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Milchanalytik bewährt sich. Seite 4 Rindermast sojareduziert. Seite 10 Jedes Jahr ein Kalb … ! Seite 26 Optimale Liegeboxen für mehr Tierkomfort. Seite 42 Fotos: Thomas Isep, Lackinger SELECTION BLICK INS LAND rinderprofi DAS MAGAZIN FÜR MODERNE RINDERHALTUNG milch fleisch zucht Drillinge auf dem Tschitscherhof Fleckviehkuh Bella überraschte die Bergbauernfamilie Stotter hoch über Lienz mit der Geburt der gesunden Drillinge Brune, Bea und Biene. Vierlinge im Waldviertel Melone brachte auf dem Bauernhof der Familie Scheichl in Moniholz, Bezirk Zwettl, vier gesunde Kälber zur Welt, Sie heißen Maxl, Hansl, Franzl und Martl. Ein Jahrhundertereignis. OKTOBER 2013

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Das Magazin für moderne Rinderhaltung

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Milchanalytik bewährt sich. Seite 4

Rindermast sojareduziert.Seite 10

Jedes Jahr ein Kalb … !Seite 26

Optimale Liegeboxen für mehr Tierkomfort. Seite 42

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SELECTIONBLICK INS LAND

rinderprofi DAS MAGAZIN FÜR MODERNE RINDERHALTUNG

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Drillinge auf dem TschitscherhofFleckviehkuh Bella überraschte die BergbauernfamilieStotter hoch über Lienz mit der Geburt der gesundenDrillinge Brune, Bea und Biene.

Vierlinge im WaldviertelMelone brachte auf dem Bauernhof der FamilieScheichl in Moniholz, Bezirk Zwettl, vier gesundeKälber zur Welt, Sie heißen Maxl, Hansl, Franzl undMartl. Ein Jahrhundertereignis.

OKTOBER 2013

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Die Klaue trägt die MilchLahmheit umfasst ein breites Spektrum an Krankheiten und Bedingungen, die die Mobilität der Tiere beeinträchtigen

Es ist davon auszugehen, dass Lahmheit, neben Mastitis, in der Milchwirtschaft weltweit der wichtigste Faktor bei Produktions-verlusten ist; nicht nur wegen großer Schäden und hoher Kosten, sondern auch wegen erheblicher Probleme für die Tiergesund-heit. Leider konzentrieren sich viele Landwirte zu sehr und ausschließlich auf die Behandlung akuter Fälle beim jeweiligen Einzeltier. Wichtiger ist jedoch ein regelmäßiges Klauenhygiene –Management: Eine regelmäßige Klauenpflege, eine Verbesse-rung des Liegeboxen-Komforts, die Gewährleistung eines sau-beren und trockenen Stallbodens, die Vermeidung von Stress und eine regelmäßige Klauenreinigung und -desinfektion sind hierbei die 5 wichtigsten Grundsteine.Auf der Suche nach einem geeigneten Klauendesinfektionsmit-tel wurde Landwirt Christian Auer aus Steinakirchen/Forst (60 Milchkühe) auf das Klauendesinfektionsmittel HoofSmart® Top* von Ecolab aufmerksam.Die erste Sprühanwendung von HoofSmart® Top* im Betrieb von Christian Auer wurde unmittelbar nach der Klauenpflege durch den Klauenpfleger Christian Eßletzbichler durchgeführt. Nach der Grundreinigung der Klauen und erfolgtem Klauenschnitt wurde das Klauendesinfektionsmittel HoofSmart® Top* im Sprühverfahren mittels einer handelsüblichen Kunststoff-Garten-spritze (z.B. Gloria-Druckspritze mit Spiralschlauch) aufgebracht. Anschließend wurde HoofSmart® Top* regelmäßig zweimal wöchentlich oberflächlich auf die Klauen aufgetragen.Der Erfolg des Einsatzes wird durch die deutliche Reduzierung der Gesamtrate und der Neuinfektionsrate an Problemtieren in der Herde deutlich.Betreut wird Herr Auer durch Mag. Christoph Wieser von der Fa. Ecolab, dieser weist darauf hin, dass natürlich jedes Desinfek-tionsmittel noch besser wirkt, wenn die Klauen vor dem Einsprü-hen mit Wasser vorgereinigt wurden.

„Mit HoofSmart® Top* habe ich ein Produkt gefunden, mit demim Rahmen der Klauenhygiene eine gute Klauengesundheit sowie eine hohe Zufriedenheit erzielt werden“, berichtet Christian Auer.

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INHALT/IMPRESSUM 3

EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien G.m.b.H., Florianigasse 7/14, 1080 Wien HERAUS GEBER UND CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber([email protected]) RE DAKTION Klaus Orthaber ([email protected]), Stefan Nimmervoll ([email protected]) ANZEIGENLEITUNGProk. Doris Orthaber-Dättel ([email protected]) ANZEIGENVERKAUF Alexander Beran ([email protected]), Marcel Blank ([email protected]), Paula Kolendic ([email protected]), Michael Mazelle ([email protected]) VERWALTUNG, ASSISTENZ Stefanie Brenner([email protected]) REDAKTION UND HERSTELLUNG (ANZEIGENANNAHME) Florianigasse 7/14, 1080 Wien, Telefon 01/581 28 90, Fax01/581 28 90-23, vom Ausland 00 43/1/581 28 90 FIRMENBUCHNUMMER: FN 121 271 S. DVR 286 73 PRODUKTION baba grafik & design,www.baba.at, 1020 Wien DRUCK Leykam Druck GmbH & Co KG, 7201 Neudörfl, Bickfordstr. 21 VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien. P. b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Alle Zuschriften und Chiffre-Briefe an BLICK INS LAND, Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Für unverlangt eingesandte Ma-nuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. www.rinderprofi.at

IMPRESSUM

MANAGEMENT

04 Milchanalytik: Die Daten auch nutzen

07 Einsparungen durchautomatischeFütterungssysteme

08 „Ich brauche keine Getreidefressmaschinen“

10 Rindermast sojareduziert12 Grundfutterkosten:

Vollkostenauswertung

FÜTTERUNG

20 Futtermischwagen im Fokus

MELKTECHNIK

22 Milchanlagenplanung:Größe ist nicht alles

FRUCHTBARKEIT

26 Jedes Jahr ein Kalb

TIERGESUNDHEIT

29 Kälbertränke ad libitum33 Mastitis – die Berufs -

krankheit der Milchkühe35 Rindergrippe 37 Q-Fieber – Erfahrungen

in einer Milchkuhherde39 Klauen: Gut gewickelt

ist halb geheilt

STALLBAU

42 Optimale Liegeboxen fürmehr Tierkomfort?

44 FIRMEN BERICHTEN

Der nächste rinderprofierscheint Anfang Februar 2014.

I N H A LT

SEITE 12GRUNDFUTTERKOSTEN

SEITE 22MELKANLAGEN

SEITE 39KLAUENVERBÄNDE

SEITE 20FUTTERMISCHWAGEN

rinderprofi – Ihr Magazin

Die schönste Auszeichnung sind zufriedene Kunden, wir bedienen

Stammkunden von München bis Wien. Seit die Salzburger

Spitzengastronomie unseren Käse kauft, genießt der Fürstenhof

eine gewisse Bekanntheit auch beim zahlungskräftigen

Festspiel-Publikum. Mittlerweile organisieren einige Hotels

Ausflüge zu uns. Kaum ein Gast verlässt dabei unseren

Verkaufsraum mit leeren Händen.

Niki Rettenbacher, Milchbauer und Hofkäser, Bericht Seite 8

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Fütterungsfehler können Ge-sundheits- und Stoffwech-selstörungen (Azidose, Ke-

tose, Labmagenverlagerung undMineralstoffwechselstörungen)auslösen. Mit steigenden Milch-leistungen wächst zumindest diepotenzielle Gefahr von Stoff-wechselimbalancen. Dennochbedeutet dies nicht zwangsläufig,dass leistungsstarke Tiere wesent-lich häufiger erkranken als Tieremit geringeren Leistungen. Stei-gende Milchleistungen bedeutenfür die Fütterung aber, dass ne-ben einer höheren Anforderungan die Genauigkeit der Rations-berechnung und an die Exaktheitder Arbeitsdurchführung vor al-lem auch die produktionsbeglei-tende Überwachung an Bedeu-tung zunimmt. Während dieMilchmengenleistung letztlichder aussagefähigste Parameterzur Bewertung der Leistungsver-anlagung und zur Umweltgestal-tung ist, spielt die Beurteilungder verschiedenen Milchkenn-werte (Milchfett- und -eiweiß - gehalt, Zell- und Keimzahl, Azeton- und Harnstoffgehalt sowie Gefrierpunkt) eine

herausragende Rolle. Doch im-mer wieder muss beobachtetwerden, dass die umfang reichenDaten aus der monatlichenMilchkontrolle nicht entspre-chend genutzt werden, um dasGesundheitsgeschehen der Kühezu erfassen oder mögliche Fehlerim Management aufzudecken.

Milchfettgehalt Der Milchfett-gehalt charakterisiert vorrangigdie Strukturversorgung, währendder ersten Laktationswochendarüber hinaus aber auch dieEnergieversorgung. Er entwickeltsich bis zur 4. Laktationswochenormalerweise stark rückläufig,sinkt dann bis zur 10. Lakta-tionswoche noch weiter schwachab, um danach bis zum Zeit-punkt des Trockenstellens konti-nuierlich wieder anzusteigen –Letzteres ein Zeichen dafür, dassdie Tiere ihre Körperfettdepotswieder auffüllen (Grafik 1). Wäh-rend der Frühlaktation dient derMilchfettgehalt vor allem inKombination mit dem Milchei-weißgehalt zur Beurteilung derEnergieversorgung der Kuh.Hohe Milchfettgehalte (i. d. R. > 5 %) in den ersten zwei bisvier Wochen nach der Kalbungzeugen von einem intensiven

Körpermasseabbau der Kuh.Gleichzeitig weist die Milch die-ser Tiere oft einen niedrigen Eiweißgehalt (< 3,2 %) auf. Dadurch ergibt sich ein Milch-fett:Milcheiweiß-Quotient vonmehr als 1,5. Dieser signalisierteine mögliche Ketose des Tieres.Hauptsächlich betroffen sind da-von die älteren Tiere mit ihremsehr intensiven Stoffwechselum-satz. Darüber hinaus könnenauch solche Kühe ein sehr weitesFett-Eiweiß-Verhältnis aufwei-sen, die in der Spätlaktation undder frühen Trockenstehphaseüberfüttert wurden. Oft weisensie eine steil ansteigende Milch-mengenleistung während der ersten Laktationswochen beiaber unzureichender Futterauf-nahme auf. Der Höhepunkt sol-cher Ketosen befindet sich meis-tens zwischen der 3. und 5.Laktationswoche.

Weiters kann ein in Beziehungzur Milchmenge niedriger Milch-fettgehalt ein Hinweis auf Azi-dose sein, meist infolge vonStrukturmangel (in den erstenLaktations wochen oft durch einezu schnelle Kraftfuttersteigerungoder eine insgesamt unzurei-chende Futteraufnahme hervor-

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Milchanalytik bewährt sich, aber man muss die Daten auch nutzen

Leistungsniveau Die Milchqualität ist als das Produkt aus dem gesamten Umfeld der Milchkuh anzusehen, wobeidie Fütterung und die Haltung zu den wichtigsten Teilaspekten zählen. Insbesondere eine stabile Stoffwechselge-sundheit ist eine maßgebliche Voraussetzung für ein abwehrstarkes und gesundes Euter.

Von Katrin Mahlkow-Nerge

Herdenmanagementprogramm: Daten aus Milchkontrolle liefern wertvolle Infos für die Gesundheits- und Fütterungsüberwachung.

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gerufen). Ein drastisches Absin-ken des Milchfettgehalts beimEinzeltier von mehr als 0,4 Prozent zwischen zwei auf-einanderfolgenden Milchkontrol-len sowie allgemein ein Milch-fett-Milcheiweiß-Quotient < 1,0können Hinweise auf eine solcheStoffwechsel situation sein. Auchbei hohen Stalltemperaturen (> 27 °C) in Kombination mit einer hohen Luftfeuchtigkeitsinkt der Milchfettgehalt (dergesamten Herde) oft um mehrals 0,2 bis 0,5 Prozent.

Milcheiweißgehalt Der Milch -eiweißgehalt ist in erster Linievom Umfang der Bakterienpro -teinsynthese abhängig, und diesewiederum wird mehr von derEnergie- als von der Eiweißzu-fuhr beeinflusst. Letztlich spie-gelt der Milcheiweißgehalt demnach vor allem die Energie -versorgung der Kuh wider undversteht sich (in Beziehung zurMilchmenge) als Energiebarome-ter für die Herde. Seine Eignunglässt sich an der Körpermasse-(Körperkonditions-)Veränderung

der Tiere während der Laktationablesen (Grafik 2). Nahezu paral-lel zur Veränderung der Körper-kondition verhält sich der Milch -eiweißgehalt in den erstenbeiden Laktationsmonaten. Ausder Sicht der Energieversorgungsind sowohl die ers ten 50 bis 70als auch die letzten 50 bis 100Laktationstage am bedeutungs-vollsten. Allgemein nimmt im ersten Laktationsdrittel mit zu-nehmender Milchleistung derMilcheiweißgehalt ab, da bei einer ausgeprägten Energieman-gelsituation verstärkt auch die Eiweißbausteine für den Energie-bedarf zur Milchbildung genutztwerden. So können während derFrühlaktation Milcheiweißge -halte über 3,1 Prozent als nor-mal angesehen werden. Sinkendiese aber unter 2,8 Prozent, istmit keiner weiteren Milchleis-tungssteigerung zu rechnen, dasolche Tiere meistens unzurei-chende Körperenergiereservenaufweisen, was die Milchbildungbegrenzt. Andererseits muss auch

Das Beste aus Niederösterreich, Salzburg,

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Grafik 1: Milchmenge und -inhaltstoffe im Laktationsverlauf.(Quelle: Fütterungsversuche Futterkamp)

Grafik 2: Körperkondition und Milcheiweißgehalt im Verlauf derersten 100 Laktationstage. (Quelle: Fütterungsversuche Futterkamp)

rinderprofi – Wir haben die Leser

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bei sehr hohen Leistungen über50 kg der Eiweißgehalt nicht un-ter 3,1 Prozent fallen. Mit zu-nehmender Körperkondition istein Anstieg des Milcheiweiß -gehalts in Kombination mit einerAbnahme der Milchmenge zuverzeichnen, da steigende Kör-perkonditionen geringe Futter-aufnahmen nach sich ziehen undsomit die eingeschränkte Ener-giezufuhr auch die Milchbildungbegrenzt. Während des letztenLaktationsdrittels zeichnet sichdie allgemeine Tendenz ab, dassein steigender Milcheiweißgehaltdurch eine sinkende Milchmengeund eine gesicherte Energiever-sorgung hervorgerufen wird. Inder Spätlaktation werden Eiweiß-gehalte in der Milch bis zu 3,8 Prozent als normal angesehen.Bereits Milcheiweißgehalte über3,3 Prozent signalisieren einendeutlichen Abfall der Milch-menge. Diese Entwicklung gehtmit einer Zunahme der Körper-kondition der Tiere einher. Allge-mein zeigt sich, dass in der Spät-laktation die Milchleistung vonder Körperkondition relativ un-beeinflusst ist, wenn diese zwi-schen den Noten 3,0 und 3,5liegt. Bei höheren Körperkondi-tionen mit einer Note über 3,5muss aber mit einem drastischenRückgang der Milchmenge inKombination mit sehr hohen Milcheiweißgehalten (über 3,8 %) gerechnet werden (Losand, 1999). Abgeleitet darauswäre die Obergrenze für den Milcheiweißgehalt während die-ses Laktationsstadiums 3,8 bis3,9 Prozent.

Die Milchkontrolldaten am Prüf-tag werden zum einen als Mittel-werte für die gesamte Herde undzum anderen gezielt für die Tierein den ersten 100 Laktationsta-gen, in der Laktationsmitte (100.bis 200. Laktationstag) und inder Spätlaktation (nach dem200. Laktationstag) ausgewiesen.Grundsätzlich sollte bei derInterpretation des durchschnitt-lichen Milchfett-Milcheiweiß-Quotienten (FEQ) der Kühe imersten Laktationsdrittel berück-sichtigt werden, dass sich mögli-che ketotische (hoher FEQ) undpansen -azidotische Stoffwechsel-lagen (niedriger FEQ) überlagernkönnen. Daraus kann sich letzt-

lich ein vermeintlich normalerFEQ ergeben. Deshalb sollte zurAbklärung einer möglichen azi-dotischen Stoffwechselentglei-sung besonders auf den FEQ derKühe in der Hochlaktation ge-achtet werden. Hilfreich wärehierbei auch die gezielte Auswer-tung von Kühen in der absolutenFrüh laktationsphase (bis zum 30.Laktationstag).

Zellzahl Die Zellzahl eines ge-sunden Euters beträgt maximal100.000 je ml Milch, schwanktaber physiologisch zwischen20.000 und 300.000. Die Zell-zahl eignet sich gut zur allgemei-nen Überwachung der Euterge-sundheit der Kühe im Betrieb.Zellen gelangen als Ergebnis derphysiologischen Erneuerung desEutergewebes bzw. der Abwehr -reaktion des Körpers auf Krank-heitserreger sowie Stoffwechsel-störungen in die Milch. Darüberhinaus kann jede Form vonStress, seien es schlechte Luftver-hältnisse im Stall, hohe Tempera-turen, mangelnder Liegekomfort,hier besonders unsaubere Liege-flächen, weiters unzureichendeWasseraufnahme und Wasserqua-lität, ungenügende Trittsicherheit,zu enge Laufgänge, unzureichendgepflegte Klauen, Überbelegungoder Kontakt zu kranken Tieren,das Auftreten von Eutererkran-kungen direkt oder indirekt (bei-spielsweise über mangelnde Fut-teraufnahme) begünstigen. DerFütterungs- bzw. Ernährungszu-stand beeinflusst ebenfalls denZellgehalt der Milch. So könnenEnergie-, aber auch Vitamin- und Mineralstoff mangelzustände,Pansenübersäuerungen sowieeine Eiweißüberversorgung einenAnstieg der Zellen in der Milch

verursachen. Darüber hinausspielt in diesem Zusammenhangbesonders der hygienische Statusaller eingesetzten Futtermitteleine große Rolle.

Bei der Auswertung der Zellzahl-daten sind v. a. folgende Fragenwesentlich:– Wie hoch ist der Anteil an Kal-

binnen mit Mastitis zu Lakta-tionsbeginn (Färsenmastitis)?

– Wie hoch ist der Anteil an Kü-hen nach der Trockenstehphasemit einer Neuinfektion?

– Wie hoch ist die Ausheilungs-rate (Kühe mit erhöhtem Zell-gehalt vor dem Trockenstellenund normalem Zellgehalt inder Frühlaktation)?

– Wie hoch ist der Anteil an Zell-zahl-Millionären und Tieren mitständig hohem Zellgehalt?

– Wie ist die Ausheilung nach ei-ner Mastitisbehandlung?

Fazit Bei Hochleistungskühenkönnen Störungen durch Fütte-rungsfehler oder andere äußereEinflüsse sofort zu einer negati-ven Beeinflussung des biologi-schen Gleichgewichts führen. DieNutzung von Milchkennwertenliefert einen Beitrag, um ein ho-hes Leistungsniveau zu haltenund gleichzeitig Stresseinwirkun-gen rechtzeitig zu erkennen undabzustellen. Die regelmäßigeAnalyse der Milchinhaltsstoffeist eine wertvolle diagnostischeHilfe bei der Gesundheits- undFütterungsüberwachung undsollte daher von jedem Milch-kuhhalter intensiv vorgenommenwerden. ❉

Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin inder Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Deutschland.

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Vielfalt amLand: Agrialp2013„Vielfalt am Land“ lautet dasMotto der diesjährigen Land-wirtschaftsschau Agrialp inBozen. Neben der Produkt-schau gibt es vom 8. bis 11.November wieder ein infor-matives, abwechslungsreichesBegleitprogramm.Agrialp ist die wichtigste alpenländische Landwirt-schaftsschau in Südtirol undein wichtiger Treffpunkt füralle, die in einem der bedeu-tendsten Wirtschaftszweigedes Landes tätig sind. Das Motto der heurigen Agri-alp lautet „Vielfalt am Land“und dient als Leitfaden fürdas Informations- und Begleit-programm der Landwirt-schaftsschau. Am 9. und 10. November2013 werden bei der traditio-nellen Tierschau in den Stal-lungen der nahe gelegenenViehvermarktungsanlagen,Galvanistraße 40, im Rahmender Agrialp ca. 200 Tiere derverschiedenen in Südtirol ge-halten Nutztierarten und -rassen gezeigt, wie Rinder,Pferde, Schafe, Ziegen,Schweine und Lamas. Auf dievielen Kinder warten zweispannende Tage, in denen siedie Jungtiere der verschiede-nen Arten, wie Ferkel, Läm-mer, Kitze und Kälber, ken-nenlernen können.Die 23. Auflage der alpenlän-dischen LandwirtschaftsschauAgrialp findet vom 8. bis 11.November 2013 statt.

Internet-Tipp:www.agrialp.com

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Die automatischen Fütte-rungssysteme, die amMarkt angeboten werden,

sind sehr verschieden. So gibt essowohl stationäre als auch mo-bile Fütterungen. Zu den statio-nären gehören Futterbänder, diedie Ration von oben auf den Fut-tertisch befördern. Bei den mobi-len Systemen unterscheidet manzwischen schienengeführten Sys-temen (Verteil- oder Mischwa-gen) und selbstfahrenden Futter-wagen.

Weitere Unterschiede sinddie Bevorratung des Futters (Dosierer oder Mischer, als Blockoder locker, geschnitten oderlang); die Mischung des Futters(stationär oder mobil); die Aus-bringung des Futters (Band,Schiene, Selbstfahrer); der An-trieb beim Mischen oder Vertei-len (Stromschienen/-kabel, Bat-terien, stationärer E-Motor,Dieselmotor); die baulichen An-forderungen (Kurvenfahrt mög-lich, mehrere Gebäude, alsSelbstfahrer nutzbar); die Zu-satzeinrichtungen (Futternach-schieben, Kraftfutterdosierer,Einstreuen der Liegebox); die Software (Eingabemöglich-keiten, Gruppeneinteilung, Herdenmanagementpro- gramm).

Vorteile der automatischenFütterungstechnik sind dieEinsparung von Arbeitszeit (ca. 2 AKh/Kuh und Jahr); die häufi-gere Futtervorlage und mehrereRationen; tägliche Fütterungauch durch Laien möglich (nurBefüllen der Silos); die Senkungder Traktorkosten (nur noch einTraktor/Radlader für Futterent-nahme notwendig) und wenigerFutterreste.

Diese Fütterungssysteme sindmit hohen Investitionen verbun-den, sodass die Wirtschaftlichkeitgenauestens unter die Lupe ge-nommen werden muss. Diese istauch von den baulichen Voraus-setzungen, der Entfernung zumSilo, der Herdengröße und vor

allem von der tatsächlich einge-sparten Arbeitszeit abhängig. Vor der Investition sollte unteranderem bei der Installation inAltgebäuden darauf geachtetwerden, ob der Futtertisch dierichtigen Maße hat (nicht zuschmal oder zu breit), ob dieFuttertischhöhe (mind. 2,5 m)und die Statik ausreichen. DieWege vom Silo und die in derFütterungsanlage sollten nicht zulang sein. Ferner muss geklärtwerden, ob Förderbänder oderSchienen eine weitere Erschlie-ßung (Stallerweiterung) behin-dern könnten. Bei dieser Investi-tion sollte zudem die Fütterungaller Tiere (Trockensteher, Lak-tierer und Jungvieh) möglichsein. Nicht zuletzt sollte geklärt

werden, ob das System auch ineinigen Jahren noch erweiterbarist.

Die drei wichtigsten Anforde-rungen der Tierernährer an dieFütterungstechnik (sowohl Fut-termischwagen als auch automa-tische Systeme) sind die Präzi-sion, die Tiergerechtheit und dieUnbedenklichkeit. Die Präzisionbeschreibt die Genauigkeit, mitder die Technik die berechneteRation umsetzt. Das betrifft Ein-zugs-, Austrags- und Mischgenau-igkeit. Die Fütterungstechnikmuss auch die Tiergerechtheit ge-währleisten. Hier zu gehört, dassdie Struktur wirksamkeit der Ration bzw. der Futtermittel vomSiloanschnitt bis zum Futtertischerhalten bleibt. So sollten pro Kilogramm TM weniger als 40 Gramm Futter (technisch be-dingt) entstehen, dessen Teilchenkleiner als acht Millimeter sind.Auch die Unbedenklichkeit derRation für die Tiere muss das an-gewendete Fütterungssystem ge-währleisten können. Uner-wünschte Kontaminationendurch Abrieb, Schmutzeinträgeund mikrobiellen Abbau müssenverhindert werden. Deshalbsollte die Ansammlung von Restfutter im Mischer nicht mehrals drei Prozent betragen. ❉

Einsparungen durch automatische Fütterungssysteme

Effizienz Milchbauern, die sich für automatische Fütterungssysteme interessieren, haben die Qual der Wahl.Denn der Markt bietet eine Vielzahl an Systemen. Diese Technik kann auf einem Milchbauernhof viel Arbeitszeiteinsparen. Welchen Nutzen sie bringen können und worauf bei der Bauplanung zu achten ist, erfahren Sie hier.

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Ein Hauch Neuseeland wehtdurchs Salzburger Land,wenn die Kühe auf Retten-

bachers Weiden in Kuchl beiSalzburg grasen. Der geschichts -trächtige „Fürstenhof“, in demeinst die Erzbischöfe auf demWeg ins Gebirge Einkehr gehal-ten haben, ist dafür umso typi-scher für das Salzachtal. Sein Besitzer, Niki Rettenbacher,wollte schon immer eher kleineMilchkühe. Lange hatte der frü-here Fleckviehhalter versucht,kleine Tiere zu züchten: Heraus-gekommen seien aber stets „Ele-fanten“. Vor dreieinhalb Jahrenfolgte dann der Entschluss,„ganz andere Wege zu beschrei-ten“, und so fand die erste Jer-sey-Kuh aus Dänemark ihrenWeg in den Tennengau. Mittler-weile stehen knapp 40 Artgenos-sen im Stall des Biobauernhofesund Rettenbacher kann den Be-stand aus eigener Nachzucht er-halten. Rasch gewachsen ist nichtnur die Herde, sondern auch dieBegeisterung ihres Besitzers.„Wir halten unsere Tiere exten-siv. Wir brauchen keine Getreide-fressmaschinen. Dieses Lebens-mittel sollte eher den Menschengehören.“ Vielmehr setzt derMilchbauer auf gute Grünfutter-verwerter: „Pro Liter Milch sinddie Jerseys dabei wesentlich bes-ser und effizienter als Schwarz-bunte oder Flecken.“ Dazukommt: Die Milch der Rasse Jer-sey habe auch mehr Inhaltsstoffe,was wiederum für die Käsereiwichtig sei: „Daher können wirsie auskäsen und mehr Wert-schöpfung erzielen.“ Zudemseien die Tiere sehr frühreif, be-kommen bereits mit 22 bis 24Monaten ihr erstes Kalb. „Nichtumsonst werden weltweit Jerseysüberall dort gehalten, wo es umdie Wirtschaftlichkeit geht.“Auch in Österreich hätte dieRasse mehr Potenzial, ist derFürstenhof-Bauer überzeugt:„Gerade auf der Alm sind kleine,

wendige Kühe wertvoll.“ Dieswürden mittlerweile auch einigeBerufskollegen erkennen. An-fangs wurden die Rinder, diehalb so groß wie andere waren,auf der Gemeindealm noch belä-chelt. „Heuer habe ich bereitsneun trächtige Kalbinnen direktvon dort weg verkauft.“ Zudemerhalte er jede Woche drei bisvier Anfragen. Auch „fördertech-nisch“ seien die Tiere optimal:Trotz des nur halben Gewichtgibt’s die volle Prämie.

