2004 05 Tiroler Schützenzeitung tsz_0504 Luis Amplatz

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Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion Nummer 5 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im Oktober 2004 28. Jahrgang Grüß mir die Heimat . . . Vor wenigen Wochen hat sich zum 40. Male der Todestag von Luis Amplatz gejährt. Der damalige Fahnenleutnant der Schützenkompanie Gries war Opfer eines heimtückischen Mordes geworden; mit drei Schüssen aus einer Beretta wurde er von einem Spitzel der italienischen Geheimdienste in einer Almhütte hoch über dem Passeiertal im Schlaf erschossen. Die Tat blieb bis heute ungesühnt. Unvergessen sind aber der Heldenmut und die Freiheitsliebe dieses Man- nes aus dem Kreise der Südtiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre, dessen Leben der heutige LKdt. des Südtiroler Schützenbundes und damalige Kamerad in der Schützenkompanie Gries, Mjr. Paul Bacher, hier nachzeichnet: Luis Amplatz wurde am 28. August 1926 in Gries bei Bozen geboren. Schon als Kind erkrankte Luis an einer doppelseitigen Lungenentzündung und wurde in das allgemeine Kran- kenhaus in Trient eingeliefert. Dort war er drei lange Jahre in Behandlung und verlernte folg- lich die deutsche Sprache völlig. Nach seiner Genesung blieb ihm nun keine andere Wahl, als die italienische Schule zu besu- chen; nur nebenbei konnte er in einer so genannten „geheimen Katakombenschule“ ein wenig seine Muttersprache erlernen. Der junge Grieser Schulbub weigerte sich, die Balilla Uniform (die Einheitsuniform der faschistischen Jugendorganisation) anzuziehen, das missfiel seinen Lehrern und es setzte eine gehörige Tracht Prügel. Bei seinen Klassenkameraden war er wegen seines lustigen Wesens aber nach wie vor sehr beliebt. Im Jahre 1935 nahm die große Verbauungspolitik in Bozen ihren Anfang; man enteignete die schönsten landwirtschaftlichen Gründe, um dort Fabriken und Volkswohnungen für Zuwanderer aus dem Süden zu bauen, nur wenige Meter von seinem Grundstück entfernt. Schützenwallfahrt in Absam ……………… 6 Schützenkalender 2005 ……………………… 7 Bataillone und Bezirke ……………………… 9 Leserbriefe ………………………………………… 14 »Hui & Pfui« ……………………………………… 14 Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen ……………………………… 19 Wir gratulieren ………………………………… 20 Gesamttiroler Schützenchronik ………… 22 Totengedenken ………………………………… 30 Ehrungen für langjährige Treue ……… 32 Seligsprechung von Kaiser Karl …………… 6 Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. Bozen Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036 I.R. Berichte aus Bayern ……………………………… 15 Der Grabstein von Luis Amplatz, Südtiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre, am Friedhof in Bozen. Die Worte könnten für ihn nicht treffender sein wenn es heißt: „Freund, der du die Sonne noch schaust, grüß mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt.“

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2004 05 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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Mitteilungsblatt der Schützen der AlpenregionNummer 5 Bozen, Innsbruck, Weyarn, Kronmetz im Oktober 2004 28. Jahrgang

Grüß mir die Heimat . . . Vor wenigen Wochen hat sich zum 40. Male der Todestag von Luis Amplatz gejährt. Der

damalige Fahnenleutnant der Schützenkompanie Gries war Opfer eines heimtückischen Mordesgeworden; mit drei Schüssen aus einer Beretta wurde er von einem Spitzel der italienischenGeheimdienste in einer Almhütte hoch über dem Passeiertal im Schlaf erschossen. Die Tat bliebbis heute ungesühnt. Unvergessen sind aber der Heldenmut und die Freiheitsliebe dieses Man-nes aus dem Kreise der Südtiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre, dessen Leben der heutigeLKdt. des Südtiroler Schützenbundes und damalige Kamerad in der Schützenkompanie Gries,Mjr. Paul Bacher, hier nachzeichnet:

Luis Amplatz wurde am 28. August 1926 in Gries bei Bozen geboren. Schon als Kinderkrankte Luis an einer doppelseitigen Lungenentzündung und wurde in das allgemeine Kran-kenhaus in Trient eingeliefert. Dort war er drei lange Jahre in Behandlung und verlernte folg-lich die deutsche Sprache völlig.

Nach seiner Genesung blieb ihm nun keine andere Wahl, als die italienische Schule zu besu-chen; nur nebenbei konnte er in einer so genannten „geheimen Katakombenschule“ ein wenigseine Muttersprache erlernen.

Der junge Grieser Schulbub weigerte sich, die Balilla Uniform (die Einheitsuniform derfaschistischen Jugendorganisation) anzuziehen, das missfiel seinen Lehrern und es setzte einegehörige Tracht Prügel. Bei seinen Klassenkameraden war er wegen seines lustigen Wesens abernach wie vor sehr beliebt.

Im Jahre 1935 nahm die große Verbauungspolitik in Bozen ihren Anfang; man enteignetedie schönsten landwirtschaftlichen Gründe, um dort Fabriken und Volkswohnungen fürZuwanderer aus dem Süden zu bauen, nur wenige Meter von seinem Grundstück entfernt.

Schützenwallfahrt in Absam ……………… 6

Schützenkalender 2005 ……………………… 7

Bataillone und Bezirke ……………………… 9

Leserbriefe ………………………………………… 14

»Hui & Pfui« ……………………………………… 14

Die Seite der Marketenderinnenund Jungschützen ……………………………… 19

Wir gratulieren ………………………………… 20

Gesamttiroler Schützenchronik ………… 22

Totengedenken ………………………………… 30

Ehrungen für langjährige Treue ……… 32

Seligsprechung von Kaiser Karl …………… 6

Versand im Postabonnement Art. 2, Abs. 20c, Ges. 662/96 Fil. BozenVerlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

I.R.

Berichte aus Bayern……………………………… 15

Der Grabstein von Luis Amplatz, Südtiroler Freiheitskämpfer der 60er Jahre, am Friedhof in Bozen. Die Worte könnten für ihn nicht treffender sein wenn es heißt: „Freund, der du die Sonne noch schaust,grüß mir die Heimat, die ich mehr als mein Leben geliebt.“

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Nummer 5 - Oktober 20042

Die Boshaftigkeiten gegenüber der bäuerlichen Bevölkerung nah-men täglich zu und nicht selten kam es zu Prügeleien zwischenZuwanderern und Einheimischen.

In diesem Milieu, das Unrecht immer mehr erkennend, wuchs LuisAmplatz auf.

Das Aushängen der Tiroler Fahne war in dieser Zeit strengstensverboten, dem Luis jedoch war es eine wahre Freude, an den waghal-sigsten Orten (Hochstromleitungen, Felsen usw.) Tiroler Fahnen zu his-sen. Viel zu schnell entschwand die Jugendzeit und das eingetreteneUnglück des Zweiten Weltkriegs ging auch an dem jungen heimatbe-wussten Luis nicht spurlos vorüber.

1944 wurde er nach Schlanders zum Polizeiregiment Alpenvorlandeinberufen und nach seiner Ausbildung schließlich zum Partisa-neneinsatz nach Oberitalien geschickt. Von den Amerikanern gefan-gen genommen kam er nach Süditalien, von wo er - seinem freiheits-liebenden Wesen entsprechend - ausbrach und in seine Heimat flüch-tete.

Nach dem Krieg heiratete Luis Amplatz, wurde Vater von drei Kin-dern und bearbeitete als Kleinbauer in der Kaiserau seine kleines Obst-gut. Damit es zum Leben für ihn und seine Familie reichte, musste erzusätzlich auch landwirtschaftliche Gelegenheitsarbeiten in den Wein-gärten und als Tagelöhner annehmen. Obwohl er in Sichtweite derqualmenden Industriezone wohnte und sich öfters für ein festes Gehaltund ein Minimum an sozialer Absicherung für seine Familie bemühte,hatte er, wie damals so viele Südtiroler, keine Chance, dort eineAnstellung zu bekommen.

In seiner Entschlossenheit, endlich dem tatenlosen Zusehen derPolitik Abhilfe zu schaffen, schloss er sich den Südtiroler Freiheits-kämpfern an. Unvergessen ist sein Auftritt bei der Kundgebung imJahre 1957 auf Schloss Sigmundskron, wo er auf einem Mauergesimsin schwindelnder Höhe stehend patriotische Parolen in die Menge rief.

Bereits vor der „Feuernacht“ im Juni 1961 führte Luis Amplatzdemonstrative Sprengstoffanschläge auf in Bau befindliche Volks-wohnhäuser durch, die für die italienischen Zuwanderer bestimmtwaren. Der großen Verhaftungswelle nach der Herz-Jesu-Nacht desJahres 1961 entkam er und konnte sich durch eine dramatische Fluchteiner Verhaftung entziehen. In Österreich angekommen, wurde er vonden Behörden nach Wien verbannt.

Seine Liebe zur Heimat und seiner Familie war jedoch stärker alsdie Angst erwischt zu werden. Vom Heimweh geplagt nahm er, mitseinem Freund und Schützenkameraden Jörg Klotz, den gefährlichenWeg über die Berge auf sich, um wenigstens für kurze Zeit in seineHeimat zurückzukehren. Wohl wissend, dass eine Verhaftung eine lan-ge Zeit der Haft nach sich ziehen könnte. Beide, Amplatz und Klotz,übernachteten in einer Almhütte im Passeiertal. Dabei wurden sie vomvermeintlichen Freund Christian Kerbler, der von ihrem Vorhaben

informiert war und zugleich fürden italienischen Geheimdienstarbeitete, verraten. Am 7. Sep-tember 1964, wie zu AndreasHofers Zeiten, führte der Verrä-ter die Sicherheitskräfte auf die„Brunner Mahder“. Dorterschoss Luis Kerbler Amplatzund verletzte Jörg Klotz. Letzte-rem gelang schwer verwundetdie Flucht über die Grenze.

Luis Amplatz war ein über-aus lustiger und geselligerKamerad, dem die Zukunft sei-ner Heimat sehr am Herzen lag.Es stimmt traurig, wenn derEinsatz von Luis Amplatz mitden Terroranschlägen der Rotenund Schwarzen Brigaden undAnarchistengruppen verglichenwird.

Luis Amplatz steht jenseitsder extremen Verfechter derAnarchie und des Marxismus-Leninismus mit ihren men-schenverachtenden Beweggrün-den und Geheimdienstver-

strickungen. Auch die jüngsten Ereignisse in Russland haben nichts,aber auch schon gar nichts mit dem Geiste der Freiheitskämpfer vondamals zu tun. Luis Amplatz war ein Idealist, ein Patriot, der immerjegliches Blutvergießen verhindern wollte. Er forderte einzig undallein die Rechte unserer völkischen Minderheit ein, Rechte, die in den50er und 60er Jahren mit Füßen getreten wurden. Unsere Generation,unsere Wohlstandsgesellschaft kann nur voll Bewunderung auf Män-ner wie Luis Amplatz, Sepp Kerschbaumer, Jörg Klotz und alle ihreKampfesbrüder zurückblicken. Lassen wir ihre Opfer und die Opferihrer Familien nicht umsonst sein, lassen wir ihren aufrechten Rufnach Freiheit nicht im Winde verhallen. Nehmen wir uns ein Beispielan ihrem ritterlichen Handeln und ihrem Einstehen für unsere Heimat.Wir, die wir bis heute das in der Geschichte unseres Landes selteneGlück hatten, von Krieg undUnheil verschont zu bleiben,bündeln wir unsere Kräfteund handeln wir im Gedenkenan die Männer, mit allen unszur Verfügung stehendenfriedlichen Mitteln, damit dasAnsinnen eines Luis Amplatzirgendwann in Erfüllunggehen möge.

Wir beugen uns in Ehr-furcht vor diesem für unsereHeimat gefallenen Freiheits-helden, welcher Gesundheit,Familie und sein Leben fürunser Land aufs Spiel setzteund im Kampfe für eine bes-sere Zukunft unseres Landesmeuchlings ermordet wurde.

Paul BacherLandeskommandant

Am Tatort erinnert noch ein Marterle an die schreckliche

Bluttat vom 7. September 1964

Luis Amplatz als Oberjägerder Schützenkompanie Gries

Die „Brunner Mahder“: Hier wurde Luis Amplatz von Christian Kerbler ermordet.

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Offizier sein, was heißt das?An den vorigen Artikel der Serie „Offizier sein, was heißt das?“

anschließend, sei noch hinzugefügt, dass es ebenso undenkbar ist, dassOffiziere für sich das Privileg in Anspruch nehmen, die Tracht will-kürlich zu verändern. Genau diese Offiziere möchten gleichzeitig ger-ne mit den Finger auf Schützen und Marketenderinnen zeigen, dieihrer Meinung nach nicht korrekt gekleidet sind. Es ist auch hier wie-der darauf hinzuweisen, auch wenn es eigentlich für jeden eine Selbst-verständlichkeit sein sollte, Schützenoffiziere sind in erster Linie„Schützen“ und werden nur auf Zeit mit einem Amt betraut. Aber fah-ren wir fort und kommen wir zum zweiten Kriterium, welches einenOffizier kennzeichnen sollte.

b.) Die Ausstrahlung:Das Auftreten eines Schützenoffiziers soll ruhig, gelassen und

selbstsicher wirken, dies aber ohne Arroganz. Er muss Selbstdisziplinund Verlässlichkeit besitzen, selbstkritisch und bescheiden sein, ohneUnterwürfigkeit.

Ein Schützenoffizier soll Ansehen und gesellschaftliche Kontakte inder Gemeinde (Pfarrer, Verbände, Vereine usw.) besitzen. Er muss sichbewusst sein, dass sein Verhalten in der Öffentlichkeit wie im Privatenauf das Ansehen der Kompanie (Bataillon, Bezirk, Bund) abfärbt. DieWürde (und Bürde) eines Schützenoffiziers trägt man immer, mankann sie nicht je nach Opportunität an- oder ablegen.

Ein Schützenoffizier hat die Zielsetzungen und Ideale des Schüt-zenwesens, die allgemeine Gültigkeit haben, in Verbänden und Partei-en, denen er angehört, einzubringen und nicht umgekehrt, Lobby füreine Interessensgruppe zu machen. Nicht jeder kann ein guter Rednersein, aber klare Sprache und gute Aussagen kann man sich aneignen.Die Deutlichkeit und Klarheit seiner Aussagen können durch etwasDiplomatie in ihrer Härte gemildert werden, dürfen dabei aber ihrenInhalt nicht verlieren oder verwaschen wirken.

Schützenoffiziere müssen sagen, was sie denken und tun, was siesagen, sonst verlieren sie ihre Glaubwürdigkeit.

c.) Das Verhalten:Wie unser Verband ohne Zweifel seine Wurzeln im soldatischen

Bereich hat, so haften ihm auch starke demokratische Züge an. Sowird auch das Verhalten eines Schützenoffiziers innerhalb und außer-halb der Kompanie sowohl nach militärischen Gesichtspunkten, alsauch nach den Regeln der üblichen Umgangsformen gemessen bzw.hat er sich danach zu richten.

Der Schütze in Tracht ist immer im Dienst, auch außer Dienst ist erimmer Schütze!

Nach militärischen Gesichtspunkten soll er strammes und aufrech-tes Gehen, eine saubere Adjustierung (Hutschmuck, Schuhputz, Fest-abzeichen usw.) und gerade Haltung zeigen. Innerhalb der Formationist Rauchen, Sprechen und Verlassen seiner Position ungehörig undunerlaubt - wo bleibt sonst das Vorbild für die Schützenkameraden?

Es ist immer wieder ärgerlich und anstößig, wenn Ehrengäste beimAufmarsch quasseln, winken und die Marschordnung stören.

Nach den Regeln der üblichen Umgangsformen soll ein Schützen-offizier sich also zuvorkommend, diszipliniert und höflich geben, einegute sprachliche Ausdrucksform haben, den Überblick über sich undseine Männer wahren und nüchtern sein, sei es in der Beurteilung derSituation als auch sonst.

3Nummer 5 - Oktober 2004

Ankündigung:

Von Wittelsbach zu HabsburgMaximilian I. und der Übergang der Gerichte

Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel von Bayernan Tirol 1504–2004

Eine Tagung des Tiroler Landesarchivs der Universität Innsbruck undder Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayeri-schen Akademie der Wissenschaften

15.-16. Oktober 2004, Tiroler Landesarchiv,Michael-Gaismair-Str. 1, 6020 Innsbruck

Am 17. Oktober 1504 eroberte Maximilian I. nach schweremKampf die Festung Kufstein. Das spektakuläre Geschehen vondamals, das in der Enthauptung Pienzenauers und seiner Gefährtengipfelte, ist zwar im Bewusstsein der Tiroler Bevölkerung sehr leben-dig geblieben, hat zugleich aber den Blick auf die Komplexität die-ses weit ausgreifenden Konflikts verstellt und ihn auf dieses einelokale Ereignis reduziert.

Das Tiroler Landesarchiv nimmt die 500-jährige Wiederkehr die-ses Ereignisses zum Anlass, das damalige Geschehen kritisch undumfassend zu beleuchten und in einen größeren Kontext zu stellen.Acht Referenten aus Bayern und Tirol werden im Rahmen diesesSymposiums nicht nur die militärischen Aspekte dieses wittelsbachi-schen Erbfolgekrieges herausarbeiten, sondern auch die archivalischeÜberlieferung, die politisch-diplomatischen Hintergründe sowie dieAuswirkungen des Herrschaftswechsels in den drei Gerichten Kitz-bühel, Kufstein und Rattenberg behandeln und diskutieren.

Gerade die Annäherung von zwei Seiten an dieses Thema, dieBetrachtung des Jahres 1504 aus bayerischer und tirolischer Per-spektive, kann dazu beitragen, das bisherige, vor allem von Brüchenund Grenzen geprägte Geschichtsbild durch eine Sichtweise zu erset-zen, die auch die trotz Herrschaftswechsels vorhandenen Kontinuitä-ten berücksichtigt.

