Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

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    NR

    6

    7. J A H R G A N G

    B ERLIN

    IM

    JUNI

    1937

    ZEITSCHRIFT

    FR

    DAS GESAMTE GEBIET DES

    GAS UND

    LUFTSCHUTZES DER ZIVILBEVLKERUNG

    MITTEILUNGS BLATT MTLICHER NACHRICHTEN

    ~ . .

    General-Amtstrgerappell

    des

    Reichsluftschutzbundes ver-

    anstaltet von

    der Landesgruppe

    Gro-Berlin in Anwesen-

    heit

    des

    Reichsministers der Luftfahrt

    Der am Abend

    des

    5. Juni veran taltete Gene.

    l A m t s t r g e r a p p e l 1 des Reichsluftschutzbundes

    fand seinen Anla in

    der

    4. Wiederkehr

    des

    Grn.

    d ~ l \ 1 g s t a g e s des RLB. Eine besondere

    Note

    er:

    hielt diese

    Kundgebung dadurch, da

    General.

    ober

    st

    Gr i n g

    seine

    Teilnahme an dieser

    Ver

    .

    anstaltung zugesagt

    und eine Rede angekndigt

    h a ~ t e Naturgem stand zu erwarten, da

    der

    ~ e

    l C h s m i n i s t e r

    hierbei

    neue

    grundstz

    liche

    Auf

    :

    larungen ge

    ben wrde.

    und

    in

    dieser Erwartung

    wurde man

    auch

    nicht

    enttuscht.

    Generaloberst G r i n g begann

    seine

    pr o.

    grammati che Rede mit einem Dank an die Amts:

    trger und Mitglieder

    des

    Reiehsluftschutzbundes

    fr die

    bisher geleistete

    unermdliche Arbeit.

    An.

    schlieend

    wies er auf die im

    vergangenen

    Monat

    erlassenen

    d r

    e i

    u re h h

    run

    g s b es t im .

    m u n gen zum

    Luftschutzgcsetz

    1

    )

    hin. Erluternd

    steIlte er hierzu zwei Gesichtspunkte

    heraus,

    ein:

    mal den,

    da

    eine

    geistige

    Durchdringung der

    1

    Vgl.

    "Gasschu z und Luftschu z".

    7.

    Jg

    S. 113

    bis 121. 1937.

    Der

    Reichsminister

    der Lulllahrt verkndet

    die

    deutsche

    Volksgasmaske.

    phot. Atlantic.

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    Materie und eine ethische Haltung fr den

    Trger

    des Luftschutzes unbedingte Voraussetzungen

    seien

    und

    zum andern, da der Frau eine erheb

    liche

    'Bedeutung

    auf diesem

    Gebiete

    zufalle.

    Schliel.ich ging Generaloberst

    G r

    i n g auf

    die

    Forderungen

    des zivilen

    Gas

    s c

    h u t

    z

    es

    ein,

    umri zunchst

    die Bedeutung dieses Sonder

    gebietes mit wenigen

    zutreffenden

    Worten

    und

    verkndete

    sodann, d a

    e s

    n u n

    m

    ehr

    ge_

    I u n gen se i

    e in

    e V I k s

    gas

    m a s k e h e r.

    a u s z u b r i n g e n

    die gegen

    a l l e

    b i s he r

    b e k a n n t e n

    K a m p f s t o f f e

    u n t e r a l l en

    V e r h l t n is s e n S i c h e r h e i t b ie t e u n d

    a n d e r e r s e i t s im P r e i s e so l i ege

    d a

    s i e

    j e d e r V o l k s g e n o s s e e r s t e h e n

    k n n e.

    Die

    s e V

    0

    I k s

    gas

    m a s k e se i

    j e t z t

    da

    u n d b e r e i t s in M i l l i o n e n

    von

    E x e m p 1a r e n vor h a n den .

    Mi t

    die-

    s e r G a s m a s k e se i

    das

    be s t e e r r e i c h t

    w

    0

    r d en ,

    w as man

    g e gen w r t i.g e r r e i-

    ehe

    n k n n e. Die Ausgabe werde m engster

    Zusammenarbeit mit

    dem

    Reichsluftschutzbund,

    zugleich aber auch mit

    der

    SV. e r f o ~ g e n d a ~ i t

    sie jedem Volksgenossen, auch dem MmderbemIt

    telten, zugnglich werde.

    Besondere

    Beachtung

    in diesem Zusammenhange verdient

    noch

    folgen.

    der Hinweis des Ministers:

    Es

    wird in Zukunft

    eine der Hauptpflichten der Amtstrger des

    RLB. und seiner M i t ~ l i e d e r sein, dafr zu sorgen,

    da diese

    Volksgasmaske

    im Volke verbreitet

    und, was noch wichtiger ist, in 0 r d nun g ge .

    haI t e n wir d. So technisch vollendet das In

    strument ist, so kommt es doch vor allem darauf

    an,

    da

    es entsprechend gepflegt wird."

    Man darf sagen,

    da

    ,der Reichsminister d ~ r

    Luftfahrt hier einen Schritt gettigt hat, der fur

    den deutschen zivilen Luftschutz von allergrter

    Bedeutung ist, ja gewissermaen einen neuen Ab

    schnitt seiner Entwicklung einleitet. Im Gegen

    satz zu anderen Staaten, in denen die Einfhrung

    einer Volksgasmaske bereits vollzogen isF), hat

    sich

    Deutschland

    in dieser Frage

    Zurckhal.

    tung auferlegt. Die Manahmen anderer Lnder

    haben

    es gezwungen, nunmehr auch diesen Volks.

    schutz zu schaffen, und es ist bewunderungs.

    wrdig,

    da

    es

    Deutschland

    trotz

    seiner

    vielseiti.

    gen anderen

    Arbeiten

    und

    trotz

    seiner derzeitigen

    l

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    ~ e c h n i s i e r t e n Krieges in ersten Andeutungen

    er.

    ~ n n e n lassen; aber die Luftberflle auf das

    ampfende Hinterland wurden damals

    noch

    als

    gegen das Vlkerrecht verstoend empfunden,

    W ~ i l die Menschheit sich an den Gedanken ge.

    wKohnt hatte, die Kriegfhrung den einander im

    1

    ampfe gegenberstehenden Heeren zu ber.

    assen

    2

    .

    Douhet hatte den Mut, die Ausdehnung des

    K

    l

    . ampfes auf

    das

    Hinterland als selbstverstnd.

    lche Folge des

    technisierten

    K r i e g e ~

    zu fordern,

    ~ n hatte damit eigentlich nur ausgesprochen, was

    angst schon als nicht mehr abwendbar erkannt

    War und in den Rstungen der Luftrnchte seit

    D

    EI de des Krieges bereits bercksichtigt wurde.

    le fr ,den Angriff auf das

    Hinterland

    vorge.

    sehenen Waffen, die B 0 m ben f 1 u g zug e, hat.

    ten in der

    Zeit

    von 1918 bis 1930 C"Wojna i

    Revoluzija" 1934) folgende E n t w i c k 1 u n g auf.

    zuweisen:

    Lei c h t e B 0 mb

    e r :

    Steigerung der

    gesamten Nutz

    last von 750 auf 1000 kg,

    der

    militrischen Nutzlast

    ~ o n 150 auf 800 kg;

    mi t t I e r e B 0 mb

    er

    : Steigerung der gesamten

    Nutzlast

    von 1500 kg

    auf

    5000 kg,

    der

    militrischer.

    utzlast von 600 auf

    2800

    kg;

    sc h wer e B 0 m b e r : Steigerung

    der

    militrischen

    Nutzlast

    auf 4000 kg.

    In Verbindung mit der fortschreitenden Kon.

    struktionstechnik wurde auch

    die Z a h 1 der Born.

    be :flugzeuge in

    den

    letzten

    Jahren

    erheblich

    ver

    .

    groert. Wenn die Bomber

    noch

    im Jahre 1927 /

    28

    etwa

    20

    bis 45 % des

    gesamten

    Be

    tandes

    einer

    L,uftflotte

    ausmachten, so war

    bis zum Jahre

    1933

    ~ ~ ~ e Steigerung dieses

    Verhltnisses

    auf 24 bis

    d .zu verzeichnen.

    Besonderes

    Gewicht wurde

    babel auf die Entwicklung

    der

    s c h w 'e r en Born.

    enwaffe gelegt. In

    der Zeit von

    1919

    2

    bis

    1930 /31.

    war

    die Zahl der

    schweren

    Bombenflug.

    ~ o u g e In Engl

    and

    von 50 auf 130, in Italien

    von

    t

    . auf

    110,

    in

    Frankreich

    von 120 auf 170 ge.

    SIegen.

    Das Gesamtgewicht

    der mi 1 i t r i s c h e n

    u t z 1a s t der Bomber, d. h. die von

    smtlichen

    ~ o m b e n m a s c h i n e n

    auf einem Flug zu

    ladende

    . n g e

    an

    Bomben, Kampfstoffen und MG.Mu.

    rllflOn, wies in den

    10

    Jahren

    von

    1922 bis

    1932

    o gende Steigerung (in Tonnen) auf:

    England

    1922

    1932

    Prozentuale

    Steigerung

    90 316 216

    Frankreich 301 856

    180

    Italien 38 270 610

    U

    A.

    230 380 65

    Japan 21 212 910

    Gleichzeitig mit der Vermehrung der Bomben.

    ~ a f f e erfolgte in allen europischen Lndern ein

    r t e ~ s i v e r Ausbau des L u f t s c

    hu t

    z es , da

    uftuberflle auf das Hinterland in einem kom.

    r ~ n e n Kriege immer mehr zur sicheren Gewi.

    elt WUrden.

    Die Aufgabe der Luftwaffe im Zukunftskrieg.

    , .

    achdem

    Douhet mit seiner

    Lehre

    vom totalen

    ~ l l e g

    den

    in allen

    Militrstaaten bestehenden

    endenzen zur

    Ausschpfung

    aller in der

    Luft.

    ~ ~ f e

    liegenden Mglichkeiten,

    den

    Gegner dem

    Volhgen Zusammenbruch zuzufhren, das

    befrei.

    Ende Wort geredet hatte, bekannten sich auch in

    ngland, "Frankreich und schlielich in

    Sowjet.

    ruland fhrende MilitrschriftsteIIer (als Dol.

    ~ e t s c h e r der offiziellen militrischen Ansicht) zu

    oUhets These.

    In seinem 1930 erschienenen Werk

    N

    ew wars

    - new weapons verlangte der Englnder K e n

    wo r t h y nicht nur, da die Luftflotte der See.

    flotte gleichgestellt werde, sondern er erklrte

    darber hinaus die Luftflotte fr weit wichtiger,

    da die Seeflotte heute nicht mehr ausreiche, um

    das Herz des Imperiums und seine Handelswege

    zu schtzen.

    Wir mssen

    in .

    der

    Lage sein",

    schrieb Kenworthy, die Mob i 1

    mac

    h u n g s

    z e n t r e n und F lugh fen des

    Luf t geg .

    n e r s z

    uze

    r s t

    re

    n,

    seine

    Fliegerformationen

    in der Luft anzugreifen, wo wir sie auch finden,

    seine I n

    l

    u s t r i e b e t r i e b e

    und

    F a b r i k e n

    fr Kr i eg sma t e r i a l und Kampf s t o f f e

    mit

    Born

    ben

    z u

    be l

    e

    gen.

    Im Gegensatz zu Kenworthy vertrat H a r rod

    ("Royal

    Air

    Force", Februar 1930 die Ansicht,

    da die britische Seeflotte auch weiterhin eine er.

    hebliche Rolle neben der Luftflotte zu spielen

    habe. ber

    die

    Einsatzverfahren der

    Luftwaffe

    uerte

    er sich ,dahin, da "die Luftwaffe

    der

    Obersten Heeresleitung

    nicht nur

    die Mglichkeit

    biete, den Krieg gegen die

    Land.

    und

    Flotten.

    streitkrfte des

    Gegners,

    sondern auch gegen

    das

    Hinterland der

    feindlichen

    Nation

    zu fhren".

