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Noch vor wenigen Tagen zeigte sich die ADAC-Führung unerschüt- tert: Bei der Feier zur Auszeichnung des VW Golf hatte Geschäftsführer Karl Obermair von “Unterstellun- gen und Unwahrheiten” gespro- chen. Er hatte gespottet, in einem enthüllenden Zeitungsbericht sei- en wenigstens die vier Buchstaben ADAC richtig abgedruckt worden. Auf den Hochmut folgte der Fall. Ausgerechnet beim Thema Lieb- lingsauto der Deutschen frisierte der Autoklub die Zahlen. Das klingt erst einmal nach einer Lappalie, doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass der ADAC jetzt viel zu verlieren hat, vor allem seine Glaubwürdigkeit in anderen Bereichen. Der Klub hat eine Menge Einfluss in Deutschland. Als Fürsprecher der Verbraucher tritt er mit gro- ßem Selbstbewusstsein auf. Die Auto-Kritiken und Crashtests des ADAC sind viel beachtet. Der Klub testet Reifen, Kältemittel, Kinder- sitze und vieles mehr. Bei der Un- tersuchung von Tunneln, Fähren und Autobahn-Raststätten deckt er zum Teil gravierende Mängel auf und will damit Verbesserungen vo- rantreiben. Doch welchen von den vielen Zah- len, mit denen der ADAC auch seine Forderungen untermauert, kann man jetzt noch glauben? Was ist mit den Autotests, die dafür kritisiert werden, angeblich be- stimmte einheimische Marken zu bevorzugen? Wenn beim “Gelben Engel” gelogen wurde, kann man es für andere Bereiche nicht aus- schließen. Damit man es ausschließen kann, ist volle Aufklärung und Transpa- renz nötig. Dem ADAC sollte die Chance gegeben werden, die Be- fürchtungen auszuräumen. - Thü- ringische Landeszeitung Über Jahre hinweg soll der ADAC die Zahlen der abgegebenen Stim- men bei der Umfrage zum „Lieb- lingsauto der Deutschen“ mani- puliert haben. Dazu erklärt die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfrakti- on, Mechthild Heil: „Leider musste die Öffentlichkeit erkennen, dass der ADAC kein ge- meinnütziger Verein, sondern ein Großunternehmen ist, das eigene Wirtschaftsinteressen verfolgt. Seine über 18 Millionen Mitglie- der sind das Pfund, mit dem er wuchert und das er zur politi- schen Einflussnahme nutzt. Nun hat der ADAC das große Ver- trauen, das Mitglieder und Öf- fentlichkeit in ihn gesetzt haben, leichtfertig verspielt. Nach den bekannt gewordenen Manipulati- onen stellt sich die Frage, ob der ADAC nicht auch in anderen Be- reichen Statistiken im Eigeninter- esse verfälscht. Als glaubwürdige Testorganisation und Stimme der Autofahrer wird er nun vorerst nicht mehr gelten können. Mit einer Entschuldigung des Au- tomobilclubs ist es daher nicht getan. Wenn der Automobilclub weiterhin als unabhängiger Ver- ein wahrgenommen werden will, muss er sich umstrukturieren, um Konflikte zwischen eigenem Wirt- schaftsinteresse und Dienst an der Öffentlichkeit in Zukunft zu vermeiden.“ - CDU/CSU - Bundes- tagsfraktion VOLUME LVII, No. 20012014 © 2014 PRESSE 24 Dienstag, 21.01.14 EUR 0,00 Der ADAC hat viel zu verlieren Raststättentest: Vie- le Ungereimtheiten beim ADAC Raststättentest. Es mag alles Zufall sein, aber die Aneinanderket- tung der Geschehnisse beim Raststättentest 2013 lässt doch gehöri- ge Zweifel zu. Europäische Klima- und Energiepolitik: Die EU-Kommission wird am Mittwoch Ihr Weißbuch zur Klima- und Energie- politik bis 2030 vorle- gen. Bundeswehreinsatz in Afrika: Mehr als 800 000 Kinder, Frauen und Männer sterben. Abge- schlachtet, massakriert, gefoltert. Militär genügt nicht. Seite 3 Seite 3 Seite 6 AKTUELLES WETTER Heute Morgens 1° gefühlt wie 1° Mittags 5° gefühlt wie 2° Abends 3° gefühlt wie 1° Morgen Morgens 2° gefühlt wie 0° Mittags 4° gefühlt wie Abends 3° gefühlt wie 3° CrashTest Dummies vor Testfahrt DIRK ELBERS Zusätzliche Kapazitäten für Asylbewerber. ABENDBLATT ADAC muss sich umstrukturieren Seite 10 QUALITÄTSJOURNALISMUS MIT WISSENSVORSPRUNG + + + AKTUELLE NACHRICHTEN DES TAGES Mechthild Heil (c) Frank Ossenbrink

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Nachrichten

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Noch vor wenigen Tagen zeigte sich die ADAC-Führung unerschüt-tert: Bei der Feier zur Auszeichnung des VW Golf hatte Geschäftsführer Karl Obermair von “Unterstellun-gen und Unwahrheiten” gespro-chen. Er hatte gespottet, in einem enthüllenden Zeitungsbericht sei-en wenigstens die vier Buchstaben ADAC richtig abgedruckt worden. Auf den Hochmut folgte der Fall.Ausgerechnet beim Thema Lieb-

lingsauto der Deutschen frisierte der Autoklub die Zahlen. Das klingt erst einmal nach einer Lappalie, doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass der ADAC jetzt viel zu verlieren hat, vor allem seine Glaubwürdigkeit in anderen Bereichen.

Der Klub hat eine Menge Einfluss in Deutschland. Als Fürsprecher der Verbraucher tritt er mit gro-

ßem Selbstbewusstsein auf. Die Auto-Kritiken und Crashtests des ADAC sind viel beachtet. Der Klub testet Reifen, Kältemittel, Kinder-sitze und vieles mehr. Bei der Un-tersuchung von Tunneln, Fähren und Autobahn-Raststätten deckt er zum Teil gravierende Mängel auf und will damit Verbesserungen vo-rantreiben.

Doch welchen von den vielen Zah-len, mit denen der ADAC auch seine Forderungen untermauert, kann man jetzt noch glauben? Was ist mit den Autotests, die dafür kritisiert werden, angeblich be-stimmte einheimische Marken zu bevorzugen? Wenn beim “Gelben Engel” gelogen wurde, kann man es für andere Bereiche nicht aus-schließen.

Damit man es ausschließen kann, ist volle Aufklärung und Transpa-renz nötig. Dem ADAC sollte die Chance gegeben werden, die Be-fürchtungen auszuräumen. - Thü-ringische Landeszeitung

Über Jahre hinweg soll der ADAC die Zahlen der abgegebenen Stim-men bei der Umfrage zum „Lieb-lingsauto der Deutschen“ mani-puliert haben. Dazu erklärt die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfrakti-on, Mechthild Heil:„Leider musste die Öffentlichkeit erkennen, dass der ADAC kein ge-meinnütziger Verein, sondern ein Großunternehmen ist, das eigene Wirtschaftsinteressen verfolgt. Seine über 18 Millionen Mitglie-der sind das Pfund, mit dem er wuchert und das er zur politi-schen Einflussnahme nutzt.Nun hat der ADAC das große Ver-

trauen, das Mitglieder und Öf-fentlichkeit in ihn gesetzt haben, leichtfertig verspielt. Nach den bekannt gewordenen Manipulati-onen stellt sich die Frage, ob der ADAC nicht auch in anderen Be-reichen Statistiken im Eigeninter-esse verfälscht. Als glaubwürdige Testorganisation und Stimme der Autofahrer wird er nun vorerst nicht mehr gelten können.Mit einer Entschuldigung des Au-tomobilclubs ist es daher nicht getan. Wenn der Automobilclub weiterhin als unabhängiger Ver-ein wahrgenommen werden will, muss er sich umstrukturieren, um Konflikte zwischen eigenem Wirt-

schaftsinteresse und Dienst an der Öffentlichkeit in Zukunft zu vermeiden.“ - CDU/CSU - Bundes-tagsfraktion

VOLUME LVII, No. 20012014 © 2014 PRESSE 24 Dienstag, 21.01.14 EUR 0,00

Der ADAC hat viel zu verlieren

■ Raststättentest: Vie-le Ungereimtheiten beim ADAC Raststättentest. Es mag alles Zufall sein, aber die Aneinanderket-tung der Geschehnisse beim Raststättentest 2013 lässt doch gehöri-ge Zweifel zu.

■ Europäische Klima- und Energiepolitik: Die EU-Kommission wird am Mittwoch Ihr Weißbuch zur Klima- und Energie-politik bis 2030 vorle-gen.

■ Bundeswehreinsatz in Afrika: Mehr als 800 000 Kinder, Frauen und Männer sterben. Abge-schlachtet, massakriert, gefoltert. Militär genügt nicht.

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Seite 6

Aktuelles

WetteRHeuteMorgens 1° gefühlt wie 1°Mittags 5° gefühlt wie 2°Abends 3° gefühlt wie 1°

Morgen Morgens 2° gefühlt wie 0°Mittags 4° gefühlt wie 1° Abends 3° gefühlt wie 3°

CrashTest Dummies vor Testfahrt

DIRK ELBERS Zusätzliche Kapazitäten für Asylbewerber.