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Kaiser Karl, der Diener GottesIm fernen Jahre 1887 wird Erzherzog Otto und Erzherzogin Josefa inihrem Familiensitz Persenbeug, Österreich, ein Sohn geboren. Er erhältden Namen Karl Franz Josef Ludwig Hubert Georg Otto Maria, ist derErstgeborene des Paares und wird freudig und dankbar willkommengeheißen. Das österreichische Kaiserhaus ist erfreut über die Geburteines Großneffen des Kaisers Franz Josef; im Rest des Reiches wirdjedoch kaum Notiz davon genommen – steht doch der neue Erzherzogin der Nachfolgelinie weit unten. Man weiß noch nicht, dass eine Rei-he von Tragödien und Ereignissen sein Schicksal und das des Reichesverändern werden.Karl erlebt eine einfache und gesunde Kindheit, erhält Privatunterrichtund geht am Wiener Schottengymnasium zur Schule. Er wird imkatholischen Glauben erzogen und praktiziert ihn mit Inbrunst. Mankennt ihn als liebenswürdiges und mitfühlendes Kind, das verschie-denste Aufgaben übernimmt, um Geld für die Armen aufzutreiben undGeschenke für Leute in seiner Umgebung zu kaufen.Als er heranwächst wird offenkundig, dass er in der militärischenLaufbahn in die Fußstapfen seines Vaters treten wird. Mit sechzehnJahren wird Karl zum Oberleutnant der kaiserlichen Armee ernannt.Man schätzt die Intelligenz und Gewissenhaftigkeit, die volle Loyalitätund Zuverlässigkeit des jungen Mannes. Für seine Mitsoldaten ist erein Ansporn, und er steigt durch laufende Beförderungen stetig imRang auf. So wird er bewusst auf seine künftige Rolle im Reich vor-bereitet, wobei man jedoch davon ausgeht, dass er allenfalls nach sei-nem Onkel und seinem Vater, also vielleicht in dreißig oder vierzigJahren, die Thronfolge antreten würde.Als 1911 der junge Erzherzog Karl an eine Heirat zu denken beginnt,entsinnt er sich der jüngeren Schwester eines seiner Spielgefährten ausder Kindheit: Da war die schöne, lebhafte und doch fromme jungePrinzessin Zita von Bourbon-Parma, die Karls Herz gewonnen hatte,der bald fest entschlossen war, diese außergewöhnliche Frau heimzu-führen. Weil er Frauen gegenüber schüchtern ist, bittet er seine Stief-großmutter, Erzherzogin Maria Theresa – die zufällig auch Zitas Tan-te ist – um Hilfe. Sie arrangiert auf ihrem Gut eine achttägige Jagd-gesellschaft, lädt die beiden jungen Leute ein und gibt ihnen so dieMöglichkeit, sich zu treffen, miteinander zu sprechen und einanderkennen zu lernen. Danach nimmt Karl Zita zum MarienheiligtumMariazell mit, wo er ihr im Angesicht des Heiligen Sakraments einenHeiratsantrag macht und ihre Verlobung unter den Schutz der Gottes-mutter stellt. Als Tag der Vermählung wird der 21. Oktober 1911 fest-gesetzt. Am Vorabend sagt Karl zu seiner Braut: „Nun müssen wir unsgegenseitig helfen, in den Himmel zu kommen.“ Ihre Verbindung ist

mit acht Kindern gesegnet: Otto, Adelheid, Robert, Felix, Karl-Ludwig,Rudolf, Charlotte und Elisabeth.Die Familie und die Hingabe an Gott stehen für sie an erster Stelle,und sie bemühen sich um ein einfaches, ruhiges Familienleben,während Karl seine militärische Laufbahn fortsetzt. Am 28. Juni 1914kommt aus Sarajevo die Nachricht, dass ein Attentat auf den Thron-folger Erzherzog Franz Ferdinand verübt wurde, wodurch Karl zumneuen Thronfolger wird und sein Leben sich für immer ändert. Infol-ge des Mordanschlags bricht der Krieg aus, und binnen kurzer Zeitwird Europa in ihn verstrickt.Karl wird zur Leitung mehrerer militärischer Einsätze gerufen und ver-hält sich tapfer und ehrenhaft. An der Ost- und Südfront führt er sieg-reiche Unternehmungen an und ist dafür bekannt, dass er seine mora-lischen Überzeugungen in seine Schlachtpläne einfließen lässt. In Ita-lien befiehlt er seinen Offizieren, unnötiges Blutvergießen zu vermei-den und sicherzustellen, dass die Verwundeten so rasch wie möglichversorgt werden und dass die Soldaten immer so gut wie möglich ver-sorgt sind. „Ich verbiete den Befehl, keine Gefangenen zu machen. Ichverbiete ausdrücklich Diebstahl, Plünderungen und mutwillige Zer-störungen.“, waren nur einige seiner Aussagen. Für Karl ist die Kultur, die er lebt, das Christentum. Und da man sichnun einmal in einem Krieg befindet, den er für unmoralisch hält,besteht er umso mehr darauf, dass er und die Armee moralisch han-deln.Mitten im Krieg wird er an die Seite eines müden und gealterten Kai-sers Franz Josef gerufen. Am 30. November 1916 betet Karl am Ster-bebett des Kaisers gemeinsam mit Zita den Rosenkranz, als er zumersten Mal die Worte „Eure Majestät“ als an ihn gerichtet vernimmt.Oberste Priorität für ihn als Kaiser ist es, Europa und seinem ReichFrieden und Sicherheit zurückzugeben. Über seine Schwäger, die Prin-zen Sixtus und Xavier von Bourbon-Parma, die in der Lage sind,Briefe Karls an die Entente-Führer in Frankreich und England zuschmuggeln, beginnt er geheime Friedensverhandlungen. Diese Ver-handlungen finden zwischen 22. November 1916 und 20. Februar1917 statt, bis eine neue französische Regierung die Gesprächeabbricht.Er beginnt eine neue Reihe von Versuchen, die bis zum Ende des Krie-ges andauern. Bei diesen Verhandlungen diskutieren sein Außenminis-ter Graf Czernin und der französische Beauftragte Graf Armand in derSchweiz über die Bedingungen. Diese Gespräche bleiben jedoch ergeb-nislos und werden durch die französische Enthüllung der „Sixtus-Affäre“ gegenüber der Weltpresse torpediert. Diese Indiskretion be-einträchtigt Karls Ruf und seine Fähigkeit, als Friedensvermittler zufungieren.

Papst Benedikt XV. unterbreitet ebenfalls einenFriedensplan, doch nur Kaiser Karl akzeptiertdie Vorschläge des Papstes – die übrigen Kriegführenden Staaten sind darauf bedacht, denKrieg zu ihrem eigenen egoistischen Vorteilfortzusetzen. Mit dem Kriegseintritt der Verei-nigten Staaten stellt Präsident Wilson seine„Vierzehn Punkte“ als Bedingung für die Been-digung des Krieges auf. Karl akzeptiert sie alle,doch zu diesem Zeitpunkt erkennt die Ententeihn schon nicht mehr als legitimen Herrscheran. Obwohl Karls Bestreben während seinergesamten Regentschaft auf den Frieden gerich-tet ist, muss er immer noch einen Krieg führen,der nicht sein Werk ist, und sich um sein lei-dendes Volk kümmern.Bei der Thronbesteigung gewährt er eine Gene-ralamnestie. Im militärischen Bereich verbieteter das Duellieren sowie die Praktiken der Prü-gelstrafe und der Fesselung der Handgelenkean die Fußknöchel. Er lehnt den Einsatz von

Nummer 5 - Oktober 20044

Kaiser Karl in der Zeit des Ersten Weltkriegs im Kreise seiner Offiziere am Bahnhof in Trient

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unrechtmäßig zu behalten, unternimmt Karl einen zweiten Versuch,der die zustimmende Unterstützung des Volks genießt, das sich auf sei-nen Krönungseid beruft. Darüber hinaus herrscht in Ungarn ein „weis-ser Terror“ gegen Juden, Gewerkschaftler und die politische Oppositi-on. Horthy verrät seinen legitimen Monarchen jedoch abermals,nimmt ihn fest und übergibt ihn der Entente als Gefangenen. Zitabegleitet ihn bei diesem zweiten Versuch und folgt ihm auf der langenReise ins letzte Exil auf die Insel Madeira.Auf Madeira steht das Kaiserpaar völlig mittellos da, ohne jede Mög-lichkeit zum eigenen Unterhalt. Die Kinder, die anfänglich von ihnengetrennt gehalten werden, können ihre Eltern mehrere Monate langnicht erreichen. Am 2. Februar 1922 ist die Familie endlich wieder ver-eint und tröstet sich damit, dass sie wenigstens alle beisammen sind.Ihre Freude erweist sich als kurzlebig, weil Karl wenige Wochen spä-ter an Lungenentzündung und Grippe erkrankt. Kaiser Karl betet undleidet mehrere Tage lang und sagt: „Ich muss so viel leiden, damit mei-ne Völker wieder zusammenfinden.“ Als er sich bewusst wird, dass erim Sterben liegt, ruft er seinen Sohn Erzherzog Otto ans Bett, um ihmLebewohl zu sagen und ihm zu zeigen, „wie ein Katholik und Kaiserstirbt“.Am 1. April 1922 flüstert er seiner Gemahlin zu: „Ich sehne mich sosehr danach, mit dir heim zu gehen. Warum wollen sie uns nicht heimgehen lassen?“ Sie hält ihn die längste Zeit des Morgens in ihrenArmen, und er empfängt die heilige Kommunion und die Sterbesakra-mente. In seinem Schlafzimmer wird Eucharistie gefeiert und Karl ver-sucht, ein Kruzifix in seinen Händen zu halten. Kurz nach Mittag ver-sucht er, das Kruzifix zu küssen und flüstert: „Dein heiliger Willegeschehe. Jesus, Jesus, komm! Ja - ja. Mein Jesus, Dein Wille ge-schehe - Jesus.“ Ein letztes Mal flüstert er „Jesus“ und haucht seinLeben aus. Der Friedenskaiser, Gemahl, Vater und Mann des Glaubensist im Alter von 34 Jahren gestorben.Aus: „Karl aus dem Hause Österreich“, Br. Nathan Cochran, O.S.B.

Senfgas gegen den Feind ab und verbietet ihn ebenso wie die Führungeines U-Boot-Krieges. Er befiehlt, dass Soldaten und Verletzte, auchGefangene, human zu behandeln seien und initiiert ein großes Pro-gramm zur Versorgung der Soldaten mit guten Büchern. Wann immeres möglich ist, wandelt er – sowohl militärische als auch zivile –Todesstrafen um.Im zivilen Bereich organisiert er Suppenküchen, verwendet die Pferdeund Kutschen des Hofes, um den Wienern Kohle zu liefern, er kämpftgegen Wucher und Korruption und verschenkt seinen persönlichenReichtum – indem er Spenden verteilt, die seine Mittel übersteigen. Erist weltweit der erste Regent, der ein Ministerium für Sozialwesen ein-führt, das den Auftrag hat, sich mit der Fürsorge für die Jugend, fürdie Kriegsversehrten, die Witwen und Waisen, sowie mit der Sozial-versicherung, den Arbeiterrechten und dem Arbeitsschutz, der Arbeits-vermittlung, der Arbeitslosenhilfe, dem Emigrantenschutz und derWohnungsvermittlung zu befassen.In gläubiger Haltung teilt der Kaiser die Entbehrungen mit seinemVolk und befiehlt dem Hof, die Lebensmittelrationierung einzuhaltenund die Portionen zu verkleinern. In allen Erlässen und Regierungs-handlungen beruft er sich auf Gott, er schafft eine katholische Presseund plant den Bau weiterer Kirchen in Wien, um den wachsendenBedürfnissen der Gläubigen gerecht zu werden.Der Kaiser arbeitet bis zur Erschöpfung, doch der Krieg zehrt das Reichmehr und mehr aus, bis am 11. November 1918 der Zusammenbrucherfolgt. Der Krieg ist endlich vorbei, doch vorbei ist auch der Zusam-menhalt des Habsburgerreichs. Karl wird zur Abdankung aufgefordert;doch er weigert sich, indem er erklärt, seine Krone sei ein ihm vonGott gegebenes heiliges Pfand und niemals werde er Gott, seine Unter-tanen oder das Erbe seiner Dynastie verraten. Schließlich wird er vonseinen Ministern gezwungen, auf seine persönliche Beteiligung an derRegierung zu verzichten und sich mit seiner Familie auf deren Jagd-schloss in Eckartsau zurückzuziehen. Dennoch sieht die neue, sozialis-tische Regierung in Kaiser Karl eine Bedrohung, weil er nicht abge-dankt hat, und schickt ihn daher in die Schweiz ins Exil. In derSchweiz kann die Familie ein ruhiges einfaches Leben führen, bis derKaiser von vielen seiner Untertanen hört, die ihn bitten, in sein unga-risches Königreich zurückzukehren und erneut die Zügel der Macht inseine Hände zu nehmen. Karl unternimmt zwei Versuche, seinen Thronzurückzuerlangen.Während des ersten Versuchs überzeugt sein Reichsverweser AdmiralHorthy den Kaiser davon, dass der Zeitpunkt dafür noch nicht günstigsei und er in die Schweiz zurückkehren solle, bis alle erforderlichenVorkehrungen getroffen sein würden.Als klar wird, dass Horthy ihn verraten hat und plant, die Macht

5Nummer 5 - Oktober 2004

Seligsprechung von Kaiser Karl in RomAm Sonntag, dem 3. Oktober 2004, um 10.00 Uhr beim

Pontifikalamt, wird der letzte Kaiser unseres VaterlandesÖsterreich von Papst Johannes Paul II. in Rom

selig gesprochen.

Schon bald nach seinem Tode bildete sich die GebetsligaKaiser Karl. Seit über 50 Jahren läuft das Seligsprechungs-

verfahren, das vor einem Jahr positiv zu Ende ging.

Hohe Auszeichnungendes Landes Tirol

Die Festveranstaltungen am Hohen Frauentag, am Sonntag, dem 15.August 2004, fanden heuer auf der Festung Kufstein statt. Der Anlassdazu war das Gedenken an „500 Jahre Kufstein bei Tirol".

Nach dem landesüblichen Empfang der Landeshauptleute DDr. Her-wig van Staa und Dr. Luis Durnwalder, sowie VerteidigungsministerGünter Platter durch die Stadtmusikkapelle Kufstein, der Schützen-kompanien Kufstein und Thierberg, folgte der Festgottesdienst, zele-briert von Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Die Festansprachen hieltendie Landeshauptleutevon Tirol und Südtirol, Herwig van Staa und LuisDurnwalder. Danach wurden verdiente Bürger und Bürgerinnen ausNord-, Ost- und Südtirol mit der Verdienstmedaille des Landes Tirolsausgezeichnet (siehe Seite 20, „Wir gratulieren“).

Die Landeshauptleute Dr. Durnwalder und DDr. van Staa, Verteidigungsmini-ster Platter (vorne, v.l.) sowie LKdt. Dr. Sarnthein, Erzbischof Dr. Kothgasserund LKdt. Bacher (hinten v.l.) schreiten die Ehrenformation der KompanieThierberg ab.

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Nummer 5 - Oktober 20046

grund stehen und damit gleichsam auch einen kleinen Einblick in dieZeitgeschichte unserer Vorfahren geben. Also Fragen, wie sie gelebt,was sie erlebt, erfahren, geschützt haben.

Zwei Exemplare dieser Festschrift, eigentlich ein kleines Buch,sowie alle Festschriften müssen laut Mediengesetz an die Univ.-Biblio-thek Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Tiroler Landesarchiv, beideInnsbruck, sowie an die Nationalbibliothek in Wien gesandt werden.

Sie werden dort als Quellenmaterial zu verschiedenen Studien ver-wendet.

Herzliche Gratulation für die ausgezeichnete Tyroliensie, für die dieStrassener Schützenkameraden verantwortlich zeichnen. Die Chronikist durchgehend färbig bedruckt und kostet inkl. Versand im Inland €11,50 (Ausland € 14,-)Versandanschrift:Schützenkompanie Strassen, Obm.-Stv. Hans BergmannA-9920 Strassen 53, Tel. und Fax 04846/6170, Mobil 0664/4980607e-mail: [email protected]

Festschriften sind Visitenkartender Kompanien

Zu vielen Schützenfesten erscheinen Festschriften, die oft mit sehrviel Engagement und Sachkenntnis außergewöhnlich gut gemachtsind.

Ein Beispiel: Die Schützenkompanie Strassen in Osttirol hat anläss-lich des Gesamtpustertaler Schützentreffens anfangs Juli (siehe Seite9) eine Chronik herausgegeben, die beispielhaft ist.

Strassener Schützenchronik – im weiteren undengeren Sinn des Heimatbegriffs.

Neben den obligaten Grußworten bekannter Persönlichkeiten wer-den auf 70 Seiten und 144 Abbildungen die ältere und jüngereGeschichte der Kompanie dargestellt.

In seinem Vorwort schreibt OSR Franz Wieser: Dem geneigten Leserals Einführung in diese Chronik empfohlen.

Bei der Erstellung dieser Schützenchronik ergaben sich viele Fra-gen: Wann war das Gründungsjahr und wie hießen die Gründungs-mitglieder? Bedeutet Schützenwesen nur Einsatz gegen Feinde imKriegsgeschehen? Leitet sich das Schützenwesen nur vom Schießen aboder beinhaltet es auch die Wurzel des Wortes: Schutz, schützen, scho-nen? Wenn die vorliegende Schützenchronik auch in kürzester Formkriegerische Geschehnisse bei der Verteidigung unserer näheren undweiteren Heimat beinhaltet (Tirol war nie ein Angriffsland), so solldoch die Vielfältigkeit des Wortes „Schutz“, „Schützen“ im Vorder-

Als Umschlagbild wurde der „Atlas Tyrolensis von Peter Anich (1723-1766)und Blasius Hueber (1725-1814) sowie eine Abbildung der alten Kompanie-fahne gewählt.

Gesamttiroler Schützenwallfahrtnach Absam

ABSAM - Die traditionelle Wallfahrt der Schützen mit ihrenAngehörigen und Freunden findet heuer am Sonntag, dem 10. Okto-ber 2004, statt.Erzbischof Dr. Alois Kothgasser wird sie anführen und die Festpre-digt halten.

Die drei Tiroler Schützenbünde mit ihren Landeskommandanten undKuraten rufen alle Schützen auf, zahlreich an dieser Wallfahrt teil-zunehmen und zu beten, zu beten für eine Heimat ohne Grenzen, dieEinheit im Glauben, die Anliegen unserer Zeit und für all jene, diesich dafür einsetzten und ihr Leben wagten.

