Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 März

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  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 Mrz

    1/24

    a hu

    M

    it

    teilunflsblatt aJ ltlidter N amrimten

    NR. 3

    B E R LI N, I M MRZ 1934

    4.

    J A HRGANG

    Luftmacht und eemacht

    Hat General Mitchell recht?

    Korvetten

    kap it

    n

    a. D. A r p s Berlin

    Die Verffentlichungen des amerikani-

    schen

    Generals

    Mitchell in .. Gasschutz

    und

    Luftschutz

    (Dezemberheft

    1933,

    S. 312 bis 315, sowie in diesem Heft,

    S.

    77

    bis 79) finden in nac

    hstehender

    Arbeit

    aus

    berufener Feder

    eine rein

    sachlich

    gehaltene Auswertung,

    die auch

    nach

    Ansicht

    der

    Sc

    hriftleitung

    als

    durch

    aus zutreffend angesprochen werden mu

    .

    Die

    Schriftltg.

    Wer

    einen Gedanken

    oder

    eine Entwioklung

    vorwrtstreiben will, der mu sich mit

    der

    ganzen

    l:eidenschaft, Rcksichtslosigk,eit

    u11ld

    BrutaHtt

    eines

    Fanatikers

    fr sie einsetzen,

    der

    darf

    in

    seinen Schriften und

    Reden

    'Dicht

    Schranken

    noch

    Hemmung,

    en

    kennen. Nur ,der Kampf

    ohne o m

    prorni siegt

    ber

    die

    Trgheit

    und ,

    das

    harrungsvermgen Ier Masse und hilft ,

    der

    I,dee

    Zum Durohbruch,

    die

    dann, taJm Ziele angelangt,

    reif und

    ahgeklrt jenen

    weisen Ausgleich v o r ~

    nimmt,

    den

    sie, im

    Kampf

    e stehe11ld, ablehnen

    mute.

    Der General Mit c

    he l l

    1st fr diese Methode

    nicht zu ta.deln; kein verst11ldiger Mensch, aJUch

    nicht im La.ger seiner Gegner, wil'ld ihm darob

    gro llen. Grollen sollte

    man

    nur Jenen, die etwa

    durch einen Igroen, vielleicht sogar genialen F d d

    zug fr

    die Luftwaffe

    so

    sehr

    ,den

    Mastab

    fr

    di

    e

    ~ i n g e

    verlieren, ,

    da

    sie Heber heute als

    morgen

    dIe Kriegsschiffe versenken lJ11ld die Gewehre z e r ~

    brechen

    mchten.

    Vernunft und Instinkt haben

    sich zum GlClk in

    der

    Welt immer noch als jener

    heilsame Regulator erwiesen, ,der ,das zu stark a u s ~

    schlagende Pendel bald wieder in harmonische

    Schwingungen zUl'ckzufhl en vermochte. Zu allen

    :zeiten hat es ,dem

    mensch

    l

    ichen

    Gei'

    st

    gefaUen,

    In. weite Fernen vorzudringen und die W i r k l i c h

    ~ e t

    hinter sich zurckzulassen;

    das so

    ll

    i m

    auch

    diesem Falle nicht verwehrt sein.

    Nur

    geht es

    nIcht an, bei ,der Luftwaffe mit

    seiner

    Phantasie

    bis in das

    Reich

    Jules

    V e r n e ~

    vorzustoen und bei

    der Seemacht

    mit

    ,

    seinen

    Gedank

    ,

    en in der

    G e g e n ~

    ~ a r t haften

    zu bleiben; - man darf dem Ge,ist

    V

    nlcht riesilge Flugschpfungen vorgaukeln, die, von

    ernichtungswaffen

    starrend,

    aUer

    Abwehr

    s p o t ~

    tend, ihre

    verheerenden

    Kreise

    durch den ther

    e h e n

    ohne nicht vor

    dem geistigen Auge

    hche unheimliche Gebilde

    aus

    ,der See ,auftauchen

    Zu lassen.

    Der General Mitchell bezichtigt

    die

    ameri;

    kanischc Admiralitt eigenntzigen Starrsinns, aus

    dem heraus s ie, wider besseres Wissen und

    G e ~

    wissen handelnd, sich der nicht zu vergebenden

    Snde gegen den heiligen Geist schuldig mache.

    Warum tade lt er nicht andere, ja alle Lnder und

    Admiralitten, die ,sich nicht anders

    verhalten,

    als

    es ,die

    amerikanische Marine tut?

    Sie htten ob

    ihrer Rckstndtgke it im Flugwesen viel mehr

    seine Gecingschtzung als Feinde

    der

    Zukunft und

    WideN,acher ,der

    Luftwaffe

    veJ.'\dient. Di,e m e r i k a

    nische Marine ,dagegen

    ist fhrend

    auf der

    Welt

    ind

    er Entwicklung ,des Flugwesens, das schon seit

    1927

    durch

    einen

    Fnfjahresplan

    auf

    1000

    f r o n t ~

    fhige Flugzeuge

    ausgebaut

    wur;de

    und

    sich je tzt

    anschickt, eine abermalige SteIgerung in gleicher

    l-Ihe ,durchzufhren. Der unlngst

    mit dem

    L u f t

    schiff

    Akron

    verunglckte Leiter

    des

    M a r i n e

    flugwesens,

    Admiral M o

    f fe t t , war der eifrigste

    Frderer

    der Luftwaffe, und zwar weit

    ber die

    Gr,enzen

    der

    Mal ine hinaus.

    Aber,

    bis zu seinem

    Tode an

    verantwortlicher

    Stelle

    der

    W,e

    hJ.'\ffiacht

    stehend,

    sah er

    mit der ganzen Klarheit

    und

    Nchternheit

    eines

    groen

    Fhret\S ,und r g a n i s a ~

    tors

    die militrische Gesamtlage und verstand, die

    MgHchkeiten ,

    der

    einzelnen

    Waffen

    richtig

    einander

    abzuwlgen.