AbendblAtt

ADAC muss sich umstrukturieren

Seite 10

QUaLItätSjOURNaLISMUS MIt WISSENSVORSPRUNg + + + aktUELLE NachRIchtEN DES tagES

Mechthild Heil (c) Frank Ossenbrink

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Zum Auftakt des 6. Berliner Agrarministergipfels hat Bun-deslandwirtschaftsminister Dr. Hans Peter Friedrich am Sams-tag in Berlin eine engere Ver-zahnung von Agrar- und Ernäh-rungspolitik im Kampf gegen den Hunger auf der Welt ge-fordert. Es reiche nicht aus, nur auf die Produktionsmengen zu schauen. Friedrich betonte: “Der Erhalt landwirtschaftlicher Viel-falt ist kein Luxus, sondern eine überlebenswichtige Notwen-digkeit. Einmal verloren gegan-gene Pflanzensorten sind nicht wieder rückholbar. Deshalb müssen wir unsere genetischen Ressourcen weltweit dauerhaft erhalten und besser nutzbar machen.” Nicht nur der Hunger sei ein Problem, sondern auch Mangelernährung durch zu ein-seitige Kost. Schätzungen der UN-Landwirtschaftsorganisati-on FAO zufolge gibt es weltweit immer noch 840 Millionen hun-gernde Menschen. Weitere zwei

Milliarden Menschen sind durch Mangel- oder Fehlernährung gravierend in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. “Das Recht auf

Nahrung für jeden Einzelnen ist auch ein Recht auf den Zugang zur ganzen Vielfalt der Schöp-fung”, sagte Friedrich. Der Bundesminister begrüßte ausdrücklich die große Beteili-gung der Wirtschaft im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Hersteller von Landtechnik, Experten für Infrastruktur, Ernährung, Land-

wirtschaft und die Wissenschaft und Forschung werden mehr denn je gebraucht. “Politik allein kann den Hunger in der Welt nicht beseitigen. Diese Herku-lesaufgabe kann nur gemein-sam bewältigt werden. Hierfür braucht es ein breites und gut koordiniertes gesellschaftli-ches Engagement, getragen von Wirtschaft, Wissenschaft, Nicht-regierungsorganisationen und internationalen Organisationen, in das vor allem die Menschen vor Ort mit eingebunden wer-den.” Erstmals sind in diesem Jahr nicht nur Regierungsmit-glieder und UN-Organisationen auf dem Podium des GFFA ver-treten sondern auch Vertreter der Zivilgesellschaft. “Wenn wir die großen Herausforderungen meistern wollen, kann das nur im Dialog funktioniert. Wir müs-sen mehr miteinander reden und einander zuhören”, betonte Friedrich. - Deutsche Bundesre-gierung

Bielefeld (ots) - Gelöst ist der Atomstreit mit dem Iran noch lange nicht, aber immerhin gibt es einen kleinen Erfolg zu ver-melden. Zehn Jahre lang hat sich die Staatengemeinschaft an

den Mullahs im Iran die Zähne ausgebissen. Nun bescheinigt die Internationale Atomenergie-behörde der Führung in Tehe-ran, die Bedingungen erfüllt zu haben. Die Strafmaßnahmen des

Westens haben die wirtschaftli-che Talfahrt des Iran beschleu-nigt. Nun kann der neue Prä-sident Hassan Rohani seinem Volk die Lockerung der Sank-tionen als Erfolg seines Kurses verkaufen. Immerhin wollen die USA bisher gesperrte Kon-ten freigeben, auf denen einige Milliarden Dollar schlummern. Sechs Monate beträgt die Pro-bezeit für das Land, den guten Willen zu beweisen. Die Atom-inspekteure müssen endlich Zu-gang zu allen Anlagen erhalten, um die Einhaltung der Verein-barungen zu kontrollieren. Wer die Kernkraft nur zur Stromer-zeugung nutzen will, hat nichts zu verbergen. Nicht Israel allein hat die Befürchtung, der Iran strebe nach Atomwaffen. Die Regierung im Iran hat es in der Hand, diese Sorgen für immer aus dem Weg zu räumen.

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Atomstreit mit dem Iran

„Wir brauchen eine robuste standortange-passte Landwirtschaft,

die allen Menschen Zugang zu Saatgut und genetischen Ressourcen

sichert”

Niedersachsens SPD-Minister-präsident Stephan Weil erwar-tet keine unüberwindlichen Probleme mit den Grünen und im Bundesrat im Zuge der Um-setzung des energiepolitischen Kurses der Bundesregierung. In einem Gespräch mit der in Hannover erscheinenden Neuen Presse (Dienstag-Ausgabe) sag-te Weil nach einem Gespräch der SPD-Ministerpräsidenten mit dem Bundesenergieminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel: „Alles in allem stimmt die Rich-tung.“ Man könne dem jüngsten EEG-Papier von Minister Gabri-el „nicht den Vorwurf machen, es wolle Erneuerbare Energien abwürgen“.Er sehe auf den Bundesrat „kei-ne unüberbrückbare Kraftpro-be“ zukommen, betonte Weil. Alle wollten, dass die Energie-wende gelinge. Die Stromkosten dürften nicht weiter explodie-ren.“ Und wir alle wissen, dass wir uns bei den Ausnahmere-gelungen für die Industrie mit der EU einigen müssen. Gelingt keine Einigung, drohen schwere Nachteile für unsere Industrie.“ Hinzu kämen noch länder-spezifische Interessen. „Das klingt erst einmal nach einer Quadratur des Kreises, die vom Bundesenergieminister erwartet wird. Auf der anderen Seite sind, soweit ich das erkennen kann, alle guten Willens.“ Das habe das Gespräch der SPD-Ministerpräsidenten mit dem Bundesenergieminister bereits gezeigt. „Diesen guten Willen sehe ich aber auch bei den Grü-nen“, sagte Weil. Der Zeitplan bis zur Regelung im Sommer sei ehrgeizig, aber machbar. - Neue Presse

Weil erwartet kei-ne unüberwindba-ren Probleme mit den Grünen und dem Bundesrat

bei der Korrektur der Energiewende

6. Berliner Agrarministergipfel “Landwirtschaft stärken: Krisen meistern – Ernährung sichern”

Reaktor Iran

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PRESSE 24Dienstag, 21.01.14

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Regensburg - Regelmäßig führt der ADAC einen großen Au-tobahn-Raststättentest durch. Dieser wurde immer mehr vom ADAC zu einem Wettbewerb zwischen Autobahn-Raststätten auf der Autobahn und Autohö-fen neben der Autobahn auf-geschaukelt. 2013 titelte der ADAC in der Hauptpressemit-teilung, die dann bundesweit von den Medien übernommen wurde: „Raststätten im ADAC Test besser als Autohöfe“. Die-se Aussage entspricht ganz und gar nicht der Meinung der Kunden, wie es auch ein Verkehrsgutachten feststellt, das im gleichen Zeitraum des Tests umfangreiche Kunden-befragungen durchführte. Eine

neutrale Haltung des ADACs wird ernsthaft bezweifelt, da die Raststätten und der ADAC seit Jahren in weitreichenden geschäftlichen Beziehungen stehen und sich öffentlich re-gelmäßig und in großer Auf-machung als Premiumpartner präsentieren.„Tank&Rast und ADAC bau-en erfolgreiche Partnerschaft aus, Kooperation bis 2014 verlängert“, so eine Pressemel-dung der Tank&Rast mit ein-geblendeter ADAC Werbung. Tank&Rast betreibt rund 350 Autobahn-Raststätten und hat seit der Privatisierung durch den Bund eine Monopolstellung erhalten. Im ADAC Raststät-tentest 2013 werden nun der große ADAC-“Premiumpartner“

mit den meist mittelständisch geführten Autohöfen neben der Autobahn verglichen. Dies kann wohl für die Autohöfe nicht gut ausgehen. So titelte der ADAC dann auch mit großer Text-überschrift „Raststätten besser als Autohöfe“, die von der ADAC Redaktion festgelegt wurde und nicht von den Testern kam. In Ausgaben der ADAC Motorwelt werden ganzseitig und sogar auf der Titelseite die geschäftlichen Kooperationen mit dem Raststätten Premium-partner Tank&Rast dargestellt. Von Autohofseite wird deshalb die Neutralität des ADAC in Frage gestellt. Die Vereinigung Deutscher Autohöfe hat die-sen Zustand schon mehrmals

schriftlich beim ADAC ange-mahnt, öffentlich gemacht und Gespräche geführt, aber keine grundlegenden Verbesserun-gen erreicht.

Hermann Zahner, Pächter in einem Shell-Autohof an der A3: „Die Prüfkriterien beim ADAC Raststättentest stammen aus einer Zeit, in der die Autohöfe noch gar nicht getestet wur-den und sind deshalb einsei-tig auf Autobahn-Raststätten ausgelegt. Beispielsweise sind Autohöfe um ein vielfaches verkehrssicherer als Autobahn-Raststätten. Unfallstatistiken weisen dies eindeutig nach, die veralteten Kriterien des ADAC ergeben aber eine völlig gegen-sätzliche Bewertung.“

Frankfurt (ots) - Rund 2,4 Mrd. Euro Vorsteuergewinn im Start-quartal, 1,2 Mrd. Euro Verlust im Schlussquartal - man muss kein Defätist sein, um Erfolge von Jürgen Fitschen und Anshu Jain beim Umbau der Bank, was Ergebniszahlen angeht, noch nicht so recht orten zu können. Selbst wenn man nicht das no-torisch starke erste mit dem traditionell schwachen letzten Vierteljahr vergleicht. Dass von Oktober bis Dezember allein die Abwicklungseinheit vor Steuern mit einem Minus von 1,1 Mrd. Euro ins Kontor schlug, mag das Kerngeschäft für manchen Be-trachter in ein gnädigeres Licht rücken. Dass die Bank aber dort vor Steuern 26 Mill. Euro verlor, relativiert dies.Noch gleicht der Konzern einer Baustelle, die kaum erkennen lässt, was dort entsteht. Mit ei-ner Eigenkapitalrendite von 6% zeigt derzeit etwa das Asset & Wealth Management im Schlus-squartal die größte Ertragskraft, weit vor dem Privatkundenge-schäft (1%), Global Transaction Banking (0%) sowie dem größ-ten Ertragsträger Investment Banking (-1%). Fürs Gesamtjahr steht konzernweit eine Eigen-kapitalverzinsung von 1,9% zu Buche. Bis zur Marke von min-destens 12%, die das Manage-ment für 2015 anstrebt, ist da noch ein weiter Weg. Werden Fitschen und Jain scheitern wie ihr Vorgänger Josef Ackermann

mit seinem einst für 2011 aus-gegebenen Ziel eines Sparten-ergebnisses von 10 Mrd. Euro? Einstweilen ist dies Kaffeesatz-leserei. Der Konzernspitze ist zuzutrauen, dass sie (Rechts-)Kosten nach Kräften vorzieht, auch um eine umso günstigere Basis für künftige Ergebnisse zu legen.Sorgen machen sollte Anlegern aber, dass gerade jetzt, da der Konzern Einnahmen braucht, um Belastungen wegzudrücken, der Ertrag lahmt. In der Para-desparte Investment Banking lag er im jüngsten Quartal 27% unter Vorjahr. Konzernweit hat das Haus seit 2009 von Okto-ber bis Dezember nicht mehr so wenig eingenommen. Die Deut-sche Bank ist ein Fixed- Income-Schwergewicht und sehr von Europa abhängig. Die kurzfris-tigen Trends aber sprechen für die USA und für Aktien, wie Jain selbst erklärt.Fürs Erste verhält es sich mit dem Renditeziel daher wie mit dem vielbeschworenen Kultur-wandel der Bank: Man muss daran glauben, noch ist davon nicht allzu viel zu sehen. Dass Jain am Montag differenzierte zwischen Faktoren, welche die Bank kontrollieren kann, wie Kosten, und für sie nicht kont-rollierbaren Faktoren, wie dem operativen Umfeld, könnte man-chen Anleger eine Enttäuschung wie beim jüngsten Quartalsaus-weis befürchten lassen.