Treffpunkt ist um 13.45 Uhrbeim Vorplatz vor dem Gemeindehaus

(ca. 400 Meter östlich der Basilika Absam).

Die feierliche Feldmesse in Absam ist die Krönung der Schützenwallfahrt.

Böllerschießen gehört zu Tiroler Festen - die ursprüngliche Art des Böller-schießens wurde allerdings aufgrund einiger Unfälle 1974 verboten.

(Foto aus der Festschrift der Kompanie Strassen)

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INNSBRUCK - „Schöpfung - Natur - Umwelt“ ist das Thema des Kalenders für daskommende Jahr. Das Titelbild zeigt zwei Marketenderinnen der Kompanie Villnöss -ein Bild, das den Titel des Kalenders unterstreicht.Der Süd-, Nord- und Osttiroler- sowie der Gesamttiroler Schützenbund haben sich inletzter Zeit in Sitzungen und Versammlungen mit dem Thema Transitverkehr undseine Folgen für die Tiroler Bevölkerung befasst. Zu diesem Problem sind hier eini-ge Referate nachzulesen.Vor 200 Jahren kam es beim Frieden von Pressburg, der am 26. Dezember 1805zwischen Österreich und Frankreich (Napoleon) geschlossen worden ist, zu äußerstharten Bestimmungen. Tirol und Vorarlberg wurden an Bayern abgetreten. Dr. HeinzWieser verfasste diesen historischen Artikel.Dr. Josef Nussbaumer schreibt über die Hyperinflation in Tirol 1921/23 undChristian Haager, Bundesobmann des Tiroler Kaiserjägerbundes, über Kaiserjägerund Kaiserschützen. Mag. Elisabeth Gärtner fasste die Geschichte über die Schüt-zengilden zusammen.So ist der Schützenkalender 2005 mit seinen ansprechenden Berichten und Bildernauch ein willkommenes Geschenk für die Gönner und Freunde unserer Kompanien.Die Kalender für die Kompanien können ab sofort direkt bei den jeweiligen Baon-Kdt. angefordert werden. Zu beziehen ist der Kalender zum Preis von EUR 9,– auchüber die Kanzlei des SSB, Bozen, Schlernstr. 1, Tel. +39/0471/974078 und desBTSK, Innsbruck, Bozner Platz 6/III. Tel. +43/(0)512/566610, Fax+43/(0)512/581767. Die Kanzlei des SSB ist werktags zu den üblichen Bürozeitendie des BTSK ist nur dienstags von 9.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhrgeöffnet.

Der schwarze FadenWir sollten uns merken, was Achille Ragazzoni im „Corriere dell’

Alto Adige“ vom 16. Juni 2004 schreibt: „Wenn ein Gesetz ungerechtist, so ist es nicht ein Recht, sondern eine Pflicht, sich dagegen zuwehren“, gleichzeitig lehnt er es ab, sich zu entschuldigen, für das, wasMussolini, Tolomei, Mastromattei usw. in Südtirol angestellt haben.Diese Entschuldigung hat auch niemand verlangt - weil man weiß, wieüberflüssig und sinnlos das ist. Hingegen verlangen wir, dass gutge-macht wird, was noch möglich ist. Dies trifft sicher für die tolomei-schen Ortsnamen zu, die uns der Faschismus übergestülpt hat. In einerÜberlegung zur italienischen Geschichte schreibt Franco Ferrarotti im„Corriere della sera“ vom 14. Juni 2004: „Man könne nicht den ganzenFaschismus über einen Kamm scheren, aber es bestehe ein schwarzerFaden in der italienischen Geschichte, eine Art immerwährender Fa-schismus, typisch für eine nicht perfekte Demokratie“. Mit diesernationalistisch-minderheitenfeindlichen Einstellung haben wir nochimmer zu rechnen, auch weil, wie Enrico Franco im angeführten „Cor-riere dell’Alto Adige“ bemerkt: „Italien hat, wenn man gut hinschaut,wenig darüber nachgedacht, was der Faschismus, nicht nur für das«Alto Adige», bedeutet hat“. Der genannte schwarze Faden läuft auchdurch einen Teil anachronistischer und überholter Abkommen undPakete, durch die wir uns weiterhin völkisch entrechten lassen. Nurwenn wir zu unserer Geschichte, zu unserer Sprache und Kultur undunseren Traditionen stehen, können wir nicht nur unseren Bestand alsMinderheit sichern, sondern auch unser Recht auf Sonderautonomieund gleichzeitig einen Beitrag zum Reichtum und zur Vielfalt dereuropäischen Kulturen liefern.

Dr. Bruno Frick

Zweisprachigkeit bedeutet nichtZweinamigkeit!

Namen können und dürfen nicht übersetzt werden. Ich habe trotz-dem, ganz im Geiste eines Ettore Tolomei, versucht, Namen so zuübersetzen, wie dieser es getan hat (z.T. entnommen aus dem Buch„Die gewaltsame Italienisierung der Familiennamen in Südtirol“). Dar-aus ersieht man den Unsinn, Namensübersetzungen, so wie es der„Kompromissvorschlag“ des Landeshauptmannes im Sinne der „Zwei-sprachigkeit“ vorsieht, zu legalisieren. Hier einige Kostproben:

Luis Durnwalder - Luigi Durna oder BoscoseccoMartha Stocker - Marta Dalzocco oder Bastone

Walter Baumgartner - Walter GiardiniJulia Unterberger - Julia Sottomonti

Otto Sauerer - Ottone AgroAlbert Bürgstaller - Alberto Stalla

Siegfried Brugger - Sigisfredo PonteSabina Kasslatter - Sabina Casaletto

Thomas Widmann - Tommaso VidimanniRosa Thaler - Rosa Dallavalle

Seppl Lamprecht - Giuseppe LambertiWerner Frick - Werner Frizzi

Hans Berger - Giovanni MinatoriHans Heiss - Giovanni Demattio

Sepp Kusstatscher - Giuseppe CostacciMartina Ladurner - Martina Ladurni

Veronika Stirner Brantsch - Veronica BranziEva Klotz - Eva Dalceppo; Andreas Pöder - Andrea Pedri

Pius Leitner - Pio Costa; Ulli Mair - Ulrike MassariAlois Kofler - Luigi Dal Covolo Karl Zeller - Carlo Dallacella

Helga Ausserhofer/Thaler - Helga Dalmaso/VallariRichard Andergassen

Nummer 5 - Oktober 2004

Tiroler Schützenkalender 2005

ab sofort erhältlich!

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Nummer 5 - Oktober 20048

Besuchen Sie uns im Internet:Bund der Tiroler Schützenkompanien:

Südtiroler Schützenbund:

Partenkirchen

Garmisch

Mangfall/Leitzachgau

Werdenfels

Viertel Osttirol

Brixen

Anschriften der Schriftleiter:

OSR Mjr. Karl Pertl, Werth 21, A-6176 Völs,Tel. 0512/303179, e-mail.: [email protected]. Elmar Thaler, Schlernstr. 1, I-39100 Bozen,Tel. 0471/974078, e-mail.: [email protected]. Hans Baur, Schöttlkarstr. 7, D-82499 Wallgau, Tel. &Fax 089/5469521, e-mail: [email protected]

Redaktionsschluss ist der jeweils 20. der Monate Feber, April,Juni, August, Oktober und Dezember. Fotos von Verstorbenen können auf ausdrücklichen Wunschretourniert werden. Namentliche Beiträge müssen nicht dieMeinung der Redaktion widergeben.In der TSZ abgedruckte Bilder und Texte unterliegen dem Urhe-berrecht und dürfen nur mit Zustimmung der Schriftleiterreproduziert werden.Eigentümer und Herausgeber: Bund der Tiroler Schützenkom-panien, Bozner Platz 6/III, Innsbruck, und Südtiroler Schüt-zenbund, Schlernstr. 1, BozenEingetragen beim Landesgericht Bozen, Nr. 6/77. Verantwortli-cher Schriftleiter im Sinne des Pressegesetzes Hartmuth Staf-fler. Die Tiroler Schützenzeitung versteht sich als Mitteilungs-blatt des Südtiroler Schützenbundes, des Welschtiroler Schüt-zenbundes, des Bundes der Tiroler Schützenkompanien und desBundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien. Schriftlei-ter SSB: Elmar Thaler; BTSK: OSR Karl Pertl; BGK: HansBaur.Schrift: Rotis Serif von Otl Aicher - Herstellung: dtp Tyrol,Klaus Leitner, Innsbruck - Druck: Athesia, Bozen

Die Alpenregionder Schützen

Aus der Chronik des Bundes der Tiroler Schützenkompanien,zusammengestellt von BGF Mjr. Franz Steinlechner (†):

(Der Volksbote, 1. 10. 1950) - INNSBRUCK - Am vergangenenWochenende (24. September) verabschiedete sich der französischeHochkommissar, Armeegeneral M. Emile Béthouard, in Innsbruck vonden Behörden und der Bevölkerung der französischen Besatzungszo-ne.

Es ist ein schöner Beweis für die edle Gesinnung des Generals, dasser aus diesem Anlass eine Gedenkfeier am Bergisel anregte, bei der eram Andreas-Hofer-Denkmal und am Ehrengrab der Tiroler Kaiserjägerzwei Kränze mit den Farben Frankreichs niederlegte.

In seiner Ansprache sagte der General unter anderem: „Ihr ehrt inAndreas Hofer das Andenken eines Mannes, den unsere Vorfahrenerschießen ließen. Seither haben wir oft für unsere Freiheit gekämpftund auch wir ehren die Helden, die sich für unsere Unabhängigkeitgeopfert haben. Ich habe es seit meiner Ankunft in Innsbruck als mei-ne Pflicht erachtet, die schmerzliche Erinnerung an der Gegnerschaftauszulöschen und die Grundlage zu schaffen für die Einigkeit. In die-sem Geiste der Einigkeit möchte ich, bevor ich mein Amt niederlege,mit Euch Euren Helden Andreas Hofer ehren. 424 Mann aus denSchützenbezirken Innsbruck, Telfs, Hall und Schwaz waren unter demKommando von Vizepräsident Gottlieb Klocker aus Roppen zumAbschied des Generals am Bergisel angetreten. Die Ehrenkompaniestellte Hötting unter Hptm. Ernst Strigl.

Die Wiltener Schützen verabschieden General Béthouard, ein großer Freundder Tiroler Schützen, am Bergisel.

v.l.: Graf Künigl, General Béthouard, LHptm. Dr. Weißgatterer (teilw. ver-deckt), Mjr. Klocker, Adjudant des Generals, Mjr. Steinlechner, KompanieMühlau. (Originalfotos: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Abschied von General E. Béthouard

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9Nummer 5 - Oktober 2004

Großes Schützenfest in StrassenSTRASSEN - 29 Schützenkompanien aus Ost-, Süd- und Nordtirol,

Trentino und Cortina sowie drei Musikkapellen waren beim Gesamt-Pustertaler Schützentreffen und Baons-Schützenfest am 8. August mitca. 1.000 Trachtenträgern in Strassen. Die Landeshauptmänner ausTirol, Südtirol und Trentino betonten die Wichtigkeit der Schützen.Die Strassener Kompanie sorgte nicht nur für eine perfekte Organisa-tion, auch die renovierte Schützenfahne wurde geweiht und am Vor-abend konnte das, unter Mithilfe der Schützen, restaurierte Krieger-denkmal feierlich eingeweiht werden. Zu diesem großen Schützentref-fen wurde von der Kompanie eine Festschrift herausgegeben, die dasPrädikat ausgezeichnet verdient (siehe auch Seite 4!).

Über die Bedeutung der Tiroler Schützen in Geschichte und Gegen-wart sprach LHptm. DDr. Herwig van Staa: „Schon mit der damalsmodernen Verteidigungsordnung des Landlibells von 1511 zeigte sichKaiser Maximilian I. als Förderer des Schützenwesens. In den TirolerFreiheitskämpfen 1797 und 1809 schlug für die Landesverteidiger dieStunde der Wahrheit. Obwohl diese Verteidigungskriege letztlich ver-loren gingen, waren sie Vorbild für die Aufstände im übrigen Europagegen die Knechtschaft durch Napoleon. In all den Jahrhundertenwaren die Schützen auch eng mit der Religion verbunden, der Herz-Jesu-Bund 1796 und die eifrige Marienverehrung sind Zeichen dieserVolksfrömmigkeit.

Was gilt davon aber in der heutigen. modernen Zeit? Den großenÄngsten durch Globalisierung in Wirtschaft, Verkehr und Umweltkann man durch die Zusammenarbeit in überschaubaren Räumen ent-gegenwirken.

Die Kooperation der drei Landesteile des alten Tirol ist für das ver-einte Europa eine wertvolle Basis. Wenn man die wirtschaftliche Ent-wicklung auch mit den Werten der Religion und Tradition verbindet,kann man optimistisch in die Zukunft blicken.“

Auch Südtirols LHptm. Dr. Luis Durnwalder betonte „man darfnicht darauf warten, bis man in Brüssel erfindet, was für die Tirolerrichtig ist. Alle drei Landesteile sollten einen gemeinsamen Kultur-und Wirtschaftsraum schaffen und die wertvolle gemeinsame Traditi-on weiterpflegen.“ „Von Gesamt-Tirol als Europa im Kleinen“, sprachder LHptm. von Trentino, Dr. Lorenzo Dellai: „Die Schützen würdendafür schon jetzt wichtige Beiträge leisten.“

Vor den Ansprachen konzelebrierte Ortspfarrer David mit Schüt-zenkurat Cons. Eduard Niederwieser den Festgottesdienst und meinte:„Die Schützenfahnen, die meist religiöse Motive und Worte zeigen,sind keine Museumsstücke. Sie rufen jedem Kameraden zu: Zeige auchim Alltag christliche Flagge!“ Nach dem Gottesdienst segnete PfarrerDavid die renovierte Fahne der Kompanie Strassen.

Zahlreiche Ehrengäste gaben den Schützen die Ehre, unter ande-rem Alt-NR Hubert Huber, NR Helga Machne, die LA Elisabeth Grei-derer und Dr. Andreas Köll und BH Dr. Paul Wöll. Von den Schützenwaren die LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi und LHptm. Karl Steininger mitKameraden der jeweiligen Bundesleitungen erschienen.

Im Rahmen des Festaktes wurden auch zwei verdiente Persönlich-

Bataillone und Bezirke

Die Landeshauptmänner Dr. van Staa, Dr. Durnwalder und Dr. Dellaibetonten die Stellung der Schützen in unserer Gesellschaft.Hohe Offiziere (o.r.) aus allen Teilen der Alpenregion gaben dem Fest dieEhre.

Zahlreiche Gastkompanien (Brixlegg, o.) waren zu diesem Schützen-treffen erschienen, bei dem LHptm. Dr. van Staa an den neuernanntenEMjr. Bertl Jordan die Ehrenurkunde überreichte (l.).

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Nummer 5 - Oktober 200410

keiten geehrt. Bertl Jordan stellte durch 18 Jahre als Bez.-Mjr. demBaon Osttiroler-Oberland seine Ideen und organisatorischen Talentezur Verfügung. Für seine Verdienste wurde er in der Baon-Versamm-lung am 12. April zum EMjr. ernannt. Dr. van Staa und Viertel-Kdt.Mjr. Hermann Huber überreichten die Ehrenurkunde.

Zum Strassener Kriegerdenkmal1926 wurde das Denkmal für die gefallenen und vermissten Kriegs-

teilnehmer aus Strassen errichtet.Das durch die Witterungseinflüsse der Jahrzehnte stark in Mitlei-

denschaft gezogene Denkmal erforderte dringend einer Sanierung.Es wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde in ca. zwei Mona-

ten von vielen fleißigen Handwerkern und Helfern (in großteils unent-geltlichen Robotstunden) komplett neu errichtet und fertiggestellt.

Die Materialkosten werden zum Teil seitens der Gemeinde retour-niert oder sind durch eine Förderung der Kulturabteilung des LandesTirol abgedeckt.

In der früheren Darstellung des Denkmals waren nur die Namen derGefallenen und Vermissten des I. Weltkriegs angeführt. Die früherenGusstafeln sind nun durch Messingtafeln ersetzt worden, auf denendie Gefallenen und Vermissten beider großen Kriege verewigt sind.Weiters sind auch die Namen von vier Strassenern, die in den Frei-heitskämpfen 1809/1810 hingerichtet wurden oder gefallen sind, auf-einer eigenen Tafel angeführt. Am Abend des 7. August wurde im fei-erlichen Rahmen die Einweihung des neu errichteten Denkmales voll-zogen.

Die Innsbrucker SchützenEin Bataillon und seine elf Kompanienin Vergangenheit und Gegenwart

INNSBRUCK - Nach einer Idee von Prof. Ing. Helmut Mader, Präsi-dent des Tiroler Landtages, wurde im Jahre 2002 das neue InnsbruckerSchützenbuch mit dem Titel „Die Innsbrucker Schützen – ein Batail-lon und seine elf Kompanien in Vergangenheit und Gegenwart“ her-ausgebracht. Dabei handelt es sich um eine Bild- und Text-Dokumen-tation von Univ.-Prof. Dr. Franz-Heinz von Hye und dem InnsbruckerKünstler Prof. Toni Höck. Herausgeber ist das Schützenbataillon Inns-bruck unter Baons-Kdt. Mjr. Erich Enzinger. In diesem Buch wird erst-malig dem Innsbrucker Schützenbataillon mit all seinen Kompanienund den ca. 800 aktiven Mitgliedern in einer umfassenden Darstellungvon seiner Entstehung bis heute auf den Grund gegangen. Nichtzuletzt ist dieses 324 Seiten umfassende Buch ein kostbares Geschenkfür Freunde und Gäste, die ein Herz für Kultur und Brauchtum haben.Das Buch enthält neben historisch–dokumentarischen Texten unterEinbeziehung der Fahnen und Schützenscheiben 200 Bilder und Doku-mentationsmotive von Dr. Hye und 82 Graphiken des InnsbruckerKünstlers Höck. Es gibt Zeugnis von der Geschichte und der damit ver-bundenen Tradition desInnsbrucker Schützenba-taillons. Es ist ein sehrgelungenes Werk. DerLeser, mit und ohneSchützenrock, wird vielFreude damit haben.

Es sind noch Beständedieses Buches vorhandenund können um EUR 10,–pro Stück bei ErichEnzinger unter der Tel.0043/(0)512/936251 odere-mail: [email protected] werden.

