Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.12 Dezember

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1936 Nr.12 Dezember

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    BERLIN ,

    IM DEZEMBER 1936

    NR

    12

    6. JAHRGANG

    ZEIT

    SCHRIFT FR

    D S GESAMTE GEBIET DES GAS UND

    LUFTSCHUTZES DER ZIVILBEVLKERUNG

    MITTEILUNGS BLATT MTLICHER

    N CHRICHTEN

    In smtlichen ufstzen handelt

    es

    si h um die persnlichen Ansichten der Verfasser und nicht

    um

    Anschauungen

    dienstlicher Stellen

    Luftschutz in Osterreich

    Generalmajor d. R. Ing.

    Eduard

    K ch i e r

    Ehrenprsident

    des sterreichischen Luftschutz

    bundes

    und Prsident der

    Gemischten

    Luftschutzkommission, Wien

    D

    er

    mouerne Luftkrieg

    kwingt

    l

    11

    e Staaten.

    Vorkehrungen

    zum Schutze

    des

    Landes

    gegen Flie

    ge

    ran

    gr iHe zu

    treffen.

    Die Frage, ob fr ein

    stimmtcs Land die

    Gefahr

    eines Luftkrieges

    aktuell ode

    r

    nicht

    aktuell

    erscheint,

    darf

    hierbei keine

    Kolle

    spielen.

    Die Luftwaffe besteht, und

    der

    L

    u f t s e

    hu t

    z bildet

    da

    ;

    her

    heute einen

    wiehti .. en

    Teil

    der

    Landesverteidigung.

    Das eue am Luftschutz

    ist

    nur. da

    cl'

    nicht eine rein

    milibrisehe Angclel: enheit

    darstellt. n d e l 1 ~

    da's l1ailze

    Volk angeht.

    .

    Dci' moderne Luftkrie(J

    schriinkt

    si

    ch

    nicht

    lUf

    Kampfhandlungen

    an der

    Front. CI'

    triigt

    den

    J..::ampf

    vielmehr tief ins Hinterland

    hinein.

    Stdte

    im L a n d e s

    inneren.

    wichtige

    V e r k e h r s

    anlagen.

    l

    ebenswichti

    ge

    trieh

    e

    knnen L u f t a n g r i f f s

    ziele

    bilden, und

    damit

    wird

    auch

    die zivile

    Bevlkerung

    in

    den

    Kampf mit g ~ ~

    zogen.

    i

    \ kti

    \ ' C

    111 ili tii riseh e \ '

    erteid

    igungsma

    15na

    h

    II

    ell

    habeIl

    seit jeher weitgehendes

    Versbndnis in

    der

    lk viil

    kerung

    gefullden. Die

    :\'oh\'endigkeit der

    s i e r u n ~

    der gesamten

    Bevlkerung

    im

    Luftschutz

    aber zwingt uns

    , Ullser k r i e g s

    miii :les Denken \

    ollends

    umzustellen

    .

    end

    darin

    liegt

    die groe und ~ c h \ \ i e r i g e

    u f ~

    gabe

    des zivilen L u f t s e h u t

    zes, die

    nur dann

    kU lsen

    ist,

    wenn der Aufbau s \ s t e ~

    matiseh und

    mit

    grndlicher

    Vorhereitung erfo lgt.

    Dazu

    i.,t

    aber

    Zeit ntig.

    Kein Staat kann

    daher

    h

    eute

    an der

    Frage

    des I-Iei"

    m a t ~ L u f t s c h u t z e s lcichtfcrtiu

    vorbergehen, cl'

    wrde

    sich

    an seiner

    Zukunft

    seh\

    '

    er

    versndigen.

    Die

    Grund linien fr diL

    a k t i v e

    Fliegerabwehr

    si

    nd

    in allen Staaten

    die

    gleich en.

    Die

    akt iv e

    Fliegerabwehr

    fllt dem

    I-I

    eere

    zu, das

    trlieh ber die

    e r f ( ) r d e r

    lichen Luftstreitkrfte und

    Fliegerabwehrkrfte

    verfgen

    mu.

    In

    dieser

    Hinsicht

    ben diejenigen Staaten,

    lange

    Zeit

    zur Abrstun/l

    gezwungen waren,

    allerdin/lS

    vieles aufzuholen.

    Die

    Organisierung des

    L u f t

    schutzes

    setzt dahcr

    voraus.

    da

    alle

    Volksschichten

    die

    gemeinsame

    Gefahr e r k e n ~

    nen und den einheitlichen,

    geschlossenen

    Willen haben,

    dieser Gefahr e n t g e g e n z u t r e ~

    ten. Zu

    der aktiven m i l i

    Generalmajor d. R Ing. Kchler.