Raststättentest 2013: Autohöfe zweifeln an der Neutralität des

ADAC

Börsen-Zeitung: Glaubensfragen, Kommentar zum Jahresergebnis der Deutschen Bank, von Bernd

Neubacher

Raststättentest 2013 (c) Ulf Dahl, B.A.L.L.S Management KG

Stuttgart - Wenn Deutschland wirklich gute Zuwanderer haben will, muss es seine Sozialleistun-gen senken und begrenzen. In klassischen Einwanderungslän-dern wie Amerika oder Kanada muss man sich erst Ansprüche erarbeiten, bevor man etwas bekommt. Nur dann kommen

die gut Qualifizierten, nur dann wird Zuwanderung auch von der einheimischen Bevölkerung mitgetragen. Und noch ein po-sitiver Effekt: Würde die deut-sche Politik in dem Sinne tätig werden, könnte sie sich künftig auch alle ihre beschönigenden Reden sparen.

Stuttgarter Nachrichten: Kom-mentar zu Zuwanderung

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Schleswig-Holsteins Minister-präsident Torsten Albig (SPD) hat seine Kritik an den prakti-schen Auswirkungen der von Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) eingeleiteten Wende bei der Energiewende unterstrichen. Gegenüber den Lübecker Nachrichten (Diens-tag-Ausgabe) sagte Albig: „Wir dürfen nicht das Kind mit dem

Bade ausschütten und uns da schwächen, wo wir besonders stark und schon heute beson-ders kostengünstig sind.“ Al-big bezog sich dabei auf die geplanten Einschnitte bei der Förderung der Windenergie. „Wenn wir hier Ausbau-Deckel einziehen, schwächen wir unse-re Chance, die oben genannten Ziele zu erreichen.“

Er sei überzeugt, dass es immer besser sei, über Preise als über Mengen zu steuern. „Dann funk-tioniert auch der Markt“, unter-strich der Ministerpräsident. „Jeder Versuch, über eine Büro-kratie Mengenziele vorzugeben, ist zum Scheitern verurteilt“, meinte Albig mit Blick auf das von Gabriel vorgelegte Energie-papier. Schleswig-Holstein wer-de aber „die Bundesregierung nach Kräften unterstützen, klu-ge Entscheidungen zu treffen“, versicherte Albig.Klar sei, wenn die Energiewende erfolgreich fortgesetzt werden solle, dann müsse das EEG an zwei grundsätzlichen Stellen reformiert werden. „Zum ei-nen dürfen uns die Kosten für die Verbraucher und die Un-ternehmen nicht explodieren. Zum anderen müssen wir in Brüssel erklären können, wieso es für Europa wichtig ist, die Erneuerbaren Energien weiter zielstrebig auszubauen.“ Beide Zielrichtungen nehme die Bun-desregierung „in den Blick“. Das begrüße er ausdrücklich.

Sachsens CDU-Ministerpräsi-dent Stanislaw Tillich bedauert, dass die von Bundesenergiemi-nister Sigmar Gabriel (SPD) vor-gelegte moderate Absenkung der Förderung der Erneuerba-ren Energien nicht drastischer ausgefallen ist. Gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Dienstag-Ausgabe) sagte Til-lich: „Gabriels Richtung stimmt. Wünschenswert wäre, dass die Absenkung erst ein Anfang ist und dass es noch stärker zur Sache geht.“Zugleich forderte Tillich, dass die alten und auch neuen Strom-erzeuger an der Netzintegration beteiligt werden sollten. Au-ßerdem müssten die Speicher-technologien, die bisher nicht berücksichtigt worden sind, mit aufgenommen werden. Der Mi-nisterpräsident sagte, er werde ganz besonders auf eine Garan-tie drängen, dass „Altverträge grundsätzlich nicht angetastet werden, so dass die Investiti-onssicherheit und Verlässlich-keit auch gewahrt wird“. Aus spezieller sächsischer Sicht sei natürlich zu berücksichtigen, „dass gerade der Ausbau der Offshore-Anlagen, also Wind-energieanlagen auf See, einen wesentlichen Kostenbeitrag leis-ten“. Hier sei ein Ausbau mit Au-genmaß nötig im Einklang mit der Netzintegration. „Ansonsten wird das Ziel von Herrn Gabriel nicht erreichbar sein.“ - Leipzi-ger Volkszeitung

Albig warnt bei Gabriels Energiewende da-vor, „das Kind mit dem Bade auszuschütten“

Torsten Albig (SPD) (c) SPD-Schleswig-Holstein

Stanislaw Tillich: Gabriels Absen-

kung der Förder-kulisse für die Erneuerbaren Energien hätte

stärker ausfallen können

Zu den Berichten, wonach die Bundeswehr ein europäisches Engagement in der Zentralafri-kanischen Republik unterstüt-zen könnte, erklärt der außen- und verteidigungspolitische Sprecher der CSU-Landesgrup-pe im Deutschen Bundestag, Florian Hahn:„Mit der CSU wird es ohne po-litisches Konzept keine Entsen-dung von deutschen Truppen nach Zentralafrika geben. Ohne umfassenden Ansatz - und dazu gehört auch immer eine Exit-Strategie - ist das Risiko für un-sere Soldatinnen und Soldaten zu hoch, in einen unüberschau-baren Konflikt hineingezogen

zu werden. Um unseren Partner Frankreich dennoch zu entlas-ten, könnten wir eine Intensivie-rung der Ausbildungsmission in Mali in Betracht ziehen.Mit einem Engagement in Zent-ralafrika würde die Bundeswehr logistisch und auch personell an ihre Grenzen stoßen. Die benö-tigten Transall-Maschinen wer-den auch für andere Einsätze wie beispielsweise in Mali und beim Abzug aus Afghanistan beansprucht. Bisher wurde das Parlament noch nicht über et-waige Pläne unterrichtet. Es ist jedoch klar, dass der Bundestag in dieser Frage unbedingt mit-entscheiden müsste.“

Ohne Konzept kein deutscher Einsatz

„Jeder Versuch, über eine Bürokra-tie Mengenziele vorzugeben, ist zum

Scheitern verurteilt“

Garantie für Altverträge angemahnt

Florian Hahn (c) Henning Schacht

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Die EU-Außenminister beraten am heutigen Montag in Brüssel über eine Unterstützung Frank-reichs bei seinen Militäreinsät-zen in Afrika. Dazu erklären der außenpolitische der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Miß-felder, und der verteidigungspo-litische Sprecher Henning Otte:

“Die Zentralafrikanische Repu-blik ist auf dem Weg, ein soge-nannter gescheiterter Staat zu werden – und das in einer oh-nehin fragilen Region im Herzen Afrikas. Das bedeutet, dass dort Rebellengruppen in ein staatli-ches Vakuum vordringen, die Zi-vilbevölkerung terrorisieren und die Region weiter destabilisieren. Angesichts dieser Entwicklung ist ein Einsatz der Bundeswehr zur Unterstützung unserer fran-

zösischen Partner in Afrika sinn-voll und wichtig.

In Mali ist Deutschland bereits erfolgreich mit der Bundeswehr vor Ort. Deshalb werden wir in den nächsten Tagen sehr genau prüfen, ob und welchen Beitrag wir – angesichts der uns zur Ver-fügung stehenden Kapazitäten

– in Afrika noch leisten können. Denkbar wäre die Bereitstellung von Lufttransport-, Sanitäts- oder Logistikkapazitäten in Ab-hängigkeit von den laufenden Einsätzen der Bundeswehr. Auch ein stärkerer Einsatz in Mali zur dortigen Entlastung der französi-schen Truppen wäre eine mögli-che Option.”

Unterstützung Frankreichs in Afrika ist wichtig

Bundesverbraucherschutzmi-nister Heiko Maas (SPD) hat eine „umfassende Aufarbeitung der Manipulations-Vorwürfe“ beim Allgemeinen Deutschen Auto-mobil-Club (ADAC) gefordert. Gegenüber der Saarbrücker Zeitung (Dienstag-Ausgabe) er-klärte Maas, die „Mitglieder des ADAC haben einen Anspruch auf umfassende Aufklärung und Aufarbeitung“ des Skandals. Dieser Verantwortung müsse der Autoclub gerecht werden. „Wer mit seinen Bewertungen Einfluss auf das Kaufverhal-ten ausübt, hat eine besondere Verantwortung für Verbrauche-rinnen und Verbraucher“, sagte Maas. Maas erklärte, er fürchte, dass das Vertrauen der Autofah-rer durch die Manipulationen gelitten hat.