Klein und besonders berg-tauglich sei auch das TirolerGrauvieh, allerdings sei diese alteRasse für Rettenbacher mittler-weile zu stark in Richtung Mut-terkuh gezüchtet worden. „Jer-sey-Kühe sind das glatte Gegen -teil davon: Beim Fleisch schautnicht viel heraus, sie geben aberhochwertige Milch, die ich fürmeine Käserei brauche.“ Ihr ge-netisches Potenzial von bis zu8000 Litern mit sechs ProzentFett und vier Prozent Eiweißwürden sie auch trotz der exten-siven Fütterung am Fürstenhofvoll ausspielen: Rettenbacherverweist auf seinen Stalldurch-schnitt von 4000 Litern. Als wei-

teren Vorteil der Rasse nennt derMilchbauer die breite Verfügbar-keit von genetischem Materialaus aller Welt. Noch läuft am Fürstenhof zwar ein eigener Stiermit, die Umstellung auf künstli-che Besamung ist für Rettenba -cher aber nur noch eine Frage derZeit. Die Wiesen rund um denHof mit insgesamt 18,5 HektarGrünland werden als Kurzrasen-weide genutzt. Seit 2000 wurdedas Heu getrocknet, heuer hatRettenbacher aber auf Heulageumgestellt: „Ich bin aus demÖPUL-Programm für Silagever-zicht ausgestiegen und mit derFutterqualität sehr zufrieden.Das Heu ist beim Pressen so tro-cken, dass die Blätter rauschen,und wir bekommen sehr schwereBallen.“ Auch der Geruch desFutters ist näher beim Heu alsbei der Silage. „Wir dürfen un-sere Produkte zwar nicht mehrHeumilch-Käse bezeichnen, wer-den aber trotzdem bei der Heu-lage bleiben.“ In Zukunft willNiki Rettenbacher auch wiederAckerfrüchte anbauen, um diefruchtbaren Böden des Tennen-gaus besser zu nutzen. „Ich habenoch Ackerwidmungen, weil wirfrüher für unseren Hofladen

auch Brot gebacken haben. Ge-rade Biofutter ist im Zukaufteuer, weshalb wir kein Potenzialliegen lassen können. Außerdemist mir aufgefallen, dass die rei-nen Weideflächen stark verdich-ten und daher anfälliger für Tro-ckenheit sind.“

Jungvieh und Trockensteher be-finden sich im Sommer auf einerGemeindealm. Die Aufzucht desJungviehs hat Rettenbacher zurGänze an einen jungen Nachbar-betrieb übergeben, um mehr Po-tenzial für seine zeitintensive Kä-serei zu haben. Früher ein typi -scher Nebenerwerbsbetrieb, be-schäftigt der Fürstenhof nachdem Aufbau der Hofkäserei mitt-lerweile acht Angestellte. Herge-stellt werden 35 (!) verschiedeneRohmilch-Weichkäse. Sein Fach-wissen hat sich Rettenbacher, üb -rigens ein gelernter Tischlermeis-ter, in zahlreichen Fachkursenund bei Exkursionen erworben.Besonders stolz ist man auf eineGoldmedaille bei der Internatio-nalen Käsiade 2006. „Die schön-ste Auszeichnung sind aber zu-frie dene Kunden“, betont der er -folgreiche Direktvermarkter, derStammkunden von München bis

„Ich brauche keineGe trei de fress maschinen“

Jersey-Kühe Hochzufrieden ist der Tennengauer Milchbauer und Hofkäser Niki Rettenbacher mit seinen klein-wüchsigen Jersey-Rindern. Bei einem Besuch von BLICK INS LAND erläutert der Salzburger, warum er auf die inter-national erfolgreiche, in Österreich aber seltene Rasse setzt.

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Wien bedient – seit die Salzbur-ger Spitzengastronomie seine Kä -se kauft, genießt der Fürstenhofeine gewisse Bekanntheit auchbeim zahlungskräftigen Festspiel-Publikum. Rettenbacher: „Mitt-lerweile organisieren einige Ho-tels Ausflüge zu uns. Kaum einGast verlässt dabei unseren Ver-kaufsraum mit leeren Händen.“

Mit dem Rohmilch-Käse hatRettenbacher eine Nische be-setzt. In Österreich werden da-von keine nennenswerten Men-gen hergestellt. Viele Eigenkrea -tio nen wie der „Zwiefache“,eine Mischung aus Blau- undWeißschimmel (innen Roquefort,außen Camembert, Anm.) gehö-ren längst zum Standartsorti-ment. Immer wieder kreiert manam Fürstenhof auch neue Käse -sorten – „oft dann, wenn irgend-etwas nicht so läuft wie geplant“,lacht Rettenbacher. Die Verarbei-tung der Milch kann in der klei-nen Schaukäserei nachvollzogen

werden. Dass ihm der Schaube-trieb und die Direktvermarktungviel Kraft abverlangen, gibt derBauer unumwunden zu. Umnicht in die Übelastungsfalle zutappen, ist Rettenbacher geradedabei, Abläufe umzuorganisieren.„Meine Freundin bewirtschaftet35 Kilometer entfernt im Lam-mertal selbst einen Hof. In denvergangenen fünf Jahren warenwir beinahe jedes Wochen endeauf drei Bauernmärkten. Das geben wir jetzt auf und wollenuns ganz auf den Ab-Hof-Ver-kauf konzentrieren.“ Dass derStall weiter funktioniert, auchwenn der Chef auf Verkaufstourist, gewährleisten die Eltern undein Nachbar. Und am Wochen -ende holt die Alpenmilch Salz-burg die Milch ab – „ein Ange-bot, damit wir die Käserei zweiTage schließen können“.

Übrigens: Nach einem Besuchvon Indern reiste der Milchbauerin den Punjab im Norden des

Subkontinents. Bei dem dreiwö-chigen Aufenthalt gelang es demSalzburger mit einfachsten Mit-teln, eine funktionierende Käse-rei aufzubauen. 2012 hat Retten-bacher mit seinen Mitstreiternden Verein www.give-and-give.org gegründet. Und betontseine Zufriedenheit: „Mir geht es

selber gut. Ich muss nicht in Sausund Braus leben. Trotzdem kannich anderswo etwas bewegen.“ ❉

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Österreichs Stiermäster gel-ten als die Reformverlie-rer bei der geplanten Um-

stellung von historischen aufregionale Betriebsprämien: Einstin Sachen Förderung besondershoch eingestuft, fallen sie mit derbundesweiten Angleichung derDirektzahlungen auf ein öster-reichweit einheitliches Niveaubesonders tief. Der internationaltätige Hersteller natürlicher Fut-termittelzusatzstoffe Alltech hatmit seinem Produkt „Optigen“,einer hochwertigen Stickstoff-quelle in der Wiederkäuerfütte-rung, auch für Maststiere einenBaustein zur besseren Futterver-wertung im Portfolio. Über die Ergänzungsfutter-Linie „Sincro-line“ der Firma Milkivit wurdedas Produkt bisher vor allem beiMilchkühen eingesetzt. InDeutschland und Italien wirdOptigen aber längst auch erfolg-reich in der Stiermast eingesetzt.

Davon will die Praxmayer-Mühleaus Salzburg jetzt auch verstärktdie österreichischen Stiermästerüberzeugen. Gemeinsam mit Ver-triebsleiter Gunter Haydinger,Fütterungsberater Franz Reifingerund Alltech-Österreich-Verkaufs-leiterin Louisa Haidle war rinder-profi auf einem der ersten Höfe,der die neuen Futtermittel mitlangsam freisetzendem Harnstoff

bei Stieren im Einsatz hat. InLenzing unweit des Atterseesmästen Peter und Barbara Koflerfür die Firma Handlbauer auf210 Stand plätzen Kälber zu 700Kilo schweren Stieren. IhrenSchwerpunkt in diesem Produk-tionszweig hat die Familie nachder Übernahme des Hofes imJahr 2002 schrittweise gefunden.„Wir hatten einen gemischtenBetrieb mit Milch, Rindermastund Ferkelproduktion“, erzähltPeter Kofler. Bald sagte man derMelkmaschine ade. 2012 fielschließlich die Entscheidung,künftig auch auf die Zuchtsauenzu verzichten und lieber vollstän-dig auf die Stiermast zu setzen.

Nebenher hat sich Peter Koflerauch als Lohnunternehmer eta-bliert: Von der Gülleausbringungüber Bodenbearbeitung Anbaubis hin zum Silieren, Pressen undWickeln und nicht zuletzt Mäh-drusch übernimmt die „Agrar-wirtschaft Kofler“ vielfältigsteAufträge, zur Auslastung derTraktoren auch Winterdienste.Auch dieses Geschäft war mit einGrund für die Forcierung derRindermast. „Ich bin viel unter-wegs; das lässt sich mit Stierenbesser vereinbaren“, erzählt derLandwirt, dessen Frau und Vaterin diesem Fall die Arbeiten imStierstall gemeinsam erledigen.

Dennoch sei man „laufend aufder Suche nach Verbesserungspo-tenzial im Management“, ergänztBarbara Kofler. Sie wurde hellhö-rig, als ihr FuttermittellieferantPraxmayer mit einem Konzeptvorstellig wurde, das mehr alsnur eine einfache Umstellung derFütterungsration versprach. Nacheinem halben Jahr „Sincropac“im Barren habe sich vieles amHof der Koflers verändert, so dieBäuerin.

Louisa Haidle von Alltech be-schreibt kurz das Produkt: „Wirhaben Futterharnstoff in einepflanzliche Fettmatrix einge-mischt, sodass der Harnstoff imPansen langsamer freigesetztwird.“ Dadurch werde der Stick-stoff nicht wie bei herkömmli-chem Futterharnstoff schlagartigfrei, sondern kontinuierlich ingleichbleibenden Mengen – wasbei der richtigen Rationsformulie-rung die Leber des Rindes nichtbelastet. Bereits 100 Gramm Op-tigen würden reichen, um 800Gramm Soja zu ersetzen, so dieAgrarbiologin. „Wichtig ist dabeiallerdings, dass den Pansenbakte-rien neben dem wertvollen Am-moniak auch ausreichend Koh-lenhydrate zur Verfügung ste-hen.“ Idealerweise werde dieseLücke von 700 Gramm TM mitMaissilage aufgefüllt – der Anteil

Rindermast sojareduziert

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Wer als Stiermäster weiterhin auf seine Rechnung kommen will, muss jetzt ein be-sonderes Augenmerk auf Effizienz und Kosteneinsparungen legen. Am Mastviehbe-trieb von Peter Kogler wurde das Fütterungskonzept bereits verändert. Man setztneuerdings auf Sincropac von Alltech.

Jungzüchter- profi – Projektgeht weiterDas von der Zentralen Ar-beitsgemeinschaft österreichi-scher Rinderzüchter (ZAR)gestartete und mit großem Er-folg durchgeführte Projekt„Jungzüchterprofi“ startet imHerbst 2013 wiederum mitModul 1 in eine neue Ausbil-dungssaison.

Die Lehrinhalte umfassen dieBereiche „Allgemeinbildung“(Agrarpolitik, Rhetorik undÖffentlichkeitsarbeit), „Spezi-alwissen rund ums Rind“(Zuchtarbeit, Tierernährung,Tierverhalten etc.) und vielPraxis (Exterieurbeurteilung,Preisrichten, Styling und Tier-vorführung). Das gegenseitigeKennenlernen von engagier-ten jungen Leuten aus ganzÖsterreich sowie die Besichti-gung von unterschiedlichenZuchtbetrieben sind zusätzli-che wichtige Bausteine derAusbildung, die es den Teil-nehmerinnen und Teilneh-mern ermöglichen, Netzwerkezu bilden. Als Referenten ste-hen nationale und internatio-nale Experten aus den unter-schiedlichs ten Fachbereichenzur Ver fügung.

Zielgruppe: An Landwirt-schaft und Rinderzucht inter-essierte Jugendliche mit ei-nem Mindestalter von 14Jahren.

Kostenbeitrag: € 30 pro Modul (exkl. Nächtigung und Verpflegung: ca. € 40 pro Wochenende)

Anmeldung und Infos:DI Martin Un ter weger, Tel.: 01/334 17 21-15, E-Mail: [email protected]

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an Grundfutter in der Ration wird zudem erhöht. „Bei derrichtigen Rationsreformulierungwird das Grundfutter außerdembesser verdaulich.“ Was bedeute,dass aus der gleichen Futtermen -ge mehr kg Zuwachs entstehenkönnen. „Durch den Einsatz vonSincropac können bis zu einemKilogramm Soja oder Raps bzw.0,8 kg Sojaschrot je Tier und Tageingespart und dadurch die Fut-terkosten reduziert werden“, er-gänzt Fütterungsfachmann FranzReifinger von Praxmayer. „Durchmehr Grundfutter in der Rationentstehen außerdem positive Ef-fekte auf die Pansengesundheit,die auch in der Stiermast nichtvöllig außer Acht gelassen wer-den darf, damit die Tiere gesundwachsen.“ Seit Februar beziehenauch die Koflers ihr Fertigfuttervon einem regionalen Mischfut-terwerk, das von der Praxmayer-Mühle beliefert wird. „Wir hattenuns vorgenommen, das Systembis zum Sommer auszuprobieren,und beschlossen mittlerweile, da-bei zu bleiben“, erzählt PeterKofler. Seine Frau Barbara beob-achtet die Tiere im Stall stets ge-nau und erkannte rasch am Kotder Tiere, dass sich die Futterver-wertung verändert hat: „Früherwaren da oft noch Körner dabei.Heute finde ich kaum noch Roh-fasern.“ Farbe und Konsistenzder Ausscheidungen hätten sichverändert. Zwar könne man übereine positive Veränderung derZunahme erst dann Auskunft ge-ben, wenn im nächsten Jahr ein

voller Umlauf abgeschlossen sei,die Stiere hätten aber jetzt be-reits ein vitaleres Haarkleid.„Unser Ziel ist, das Durch-schnittslebendgewicht zum Mastende um 20 Kilo zu steigernund in einem weiteren Schritt dieMastdauer von knapp 19 Mona-ten zu reduzieren.“

Völlig verschwunden sei auchdas Futteraufnahmeloch von 14Tagen, wenn die Kälber auf dasStierfutter umgestellt wurden,berichtet Barbara Kofler: „Wirbekommen die Tiere mit rund 95Kilo und geben ihnen sechs Wo-chen lang Milch, wobei ich ab derdritten Woche mehr und mehrSchrot zumische.“ Wenn sie mit120 kg von der Milch wegkämen,würden die Jungstiere voll fres-sen. „Gerade der Start ist für dieweitere Mast entscheidend. Da-rum füttern wir die Kälber gleichzu Beginn mit Heu-TMR.“ Auf-grund des optimierten Verdau-

ungsprozesses sollten die Rinderauch mehr Grundfutter fressen,betont Gunter Haydinger. DaKofler die Mais- und Grassilageim Verhältnis 8:2 aber nicht ab-wiegt, kann er dies nach ein paarMonaten noch nicht gesichert be-stätigen. „Ich erledige das Ma-nagement meines Stalles nichtstreng mit dem Rechenstift“, ver-lässt sich der Mäster mehr aufsein Bauchgefühl. Dieses sageihm aber, dass er allein durch dieEinsparung teurer Eiweißkompo-nenten unter dem Strich mit Sin-cropac besser fahre. „Wenn dannnoch die Zunahmen und die Ge-sundheit steigen, ist es für uns einzusätzlicher Gewinn.“ Zudem fällt in Maststall in Len-zing einer der arbeitsintensivstenSchritte völlig weg. „Bis Februarhaben wir unser Kraftfutter sel-ber gemischt.“ Das restliche Fut-tergetreide wurde verkauft, dasgesamte Getreide aus der heuri-gen Ernte abgeliefert. Zudem

würden viele Stunden an Arbeit,die Energiekosten für die Trock-nung und das Lagerrisiko, etwadurch Schädlinge, wegfallen. Bilanz der Koflers: „Bereits nacheinem halben Jahr sind jene Ver-änderungen eingetreten, die wiruns erhofft haben.“ Nun wartensie gespannt auf die endgültigenMastergebnisse nach zwölf Monaten. ❉

Peter und Barbara Kofler,vulgo „Starzinger“Kraims 1, 4860 Lenzing50 Hektar Ackerfläche, davon22 ha Mais, 28 ha Getreide;20 Hektar Grünland (Silage &Heuballenverkauf); 7 Hektar WaldStiermaststall mit 210 StandplätzenLohnunternehmen mit 3 Fendt-Traktoren und 2 Claas-Mähdreschern

BETRIEBSSPIEGEL

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PRAXMAYER MÜHLE...füttern mit Erfolg!

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In einer bundesweit abge-stimm ten Arbeitsgruppe wurdeauf Basis des Schemas „Kos-

tenrechnung im landwirtschaft-lichen Betrieb“ (BMLFUW 2006)für die Arbeitskreise Milchpro-duktion eine EDV-Anwendungauf Basis einer Tabellenkalkula-tion entwickelt, um für den Be-triebszweig Milchproduktion dieVollkosten auszuwerten. Dazuwurden wie im Sche ma vorgese-hen für das Grund futter Umlage-kostenstellen gebildet. „Umlage-kostenstellen sind Kostenstel -len, die keine Marktleistung er-bringen. Sie werden eingerichtet,weil nicht alle Leis tungen undKosten unmittelbar auf Betriebs-zweige verrechnet werden kön-nen. Von den Umlagekostenstel-len werden die dort verbuchtenLeistungen und Kosten auf Betriebszweige umgelegt.“

Die Abgrenzungen, Methodenund Ergebnisse der Umlagekos-tenstellen für das Grundfutterwerden aus den Vollkostenaus-wertungen von 200 Betrieben

aus dem Jahr 2011 nachfolgenddargestellt. Die Anzahl und dieStruktur der Betriebe zeigen,dass es sich hierbei um keine repräsentative Gruppe vonMilchviehbetrieben handelt. Daher sind Rückschlüsse auf dieallgemeine Milchproduktionnicht oder nur in eingeschränk-tem Maße zulässig.

Material und Methode Hinter-gründe und Rahmen der Vollkos-tenauswertung: In den Arbeits-kreisen Milchproduktion ist dieTeilkostenrechnung (Betriebs-zweigauswertung, BZA) mit derAuswertung der Direktleistungenund Direktkosten ein zentralerBestandteil. Da vielen Arbeits-kreisteilnehmern eine weiterfüh-rende betriebswirtschaftlicheAuswertung bis zu den Vollkos-ten und im Speziellen auch derGrundfutterkosten – diese wer-den in der Teilkostenrechnungstandardisiert – ein Anliegen warund ist, wurde unter folgendenGesichtspunkten 2012 eine stan-dardisierte Excel-Anwendungentwickelt:– Übernahme der Direktleistun-gen und Direktkosten aus der

Teilkostenrechnung der Auswer-tung im Arbeitskreis Milchpro-duktion (ausgenommen Grund-futterkosten).

– Neben einer vorhandenen Ein-nahmen-/Ausgabenrechnunginkl. Anlageverzeichnis oder ei-ner Buchhaltung werden keinelaufenden Zusatzaufzeichnungenbenötigt. Daneben ist das Wissender Betriebsleiter (z. B. Erhebungvon Arbeitszeiten etc.) von be-sonderer Bedeutung. Diese ken-nen ihre Betriebe am besten.

– Keine Standardisierungen vonKosten und Leistungen.

– Es werden die Betriebszweige(Hauptkostenstellen), Umlage-kostenstellen sowie notwendigeVerteilungsschlüssel für die Ge-meinleistungen, Vorleistungs-und Faktorkosten aus Gründender Vergleichbarkeit und Über-schaubarkeit vorgegeben.

– Der Betriebsleiter/die Betriebs-leiterin selbst erstellt unter An-leitung die Kostenauswertung. – Der Zeitaufwand muss über-schaubar sein: Nach mehrjähri-

gen Erfahrungen zeigt sich, dassfür die erstmalige Auswertungrund ein Tag notwendig ist, fürwiederholte Auswertungen wer-den drei bis vier Stunden für dieVollkostenauswertung des eige-nen Betriebs benötigt.

– Die Vollkostenauswertung ist inerster Linie ein Management-werkzeug für den Einzelbetrieb.

Umlagekostenstellen derGrundfutterproduktionAufgrund des vorgegebenen Rah-mens und der Datenverfügbar-keit wurden zwei Umlagekosten-stellen definiert:

– „Grundfutter ohne Silomais“:Hier werden alle Gemeinleistun-gen (EBP, ÖPUL-Prämien, Aus-gleichszulage für benachteiligteGebiete und Prämien aus regio-nalen Förderprogrammen) undKosten, die dem Grünland unddem Feldfutter (ausgenommenSilomais) zugeordnet werdenkönnen, erfasst. Kosten fürGrundfutterzukauf sowie Leis-tungen und Kosten für Almenwerden in dieser Kostenstellenicht berücksichtigt.

Grundfutterkosten:Vollkostenauswertung bringt Klarheit

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Betriebswirtschaft Nur wer die Kosten genau im Griff hat, kann auf die Dauer erfolgreich wirtschaften. Auch fürGrundfutterkosten ist es unabdingbar, die Vollkosten zu errechnen.

Von Franz Hunger

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– „Silomais“: Wird am BetriebSilomais angebaut, werden hieralle zuordenbaren Gemeinleis-tungen und Kosten für den Silo-maisanbau erfasst. Somit könnenauch für Silomais eigene Kosten-auswertungen erstellt werden.

Abgrenzung sowie Leistungs-und Kostenarten der Umlage-kostenstellen Alle Gemeinleis-tungen und Kosten der Außen-wirtschaft, die bis zur Futter la -ger stätte (Silo, Heustock, Lagerplatz für Rundballen) anfallen, werden den beidenUmlagekostenstellen zugeordnet.

Dazu zählen folgende Leistungs- und Kostenarten:

Gemeinleistungen

– Einheitliche Betriebsprämie:Von der Einheitlichen Betriebs -prämie wird der Anteil für dasGrundfutter aus der betriebsprä-mienfähigen Fläche ermittelt.

– ÖPUL: Die Prämien werden,bezogen auf die Einzelmaßnah-men gemäß ÖPUL, „verursacher-gerecht“ auf die jeweilige Acker-bzw. Grünlandfläche aufgeteilt.Bei jenen ÖPUL-Maßnahmen,die einen Prämien - zuschlag abeinem bestimmten RGVE-Besatzenthalten (z. B. UBAG-Prämiefür Grünland, Prämie für biologische Wirtschaftsweise)oder für die überhaupt ein

RGVE-Besatz notwendig ist (z. B. Silageverzicht), wird dieserZuschlag bzw. diese Prämie di-rekt der Tierhaltung zugeordnetund nicht den Umlagekostenstel-len für das Grundfutter.

– Ausgleichszulage für benach- teiligte Gebiete: Bei Betrieben,die diese Ausgleichszahlung er-halten, wird nur jener Prämien-anteil der Umlagekostenstelledes Grundfutters zugeteilt, dender Betrieb ohne Tierhaltung bekommen würde; der restlichePrämienanteil wird direkt derTierhaltung zugeordnet.

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Quar-tils-aus-

wertung

Bewirt-schaf-tungs-form

BHK-Punkte-Gruppe*

+25 % Mittel-wert –25 %

kon-ventio-

nellbio 0 1 2 3 + 4

Anzahl Betriebe 51 201 51 147 45 73 50 68 10

Anzahl Kühe 40 32 21 33 30 35 32 32 16

Produzierte Milch je Kuh in kg

7.659 7.470 6.787 7.768 6.501 7.431 7.499 7.587 6.836

Tab. 1: Anzahl der ausgewerteten Betriebe sowie Milchkuhbestand und Milchleistung je Kuh.

*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten

Quar-tils-aus-

wertung

Bewirt-schaf-tungs-form

BHK-Punkte-Gruppe*

+25 % Mittel-wert –25 %

kon-ventio-

nellbio 0 1 2 3 + 4

Gemeinleistungen 546 512 470 493 555 493 493 537 571

Direktkosten (1) 321 334 296 357 249 381 323 306 233

Übrige Vorleistungs-kosten (2)

426 516 623 522 482 583 503 461 466

Faktorkosten (3) 558 621 657 609 631 704 586 560 605

Gesamtkosten (1 + 2 + 3)

1.305 1.471 1.576 1.488 1.362 1.668 1.412 1.327 1.304

Weitere Kennzahlen

Variable Kosten 555 602 625 634 485 691 593 532 468

Maschinenkosten inkl. MR

421 498 601 510 445 572 482 442 424

Arbeitserledigungs-kosten

732 860 992 868 802 997 825 750 787

Arbeitszeit (AKh) je ha

12 15 17 15 13 17 13 13 20

Tab. 2: Gemeinleistungen, Kosten und Arbeitszeit je ha „Grundfutter ohne Silomais“.

*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten

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– Sonstige Gemeinleistungen: Indieser Position werden Prämienfür regionale Programme zu-sammengefasst.

Kosten/Direktkosten– Saatgut: Kosten für Saatgut, z. B. Nachsaat Grünland, Mais-saatgut, Feldfuttermischungen

– Pflanzenschutz: nur Pflanzen-schutzmittel

– Handels- und Wirtschaftsdün-ger: Die Nährstoffe N, P2O5, K2Odes Wirtschaftsdüngers aus derTierhaltung werden zu Handels-düngerzukaufspreisen bewertetund der Tierhaltung als Leistungverbucht. Gemeinsam mit einemallfälligen Handelsdüngerzukaufwerden die gesamten Kosten fürden Dünger (Handels- und Wirt-schaftsdünger) auf die Acker- undGrünlandfläche auf Basis desNährstoffentzuges aufgeteilt. DieKosten der Wirtschaftsdüngeraus-bringung werden der Tierhaltung(und nicht der Flächenbewirt-schaftung) zugeordnet.

– Siliermittel, Silofolien, Binde-garn, Netze, Vliese etc.: DieserKostenstelle werden nur Kostenfür diese Hilfsmittel zugeordnet.

Erfolgt das Wickeln von Rundbal-len über einen Lohnunterneh-mer/über den Maschinenring,werden die gesamten Kosten fürdiese Dienstleistung (auch dasNetz und die Folie) in der Kos-tenart Lohnmaschinen, Maschi-nenring berücksichtigt.

Übrige Vorleistungskosten– Betriebs- und ReparaturkostenMaschinen: Dieser Position wer-den Treibstoffe, Schmierstoffe,Reparaturen von Maschinen undsonstiges Werkzeug zu - ge ordnet,die durch Maschinen anfallen, bisdas Grundfutter im Futterlagerliegt. Betriebs- und Reparaturkos-ten ab der Entnah-me (z. B. Mi-schwagen) und der Wirtschafts-düngerausbringung werden derTierhaltung zugeordnet.

– Lohnmaschinen, Maschinen-ring: Kosten für jene Leistungen,die an den Maschinenring bzw.Lohnunternehmer ausgelagertwurden (z. B. Maisanbau, Häck-seln, Verdichtung der Silage imSilo, Rundballenpressen und -wickeln), werden inklusive derKosten für Arbeitsleistung erfasst.

– Strom: Hier werden Stromkos-ten für die Heutrocknung, Stand häcksler oder Gebläse erfasst.

– Abschreibungen Maschinenund Geräte: Es wird jede ein-zelne Maschine bzw. jedes ein-zelne Gerät, welches am Betriebeingesetzt wird, den jeweiligenBetriebszweigen zugeteilt. Ab-schreibungen von Maschinen zurGrünlandbewirtschaftung kön-nen voll dem Betriebszweig„Grundfutter ohne Silomais“ zugeordnet werden (z. B. Mäh-werk, Heutrocknungsanlageetc.). Einige Maschinen (z. B.Traktor) werden in verschiede-nen Kostenstellen verwendet;diese werden in Abhängigkeitvon ihrem Einsatz der jeweiligenKostenstelle prozentuell zuge-ordnet.

– Abschreibungen Gebäude undbauliche Anlagen: Den Kosten-stellen „Grundfutter ohne Silo-mais“ und „Silomais“ werdendie Abschreibungen für Silos, Lagerplätze und Heulagerstättenzugeordnet.

– Instandhaltung Gebäude undbauliche Anlagen: Auf Basis ei-nes Schlüssels, abgeleitet vomAnschaffungswert aller Gebäudeund baulichen Anlagen, werdendie Kosten, die im betrachtetenJahr anfielen, den Kostenstellenzugeordnet.

–Alle übrigen Vorleistungskosten,die echten und unechten Ge-meinkosten (z. B. Versicherungen,Verwaltung, Steuern, Abgaben,PKW-Betriebsanteil) werden denHauptkostenstellen (Betriebs-zweigen) zugeordnet und nichtden Grundfutterkostenstellen.

Faktorkosten

– Arbeitskosten: In dieser Kos-tenposition werden die bewerte-ten nicht entlohnten Arbeitszeit-stunden (nAKh), die Kosten fürständige Fremdarbeitskräfte unddie Beiträge zur Sozialversiche-rung zusammengefasst. DienAKh werden auf Basis einzel-ner Arbeitsgänge auf einem eige-nen Kalkulationsblatt ermitteltund mit einem Lohnansatz(2011: Euro 9,50) bewertet.