    F u 11 e r s ah in seiner Studie ber den zu.

    knftigen Krieg" die Hauptaufgabe der Luftwaffe

    darin, den

    nationalen Willen des Gegners unmit.

    telbar zu vernichten .

    Das

    er s t e Z i e l , das

    heute erreicht

    werden msse, sei die

    Ver

    n

    i ch .

    t un

    g

    de r

    f

    e in

    d I

    i ch

    e n L u f t f

    l o t

    t e,

    um

    die Nerven des

    Gegners

    blozulegen. Der

    z w e i t e Sc h r i t t sei die B r e c h u n g ,d e s

    Wil l e n s z um

    Dur

    c h haI t e n, und wenn

    dieses

    Ziel nicht durch

    d i r e k te u f t

    an

    g r i f f e

    oder

    ,die

    Drohung mit

    Angriffen

    auf

    die

    Z i v i I b e v 1 k e run g erreicht werden

    sollte,

    dann

    erfolge als

    letzte Manahme die

    Be.

    setzung des feindlichen Gebietes.

    ber den

    Z ei t.

    punk t des Eins a t z e s de r

    Luf twa f f e

    auf das Gebiet des

    Gegners

    uert sich F u

    11

    e r

    folgendermaen: Im

    groen

    ganzen wird der

    Zeitpunkt des Angriffes von

    der

    jeweiligen Lage

    zu

    Lande

    und zu Wasser abhngen. Wenn die

    Land. und Seeoperationen

    nicht

    mehr

    weiterkom;

    men, dann haben die Flieger die Operationen

    durch Angriffe auf

    den

    Widerstandsw'illen

    der

    feindlichen Zivilbevlkerung in Flu zu

    halten.

    och klarer und

    entschiedener

    als Fuller sprach

    sich

    Lid

    de l I

    H a r t fr den Ein

    atz der

    Luft.

    waffe auf

    das

    gegnerische Hinterland aus. Er

    fhrte

    aus,

    da der Einsatz der modernen weit.

    reichenden Waffen,

    d. h.

    der

    motorisierten Trup.

    pen, besonders aber

    der

    Flieger,

    durch

    die der.

    zeitige Form des wissenschaftlichen und kultu.

    rellen Lebens besonders

    begnstigt

    werde:

    Die

    Zentralisierung

    der

    Lebensmittelversorgung

    und

    sogar der Wasser., Licht. und Brennstoffversor.

    gung, die gegenseitige

    Abhngigkeit

    der

    Stdte,

    alles dies sind

    Funktionen,

    welche auch neue

    Mglichkeiten fr die Angriffe auf den

    Wider.

    standswillen der feindlichen Nation einschlieen,

    um diesen schnell und sicher zu untergraben.

    Die augenblicklichen Bedingungen, unter denen

    sich

    das

    Privat. und Wirtschaftsl eben der a.

    tionen

    abspielt, diese

    neuen

    Bedingungen des

    br.

    gerlichen Lebens, bieten dem Strategen nicht nur

    sekundre Mglichkeiten, sondern geradezu die

    Mglichkeit fr die Erreichung der militrischen

    Ziele. Diese bedeutsame Entwicklung auf

    stra.

    2 VgJ. dar b er

    auch

    die grundstzliche Un terschcidung zwischen

    kontinentaler und " anglo-am erikanisch er" Kri egsaulfassung in Gas-

    schutz

    und Luftschutz , 6.

    Jg., S.

    35,

    1936

    . D. SchrirUtg. "

    43

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    4/32

    tegischem

    Gebiet

    wir,d in

    erster

    Linie durch die

    Luftwaffe bedingt.

    Ebenso wie in England hatte sich auch in

    Fra n k r e ie h nach dem Weltkriege in steigen.

    dem Mae ,der Gedanke durchgesetzt, da der

    Krieg der

    Zukunft

    durch die technische Vervoll.

    kommnung der Luftwaffe das Heimatgebiet des

    Feindes in das Kampfgebiet

    mit

    einbeziehen

    werde.

    Schon F 0 c h forderte

    unter

    dem Eindruck der

    Geschehnisse und Erfahrungen

    des

    Weltkrieges

    cinen grozgigen Ausbau der Luftwaffe und be.

    grndete seinen

    Standpunkt

    folgendermaen:

    Die

    in

    g ro e m Ma s t ab e dur eh ge .

    f h r t e n

    Lu

    f ta n g r i f f c knnen eine so

    g ro e

    mo

    r a I i s c he Wir ku n g zur Foloe

    haben, da die Regierung unter dem

    Druck

    ffentlichen Meinung zur

    K a p

    i t u I a t

    ion

    ge z w u n gen werden kann. Die Luftwaffe ist

    also im Rahmen der Wehrmacht diejenige Waffe,

    die fr

    den

    Ausgang des Krieges entscheidende

    Bedeutung hat.

    Der Meinung Fochs schlo sich

    General

    Ar .

    me

    n

    gau

    d an, der in einer

    Artikelserie unt

    er

    dem Titel

    La

    puissance offensive des instru ;

    ments de guerre ( Revue des forces aeriennes ,

    Aug l ov. 1932) auf die Frankreich von seinem

    nchsten Nachbarn drohende Luftgefahr hinwies

    und den Beweis zu fhren versuchte, da diese

    Gcfahr

    fr Frankreich weder durch die

    Abwehr

    vom Boden noch durch Jagdflugzeuge im

    Rahmen

    des Luftsicherungssystems beseitigt werden

    knne.

    Armengaud

    forderte daher eine

    starke

    Bombenwaffe zur universellen Verwendung, die

    nicht nur in der Lage sei, gemeinsam mit

    Heer

    und

    Flotte zu operieren,

    sondern

    auch den Kampf um

    die Luftherr chaft aufzunehmen und Angriffs.

    unternehmungen

    gegen das feindliche

    Hinterland

    durchzufhren.

    Armengaud

    hielt in seiner Studie

    den Bestand von 86 Staffeln mit 800 bis 1000

    schweren Bombenflugzeugen fr notwendig, um

    den der Luftwaffe zugedachten Aufgaben gerecht

    werden

    zu knnen.

    In einer spteren

    Arbeit

    L'organisation de

    l

    armeede

    l'air ( Revue militaire f r a n ~ a i s e ,

    Nov. 1933) entwickelte

    General Armengaud

    die

    Leistungsmglichkeiten

    der

    Luftarmee

    und

    stellte

    folgende A n f 0 r der t1 n e n

    an

    die Lu f t

    '':

    a f fe :

    1

    Beweglichkeit und groe Eindring.

    hefe; 2 Verwendungsmglichkeit

    ber

    Land und

    See;

    3

    hohe Einsatzbereitschaft

    und sofortige

    Aufnahme

    der Kriegshandlung

    unmittelbar

    nach

    Kriegsausbruch;

    4

    groe Marschgeschwindigkeit,

    groe

    Nutzlast und

    Gipfelhhe.

    Die Lehre

    Douhets

    hatte in

    Frankreich

    noch

    eine Reihe

    anderer Verfechter

    auf den Plan ge.

    rufen.

    Vauthier und

    Rougeron, Pierre Faure,

    Riche,

    Denain

    (um nur ,die

    prominentesten

    ,der

    Militrsachverstndigen zu nennen) haben

    den

    Douhetismus von der technischen

    und

    taktischen

    Seite in zahlreichen

    Abhandlungen und beach.

    tenswerten Werken

    beleuchtet, andererseits haben

    sich

    aber

    auch

    Gegner

    der Douhetschen

    Theorie

    gefunden.

    Whrend

    dieser

    Kampf

    der Mcinun.

    gen ausgetragen wurde,

    arbeitete

    das franzsische

    Luftfahrtministerium am

    Aufbau

    einer

    starken

    Luftflotte mit dem Ziel. eine operative Luftarmee

    fr den Kriegsfall zur Verfgung zu haben.

    In

    So w j e t ru I a

    nd

    entstand

    ber Douhets

    Lehre keinerlei Meinungsstreit. Die bolschewisti.

    sehe

    Presseregie

    nutzte

    sie

    vielmehr

    zu der Beweis.

    fhrung aus,

    da die

    imperialistischen und kapi.

    44

    talistischen Staaten als e r s t e den hemmungs.

    losen Luftkrieg,

    d

    h. ,die Terrorisierung einer

    friedlichen, am Kriege vllig unbeteiligten Be.

    vlkerung , propagiert und seine Verwirklichung

    durch

    den

    Aufbau entsprechender

    Luftarmeen

    vorbereitet htten. Der stellvertretende

    Komman.

    deur

    der

    Lufts

    treitkrfte

    der

    Roten

    Arbeiter. und

    Bauern.Armee, Chef des

    Generalstabes

    der Luft.

    streitkrfte,

    Kom.

    Arm.

    C h r i p in

    verkndete

    auf dem

    8

    Sowjetkongre am

    3 Dezember

    1936

    das gewaltige

    2.Jahres.Luftrstungsprogramm

    der

    Sowjetunion

    mit

    dem Hinweis auf die

    Absicht

    der bourgeoisen

    Militrstaaten,

    ,

    den

    Luftkrieg

    nach der unmenschlichen und furchtbaren

    Dok.

    trin des faschistischen

    Generals

    Douhet fhren

    zu wollen.

    Die

    Douhetsche

    Lehre

    gab den Sow.

    jets willkommenen Anla, die Rteunion als das

    gefhrdete

    Objekt

    der beabsichtigten Luftber.

    flle

    seitens der

    imperialistischen europischen

    Staaten zu bezeichnen und ihren Schutz

    durch

    den

    Aufbau einer

    Luftflotte

    zu sichern, ,die stark

    genug

    sein

    so

    ll

    , um selbst denkbare

    Kombina.

    tionen

    luftoperativen Zusammenwirkens gegne.

    rischer

    europischer Luftarmeen

    an Zahl und Lei.

    stungsfhigkeit zu

    bertreffen.

    So chrieb

    Chri.

    pin in einer Arbeit ber den Charakter des

    Luftkrieges ( Wojna i Revoluzija , 1935): Der

    Proze der Entwicklung der Flugtechnik und das

    Sf

    reben

    ,des Kapitalismus zur

    Krieafhrung

    in

    Form von Massenangriffen zur Luft 'verpflichten

    uns zu entsprechenden konkreten Manahmen.

    Wir

    mssen unsere Luftwaffe strken und Front

    n;achen gegen alle Versuche,

    selbstndige

    Opera.

    honen der Luftwaffe als Ausnahmeflle zU

    werten .

    Im brigen redete und schrieb man in

    der

    Rte.

    union nicht viel ber

    den Douhetismus

    man han.

    delte

    vielmehr

    und verfgte

    sogar

    'ber

    eine

    Kampfanweisung fr die chwere Bombenwaffe

    als

    Vollstreckerin

    des operativen Luftkrieges, be.

    ~ o r n c ~ die s

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    5/32

    Grobritannien.

    Heimat

    Marine

    Bomber

    294

    36

    J a g d f l u g z ~ ~ g ~

    20

    4

    51

    Aufklrer .

    60 107

    Gesamt

    558

    194

    Tschechoslowakei.

    Gesamt

    Bomber

    . . . . . 138

    J

    agdflugzeuge.

    . . 180

    ufklrer

    . . . . 240

    Gesamt

    558

    Sowjetruland.

    Gesamt

    Bomber

    . . . . . 1500

    Jagdflugzeuge. . . 1100

    Aufklrer

    . . . . 1300

    Gesamt

    3900

    Gesamt

    330

    255

    167

    752

    Insgesamt konnten

    vo

    n England, Frankreich,

    der Tschechoslowakei und

    Sowjet ruland Anfang

    1936 somit nicht

    weniger als rund 7200 Flugzeuge

    sofort eingesetzt werden, hiervon allein rund

    2400

    Bomber.

    Mit dieser Entwicklung

    der

    Luftwaffe

    war ber

    den

    Feder. und Redekri

    eg hinweg die E

    ntsch

    ei.

    fr

    den

    Luftkrieg,

    wenn

    auch

    nicht

    vllig

    1m

    Sinne

    Douh

    ets

    (der bekanntlich

    der Luftwaffe

    die Kriegfhrung nahezu ausschlielich b erl

    t),

    So

    doch

    insofern gefallen , als

    systematische

    An.

    griffe auf das feindliche Hinterland als zur

    Kri eg fhrung gehrig

    in

    die Kriegslehren allge.

    mein aufgenommen

    wurden.