Verbraucherschutzminister Maas fordert umfassende

Aufklärung vom ADAC

Die EU-Kommission wird am Mittwoch ihr Weißbuch zur Klima- und Energiepolitik bis 2030 vorlegen. Anstelle der bisherigen drei Einzelziele aus CO2-Reduktion, Ausbau der Erneuerbaren und Steigerung der Energieeffizienz soll Presse-berichten zufolge nur noch ein Klimaziel vorgeschlagen wer-den. Hierzu erklärt der stellver-tretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Nüßlein:“Europa muss auch in Zukunft gleichzeitig seine Treibhaus-gasemissionen reduzieren, den Umstieg in die Erneuerbaren vorantreiben und energieeffi-zienter werden. Deshalb müs-

sen auch künftig in allen drei Bereichen ambitionierte und aufeinander abgestimmte Zie-le verbindlich gelten. Denn die europäische Klimaschutzpolitik wird in Zukunft nur dann Erfolg haben, wenn Investitionen in den Klimaschutz über klare und in sich stimmige Zielvorgaben angereizt werden und dadurch Planungssicherheit herrscht.Ein Kurswechsel wäre zum Nachteil Deutschlands. Denn die Energiewende als wesentli-cher Beitrag zum Klimaschutz braucht verlässliche europäi-sche Rahmenbedingungen. In ihrem Koalitionsvertrag beken-nen sich deshalb CDU, CSU und SPD auf europäischer Ebene

auch klar zu diesem klima- und energiepolitischen Dreiklang. Dabei sollen die Treibhausgas-Emissionen um mindestens 40 Prozent bis 2030 verringert werden.Ein alleiniges europäisches Klimaziel kann nicht die nöti-gen Anreize für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren und mehr Energieeffizienz setzen. Dies wäre nur mit äußerst ho-hen Preisen für CO2-Zertifikate denkbar. Diese sind angesichts der strukturellen Probleme im Europäischen Emissionshandel derzeit weder zu erwarten, noch sind sie für das Industrieland Deutschland anzustreben. Die deutsche Wirtschaft würde hier-

durch nämlich großen Schaden nehmen.

Durch die von der Bundesre-gierung geforderten verbindli-chen Vorgaben für den Ausbau der Erneuerbaren werden faire Leitplanken gesetzt. Denn wenn es künftig vollkommen egal ist, wie die EU-Staaten ihre CO2-Re-duktionen erzielen, bringt dies Deutschland und anderen Vor-reitern bei den Erneuerbaren einen erheblichen zusätzlichen Kostendruck und Wettbewerbs-nachteile, obwohl sie die Res-sourcen schonen und Europas Abhängigkeit von Energieim-porten reduzieren.” - CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Kein Kurswechsel in der europäischen Klima- und Energiepolitik

Philipp Mißfelder (CDU/CSU) (c) Jacquez

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6 | INtERNatIONaL

Osnabrück - Ein Wachstum von immerhin 7,7 Prozent, über eine derart hohe Rate wäre jedes Land in Europa überglücklich. Für das Schwel-lenland China ist die-ser Anstieg immer noch zwingend not-wendig, denn nur so kann das Milliarden-volk zu den führen-den Wirtschaftsna-tionen aufschließen und seine Probleme in der Entwicklung bewältigen. Dazu gehört etwa, dass China jährlich nicht weniger als rund zehn Millionen neue Arbeits-plätze bereitstellen muss und das Land zudem viele Zuwan-derer in die Städte und die im-mense Zahl von mehr als 130 Millionen Rentnern zu verkraf-ten hat.Allerdings war das bisherige Turbo-Wachstum in China mit riesigen Problemen verbunden.

Die Schere bei den Einkommen öffnete sich, die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind gewaltig, ebenso der Raubbau an der Natur und die hohe

Luftverschmutzung in der Region Peking. Beim Wirtschafts-wachstum mehr auf Qualität als auf Quan-tität zu achten kann dem ostasiatischen Land deshalb nur

guttun. Es gilt zum Bei-spiel, Überkapazitäten in den Schwerindustrien abzubauen, die Verschuldung zurückzu-führen und die Instabilität am Finanzmarkt zu beseitigen. Das Wirtschaftswunderland Chi-na muss die Balance zwischen Entwicklung und strukturellen, auch schmerzhaften Reformen finden. Wenn das gelingt, kann davon die ganze Welt profitie-ren, nicht zuletzt der Export-weltmeister Deutschland.

Regensburg (ots) - Die Demons-tranten in Kiew wollen demo-kratische Verhältnisse, ohne Vetternwirtschaft und Korrup-tion, visafreies Reisen in die EU und Einkommen von denen man leben kann. Sie sind über-wiegend friedlich gestimmt. Das zeigten auch ihre selbst gebas-telten Helme aus Kochtöpfen und anderem Küchengerät, mit denen sie am Sonntag auf dem Maidan, dem zentralen Platz in Kiew, gegen die vom Parlament beschlossene Verschärfung des Demonstrationsrechtes de-monstrierten. Es wäre jedoch übertrieben, die Verschärfun-gen des Demonstrationsrechtes als Zeichen einer Diktatur zu deuten, wie es manche westli-che Kommentatoren tun. Auch in westlichen Hauptstädten kann man nicht ohne Geneh-migung Bühnen und Zelte auf öffentlichen Plätzen aufbauen oder tagelang straflos öffentli-che Gebäude blockieren. Dass Janukowitsch den Assoziie-rungsvertrag mit der EU auf Eis gelegt hat und einen Milliarden-Kredit aus Moskau bekommen hat, mag manchen ärgern, macht den ukrainischen Prä-sidenten aber noch nicht zum Diktator. Janukowitsch hat zwar nicht die Westukraine, aber ei-nen Großteil der Bevölkerung in der Ost- und Südukraine hinter sich. An dieser Tatsache ändern auch die großen Kundgebungen in Kiew nichts. Für Brüssel und Berlin gibt es jetzt Handlungs-bedarf. Denn wenn die gleichen Demonstranten, die Polizisten mit Molotow-Cocktails bewer-fen, sie am Boden liegend mit Knüppeln traktieren und - wie in der Nacht auf Montag ge-schehen - sogar einen Polizis-ten gefangen nehmen, hat das nichts mit europäischen Wer-ten zu tun. Wenn gewalttäti-ge Demonstranten neben den schwarz-roten Fahnen der in der Westukraine beheimateten rechtsextremen Organisation UNA-UNSO auch große EU-Fahnen schwenken, so ist spä-testens jetzt für die Politiker der

EU der Zeitpunkt gekommen, um vor der ukrainischen Bevöl-kerung einmal klar zu machen, dass der Zweck - der Sturz von Janukowitsch - nicht die Mittel heiligen kann. Es gehört zur traurigen Realität der postsow-jetischen Staaten, dass radikale Straßenproteste oft eher natio-nalistisch als links und demo-kratisch sind. Die EU hat schon genug Probleme mit eigenen nationalistischen Parteien. Sie braucht nicht noch mehr Nati-onalismus, wie ihn die rechtsex-treme Partei Swoboda (Freiheit) und ihr Führer Oleg Tjagnibok vertreten, der im Juli 2004 vor seinen Anhängern gegen eine „jüdische Moskauer Mafia“ hetzte, welche die Ukraine an-geblich regiert. Die EU braucht eine demokratische Ukraine als Partner. Und das muss auch einmal öffentlich so gesagt werden. Mit den Kiewer Gewalt-Exzessen von Sonntagnacht wird die EU nun kalt erwischt. Im Dezember besuchten viele europäische Spitzenpolitiker den Maidan, den von Demons-tranten besetzten Platz in Kiew. Auch der ehemalige deutsche Außenminister Guido Wester-welle und die EU-Außenbeauf-tragte Catherine Ashton ließen sich von Vitali Klitschko über den Platz führen. Doch keiner der europäischen Politiker, die seit Dezember in der Ukraine waren, hat sich öffentlich von Tjagnibok und seinen gewaltbe-reiten Fußvolk abgegrenzt oder zumindest ermahnende Worte geäußert. Dass nun die behelm-ten Sturmtruppen der Partei Swoboda, die bis 2004 noch „Sozial-nationale Partei der Uk-raine“ hieß, mit Molotow-Cock-tails, Steinen und Knüppeln gegen Polizisten - als Vertreter des verhassten Moskau-freund-lichen Establishments - kämp-fen, kommt für Kenner der Ukraine nicht überraschend. Die offenbar gut vorbereiteten Gewalt-Exzesse zielen auf De-stabilisierung und Chaos. Doch das nützt weder den Ukrainern noch Europa.

Düsseldorf - Die Situation in der Ukraine gerät außer Kont-rolle. Aus friedlichen Massen-protesten sind Gewaltexzesse geworden. Schuld an dieser Entwicklung ist die unentschiedene und verlogene Politik von Präsident Viktor Ja-nukowitsch. Seit Ende November demons-trieren die Regie-rungsgegner gegen seinen Beschluss, das Assoziierungsabkom-men mit der EU nicht zu unterzeichnen. Trotz der anhaltenden Massenproteste hat Janukowitsch nie echte Bereitschaft gezeigt, mit den Regierungsgegnern über ihre Forderungen zu reden. Lip-penbekenntnisse über die Ein-

richtung eines Runden Tisches wechselten sich ab mit gewalt-samem Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten. Auf

den Straßen von Kiew haben nun die Steinewerfer das Sa-gen. Die Angst vor einem Blutvergießen ist groß. Spätestens jetzt müsste die EU alle erdenkliche Kraft aufbringen, um Opposition und Re-gierungslager doch

noch an den Verhand-lungstisch zu bringen. Denn sonst versinkt die Ukraine bald im Chaos - oder sie wird zu einer Diktatur, wie man sie im benachbarten Weißrussland besichtigen kann.

Mittelbayerische Zeitung: Klare Worte nach Kiew

Rheinische Post: Uk-raine außer Kontrolle-

wachstum in China

Die Gefahren des Turbo-Wachstums

Neue OZ: Kommentar zum Wirt-schaftswachstum in China

Viktor Janukowitsch

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INtERNatIONaL | 7

Hagen - Hutus schlachten Tutsis ab. Mehr als 800 000 Kinder, Frauen und Männer sterben. Abgeschlachtet, massakriert, ge-foltert. Im April liegt der Völker-mord in Ruanda zwanzig Jahre zurück. Die vor Ort stationierten so genannten Friedenstruppen der Vereinten Nationen schau-ten den Gewaltexzessen untätig zu. In der Zentralafrikanischen Re-publik wiederholen sich aktuell die grausamen Bilder. Warnun-gen vor einem Genozid werden lauter. Christliche und muslimi-sche Milizen bringen sich und ihre Anhänger gegenseitig mar-tialisch um.Das Land versinkt im Chaos. Hunderttausende sind auf der

Flucht. Die staatlichen Struktu-ren haben sich längst aufgelöst. Höchste Zeit für die internatio-nale Gemeinschaft, sich mit die-sem Konflikt zu beschäftigen. Nach Syrien ist es das größte Drama auf dem Globus, das Menschen in Bedrängnis bringt. Und was macht Deutschland? Die Bundeswehr soll den Fran-zosen in der Zentralafrikani-schen Republik mit Flugzeugen beim Transport von Truppen und Material helfen, in Mali ist sie mit einem Ausbilderkontin-gent unterwegs.

