflOn, wies in den
10
Jahren
von
1922 bis
1932
o gende Steigerung (in Tonnen) auf:
England
1922
1932
Prozentuale
Steigerung
90 316 216
Frankreich 301 856
180
Italien 38 270 610
U
A.
230 380 65
Japan 21 212 910
Gleichzeitig mit der Vermehrung der Bomben.
~ a f f e erfolgte in allen europischen Lndern ein
r t e ~ s i v e r Ausbau des L u f t s c
hu t
z es , da
uftuberflle auf das Hinterland in einem kom.
r ~ n e n Kriege immer mehr zur sicheren Gewi.
elt WUrden.
Die Aufgabe der Luftwaffe im Zukunftskrieg.
, .
achdem
Douhet mit seiner
Lehre
vom totalen
~ l l e g
den
in allen
Militrstaaten bestehenden
endenzen zur
Ausschpfung
aller in der
Luft.
~ ~ f e
liegenden Mglichkeiten,
den
Gegner dem
Volhgen Zusammenbruch zuzufhren, das
befrei.
Ende Wort geredet hatte, bekannten sich auch in
ngland, "Frankreich und schlielich in
Sowjet.
ruland fhrende MilitrschriftsteIIer (als Dol.
~ e t s c h e r der offiziellen militrischen Ansicht) zu
oUhets These.
In seinem 1930 erschienenen Werk
N
ew wars
- new weapons verlangte der Englnder K e n
wo r t h y nicht nur, da die Luftflotte der See.
flotte gleichgestellt werde, sondern er erklrte
darber hinaus die Luftflotte fr weit wichtiger,
da die Seeflotte heute nicht mehr ausreiche, um
das Herz des Imperiums und seine Handelswege
zu schtzen.
Wir mssen
in .
der
Lage sein",
schrieb Kenworthy, die Mob i 1
mac
h u n g s
z e n t r e n und F lugh fen des
Luf t geg .
n e r s z
uze
r s t
re
n,
seine
Fliegerformationen
in der Luft anzugreifen, wo wir sie auch finden,
seine I n
l
u s t r i e b e t r i e b e
und
F a b r i k e n
fr Kr i eg sma t e r i a l und Kampf s t o f f e
mit
Born
ben
z u
be l
e
gen.
Im Gegensatz zu Kenworthy vertrat H a r rod
("Royal
Air
Force", Februar 1930 die Ansicht,
da die britische Seeflotte auch weiterhin eine er.
hebliche Rolle neben der Luftflotte zu spielen
habe. ber
die
Einsatzverfahren der
Luftwaffe
uerte
er sich ,dahin, da "die Luftwaffe
der
Obersten Heeresleitung
nicht nur
die Mglichkeit
biete, den Krieg gegen die
Land.
und
Flotten.
streitkrfte des
Gegners,
sondern auch gegen
das
Hinterland der
feindlichen
Nation
zu fhren".
F u 11 e r s ah in seiner Studie ber den zu.
knftigen Krieg" die Hauptaufgabe der Luftwaffe
darin, den
nationalen Willen des Gegners unmit.
telbar zu vernichten .
Das
er s t e Z i e l , das
heute erreicht
werden msse, sei die
Ver
n
i ch .
t un
g
de r
f
e in
d I
i ch
e n L u f t f
l o t
t e,
um
die Nerven des
Gegners
blozulegen. Der
z w e i t e Sc h r i t t sei die B r e c h u n g ,d e s
Wil l e n s z um
Dur
c h haI t e n, und wenn
dieses
Ziel nicht durch
d i r e k te u f t
an
g r i f f e
oder
,die
Drohung mit
Angriffen
auf
die
Z i v i I b e v 1 k e run g erreicht werden
sollte,
dann
erfolge als
letzte Manahme die
Be.
setzung des feindlichen Gebietes.
ber den
Z ei t.
punk t des Eins a t z e s de r
Luf twa f f e
auf das Gebiet des
Gegners
uert sich F u
11
e r
folgendermaen: Im
groen
ganzen wird der
Zeitpunkt des Angriffes von
der
jeweiligen Lage
zu
Lande
und zu Wasser abhngen. Wenn die
Land. und Seeoperationen
nicht
mehr
weiterkom;
men, dann haben die Flieger die Operationen
durch Angriffe auf
den
Widerstandsw'illen
der
feindlichen Zivilbevlkerung in Flu zu
halten.
och klarer und
entschiedener
als Fuller sprach
sich
Lid
de l I
H a r t fr den Ein
atz der
Luft.
waffe auf
das
gegnerische Hinterland aus. Er
fhrte
aus,
da der Einsatz der modernen weit.
reichenden Waffen,
d. h.
der
motorisierten Trup.
pen, besonders aber
der
Flieger,
durch
die der.
zeitige Form des wissenschaftlichen und kultu.
rellen Lebens besonders
begnstigt
werde:
Die
Zentralisierung
der
Lebensmittelversorgung
und
sogar der Wasser., Licht. und Brennstoffversor.
gung, die gegenseitige
Abhngigkeit
der
Stdte,
alles dies sind
Funktionen,
welche auch neue
Mglichkeiten fr die Angriffe auf den
Wider.
standswillen der feindlichen Nation einschlieen,
um diesen schnell und sicher zu untergraben.
Die augenblicklichen Bedingungen, unter denen
sich
das
Privat. und Wirtschaftsl eben der a.
tionen
abspielt, diese
neuen
Bedingungen des
br.
gerlichen Lebens, bieten dem Strategen nicht nur
sekundre Mglichkeiten, sondern geradezu die
Mglichkeit fr die Erreichung der militrischen
Ziele. Diese bedeutsame Entwicklung auf
stra.
2 VgJ. dar b er
auch
die grundstzliche Un terschcidung zwischen
kontinentaler und " anglo-am erikanisch er" Kri egsaulfassung in Gas-
schutz
und Luftschutz , 6.
Jg., S.
35,
1936
. D. SchrirUtg. "
43
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tegischem
Gebiet
wir,d in
erster
Linie durch die
Luftwaffe bedingt.
Ebenso wie in England hatte sich auch in
Fra n k r e ie h nach dem Weltkriege in steigen.
dem Mae ,der Gedanke durchgesetzt, da der
Krieg der
Zukunft
durch die technische Vervoll.
kommnung der Luftwaffe das Heimatgebiet des
Feindes in das Kampfgebiet
mit
einbeziehen
werde.
Schon F 0 c h forderte
unter
dem Eindruck der
Geschehnisse und Erfahrungen
des
Weltkrieges
cinen grozgigen Ausbau der Luftwaffe und be.
grndete seinen
Standpunkt
folgendermaen:
Die
in
g ro e m Ma s t ab e dur eh ge .
f h r t e n
Lu
f ta n g r i f f c knnen eine so
g ro e
mo
r a I i s c he Wir ku n g zur Foloe
haben, da die Regierung unter dem
Druck
ffentlichen Meinung zur
K a p
i t u I a t
ion
ge z w u n gen werden kann. Die Luftwaffe ist
also im Rahmen der Wehrmacht diejenige Waffe,
die fr
den
Ausgang des Krieges entscheidende
Bedeutung hat.
Der Meinung Fochs schlo sich
General
Ar .
me
n
gau
d an, der in einer
Artikelserie unt
er
dem Titel
La
puissance offensive des instru ;
ments de guerre ( Revue des forces aeriennes ,
Aug l ov. 1932) auf die Frankreich von seinem
nchsten Nachbarn drohende Luftgefahr hinwies
und den Beweis zu fhren versuchte, da diese
Gcfahr
fr Frankreich weder durch die
Abwehr
vom Boden noch durch Jagdflugzeuge im
Rahmen
des Luftsicherungssystems beseitigt werden
knne.
Armengaud
forderte daher eine
starke
Bombenwaffe zur universellen Verwendung, die
nicht nur in der Lage sei, gemeinsam mit
Heer
und
Flotte zu operieren,
sondern
auch den Kampf um
die Luftherr chaft aufzunehmen und Angriffs.
unternehmungen
gegen das feindliche
Hinterland
durchzufhren.
Armengaud
hielt in seiner Studie
den Bestand von 86 Staffeln mit 800 bis 1000
schweren Bombenflugzeugen fr notwendig, um
den der Luftwaffe zugedachten Aufgaben gerecht
werden
zu knnen.
In einer spteren
Arbeit
L'organisation de
l
armeede
l'air ( Revue militaire f r a n ~ a i s e ,
Nov. 1933) entwickelte
General Armengaud
die
Leistungsmglichkeiten
der
Luftarmee
und
stellte
folgende A n f 0 r der t1 n e n
an
die Lu f t
'':
a f fe :
1
Beweglichkeit und groe Eindring.
hefe; 2 Verwendungsmglichkeit
ber
Land und
See;
3
hohe Einsatzbereitschaft
und sofortige
Aufnahme
der Kriegshandlung
unmittelbar
nach
Kriegsausbruch;
4
groe Marschgeschwindigkeit,
groe
Nutzlast und
Gipfelhhe.
Die Lehre
Douhets
hatte in
Frankreich
noch
eine Reihe
anderer Verfechter
auf den Plan ge.
rufen.
Vauthier und
Rougeron, Pierre Faure,
Riche,
Denain
(um nur ,die
prominentesten
,der
Militrsachverstndigen zu nennen) haben
den
Douhetismus von der technischen
und
taktischen
Seite in zahlreichen
Abhandlungen und beach.
tenswerten Werken
beleuchtet, andererseits haben
sich
aber
auch
Gegner
der Douhetschen
Theorie
gefunden.
Whrend
dieser
Kampf
der Mcinun.
gen ausgetragen wurde,
arbeitete
das franzsische
Luftfahrtministerium am
Aufbau
einer
starken
Luftflotte mit dem Ziel. eine operative Luftarmee
fr den Kriegsfall zur Verfgung zu haben.