Applaus erntete die Ehrenkompanie Sillian für ihre exakten Salven . . .

. . . und eine Abordnung aus Cortina für ihr traditionsbewusstes Auftreten.

Auf Messingtafeln sind am neuen Kriegerdenkmal die Vermissten und Gefal-lenen des I. und II. Weltkrieges sowie die vier Strassener, die in den Freiheits-kämpfen 1809/1810 gefallen oder hingerichtet wurden, verewigt.

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11Nummer 5 - Oktober 2004

Stubaier Baons-Schießen in NeustiftNEUSTIFT - Dank der guten und vorbildlichen Ausrichtung des

Baonsschießens durch die Kameraden der Schützenkompanie Neu-stift/Stubai wurden von Jung und Alt herzeigbare Ergebnisse erzielt.Besonders hervorzuheben sind die Schießleistungen der Jungschützenund Marketenderinnen. Von 20 Teilnehmern in der Schülerklassebelegten die ersten 7 Ränge Mädchen und Buben aus Mieders. Wiedereinmal hat Martin Groder sein Schießtalent unter Beweis gestellt. Ererzielte ausgezeichnete 410 Ringe. Sieger im Mannschaftsbewerb:Kompanie Mieders

Diese Schießleistungen sind nur möglich, wenn eine gute, gezielteund hervorragende Betreuung der jungen Menschen gewährleistet ist.Lt. Franz Hochegger aus Mieders gebührt dafür Dank und Anerken-nung.

Österreichische Hochburgder Schützenkönige

ST. JOHANN i. T. - Alle drei in diesem Jahr zu ermittelnden öster-reichischen Schützenkönige kommen aus dem Winterstellerbataillon -zwei von den St. Johanner Feller-Schützen und einer von den Josef-Hager-Schützen von Oberndorf.

Bei dem am 31. 7. 2004 in Breitenbach am Inn innerhalb der„Europäischen Gemeinschaft historischer Schützen“, durchgeführtenÖsterreichischen Königsschießen wurden alle drei zu erringendenKönigsketten in den Bezirk Kitzbühel und somit zum Winterstellerba-taillon entführt. In der Jugendklasse (10-15 Jahre) kam Lukas Strobl,

Sohn vom Dorfwirt undneuen Hptm. der Josef-Hager-Schützen in Obern-dorf, Josef Strobl, zuKönigsehren. In der Juni-orenklasse (16-25 Jahre) ließFlorian Hirschbichler dieKonkurrenz hinter sich undin der allgemeinen Klasse(ab 26 Jahre) wurde LorenzRitter österreichischerSchützenkönig. Beide sindMitglieder der Feller-Schüt-zen St. Johann in Tirol. DieKönigswürde gilt es ineinem Jahr wieder zu vertei-digen.

Baons–Schützenfest in VirgenVIRGEN - Neun Kompanien des Bataillon Iseltal, ein Ehrenzug des

Bundesheeres, die Ehrenkompanie St. Johann i. W., Gastkompanienaus Mittersill und Waidring sowie 13 Fahnenabordnungen warenunter dem Kommando von Mjr. Klaus Riepler zum Baonfest des Obe-ren Iseltales aufmarschiert, um am Dorfplatz mit Pfarrer Ulrich Obristund Baons-Schützenkurat Johann Huber den Gottesdienst zu feiern.

Festredner LA Dr. Andreas Köll spannte anschließend einen Bogenvom Kampf der Standschützen bis zu den heutigen Aufgaben. So ste-hen die Schützen nicht nur für Traditionspflege, sondern sie setzensich für die Umwelt, den geistigen Schutz der Heimat und sozialeAnliegen ein. Bezirkshauptmann HR Dr. Paul Wöll bezeichnete dieSchützen als „Klammer der Dorfgemeinschaft“, innerhalb der alleBevölkerungsgruppen und Berufe Platz finden. Nach Meinung vonBgm. Ing. Dietmar Ruggenthaler gelingt den Schützen der Spagat zwi-schen Tradition und Fortschritt gut.

In Südtirol greifen die Schützen stärker als in Nord- und Osttirolauch ins tagespolitische Geschehen ein. Vor allem dann, wenn „dieIdentität unseres Volkes in Gefahr ist“, begründete dies LKdt. Mjr. PaulBacher. Er sieht Handlungsbedarf in zwei Bereichen gegeben: Die Süd-tiroler Schützen beklagen, dass nur die italienischen Fantasienamenehemals rein deutsch sprechender oder ladinischer Orte offiziell aner-kannt, die ursprünglichen Bezeichnungen jedoch nur geduldet sind.Und man sieht in Versuchen grüner Gruppierungen, gemischtsprachi-ge Kindergärten einzuführen, eine Aushöhlung der Muttersprache.

Ein fröhliches Bild, das zeigt, wie gezielte Jugendarbeit in den KompanienFrüchte trägt. Die Teilnehmer der Schüler- und Jungschützenklasse umrahmtvon Hptm. Falbesoner aus Neustift und Mjr. Hans Steuxner vom Baon Stubai.

SchützenkönigLukas Strobl

Ehrungen verdienter Kameraden: (v.l.): Viertel-Kdt. Mjr. Hermann Huber,Baons-Kdt. Mjr. Klaus Riepler, Bgm. Ing. Dietmar Ruggenthaler, Hptm.Johann Fuetsch (Kompanie St. Veit. i. Def., Verdienstzeichen des Bundes derTiroler Schützenkompanien, seit über 20 Jahren Hptm.), Anton Berger,Johann Raffler, Heinrich Mariacher, Johann Mariner, Paul sen. Oberpichler(alle Kompanie Virgen, alle Bronzene Verdienstmedaille für Verdienste um dasTiroler Schützenwesen), Mjr. Josef Außersteiner

(Fotos: Lottersberger, Matrei i. O.)

Ein eindrucksvolles Bild boten die angetretenen Formationen in Virgen.

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Nummer 5 - Oktober 200412

Bezirk Bozen4. Bezirksschützenfest in Völs am Schlern

VÖLS a. SCH. - Am 22. und 23. Mai 2004 fand in Völs am Schlerndas Bezirksschützenfest des Bezirkes Bozen statt. Ausgerichtet wurdedas Fest von der rührigen Kompanie Völser Aicha, da es in Völs bisdato leider keine Kompanie mehr gibt.

„Dieses Fest soll jedoch beitragen, dass auch in Völs eine Kompa-nie wiedergegründet wird“, so der Hptm. von Völser Aicha, AndreasVerant. Auch Pfarrer Peter Paul Huber würdigte die Schützen imbesonderen Maße und hofft auf eine Kompanie in Völs am Schlern!Die Festrede hielt LKdt. Mjr. Paul Bacher.

12. Bezirksschützenfest in NatzNATZ – Am 10. und 11. Juli fand das Schützenfest des Bezirkes Bri-

xen statt, es wurde diesmal von der Kompanie „Alte Pfarre Natz“unter dem Motto „Der Schützenbezirk Brixen mit seinen befreundetenKompanien und Vereinen“ ausgerichtet.

Das Bezirksschützenfest begann bereits am Samstagnachmittag miteinem Exerzierwettbewerb. Sechs Kompanien aus dem Bezirk stelltensich dieser Herausforderung, wo von Beginn der Aufstellung übereiner Defilierung, Schwenkungen, General-de-charge bis zumAbtreten der Kompanie sowie das richtige Tragen der Tracht jedesDetail von verschiedenen Juroren bewertet wurde. Als Sieger gingdabei die Kompanie Latzfons hervor, dicht gefolgt von der Kompanie„Peter Mayr“ Brixen und der Gastgeberkompanie „Alte Pfarre“ Natz.

Im Rahmen dieses Bezirksschützenfestes wurde auch einGeschichtsquiz für alle aktiven und unterstützenden Mitglieder desBezirkes Brixen organisiert. Rund die Hälfte der abgegeben Bögen warrichtig ausgefüllt und von diesen wurden am Samstag 25 Schützenbzw. Marketenderinnen prämiert.

Bei der offiziellen Festeröffnung am Abend durch Bez.-Mjr. SeppKaser konnten bereits zahlreiche Ehrengäste begrüßt werden, unter

Defilierung der Kompanie Völs mit Hptm. Thomas Wirth vor den Ehrengä-sten: v.l.: LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, die Bgm. von Völs bei Innsbruck Dr.Sepp Vantsch und von Völs am Schlern Josef Kompatscher, LKdt. Mjr. PaulBacher, LKdt.-Stv. Otto Riffesser, Bezirksfahnenpatin Gisela Schatzer, LA UlliMair, die Erstellerin der Festschrift, Dr. Christine Kompatscher, Fraktionsvor-steher von Völser Aicha, Othmar Stampfer, und Mjr. Werner Wenighofer

Die Ehrenformation des Bataillons Schlerngebiet zum großen ÖsterreichischenZapfenstreich am Samstagabend. Gespielt wurde der Zapfenstreich von derMusikkapelle Völser Aicha.

Ihnen gilt mit ihrem rührigen Hptm. Andreas Verant ein besonderer Dank fürdie Durchführung des Bezirksschützenfestes: Der Schützenkompanie VölserAicha.

Prof. Dr. Luis Ploner (r.) hält die Totenehrung, Bez.-Mjr. Karl Marmsoler (l.)und im Vordergrund ein strammer Jungschütze.

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Dir. Dr. Paul Rainer zelebriert. Als Ehrenkompanie fungierte die Kom-panie Mareit. Nach der hl. Messe begrüßte Bez.-Mjr. und Hptm. KurtEgartner alle Ehrengäste, darunter Tirols Alt-LHptm. Dr. WendelinWeingartner, den LAbg. Pius Leitner, die Bgm. Christian Egartner(Brenner), Martin Heiss (Tittingen/Eichstätt) und Wolfram Gum (See-feld/Oberbayern), LKdt. Mjr. HR Dr. Otto Sarnthein und LKdt.-Stv. Dr.Peter Piock. Bei seiner anschließenden Ansprache offenbarte der Bür-germeister Christian Egartner den Anwesenden, dass die GemeindeBrenner das pilzförmige Abfertigungshäuschen am Brenner nun umEUR 10.000,– kaufen und anschließend abreissen könne. Untergroßem Applaus erklärte Festredner Wendelin Weingartner, dass er dieHälfte der Summe zur Beseitigung des „giftigen“ Pilzes beisteuernwerde. Am anschließenden Umzug beteiligten sich neben den Schüt-zenabordnungen die MK Gossensass, eine Abordnung des SüdtirolerKriegsopfer- und Frontkämpferverbandes des Bezirks Wipptal und dieMK Aubachthaler aus Hechendorf und Gries am Brenner. Anlässlichdes 35-jährigen Wiedergründungsjubiläums möchte die Schützenkom-panie Gossensaß vor allem den noch heute lebenden Gründungsmit-gliedern Kurt Egartner und Italo Festini danken.

Silvia Rainer und Dietmar Schneider

Internet-Quiz des Bezirkes BrixenDer Schützenbezirk Brixen wird voraussichtlich Ende Oktober im

Internet ein Gewinnspiel zum Thema „Unser Land Tirol im Wandel derZeit“ veröffentlichen. Die Internet-Adresse lautet: www.unserLandTi-rol.com. Wir würden uns freuen, wenn viele interessierte Schützen,Marketenderinnen, Freunde und Gönner diese Seite besuchen und mit-spielen würden.

Margareta Schrott

Kameradschaft in der Alpenregionder SchützenAls kleinen Beitrag dazu darf ich diese wohl seltene Aufnahme vonSchützenoriginalen senden, die, wie ich glaube, ein kleines Zeichendes Zusammenrückens der Schützenbünde unserer Alpenregionzum Ausdruck bringt.Das Bild entstand bei unserer Ausrückung Ende Juli 2004 zumBataillonsschützenfest nach Oberammergau.In geselliger, kameradschaftlicher Runde wurden nach dem Fest-umzug im Festzelt Erinnerungen und Erfahrungen an die verschie-densten Ausrückungen ausgetauscht.

Oj. Martin WimmerSchriftführer der „Christian Blattl“ Schützenkompanie Fieberbrunn

13Nummer 5 - Oktober 2004

anderem LHptm. Dr. Luis Durnwalder, LR Hans Berger sowie Bürger-meisterin Marianne Überbacher-Unterkircher.

Der strömende Regen am Sonntag konnte viele Kompanien aus nahund fern nicht davon abhalten, mit ihren Fahnen zum Fest zu erschei-nen. Der Gottesdienst, der in der Kirche abgehalten wurde, wurde vonGeneralvikar Josef Michaeler, Pfarrer Norbert Slomp und Pfarrer Phi-lipp Tauber zelebriert und von der Schützenkapelle Meransen musika-lisch umrahmt. Bei der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal erin-nerte der Generalvikar daran, dass auch heute noch Menschen in Krie-gen sterben müssen, dass wir noch immer nichts gelernt hätten undforderte dazu auf, sich für den Frieden einzusetzen.

Bgm. Marianne Überbacher-Unterkircher wies die Schützen auf dasProblem des Transitverkehrs hin und bezeichnete die Schützen als die„Bewacher des Landes“.

Der LHptm. von Tirol, DDr. Herwig van Staa, rief in seiner sehrergreifenden und bewegten Festansprache die Schützen in ihre Pflicht,Tradition und Glaube hoch zu halten.

Bez.-Mjr. Florian Fischler (Hall) gab zu bedenken, wie wichtig derAustausch zwischen den Kompanien aus allen Landesteilen sei unddass bei solchen Festen wie dieses wieder neue, tiefere Kontaktegeknüpft werden können. Grußworte sprachen auch LKdt. Mjr. PaulBacher und Oberst Carl v. Veenendaal.

Es folgte der Festzug und Jungschützen ließen Luftballons mit Frie-dens- und Erinnerungsbotschaften steigen.

Als Besonderheit wurde heuer das Fest mit dem „Großen Öster-reichischen Zapfenstreich“, aufgeführt von der Musikkapelle Natz undder Schützenkompanie „Alte Pfarre“ Natz, am Sonntag um 21.00 Uhrauf dem Dorfplatz offiziell beendet und abgeschlossen.

Margareta Schrott

Gelungenes BezirksschützenfestGOSSENSASS - Gleich zwei Gründe zum Feiern gab es für die ört-

liche Schützenkompanie unter Hptm. Kurt Egartner am 24. und 25.Juli in der Marktgemeinde Gossensass.

Zum einen richtete die Wipptaler Kompanie das 9. Bezirksfest Süd-liches Wipptal aus, zum anderen feierte sie ihr 35-jähriges Wieder-gründungsjubiläum. Unter der Leitung des Bez.-Exerzier-Betr. RudolfLanz wurde am Samstagabend der Tiroler Zapfenstreich von FlorianPedarnig durch eine Ehrenformation des Bezirkes Wipptal, der Bür-gerkapelle Sterzing und der Musikkapelle Gossensass durchgeführt;die Ehrengäste und auch die Zuschauer zeigten sich beeindruckt.

Nach dem Weckruf der Böllerer am Sonntag trafen rund 300 Schüt-zen aus Tirol, südlich und nördlich des Brenners, sowie auch aus Bay-ern ein. Die Feldmesse im Gemeindepark wurde vom Schützenkurat

Die Schützenkompanie Gossensass. Seit ihrer Wiedergründung im Jahr 1969steht ihr Kurt Egartner als Hptm. vor.

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Nummer 5 - Oktober 200414

Leserbrief von Hans BaurWozu die Aufregung? Es scheint sonderbar, dass auf den an Mar-

tin Haberfellner gerichteten Leserbrief nicht er, sondern Hans Baurantwortet. Weiters möchte ich zu dem in starken Worten formuliertenletzten Satz von Hans Baur in Erinnerung rufen, dass in Südtirol nichtnur Schützen Bezieher der TSZ sind, sondern dass diese auch inöffentlichen Bibliotheken usw. aufliegt. Auch von den Internetseitendes SSB ist die TSZ herunterzuladen. Damit hat ein viel größererLeserkreis Zugang zur Schützenzeitung, als es in Bayern zu seinscheint. Folglich würde ich gewisse Anspielungen vorsichtiger aus-sprechen.

Gerhard Pernter - Montan

Dass auf einen persönlich adressierten Leserbrief ein zweiter ant-wortet, ist verblüffend. Jedoch wissen wir nun, auf welche Publikatio-nen sich Haberfellners Aufsätze stützen. Es wäre aber angebracht, denBogen der Literatur etwas weiter zu fassen und z.B. „Tirol und derBayerisch-Französische Einfall im Jahre 1703“ von Pater Albert Jäger,Kloster Marienberg, oder, ebenfalls empfehlenswert, „1000 Jahre Tirol“von Prof. Dr. Norbert Hölzl, zu Rate zu ziehen. Letztere ist leicht ver-ständlich und volksnah formuliert, so dass es jedem möglich ist, dieFakten zu verstehen.

Dr. Peter Piock – Meran

Zur Gestaltung der TSZGratulation zur Gestaltung unserer Schützenzeitung. Viele umfang-

reiche Berichte aus Süd-, Nord-, Ost- und Welschtirol sowie aus denbayerischen Schützenbezirken geben interessante Einblicke in dieGeschichte und Entwicklung der zahlreichen Kompanien wieder, dieim speziellen für uns junge Kameraden als Information dienen und zurMeinungsbildung beitragen können.

Oj. Martin WimmerSchriftführer der „Christian–Blattl“ Kompanie Fieberbrun

Schießwettbewerbe und die KostenImmer wieder werden von Schützen Bemerkungen über die Kosten

von Schießveranstaltungen des Bundes geäußert. 15,00 Euro für dieStammkarte seien einfach zu viel!

Ich will vorrechnen, wie so eine Summe entsteht: Ein jeder Schüt-ze erhält mit der Stammkarte eine Kombinationsserie von 20 Schuss(in der Vergangenheit wurde noch eine 30er-Serie gratis dazu gege-ben), 5 Schuss auf die Festscheibe und unbegrenzte Probeschüsse.

Weiters sind in der Stammkarte enthalten: Standgewehrbenützungund Standgebühren, bei 2 beschossenen Schießständen müssen dieStandgebühren für jene Schützen, die sich auf einen Stand einge-schrieben haben und auf dem zweiten weiterschießen, zweimal bezahltwerden, zumal die Schützen aber die Stammkarte nur einmal bezah-len.