    Wie wird nun

    dieser Krieg in dem statke

    ope.

    rative

    Luftflott

    en

    auf

    Front

    und Heim

    at des

    Geg.

    n.ers eingesetzt werden,

    aussehen,

    wie

    wird er

    SIch

    abspielen, wie lang wird

    seine Dau

    er sein,

    wie

    wird

    er sich auf die

    nicht kmpfende

    Be

    vlkerung

    auswirken,

    welche

    Schutzmanahmen

    stehen der

    von Luftan

    griffen

    berfallenen

    Be.

    vlkerung

    zur Verfgung?

    Das

    Bild des

    Luftkrieges

    -

    Vorstellung

    und

    Wirklichkeit.

    ach dem

    Tode

    Douhets

    erschien dessen

    letz.

    tes Werk Der Krieg im Jahre

    19 . .

    .

    In

    diesem

    Buche

    schildert

    Douhet an

    Hand

    eines Beispiels

    ~ e n

    Verlauf

    eines

    Zukunftskrieges

    in

    der von

    Ihm

    gedachten

    Form; er

    nimmt

    einen Krieg zwi.

    sehen

    Frankreich und

    Deutschland

    an

    und zeigt,

    da die

    nach

    seiner Theorie organisierte

    und

    ein

    gesetzte

    deutsche Luftflotte

    in der Lage sei,

    den

    Gegner innerhalb 24

    Stunden

    vollstndig zu

    SChlagen:

    Die

    Franzosen

    (di e in

    Douhets Studie

    mit den Belgiern

    verbnd

    et

    sind) verfgen ber

    eine

    Luftflotte von etwa

    6000 Flugzeugen verschiedener

    T ypen,

    whrend

    die

    deutsche Luftflotte, die vllig

    nach Douhets

    Gesichts

    Punkten organisiert

    und

    ausgerstet

    1st,

    nur aus

    1600,

    ~ a f r

    aber

    fast gleichartigen schweren

    und

    schwer ten

    o ~ e n f l u g z e u g e n von

    2000 bis 6000 PS

    besteht. Die

    h n d l u n g e n beginnen

    in

    der

    Nacht zum

    16.

    Juni

    Illlt . einem Angriff

    der

    fran zs ischen Flieger

    auf

    die

    :.hembrcken

    , die

    zerstrt werden. Am frhen Mor

    gen

    leses

    Ta

    ges

    setzen

    die

    Deutschen Bombenan

    gri ffe

    auf

    ~ r a n z s i s c h e s Gebiet

    an;

    die

    deutsche

    Luftarmee

    greift

    lr Angriffskolonnen

    mit

    2 4 lind 6 Luftdivisionen in

    Wellen an. Di e Angriffswellen folgen sich im Abstand

    von etwa 100

    km.

    Im Verlauf der sich entwickelnden

    Luftkmpfe verlieren

    die

    Deutschen zwar

    50 v. H.

    ihrer

    Bomber,

    behalten abe

    r

    immer

    noch etwa

    800 sch

    were

    Bombenflugzeuge brig,

    whrend

    die

    Franzosen und

    Belgier

    ihre smt

    lichen Jagdflugzeuge

    verlieren. Damit

    entsteht die Situation, die Douhet in

    seiner Luftherr-

    schaft entwickelt hat:

    die deutschen Bomber erlangen

    vllige

    Handlungsfreiheit fr weitere

    Angriffe auf fran

    zsisches

    Gebiet,

    zerst

    ren

    wichtige

    Eisenbahnknoten-

    punkte, verursachen Panik und Katastrophen. Am Mor-

    gen

    des 17. Juni verkndet der deutsche Rundfunk,

    da

    die

    Stdte

    Namur,

    Soissons

    und

    ChloTlS

    zwischen 16

    und

    17 Uhr mit Bomben belegt und restlos

    zerstrt

    werden;

    die

    Einwohner

    dieser

    Stdte werden

    aufge

    fordert, die

    Stdte

    zu rumen. Falls Bombenangriffe

    auf

    deutsche Stdte ausgefhrt werden

    sollten,

    wird

    die

    deutsche Luftarmee

    Brssel

    und Paris zerstren

    .

    Die

    franzsische Regierung

    sieht

    sich

    dem Zwange

    gegenbergestellt, die

    genannten Stdte rumen

    zu

    lassen, die

    darauf

    von

    den deutschen Bombern

    in

    Trmmer

    gel

    egt werden. Der

    Krieg ist fr die

    Deut-

    schen gewonnen.

    So einfach, wie

    Douh

    et es

    hier

    schildert,

    wird

    sich

    der

    ..

    Krie

    g im

    Jahre

    19 nicht

    abspielen.

    Douhet kam

    es bei

    seiner

    Darstellung darauf

    an,

    zu zeigen,

    in welch entscheidender Weise

    e

    in

    e

    einheitlich aufge

    baute, unter straffer zielbewuter

    Fhrung

    eingese

    tzte Luftwaffe einer Luftflotte

    berlegen

    ist,

    >die un

    einheitlich, d. h. planlos aus

    den verschiedensten Typen zusammengestellt ist

    und darum

    auch

    nicht einheit

    lich zu

    wirken

    mag.

    Die

    Luftgeneralstbe

    aller

    Militrmchte haben

    indessen lngst

    die achteile

    einer Luftflotte

    er.

    kannt,

    wie sie

    Douh

    et in

    seiner

    Kriegsschilde.

    rung

    fr

    Frankreich angenommen ha t

    ,

    und

    streben

    neben

    grtmglicher

    Einheitlichkeit der

    Flug.

    zeugm

    ust

    er

    den

    Aufbau

    einer

    nach operativen

    Einsatzgrundstzen

    organisierten

    Lu

    f

    ta

    r m e e

    an, die vllig

    selbstndig neben den Luftstreit.

    krften steht,

    die

    den Heereskommandos

    zugeteilt

    werden.

    Der kommende Kri eg

    wird daher

    nicht (wie

    Douhet noch angenommen hat)

    zwischen

    luft.

    operativ gut

    und schlecht gersteten.

    sondern

    zwischen

    luftopera

    tiv

    vllig

    auf

    der

    Hhe

    der

    Technik,

    der

    Organisation

    ,

    der Ausbildung und

    der Fhrung stehenden Luftarmeen ausgetragen.

    s darf

    als

    kaum wahrsch

    einlich ge

    lten

    , d

    a

    eine

    der

    kriegfhrenden

    M

    chte sch

    lagartig e

    ine

    L u f t

    be

    r l eg e n

    he

    i t

    ber den Gegner errei.

    ehen

    wird, die

    so vorherrschend

    ist,

    da

    die Born.

    benverbnde der berlegenen Luftmacht dem

    Gegner

    vllig risikolos

    Gewalt antun knnen.

    Die operativen

    Luftarmeen werden wahrschein_

    lich lange und

    hart

    um die

    Luftherrschaft

    zu

    kmpfen

    haben

    . Es werden

    Luftschlachten von

    ungeahnten

    Ausmaen ausgetragen

    wer

    ,den; die

    Verluste werden auf Seiten aller Krieg

    fhrenden

    sehr erheblich sein,

    so

    da s

    ch i

    i e l i

    eh

    die

    L u f t h e r r s c h a f t d em k m p f e n d e n

    T e i l z u f l l t der

    die

    g r t e n m a t e .

    r i e l l e n u n d p e r s o n e l l e n R e s e r v e n

    e in s e t

    zen

    k an n.

    Es

    ist hierbei selbstver.

    stndlich, da

    nicht

    solche

    materiellen Reserven

    im

    Entscheidungskampf

    eine Rolle

    spielen

    kn

    .

    nen, die als

    zweite

    Linie

    bezeichnet

    werden

    und

    aus

    zurckgestellten

    T,,'pen, um ge

    bauten

    Verkehrsflugzeugen

    oder gar

    Schulflugzeugen

    be.

    stehen. Die entscheidenden materiellen Reserven,

    die

    erst

    zum

    Einsatz kommen,

    wenn

    die

    erste

    Linie

    nahezu verbraucht

    ist, ,

    drfen

    in

    techni.

    scher

    Beziehung um nici1ts

    hinter den

    Flugzeugen

    der ersten

    Linie

    zurckstehen;

    es

    wird sich

    also

    45

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    6/32

    um

    Flugzeuge handeln, die

    zumeist

    i n

    den

    R

    s t u n g s b e t r ie b e n e r s t w h r e n d des

    K r i e g e s her g e s t e l l t wurden und daher

    neueste Typen darstellen, bei deren Bau (wenn

    mglich)

    schon

    die

    letzten Erfahrungen

    des

    Front.

    einsatzes

    verwertet und

    bercksichtigt

    worden

    sind.

    Die H er

    s

    t e l l

    u n

    g i

    n e r

    so l ehe

    n

    F l u g z e u g r e s e r v e is t j e d o c h nur m g .

    l i eh w en n d i e L u f t r s t u n g s b e t r i e b e

    in

    i h r e r P r o d u k t i o n

    von f e i n d l i c h e n

    L u f t a n g r i f f e

    nun

    b e r h r t b 1 e i

    ben.

    Entweder

    mssen,

    um

    dies zu erreichen, ,die

    R.

    stungsbetriebe soweit vom

    Flugbereich

    der

    feind.

    lichen Luftwaffe

    abgesetzt

    sein,

    da

    sie

    nicht er.

    reicht

    werden knnen

    (in welch glcklicher Lage

    sich allein

    Ruland

    befindet),

    oder

    sie mssen,

    wenn

    sie im

    Wirkungsbereich

    der feindlichen

    Luftflotten

    liegen, derart

    geschtzt

    sein,

    da Luft.

    angriffe auf sie zu

    den

    gefahrvollsten

    und opfer.

    reichsten

    Unternehmungen

    zhl

    en

    mssen.

    Der Kampf der operativen Luftarmeen wird

    immer

    ein Kampf

    um

    die Luftherrschaft sein und

    darum

    ein

    Kam

    p f u m

    die Ve r

    nie

    h

    t un

    g

    de r P ro

    du

    k t

    ion

    s s t t t e

    n,

    ,die den

    Luft.

    streitkrften

    die

    materiellen

    Reserven

    zufhren.

    Die

    Angriffsziele

    der

    Bombenwaffe.

    Einer

    der ersten und schwersten

    Angriffe

    wird

    sich

    daher immer

    gegen L u f t r s

    t un

    g s

    b e

    t r i

    e berichten;

    erst

    in zweiter Linie

    werden

    die

    Heeresrstungsbetriebe oder

    die Betriebe der

    Schlsselindustrien das

    Ziel der ersten Bomben.

    angriffe sein.

    Die

    Abwehr gegen feindliche Luft.

    angriffe

    mu daher gerade

    zu Beginn eines

    Krie.

    ges

    oder schon

    bei

    Eintreten der

    Spannungszeit

    im Bereich

    der Luftrstungswerke besonders

    stark

    sein.

    Gelingt

    es

    dem

    Gegner, die

    Luft.

    rstungsindustrie

    zu zerschlagen, so

    wird bald

    das

    ganze

    Land den

    feindlichen berfllen ausgesetzt

    sein.

    N

    eben

    den Luftrstungssttten wird ,

    den

    ersten

    und

    wuchtigsten

    Schlgen

    der

    feindlichen

    Luft.

    armee die F 1 i e ger b 0 den 0 r g a n i sa t ion

    des angegriffenen

    Landes

    ausgesetzt sein, um des.

    sen Luftwaffe

    noch

    in der Versammlung vor

    ihrem

    ersten

    Einsatz

    zu berraschen und in ihren

    Flughfen zu vernichten.

