Post on 15-Mar-2016
description
Bündner Skiverband
Federazione Grigionese di sci
Uniun Grischuna da skis
Bündner Skiverband
Federazione Grigionese di sci
Uniun Grischuna da skis
Bündner Skiverband
Federazione Grigionese di sci
Uniun Grischuna da skis
38 |
Nov
embe
r 2
010
umbruch_38.indd 1 10.1.2011 15:50:54 Uhr
Wir machen den Weg frei
GemeinsamSpitzenleistungen schaffen.Gemeinsam erreicht man Ziele schneller. Deshalb
unterstützen wir mit Freude die Nationalteams
im Schneesport. Und den Nachwuchs erst recht.
www.raiffeisen.ch
128910_148x210_Schneesport_Ski_Spescha.indd 1 19.10.10 11:43
umbruch_38.indd 2 10.1.2011 15:50:55 Uhr
Editorial
Liebe SchneesportfreundeDie Tage werden kürzer und
es riecht nach Schnee. Jetzt
kommt unsere Zeit! Jetzt kön
nen wir uns als Schneesport
ler beweisen. Haben sich die
Strapazen und die Aufwände
gelohnt? Können wir un
sere Ziele erreichen? Wird
es ein guter Winter für uns
Schneesportler und für uns
als Bündner Skiverband?
Die Antwort ist ja. Ich bin
überzeugt, dass die ganzen
Anstrengungen sich auszah
len werden und wir die Ernte einfahren können. Die Athleten sind top
motiviert. Ebenso die Trainer und die Funktionäre. Es kann gar kein
schlechter Winter werden. Das ist die richtige Einstellung, um Erfolg zu
haben.
Damit die Athleten überhaupt ihre Sportart ausüben und an der Spitze
mitmischen können, dafür ist viel Organisation und auch Arbeit im Hin
tergrund notwendig. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass dies vergessen
wird. Es wird vergessen, dass sehr viele freiwillige Helferinnen und Hel
fer, sogenannte Voluntaris, dazu beitragen, dass wir überhaupt soweit
kommen. Zudem wird von vielen Seiten sehr viel Geld investiert. Ohne
Geld würde trotz grossen Anstrengungen nichts erreicht werden. Wir
brauchen also die Athleten, die Trainer, die Voluntaris, die Bergbahnen
und sehr viel Geld.
Der BSV hat immer zuwenig Geld. Ich bin jedoch der Ansicht, dass das
Geld beim BSV sehr effizient eingesetzt wird. Trotzdem benötigen wir für
die Zukunft noch mehr finanzielle Mittel. Wir müssen an der Basis An
reize schaffen, damit so viele Jugendliche wie möglich zum Schneesport
gelangen. Das ist keine leichte Aufgabe. Genau diese Aufgabe packen wir
jetzt gemeinsam an.
Dazu benötigen wir Hilfe. Hilfe von allen Seiten. Hilfe vom Kanton und
von den Sponsoren, aber auch die Hilfe unserer erfolgreichen Athletinnen
und Athleten. Diese sind unsere Aushängeschilder und Vorbilder für un
sere Jugendlichen an der Basis. Wir müssen erreichen, dass diese Jugend
lichen schon im zarten Alter von fünf bis zehn Jahren die Leistungen ihrer
Vorbilder bewundern und sich diese Leistungen auch zum Ziel setzen.
Dann erreichen wir, das sie den Schneesport als ihre Freizeitbeschäfti
gung wählen.
In Zukunft wird es immer wichtiger, unseren Jugendlichen diese Möglich
keit der sinnvollen Beschäftigung zu bieten. Shoppen und herumhängen
kann langfristig keine Lösung sein. Also packen wir es an. Wir alle müssen
für diese gute Sache einstehen.
Wir vom BSV lancieren deshalb in diesem Herbst eine Geldsammelaktion.
Wir versenden 30 000 Spendenbriefe. Dieses Fundraising wird vielleicht
auch Sie erreichen. Spenden Sie für eine gute Sache und empfehlen Sie
allen Freunden und Bekannten, für den BSV zu spenden. Jede Spende zählt
und kommt direkt dem Schneesport und unserer Jugend zugute. Wir zäh
len auf Sie!
Vielen Dank an alle, die den Schneesport unterstützen. Vielen Dank un
seren Sponsoren, die uns über Jahre sehr viel Geld zur Verfügung stellen.
Vielen Dank an alle Athleten und Voluntaris, die uns helfen, die Ziele des
Bündner Skiverbandes zu erreichen.
Mit sportlichen Grüssen
Der Präsident | Gabriel Casutt
InhaltGefestigte Strukturen und langfristige Strategie | 5Das Interview: Gabriel Casutt | 10
RS und Heuschober | 12
Ein Leben für den Sport | 13
Animationscamp in Splügen | 17
Ein Sommer mit Selina Gasparin | 20
Die BSVAthleten in den nationalen Kadern | 21
In der SportlerRS gestählt | 23
Sieger des Kangaroo Hoppet | 24
Regionales Leistungszentrum | 25
Zum Titelbild: Manuel Pleisch beim RS in LaaxFoto G. Venzin
ImpressumTalent. Das Magazin des BSV. Erscheint zweimal pro Jahr.
HerausgeberBündner Skiverband (BSV) Geschäftsstelle | Paleu Sura 8 Postfach 140 | 7012 Felsberg Tel. 081 250 07 02 | Fax 081 250 07 03info@bsv.chRedaktion, Anzeigenverkauf, InserateGiusep VenzinDarvella | 7166 TrunTel. Privat 081 936 31 85 | Tel. Geschäft 081 920 07 25gvenzin@suedostschweiz.ch
talent | Bündner Skiverband 3
umbruch_38.indd 3 10.1.2011 15:51:01 Uhr
«Alles fährt Ski» – Jetzt registrieren und vom «Grischa-Bonus» profitieren unter ski.graubuenden.ch
Auf zur Runde zwei: Was ist der «Grischa-Bonus»?Die Aktion «Alles fährt Ski» geht in die zweite Runde: Ab dem alpinen Weltcupstart 2010/11 bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide können Sie wieder fleissig Prozente sammeln. Denn jeder Weltcup- und/oder WM-Podestplatz eines Swiss-Ski Alpin-Athleten wird zum echten Vorteil für Schneesportfans. Pro Podestplatz erhalten Sie ein Prozent Ermässigung auf Tagesskipässe in verschiedenen Skigebieten. Aber nicht nur das – auch in ausgewählten Hotels in Graubünden profitieren Sie von dieser Aktion. Also, je mehr Spitzenplätze die Schweizer Skicracks einfahren, desto höher wird der «Grischa-Bonus». Unterstützen Sie unsere Ski-Nati!
So funktioniert’sRegistrieren Sie sich so rasch wie möglich auf ski.graubuenden.ch. Und dann heisst’s: Daumendrücken für unsere Skicracks und auf möglichst viele Podestplätze hoffen. Die Prozente werden ab dem Start der Weltcup-Saison in Sölden ab dem 22. Oktober 2010 kumuliert. Die Sammel-Aktion läuft bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide (20. März 2010). Ab dem 21. März bis Ende Saison können Sie dann den «Grischa-Bonus» einlösen. Übrigens, in der letzten Saison profitierten die registrierten Schnee- sportler dank dieser Aktion von 30% Vergünstigung. Mitmachen lohnt sich also allemal!
Tippspiele mit attraktiven PreisenBei verschiedenen Weltcup-Rennen können alle registrierten Teilnehmer auch beim grossen Tippspiel mitmachen. Tippen Sie, welchen Platz der beste Schweizer Ski- fahrer erreicht, und schon nehmen Sie an der Verlosung von attraktiven Sofortpreisen teil. Und am Ende der Aktion im März werden zusätzlich tolle Hauptpreise verlost.
Anmeldung und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ski.graubuenden.ch.
Die Bergbahnen in Graubünden unterstützen den Bündner Skinachwuchs.Wir wünschen eine erfolgreiche und unfallfreie Wintersaison 2010/11.
umbruch_38.indd 4 10.1.2011 15:51:05 Uhr
talent | Bündner Skiverband 5
An der Delegiertenversammlung des BSV in Ems durfte der Präsident Gabriel Casutt auf den erfolgsreichsten Winter aller Zeiten zurückblicken. Zu den zwei Goldmedaillen der BSVAthleten an den Olympischen Spielen kamen die Siege im Schlussklassement des Weltcups und des Europacups von Carlo Janka und Christian Spescha. Der Präsident stellt seit jeher die Leistung ins Zentrum. An der Versammlung hat er dies erneut bekräftigt. «Im Bereich Ski Alpin sind die Trainingszellen mit einem Leistungsauftrag des BSV fester Bestandteil», so Casutt. Im Bereich Nordisch seien noch Widerstände zu spüren. Doch auch bei den Langläufern will der Präsident die Philosophie der Trainingszellen durchsetzen. Gabriel Casutt würdigte die Anstrengungen der Clubs und der Regionen für die Förderung des Skisportes. Er selber ist rund 500 Stunden im Jahr für den BSV tätig. Seit seiner Wahl vor drei Jahren bemüht er sich, die Leistungsstrukturen zu festigen – und er will dies weiter tun. Die Delegierten wählten den Leiter der Raiffeisenbank Surselva für eine weitere Periode zu ihrem Präsidenten. Zudem wählten sie Marcus Caviezel aus Lenzerheide und Gian Andri Lehner aus Pontresina neu in den Vorstand. Sie ersetzten Ivo Damaso aus Pontresina und Corsin Rauch aus Zernez. Der BSV verzeichnete im letzten Jahr einen Umsatz von 735 000 Franken.