– Kosten für Boden: GepachteteFlächen werden mit den tatsäch-lichen Pachtzahlungen berück-sichtigt, Eigenflächen werden mit dem regionalen Pachtpreis bewertet.

– Kapitalkosten: Das gesamtedurch Anlagevermögen gebun -dene Kapital wird mit einem ein-heitlichen Kalkulationszinssatz(2011: 3,5 %) bewertet. Als Kal -kulationsbasis wird der Buch -wert der Maschinen und Gerätesowie der Gebäude und bau-lichen Anlagen heran gezogen.

Weitere Kennzahlen

– Variable Kosten: Summe ausDirektkosten, Betriebs- und Re-paraturkosten Maschinen, Lohn-maschinen, Maschinenring undStrom.

– Maschinenkosten inkl. MR: Als zusätzliche Vergleichskenn-zahl werden aus den übrigen Vorleistungskosten die Kostenar-ten Be triebs- und Reparaturkos-ten Maschinen, Lohnmaschinen, Maschi nenring, Strom sowie dieAbschrei bungen für Maschinenund Geräte, aus den Faktorkostendie Kapitalkosten für das gebun-dene Ma schinenkapital zu-sammengezählt.

– Arbeitserledigungskosten: ZurKennzahl Maschinenkosten inkl.MR werden die Arbeitskostenhinzugerechnet.

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Quar-tils-aus-

wertung

Bewirt-schaf-tungs-form

BHK-Punkte-Gruppe*

+25 % Mittel-wert –25 %

kon-ventio-

nellbio 0 1 2 3 + 4

Gemeinleistungen 649 582 493 578 605 542 551 719 –

Direktkosten (1) 665 689 705 695 484 715 637 690 –

Übrige Vorleistungs-kosten (2)

603 734 1.002 734 785 783 721 635 –

Faktorkosten (3) 655 727 894 726 820 808 677 594 –

Gesamtkosten (1 + 2 + 3)

1.923 2.150 2.601 2.155 2.089 2.306 2.035 1.919 –

Weitere Kennzahlen

Variable Kosten 1.072 1.171 1.345 1.184 863 1.196 1.077 1.144 –

Maschinenkosten inkl. MR

577 697 957 696 782 737 679 624 –

Arbeitserledigungs-kosten

882 1.057 1.450 1.053 1.216 1.128 1.030 914 –

Arbeitszeit (AKh) je ha

13 15 27 14 27 14 16 14 –

Tab. 3: Kosten für Grundfutter je ha Silomais.

*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten

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Auswertungen

Einige kurze Vorbemerkungen:Auf den Betrieben sind in der Re-gel keine einzelbetrieblichen Er-tragsmessungen von Grundfutterwie TM-Ertrag, Energie-Ertrag, Eiweiß-Ertrag etc. vorhanden. Daher mussten wir für diese Aus -wertung eine andere Methodefinden, um unterschiedliche In-tensitäten in der Grundfutterpro-duktion bewerten zu können.Dies ist einer der Gründe, warumGrundfutter als Umlagekosten-stelle in dieser Kostenrechnungdefiniert wurde. Umlagekosten-stelle bedeutet, dass die ermittel-ten Kosten dieser Kostenstellenzum Abschluss der Kostenrech-nung auf Hauptkostenstellen (Be-triebszweige) umgelegt werden.Nachfolgend werden die angefal-lenen Kosten beim Grundfutterauf einen Hektar bezogen. Umdie unterschiedlichen Intensitätenbeurteilen zu können, werden inweiteren Auswertungen die aufden Betriebszweig Milchküheumgelegten Grundfutterkosten jeKuh bzw. je kg Milch dargestellt.

Gemeinleistungen und Kos-ten je Hektar „Grundfutterohne Silomais“ und je Hektar„Silomais“ Um die Leistungs-und Kostenzuordnung möglichsteinfach und übersichtlich gestal-ten zu können und willkürlicheAbgrenzungs- und Kostenschlüs-selungsproblem zu vermeiden,wurden die beiden Umlagekos-tenstellen „Grundfutter ohne Silomais“ und „Silomais“ defi-niert. In der Kostenstelle

„Grundfutter ohne Silomais“sind das gesamte Grünland unddas Feldfutter zusammengefasst.Auf eine weitere Differenzierungder Nutzungsform (Ackerfeldfut-ter, Grünland), Nutzungsinten-sität (Anzahl der Schnitte), Nutzungsart (Heu, Silage, Weide)und Produktionsverfahren(Rundballensilage, Silosilage, Bodenheu, Belüftungsheu, unter-schiedlichste Formen der Weide-nutzung) wurde verzichtet.

Gruppierung der Einzelbe-triebsergebnisse für Auswertungen

Die Betriebe wurden auf Basisunterschiedlicher Merkmalegruppiert und ausgewertet:

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– Quartilsauswertung: Sortierkri-terium ist das kalkulatorischeBetriebszweigergebnis je kgMilch (Gesamtleistungen – Ge-samtkosten je kg Milch). In derGruppe „+25 %“ sind jene25 Prozent der ausgewertetenBetriebe zusammengefasst, diedas höchste kalkulatorische Be-triebszweigergebnis je kg Milchaufweisen, in der Gruppe„–25 %“ sind jene 25 Prozentder Betriebe, die das niedrigstekalkulatorische Betriebszweiger-gebnis je kg Milch aufweisen.

– Bewirtschaftungsform: Grup-piert wurde bei dieser Auswer-tung nach konventionellen Be-trieben und Betrieben mitbiologischer Wirtschaftsweise.

– Bewirtschaftungserschwernis:Gruppierung der Betriebe ohnenatürliche Bewirtschaftungser-schwernis (BHK-Punkte 0),BHK-Punkte-Gruppe 1 (BHK-Punkte 1–90), BHK-Punkte-Gruppe 2 (BHK-Punkte 91–180)und BHK-Punkte-Gruppe 3 und 4 (BHK-Punkte über 180).Es wurde jeweils das arithmeti-

sche Mittel aus den Einzelbe-triebsergebnissen je Einheit (ha, Kuh, kg produzierte Milch)errechnet.

Ergebnisse Die Vollkostenaus-wertung gibt einen Einblick indie Kostenstruktur der Grundfut-terproduktion. Die Gliederungder Kostenarten ermöglicht sowohl die Auswertung der Ge-samtkosten als auch zusätzlichdie Ableitung von variablen Kosten und Grenzkosten für einzelbetriebliche Planungsüber-legungen.

Tabelle 1 zeigt die Anzahl derBetriebe in den einzelnen Aus-wertungsgruppen und gibt einenÜberblick über die Betriebs-größe gemessen an der Anzahlder Kühe. Zwischen den konven-tionell und biologisch wirtschaf-tenden Betrieben beträgt derUnterschied im Kuhbestand 3 Kühe, der Milchleistungsunter-schied je Kuh rund 1.200 kg. Die ausgewerteten Betriebe derBHK-Punkte-Gruppe 0 sind mit+ 3 Kühen etwas größer als dieBetriebe der BHK-Punkte-Gruppe 1 und 2 mit etwa 32 Kühen, die zehn Betriebe der

BHK-Punkte-Gruppe 3 und 4sind mit 16 Kühen deutlich klei-ner. Der Unterschied in derMilchleistung zwischen den aus-gewerteten Betrieben der Grup-pen 0 bis 2 ist gering, in derBHK-Punkte-Gruppe 3 und 4 istdie Milchleistung um rund650 kg je Kuh niedriger.

In Tabelle 2 werden die Ergeb-nisse für Grünland und Feldfut-ter je ha dargestellt. Im Durch-schnitt aller Betriebe liegen dieGesamtkosten je ha bei knappunter 1.500 Euro. Dabei entfal-len 23 Prozent auf Direktkosten,35 Prozent auf übrige Vorleis-tungskosten und rund 43 Prozentauf Faktorkosten. Rund 500 Euroje ha machen die gesamten Ma-schinenkosten aus. Zu den Ma-schinenkosten zählen die Be-triebs- und ReparaturkostenMaschinen, Lohnmaschinen, Ab-schreibungen Maschinen und derZinsansatz für das gebundeneMaschinenvermögen. Bei denMaschinenkosten je ha liegenauch die Hauptunterschiede inder Quartilsauswertung. Im obe-ren Quartil sind die Maschinen-kosten rund 180 Euro je ha nie-driger als im unteren Quartil.

Der Arbeitseinsatz durch nichtentlohnte Arbeitskräfte (nAK)liegt im Durchschnitt bei rund15 nAKh je ha, das obere Quartilsetzt 12 nAKh je ha ein, das un-tere 17 nAKh je ha. Bei den Bio-Betrieben liegen die Gesamtkos-ten um je ha rund 120 Euroniedriger als bei konventionellenBetrieben. Insbesondere die ge-ringeren Kosten für Dünger las-sen auf eine geringere Intensitätbei Bio-Betrieben schließen.Deutlicher sichtbar wird dieseVermutung bei der Auswertungder Grundfutterkosten je Kuh.Betriebe der BHK-Punkte-Gruppe 0 haben die höchstenKosten je ha, mit Zunahme derBewirtschaftungserschwernissenehmen die Kosten je ha ab. Die Differenz zwischen BHK-Punkte-Gruppe 0 und Gruppe 3 + 4 beträgt rund 360 Euro jeha. Die Abnahme der Kosten beihöheren Bewirtschaftungser-schwernissen ist bei fast allenKosten - arten festzustellen. Andererseits nehmen die Ge-meinleistungen je ha zu. DieBHK-Punkte-Gruppen 1 und 2haben mit rund 13 nAKh den geringsten Einsatz je ha, denhöchsten mit rund 20 nAKh dieBHK-Punkte-Gruppe 3 + 4.

Kostenauswertung „Silo-mais“ Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Kostenstruk-tur bei „Silomais“. Silomais wirdbei den ausgewerteten Betriebenbis zur BHK-Punkte-Gruppe 2 angebaut. Im Durchschnitt liegendie Gesamtkosten bei rund2.150 Euro je ha. Direktkosten,übrige Vorleistungskosten undFaktorkosten machen jeweils einDrittel der Gesamtkosten aus.Die Differenz zwischen oberemund unterem Quartil liegt beifast 700 Euro je ha. Bei Bio- Betrieben sind die Direktkostendeutlich niedriger als bei denkonventionellen Betrieben. Je-doch liegen die übrigen Vorleis-tungskosten und Faktorkostenüber den konventionellen Betrie-ben, sodass der Unterschied beiden Gesamtkosten je ha zwi-schen den beiden Bewirtschaf-tungsformen gering ist. Wie bei„Grundfutter ohne Silomais“nehmen auch bei „Silomais“ mitZunahme der Bewirtschaftungs-erschwernisse die Gesamtkostenje ha ab und die Gemeinleistun-gen zu. Der Arbeitszeitbedarf

MANAGEMENT

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Quar-tils-aus-

wertung

Bewirt-schaf-tungs-form

BHK-Punkte-Gruppe*

+25 % Mittel-wert –25 %

kon-ventio-

nellbio 0 1 2 3 + 4

Gemeinleistungen 348 329 328 300 421 274 320 371 490

Direktkosten 246 250 237 259 209 239 255 259 257

Übrige Vorleistungs-kosten

265 326 420 317 355 321 328 320 391

Faktorkosten 347 392 453 365 469 389 380 388 517

Gesamtkosten 858 968 1.110 941 1.033 949 963 967 1.162

Weitere Kennzahlen

Maschinenkosten inkl. MR

259 312 401 308 326 310 314 307 359

Arbeitserledigungs-kosten

450 536 672 516 595 533 536 519 519

Gesamtkosten Grund-futter abzüglichGemeinleistungen

510 639 782 641 612 675 643 596 672

Arbeitszeit je Kuh (nAkh) für Grund-futterproduktion

7 9 12 9 10 9 8 9 17

Tab. 4: Kosten für das Grundfutter je Kuh.

*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkten

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MANAGEMENT 17

(nAkh) liegt bei den ausgewerte-ten biologisch wirtschaftendenBetrieben etwa doppelt so hochwie bei den konventionellen Betrieben.

In dieser Kostenübersicht (Ta-belle 4) werden die Grundfutter-kosten je Kuh der beiden Umla-gekostenstellen „Grundfutterohne Silomais“ und „Silomais“,die dem Zweig Milchkühe zuge-ordnet wurden, dargestellt. Er-gänzt werden die Kosten um allfällige Kosten aus dem Grund-futterzukauf. Die gesamtenGrundfutterkosten je Kuh betra-gen rund 970 Euro, die Differenzzwischen dem oberen und demunteren Quartil beträgt 250 Euroje Kuh. Bei den ausgewertetenkonventionellen Betrieben sinddie Grundfutterkosten je Kuh umrund 100 Euro niedriger als beiden ausgewerteten Bio-Betrie-ben. Bio-Betriebe haben beimGrundfutter deutlich niedrigereDirektkosten je Kuh, jedoch lie-gen die übrigen Vorleistungskos-ten und insbesondere die Faktor-kosten deutlich höher. Innerhalbder BHK-Punkte-Gruppen 0 bis2 ist der Unterschied in den Ge-samtkosten je Kuh gering, beider BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4liegen die Kosten 200 Euro jeKuh darüber. Werden die Ge-meinleistungen (Einheitliche Be-triebsprämie, dem Grundfutterzugeordnete ÖPUL-Prämien undAusgleichszulage für benachtei-ligte Gebiete sowie Grünland-prämien aus Länder- bzw. Ge-meindeprogrammen) von denGesamtkosten abgezogen, so er-rechnen sich im Durchschnitt640 Euro je Kuh, die Differenzenin der Quartilsauswertung än-dern sich kaum. Die höheren

Ausgleichszahlungen für Bio- Betriebe gegenüber konventio-nellen Betrieben bewirken, dassnach Berücksichtigung dieserPrämien der Unterschied je Kuhzwischen konventionellen undbiologisch wirtschaftenden Be-trieben gering ist. Mit Erhöhungder natürlichen Bewirtschaf-tungserschwernis nehmen dieKosten abzüglich der Gemein-leistungen bis zur BHK-Punkte-Gruppe 2 ab, bei Betrieben derBHK-Punkte-Gruppe 3 + 4 istdieser Wert gleich wie der Wertder BHK-Punkte-Gruppe 0.

In Tabelle 5 werden die Grund-futterkosten pro kg produzierterMilch ermittelt. Die Gesamtkos-ten für Grundfutter liegen imDurchschnitt der ausgewertetenBetriebe bei rund 15 Cent.22 Prozent entfallen dabei aufDirektkosten, 30 Prozent aufübrige Vorleistungskosten undrund 48 Prozent auf Faktorkos-ten. Beim oberen Quartil betra-gen die Grundfutterkosten13 Cent, beim unteren 19 Cent. Sind die Grundfutterkosten jeKuh bei den biologischen undkonventionellen Betrieben ähn-lich, so beträgt der Unterschieddurch die unterschiedliche Milch-leistung fast 6 Cent je kg Milch.Bei genauerer Betrachtung siehtman, dass dabei die Direktkostenje kg Milch gleich sind; dieUnterschiede sind bei den übri-gen Vorleistungskosten und ins-besondere bei den Faktorkostenzu finden.

Da der Unterschied in der Milch-leistung und bei den Grundfut-terkosten je Kuh bei den ausge-werteten Betrieben in denBHK-Punkte-Gruppen 0 bis 2

relativ gering ist, sind auch dieUnterschiede in den Grundfutter-kosten je kg Milch nur gering.Die Betriebe der BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4 liegen etwa 3 Centje kg Milch über den Betriebenmit geringerer Bewirtschaftungs-erschwernis. Die Gemeinleistun-gen, die dem Grundfutter zuge-ordnet werden können, betragenim Durchschnitt 4,6 Cent je kgMilch. Bei konventionell wirt-schaftenden Betrieben liegen sie

bei rund 4 Cent, bei Bio-Betrie-ben knapp unter 7 Cent je kgMilch. Je nach Bewirtschaftungs-erschwernis steigen die Gemein-leistungen für Grundfutter von4 Cent (BHK-Punkte-Gruppe 0)auf 7 Cent in der BHK-Punkte-Gruppe 3 + 4. Werden die Aus-gleichszahlungen abgezogen, soverbleiben im Durchschnitt Kos-ten von 11 Cent je kg Milch. Der

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18 MANAGEMENT

Abstand zwischen Bio- und kon-ventionellen Betrieben verrin-gert sich auf knapp unter 3 Centje kg Milch. In dieser Betrach-tung weisen die Betriebe derBHK-Punkte-Gruppe 2 den nie-drigsten Wert auf. Betriebe ohnenatürliche Erschwernisse und Be-triebe mit den höchsten natür-lichen Erschwernissen haben mitetwa 11,5 Cent den höchstenWert.

Da vom Grundfutter nur ein Teilder Futterenergie und der Nähr-stoffe für die Milchproduktionstammt und der Rest mit Kraft-futter ergänzt wird, wurde Ta-belle 5 noch mit den Kraftfutter-kosten der Betriebe erweitert. Jekg Milch liegen diese Kosten imDurchschnitt bei knapp unter7 Cent, Bio-Betriebe liegen beiden Kraftfutterkosten 1 Cent jekg Milch unter den konventio-nellen Betrieben. Die gesamtenKosten für Grund- und Kraftfut-ter liegen bei 20,6 Cent je kgMilch, die Differenz bei denGrundfutterkosten je kg Milchzwischen Bio-Betrieben undkonventionellen Betrieben ver-

ringert sich etwas. Nach Abzugder Ausgleichszahlungen (Ge-meinleistungen) verbleiben imDurchschnitt Futterkosten vonknapp unter 16 Cent je kg Milch.Der Unterschied zwischen demunteren und dem oberen Quartilliegt bei rund 6 Cent. Der Unter-schied zwischen Bio- und kon-ventionellen Betrieben liegt bei„nur“ mehr 0,8 Cent. Betriebeohne Bewirtschaftungserschwer-nisse haben die höchsten Futter-kosten je kg Milch, knapp dahin-ter Betriebe in der höchstenErschwerniszone; Betriebe derBHK-Punkte-Gruppe 1 und 2liegen etwa 1,5 Cent darunter.

Diskussion und FolgerungenDas Auswertungsschema und dasdazu entwickelte Werkzeug aufBasis einer Tabellenkalkulationermöglichen es Milchviehhaltern,neben der Vollkostenauswertungder Milchproduktion auch dieGrundfutterproduktion genau un-ter die Lupe zu nehmen. Rund200 Bäuerinnen und Bauernnutzten im vergangenen Jahr inÖsterreich dieses Angebot imRahmen der Arbeitskreise Milch-produktion. Die gewählten Aus-wertungsgruppen nach Bewirt-

schaftungsform und Erschwer-niszone zeigen Unterschiede inder Kostenstruktur und den Ge-meinleistungen bei der Grundfut-terproduktion auf. Jedoch sinddie Kostenunterschiede zwischenBewirtschaftungsform und Er-schwerniszonen geringer als inder Quartilsauswertung. Dies bedeutet auch, dass das einzelbe-triebliche Grundfuttermanage-ment einen höheren Einfluss aufdie Kostenstruktur hat als die gewählte Bewirtschaftungsform(konventionell bzw. bio) und dienatürlichen Bewirtschaftungser-schwernisse.

In der Teilkostenauswertung derArbeitskreise werden für dieGrundfutterkosten kalkuliertePauschalkostensätze verwendet.Diese betrugen 2010/11270 Euro/Kuh. In diesem Kosten-ansatz wurden die KostenartenSaatgut, Pflanzenschutz, Silierhil-fen und variable Maschinenkos-ten in Abhängigkeit von der Nutzungsart je Schnitt öster-reichweit zu gleichen Kosten angesetzt. Werden aus der vorlie-genden Vollkostenauswertungdiese Kostenarten zusammenge-zählt, ergeben sich Grundfutter-

kosten von 254 Euro/Kuh. ImSchnitt liegen diese Pauschalkos-tenansätze und die tatsächlich ermittelten Kosten nahe beisam-men. Dieser Unterschied kannjedoch bei einzelbetrieblichemVergleich deutlich größer ausfal-len; je nachdem, inwieweit dietatsächliche Bewirtschaftungvom „Standard“ abweicht. Umsowichtiger ist es, die tatsächlichenKosten zu kennen; auf einzelbe-trieblicher Ebene gibt es keinenStandard.

Die Ermittlung der Grundfutter-kosten ist aufgrund der Wechsel-beziehungen im landwirtschaft-lichen Betrieb komplex. Mitdieser Auswertungsmethode istes möglich, neben der Gesamt-auswertung zur Kostenstrukturin der Milchproduktion auch dietatsächlichen Grundfutterkostenfür den Einzelbetrieb zu ermit-teln. Denn nur wer weiß, wo ersteht, kann zielgerichtet Verände-rungen einleiten. Die einzelbe-triebliche Auswertung derGrundfutterkosten gibt den Be-triebsführern sowie den Beraterneine verlässliche Grundlage füroperative bzw. strategische Pla-nungsüberlegungen. Durch diesystematische Strukturierung ineinzelne Kostenarten lassen sichin Abhängigkeit von der Pla-nungsaufgabe, z. B. Ermittlungdes Grenzpachtpreises, Änderun-gen in der Bewirtschaftung, Änderungen in der Mechanisie-rung oder Fragen zur Betriebs-entwicklung, die relevanten Kos-tenarten (Grenzkosten) ermittelnund deren Veränderungen kalku-lieren.

Mit durchschnittlich über1000 Euro je Kuh bzw. über15 Cent je kg Milch sind dieGrundfutterkosten ein wesent-licher Kostenfaktor in der Milch-produktion. Daher ist und bleibtdie Produktion von bestemGrundfutter ein wesentlicherFaktor für eine betriebswirt-schaftlich erfolgreiche Milch - produktion. ❉

Dipl.-Ing. Franz Hunger ist Experte in derLandwirtschaftskammer Oberösterreich.

Quar-tils-aus-

wertung

Bewirt-schaf-tungs-form

BHK-Punkte-Gruppe*

+25 % Mittel-wert –25 %

kon-ventio-

nellbio 0 1 2 3 + 4

Gemeinleistungen 4,8 4,6 5,1 4,0 6,8 4,0 4,5 5,1 7,0

Direktkosten Grundfutter (1)

3,3 3,4 3,4 3,3 3,3 3,2 3,3 3,4 3,8

Übrige Vorleistungs-kosten (2)

3,5 4,6 6,4 4,1 5,8 4,6 4,6 4,3 5,5

Faktorkosten (3) 4,8 5,7 7,1 4,8 7,7 5,7 5,2 5,5 7,5

Gesamtkosten (1 + 2 + 3)

11,6 13,7 16,9 12,2 16,8 13,5 13,1 13,2 16,8

Weitere Kennzahlen

GrundfutterkostenabzüglichGemeinleistungen

6,8 9,1 11,8 8,2 10,0 9,5 8,6 8,1 9,8

Kraftfutterkosten 6,5 6,9 7,1 7,1 6,1 7 6,1 7 7

Futterkosten 18,1 20,6 24,0 19,3 22,9 20,5 19,6 20,2 23,8

Futterkosten(Grund- und Kraft-futter) abzüglich Gemeinleistungen

13,3 16,0 18,9 15,3 16,1 16,5 15,1 15,1 16,8

Tab. 5: Kosten für Grundfutter je Kilogramm produzierter Milch.

*0 = kein Bergbauernbetrieb, 1 = bis 90 Punkte, 2 = 91–180 Punkte, 3 = 181–270 Punkte, 4 = ab 271 Punkte

Fortsetzung von Seite 17

rinderprofiWir habendie Leser

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Weil Österreichs Rinder-mäster dem bei derEthanolerzeugung als

Nebenprodukt anfallenden Ei-weißfutter „Actiprot“ nach wievor zu wenig Aufmerksamkeitschenken, müssen zwei Dritteldieses garantiert gentechnik-freien Sojaschrot-Ersatzes insAusland verfrachtet werden.Selbst gemeinsam von derAgrana und Forschern der Uni-versität für Bodenkultur, Wien,durchgeführte Fütterungsstudienin Mastställen bezüglich der Vor-teile der Trockenschlempe lassendie Landwirte kalt, der Inlands-absatz steigt nur langsam. Dabeikönnten die 180.000 Tonnen Actiprot rund ein Drittel der österreichischen Soja-Importeaus Übersee ersetzen, wirdAgrana-Generaldirektor JohannMarihart nicht müde zu betonen.

Manfred Bodlak, Landwirt undStiermäster in Asparn im Tullner-feld, hat man bereits überzeugt.Seit genau zwei Jahren mischt erdem hofeigenen Grundfutter Ac-tiprot als vornehmliche Eiweiß-komponente bei. Und freut sichseither über eine bessere Futter-verwertung und beständigere Tageszunahmen seiner Fressersowie über Kosteneinsparungenangesichts hochfliegender Soja-preise. Den Hof selbst führenBodlak, 39, und seine Frau Birgitseit 16 Jahren. Damals hat dergelernte Landwirtschafts-Fach ar-beiter den elterlichen Betriebübernommen. Heute zählt man170 Rinder im typischen Boxen-laufstall mit Spaltenböden. DieJungstiere werden bis 300 Kilo-gramm auf Stroh gehalten. DenStall haben schon die Eltern er-richtet, das Gebäude beher-bergte früher Milchvieh undSchweine, seit Mitte der 1970erJahre mästet man aber nur noch

Stiere, erzählt Bodlak. Der Vieh-bestand wurde nach Zupacht desNachbarbetriebes aufgestockt,mittlerweile bewirtschaftet derLandwirt 47 Hektar Ackerland,davon 29 Hektar Eigenflächeund 18 Hektar Pacht. SämtlicheTiere verkauft Bodlak nach Errei-chen des Schlachtgewichts von710 kg über die Rinderbörse.

Im auch im Winter offenenStall legt der überzeugte Stier-mäster vor allem Augenmerk aufeine gute Durchlüftung undSauberkeit. Die Fütterungszeitenmorgens und abends werdenebenso penibel eingehalten wieder tägliche Kontrollgang mit-tags: „Eine Runde durch denStall zur Nachschau, auch ob dieTränkebecken wirklich saubersind.“ Er sei gerne Landwirt undTierhalter: „Ich liebe die Selbst-ständigkeit und Vielfältigkeitmeines Berufes. Man ist nichtnur Bauer, sondern auch Mana-ger und Handwerker. Wer auf einem Bauernhof arbeitet, mussein Allrounder sein.“

Das Tierfutter – primär Mais undHeu – stammt nahezu aus-schließlich von den eigenen Fel-dern, nur etwas Soja und Mine-ralstoffe und eben Actiprotwerden zugekauft. Auf die ge-pressten Eiweiß-Pellets aufmerk-sam wurde Bodlak bei einemRindermasttag der LK Niederös-terreich nahe Melk – für denLandwirt ein Fixtermin auf sei-nem Kalender, um sich überNeuigkeiten und Trends zu infor-mieren. Neugierig gemachtdurch einen allgemeinen Vortragüber Futtermittel, nahm er be-reits einen Tag später mit demHersteller Kontakt auf; nach ei-nem ersten Beratungsgesprächging dann alles recht schnell,ganz ohne Testphase: „Bis dahin

waren Raps und Soja unsere Ei-weißbasis. Ich habe dann sehrrasch die Ration für alle Tiere imStall umgestellt und durch Acti-prot den Sojaanteil überwiegendersetzt.“ Und welche Erfahrun-gen hat er bisher damit gemacht?„Eigentlich nur positive. DieTiere nehmen Actiprot wirklichgerne auf. Ich habe noch keinFuttermittel gesehen, das wohlauch wegen seines Geruchs undGeschmacks so rasch angenom-men wurde.“ Bodlak füttert rund1,3 bis 1,5 kg je Tier und Tag zueiner unbegrenzten Menge Mais-silage und Heu. Die Kraftfutter-ration setzt sich wie folgt zusam-men: 66 % Actiprot, 18 % Mais,10 % Soja, 4,5 % Mineralstoffeund 1,5 % Kalk. Ein weiterer positiver Effekt der Trocken-schlempe: „Die Stiere haben so-fort mehr Grundfutter aufge-nommen. Die tägliche Zunahmewurde bald konstanter, sie stiegauf 1,45 kg, früher hatten wirdoch Schwankungen.“ Umstel-lungsschwierigkeiten hätte eskeine gegeben, „eigentlich wur-den alle Erwartungen an dasneue Eiweißfuttermittel erfüllt“.