Die Bundesregierung muss er-klären, warum sie Soldaten in diese Konflikte schickt, muss erklären, welche Konsequenzen

es hat, wenn die Zentralafrikani-sche Republik die Zahl der unre-gierbaren Länder auf 37 erhöht, muss auch mehr Verantwortung übernehmen.

Es liegt im Interesse Deutsch-lands, die Lage in dieser Region Afrikas zu stabilisieren. Wenn nicht, sind neue dramatische Bilder von Tausenden Flüchtlin-gen, die über das Mittelmeer auf dem Weg nach Europa sind, nur eine Frage der Zeit. Das Verhin-dern eines Völkermords ist das Gebot der Stunde. Wesentlich bleibt: Militär genügt nicht. Pa-rallel muss an einer politischen Lösung gearbeitet werden. Nur das hat Zukunft.

Westfalenpost: Bundeswehreinsatz in Afrika

Humanitäre Hilfe nur unter Lebensgefahr möglich – Teile Syriens von Versorgung abge-schnitten

Deutliche Verbesserungen für die Humanitäre Hilfe in Syrien erwartet Caritas international von den diese Woche begin-nenden Friedensgesprächen in Montreux. “Sieben Millionen Syrer sind dringend auf Hilfe angewiesen. Viele dieser Notlei-denden können aber gar nicht versorgt werden, weil sie in ih-ren Städten eingekesselt sind. Es ist das Schicksal dieser Men-schen, über das in den nächsten Tagen am Verhandlungstisch entschieden wird”, so Oliver Müller, Leiter von Caritas inter-national, im Vorfeld der Konfe-renz.

Das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes hält einen temporären Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien sowie die Zulassung weiterer Hilfsorganisationen durch den syrischen Staat für zwingend notwendig, um die Versorgung der syrischen Zivilbevölkerung mit lebensnotwendigen Hilfs-gütern sicherstellen zu können. Derzeit ist die Hilfe in Syrien nicht flächendeckend und oft nur unter Lebensgefahr mög-lich. Mehrere Mitarbeiter von syrischen Caritas-Partnern wur-den aufgrund ihres humanitä-ren Engagements in der Vergan-genheit angeschossen, gefoltert, entführt und steckbrieflich gesucht. Vielen Hilfsorganisa-tionen verweigert der syrische Staat die Erlaubnis, humanitäre Hilfe zu leisten. - Caritas inter-national, Freiburgist

Syrien-Konfe-renz: Caritas for-dert Zugang zu Notleidenden

Dass der UN-Generalsekretär Teheran mit an den Verhand-lungstisch eingeladen hat, ist zu begrüßen. Ohne den Iran wird es keine Lösung geben. Der Stellvertreterkrieg um die regi-onale Hegemonie, den Teheran und Saudi-Arabien in Syrien austragen lassen, wird sich fort-setzen, solange Russland und die USA unterschiedliche Ziele verfolgen. Moskau steht weiter-hin zum Assad-Regime. Die USA

drängen auf einen Übergang ohne Assad, aber ihnen sind die Partner in Syrien abhand-engekommen. Islamistische Milizen dominieren inzwischen den militärischen Widerstand. Sinnlos ist das Treffen von Mon-treux trotzdem nicht. Neue Ge-sprächsfäden werden geknüpft. Und die Konferenz hätte sich erst recht gelohnt, wenn Assad einwilligen würde, dass in den von seinen Truppen eingekes-selten Städten Hilfe ankommt.

Die Frankfurter Rundschau kommentiert die bevorstehende

Syrien-KonferenzStuttgart - Dass der Westen die Sanktionen lockert, stößt in Israel auf größtmögliches Missfallen. Der Iran, so die israelische Argumenta-tion, könne all seine Zusagen ruck, zuck zurücknehmen. Das könne der Westen dann zwar auch, doch die Phase der Lockerung genüge dem Mullahregime, um Kraft zu schöpfen und der am Boden liegenden Wirt-schaft Leben einzuhauchen. Sprich: die Entspannungsphase nützt Tehe-ran mehr als der Gegenseite.Die Argumentation ist ja nicht ganz falsch, aber trotzdem ist es richtig, dass nun ein weiterer wichtiger Schritt in der gegenseitigen An-näherung gegangen wurde. Denn was ist die Alternative? Dass der Iran eingesteht, keine Kraft mehr zu haben, und seine atomaren Plä-ne aufgibt, das können nicht einmal die größten Träumer für realistisch erachten.

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Atom-

abkommen

FreedomHouse

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Präsident Gerhard Mayrhofer ist froh und zufrieden mit dem Ergebnis der Suche nach einem neuen Geschäftsführer: „Ge-meinsam mit Hasan Ismaik ha-ben wir einen richtig guten Typ für 1860 gefunden. Er bringt die Expertise mit, die wir uns gewünscht haben. Seine Erfah-rungen, die er beim Traditions-verein Borussia Dortmund ge-sammelt hat, sind ein absoluter Mehrwert für uns. Gemeinsam wollen wir das Image der Lö-wen weiter verbessern und den Verein wirtschaftlich wie sport-lich in eine erfolgreiche Zukunft führen.“ Bereits am Sonntag-abend stellte sich Markus Rejek dem Verwaltungsrat des e.V. vor. „Das Gremium hat unserem Kandidaten einstimmig zuge-stimmt“, ergänzt Mayrhofer und macht damit deutlich, dass die Entscheidung von allen Gremien mitgetragen wird.Markus Rejek blickt seiner neu-en Herausforderung positiv und mit einer großen Motivation entgegen: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Löwen-Familie, von den Mitar-beitern und den Verantwortli-chen über die Fans bis hin zu den Partnern, Sponsoren und Freunden des Vereins.“

Urologen der Heidelberger Kli-nik für Prostata-Therapie setzen erstmals das Verfahren der Irre-versiblen Elektroporation (IRE) mit dem NanoKnife zur wirksa-men Behandlung von Prostata-Krebs ein. Diese fokale Therapie gilt als weiterer Meilenstein ei-ner hochmodernen, schonenden Behandlungsstrategie.Das Prostata-Karzinom ist mit etwa 25 Prozent die häufigste Krebserkrankung beim Mann und für etwa 10 Prozent aller

Krebstodesfälle verantwortlich. Die gängigste Behandlungsme-thode ist noch immer die ra-dikale Prostatektomie, wie die komplette Entfernung der Pro-stata von Medizinern genannt wird. Impotenz und Inkontinenz sind häufige Nebenwirkungen eines solchen operativen Ein-griffs. Die Heidelberger Klinik für Prostata-Therapie im :medZ GmbH geht einen anderen Weg und hat sich seit Jahrzehnten auf schonende Behandlungsver-fahren bei Prostata-Erkrankun-gen spezialisiert. Seit Neuestem nutzen Dr. Thomas Dill und Dr. Martin Löhr als erste Urologen überhaupt in Deutschland das Verfahren der Irreversiblen Elektroporation erfolgreich im Kampf gegen Prostata-Krebs. Das physikalische Prinzip, nach-dem das IRE-Verfahren funkti-oniert ist seit Jahrzehnten be-kannt. Kurz gepulste elektrische Felder machen die Zellmembran durchlässig. Diese Nano-Poren machen den Krebszellen den Garaus - sie sterben ab.Da es bei der Behandlung mit dem so genannten NanoKnife zu keiner Erhitzung kommt, bleibt das äußere Gerüst der Zellen erhalten. Die gesunden Zel-

len können nachwachsen, und die Organfunktionen bleiben erhalten. Die elektrischen Fel-der werden lokal eng begrenzt und zielgerichtet („fokal“) auf den Tumor gerichtet. Die Uro-logen platzieren dazu rings um das Behandlungsareal zwei bis sechs Elektroden, zwischen de-nen das gepulste elektrische Feld aufgebaut wird. Zwar steigt die Stromstärke dabei auf bis zu 50 Ampère an, jedoch kommt es zu keinen unerwünschten, ther-

mischen Effekten, da die Hoch-spannungsimpulse nur etwa 70 Mikrosekunden (µs) lang sind. Die Elektroden werden mit ho-her Genauigkeit über eine Me-tallschablone („Template“) in die Prostata geführt, nachdem Lage und Größe des Tumors mit ei-ner Kombination aus Ultraschall und Magnetresonanztomogra-phie (MRT) festgestellt wurden.„Der Patient merkt von alledem nichts, da er sich in einer scho-nenden Vollnarkose befindet“, erklärt Dr. Dill, der zusammen mit Dr. Löhr die Heidelberger Spezialklinik leitet. Auch hin-terher sei außer einem leichten, rasch abklingenden Muskelka-ter in der Beinmuskulatur nicht viel zu spüren.Eine Konkurrenz zu dem eben-falls in der Klinik eingesetzten hochintensiven Ultraschall-Ver-fahren (HIFU) sehen die Uro-logen nicht; im Gegenteil: „Wir können nun auch Tumoren an-gehen, die aufgrund ihrer Grö-ße, ihrer Lage oder des hohen Verkalkungsgrades der Prostata bisher mit HIFU nicht behandelt werden konnten“, versichert Dr. Löhr. - Klinik für Prostata-The-rapie GmbH