Versicherung: Jeder Schütze ist mit der Einschreibung automatischversichert; Leistungsabzeichen und Bundesjahresspange; Erfolgsbe-richt, jede teilnehmende Kompanie erhält einige Exemplare und aufWunsch erhält jeder Schütze kostenlos einen Erfolgsbericht.

Schlussendlich wird ein Drittel der Schützen einer jeden Kategorieprämiert. Auch diese Preise müssen durch die Stammkarten finanziertwerden - aber wehe der Schießleitung, wenn diese Sachpreise nichtmindestens den Gegenwert der Stammkarte darstellen. „Geizkragen“ist noch der sanfteste Ausdruck!

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, scheinen mir 15,– Euro fürdie Stammkarte keineswegs zu hoch gegriffen. Wenn man noch dage-gen hält, dass an einem Wochenende für andere Vergnügen weitausmehr Geld ausgegeben wird, muss man sich fragen, ob einige Stundenauf dem Schießstand, in kameradschaftlicher Gesellschaft und insportlichem Wettstreit, denn gar so „teuer“ sind.

Olt. Christian LanerBez. Schießleiter Burggrafenamt-Passeier

Besuch im „Museo degliusi e costumi dell’Alto Adige“

Wie unsensibel und leichtfertig auch in den Südtiroler Landesmu-seen die tolomeisch-faschistischen Ortsnamen gebraucht werden,offenbarte sich bei einem kürzlichen Abstecher ins Südtiroler Volks-kundemuseum in Dietenheim, oder - „anders“ ausgedrückt - ins„Museo degli usi e costumi dell’Alto Adige“.

Ettore Tolomei, der Erfinder des „Alto Adige“, hätte wahrlich seineFreude daran, wenn er sehen könnte, wie seine abstrusen Erfindungen- angefangen bei „Alto Adige“ - dort herzlich aufgenommen werdenund die einzelnen Ausstellungsstücke beschreiben: Da findet sich inder italienischen Version des Bildtextes zu den Dokumenten aus Unterinn am Ritten aus dem 18. Jahrhundert ein pseudoitalienisches„Auna di Sotto“; von den Beschreibungstafeln der Wohnhäuser ausdem 16. Jahrhundert grüßt in der italienischen Übersetzung ein(faschisten-)freundliches „Selva dei Molini“ für Mühlwald, und der„Maso Trattman“ hat sich in der italienischen Beschreibung auchschon im 16. Jahrhundert in der „Val Sarentino“ befunden.

So begleitet den Besucher bei jeder Beschreibungstafel die tolo-meisch-faschistische bzw. pseudoitalienische Ortsnamengebung undvermittelt ihm zweifelsfrei den Eindruck, als wäre das Gebiet des heu-tigen Südtirols seit der Römerzeit kontinuierlich von Romanen undderen Nachfahren besiedelt. Der ob so viel Oberflächlichkeit undLeichtsinn verwirrte Besucher glaubt am Ausgang, dieser Teil Tirolshabe auf grund seiner scheinbar fundierten uralten italienischen Topo-nomastik also doch eine ganz andere Geschichte als bisher angenom-men; sind doch auch alle Exponate, die aus der Zeit vor 1919 datie-ren, mit (scheinbar) italienischen Ortsnamen beschrieben. Dieseflächendeckende zweisprachige Toponomastik soll also ebenfalls einTeil der Volkskunde in diesem Teil Tirols sein? – In Gedanken schonbei den Auswirkungen von Durnwalders scheinbarem „Kompromiss-vorschlag“ in Sachen Toponomastik, bleibt einem nichts anderesübrig, als sich vom ansonsten sehr aufschlussreichen Museum miteinem kräftigen Pfui zu verabschieden.

Volks(d)tü(m)mlicher Grand PrixDas zweite Pfui – und ich bleibe beim Nörgeln – erhält für die-

ses Mal Anneliese Breitenberger und ihr volks(d)tü(m)mlicherGrand Prix. Nun gut, über musikalische Leistun-gen kann man streiten. Über die Leistung, beimGrand Prix der volkstümlichen Musik das LandSüdtirol zu vertreten und deshalb mit der itali-enischen Tricolore einzumarschieren, allerdingsweniger. Deshalb hier von meiner Seite einkräftiges Pfui!

Euer Raffl

Leserbriefe

Hui & Pfui

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Bayerische GebirgsschützenBund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien

Der einzigartige Rahmen des Passions-spieltheaters trug zusätzlich dazu bei, dassdie Messfeier zu einem besonders intensivenErlebnis wurde. Während es am Vorabend beider Kranzniederlegung am Kriegerdenkmalnoch geregnet hatte, konnte der Festzug beischönstem Wetter und dicht gesäumtenStraßen stattfinden. LHptm. Karl Steiningerund Bataillons-Kdt. Hans Jais dankten Hptm.Sepp Albl und seinen Kameraden für die per-fekte Durchführung des Bataillonsfestes.

OBERAMMERGAU - Die Kompanie desPassionsdorfes Oberammergau war Ausrich-ter des 18. Bataillonsfestes des Gebirgsschüt-zenbataillons Werdenfels, gleichzeitig feierteman das 10-jährige Jubiläum der Fahnenwei-he. Irmingard Streibl, Gattin des verstorbenenBayer. Ministerpräsidenten Max Streibl, hattedie Schirmherrschaft übernommen.

War noch vor 10 Jahren ein heftiger Streitim Ort darüber entbrannt, ob die 1992 wie-dergegründete Gebirgsschützenkompanie zuihrer Fahnenweihe das Passionstheater mitoder nur ohne Gewehre betreten darf, so ver-lief das Fest bei strahlendem Wetter ohneStörungen. Den feierlichen Gottesdienst imPassionstheater zelebrierte Weihbischof Dr.Franz Dietl, der auch die Fahne geweiht hat-te, damals noch in seiner Eigenschaft alsPfarrer von Oberammergau. Auch er zeigteseine Freude darüber, dass die Wogen sichnun geglättet haben und betonte, dass an sol-chen Tagen des Feierns das Festhalten amBrauchtum besonders zum Ausdruck kommt.Heute gilt es, die Heimat als Kulturlandschaftzu erhalten, sich um die Entwicklung desGemeinwesens zu kümmern und eine christ-liche Werteordnung vorzuleben.

Für die 1.600 Teilnehmer aus Bayern undTirol hatte das Passionsdorf alles aufgeboten:Den Kirchenchor mit Solisten und Orchester,der die „Dedler-Messe“ zur Aufführungbrachte, die Musikkapelle, die den Gottes-dienst einleitete und zum Schluss die Bayern-hymne spielte. Beide Klangkörper wurdenvon Dirigent Michael Bocklet geleitet.

18. Bataillonsfest in Werdenfels

Den feierlichen Gottesdienst im Passionstheater von Oberammergau zelebrierte Weihbischof Dr. Franz Dietl, der auch die Fahne weihte und 1.600 Teilnehmeraus Bayern und Tirol boten ein imposantes Bild bei diesem Bataillonsfest.

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Nummer 5 - Oktober 200416 Berichte aus Bayern

MITTENWALD – Auf eine Reise zu denWurzeln der Bayerischen Gebirgsschützen inssechste und siebte Jahrhundert nahm PaterProf. DDr. Leo Weber die Zuhörer im katholi-schen Pfarrsaal in Mittenwald mit. Hptm.Josef Seitz hatte den Pater vom Kloster Bene-diktbeuern für einen Vortrag zum Thema„Gebirgsschützenwesen in Vergangenheitund Gegenwart“ gewinnen können. Weberschilderte die Vergangenheit, wagte aber

auch einen Blick in die Zukunft.Der Begriff „Bayerische Gebirgsschützen“

geht zurück auf die erstmalige Organisationeines „Corps bayerischer Gebirgsschützen“am 17. Oktober 1805 durch den KurfürstenMaximilian IV., den späteren König MaxJoseph I., zur Sicherung des Gebirges gegenTirol. In den Jahren 1809 beziehungsweise1813/1814 und 1848 wurde das Gebirgs-schützenwesen neu organisiert.

„Die Wurzeln liegen dort, wo der Mannmit der Waffe in der Hand seine engere Hei-mat verteidigte“ führte Pater Leo Weber aus.Dies sei im sechsten und siebten Jahrhundertin der „Scharnitz“ nachzuweisen, wie mandas hiesige Reichswaldgebiet nannte. Grab-funde mit Schwertern in den Männerruhe-stätten dienen als Beweis und sind noch heu-te im Werdenfelser Heimatmuseum in Parten-kirchen zu betrachten.

„Gebirgsschützen sind Träger einer hei-matgebundenen Wehrhaftigkeit. Wächter derlokal gewachsenen Strukturen und Traditio-nen, sowie des wahren Brauchtums, verbun-den mit der Nähe zur Kirche“ sagte Weber amEnde seiner Ausführungen. Dies werde aktivgelebt durch Staatstreue, Heimatliebe, Tole-ranz und Wandlungsbereitschaft. Gebirgs-schützen sind weltoffene Hüter der heimatli-chen Werte und deren gewachsener Tradition.

Der Gebirgsschützenkompanie Mitten-wald, die nach dem Krieg 1956 wiederge-gründet wurde, kommt durch ihre aktive Rol-le beim Erhalt von Brauchtum und Kultureine ganz besondere Beziehung zur Heimatzu.

Kiem-Pauli-Medaille für Herzog Max in Bayern

KREUTH - In Würdigung der im außerge-wöhnlichen Maße um die Pflege des alpen-ländischen Volksliedes erworbenen Verdiens-te wurde S.K.H. Herzog Max in Bayern dieKiem-Pauli-Medaille verliehen.

LHptm. Karl Steininger hob bei der Über-reichung besonders hervor, dass Herzog Maxein Vorbild für die Jugend ist. Er ist nicht nurein Förderer der Volksmusik, sondern spieltselbst Klarinette in der Kreuther Klarinetten-musik. Das Königliche Haus kümmert sichum die Pflege des Grabes vom Kiem Pauli inKreuth und trägt maßgeblich dazu bei, dasWerk des Kiem Pauli lebendig zu erhalten.

Herzog Max bedankte sich für die ihmzuteil gewordene Ehre und meinte, diese Aus-zeichnung gebühre eigentlich seinemGroßonkel Herzog Ludwig Wilhelm und sei-nem Vater Herzog Albrecht, die zeitlebensden Kiem Pauli materiell unterstützten, damiter seiner Volksliedsammelarbeit nachgehenkonnte.

LHptm. Karl Steininger (2.v.r.) überreichte die Kiem-Pauli-Medaille mit Urkunde an S.K.H. Herzog Max inBayern; es gratulierten Benedikt Demmel (l.) und Beni Eisenberg (r.) vom Kuratorium

Das Gebirgsschützenwesen in Vergangenheit und Gegenwart

Im Beisein von Bataillonskommandant Jais (r.) dankt Hptm. Josef Seitz Pater DDr. Leo Weber für seinenVortrag.

Adventsingen des Bundes derBayerischen Gebirgsschützen-

kompanienam 8. Dezember 2004

in Schliersee

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17Nummer 5 - Oktober 2004 Berichte aus Bayern

fungierte Ennemoser als Adjutant Hofers,und bei der 3. Schlacht war er Anführer derbeiden Passeier Schützenkompanien, der„Löwenkühnen“, mit einer Stärke von 380Mann. Bei der 4. Berg-Isel-Schlacht am 13.August 1809 wird Ennemoser verwundet.

1810 begann er in Innsbruck mit den Vor-studien zur Anatomie und Physiologie, dieUniversität wurde aber geschlossen. Er gingnach Erlangen, immatrikulierte dort 1811,ging jedoch nach kurzer Zeit nach Wien. VonNot verfolgt reiste er mit einem dänischenKaufmann nach Prag, Dresden und Berlin.1813 sammelte er Tiroler Jäger für ein Frei-corps von Major Lützow. Nach seinemAbschied 1814 und rastloser Wanderzeit wur-de er 1819 zum außerordentlichen Professorin der Medizinischen Fakultät der Universitätin Bonn mit einem Jahresgehalt von 400Talern ernannt.

Nach einem erfolglosen Versuch, sich inseiner Heimat niederzulassen, kehrte er 1841nach München zurück. Er schließt sich den„Zwanglosen“ an, verkehrt mit Graf Pocci,Franz v. Kobell, Geibel, Ringseis, ErzherzogJohann war ihm zugeneigt, Justus Kernersein Brieffreund.

Ennemoser wird zum Vorkämpfer einermenschenwürdigeren Behandlung psy-

chisch Kranker. Verbesserungen an dendamaligen preußischen Irrenanstal-ten, von ihm konsequent „Heilan-

stalten“ genannt, gehen auf sei-ne Anregung zurück. SeinStandpunkt: „Gott offenbartsich durch die Natur.“ Er

beschäftigte sich über denUrsprung und das Wesen dermenschlichen Seele. Zitat auseiner Lebensbeschreibung: „Trotzseiner fruchtbaren literarischenTätigkeit hatte er immer nochMuße zur medizinischen Praxis,sowohl an seinem Wohnsitz alsauf seinem vielgeliebten „Pat-

mos“, dem Dörfchen Egern am Tegernsee,war er das Ziel mannigfacher Krankenwande-rungen aus nah und fern.“

Im Winter 1853/54 beginnt er zu kränkeln,im Juni 1854 reiste er an den Tegernsee, vonder Gebirgsluft erhoffte er sich Besserung.Sein Zustand verschlechterte sich und am 19.September 1854 starb er im Hause „Staudachzum Barth“.

Das Gedicht endet: „Nun liegt er still andes Ufers Rand, unter Blumen und Kränzengebettet.“ Blumen und Kränze bringen zu denGedenktagen immer wieder Bayerische undSüdtiroler Gebirgsschützen.

Am Sonntag, dem 19. September 2004,kamen 50 Gebirgsschützen aus Passeier mitihrem Bürgermeister, Gemeindevertreter undHeimatpfleger nach Rottach-Egern zurGedenkfeier, ausgerichtet von der TegernseerGebirgsschützenkompanie.

Begegnung mit einemGebirgsschützen

Bei einem Patronatstag in Rottach-Egernwaren wieder einmal die feschen Marketen-derinnen und die stolzen Gebirgsschützenin ihren prächtigen Monturen und mit ihrenschönen Fahnen zu bewundern. Besonderseindrucksvoll war der von den Musikkapel-len begleitete Marsch nach der Feldmessevon der Bachmair-Wiese durch den Ort zumBierzelt in Birkenmoos. Während diesesMarsches, bei dem Tausende von Zuschau-ern besonders auch der einheimischenKompanie Tegernsee zugejubelt haben, hates einmal einen kleinen Stau gegeben.Ein besonders martialisch wirkender Schütz,„a Prackl von a’m Mo“ mit dem Karabinerüber der rechten Schulter, ist bei dem Haltmit seiner Kompanie neben einer Gruppevon kleinen Buben zu stehen gekommen. Eswar schon ein lustiges Bild: Der riesigeGebirgsschütz mit seinen ebenso großenKameraden und neben ihm die „Zwergerl“.Da fragt ihn ein etwa sechsjähriger kleinerblonder Bub neugierig von unten:„Bist du a echta Tegernseer Gebirgsschütz?“„Ja, freili bin i dös!“„Schützt’s ihr s’Gebirg, oder warum hoaßt’sihr Gebirgsschützen?“„Mir schützen das boarische Land und seiTradition. Woaßt du, was Tradition is?“„Na. Und auf wen schießt du mit deinemG’wehr da?“„Mir schiaß’n auf neamats, s’Gwehr is aSymbol. Woaßt du, was a Symbol is?“„I glaub, a Zombol is a ganz a b’sondersguat’s G’wehr. Aber dös is bläd, dass ihr aufneamats schiaßt’s. Wenn ma a G’wehr hat,muass ma doch a schiaß’n. Im Fernsehenwird a oiwei auf d’Leit g’schossn. Von derPolizei und vom Sheriff und von die Cow-boys und von die Indianer!“„Mir Gebirgsschützen san ganz friedlicheLeit. Und g’schossen wird bei uns nur amSchießstand auf Schützenscheiben.“„Und was habt’s ihr a für a G’wand o?“„Dös is unser Montur. Sowas ähnliches wiaa Tracht!“„Mei Vatta is a im Trachtenverein, aber derhat a ganz ander’s G’wand.“„Sag Bua, magst Du a amoi a Gebirgsschützwerden? Da muasst zerscht a Taferlbua wer-den.“„Na, aber dein Zombol möchte’ i so vui gernhab’n. Am liabsten jetzt glei auf der Stell.“„Du moanst mei G’wehr? Dös kann i dir netgeb’n, dös brauch i doch selber! Oiwei wennmir ausruck’n, hab i’s dabei.“„Schad, schad. Na muass i halt doch selbera Gebirgsschütz wer’n! Nacha kriag i a meieigenes Zombol.“

Mitgeteilt von Dr. Ottmar Rechenauer

Ehrenkompanie Wallgauin Reith bei Seefeld

WALLGAU - Ein kleines aber besondersschönes Fest – so kann man die Fahnenwei-he der Schützenkompanie Reith bei Seefeldbezeichnen. Die Zuschauer waren überrascht,dass zur Ehrenkompanie die GSK Wallgauerkoren wurde. Trotz der guten Zusammenar-beit in der Alpenregion der Schützen ist esnicht alltäglich, dass eine bayerische Kompa-nie in Tirol die Ehrenformation stellt.

Der Kdt. des Bataillons Hörtenberg, Mjr.Stephan Zangerl, hatte den Kontakt herge-stellt und die Hauptleute Friedl Berger, Reith,und Hans Baur, Wallgau, waren sich schnelleinig.

Die Wallgauer schossen den Ehrensalutund erhielten für ihre Teilnahme ein gestick-tes Fahnenband. Mit der Weihe der neuenFahne stellt sich die Schützenkompanie Reithbei Seefeld unter den Schutz des Hl. Sebasti-an. Sie ist ein Symbol für die Kompanie, dieAltes erhalten und Neues schaffen will. Mitder grenzüberschreitenden Zusammenarbeitist ein zielführender Anfang gemacht wor-den.

Zum 150. Todestag vonProf. Dr. JosefEnnemoser

„Am Fuß der Alpen, amTegernsee, da liegt ein wackererStreiter . . .“ – so beginnt ein wenigbekanntes Gedicht über den am 15.November 1787 auf dem Eckehofin der Schönau, Gemeinde Raben-stein im Passeier, geborenen JosefEnnemoser.