    Das

    ist

    in

    der

    Tat

    die

    Pflicht

    und z.ugleich ,die K.unst aller jener, ,denen die V e r ~

    antwortung

    fr ,clie Landesv,ertei,digung in ganzer

    Schwere aufgebrdet wil d . In dieser

    Zeit

    aber,

    ri-iit ihrer politischen

    Unrast

    und dem U n s i c h e r

    he itsgefhl in allen Lnde rn , hat es keine N a ~

    tion, ob gro, ob klein, ob staJ.'\k, ob schw,ach zur

    See, vermocht, ,die alten Waffen zu r n a c h l s s i

    gen

    oder

    gar zu verweI'fen; seihst in Italien, dem

    Lande

    0

    0

    u h ,e t ,s mit dessen

    LehJ.'\e

    vom L u f t

    krieg als dem einzi1g entsche idenden

    Kampfmitt

    el,

    ist keine Re de von einer

    Vernachlssigung

    der S e e ~

    macht. Ist fern er diese Zeit, in der man allerort,en

    das

    Entznden der Kriegsfaokel

    frchtet,

    in der

    dementspr

    ,ec

    hend

    ,die Sorge

    um

    ,die Krie.gsbereib

    schaft alle Gemt,er

    erfllt,

    ,etwa dazu angetan, aus

    tr a

    dition

    ell en Grnden oder infolge

    hoffnun

    gslos

    verstockter

    einzelner Menschen

    in leitenden

    Wehl'machtsst

    ellungen die

    mhsam

    aufgebrachten

    Mittel fr die Landesvert,eidigung ,

    an

    Waffen zu

    verschwenden,

    an

    ,die ,der

    Glaube schon

    lngst

    verlorenging?

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    Da

    die

    Erscheinungen innerhalb

    ,

    der Wehrmacht

    der

    einzelnen Lnder

    und

    Vl'

    ker

    im wese

    ntlichen

    e i e h sind, ist auch

    die

    Stimme und

    das Urteil

    e in e s

    Mannes

    fr alle ,gleich anw

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    Horchgerte fr Flugwachen

    Polizei Hauptmann E

    g g e

    b

    r e c

    h

    t

    Berlin

    . Der Flugmelueuienst wird im Ernstfall nicht auf

    dIC Augen,

    sondern auf die Ohren der Flugwaehen

    angewiesen

    se in . Ein Geschwader, uas in k r i e g s

    m ige r Hhe von etwa 6000 m anfliegt, ist

    cnb

    weder

    ga r nicht ode r nur bei sehr g

    n

    stig,en Sich b

    verhltnissen zu entdeoken. Solch e S i c h t v c r h l t

    nis e

    li

    egen

    l

    b

    er

    in

    un se

    r

    em Klima

    nur

    se

    lt

    en

    vor;

    treten sie einmal ein, so ist anzunehm en, da ein'

    Gegner nicht derart sic

    ht i

    ge Tage fr se in e

    fl

    ge w

    hlcn wir

    ,d. Auerdem knnen die F l u g

    waehcn

    bei Nac ht nat rli ch

    nur

    mit

    dem Geh

    r

    arbe

    it

    en.

    Oi e Erfahrunge n de r lctzten Flugmclde

    bun

    gen

    haben gez,e

    ig t

    , da es einem G egne r mglich ist,

    ungesehen sow ie ungehrt und deshalb

    det b er sein Ziel zu komm en , wcnn e r sieh ein es

    bl enkun gsman

    ve

    rs bedient . Er wipd

    einze

    ln e

    Masch inen ode r kl,eine GesehwllJder in geringeren

    Hhen anfliegen l

    assen

    und dadurch die M e l d e

    tti-gke

    it

    und

    Abwehr

    auf

    diese

    konz

    e

    ntri

    eren.

    Whrenddessen

    fli

    eg t er mit den H auptkr ft en

    ungefhrdet

    un

    d unbeme rkt in g

    ro

    er Hhe w e i ~

    ter.

    Zu

    dieser e benso e

    inf

    achen, wie e rfolgreich

    en

    Takrnk kommt

    noch

    die geistige

    und

    krperliche

    Erschlaffung

    des Flu

    gwae

    hpersona l

    s.

    Es wre

    Tru gschlu , wenn man den bei den u f t s c h u t z

    lJIbungen vorhandenen Grad

    von Aufme rk

    samke

    it

    und

    krperliche r Frische auch fr den w o e

    und monatelangen Flu

    gwac

    hdiens t des E rn s

    tf

    a

    ll

    es

    ann

    hmen

    wpde, zum llJI es dann viele Flugw

    ac

    hen

    geben

    wird. welche

    ,

    gar nicht ode

    r nur h chst

    ten

    in

    die Lage

    kommen

    werden, ein en A nflug zu

    meld en.

    Der Zu

    s

    tand

    hufige r

    Me\.dettigkcit

    1st bei

    den

    Luft

    ehutzi.i

    den

    Schallstrahlen

    ref1ektiert

    und

    in

    e

    in

    e r

    S e h a l

    fl

    che

    ve

    reinigt, we lch e sich b ei ach

    se

    npara l elem

    Strahleneinfall zum Bre

    nnpunkt

    e zu

    srum

    menzieht

    und somit eine groe Schal1versty;kung ergibt.

    Von

    den Scha ll empfnge rn aus erfoLgt dann die

    Leitung zum Ohr.

    I) Vgl. dagegen Bunke. Lul tgefahr und

    Lufts

    chu tz ( t933) S. 89 , Ab

    sat z 2. D. Sc

    hriltlt

    g.

    6

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    Smtliche Paraboloj,dapparate, z. B. das

    l a l J J d ~ P a r a b o l o i d und der

    Goerzsohe R i c h r u n g s ~

    hrer, g,ehren zu ,

    dieser

    Gruppe.