Langfristige StrategieGabriel Casutt, Präsident | Wir können wieder auf einen Winter zurückblicken, der dem BSV viel Freude beschert hat. Erfolge
wie die von Carlo Janka als Olympiasieger und Gesamtweltcupsieger, Dario Cologna als Olympiasieger und Vierter im Gesamtweltcup oder Christian Spescha als EuropacupGesamtsieger zeugen davon, dass die Athleten des BSV zur Spitze gehören. Diese Erfolge fallen nicht vom Himmel. Es sind die Resultate jahrelanger konsequenter Arbeit in den Clubs und in den Regionen. Mit jahrelang meine ich nicht nur die letzten drei bis sieben Jahre, sondern zehn bis zwanzig Jahre. Sporterfolge lassen sich nicht kurzfristig planen. Es sind langfristige strategische Entscheide, die uns diese Erfolge garantieren. Auch der BSV hat in den letzten zwanzig Jahren viele Hochs und Tiefs erlebt. Seit drei Jahren sind wir wieder am Aufbau und an der Umsetzung der Trainingszellenstrategie. Diese ist mehr oder weniger erfolgreich. So ist es den alpinen Trainingszellen in den letzten drei Jahren optimal gelungen, die Vorgaben des BSV umzusetzen. Die Erfolge sind dann auch nicht ausgeblieben. Mit dem Cheftrainer Albert Egger und der TK Alpin haben unsere JOAthleten kantonale und nationale Erfolge feiern können. Bei den Nordischen ist die Umsetzung der BSVVorgaben nicht wunschgemäss verlaufen. Innere Kämpfe haben die Umsetzung gelähmt. Trotzdem ist mit den Jugendlichen gut gearbeitet worden. Auch die Erfolge sind nicht ausgeblieben. Der Schritt zu der neuen Trainingszellenstruktur ist aber noch nicht vollzogen. Das ist sehr bedauerlich und wir werden alles daran setzen, dass diese Strukturen in den nächsten Jahren vollständig umgesetzt werden. In der Nordischen
Gefestigte Strukturen
talent | Bündner Skiverband 5
Die Delegierten wählten Gabriel Casutt (rechts) für eine zweite Amtsperiode zu ihrem Präsidenten.
Marcus Caviezel aus Lenzerheide und Gian Andri Lehner aus Pontresina (von links) wurden neu in den BSV-Vorstand gewählt. Fotos: G. Venzin
umbruch_38.indd 5 10.1.2011 15:51:07 Uhr
talent | Bündner Skiverband 6
Kombination ist alles wie geplant verlaufen. Es ist eine kleine Gruppe, die in St. Moritz von Trainer Felix Kunz trainiert wird. Sie erhalten jedes Jahr einen Fixbetrag vom BSV und arbeiten danach selbständig und ohne Hilfe des BSV. Im Snowboardbereich ist Martina Tscharner mit der Umsetzung der Vorgaben beschäftigt. Die Snowboarder verfolgen eigene Wege und sind schwer an ein System zu binden. Solange
sie dies ohne Gelder des BSV machen wollen, ist das o. k. Sobald aber Gelder des BSV in Anspruch genommen werden, müssen auch die BSVVorgaben erfüllt werden. Das ist nicht allen Athleten klar. Martina arbeitet aber hart an dieser Umsetzung und sie ist überzeugt, dass sie diesen Wandel herbeiführen kann. Das ist auch wichtig für die Zukunft. Auch im Snowboardbereich ist die Konkurrenz härter geworden, und ohne Disziplin und Fleiss sind keine Erfolge zu erzielen. Nicht vergessen möchte ich den unermüdlichen Einsatz von Silvio Pool. Im vergangenen Jahr konnte die erste Talent klasse in Graubünden in Ilanz eröffnet werden. Zudem wurde der Antrag für ein Regionales Leistungszentrum in der Surselva gestellt. Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Label erhalten werden. Auch dies ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der neuen Strategie. Die FundraisingStrategie ist bereits weit fortgeschritten, und wenn alles planmässig läuft, kann im Herbst mit der Umsetzung begonnen werden. In der Umsetzungsphase sind alle Clubs, Trainingszellen und Sportbegeisterten gebeten, diese Strategie zu unterstützen. Sie bringt dem BSV mehr Geld, und von diesem Geld profitieren schlussendlich wieder die Athleten der Clubs, der Trainingszellen und des BSV. Mein Dank geht auch die Sponsoren für ihre grossartige Unterstützung. Dank ebenfalls an die Vorstandsmitgliedern, und an alle, die im BSV eine Aufgabe übernommen haben und diese zugunsten unserer Jugendförderung ausführen. Nicht vergessen möchte ich die grossartige Arbeit in unserer Geschäftsstelle durch Vreni Arpagaus und Dorli Hauser. Ohne Fleiss – kein Preis. Dies gilt auch für die Verbandsarbeit.
Mario Cavigelli (Zweiter von links) besuchte die Delegierten versammlung als Präsident des Surselva-Ski-Teams.
Als neugewählter Regierungsrat wird er bestimmt ein offenes Ohr für die Anliegen des BSV haben.
Die BSV-Athleten waren in allen Sparten erfolgreich.
An der DV wurden einige dieser Athleten für
die Leistungen geehrt. Hinten von links: Mauro Caviezel,
Trainer Albert Egger und Europacup-Gesamtsieger
Christian Spescha. Vorne: Kevin Caduff, Luana Flütsch
und Sandro Simonet.
umbruch_38.indd 6 10.1.2011 15:51:09 Uhr
talent | Bündner Skiverband 7
Darf sich sehen lassenAlbert Egger, Michael Bont, Rita Chastan | Mit Carlo Janka als Olympiasieger und WeltcupGesamtsieger – aber auch mit Christian Spescha als EuropacupGesamtsieger konnten zwei BSVAthleten im letzten Winter grossartige Erfolge feiern. Aber auch der Nachwuchs muss sich nicht verstecken. Das erste Jahr mit einem vollamtlichen Trainer für die Auswahlathleten kann mit einer positiven Bilanz abgeschlossen werden. Die intensive Arbeit im JOBereich hat sich mit SuperResultaten auf nationaler, interregionaler und regionaler Ebene durchwegs bezahlt gemacht. Von sieben JOFahrerinnen und Fahrern des Jahrganges 1995 schafften sechs den direkten Sprung ins NLZOst. Die BSVJuniorinnen und Junioren waren nicht so erfolgreich. Mit Marc Pfister (94) gelang nur einem Athleten der Aufstieg ins NLZOst. Während Carlo Janka, Marc Berthod, Sandro Viletta, Marc Gini und Ambrosi Hoffman den BSV an den Olympischen Spielen in Vancouver vertraten, waren Jasmin Flury, Rina Müller, Nico Caprez, Jonas Fravi und Manuel Pleisch an den JuniorenWM in der Region Mont Blanc. An den JuniorenSchweizerMeisterschaften gewannen Jasmin Flury, Rina Müller, Manauel Pleisch und Nico Caprez Edelmetall. Auch wenn die Resultate zum Teil vielversprechend sind, gilt es hart weiterzuarbeiten, damit die Bündner in Zukunft immer noch stark in den nationalen Kadern vertreten sein werden.
Führende Position verteidigtPeter Schärrer, Bereichsleiter Nordisch | Auch in der Wettkampfsaison 2009/10 behauptete der BSV die führende Position als stärkster Regionalverband von Swiss Ski. Diese Tatsache beruht
sicher auf dem bereits vor über zehn Jahren ins Leben gerufenen Ausbildungs und Trainingskonzept der Abteilung Nordisch im BSV. Die gute Zusammenarbeit unter den verantwortlichen Trainern garantiert ein zielgerichtetes und erfolgreiches Arbeiten.Die grosse Beteiligung an den regionalen Wettkämpfen im Rahmen des Raiffeisen Intersport Cup und die starke Bündner Vertretung an den HelvetiaNordicTrophy Anlässen basiert auf der guten Clubarbeit in unserem Verband. Die zehn Podestplätze an der U 14/U 16 SM in Unterschächen bestätigen die hervorragende Arbeit der Clubtrainer. Die JuniorenAuswahl betreuten die Trainer Stefan Berni und Tobias Torgesen, für die Seniorenauswahl war wie vergangene Saison H. Heimo zuständig. In monatlichen Kursen wurde den AuswahlAthlet(inn)en neben dem Trainingsangebot in den verschiedenen Trainingszellen ein zusätzliches Angebot bereitgestellt. Das Angebot von zusätzlichen Wochentrainings für die SeniorenAuswahl nutzten auch die in Davos stationierten SwissSkiAthlet(inn)en. Auch im letzten Jahr wurde zur Unterstützung eine Physiotherapeutin während des Sommertrainings eingesetzt. Die Bündner SASAthleten wurden wiederum ins Seniorenteam integriert. Durch die Sparmassnahmen im Bereich Langlauf von SwissSki wurden unsere Trainer bei der Wettkampfbetreuung vor grosse logistische Probleme gestellt, denn auch die Betreuung der SwissSkiKaderathleten wurde wiederum vermehrt an die Regionalverbände abgetreten. Der BSV war zum Teil mit bis zu vierzig Athleten unterwegs. Das ganze Betreuerteam arbeitete
Peter Schärrer hat viel Freude an den Leistungen seiner Athleten. Der BSV ist in der nordischen Disziplin
mit Abstand der stärkste Regionalverband.
umbruch_38.indd 7 10.1.2011 15:51:13 Uhr
talent | Bündner Skiverband
trotz dieser Belastungen sehr professionell; die erreichten Resultate dieser Saison sprechen für sich.Auf Initiative des BSV wurde mit den Verantwortlichen von Swiss Ski der Kontakt gesucht. An verschiedenen Treffen der RegionalverbandsVertreter mit den Verantwortlichen Langlauf von Swiss Ski wurden die verschiedenen Probleme des Bereichs Langlaufs im Verband Swiss Ski wie zum Beispiel das Nationale Leistungszentrum Davos, der Posten Langlaufchef bei Swiss Ski und die Trainerproblematik diskutiert.