Wie aber sieht es aus mitden Kosten? „Die haben wirgesenkt. Schließlich müssen wirheute weniger Soja zukaufen,was sich bei den hohen Preisender vergangenen zwei Jahre be-sonders gerechnet hat. Und Sojawird kaum billiger werden, hängtdessen Preis doch auch vomPreis für – fossiles – Öl ab.“ Wasfür Bodlak zudem zählt: Actiprotist nicht nur billiger, sondern einheimisches Produkt. Soja dage-gen wird teuer aus Übersee im-portiert: „Solange wir Soja kau-fen, dürfen wir uns nicht be -schweren, wenn in Südamerikader Regenwald abgeholzt wird.“ Andere Stiermäster reagieren be-

reits „sehr neugierig“, wennBodlak von seinen Erfahrungenberichtet, auch Nachahmer gebees bereits. Die drei wesentlichs -ten Argumente für Actiprot sindfür Bodlak der Preisvorteilgegenüber Soja, der Umweltge-danke gegenüber Übersee-Impor-ten und nicht zuletzt die GVO-Freiheit des Futtermittels: „Diegentechnikfreie Fütterung wirdmir zwar nicht extra abgegolten,aber als AMA-Gütesiegelbetriebsowie Produzent für Naturamamacht sie unser Rindfleischimmerhin nicht so leicht aus-tauschbar mit Billigfleisch ausdem Ausland. Und Marken-fleischprogramme, die daraufWert legen, werden immer wichtiger werden.“

Warum aber setzt sich das Ei-weißfutter bei den Rindermäs-tern nur langsam durch? Bodlak:„Schwierige Frage. Es wird nachwie vor zu wenig beworben. Undes ist wohl auch eine Frage desVertriebes.“ Sein Hof liegt ge-rade mal fünf Kilometer von Pischelsdorf entfernt. „Trotzdemkann nicht jeder Actiprot direktab Werk, sondern nur über denAgrarhandel beziehen. Die auf-geschlagene Handelsspanne aufdas Produkt stößt manchen Bau-ern sauer auf.“ Ein Ab-Werk- Verkauf würde den Absatz wohlebenso verbessern wie die Er-richtung einiger Außenlager nahegrößeren Mastbetrieben, meintBodlak. Seitens der Agrana heißtes dazu: „Logistisch und wegenunseres strengen Qualitätsma-nagements ist das nicht machbar.Dafür bietet aber die Rinder-börse für ihre Landwirte Actiprotgünstiger an.“ ❉

Actiprot: „Alle Erwartungen erfüllt“

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Seit zwei Jahren bessert Rindermäster Manfred Bodlak das Futter für seine 170 Maststiere mit „Actiprot“ auf.Mit dem RINDERprofi sprach er über seine Erfahrungen damit.

Internet-Tipp:www.actiprot.at

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Page 20: 03/13 Rinderprofi

Der Arbeitsaufwand für dieFütterung entpuppt sichauf vielen Betrieben als

Arbeitsfalle. Allein zwischen 20und 30 Prozent der Stallarbeits-zeit werden bei einer Milchvieh-herde für die Futterentnahmeund Vorlage benötigt. Mit einemFuttermischwagen kann einer-seits Arbeit reduziert und ande-rerseits Arbeit erleichtert wird.Anne Grothmann, Forschungsan-stalt Agroscope Reckenholz-Tä-nikon ART, kommt zum Schluss,dass mit dem Mischwagen unterheutigen Rahmenbedingungenfür 60 Tiere 65,1 AK/min oderfür 120 Tiere 113,4 AK/min proTag für Futterentnahme und -vorlage benötigt werden. Damitwird bei idealen Voraussetzungenund entsprechenden Herdengrö-ßen rund eine Arbeitskraft/Mi-nute je Tier und Tag realisiert. EinMischwagen darf aber nicht nuraus Sicht der Arbeitszeit betrach-tet werden. Ein wirtschaftlicherEinsatz rechtfertigt sich nur,wenn auch aus Sicht der Fütte-rung noch nicht alles ausgereiztist und folglich noch Optimierun-gen möglich sind.

Wer hat’s erfunden – die Ita-liener Die zwischen Cremonaund Verona in Isorella beheima -tete Crono-Gruppe baut sowohlHorizontal- als auch Vertikalmi-scher in gezogener und selbstfah-render Bauweise. Die Produktesind unter den Namen Luclar

und Mutti auf dem Markt be-kannt. Sgariboldi, ein weitereritalienischer Futtermischwagen-Hersteller, baut neben den be-kannten gezogenen Typen wieMonofeeder oder Gulliver auchselbstfahrende Mischwagen. Da-bei werden horizontale wie auchvertikale Baukonzepte verwirk-licht.

Von klein bis groß Dass dieHerstellung von Futtermischernnicht ausschließlich ein Marktgroßer europäischer Firmen ist,zeigt die Schweizer Firma Ku-ratli. Die Maschinenbaufirma istin Untereggen beheimatet undbaut erfolgreich Mischtechnik fürKlein-, Mittel- und größere Be-triebe. Die maximal zehn Kubik-meter großen Horizontalmischermit E-Motor passen in fast jedesStallgebäude. Während die Euro-päer nicht müde werden, großeFuttermischwagen möglichst mitdrei vertikalen Mischschneckenund Tridem-Fahrwerk (Trioliet)zu bauen, liefert der kanadischeHersteller Jaylor Manufacturingkleine und kleinste Futtermi-scher von 1,5 bzw. 3 m3 nachEuropa. Als Antrieb dient ein 12-kW-Briggs&Stratton-Motor.Dank eines Fahrwerks könnenverwinkelte Altställe problemlosbefahren werden. Von klein bisgroß produziert auch Kuhn Audureau in La Copechagnière,Frankreich. Beginnend mit vierKubikmetern bauen die Franzo-sen nach eigenen Angaben einenWagen für schwer zugänglicheStallgebäude. Auch wenn der

Trend zur Größe anhält, lohnt essich bei allen Herstellern, nachkleinen Modellen zu fragen.

Vom Turbinen- zum Vertikal-mischer Lucas G, einst traditio-neller Hersteller von Freifall-und Turbinenmischern, bautheute ebenso Horizontal- undVertikalmischer. Die Sirmix- Vertikalmischer sind mit pro-grammierbaren Gegenschneidenausrüstbar. Nach dem Ein-schwenken in den Mischbehälterwerden sie nach einer vorgewähl-ten Zeit wieder ausgeschwenkt.Damit will Lucas G das Musenverhindern und das Mischen er-leichtern. Der Futteraustrag er-folgt vorne rechts, im Blickfelddes Fahrers, und zwar über eineFutterluke oder beim Typ „Jet“auch über das Gebläse.

Weniger Mus – mehr StrukturWährend noch vor zehn Jahrendie Futtermischwagen (FMW)mit Rührflügel oder Paddelmi-scher belächelt wurden, stehensie heute bei vielen Herstellernerfolgreich im Verkaufspro-gramm. Der Käufer will bewussteinen FMW, der schonend mitdem Futter umgeht und keineunnötigen Strukturschäden her-beiführt. Marmix baut mit derSerie RX FMW von 5 bis 20 m3

mit einer Rührflügelwelle. Derirische Hersteller Keenan hat voreinigen Jahren ganz auf diesesBaukonzept umgeschwenkt. Sgariboldi aus Codogno-Lodiverkauft Paddelmischer alsSelbstfahrer. Da mit Freifallmi-

schern nur eine begrenzteSchneidwirkung erzielt werdenkann und die Entnahmefräseauch als „strukturschonend“ bezeichnet wird, lösen die Italiener das Schnitt-Problem(Heu, Stroh) mit einem hydrau-lisch betriebenen Häcksler. Inte-griert im Entnahmekopf kannder Futterstrom wahlweise vonder Fräse über den Häcksleroder an diesem vorbei gelenktwerden.

Störungsfreier Austrag DerFutteraustrag mit Querförder-band ist nicht immer ganz pro-blemlos. Die Mayer Maschinen-baugesellschaft aus Tittmoning(Deutschland) hat mit dem Ein-bau von unterschiedlich hohenFörderstegen auf dem Querför -derband des Siloking den Austragnach eigenen Angaben erhöht.Die mittig auf dem Band getrenn-ten Stege sind maschinenseitigniedriger und auf der dem Aus-tragsschieber abgewandten Seiteentsprechend höher. Dadurchwird die Lastverteilung besser,das Band bleibt flexibler und be-triebssicherer. Das mit zwei An-triebsmotoren ausgestatteteQuerförderband wird in jeder Ar-beitsrichtung auf Zug belastet.

Spiel in der obersten LigaSelbstfahrer unter den Futter -misch wagen verkörpern den all-gemeinen Trend in der Landtech-nik, sie sind auf Leistung ge-trimmt. Dies in Form einerstarken Fräsleistung bei Ent-nahme und Befüllung, aber auch

Futtermischwagen im Fokus

Von Ruedi Hunger

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Fütterung Im Marktfeld Europa steigt die Nachfrage nach größeren angehängten Futtermischwagen und Selbst-fahrern. Schonende Mischsysteme erhöhen ihren Marktanteil und mit Zusatzausrüstungen kommen die Herstel-ler den Forderungen ihrer Kunden nach.

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bezogen auf das Mischsystemund den nachfolgenden Futter-austrag. Diese Anforderungen er-füllt beispielsweise der Storti Ter-rier 160, wo das Förderband mit18 Metern pro Sekunde denMischbehälter beschickt. Sgari-boldi hatte 1987 den erstenSelbstfahrer in Europa in Seriegebaut und somit bis heute auchdie längste Erfahrung in dieserLiga. Ebenso die breiteste Pro-duktpalette mit 12 Modellreihen Dazu werden diese Fahrzeugeauch im Biogasbereich unterdem Namen BioBot angeboten.Auch der langjährige Misch -wagenhersteller Sgariboldi kon-zentriert sich, entsprechend derNachfrage, vermehrt auf Selbst-fahrer. Sgariboldi hatte 1987 denersten Selbstfahrer in Europa inSerie gebaut und somit bis heuteauch die längste Erfahrung indieser Liga. Ebenso die breitesteProduktpalette mit 12 Modellrei-hen. Dazu werden diese Fahrzeu-geauch im Biogasbereich unter-dem Namen BioBot angeboten.Himel rüstet die neue Genera-tion der Selbstfahrer unter ande-rem mit einer Hochleistungsfräseaus, die in einer Minute bis zuzwei Tonnen Maissilage fördert.Die Maschinen fabrik von Lenge-rich bietet den selbstfahrendenFMW MaXimus mit viel Elektro-nik an – der Wagen ist komplettcomputer gesteuert. Auch aufLeistung getrimmt ist der Super-Champ FA von Marmix. Er istmit vier Mischsystemen liefer-bar: als Vertikal-, Doppelverti -kal-, Rührflügel- oder Zwei-schneckenmischer.

Kuhn hat seinen neuen Selbst-fahrer für Straßenfahrten opti-miert. Die großen Futtermisch -wagen von JF-Stoll besitzenLKW-Achsen und entsprechendgroße Bremstrommeln. Die 335-mm-Radnaben ermöglichen dieVerwendung von LKW-Felgenund -Reifen. Mit diesem Ausbau-standard reagieren fast alle Her-steller auf den vermehrten überbetrieblichen Einsatz der

Misch wagentechnik und die da-mit verbundenen Straßenfahrten.

Vom Wiegecomputer zur Management-SoftwareElektronik ist vermehrt auch aufdem Futtermischwagen präsent.Der irische Hersteller Keenan er-möglicht mit einer webbasiertenManagement-Technologie den direkten Zugriff vom Büro aufdie Steuerung. Damit sollenSchwankungen in der Rationen-beschaffenheit vermieden wer-den. Dank Hinweisen zur Lade-und Mischreihenfolge, der An-zahl erforderlicher Haspelumdre-hungen und zur automatischenAbschaltung der Zapfwelle wirdder Fahrer freier in der Ausübungvon Rüst- oder Reinigungsarbei-ten. Auch Siloking bietet demKunden eine „Feeding Manage-ment“-Software an. Der Zugriffkann von jedem PC per Internet-browser erfolgen, sei es vomBüro, vom Stall oder von zuHause. Die Archivierung der Be-richte erfolgt im PDF- oder Ex-cel-Dateiformat. „DairyFeeder“nennt der deutsche Mischwagen-hersteller Bernhard van Lenge-rich (BvL) das aus Hard- undSoftware bestehende Manage-mentsystem. Auch hier werdenPapier, Bleistift und Taschenrech-ner durch eine ständige Internet-verbindung, welche die Daten imWeb speichert, ersetzt. Da derWebserver sämtliche Daten spei-chert, kann auch noch Wochenspäter kontrolliert werden, in-wieweit die Mischvorgaben eingehalten wurden. Ein Dairy-Feeder eignet sich folglich so-wohl zur Kontrolle als auch zurDokumentation. PTM beliefertmehr als die Hälfte der Herstel-ler von Futtermischwagen undüber 2/3 im Bereich Biogas. DasThema Datenübertragung viaUSB oder Funk, sowie Steue-rungs- und Managementtechnikgehört seit 15 Jahren zu derenAlltagsgeschäft.

Nach der TMR das Stroh Einstwaren es die Turbinenmischer

aus Frankreich, die zum Ein-streuen und Mischen eingesetztwerden konnten. Nach und nachbauten weitere FMW-HerstellerGebläse oder Einstreuwalzen aufihre Mischer. Strautmann er-gänzte bereits zur letzten Agri-technica (2011) die VertiMix- Mischer mit einer schwenkbarenEinstreuwalze. Nach erfolgterFuttervorlage wird die Einstreu-walze hochgeschwenkt und da-mit Stroh oder alternatives Ein-streumaterial in die Liegeboxengefördert. Van Lengerich stelltebenfalls eine vermehrte Nach-frage nach Strohgebläsen fest.

Trends Der europäische Futter-mischwagen-Markt zeigt einigeklare Trends. Auffällig ist die grö-ßere Nachfrage nach selbstfah-

renden Mischwagen. Neben derProduktion zahlreicher „kleiner“Futtermischwagen, die daraufhindeutet, dass Mischtechnikauch auf kleinen Betrieben Ein-zug hält, fällt auf, dass alle Her-steller auch von größeren An-hänge-Modellen sprechen.

Europaweit wird beobachtet,dass sich Profibetriebe vermehrtum die Tiere kümmern und dieFütterung an „Profis“ auslagern.Und schließlich ist die Vertikal-schnecke zum Stand der Technikmutiert, gleichzeitig werden von-seiten der Käufer mehr Zusatz-funktionen, wie etwa Strohge-bläse, verlangt. ❉

Ruedi Hunger ist Agrarjournalist in derSchweiz.

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Nach wie vor verschlingtdas Melken den Großteilder in Milchviehbetrieben

anfallenden Arbeitszeit. Spätes -tens nach einer Herdenaufsto-ckung wird die Arbeitsbelastungfür viele Kuhhalter unerträglich.Zur Lösung dieses Problemswird dann meist der Neu- bzw.Umbau der Melkanlage ins Augegefasst. Insbesondere von einerhöheren Anzahl an Melkzeugenversprechen sich viele Landwirteein deutlich schnelleres Melkenund somit eine arbeitswirtschaft-liche Entlastung.

Arbeitswirtschaftliche Melk -leistung beachten Bestärktwird diese Erwartung durch eine

beim Melkmaschinenverkaufweit verbreitete, jedoch völligungenügende Form der Anlagen-planung. Dabei werden lediglichdie Herdengröße, die maximaltolerierte Melkdauer und dietechnisch mögliche Melkleistungpro Melkzeug und Stunde be-rücksichtigt. Die „erforderliche“Melkzeugzahl wird dann z. B.wie folgt berechnet: (150 Kühe/1,5 Stunden)/5 Kühe pro Melk-zeug und Stunde = 20 Melk-zeuge. Diese Vorgehensweiselässt jedoch völlig außer Acht,dass die Anzahl der pro Stundegemolkenen Kühe nicht nurdurch die Leis tungsfähigkeit derAnlage, sondern in gleichemMaße auch durch den pro Kuh

bestehenden Arbeitszeitbedarfbegrenzt wird. Als Konsequenzwerden Melkanlagen dann oftmit unnötig vielen Melkzeugenausgestattet, ohne dass dadurchschneller gemolken würde.

Liegt zum Beispiel der unver-meidbare Arbeitszeitbedarf proKuh bei 50 Sekunden (ohneLeerlauf!), könnten pro Arbeits-kraft und Stunde theoretisch 72Kühe gemolken werden (3600Sekunden je Stunde/50 Sekun-den pro Kuh). In einer solchenSituation ist es völlig unsinnig,die Melkanlage so zu dimensio-nieren, dass sie theoretisch we-sentlich mehr Kühe pro Stundemelken könnte, so etwa 100

Kühe pro Stunde in einem Fisch-grätenmelkstand mit ca. 20Melkzeugen. Gemolken würdentrotzdem „nur“ 72 Kühe proStunde, da die menschliche Ar-beitsleistung hier der begren-zende Faktor ist. Eine überdi-mensionierte Melkanlage bringtalso keinerlei arbeitswirtschaftli-che Vorteile mit sich. Das Gegen-teil ist der Fall: Die reine Melk-dauer ist nicht kürzer als beieinem passend dimensionierten(etwas kleineren) Melkstand, da-für dauern die Vor- und Nachbe-reitungsarbeiten (Melkzeuge vordem Melken aus der Spülauf-nahme nehmen, Melkstandge-bäude reinigen usw.) aber umsolänger. Hinzu kommen die unnö-

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tig hohen Kosten einer zu großenMelkanlage. Das heißt jedochnun im Umkehrschluss auchnicht, dass Melkanlagen stetsmöglichst klein sein sollten. Zieleiner seriösen Anlagenplanungmuss es vielmehr sein, die tech-nische Melkleistung auf die arbeitswirtschaftliche Melkleis-tung abzustimmen.

Vielfältige EinflussfaktorenDabei gilt es komplexe Zu-sammenhänge zu beachten. Sohängt der pro Kuh anfallende Ar-beitszeitbedarf von zahlreichenFaktoren ab. Von besonderer Be-deutung sind hier folgendePunkte:

Die Stallhygiene: Durch saubereLie geboxen lässt sich die Melk -leistung beachtlich steigern, dader Zeitbedarf für die Zitzenrei-nigung deutlich geringer ist alsbei schmutzigen Liegeboxen (bzw. Zitzen).

Einer der größten „Zeitfresser“beim Melken ist das Nachtreibenvon Kühen aus dem Stall. Be-

sonders zeitaufwendig wird dieAngelegenheit, wenn sich direktvor dem Melkstand frei zugängli-che Liegeboxen befinden. Diesehaben meist eine geradezu magi-sche Anziehungskraft auf nochnicht gemolkene Kühe. Lösenlässt sich das Problem durch ei-nen Vorwarteraum. Dieser sollteausreichend Platz für alle Kühe(einer Gruppe) bieten (ca. 1,5 bis

Tabelle 1: Arbeitszeitplanzahlen [Sekunden pro Kuh] für Standard -bedingungen. 1 Gute Stallhygiene, Vorwarteraum, ungestörter Ein- und Auslauf,

Stimulations- und Abnahmeautomatik. 2 Konventionelles Melkstandgerüst.

3 Melkstandgerüst mit Schnellaustrieb.

Tabelle 2: Optimale Melkzeugzahl in Abhängigkeit von arbeitswirtschaftlicher und technischerMelkleistung.

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1,7 m2 pro Kuh), gut beleuchtetsein, zum Melkstand hin leichtansteigen und mit einer Nach-treibevorrichtung (z. B. Mist-schieber) ausgerüstet sein.

Auch die Gestaltung der Lauf-wege wirkt sich stark auf den Ar-beitszeitbedarf aus. Werden hierFehler gemacht, betreten undverlassen die Kühe den Melk-stand nur langsam, sodass ent-sprechender Arbeitszeitbedarffür das Antreiben von Kühenund/oder für unvermeidbaresWarten entsteht. Um einen mög-lichst zügigen Tierwechsel zu er-möglichen, sollten die Kühe denMelkstand in gerader Linie be-treten und verlassen können. Zu-dem sollte es vor, im und hinterdem Melkstand ausreichend hellsein, da Kühe bei Dunkelheit nurungern und langsam laufen.

Ebenfalls bedeutsam für einenzügigen Tierwechsel sind dieMelkstandgerüste. Günstig sindin diesem Zusammenhang bei-spielsweise bewegliche Brust -rohre, die beim Austrieb zurSeite schwenken und den Kühenso mehr Platz zum Laufen las-sen. Noch schneller geht derGruppenwechsel in Melkständenvonstatten, in denen nach demMelken die gesamte Frontbe-grenzung nach oben bzw. untengeschwenkt wird („Schnellaus-trieb“), sodass alle Kühe denMelkstand gleichzeitig verlassenkönnen. Dadurch verringert sichder Zeitbedarf für den Tierwech-sel um acht bis zehn Sekunden.Dies entspricht einer Steigerungder arbeitswirtschaftlichen Melk -leistung um ca. 15 Prozent. Demstehen allerdings ein wesentlichhöherer Platzbedarf und deutlichhöhere Investitionssummen fürdie aufwendige Technik gegen -über. Insgesamt steigen die Jah-reskosten für Melkgebäude und -anlage so im Vergleich zu einemkonventionellen Melkstandgleicher Bauart um mehr als 60 Prozent!

Natürlich hat auch das Ausstat-tungsniveau der Melkanlage Ein-fluss auf den Arbeitszeitbedarf.Hiermit sind die Geräte gemeint,die dem Melker Arbeitsschritteabnehmen. Eine deutliche Zeit-einsparung lässt sich insbeson-

dere durch den Einsatz von Vor-stimulationsautomaten unddurch die Automatisierung desMelkendes erzielen. Für denletztgenannten Zweck werdenüblicherweise reine Abnahme -automaten eingesetzt. Auf Nach-melkautomaten wird hingegenaus Kostengründen verzichtet,obwohl auch heutzutage zumin-dest ältere Kühe derart viel loseRestmilch in ihren (voluminösen)Eutern haben, dass es ohneNachmelken zu Milchleistungs-einbußen und vermehrten Masti-tisfällen kommt.

Weiters werden der Arbeits zeit-bedarf und die resultierendeMelkleistung durch die Euterana-tomie beeinflusst. So erforderndas Ansetzen und Ausrichten derMelkzeuge bei großen bzw. tie-fen Eutern nicht nur mehr Sorg-falt, sondern auch mehr Zeit. Zudem weisen Kühe mit ungüns -tiger Euteranatomie größereNachgemelke auf, was sich beifachgerechter Melkarbeit eben-falls negativ auf die arbeitswirt-schaftliche Melkleistung aus-wirkt.

Schließlich hängt der Arbeitszeit-bedarf auch stark von der Vorbe-reitung und Gestaltung derMelkroutine ab. Zeit sparen lässtsich hier beispielsweise, wenn fürdie Euterreinigung tierindividu -elle Tücher verwendet werden,die sich griffbereit neben denMelkplätzen befinden. Eher nachteilig zu beurteilen isthingegen die weit verbreitete

„Fließbandarbeit“, bei der erstalle Kühe auf einer Seite vorbe-reitet werden, ehe das Ansetzender Melkzeuge in einem zweitenArbeitsgang erfolgt. Denn damitist ein erhöhter Zeitbedarf fürdas Laufen verbunden. Und die oft erhoffte Stimula-tionswirkung stellt sich nichtdurch die Wartezeit, sondern nurdurch fortwährende Zitzen - massage ein (Stimulationsauto-matik).

Nur relativ geringe System-unterschiedeWesentlich weni-ger bedeutsam für Arbeitszeitbe-darf und Melkleistung als diezuvor dargestellten Faktoren istdie grundsätzliche Bauart einesMelkstands. So zeigten sich beieinem wissenschaftlichen Ver-gleich der Arbeitszeiten und Melk leistungen auf englischenund deutschen Milchviehbe-triebe nur geringe Unterschiedezwischen klassischen Fischgrä-tenmelkständen (40 Sekundenpro Kuh bzw. 90 Kühe proStunde) und Swing-over-Melk-ständen innerhalb Großbritan-niens (37 Sekunden pro Kuhbzw. 97 Kühe pro Stunde). Deutliche abweichende Wertewurden hingegen für die deut-schen Swing-over-Melkstände ermittelt (59 Sekunden pro Kuhbzw. 61 Kühe pro Stunde), dahier eine andere – sorgfältigere –Arbeitsroutine vorherrschte. Ungeachtet solcher Erkenntnissebesteht häufig der Eindruck, be-stimmte Melksysteme wären inBezug auf Arbeitswirtschaft bzw.

Melkleistung anderen haushochüberlegen. Dies liegt daran, dassin den miteinander verglichenenBetrieben oft gänzlich unter-schiedliche Voraussetzungen ge-geben sind. Typisch ist es bei-spielsweise, dass im eigenenBetrieb mit herkömmlichemFischgrätenmelkstand kein Vor-warteraum vorhanden ist undweitere unerkannte Problemebestehen (90°-Einlauf in denMelkstand). Diese Schwach-punkte wurden beim Nachbarn,der im Karussell oder Swing-over-Melkstand eine deutlich hö-here Melkleistung erzielt, jedochausgemerzt. Trotzdem wird diehöhere Melkleistung fälschlicher-weise in erster Linie auf dieunterschiedliche Melkanlagen-form und nicht auf die verschie-denen Rahmenbedingungen zu-rückgeführt.

Praxiswerte schwankenstark Aufgrund der zahlreichenEinflussfaktoren und der indivi-duell unterschiedlichen Arbeits-weisen ist der Arbeitszeitauf-wand in landwirtschaftlichenPraxisbetrieben trotz vergleich-barer Melkanlagen stark unter-schiedlich. Die übliche Spann-weite für große Fischgrätenmelk -stände (2 x 12 Melkzeuge) liegtetwa bei 50 bis 85 Sekunden proKuh. Ähnliche Werte wurden inostdeutschen Parallelmelkstän-den mit 2 x 16 Melkzeugen ge-messen, während für Betriebemit vergleichbaren Melkkarussel-len (je 22 Plätze) eine Band-breite von 45 bis 65 Sekundenpro Kuh ermittelt wurde. Trotzder großen Bandbreite von Pra-xiserhebungen sollte man bei derMelkanlagenplanung versuchen,den pro Kuh zu erwartenden Arbeitszeitbedarf möglichst gutabzuschätzen. Als Basis könnenSie die in Tabelle 1 dargestelltenPlanzahlen verwenden. Diesewurden mit wissenschaftlichenMethoden ermittelt und geltenfür „ordnungsgemäße Standard-bedingungen“.

Weichen die Verhältnisse in Ih-rem Betrieb grundlegend vondiesen Standardbedingungen ab(z. B. gerader Einlauf in denMelkstand baulich nicht möglichoder besonders gute Stallhygieneund sehr schnelles Ansetzen),sollten Sie Ihre betriebsindivi-duellen Arbeitszeitplanzahlen

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ermitteln. Dazu ist zunächst dertatsächliche Arbeitszeitaufwandzu messen. Anschließend ist dervermeidbare Zeitaufwand (Leer-laufzeiten) von den Messwertenabzuziehen.

Optimale Melkzeugzahl be-rechnen Aus den standardisier-ten bzw. für Ihren Betrieb individuell ermittelten Arbeits-zeit planzahlen ist als nächsterSchritt die arbeitswirtschaftlichmögliche Melkleistung zu be-rechnen. Dies geschieht nach derFormel 3600/Arbeitszeitbedarfpro Kuh. So ergibt sich z. B. beieinem Zeitbedarf von 55 Sekun-den pro Kuh eine arbeitswirt-schaftlich mögliche Melkleistungvon 65 Kühen pro Stunde. Imzweiten Schritt ist die technischmögliche Melkleistung abzu-schätzen. Diese hängt hauptsäch-lich vom Zeitbedarf für denMilchentzug ab. Als Durch-schnittswert kann man hier achtbis zehn Minuten veranschlagen,wobei sich je nach Milchmengeund Milchflussraten deutlich abweichende Werte ergeben können.