Elektrisches Feld zerstört gezielt Prostata-Krebs

ANSCHRIFT FÜR VERLAGE UND REDAKTION:Postadresse: Postfach 19 01 26, 40111 Düssel-dorf; Hausanschrift: Georg-Glock-Str. 8, 40474 Düsseldorf; zugleich auch ladungsfähige An-schrift für alle im Impressum genannten Verant-wortlichen und Vertretungsberechtigten.Telefon: 09001- 600 255 (1,99€ aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) Telefax: 0321- 213 220 -60Verantwortliche Redakteure: Chefredaktion: Norbert Ottas; Redaktionsleitung: Sybille Scharf-rathAssistenz: Alexa Dornier, Sven Sternhorst; Re-daktion: Olaf Brinktal, Stefan Martinhof, Esther Bäckerfeld, Mario_Bach, Nathalie Waldhuber, Jaquelline Schwarzbacher, Anika Walmann, Dennis Morgenfeld, Robert Schwarzer, Den-nis_Zittler, Marcel Tams, Darius Golom, Anita Raum, Tamara Mayer, Eva Rollo, Esther Blod-gett, Martin Gilley, Michael Doerr, Evely Duck-wort, Viktoria FellerBriefe an die Herausgeber: E-Mail: [email protected]: E-Mail: [email protected]

Köln – Einer der engsten Vertrau-ten von Papst Franziskus, der honduranische Kardinal Óscar Rodríguez Maradiaga, hält die Rückkehr des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Bistum für ausgeschlossen. “Ich weiß, dass viele Gläubige im Bis-tum Limburg verletzt sind. Um offene Wunden zu heilen, schütte ich keinen Alkohol darauf”, sagte der Erzbischof von Tegucigalpa dem “Kölner Stadt-Anzeiger”. Er leide mit den deutschen Katho-liken an den Problemen in Lim-burg, so der Koordinator der Kar-dinalskommission, die im Auftrag des Papstes an Strukturreformen der Kirchenleitung arbeitet. “Wenn einer Fehler gemacht hat, soll er sich dazu bekennen, um Entschuldigung bitten und sich einen anderen Platz suchen”, führte Maradiaga mit Blick auf Tebartz weiter aus. Der Papst hat dem wegen des Neubaus seiner Bischofsresidenz, seines Füh-rungsstils und eines Luxusflugs nach Indien umstrittenen Bischof eine Auszeit auferlegt. Ende Ja-nuar soll das Ergebnis einer Son-derprüfung der Bistumsfinanzen vorliegen. Knapp ein Jahr nach Franziskus’ Amtsantritt sieht Maradiaga den vom Papst ein-geschlagenen Reformkurs an einem “Point of no return”. Die Gegner des Papstes seien “Leute, die die Wirklichkeit nicht ken-nen”, so der Honduraner. Auf die pastoralen Herausforderungen der Gegenwart – zum Beispiel im Bereich Ehe und Familie – müsse die Kirche zeitgemäße Antwor-ten geben, die “nicht mehr aus Autoritarismus und Moralismus” stammten. Der südamerikanische Kardinal ging in diesem Zusam-menhang auf Distanz zum Prä-fekten der Glaubenskongregati-on, dem designierten deutschen Kardinal Gerhard Ludwig Müller. “In seiner Mentalität gibt es nur richtig oder falsch, das war’s. Ich aber sage: Die Welt, mein Bruder, die Welt ist nicht so.” - Kölner Stadt-Anzeiger

Papst-Vertrauter schließt Rückkehr

von Bischof Te-bartz-van Elst aus

Markus Rejek wird neuer Löwen-Ge-

schäftsführer

Heidelberger Klinik für Prostata-Therapie nutzt erstmals die Irreversible Elektropo-ration zur schonenden Behandlung von

Prostata-Krebs

Markus Rejek wird das Amt am 1. Februar 2014

offiziell übernehmen.

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Die US-Schauspielerin Scarlett Johansson lässt lieber die Fin-ger von den Online-Netzwerken Facebook und Twitter. Wie die 27-Jährige im Interview mit der „Huffington Post“ erzählte, halte sie nichts vom ständigen Vernetztsein in den Portalen. „Ich habe keinen Facebook- und keinen Twitter-Account und ich weiß nicht, was ich von diesem ganzen ‚Ich esse jetzt Abendbrot und ich will, dass jeder weiß,

dass ich jetzt Abendbrot esse‘ halten soll“, sagte Johansson. „Das ist für mich ein sehr selt-sames Phänomen. Ich kann mir nichts vorstellen, was ich noch weniger tun wollte, als ständig Details aus meinem privaten Le-ben preiszugeben.“ Gerade als Schauspielerin sei es der gebür-tigen New Yorkerin lieber, wenn die Öffentlichkeit weniger über ihr Privatleben wisse.

Scarlett Johansson lässt die Finger von Facebook und Twitter

US-Schauspielerin Scarlett Johansson

Die Entscheidung im Rennen um die Position im Werder-Tor ist gefallen. Raphael Wolf wird, wie schon die letzten vier Spie-le in der Hinrunde, auch zum Rückrunden-Auftakt gegen Ein-tracht Braunschweig Werders Nummer 1 sein. Das bestätigte Cheftrainer Robin Dutt am Mon-tag nach Einzelgesprächen mit den beiden Torhütern.„Es war ein ganz enges Rennen,

bei dem wir nun mit bestem Gewissen eine Entscheidung ge-troffen haben. Raphael hat seine Sache in den vier Spielen vor der Winterpause gut gemacht, diesen Eindruck konnte er in der Vorbereitung bestätigen. Deshalb haben wir entschieden, ihm auch weiterhin das Vertrau-en auszusprechen“, so die Be-gründung von Robin Dutt.

Raphael Wolf bleibt im Werder-Tor

Das ist eine wahre Ironie des Schicksals im Ausmaß der alt-griechischen Tragödien. Der wohl bekannteste deutsche Bürger der Gegenwart, Michael Schumacher, siebenfacher Weltmeister im ge-fährlichsten Autorennen der Welt, der Formel 1, ist schwerstens verletzt. Eine Kollision mit einem Stein am Rande der Skipiste der französischen Alpen hat ihm Ende 2013 und kurz vor seinem 45. Geburtstag beinahe das Leben gekostet. Jetzt kämpfen die Ärzte um die Stabilisierung seines Zu-standes.

307 offizielle Formel-1-Rennen und Tausende Trainingseinhei-ten hat er in seiner glänzenden Sportkarriere im Großen und Gan-zen ohne lebensgefährliche Un-fälle absolviert. Das in München erscheinende Wochenmagazin „Focus“ charakterisiert ihn nicht nur als einen Ausnahmesportler, sondern auch als einen der letzten deutschen Helden. Außerdem ist er als Mensch sehr sympathisch – bescheiden, liebenswert, tadellos in seinem Privat- und Familien-leben. Eine Unmenge Artikel und Berichte sind in den letzten drei Wochen in Deutschland und na-türlich auch im Ausland zu diesem Unfall in den elektronischen und den Printmedien erschienen. Jetzt wissen die Menschen viel besser, was es für verschiedene Arten von Koma gibt, und auch wie gefähr-lich Hirnverletzungen sind.

Der Medienexperte Jo Groebel, der hauptamtlich Direktor des Deutschen Digitalinstituts in Ber-lin ist, hat in der Zeitung „Salzbur-ger Nachrichten“ die Ursachen der extremen Berichterstattung über den tragischen Unfall des Rennfahrer-Idols analysiert. Er kommt zu dem Schluss, dass Mi-chael Schumacher nicht nur für die Fans, sondern weit darüber hi-naus dank seinen einmaligen Leis-tungen zur Identifikationsfigur geworden sei. Und bei ihm kommt noch die schreckliche Tragik dazu, dass er nach jahrzehntelangem ge-fährlichem Formel-1-Sport ohne schwerwiegende Verletzungen geblieben war. Das war fast wie Wunder. Und nun gerät er auf Ski bei relativ niedriger Geschwindig-

keit und einer Verkettung extrem unglücklicher Umstände in eine Situation zwischen Leben und Tod mit völlig ungewissem Ausgang.

Das Bangen macht ihn in den Augen von Millionen Menschen noch einmal zum Helden. Weiter meint Jo Goebel, dass negative Nachrichten in der Regel inter-essanter seien, weil sie eine hohe Signalfunktion haben. Sie weisen darauf hin, wie man sich in einer konkreten Situation eines Ereig-nisses verhalten sollte. Die Attrak-tivität des Negativen hat archaisch gesehen die Funktion, dass die Re-zipienten selbst auf eine drohende Gefahr aufmerksam werden. Da-durch entsteht ein positiver Effekt im Negativen. Zum Beispiel ist die Zahl der Helmträger in Deutsch-land nach dem schweren Ski-Unfall des Ministerpräsidenten von Thüringen, Dieter Althaus, vor einigen Jahren beträchtlich gestie-gen. Allerdings zeugt der Unfall von Schumacher davon, dass auch der beste Kopfhelm keine Garantie gegen schwere Verletzungen gibt.