Sieben Athleten in VancouverMartina Tscharner, Bereichsleiterin Snowboard | Der Bereich Snowboard hat aufgerüstet. Mit der Bildung der ersten BSVAuswahl konnte die Saison gestartet werden. Die Auswahltrainer David Sonderegger für die SpeedAbteilung und Daniel Wieser für die FreestyleAuswahl bekamen die Möglichkeit,
erstmals mit der Auswahl Trainings durchzuführen. Die ersten Früchte konnten schon diese Saison geerntet werden: So gewann Lucien Koch im September den SchweizerMeister Titel in der Kategorie U 14 in der Halfpipe und Big Air. Mit einem Sieg und Podestplätzen im EuropaCup von Mathhias Meyer und Nico Kurz war die FreestyleAuswahl erfolgreich unterwegs.An der SchweizerMeisterschaften der «Grossen» erreichten Carina Schmidiger (8. Rang GS), Debby Pleisch (8. Rang SBX), Jenny Pleisch (7. Rang SBX) und Silvan Flepp (8. Rang GS) gute Ergebnisse.Insgesamt qualifizierten sich sieben Bündner Snowboarder für die Olympischen Spiele in Vancouver. Hervorzuheben ist der 9. Platz von Ursina Haller in der Halfpipe und ebenfalls der 9. Platz von Simona Meiler im Boardercross. Sina Candrian wurde auf der TTRTour in der Gesamtwertung Zweite, gewann beim prestigeträchtigen US Open im Slopestyle und wurde am Weltcup in Calgary ebenfalls zur Siegerin im Slopestyle erkoren. Auf der TTR Tour wurde Christian Haller in der Gesamtwertung Neunter, seine Schwester Ursina Siebte. Die BündnerMeisterschaften wurden wiederum in Davos in den Disziplinen Alpin Parallelslalom, Halfpipe und Big Air durchgeführt. Der vom BSV Snowboard organisierte und von Swiss Snowboard durchgeführte Head Hunt Day fand bei guten Wetterverhältnissen in Davos statt. Die Infrastruktur war perfekt. Die Trainer waren erfreut über das zum Teil gute Niveau der jüngsten Talente. Der SST wird im Jahr 2010/11 kein Label im Bereich Snowboard tragen. Somit sind folgende Zellen im Bündnerland vertreten: Regiun Parc Naziunal, Engiadina’Ota, Davos Freestyle und Davos Speed. Ein grosses Dankeschön an die Verantwortlichen der Zellen und die Trainer, welche einen immensen Einsatz geleistet haben diesen Winter. Auch einen speziellen Dank an die Zellen Davos Alpin und Freestyle für die Durchführung der BündnerMeisterschaften sowie an die Bergbahnen Davos für die Benutzung der Infrastruktur.
SkisprungFelix Kunz, Bereichsleiter Skisprung und Nord. Kombination | Im Juli 2009 trat Felix Kunz beim Skiclub Alpina die Stelle als Trainer Skisprung an und absolvierte als Erstes mit den Athleten Leo Angelini, Andri Künzler und den Gebrüdern Biel ein erstes Skisprungtraining auf den Mattenschanzen in Gibswil. Bereits die ersten Trainingssprünge waren viel versprechend. Der Höhepunkt des Sommers waren die U 16 SM auf der K 60 MeterSchanze in Gibswil. Andri Künzler und Marco Bieler sprangen auf die Plätze 13 und 14. In Anbetracht der starken Konkurrenz war Felix Kunz zufrieden mit den Resultaten. Beim Teamspringen belegte die Mannschaft des BSV mit ihren noch jungen Athleten den guten fünften Platz. Während des Sommer absolvierten die Athleten rund 120 Mattensprünge auf den Schanzen in Gibswil, Einsiedeln und im deutschen Isny.
Martina Tscharner (vorne links) betreut die Snowboarder. Sieben
Bündner Snowboarder nahmen an den Olympischen Spielen in
Vancouver teil. Eine davon war Simona Meiler aus Flims (vorne Mitte).
8
Smal Talk gehört sich auch an der Delegiertenversammlung.
umbruch_38.indd 8 10.1.2011 15:51:14 Uhr
talent | Bündner Skiverband 9
Bereits Ende November konnten das Team die ersten Schneesprünge auf der Heimschanze absolvieren. Diese waren wie immer bestens präpariert, und sämtlichen Springern gelang die Umstellung von Mattenschanzen auf die Winterschanzen problemlos. Dreimal pro Woche wurde auf der K60 sowie auf der K 30MeterSchanze trainiert, um sich optimal auf die ersten heimischen Wettkämpfe im Rahmen der Nationalen Wettkampfserie der Helvetia Nordic Trophy vorzubereiten. Ende Dezember stiess mit Falk Blutau ein neuer, junger Skispringer zu uns. Bereits nach einigen Sprüngen mit den Alpinski konnte er auf die Sprungski wechseln und zeigte auf der K 15MeterSchanze bald Sprünge nahe am Kalkulationspunkt. Mitte Januar 2010 fanden bereits die zweiten Wettkämpfe der Helvetia Nordic Trophy in St. Moritz statt. Bei seinem ers ten Skisprungwettkampf sprang Falk Blutau in der Kategorie der Jüngsten auf den guten achten Platz. Leo Angelini sprang auch an diesem Wochenende weiter als alle anderen in seiner Kategorie und gewann beide Wettkämpfe überlegen. Auch an den restlichen Wettkämpfen des vergangenen Winters zeigten die Springer durchaus gute Sprünge. Leo Angelini gewann alle Wettkämpfe souverän und konnte sich Ende Saison beim Finale der Helvetia Nordic Trophy im französischen ChauxNeuve als Gesamtsieger des vergangenen Jahres feiern lassen und mit dem begehrten Leadertrikot die lange Heimreise antreten. Andri Künzler zeigte insbesondere mit seinem zweiten Platz beim HelvetiaNordicTrophy Springen in Les Tuffes auf, dass er in der Kategorie U 14 zur nationalen Spitze gehört. In der Gesamtwertung der Wettkampfserie der Helvetia Nordic Trophy belegte er den guten dritten Schlussrang. Die Gebrüder Biel steigerten sich kontinuierlich, insbesondere Marco konnte sich konditionell stark verbessern. Marco Grigolis erste Wettkämpfe im Weltcup begannen nicht nach Wunsch. Er konnte die guten Trainingsresultate nicht bestätigen. Besser lief es dafür im Continental Cup in Lillehammer, wo er sich in beiden Sprüngen unter den ersten 20
klassierte. Dank diesen guten Resultaten durfte er nach Japan reisen, um dort wieder Weltcupluft zu schnuppern. Auch hier machten ihm seine Nerven einen Strich durch die Rechnung, und er kam ohne zählbares Resultat nach Hause. Bei den SchweizerMeisterschaften in Einsiedeln konnte er nach vier Podestplätzen in den letzten Jahren erstmals zuoberst aufs Podest steigen und wurde Schweizer Meister bei den Junioren. Leider musste er anschliessend wegen Rückenproblemen bis Ende Dezember pausieren. Nachdem er in verschiedenen Continental Cups Anfang 2010 wieder punkten konnte, bekam er Ende Januar erneut eine Chance, im Weltcup zu starten. Nun ging es schon besser, im deutschen Klingenthal verpasste er seine ersten Weltcuppunkte nur ganz knapp. In der Folge ersprang er sich in verschiedenen Alpencups noch einige ToptenPlätze, was ihm den Verbleib im BKader von Swiss Ski für das kommende Jahr sicherte.
Verbringen Sie erholsame Tage im gemütlichen Blockhaus im Langlaufparadies mit 350 km Langlauf-Loipen.
Schauen Sie bei uns vorbei – wir beraten Sie gerne.
Hotelplan, Calandapark, 7007 ChurTel. 081 252 65 00, chur-calandapark@hotelplan.ch
Wintermärchen in Finnisch Lappland Direkter Charterflug jeden Samstag.
Fritz Züger (links) erzählte an der DV über seine Erfahrungen mit
Ausnahmeathleten. Davon hatte er einige in seiner langen
Laufbahn als Trainer. Bode Miller, Marc Girardelli und Michael
von Grünigen gehören dazu.
umbruch_38.indd 9 10.1.2011 15:51:16 Uhr
talent | Bündner Skiverband 10
«Der BSV hat seit jeher gute Funktionäre»
An der Delegiertenversammlung des BSV konnte der Präsident in seinem Rückblick vom erfolgreichsten Jahr in der Geschichte des Verbandes sprechen. Um weiterhin erfolgreich zu sein, braucht der BSV mehr finanzielle Mittel. Diese Mittel erhofft sich Gabriel Casutt durch die Lancierung einer FundraisingAktion. Im Interview mit «Talent» lobte der Präsident die Funktionäre: «Ich werde vom Einsatz der Funktionäre immer wieder überrascht.»
Der BSV erhofft sich mit der Fundraising-Aktion Mehreinnah-men. Geht der Verband auf Betteltour?Ja, der BSV geht auf Betteltour. Der BSV braucht einfach mehr Geld, um seine Ziele zu verwirklichen.
Mit welchen Eigenschaften positioniert sich der BSV für die Aktion?Wir sind ein Jugendförderungsverband. Wir fördern die Basis und den Spitzensport. Der Schneesport ist ein gute Möglichkeit, die Jugendlichen auf eine positive Lebenslinie zu bringen. Wir wollen die Jugendlichen zum Schneesport motivieren und ihnen eine positive Freizeitbeschäftigung vermitteln. Darum haben wir diese FundraisingStrategie erarbeitet und starten jetzt diese Aktion.
Kann der Verband seine «Spitzenpferde» für die Aktion ein-binden?Das ist vorgesehen. Carlo Janka hat zugesagt und wird die Aktion als «Testimonial» unterstützen. Dario Cologna hat an seinem Empfang in Müstair ebenfalls mündlich zugesagt. Jetzt geht es darum, die Termine zu koordinieren. Weiter ist Paul Accola mit von der Partie.
Apropos Spitzenpferde: Was bedeuten die Erfolge der BSV-Athleten an den Olympischen Spielen für den BSV?Die Erfolge sind hervorragende Werbung für den Schneesport und für den Verband. Die Siege zeigen, dass es auch für einen Jugendlichen aus einer abgelegenen Region möglich ist, Spitzenleistungen zu erbringen. Die zwei Goldmedaillen von Carlo Janka und Dario Cologna sind für viele eine gute Motivation, mit dem Schneesport anzufangen.