    Es ist

    denkbar, da

    ,der

    Angriff

    auf die

    Luft.

    rstungsindustrie und

    auf ,die Fliegerbodenorgani.

    sation

    zugleich erfolgt, um die gegnerische

    Luft.

    waffe in

    ihrer Einsatzbereitschaft

    in katastropha.

    lern

    Umfange

    zu

    schwchen und

    ihr durch Zerst.

    rung der Produktionssttten gleichzeitig jede Er.

    satzmglichkeit. abzuschneiden. Eine

    derartig

    ge.

    troffene

    Luftwaffe drfte nicht mehr imstande

    sein,

    ihre

    Aufgaben im Rahmen

    der

    Landesver.

    teidigung und

    der vorgesehenen

    Kriegshandlung

    zu erfllen; ,die Kriegfhrung mit einer

    nicht

    mehr

    aktionsfhigen Luftwaffe wre von Beginn an zu

    vollem Mierfolg verurteilt.

    Der

    S c h u t z de r

    L u f t w a f f e u n d

    i h re r

    R s t u n g s s t h

    t en

    mu 'd a h e r a ls d r i n g e n d s t e

    A u f .

    gabe

    de r L u f t a b w e h r o r g a n i s a t i o n

    a n g

    es ehe

    n

    w er den.

    Ein Angriff auf die

    Bodenorganisation und

    die

    Luftrstung betriebe

    des

    Gegners

    liegt im

    Rah

    .

    men

    der s t

    r a t

    e

    gis ehe

    n M a n ah m e n

    der

    Luftkriegfhrung.

    Strategisch

    zu werten

    sind

    auch

    Angriffe

    auf V e r k ehr s

    weg

    e

    und V e r .

    k ehr s k

    no t

    e n p u n k t e, auf F 1u . u n .d

    S t

    ro m b e

    r g n g

    e, deren

    Zerstrung den

    46

    Aufmarsch des feindlichen Heeres oder dessen

    Nachschubmglichkeiten auf das empfindlichste

    trifft,

    Angriffe auf

    F h

    r u n

    g s

    zen

    t

    r en und

    h c h s t e

    Kom

    man

    dos t e l l

    e n (kriegswich.

    tige Behrden),

    um durch deren u s s c h a l t u n ~

    Strungen

    im

    Ablauf der

    Kriegshandlung herbeI.

    zufhren, schlielich

    auch Angriffe

    auf k r i e g s

    wie h t i g e B e

    t r i

    e b e a

    11

    e

    r A r

    t (Rstungs.

    sttten, Industriewerke, Kraftwerke

    usw.).

    An.

    griffe dieser

    Art sind

    im Hinblick auf die

    opera.

    tive Bedeutung als Kriegshandlungen des

    Geg.

    ners

    zu

    erwarten;

    sie werden

    mit groem Krfte.

    einsatz ausgefhrt und

    auch

    mit bedeutenden Op.

    fern

    durchgefhrt werden, wenn

    ,

    der

    Angrjffs.

    zweck in

    grtm

    glichem

    Mae erreicht werden

    soll.

    Angrif fe auf T r u p p e n ver

    s am

    m 1 u n g s

    r' u m e sind nur dann als strategische Unter.

    nehmungen

    zu werten, wenn sie von der opera.

    tiven Luftwaffe

    ausgefhrt

    werden und mit ihnen

    die Strung

    oder Verhinderung operativer Ma.

    nahmen des Gegners erreicht werden soll. Meist

    tragen

    Angriffe auf

    Truppenkonzentrationen je.

    doch

    taktischen Charakter und werden

    in der

    taktischen

    Zone , d. h. im eigentlichen

    Front.

    bereich, von den Fliegerverbnden des Heeres

    durchgefhrt.

    In

    beiden Fllen

    werden

    Luftschutz.

    manahmen

    ausschlielich von

    den

    militrischen

    BefehlsteIlen

    angeordnet und durchgefhrt wer

    den mssen.

    Die

    R e i h e n f 0 1g e de r s t r a t e gis ehe n

    A n g r i f f e auf feindliche Fliegerbodenorganisati.

    onen,

    Luftrstungsindustrie, Heeresrstungsbe;

    triebe, Schlsselindustrien, Kraftwerke

    und

    Trup.

    penaufmarschrume usw. unterliegt

    keiner opera.

    tiven Gesetzmigkeit.

    Es ist

    denkbar,

    da alle

    Formationen

    einer

    Luftarmee

    zusammengefat

    werden. um

    den

    ersten

    Schlag gegen die feindliche

    Luftwaffe zu fhren.

    den zweiten

    gegen die Re.

    gierungszentralen des Gegners, den dritten gegen

    die Verkehrsadern usw. Mglich ist

    aber

    auch

    eine Verzweigung der Krfte

    der

    operativen Luft.

    waffe, um alle kriegswichtigen Organisationen,

    Einrichtungen und Manahmen des

    Feindes

    zU

    gleicher Zeit anzugreifen und zu zerschlagen.

    Schlielich ist

    noch

    mit T e r r 0 ra n g r f f e n

    zu rechnen, die sich ausschlielich gegen die Be.

    vlkerung des feindlichen

    Landes richten

    und den

    Zweck verfo

    lgen. diese moralisch zu zermrben,

    ihren Widerstandswillen

    zu

    brechen

    und sie dem

    Aufruhr

    gegen die

    den

    Krieg

    fhrende

    S t a a t s g ~

    walt

    zuzutreiben. Bei

    den westeuropischen

    Mili.

    trstaaten herrscht

    noch

    die

    Ansicht

    vor, da

    Terrorangriffe

    auf Siedlungsgebiete nur als ,.Ver.

    geltungsmanahme durchgefhrt werden

    sollten.

    In der

    Praxis, d h. im Rahmen

    der

    Kriegsnotwen.

    digkeiten, die nur

    das Ziel der

    schnellen

    und

    vl.

    ligen

    Niederwerfung

    ,des Feindes

    kenn

    en,

    werden

    Grnde reichlich genug zu find en sein, um Ver.

    geltungsma

    nahmen rechtfertigen

    zu knnen.

    Der kommende Krieg wird zweifellos Terror'

    angr.iffe auf Stdte mit Sicherheit erwarten lassen.

    Fallschirmtruppen

    - eine

    neue Waffe

    des

    u f t ~

    krieges.

    Di

    e Luftkr.iegslehre des R t e s t a a t e s

    s ie

    h t

    in ,

    den

    T e r r o r a n g r i f f e n

    auf d i c h t b e

    v l k e r t e

    S i e d l u n g s r u m e das

    ZielE

    s i c h e r s t e

    M i t t e l

    um

    den

    K r ieg aU

    s c h n e l l s t e

    W e i s e

    z u g u n s t e n

    u n d

    ~

    S i n n e d e r S 0 w j e t u n ,i 0 n z u e n t s

    ehe

    I

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    7/32

    den.

    S t a l i n selbst charakterisierte den Krieg

    von

    morgen

    mjt folgenden

    Worten:

    "Man kann

    nicht im Zweifel sein, da dieser Krieg fr die

    Bourgeoisie ,

    der

    allergefhrlichste sein wird, weil

    der Krieg

    sich

    nicht an der

    Front

    allein, sondern

    weil er

    sich

    auch im R c k e n d e s G e g n e r s

    abspielen wird. Die Demoralisierung ,der Bevl.

    kerung ,des Feindlandes, ilie Brechung

    des

    Wider.

    standswillens sollen durch schwerste Bomben.

    angriffe auf Stdte und Industrieanlagen erreicht

    werden.

    Untersttzt

    wel'den diese Angriffe

    durch

    Sabotageakte und Whlarbeit der Fa l l s chi r m.

    s p r in ge r die in groer Zahl ber den Feind.

    gebieten eingesetzt werden und ,die sowohl fr

    politische Zersetzungsarbeit als auch als Pioniere

    ausgebildet sind, um Sprengungen und Zerstrun.

    gen aller Art ausfhren zu knnen. Jedem

    schweren Fliegerkorps der operativen

    sowjet.

    russischen Luftarmee ist eine

    "D

    es

    san t"

    B r i

    g a d e

    3

    ) zugeteilt. Eine derartige Brigade

    besteht

    aus etwa 60 Transport. und Groflugzeugen, die

    Zum Einsatz von Luftlandungstruppen wie von

    Fallschirmschtzen dienen knnen. Ein einziges

    Transportgroflugzeug

    ist in

    der

    Lage,

    60

    bis

    100

    Mann aufzunehmen; auf einem einzigen Feindflug

    knnen somit bis

    rund

    5000 Mann von einer

    Dessant.Brigade zum Gegner hinberbefrdert

    und auf seinem

    Gebiet

    abgesetzt werden.

    Im Falle eines Krieges mit der Sowjetunion

    hat

    sich ,der Luftschutz somit nicht nur auf heftige

    Luftangriffe auf Stdte

    und

    Drfer, sondern auch

    auf die nicht zu unterschtzende

    Gefahr

    des Ab.

    setzens von Fallschirmtruppen und Luftinfanterie

    einzurichten, namentlich in Gegenden, die wellig

    besiedelt sind und abseits der groen

    Verkehrs.

    wege liegen.

    Die Urteile ber Wert

    und

    Unwert der Fall.

    schirmtruppen sind heute noch

    uneinheitlich.

    Sicher ist jedoch, 'da der Zukunftskrieg diese

    neueste Waffe in

    Front

    und

    Heimat

    zum Einsatz

    bringen wird.

    Die Durchfhrung der Luftangriffe.

    Im Weltkriege

    kannte

    das

    Hinterland nur

    S t

    .

    run

    g

    s an

    g r i f f e feindlicher Flieger;

    sie

    wur.

    den auf alle fr Luftangriffe geeigneten Objekte

    gettigt und waren meist von der

    Wetterlage

    abhngig. Im Zukunftskrieg

    werden

    die meisten

    Luftangriffe als Ver n

    i ch t un

    g

    s an

    g r i f f e

    Tag und

    Nacht

    ohne

    Unterbrechung

    durchgefhrt

    werden, bis die

    Objekte

    vllig

    zerstrt

    sind.

    Die Bomber sind zu iliesen Angriffen in groen

    Verbnden zu mehreren Geschwadern, 60 bis 100

    und mehr Flugzeuge, in straffer Formation ge.

    ordnet. Im Luftkampf

    mit

    feindlichen Jagdflug.

    zeugen nehmen beispielsweise die sowjetrussi.

    schen Bomber besondere Angriffs. oder

    Verteidb

    gungsformationen ein; im feindlichen Flakfeuer

    z i ~ h n sich die

    Verbnde

    auseinander, um sofort

    WIeder dicht aufzuschlieen, wenn die feindlichen

    Angriffe abgewehrt sind

    und

    die

    Zone

    der Flaks

    durchflogen ist.

    Bedeckter Himmel ist heute kein Hindernis fr

    die

    Ausfhrung von

    Bombenflgen mehr.

    Die

    Ausrstung der Bombenflugzeuge mit Blindflug.

    g ~ r t ermglicht das Durchstoen selbst sehr

    dIcker Wolkenschichten.

    Der

    Marschflug eines

    Verbandes ber einer geschlossenen Wolkendecke

    erfolgt meist ,derart,

    da

    die ber der

    Wolken.

    decke fli egenden Geschwader ein einzelnes Flug.