    Der

    G o

    e rz

    s c h e R

    i c h t u n

    g s

    h r

    erweist

    al:s wesentliche V

    t

    el1besserung,

    en

    schidg,

    esohnittenc

    Schallempfnger und

    eine

    besondere Art der

    Schal,lcitung

    zum

    Ohr ,auf. Konfolool mit dem

    P a r a

    boloid ist

    d n

    EUipsoi,d ang,

    eo r

    ,dnet,

    in dessen z w e i ~

    tem Brennpunkt sich

    '

    das

    Ohr

    befindet,

    so

    da von

    der

    auf.gefangenen SchaHenergie

    nichts v e r l o r e n

    l

    ,

    eht, wie dies bei Schluchen

    oder Rohren sonst

    in

    hohem Mae der F,rull ist.

    Dadurch wird

    aher auch

    die reine verzerl'lungsfreie Aufnruhme des Schalles

    gewhrleistet.

    Durch dnne

    Schlitze ,

    sind

    die

    Ellipsoide

    eigentonfrei

    gemacht.

    Auerdem ist

    fr

    das V e r t i k a l ~ H o r c h s y s t e m ebn Ellipsoid mehr an ;

    gebracht

    worden.

    In mecha'l1lischer Verbindung

    mit dem Horchsystem

    steht

    ein Voreilsystem,

    welches die

    akustische Parallaxe (Winkel: G e ~

    ruschort,

    Ohr, Ziel)

    auszuschalten

    'gestattet.

    Durch

    seine

    Bettigung kann

    ,ein

    Beobachtungs

    ;

    mann ein

    Fernrohr

    und einen Scheinwerfer be ;

    stndig auf das Flugzeug richten.

    Grundstzlich stellt man

    Paraboloildgerte in

    HorchgruJben auf,

    um

    andere

    als

    von

    Fluigzeugen

    herrhrende Gerusche

    und

    das

    strende W i n d ~

    g,

    erusch

    mgLichst abzuhalten.

    Zum

    Vergleich sei die Lcistungsfhilgkeit ein;

    zeiner

    Richtungshr

    ,

    er

    in angenherten Zahlcn ge'

    nannt:

    Freies Ohr 2 bis 3 km.

    Telesimetre PerTin 75 km.

    Doppelrichtungshrer

    12

    bis 15 km.

    Sitimctre Perrin 6 bis 7 km.

    ExponentJialhrer bis 18 km.

    Goerzscher Richtungshrer 12 bis 2 km.

    Soweit

    aus

    der Literatur bekannt

    ist,

    hat

    sich

    noch kein Staat

    entschlossen,

    Horchgerte

    fr

    seine F

    lug

    w ,a c h ,e n ,

    einzufhren

    .

    Der

    Grund ,dafr liegt bei den me,jsten rstungs;

    freien europischen Nationen wohl darin, da

    diese ber eine starke a k t ve LuftJa:bwehr ver;

    fg,en, so da sie ,

    darauf

    verzichten zu knnen

    ; Iauben, ihr

    Flugwachnetz

    technisch zu v e r v o

    kommnen .

    Dagegen

    sind

    bei

    den m i I i t r i s c he n

    abwehrstellen

    im Auslande durchweg hochwerUge

    Horchger

    te ,e

    in

    gesetzt.

    Einzig I t a l ~ e n hat

    vor kurzem

    erwogen, seine

    F

    lu

    gwachen mit

    Horchgerten

    zu v,

    ersehen;

    j e ~

    doch

    ist

    ber

    die Durchfhrung

    dieser

    A bsicht

    nichts Nheres hekannt.

    Nochmals Presse u n d uftschutz

    Von Erich H a m

    p e

    Herausgeber der Zeitschrift Die Rder

    Die Frage Presse

    und

    Luftschutz wurde

    vom

    Verfasser

    erstmalig

    im Rahmen

    einer

    Kundgebung

    des

    F l a k ~ V e r e i n s

    im

    Haus

    ,

    der Deutschen Presse

    vor den Vertretern

    der meisten Berliner Zeitungen

    in einem

    Vortrage

    errtert.

    Als

    Zid wurde

    damals

    hingestellt,

    da die

    gesamte Presse zunchst e i n ~

    mal

    ein klares

    Bild

    ber das Wesen des L u f t ~

    schutzes erhalten

    msse.

    Auf

    dieser

    Plattform

    einer sachlich

    richtigen

    Auffassung lber den

    zivilen

    Luftschutz knne dann

    :die Mitarbeit

    der

    Presse in mannigfaltiger Weise

    erfolgen.

    Diese

    derung war

    ,

    damals

    um so ntiger, als

    das Gebiet

    der Luftgefahr und

    des

    Luftschutzes

    in

    u n v e r a n t ~

    wortlicher Wei

    ,

    se von der Presse

    zu sensationellen

    Aufmachungen,

    die mit der Richttgkeit und a h r ~

    heit

    in

    keiner Beziehung mehr standen, ausge;

    beutet

    wOflden war.

    Der Vortrag schlo

    mit

    genden Leitstzen:

    Der

    zivile

    Luftschutz

    ist keine militrische

    oder

    politische Angelegenheit,

    sondern

    ein

    selbstverstnd

    -

    licher Akt der Lebenserhaltung. Das ganze Volk ist

    von der Luftgefahr bedroht, insbesondere die werk-

    ttige Bevlkerung.

    Die Mittel des zivilen Luftschutzes gewhren keinen

    vollkommenen Schutz. wohl aber bedingt wirksame

    Schutzmglichkeiten.

    Die Wirksamkeit ist von dem Willen der Bevlke-

    rung zur Mithilfe, ihren Kenntnissen

    ber

    die gegebe-

    nen Mglichkeiten

    und deren Vorbereitung

    in ruhiger

    Zeit

    wesentlich abhngig.