In
So w j e t ru I a
nd
entstand
ber Douhets
Lehre keinerlei Meinungsstreit. Die bolschewisti.
sehe
Presseregie
nutzte
sie
vielmehr
zu der Beweis.
fhrung aus,
da die
imperialistischen und kapi.
44
talistischen Staaten als e r s t e den hemmungs.
losen Luftkrieg,
d
h. ,die Terrorisierung einer
friedlichen, am Kriege vllig unbeteiligten Be.
vlkerung , propagiert und seine Verwirklichung
durch
den
Aufbau entsprechender
Luftarmeen
vorbereitet htten. Der stellvertretende
Komman.
deur
der
Lufts
treitkrfte
der
Roten
Arbeiter. und
Bauern.Armee, Chef des
Generalstabes
der Luft.
streitkrfte,
Kom.
Arm.
C h r i p in
verkndete
auf dem
8
Sowjetkongre am
3 Dezember
1936
das gewaltige
2.Jahres.Luftrstungsprogramm
der
Sowjetunion
mit
dem Hinweis auf die
Absicht
der bourgeoisen
Militrstaaten,
,
den
Luftkrieg
nach der unmenschlichen und furchtbaren
Dok.
trin des faschistischen
Generals
Douhet fhren
zu wollen.
Die
Douhetsche
Lehre
gab den Sow.
jets willkommenen Anla, die Rteunion als das
gefhrdete
Objekt
der beabsichtigten Luftber.
flle
seitens der
imperialistischen europischen
Staaten zu bezeichnen und ihren Schutz
durch
den
Aufbau einer
Luftflotte
zu sichern, ,die stark
genug
sein
so
ll
, um selbst denkbare
Kombina.
tionen
luftoperativen Zusammenwirkens gegne.
rischer
europischer Luftarmeen
an Zahl und Lei.
stungsfhigkeit zu
bertreffen.
So chrieb
Chri.
pin in einer Arbeit ber den Charakter des
Luftkrieges ( Wojna i Revoluzija , 1935): Der
Proze der Entwicklung der Flugtechnik und das
Sf
reben
,des Kapitalismus zur
Krieafhrung
in
Form von Massenangriffen zur Luft 'verpflichten
uns zu entsprechenden konkreten Manahmen.
Wir
mssen unsere Luftwaffe strken und Front
n;achen gegen alle Versuche,
selbstndige
Opera.
honen der Luftwaffe als Ausnahmeflle zU
werten .
Im brigen redete und schrieb man in
der
Rte.
union nicht viel ber
den Douhetismus
man han.
delte
vielmehr
und verfgte
sogar
'ber
eine
Kampfanweisung fr die chwere Bombenwaffe
als
Vollstreckerin
des operativen Luftkrieges, be.
~ o r n c ~ die s
-
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5/32
Grobritannien.
Heimat
Marine
Bomber
294
36
J a g d f l u g z ~ ~ g ~
20
4
51
Aufklrer .
60 107
Gesamt
558
194
Tschechoslowakei.
Gesamt
Bomber
. . . . . 138
J
agdflugzeuge.
. . 180
ufklrer
. . . . 240
Gesamt
558
Sowjetruland.
Gesamt
Bomber
. . . . . 1500
Jagdflugzeuge. . . 1100
Aufklrer
. . . . 1300
Gesamt
3900
Gesamt
330
255
167
752
Insgesamt konnten
vo
n England, Frankreich,
der Tschechoslowakei und
Sowjet ruland Anfang
1936 somit nicht
weniger als rund 7200 Flugzeuge
sofort eingesetzt werden, hiervon allein rund
2400
Bomber.
Mit dieser Entwicklung
der
Luftwaffe
war ber
den
Feder. und Redekri
eg hinweg die E
ntsch
ei.
fr
den
Luftkrieg,
wenn
auch
nicht
vllig
1m
Sinne
Douh
ets
(der bekanntlich
der Luftwaffe
die Kriegfhrung nahezu ausschlielich b erl
t),
So
doch
insofern gefallen , als
systematische
An.
griffe auf das feindliche Hinterland als zur
Kri eg fhrung gehrig
in
die Kriegslehren allge.
mein aufgenommen
wurden.
Wie wird nun
dieser Krieg in dem statke
ope.
rative
Luftflott
en
auf
Front
und Heim
at des
Geg.
n.ers eingesetzt werden,
aussehen,
wie
wird er
SIch
abspielen, wie lang wird
seine Dau
er sein,
wie
wird
er sich auf die
nicht kmpfende
Be
vlkerung
auswirken,
welche
Schutzmanahmen
stehen der
von Luftan
griffen
berfallenen
Be.
vlkerung
zur Verfgung?
Das
Bild des
Luftkrieges
-
Vorstellung
und
Wirklichkeit.
ach dem
Tode
Douhets
erschien dessen
letz.
tes Werk Der Krieg im Jahre
19 . .
.
In
diesem
Buche
schildert
Douhet an
Hand
eines Beispiels
~ e n
Verlauf
eines
Zukunftskrieges
in
der von
Ihm
gedachten
Form; er
nimmt
einen Krieg zwi.
sehen
Frankreich und
Deutschland
an
und zeigt,
da die
nach
seiner Theorie organisierte
und
ein
gesetzte
deutsche Luftflotte
in der Lage sei,
den
Gegner innerhalb 24
Stunden
vollstndig zu
SChlagen:
Die
Franzosen
(di e in
Douhets Studie
mit den Belgiern
verbnd
et
sind) verfgen ber
eine
Luftflotte von etwa
6000 Flugzeugen verschiedener
T ypen,
whrend
die
deutsche Luftflotte, die vllig
nach Douhets
Gesichts
Punkten organisiert
und
ausgerstet
1st,
nur aus
1600,
~ a f r
aber
fast gleichartigen schweren
und
schwer ten
o ~ e n f l u g z e u g e n von
2000 bis 6000 PS
besteht. Die
h n d l u n g e n beginnen
in
der
Nacht zum
16.
Juni
Illlt . einem Angriff
der
fran zs ischen Flieger
auf
die
:.hembrcken
, die
zerstrt werden. Am frhen Mor
gen
leses
Ta
ges
setzen
die
Deutschen Bombenan
gri ffe
auf
~ r a n z s i s c h e s Gebiet
an;
die
deutsche
Luftarmee
greift
lr Angriffskolonnen
mit
2 4 lind 6 Luftdivisionen in
Wellen an. Di e Angriffswellen folgen sich im Abstand
von etwa 100
km.
Im Verlauf der sich entwickelnden
Luftkmpfe verlieren
die
Deutschen zwar
50 v. H.
ihrer
Bomber,
behalten abe
r
immer
noch etwa
800 sch
were
Bombenflugzeuge brig,
whrend
die
Franzosen und
Belgier
ihre smt
lichen Jagdflugzeuge
verlieren. Damit
entsteht die Situation, die Douhet in
seiner Luftherr-
schaft entwickelt hat:
die deutschen Bomber erlangen
vllige
Handlungsfreiheit fr weitere
Angriffe auf fran
zsisches
Gebiet,
zerst
ren
wichtige
Eisenbahnknoten-
punkte, verursachen Panik und Katastrophen. Am Mor-
gen
des 17. Juni verkndet der deutsche Rundfunk,
da
die
Stdte
Namur,
Soissons
und
ChloTlS
zwischen 16
und
17 Uhr mit Bomben belegt und restlos
zerstrt
werden;
die
Einwohner
dieser
Stdte werden
aufge
fordert, die
Stdte
zu rumen. Falls Bombenangriffe
auf
deutsche Stdte ausgefhrt werden
sollten,
wird
die
deutsche Luftarmee
Brssel
und Paris zerstren
.
Die
franzsische Regierung
sieht
sich
dem Zwange
gegenbergestellt, die
genannten Stdte rumen
zu
lassen, die
darauf
von
den deutschen Bombern
in
Trmmer
gel
egt werden. Der
Krieg ist fr die
Deut-
schen gewonnen.
So einfach, wie
Douh
et es
hier
schildert,
wird
sich
der
..
Krie
g im
Jahre
19 nicht
abspielen.
Douhet kam
es bei
seiner
Darstellung darauf
an,
zu zeigen,
in welch entscheidender Weise
e
in
e
einheitlich aufge
baute, unter straffer zielbewuter
Fhrung
eingese
tzte Luftwaffe einer Luftflotte
berlegen
ist,
>die un
einheitlich, d. h. planlos aus
den verschiedensten Typen zusammengestellt ist
und darum
auch
nicht einheit
lich zu
wirken
mag.
Die
Luftgeneralstbe
aller
Militrmchte haben
indessen lngst
die achteile
einer Luftflotte
er.
kannt,
wie sie
Douh
et in
seiner
Kriegsschilde.
rung
fr
Frankreich angenommen ha t
,
und
streben
neben
grtmglicher
Einheitlichkeit der
Flug.
zeugm
ust
er
den
Aufbau
einer
nach operativen
Einsatzgrundstzen
organisierten
Lu
f
ta
r m e e
an, die vllig
selbstndig neben den Luftstreit.
krften steht,
die
den Heereskommandos
zugeteilt
werden.
Der kommende Kri eg
wird daher
nicht (wie
Douhet noch angenommen hat)
zwischen
luft.
operativ gut
und schlecht gersteten.
sondern
zwischen
luftopera
tiv
vllig
auf
der
Hhe
der
Technik,
der
Organisation
,
der Ausbildung und
der Fhrung stehenden Luftarmeen ausgetragen.
s darf
als
kaum wahrsch
einlich ge
lten
, d
a
eine
der
kriegfhrenden
M
chte sch
lagartig e
ine
L u f t
be
r l eg e n
he
i t
ber den Gegner errei.
ehen
wird, die
so vorherrschend
ist,
da
die Born.
benverbnde der berlegenen Luftmacht dem
Gegner
vllig risikolos
Gewalt antun knnen.