    Die

    Grundzge fr

    den

    Aufbau

    des

    p a s s i v e n z i ~

    vilen

    Luftschutzes sind nicht

    in allen Staaten die gleic hen.

    Manche

    Staaten

    legen

    die

    Lei

    tun

    g des zivilen

    Luftschutzes

    in

    die

    Hiinde der

    Militiirverwaltun/l.

    andere wieder

    in

    hirisehen Luftabwehr mssen

    passive

    H i l f s m a

    nahmen

    treten, die

    eine in tens

    i

    ve Mitwirkung der

    Bevlkerung

    erfordern.

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    die Hnde der Zivilverwaltung . Erstere Lsung

    ersche

    int zweckmiger

    und einfacher, denn sie

    gewhrt eine grere Einheitlic

    hkeit

    im

    Zusam-

    menwirken

    des

    aktiven und

    des passiven Luft

    schutzes.

    Ost

    e r r

    eie

    h hat sich zu dieser Lsung

    be

    kannt.

    Die oberste Leitung des

    gesamten Heimat-

    Luftschut zes liegt in den Hnden des B

    und

    es -

    min i s t e r i ums f r

    Lande s v e r t e id i -

    g

    un

    g bzw. des

    K o m

    man

    dos

    der

    Lu

    t -

    s t r

    ei

    t k r f t

    e.

    Bei

    den

    militrischen Landes

    kommandanten sowie bei

    den Landeshauptmann-

    sch

    ahen der

    einzelnen

    Bundeslnder sind je

    ein

    militri

    scher

    bzw. ein ziviler

    Luftschutzreferent

    bestellt. Damit ist die

    praktische Zusammenarbeit

    zwischen Militr-

    und Zivilbehrde sichergeste

    llt.

    Fallweise tritt auch ein zwischenm ini

    sterie

    lles Ko

    mite

    e zur Festlegung

    bestimmter Grundlinien

    zu

    sammen.

    Der

    ziv

    il

    e Luftschutz ist eine

    auerordentlich

    weit

    verzwe

    igte, vielseitige Ma teri

    e. Er

    ist

    mehr

    oder

    weniger

    noch

    ein

    groes

    Neu land. Es

    drn

    gen

    sich

    vie le

    organisatorische und tec

    hni

    sche

    Fragen auf, die nicht einseitig von ein

    er

    einzigen

    Stelle aus gel

    st werden knnen. Dem Bunde

    s

    ministerium

    fr

    Landesverteidigung

    steht

    daher

    ein Luftschutzbeirat, die G e m i s e h t c L u f t -

    s e hu t z k 0 mi s s

    ion

    zur Seite, die sich aus

    Vertretern

    dcr

    zen

    tr

    alen

    Behrden,

    des Verkehrs

    wesens,

    dcr Wirtschaft und der Wissenschaft

    zu

    samme

    n

    setzt.

    D

    er

    zivile Luftschutz verlan

    gt

    ab

    er auch

    die

    weitgehende Mitwirkung der gesamten

    Bevlke

    rung.

    Mit

    be

    hrdlichen Manahmen

    allein

    ist

    e

    in

    Wirksamwerden

    des zivilen

    Luft

    s

    chutz

    es

    nicht

    zu e

    rreich

    en.

    Die

    Einbeziehung

    der

    B

    evlkerung

    in den zivilen

    Luftschutz erfordert

    ihr

    e

    intensive

    Aufklrung

    und Schulung sowie

    ihre organisatori-

    sche Erfassung in einem geschlossenen V e

    rb

    a

    nde

    .

    Gro und schwierig ist dic Aufgabe, die dieser

    Organisation zufllt.

    Nachdem Jahre hindurch ein

    verhltnismig

    klein

    er

    Verein -

    der Osterreichische

    Luft-

    und

    Gasschut

    uVer

    band

    - die erste Pion ierarbeit auf

    dem Gebiete des zivilen

    Luftschutzes

    in Oster.

    reich geleistet hatte, ist im Jahre 1935

    der

    ,,0 s t e r r

    e ie

    his ehe Lu f t s eh u t z b und

    geschaffen worden, der nunmehr die p

    ra

    k

    t i s ehe Organisierung des Selbstschutzes der

    Bevlkerung in die

    Hand genommen

    hat.