    Die Weckung

    dieses Willens

    und

    die

    Vermittlung

    dieser Kenntnisse

    ist

    eine wichtige Aufgabe aller

    Or-

    gane

    der

    ffentlichen Aufklrung, insbesondere

    der

    Presse."

    Wie hat Sli.ch nun

    in ,

    der

    zwischenliegenden Zeit

    die

    Frage

    ,

    gestaltet?

    Es

    mu

    anerkannt

    werden,

    da

    die

    sensationellen Aufmachungen

    allmhHch

    a u s ~

    g e b l i ~ b e n sind

    und

    sich ein groer Teil der Presse

    mit Ernst und Sachlichkeit dieser neuen

    und

    w i c h ~

    6

    tigen Frage zugewandt hat. Die inzwischen e i n g e ~

    tretene

    innerdeutsche Entwicklung kam auch

    der

    Behandlung dieser wichtig

    ,

    en

    Lebensfrage .

    des d e u t

    schen Volkes

    zu,gute.

    Heute

    ~ s t

    der Presse

    ,

    das

    B e ~

    streben,

    Iden

    deutschen Luftschutz mit allen ihr

    g e ~

    gebenen Mglichkeiten

    zu

    frdern und

    zu

    u n t e r ~

    sttzen, eine selbstverstndliche nationale Pflicht.

    E,s

    handelt sich

    also jetzt

    bei

    I

    der Frage Presse

    und

    Luftschutz nicht mehr

    ,

    darum,

    die

    Presse von

    der Notwendigkeit ihrer Mitarbeit

    zu berzeugen.

    Die

    Frage

    liegt vielmehr

    heute

    so, ,

    da

    zu

    klren

    ist, 0 b

    die Art der b ~ s h e r i g e n Mitarbeit der Presse

    zweckmig 'ist

    und welche Mglichkeiten

    stehen, um diese noch wirkungsvoHer

    zu ges

    talt

    en.

    Die bisherige Mitarbeit

    der

    Presse spielte sich

    lberwiegend

    foIgendermaen

    ab: Die Presse gab

    einige

    allgemein

    aufklrende Aufstze,

    die

    meist

    nicht eigener Feder entsprangen,

    sondern

    S c h e m a ~

    Arbeiten

    waren. Sie verffentlichte bereitwillig die

    gewnschten Ankndigungen und B e k a n n t ~

    machungen. Den weitaus

    grten

    Raum in

    der

    Z e i ~

    tung

    nahm

    die Frage des Luftschutzes

    dann

    ein,

    wenn eine zivile Luftschutzlbung

    in

    der

    b e t r e f f e n ~

    den Stadt

    oder

    ,

    deren

    Umgebung die a u g e n b l i c k ~

    liche rtliche AufmeI1ksamkeit erregte. Dann er;

    folgten

    die

    mei

    '

    st vom Schriftleiter fr die Orts;

    angelegenheiten verfaten Schlachtenbumml

    er

    ;

    berichte , die das Ereignis

    als

    Ortsereignis w e r ~

    teten

    und

    sich meist in stimmungsmiger W i e d e r ~

    gabe

    der

    Eindrcke

    der

    jeweiligen L u f t s c h u t z ~

    bung

    erschpften.

    War

    die

    bung

    vorbei,

    so

    schwand die Frage des Luftschutzes wied

    ,

    erum aus

    den Spalten

    der

    Zeitung. Stellte man

    die

    Wirkung

    dieser Pressemitarbeit

    fest,

    so ergab sich,

    da

    der

    Leser

    eine

    mehr

    oder minder spannende U n t e r h a l

    tung gefunden hatte,

    da

    wohl auch

    ein gewisses

    Gefhl der Beruhigung in ihm unter dem

    allge;

    meinen Eindruck: Es

    geschieht

    etwas fr

    den

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 Mrz

    5/24

    Schutz

    der

    Hevlkcrung" ausgelst

    wurde

    . Da

    er

    aber

    etwas

    fr

    sein

    eigenes Verhalten und die

    Wichtigkeit seiner

    eigenen Rolle hierbei

    gelernt

    oder

    erkannt htte , ist wohl nur in

    seltenen

    Fllen

    eingetreten.

    Das

    Hchstma

    einer Ausnutzung der Presse ist

    durch diese

    Art ihrer

    bisherigen Mitarbeit ~ w i

    nicht

    erreicht.

    Wenn

    aber

    Zeitungen in

    ihrem

    Drange, mehr zu .eisten, .dieser Frage umfassen.

    deren Raum

    in

    ihren Spalten

    ffneten,

    so zeigte

    sich,

    da

    aus

    Unkenntnis

    hufig

    verwirrende Aus

    .

    fhrungen

    verffentlicht wurden,

    so

    da

    die amt.

    lichen Stellen sich gentigt sahen,

    die

    Bericht

    ~ r s t a t t u n g in festgelegte Grenzen zu verweisen.

    Es

    st

    klar,

    da dieser

    Zustand kein Dauerzustand

    sein

    kann und

    sein soll,

    sondern

    da

    er

    eine

    an

    sich

    verstndliche bergangsmanahme bedeutet.

    Der Fehler in der bisherigen Art der Beschfti

    gung ,

    der

    Presse mit Luftschutzfragen liegt darin,

    da bei der Presse selbst keine Persnlichkeiten

    mit ausreichender Sachkenntnis ber ,diese Fragen

    vorhanden sind. Das

    Gebiet

    des zivilen Luft

    schutzes

    ist

    aber so verzweigt wie kaum ein

    an

    .

    deres,

    setzt

    auerdem

    eine

    sichere

    Kenntnis

    ge

    wisser Grundbegriffe voraus, so Ja ohne Sach

    kenntnis

    Fehler

    in der

    Berichterstattung

    einfach

    unausbleiblich sind.

    Fr

    andere Gebiete sind in

    der Zeitung meist Sachkenner vorhanden.