Wie Franz Defregger, derEnnemoser in einem seinerberühmten Gemälde darstellte,war auch der kleine Josef Kühbub und durfteschon mit 12 Jahren das Galtvieh von dreiGemeinden in der Alpe hüten. Sein Vater ver-starb 1794 mit 50 Jahren, Josef wuchs beiden Großeltern auf und verlebte eine einfa-che, aber schöne Zeit, geprägt vom verstän-digen Großvater. Mit acht Jahren kam er indie Dorfschule und nach der Entlassung wur-de er von Pater Hammerle unterrichtet. Mit15 Jahren zog er nach Meran, es folgten dieStationen Trient, Padua, Wien. „Nur mitHemd, Rock und Hose, darin 12 Kreuzer imSack, trat ich den Weg in die ferne Heimat an. . .“ 1807 wieder Studium in Innsbruck. Inden Osterferien 1809 traf er daheim mit And-reas Hofer zusammen und schrieb für denSandwirt die Aufrufe, die an die Geistlichenim Passeier verteilt wurden.

Bei der 2. Berg-Isel-Schlacht am 25. Mai

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Nummer 5 - Oktober 200418 Berichte aus Bayern

Der Kriegssommer 1704 brachte der bayerischen Bevölkerung vielLeid und Not. Der bayerische Kurfürst war, nachdem seine Ver-handlungen mit dem Kaiser über einen Bündniswechsel an seinenmaßlosen Forderungen gescheitert waren, mit seinem Heer dem mitfranzösischen Hilfstruppen heranrückenden Marschall Tallard nachSchwaben entgegenmarschiert. Damit befand sich ein großer Teilder bayerischen Truppen außerhalb Bayerns. Der Gegner konnte soungestört nach Bayern eindringen. Im Norden versuchte der kai-serliche General Graf Herbeville Kelheim einzunehmen. Er scheiter-te aber am Widerstand der Landfahnen. Am 11. Juni 1704 fielen2.000 Mann kaiserlicher Truppen und 2.000 Tiroler Bauern überReutte und Füssen im Lechtal ein, eroberten Schwangau und Weil-heim und schickten Kommandos zu Raub und Brandschatzung insLand aus. Der Probst des Augustinerchorherrenstifts Schlehdorf amKochelsee suchte Zuflucht vor der drohenden Gefahr auf zweiFlößen im dicht mit Schilf bewachsenen Rohrsee. Im Abwehrkampfgegen die Eindringlinge zeichneten sich besonders die TölzerSchützen, die Benediktbeuerer und die Königsdorfer (Gebirgsschüt-zen-) Mannschaften aus.

Die Schlacht am SchellenbergAm 2. Juli 1704 kam es am Schellenberg bei Donauwörth zurSchlacht zwischen einem bayerisch-französischen Korps unterFeldmarschall Graf Arco und einem englisch-deutschen unter demHerzog von Marlborough. Unter großen Verlusten nahmen die eng-lischen Truppen den Schellenberg ein und stießen dann nach Bay-ern vor und verwüsteten das Land. „Dieses brutale Zerstörungswerk wurde auf Vorschlag und Plan desHerzogs von Marlborough durchgeführt; die kaiserliche Kavalleriemusste es vollziehen. In kriegspsychologischer Absicht schonteman die kurfürstlichen Schlösser, um das Volk gegen seinen Lan-desherrn aufzubringen. Fünfzehn Jahre vorher hatten die Franzo-sen in der Pfalz diese Taktik der verbrannten Erde angewandt, jetztwurden in Bayern 7.675 Gebäude abgebrannt. Als zu Beginn derVerwüstungsmaßnahmen Abgeordnete der bayerischen Landständeim Lager von Friedberg vor Marlborough erschienen und zur Scho-nung des Landes die Zahlung einer Brandschatzung anboten,antwortete der britische Feldherr, er sei nicht gekommen, umGeld einzusammeln, sondern um den Kurfürsten vonBayern zum Nachgeben zu zwingen; wenn diesernicht umkehre, werde man das ganze Bayernlandmit Brand zerstören. Marlborough hatte als Planerdieses Vernichtungs- und Zermürbungskriegesgegen die Zivilbevölkerung in der eigenenFamilie einen Nachfolger: Mit ähnlicher Rück-sichtslosigkeit hat 240 Jahre später sein Nach-fahre Winston Churchill als britischer Premierminis-ter im Kampf gegen Hitler die Terrorangriffe auf diedeutsche Zivilbevölkerung führen und die deutschenStädte in Schutt und Asche legen lassen. BeideChurchills haben ein unmenschlich grausames unddabei militärisch sinnloses Zerstörungswerk angerich-tet“ (Christian Probst).

Die Schlacht von Höchstädt Am 13. August 1704 fiel die Entscheidung. „Die

entscheidende Operation ging vom Prinzen Eugen aus, der Tallardnicht hatte halten können, ihm aber in Parallelmärschen folgte unddie Vereinigung mit Marlborough suchte. Dieser zog ihm entgegen,auch Tallard und Max Emanuel gingen am 13. August 1704 überdie Donau und bedrohten Prinz Eugen, konnten aber die Vereini-gung nicht verhindern. Statt aber jetzt am Pulverbach bei Höch-städt in fast uneinnehmbarer Stellung stehen zu bleiben, wie es sei-ne Absicht war, schloss Tallard einen neuen Kompromiss mit demzum Angriff drängenden Kurfürsten, er ging bis zum Nebelbachzwischen Lutzigen und Blindheim vor. Sein tödlicher Fehlerbestand darin, dass er, aus Neigung und Logik Vertreter der klassi-schen Strategie des Manövrierens und Finassierens, nicht bedachte,was die Kehrseite seiner eigenen Logik besagte, dass nämlich dieAlliierten ihrerseits den Angriff suchen müssten. Dieser traf ihnvöllig überraschend. Gedacht als Lager, wurde seine Stellung zumSchlachtfeld und zum »Grab der militärischen Reputation der altenfranzösischen Armee« (Trevelyan). Eine Gesamtleitung oder einenGesamtplan für die Schlacht gab es auf der bayerisch-französischenSeite nicht. Auf der Seite der Alliierten dagegen herrschte volleÜbereinstimmung. An Truppenstärke waren die Alliierten leichtunterlegen. Es standen 56.000 gegen 52.000 Mann. Das bessergeführte Heer musste siegen. Um Mittag erfolgte der erste Angriffauf Blindheim und Lutzigen, stundenlang wogte der Kampf, bis esder englischen Infanterie gelang, die französische in Blindheim zublockieren. Erneute Angriffe des Prinzen Eugen auf Lutzigen ban-den die Reiterei Max Emanuels, im Schutz dieser Angriffe grup-pierte Marlborough am späten Nachmittag seine Truppen um, kon-zentrierte die gesamte Reiterei im Zentrum und brach durch. DerStoß war so heftig, dass es nicht mehr gelang, die französischeInfanterie aus Blindheim zu lösen, sie geriet in Gefangenschaft,ebenso ihr Feldherr. Die erfolgreiche Behauptung der Stellungen

auf dem linken Flügel übte auf den Gesamtablauf nur nochinsoweit Einfluss aus, als es dadurch dem Kurfürstengelang, die eigene Armee, die neben 20.000 Franzosennur noch 5.000 Bayern umfasste, geordnet zurückzu-führen.“ „Die Regentschaft in Bayern hatte der Kurfürst (bevor ernach Brüssel geflüchtet war) noch am 17. August 1704seiner Gemahlin übertragen., diese musste jetzt demZusammenbruch rechtliche Form geben. Der Sieger wargroßmütig, er konnte es sich allerdings auch nicht leis-ten, den Winter über im Kampf mit den bayerischenGarnisonen die eigenen Truppen dezimieren zu lassen,und so stimmte der Kaiser einem Waffenstillstand zu.Am 7. November wurde der Waffenstillstand abgelöst

durch den Vertrag von Ilbesheim, einer ehrenvollen Kapi-tulation vor einem übermächtigen Feind. Die Kürfürstinversprach die Entlassung aller Truppen, die Übergabe derFestungen und des Kriegsgeräts. Damit lieferte sie das Land

der Gnade des Siegers aus, nur das Rentamt München bliebunter ihrer unmittelbaren Herrschaft.“

Benützte Literatur:Ludwig Hüttl, Max Emanuel der blaue Kurfürst, München 1976Christian Probst, Lieber Bayerisch sterben - Der bayerische Volks-aufstand der Jahre 1705 und 1706, München 1978

Max Spindler, Handbuch der bayerischen Geschichte, BandII, München 1977

Der Bayerische Volksaufstand von 1705Eine Zusammenstellung vom stv. LHptm. Martin Haberfellner, Kochel a. See - Teil 6

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19Nummer 5 - Oktober 2004

ersten großen Höhepunkt - die Preisverteilung für Orientierungslaufund Heimatkunde-Quiz.

Anschließend wurde gemeinsam der Gottesdienst gefeiert, denPfarrer Alois Oberhöller aus Tschengl sehr schön gestaltete. Nach demMittagessen verließ eine Gruppe nach der anderen die Stätte dergemeinsamen schönen Tage – nicht ohne die obligatorische Frage:„Wo geht’s nächstes Jahr hin?“ Und nicht zu vergessen: Ein großes„Vergelt`s Gott“ der Schützenkompanie Göflan für die gute Betreuung.Kameradschaft geht auch durch den Magen!

„Abenteuer Heimat“ 2004 GÖFLAN - Viel Spaß, lehrreiche Stunden und eine tolle Gemein-

schaft, das sind wohl die Schlagworte, die das diesjährige Zeltlager„Abenteuer Heimat“ am Besten treffen. An die 90 Jungschützen undJungmarketenderinnen sowie rund 25 Betreuer hatten sich am Don-nerstag, dem 15. Juli 2004, im Rahmen des Fortbildungsprogrammsfür Jungschützen des SSB hoch über Göflan am Nördersberg in „Has-lereben“ (Vinschgau) eingefunden, um mehr über ihre Heimat, ihrenähere Umgebung und vor allem auch über den Nationalpark Stilfser-joch zu erfahren.

Nach der Eröffnung durch den Bundes-JS-Betr. Mjr. Dr. Peter Piockkam es gleich zum ersten Höhepunkt, dem Hissen der Lagerfahne.Petrus meinte es gut mit den angereisten Mädchen und Buben und ließdie Schlechtwetterfront der letzten Tage abziehen. Somit konnten alleihre Zelte im Trockenen aufbauen. Bald schon war das Lagerfeuer ent-zündet und das Abendessen zubereitet.

Der darauf folgende Freitag war ein echter „Arbeitstag“: Die Jung-schützen wurden in überschaubare Gruppen eingeteilt und befasstensich eingehend mit Kompass und Landkarte, Bergen und Tälern desVinschgaus sowie mit Nadelbäumen, Ameisen und Flechten – und dasalles unter strahlendem Sonnenschein.

Am Abend erschien der Parkwächter Robert Dietl mit Leinwand undLichtbildern und vermittelte anschaulich viel Wissenswertes über denNationalpark Stilfserjoch: Was dort anders ist als in gewöhnlichemGelände, über die strengen Regeln und über die Schönheit der Land-schaft und den Blumenreichtum, der dadurch erhalten geblieben ist.Aber auch über die daraus entstehenden Probleme sprach Robert Dietl:„Im Gebiet darf nicht gejagt werden, die Überpopulation an Rot- undSteinwild richtet in Wald und Feld Schäden an."

Die angekündigten Wärmegewitter machten sich übrigens auchbemerkbar, und am nächsten Tag galt es, nicht nur Schlafsäcke undSchuhe - sondern auch Tränen zu trocknen.

Der Orientierungslauf am Samstag hielt wie immer Jungschützenund Betreuer in Atem. In Mannschaften zu je acht bewiesen sie ihrWissen über Natur, Berge, den Umgang mit Karte und Kompass undkämpften um Sekunden. Alle waren mit Feuereifer bei der Sache.

Am Sonntag wurde dann schon wieder für den feierlichen Abschiedvorbereitet. Nach dem Frühstück und dem Antreten zum Zeltplatz-aufräumen, trafen die Eltern ein, dann war es auch schon Zeit für den

Die Seite der Marketenderinnen und Jungschützen

Die geehrten Marketenderinnen (v.l.) Margot Gamper, Alexandra Kastl unddie Jungmarketenderin Katharina Haberer. Dahinter BezirksmarketenderinMartina Sinn und Hptm. Sigmar Stocker

Ehrung für MarketenderinnenTERLAN - Anlässlich der diesjährigen Sebastianifeier wurden die

Marketenderinnen Alexandra Kastl, Margot Gamper und die Jungmar-ketenderin Katharina Haberer für fünfjährige treue Mitgliedschaftgeehrt. Die Urkunden wurden im Beisein von Bürgermeister Josef Plat-ter und der Bezirksmarketenderin Martina Sinn übergeben. Die Terla-ner Schützenkameraden wünschen weiterhin viel Freude und Einsatzzum Wohle der Kompanie.

Wieder ein großer Erfolg:„Abenteuer Heimat 2004“

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Wir wünschen dem Jubilar nochweiterhin alles Gute, Gesundheitund noch einen unermüdlichen Ein-satz für das Schützenwesen und dieKompanie.

ELt. LAbg. PiusLeitner - 50

VAHRN - Am 12. Juni 2004 fei-erte der ehemalige LKdt. des SSB,Elt. Pius Leitner, seinen 50.Geburtstag.

Am Herz-Jesu-Sonntag wurdedies im Schützenkreise gebührend gefeiert. Nach der hl. Messe nahmdie Kompanie Aufstellung vor dem Schießstand in Neustift, auchSchützenkameraden der Kompanien Neustift und Schalders warenangetreten. Nach einer kurzen Begrüßung hielt Hptm. Günther Mair-hofer eine Laudatio zu Ehren des Jubilars. Anschließend waren alleAnwesenden zu einem zünftigen Frühschoppen mit Weißwurst undWeißbier im Schießstand eingeladen. Als Geschenk der Kompaniewurde Pius Leitner eine Festscheibe überreicht, auf der ein Portrait desJubilars und die Ruine Salern abgebildet sind, auf die später alleAnwesenden einen Schuss abfeuern konnten.

Lieber Pius, wir wünschen dir weiterhin viel Gesundheit und Glück,Erfolg in deiner privaten und beruflichen Zukunft, und dass du auchweiterhin treu zu deiner Kompanie und zum Tiroler Schützenwesenstehen mögest.

Deine Vahrner Schützenkameraden

Auszeichnungen des Landes TirolKUFSTEIN - Am Hohen Frauentag, dem 15. August 2004, wurdezum ersten Mal nicht in der Landeshauptstadt Innsbruck, sondernin der Festungsstadt Kufstein die Landesfeier mit hl. Messe, Festan-sprachen und Ehrungen begangen.

Mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol wurden ausgezeichnet:Olt. Franz Fasching - Kompanie DölsachHptm. Hans Schmoller - Kompanie MiedersOlt. Obm. Willhelm Messner - Kompanie AchenkirchEHptm. Valentin Holzmann - Kompanie SteinachHptm. Luis Morin - Kompanie Neustift bei Brixen

Josef Gasser - 80KLAUSEN - Am 24. Mai 2004,

feierte Josef (Sepp) Gasser im Krei-se seiner Familie seinen 80.Geburtstag.

Als Gratulanten schloss sich dieKommandantschaft der Kompanie„Pater Haspinger“ Klausen, derenGründungsmitglied und Olt. derJubilar ist, an. Mit einem Geburts-tagsgeschenk, einer Statue des hl.Sebastian, überraschte und dankteHptm. Dr. Luis Braun im Namen derKompanie dem Geburtstagskind für seinen unermüdlichen Einsatz undseinem Pflichtbewusstsein, welches er für die Kompanie und dasSchützenwesen aufgebracht hat und aufbringt. Er rühmte den Jubilarauch als Vorbild für alle Mitglieder der Kompanie und überbrachteihm die besten Grüße seiner Kameraden, verbunden mit dem Wunsch,dass Gott ihm weiterhin Gesundheit und Kraft für sein Leben schen-ken möge.

Diesen Wünschen schlossen sich auch seine Frau und Kinder sowieEnkelkinder an und ließen den Jubilar hochleben.

Luis Gasser

Olt. Norbert Mair - 50LANA – Norbert Mair, Olt. der

Schützenkompanie „Franz Höfler“Lana, feierte am 26. Juli 2004 sei-nen 50. Geburtstag.

Die Mitglieder der Kompanienutzten diesen Anlass, um Norbertim Rahmen einer kleinen Feier imSchützenheim ihre Wertschätzungund ihre Dankbarkeit zu bekunden.Alle überbrachten dem Jubilar diebesten Glückwünsche, Hptm.Eduard Graber überreichte ein klei-nes Präsent und dankte ihm imNamen der Kompanie für seinezahlreichen Dienste im Schützen-

wesen. Norbert Mair ist seit 28 Jahren (Eintritt 1976) Mitglied derKompanie Lana, 12 Jahre lang war er als Fhr. tätig und seit Februar1999 steht er der Kompanie als Olt. vor.

Für die Zukunft wünschen die Mitglieder der Schützenkompanie„Franz Höfler“ Lana ihrem Olt. alles erdenklich Gute, vor allemGesundheit und dass er noch lange so tatkräftig dabei bleibt!

Richard Andergassen

Hptm. Franz Steger - 60 JahreST. JOHANN i. A. - Am 4. Juni 2004 feierte Franz Steger seinen 60.

Geburtstag. Hierzu kam die Kompanie St. Johann i. A. zusammen und ließ ihren

Hptm. hochleben. Als Geschenk wurden ihm eine zünftige Marendeund eine Karikatur überreicht. Zur Feier beim „Martinswirt“ kam auchnoch eine Abordnung der „Fellerer Schützen“ St. Johann i. T. hinzu.Hptm. Foidl überbrachte die herzlichsten Geburtstagswünsche von derFellerer Kompanie. Es besteht seit über 25 Jahren eine enge Partner-schaft zwischen den beiden Kompanien in Süd- und Nordtirol.

Nummer 5 - Oktober 200420

Wir gratulieren . . .

Sepp Gasser, ein 80er!