Berücksichtigt man neben derreinen Melkdauer den Zeitbe-darf für Tierwechsel, Eutervorbe-reitung und Ansetzen der Melkzeuge, ergibt sich für Fisch-gräten- und Parallelmelkständeeine Melkzeugbelegungsdauervon 12 bis 13 Minuten pro Kuh.Dies entspricht einer technischmöglichen Melkleistung von 4,5bis 5,0 Kühen pro Melkzeug undStunde (60 Minuten pro Stunde/12 bis 13 Minuten pro Kuh). FürSwing-over-Melkstände könnenSie pro Melkzeug und Stundeeine Kuh mehr veranschlagen.Hingegen sind bei Melkkarussel-len etwas geringere Durchsatz-leistungen von ca. 4,0 bis 4,5 Kü-hen pro Melkzeug und Stunde zuerwarten, da hier die Drehfre-quenz des Karussells auf lang-sam melkende Kühe abgestimmtwerden muss. Zu guter Letzt istaus arbeitswirtschaftlich undtechnisch möglicher Melk leis-tung die optimale Melkzeugzahlzu berechnen. Dazu sind die bei-den Werte einfach durcheinanderzu teilen. Auf diese Weise ergibtsich z. B. bei einer möglichen Ar-beitsleistung von 65 Kühen proStunde und einer möglichenMelkzeugleistung von fünf Kü-

hen pro Stunde ein Optimalwertvon 13 Melkzeugen. Der Tabelle2 können Sie optimale Melk-zeugzahlen für unterschiedlicheArbeitszeitplanzahlen und Anla-genleistungen entnehmen.

Fazit Neue Melkanlagen solltenselbstverständlich auf hoheDurchsatzleistungen ausgelegtwerden. Dabei reicht es aber, dieAnlage so zu dimensionieren,dass beim Melker kein Leerlaufentsteht. Ist dieser Punkt er-reicht, bringen zusätzliche Melk-zeuge keine weitere Reduzierungder Melkdauer, sondern nur un-nötig hohe Kosten und sogar ei-nen höheren Zeitbedarf für Vor-und Nachbereitungsarbeiten(Melkgebäudereinigung) mit sich.Grundlage einer seriösen Melk-anlagenplanung ist die Berück-sichtigung der arbeitswirtschaft-lich möglichen Melkleistung.Diese lässt sich nicht durch einegrößere Anzahl an Melkzeugensteigern. Entscheidend sind hiervielmehr eine gute Stallhygiene,das Vorhandensein eines Vorwar-teraums mit Nachtreibevorrich-

tung, die optimale Gestaltungder Laufwege und Melkstandge-rüste, eine weitgehende Teilauto-matisierung des Melkvorgangs(Stimulationsautomatik, Nach-melk- und Abnahmeautomatik)und die Optimierung der Arbeits-abläufe. Neben der Arbeitsleis-tung bestimmt auch die tech-nisch mögliche Melkleistung dentatsächlich erzielbaren Durch-satz. Je nach Anlagenvariante istein Wert von vier bis sechs Kühen pro Melkzeug und Stundezu veranschlagen. Aus diesemWert und der Arbeitsleistung istschließlich die optimale Melk-zeugzahl zu berechnen. ❉

Dr. Dirk Hömberg ist unabhängigerBerater für Melktechnik in Münster,Deutschland.

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Der direkte Zusammenhangvon Fruchtbarkeit undMilcherzeugung wird in

Milchviehbetrieben häufig unter-schätzt. Gerade die wirtschaft-lichen Auswirkungen einer ver-ringerten Fruchtbarkeitslagewerden dabei oftmals ignoriert.Fruchtbare Kühe erbringen an-teilig mehr Kälber und produzie-ren mehr Milch. Unabhängigvom jeweiligen Marktpreis, wirktsich das sehr positiv auf die Ertragssituation des Betriebesaus. Denn genauso wichtig wieder Marktpreis ist die Anzahl derzur Vermarktung stehenden Er-zeugnisse! Kurzum: Was nicht erzeugt wird, kann nicht ver-kauft werden, egal wie hoch derMarktpreis ist!

Aber auch beim Herdenmanage-ment gibt es Wechselwirkungenmit der Fruchtbarkeit. Denn einfunktionierendes Fütterungssys-tem mit Totalmischration (aberauch Teilmischration) beruht aufeiner möglichst homogenenHerde bzw. Haltungsgruppe hin-sichtlich Milchleistung und Kör-perkondition. Kühe mit langerZwischenkalbezeit (ZKZ) er-schweren das Fütterungsregimedabei erheblich. Sie haben oft-mals eine (deutlich) herabge-setzte Milchleistung, was zu einer (erheblichen) Nährstoff-überversorgung führt und damit

eine ungewollte Verfettung dieserKühe provoziert. Zudem werdendadurch häufig auch die Geburts-gewichte der Kälber erhöht, wasbei diesen Kühen zu schwererenKalbeverläufen und zu steigen-den Geburtsverlusten führenkann. Nachfolgend erkranken siehäufiger an Nachgeburtsverhal-tungen sowie an Gebärmutter-entzündungen als Kühe mitleichten Kalbeverläufen. Außer-dem sind solche Kühe aufgrundder Verfettung sehr anfällig fürStoffwechselstörungen (Ketoseetc.). Die Fruchtbarkeit der Vor-laktation hat somit erheblicheAuswirkungen auf den Lakta-tionsstart sowie die Tiergesund-heit in der Folgelaktation!

Insgesamt beeinflusst die Frucht-barkeit also die Tiergesundheitund den wirtschaftlichen Erfolg(Rentabilität und Liquidität) derMilcherzeugung erheblich stär-ker, als dies von vielen Landwir-ten erwartet wird. Ein wichtigerParameter zur Beurteilung derFruchtbarkeit der Kühe ist dieZwischenkalbezeit (ZKZ). In derGrafik ist die Entwicklung derZKZ in den letzten zehn Jahrenfür die Fleckviehkühe im Durch-schnitt der Jahre und die Vertei-lung in verschiedenen ZKZ-Ab-schnitten dargestellt. Auffälligdabei ist, dass bei Fleckviehkü-hen die durchschnittliche ZKZ inden verschiedenen Jahren sehrstabil war und sich die Verteilung

Jedes Jahr ein Kalb … !

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Von Bernd Lührmann

Verteilung der Fleckvieh-Kühe nach Zwischenkalbezeit.

Fruchtbarkeit Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Fruchtbarkeitsstörungen werden oft unterschätzt. Dabeiist die Milcherzeugung direkt und unumgänglich mit der Fruchtbarkeit verbunden. Eine Kuh produziert ursächlichMilch, um ihr Kalb damit zu versorgen. Also können nur fruchtbare Kühe auch gute Milchleistungen erbringen.

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in den ZKZ-Abschnitten kaumverändert hat. Immerhin weisenzwei Drittel aller Kühe eine ZKZunter 400 Tagen auf. Bei denHolstein-Schwarz bunten Kühenist die Entwicklung der ZKZ differenziert zu sehen. So verrin-gerte sich der Anteil der Kühemit weniger als 400 Tagen ZKZseit dem Jahr 2000 von knapp61 Prozent auf nur noch rund 57Prozent im Jahr 2004.

Diese Entwicklung schlägt sichauch in einer Verschlechterungder durchschnittlichen ZKZ inden vier Jahren nieder. Betrugdie ZKZ zu Beginn des Jahrtau-sends noch 396 Tage, so war siebereits 2004 um fünf Tage auf401 Tage kontinuierlich angestie-gen! Danach blieb die durch-schnittliche ZKZ weitestgehendkonstant. Denn der deutliche Anstieg (plus elf Tage) der durch-schnittlichen ZKZ zwischen2006 und 2008 ist auf eine Ver-änderung der Auswertung zu-rückzuführen. Bis 2006 wurdennur Kühe in die Auswertung ein-bezogen, die weniger als 560Tage ZKZ aufwiesen. DieseObergrenze wurde 2007 aufge-hoben, was zu einer deutlichenSteigerung der durchschnitt-lichen ZKZ und des Anteils derKühe mit mehr als 459 Tage ZKZgeführt hat. Trotzdem ist eine negative Veränderung der ZKZspeziell zwischen 2000 und 2004deutlich ersichtlich. Womit isteine solche Entwicklung zu er-klären? Sicher nicht nur mit ei-ner steigenden Milchleistung und

einer dadurch verschlechtertenGesundheits- oder Fruchtbar-keitslage der Herden. Die Ursa-chen einer Verlängerung der ZKZsind sowohl vielfältig als auchvielschichtig (multifaktoriell)und in jedem Milchviehbetriebanders gelagert. Beson ders fol-gende Hauptbereiche sollten inden Betrieben immer wieder kri-tisch überprüft werden:

Rationsgestaltung und -kon-trolle Eine leistungsgerechteFutterration (Energie-, Protein-,Mineral- und Wirkstoffversor-gung) ist die Basis für gesundeund fruchtbare Kühe. Aber diesbezügliche Kontrollen kom-men oftmals zu kurz. Viel zu sel-ten wird die errechnete Rationmit der vorgelegten Ration(Menge, Inhaltsstoffe und Hy-giene der Komponenten, Mischgenauigkeit) abgeglichen.Zudem wird eine tägliche Futter-aufnahme der Kühe in der Ra-tionsberechnung unterstellt, abernicht regelmäßig kontrolliert,was zu erheblichen Differenzenzwischen der gefütterten und der gefressenen Ration führenkann.

Versorgung der Kühe Die Futteraufnahme der Kühe wirddurch zu wenige Futterplätze(Ziel: je Kuh ein Fressplatz)nachteilig beeinflusst. Gleichesgilt für die Wasserversorgung(Ziel: 8–10 cm Trogtränke/Kuh).Werden diese Zielwerte unter-schritten, leiden besonders dieKalbinnen und die Kühe, diefrisch abgekalbt haben, darunter!Hilfreich ist die Kontrolle derFutteraufnahme.

Vorerkrankungen Schwerge-burten, Nachgeburtsverhaltun-gen, Gebärmutterentzündungenetc. wirken sich negativ auf dieFruchtbarkeit aus (Ketose, Lab-magenverlagerung).

Lahmheiten Diese behinderndie Beweglichkeit der Kühe, waswiederum das Zeigen derBrunstsymptome einschränkt.

Haltungsumwelt Glatte Lauf-fläche, schmale Laufgänge, Über-belegungen schränken das Ausle-ben der Brunstsymptome ein!Helle und luftige Ställe fördern

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Erfolg hat System

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hingegen den Hormonaufbau desTiers.

Management/Tierbeobach-tung Arbeitszeit ist in vielenMilchviehbetrieben ein knapperund/oder teurer Produktionsfak-tor. Bei gezielter Tierbeobach-tung wird die Arbeitszeit aber injedem Fall bestens entlohnt. Esgilt weiterhin der Grundsatz:„Das Auge des Herrn mästet dasVieh.“ Eine intensive Tierbeob-achtung kann durch keine Tech-nik gänzlich ersetzt werden. DieTechnik kann diese lediglichdurch messbare Parameter unter-stützen.

Hinsichtlich einer optimalenZKZ gibt es keinen festen Ziel-wert. Dieser muss immer in Ab-hängigkeit von der Milchleistunggesehen werden. So ist eine ZKZvon 390 Tagen für Herden mit9.000 bis 10.000 kg Milchleis-tung optimal, für Herden zwi-schen 8.000 und 9.000 kg Milch-leistung aber auch noch akzep -tabel (Tab. 1). Aber welches Er-tragspotenzial kann durch dieReduktion der ZKZ erreicht wer-den? Zur Beantwortung dieserFrage wurde in einer eigenenKalkulation eine ZKZ von 399Tagen mit einer ZKZ von 406 Ta-gen über mehrere Laktationenverglichen. Dabei ergab sich einMehrertrag von durchschnittlich103 kg Milch je Laktation beisieben Tage kürzerer ZKZ. Diesezusätzliche Milchmenge floss indie wirtschaftliche Kalkulationeiner geringeren ZKZ in Tab. 2ein. So ergibt sich bei einemMilchpreis von 0,35 €/kg (inklu-sive Umsatzsteuer & Zuschlägen)

und zusätzlichen Kälbererlöseneine Gesamtleistung von 5,70 €/Tag. Hiervon sind die Kosten fürdie Produktion dieser Mehrmilchabzuziehen. Neben den erforder-lichen Futter- und Arbeitserledi-gungskosten (verlängerte Melk-zeit) ist auch ein Risikozuschlagfür das zusätzliche Erkrankungs-risiko aufgrund der steigendenAbkalbungszahl berücksich - tigtworden. Nicht einbezogen wur-den Milchquotenkosten für diezusätzliche Milchmenge, weil sievergleichsweise gering ist (ca. 1% der Gesamtmilchmenge) undin vielen Betrieben bereits aufMolkereiebene kostenfrei sal-diert werden kann. Insgesamtsummieren sich die Kosten auf3,19 €/Tag. Somit kann durchdie Verkürzung der ZKZ ein zusätzlicher Ertrag von 2,50 €/Tag bzw. von 17,52 €/ Woche (ohne Milchquotenkos-ten) erlöst werden. Um dies zuerreichen, müssen die einzelbe-trieblichen Schwachstellen ermittelt und behoben werden.

Eine Achillesferse in vielenBetrieben ist sicherlich dieBrunstbeobachtung. So werdenviele brünstige Kühe nicht odernur unregelmäßig erkannt, weildiese Arbeit zu oberflächlich undhäufig während anderer Tätigkei-ten im Stall „nebenbei“ erledigtwird. Dabei gehört eine intensiveTierbeobachtung genauso zur er-folgreichen Milcherzeugung wiealle anderen betrieblichen Arbei-ten. In Tabelle 2 ist dementspre-chend das Ertrags potenzial beiVerringerung der ZKZ darge-stellt. Zudem ist ersichtlich, wieviele Stunden durch das Ertrags -potenzial (bei einem Stunden-lohn von 15 €) zusätzlich

entlohnt werden können. Bei ei-ner Herdengröße von 70 Kühenund einer Reduktion der ZKZum sieben Tage sind von dem er-zielten Mehrerlös gut 80 AKh finanzierbar. Das entspricht einer zusätzlichen Brunstbeob-achtungszeit von täglich etwa 15 Minuten. Oftmals reicht esaber bereits aus, die bisherigeBrunstbeobachtung effektiver zugestalten. In einigen Betriebenhaben sich Farbmar kierungssys-teme als hilfreich erwiesen.Diese werden am Schwanzbe-reich der zur Brunst anstehendenTiere aufgeklebt.

Beim Bespringen dieser Tierewird eine Farbreaktion ausgelöst,die sehr gut sichtbar ist und dasbrünstige Tier deutlich kenn-zeichnet. Problematisch sind da-bei Kuhbürsten wie auch dasScheuern der Kühe an der Stall -einrichtung, weil bereits dadurcheine Farbreaktion ausgelöst wer-den kann oder die Farbmarkie-rung sich löst und verloren geht.

Alternativ steht das Ertragspo-tenzial von gut 1.200 € auch alsjährliche Kosten für Investitio-nen in technische Einrichtungenzur besseren Brunsterkennungzur Verfügung. Damit kann inner-halb von fünf Jahren eine Inves-tition von gut 5.400 € finanziertwerden (4 % Zinsen). Zur ver-besserten Brunsterkennung eig-net sich neben der Erfassung vonbrunstspezifischen Bewegungen(Halsspiel) auch die Aktivitäts-messung. Mithilfe von Transpon-dern, die am Hals oder am Fuß-gelenk angebracht werden, wirddie Bewegungsaktivität der Kühegemessen. Dies ist hilfreich, weildie Kühe kurz vor der Brunst er-

heblich aktiver sind. Trotzdemkommt es auch bei diesem Sys-tem auf die Interpretation derDaten durch den Betriebsleiteran. Denn jede Kuh hat eine ei-gene „normale Aktivität“, wasinnerhalb einer Herde zu gravie-renden Unterschieden zwischenEinzeltieren führt. Hilfreich sindauch weitere Parameter (Wieder-käuaktivität, Leitfähigkeit in derMilch etc.), die im Betrieb erfasstbzw. gemessen werden.

Durch Kombination dieser Para-meter mit den Aktivitätsmessun-gen können brünstige Kühe noch sicherer identifiziert werden. Fürden Erfolg von technischen Hilfs-mitteln sind aber die regelmäßigeKontrolle der Werte sowie einefundierte Interpretation der Ergebnisse durch den Betriebslei-ter unerlässlich. Das schließtauch die visuelle Kontrolle vonals brünstig ausgewiesen Tierenmit ein.

Fazit Eine wichtige Vorausset-zung für den wirtschaftlichen Erfolg der Milcherzeugung isteine fruchtbare Milchviehherde.Zudem hat die Fruchtbarkeit erheblichen Einfluss auf das Herdenmanagement und ist die Voraussetzung für ein funktio- nierendes Fütterungskonzept.Zur Beurteilung einer Herde istdie Zwischenkalbezeit ein wichtiger Maßstab, welcher allerdings immer in Abhängigkeitvon der Laktationsleistung derKühe zu beurteilen ist. Jeder zu-sätzliche Tag Zwischenkalbezeitführt zu einem Mindererlös von2,50 €. ❉

DI Bernd Lührmann ist Unternehmensbe-rater der Bezirksstelle Osnabrück derLandwirtschaftskammer Niedersachsen.

FRUCHTBARKEIT

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Tab. 1: Erstrebenswerte Zwischenkalbezeiten. Tab. 2: Monetäre Bewertung der Leistungsdifferenz beiverringerter Zwischenkalbezeit innerhalb von 406 Tagen.

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TIERGESUNDHEIT 29

Bei einer stark rationiertenTränke in den ersten Le-benswochen kann das na-

türliche Wachstumspotenzial derKälber nicht ausgenützt werden.Es werden daher andere Wegegesucht, um das volle Wachs-tumspotenzial von Kälbern indieser Phase auszuschöpfen.Noch dazu zeigte sich in mehre-ren Untersuchungen, dass Käl-ber, die in den ersten Wochenreichlicher versorgt werden, auchspäter höhere Leistungen erbrin-gen – man spricht hierbei vonder metabolischen Programmie-rung.

Im Lehr- und Versuchsbetrieb derLandwirtschaftlichen FachschulePyhra werden die Kälber seitmehr als einem Jahr mit demSystem der „angesäuerten Ad-li-bitum-Tränke“ versorgt. Bei die-sem System bekommen die Käl-ber in den ersten drei Wochendie Milch zur freien Aufnahme.Danach werden sie bis zu einemAlter von zehn Wochen abge-tränkt. Wichtig ist auch bei die-sem System, dass die Tränke vonden Kälbern langsam aufgenom-men wird. Nur dann kann die

Milch im Labmagen ausreichendfermentiert werden. Ad-libitum-Tränke muss von den Kälbern erlernt werden. Was bedeutet dasjedoch für den Landwirten? Jene Kälber, die ad libitum ver-sorgt werden sollen, müssen vonGeburt an Milch zur freien Auf-nahme angeboten bekommen.

Die Milch wird bei der Ad-libi-tum- Tränke leicht angesäuertund in einem Nuckeleimer mit

Deckel angeboten. Der Eimerbleibt den ganzen Tag beim Kalb.Es soll von einer Mahlzeit zurnächsten ein wenig Milch im Ei-mer sein. Die Kälber sollen nie-mals die Erfahrung machen, dassdie Tränkemenge rationiert ist.

Die Kälber nehmen nach unse-ren Beobachtungen rund 80 Pro-zent der Milch sofort nach derFütterung auf. Den Rest nehmendie Kälber untertags nach ihrem

Foto

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Fütterung von Kälbern mit „Ad-libitum-Tränke“ – geht das?

Festfutteraufnahme Kälber von Mutterkühen nehmen täglich zehn bis 15 Liter Milch ohne Probleme auf. In derFütterung von Aufzuchtkälbern wurde lange Zeit eine stark rationierte Tränke empfohlen. Man wollte so die Kälbermöglichst früh zur Festfutteraufnahme animieren.

Von Thomas Zuber

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Belieben auf. Ein einmal ratio-niert getränktes Kalb darf des-halb niemals spontan auf eineAd-libitum- Tränke umgestelltwerden. Optimal sollte diesesSystem mit Kälbern mit der Ge-burt (2. Lebenstag) gestartet wer-den.

Das System funktioniert sowohlmit Vollmilch als auch mit Milch-austauscher. Achten Sie beiMilchaustauschern in den erstenLebenswochen auf die Zu-sammensetzung! Milchaustau-scher für die ersten drei Lebens-wochen sollen mindestens 30Prozent Magermilchpulver ent-halten. Noch dazu wirkt sicheine höhere Milchaustauscher-konzentration in dieser Phasepositiv auf das Wachstum und dieVitalität der Kälber aus. Ich emp-fehle in den ersten drei Wochen160 g Milchaustauscher pro Literfertiger Tränke zu verwenden(üblich sind 125 g/Liter Tränke).

Ein möglicher Tränkeplan für die Ad-libitum-Tränkewäre folgender:

1.–3. Lebenswoche: Erste Mahlzeit – mind. 3 LiterBiestmilch ab der 2. Mahlzeitwird den Kälbern in Einzelhal-tung, Trockenmilch oder Voll-milch (angesäuert) ad libitum imNuckeleimer angeboten. Bei einer Milchaustauscher-Tränkesollte ein hochwertiger Mager-milch-MAT mit 160 g MAT/ Liter

Tränke verwendet werden (min-destens 30 % Magermilchpulver-anteil. In dieser Zeit keinen Null austauscher verwenden).

4.–6. Lebenswoche: 8 Liter/Tag aufgeteilt auf 2 Mahl-zeiten Vollmilch oder Milchaus-tauscher (Zubereitung mit 125g/Liter Tränke).

7.–8. Lebenswoche: 4 Liter/Tag aufgeteilt auf 2 Mahl-zeiten Vollmilch oder Milchaus-tauscher (Zubereitung mit 125g/Liter Tränke).

9.–10. Lebenswoche: Wenn nötig 2 Liter Tränke proTag, sonst ab der 8. Woche mitdem Absetzen beginnen (Kraft-futteraufnahme beachten).

Praktische Anwendung Ad-libitum-Tränke soll leicht an-gesäuert werden. Der optimalepH-Wert liegt nach den bisheri-gen Erfahrungen bei rund 5,7.Nicht angesäuerte Vollmilch(Süßtränke) hat einen pH-Wertvon rund 6,5. Ein zu niedrigerpH-Wert wirkt sich negativ aufdie Tränkeaufnahme aus. In un-serem Fall wird das ProduktSchaumacid Drink verwendet.Dabei handelt es sich um einSäurekombinationsprodukt.

Für die Ansäuerung auf pH 5,5sollen laut Herstellerangaben beiVollmilch 3 ml dieses Produktspro Liter Tränke zugegeben wer-

den. Da es bei dieser Auf wand- menge teilweise zum Ausflockender Milch kam, senkten wir dieAufwandmenge auf 1,5–2 ml proLiter Tränke. Dabei treten keiner-lei Probleme auf. Sinnvoll ist es,die Säure im Vorhinein 1:10 zuverdünnen (9 Teile Wasser + 1Teil Säure). Danach werden pro Liter Tränke 15–20 ml Säurever-dünnung zugegeben. Wichtig istauch, dass das Säureprodukt zu-erst in den Eimer kommt unddann die Milch rasch und vor allem nicht zu heiß zugegebenwird. Durch diese Reihenfolgevermischen sich Säure und Milchbesser. Das Ansäuern erfolgt beieiner Temperatur von rund 25–30 °C.

Das Milch-Säure-Gemisch mussmit einem Schneebesen gründ-lich durchgerührt werden. DenKälbern werden danach zu jederMahlzeit rund vier bis acht LiterTränke angeboten (Angebot ste-tig steigern). Es muss für jedesKalb ein eigener Nuckeleimervorhanden sein. Diese Vorgehens-weise hat auch gesundheitlicheVorteile, da die Verschleppungvon Krankheiten über den Spei-chel minimiert werden kann. Der Nuckel sollte idealerweisenach jedem Kalb erneuert wer-den.

Unsere Erfahrungen haben ge-zeigt, dass die aufgenommenen Tränkemengen bei einzelnen Tie-ren stark variieren können. Men-gen von vier bis acht Litern jeMahlzeit sind möglich. Die Men -ge pro Kalb muss tierindividuellangepasst werden. Zu großeRest mengen sind Verschwendungund können auch zu Fresszeitver-

schiebungen bei den Kälbernführen. Diese Verschiebungenmachen die tägliche Kontrolleder Trinklust sehr schwierig. DieKälber sollen Lust auf die frischeMilch haben. Die Tränkerestemüssen bei jeder Mahlzeit ent-fernt werden. Danach werdendie Eimer gereinigt und die fri-sche Tränke wird verabreicht.

Die Erfahrungen mit diesemTränkesystem sind bei uns amLehr- und Versuchsbetrieb sehrpositiv. Die täglichen Zunahmenliegen bei den Kälbern in den ersten drei Wochen bei rund 900 Gramm. Die Tränkeauf-nahme in den ersten drei Le-benswochen liegen bei rund zehnLitern pro Tag. Die Kälber er-scheinen sehr wüchsig und vital.Probleme mit Durchfall sind zurAusnahme geworden. Eines istjedoch klar: Hygienische Mängel in der Kälberaufzuchtkann auch dieses System nichtausmerzen.

Der Lebensabschnitt der Auf-zucht soll für jedes Kalb in einerfrisch gereinigten, desinfiziertenKälberbox starten. Abschließendkann gesagt werden, dass diesesTränkesystem sehr gut funktio-niert und sich der höhere Milch-verbrauch durch wüchsigere, vi-talere Kälbern bezahlt macht. Wer sich vor Ort ein Bild davonmachen möchte, ist am 28. 11.2013 beim Schulinfotag sowieam 27. 4. 2014 beim Tag der of-fenen Tür oder nach persönlicherVereinbarung recht herzlich inunserem Haus willkommen. ❉

Ing. Thomas Zuber ist Mitarbeiter derLandwirtschaftlichen Fachschule Pyhra.

TIERGESUNDHEIT

Ad-libitum-Tränke bis zur dritten Woche. AngenommeneTränkemenge mit drei Wochen sind 14 Liter pro Tag (wird nicht beijedem Kalb erreicht).

Fortsetzung von Seite 29

Das Kalb vom ersten Tag schützengegen Rindergrippe

50% der Atemwegserkrankungenbeim Kalb treten in den ersten 2

Lebenswochen auf. Ist die Lungeaber erst einmal geschädigt, kanndas Kalb in seiner weiteren Entwick-lung dauerhaft zurückbleiben. Ak tu -elle Untersuchungen zeigen, dass sol-che Kälber als Kuh später tragendwer den, weniger Milch geben oderfrüher die Herde verlassen. Es ist im-mer noch unmöglich, dass in diesemZeitraum ein Kalb durch eine aktiveImpfung einen eigenen Schutz gegendie Rinder grip pe-Erreger aufbaut.Aber es ist möglich, die Käl ber vomersten Schluck Kolostrum an gegendie wichtigsten Erreger der Rind er -grippe zu schüt zen. So wie das auchgegen die Durchfall-Erreger beimKalb funktioniert. Mit dem be währ -

ten Impf stoff von MSD Tier ge sund -heit, welcher beim Fressern undMast rindern erfolgreich eingesetztwird, wird die hochtragende Kuhoder Kalbin geimpft. Das Muttertierbildet Antikörper und gibt diese andas Kalb weiter. Beim ersten Ein satzdes Impfstoffs muss die Kalbin/Kuhzweimal im Abstand von 4 Wochengeimpft werden (8.und 4. Woche vorder Kalbung), bei jeder folgendenTrächtigkeit genügt eine Auf frisch -ungs impfung. Der Impfstoff vonMSD Tiergesundheit ist der einzige,welcher einen Schutz gegen Virenund M. haemolytica, das Haupt bak -terium auf. Er kann in allen Trächtig-keitsstadien eingesetzt werden undeignet sich damit auch zur Bestands-impfung.