    In

    groen

    Zeitungen

    ist

    die

    Bearbeitung

    der

    Sach

    gebiete auf die einzelnen Schriftleiter klar aufge

    teilt. Sie sind auf Grund ihrer besonderen

    Kennb

    nisse und i ~ n u n g

    fr

    diese Gebiete ausgewhlt.

    Da

    gibt

    es Bearbeiter aller militrischen, tech

    nischen, juristischen, steuerrechtlichen und son.

    stigen vielgestaltigen Fragen. Man schafft so

    Ge

    .

    whr, da Verffentlichungen ber die einzelnen

    Fachgebiete nicht

    von

    Laien,

    sondern von

    Sach

    kennern vorgenommen

    wel'den.

    In kleineren Zei.

    tungen hilft man

    sich

    durch Heranziehung von

    zeitweiligen Mital'beitern, die ber

    das

    fragliche

    Gebiet

    ,die

    erforderlichen Kenntnisse

    besitzen.

    Man

    verkennt den

    Luftschutz, wenn man ihn als

    ein Gebiet,

    das

    keinerlei Vorkenntnisse erfordert,

    ansieht. Ein

    eingehendes Fachstudium,

    wie

    etwa

    ber

    Volkswirtschaft

    oder

    Rechtsprechung, er

    scheint

    - jedenfalls nach den heutigen Anschau.

    ungen - hierfr

    unntig.

    Aber eine gewisse

    Aus.

    bildung", eine grndliche und laufende Beschfti

    gung mit

    den

    Fragen

    des

    Luftschutzes

    ist

    fr den

    Pressefachmann, der ber dieses

    Gebiet

    berichten

    soll,

    unbedingt erforderlich

    .

    Daraus ergibt

    sich also

    als sinngeme FOl'derung, da in der groen Zei

    tung einem Mitgliede der

    Schriftleitung

    ,

    der

    Luft.

    schutz

    als ein bestimmtes Gebiet, in ,dem es

    sich

    gengend zu

    unterrichten

    und auf ,dem laufenden

    Zu

    halten hat. neben

    anderen

    Fachgebieten z u ~ e

    wiesen wird. Es

    kann dies der

    Bearbeiter

    fr

    die

    Luftsportangelegenlleiten

    oder

    fr die technischen

    l'ragen

    oder

    auch fr den wehrpolitischen Teil

    sein. Der Schriftleiter ,des Ortsteiles sollte

    in

    der

    groen Zeitung weniger ,

    damit befat

    wel'den, weil

    er meist fr Einzelgebiete

    keine

    Ruhe und Zeit hat

    und leicht

    der Versuchung anheimfllt, die Frage

    lediglich vom Standpunkt des rtlichen Ereig

    nisses" zu

    werten. In

    der

    mittleren und

    kleineren

    Presse wird man sich

    nunmehr g i ~ n t

    stndige

    Mitarbeiter, die

    auf diesem Gebiete

    bewandert

    sind, heranziehen mssen.

    Auch

    hier knnen es

    Mitarbeiter sein,

    die

    auch

    noch

    auf

    anderen

    Ge

    ~ i t n

    bei

    der

    Zeitung

    ttig

    sind.

    Aber auch hier

    1st die Forderung unerllich, da diese Mitarbei.

    ter

    durch ihre

    Vorkenntnisse und

    ihre laufende

    Be.

    schftigung die Gewhr

    sachgemer

    Behandlung

    der Luftschutzfrage

    bieten. Sicher kann

    hier

    der

    Pressewart

    der betl'effenden Ortsgruppe des

    Reichsluftschutzbundes

    den Zeitungen in

    der

    zweckmigen

    Auswahl solcher

    Mitarbeiter an die

    Hand gehen. Auf diese

    Weise wird

    der

    erforder-

    liche Stamm sachverstndiger

    Persnlichkeiten

    im

    Rahmen ,der deutschen

    Presse

    geschaffen und sie

    durch diese instand gesetzt,

    mit

    Nutzen fr das

    Ganze an der

    Luftschutzfrage mitzuarbeiten. Nur

    dann wird

    der

    Leser aus der Presse Gewinn

    fr

    sich

    zur

    sachgemen Unterrichtung schpfen

    knnen,

    wenn auch der Vermittelnde selbst die

    erforderlichen

    Kenntnisse

    besitzt.

    Im Zusammenhange hiermit

    steht

    eine weitere

    Forderung.

    Be findet sich im Schriftleiter- oder

    Mitarbeiterstab der einzelnen

    Zeitung eine

    fr

    die

    Luftschutzfragen verantwortliche

    und

    laufend

    hierin unterrichtete Persnlichkeit,

    so soll sie

    es

    bernehmen,

    in

    Form

    von

    kleinen

    Notizen die

    Aufmerksamkeit der

    Leserschaft

    stndig

    auf

    dieses Gebiet zu lenken. Die kleine Notiz in fort.

    gesetzter

    Wiederholung

    mglichst

    an

    gleicher

    Stelle ,der Zeitung ist - hnlich wie kleine Dauer.

    anzeigen

    -

    das

    vielleicht

    wirkungsvollste

    Werbe.

    mittel, das ,der Zeitung zur

    Verfgung

    steht. Die

    kurze

    Notiz findet meist mehr

    Leser

    und mehr

    Beachtung als

    der

    schnste Leitaufsatz.

    Die

    kurze

    otiz

    ist

    am wirkungsvollsten

    im Ortsteil der Zei.

    tung. Alle rtlichen Kleinigkeiten

    sind

    des

    Lesers

    Freude.