Olympiagold gab es in den Schneesportdisziplinen Ski Alpin und Nordisch. Werden beide Disziplinen im BSV gleich behan-delt?Ski Alpin und Nordisch können nicht gleich behandelt werden, weil sie ganz unterschiedliche Disziplinen sind. Aber sie werden disziplinenspezifisch gleichberechtigt behandelt. Ski Alpin nimmt die Spitzenposition ein, vor Ski Nordisch, Snowboard und Nordische Kombination. Dies ist von der Masse derjeniger,
die den Sport betreiben, vorgegeben – und entsprechend auch der Zahl der Mitglieder unseres Verbandes.
Ist der Aufwand der Skirennfahrer auch grösser als der in den anderen Disziplinen?Das möchte ich gar nicht behaupten. Die Ausübung jedes Spitzensportes ist für den einzelnen Athleten teuer. Auch der zeitliche Aufwand ist in jedem Sport sehr gross.
Neben Ski Alpin und Nordisch betreut der BSV auch die Diszi-plinen Snowboard und Skisprung. Braucht es ab und zu den Spagat, um allen gerecht zu werden?Das ist so. Es ist auch schwieriger, für die einzelnen Randsportarten die nötigen Ressourcen zu akquirieren. Aber wir unterstützen auch diese Sportarten nach unseren Möglichkeiten.
Ist die Verteilung der Finanzen das grosse Problem? Oder die Rekrutierung der Funktionäre?Beides bereitet uns keine Probleme. Die Verteilung der Gelder ist mit dem neuen auftragsbezogenen System vom BSV nachweisbar, und es ist für jeden ersichtlich, wie viel es für welche Leistung gibt. Die Funktionäre sind jederzeit rekrutierbar, wenn wir gute Leistungen erbringen und eine gute Organisation bewerkstelligen. Der BSV hat zurzeit genügend Funktionäre. Auch die Clubs verfügen über genügend Kräfte, die sich um den Nachwuchs kümmern.
Obersaxen wirbt mit Carlo Janka. Unterstützen die Bahnen auch den BSV beim Training der späteren Olympia- und Welt-cupsieger?
Gabriel Casutt wurde in Ems für eine
zweite Amtsperiode als BSV-Präsident
gewählt: «Es gibt noch einiges
zu tun.» Foto G. Venzin
umbruch_38.indd 10 10.1.2011 15:51:17 Uhr
talent | Bündner Skiverband 11
Die Bergbahnen sind einer unserer Hauptsponsoren. Sie unterstützen uns mit Geld respektiv mit den Abonnementen. Sie stellen uns aber auch die Trainingsinfrastruktur zur Verfügung. Die Bergbahnen sind der wichtigste Partner des BSV. Ohne die Bergbahnen läuft überhaupt nichts.
Der BSV hat in den letzten Jahren verschiedentlich die Struk-turen angepasst. Hat der Verband mit den Trainingszellen nun die richtigen Strukturen?Ob wir die richtigen oder falschen Strukturen haben, ist schwer zu sagen. Die Strukturen müssen sich immer wieder bewähren. Zurzeit haben wir aber bestimmt gute Strukturen. Es läuft gut, die Leute arbeiten und sind zufrieden. Wir sind vor allem effizient und leisten sehr viel mit wenig Geld. Wir haben noch nicht sämtliche Ziele der Strukturanpassung erreicht. Wir wollen die Basis noch mehr unterstützen. Dazu brauchen wir aber mehr Geld und haben deshalb das FundraisingProjekt gestartet.
Es gibt nur Geld für ausgewiesene Leistungen. Ist dies allen Funktionären klar?In den Hauptdisziplinen ist dies jetzt klar. Unsere Vorstellungen sind akzeptiert und es wird danach gehandelt.
Überall wird mehr Professionalität verlangt. Kommt der BSV mit dem Milizsystem bald an seine Grenzen?Das glaube ich nicht. Wir können im Kanton Graubünden im Jugendsegment keine zentralen Leistungszentren und Talentfabriken realisieren. Dies wäre auch der falsche Weg. Das Milizsystem ist das Beste für unseren Kanton. Wir sind breit gefächert und haben viele Regionen mit Skiorten. Da kann nur ein Milizsystem funktionieren. Zudem bin ich der Ansicht, dass die Delegierung der Verantwortung an die Skiclubs der richtige Weg ist.
Es scheint aber, dass in der modernen Gesellschaft immer weniger Leute bereit sind, sich für andere zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.Nur bedingt. Die Leute engagieren sich nach wie vor gerne, wenn sie konkrete Ziele haben und mit dem Engagement auch Erfolge möglich sind. Die Funktionäre im BSV erleben diesen Erfolg und engagieren sich somit auch vermehrt. Ich werde vom Einsatz der Funktionäre immer wieder überrascht.
Hat der BSV nach den erfolgreichen Tagen in Vancouver einen Zulauf an Funktionären erlebt?Der BSV hatte seit jeher Erfolg und gute Funktionäre. Es ist wichtig, dass diese auch richtig eingesetzt werden. Im Kanton Graubünden nützt es zum Beispiel wenig, zentralistische Strukturen zu haben und alles zu befehlen. Damit verlieren die Leute an der Basis die Freude, sich zu engagieren. Wir wollen dezentrale Strukturen, in denen jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und auch seine Erfolge geniessen kann.
In der Schweiz ist die Anzahl der Skifahrer in den letzten 20 Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Auch in Graubünden finden die Kinder andere Betätigungsfelder. Braucht der BSV bald Massnahmen, um dem Schwund entgegenzuwirken?Wenn wir mit der Sammelaktion genug Geld erwirtschaften, werden wir bestimmt Förderungsprogramme umsetzen, damit die Clubs in ihrem Bestreben, die Kinder und Jugendlichen zum Schneesport zu bewegen, auch entlöhnt werden. Dies werden wir zusammen mit unsern Partnern und Sponsoren – den Bündner Bergbahnen, Raiffeisen und Intersport tun.
Die Bündner Damen fehlen seit Jahrzehnten in der Schwei-zer Nationalmannschaft. Gibt es Gründe dafür? Erhalten die Damen die schlechteren Trainer?Es gibt in der Wirtschaft einfachere Wege zum Erfolg als im Spitzensport. Leider sind weniger Frauen als Männer bereit, im gleichen Masse die Entbehrungen auf sich zu nehmen, die ein Spitzensport verlangt. Dies gilt im Übrigen nicht nur für den Schneerennsport.
Welche gesteckten Ziele haben Sie als BSV-Chef noch nicht er-reicht?Es gibt noch einiges zu tun. Wir müssen noch verschiedene Sportarten in den Verband integrieren. Das sind zum Beispiel der Biathlonsport und Freeski. Dann gilt es, die Geldmittel zu beschaffen, um die Strukturen zu festigen. Wir wollen auch mehr Jugendliche zum Schneesport animieren. Das sind meine Ziele für die kommenden Jahre.
Und was wünscht sich der BSV-Präsident für den kommenden Winter? Viel Schnee, erfolgreiche BSVAthleten und eine unfallfreie Saison.
umbruch_38.indd 11 10.1.2011 15:51:18 Uhr
talent | Bündner Skiverband 12
Einen etwas ungewöhnlichen Trainingsaufbau für die neue Skisaison meldet Mauro Caviezel. Das BKaderMitglied musste sich Anfang April die Schulter operieren lassen. Während der Skisaison 2009/10 hatte er sie zweimal ausgekugelt, und an dieses unangenehme Gefühl wollte er sich nicht gewöhnen. Nach der Operation hiess es erstmals Geduld bewahren und jeden Tag in die Physiotherapie nach Bad Ragaz zu gehen. Aber kaum war die Therapie angefangen, musste sich der 22Jährige in Magglingen in Tenü Grün melden. Die Armee hatte aber Einsehen, und der Skirennfahrer aus Lenzerheide durfte als Mitglied der SpitzensportlerRS für die nächsten Kämpfe auf den steilen Pisten statt für den Krieg üben. So stand wieder Physiotherapie auf dem Programm, aber auch Konditionstraining. Mit einigen neuen Eindrücken wurde Rekrut Caviezel am 16. Juli aus der RS entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach
holbedarf. So musste der zweifache Silbermedaillengewinner an den SchweizerMeisterschaften 2010 kürzlich vermelden: «Die Ferien entfielen dieses Jahr.» Etwas Zeit für seine Hobbys blieb aber gleichwohl, und so sah man ihn hin und wieder zwischen Chur und Tiefencastel auf seiner Vespa. Mauro Caviezel hatte sogar etwas Zeit für eine neue Sportart, und es ist zu hoffen, dass dieser Sport in den nächsten Jahren noch sein Ausgleichssport bleibt. Der Skirennfahrer nennt nämlich das Golfen sein neuestes Hobby. Aber Mauro doppelt mit einem Lächeln nach: «Aber noch ohne Erfolg.» Die Erfolge sucht er sich weiterhin beim Skirennfahren.