    )

    Wosduschno

    d

    . . . .n na;a

    Ibrigada.

    zeug oder eine Kette dicht unterhalb

    der

    Wolken.

    decke

    fliegen lassen, denen ,die Aufgabe zufllt,

    sowoh

    l die Ortung

    des

    ber ihnen fliegenden Ge.

    schwaders zu untersttzen als auch alle fr die

    Durchfhrung des

    Angriffes

    wichtigen Vorgnge

    auf der Erde wie in der Luft zu beobachten und

    entsprechende Warnungen ,durch FT. oder Sprech.

    funk an

    das

    Fhrerflugzeug des Verbandes ,durch.

    zugeben. Diesem einzelnen Flugzeug bzw . der

    Kette fllt

    ferner

    die Aufgabe zu, in einer

    Ent.

    fernung

    von etwa

    30

    km vor dem Ziel

    den

    Born.

    benprobeabwurf durchzufhren, um entsprechende

    Korrekturen vornehmen zu knnen. Die Ergeb.

    nisse des Abwurfs wel'den ,dem

    Verbandsfhrer.

    flugzeug mitgeteilt. Fliegt ,der

    Verband

    bei klarem

    Wetter ohne dieses "Auge

    unter

    den Wolken",

    so wird der Probeabwurf von mehreren Flugzeu.

    gen des

    Verbandes

    auf einer vor dem Flug fest.

    gelegten "Kontrollstrecke" vorgenommen. Ein ein.

    zeIn fliegendes schweres Bombenflugzeug bzw.

    eine einzelne

    Kette

    unterhalb einer geschlossenen

    Wolkendecke knnen somit auf den Flug eines

    starken

    Bomberverbandes

    ber

    den Wolken hin.

    deuten, wie

    berhaupt

    einzelne Flugzeuge auch

    bei guten

    Wetterverhltnissen

    die

    Gefahr

    des An.

    fluges von Bombenverbnden anknden; schickt

    doch der Bombenverband

    einzelne Flugzeuge

    100

    his

    150

    km voraus,

    um ber

    die Wetter.

    und

    Windverhltnisse auf

    dem

    Marschweg

    und

    ber

    dem Angriffsraum

    orientiert zu

    werden;

    einzelne

    Flugzeuge bernehmen

    auch

    die Sicherung der

    Flanken, meist in einem

    Abstand

    von 30 bis

    75

    km.

    Vor

    Erreichen des Angriffsraumes gehen (wie

    die sowjetrussische Vorschrift dies befiehlt) ,die

    einzelnen Geschwader des

    Verbandes

    in den

    "Kampfkurs", d h. sie zweigen geschwaderweise

    ab, um

    das Ziel von den

    ve r

    s

    chi

    e

    cl

    e n s t e n

    Angriffsrichtungen aus anzufliegen

    und unter

    Bombenabwurf zu nehmen. Sofort hinter dem An.

    griffsraum schlieen sich die

    Geschwader

    wieder

    zusammen

    und

    treten in dichten Marschfor.

    mationen den Rckflug an.

    Aber

    auch der Anflug

    und der Angriff aus e in

    erRichtung

    sind mg.

    lich; in

    diesem

    Fall

    wird meist

    eine Staffelung

    des Verbandes in der Hhe

    vorgenommen. Zur

    Irrefhrung

    des Gegners werden hufig S c h

    ein.

    o per a t

    ion

    e n auf Objekte

    vorgenommen,

    die

    von

    dem

    Ziel, dem ,

    der

    Hauptangriff

    zugedacht

    ist.

    100

    bis

    150

    km entfernt liegen,

    um

    die feind.

    lichen Jagdflieger

    von dem

    Schutz des

    Haupt.

    objektes

    abzuziehen.

    Ebenso ndern

    geschlossene

    Fliegerverbnde ihren

    Kurs,

    um den

    Gegner ber

    das

    Angriffsziel im

    unklaren

    zu lassen.

    Als ,durchschnittliche

    Hhe

    des Bombenabwur.

    fes

    kann mit

    1000 bis 2500 m gerechnet werden.

    Aus niedrigerer

    Hhe

    greifen nur die S t u r z

    born

    be

    r an; sie nehmen ihr Angriffsobjekt im

    Sturzflug und lsen erst dicht

    darber

    ihre

    Bombe, ,die wie ein

    gesteuerter Torpedo auf

    das

    Ziel jagt. Derartige

    Angriffe

    erfolgen auerordent.

    lich

    berraschend, da

    Sturzkampfflugzeuge

    aus

    groer

    Hhe herabstoen und

    schnell wieder

    Hhe gewinnen

    knnen, nachdem

    sie

    sich ihrer

    Bombenlast entledigt

    haben.

    Der berraschend

    ausgefhrte Angriff erschwert

    die Abwehr

    und

    kann

    daher nur durch

    sorgsamstes

    Absuchen des

    Luftraumes bei

    Fliegergerusch

    rechtzeitig

    abge-

    wehrt

    werden.

    Sturzkampfflugzeuge tragen eine

    oder

    mehrere

    Bomben

    von meist

    groem

    Ge.

    wicht; Sturzangriffe

    sind

    von einzelnen Flugzeu.

    gen oder auch

    von kleineren

    Formationen zu er.

    warten.

    47

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    8/32

    Der

    L u f t k r i e g de r Z u k u n f t

    wi r

    d

    ke i n e Un t e r b r e c h u n g du r ch

    die

    Ta .

    ge

    s z e i t e n k e n n e n,

    der rollende

    Angriff ,

    d. h.

    der

    ununterbrochene

    Abwurf von Bomben

    auf

    Objekte

    im

    feindlichen Hinterland, wird

    auch

    bei Nacht

    keine Einschrnkung erfahren. Die

    Dunkelheit der

    Naeht

    vermindert

    fr den

    An

    .

    greifer ,die Gefahr durch Jagdfliegerangriffe

    und

    erschwert

    die

    Abwehrttigkeit der feindlichen

    Flaks.

    Nachtbombenangriffe werden daher

    -

    wie

    bereits im Weltkriege

    -

    besonders bevorzugt

    werden.

    Angriffsraum und

    Bombenmengen.

    Um

    deutlich zu

    machen, mit

    welchen

    Eindring

    .

    tiefen

    der Bombenflugzeuge

    zu

    rechnen

    sein

    wird

    und w,ie

    ,die

    mitgefhrten Bombenlasten sich ver

    .

    krzend auf

    die

    Eindringtiefe

    auswirken, sei

    nach.

    stehende Tabelle aufgefhrt,

    aus

    welcher

    das

    Ver.

    hltnis von Bombenlast zu

    Eindringtiefe

    beispiels.

    weise der sowjetrussischen

    schweren

    Bombenflug.

    zeuge ersichtlich ist:

    Bomhenl in t bei

    Marschge-

    Gipfel-

    Typ

    einer indringtiefe von

    schwindig -

    hhe

    400

    1

    600

    1

    800

    1

    '000

    keit

    km

    km km

    km

    km

    /

    Std.

    m

    Leichte Bomber

    R

    6

    700

    210 6000

    TB 1

    500

    -

    440

    9000

    Schwere Bomber

    TB3

    .

    -

    1200

    1000 200

    280 5600

    TB 6

    -

    2500

    2000

    1800

    340

    8500

    Eine

    Brigade

    der

    sowjetrussischen schweren

    Bombenflugzeuge des

    Typs

    TB

    6,

    von

    den

    Flug.

    hfen in den Grenzgebieten der Militrbezirke

    Leningrad oder Weiruland in 5000 m Hhe auf

    Ostpreuen angesetzt, erreicht bei gnstigem

    W,inde in 2% Stunden nach einem Marschflug von

    800 km Knigsberg

    und

    kann auf die

    Stadt

    je

    Flugzeug 2000 kg Bomben abwerfen. Wenn die

    Brigade aus 80 Flugzeugen bestnde, so wrden

    auf das Stadtgebiet 160 t Bomben niedergehen.

    Die Erfolge eines ,derartigen Angriffes auf ein

    dichtbesiedeltes

    Stadtgebiet wren

    von

    so kata .

    strophalem Ausma, da ein

    Groteil

    der Bevl.

    kerung unter den Trmmern

    der Stadt

    verscht .

    tet

    wrde und von der

    Wiederherstellung auch

    nur

    eines

    einigermaen normalen Lebens

    in

    der

    Stadt

    keine Rede

    mehr

    sein knnte. Ein konzen.

    trierter

    Angriff der zu 75 v. H.

    eingesetzten

    operativen Luftwaffe der

    Roten Armee

    auf das

    gesamte ostpreuische

    Gebiet wJ. lde

    etwa 2000

    Tonnen Bomben

    auf

    Stdte und Drfer

    herab :

    regnen

    lassen.

    Wenn

    es

    nach einem derartigen Angriff und

    einem

    unmittelbar

    anschlieenden Einbruch der

    Panzerverbnde der Roten Armee

    gelingen

    knnte, Ostpreuen

    zu

    besetzen

    und

    dortselbst

    Sttzpunkte

    fr

    die oper

    ,

    ative Luftarmee

    zu

    schaffen, so wJ. lden

    Berlin

    und

    das

    ganze

    stlich

    der

    Linie

    Bremen-Ulm

    liegende Reichsgebiet

    derartigen Luftangriffen ausgesetzt sein.

    Die Zusammenarbeit der

    Roten

    Luftflotte

    mit

    der

    verbndeten franzsischen Luftarmee

    ist

    bei

    dem

    vorstehenden Beisp.iel

    der Wirkungsmg:

    lichkeiten auslndischer

    Luftstreitkrfte ~ e g e n

    Deutschland

    auer Betracht

    gelassen

    wor

    ,

    den;

    ein

    nur 75 v. H. ,

    der Gesamtstrke betragender

    Ein:

    satz ,

    der franzsischen

    operativen

    Luftflotte

    wr'de

    48

    das tglich

    auf

    deutsches Gebiet niederfallende

    Bombengewicht um

    1400 t a u f 3400 t erhhen.

    Das

    wrde

    dem

    f n

    t

    e n T

    e i l

    des w h

    r e nd

    des ganz en W e l tk r i e g e s von de r

    f r a n z s i s c h e n eng l i s c h en und r u s .

    s i s c h en

    Lu f twa f f e

    ~ n s g e s a m t

    ab :

    g ewo r f e n e n Bomb e n g ew i c h t e s en t :

    s

    p

    r e c

    h

    e n.

    Es ist selbstverstndlich, da Angriffe

    der

    ge:

    samten

    operativen

    Luftwaffe

    nur

    zu

    Beginn eines

    Krieges mglich sind. Schon die

    nchsten Tage

    nach einem derartigen Einsatz werden - durch

    . . Verluste

    und

    Materialverbrauch bedingt - nur

    noch Angriffe von Teilen der Luftarmee mglich

    machen.

    .Bomben und Kampfstoffe.

    Die von

    den Bombenflugzeugen

    mitgefhrte

    Bombenmunition

    wird

    unterschieden nach Explo

    :

    siv:

    (Brisanz:) und

    chemischen Bomben, die

    sich

    wieder in

    Brand

    :

    und Gasbomben unterteilen.

    Die dnnwandige B r i s a n z b

    0

    m b e, ,die zu

    etwa

    50 v.

    H. ihres

    Gewichtes

    aus

    Sprengstoff

    besteht,

    ist

    der wichtigste Typ der Explosiv:

    bombe. Die Brisanzbombe ist mit einer Zndvor.

    richtung versehen, die entweder sofortige oder

    verzgerte Zndung bewirkt. Die auf Sekunden,

    Minuten oder Stunden verzgerte

    Zndung ist

    in.

    sofern besonders gefhrlich und fr die Arbeiten

    des Luftschutzes strend, als sie Aufrumunl1s:

    und

    Rettungsaktionen in

    weitem Umfange unmg:

    lich macht. Blindgnger

    knnen

    im

    Zukunfts

    :

    kriege immer Bomben mit Verzgerung sein. Die

    Brisanzbomben haben

    ihre grte

    W.jrksamkeit

    gegen Material

    von

    groer Widerstandsfhigkeit,

    also gegen Kunstbauten,

    Gebude

    usw.

    Die

    B r an d b

    0

    m b e

    wird ihren Zweck be:

    sonders

    in

    Verbindung

    mit 'der

    Brisanzbombe

    er:

    fllen, wenn ,diese

    ihr Zerstrungswerk

    getan

    ha t

    ,

    aber auch die vorzugsweise Verwendung von

    Brandbomben

    kann

    groe

    Verheerungen in

    einem

    Stadtgebiet,

    in industriellen Anlagen und

    Muni:

    tionswerksttten und :lagern

    anrichten.

    Die

    grte

    Wirkung

    wird in einer

    Verbindung von

    Explosiv:,

    Brand: und Gas

    born

    ben

    zu suchen

    sein.

    ber

    die Wi r

    kung von

    Luftangriffen.