    Deshalb

    ist jeder

    Schriftleiter

    bemht,

    seinen

    Ortsteil mit mglichst vielen kleinen

    otizen aufzufllen. Er wird also an sich solchem

    Bestreben

    nicht zuwi,der sein, falls die kleine Notiz

    ber den Luftschutz berhaupt etwas auszusagen

    vermag. Man

    kann

    nun hierfr eine stndige ber.

    schrift

    finden

    - etwa:

    Vom

    Luftschutz unserer

    Stadt

    -

    und hierunter

    alle

    Luftschutzveranstal.

    tungen

    innerhaLb eines Zeitraumes, kurze Berichte

    ber abgehaltene

    bungen oder ber den Stand

    der Ausbildung, ber die Fortschritte ,

    des

    Schutz

    raumbaues und hnliches bringen. Oder

    man

    gibt

    unter

    immer neuen Spitzmarken

    Kleinigkeiten aus

    der

    rtlichen

    Luftschutzarbeit bekannt, wobei man

    insbesondere jede geleistete Arbeit ,in ,dieser Rich

    tung

    mit Anfhrung

    des

    Namens lobend anerken.

    nen soll.

    Um

    ein

    Beispiel zu 'geben, wird man an

    fhren, da der erste Hausbesitzer in der A.

    Strae,

    der

    sich

    einen

    mustergltigen Schutzraum

    ausgebaut

    hat,

    Herr X. gewesen 'ist,

    oder

    '

    fest.

    stellen, da in der B.-Strae nur

    noch

    wenige

    Hu-

    ser nichts

    fr

    ihren Luftschutz getan

    haben.

    Man

    kann mitteilen, da die Luftschutzgemeinschaft

    in

    der Aue

    sich

    mit

    dem

    vorgeschriebenen

    Ge.

    rt ausgerstet und

    ihre

    ersten

    bungen abgehal.

    ten

    hat.

    Es 'gibt tausend kleine Neuigkeiten, die

    immer wieder den Leser auf ,dieses

    Gebiet

    hin.

    fhren

    und

    ihm

    versteckt oder

    auch offen die Frage

    aufzwingen: ,.Was aber tust

    Du?

    "

    In dieser fortgesetzten

    Einwirkung

    auf den

    Leser

    liegt der grte Wert der Mitarbeit der Zeitungen

    auf .dem Gebiet

    des

    Luftschutzes. In dieser Form

    wi\ d

    der

    Luftschutz immer wioder neu

    zur

    Tages.

    frage und erinnert den letzten Sumigen tglich

    an

    scine Pflicht.

    Dann

    erfllt

    auch

    die

    Zeitung

    ihren letzten

    Zweck,

    den sie bei aller Tagesarbeit

    nie aus dem Auge

    verlieren

    sollte,

    nmlich

    das

    ffentliche

    Gewissen der Volksgemeinschaft

    zu

    sein. Einer, der 'den Ansto und den Stoff fr

    diese Einwirkungen gibt, mu aber immer da sein.

    Kann

    man in den

    geschilderten Arten

    noch

    manche wertvolle

    Mitarbeit

    von den Zeitungen er.

    6

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 Mrz

    6/24

    warten,

    so

    soll

    man

    andererseits

    nicht

    glauben, Ja

    die

    Zeitungen

    zug leich

    auch

    die notwendige

    ein.

    gehende

    Belehrung

    der Bevlkerung ber

    das

    Ge.

    biet des Luftschutzes

    bernehmen

    knnten.

    Es

    liegt gar nicht

    in

    der atur der Zeitung, grnd .

    liehe Kenntnisse

    vermitteln zu

    wollen .

    Der

    Leser

    wrde

    so

    lche

    von

    der Zeitung her gar

    nicht

    an.

    ne

    hm

    en, ,da

    er von ihr nur

    Tagesneuigkeiten er.

    wartet. Somit hat die Zeitung

    in

    ihrer Mglichkeit.

    den Luftschutz zu

    frdern, bestimmte

    Grenzen.

    I-Her

    tritt

    im

    Bereich der Presse

    d ie Z e i t .

    sc

    h r i f t

    der Zeitung

    ergnzend

    zur

    Seite.

    Von

    der

    Zeitschrift erwar

    t

    et der Leser

    ber die

    Tages

    .

    fr agen hinweg eine gr

    un

    dstzliche

    und grndliche

    Behand lun g der einzelnen Lebensfragen. \Vi ll man

    also

    erschpfend

    ber Luftschutzfragen zu dem

    Leser

    sprechen,

    so

    mu man

    sich ,

    der Zeitschrift

    bed ienen.

    In

    zwiefacher Weise wird die Zeitschrift fr den

    Luftsc

    hut

    z nutzbar gemacht

    werden

    knnen.

    Da ist zunch

    st

    ,die U n te

    rh

    a l t u n 'g s z e i t

    s eh r i t. I-Her kann im Plaudertone oder an

    Hand eines

    gew

    hl ten praktischen Beispieles

    de

    r

    Leser

    mit

    eine

    m

    zweckmigen Verhalten

    beiein

    em

    Luftangriff

    vertr

    a

    ut

    gemac

    ht

    werden.

    Ebenso

    wichtig ersch

    eint

    es, die Unterha ltungszeit.

    schrift

    fr ,die psychologische

    Bearbeitung

    des Le.

    se rs h

    eranzuz

    iehen. Ge lin

    gt

    es, in Skizzenf

    orm

    od er auch

    in

    Romanen den

    Typ

    des Zukunfts

    .

    helden

    dahin

    zu zeichnen ,

    da Unersc

    htterlichkeit

    und Klu gheit

    auch

    den sc

    hw

    erst

    en Gefahren

    zu

    trotzen vermgen, und dies an

    den

    Beispielen

    von

    mnnlichem

    und zweckmigem Verhalten

    bei

    Luftan

    griffen w

    bew

    eisen,

    so

    wil1d fr

    die Erzie.

    hung d es einzelnen im

    Sinne

    des Luftschutzes der

    wichtigste

    Grundstein

    gelegt.

    Wir haben in

    Z eit .

    schrift

    en bis

    her mit Vorliebe

    die

    Grausamkeiten

    eines Luftan

    griff

    es

    ab geze

    ichnet

    ge

    fund

    en.