RS und Heuschober
entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach
den steilen Pisten statt für den Krieg üben. So stand wieder Physiotherapie auf dem Programm, aber auch Konditionstraining. Mit einigen neuen Eindrücken wurde Rekrut Caviezel am
entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach
umbruch_38.indd 12 10.1.2011 15:51:23 Uhr
talent | Bündner Skiverband 13
Ein Leben für den Sport
«Ein erfolgreiche Saison für die Skirennfahrer der Surselva.» Dies berichtete die romanische Tageszeitung La Quotidiana vor gut zehn Jahren. Albert Egger war damals Trainer des SST und seine Fahrer holten am BSVCupfinal in Brigels reihenweise Podestplätze. Nur Carlo Janka musste sich mit dem neunten Rang im Riesenslalom und dem vierzehnten Rang im SuperG begnügen. Carlo ist zehn Jahre später der beste Skirennfahrer der Welt, und sein ehemaliger Trainer ist heute erfolgreicher Betreuer der Bündner JO und Juniorenauswahl. Im letzten Frühjahr qualifizierten sich sechs seiner Schützlinge für das Kader des Nationalen Leistungszentrums. Die Skisaison 2010/11 begann auch für die 13 bis 18jährigen Skirennfahrer bereits im Mai. Die ersten Trainings fanden auf dem Kaunertalgletscher im benachbarten Tirol statt. In weiteren Trainingscamps stand Konditionstraining auf dem Programm. Nicht zu kurz durfte dabei das Kraft und Geschicklichkeitstraining kommen. «Die Camps sind keine Ferien oder Abenteuercamps», machte der 45jährige Trainer klar. Die in seinem Laptop gespeicherten Fotos zeigen die Jugendlichen am Klettersteig am Sulzfluh. Also doch auch ein Abenteuercamp? «Der Aufstieg am Klettersteig verlangt Kondition, Geschicklichkeit und Mut. Es sind alles wichtige Voraussetzungen
für das Skirennfahren.» Albert Egger stellt jedoch fest, dass die Trainings zwar ernsthaft seien – aber nicht tierisch ernst. «Die Jugendlichen müssen Sport aus Freude betätigen, Zwängerei hilft nicht weiter.» Dies sagte der Trainer aus Castrisch nach einem Trainingscamp Anfang Oktober auf dem Gletscher im Pitztal. Fast die gleichen Worte sagte der BSVTrainer vor
Die BSV-AuswahlJO
Janic Caduff, US Padrus; Cédric Chastan, Lenzerheide;
Marco Gämperle, Renngemeinschaft Alpenarena; Larissa Jenal, Samnaun;
Laura Mercuri, Alpina St. Moritz; Raphael Zgraggen, Davos; Marco Finschi,
Davos; Julian Vogelsang, Bernina Pontresina; Vanessa Kasper, Alpina St. Moritz;
Janine Caduff, Renngemeinschaft Alpenarena; Arina Riatsch, Sent.
Junioren Tamara Bellini, SC Savognin; Noemi Rüsch, Obersaxen; Sina Lutz, Parpan;
Ladina Luzi, US Tumpriv; Nina Lea Bertsch, Davos; Andi Grünenfelder,
Schiers; Simon Wolf, Buchen; Gian Luca Barandun, SC Beverin;
Christian Fravi, US Tumpriv; Gian Sgier, Vella.
Albert Egger trainiert die BSV-Auswahl JO
und Junioren. Der Castrischer kann auch
zupacken wenn Not am Mann ist.
umbruch_38.indd 13 10.1.2011 15:51:25 Uhr
talent | Bündner Skiverband 14
acht Jahren in einem Gespräch. Und er fügte hinzu: «Es fasziniert mich immer wieder, mit motivierten Jugendlichen zu arbeiten.» Im BSVKader hat er jetzt die motivierten Jugendlichen. «Sie sind sogar motivierter als meine damaligen Fahrer bei der Interregion Ost.» Albert Egger trainierte eine Zeitlang die Herren der Interregion Ost, bevor er zurück zu den Wurzeln fand. Und er bleibt seiner Philosophie treu: «Ich kommuniziere meine Ziele deutlich und wünsche, dass die Kinder sich an die Spielregeln halten.» Der Vater zweier erwachsener Töchter stellt fest: «Als Trainer muss ich hin und wieder wie ein Vater sein, manchmal auch wie ein Freund. Aber ich muss immer die notwendige Distanz zu den Jugendlichen haben.» Das muss er, um die vom BSV an ihn gestellte Aufgabe zu meistern.Albert Egger hat vor acht Jahren einmal einen Wunsch geäussert: «Ich würde gerne einen meiner Schützlinge im Weltcup sehen.» Sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Mit Carlo Janka konnte er sogar sehen, wie einer seiner ehemaligen Schützlinge an den Olympischen Spielen die Goldmedaille erhielt. Das motivierte ihn, aber auch seine aktuellen Schützlinge. Albert Egger hat einige Rohdiamanten geschliffen, und in der BSVAuswahl hat es weitere Diamanten, die auf den richtigen Schliff warten.
umbruch_38.indd 14 10.1.2011 15:51:43 Uhr
talent | Bündner Skiverband 15
umbruch_38.indd 15 10.1.2011 15:52:32 Uhr
talent | Bündner Skiverband 16
umbruch_38.indd 16 10.1.2011 15:52:37 Uhr
talent | Bündner Skiverband 17
Langlauf-Animationscamp in Splügen
Sophie Erne | Schon zum 14. Mal fand dieses Jahr das Animationscamp des BSV statt. Wir hatten eine super und unfallfreie Woche und konnten sicher alle von diesem Lager profitieren. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit und wir wurden fast nur einmal nass… Uns 31 Athletinnen und Athleten zu beschäftigen, war natürlich auch für unsere Trainer eine Herausforderung. Gegessen und geschlafen haben wir im Wädenswiler Ferienhaus bei Herrn und Frau Minder. Wir möchten uns alle nochmals ganz herzlich bei ihnen bedanken. Wir haben viel trainiert; auf den Rollski, auf dem Bike, zu Fuss, mit oder ohne Stöcke, im Hallenbad in Chur, aber wir hatten natürlich auch jede Menge Spass. Auch sind wir nun dank dem Wachskurs von Mario Denoth und dem Wax Manual von Toko alle Wachsprofis.
Montag, 2. August 2010 Jan-Nino Menn | Am Montag um 11.15 Uhr waren alle pünktlich beim Wädenswilerhaus besammelt. Wir bezogen unsere Zimmer, jeder wollte den besten Platz haben. Um 12.15 Uhr gab es das Mittagessen: Spätzli und Chnödli, eine kurze Begrüssung, und schon ging’s los! Um 14.15 Uhr joggte unsere Gruppe los, nach Sufers zur Blockhütte und über den Panell nach Hause. Leider mussten wir nachher noch dehnen. Am Abend regnete es in Strömen, aber wir gingen trotzdem noch nach draussen. Nach einer halben Stunde mussten wir das Training dann doch abbrechen. Also freuten wir uns auf einen schönen Abend. Aber aus diesem schönen Abend wurde nichts. Wir mussten «Wandhocken» machen, der Erste, der aufgab, musste hundert Liegestützen machen. Um 22.00 Uhr gab es noch Müesli zum Essen. Um 23.00 Uhr wäre dann Nachtruhe gewesen, aber wir hatten uns noch viel zu erzählen.
Dienstag, 3. August 2010 Marino Capelli | Nach einer nicht allzulangen Nacht wurden wir um 7.15 von Joni geweckt. Wir blieben jedoch bis 7.30 liegen. Wir schlüpften dann schlaftrunken in den Trainer und gingen zum Frühstück, wo es Brot mit Nutella oder Konfi und Tee oder Schoggi gab. Leider war das Wetter an diesem Morgen nicht gerade schön. Trotzdem stiegen wir aufs Bike und fuhren auf eine Alp oberhalb von Splügen. Als wir zurückfuhren, setzte der Regen ein. Zuerst nur schwach, dann immer stärker. Da wir zu früh zurück waren, mussten wir noch eine Zusatzschlaufe nach Medels machen, bevor wir dann zum Biathlonstand gehen konnten. Die jüngeren Teilnehmer waren eben vor uns dort. Völlig durchnässt und durchfroren erreichten wir den Biathlonstand nach etwa 90 Minuten. Jetzt stand nämlich ein Biathlonwettkampf zu Fuss auf dem Programm. Da wir alle froren und nass waren, wechselten wir nicht einmal die Velo
kleider, Veloschuhe und Helm. So liefen wir eben mit der gesamten Veloausrüstung. Während des Wettkampfs liess dann der Regen allmählich nach. Da ein zügiger Wind wehte, waren wir am Schluss fast wieder trocken. Um die Mittagszeit gingen wir zurück zum Lagerhaus, wo wir uns zuerst warm duschten. Danach kochte uns Herr Minder ein feines Mittagessen. Nachher hatten wir kurz Zeit, uns ein wenig auszuruhen, bevor es dann um 13:45 mit dem Training weiterging. Zuerst bikten wir nach Nufenen und zurück. Wir bekamen danach kurz Zeit, um uns umzuziehen. Dann walkten wir zu den Surrettaseen hoch (Stocktraining). Die letzten 10 Minuten erhöhten wir das Tempo. Danach joggten wir zurück. Nach dem Abendessen ging es dann in die Turnhalle, wo wir dehnten, Kräftigungsübungen machten und spielten. Nach dem Training gab es noch Birchermüesli, bevor wir dann duschten und um 23.00 ins Bett gingen. Trotz der Müdigkeit hatten wir noch Kraft für einen Schwatz und schliefen erst nach Mitternacht ein.
Mittwoch, 4. August 2010Cédric Steiner | Am Morgen mussten die Gruppen mit jüngeren Langläuferinnen und Langläufern erst um 9.30 Uhr in der
talent | Bündner Skiverband 17
umbruch_38.indd 17 10.1.2011 15:52:42 Uhr
18
Joggingausrüstung bereitstehen. (Die Rollski, für das folgende Training hatten sie bereits in den Kleinbus getan.) Die Älteren mussten schon um 9 Uhr bereitstehen, durften aber direkt mit dem BiathlonWettkampf beginnen. Anschliessend kämpften sich dann die jungen Athleten und Athletinnen mit den Rollski auf den Splügenpass. Um 11.30 Uhr haben uns die Trainer mit je einem MilkyWay, einem Energy Drink und einer Tafel
Kinderschokolade verpflegt. Am Nachmittag machten wir zu Fuss einen QuizOL (Orientierungslauf mit Stempelzangen und Fragen). Als wir im Ziel ankamen, durften wir noch einigen Magazine der BiathlonLuftgewehre leerschiessen. Den «BiathlonWagen» hat Hitsch Heimo extra für uns in Andermatt geholt. Wir haben verschiedene kleine Wettkämpfe gemacht. Nach dem Auslaufen ging’s unter die Dusche und wir durften wie jeden Tag ein sehr feines Abendessen geniessen. Nach dem Znacht ging’s in die Turnhalle. Erst gab es ein Turnier unter uns Athleten. Dann mussten ein paar Jungs ein «DreamTeam» zusammenstellen, welches dann gegen die Trainer spielte. Dabei ging die Post erst richtig ab. Nach zwei Toren für uns wechselten die Trainer ihre Taktik und schossen den Ausgleich. Es fiel ein Tor ums andere und – LEIDER! – haben dann die Trainer mehr geschossen. Nach einem gut gelungenen Training und einer Dusche mussten wir ins Bett.