Die operativen
Luftarmeen werden wahrschein_
lich lange und
hart
um die
Luftherrschaft
zu
kmpfen
haben
. Es werden
Luftschlachten von
ungeahnten
Ausmaen ausgetragen
wer
,den; die
Verluste werden auf Seiten aller Krieg
fhrenden
sehr erheblich sein,
so
da s
ch i
i e l i
eh
die
L u f t h e r r s c h a f t d em k m p f e n d e n
T e i l z u f l l t der
die
g r t e n m a t e .
r i e l l e n u n d p e r s o n e l l e n R e s e r v e n
e in s e t
zen
k an n.
Es
ist hierbei selbstver.
stndlich, da
nicht
solche
materiellen Reserven
im
Entscheidungskampf
eine Rolle
spielen
kn
.
nen, die als
zweite
Linie
bezeichnet
werden
und
aus
zurckgestellten
T,,'pen, um ge
bauten
Verkehrsflugzeugen
oder gar
Schulflugzeugen
be.
stehen. Die entscheidenden materiellen Reserven,
die
erst
zum
Einsatz kommen,
wenn
die
erste
Linie
nahezu verbraucht
ist, ,
drfen
in
techni.
scher
Beziehung um nici1ts
hinter den
Flugzeugen
der ersten
Linie
zurckstehen;
es
wird sich
also
45
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
6/32
um
Flugzeuge handeln, die
zumeist
i n
den
R
s t u n g s b e t r ie b e n e r s t w h r e n d des
K r i e g e s her g e s t e l l t wurden und daher
neueste Typen darstellen, bei deren Bau (wenn
mglich)
schon
die
letzten Erfahrungen
des
Front.
einsatzes
verwertet und
bercksichtigt
worden
sind.
Die H er
s
t e l l
u n
g i
n e r
so l ehe
n
F l u g z e u g r e s e r v e is t j e d o c h nur m g .
l i eh w en n d i e L u f t r s t u n g s b e t r i e b e
in
i h r e r P r o d u k t i o n
von f e i n d l i c h e n
L u f t a n g r i f f e
nun
b e r h r t b 1 e i
ben.
Entweder
mssen,
um
dies zu erreichen, ,die
R.
stungsbetriebe soweit vom
Flugbereich
der
feind.
lichen Luftwaffe
abgesetzt
sein,
da
sie
nicht er.
reicht
werden knnen
(in welch glcklicher Lage
sich allein
Ruland
befindet),
oder
sie mssen,
wenn
sie im
Wirkungsbereich
der feindlichen
Luftflotten
liegen, derart
geschtzt
sein,
da Luft.
angriffe auf sie zu
den
gefahrvollsten
und opfer.
reichsten
Unternehmungen
zhl
en
mssen.
Der Kampf der operativen Luftarmeen wird
immer
ein Kampf
um
die Luftherrschaft sein und
darum
ein
Kam
p f u m
die Ve r
nie
h
t un
g
de r P ro
du
k t
ion
s s t t t e
n,
,die den
Luft.
streitkrften
die
materiellen
Reserven
zufhren.
Die
Angriffsziele
der
Bombenwaffe.
Einer
der ersten und schwersten
Angriffe
wird
sich
daher immer
gegen L u f t r s
t un
g s
b e
t r i
e berichten;
erst
in zweiter Linie
werden
die
Heeresrstungsbetriebe oder
die Betriebe der
Schlsselindustrien das
Ziel der ersten Bomben.
angriffe sein.
Die
Abwehr gegen feindliche Luft.
angriffe
mu daher gerade
zu Beginn eines
Krie.
ges
oder schon
bei
Eintreten der
Spannungszeit
im Bereich
der Luftrstungswerke besonders
stark
sein.
Gelingt
es
dem
Gegner, die
Luft.
rstungsindustrie
zu zerschlagen, so
wird bald
das
ganze
Land den
feindlichen berfllen ausgesetzt
sein.
N
eben
den Luftrstungssttten wird ,
den
ersten
und
wuchtigsten
Schlgen
der
feindlichen
Luft.
armee die F 1 i e ger b 0 den 0 r g a n i sa t ion
des angegriffenen
Landes
ausgesetzt sein, um des.
sen Luftwaffe
noch
in der Versammlung vor
ihrem
ersten
Einsatz
zu berraschen und in ihren
Flughfen zu vernichten.
Es ist
denkbar, da
,der
Angriff
auf die
Luft.
rstungsindustrie und
auf ,die Fliegerbodenorgani.
sation
zugleich erfolgt, um die gegnerische
Luft.
waffe in
ihrer Einsatzbereitschaft
in katastropha.
lern
Umfange
zu
schwchen und
ihr durch Zerst.
rung der Produktionssttten gleichzeitig jede Er.
satzmglichkeit. abzuschneiden. Eine
derartig
ge.
troffene
Luftwaffe drfte nicht mehr imstande
sein,
ihre
Aufgaben im Rahmen
der
Landesver.
teidigung und
der vorgesehenen
Kriegshandlung
zu erfllen; ,die Kriegfhrung mit einer
nicht
mehr
aktionsfhigen Luftwaffe wre von Beginn an zu
vollem Mierfolg verurteilt.
Der
S c h u t z de r
L u f t w a f f e u n d
i h re r
R s t u n g s s t h
t en
mu 'd a h e r a ls d r i n g e n d s t e
A u f .
gabe
de r L u f t a b w e h r o r g a n i s a t i o n
a n g
es ehe
n
w er den.
Ein Angriff auf die
Bodenorganisation und
die
Luftrstung betriebe
des
Gegners
liegt im
Rah
.
men
der s t
r a t
e
gis ehe
n M a n ah m e n
der
Luftkriegfhrung.
Strategisch
zu werten
sind
auch
Angriffe
auf V e r k ehr s
weg
e
und V e r .
k ehr s k
no t
e n p u n k t e, auf F 1u . u n .d
S t
ro m b e
r g n g
e, deren
Zerstrung den
46
Aufmarsch des feindlichen Heeres oder dessen
Nachschubmglichkeiten auf das empfindlichste
trifft,
Angriffe auf
F h
r u n
g s
zen
t
r en und
h c h s t e
Kom
man
dos t e l l
e n (kriegswich.
tige Behrden),
um durch deren u s s c h a l t u n ~
Strungen
im
Ablauf der
Kriegshandlung herbeI.
zufhren, schlielich
auch Angriffe
auf k r i e g s
wie h t i g e B e
t r i
e b e a
11
e
r A r
t (Rstungs.
sttten, Industriewerke, Kraftwerke
usw.).
An.
griffe dieser
Art sind
im Hinblick auf die
opera.
tive Bedeutung als Kriegshandlungen des
Geg.
ners
zu
erwarten;
sie werden
mit groem Krfte.
einsatz ausgefhrt und
auch
mit bedeutenden Op.
fern
durchgefhrt werden, wenn
,
der
Angrjffs.
zweck in
grtm
glichem
Mae erreicht werden
soll.
Angrif fe auf T r u p p e n ver
s am
m 1 u n g s
r' u m e sind nur dann als strategische Unter.
nehmungen
zu werten, wenn sie von der opera.
tiven Luftwaffe
ausgefhrt
werden und mit ihnen
die Strung
oder Verhinderung operativer Ma.
nahmen des Gegners erreicht werden soll. Meist
tragen
Angriffe auf
Truppenkonzentrationen je.
doch
taktischen Charakter und werden
in der
taktischen
Zone , d. h. im eigentlichen
Front.
bereich, von den Fliegerverbnden des Heeres
durchgefhrt.
In
beiden Fllen
werden
Luftschutz.
manahmen
ausschlielich von
den
militrischen
BefehlsteIlen
angeordnet und durchgefhrt wer
den mssen.
Die
R e i h e n f 0 1g e de r s t r a t e gis ehe n
A n g r i f f e auf feindliche Fliegerbodenorganisati.
onen,
Luftrstungsindustrie, Heeresrstungsbe;
triebe, Schlsselindustrien, Kraftwerke
und
Trup.
penaufmarschrume usw. unterliegt
keiner opera.
tiven Gesetzmigkeit.
Es ist
denkbar,
da alle
Formationen
einer
Luftarmee
zusammengefat
werden. um
den
ersten
Schlag gegen die feindliche
Luftwaffe zu fhren.
den zweiten
gegen die Re.
gierungszentralen des Gegners, den dritten gegen
die Verkehrsadern usw. Mglich ist
aber
auch
eine Verzweigung der Krfte
der
operativen Luft.
waffe, um alle kriegswichtigen Organisationen,
Einrichtungen und Manahmen des
Feindes
zU
gleicher Zeit anzugreifen und zu zerschlagen.
Schlielich ist
noch
mit T e r r 0 ra n g r f f e n
zu rechnen, die sich ausschlielich gegen die Be.
vlkerung des feindlichen
Landes richten
und den
Zweck verfo
lgen. diese moralisch zu zermrben,
ihren Widerstandswillen
zu
brechen
und sie dem
Aufruhr
gegen die
den
Krieg
fhrende
S t a a t s g ~
walt
zuzutreiben. Bei
den westeuropischen
Mili.
trstaaten herrscht
noch
die
Ansicht
vor, da
Terrorangriffe
auf Siedlungsgebiete nur als ,.Ver.
geltungsmanahme durchgefhrt werden
sollten.
In der
Praxis, d h. im Rahmen
der
Kriegsnotwen.
digkeiten, die nur
das Ziel der
schnellen
und
vl.
ligen
Niederwerfung
,des Feindes
kenn
en,
werden
Grnde reichlich genug zu find en sein, um Ver.
geltungsma
nahmen rechtfertigen
zu knnen.