    Ober

    die

    Wirkung von

    Bombenangriffen im all.

    gemeinen

    gehen

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    9/32

    schnitt. Wenn im

    Verlauf

    des Krieges auch ein

    Frontabschnitt nach dem anderen

    in zeitlichen

    Ab

    tnden

    zertrommelt wurde

    ,

    so war

    n alle

    diese Aktionen doch

    nur

    gegen die k m p

    fe n d e

    Masse und

    das dort e

    ingesetzte

    Material

    gerichtet. Waren die

    Kmpfer

    gefallen,

    so

    fllten

    neue ihren Pl

    atz;

    war das

    Material

    vernic

    ht

    et, so

    wurde

    es fortlaufend

    durch

    neues ersetzt.

    Der

    Angriff an der Front richtete sich

    also

    gegen e

    inen

    T

    ei

    l ,des gegnerisch

    en

    Widerstands

    .

    organismus. D er

    totale

    Krieg

    d a g e ~ e n

    der

    Ein.

    satz der

    Luftwaffe gegen

    das Hinterland

    des

    Gegner:;,

    richtet

    sich gegen

    dessen

    g e

    s am

    t e n

    staat

    li

    chen und wirtschaftlichen Organismus,

    zer .

    strt die

    Kraftquellen

    und

    die

    Lebensnerven

    des

    Feindeslandes.

    Die Hinweise auf

    die geringe

    Wir

    .

    kung

    der Bombenangriffe auf das Hinterland wh

    .

    rend des Weltkdeges sind verfeh

    lt . Die

    heutigen

    Leistungcn

    der

    Flugzeuge

    und

    die Wirkung

    der

    Bombenmunition

    lassen sich

    mit dcn

    Leistungs.

    mglichkeiten

    der

    Flugwaffe aus dem

    Weltkrie

    ge

    nicht mchr vergleichen.

    Ocr It a liener F u c e in i schrieb in . Rivis ta

    Aeronaut

    ica ,

    Oktoberheft

    1935:

    ..

    Die Luftwaffe

    ist

    einem frchterlichen Mittel ver

    gleichbar,

    welches dann

    ,

    wenn

    es ganz

    auf

    ein

    Glied

    ge

    langt,

    den Brand hervorruft und

    die

    Amputation

    er

    forcle

    rl

    ich

    macht

    und

    schlielich zum

    Tode

    fhrt.

    Je kraftvoller der Wirtschaftsor

    ganismus,

    je solider

    die

    Kultur

    ,

    desto tiefgreifender und nachhaltiger

    ge

    staltet

    sich die

    zerstrende

    Wirkung des totalen

    Krieges.

    Darum

    ist es notwe

    nd ig

    den

    wahrscheinlichen

    Gegner

    VOn morgen zu kennen, den politischen

    Tatsachen

    ins

    Auge zu sehen und

    bereit

    zu sein.

    Rckschlsse auf

    den

    Luftschu

    tz

    .

    Im Ra

    hmen

    d

    er

    Abwehrorganisation

    fall

    en dem

    L u

    f

    t s c h u t z

    Aufgaben der chulungsarbeit

    von

    gr

    oe

    m

    Ausmae und umfan

    greicher

    Viel.

    ge taltigkeit zu; die Gre

    der dem Luftschut

    z

    erwac

    h

    sende

    n

    Verantwortung

    erford e

    rt

    ei

    ne enge

    Zusammenarbeit

    mit der

    Luftwaffe, um

    deren

    Kenntnis von dem operativen

    und

    taktischen

    Einsatz

    schwerer Bombenverbnde

    als

    Grundlage

    fr die Arbeit ,des

    Luftschutzes dienstbar

    zu

    machen.

    Je

    enger

    das Zusammenwirken beider sich

    ge.

    sta

    lt

    et, um

    so grer ist

    die

    Gewhr,

    im

    Kriegs.

    falle

    den

    feindlichen

    Sto

    in ,

    das

    Herz

    der

    Nation

    abzuschlagen,

    und

    um so

    grer auch wird das

    Wagnis

    sein,

    einen

    Krieg gegen D

    eutsch

    l

    and

    zu

    beginnen

    .

    Nietzsches Wort, da

    das

    Paradies

    unter dem Schatten der Schwerter

    sei,

    hat heute

    -

    mehr

    als

    jema

    ls - Bedeutung. Haben

    frher

    nur

    die

    Waffentrger den

    Bestand

    des Friedens

    durch

    stete

    Kampfbereitschaft

    zu

    ichern gehabt,

    so

    ist

    dies

    heute angesichts

    der

    Gefahr

    des

    totalen

    Krieges

    Aufgabe

    des

    gesamten Volkes;

    seine

    Mit.

    a

    rbeit an der Abwehr

    der

    Gefahren des totalen

    Krieges ist

    nationale

    Pflicht.

    Als

    Marschall

    B ad

    . o g I

    ionach

    ,

    dem

    siegreichen

    Abschlu

    des

    Feldzuges in

    Abessinien

    seine

    Erfahrungen

    und

    Gedank

    en

    ber den soeben

    b

    ecndeten

    Krieg

    in

    seinem La

    guerra d'Etiopia

    betitelten Werk

    niederlegte.

    sprach

    er

    sich ber

    die

    E r f a h r u n ~ e n

    in einer Weise aus, die fr jede

    vom

    Kriege

    be

    drohte oder

    im

    Krieg stehende

    Nation

    richtung.

    weisend ist; die Worte Badoglio seien -deshalb

    an den Sch lu der

    vorstehenden,

    ,den

    totalen

    Krieg

    der

    Zukunft beh

    andel

    nd en

    Ausfhrungen

    ges tellt:

    ,,0 i c V i s ion e in e s h eu t i

    gen K r

    i e g es

    k a n n

    n i c h t

    a n d e r s a ls die

    se i n , -

    d a

    der h a r m o n i c h

    z u s a m m e n g e f a t e

    E i n s a t z

    a l l e r

    b e w a f f n e t e n u n d

    u n .

    b

    e w a f f n e t e n K r f t e

    -

    d u r c h

    s t a r k e

    k a m e r a d s c h a f t l i c h e B a n d e

    eng

    zu .

    sa

    mm en g es ch lo s s en -

    u n t e r der F h .

    ru n g

    e

    in

    es e i n z i

    gen B e f e h l s h a b e r s

    s te h t

    ,

    d e s s e n G e d a n k e n

    s ic h a u s .

    sc hli e

    l i ch e in em

    e inz i l en Zi e l zu .

    wen

    d e n : d em S ie

    g "

    Gedanken zur nlage vo Luftschutzplanspielen

    Hauptmann

    der

    Schutzpolizei K e i l n e r ,

    Dortmund

    achstehende

    A rb

    eit

    e

    nth

    lt

    einige zweck

    mige Anr egun gen, wenn sie auch das gesamte

    Problem nicht

    erschpft. Als

    Teilbeitrag ist

    sie

    jedenfalls wertvoll. D. chriftlt

    g.

    Es ist

    kein Geheimnis

    ,

    da

    die L u f t s c h u t z

    p I

    ans pie

    1e allerorts

    verschiedenartig

    angelegt

    und durchgespielt

    werden.

    Dieser Mangel an Ein.

    heitlichkeit,

    der

    gewi

    der

    Sache

    nicht

    frderlich

    ist,

    beruht auf

    dem Fehlen einheitlioher

    Vorschrif

    .

    ten und

    Richtlinien, wIe ja

    berhaupt

    in vielen

    Dingen

    des Luftschutzes eine

    Einheitlichkeit

    noch

    nicht

    erreicht werden konnte, da

    erst die

    dazu

    notwendigen Erfahrungen gesammelt werden m

    sen.

    Auch

    in

    der Luftschutzliteratur

    findet

    man

    eine

    zusammengefate

    Aufstellung

    ber Richt

    .

    linien

    zur Anlage von

    Planspielen

    nicht; nur

    hin

    und wieder stt man auf

    Hinweis

    e,

    da oder

    wie

    etwas

    in

    Planspie

    l

    en

    zu .ben sei.

    Im folge

    nden

    bin ich

    bemht,

    die

    nach meiner

    Ansicht und Erfahrung

    wichtigsten Gesichts.

    Punkte fr die

    An

    lage von Luftschutzplanspielen

    zusamm enzustel len.

    Das

    Er

    te

    und

    Wichtigste

    bei

    der Anlage

    eines

    Luftscbutzplan pieles ist die Festlegung des

    S pie I z w

    ec

    k

    es.

    Ich

    halt

    e es fr angebracht,

    zwei

    Arten

    von Planspielen zu unterscheiden,

    1. das Bele

    hrun

    gsplanspiel

    2. das Fhrungsplanspiel.

    Da B e l

    e h r

    u n g s p 1

    ans pi

    e 1

    hat

    d

    en

    Zweck,

    die

    Luftsohutzstbe und

    die

    Fachsparten

    .

    fhrer

    in ihr

    Aufgabengebiet

    einzuweisen

    und mit

    ihren Aufgaben

    vertraut zu

    machen.

    Belehrung .

    planspiele

    sind grundstzlich

    als Anfang

    der Aus.

    bildung bei

    ungebtem Personal

    ,

    aber auch

    bei

    ge

    bt

    em

    Personal zur Frderung ihrer Luftschutz.

    ke

    nntni se

    und

    zur ammlung

    von

    Erfahrungen

    ber

    bes

    timmte Manahm

    en

    abzuhalten

    (z.

    B.

    Be.

    whrung

    d

    er

    Luftschutzor

    ga

    nisation

    eines

    Ort

    es,

    Manahmen bei noch nicht

    ge

    bten

    Lagen).

    Belehrungsplanspiele

    so

    llt en nicht zeitmig ab.

    laufen, al 0

    nicht

    unter E

    inhaltung

    der

    im

    Ein .

    lagenplan festgelegten

    Zeiten,

    sondern es ist

    zweckmiger, auftretende Fragen sofort zu

    kl .

    ren,

    Erluterungen

    und Korrekturen jederzeit ein.

    49

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    10/32

    zuschalten und gegebenenfalls auch zwischendurch

    kurze Belehrungen, unter Umstnden sogar kurze

    Vortrge einzulegen.

    Das

    Belehrungsplanspiel

    soll also,

    wie sein

    ame sagt, grundstzlich die Beteiligten ber die

    Dinge des

    Luftschutzes

    belehren.

    Im Gegensatz zum Belehrungsplanspiel

    soll

    das

    F h

    run

    g s p 1ans p i e 1

    unter Voraussetzung

    ausreichender Kenntnisse bei den Fachsparten.

    und

    Dienststellenfhrern diese in

    der

    Beurteilung

    von

    Luftschutzlagen, in der Entschlufassung

    und der Befehlsgebung schulen. Dieser

    Zweck

    macht

    es

    erforderlich,

    da

    das Fhrungsplanspicl

    ohne jede

    vermeidbare Unterbrechung, den Zei

    .

    ten des

    Einlagenplanes entsprechend, abluft. Im

    Fhrungsplanspiel mu ernstfallmig

    gespielt

    werden,

    d. h. die

    Stbe und Fachspartenfhrer

    mssen

    geschult werden, schnell und unter

    schwie

    .

    rigen Umstnden zu

    arbeiten,

    z.

    B

    bei einer kurz .

    zeitigen

    Aufeinanderfolge

    oder

    Anhufung

    ein .

    gehender Schadensmeldungen.

    Nach der Festlegung des Spielzweckes ist ein

    geeignetes

    Ge l n d e fr den Spielverlauf aus.

    zuwhlen.

    Das Gelnde ist so

    zu whlen,

    da der

    Spielzweck voll erreicht werden kann. Es hat nur

    Zweck, solches Gelnde zu whlen, das dem an .

    greifenden Luftgegner voraussichtlich ein lohnen .

    des

    Ziel

    bietet und durch

    ihn tatschlich gefhrdet

    ist (Stadtteile,

    Werke,

    Verkehrsanlagen). Einge.

    hendes Studium des Stadtplanes und ntigenfalls

    Ortsbesichtigung

    sind

    hierbei unerllich. Weiter.

    hin ist es notwendig, da der das Planspiel An .

    legende einmal

    den

    wahrscheinlichen

    Verlauf

    eines

    Luftangriffes auf den ausgewhlten Gelndeteil

    berdenkt

    und

    die

    Auswirkungen

    der entstande.

    nen

    Schden ermit.