Donnerstag, 5. August 2010Lara Schnider | Wie jeden Morgen waren alle pünktlich um 7.45 Uhr beim Frühstück. Weil das Wetter so schlecht war, hatten die Trainer beschlossen, das Training in der Halle zu absolvieren. Dort stellten wir einen Hindernislauf auf. Nebenbei konnten wir noch andere Übungen wie zum Beispiel Gleichgewicht oder Rumpf ausüben. Nach etwa eineinhalb Stunden machten wir noch ein paar Dehnübungen. Die Beweglichkeit von Johann Menn hat uns alle sehr beeindruckt. Als wir aufgeräumt hatten, durften wir noch eine kleine Runde im Regen joggen. Ganz durchnässt kamen wir im Ferienhaus an. Dort stand auch schon das Mittagessen bereit. Es schmeckte wie im
talent | Bündner Skiverband
umbruch_38.indd 18 10.1.2011 15:52:58 Uhr
talent | Bündner Skiverband 19
mer sehr gut. Die Mittagspause ging schnell vorbei. Um 14.00 Uhr fuhren wir nach Chur ins Hallenbad. Weil wir nicht alle in den Kleinbussen Platz hatten, mussten einige von uns mit dem Postauto fahren. Das schlechte Wetter zog viele Leute an den gleichen Ort. Nach dem Nachmittag im Hallenbad und einem feinen Abendessen bekamen wir Besuch von Mario Denoth, dem Servicemann von Dario Cologna. Er zeigte uns ein paar Tricks, wie man Klassisch und Skatingski wachst. Ein paar von uns durften es selber ausprobieren. Es war ein sehr interessanter Abend. Nach etwa eineinhalb Stunden machte er sich auf den Heimweg nach Ftan. Später hatten einige Mädchen die Idee, die Jungs zu schminken. Diese zogen auch noch BHs und Bikinioberteile an. Sie sahen alle aus wie richtige «Tussis». Um 23.00 Uhr war Nachtruhe. Alle verschwanden in ihren Zimmern. Eine Weile später standen Cédi, Marino und JanNino bei uns im Zimmer. Nach zehn Minuten klopfte es plötzlich an der Tür, und draussen standen unsere Leiter Marco und Tino. Die Jungs hatten sich hinter den Vorhängen versteckt, aber Marino wurde zuerst entdeckt. Sie zogen ihn aus dem Zimmer, und das war ein bisschen zu laut. Unser Hauptleiter hörte das und hatte überhaupt keine Freude. Zur Strafe durften die drei Jungs mit Marco und Tino noch eine Runde joggen gehen. Wir Mädchen mussten dafür am nächsten Morgen das Frühstücksgeschirr abtrocknen.
Freitag, 6. August 2010Selina Spiess | Das Training am letzten Lagertag fing für einige bereits sehr früh an. Sie mussten um ca. 0.30 Uhr mit zwei Trainern eine halbe Stunde joggen gehen. Nach dem Mor
genessen besichtigten alle mit dem Velo die Strecke, die wir anschliessend mit dem Velo und zu Fuss fahren/rennen mussten. Zuerst mussten alle Mädchen eine Runde joggen, die Runde hatte eine Länge von ca. drei Kilometer. Die «Grösseren» mussten drei Runden mit dem Velo fahren, die «Kleineren» nur zwei Runden. Nach einem weiteren Wechsel absolvierten wir noch zwei kleinere Runden mit den Rollski, bis wir nach ca. ein bis eineinhalb Stunden im Ziel ankamen. Die Knaben starteten drei Minuten nach den Mädchen. Die einen mussten ebenfalls eine Runde joggen, drei Runden mit dem Velo und zwei Runden Rollski, die anderen mussten zwei Runden joggen, vier Runden mit dem Velo und drei Runden mit den Rollskis. Da einige nicht joggen bzw. Velofahren konnten, absolvierten sie mehr Runden mit dem Velo oder den Rollskis. Leider war nicht besonders gutes Wetter, so wurden alle nass und dreckig. Nach einer Dusche packten alle die Koffer, um anschliessend die Zimmer und die Duschen und WCs zu putzen. Nachdem alle Sachen vor das Haus gebracht waren, gab es schon das Mittagessen. Als wir alle damit fertig waren, kamen bereits die ersten Eltern. Doch bevor jemand abfahren durfte, gab es noch die «Rangverkündigungen» der verschiedenen Wettkämpfe der ganzen Woche. Dann war das Trainingslager auch schon vorbei. Nach dem Abschied reisten alle einzeln oder mit jemand anderem ab, und ziemlich alle waren erschöpft von den Trainings.
umbruch_38.indd 19 10.1.2011 15:53:06 Uhr
talent | Bündner Skiverband 20
Ein Sommer mit Selina Gasparin
In Oberhof wurde Selina Gasparin im September deutsche Meisterin. «Will der mich veräppeln», fragte sie sich, als ihr Trainer ein Kilometer vor dem Ziel zurief: «Weiter so und du gewinnst das Ding!» Verwirrt lief Selina Gasparin die letzten Meter ins Ziel und suchte trotz Sauerstoffmangel die Worte ihres Trainers, den Jubel der Zuschauer und ihren Namen zuoberst auf der Anzeigetafel zu kombinieren. Erst bei der Rangverkündigung realisierte die Pontresinerin, dass sie Weltmeis terinnen und Olympiasiegerinnen wie Andrea Henkel und Magdalena Neuner geschlagen hatte. Wenn das keine Motivation für den kommenden Winter ist! Bei den Sommermeisterschaften konzentrierte sich Selina Gasparin ausschliesslich auf das Schiessen. Von 20 Schuss traf sie 19 ins Schwarze. Den deutschen Athletinnen gelang eine solche Leistung nicht, und mit mehreren Strafminuten stand der Sieg auch für die besten Läuferinnen ausser Reichweite. Der Sieg in Oberhof ist eine der Stationen im aufwendigen Sommertraining der ersten Schweizer Biathletin mit Nationalmannschaftsstatus. Nach mehreren Wochen GrundlagenAusdauertraining in Andermatt/Realp stand der erste Trainings
lehrgang in Deutschland an. In Schönwald, der Heimat des neuen Cheftrainers Steffen Hauswald, durften die Biathleten endlich bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trainieren. Der idyllische Schiessstand inmitten des Schwarzwaldes mit einer 2,5 km langen Rollerbahn war der perfekte Ort, um konzentriert und in Ruhe an den Grundlagen zu feilen.Bei den Eidgenossen zu Gast war Kathrin Hitzer, Weltklassebiathletin und ehemaliger Schützling von Steffen Hauswald, die ihr Abitur in Furtwangen gemacht hatte. Nun trainiert die sympathische Weltcupsiegerin im Olympiastützpunkt in Ruhpolding. Primär als Trainingspartnerin für Selina Gasparin gedacht, wurden am Schiessstand aber auch die Herren herausgefordert.Im Juli durfte Selina mit der Schweizer Langlaufmannschaft nach Norwegen zu den Sommerwettkämpfen fahren. Am ersten Wettkampftag fuhren alle Athleten mit dem Boot auf dem Lysefjord zum Lysebotn, wo die bekannte Serpentinenstrasse in 27 Haarnadelkurven über den Berg führt. Diese Bergstrecke «durften» die Athleten auf SkatingRollskiern hochklettern. Dies war eine echte Herausforderung. Nach der Hälfte der Distanz hatte Selina Krämpfe und musste mich mit letzter Kraft ins Ziel kämpfen. Zwei weitere Wettbewerbe fanden im Stadtzentrum von Sandnes statt. Das gefürchtete Shootout im Stehendschiessen ging überraschend gut. Selina musste sich im Final nur mit 1,6 Sekunden von Ann Kristin Flatland geschlagen geben. Da das Stehendschiessen ihre Schwäche ist, war das für sie ein bedeutender Erfolg. In den Biathlonwettbewerben hat Selina alle Finalläufe erreicht, wobei einige Patzer am Schiessstand eine Topplatzierung verhinderten. Im Vergleich zum letzen Jahr, als sie in allen Läufen chancenlos ausschied, war es jedoch eine deutliche Steigerung!Nach den Strapazen gönnte sich das Schweizer Team einen Tag am Strand mit Surf und Kiteuterricht. Die Woche in Sandnes war für die TopBiathletin eine geniale Abwechslung zum Trainingsalltag zu Hause. Ein weiterer Erfolg durfte die Biathletin im Bergrennen in Norwegen verbuchen. Sie klassierte sich vor allen Schweizer Langläuferinnen.Seit Frühjahr haben die Biathleten mit Steffen Hauswald und Tobias Torgersen zwei neue Trainer. Neu ist auch, dass Selina das Sommertraining mit dem Herrenteam absolvierte und nicht wie bisher mit Markus Segessemann im Juniorenteam. Den Trainer Tobias Torgersen kennt die Biathletin bereits. Er war ihr Trainer bei Engadin Nordic. In Oberhof wurde Selina Gasparin deutsche Meisterin im Sommerbiathlon. Den Grundstein legte sie mit einem guten Schiess ergebnis. Das Sommertraining gibt der Pontresinerin viel Zuversicht.