    Es

    mu

    gelingen, jetzt auch das Gegenstck zu bringen,

    d

    a

    nmlich bei Mut und sachgemer

    Vorsorge

    ein starkes Herz auch

    diesen

    Gefahren

    siegreich

    zu

    trot

    zen vermag. W er hierfr den ganzen

    e

    hwun

    g

    se

    iner ,

    dicht

    e

    rischen

    Bega bu ng ein zu.

    setzen vermag,

    d

    er hat

    dem Luft

    sc

    hut z einen we .

    sentlieh

    en

    Di

    e

    nst

    geleistet. E r wird helfen, ein

    neu

    zeitlich

    es

    Helde

    ngeschlecht heranzu

    ziehen, ein

    Hdd engeschleeht, das

    seine

    Pflicht erfllt, auch

    wenn

    es ni

    emand sieht

    und belohnt.

    Fr eine sachliche Bele

    hrun

    g und Aufklrung

    kommen dann ,di e Ve r b an d s z e i t s eh r i f .

    t e n

    in

    Frage.

    Hi

    er

    kann

    die

    besondere

    Aufgabe

    des durch die Z eitung vertretenen Berufs. oder In .

    te ressen.V el band es im Luftschutz.Rahmen betont

    und gepfl eg t werden.

    Fr

    den Ve rband sa ngehri .

    gen sind die in seinem Organ fr ihn gegebenen

    Gesichtspunkte in besond erer 'Weise magebend.

    Der Hausbes itze r wird auf den Rat se iner Grund.

    besitzer.Z eitschrift, der Arbeitgeber auf sein A r.

    be if:>ge

    be r

    .Orga n, der Handwerker auf se ine Hand .

    werkerzeitung hren. Aus ihnen schpft er sonst

    sei

    ne

    sachgeme Beratung, also auch in diesem

    Falle. D er Deutsche

    ist

    seit jeher in e

    rs t

    er Linie

    Berufsmensch. Man vergesse diese ue rlich

    oft

    unscheinb aren, in ihrer vielges taltigen Gliederung

    j

    edoch

    bi

    s

    an den

    le

    tz t

    en

    Volksgenossen

    heran .

    reichenden Verbandsorgane

    nicht bei der Presse.

    bearbeitung fr ,den

    Luftschutz

    Etwas abseits

    hiervon liegt das

    Gebie

    t

    der eigent

    .

    Iiohen F ac h p r e s s e de r W i s s e n s e h a f t

    und

    ee h n i k. In

    ihrer Art ist

    sie

    jodoch

    nicht

    weniger

    wertvoll fr den

    Luftschutz.

    Sie

    wird

    sich

    selten

    mi t .

    den

    esamtfragen

    un

    d

    den

    allgemeinen

    Luftschutzangelegenheiten befassen,

    fr sie

    stehen

    die

    Fachfragen

    im

    Vordergrund. Da

    aber in

    der

    Tat

    de r

    Luftschut

    z

    in

    die meisten techni

    sc

    h

    en un

    d

    in viele

    wissenschaft

    liche F,achgebi

    ete

    i

    rgendwie

    hin

    .

    einspie

    lt ,

    so

    ist das

    Interesse der

    Fachp resse hier

    verhltni

    sm

    ig

    leicht

    zu

    erwecken.

    Es

    ist

    sicher,

    da

    die

    Mita

    rbeit de r Fachl

    eute

    an den einzelnen

    Geb

    i

    eten

    des Luftschutzes

    noch

    a

    ueror

    dentliche

    Vortei

    le zeitigen knnte.

    Vie

    lfach hat

    es

    sich ge.

    zeigt

    und

    wird

    sich

    weiter zeigen,

    da

    bereits an.

    derweitig benutzte

    tec

    hnische Verfahren mit

    ge.

    ringen

    Ab

    nd

    er

    un gen vo rteilh aft fr Luftschutz.

    zwecke zu

    verwenden

    sind. ]st einma l dem Faeh.

    mann das

    fr ihn in Frage ko

    mm

    end e Teilgebie t

    im Luftschutz

    klar

    vor A ugen gebracht und an ihn

    die Frage nach ,dessen

    Verbesserung

    ,ges tellt, so

    wel,den sich manche wertvollcn A

    nr

    egungen er.

    geben. A

    uch hier

    steckt die Mitarbeit

    de r

    Pr

    esse

    am Luftschutz erst in den A nhingcn. Sie kann ve r

    flanschen a

    b

    und elie Vorsprnge

    33

    an den

    Widerlagerst

    ,

    einen

    greifen in die Hohlrume der

    Deckplatte, wodurch die letztere somit noch

    besser

    abgetragen und

    ,gegen Verschieben g e ~

    sichert wird.

    Die

    aus ,

    den Deckplatten

    3 h e r a u s ~

    ragenden Bewehrungen

    26

    werden untereinander

    gut

    zug fest

    verbunden

    (s. Abb. 2 a) bzw. seitlich

    in ,die Wnde z.ugfest eingebunden (s. Abb. 3)

    l) VgJ. au ch d Re terat in

    Gass

    chutz

    und

    Luftschull . Januarheft

    t

    Q

    34. S. 24.

    Abb.2

    1

    23

    wehrung

    23

    der Platte 1 eingesetzt werden und

    sich dann beim Einschieben der Widerlager>

    steine 2 in diese keilartig einlegen, wodur.ch der

    untere Deckenteil 1 fest in dic Decke cingebun>

    den ist.

    3

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 Mrz

    14/24

    Abb 4

    8

    1

    von

    Brnden kein

    Wasser nach den darunter

    genden Geschossen durch lt.

    Durch die leichten Bewe

    hrungen

    ,

    der

    Platten

    1

    und 3 und ihre bauliche Ausbildung sowie die

    Wid

    erla gersteine ist e ine sehr

    leicht

    e,

    aber

    noch

    auerordentlich

    widerstandsfhige Decke

    gegeben, die trotz

    ihrer Elastizitt

    das

    Gebude

    im

    Inn

    ern auf

    das beste

    aussteift und dabei

    keitig 'Seine Wnde zu einem starren T r a ~ w e r k z u ~

    sammensch lie

    t.