    Nunmehr

    ist

    der

    Ve r lau

    des Planspieles

    festzulegen. I-Herbei ist

    grundstzlich

    zu

    berck.

    sichtigen,

    da

    1 nicht

    zuviel

    in

    ein

    Planspiel

    hineingelegt

    werden darf;

    es

    ist zweckmiger,

    wenig zu

    bringen,

    das

    wenige aber bis

    in

    alle Einzel.

    heiten

    durchzuspielen;

    2.

    nur kriegsmige Darstellung

    und

    Durch

    .

    spielung

    Zweck haben.

    Zur Festlegung

    des Planspielverlaufs gehren:

    1 die Lage,

    2.

    der Strungsplan,

    3.

    der Einlagenplan.

    Die Lag e kann ganz allgemein als allgemeine

    Lage

    gefat wer

    ,

    den

    .

    Von

    einer

    besonderen

    Lage kann meist abgesehen werden . Wird eine

    ~ e s o n d e r ~ Lage gebracht,

    so enthlt

    sie

    Angaben

    l b e ~

    bereits stattgehabte Luftangriffe, angerichtete

    Schaden,

    Personal. oder

    Materialausfall. Wesent.

    lich

    jedoch

    ist es, in der Lage

    oder

    als

    Zusatz

    Angaben ber

    die beim Planspiel

    anzunehmende

    Wetterlage zu

    machen (Windrichtung

    und

    .strke,

    Nebel, Regen u. a.).

    Der

    S t r un g s p I

    an

    soll die

    Strke

    des an .

    greifer:den

    Gegners und seine Ausrstung mit den

    verschIedenen Bombenarten enthalten.

    In ihm ist

    sodann eine Berechnung

    der

    durch

    den

    Bomben

    .

    abwurf entstandenen Schden

    aufzustellcn und

    festzustellen,

    wie

    viele

    SchadensteIlen

    endgltig

    vom

    Sicherheits. und

    Hilfsdienst,

    Werkluftschutz,

    Selbstschutz

    usw. zu

    bekmpfen

    sind.

    Diese

    Be.

    rechnung darf

    keinesfalls eine

    willkrliche sein,

    vielmehr sind im Strungsplan die taktischen

    Grundstze der Luftkriegfhrung und die vor .

    aussichtlichen Angriffsmittel streng

    zu

    berck.

    sichtigen.

    15

    Der Ein 1a gen p I a n enthlt die

    einzelnen

    Einlagen, deren Behandlung den eigentlichen Spiel

    yerlauf darstellt. Die

    Einlagen

    sind,

    wenn

    sie

    Ihren

    Zweck erreichen sollen, so zu whlen und

    abzufassen,

    da

    sie die

    Fhrer

    vor Entschlsse

    stellen und zu Manahmen zwingen. Sie sind ent.

    sprechend der wirklichen voraussichtlichen An.

    griffsdauer auf kurze Zeit (Minuten) zusammen

    zudrngen. Sie drfen nicht schematisch

    an

    e

    in.

    an.dergereiht sein und sich nicht wiederholen, viel.

    mehr ist

    durch

    hufige

    Abwechslung

    jede

    Gelegen.

    heit zur Belebung des Spielverlaufs zu benutzen.

    Zweckmig

    ist es, Reibungen zu schaffen, um

    alle Beteiligten zur

    Mitarbeit

    und zum Arbeiten

    U 1ter

    erschwerten

    Umstnden zu zwingen

    z.

    B

    Fhrer

    _, Personal.

    oder

    Materialausfall, Versagen

    des Fernsprechnetzes). Anzustreben ist es, die

    Einlagen

    so

    zu

    gestalten, da der

    Spielverlauf a .

    mhlich eine Steigerung

    erfhrt

    und schlielich

    seinen Hhepunkt erreicht.

    Nicht

    ohne

    Bedeutung ist

    die

    Auswahl

    eies

    Zeitpunktes, an

    eiern

    das Planspiel be

    end e t

    oder abgebrochen wird.

    Es empfiehlt sich

    nicht,

    diesen Zeitpunkt beliebig zu whlen,

    vielmehr

    soll

    das Planspiel erst beendet

    werden,

    wenn

    ein ge.

    wisser Abschlu

    erreicht ist.

    Wenn auch

    elie

    FestlegungeIes Spielzweckes, des

    Gelndes

    und des Spielverlaufs den wesentlichen

    Teil eier Anlage eines

    Planspieles

    bildet, so dr.

    fcn doch einige Auerlichkeiten nicht unberck-

    sichtigt bleiben,

    da

    bekanntlich auch diese unter

    Umstnden von nicht unerheblicher Bedeutung

    sein knnen:

    Eine abschlieende B es p r e c h u n g erbrigt

    sich

    bei

    Belehrungsplanspielen, da ja

    das zu Be.

    sprechende

    im

    Verlauf

    des Spieles errtert wor.

    d e ~ ist

    und

    nur Wiederholungen mglich sind, elie

    meIst

    ihren

    Zweck

    verfehlen.

    Es

    gengen

    also bei

    Belehrungsplanspielen

    einige

    kurze

    abschlieende

    \Vorte. Bei Fhrungsplanspielen dagegen, die

    ja

    nicht

    durch Errterungen unterbrochen

    werden,

    mssen abschlieende Besprechungen

    abgehalten

    werden, Wenn der Spielzweck wirklich erreicht

    werden

    soll. Unter

    Umstnden empfiehlt

    es sich,

    das

    beim Planspiel gesammelte

    Material

    zunchst

    zu sichten

    und in geeigneter Form

    zusammenzu.

    stellen un

    ld die

    Besprechung

    einige

    Tage

    spter

    abzuhalten.

    Der

    0 r t der Abhaltung ,des Planspieles soll

    ein

    Raum

    in

    ausreichender

    Gre

    mit guter

    Akustik

    sein.

    Die

    Beteiligten

    mssen bersichtlich

    placiert werden, ohne sich

    ,

    dabei

    in

    einem

    zu

    gro.

    en Raum zu verlieren.

    Der

    Spielleiter mu von

    allen Beteiligten gesehen und gehrt werden kn.

    nen. Die Luftschutzdienststellen

    (gegebenenfa ll

    s

    auch Schadenstellen) mssen kenntlich gemacht

    ur:d. getrennt placiert sein;

    sie

    sollen sich gegen.

    seltlg sehen und gut verstndigen knnen.

    Die

    Zahl der am Spiel selbst unbeteiligten Zuhrer

    soll auf das geringste Ma beschrnkt werden.

    Das

    ns c

    hau

    u n g s m a t e r i a l bei Plan .

    spielen

    ist hufig

    ein

    Sorgenkind.

    Es

    drfen

    zweckmig

    Karten oder Kartenausschnitte nur

    in solchem

    Mastab

    und

    solcher

    Gre

    verwendet

    werden,

    da

    die

    Markierung der

    SchadensteIlen

    u.nd

    des.

    Krfteeinsatzes fr alle Beteiligten gut

    SIchtbar ISt.

    Als sehr zweckmig

    hierfr hat sich

    die

    Benutzung von Bildwerfern

    erwiesen.

    Darber hinaus mu jede Luftschutzdienststel c

    und. jeder h r ~ r mit seinem kriegsmigen A r .

    bel t sm a

    t

    e r I a I versehen sein (Karte, Markie.

    rungsmaterial, Befehls.

    und

    Meldeformulare usw.).

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    11/32

    Uberprfung in r roalarmanlage

    Hauptmann

    der

    Schutzpolizei

    OUo

    Wal t h e r Weimar

    Die

    Ausrstung

    der Luftschutzorte 1 Ordnung

    mit G

    ro

    a I

    a rm

    a n

    l ag

    e n

    ersc

    hli

    et

    fr die

    in

    Frage kommenden Polizeiverwaltungen neue

    und

    weite Aufgabengebiete. Anlagen,

    die

    in

    cin ammenarbeit mit den Nachbarrevieren ntig, um

    an

    dcn

    Reviergrenzen

    klare

    Verhltni

    sse

    zu s c h a f ~

    fcn, da die A

    larmb

    ereiche sich naturgem

    nicht

    mit

    den

    Reviergrenz

    en

    decken.

    Untcr

    Beachtung dieser Gesichtspunkte k o n n ~

    ten die Posten 1, 2 und 3 fr den Bereich jeder

    Sirene

    an Hand

    der Karte

    ohne weiteres

    f e s t g e

    leg t und ein geeigneter

    Ort

    fr

    den Posten

    4

    mittelt

    werden,

    dessen freie Wahl sich bestens

    bewhrte

    da fast

    jedes

    Revi

    er

    an den

    l a r m b e

    d i n g u n g e ~

    eines best

    immten Ortes

    b n d e

    teressiert war so wur

    ,den Sammelschutzraume,

    I1rere Betriebe, Schulen u. dgl. ausgesucht, meist

    Orte,

    an denen die Verhltnisse besonders

    schwi er ig lagen.

    mtliche von den Revieren gemeldeten S t a n d

    or te f gten sich zu einem geschlossenen Bild z u ~

    sa mmen als sie in einen Plan ,des gesa

    mt

    en

    A l a r m b ~ z i r k e s eingezeichnet wurden. Bei dieser

    Ge

    legenh eit wurden sie n ~ c h ~ a l s auf.

    ihre

    G e ~

    eigne

    theit

    im einzelnen und Ihrer B h u n

    einander im Rahmen des Ganzen gepruft und , s o ~

    weit erfor,d

    er

    lich, korrig

    iert

    . E

    ntspr

    eche

    nd

    dem

    etz der A

    larm

    ger te war damit der ganze

    Alarmbezirk

    vo

    n einem regelmigen und lcken.

    1

    en

    Postennetz ber pannt, an dessen Grenz

    en

    die Landposten der Schutzpolizei eingesetzt

    waren, um gleichzeitig den t a t s h l i c ~ e n Verlauf

    der akustischen Alarmgrenze und dIe absolute

    Reichweite

    der Alarmwirkung

    festzus tellen .

    Oie

    B e

    0

    b

    ach

    t un

    ge

    n

    der

    vier

    Posten

    im

    Bereich jeder S i r e n ~ sollten Beurteilung

    v e r ~

    schie

    dener Fragen

    dIenen,

    namhch

    Posten r . 1:

    Luft

    ,

    die

    Sirene bei

    Au s

    ls

    un

    g

    oder

    schw eig t

    sie? Arbei.tet ~ i e h l e r ~

    . r e i

    d. h. g

    ibt sie das

    JeweIls ausge l

    oste

    ignal ab ,

    luft

    sie regelmig

    und

    ohn e nterbrechung,

    setzt

    sie

    recht

    zei tig ein und aus?

    Posten r. 2: Is t die A larmwirkung an den e

    nt f

    ern -

    testen Punkten des Wirkungsbereiches

    ausre ichend?

    Posten

    Nr.

    3: In welchem Mae wirkt sich s ta

    rk

    er

    V e r k e h r s ~ r m au f di e lar mwi rkun g

    aus? Drin gt das A

    larm

    signal e indeutig

    durch?

    52

    PostCIl r. 4: \Vie

    sind die Alarmbeding

    ungen an

    Orten

    besonders

    gelagerter

    Verhlt

    nisse?

    Ober diese Fragengebiete

    und

    die fr sie ma.

    geb

    li

    ch

    en

    Umstnde gab ein

    Fra

    g e bog e n Auf.

    schlu, in

    den

    jeder Posten die Ergebn i

    sse

    seiner

    Beobachtungen

    einzutragen

    hatte.

    Der Frage.

    bogen, auf doppelseitig bedrucktem V i e r t e l b o ~ e n

    vervielfltigt,

    en t

    hie

    lt

    auf

    seiner Vor der se

    I t e

    folgende Angaben:

    A.

    1. Sircne Nr.:

    2. Aufstellungsort

    der Sirene:

    3.

    Revier:

    4.

    Posten r. :

    5. ame:

    6.

    Wohnung

    :

    7. Standort:

    B.

    1.

    Datum:

    2. Wochentag:

    3. Uhrzeit : von

    bis

    Uhr ,

    4. Wetter:

    5. Windstrke :

    sehr

    schwach - schwach -

    mitte

    lstark -

    stark

    - sehr stark.

    6.