Selina Gasparin hat im Sommer das Schiesstraining intensiviert.
umbruch_38.indd 20 10.1.2011 15:53:12 Uhr
talent | Bündner Skiverband 21
Die Bündner in den Swiss-Ski-KadernSki Alpin
Bergamin Doriano Lenzerheide NLZ Ost 88
Berthod Marc Alpina St. Moritz A-Kader 83
Berthod Pascale Alpina St. Moritz B-Kader 87
Boner Sandro Val Müstair B-Kader 88
Caduff Kevin RG Alpenarena NLZ Ost 95
Caprez Nico Alpina St. Moritz C-Kader 91
Casutt Giancarlo RG Alpenarena NLZ Ost 90
Caviezel Giannina SC Beverin NLZ Ost 92
Caviezel Gino SC Beverin C-Kader 92
Caviezel Mauro SC Beverin B-Kader 88
Flury Jasmin SC Rinerhorn C-Kader 93
Flütsch Luana St. Antönien NLZ Ost 95
Fravi Jonas US Tumpriv C-Kader 90
Frey Bianca Schiers NLZ Ost 94
Gilli Isabel Alpina St. Moritz NLZ Ost 95
Gini Marc Piz Turba Bivio A-Kader 84
Gini Sandra Piz Turba Bivio A-Kader 82
Hangl Célina Samnaun A-Kader 89
Hoffmann Ambrosi Davos Nationalmannschaft 77
Horrer Steffi Klosters C-Kader 89
Iliano Nicolas RG Alpenarena NLZ Ost 92
Janka Carlo Obersaxen Nationalmannschaft 86
Janka Fabienne Obersaxen C-Kader 89
Jenal Sandro Samnaun NLZ Ost 92
Kunz Livia Madrisa-Klosters NLZ Ost 92
Müller Rina Parpan C-Kader 90
Pfister Marc Klosters NLZ Ost 94
Pleisch Manuel Pany C-Kader 90
Rogentin Stefan Lenzerheide NLZ Ost 94
Roulin Gilles Lenzerheide NLZ Ost 94
Simonett Sandro Lenzerheide NLZ Ost 95
Singer Thomas Parpan C-Kader 89
Spescha Cedric Andiast NLZ Ost 95
Spescha Christian Obersaxen A-Kader 89
Tumler Marco Samnaun C-Kader 88
Tumler Thomas Samnaun C-Kader 89
Valsecchi Luca Lenzerheide NLZ Ost 91
Valsecchi Renzo Lenzerheide C-Kader 89
Viletta Sandro La Punt-Chamues-ch Nationalmannschaft 86
Vogelsang Robin Pontresina NLZ Ost 95
Züger Diego RG Alpenarena C-Kader 86
Ski NordischBaumann Jonas Tambo Splügen B-Kader 90
Cologna Dario Val Müstair Nationalmannschaft 86
Cologna Gianluca Val Müstair C-Kader 90
Gruber Bettina Chur A-Kader 85
Heer Piet Davos C-Kader 90
Kindschi Jöri Davos A-Kader 86
Leccardi Valerio Davos A-Kader 84
Livers Toni Trun Nationalmannschaft 83
Christian Spescha hat den Aufstieg ins A-Kader geschafft. Sein Sieg in der Europacup-Gesamtwertung öffnet ihm die Türen zum Weltcup.
umbruch_38.indd 21 10.1.2011 15:53:16 Uhr
talent | Bündner Skiverband 22
Müller Natalia Sarsura Zernez C-Kader 92
Perl Curdin Pontresina Nationalmannschaft 84
Stanisic Lucija Samedan C-Kader 92
Stiffler Tatjana Davos C-Kader 88
Tambornino Eligius Trun Nationalmannschaft 86
Van der Graaff Laurien Davos B-Kader 87
SkispringenMarco Grigoli St. Moritz B-Kader 91
BiathlonCadurisch Irene Maloja C-Kader 91
Condrau Curdin Disentis C-Kader 91
Frei Thomas Davos Nationalmannschaft 80
Gasparin Elisa Pontresina C-Kader 91
Gasparin Selina Pontresina Nationalmannschaft 84
Wiestner Serafin Trin C-Kader 90
SnowboardBerger Sergio Disentis A-Kader Half Pipe 83
Caduff Fabio Obersaxen A-Kader SBX 85
Candrian Sina Flims NM Half Pipe 88
Cavigelli Gianluca Davos NM Big Air 88
Clavuot Laurin Flims C-Kader SBX 91
Flepp Silvan Padrus C-Kader Alpin 92
Flütsch Kasper Pany A-Kader Alpin 86
Franc Thomas Davos A-Kader Big Air 88
Frei Colin Davos B-Kader Big Air 88
Frei Sandra Flims NM SBX 84
Friberg Daniel Brigels A-Kader Half Pipe 89
Galmarini Nevin CS Umblanas NM Alpin 86
Haller Christian Zernez NM HP/Big Air 89
Haller Ursina Zernez NM Half Pipe 85
Jenny Ladina Davos B-Kader Alpin 93
Koch Lucien Davos C-Kader HP/Big Air 96
Kurz Nico Davos C-Kader HP/Big Air 92
Käppeli Mario Davos A-Kader Big Air 88
Meiler Simona Flims NM SBX 89
Menghini Ramiro Samedan C-Kader Alpin 92
Meyer Matthias Davos C-Kader HP/Big Air 92
Müller Stefanie Davos B-Kader Alpin 92
Pleisch Debbie Davos C-Kader SBX 93
Rüedi Moritz Davos C-Kader HP/Big Air 91
Scherrer Jan Davos B-Kader Half Pipe 94
Schmid Rebekka Davos C-Kader Alpin 91
Van Wijnkoop David Rätia Chur B-Kader Alpin 88
FreestyleFiva Alex Parpan A-Kader Skicross 86
Hofer Beni Davos A-Kader Skicross 78
Netzer Conradign Andeer NM Skicross 80
Niederer Armin Madrisa NM Skicross 87
Vetsch Enrico Buchen B-Kader Skicross 87
Dario Cologna ist Leader in einer starken Schweizer Langlaufnationalmannschaft. Vier der fünf Mitglieder sind BSV-Athleten.
umbruch_38.indd 22 10.1.2011 15:53:20 Uhr
talent | Bündner Skiverband 23
In der Sportler-RS gestählt
(gv) Mit konstanten Ergebnissen belegte Armin Niederer im letzten Winter den 14. Schlussrang im SkicrossWeltcup. Die zwei TopResultate von La Plagne und Vancouver in der Saison 2008/09 fehlten zwar, um in der Schlussabrechnung unter den Top Ten zu rangieren, aber als drittbester Schweizer konnte sich der 23jährige Schreiner aus Klosters in der Weltelite behaupten.An die Olympischen Spiele in Vancouver durften vier andere Schweizer Athleten, der Olympiatraum war geplatzt. Aber dies kann Armin Niederer nur anspornen, denn er hat diese Qualifikation gegen vier starke Konkurrenten verloren. Und die vier Olympiafahrer sind drei bis zwölf Jahre älter als er und in drei Jahren sind die nächsten Spiele. Durch den Sieg von Mike Schmid in Vancouver erhofft sich auch Armin Niederer, dass die SkicrossMannschaft mehr Unterstützung von Swiss Ski erhält. Sotschi ist denn auch das erklärte Ziel des StöckliFahrers. Statt nach Vancouver durfte Niederer an die XGames und die locken auch ein riesiges Publikum an den Pistenrand. Die gröss te und bekannteste FreestyleVeranstaltung der Welt fand im Nobelskiort Aspen in Colorado statt. Im Halbfinal war Endsta tion – und anschliessend konnte er in der Heimat zusammen mit seinen Arbeitskollegen wieder auf andere Gedanken kommen.
Fünf spezielle Wochen durfte der Klosterser diesen Sommer verbringen. Der ehemalige Skirennfahrer, der seine AlpinKarriere mit 17 Jahren beendete, war vor vier Jahren in die SpitzensportlerRS eingeteilt worden. Zur Auswahl stand auch noch die RS als Gebirgsspezialist. Hätte eigentlich auch zu ihm gepasst, aber Armin wollte unbedingt die SpitzensportlerRS absolvieren. Weil er bislang der einzige Skicrosser war, welcher noch keine RS absolviert hatte, wurde die RS einfach verschoben. Im letzten Sommer war es dann soweit. Zusammen mit Peter Stähli und Alex Fiva begann er im Juni die RS. Im ersten, fünf Wochen dauernden Teil stand die Grundausbildung auf dem Programm. Die drei Sportler durften aber auch jeweils den halben Tag fürs Training unter Leitung von SkicrossCheftrainer Ralph Pfäffli nutzen. Armin Niederer arbeitete wiederum unter der Leitung von Hansi Kessler an seiner Kondition und nahm nebenbei noch einige Änderungen vor, um seine grossen Ziele zu erreichen. Mit dem dritten Rang an den JuniorenWM 2007 in Airolo und dem SchweizerMeisterTitel 2009 hat der Skicrosser aus Klosters seine ersten Visitenkarten abgegeben. Sotschi wartet. Bei herrlichem Wetter fanden die ersten Schneetrainings in SaasFee statt. Zwar war nicht viel Schnee vorhanden – aber der kommt so sicher wie der nächste Winter.
Armin Niederer setzt auf die nächsten Olympischen Spiele.
Sotschi ist sein erklärtes Ziel.
Höher und schneller. Armin Niederer
(mit schwarzem Helm) gewann in Disentis die SM 2009.