    Alle

    Deckent

    ei le

    werden fabrikmig

    h e r ~

    ges te

    ll

    t, ohne Schalung

    oder

    Hilfsgerus te in

    Z e m e n t ~ M verlegt und zusammengesetzt. Ihr

    Einbau erfolgt also

    nach

    dem Erhrten der

    zeinen Deckenteile, so

    mit

    entstehen dadurch

    keine Sohwindrisse und Und ichtigkeiten mehr in

    der Decke .

    Die Decken teile, im Rttelverfahren gefo rmt,

    gewhrleis ten eine sehr harte und iiuerst w i d e r

    s tandsfhige Eisenbetondecke

    von

    ganz

    miger Gte, wie sie sonst nicht e

    rr

    eichbar ist.

    Das

    Hgengewieht dieser

    Hohldecke

    ist etwa

    50

    geringer

    als das einer Eisenbetondeokc von

    gleicher

    Deckenstrke

    .

    Das Putzgewebe

    des Deckputzes bzw. die

    Puff

    ,

    Die

    Decke 1st e

    twa

    2

    Tage

    nach

    ihr

    er

    Her

    '

    decke 18

    wird

    mit der Bgelbewehrung der

    t r a g

    s teiLung

    belastbar.

    rahmenartig

    ausgebildeten Platte

    1

    verknpft und

    Die

    Ko

    s

    ten dieser

    Deoke

    sind nicht

    hher als

    da

    durch

    so befestigt ,

    da

    die

    Putzdecke

    ebenfalls llie

    einer

    Kleineschen bzw. Steineisend eoke

    2

    ) von

    nicht abreibar

    ist. Will man

    kein

    e

    Dmmstoff

    e

    gk

    icher

    Spannweite.

    in den

    Hohlraum der

    Decke einbringen,

    dann

    Die gleiche

    bauliche

    Ausbildung z

    eigt Jas

    ngt eine

    einfachere und

    billigere

    Ausfhrung des

    D a c h gem Abb. 4 und 5. Als

    Dachsparren sind

    unteren

    Deck enabschlusses, wie die Abb. 3 zeigt. Leichtprofiltr

    ge

    r zu verwenden. Die

    Dachhaut

    Die

    Normung der

    Decke kann in

    folgend

    er liegt hiet',

    ebenso

    wie die

    Decken

    zwischen den

    J 2

    Trgern, zw

    i

    schen

    den Sparren, wodurch

    2

    6 6 I 6 das ganze

    Dach

    eine groe Skifigkeit

    , - . 7 _ C : : _ - _ - _ - _

    -

    __ _+1-_ _-___-_-+_-_-_ _-_-__ _ _ _

    _ _

    _-_ _ :

    \1

    . t erhl t. Diese Anord nun g de r Dachha'U t

    , - - - - empfiehlt sich auch fr die Massiv,dcher

    __

    ' ,______ T

    - --

    1

    '-u der H a l l e n FabrIk. und sonstigen i n d u

    1 2 3 striellen Bauten , damit diese eine grere

    Steifigkeit als die heutigen

    Ausfhrungen

    bb 5 erha lten. Die Obergurte der Binder w e r

    . den dann zweckmig aJUS D o p p e l ~ U ~

    -

    B E i s e n L e i c h t p r o f i l e n ,gebildet und dienen

    gleichzeitig als Sparren, zwischen denen

    die

    Dachhaut

    liegt. Bei groen Binde

    rentfernun

    '

    g

    en

    sind dann je 1 bis 2 Zwisohensparren, e b e n

    f,a

    ll

    s aus

    Doppel

    - U - Eisen - Leichtprofilen be '

    stehend, anzuordnen.

    Weise erfolgen: Die Deckplatten werden von

    10 cm zu 10 cm in

    den

    Spannweiten der blichen

    Deckentrgerentfernungen hergestellt und alle

    Spannweiten zwischen

    je

    10

    cm durch e n t s p r e ~

    chend verbreiterte Ausfhrung ,der W i d e r l a g e r

    steine ausgeglichen.

    Diese

    Decke

    weist

    e

    in

    e

    auerol'dentlieh gute

    Verbundwirkung aller Deekenteile miteinander

    auf, ist elastisch genug,

    um

    alle Setzungen

    des

    Ge

    budes mitzumachen, ohne ,dabei zu brechen bzw.

    undicht zu wel den. Sie besitzt a'Uel dem in der

    Auflagerung des unteren Deckenabschlusses auf

    den unteren Deckentrgerflanschen noch eine

    zweite gute Dichtung, so da sie beim Lschen

    Das Abrutschen der DaehhaJUt v,erhindem die

    U-Eisen

    36

    an ,der Tra'Ufkante und ,die in einzelnen

    Stofugen

    des

    Daches vorz

    u

    sehenden

    Halte

    '

    bleche

    37.

    ie

    0

    ach e in d e c k u n g besteht aus

    Zinb

    blech, denn die Ziegeleindeckung verursacht beim

    Bombenaufschlag zu groe Splitterwirkungen und

    damit

    G e f h r d u n ~ e n

    auf Straen und Hfen. Die

    ' ) S iehe S au we il . Hert 33 , 1933, S. 894 r.. fe rner

    Gusschub

    und

    Lullsc

    hul z'

    9 3 ~ S.

    73

    und

    260.

    53 54

    52

    Abb 6

    so

    S

    7

  • 7/25/2019 Gasschutz Und Luftschutz 1934 Nr.3 Mrz

    15/24

    ~ h l i t ~

    40

    gewh

    rleist

    en

    einen g

    ut en Durchzu

    g

    1m

    D

    achraum

    .

    Di

    e Tieflage de r

    D.a

    c h r

    in

    n e

    be