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TIERGESUNDHEIT 31

In der Praxis wird die Bedeu -tung der subklinischen Mastitishäufig unterschätzt, obwohl sie

abhängig von Dauer und Ausmaßenorme wirtschaftliche Schädenverursachen kann. Der Milchver -lust pro Kuh und Tag kann beiZell gehalten über 200.000 bis zu1 kg betragen. Die Eutergesund -heit gerät in der frühen Laktationaufgrund von Stoffwechselverän-derungen, bedingt durch die ne-gative Energiebilanz, zusätzlichunter Druck. In diesem Zeitraumsind die Kühe besonders anfälligfür oxidativen Stress. OxidativerStress wird ausgelöst durch schäd -li che reaktive Sauerstoffverbin-dungen, sogenannte Radikale, die

während der Umsetzungspro zes -se im Futter, aber auch in einemauf Hochtouren laufenden Stoff-wechsel im Tier entstehen. Errei -chen diese reaktiven Sauerstoff-verbindungen ein Ausmaß, beidem sie vom Abwehrsystem desOrganismus, dem sogenanntenendogenen Radikalabwehrsystem,nicht mehr vollständig abgefan -gen und unschädlich gemachtwer den können, spricht man vonoxidativem Stress. Folgen könneninsbesondere Zellschädigungensein. Bei der Milchkuh steht da -her der Milchzellgehalt im Fokus.In Feldversuchen wurde der Fragenachgegangen, ob dieses endo ge -ne Radikalabwehrsystem der Kuhdurch den Zusatz geeigneter Anti-oxidantien zum Futter entlastetwerden kann. Antioxidantien sindin der Lage, reaktive Sauerstoff-

verbindungen zu binden und un-schädlich zu machen. Die Über-legung hinter diesem Ansatz war,dass durch den Zusatz dieser An -tioxidantien die Menge der reak -ti ven Sauerstoffverbindungen imFutter reduziert wird, was dannzu einer Entlastung des endoge -nen Radikalabwehrsystems führt.An dieser Versuchsstellung be tei -lig ten sich drei Milchviehbetriebein Nordhessen sowie zwei grö ße -re Milchviehanlagen in Sachsen.Die Auswertung erfolgte durchdie Hochschule Anhalt. Darüberhinaus untersuchte die Hochschu -le Bingen in Zusammenarbeit mitder Universität Bonn den Einflussvon Antioxidantien auf den oxi-dativen Status von Milchkühen. Ineinem unter wissenschaftlichenBedingungen durchgeführten Ver -such an der Wa shington State

University in den USA in Zusam -menarbeit mit der Montana StateUniversity und der Fa. LohmannAnimal Health, Cuxhaven, wurdeerforscht, inwieweit durch den Zu satz von Antioxidantien zumFutter der oxidative Status vonMilchkühen verbessert werdenkann. In den drei Milchkuhbe-trieben in Hessen war eine Auf-teilung der Herde in eine Kon -troll- und eine Versuchsgruppenicht möglich, sodass das „Off-on-off“-Versuchsdesign gewähltwurde. Alle im Betrieb verwen de -ten Futtermittel wurden auf Vita -min E untersucht, soweit nicht ausDeklarationen bekannt. Die na ti -ven Gehalte der Grassilagen über-schritten mit > 150 mg/kg TM da -bei den durchschnittlichen

Eutergesundheit: Welche Rolle spielt oxidativer Stress?

Die enorme Stoffwechselbelastung macht hochleistende Milchkühe anfällig für oxidativen Stress. WelchenEinfluss hat die Fütterung synthetischer Antioxidantien auf die Eutergesundheit der Milchkuh?

Von Frank Menn und Heiko Scholz

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Entzündliche Prozesse stehen häufig imZusammenhang mit oxidativem Stress.Loxidan® wirkt bereits im Futter der Ent-stehung toxischer Oxidationsprodukteeffektiv entgegen. Prevention first.

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Ta bellenwert von 60 mg/kg TMdeutlich. Deshalb wurde in derNachkalkulation der Ration nichtwie üblich mit Tabellenwerten ge-rechnet, sondern die tatsächlichanalysierten nativen Vitamin-E-Gehalte berücksichtigt. Wie sichherausstellte, überschritt die Vita -min-E-Versorgung der Kühe aufden drei nordhessischen Milch-viehbetrieben die Empfehlung ummehr als das Doppelte (> 2 000mg/Kuh/Tag). Durch Reduzierungder Vitamin-E-Zulagen über dasMineralfutter wurde daher die Vi -tamin-E-Versorgung an die Emp-fehlung (1000 mg/ Kuh/ Tag) an-gepasst. Gleichzeitig wurden derTMR 150 mg/kg TM einer Mi-schung aus synthetischen Antioxi-dantien (Loxidan) zugefügt, ent-sprechend 3,0 bis 3,5 g/ Kuh/ Tag.Wie erwartet ergaben sich keineeindeutigen Veränderungen bzw.Verschiebungen im Milchzell-gehalt. Dies lässt den Schluss zu,dass durch die Zulage von synthe-tischen Antioxidantien zu einerRation bei einer ausreichendenVitamin-E-Versorgung der Kühe(1 000 mg/Kuh) ein vergleich ba -rer Schutz gegen oxidativen Stresserreicht wird wie mit einer Ra -tion, welche die em pfohlene Vita -min-E-Versorgung der Kühe ummehr als das Doppelte über-schreitet.

Die beiden sächsischenMilch -viehanlagen wiesenunterschied liche Voraussetzungenfür die Versuchsdurchführung auf.In der Milchviehanlage 1(MVA 1) konnte auch nur „Off-on-off“ prak tiziert werden (Feb -ruar bis Ende Mai mit Loxidan).In der Milchviehanlage 2(MVA 2) war es möglich, Kon -troll- und Versuchsgruppe (Loxi -

dan von Fe bru ar bis Ende Juni)parallel zu füt tern. Der Vitamin-E-Gehalt der ge fütterten TMRwurde auch hier analytisch be-stimmt. Es stellte sich heraus,dass die Kühe in die sen Anlagennur marginal mit Vi ta min E ver -sorgt waren. Trotz Vitamin-E-Zulagen wurde mit 500 bis 700mg pro Kuh und Tag nicht dasempfohlene Niveau erreicht. Des -halb wurden die Antioxidantien(Loxidan) on top mit 150 mg/kgTM TMR zugelegt. Die Entwick -lung der Zellzahlen der Kühe derMVA 1 war durch eine deutlicheVermin derung während der Er-gänzung mit Loxidan gekenn-zeich net, wobei der mittlere Ge -halt an somatischen Zellen37.000 Zellen je ml betrug. NachAbsetzen von Loxidan stieg derZellgehalt auf durchschnittlich59.000 Zellen je ml an und er-reichte Ende September mitdurchschnittlich 98.000 Zellen jeml seinen Höchstwert. Die Tiereder Versuchsgruppe in der MVA 2wiesen mit durchschnitt lich224.590 Zellen je ml Milch einenum 114.830 Zellen je ml gerin ge -ren Zellgehalt gegenüber den Kü -hen der Kontrollgruppe auf. Die -ser Unterschied vergrößerte sichwährend der Phase der Verfüt-terung von Loxidan weiter zu-gunsten der Versuchsgruppe auf243.780 Zellen je ml Milch (Tab.1). Nach Absetzen von Loxidankehrte sich das Verhältnis zwi -schen beiden Gruppen um unddie Kühe der Versuchsgruppe

wiesen mit durchschnittlich458.280 Zellen je ml einen um137.810 Zellen tendenziell hö he -ren Zellgehalt als die Kontroll -grup pe auf. Der Verlauf der Zell-zahlen in den beiden Gruppender MVA 2 ist in Tab. 3 darge-stellt. Nach dem Absetzen vonLoxidan näherten sich die Zell-gehalte zwischen den beidenGrup pen wieder an.

Hochschule Bingen In diesemVersuch konnte durch die Zulageder Antioxidantien (Loxidan)kein signifikanter Effekt auf denVi ta min-E-Gehalt in Blut, Milch,Rück enfett und Leber erzieltwer den. Die Werte lagen im phy -siologischen Bereich. Dies kannauf den guten Versorgungsstatusder Kühe mit Vitamin E (1165 mgVit. E) zurückzuführen sein. Diesignifikante Verringerung der d-ROM- Werte durch den Zusatzder Antioxidantien deutet jedochauf eine Verbesserung des oxi-dativen Status der Kühe hin.

Versuch USA 60 Kühe wurdedrei Gruppen zugeordnet: Kon-trolle mit 1000 mg Vit. E pro Kuhund Tag, Kontrolle plus 150 mg/ kg TM Loxidan, und eine Gruppemit 3000 mg Vit. E pro Kuh undTag. Die erhöhte Vitamin-E-Zu la -ge resultierte in erhöhten Plas -ma-Vitamin-E-Gehalten, wäh -rend die Antioxidantien diesenEffekt nicht zeigten. Bei de Zu -sätze, Vita min E und Loxidan,konnten den oxidativen Statusder Kühe deut lich ver bessern,belegt durch eine signifikante Reduzierung der AOPP-Werte(Marker für Protein-Oxidation). Überraschender war aber, dassebenso der Energie stoffwechseldurch diese Zusätze günstig be-einflusst wurde, was sich durchsignifikant niedrigere BHB-Gehalte im Blut zeigte. Darüberhinaus wurde die Expression von27 Genen, die in Beziehung zumoxidativen Status und zum Entzündungsgeschehen derMilchkuh stehen, sowohl im Fett-gewebe als auch in der Lebergünstig beeinflusst. ❉

Frank Menn, Lohmann Animal HealthGmbH, Cuxhaven, und Dr. Heiko Scholz,Hochschule Anhalt, Bernburg.

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Tab. 2: Verlauf der Gehalte an somatischen Zellenin der Milch der Kühe in MVA 1.

Tab. 3: Verlauf der Gehalte an somatischen Zellenin der Milch in MVA 2.

Einfluss von Antioxidantien auf die Entwicklung der Zellzahl(Betriebe Nordhessen). In Rot mit Loxidan

Zeitraum Versuchsgruppe Kontrollgruppe

mit Loxidan 105.320 a ± 216.130 349.100 b ± 1.197.800

ohne Loxidan 458.280 ± 1.523.180 320.470 ± 791.460

Tab. 1: Mittlerer Zellgehalt in der Milch bei den Kühen der Ver -suchsgruppe (n = 29) und der Kontrollgruppe (n = 29) während desgesamten Unter suchungs zeit raums.

Effekt von Antioxidantien auf oxidativen Status,University of applied science, FH Bingen.

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Fünf Prozent aller Mastitidensind klinisch, das bedeutet,die Kühe zeigen typische

Entzündungssymptome am Euter(Röte, Wärme, Schwellung,Schmerz, Funktionsstörung) undhaben je nach Schweregrad einmehr oder weniger gestörtes All-gemeinbefinden. Die Milch ver-ändert ihr Aussehen, die Milch-menge ist reduziert und die Kuhzeigt eine mehr oder wenigerstarke Störung des Allgemeinbe-findens mit Fieber, Appetitlosig-keit etc. bis hin zum Festliegen.Diese Verlaufsform ist aber nurdie Spitze des Eisberges, denn 95 Prozent aller Mastitiden

äußern sich nicht mit deutlichenSymptomen. Sie verlaufen sub-klinisch und gehen „nur“ mit er-höhten Zellzahlen und reduzier-ter Milchleistung einher, wasaber ebenfalls zu wirtschaft-lichen Verlusten führt.

Kostspielige Mastitis Mastitisgilt als weltweit häufigste undkostspieligste Erkrankung in derMilchwirtschaft. In Europa sindbis zu 50 Prozent der Milchkühemindestens einmal pro Laktationinfiziert. Eine Mastitis wirkt sichnegativ auf die Milchqualität aus,da sie erhöhte Keimzahlen underhöhte somatische Zellzahlen(SCC) bewirkt. Bei Überschrei-tung des Grenzwerts von400.000 Zellen/ml Milch im Tank

sind finanzielle Einbußen oderbei längerer Dauer sogar ein Ab-lieferungsverbot für die Milchdie Folge.

Bakterien als Auslöser Daviele verschiedene Einflussfakto-ren für die Entstehung einer Euterentzündung verantwortlich

sind, wird Mastitis auch als Fak-torenerkrankung bezeichnet.Während des Melkens, aber auchim Stall, z. B. beim Liegen, kom-men die Zitzen der Kühe inten-siv in Kontakt mit möglichen In-fektionsquellen. Die Bakterien –

Die Berufskrankheit der MilchküheMastitis Mastitis ist eine Euterentzündung, also eine Reaktion der Milchdrüse auf eine bakterielle Infektion. Betroffen sind in der Milch stehende Kühe, doch zunehmend tritt sie auch bei Erstkalbinnen auf: Es trifft etwa fünfbis zehn Prozent der Kalbinnen, in Problembeständen können sogar bis zu 30 Prozent betroffen sein.

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vorrangige Auslöser der Mastitis– können beim Melken übertra-gen werden oder von den Liege-flächen stammen, denn direktnach dem Melken ist der Strich-kanal der Zitzen noch geöffnetund Bakterien können so leichteindringen. Das Euter hat jedochnormalerweise ein gut funktio-nierendes Abwehrsystem, wel-ches das Eindringen und Haftenvon Bakterien in den Strichkanalverhindern soll. Sind Zitzenhautund Strichkanal bzw. die Kera-tinschicht im Strichkanal unver-letzt und intakt, haben Erregeraus der Umwelt kein leichtesSpiel. Falls dennoch Bakteriendiese Barriere überwinden, etwaweil die Zitzenhaut durch dieMelkarbeit, die Melktechnik, dieUmwelt im Stall sowie kuhei-gene Faktoren wie z. B. ein ge-schwächtes Immunsystem ver-letzt ist, entsteht je nach Art undMenge der Erreger und des Ab-wehrverhaltens der Kuh einemilde oder schwere Mastitis. Kal-binnenmastidien treten verstärkt

auf bei steigender Herdenmilch-leistung, hohem Erstkalbealtersowie generell häufigem Vorkom-men von Mastitiden im Bestand.Gerade für Erstkalbinnen bedeu-ten Geburt, Umstallung, Fut-terumstellung, Melkstand unddas Kennenlernen der neuenHerdenmitglieder eine großeUmstellung. Die Tiere hier nichtzu überfordern, sondern ent-spannt mit ihnen zu arbeiten,trägt zur Tiergesundheit bei.

Auch Trockensteher gefähr-det Die Ursache einer Mastitisist für gewöhnlich eine bakte-rielle Infektion. Es gibt verschie-dene Erreger, die zu einer Masti-tis führen können. Bei densogenannten Umwelterregernder Mastitis leben und vermeh-ren sich die verursachenden Bak-terien außerhalb des Körpers derKuh in frischem Kot, in Gülle,Einstreu, im Boden, Futter undWasser. Die Kuh infiziert sichzwischen den Melkzeiten unddie Bakterien werden durch Ver-schmutzung der Zitzen weiter-verbreitet. Auch noch nicht abge-kalbte Kalbinnen sowie trocken-stehende Kühe sind stark infek-tionsgefährdet. Tatsächlich ent-stehen viele Infektionen mit die-sen Erregern in der Trocken steh- phase, denn durch den Melk-stopp beim Trockenstellenkommt es zu einem Milchstau imEuter, der die Verringerung derMilchproduktion erzwingt. Dasführt zu einer Konzentration derMilchinhaltsstoffe und zu derenRückresorption in den Blutkreis-lauf. Dabei laufen Vorgänge imEuter ab, die einer Entzündungentsprechen, das Euter schwilltan und wird warm. Die Gefahreiner Neuinfektion ist in dieserbesonderen Situation währendder Trockenstehphase um bis zu50 Prozent höher als währendder Laktation. Diese Neuinfek-tionen brechen dann in den ers -ten 100 Tagen der Laktation alsklinische Mastitis aus. Milchvieh-halter sollten daher bei den Tro-ckenstehern regelmäßig eine Euterkontrolle durchführen, umrechtzeitig Veränderungen be-merken zu können. Umwelterre-ger treten seit den letzten Jahrenhäufiger auf. Die wichtigsten Infektionserreger sind Strepto-coccus uberis und Escherichiacoli. Escherichia coli und anderecoliforme Keime lösen eine

hochakute, klinische Mastitis ausund produzieren dabei Giftstoffe,die für die Kuh lebensgefährlichsind.

Die kontagiösen oder auch Kuh-assoziierten Erreger dagegenkommen im Euter und auf Wun-den an den Zitzen vor und kön-nen nur selten lange außerhalbdes Körpers überleben. Die In-fektion wird normalerweise beimMelken von Kuh zu Kuh übertra-gen. Sie ist hoch ansteckend undproduziert hohe Zellzahlen. Diehäufigsten dieser kontagiösenKeime sind Bakterien der Spe-zies Staphylococcus aureus,Streptococcus dysgalactiae undStreptococcus agalactiae.

Schnelle Behandlung wichtigDie Mastitis muss schnell behan-delt werden, denn mit zuneh-mender Dauer der Infektion ver-ringert sich die Chance auf eineerfolgreiche Therapie. Insgesamtverschlechtern sich die Heilungs-aussichten bei mehr als zwei Vor-behandlungen in derselben Lak-tation, wenn die Zellzahl im

Einzelgemelk mehr als eine Mil-lion beträgt und auch je mehrEuterviertel betroffen sind. Dochwelcher Keim ist jeweils verant-wortlich für Mastitis? Für eineeffektive Therapie ist das Wissenum den verursachenden Erregerdas A und O. Zur Erregerermitt-lung ist eine Milchprobe zu zie-hen, das Ergebnis in Form einesAntibiogramms liegt nach etwadrei Tagen vor. Ist der Erreger be-kannt, wird als Standardtherapieein auf den Erreger abgestimm-tes Antibiotikum mittels Euterin-jektor direkt in das erkrankteEuterviertel gegeben. Eventuellist als sogenannte kombinierteTherapie zusätzlich eine Injek-tion in den Muskel nötig. Euter-entzündungen sind der häufigsteGrund für eine Antibiotikabe-handlung bei Milchkühen. Beiklinischen Mastitiden ist die zusätzliche Gabe von Entzün-dungshemmern (NSAIDs) rat-sam, die die Entzündung be-kämpfen und Endotoxine neu -tralisieren. Mit diesen Maßnah-men geht das Fieber zurück, dieSchmerzen werden gelindert und

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die Kuh fühlt sich wieder besser.Dabei kommt es auf eine konse-quent durchgeführte, ausrei-chend lange Behandlung an. Zu-sätzlich zur Einzeltierbehand -lung sind alle kranken Tiere vonder Herde zu separieren. Häufi-ges Ausmelken hilft, das er-krankte Euterviertel zu reinigen.

Begleitende und vorbeu-gende MaßnahmenBegleitende Maßnahmen dienenzum einen dazu, das Infektions-risiko für weitere Kühe zu sen-ken, und zum anderen der Vor-beugung wiederkehrender In - fektionen. Sie sollten auf denvorherrschenden Erreger abge-stimmt sein und betreffen z. B.die Verbesserung des Trockenste-hermanagements, Stallhygiene,Kuhkomfort, Melktechnik(Blindmelken verhindern, Kühenausreichend Zeit zwischen denMelkzeiten geben) und Melkhy-giene (Zitzenreinigung, Dippen,Zwischendesinfektion). In Be-trieben, in denen die Hygiene imTrockensteherbereich nicht opti-miert werden kann, ist auch derkombinierte Einsatz eines Tro-ckenstellers mit einem Zitzenver-siegler möglich. Denn das Infek-tionsrisiko vor allem durch Um -welterreger ist besonders hoch inZitzen, in denen der Aufbau desinternen Keratinpfropfes nur ver-zögert oder gar nicht abläuft.Begleitende Maßnahmen sindauch sinnvoll, z. B. die Boxenhy-giene. Saubere Kühe mit saube-

ren Eutern haben ein geringeresRisiko, sich mit Umwelterregernzu infizieren. Gut gepflegte undrichtig dimensionierte Liegebo-xen müssen regelmäßig mit aus-reichend trockener Einstreu ver-sehen werden. Beimengungenvon Kalk (pH > 9) führen zu ei-ner Reduktion des Keimdrucks.Saubere Laufgänge verminderndeutlich den Schmutzeintrag indie Liegeboxen. Auch das Entfer-nen der Haare am Euter, z. B.durch Scheren oder Abflammen,vereinfacht das Sauberhalten.

Ein gutes Stallklima verringertdie Vermehrungschancen für dieUmwelterreger und fördert dieFutteraufnahme und damit dieStoffwechselstabilität bei denKühen. Für alle zu ergreifendenSchritte ist der Tierarzt der ideale Ansprechpartner, denn erweiß um die richtige Therapie erkrankter Kühe sowie um dieSinnhaftigkeit der jeweiligenMaßnahmen. ❉

Dr. Heike Engels ist Fachjournalistin inDeutschland.

Durchschnittliche Kosten einer klinischen Mastitis im 1. Lak tations drittel. (Quelle: Mastitis Sprechstunde, Verlag AgroConcept 2007)

Ebene Kriterien

Einzeltier Klinische Heilung (keine klinischen Symptome mehr zu beobachten)Zytologische HeilungBakteriologische Heilung

Herde Entwicklung der TankmilchzellzahlKlinische HeilungsrateRückfallrate

Kriterien für den Heilungserfolg einer Mastitis.(Quelle: Praktischer Leitfaden Mastitis, Petra Winter, Paul Parey Verlag 2009)

Parameter Kosten

Untersuchung 15 €Medikamente 80 €Mehrarbeit (2,3 AK) 28 €8 Tage Kannenmilch (266 kg) 93 €Laktationsdelle (5 %, 373 kg) 131 €+ Bestandsergänzung 125 €Gesamt 472 €

rinderprofiWir habendie Leser

Ein effizientes Rindergrippe-management, das gezielteund konsequente Prophy-

laxe und Metaphylaxe ein-schließt, schützt den Bestand vorirreversiblen Lungenschäden, diedie Leistungsfähigkeit der Tiereimmens beeinträchtigen. Somitwird der Betrieb vor langfristi-gen finanziellen Einbußen be-wahrt. Da die Erkrankung ein-zelner Tiere schnell auf diegesamte Herde übergreifen kann,ist es von großer Bedeutung, diebereits erkrankten Tiere zu thera-pieren und die noch gesund er-scheinenden Kälber mit einemlang wirksamen Antibiotikumvorbeugend (metaphylaktisch)zu behandeln.

Strategisches Impfmanage-ment, um den Bestand vonAnfang an zu schützen Rinder-grippe ist nicht nur ein Kälber-,sondern ein Bestandsproblem.Eine frühzeitige Impfung allerimpfbarenTiere senkt den Infek-tionsdruck und erhöht denSchutz der gesamten Herdedurch einen homogeneren Immunstatus des Betriebes. Da-durch können die Behandlungs-kosten gesenkt werden, insbeson-dere während Risikoperiodenwie Absetzen, Umstallen, Trans-porten oder in der kalten Jahres-zeit. Die Frühimpfung von Käl-bern ab dem 8. Lebenstag wie

Rindergrippe –Vorbeugen mit

ImpfungenMehrere Faktoren Im Kampf gegen die Rindergrippesollte man nicht allein auf Medikamente setzen. Aufklä-rung und Unterstützung bei der Diagnostik und Früher-kennung sowie die Vorbeugung sind hierbei ebensowichtig. THOMAS WENGENROTH hat recherchiert, wie dieVorbeugung mittels Impfungen optimal angegangen wer-den kann.

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auch die Impfung hochtragenderKühe und Kalbinnen sind insbe-sondere deshalb wichtig, weil dieKälber über das Kolostrum dergeimpften Muttertiere sofortüber einen passiven Immun-schutz verfügen, bevor sie selbstdazu in der Lage sind, eine aktiveImmunisierung aufzubauen. Spä-testens zwei Wochen nach Ab-schluss der Grundimmunisierungwird eine maximale humoraleImmunantwort gegenüber demBRSV (bovines respiratorischesSyncytial-Virus), dem Parain-fluenza-3-Virus und M. haemoly-tica Serotyp A1 und A6 erreicht.

Kälber und Muttertiere imp-fen Muttertiere können übermaternale Antikörper ihre Käl-ber effektiv vor Infektionenschützen. Dies gilt auch für dieHaupterreger der enzootischenBronchopneumonie – der Käl-ber- bzw. Rindergrippe. EineImpfung der hochtragendenKühe boostert den bereits vor-handenen Immunschutz und si-chert die Übertragung von ma-ternalen Antikörpern auf ihreKälber.

Die Impfung der hochtragendenKühe ist Teil des Rundumschut-zes für den gesamten Bestand.Doch nicht alle Betriebe setzen

diese einfache Präventionsmaß-nahme auch konsequent um.

Maternale Antikörper schüt-zen Kälber Die Bedeutung derpassiven Immunität bei Kälberndurch kolostrale maternale Anti-körper wurde bei Infektionenmit BRSV gezeigt: Die passivüber das Kolostrum (Biestmilch)erworbenen maternalen Antikör-per können eine Infektion mitdem BRS-Virus und dessen Ver-mehrung zwar nicht verhindern,die maternalen Antikörper bie-ten jedoch zumindest teilweiseeinen Schutz vor der klinischenSymptomatik. So waren Häufig-keit und Schwere von BRSV-In-fektionen bei Kälbern mit mater-nalen Antikörpern geringerausgeprägt: Je mehr maternaleAntikörper im Serum der Kälbergemessen worden waren, destoweniger schwer und häufig wa-ren respiratorische Erkrankun-gen. In einer Challenge-Studiemit dem BRS-Virus wurden dreiGruppen von Kälbern miteinan-der verglichen. Eine Gruppehatte Kolostrum erhalten undwurde mit BRSV infiziert. ZweiVergleichsgruppen hatten keinKolostrum erhalten, eine wurdemit BRSV infiziert und eine wei-tere blieb als Kontrolle ohne In-fektion. Die durch die Kolos-trum-Fütterung vermitteltepassive Immunität führte dazu,dass bei diesen Kälbern dieBRSV- Infektionen weniger heftigausfielen als in der Kontroll-gruppe ohne Kolostrum-Schutz.

Das Konzept der Impfung kurzvor der Kalbung zur Stimulie-rung maternaler Immunität wirdbereits sehr erfolgreich bei derPrävention von Durchfällen beineugeborenen Kälbern einge-setzt. Für die Prävention der enzootischen Pneumonie beim

Rind durch maternale Immunitätgibt es bislang nur wenige wis-senschaftliche Untersuchungen.Die Studien zu BRSV-Infektio-nen bei Kälbern und aktuelleStudien zeigen die Bedeutung,die eine Impfung hochtragenderKühe und Kalbinnen gegen dieErreger der enzootischen Bron-chopneumonie hat.

Saisonale Impfung Die enzoo-tische Bronchopneumonie (EBP)kann zwar das ganze Jahr überauftreten, doch kommt sie saiso-nal gehäuft bei kalter Witterungvor. Und so fallen ihr jedenHerbst zahlreiche Tiere anheim.Doch dies müsste nicht sein,denn es gibt gezielte Prophylaxe-maßnahmen, in erster Instanzdie rechtzeitige Schutzimpfungaller impfbaren Tiere eines Be-standes. Vorbeugende Schutz-impfungen erhöhen gezielt dieImmunität geimpfter Tiere, hel-fen ihnen damit, die Erreger er-folgreich abzuwehren, und ver-ringern Inzidenz und Schwerevon Atemwegserkrankungen so-wie wirtschaftliche Einbußen.Doch leider existiert eine ge-wisse „Impfmüdigkeit“, die Tier-halter jedes Jahr aufs Neue be-schleicht und den Erregern derRindergrippe die Chance gibt, inden Beständen zu grassieren undsich ungehindert auszubreiten.Ist die EBP jedoch erst einmalzum Bestandsproblem avanciert,sind die Klagen vonseiten derLandwirte über hohe Aufzucht-verluste, persistierende Lungen-schädigungen, verminderte Tageszunahmen, höheres Erstkal-bealter und reduzierte Milchleis-tung heftig. Vernünftig also,rechtzeitig vorzubeugen! WeitereInformationen hierzu gibt gerneder Tierarzt. ❉Thomas Wengenroth ist Fachjournalist inDeutschland.

TIERGESUNDHEIT

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(ab dem 8. Lebenstag)

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Diese Infektionskrankheit –auch als Balkan-Grippeoder Krim-Fieber be-

kannt – kommt weltweit vor. Dabeim ersten Auftreten in Austra-lien zunächst der Erreger unbe-kannt war, wurden derartige Erkrankungen als „query (Frage,Zweifel) fever“ bezeichnet.Heute ist der Erreger bekannt.Es handelt sich um das Bakte-rium Coxiella burnetii. Dieseszeichnet sich durch zwei unter-schiedliche Formen aus: die vegetativen, stoffwechselaktiven,die sich ausschließlich in lebenden Zellen vermehren, und die stoffwechselinaktiven.Letztere werden durch die Auf -lösung der Wirtszelle in die Umgebung freigesetzt. Dort entwickeln sie sich zu einer sporenähnlichen Form, die einesehr hohe Widerstandskraft inder Umwelt hat, also sehr stabilund auch infektiös ist.

Wo kommt Q-Fieber vor? DieCoxiellen sind nahezu weltweitverbreitet. Literaturangaben zu-folge (Fischer et al., 2010,www.cvuas.de/pub/beitrag.asp)beträgt die Schätzung der Infek-tionsrate bei Rinderbeständen 30 Prozent. Angaben des ME-LUR Kiel zufolge gingen be-sonders in der letzten Zeit ver-mehrt Q-Fieber-Meldungen beiRindern ein (Übersicht 1).