Olt. Norbert Mair, Lana

Hptm. Franz Steger - 60 Jahre

Der Jubilar Pius Leitner mit Hptm. Günther Mairhofer

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Zgf. Josef Konrader - 95 JahreNoch immer aktiver Speckbacher Schütze

HALL i. T. - Josef Konrader trat 1930 der Schützenkompanie Tulfessowie dem Wanderverein Tulfes bei. Dieser körperlichen Ertüchtigungist es sicher zu verdanken, dass er bis heute bei der SpeckbacherSchützenkompanie aktiv an allen Ausrückungen teilnimmt.

Arbeits- und Wohnungswechselnach Hall veranlassten Sepp imJahre 1957 der Speckbacher Kom-panie in Hall beizutreten. Bald wur-de er mit der Funktion des Zeug-wartes und in Folge mit dem Kas-sier-Stellv. betraut. Große Verdiens-te erwarb sich Konrader, als er nachAufstellung eines Jungschützenzu-ges für die nötige Bekleidung der-selben sorgte, indem er alte Trach-ten wendete und sie so für denNachwuchs brauchbar machte. 20Jahre übte er die Funktion einesFahnenbegleiters aus und nochheute marschiert er als Zimmer-mann in den Reihen der Kompanie

mit. Dass er bei den Ausrückungen schon Jahrzehnte lang für dennötigen Hutschmuck sorgt, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. InAnbetracht dieser Leistungen wurde er von der Kompanie mit der gol-denen Verdienstmedaille und vom Bund der Tiroler Schützenkompani-en mit der „Silbernen“ ausgezeichnet. Diese Treue zu seinen Speckba-chern wurde 1999 mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt. Von Bez.-Kdt.Florian Fischler und EHptm. Helmut Plunser begleitet, wurde der Jubi-lar beim Schützenheim empfangen. Nach Abschreiten der Ehrenfor-mation seiner Speckbacher, der sich auch eine Abordnung der Tulfe-rer Schützen und der „Peter Mayr“ Kompanie angeschlossen hatte,wurde Konrader mit einem Salut geehrt. Bei der folgenden Feier imHeim wurde ihm als Geschenk ein aus Holz geschnitzter KonraderSpeckbacher überreicht. Auch die Abordnungen überbrachtenGeschenke und Grüße ihrer Kompanien. Möge unser Sepp noch vielegesunde Jahre in unseren Reihen verbringen.

Hans Lener, Eltn. und Chronist

Hptm. Max Häusler feierte 70erVOMP – Der Hptm. der Schützenkompanie Vomp, Max Häusler,

konnte am 10. Mai 2004 im Kreise seiner Familie, Freunde und Schüt-zenkameraden seinen 70. Geburtstag feiern.

Max trat 1948 in seinem Geburtsort Pill in die dortige Schützen-kompanie ein, übersiedelte 1961 nach Vomp und ist seither Mitgliedder Schützenkompanie in diesem Ort. In diesen 56 „Schützenjahren“"war Max Häusler 14 Jahre JS-Betr. der Kompanie Vomp, 12 Jahre JS-Betr. des Baons Schwaz, 12 Jahre Obm. der Vomper Schützen, 15 Jah-re Olt. und seit 12 Jahren Hptm. der Schützenkompanie Vomp.

Außerdem ist Max Häusler seit 12 Jahren Baon-Kdt.-Stv. sowiestellvertretender Unterländer Viertel-Kdt.

Für seine vielfältigen und verdienstreichen Leistungen in Bereichdes Tiroler und Bayrischen Schützenwesens wurde Hptm. Häusler bis-her vielfach ausgezeichnet.

In seiner Heimatgemeinde hat er als „Motor“ innerhalb der Schüt-zenkompanie dafür gesorgt, dass zahlreiche Kulturgüter (Pfarrkirche,Lourdesgrotte, Dorfkrippe etc.) von den Schützen renoviert wurdenoder überhaupt neu geschaffen wurden. Nicht zuletzt durch dieseTätigkeiten genießt das Schützenwesen in Vomp hohes Ansehen in derpolitischen und pfarrlichen Gemeinde und somit praktisch in dergesamten Bevölkerung.

21Nummer 5 - Oktober 2004

Durch seine gezielte Jugendarbeit in den siebziger Jahren konntenicht nur in Vomp, sondern auch im Baon Schwaz der Fortbestand derKompanien gesichert und die Jugend für das Schützenwesen begeistertwerden. Es ist kein Zufall, dass zum Beispiel die SchützenkompanieVomp derzeit einen aktiven Stand von 115 Schützen zählt mit einemDurchschnittsalter von 37,9 Jahren.

Zu seiner Geburtstagsfeier kam eine große Anzahl von Gratulanten,unter anderem seine Kompanie mit über 80 Mann, die ihm unter demKommando vom Vomper Bgm. Olt. Karl-Josef Schubert eine perfekteEhrensalve schoss, Pfarrer Mag. Stanislaus Majewski, LR Konrad Strei-ter, LKdt. HR Dr. Otto Sarnthein, LKdt.-Stv. Stephan Zangerl, Baon-Kdt. Mjr. Hubert Danzl mit Baonsausschuss und Fahne sowie Schüt-zenfreunde aus Osttirol und Bayern.

Die TSZ schließt sich mit einem kräftigen „ad multos annos“ denzahlreichen Gratulationen an.

Hohe AuszeichnungST. JOHANN IN TIROL - Im Rahmen eines kleinen Umtrunks wur-

de der Hptm. und Baons-Kdt.-Stv. Alois Foidl mit dem „GrossenEhrenkreuz des Österreichischen Schwarzen Kreuzes“ geehrt. Wie derObmann der Kameradschaft St. Johann in Tirol, Pepi Dessel, bei derÜberreichung erklärte, geschieht dies stellvertretend für die Kompaniein Würdigung der jahrelangen guten Zusammenarbeit, der jährlichenPräsenz zu Allerheili-gen und ganz beson-ders für die tatkräftigeUnterstützung bei derRenovierung des Krie-gerdenkmals durchdie Feller-Schützen.Das Denkmal wurde1923 nach dem Ent-wurf des InnsbruckerKünstlers FranzMühlegger errichtetund gilt als eines dergrößten, schönstenund würdigsten Tirols.

Verleihung des „GroßenEhrenzeichens desSchwarzen Kreuzes“ anHptm. Alois Foidl (r.)vom Obmann der Kame-radschaft Tirol, PepiDessel (l.), überreicht.

Zgf. Josef Konrader - mit 95 Jah-ren noch aktiver Schütze

Jubilar Hptm. Max Häusler im Kreise zahlreicher Gratulanten: (v.l.) Hptm.Hans Doll, LKdt. HR Dr. Otto Sarnthein, LKdt.-Stv. Stephan Zangerl, Baon-Kdt.-Stv. Hptm. Max Häusler, Mjr. Hubert Danzl mit seinem Baonausschuss

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Zgf. AndreasBurgmann -70 Jahre

WESTENDORF - DerZgf. der „AndreasHofer“ Schützenkompa-nie Westendorf, And-reas Burgmann - vulgo„Niding Anderl“ -, fei-erte im Kreise seinerSchützenkameradenseinen 70. Geburtstag.

Seine Eltern kamenam 13. April 1943 vonInnichen/Südtirol, woauch seine Geburtsstät-te liegt, als SüdtirolerUmsiedler nachWestendorf. Seit 1959gehört er der „AndreasHofer“ Schützenkompa-nie Westendorf an und leistete wertvolle Mitarbeit. 32 Jahre ist er Mit-glied des örtlichen Trachtenvereines und des Südtirolerbundes. And-reas Burgmann erfreut sich in seiner Wahlheimatgemeinde großerBeliebtheit.

Die Westendorfer Schützenkompanie gratulierte dem Jubilar undwünschte ihm und seiner Gattin viele nette Stunden im Kreise seinerKameraden.

Wörgötter, EHptm., Pressereferent des Bataillons

Hochzeit in MillandLÜSEN - Am Samstag, dem 5. Juni 2004, empfingen Anita

Runggatscher aus Brixen und unser Lüsner Schützenkamerad AlbertPloner in der alten Millander Pfarrkirche „Maria am Sand“ das Hl.Sakrament der Ehe.

Beinahe vollzählig ist dazu die Schützenkompanie Lüsen aufmar-schiert, um ihrem Oberjäger und seiner Braut die Ehre zu erweisen undfür die Zukunft zu gratulieren.

Lieber Albert, dDeine Kameraden wünschen dir viel Glück undSegen in deiner neuen Familie und außerdem weiterhin viel Freude fürdeinen aufwändigen Dienst in unserer Kompanie. Schützen Heil!

LHptm. DDr. Herwig van Staa -ein Amraser

INNSBRUCK/AMRAS - Der Herz-Jesu-Sonntag, der 20. Juni 2004,war für die Schützenkompanie Amras ein ganz besonderer Tag. Bereitszum 40. Mal durfte die traditionsreiche Kompanie bei dem 1796 vonden Tiroler Landständen gelobten Gottesdienst zu Ehren des HeiligstenHerzens Jesu als Ehrenkompanie ausrücken.

Das feierliche Pontifikalamt im Dom zu St. Jakob wurde vonBischof Dr. Manfred Scheuer zelebriert und unter Anwesenheit vonLHptm. DDr. Herwig van Staa trug Landtagspräsident Prof. Ing. Hel-mut Mader die Fürbitten und das Herz-Jesu-Gelöbnis vor. Wahr-scheinlich wird man niemanden verpflichten können, jedoch war - soder persönliche Eindruck des Verfassers dieser Zeilen - die Teilnahme-zahl der gewählten Mandatare unseres Landes, immerhin die Nachfol-ger jener Landstände, die das Herz-Jesu-Gelöbnis eingegangen sind,beschämend gering.

Bereits im Jänner 2003 hat unsere Schützenkompanie beschlossen,LHptm. Dr. Herwig van Staa zum EHptm. zu ernennen. Der enge Ter-minplan unseres viel beschäftigten Landeshauptmannes machte es erstam Herz-Jesu-Sonntag 2004 möglich, diesen offiziellen Akt zu voll-ziehen. Es war als reines Amraser Fest geplant, so dass außer dergeschätzten Gattin unseres neuen EHtpm., Luise van Staa und demInnsbrucker Baons-Kdt. Mjr. Erich Enzinger nur Bewohner von Amrasund Mitglieder Amraser Korporationen und Vereine anwesend waren.Bei strömendem Regen und nach der Begrüßung durch Hptm. JosefHaidegger legte Olt. Ing. Werner Erhart in seiner Laudatio die Gründefür die Verleihung dar. Er hob vor allem die kompromisslose Haltungdes LHptm. in Weltanschauungsfragen und sein Eintreten für dieSchützenideale hervor: Ein Mann, der nicht umfällt, wenn er Gegen-wind spürt. Die Freude bei den Amraser Schützen ist um so größer, alssie schon seinen verewigten Schwiegervater und geschätzten Vorgän-ger im Amte, Eduard Wallnöfer, ihren EHptm. nennen durften. Hptm.Josef Haidegger und Obmann Hannes Fraisl überreichten Rock, Hut,Säbel und die Ernennungsurkunde. In seinen Dankesworten bestärkteEHptm. Dr. Herwig van Staa sein Bekenntnis zu den Werten des Schüt-zenwesens und hob hervor, stolz zu sein, der traditionsreichen Schüt-zenkompanie Amras, einer der ältesten unseres Landes, anzugehören.Meldung, Landeshymne, Ehrensalve und ein festliches Musikstückbeschlossen den offiziellen Teil der Feier. Vor dem Einrücken in das

EHptm. LHptm. Dr. Herwig van Staa mit Ehrenurkunde, mit Hptm. Josef Haidegger (r.) und Obm. Hannes Fraisl beim Festakt in Amras

(Foto: Kronenzeitung)

Gesamttiroler Schützenchronik

Nummer 5 - Oktober 200422

Der lebensfrohe JubilarAndreas Burgmann

Die Kompanie Lüsen gratulierten Anita Runggatscher aus Brixen und dem Oj.der Kompanie, Albert Ploner.

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Hotel „Charlotte“ - zum schon über 30 Jahre stattfindenden Grillfest -wurde noch vor versammelter Mannschaft dem verdienten Obm. Han-nes Fraisl zu seinem 70. Geburtstag gratuliert.

Der Familie Steixner wollen wir für ihren Einsatz und das großeEntgegenkommen wieder einmal unseren besonderen Dank ausspre-chen.

Olt. Ing. Werner Erhart

45 Jahre Kompanie Gries i. SellrainGRIES i. S. - Am 31. Juli feierte die Schützenkompanie Gries i. S.

ihr 45-jähriges Bestehen zugleich mit der Weihe ihrer restauriertenFahne.

Über 250 Schützen aus dem Bataillon Sonnenburg - als auch derbenachbarten Baone -, unter dem Kommando von Kdt. Mjr. Toni Pertl,gaben dem Fest einen entsprechend schönen Rahmen.

Die hl. Messe feierte Pfarrer Michael mit den Schützen und derBevölkerung und wurde von der Musikkapelle musikalisch umrahmt.

Hptm. Günther Rauchenberger schilderte in seinen Worten die Ent-wicklung der Grieser Kompanie in der Gemeinde, in der sich die Kom-panie einen hohen Stellenwert erwarb.

Mit folgenden Worten ging BBO Mjr. Karl Pertl auf das Jubiläumder Grieser ein: „Die Schützenkompanie Gries im Sellrain wurde imJahre 1959 gegründet. Wie viele Schützen von der Jugend bis zum rei-fen Alter waren in diesen 45 Jahren Mitglied der Grieser Kompanieund fanden Kameradschaft und Bestätigung in dieser Traditionsge-meinschaft.

Wie in den meisten Kompanien unseres Landes gibt es kaum einenFührungswechsel aus Streitigkeiten; in 45 Jahren gab es bei euch erstzwei Hauptleute. Der damals gewählte Hptm. Toni Holzer, verstorben1998, führte die Kompanie bis 1994 und übergab aus Altersgründendas Kommando an Günther Rauchenberger, der seit 10 Jahren inZusammenarbeit mit Obm. Werner Kofler die Kompanie mustergültigführt.

In diesen 45 Jahren waren es also zwei Hauptmänner und mehrereObleute, die für die Geschicke eurer Gemeinschaft maßgeblich mitver-antwortlich waren. Viele unserer Kommandanten - damals wie heute- haben keine spezielle oder gar akademische Schulung in Menschen-führung und doch haben sie ein gutes Gespür und großartige Fähig-keiten, sonst wären sie nicht, oft jahrzehntelang, an der Spitze einerfreiwilligen Gemeinschaft, die aus den verschiedensten Menschenzusammengesetzt ist, was Alter, charakterliche Eigenschaften oderBeruf anlangt.

Heute wird nach erfolgter Restaurierung eure Fahne wiedergeweiht. Die Fahnen dienen seit alters her als Sinnbild der Zusam-mengehörigkeit. Die Fahne teilt mit, für wen sie weht, sie ist Symbol

23Nummer 5 - Oktober 2004

Bei der Feier zur Fahnenweihe wurde in Gries i. S. auch ein Kreuz, geschnitztvom Grieser Schützen Florian Schaller, das für das Schützenlokal bestimmtist, von Pfarrer Michael geweiht.

und wird als solches verehrt. Fahnen signalisieren, sie sind Bekennt-nis für soziale Einheiten und für Funktionen.

Zur Geschichte eurer Fahne: Eure Fahne wurde im Vorfeld der Tiro-ler Jahrhundertfeier 1809-1909 geweiht. Auf der einen Seite der Fah-ne steht „Für Gott, Kaiser und Vaterland“, darüber ist das Herz JesuBild abgebildet. Auf der andern Seite ist der Tiroler Adler zu sehen undder Spruch „Friede und Einigkeit“ zu lesen. Werte, die nach fast 100Jahren auch in der Gegenwart an Aktualität nichts verloren haben.

Bei einer Nachtwallfahrt nach St. Georgenberg hörte ich bei derPredigt den Spruch, der mir immer wieder im Kopf umgeht: Friede istRuhe in der Ordnung und als Schütze habe ich gleich als Beispiel eineSchützenkompanie vor mir gesehen. Friede ist der Zustand des Zusam-menlebens in Ruhe und Sicherheit. Ruhe ist ein durch kein Geräuschund lebhaftes Treiben gestörter Zustand. Ordnung ist ein geordneter,übersichtlicher Zustand, der auf die Einhaltung der Disziplin bestimm-ter Regeln im Rahmen einer Gemeinschaft achtet. Einigkeit wiederumgibt Kraft und stärkt die Gemeinschaft. Einigkeit sichert den Friedenund schafft die Grundlagen eines geordneten Miteinander und Einig-keit gibt Kraft, um Ziele gemeinsam zu verwirklichen. Friede undEinigkeit in eurer Kompanie als auch in der dörflichen Gemeinschaftwaren auch die Voraussetzungen für zwei Aktivitäten im kulturellenund sozialen Bereich. Vor einiger Zeit wurde das Grieser Kriegerdenk-mal von euch Schützen erfolgreich restauriert.

Als euer Kompaniemitglied und damalige Baon-Kdt. Ing. JosefHaselwanter 1996 im Alter von 38 Jahren plötzlich verstarb, habt ihrganz spontan mit persönlichem Beistand und finanzieller Hilfe für sei-ne leidgeprüfte Familie Kameradschaft und Solidarität über das Grabhinaus bewiesen.

Der Wert einer Kompanie in der Gesellschaft und die Frage, obSchützen heute noch zeitgemäß sind, beantwortet sich von selbst,wenn wir unsere Grundsätze kennen, beachten und danach leben. Unddas geschieht bei euch, hier in Gries in mustergültiger Art und Weise.

Ich wünsche euch im Namen des Tiroler Schützenkommandos wei-terhin den Geist der Gemeinschaft und der Kameradschaft.

Matreier AltschützenMATREI i. O. - Die Schützenkompanie Matrei i. 0. darf sich glück-

lich schätzen, drei hochbetagte Mitglieder in ihren Reihen zu haben,und zwar Gregor Lublasser - geb. 12. 12. 1913, Anton Preßlaber - geb.29. 4. 1914 und Vitus Rainer - geb. 25. 7. 1914.

Die drei rüstigen Schützenkameraden konnten im Kreise ihrerFamilien, in körperlich und geistiger Gesundheit, ihren 90. Geburtstagfeiern. Im Jahre 2002 wurden sie von der Schützenkompanie mit der70-jährigen Langjährigkeitsmedaille ausgezeichnet!

Die Schützen wünschen viel Glück und Gesundheit und hoffen,dass sie noch oft bei den Altschützentreffen dabei sein können.