Der kommende Krieg wird zweifellos Terror'
angr.iffe auf Stdte mit Sicherheit erwarten lassen.
Fallschirmtruppen
- eine
neue Waffe
des
u f t ~
krieges.
Di
e Luftkr.iegslehre des R t e s t a a t e s
s ie
h t
in ,
den
T e r r o r a n g r i f f e n
auf d i c h t b e
v l k e r t e
S i e d l u n g s r u m e das
ZielE
s i c h e r s t e
M i t t e l
um
den
K r ieg aU
s c h n e l l s t e
W e i s e
z u g u n s t e n
u n d
~
S i n n e d e r S 0 w j e t u n ,i 0 n z u e n t s
ehe
I
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
7/32
den.
S t a l i n selbst charakterisierte den Krieg
von
morgen
mjt folgenden
Worten:
"Man kann
nicht im Zweifel sein, da dieser Krieg fr die
Bourgeoisie ,
der
allergefhrlichste sein wird, weil
der Krieg
sich
nicht an der
Front
allein, sondern
weil er
sich
auch im R c k e n d e s G e g n e r s
abspielen wird. Die Demoralisierung ,der Bevl.
kerung ,des Feindlandes, ilie Brechung
des
Wider.
standswillens sollen durch schwerste Bomben.
angriffe auf Stdte und Industrieanlagen erreicht
werden.
Untersttzt
wel'den diese Angriffe
durch
Sabotageakte und Whlarbeit der Fa l l s chi r m.
s p r in ge r die in groer Zahl ber den Feind.
gebieten eingesetzt werden und ,die sowohl fr
politische Zersetzungsarbeit als auch als Pioniere
ausgebildet sind, um Sprengungen und Zerstrun.
gen aller Art ausfhren zu knnen. Jedem
schweren Fliegerkorps der operativen
sowjet.
russischen Luftarmee ist eine
"D
es
san t"
B r i
g a d e
3
) zugeteilt. Eine derartige Brigade
besteht
aus etwa 60 Transport. und Groflugzeugen, die
Zum Einsatz von Luftlandungstruppen wie von
Fallschirmschtzen dienen knnen. Ein einziges
Transportgroflugzeug
ist in
der
Lage,
60
bis
100
Mann aufzunehmen; auf einem einzigen Feindflug
knnen somit bis
rund
5000 Mann von einer
Dessant.Brigade zum Gegner hinberbefrdert
und auf seinem
Gebiet
abgesetzt werden.
Im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion
hat
sich ,der Luftschutz somit nicht nur auf heftige
Luftangriffe auf Stdte
und
Drfer, sondern auch
auf die nicht zu unterschtzende
Gefahr
des Ab.
setzens von Fallschirmtruppen und Luftinfanterie
einzurichten, namentlich in Gegenden, die wellig
besiedelt sind und abseits der groen
Verkehrs.
wege liegen.
Die Urteile ber Wert
und
Unwert der Fall.
schirmtruppen sind heute noch
uneinheitlich.
Sicher ist jedoch, 'da der Zukunftskrieg diese
neueste Waffe in
Front
und
Heimat
zum Einsatz
bringen wird.
Die Durchfhrung der Luftangriffe.
Im Weltkriege
kannte
das
Hinterland nur
S t
.
run
g
s an
g r i f f e feindlicher Flieger;
sie
wur.
den auf alle fr Luftangriffe geeigneten Objekte
gettigt und waren meist von der
Wetterlage
abhngig. Im Zukunftskrieg
werden
die meisten
Luftangriffe als Ver n
i ch t un
g
s an
g r i f f e
Tag und
Nacht
ohne
Unterbrechung
durchgefhrt
werden, bis die
Objekte
vllig
zerstrt
sind.
Die Bomber sind zu iliesen Angriffen in groen
Verbnden zu mehreren Geschwadern, 60 bis 100
und mehr Flugzeuge, in straffer Formation ge.
ordnet. Im Luftkampf
mit
feindlichen Jagdflug.
zeugen nehmen beispielsweise die sowjetrussi.
schen Bomber besondere Angriffs. oder
Verteidb
gungsformationen ein; im feindlichen Flakfeuer
z i ~ h n sich die
Verbnde
auseinander, um sofort
WIeder dicht aufzuschlieen, wenn die feindlichen
Angriffe abgewehrt sind
und
die
Zone
der Flaks
durchflogen ist.
Bedeckter Himmel ist heute kein Hindernis fr
die
Ausfhrung von
Bombenflgen mehr.
Die
Ausrstung der Bombenflugzeuge mit Blindflug.
g ~ r t ermglicht das Durchstoen selbst sehr
dIcker Wolkenschichten.
Der
Marschflug eines
Verbandes ber einer geschlossenen Wolkendecke
erfolgt meist ,derart,
da
die ber der
Wolken.
decke fli egenden Geschwader ein einzelnes Flug.
)
Wosduschno
d
. . . .n na;a
Ibrigada.
zeug oder eine Kette dicht unterhalb
der
Wolken.
decke
fliegen lassen, denen ,die Aufgabe zufllt,
sowoh
l die Ortung
des
ber ihnen fliegenden Ge.
schwaders zu untersttzen als auch alle fr die
Durchfhrung des
Angriffes
wichtigen Vorgnge
auf der Erde wie in der Luft zu beobachten und
entsprechende Warnungen ,durch FT. oder Sprech.
funk an
das
Fhrerflugzeug des Verbandes ,durch.
zugeben. Diesem einzelnen Flugzeug bzw . der
Kette fllt
ferner
die Aufgabe zu, in einer
Ent.
fernung
von etwa
30
km vor dem Ziel
den
Born.
benprobeabwurf durchzufhren, um entsprechende
Korrekturen vornehmen zu knnen. Die Ergeb.
nisse des Abwurfs wel'den ,dem
Verbandsfhrer.
flugzeug mitgeteilt. Fliegt ,der
Verband
bei klarem
Wetter ohne dieses "Auge
unter
den Wolken",
so wird der Probeabwurf von mehreren Flugzeu.
gen des
Verbandes
auf einer vor dem Flug fest.
gelegten "Kontrollstrecke" vorgenommen. Ein ein.
zeIn fliegendes schweres Bombenflugzeug bzw.
eine einzelne
Kette
unterhalb einer geschlossenen
Wolkendecke knnen somit auf den Flug eines
starken
Bomberverbandes
ber
den Wolken hin.
deuten, wie
berhaupt
einzelne Flugzeuge auch
bei guten
Wetterverhltnissen
die
Gefahr
des An.
fluges von Bombenverbnden anknden; schickt
doch der Bombenverband
einzelne Flugzeuge
100
his
150
km voraus,
um ber
die Wetter.
und
Windverhltnisse auf
dem
Marschweg
und
ber
dem Angriffsraum
orientiert zu
werden;
einzelne
Flugzeuge bernehmen
auch
die Sicherung der
Flanken, meist in einem
Abstand
von 30 bis
75
km.
Vor
Erreichen des Angriffsraumes gehen (wie
die sowjetrussische Vorschrift dies befiehlt) ,die
einzelnen Geschwader des
Verbandes
in den
"Kampfkurs", d h. sie zweigen geschwaderweise
ab, um
das Ziel von den
ve r
s
chi
e
cl
e n s t e n
Angriffsrichtungen aus anzufliegen
und unter
Bombenabwurf zu nehmen. Sofort hinter dem An.
griffsraum schlieen sich die
Geschwader
wieder
zusammen
und
treten in dichten Marschfor.
mationen den Rckflug an.
Aber
auch der Anflug
und der Angriff aus e in
erRichtung
sind mg.
lich; in
diesem
Fall
wird meist
eine Staffelung
des Verbandes in der Hhe
vorgenommen. Zur
Irrefhrung
des Gegners werden hufig S c h
ein.
o per a t
ion
e n auf Objekte
vorgenommen,
die
von
dem
Ziel, dem ,
der
Hauptangriff
zugedacht
ist.
100
bis
150
km entfernt liegen,
um
die feind.
lichen Jagdflieger
von dem
Schutz des
Haupt.
objektes
abzuziehen.
Ebenso ndern
geschlossene
Fliegerverbnde ihren
Kurs,
um den
Gegner ber
das
Angriffsziel im
unklaren
zu lassen.
Als ,durchschnittliche
Hhe
des Bombenabwur.
fes
kann mit
1000 bis 2500 m gerechnet werden.
Aus niedrigerer
Hhe
greifen nur die S t u r z
born
be
r an; sie nehmen ihr Angriffsobjekt im
Sturzflug und lsen erst dicht
darber
ihre
Bombe, ,die wie ein
gesteuerter Torpedo auf
das
Ziel jagt. Derartige
Angriffe
erfolgen auerordent.
lich
berraschend, da
Sturzkampfflugzeuge
aus
groer
Hhe herabstoen und
schnell wieder
Hhe gewinnen
knnen, nachdem
sie
sich ihrer
Bombenlast entledigt
haben.
Der berraschend
ausgefhrte Angriff erschwert
die Abwehr
und
kann
daher nur durch
sorgsamstes
Absuchen des
Luftraumes bei
Fliegergerusch
rechtzeitig
abge-
wehrt
werden.
Sturzkampfflugzeuge tragen eine
oder
mehrere
Bomben
von meist
groem
Ge.
wicht; Sturzangriffe
sind
von einzelnen Flugzeu.
gen oder auch
von kleineren
Formationen zu er.
warten.