Foto G. Venzin
umbruch_38.indd 23 10.1.2011 15:53:26 Uhr
talent | Bündner Skiverband 24
Sieger des Kangaroo Hoppet
Bei strahlendem Sonnenschein und mehr als einem Meter Neuschnee gewann Valerio Leccardi Ende August den Kangaroo Hoppet in Australien. Auf den letzten Kilometern konnte sich Valerio von einer Fünfergruppe absetzen und gewann mit einer halben Minute Vorsprung das erste WordloppetRennen der Saison 2010/11. Über 1000 Läuferinnen und Läufer waren am Start. Bei seinem Aufenthalt in Australien hat sich der 26jährige Langläufer einige der gesteckten Ziele erreicht. In Falls Creek, etwa vier Autostunden von Melbourne entfernt, konnte er sich bei perfekten Schneebedingungen und hervorragend präparierten Loipen auf die neue Saison vorbereiten und an den Landesmeisterschaften die Silbermedaille des 10kmLaufs klassisch abholen. Mit dem Sieg am Kangoroo Hoppet in der Tasche durfte der Grenzwächter aus Davos anschliessend etwas entspannter das riesige Land geniessen. Die ersten Wettkämpfe waren eine Bestätigung, dass das Training richtig war und die Form stimmt.Das Training für die kommende Saison begann aber bereits Anfang Mai. Vorher stand noch eine dreiwöchige Weiterbildung an der Grenzwachtschule in Liestal auf dem Programm. Das Training fing mit einer Skitourenwoche im Berninagebiet an. Mit von der Partie waren die Athleten des Skitouren und Langlaufteams des Grenzwachtkorps – und Tor Arne Hetland – der neue Trainer der Schweizer Sprintermannschaft. Mit Skitouren von drei bis vier Stunden am Morgen und einer Trainingseinheit im Kraftraum oder zu Fuss am Nachmittag war es der perfekte Einstieg in den Trainingsalltag. Der norwegische Trainer bringt einen frischen Wind in die Mannschaft. Der ehe
malige Ausnahmeathlet gewann als einer der wenigen Langläufer Weltcuprennen in beiden Laufdisziplinen wie auch im Sprint und in den Ausdauerrennen. Magglingen, Les Diablerets, Davos, Sandnes und Oberhof waren einige der Stationen des letzten Sommers. In Sandnes (Norwegen) nahmen die Langläufer am BlinkFestival mit drei Rollskiwettkämpfen teil. Die Rennen und die Ausdauertrainings den Fjorden entlang waren etwas Besonderes. Auch die Aufenthalte in Oberhof waren für Valerio und das ganze Team einer der Höhepunkte. Im Schneetunnel des deutschen Trainingszentrums lässt sich unweit der Heimat bereits im Sommer winterlich trainieren. Die ersten richtigen Schneekilometer folgten nach einem Trainingslager in Tenero Anfang November im schwedischen Bruksvallarna. Der Ort geniesst in Skandinavien grosse Bekanntheit durch seine weite Fjälllandschaft und das hervorragend gespurte weitläufige Loipensystem. Das Langlaufzentrum 150 km westlich von Östersund und unweit der norwegischen Grenze verspricht 300 km gespurte Loipen. Auf diesen Loipen darf sich Valerio Leccardi ruhig etwas austoben. Bei den alljährlichen Leistungstests auf dem Laufband in Magglingen waren seine Werte in beinahe allen Bereichen besser als im Vorjahr. Die ersten Weltcupeinsätze sind in Düsseldorf und Davos geplant. Mit dem neuen Trainer, aber auch mit viel Einsatz hat Valerio Leccardi für seine Ziele trainiert, hat Umfang und Intensität gesteigert. «Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen», sagte Valerio Talent vor seiner Reise nach Bruksvallarna.
Der Davoser (13) führte das langgezogene Feld an. Am Schluss erreichte er als Solosieger das Ziel.
umbruch_38.indd 24 10.1.2011 15:53:32 Uhr
talent | Bündner Skiverband 25
Surselva-Skiteam mit Qualitätslabel von Swiss SkiMitte September fand in Ilanz die feierliche Übergabe des SwissSkiLabels regionales Leistungszentrum Ski alpin an den Bündner Skiverband und seine Trainingszelle Schneesportteam Surselva statt. Es handelt sich dabei um die erste Auszeichnung zum regionalen Leistungszentrum in Graubünden. Das SST erhält das Qualitätssiegel in Zusammenarbeit mit der Talentklasse Surselva. Der neu gewählte Regierungsrat und scheidende SSTPräsident Mario Cavigelli würdigte die Auszeichnung als Ansporn und Herausforderung, die Qualität des Kaderbetriebs auch in Zukunft zu pflegen und zu entwickeln. Der Bündner Skiverband strebt weitere regionale Leistungszentren an. Im Gespräch sind zurzeit Chur, Davos und St. Moritz. Das SST erfüllt die Mindestanforderungen zur Labelvergabe mit 70 Punkten. Erforderlich wären 36 Punkte. Diese hohe Punktzahl erreicht das SST mit den ausgezeichneten Athleten. Zurzeit trainiert Florian Capaul neun Athleten, die ob ihrer Qualität die notwendigen Punkte erbringen. 25 Punkte erhält das Team auch mit der Schulstruktur der Talentklasse. Franz Hofer, Chef Nachwuchs bei Swiss Ski, stellte bei der Vergabe jedoch auch einige Bedingungen: «Wir gehen davon aus, dass ein JOAthlet pro Woche zwölf Stunden Konditionstraining und bis Ende November mindestens 30 Schneetage absolviert hat.» Das
Ziel für die Athleten müsse aber auch sein, nicht nur sportlich weiterzukommen, sondern auch in der Schule keine Defizite zu haben. Um dies zu erreichen, brauche es kreative Lösungen zwischen den Partnern Sport und Schule. Silvio Pool – er ist Koordinator RLZ im Bündner Skiverband – möchte die Anzahl Stunden im Lehrplan der Talentschule zugunsten des Sportes erhöhen. Die Hälfte der Schüler der Talentklasse Surselva sind Schneesportler.
Zusammen mit der Talentklasse Surselva hat das Surselva-Skiteam das Label als regionales Leistungszentrum erhalten.
Von links: Mario Cavigelli, Präsident SST, Gabriel Casutt, Präsident BSV;
Franz Hofer, Chef Nachwuchs bei Swiss Ski, und Urs Winkler, Präsidiumsmitglied bei Swiss Ski. Fotos: G. Venzin
umbruch_38.indd 25 10.1.2011 15:53:36 Uhr
talent | Bündner Skiverband
Der weltmeisterliche Trainer zu BesuchTor Arne Hetland war Mitte Oktober zu Besuch in Trun. Der Trainer der Schweizer Langlaufsprinter war Gast des Skiclubs Trun und deren Nationalmannschaftsmitglieder Toni Livers und Eligius Tambornino. Der ehemalige Weltmeister und Olympiasieger nutzte die Gelegenheit, seine Ideen und Ziele vorzustellen, aber auch über seine Karriere zu erzählen. Auf Einladung des Clubs kamen an die 150 Personen zum Stelldichein mit dem Ausnahmeathleten. Am Tag danach durften die Mitglieder des SurselvaSkiteams und des Teams Panda mit dem Trainer der Schweizer Sprinter trainieren. Tor Arne Hetland sagte, was es braucht um an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zu gewinnen. Neben Talent braucht es eine grosse Portion Härte und Selbstdisziplin. Aufgewachsen im schneearmen Süden Norwegens, verliess der 36jährige Trainier schon frühzeitig seine Heimat und wechselte in den Norden, um ein Sportgymnasium zu besuchen. Sein Leichtathletiktrainer hielt nichts von dem Wechsel und prophezeite ihm eine mittelmässige Langläuferkarriere. 1996 stieg Tor Arne Hetland in den Weltcupzirkus und beendete im April 2009 seine Karriere aufgrund von Kniebeschwerden. In dieser Zeit hat er elf Weltcupsiege gefeiert. Als einer von fünf Athleten hat Tor Arne Hetland Weltcupsiege im Sprint und in den Langdistanzen gefeiert, und dies in beiden technischen Disziplinen. Zudem gewann er Gold an den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 und Silber in Turin 2006. Dreimal gab es zudem Gold an Weltmeisterschaften.
Die guten Feen des Bündner Skiverbandes«Der Kontakt mit den Funktionären und Schneesportlern macht viel Spass», sagt Vreni Arpagaus aus Felsberg. Seit sechs Jahren arbeitet sie im Teilzeitpensum im Sekretariat des Bündner Skiverbandes. Vorher hatte sie die gleiche Funktion beim SurselvaSkiteam inne. Bereits seit neun Jahren ist Dorli Hauser für den BSV tätig. Sie betreut zurzeit die Buchhaltung des Verbandes. In den ersten Jahren hat sie auch die administrativen Arbeiten erledigt. Nachdem sie ihr erstes Kind erwartete hatte, wollte sie etwas kürzer treten und bekam mit Vreni Arpagaus eine ideale Ergänzung. Das Büro des Bündner Skiverbandes ist in einem Industriegebäude in Paleu Sura in der Nähe des Bahnhofs in Felsberg angesiedelt. Dort ist auch das Materiallager untergebracht. Vreni Arpagaus verwaltet diesen und hat zu Beginn der neuen Saison mit der Bestellung und Ausgabe der Auswahlbekleidung einiges an Mehrarbeit gehabt.
Vreni Arpagaus und Dorli Hauser (von links) sind die guten Feen
des Bündner Skiverbandes.
Der Weltmeister zu Besuch: Von links: Toni Livers, Eligius Tambornino, Tor Arne Hetland, Alois Tambornino und Flurin Maissen.
umbruch_38.indd 26 10.1.2011 15:53:39 Uhr
umbruch_38.indd 27 10.1.2011 15:53:45 Uhr
«Bei den Intersport-Fachhändlern spüre ich die echte Leidenschaftfür den Sport.»
Joos AndristAndrist SportKlosters
Peter CaprezCaprez-SportKüblis
Martin Hangl, Hangl’sSport und ModeSamnaun Dorf
Hanspeter AngererAngerer SportDavos Platz
Fredy CaminadaCresta Sport ModeObersaxen Affeier
Heinz HärtnerHärtner SportArosa
Niculin ArquintSport & Moda WillyZuoz
Claudio RüediBanzer SportThusis
Luis CurschellasCurschellas SportSedrun
Gisep HeinrichHeinrich SportScuol
Christian BardillBardill SportKlosters
Claudio EnderEnder SportSt. Moritz
Richard WeinerLa Fainera SportSils/Segl Maria
Lorenz Felixsportshop 41Landquart
Hans Jörg EttingerEttinger SportDavos Dorf
Sven BlickensdorferLouis-Sport+ModeLenzerheide
Mario CalörtscherUniversal-SportChur
Markus FähndrichFähndrich SportPontresina
Marcus MenzliMenzli SportIlanz
Daniel PaschoudBünda/Flüela SportDavos Dorf
Janet GrondGrond & Co. SportMüstair
Martin BrynerAlbeina SportKlosters Dorf
Ursula BundiBundi SportarenaFlims Dorf
Andy GruberGruber SportPontresina
Sandro GruberSeeli SportshopChurwalden
Michel SchneiderAngerer SportSt. Moritz
Norbert BielerBieler SportBonaduz
Gian Carlo BlaesiBlaesi Sport+ModeLenzerheide/Lai
René SchmidBlaesi Sport ShopValbella
DIE FÜHRENDEN 200 SPORTFACHHÄNDLER DER SCHWEIZ.
Ins_BSV_A4_02-10_Ins_BSV_A4 20.10.10 16:20 Seite 1
umbruch_38.indd 28 10.1.2011 15:53:48 Uhr