Wie gesagt, die Medien, vor allem in Deutschland, haben trotz Bitten der Familie von Michael Schuma-cher über den Unfall enorm be-richtet, manchmal sogar eindeutig übertrieben. Zum Schluss dieses Berichtes will ich die Meinung ei-nes „Stern“-Lesers bringen, die auf der Seite „Echo“ der Illustrierten am 9. Januar veröffentlicht wurde. Wolfgang Hörner aus Bantikow schreibt (ich zitiere): „Es ist Micha-el Schumacher und seiner Familie zu wünschen, dass am Ende alles gut wird. Dennoch halte ich die öffentliche Wahrnehmung des tragischen Geschehens für völlig unangemessen. Dass die „Tages-schau“ in ihrer Hauptausgabe dies zur Spitzennachricht machte, während die Toten des Terroran-schlags von Wolgograd erst spä-ter Erwähnung fanden, ist kein Ruhmesblatt für den Nachrich-tenjournalismus.“ Ich solidarisiere mich voll und ganz mit dieser Mei-nung. Die beiden nicht miteinan-der zu vergleichenden Tragödien sind bekanntlich fast zeitgleich ge-schehen. - STIMME RUSSLANDS

Michael Schumachers schweres Schicksal in deutschen Medien

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Die Landeshauptstadt Düssel-dorf ist nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel verpflich-tet, Menschen, die in Deutsch-land Asyl beantragen, aufzu-nehmen und unterzubringen. Für die Stadt besteht demnach eine Unterbringungspflicht für zugewiesene Asylbewerberin-nen und -bewerber. Die hierfür notwendigen Kapazitäten sind entsprechend bedarfsorientiert bereit zu halten. Die Landes-

hauptstadt beabsichtigt keine zentrale Unterbringung, viel-mehr wird weiterhin das Ziel verfolgt, die unterzubringenden Personengruppen auf das ge-samte Düsseldorfer Stadtgebiet zu verteilen. Eine im Eigentum der Diakonie Düsseldorf stehen-de Liegenschaft in der Stadtmit-te konnte nun für diesen Zweck zusätzlich angemietet werden. Aufgrund der Vornutzung (Mäd-chenwohnheim) wird dieses

Objekt für die Unterbringung von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern als besonders geeignet eingeschätzt. Darüber hinaus werden zwei Häuser in Wersten, die in Verwaltung der Städtischen Wohnungsbauge-sellschaft stehen, für die Unter-bringung von Asylbewerbern hergerichtet beziehungsweise umgebaut. Mit ersten Demon-tage- und Abbrucharbeiten wird Anfang Februar begonnen. Die Gesamtbauzeit der Maßnahme beläuft sich auf rund fünf Mo-nate und wird voraussichtlich Anfang Juni 2014 abgeschlos-sen sein. Die Landeshauptstadt ist weiterhin bestrebt, für die Unterbringung sozialverträgli-che Lösungen zu finden. Wich-tige Kriterien bei der Entschei-dungsfindung sind die Anzahl der unterzubringenden Perso-nen, entsprechend angemes-sene Größen bei gleichzeitiger Optimierung der Belegung. Des Weiteren sind neben im-mobilienwirtschaftlichen Ge-sichtspunkten auch bau- und planungsrechtliche Kriterien zu beachten.

Die ersten Ideen zur Entwick-lung der Fläche des ehemaligen REWELagers an der Gerreshei-mer Landstraße in Unterbach werden am Mittwoch, 15. Janu-ar, ab 18 Uhr in den Räumen der Paul-Gerhardt-Kirche in Unter-bach, Brorstraße 7, präsentiert. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Zwischen-präsentation herzlich eingela-den. Nach der Auftaktveranstal-tung am 10. Dezember ist dies nun die zweite Veranstaltung im Rahmen des von dem Unter-nehmen Hochtief ausgelobten Gutachterverfahrens. Die Fläche des ehemaligen REWE-Lagers

an der Gerresheimer Landstra-ße in Unterbach soll im Rahmen eines Gutachterverfahrens zu einem attraktiven Wohnquar-tier entwickelt werden. Fünf qualifizierte Planungsteams aus Stadtplanern und Landschafts-architekten sind aufgerufen, städtebauliche Ideen zu entwi-ckeln, vorzustellen und mit den interessierten Bürgerinnen und Bürgern zu diskutieren. Bei der neuen Nutzung des ehemali-gen Logistikstandorts soll der Wohnungsbau im Vordergrund stehen. In der öffentlichen Auf-taktveranstaltung im Dezember sind die Rahmenbedingungen

für das Gutachterverfahren dargelegt worden. Dabei hat-ten die Bürger die Möglichkeit, den bearbeitenden Teams ihre Anregungen und Wünsche mit auf den Weg zu geben. Bei der Vorstellung der Entwürfe durch die Planungsteams im Rahmen des Zwischenkolloquiums sind die Bürger nun wiederum einge-laden, Fragen zu stellen und ihre Anregungen einzubringen. Im Anschluss an die Veranstaltung werden die Teams ihre Entwür-fe weiterentwickeln. Die öffent-liche Abschlusspräsentation der Entwurfsarbeiten wird am 25. Februar stattfinden.

Ab 2014 ist Henkel Beauty Care offizieller Partner eines der erfolgreichsten Clubs Deutschlands, des FC Bayern München. Die Fußball-Stars stehen nicht nur bei Fans hoch im Kurs, sondern sind echte Vorbilder, wenn es um Pflege und Styling geht. Auch dabei überlassen sie nichts dem Zu-fall: Gepflegtes Aussehen, egal ob auf dem Rasen oder jenseits des Spielfeldes, gehört heute dazu. Fünf der Weltklasse-Ak-teure ließ Henkel Beauty Care nun stellvertretend für den FC Bayern von Starfotograf Jim Rakete für die Henkel Beauty Care Männermarken inszenie-ren. Das Ergebnis des Shootings ist ab Mai am POS zu sehen. Ob in Brasilien oder vor 71.000 Zuschauern in der Allianz Arena - in beiden Situationen sollte man nichts dem Zufall überlassen.

Zwischenpräsentation der erstenEntwürfe für das ehemalige REWE-Lager

Stadt schafft zusätzliche Kapazitätenzur Unterbringung von Asylbewerbern

Henkel Beauty Care ist offizieller

Partner des FC Bayern München

Mitteilungen des Pressedienstes der Landeshauptstadt Düsseldorf

Die Düsseldorfer Messe bietet der Essener Messe Hilfe an. „Die Essener können auf unserem Gelände Messen ver-anstalten, wenn sie Probleme haben“, sagte Geschäftsführer Werner Dornscheidt der WAZ, die zur Funke Medien Gruppe gehört, am Montag. Dorn-scheidt reagierte damit auf den Bürgerentscheid vom Sonntag, der die geplante Modernisie-rung des Essener Geländes erst einmal gestoppt hat. Der Düs-seldorfer Messechef versprach zudem, dass man von diesem Dilemma nicht profitieren wolle: „Wir werden Essen keine Messen abnehmen und auch nichts von dort akquirieren.“

Messe Düsseldorf hilft Essen

Abschlusspräsentation der Entwurfsarbeiten am 25. Februar

Asylanten (c) Mikhail Evstafiev

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Am 1. Januar 2014 ist das Zweite Gesetz zur Änderung des Stärkungspaktgesetzes in Kraft getreten. Über dieses Ge-setz werden nachhaltig finanz-starke Kommunen über eine so genannte Solidaritätsumlage an der Finanzierung der Kon-solidierungshilfen des Landes für finanzschwache Kommunen beteiligt. Die Landeshauptstadt Düsseldorf wird im Jahre 2014 mit einer Pflichtzahlung von rund 13,3 Millionen Euro be-lastet. Mit online-Petition unter dem Titel „Außerkraftsetzung des Kommunalsoli“ will eine Bür-gerinitiative initiiert von Julian Erik Siebel aus Kreuztal gegen das Gesetz vorgehen. Über den Link www.openpetition.de/peti-tion/online/ausserkraftsetzung-

deskommunalsoli ist die Petition im Internet zu erreichen. Dort besteht bis zum 27. Januar die Möglichkeit zur Unterstützung per „elektronischer“ Unterschrift. Für eine weitere Berücksich-tigung dieser Petition werden 20.000 Unterschriften benötigt. Dazu Oberbürgermeister Dirk Elbers: „Die Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt diese Petition. Die Bürgerinnen und Bürger kön-nen mit ihrer Unterschrift diese ungerechte finanzielle Belastung unserer Stadt zurückweisen.“ Die Belastung der betroffenen Kom-munen beläuft sich in den Jah-ren 2014 bis 2020 auf rund 91 Millionen Euro und in den Jah-ren 2021 und 2022 auf jeweils 70 Millionen Euro. Die Reduzie-

rung der ursprünglich vorgese-henen Belastung der nachhaltig finanzstarken Kommunen in Höhe von jährlich 182 Millionen Euro auf nun 91 Millionen Euro wird durch die Verlängerung der Laufzeit des Stärkungspaktes um zwei Jahre relativiert. Über die Solidaritätsumlage werden damit insgesamt 777 Millionen Euro von Kommunen abverlangt, die größtenteils selbst keinen ausge-glichenen Haushalt mehr vorwei-sen können. Inzwischen hat sich ein großer Teil der belasteten Kommunen zusammengeschlos-sen und bereitet mit Hilfe einer eigens ins Leben gerufenen in-terkommunalen Arbeitsgemein-schaft eine Verfassungsklage gegen das Stärkungspaktgesetz vor.

Die Landeshauptstadt Düssel-dorf führt die neue, turnusmä-ßige Einzelhandelserfassung durch. Die flächendeckende Erhebung wird von dem Büro Stadt + Handel, Dipl.-Ing.e Beckmann und Föhrer GbR vorgenommen und dient als Grundlage zur Fortschreibung des Rahmenplans Einzelhandel der Landeshauptstadt Düssel-dorf. Die Erheber gehen von Geschäft zu Geschäft, messen die Größe der Verkaufsflächen ab und nehmen die Sortimente auf. Dabei werden nicht nur die großen Supermärkte und Dis-counter erhoben, sondern auch kleine Läden erfasst. Die Mit-arbeiter, die sich entsprechend ausweisen können, sind bei der Untersuchung auf die Mithilfe

der Händlerinnen und Händler angewiesen, denn nur so kön-nen aussagekräftige Ergebnisse zusammengefasst werden. Von den Ergebnissen profitiert am Ende vor allem der Einzelhan-del selbst, wenn es darum geht, Fehlentwicklungen zu vermei-den und stadtweit eine gute Versorgung zu sichern. In den kommenden Wochen werden sich die Erheber auf die Düs-seldorfer Innenstadt konzent-rieren. „Unsere sorgfältige und vorausschauende Einzelhan-delssteuerung ist ein wesent-licher Baustein für den Erfolg des starken Einzelhandelsstand-ortes Düsseldorf. Regelmäßige Einzelhandelserhebungen sind die Grundlage unseres stadt-politischen Handelns. Deshalb möchten wir alle Einzelhändler bitten die Einzelhandelserhe-bung zu unterstützen“, erklärt Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Auftraggeberin für die Unter-suchung ist die Landeshaupt-stadt Düsseldorf. Die Erhebung wird in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf durchgeführt.