47
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
8/32
Der
L u f t k r i e g de r Z u k u n f t
wi r
d
ke i n e Un t e r b r e c h u n g du r ch
die
Ta .
ge
s z e i t e n k e n n e n,
der rollende
Angriff ,
d. h.
der
ununterbrochene
Abwurf von Bomben
auf
Objekte
im
feindlichen Hinterland, wird
auch
bei Nacht
keine Einschrnkung erfahren. Die
Dunkelheit der
Naeht
vermindert
fr den
An
.
greifer ,die Gefahr durch Jagdfliegerangriffe
und
erschwert
die
Abwehrttigkeit der feindlichen
Flaks.
Nachtbombenangriffe werden daher
-
wie
bereits im Weltkriege
-
besonders bevorzugt
werden.
Angriffsraum und
Bombenmengen.
Um
deutlich zu
machen, mit
welchen
Eindring
.
tiefen
der Bombenflugzeuge
zu
rechnen
sein
wird
und w,ie
,die
mitgefhrten Bombenlasten sich ver
.
krzend auf
die
Eindringtiefe
auswirken, sei
nach.
stehende Tabelle aufgefhrt,
aus
welcher
das
Ver.
hltnis von Bombenlast zu
Eindringtiefe
beispiels.
weise der sowjetrussischen
schweren
Bombenflug.
zeuge ersichtlich ist:
Bomhenl in t bei
Marschge-
Gipfel-
Typ
einer indringtiefe von
schwindig -
hhe
400
1
600
1
800
1
'000
keit
km
km km
km
km
/
Std.
m
Leichte Bomber
R
6
700
210 6000
TB 1
500
-
440
9000
Schwere Bomber
TB3
.
-
1200
1000 200
280 5600
TB 6
-
2500
2000
1800
340
8500
Eine
Brigade
der
sowjetrussischen schweren
Bombenflugzeuge des
Typs
TB
6,
von
den
Flug.
hfen in den Grenzgebieten der Militrbezirke
Leningrad oder Weiruland in 5000 m Hhe auf
Ostpreuen angesetzt, erreicht bei gnstigem
W,inde in 2% Stunden nach einem Marschflug von
800 km Knigsberg
und
kann auf die
Stadt
je
Flugzeug 2000 kg Bomben abwerfen. Wenn die
Brigade aus 80 Flugzeugen bestnde, so wrden
auf das Stadtgebiet 160 t Bomben niedergehen.
Die Erfolge eines ,derartigen Angriffes auf ein
dichtbesiedeltes
Stadtgebiet wren
von
so kata .
strophalem Ausma, da ein
Groteil
der Bevl.
kerung unter den Trmmern
der Stadt
verscht .
tet
wrde und von der
Wiederherstellung auch
nur
eines
einigermaen normalen Lebens
in
der
Stadt
keine Rede
mehr
sein knnte. Ein konzen.
trierter
Angriff der zu 75 v. H.
eingesetzten
operativen Luftwaffe der
Roten Armee
auf das
gesamte ostpreuische
Gebiet wJ. lde
etwa 2000
Tonnen Bomben
auf
Stdte und Drfer
herab :
regnen
lassen.
Wenn
es
nach einem derartigen Angriff und
einem
unmittelbar
anschlieenden Einbruch der
Panzerverbnde der Roten Armee
gelingen
knnte, Ostpreuen
zu
besetzen
und
dortselbst
Sttzpunkte
fr
die oper
,
ative Luftarmee
zu
schaffen, so wJ. lden
Berlin
und
das
ganze
stlich
der
Linie
Bremen-Ulm
liegende Reichsgebiet
derartigen Luftangriffen ausgesetzt sein.
Die Zusammenarbeit der
Roten
Luftflotte
mit
der
verbndeten franzsischen Luftarmee
ist
bei
dem
vorstehenden Beisp.iel
der Wirkungsmg:
lichkeiten auslndischer
Luftstreitkrfte ~ e g e n
Deutschland
auer Betracht
gelassen
wor
,
den;
ein
nur 75 v. H. ,
der Gesamtstrke betragender
Ein:
satz ,
der franzsischen
operativen
Luftflotte
wr'de
48
das tglich
auf
deutsches Gebiet niederfallende
Bombengewicht um
1400 t a u f 3400 t erhhen.
Das
wrde
dem
f n
t
e n T
e i l
des w h
r e nd
des ganz en W e l tk r i e g e s von de r
f r a n z s i s c h e n eng l i s c h en und r u s .
s i s c h en
Lu f twa f f e
~ n s g e s a m t
ab :
g ewo r f e n e n Bomb e n g ew i c h t e s en t :
s
p
r e c
h
e n.
Es ist selbstverstndlich, da Angriffe
der
ge:
samten
operativen
Luftwaffe
nur
zu
Beginn eines
Krieges mglich sind. Schon die
nchsten Tage
nach einem derartigen Einsatz werden - durch
. . Verluste
und
Materialverbrauch bedingt - nur
noch Angriffe von Teilen der Luftarmee mglich
machen.
.Bomben und Kampfstoffe.
Die von
den Bombenflugzeugen
mitgefhrte
Bombenmunition
wird
unterschieden nach Explo
:
siv:
(Brisanz:) und
chemischen Bomben, die
sich
wieder in
Brand
:
und Gasbomben unterteilen.
Die dnnwandige B r i s a n z b
0
m b e, ,die zu
etwa
50 v.
H. ihres
Gewichtes
aus
Sprengstoff
besteht,
ist
der wichtigste Typ der Explosiv:
bombe. Die Brisanzbombe ist mit einer Zndvor.
richtung versehen, die entweder sofortige oder
verzgerte Zndung bewirkt. Die auf Sekunden,
Minuten oder Stunden verzgerte
Zndung ist
in.
sofern besonders gefhrlich und fr die Arbeiten
des Luftschutzes strend, als sie Aufrumunl1s:
und
Rettungsaktionen in
weitem Umfange unmg:
lich macht. Blindgnger
knnen
im
Zukunfts
:
kriege immer Bomben mit Verzgerung sein. Die
Brisanzbomben haben
ihre grte
W.jrksamkeit
gegen Material
von
groer Widerstandsfhigkeit,
also gegen Kunstbauten,
Gebude
usw.
Die
B r an d b
0
m b e
wird ihren Zweck be:
sonders
in
Verbindung
mit 'der
Brisanzbombe
er:
fllen, wenn ,diese
ihr Zerstrungswerk
getan
ha t
,
aber auch die vorzugsweise Verwendung von
Brandbomben
kann
groe
Verheerungen in
einem
Stadtgebiet,
in industriellen Anlagen und
Muni:
tionswerksttten und :lagern
anrichten.
Die
grte
Wirkung
wird in einer
Verbindung von
Explosiv:,
Brand: und Gas
born
ben
zu suchen
sein.
ber
die Wi r
kung von
Luftangriffen.
Ober
die
Wirkung von
Bombenangriffen im all.
gemeinen
gehen
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
9/32
schnitt. Wenn im
Verlauf
des Krieges auch ein
Frontabschnitt nach dem anderen
in zeitlichen
Ab
tnden
zertrommelt wurde
,
so war
n alle
diese Aktionen doch
nur
gegen die k m p
fe n d e
Masse und
das dort e
ingesetzte
Material
gerichtet. Waren die
Kmpfer
gefallen,
so
fllten
neue ihren Pl
atz;
war das
Material
vernic
ht
et, so
wurde
es fortlaufend
durch
neues ersetzt.
Der
Angriff an der Front richtete sich
also
gegen e
inen
T
ei
l ,des gegnerisch
en
Widerstands
.
organismus. D er
totale
Krieg
d a g e ~ e n
der
Ein.
satz der
Luftwaffe gegen
das Hinterland
des
Gegner:;,
richtet
sich gegen
dessen
g e
s am
t e n
staat
li
chen und wirtschaftlichen Organismus,
zer .
strt die
Kraftquellen
und
die
Lebensnerven
des
Feindeslandes.
Die Hinweise auf
die geringe
Wir
.
kung
der Bombenangriffe auf das Hinterland wh
.
rend des Weltkdeges sind verfeh
lt . Die
heutigen
Leistungcn
der
Flugzeuge
und
die Wirkung
der
Bombenmunition
lassen sich
mit dcn
Leistungs.
mglichkeiten
der
Flugwaffe aus dem
Weltkrie
ge
nicht mchr vergleichen.
Ocr It a liener F u c e in i schrieb in . Rivis ta
Aeronaut
ica ,
Oktoberheft
1935:
..
Die Luftwaffe
ist
einem frchterlichen Mittel ver
gleichbar,
welches dann
,
wenn
es ganz
auf
ein
Glied
ge
langt,
den Brand hervorruft und
die
Amputation
er
forcle
rl
ich
macht
und
schlielich zum
Tode
fhrt.
Je kraftvoller der Wirtschaftsor
ganismus,
je solider
die
Kultur
,
desto tiefgreifender und nachhaltiger
ge
staltet
sich die
zerstrende
Wirkung des totalen
Krieges.
Darum
ist es notwe
nd ig
den
wahrscheinlichen
Gegner
VOn morgen zu kennen, den politischen
Tatsachen
ins
Auge zu sehen und
bereit
zu sein.
Rckschlsse auf
den
Luftschu
tz
.
Im Ra
hmen
d
er
Abwehrorganisation
fall
en dem
L u
f
t s c h u t z
Aufgaben der chulungsarbeit
von
gr
oe
m
Ausmae und umfan
greicher
Viel.
ge taltigkeit zu; die Gre
der dem Luftschut
z
erwac
h
sende
n
Verantwortung
erford e
rt
ei
ne enge
Zusammenarbeit
mit der
Luftwaffe, um
deren
Kenntnis von dem operativen
und
taktischen
Einsatz
schwerer Bombenverbnde
als
Grundlage
fr die Arbeit ,des
Luftschutzes dienstbar
zu
machen.