In Schleswig-Holstein, Deutsch-land, wurden im Jahr 2012 741Rinder serologisch untersucht.Davon erwiesen sich 91 Tiere,also zwölf Prozent, als positiv.Dennoch gibt es in keinemBundesland flächendeckendeUntersuchungen zur Befalls-dichte mit Q-Fieber, sodass dies-bezüglich auch keine haltbarenAussagen gemacht werden kön-nen (Henning, 2013). Dr. Hen-ning, Mikrobiologe am Friedrich-Löffler-Institut Wusterhausen,hält deshalb Untersuchungenzum Infektionsstatus aller rinder-haltenden Betriebe für unbe-dingt notwendig, um anschlie-ßend einen Maßnahmenkatalogzur Eindämmung dieser Erkran-kung zu erarbeiten.

Infizierte Tiere können die Bak-terien vor allem während derGeburt mit dem Fruchtwasserund der Nachgeburt ausscheiden,darüber hinaus aber auch mitdem Kot, dem Harn und derMilch. Die Infektion des Men-schen findet in erster Linie überdie Atemwege statt, wenn erre-gerhaltiger Staub (eingetrockneteAusscheidungen infizierter Tiere)eingeatmet wird. Da der Erregersehr klein ist, kann er mit Staubund Wind durchaus mehrere Ki-lometer weit getragen werden.Außerdem können sich Men-schen auch durch direkten Erre-gerkontakt beim Geburtsvorgangoder beim Entmisten kontami-nierter Einstreu infizieren

(Schmierinfektion). Nicht zuletztist eine Infektion über Zeckenmöglich, die wiederum mit Erre-gern in Berührung kamen. EineÜbertragung von Mensch zuMensch hingegen ist sehr selten.Obwohl das erste Auftreten die-ser Krankheit schon viele Jahr-zehnte zurückliegt, ist, seitdemin den Jahren 2009 und 2010 inden Niederlanden 3000 Men-schen an Q-Fieber erkrankt sind,das Interesse bzw. die Sensibi-lität für diese Erkrankung auchbei uns deutlich größer gewor-den.

Symptome bei erkranktenTieren Infizieren sich Tiere inder späten Trächtigkeit, besiedeltsich die Plazenta mit diesem Er-reger und kann zu seuchenhaftverlaufenden Spätaborten, Früh-geburten oder der Geburt lebens-schwacher Jungtiere führen. Zu-mindest berichtet die Literaturbei Schafen und Ziegen hierüber.Auch scheint eine solche Infek-tion nicht selten mit jener mitChlamydien vergesellschaftet zusein. In jedem Fall ist eine Diffe-renzialdiagnostik, ein zeitglei-ches Untersuchen auf Chlamy-dien, notwendig. Abgesehen da -von kann die Infektion bei Rin-dern zu unspezifischen Frucht-barkeitsstörungen führen, in derRegel verläuft sie aber eher ohneklinische Symptome. Wie bereitsoben erwähnt, können jedoch infizierte Tiere vor allem beimGeburtsvorgang massenhaft, aber

auch noch einige Wochen danachErreger ausscheiden. Diesetrocknen mit den Ausscheidun-gen an und entwickeln eine spo-renähnliche Form, die in derUmwelt über mehrere Monateinfektiös bleiben kann.

Im Sommer 2012 wurden imLVZ Futterkamp der Landwirt-schaftskammer Schleswig-Hol-stein vermehrt Spätaborte in derMilchkuhherde festgestellt. Zu-dem war die allgemeine Frucht-barkeitssituation eher unbefrie-digend. Eine erste serologischeUntersuchung von sieben Kühenergab bei zweien dieser Tiere ei-nen positiven Q-Fieber-Befund.Daraufhin sollte eine serologi-sche Untersuchung der Milch aller laktierenden Kühe einenÜberblick über den Befallsgradder Herde geben. So wurden ins-gesamt 14 Tankmilch-Poolprobenzum einen im Biocheck-Labor inLeipzig, zum anderen im Landes-labor in Neumünster serologischuntersucht (Übersicht 2).

Im Labor in Leipzig wurden dieHälfte der eingeschickten Milch-proben positiv, 14 Prozent frag-lich und 36 Prozent negativ ge-testet. Im Landeslabor in Neu -münster hingegen wurden sämt-liche Proben als positiv beurteilt.Trotz dieser Unterschiede schiendas Problem Q-Fieber größer zusein als anfänglich vermutet.

Q-Fieber – Erfahrungen in einer Milchkuhherde

Q-Fieber ist eine Zoonose, d. h. eine Erkrankung, die vom Tier, und zwar überwiegend von Wiederkäuern (Schaf,Ziege, Rind), ferner aber auch von Pferd, Esel, Hund oder Katze auf den Menschen übertragen werden kann.

Von Katrin Mahlkow-Nerge

Fortsetzung auf Seite 38

Infizierte Tiere können die Bakterien vor allem während derGeburt mit dem Fruchtwasser und der Nachgeburt ausscheiden.

Die Infektion des Menschen findet überwiegend über die Atem we-ge statt, aber auch durch direkten Erregerkontakt bei der Kalbung.

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Deshalb wurden von sämtlichenKühen Blutproben serologischuntersucht (Übersicht 3). Vondiesen 196 Proben waren 114(58 %) serologisch positiv. Dadieser serologische Nachweisvon Antikörpern jedoch nichtsüber eine akute Erkrankung aus-sagt, sondern einen Hinweis aufdurchaus auch länger zurücklie-gende Infektionen gibt, erfolgteder direkte Erregernachweismittels PCR (Polymerase ChainReaction) aus Vaginaltupferpro-ben. Dabei erwiesen sich nurzwei der 186 Proben als PCR-Q-Fieber-positiv. Des Weiteren wur-den elf Staubproben aus derUm gebung der Tiere und eineFliegenprobe aus dem Kuhstallsowie eine Probe aus dem Milch-austauscher untersucht. Von denelf Staubproben erwiesen sichacht als PCR-positiv. Auch dieFliegen waren positiv. Die Coxiellen waren demnach weitverbreitet im Stall anzutreffen.

Durchgeführte MaßnahmenNeben der Meldung dieser Er-krankung an den Kreisveterinär(Q-Fieber ist in Deutschland mel-depflichtig! Dabei löst ein alleini-ger serologischer Antikörper-nachweis noch nicht die Mel de-pflicht aus, sondern erst der di-rekte Nachweis mittels PCR-Un- tersuchung) erfolgte auch eineans Gesundheitsamt. Alle Be-schäftigten wurden informiert.Eine serologische Untersuchungauf Q-Fieber wurde angeboten.Vor allem Schwangere (Gefahrder Frühgeburt), Menschen mitHerzerkrankungen und solchemit einer Immunschwäche bzw.Immundefekten sollten sich einerseits diesbezüglich umfang-reich informieren und anderer-seits von Q-Fieber betroffeneTier bestände meiden. Wird beiPatien ten eine akute Q-Fieber-In-fektion nachgewiesen – diesekann sich in grippeähnlichenSymptomen, hohem Fieber,Kopfschmerz, seltener Lungen-entzündungen äußern; die Hälfteder Coxiella-Infektionen bleibtaber klinisch unauffällig –, er-folgt eine antimikrobielle Thera-pie. Dies war bei den Beschäftig-ten in Futterkamp glücklicher -weise nicht nötig. Auch wies derpositive Antikörpernachweis beieinigen der Futterkamper-Mitar-

beiter in keinem Fall auf eineakute Q-Fieber-Erkrankung, son-dern immer auf Altinfektionenhin, die auch bereits viele Jahrezurückliegen könnten. Viele dersonst üblichen Lehrgänge undBesichtigungen von Besucher-und Schülergruppen wurden ab-gesagt. Das Gebiet um den Kuh-stall wurde abgesperrt und mitInformationstafeln wurde auf dieQ-Fieber-Erkrankung und derenRisiken für den Menschen hinge-wiesen. Sämtliche Besucher undLehrgangsteilnehmer wurden zudiesem Thema speziell aufge-klärt. Darüber hinaus wurdenbesondere hygienische Vorkeh-rungen (Arbeitsanweisungen ge-mäß den Vorgaben der Berufsge-nossenschaft) getroffen, wie:–Verschärfung der allgemeinenSauberkeit im gesamten Rinder-,v. a. im Abkalbebereich– Tragen von Mund- und Atem-schutz (FFP3-Masken) rund umdie Geburt und bei der Stallreini-gung– sofortige Beseitigung der Nach-geburt im geschlossenen Behälterund Entsorgung über TKBA– nach jeder (!) Kalbung Entmis-tung der Abkalbeboxen, dabeiEinsatz von Branntkalk – Desinfektion der Kalbeboxenmit Desintec FL-des Allround(Zweikomponentenpräparat; Be-kämpfung von Bakterien, Myco-bakterien [Tuberkulose], Viren,Pilzen und Parasitendauerstadien[Wurmeier, Coccidienoocysten,Kryptosporidienoocysten undMilbeneier])

Impfung und Behandlung In der Literatur (Fischer et al.,2010) wird berichtet, dass die re-gelmäßig durchgeführte prophy -

laktische Impfung v. a. nicht infi-zierter Tiere eine der wirkungs -vollsten Maßnahmen im Kampfgegen die Q-Fieber-Erkrankungist, auch wenn sich damit der Er-reger nicht komplett ausrottenlässt. So wurden alle Tiere, die äl-ter als drei Monate waren, zwei-mal im Abstand von drei Wochenmit dem seit letztem Herbst ver-fügbaren Impfstoff Coxevacgeimpft, mit Ausnahme der Kühein den letzten zehn Wochen vorder Kalbung. Diese Impfung be-wirkt eine aktive Immunisierunggegen Q-Fieber und soll die Erre-gerausscheidung und damit dasInfektionsrisiko reduzieren. Wiebei vielen anderen Impfungenauch, reagierten die Kühe aufdiese Impfmaßnahme mit einemLeistungsrückgang.

Da Coxiella burnetii gegenüberAntibiotika (Tetrazyklin) emp-findlich ist, wurden alle un-geimpften, trockenstehendenTiere einmal (bei Einstallung indie Transitgruppe) oder zweimal(im Abstand von zwei Tagen;wenn sie PCR-positiv oder PCR-fraglich waren) antibiotischbehandelt. Es ist bekannt, dassdiese Therapie die Erregeraus-scheidung zwar nicht zum Stillstand bringen kann, aber damit wurde die Hoffnung aufeine Reduzierung derselben ge-hegt. Da jedoch zahlreiche Tiereauf diese Behandlung mit star-kem Unwohlsein, Abzessen und nachfolgender Leistungsdepres-sion reagierten, wurde die Behandlung abgebrochen. Umden Erfolg dieser Maßnahmen zuüberprüfen, wurden nochmalsvon insgesamt 96 Kühen Vaginal-tupferproben untersucht

(Übersicht 4). Dabei zeigte sicheindeutig, dass mit zunehmenderAnzahl an geimpften Tieren derAnteil an Q-Fieber-positiven Ergebnissen drastisch zurückgingund zwölf Wochen nach Impf- beginn kein Tier mehr positivwar.

Fazit Die in Futterkamp imSommer letzten Jahres bei Kü-hen diagnostizierte Q-Fieber-Er-krankung wurde von zahlreichenUntersuchungen begleitet. Diezur Eindämmung des Q-Fiebersgetroffenen Maßnahmen wurdenmit dem Ministerium, dem Lan-deslabor, dem Kreisveterinär-und -gesundheitsamt, dem Be-standstierarzt, Experten der Tier-ärztlichen Hochschule Hannoverund dem Betriebsarzt abge-stimmt. Seit dem 20. 11. 2012(der Erregernachweis zu diesemZeitpunkt betraf eine bis dahinnicht geimpfte Kuh) wurde keinErreger ausscheidendes Tiermehr diagnostiziert. Dieser Er-folg scheint auf die Impfung so-wie die getroffenen Hygiene-maßnahmen zurückzuführensein. Durch die Q-Fieber-Erkran-kung sind dem LVZ Futterkampbislang Kosten in Höhe von60.000 Euro entstanden, davonentfallen 35.000 Euro auf denErtragsausfall durch geplante,aber aufgrund der Erkrankungabgesagte Veranstaltungen,10.000 Euro auf die Impfungenund 2.500 Euro auf Laborunter-suchungen. Da die Impfung nochweitere fünf Jahre durchgeführtwird, kommen noch 30.000 Eurohinzu. ❉

Dr. Katrin Mahlkow-Nerge ist Expertin inder Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein.

38 TIERGESUNDHEIT

Jahr Tierart

Rinder Schafe Ziegen

2008 4 162 0 0

2009 3 139 0 1

2010 2 135 0 1

2011 5 172 0 0

2012 23 241 0 0

2013 3 27 0 0

Übersicht 1: Meldungen zum Auftreten vonQ-Fieber-Erkrankungen in TierbeständenDeutsch lands und Schleswig-Holsteins (Wallner, 2013).

Untersuchungsergebnis:Antikörpernachweis

Biocheck Leipzig Neumünster

positiv 7 14

fraglich 2 0

negativ 5 0

Übersicht 2: Anteil (%) positiver, fraglicher undnegativer Milch proben.

Nachweis Serologie Blut PCR-Vaginalproben

positiv 58 1

fraglich 3 0

negativ 39 99

Übersicht 3: Serologischer Nachweis im Blutund direkter Nachweis in Vaginaltupferproben(Anteil der Proben, %).

Wochen nacherfolgterImpfung

Anzahluntersuchter

Tiere

Anteil ge-impfter Tiere anden insgesamtuntersuchten

Tieren

Anteil (%) dernegativen Tiere

0–2 17 0 79

2–4 7 0 57

4–6 15 1 60

6–8 10 1 90

8–10 10 3 100

10–12 12 6 92

12–14 10 7 100

14–16 15 11 100

Übersicht 4: Anteil (%) der negativen Tiere an dennach der Kalbung beprobten Tieren (PCR-Untersuchungen der Vaginaltupferproben).

Fortsetzung von Seite 37

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TIERGESUNDHEIT 39

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Die Entscheidung für eineAnwendung von Verbän-den, aber auch die Art der

Anbringung, die Polsterung, dieHäufigkeit des Verbandswechsels– all dies hat einen großen Ein-fluss auf die – positive – Wirkungvon Verbänden. Ist nun ein Ver-band anzulegen, z. B. weil dieKlaue eine sehr große freigelegteLederhautfläche insbesondere imSohlen- und/oder Spitzenbereichhat oder weil Medikamente (z. B.Novaderma-Paste) bzw. Wund-auflagen (z. B. MortellaHeal) fi-xiert werden müssen, gelten ei-nige Grundregeln.

Sinn und Unsinn von „Druck-verbänden“ Der sogenannte„Druckverband“ ist die traditio-nell am häufigsten genannteForm. Doch der Begriff „Druck-verband“ bedarf einiger Erläute-rungen. Bei stark blutendenWunden ist das – vorüberge-hende (!) – Anbringen einesDruckverbandes zur Stillung ei-ner Blutung notwendig. DieseVerbände sind häufig rasch mitBlut getränkt, stellen also aucheinen ausgezeichneten Nährbo-den für Keime dar und müssennach einem Tag gewechselt wer-den. Die früher häufig ange-führte Notwendigkeit, soge-nannte „Lederhautvorfälle“, also

z. B. Rusterholzsche Sohlenge-schwüre, mit einem Druckver-band zu „behandeln“, erscheintdagegen wenig sinnvoll. Die Ent-stehung eines Geschwürs, spe-ziell des Rusterholzschen Soh-lengeschwüres, hat als Ursacheeine übermäßige Belastung(Durchblutungsstörung) des „typischen Druckpunkts“ unterdem Beugeknorren des Klauen-beins. Die Entlastung durch dietherapeutisch eingesetzte Klau-enpflege und einen gegebenen-falls geklebten Klotz ist die ge-eignete Behandlung vonGeschwüren. Keinesfalls mussdiese umfangsvermehrte Leder-haut jedoch „zurückgedrückt“werden. Durch zusätzlichenDruck von außen wird vielmehrdie Lederhaut in ihrer Durchblu-tung noch mehr beeinträchtigt,die Heilung unter Umständendadurch sogar verzögert. Stehtdas Geschwür stark hervor undist die Stallumgebung geeignet,weitere Verletzungen hervorzuru-fen, dann ist ein gut sitzender,leichter Verband sinnvoll.

Verband und Klotz Des Weite-ren ist zu beachten, dass Ver-bände auf nur einer Klaue nie-mals zur Erhöhung dieser Klaueführen dürfen. In einem solchenFall wäre die erkrankte, einge-bundene Klaue größerer Druck-belastung ausgesetzt – dies ist aufjeden Fall zu vermeiden.

Es muss also ein Verband auf nureiner Klaue stets mit einem –ausreichend hohen! – Klotz aufder Partnerklaue kombiniert wer-

den, um das optimale Ergebnishinsichtlich Entlastung und

Gut gewickelt ist halb geheiltSchutzfunktion Grundsätzlich dient der Verband an der Klaue dem Schutz einer Wunde vor Verschmutzungenund Infektionen und/oder als Polsterung zur Linderung von Schmerzen.

Von Andrea Fiedler

AUSTRO

AGRAR TULLN

Halle 13

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Behandlung mit Novaderma-Paste. Behandlung mit Wundauflage(Verband für 10 Tage).

Den Rand der Binde nach innen einschlagen.

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Schutz zu gewährleisten. Ist dasKleben eines Klotzes nicht mög-lich, muss ein Verband über beideKlauen angelegt werden. Fallsmöglich, wird die „gesündere“Klaue durch stärkere Unterpolste-rung etwas erhöht, die krankeKlaue dadurch etwas entlastet.Hilfreich sind hier klauengerechtzugeschnittene Teppichreste oderGummimatten, die in den Ver-band eingearbeitet werden.

Polsterung Eine Wunde, bloßlie-gende Lederhaut usw. werdendurch eine Kompresse abgedeckt,die gegebenenfalls mit einer zurWundbehandlung geeigneten Lö-sung getränkt ist, um ein Verkle-ben mit der Wunde zu vermeiden(z. B. Zink-Lebertran-Paste, Alu-oder Zinkspray). Alternativ kanneine Wundauflage (MortellaHeal)aufgelegt werden. Bei der Be-handlung chronischer Mortellaro-scher Krankheit und/oder vonTylomen (auch bekannt als Li-max oder Zwischenklauenwulst)wird Novaderma-Paste aufgetra-gen. Die Polsterung der Klauenerfolgt am besten mit syntheti-scher Watte (z. B. Rolta-Watte,Rolta-PRO-Watte), da hier keine„Dochtwirkung“ zu erwarten ist,d. h., die Watte zieht keineFeuchtigkeit (v. a. Gülle) in denVerband hoch. Bei „einseitigen“Verbänden müssen v. a. die Hautim Fesselbereich und derZwischenklauenbereich gepols -tert werden. Die Klaue selbstwird zwar auch gepolstert, abernur so stark, dass der Verbandnicht mit dem Boden in Berüh-rung kommt. Dagegen ist die Polsterung bei Verbänden überbeide Klauen zusätzlich auch un-ter den Klauen ausreichend an-zubringen. Die Watte wird mit einer Binde befestigt. Zu diesemZweck gibt es für die herkömm-lichen Methoden mit Flava-Bin-den oder Mull- und elastischenBinden und abschließendemTeerklebeband oder Holzteer in-zwischen sehr praktischen Er-satz.

1. Bei Verwendung von klassi-schem Verbandsmaterial sind dieersten Umwicklungen eher mä-ßig anzuziehen. Hier sind Mull-binden gut geeignet, da diese beizu starkem Zug einreißen. Dieweiteren Bindenlagen sollen da-gegen durchaus in festen Lagengezogen werden, ohne dass da-

durch zu starker Druck ausgeübtwird. Um den Verband gegenFeuchtigkeit zu schützen, wirdanschließend Teerklebebanddachziegelartig über die Klauegeklebt. Wird kein extrastarkwasserabweisendes Klebebandverwendet, wird nach der voll-ständigen Abdeckung der Polste-rung mit Binden der Verband mitHolzteer abgedichtet.

2. Alternativ ist inzwischen dieVerwendung von selbsthaften-den, elastischen Kunstfaserbin-den weit verbreitet. Diese Bin-den (Kostenpunkt ca. 2–3 Euro)können mit einigen Umwicklun-gen direkt über der Polsterwatteaufgebracht werden, eine weitereAbdeckung kann entfallen. Da-bei darf aber insbesondere imRandbereich der Fessel nicht zufest angezogen werden, dennochmuss der unterpolsterte Verbandgut sitzen. In jedem Falle ist dar-auf zu achten, dass Verbandsrän-der nicht einschneiden können.

Verbandswechsel Im Regelfallwird der Verband nach spätes -tens drei (bei Novaderma-Be-handlung) bis fünf Tagen gewech-selt und ein frischer Verband an -gebracht. Im Falle starker Durch-feuchtung, starker Nachblutun-gen und/oder Verschmutzung desVerbandes muss dieser selbstver-ständlich früher gewechselt wer-den. Ein Verbandswechsel wei-tere fünf bis sechs Tage späterreicht in den meisten Fällen aus,dieser wird dann unter Berück-sichtigung des Heilungsverlaufsnach einer weiteren Woche ent-fernt. Ausschließlich bei der Ver-wendung von MortellaHeal-

Wundauflegen sollte der Verbandbis zu zehn Tage unter täglicherKontrolle liegen bleiben.

Zwischenklauenverband Mitdiesem Verband werden insbe-sondere Veränderungen imZwischenklauenspalt abgedeckt,um z. B. Tylome (Limax) oderMortellarosche Krankheit bzw.Zwischenklauenfäule zu behan-deln. Hier wird nach gründlicherReinigung (!) eine entsprechendePaste aufgetragen und mit einerKompresse abgedeckt. Die Pols -terwatte wird zunächst in denZwischenklauenspalt gelegt unddann als Unterpolsterung überden Ballen und den Fesselbe-reich geführt. Am einfachsten istdie Befestigung der Watte mitselbsthaftenden Binden, die miteiner Tour um den gepolstertenFesselbereich beginnen. Ingleichmäßigen Lagen werdennun der Zwischenklauenspaltund der Ballenbereich umwi-ckelt, die Sohlenflächen bleibenfrei. So kann die Kuh sofort wie-der in den Stall entlassen wer-den. Dies ist insbesondere beiPanaritium (Phlegmone) wichtig,denn ohne Verband werden dieansteckenden Keime verbreitet.

Dieser Verband muss bereitsnach drei bis fünf Tagen abge-nommen bzw. gewechselt wer-den, da er sehr rasch mit Güllevollläuft. Meist reicht eine ein-malige Behandlung aus, um dasProblem zu beheben. Bei Panari-tium (Phlegmone) können Folge-verbände bereits nach ein biszwei Tagen nötig sein, hier sindweitere Verbandsbehandlungensinnvoll.

Einseitiger Verband Dieser Verband muss mit einem ausrei-chend hohen Klotz auf der Part-nerklaue kombiniert werden (s. o.). Begonnen wird mit derbeschriebenen Kompresse aufder entsprechend umschnittenen Läsion. Anschließend wird diesynthetische Watte vom Fesselbe-reich ausgehend über den Ballender zu verbindenden Klaue ge-legt. Die Sohlenfläche wird Rich-tung Spitze mit Watte bedeckt,die Watte läuft vorne wiederhoch und wird einmal im Fessel-bereich umwickelt. Nun wird derZwischenklauenspalt gepolstert,die Watte wird zwei- bis dreimaldurch den Zwischenklauenspaltgezogen, der Hornschuh dannumwickelt und abschließend derFesselbereich gut gepolstert.

1. Klassisches Verbandsmaterial:Anschließend wird von der Fes-selbeuge ausgehend zunächst ein„Zügel“ einer elastischen Bindevom Landwirt nach oben gehal-ten bzw. am Klauenstand befes-tigt. Dann wird die Binde auf derWatte durch den Zwischenklau-enspalt nach vorne gezogen undzwei Umwicklungen des Fessel-beugebereiches werden oberhalbund unterhalb des Haltezügelsdurchgeführt. Anschließend wirddie Watte durch sich überlap-pende Lagen mit der Binde fi-xiert, wobei die ersten Tourenzunächst nur leicht angezogenwerden; die folgenden, fester ge-wickelten Lagen geben dem Ver-band den nötigen Halt. DieBinde wird auch um den gepols -terten Hornschuh gewickelt,kehrt aber immer wieder in dieFesselbeuge oberhalb des Halte-

TIERGESUNDHEIT

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Völlig verschmutzter Verbandnach zehn Tagen.

Wattewicklung beimZwischenklauenverband.

Umwickeln mit selbst-haftenden Kunststoffbinden.

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zügels zurück, womit der Ver-band sozusagen „aufghängt“wird. Ein bis zwei Binden rei-chen meist aus, das Ende wirdmit dem Haltezügel verknotet.Nun wird im Fesselbereich eineUmwicklung mit dem gewähltenKlebeband angelegt (bei Teer-band sehr wichtig, da dieses nurauf sich selbst haftet). Anschlie-ßend werden sich um die Klauewindende, sich überlappendeStreifen geklebt, die immer wie-der im Fesselbereich enden. Diedarunter liegende Polsterungmuss vollständig bedeckt sein.Am oberen Rand des Verbandes(im Fesselbereich) wird das Kle-beband etwas über den Polster-rand hinaus gewickelt und an-schließend nach innenumgeklappt, um ein Einschnürenzu vermeiden und ein Eindrin-gen von Feuchtigkeit und Güllezu vermeiden.

2. Durch die Verwendung vonselbsthaftenden Binden wird dieUmwicklung deutlich einfacher.Es wird mit einer zirkulärenWicklung im Fesselbereich überdie Polsterung begonnen unddann die Klaue bis zur vollstän-digen Abdeckung der Watte ein-gebunden. Das Ende der Binde(oft reicht eine halbe oder drei-viertel Rolle aus) sollte seitlichliegen, das Ende wird oben inden Verbandrand eingeschlagen.

Gegebenenfalls kann eine einma-lige Klebebandtour das Ver- bands ende fixieren. Der obereRand des Verbandes wird nachinnen eingeschlagen.

Verband über beide KlauenDieser Verband empfiehlt sich alsPolsterverband, insbesonderewenn beide Klauen Veränderun-gen aufweisen. Hier kann dieWatte nach der Auflage einerentsprechenden Kompresse aufetwaige Läsionen zuerst in denZwischenklauenspalt gelegt wer-den. Nun wird Rolta-Wattemehrfach in Achtertouren durchden Zwischenklauenspalt undum den Fesselbereich gewickelt,die Hornschuhe werden einzelnmit sich überlappenden Lagengut gepolstert.

1. Klassisches Verbandsmaterial:Anschließend wird von der Fes-selbeuge ausgehend durch dengepolsterten Zwischenklauen-spalt zunächst ein „Zügel“ einerelastischen Binde vom Landwirtnach oben gehalten bzw. amKlauenstand befestigt. Dannwird die Binde auf der Wattedurch den Zwischenklauenspaltnach vorne gezogen und zweiUmwicklungen des Fesselbeuge-bereiches werden oberhalb undunterhalb des Haltezügels durch-geführt. Anschließend wird dieWatte mit zwei bis vier Binden

in Achtertouren, die immer wie-der auch oberhalb des Haltebü-gels gezogen werden, befestigt.Im Zwischenklauenspalt werdendie ersten Touren zunächst lockerangezogen, die weiteren Tourengeben dem Verband dann durchetwas festeren Zug den nötigenHalt. Dabei können auf die Soh-lenform zugeschnittene Teppich-reste oder Gummimatten, aberauch zwei nebeneinander lie-gende Mullbinden zur gepolster-ten Erhöhung unter die Sohleder „gesünderen“ Klauen einge-arbeitet werden. Zur Richtungs-änderung der Wicklung muss dieBinde einmal um sich selbst ge-dreht werden. Dies verhindertein anschließendes Abrutschender ersten Lagen in die andereRichtung. Der Verbandsabschlusserfolgt wie beim einseitigen Ver-band (s. o.), die Abdeckung desZwischenklauenspalts mit Klebe-band ist sorgfältig durchzuführen(die beiden Klauen werden nichtzusammen umwickelt).

2. Auch hier erleichtern selbst-haftende Binden das Anlegen ei-nes Verbandes sehr. DerartigeVerbände über zwei Klauen wer-den insbesondere bei Tieren imLaufstall rasch abgerieben. Ent-weder wird der Verband täglichkontrolliert und nötigenfalls um-gehend erneuert oder das Tierwird vorübergehend auf wei-

chem Untergrund und engemRaum (Krankenbox o. Ä.) aufgestallt.