Ziel der Erfassung ist es, eine aktuelle und flächendecken-de Datenbasis zu schaffen, die wesentliche Veränderungen im Marktgeschehen im Vergleich zu früheren Erhebungen auf-zeigt. Die Zielaussagen des Zen-trenkonzepts sollen auf Grund-lage der aktuellen Datenbasis überprüft und mit den aktuellen Entwicklungen abgestimmt wer-den. Die Untersuchungsergeb-nisse werden es ermöglichen, die zukünftige Handelsentwick-lung genauer einschätzen sowie geplante Ansiedlungsvorhaben besser beurteilen und steuern zu können.

Gertrud Wolferts aus Kaisers-werth vollendet am Donnerstag, 16. Januar, ihr 103. Lebens-jahr. Die gebürtige Pfälzerin, die seit 2005 in Düsseldorf wohnt, blickt auf ein bewegtes Leben als Gymnasiallehrerin für Deutsch, Französisch und Eng-lisch und auf Jahrzehnte politi-scher Arbeit zurück. Als Älteste von sechs Geschwistern wuchs Gertrud Wolferts in Kappel/ Hunsrück auf. Zwischen 1926 und 1931 be-suchte sie als Internatsschülerin das Theodor-Fliedner-Gymnasi-um in Kaiserswerth, wo sie das Abitur machte und danach in München, Innsbruck und Bonn studierte. Nach Referendariat und verschiedenen Anstellun-gen kehrte sie als Lehrerin ans Theodor-Fliedner-Gymnasium zurück. 1947 wurde sie an das damalige Gymnasium an der Friedrich-Ebert-Straße in Vel-bert übernommen, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1978 als Studiendirektorin unterrichtete. In den 1950er-Jahren begann ihr politisches Engagement, so gehörte sie 1951 zu den Mit-begründerinnen der Westdeut-schen Frauen-Friedensbewe-gung. In Velbert und im Kreis Mett-mann war Gertrud Wolferts vor allem durch ihr Engagement in der Initiative gegen Atomwaf-fen (VIGA) und ihre Kandida-tur für die Friedensliste bei der Landtagswahl 1985 bekannt; in ihrem Heimatort auf dem Huns-rück engagierte sie sich noch bis zu ihrem 95. Lebensjahr bei Mahnwachen im Rahmen der dortigen Friedensinitiative.

Erfassung des Einzelhandels gestartet

Gegen das Stärkungspaktgesetz

Mitteilungen der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

Ein Leben lang politisch

engagiertLandeshauptstadt Düsseldorf schafft Basis für die Fort-

schreibungdes Rahmenplans

Einzelhandel

(c) Bündnis 90/Die Grünen...

Landeshauptstadt Düsseldorf bittet um Unterstützung für online-Petition

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PRESSE 24 Dienstag, 21.01.14

12 | POLIzEI

Eine Fußgängerin wurde am Freitagabend auf der Kalkumer Straße von einem Pkw erfasst und erlitt Verletzungen, die stationär im Krankenhaus behandelt werden.Nach den vorläufigen Ermitt-lungen der Polizei befuhr eine 22 Jahre alte Frau aus Düssel-dorf mit ihrem VW zur Unfall-zeit die Unterrather Straße und bog dann mit ihrem Auto nach links in die Kalkumer Straße ein. Hier erfasste der Wagen eine 52-jährige Fußgängerin, die die Kalkumer Straße auf der dortigen Fußgängerfurt über-queren wollte. Die Frau stürzte auf die Fahrbahn und erlitt Ver-letzungen. Ein Rettungswagen brachte sie in ein Krankenhaus, wo die 52-Jährige zur Beobach-tung stationär aufgenommen wurde.Die beiden Beteiligten geben an, dass für ihre Fahrt- bzw. Gehrichtung die jeweilige Am-pel Grünlicht gezeigt hatte.Das zuständige Verkehrskom-missariat 1 bittet nun Zeugen des Unfalls, sich unter Telefon 0211-8700 zu melden.

Bundespolizeibeamten nahmen gestern Morgen im S-Bahn Terminal des Düsseldorfer Flughafens einen 23-jährigen Mann aus Lünen fest,

der mit Haftbefehlen der Staatsan-waltschaften Essen und Dortmund gesucht wurde. Der junge Mann war in den Jahren 2010 und 2012 wegen mehrfachen „Schwarzfah-ren“ zu Geldstrafen rechtskräftig

verurteilt worden. Da er diese Geld-strafen, in einer Gesamthöhe von 2100.- Euro, nicht bezahlen konnte, muss er nun die Ersatzfreiheitsstra-fe von insgesamt 114 Tagen in der JVA Düsseldorf absitzen.

Am Sonntagnachmittag des 19.01.2014, gegen 14.55 Uhr, befuhr eine 22-jährige Frau aus Düsseldorf, mit einem schwar-zen Kleinkraftrad der Marke Explorer, den außerörtlichen Urdenbacher Weg in Monheim am Rhein, aus Richtung Düssel-dorf kommend, in Fahrtrichtung Baumberg. Im Bereich einer en-gen und beinahe rechtwinklig verlaufenden Kurve, beschildert mit Überholverbot und einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h, überholte ein in gleicher Richtung fahrender PKW zunächst den PKW von Zeugen, dann den Motorroller der 22-Jährigen und danach noch ein davor fahrendes weite-res Motorrad in gefährlicher Art und Weise. Erschrocken durch das verbotene und halsbreche-rische Überholmanöver des PKW, verlor die Düsseldorferin die Kontrolle über ihr Zweirad. Der Motorroller geriet auf tro-ckener Fahrbahn auf die Fahr-spur des Gegenverkehrs und kollidierte dort seitlich mit dem

entgegen kommenden silbernen PKW Mercedes einer 74-jähri-gen Frau aus Solingen, welche den Zusammenprall nicht ver-meiden konnte. Die 22-jährige Rollerfahrerin kam zu Fall und verletzte sich beim Sturz auf die Fahrbahn so schwer, dass sie ein angeforderter Rettungswagen in ein örtliches Krankenhaus bringen musste. Dieses konnte die Patientin jedoch nach am-bulanter ärztlicher Behandlung noch am gleichen Tag wieder verlassen. Am Motorroller und am Mercedes entstand ein ge-schätzter Gesamtsachschaden in Höhe von rund 3.500,- Euro.Der den Unfall verursachende Überholer entfernte sich vom Unfallort, ohne von den dor-tigen Geschehnissen weitere Notiz zu nehmen oder eine Un-fallaufnahme und Feststellung seiner Person zu ermöglichen. Nach Aussagen der Betroffe-nen und Zeugen handelte es sich bei dem verboten, riskant und gefährlich überholenden PKW um einen silbernen PKW

Kombi, vermutlich VW Passat. Der flüchtige PKW führte nach bisherigen Erkenntnissen ein Kennzeichen mit der Städte- bzw. Landkreiskennung „NOH -“ für den Landkreis Grafschaft Bentheim - Nordhorn.Bisher liegen der Monheimer Polizei und dem zuständigen Verkehrskommissariat noch keine weiteren Hinweise zum flüchtigen silbernen Kombi aus Nordhorn und zur Identität sei-nes Fahrers vor. Eine umfang-reiche Unfallaufnahme, Maß-nahmen zur Spurensicherung und weitere Ermittlungen wur-den veranlasst, ein Strafverfah-ren wegen Verkehrsunfallflucht eingeleitet. Zeitnahe polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach dem beschriebenen flüchtigen Fahrzeug führten leider nicht zu einem schnellen Erfolg. Sach-dienliche Hinweise zur Klärung der Verkehrsstraftat nimmt die Polizei in Monheim, Telefon 02173 / 9594-6550, jederzeit entgegen.

Mit Hilfe der Leser sollen un-geklärte Straftaten im Rah-men der Öffentlichkeitsfahn-dung aufgeklärt werden. Die Polizei bittet um Mithilfe. Ihr Beitrag kann wichtig sein. Es werden Fälle behandelt, bei denen anhand von abgebil-deten Personenfotos, Phan-tombildern oder Abbildun-gen markanter Gegenstände nach Straftätern oder der Identität unbekannter Toter gefahndet wird. Bitte rich-ten Sie sachdienliche Hin-weise an die entsprechen-den Dienstellen der Polizei.

Überholender flüchtete nach schwerem Zweiradunfall - Monheim

Pkw erfasst Fußgän-gerin in Unterrath

- Frau zur Beobach-tung im Kranken-

haus - Polizei sucht Zeugen

Festnahme am Flughafen

Gestern Abend (19.01.2014), gegen 18:15 Uhr, riefen Zeu-gen die Polizei zu einer größe-ren Schlägerei im Bereich der Raststätte Ohligser Heide an der Autobahn 3, in Fahrtrichtung Köln. Mehrere Streifenwagen der Polizei Wuppertal, Düssel-dorf und Mettmann waren ein-gesetzt. Die Beamten trafen auf eine 10-köpfige Personengrup-pe aus Kroatien - ihre vermeint-lichen Rivalen waren bereits geflüchtet. Nach Angaben der Männer seien sie auf der Rück-reise von einem Fußballturnier

(Wintercup 2014) in Düssel-dorf nach Zagreb gewesen und legten einen Zwischenstop an der Rastanlage ein. Ein großer Teil der Gruppe befand sich im Verkaufsraum, als ca. fünf Un-bekannte auf den alleine am Auto zurückgebliebenen Fah-rer zugestürmt seien. Nachdem man mit einem Schlagstock auf den 19-Jährigen einprügelt und ihn getreten hatte, schlugen die Angreifer auch eine Scheibe des Mietfahrzeugs ein und nahmen persönliche Gegenstände der Reisenden an sich. Zur Gegen-

wehr bewaffneten sich die Fuß-ballfans im Tankstellengebäude mit diversen Gegenständen und attackierten die Angreifer, bevor diese die Flucht ergriffen. Neben dem schwer verletzten Fahrer, den Rettungskräfte in eine Kli-nik brachten, meldeten sich zwei Leichtverletzte, die vor Ort be-handelt wurden. Die Ermittlun-gen zu den Hintergründen und den weiteren Beteiligten dauern an. Die Polizei bittet Zeugen, die das Geschehen beobachtet ha-ben, sich unter der Telefonnum-mer 0202 / 284 - 0 zu melden.

Verletzte nach Schlägerei an der Raststätte Ohligs