Je
enger
das Zusammenwirken beider sich
ge.
sta
lt
et, um
so grer ist
die
Gewhr,
im
Kriegs.
falle
den
feindlichen
Sto
in ,
das
Herz
der
Nation
abzuschlagen,
und
um so
grer auch wird das
Wagnis
sein,
einen
Krieg gegen D
eutsch
l
and
zu
beginnen
.
Nietzsches Wort, da
das
Paradies
unter dem Schatten der Schwerter
sei,
hat heute
-
mehr
als
jema
ls - Bedeutung. Haben
frher
nur
die
Waffentrger den
Bestand
des Friedens
durch
stete
Kampfbereitschaft
zu
ichern gehabt,
so
ist
dies
heute angesichts
der
Gefahr
des
totalen
Krieges
Aufgabe
des
gesamten Volkes;
seine
Mit.
a
rbeit an der Abwehr
der
Gefahren des totalen
Krieges ist
nationale
Pflicht.
Als
Marschall
B ad
. o g I
ionach
,
dem
siegreichen
Abschlu
des
Feldzuges in
Abessinien
seine
Erfahrungen
und
Gedank
en
ber den soeben
b
ecndeten
Krieg
in
seinem La
guerra d'Etiopia
betitelten Werk
niederlegte.
sprach
er
sich ber
die
E r f a h r u n ~ e n
in einer Weise aus, die fr jede
vom
Kriege
be
drohte oder
im
Krieg stehende
Nation
richtung.
weisend ist; die Worte Badoglio seien -deshalb
an den Sch lu der
vorstehenden,
,den
totalen
Krieg
der
Zukunft beh
andel
nd en
Ausfhrungen
ges tellt:
,,0 i c V i s ion e in e s h eu t i
gen K r
i e g es
k a n n
n i c h t
a n d e r s a ls die
se i n , -
d a
der h a r m o n i c h
z u s a m m e n g e f a t e
E i n s a t z
a l l e r
b e w a f f n e t e n u n d
u n .
b
e w a f f n e t e n K r f t e
-
d u r c h
s t a r k e
k a m e r a d s c h a f t l i c h e B a n d e
eng
zu .
sa
mm en g es ch lo s s en -
u n t e r der F h .
ru n g
e
in
es e i n z i
gen B e f e h l s h a b e r s
s te h t
,
d e s s e n G e d a n k e n
s ic h a u s .
sc hli e
l i ch e in em
e inz i l en Zi e l zu .
wen
d e n : d em S ie
g "
Gedanken zur nlage vo Luftschutzplanspielen
Hauptmann
der
Schutzpolizei K e i l n e r ,
Dortmund
achstehende
A rb
eit
e
nth
lt
einige zweck
mige Anr egun gen, wenn sie auch das gesamte
Problem nicht
erschpft. Als
Teilbeitrag ist
sie
jedenfalls wertvoll. D. chriftlt
g.
Es ist
kein Geheimnis
,
da
die L u f t s c h u t z
p I
ans pie
1e allerorts
verschiedenartig
angelegt
und durchgespielt
werden.
Dieser Mangel an Ein.
heitlichkeit,
der
gewi
der
Sache
nicht
frderlich
ist,
beruht auf
dem Fehlen einheitlioher
Vorschrif
.
ten und
Richtlinien, wIe ja
berhaupt
in vielen
Dingen
des Luftschutzes eine
Einheitlichkeit
noch
nicht
erreicht werden konnte, da
erst die
dazu
notwendigen Erfahrungen gesammelt werden m
sen.
Auch
in
der Luftschutzliteratur
findet
man
eine
zusammengefate
Aufstellung
ber Richt
.
linien
zur Anlage von
Planspielen
nicht; nur
hin
und wieder stt man auf
Hinweis
e,
da oder
wie
etwas
in
Planspie
l
en
zu .ben sei.
Im folge
nden
bin ich
bemht,
die
nach meiner
Ansicht und Erfahrung
wichtigsten Gesichts.
Punkte fr die
An
lage von Luftschutzplanspielen
zusamm enzustel len.
Das
Er
te
und
Wichtigste
bei
der Anlage
eines
Luftscbutzplan pieles ist die Festlegung des
S pie I z w
ec
k
es.
Ich
halt
e es fr angebracht,
zwei
Arten
von Planspielen zu unterscheiden,
1. das Bele
hrun
gsplanspiel
2. das Fhrungsplanspiel.
Da B e l
e h r
u n g s p 1
ans pi
e 1
hat
d
en
Zweck,
die
Luftsohutzstbe und
die
Fachsparten
.
fhrer
in ihr
Aufgabengebiet
einzuweisen
und mit
ihren Aufgaben
vertraut zu
machen.
Belehrung .
planspiele
sind grundstzlich
als Anfang
der Aus.
bildung bei
ungebtem Personal
,
aber auch
bei
ge
bt
em
Personal zur Frderung ihrer Luftschutz.
ke
nntni se
und
zur ammlung
von
Erfahrungen
ber
bes
timmte Manahm
en
abzuhalten
(z.
B.
Be.
whrung
d
er
Luftschutzor
ga
nisation
eines
Ort
es,
Manahmen bei noch nicht
ge
bten
Lagen).
Belehrungsplanspiele
so
llt en nicht zeitmig ab.
laufen, al 0
nicht
unter E
inhaltung
der
im
Ein .
lagenplan festgelegten
Zeiten,
sondern es ist
zweckmiger, auftretende Fragen sofort zu
kl .
ren,
Erluterungen
und Korrekturen jederzeit ein.
49
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
10/32
zuschalten und gegebenenfalls auch zwischendurch
kurze Belehrungen, unter Umstnden sogar kurze
Vortrge einzulegen.
Das
Belehrungsplanspiel
soll also,
wie sein
ame sagt, grundstzlich die Beteiligten ber die
Dinge des
Luftschutzes
belehren.
Im Gegensatz zum Belehrungsplanspiel
soll
das
F h
run
g s p 1ans p i e 1
unter Voraussetzung
ausreichender Kenntnisse bei den Fachsparten.
und
Dienststellenfhrern diese in
der
Beurteilung
von
Luftschutzlagen, in der Entschlufassung
und der Befehlsgebung schulen. Dieser
Zweck
macht
es
erforderlich,
da
das Fhrungsplanspicl
ohne jede
vermeidbare Unterbrechung, den Zei
.
ten des
Einlagenplanes entsprechend, abluft. Im
Fhrungsplanspiel mu ernstfallmig
gespielt
werden,
d. h. die
Stbe und Fachspartenfhrer
mssen
geschult werden, schnell und unter
schwie
.
rigen Umstnden zu
arbeiten,
z.
B
bei einer kurz .
zeitigen
Aufeinanderfolge
oder
Anhufung
ein .
gehender Schadensmeldungen.
Nach der Festlegung des Spielzweckes ist ein
geeignetes
Ge l n d e fr den Spielverlauf aus.
zuwhlen.
Das Gelnde ist so
zu whlen,
da der
Spielzweck voll erreicht werden kann. Es hat nur
Zweck, solches Gelnde zu whlen, das dem an .
greifenden Luftgegner voraussichtlich ein lohnen .
des
Ziel
bietet und durch
ihn tatschlich gefhrdet
ist (Stadtteile,
Werke,
Verkehrsanlagen). Einge.
hendes Studium des Stadtplanes und ntigenfalls
Ortsbesichtigung
sind
hierbei unerllich. Weiter.
hin ist es notwendig, da der das Planspiel An .
legende einmal
den
wahrscheinlichen
Verlauf
eines
Luftangriffes auf den ausgewhlten Gelndeteil
berdenkt
und
die
Auswirkungen
der entstande.
nen
Schden ermit.
Nunmehr
ist
der
Ve r lau
des Planspieles
festzulegen. I-Herbei ist
grundstzlich
zu
berck.
sichtigen,
da
1 nicht
zuviel
in
ein
Planspiel
hineingelegt
werden darf;
es
ist zweckmiger,
wenig zu
bringen,
das
wenige aber bis
in
alle Einzel.
heiten
durchzuspielen;
2.
nur kriegsmige Darstellung
und
Durch
.
spielung
Zweck haben.
Zur Festlegung
des Planspielverlaufs gehren:
1 die Lage,
2.
der Strungsplan,
3.
der Einlagenplan.
Die Lag e kann ganz allgemein als allgemeine
Lage
gefat wer
,
den
.
Von
einer
besonderen
Lage kann meist abgesehen werden . Wird eine
~ e s o n d e r ~ Lage gebracht,
so enthlt
sie
Angaben
l b e ~
bereits stattgehabte Luftangriffe, angerichtete
Schaden,
Personal. oder
Materialausfall. Wesent.
lich
jedoch
ist es, in der Lage
oder
als
Zusatz
Angaben ber
die beim Planspiel
anzunehmende
Wetterlage zu
machen (Windrichtung
und
.strke,
Nebel, Regen u. a.).
Der
S t r un g s p I
an
soll die
Strke
des an .
greifer:den
Gegners und seine Ausrstung mit den
verschIedenen Bombenarten enthalten.
In ihm ist
sodann eine Berechnung
der
durch
den
Bomben
.
abwurf entstandenen Schden
aufzustellcn und
festzustellen,
wie
viele
SchadensteIlen
endgltig
vom
Sicherheits. und
Hilfsdienst,
Werkluftschutz,
Selbstschutz
usw. zu
bekmpfen
sind.
Diese
Be.
rechnung darf
keinesfalls eine
willkrliche sein,
vielmehr sind im Strungsplan die taktischen
Grundstze der Luftkriegfhrung und die vor .
aussichtlichen Angriffsmittel streng
zu
berck.
sichtigen.