    Trotz der

    groen

    Schwierigkeiten, die ber

    all im Anfange zu berwinden sind,

    hat

    sich

    der Ostcrreichische

    Luftschutzbund in der

    kurzen Zeit von 1% Jahren gut cntwick elt . Er um.

    fat heute 40000 Mitglieder und verfgt ber eine

    ausgezeichne

    te Lu

    f t s c hu t z s

    eh

    u I

    e,

    in

    web

    chcr

    die erforderlichen Luftschutzorgane (Haus.

    warte

    ,

    Blockwarte,

    Bezirksleiter) sowie die

    Organe

    des Luftschutz

    -Hilfsdienstes ausgebildet werden.

    D

    er Osterreichische

    Luftsehutzbund OL13.)

    i

    st auf

    a

    utoritrer Grundlage

    aufgebaut. Seine

    Zentral.

    lei

    tun

    g

    (Prsidium) hat

    ihren Sitz in

    Wien

    .

    Er

    g

    li

    e.

    dert

    sich,

    den

    Bundeslndern

    en t

    sprcchend.

    in

    Landesgruppen,

    Bezirks-

    und

    Ortsgruppen.

    Seit zwci Jahren

    werden

    alljhrlich

    untcr

    Lei .

    tung

    des Kommandos der Luftstreitkrfte Lu f t -

    sc hu t

    z b u n

    ge

    n abgehalten. Die let

    zte groe

    derartigc

    Luftschutzbung fand am

    2. Oktober

    statP);

    bei ihr

    wurde

    zum

    erstc

    n Male die

    Ver-

    dunkelung

    einer

    Grostadt (Wien) und

    ihrer an

    grenzcnden

    G ebiet e erprobt.

    Der

    zivilc

    Luftschutz ist heut

    e eine

    Staatsnot

    .

    wendigkeit gewor

    den; er

    verlangt dahcr neue

    ge.

    setz

    liehe Bestimmungen. So hat

    auch Osterreich

    ein L u f t s

    eh

    u t z g e

    se

    t z gesc

    haff

    en, dessen

    Ausgabe

    in a

    ll

    e

    rn

    chster Zeit zu erwarten ist.

    Somit sind

    in

    st

    e

    rr

    eich alle

    Voraussetzun

    .

    l1en geschaffen, die

    nunm

    e

    hr

    eine le

    bendi

    ge Ent

    wicklung des

    Luftschutz

    es

    erwarten

    las",cn.

    Zu

    dem

    Aufsatz: Einige Bausteine fr eine

    Dienstvorschrift zur Durchfhrung der Schden-

    bekmpfung

    2

    ) .

    PoJizeioberst a. D. N a

    ge l .

    Mnchen

    Die nachsteh enden Ausfhrungen uns ere. gescbtzte n Mit-

    arb eiters stellen wir unserem Leserkreise zur Diskussion zu

    mal wir

    un

    s

    verschiedenen se i

    ner Vorschlge - in gleicher

    Weise wie denen v. Re i c h e s - nicht anzuschlieen

    ver-

    mge n. So aue

    rorden'lich

    scbwierig es

    auch is t

    , ei ndeu tig e.

    e lende

    und

    leich tlaiche BegriU.bezeicbnungen auf einem

    neuen Gebiete zu schaffen. so mu dennocb diese Auf gabe ge

    lst w erden.

    ede

    Anregung

    hi

    erz u aus dem Leserkreise ist

    daher willkommen. Di e Schriftleitung.

    In dem oben

    genannten

    Aufsatz wird angeregt,

    ei

    ne

    "

    Dienstvorschrift

    fr die Durchfhrung

    der

    Schdenbekmpfung

    herauszugeben, eine Anre-

    gung ,

    der

    voll beigepflichtet werden mu, da die

    V o r l u f i ~ e Ortsanweisung fr

    den Luftschutz der

    Zivilbevlke

    run

    g"

    nicht mehr ausreicht

    und

    eine

    am tliche Vorschrift die

    Ausbildung

    zweifellos fr

    dern

    und

    vereinheitlichen

    wrde.

    Weil die Schaf

    untersagt.

    Ich

    verweise hierbei

    auf frhere

    Ausfhrungen

    ..G edanken ber

    Fhrung und

    Ein .

    satz

    auf

    der

    Groschadenstelle"J).

    Die Bekm pfung derartiger

    GroschadensteIlen

    wird

    immer nur

    sehr

    langsam

    vor

    sich gehen, so

    da

    die

    Erstattung fortlaufender

    Lageberichte

    kaum in

    Frage kommt

    . Sollten

    jedoch einschnei

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