    Windrichtung:

    7.

    Straenverkehr: sehr schwach

    -

    schwach

    mittelstark

    -

    stark

    -

    sehr stark

    .

    8.

    Straenpflaster :

    teinpflaster

    -

    Asphalt

    -

    befestigter Weg. .

    C.

    1. Luft Ihre Sirene whrend

    der

    Auslsung mIt

    oder

    schweigt

    sie?

    2. Luft sie regelmig ?

    3. Schweigt

    sie

    nach Ablauf der vorgesehenen

    Zeit ,

    oder luft sie weiter?

    4. Glauben Sie,

    da der

    Ton,

    den

    Sie hren,

    a I

    le i

    n von Ih r e r

    S i r

    e n e kommt?

    5.

    Oder hren Sie vermutlich gleichzeitig den

    Ton

    von ande

    ren benachbarten Siren

    en?

    6. Knnen Sie Ih re Sirene einwandfrei herauS

    hren?

    D. 1. Haben

    Sie

    innerhalb Ihres Beobachtungsbe

    reiches irgendwe

    l

    che Beeintrchtigungen oder

    Strungen

    des Ve r

    keh

    rs, die auf das Ertnen

    der Sirenen zurckzufhren

    sind,

    wahrgenom

    men?

    2. Welcher

    Art waren diese?

    Die von vornherein festliegenden Angaben

    in

    den Fragebogen

    (A

    1 bis 4, 7, i b i s 3) waren

    von ,den Revieren vor

    jeder

    Probeauslsung vor

    bereit end ausgefllt word en.

    ame und Wohnung des Postens (A 5

    und

    6)

    wurden vermerkt, um ber etwaige U nklarheiten

    in den

    Eintragungen

    R-ckfr.age halten zu knnen.

    Wetter. und.

    Windverhltniss

    e B 4 bis 6) mssen

    bercksichtigt werden,

    da sie die

    Ausbreitungs.

    bedingungen des

    Tones ma

    geblich beeinflussen;

    die Windrichtung wurde an allen Standorten fest.

    ges tellt, da sie

    innerhalb

    eines

    Stadtgebietes

    er

    fahrungsg em keineswegs einheitlich ist.

    Der

    Verkehrs

    lrm bt eine unmittelbar gegen

    die

    Lautstrke

    der

    Alarmgerte

    gerichtete Einwir.

    kung aus. Sein Ausma ist durch ,die Strke deS

    Straenverkehrs

    B

    7) bestimmt

    und

    teilweise V?J

    dem vorhandenen Straen pflaster

    B

    8) abhngIg.

    Oie Angaben zu C 1 bis 3 lassen den technischen

    Zustand

    der

    Alarmstellen

    und der Steuereinrich

    tung erkennen, C 4 bi 6 die b e r l a r u n g s v e r h l ~

    nisse des Tones, die vor allem in Gebieten ml

    wenig Sirenen

    und

    an den

    Grenzen

    des Alarm

    bez

    irke

    s von Interesse sind.

    Oie Fragen D 1 und 2 waren rein verkehrs.

    und ordnungspolizeilicher Bedeutung. -

    Auf der R c k

    se i

    t e des Fragebogens wurden

    die Ergebnisse der

    Beobachtungen

    whrend der

    einzelnen Auslsungen eingetragen.

    An jedem

    Beobachtun

    gstage wurde die

    A l a r r n

    anlage neunmal in

    Tti

    gkeit gese

    tz t

    : In drei Ton

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    13/32

    serien

    erfolgten je

    drei

    Auslsungen,

    nmlich die

    Abgabe des

    Heultones,

    des hohen Dauertones

    und

    d ~ s

    tiefen

    Dauertones,

    die

    jeweils mit

    einer A u s ~

    losedauer

    von

    drei

    Minuten

    in zeitlichen

    A b s t n ~

    den von fnf

    Minuten

    aufeinander folgten.

    Zwischcn den

    einzelnen

    Tonserien

    lag eine Pause

    VOn 10

    Minuten, whrend

    der

    die Posten ihren

    Beobachtungsort zu wechseln hatten. Dieser

    Wechsel war

    erforderlich, da die Beobachtungen

    - entsprechend

    der

    Anzahl

    der

    Tonserien - an

    drei

    verschiedenen

    Stellen

    durchgefhrt wurden,

    und

    zwar

    zunch

    t auf der

    trae,

    danach

    i n n e r ~

    halb eines

    Hauses

    und zuletzt im Keller desselben

    ~ a u s e s um die

    Alarmwirkung

    nicht

    nur

    auf das

    Im traenverkehr

    befindliche

    Publikum, sondern

    a.

    : ch

    auf die sich in o h n u n g e n oder in S c h u t z ~

    raumen

    aufhaltenden

    Personen

    feststellen

    zu

    knnen.

    Der Vordruck fr die Beobachtungsergebnisse

    War dementsprechend in diese

    drei

    Orte

    mit

    je

    drei Auslsungen, von denen Tonlage,

    Tonart

    und

    Lautstrke zu vermerken waren, un ter tcilt und

    wies folgende Form auf:

    E

    1.

    S

    t

    r a

    e.

    I . Auslsung 1

    2.

    A usliisung.1

    3.

    Auslsung.

    2

    Tonart

    u t s t r k e

    I

    -

    2. H a u s.

    (Unterteilung wie unter 1.)

    3. K e i l e

    r.

    (Unterteilung wie

    unter

    1.) .

    Als

    Tonlagc

    wurden

    hoch

    oder

    tief ,

    als

    T?nart

    Heulton

    oder

    Dauerton

    und

    als L a u t ~

    starke eine

    der

    Bezeichnungen

    schr

    schwach

    _

    Schwach - mittelstark -

    stark

    - sehr

    stark

    verzeichnet.

    . Aus diesen Angaben wurde er ichtlieh, ob die

    ~ l r e n c

    das ausgelste Signal

    richtig

    abgegeben

    t

    atte und dic

    Alarmwirkung

    am Standort des b e ~

    reffenden

    Postens

    ausreichend

    war.

    pie gleichen Beobachtungen wurden, um cin

    :rog\ichst vollkommenes Bild b er den Zustand

    er. Anlage und ihre Wirkung zu erhalten, zu v e r ~

    schledenen Zeiten an drei Tagen durchgefhrt.

    ~ n t e r ? r e c h u n g ~ n

    .

    von je

    zwei

    Tagen

    e r m g l i c h ~

    Ben eme vorlauhge A u s w er t u n g und . die

    t

    e s e i t i g u n g

    de r d a r a u s e r k a n n t e n

    e c.h n i

    sc

    h e n F e h I e ru

    l

    t ru n gen.

    Be.stlmmend fr die Auswahl der

    B e o b a c h t u n g s ~

    zelten war da Bestreben, die Abhngigkeit der

    ~ l a r m w i r k u n g von der Intensitt des Verkehrs rken

    Auftrieb

    erhalten hat.

    Vereinigte

    Staaten

    von

    Amerika.

    Am 23. Mai 1937

    ist

    die

    Amtszeit

    des Chefs

    des

    "Chemica l

    Warfare

    Service", der

    jeweils

    auf 4 Jahre

    bestimmt

    wird, abgelaufen. Damit verlt General

    major C. E.

    BrighamO seinen bisherigen

    Posten. D er

    Prsident der

    USA.

    ernannte den Gasoffizier des First

    Corps Area. Oberst

    Waltel'

    C. Ba k e r ,

    zum

    Nach

    folger. Oberst Baker

    ist erst

    im Jahre

    1920 als

    Major

    vom Coast

    Artillery

    Corps zum CWS.

    bergetreten.

    Durch

    Studium auf

    der Kstenartillerieschule,

    der

    kriegschemischen Schule, der Generalstabsakfldemie.

    der Wehrindustrieakademie

    und

    der

    Krie

    gsa kademie

    er

    warb

    er vielseitige Kenntnisse,

    die

    ihn fr den neuen

    Posten besonders

    geeignet

    erscheinen

    lassen

    .

    1) \ ~ 1 . auch "Gasschutz und Luftschutz', 5. ..

    S.

    324. 1935.

    2)

    Vgl.

    "Gass

    chutz und Luft

    ,c hutz",

    Maihcft 1937, S. 133.

    3) u. 4)

    V ~ 1

    ..Gasschut z und Luftschutz", 5. Jg., S. 216, 1935 : 6.

    S.

    334, 1936 : 7. Jg .,

    S.

    78, 1037 .

    ,,)

    Vgl. .. Gasschutz und Luft.schulz", 3. Jg., S. 299, 1933 , und 5 g

    S.

    95

    und 272, 1935.

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1937 Nr.6 Juni

    23/32

    Deutsche Geselischaf fr Wehrpoiifik

    un Wehrwissenschaf en

    Die

    vi

    e r t e Hau p t v c rs a In ml u n g

    der

    Deut

    schen Gesellschaft fr Wehrpolitik und WehrwIssen

    schaftcn

    wurde aI1l 24.

    Mai im Reichstagsgebude durch

    den

    Pr

    s

    identen der

    Gesellschatt,

    Generalleutnant

    von

    Co c h e n hau

    s en ,

    erffnet.

    Der Prsident begrte

    die

    zahlreich

    erschienenen Mitglieder und vielc

    hoh

    e

    Offiziere der

    drei

    Wchrmachtsteilc mit

    ,

    iner kurzen

    Ansprache,

    in

    der er das

    Ziel

    der

    Gescllschaft,

    di e

    Gedankenwelt

    des

    Soldaten und die

    des

    Wissenschaft

    lers einander nherzubringen,

    zum

    Ausdruck

    b r a ~ h t e

    Der Vormittag

    des ersten Tages diellte in herKomm

    licher \Veise wissenschaftlichen Vortragen. Als

    crstcr

    sprach

    Generalmajor

    von T e m p e I

    hof

    f uber

    "K r i e g f

    h

    run g u n

    d Te c h n i Von

    der

    ge

    schicht li chen Entwicklung des

    Verhaltmsses

    zWischen

    Kriegfhrun g

    und

    Kriegstechnik a,

    usgehend,

    zeigte

    in tiefgrndiger

    Darstellung den

    . Emtlu auf,

    den dlC

    heuti ge

    Technik

    a uf die

    E n t s c h l u ~ s e

    des Fe1?herrn au

    s-

    bt,

    und

    gelangte zu f o l g e n d ~

    Ergebn

    is: Eme

    g ; \ ~ ' I S S ~

    Wechselwirkung zWischen Knegfuhrung und Kri egs

    technik hat zu a llen Zeiten bestanden,

    und

    wenn. es

    auch auf den ersten Blick so scheine, als habe sich

    heute

    der Schwerpunkt

    ,

    der

    Kriegfhrung aus dem Be

    reich des

    Unberechenbaren

    in

    den des

    Berec

    henbaren

    ,

    eben

    der Technik,

    verschoben, so msse der

    a u f n ~ e r k -

    same Betrachter dennoch

    feststellen,

    da auch

    Jetzt

    noch die

    kriegskunst bestimmt

    ,

    was

    die .

    Techmk

    fur

    sie als

    Hilfsdienst

    zu leisten hat. Diese l

    :rkenntms

    sei

    Um so bedeutungsvoller, als ja. die , , e c h n i ~ ihr e Hilfe

    U einem

    Konflikt bei

    den

    Selten J l gleicher "Velse

    dienstbar

    mache.

    Somit gilt

    auch

    fr die

    Zukunft

    der

    Erfahrungssatz, da

    der E n d s i ~ g

    nicht ledlg.lIch

    von

    Zahl

    und

    Gte des

    Kri

    egsgerates,

    sondern

    J l erster

    Linie

    von

    der Kunst

    der

    Fhrung und von

    der

    Moral

    der Truppe abhnl t. - Im anschlieenden zweiteIl

    Vor

    tra

    ge

    behandelte

    Prof. Dr. G bel von

    der

    Technischen

    Hochschule

    Hannover "P

    r

    0

    b I e'm e

    de r

    0 ur c h

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    e in e r e h r w i r t s c h

    a f t ~ .

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    Vor

    tragende

    wies

    auf

    die vie l

    gesta

    ltigen

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    s s e