15
Der Ein 1a gen p I a n enthlt die
einzelnen
Einlagen, deren Behandlung den eigentlichen Spiel
yerlauf darstellt. Die
Einlagen
sind,
wenn
sie
Ihren
Zweck erreichen sollen, so zu whlen und
abzufassen,
da
sie die
Fhrer
vor Entschlsse
stellen und zu Manahmen zwingen. Sie sind ent.
sprechend der wirklichen voraussichtlichen An.
griffsdauer auf kurze Zeit (Minuten) zusammen
zudrngen. Sie drfen nicht schematisch
an
e
in.
an.dergereiht sein und sich nicht wiederholen, viel.
mehr ist
durch
hufige
Abwechslung
jede
Gelegen.
heit zur Belebung des Spielverlaufs zu benutzen.
Zweckmig
ist es, Reibungen zu schaffen, um
alle Beteiligten zur
Mitarbeit
und zum Arbeiten
U 1ter
erschwerten
Umstnden zu zwingen
z.
B
Fhrer
_, Personal.
oder
Materialausfall, Versagen
des Fernsprechnetzes). Anzustreben ist es, die
Einlagen
so
zu
gestalten, da der
Spielverlauf a .
mhlich eine Steigerung
erfhrt
und schlielich
seinen Hhepunkt erreicht.
Nicht
ohne
Bedeutung ist
die
Auswahl
eies
Zeitpunktes, an
eiern
das Planspiel be
end e t
oder abgebrochen wird.
Es empfiehlt sich
nicht,
diesen Zeitpunkt beliebig zu whlen,
vielmehr
soll
das Planspiel erst beendet
werden,
wenn
ein ge.
wisser Abschlu
erreicht ist.
Wenn auch
elie
FestlegungeIes Spielzweckes, des
Gelndes
und des Spielverlaufs den wesentlichen
Teil eier Anlage eines
Planspieles
bildet, so dr.
fcn doch einige Auerlichkeiten nicht unberck-
sichtigt bleiben,
da
bekanntlich auch diese unter
Umstnden von nicht unerheblicher Bedeutung
sein knnen:
Eine abschlieende B es p r e c h u n g erbrigt
sich
bei
Belehrungsplanspielen, da ja
das zu Be.
sprechende
im
Verlauf
des Spieles errtert wor.
d e ~ ist
und
nur Wiederholungen mglich sind, elie
meIst
ihren
Zweck
verfehlen.
Es
gengen
also bei
Belehrungsplanspielen
einige
kurze
abschlieende
\Vorte. Bei Fhrungsplanspielen dagegen, die
ja
nicht
durch Errterungen unterbrochen
werden,
mssen abschlieende Besprechungen
abgehalten
werden, Wenn der Spielzweck wirklich erreicht
werden
soll. Unter
Umstnden empfiehlt
es sich,
das
beim Planspiel gesammelte
Material
zunchst
zu sichten
und in geeigneter Form
zusammenzu.
stellen un
ld die
Besprechung
einige
Tage
spter
abzuhalten.
Der
0 r t der Abhaltung ,des Planspieles soll
ein
Raum
in
ausreichender
Gre
mit guter
Akustik
sein.
Die
Beteiligten
mssen bersichtlich
placiert werden, ohne sich
,
dabei
in
einem
zu
gro.
en Raum zu verlieren.
Der
Spielleiter mu von
allen Beteiligten gesehen und gehrt werden kn.
nen. Die Luftschutzdienststellen
(gegebenenfa ll
s
auch Schadenstellen) mssen kenntlich gemacht
ur:d. getrennt placiert sein;
sie
sollen sich gegen.
seltlg sehen und gut verstndigen knnen.
Die
Zahl der am Spiel selbst unbeteiligten Zuhrer
soll auf das geringste Ma beschrnkt werden.
Das
ns c
hau
u n g s m a t e r i a l bei Plan .
spielen
ist hufig
ein
Sorgenkind.
Es
drfen
zweckmig
Karten oder Kartenausschnitte nur
in solchem
Mastab
und
solcher
Gre
verwendet
werden,
da
die
Markierung der
SchadensteIlen
u.nd
des.
Krfteeinsatzes fr alle Beteiligten gut
SIchtbar ISt.
Als sehr zweckmig
hierfr hat sich
die
Benutzung von Bildwerfern
erwiesen.
Darber hinaus mu jede Luftschutzdienststel c
und. jeder h r ~ r mit seinem kriegsmigen A r .
bel t sm a
t
e r I a I versehen sein (Karte, Markie.
rungsmaterial, Befehls.
und
Meldeformulare usw.).
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
11/32
Uberprfung in r roalarmanlage
Hauptmann
der
Schutzpolizei
OUo
Wal t h e r Weimar
Die
Ausrstung
der Luftschutzorte 1 Ordnung
mit G
ro
a I
a rm
a n
l ag
e n
ersc
hli
et
fr die
in
Frage kommenden Polizeiverwaltungen neue
und
weite Aufgabengebiete. Anlagen,
die
in
cin ammenarbeit mit den Nachbarrevieren ntig, um
an
dcn
Reviergrenzen
klare
Verhltni
sse
zu s c h a f ~
fcn, da die A
larmb
ereiche sich naturgem
nicht
mit
den
Reviergrenz
en
decken.
Untcr
Beachtung dieser Gesichtspunkte k o n n ~
ten die Posten 1, 2 und 3 fr den Bereich jeder
Sirene
an Hand
der Karte
ohne weiteres
f e s t g e
leg t und ein geeigneter
Ort
fr
den Posten
4
mittelt
werden,
dessen freie Wahl sich bestens
bewhrte
da fast
jedes
Revi
er
an den
l a r m b e
d i n g u n g e ~
eines best
immten Ortes
b n d e
teressiert war so wur
,den Sammelschutzraume,
I1rere Betriebe, Schulen u. dgl. ausgesucht, meist
Orte,
an denen die Verhltnisse besonders
schwi er ig lagen.
mtliche von den Revieren gemeldeten S t a n d
or te f gten sich zu einem geschlossenen Bild z u ~
sa mmen als sie in einen Plan ,des gesa
mt
en
A l a r m b ~ z i r k e s eingezeichnet wurden. Bei dieser
Ge
legenh eit wurden sie n ~ c h ~ a l s auf.
ihre
G e ~
eigne
theit
im einzelnen und Ihrer B h u n
einander im Rahmen des Ganzen gepruft und , s o ~
weit erfor,d
er
lich, korrig
iert
. E
ntspr
eche
nd
dem
etz der A
larm
ger te war damit der ganze
Alarmbezirk
vo
n einem regelmigen und lcken.
1
en
Postennetz ber pannt, an dessen Grenz
en
die Landposten der Schutzpolizei eingesetzt
waren, um gleichzeitig den t a t s h l i c ~ e n Verlauf
der akustischen Alarmgrenze und dIe absolute
Reichweite
der Alarmwirkung
festzus tellen .
Oie
B e
0
b
ach
t un
ge
n
der
vier
Posten
im
Bereich jeder S i r e n ~ sollten Beurteilung
v e r ~
schie
dener Fragen
dIenen,
namhch
Posten r . 1:
Luft
,
die
Sirene bei
Au s
ls
un
g
oder
schw eig t
sie? Arbei.tet ~ i e h l e r ~
. r e i
d. h. g
ibt sie das
JeweIls ausge l
oste
ignal ab ,
luft
sie regelmig
und
ohn e nterbrechung,
setzt
sie
recht
zei tig ein und aus?
Posten r. 2: Is t die A larmwirkung an den e
nt f
ern -
testen Punkten des Wirkungsbereiches
ausre ichend?
Posten
Nr.
3: In welchem Mae wirkt sich s ta
rk
er
V e r k e h r s ~ r m au f di e lar mwi rkun g
aus? Drin gt das A
larm
signal e indeutig
durch?
52
PostCIl r. 4: \Vie
sind die Alarmbeding
ungen an
Orten
besonders
gelagerter
Verhlt
nisse?
Ober diese Fragengebiete
und
die fr sie ma.
geb
li
ch
en
Umstnde gab ein
Fra
g e bog e n Auf.
schlu, in
den
jeder Posten die Ergebn i
sse
seiner
Beobachtungen
einzutragen
hatte.
Der Frage.
bogen, auf doppelseitig bedrucktem V i e r t e l b o ~ e n
vervielfltigt,
en t
hie
lt
auf
seiner Vor der se
I t e
folgende Angaben:
A.
1. Sircne Nr.:
2. Aufstellungsort
der Sirene:
3.
Revier:
4.
Posten r. :
5. ame:
6.
Wohnung
:
7. Standort:
B.
1.
Datum:
2. Wochentag:
3. Uhrzeit : von
bis
Uhr ,
4. Wetter:
5. Windstrke :
sehr
schwach - schwach -
mitte
lstark -
stark
- sehr stark.
6.
Windrichtung:
7.
Straenverkehr: sehr schwach
-
schwach
mittelstark
-
stark
-
sehr stark
.
8.
Straenpflaster :
teinpflaster
-
Asphalt
-
befestigter Weg. .
C.
1. Luft Ihre Sirene whrend
der
Auslsung mIt
oder
schweigt
sie?
2. Luft sie regelmig ?
3. Schweigt
sie
nach Ablauf der vorgesehenen
Zeit ,
oder luft sie weiter?
4. Glauben Sie,
da der
Ton,
den
Sie hren,
a I
le i
n von Ih r e r
S i r
e n e kommt?
5.
Oder hren Sie vermutlich gleichzeitig den
Ton
von ande
ren benachbarten Siren
en?
6. Knnen Sie Ih re Sirene einwandfrei herauS
hren?
D. 1. Haben
Sie
innerhalb Ihres Beobachtungsbe
reiches irgendwe
l
che Beeintrchtigungen oder
Strungen
des Ve r
keh
rs, die auf das Ertnen
der Sirenen zurckzufhren
sind,
wahrgenom
men?