Zusätzliche PolsterungWirdeine zusätzliche Polsterung ge-wünscht, kann Sackleinen inForm von Kartoffelsäcken oderauch als Meterware über demVerband befestigt werden. Dafüreignet sich ein Zuschnitt oder einZusammenlegen des Sackleinensin Dreiecksform. Eine Spitze desDreiecks wird etwa in Höhe derAfterklauen aufgelegt, dasDreieckstuch unten über dieKlauen geschlagen und die bei-den Schenkel werden nacheinan-der von vorne ausgehend um dieGliedmaße gelegt. Befestigt wirddas Sackleinen mit straffen Kle-bebandtouren oberhalb undunterhalb der Afterklauen.Sehr gut zur Polsterung und zumvorübergehenden Schutz gegen„Durchlaufen“ eignen sich auchausrangierte Hosenbeine (am bes ten Jeansstoff). Die abge-trennten Hosenbeine werdenüber die verbundenen Klauenund bis über die Afterklauen ge-zogen. Der unten überstehendeAnteil wird über die Sohlenflä-che der Klauen nach hinten ge-schlagen. Dadurch entstehen dreiLagen widerstandsfähigen Stof-fes. Die Befestigung erfolgtwiederum durch straffe Klebe-bandtouren oberhalb und unter-halb der Afterklauen.

Fazit Korrekt angebrachte Ver-bände unterstützen die Heilung.Sie dürfen keinesfalls feucht odervon Gülle durchtränkt werdenund müssen deshalb innerhalbkurzer Zeit wieder entfernt wer-den. Andernfalls sollte auf denVerband verzichtet werden – einfeuchter, verschmutzter, ein-schnürender Verband ist stets dieschlechteste Wahl. Gut sitzende,trockene Verbände dagegen kön-nen dagegen ihre Schutzfunktiongut erfüllen. ❉

Dr. Andrea Fiedler ist Tierärztin inMünchen.

Verbände können gefährlich einschneiden. Einseitiger Verband mit Klotz.

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Einen Überblick über wich-tige Liegeboxenmaße ausverschiedenen Veröffentli-

chungen gibt die Tabelle 1, wobeiinsbesondere die Variation vonBoxenmaßen bei verschiedenenLebendmassen bzw. Laktations-stadien interessant ist. Zuschmale bzw. zu kurze Liegebo-xen führen zu einer Verringerungder Liegezeiten, zu Problemenbeim Aufsteh- und Abliegevor-gang sowie bei der Liegepositionund beeinträchtigen so insgesamtdie Akzeptanz der Liegeboxen.Geringere Liegezeiten habeneine höhere Belastung der

Klauen und Gliedmaßen zurFolge und können damit dieLahmheitsrate im Betrieb stei-gern. Tucker et al. (2004) unter-suchten den Einfluss der Boxen-breite auf das Verhalten vonMilchkühen. Die Kühe lagen in126 cm breiten Boxen über dieDauer von 24 Stunden 42 Minu-ten länger als in 106 cm breitenLiegeboxen. Das Stehen mit denVorderbeinen in der Box redu-zierte sich von 85 Minuten je 24Stunden (106 cm Breite) auf 58Minuten je 24 Stunden (126 cmBreite). Zusätzlich wurde festge-stellt, dass die Kühe in den brei-ten Boxen länger mit allen vierBeinen standen als in den schma-len Boxen. Da der Untergrundder Boxen in der Regel weicherund trockener als der Laufgang

ist und die Klauen damit wenigermit Kot und Harn in Berührungkommen, resultieren daraus er-hebliche Vorteile. Außerdem ver-bessert sich die Wiederkäuakti-vität durch längere Liegezeiten.Als negativen Effekt zu breiterLiegeboxen muss die mehr alsdoppelt so große Wahrscheinlich-keit der Verunreinigung mit Kotgewertet werden.

Forderungen des Tierschut-zes nach deutlich breiteren undlängeren Liegeboxen führen übereinen erhöhten Kot- und Harn-anfall innerhalb der Box sowiedaraus resultierend eine größereVerschmutzung der Kühe zu ar-beitswirtschaftlichen und hygienischen Nachteilen. Nichtzu unterschätzen ist dabei der

Zusammenhang zwischen derEuterverschmutzung und derMilchhygiene. So ermittelteWillen (2004), dass mit zuneh-mender Boxengröße der Anteilan Kühen mit Euterverschmut-zungen ansteigt. Außerdemstellte er fest, dass in Betriebenmit Komfortmatratzen und har-ten Gummimatten die Verschmut-zungen an Euter und Unter-bauch höher waren als in Betrie -ben mit eingestreuten Betonflä-chen (Tabelle 2). Zwischen derTiersauberkeit und dem Auftre-ten von Mastitis gibt es direkteZusammenhänge. Das niedrigsteNiveau klinischer Mastitidenwurde in Herden mit sehr saube-ren Kühen und Liegeboxen er-mittelt (Ward et al., 2002). Sau-bere, trockene Einstreu begrenzt

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Das Wohlbefinden und die Tiergesundheit der Kühe gewinnen in der Milchviehhaltung zunehmend an Bedeu-tung. Großen Einfluss haben die Liegeboxengestaltung und -pflege.

Von N. Kanswohl, M. Schlegel,S. Dettmann, P. Sanftleben,D. Tobi, H. Haufe

Die Beschaffenheit und Pflege der Liegeboxen habenentscheidenden Einfluss auf die Tiersauberkeit.

Das kontinuierliche Reinigen der Laufgänge vermindert den Eintrag von Kot in die Liegebox.

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das Wachstum pathogenerKeime. Stroh hat – wenn es tro-cken ist – ein sehr hohes Wasser-bindevermögen, das über demvon Sägespänen liegt. Es kannnormalerweise das Drei- bis Vier-fache der eigenen Masse anFeuchtigkeit aufnehmen. Weizen-und Roggenstroh kann dabeimehr Wasser binden als Ger s tenstroh. Sehr wichtig ist es,dass das Stroh trocken gepresstund trocken gelagert wird, umeine ausreichend hohe Qualitätsicherzustellen. Die Witterung imSommer 2011 mit den starkenRegenfällen hatte einen sehr ne-gativen Einfluss auf die Stroh-qualität. Das feuchte Stroh hatein verringertes Wasserbindever-mögen und damit steigt die not-wendige Einstreumenge deutlich

an, was wiederum die Kostenbzw. den Arbeitszeitaufwand fürEinstreuen und Entmisten er-höht. Die Euter verschmutzenstärker, der Reinigungsaufwandim Melkstand und die Häufigkeitdes Auftretens von Euterentzün-dungen steigen. Die Gefahr desSchimmelpilzbefalls des Strohsund damit einer möglichen Ge-sundheitsbelastung für Menschund Tier nimmt zu. Nicht zu ver-nachlässigen sind auch die höhe-ren Schadgaskonzentrationen imStall und damit auch die höherenEmissionen in die Umwelt. EineLagerung des Strohs unter Dachgewinnt deshalb zunehmend anBedeutung. Hier hat die Einlage-rung von Großpacken gegenüberRundballen aus Gründen derPlatzeinsparung Vorteile, da die

Stapelraumverluste geringer sind.Bei der Lagerung im Freien solltedas Stroh aber auf jeden Fall miteiner Folienabdeckung vor Witte-rungseinflüssen geschützt wer-den. Damit die Herbststürme dasStroh nicht wieder abdecken,sind die Folien zum Beispiel mitangehängten Reifen zu befesti-gen. Stroh sollte auf keinen Fallin Senken (Überschwemmungs-gefahr im Frühjahr) bzw. generellnicht auf wasserdurchlässigemBoden gelagert werden, da imStroh das Wasser nach obensteigt und es damit deutlich anWert verliert. Im Rahmen einesForschungsprojekts der Landes-forschungsanstalt für Landwirt-schaft und Fischerei Mecklen-

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burg-Vorpom mern und der Uni-versität Ros tock wurde über Bo-nituren des Verschmutzungsgradsan Seite und Rücken der Kühedie Eignung von Hoch- bzw. Tief-boxen für Milchkühe verglichen.Die Bonituren wurden nach ei-nem festgelegten Schlüssel an al-len Tieren einer Gruppe aufHoch- bzw. Tiefboxen zeitgleichdurchgeführt. Der Verschmut-zungsgrad der Kühe wird in Ta-belle 3 dokumentiert.

Kühe, die auf Hochboxen ge-halten wurden, verschmutzteninsbesondere an den Körpersei-ten sehr viel stärker als Kühe ineingestreuten Tiefboxen. ZumZeitpunkt der Untersuchungwurden die Hochboxen leichtmit gehäckseltem Stroh einge-streut. In den Abteilen befandensich mechanische Bürsten zurKörperpflege. Neben Boniturendes Verschmutzungsgrades derKühe wurde eine Bewertung derSprunggelenke (Tarsus) in Ab-hängigkeit von der Haltungdurchgeführt (Tabelle 4). Die Ge-fahr von Verletzungen am Tarsal-gelenk nimmt bei der Haltungauf Hochboxen mit Gummimat-ten bzw. -matratzen stark zu. Diehöhere Zahl an Kühen, die be-reits wunde Stellen oder sogarBeulen aufweisen, stimmt dabeibesonders bedenklich. Eine völ-lige Reduzierung von Verände-rungen am Sprunggelenk istallerdings auch in Tiefboxennicht möglich.

Fazit Tiefboxen weisen hinsicht-lich Liegedauer, Tiersauberkeitund Sprunggelenksverletzungenunter vergleichbaren Rahmenbe-dingungen in der Regel Vorteilegegenüber Hochboxen auf. Vor-aussetzung sind die Sicherunghoher Einstreuqualitäten und dietägliche Pflege der Liegeboxen.Angepasste Boxenmaße sowiesaubere Laufgänge reduzierenden Eintrag von Kot und Harn indie Liegebox und können zu ei-ner Erhöhung des Wohlbefindensder Kühe und damit ihrer Leis-tungsbereitschaft und Gesund-heit beitragen. ❉

Prof. Norbert Kanswohl, Dr. Mathias Schlegel, Sebastian Dettmann, UniversitätRostock/Landesforschungsanstalt für Land- wirtschaft und Fischerei MV; Dr. PeterSanftleben, Landes for schungs anstalt fürLandwirtschaft und Fischerei MV; DI agr.Doreen Tobi, Dr. Ing. agr. Helge Haufe

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Tabelle 1: Empfohlene Liegeboxenabmessungen aus Deutschland(Brade 2001; Kalayci 2000; Hulsen 2004) und den USA (Cooke undNordlund 2004).

Tabelle 3: Anteil seitlich bzw. auf dem Rücken verschmutzter Kühe(%) in Abhängigkeit von der Haltung auf Hoch- oder Tiefboxen.

Tabelle 4: Anzahl an Kühen mit Sprunggelenksverletzungen ineiner Kuhgruppe auf Hoch- bzw. Tiefboxen sowie mittlere Benotungder Schwere der Verletzungen.

Tabelle 2: Anteil an Kühen (%) mit mindestens mittelgradigenVerschmutzungen an Euter und Unterbauch in Abhängigkeit vonder Liegeboxgestaltung (nach Willen 2004).

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Der Rotary-Abreast ist einAußenmelker-Melkkarus-sell. Dies bedeutet, dass

die Kühe die Plattform vorwärtsbetreten. Der Melker steht wäh-rend des Melkvorgangs außer-halb des Karussells. Daraus erge-ben sich zahlreiche Vorteile fürdie praktische Melkarbeit – vorallem hinsichtlich Ergonomie, Ar-beitsplatzgestaltung und Komfortfür Mensch und Tier. Kurze undkompakte Melkzeuge, ergono-misch platzierte Bedienterminalsund geringe Wegstrecken reduzie-ren die Arbeitsbelastung für denMelker. Optional steht ein stufen-los verstellbarer Doppel-Hubbo-den zur Verfügung. Damit kanndie Arbeitshöhe für zwei Melkerindividuell angepasst werden.

Stabile RahmenkonstruktionDie Rotary-Abreast-Rahmenkon-struktion besteht aus komplettverzinkten Bauteilen, die erst beider Montage vor Ort verschraubtwerden. Schweißarbeiten sindnicht notwendig. Das Konstruk-tionsprinzip sorgt für Langlebig-keit und hohe Stabilität. Da beimRotary-Abreast die Kühe einzeln

die Plattform betreten, ergibtsich ein sehr fließender und ruhi-ger Melkablauf. Für die Ausstat-tung stehen verschiedenste technologische Systeme zur Ver-fügung. Zur Standardausstattunggehören eine Hochfrequenzsti-mulation und eine milchflussge -steuerte Pulsation vom Typ Vario-puls. Bei dieser Stimulationwerden hochfrequent taktie-rende Reize an das Euter abgege-ben, ohne dass bereits abgemol-ken wird. Dadurch kann dieRoutinearbeitszeit nochmals ummehr als eine Minute pro Kuhund Melkzeit gesenkt werden.„Unsere Erfahrungen zeigen,dass mit dem Rotary-Abreast-Melkkarussell mehr als 360Kühe je Stunde gemolken wer-den. Die Routinearbeitszeit be-läuft sich auf knapp 30 Sekun-den und bezieht sich vor allemauf die visuelle Kontrolle unddas Anmelken“, urteilt LotharWeber, Produktmanager beiLemmer-Fullwood. ❉

DeLaval Opti fee -ding x intelligenteSysteme

Eine häufigere Futtervorlage sorgtfür höhere Futteraufnahme so wie

bessere Milchleistung und Tierge -sund heit. Das Optifeeding-Systemmischt Grundfutter in einem statio -nären Futter mischer und belädt voll-automatisch einen Grundfutter ver -teilwagen – den RA135. Dieser wirdmit starken Drehstrommotoren ange-trieben und do siert die fertige Futter-mischung auf den Futter tisch. Erkann bis zu 48 Futterfahrten pro Tagmachen und mit dem Futterschieberwird das Fut ter gleichzeitig zu denKühen herangeschoben. Das spartenorm an Arbeit und sorgt für einensauberen Futtertisch. Für kleinereund mittlere Be triebe besteht dieMög lichkeit, den Futter wa gen direktmit einem Befülltisch (Vorrats behäl -ter mit Kratzboden und Dosierwal -ze) zu befüllen. Mit den elektrischangetriebenen Futter misch wa gen (in-klusive Waage) können exakteMisch ra tio nen erstellt werden. DeLa-val bie tet sowohl verti kale als auchhori zon tale Mischer an, welche imei genen Werk gefertigt werden undextrem robust sind. Weiters werdenauch Kraftfutter und Mineral futterautomatisch zudosiert. So könnengruppen individuelle Mischrationenerstellt und mit dem RA135 zu ge -teilt werden. Aufgrund niedriger An -schlusswerte der Motoren ist derStromverbrauch gering.INFORMATION: DeLaval GesmbH, Tel.: 06225/31 26-0, [email protected], www.delaval.at

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Neueste Ladewagentechnik als„Kombinie rer“: Um den un ter -

schiedlichen Einsatz bedin gun gen desLadewagens und den individuellenKun den anforderungen optimal ge -recht zu werden, bietet Pöttingernun auch die Europrofis 4510, 5010und 5510 als Kombiwagen an. Nochleistungsfähiger, mehrzwecktauglichund mit 39 mm Kurzschnitt aus ge -stattet, geht der komplett überar bei -

tete Ladewagen an den Start. Erfolg- reich gelingt es Pöttinger dabei, Be -währ tes (wie die eigens entwickelteund patentierte „Easy Move“-Messer-balken-Ausschwenkung) mit Neuem(wie dem patentierten „Twinblade“-Dop pel messer mit Einzelmesser -sicherung) zu ver bin den. Dem Ent -wick lungsteam ist es gelungen, diebe währte Leichtzügigkeit des Vor -gän gers weiter zu entwickeln, unddamit kann der Europrofi mit Trakto-ren von 130 bis 220 PS betriebenwer den. Geblieben ist die bewährte6-reihige Pendel-Pick-up mit beidsei-tiger Kurvenbahnsteuerung, um best-mögliche Bodenanpassung zu ge -währ leisten und damit sauberesFutter zu fördern. Der Erfolg sprichtfür sich: Pöttinger-Ladewagen sindheute weltweit die Nummer 1.INFORMATION: www.poettinger.at

Cow dextro und Ri so rsa x für dasTierwohl

Cow dextro istein Produkt aus

reinem Pro py len inbester Qua lität, oh -ne Zu mi schung vonGly ce rin, versehenmit Dextrose, damitdie Kü he es beson -ders gerne fressen.Es hat ein Qualitäts- siegel und ist auchfür Biobetriebe geeignet. Cow dex troverringert die Konditionsverluste derKühe in den ersten vier Monaten vorder Lakta tion. Durch eine höhe reFutter auf nah me und eine bessereEnergie ver sor gung ist die Kuh in denwich tigs ten drei Monaten der Lakta-tion fit ter. Die Kuh ist vitaler undhat we niger Störungen im Darm. 200 ml pro Tag genügen. Risorsa istein Zwei komponenten-Produkt fürBe triebe mit zu hoher Zellzahl.Durch das Einsetzen von Risorsa easy, strong oder barrier ist man inder Lage, die Zell zahlen in kurzerZeit zu verringern. Durch die Verbin-dung des Aktivators und der Base,die vor jedem Melkgang imDippbecher oder in der Sprühflaschezu gleichen Teilen ge mischt werden,entsteht die Wirkung. Dieser Wirk-stoff sorgt für eine Verminderung derErreger Sta phy lokokken, Streptokok-ken und Coli-Bak te rien. Risorsapflegt durch die Substanzen Glycerinund Melkfett. INFORMATION: Agri service jeuken bv, Tel.: 0031/48143/36 61,0031/653/19 58 04, Fax: 0031/48143/20 75, www.agriservicejeuken.nl

FIRMEN BERICHTEN

Hallenbau Baumhauer ist ihr Spe-zialist für Lagerhallen, Einstell -

hal len, Reithallen und Sonder kons -

truk tionen jeder Art. Selbstverständ-lich werden auch Stallgebäude vonuns errichtet. Wir garantieren Wald -viertler Qualitätsarbeit zu günstigenPreisen. 40 Jahre Erfahrung im Hal -len bau sind der Garant für unsereKompetenz in der Branche. Kon tak -tieren Sie uns, es zahlt sich aus! INFORMAtION: Ing. Fritz Baumhauer: 02913/272-11,Ing. Thomas Baumhauer: 02913/[email protected]

Das bayerische Unterneh-men produziert mit über300 Mitarbeitern an drei

Produktionsstandorten 1.650Einheiten Fütterungstechnik proJahr. Der Umsatz betrug 2012über 50 Millionen Euro bei ei-nem Exportanteil von zirka 50Prozent. Zum umfassenden Leis-tungsspektrum zählen vor allemVertikal-Futtermischwagen alsAnhänger und Selbstfahrer, Sila-

geentnahme- und -verteilgeräte(als Dreipunktgeräte, gezogeneoder selbstfahrende Varianten)sowie stationäre Misch- und Do-sieranlagen für die Rinderfütte-rung und Biogasanlagen. DieFlixbox-Kälberiglus und dieHappyCow-Kuhputzmaschine er-gänzen das Angebot. „Unsere Vi-

sion ist es, den Absatz jährlichum zehn Prozent zu steigern undunter den drei führenden Anbie-tern in allen relevanten Märktender Welt zu sein“, so Geschäfts-führer Georg Mayer. Die Trailed-Line Compact Futtermischwagenmit einer Mischschnecke sind imBereich von 7 bis 14 m3 für denEinsatz auf kleineren und mittle-ren Betrieben bestens geeignet.Dazu zählen u. a. die beiden „T-Modelle“ Compact 8-T undCompact 10-T, die sich durcheine besonders niedrige Bauhöhevon 2,38 m bzw. 2,50 m aus-zeichnen. Ende September 2014läuft in der Leistungskategorievon 56 bis 130 kW die Über-gangsfrist für das Inverkehrbrin-gen von mobilen Maschinen mitAbgasstufe IIIA aus. Auch dieKunden von Siloking mit kleinenund mittleren Modellen der Silo-king SelfLine von 12 bis 20 m³sind von dieser Regelung betrof-fen. „Wir haben frühzeitig rea-giert und den Siloking SelfLineSCR mit Common-Rail-Motorund SCR-Technik entwickelt“, soder Leiter der Abteilung Pro-duktmanagement, Ulrich Hufna-gel. ❉

Siloking feiert undbringt Innovationen

Firmenjubiläum Die Mayer MaschinenbaugesellschaftmbH – vor allem unter der Produktmarke Siloking be-kannt – hat sich in den letzten 30 Jahren zum Innova-tionsführer für Fütterungstechnik entwickelt. Anlasszum Feiern und zur Präsentation von Neuheiten.

Internet-Tipp:www.siloking.de

Baumhauer x der Hallenspezialist

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Rinder-Pediküre x mit Schneid!

Notwendigkeit und Wichtigkeit der funktionel-len Klauenpflege sind Ihnen bestens be -

kannt. Die Firma alcope, aktueller Testsieger im„Elite“-Klauenscheibentest, bietet Scheiben fürEinsteiger, semiprofessionelle und professionelleAnwender an. Diese Klauenpflegescheiben sinddas Ergebnis einer langjährigen Entwicklungs ar -beit und bestechen durch optimierte Schnitt leis -tung, hohe Lebensdauer und leichte Anwend bar -keit mit handelsüblichen Winkelschleifern. TestenSie den Testsieger! Produkte und Preise bei unse-rem Vertriebspartner KP Tools. INFORMATION: www.klauenpflege.biz

Aminotrace x dieinnovative Entwicklung

Eisen, Kupfer, Mangan Selen, Ko balt und Jodsind essenzielle, das heißt lebensnotwendige

Nähr stof fe, die in keiner vollwertigen Er nährungfehlen sollten. Diese Spurenelemente wirken imStoffwechsel, im Immun sys tem, in der Entwick -lung und der Regeneration verschiedener Ge we -be. Ihre Ergänzung über das Futter ist daher be -son ders wichtig. Amino trace, die von Schaumannin Zusam men arbeit mit der Technischen Uni ver si -tät Clausthal entwickelten organisch gebundenenSpurenelemente, sind Hochleistungsprodukte. Siezeich nen sich durch beste Lös lich keit, optimaleKonzentrationen an Spurenelementen sowie eineaußer ge wöhnliche biologische Verfüg bar keit aus.Die hochwirksamen Kup fer-, Zink-, Mangan- undEisenbisglycin-Chelat-Hydrate sind im Verdau-ungs trakt vor Wechselwirkungen mit an derenSpu renelementen geschützt. Mit Aminotrace wer-den die Tiere bedarfsgerecht mit Spuren elemen -ten versorgt. Damit wird eine aus bi lan zierteVersorgung garantiert und gesicherte Leistungenin der Milchvieh-Fütterung werden ermöglicht.INFORMATION: www.schaumann.at

Der neue Standard xfür automatischesMelken

Lemmer-Fullwood als weltweit tätiges Unter -nehmen im Bereich der Melk-, Kühl- und

Computertechnik hat die Einführung von auto -ma tischen Melksystemen von Beginn an begleitetund verfügt seitdem über weit reichende Erfah -run gen, die alle in die Entwicklung der neuestenMerlin-Generation eingeflossen sind. Das auto -ma tische Melkverfahren Merlin hat sich in derPraxis bestens bewährt. Die neueste Generation

mit dem Merlin im Modelljahrgang 2014 kom bi -niert in einzigartiger Weise ein effizientes und zu-gleich schonendes Melken. Die Melkstation istkomplett aus Edelstahl gefertigt. Alle Komponen-ten, die nicht direkt an der Melkeinheit benötigtwerden, sind gut geschützt im Technikgehäuseuntergebracht. Beim Melkprozess stehen dieErzeugung von Qualitätsmilch und die Sicherungder Eutergesundheit im Vordergrund. Vor undnach dem Melken wird jedes Euter automatischund gründlich gereinigt. Auf beiden Displays amMerlin werden die wichtigsten Daten der Kuh,die gerade gemolken wird, angezeigt. Alle Datenwerden an den EDV-Arbeitsplatz im Büroübertragen. Präzisions-Ansetzen: Die An setz me -cha nik des Merlin ist noch schneller und folgtden Tierbewegungen zielgenau. Die automatischeMilch separiereinrichtung wird vom Manage ment -sys tem angesteuert und ermöglicht somit das Ab-zweigen von Kolostralmilch oder Milch, die nichtdem Milchkühltank zugeführt werden soll. DerMerlin arbeitet nach dem bewährten Prinzip derEinzelbox. Interessierte Landwirte finden ein Pra-xis-Video „Melkroboter Merlin 2013“ auf demLemmer-Fullwood-YouTube-Kanal: http://www. youtube. com/ watch? v=uK5lhuz 9iRQINFORMATION: [email protected],www.lemmer-fullwood.info

Auer Kräne x schnell,stark und wendig

Wer in eine Krananlage investiert, wird über -rascht sein, wie vielseitig und perfekt Auer

Kräne sind: Für jedes Gebäude und für jede An -forderung wird die optimale und passende Kran -anlage zusammengestellt, damit Heu, Stroh, Si la -g e, Hackschnitzel, Holz usw. schnell transportiert,optimal gelagert und entnommen werden kön -nen. 1000-fach bewährte Kraftpakete laufen imIn land und Ausland und stehen für überlegeneLeis tung und Verlässlichkeit. Auer Kräne sindauch echte Österreicher, denn nicht nur der Zu -sammenbau, auch die Fertigung erfolgt in Öster -

reich. Kräne mit einem Bruttohubgewicht von3–10 Metertonnen und Armlängen bis 14 Meterstehen zur Auswahl. Auer-Kunden versichern:„Die Krananlage war eine der sinnvollsten Inves-titionen der letzten Jahre!“ INFORMATION: Auer LandmaschinenbauGmbH, Tel.: 07215/227 40, [email protected],www.auerlmb.at

HIKO x der Eimer-Spezialist

Die Firma HIKO GmbH Kempten (vormalsUlm/Donau), Erfinder des Kälbertränkeimers

in den 50er Jahren, hat laufend die Form undQualität des Tränkeimers verbessert und den ge -än derten Ansprüchen angepasst – immer nachdem Motto Qualität und Fortschrittaus dem Hause HIKO. Früher ausverzinktem Blech für die nor maleMilchtränke hergestellt, ist der„Nuckel eimer“ heute aus Kunststoff,um den neuen Tränken, wieMilchaustauschern, Sauer trän ken,Joghurt tränken usw. gerecht zuwerden. Bei Verwendung an Iglus gibtes einen Deckel zur Vermeidung vonVerschmutzung und Abkühlung derTränke. Ne ben diesem Nuckeleimervertreiben wir auch Eimer mit einemLoch oben, die ein noch gesunderes,artgerechtes Tränken garantieren. HIKO stellt aber auch Steigrohrvorrichtungen her,die welt weit mit Erfolg vertrieben werden. INFORMATION: Tel.: 0049/831/52 38 89 70,www.hiko.com

Buri-Müller x mobile Tanks

Die Buri AG aus der Schweiz baut mobileMilchkühltanks von 575 bis 4650 Liter. Alle

mobilen Tanks sind mit einer sehr kompakten,spe ziell für den mobilen Einsatz geeigneten Kühl- gruppe ausgestattet. Die Marke Coppeland Scrollist ein Begriff in der Kühltechnik, bürgt für Lang- le big keit und ener gie sparen den Be trieb. DieRühr werkmotorenund Reinigungs pum -pen von SIREM wer- den von allen füh -ren den Milch tank -herstellern auf ge -baut. Die An hänger-chassis sind verzinktund duplexiert. DieAchsen und Auf lauf- einrichtungen von ALCO bürgen für die gleicheQualität. Die Milchtanks von Müller BV aus Lich-tenvoorde, Holland, sind für ihre lange Lebens -dauer auf der ganzen Welt bekannt. Müller BV istder einzige Milch tank her steller der die verbautenO-Tanks nicht aus schäumt, sondern mit einergepressten Styroporisolation ausstattet, dies hatgroße Vorteile für den mobilen Einsatz. Die mobi-len Buri-Müller-Tanks werden in Österreich überden Fachhandel vertrieben. INFORMATION: Buri AG, www.rburi.ch

FIRMEN BERICHTEN 47

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Page 48: 03/13 Rinderprofi

Rinderprofi Ausgabe 3/2013

MANAGEMENT❉ Grundfutterkosten –

Vollkosten auswertung bringt Klarheit

❉ „Ich brauche keine Getreidefressmaschinen“❉ und viele andere Themen mehr …

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Ja, rinderprofi interessiert mich. Ich bestelle hiermit einJahresabo mit 3 Ausgaben rinderprofi.

Ich bin Milchbauer Mäster Züchter

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rinderprofi ist das Magazin für den zukunftsorientiertenRinderhalter.

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