2. Welcher
Art waren diese?
Die von vornherein festliegenden Angaben
in
den Fragebogen
(A
1 bis 4, 7, i b i s 3) waren
von ,den Revieren vor
jeder
Probeauslsung vor
bereit end ausgefllt word en.
ame und Wohnung des Postens (A 5
und
6)
wurden vermerkt, um ber etwaige U nklarheiten
in den
Eintragungen
R-ckfr.age halten zu knnen.
Wetter. und.
Windverhltniss
e B 4 bis 6) mssen
bercksichtigt werden,
da sie die
Ausbreitungs.
bedingungen des
Tones ma
geblich beeinflussen;
die Windrichtung wurde an allen Standorten fest.
ges tellt, da sie
innerhalb
eines
Stadtgebietes
er
fahrungsg em keineswegs einheitlich ist.
Der
Verkehrs
lrm bt eine unmittelbar gegen
die
Lautstrke
der
Alarmgerte
gerichtete Einwir.
kung aus. Sein Ausma ist durch ,die Strke deS
Straenverkehrs
B
7) bestimmt
und
teilweise V?J
dem vorhandenen Straen pflaster
B
8) abhngIg.
Oie Angaben zu C 1 bis 3 lassen den technischen
Zustand
der
Alarmstellen
und der Steuereinrich
tung erkennen, C 4 bi 6 die b e r l a r u n g s v e r h l ~
nisse des Tones, die vor allem in Gebieten ml
wenig Sirenen
und
an den
Grenzen
des Alarm
bez
irke
s von Interesse sind.
Oie Fragen D 1 und 2 waren rein verkehrs.
und ordnungspolizeilicher Bedeutung. -
Auf der R c k
se i
t e des Fragebogens wurden
die Ergebnisse der
Beobachtungen
whrend der
einzelnen Auslsungen eingetragen.
An jedem
Beobachtun
gstage wurde die
A l a r r n
anlage neunmal in
Tti
gkeit gese
tz t
: In drei Ton
-
7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni
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serien
erfolgten je
drei
Auslsungen,
nmlich die
Abgabe des
Heultones,
des hohen Dauertones
und
d ~ s
tiefen
Dauertones,
die
jeweils mit
einer A u s ~
losedauer
von
drei
Minuten
in zeitlichen
A b s t n ~
den von fnf
Minuten
aufeinander folgten.
Zwischcn den
einzelnen
Tonserien
lag eine Pause
VOn 10
Minuten, whrend
der
die Posten ihren
Beobachtungsort zu wechseln hatten. Dieser
Wechsel war
erforderlich, da die Beobachtungen
- entsprechend
der
Anzahl
der
Tonserien - an
drei
verschiedenen
Stellen
durchgefhrt wurden,
und
zwar
zunch
t auf der
trae,
danach
i n n e r ~
halb eines
Hauses
und zuletzt im Keller desselben
~ a u s e s um die
Alarmwirkung
nicht
nur
auf das
Im traenverkehr
befindliche
Publikum, sondern
a.
: ch
auf die sich in o h n u n g e n oder in S c h u t z ~
raumen
aufhaltenden
Personen
feststellen
zu
knnen.
Der Vordruck fr die Beobachtungsergebnisse
War dementsprechend in diese
drei
Orte
mit
je
drei Auslsungen, von denen Tonlage,
Tonart
und
Lautstrke zu vermerken waren, un ter tcilt und
wies folgende Form auf:
E
1.
S
t
r a
e.
I . Auslsung 1
2.
A usliisung.1
3.
Auslsung.
2
Tonart
u t s t r k e
I
-
2. H a u s.
(Unterteilung wie unter 1.)
3. K e i l e
r.
(Unterteilung wie
unter
1.) .
Als
Tonlagc
wurden
hoch
oder
tief ,
als
T?nart
Heulton
oder
Dauerton
und
als L a u t ~
starke eine
der
Bezeichnungen
schr
schwach
_
Schwach - mittelstark -
stark
- sehr
stark
verzeichnet.
. Aus diesen Angaben wurde er ichtlieh, ob die
~ l r e n c
das ausgelste Signal
richtig
abgegeben
t
atte und dic
Alarmwirkung
am Standort des b e ~
reffenden
Postens
ausreichend
war.
pie gleichen Beobachtungen wurden, um cin
:rog\ichst vollkommenes Bild b er den Zustand
er. Anlage und ihre Wirkung zu erhalten, zu v e r ~
schledenen Zeiten an drei Tagen durchgefhrt.
~ n t e r ? r e c h u n g ~ n
.
von je
zwei
Tagen
e r m g l i c h ~
Ben eme vorlauhge A u s w er t u n g und . die
t
e s e i t i g u n g
de r d a r a u s e r k a n n t e n
e c.h n i
sc
h e n F e h I e ru
l
t ru n gen.
Be.stlmmend fr die Auswahl der
B e o b a c h t u n g s ~
zelten war da Bestreben, die Abhngigkeit der
~ l a r m w i r k u n g von der Intensitt des Verkehrs rken
Auftrieb
erhalten hat.
Vereinigte
Staaten
von
Amerika.
Am 23. Mai 1937
ist
die
Amtszeit
des Chefs
des
"Chemica l
Warfare
Service", der
jeweils
auf 4 Jahre
bestimmt
wird, abgelaufen. Damit verlt General
major C. E.
BrighamO seinen bisherigen
Posten. D er
Prsident der
USA.
ernannte den Gasoffizier des First
Corps Area. Oberst
Waltel'
C. Ba k e r ,
zum
Nach
folger. Oberst Baker
ist erst
im Jahre
1920 als
Major
vom Coast
Artillery
Corps zum CWS.
bergetreten.
Durch
Studium auf
der Kstenartillerieschule,
der
kriegschemischen Schule, der Generalstabsakfldemie.
der Wehrindustrieakademie
und
der
Krie
gsa kademie
er
warb
er vielseitige Kenntnisse,
die
ihn fr den neuen
Posten besonders
geeignet
erscheinen
lassen
.
1) \ ~ 1 . auch "Gasschutz und Luftschutz', 5. ..
S.
324. 1935.
2)
Vgl.
"Gass
chutz und Luft
,c hutz",
Maihcft 1937, S. 133.
3) u. 4)
V ~ 1
..Gasschut z und Luftschutz", 5. Jg., S. 216, 1935 : 6.
S.
334, 1936 : 7. Jg .,
S.
78, 1037 .
,,)
Vgl. .. Gasschutz und Luft.schulz", 3. Jg., S. 299, 1933 , und 5 g
S.
95
und 272, 1935.
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Deutsche Geselischaf fr Wehrpoiifik
un Wehrwissenschaf en
Die
vi
e r t e Hau p t v c rs a In ml u n g
der
Deut
schen Gesellschaft fr Wehrpolitik und WehrwIssen
schaftcn
wurde aI1l 24.
Mai im Reichstagsgebude durch
den
Pr
s
identen der
Gesellschatt,
Generalleutnant
von
Co c h e n hau
s en ,
erffnet.
Der Prsident begrte
die
zahlreich
erschienenen Mitglieder und vielc
hoh
e
Offiziere der
drei
Wchrmachtsteilc mit
,
iner kurzen
Ansprache,
in
der er das
Ziel
der
Gescllschaft,
di e
Gedankenwelt
des
Soldaten und die
des
Wissenschaft
lers einander nherzubringen,
zum
Ausdruck
b r a ~ h t e
Der Vormittag
des ersten Tages diellte in herKomm
licher \Veise wissenschaftlichen Vortragen. Als
crstcr
sprach
Generalmajor
von T e m p e I
hof
f uber
"K r i e g f
h
run g u n
d Te c h n i Von
der
ge
schicht li chen Entwicklung des
Verhaltmsses
zWischen
Kriegfhrun g
und
Kriegstechnik a,
usgehend,
zeigte
in tiefgrndiger
Darstellung den
. Emtlu auf,
den dlC
heuti ge
Technik
a uf die
E n t s c h l u ~ s e
des Fe1?herrn au
s-
bt,
und
gelangte zu f o l g e n d ~
Ergebn
is: Eme
g ; \ ~ ' I S S ~
Wechselwirkung zWischen Knegfuhrung und Kri egs
technik hat zu a llen Zeiten bestanden,
und
wenn. es
auch auf den ersten Blick so scheine, als habe sich
heute
der Schwerpunkt
,
der
Kriegfhrung aus dem Be
reich des
Unberechenbaren
in
den des
Berec
henbaren
,
eben
der Technik,
verschoben, so msse der
a u f n ~ e r k -
same Betrachter dennoch
feststellen,
da auch
Jetzt
noch die
kriegskunst bestimmt
,
was
die .
Techmk
fur
sie als
Hilfsdienst
zu leisten hat. Diese l
:rkenntms
sei
Um so bedeutungsvoller, als ja. die , , e c h n i ~ ihr e Hilfe
U einem
Konflikt bei
den
Selten J l gleicher "Velse
dienstbar
mache.
Somit gilt
auch
fr die
Zukunft
der
Erfahrungssatz, da
der E n d s i ~ g
nicht ledlg.lIch
von
Zahl
und
Gte des
Kri
egsgerates,
sondern
J l erster
Linie
von
der Kunst
der
Fhrung und von
der
Moral
der Truppe abhnl t. - Im anschlieenden zweiteIl
Vor
tra
ge
behandelte
Prof. Dr. G bel von
der
Technischen
Hochschule
Hannover "P
r
0
b I e'm e
de r
0 ur c h
f h r ung
e in e r e h r w i r t s c h
a f t ~ .
Der
Vor
tragende
wies
auf
die vie l
gesta
ltigen
m
s s e