Die Fahnenbandübergabe an die Abordnungen wurde von den Fahnenpatin-nen durchgeführt. (Fotos: Walpoth, Blickpunkt Telfs)

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Schwazer Landsturm

SCHWAZ - Am Herz-Jesu-Sonntag wurde Frau Gemeinderat IngridSchlierenzauer für ihre Verdienste um den Schwazer Landsturm mitdem Ehrenkranz des BTSK ausgezeichnet. Hptm. Johann Mair und Olt.Manfred Steidl gratulierten im Namen der Kompanie. Die neue Ehren-kranzträgerin bedankte sich mit einer anschließenden Feier.

Die Thierberger SchützenTHIERBERG - Sie nennen sich auch „Die Thierberger“, bestehen aus

Schützengilde und Schützenkompanie und leiten ihren Namen von derim 18. Jahrhundert aus der Hofmark Thierberg entstandenen Gemein-de Thierberg ab.

Der Thierberg, ein bewaldeter Bergrücken westlich des Inns, findetschon frühgeschichtlich Erwähnung. Die Römerstraße führte von Mat-zen bei Brixlegg kommend über Neuhaus am Thierberg nach Eichel-wang und weiter Richtung München.

Der Gemeinde Thierberg wurde im Jahre 1848 ein eigenerK.u.K.-Schießstand von der hohen Obrigkeit genehmigt.Ende 1848 verzeichnet der neue Schießstand beimEdschlössl bereits 50 immatrikulierte Stand-schützen. Vor Ausbruch des I. Weltkriegesverfügte ganz Nordtirol schon überein geordnetes Schützenwe-

sen. Die Schützenkompanie Thierberg bildete damals den 1. Zug derSchützenkompanie Kufstein.

Im Jahre 1922 erfolgte unter der Federführung des GastwirtesAlfons Nocker die Gründung der Schützengilde Thierberg als Nachfol-gerin der 1918 aufgelösten Standschützen.

Bereits am 16. November 1924 fand am Schießstand beimEdschlössl das erste KK-Auslöschschiessen statt. 1938 wurde dieSchützengilde wieder aufgelöst.

Im Jahre 1950 erstand die Schützengilde Thierberg von neuem undam 14. Mai 1951 konnte auch die neue Schützenfahne am Lehenhofunter Fahnenpatin Dr. Gerda Henkel geweiht werden.

Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung war 1954 die Einwei-hung des neuen KK-Schießstandes in Morsbach. Dieser Schießstandbildet mit Schützenheim den geselligen Mittelpunkt für alleSchießwettbewerbe, Schützentreffen und kulturellen Veranstaltungenim Kufsteiner Stadtteil Zell. Nach dem Brandunglück im April 2002wurde der Schießstand wieder hergestellt und das Schützenheim miteinem vielseitig verwendbaren Veranstaltungsraum ausgestattet. Fürdas alljährlich stattfindende Auslösch- und Königsschießen wurde vonder Gilde die Schützenkönigskette gestiftet, der Schützenkönig wirdmit dem besten Schuss auf die Königsscheibe ermittelt. Die Schützen-gilde unter Oberschützenmeister Martin Wagner jun. hat weit überhundert Mitglieder und befasst sich sehr wesentlich mit der Ausbil-dung ihrer Schützen und Jungschützen und die Durchführung vonSchießwettbewerben innerhalb und außerhalb der Gilde.

Zusammen mit der Schützenkompanie Thierberg haben sich die„Thierberger“ die Erhaltung der Wallfahrtskirche Thierberg und dieRenovierung und Ausgestaltung des Bergfrieds als Aufgabe gestellt.Im neurenovierten Bergfried befindet sich ein vom LangkampfenerKrippenbauverein detailgetreu gestaltetes Modell der einstigen Fes-tungsanlagen. Der Bergfried wurde in den vergangenen drei Jahrenmit Hilfe des derzeitigen Besitzers, Christoph Henkel, unter der Patro-nanz der Thierberger Schützen mit Hptm. Martin Wagner, völligrestauriert und als Aussichtsturm mit Museum ausgebaut.

Die Feste ThierbergIm 13. Jahrhundert, genau im Jahre 1285, wird die Burg Thierberg

erstmalig in den Urkunden als Besitz der „Freundsberger“ erwähnt. Es war ziemlich sicher die letzte östliche Feste, welche das

Geschlecht der „Frundsperger“ zu dieser Zeit in ihren Besitz gebrachthat. Im Jahre 1379 musste Georg von Frundsberg sein Schloss amThierberg an die Herzöge von Bayern verkaufen. Die Feste Thierbergwar für die Bayern eine wertvolle Verstärkung der Befestigungsanla-gen um Kufstein. Im Jahre 1504 wurde der Thierberg mit Kufstein vonHerzog Albrecht von Bayern an Österreich abgetreten. Ab dem 16.Jahrhundert wechselten die Besitzer des Thierbergs immer häufigerund die Festungsanlagen verfielen immer mehr. Die letzte Lehensfa-milie, von Millau, bewohnte die Burg nicht mehr und verkaufte sie anden Münchner Kaufmann Roman Mayr. Dessen Schwiegersohn Mat-thias Oberhummer veräußerte den Besitz an die Familie Dr. Hugo Hen-kel in Düsseldorf.

Die WallfahrtskapelleDie heutige Wallfahrtskirche zum Hl. Johannes dem Täufer wird

bereits im Jahre 1315 in den Aufzeichnungen über die Diözese Frei-sing als Filiale der Pfarrkirche Langkampfen erwähnt.

Sie dürfte als Schlosskapelle gebaut und ausgestattet worden sein.Durch die Gründung der Bruderschaft des Hl. Johannes im Jahre 1676,die eine Reliquie des Hl. Johannes auf dem Thierberg zur Verehrungausstellte, wurde die Kapelle weitum bekannt und viel besucht. Sogarein eigener Kaplan betreute zeitweise diese Wallfahrt. Am 3. Dezem-ber des Jahres 1700 wurde die Kapelle durch eine schwere Feuers-brunst fast völlig zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Seitdem Ende des 18. Jahrhunderts befindet sich eine Muttergottesstatue,„Die Thierberger Muttergottes“ in der Wallfahrtskirche. Die Statue

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Gemeinderat Ingrid Schlierenzauer mit Hptm. Johann Mair (l.) und Olt. Man-fred Steidl nach der Übergabe der Ehrenurkunde.

Der Bergfried der Burg Thierberg wurde mit Hilfe der ThierbergerSchützen renoviert und von ihnen zum Aussichtsturm und Museumausgebaut.

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stammt aus einem Frauenkloster in München. Es ist eine Nachbildungdes Gnadenbildes von Montserrat in Spanien „Maria mit dem Jesus-kind und Granatapfel“.

Bis vor einigen Jahren lebte noch ein Einsiedler auf dem Thierberg.Derzeit sind es die Thierberger Schützen, die die Einsiedelei und denBergfried betreuen. Die Wallfahrtskirche Thierberg mit dem Bergfriedgilt als weithin sichtbares, zweites Wahrzeichen Kufsteins, das jahraus,jahrein von vielen Gläubigen und Touristen gerne besucht wird.

Die Schützenkompanie ThierbergDie Schützenkompanie Thierberg wurde im Jahre 1975 wiederge-

gründet.

Sie wird derzeit befehligt von Hptm. Martin Wagner sen. aus Kuf-stein. Etwa 40 gewehrtragende Schützen mit ihren Offizieren und einTrommlerzug stehen unter seinem Kommando. Durch ihre Teilnahmean den verschiedenen kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten tra-gen sie maßgeblich zur Erhaltung Tiroler Tradition bei.

Schützenjahrtag der Kompanie„Viertl Reit“

REITH b. K. - Am Hohen Frauentag, dem 15. August, fand in Reithder schon traditionelle Jahrtag der Schützenkompanie „Viertl Reit“statt.

Nach dem Festgottesdienst mit Kräuterweihe in der Pfarrkirchewurde vor dem Musikpavillon der Festakt abgehalten, in dessen Mit-telpunkt Ehrungen standen. Dabei wurden vom Baons-Bildungsoffi-zier Dipl.-Ing. Lt. Christian Hopfensperger an den Hptm.-Stv. Olt. JosefWidmayr die „Silberne Verdienstmedaille des Bundes der TirolerSchützenkompanien“ verliehen. Höhepunkt der Ehrungen war dieErnennung des Bürgermeisters Stefan Jöchl, langjähriger Funkti-onsträger der Kompanie, zum Lt., wofür ihm als sichtbares Zeichen ein

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Hptm. Georg Hauser übergibt dem neu ernannten Lt. Bürgermeister StefanJöchl den Säbel, lk. EHptm. Georg Pendl

Säbel überreicht wurde. Der Festakt, an dem auch der Kamerad-schaftsbund und die Röcklgwandfrauen teilnahmen, wurde von derMusikkapelle Reith musikalisch umrahmt, die anschließend auch zumFrühschoppen aufspielte. (Ehrungen siehe letzte Seite!)

Wörgötter, EHptm.Pressereferent des Baons

Ehrung langjähriger Mitglieder STRASS i. Z. - Im Anschluss an das Kirchenpatrozinium des Hl.

Jakobus, am 25. Juli 2004, fand die Ehrung langjähriger Mitglieder derSchützenkompanie Strass i. Z. statt.

Die Urkunden und Medaillen wurden beim Jakobikonzert der BMKStrass i. Z. im Festsaal feierlich überreicht. Ihnen zu Ehren wurdeanschließend der Marsch von Florian Pedarnig „Dem Land Tirol dieTreue“ gespielt und von der Kompanie gesungen.

Geehrt wurde für 7 Jahre Mitgliedschaft Marketenderin GerdaRingler. (Ehrungen siehe auch letzte Seite!)

Einmal Ahrntal und zurückST. JOHANN i. T - Nach der anspruchsvollen Tour im Vorjahr, vom

Schlegeisstausee über den Großen Möseler (3.480 m) ins SüdtirolerAhrntal, setzten die St. Johanner Fellerschützen in diesem Jahr mehrauf Kameradschaftspflege und Erwandern der gemeinsamen Heimat.

Wie schon seit 20 Jahren Tradition wurde auch dieses Jahr wiederein Partnerschaftsmarsch von den Feller-Schützen St. Johann in Tirolzu den Schützen in St. Johann im Ahrn organisiert. Der Weg führte

Ausgezeichnete Stimmung beim Schützenmarsch vom Ziller- ins Ahrntal undzurück

Die geehrten Kameraden der Schützenkompanie Strass i. Z.: v.l. Hptm. Ger-hard Mallaun, Obm. Jakob Fischler, EHptm. Johann Eberharter, Gerda Ringler,Fhr. Ernst Mantinger, Andreas Eberharter, Robert Knabl, Alois Oberladstätter,Richard Hechenblaikner, Eduard Fill, Bgm. Olt. Klaus Knapp, Kathrin Haaser.

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Der unlängst aus der Taufe gehobenen Kompanie „Ignaz von Ver-droß“ Folgaria-Vielgereuth ihre Aufwartung machten der Welschtiro-ler Landesrat Dr. Franco Panizza, Landtagspäsident Giacomo Bezzi,Bürgermeister Alessandro Olivi und Carlo Andreotti sowie LKdt. Mjr.Carlo Cadrobbi und Mjr. Werner Wenighofer vom Südtiroler Schüt-zenbund und Karl Pircher vom Gesamttiroler Schützenbund.

Höhepunkt der Gründungsfeier war die Messfeier auf der altehr-würdigen Piazza San Lorenzo, zelebriert von Don Giorgio Broilo undDon Osvaldo Plotegher. Der in italienischer und deutscher Sprachegehaltenen Eucharistiefeier folgte schließlich die Fahnenweihe, die zueinem beeindruckenden Bekenntnis zu der tirolischen Vergangenheitdieses so herrlichen Welschtiroler Ortes wurde.

Die Patin, Frau Dr. Elena Albertini, enthüllte dabei die neue Fahnewelche auf der einen Seite das Heiligste Herz Jesu mit dem Wahrzei-chen des Dekanats Vielgereuth, der Ortskirche zeigt, auf dem Revershingegen ist der Tiroler Adler mit dem Gemeindewappen von Vielge-reuth und dem Welschtiroler Landeswappen abgebildet.

Auch die Bevölkerung von Vielgereuth war ebenso wie alle teil-nehmenden Formationen gerührt ob der exakten und vorbildlichdurchgeführten sowie beeindruckenden Gründungsfeier der jungenSchützenkompanie. Beim anschließenden Festzug durch die Gassenund Straßen der Ortschaft zollte man allen Teilnehmern und vor allemder Jubelkompanie durch anhaltenden Beifall Respekt. In der Eishalle,wo der Festzug nach beachtlichem Fußmarsch sein Ende fand, wid-mete man sich schließlich unter den Klängen der Böhmischen vonJudikarien und des Coro Stella Alpina dem gemütlichen Teil der Feier.Hptm. Paolo Dal Prà zeigte sich in einem Gespräch mit der TSZ über-wältigt von dem Zuspruch, den die Veranstaltung und die Wieder-gründung gefunden hatte. Der Gemeindeverwaltung, der örtlichenRaiffeisenkasse, dem Tourismusverein sei von seiner Seite ein Dank fürdie freundliche Unterstützung ausgesprochen.

dieses Mal vom Ziller Grund auf die Plauenerhütte und weiter über dasHl.-Geist-Joch (2.658 m) nach Kasern.

Nach der Wiedersehensfeier mit den Südtiroler Kameraden wurdeam nächsten Tag eine Höhenwanderung unternommen. Das Ziel wardie Gruber-Alm auf 1.839 m. Am vierten Tag ging es dann über dasHörndl Joch (2.553 m) und den Sunder Grund zurück zum ZillerGrund.

Der Partnerschaftsmarsch hat den teilnehmenden Schützen wieder-um einen beeindruckenden Teil unseres schönen Landes vor Augengeführt und viel für die Kameradschaft in den eigenen Reihen und mitden Südtiroler Freunden beigetragen.

Neuer Hptm. in SteinachSTEINACH - Die Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie

Steinach, die traditionell am Herz-Jesu-Sonntag stattfindet, stand imheurigen Jahr im Zeichen von Neuwahlen und Ehrungen.

Nachdem Hptm. Valentin Holzmann, der seit 20 Jahren der Kom-panie vorstand, sein Amt aus Gesundheitsgründen zurücklegte, muss-te im Rahmen der Neuwahl des gesamten Kompanieausschusses auchder Hptm. neu gewählt werden. Der bisherige Schriftführer und Lt.Lorenz Fidler wurde einstimmig zum neuen Hptm. gewählt, Olt. bliebwie bisher Karl-Heinz Riedl. Neben dem bewährten Lt. Karlheinz Rei-nisch wurden Peter Scherl und Josef Spörr neu zu Leutnants gewählt.Der bisherige Obm. Artur Fidler wurde in seiner Funktion bestätigt,ebenso Helmut Scherl als Fhr., als Schriftführer wurde neu ManfredGratl gewählt, Kassier blieb Martin Riedl.

Alt-Hptm. Valentin Holzmann wurde in Anerkennung seiner Ver-dienste von der Kompanieversammlung einstimmig zum EHptm.gewählt. Weiters wurden geehrt: Konrad Wanker für 40-jährigeZugehörigkeit, Peter Grissemann und Bruno Faes für 25-jährigeZugehörigkeit zur Schützenkompanie.

Dass LKdt. Mjr. Dr. Otto Sarnthein der Kompanieversammlung nocheinen kurzen Besuch abstattete, bildete einen gelungenen Abschlussfür die Versammlung.

Neue Welschtiroler Kompaniegegründet

VIELGEREUTH/VOLGARIA - Selbst die kühnsten Erwartungenwaren übertroffen worden, als in Vielgereuth-Folgaria am vergange-nen 25. Juli über 50 Kompanien aus Tirol und Bayern angetretenwaren, um mit der hießigen Kompanie ihr Gründungsfest zu feiern.

Als Ehrenkompanien fungierten dabei jene aus Kastelruth sowie dieAndreas-Hofer-Kompanie aus Schwaz.

Nummer 5 - Oktober 200426

Im Welschtiroler Schützenwesen tut sich einiges. In Vielgereuth/Folgaria fandkürzlich das Wiedergründungsfest statt.

Auch eine neue Fahne wurde geweiht. Auf dem Fahnenblatt vorne die Auf-schrift: „Aus Liebe zur Heimat, für Gott und Familie“

EHptm. Valentin Holzmann, der auch am 15. August in Kufstein mit der Ver-dienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet wurde, im Kreis seiner Marke-tenderinnen, die in den 20 Jahren seiner Tätigkeit unter ihm Dienst taten.

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Ebenso dem hochwürdigsten Herrn Pfarrer, Don Giorgio, für seinallzeit herzliches Entgegenkommen sowie allen, die in irgendeinerWeise ihr Wohlwollen der Kompanie gezeigt haben und tatkräftig mit-geholfen haben. Nicht zuletzt ist es dem schneidigen Hptm. Dal Prà eininniges Bedürfnis, sich an alle Kompanien, welche am Fest teilgenom-men haben, zu wenden. Aufgrund der vielen, auch unangemeldeterschienenen Kameraden sei es nicht möglich gewesen, sich bei jederFormation persönlich zu bedanken; auch dies sei hiermit nachgeholt.

Schützenkompanie „Johann Jaeger“Niederdorf

NIEDERDORF - Die am Josefi-Tag dieses Jahres wiedergegründeteSchützenkompanie „Johann Jaeger“ Niederdorf befindet sich weiterauf dem Vormarsch.

Die Mitgliedsstärke beläuft sich inzwischen auf 34 aktive und 30unterstützende Mitglieder. Die Trachtenanschaffung steht zur Zeitnaturgemäß im Mittelpunkt der Kommandantschaftstätigkeit.

Wie groß der Eifer der einzelnen Mitglieder der Mannschaft ist,sieht man allein an der Tatsache, dass die Kompanie bis Ende Augustbereits 15 Exerzierproben absolviert hat. Am kommenden 20. Februar- so der Hptm. der Niederdorfer Kompanie Richard Stoll – wolle manbereits in den neuen, nach historischen Vorlagen geschaffenen Trach-

ten und voller Montur zum Andreas-Hofer-Gedenkenausrücken. Dabei wird auch erstmals die alte

Standschützenfahne mitgetragen, die seinerzeitnach den Wirren des Krieges in die Obhut der

Pfarrei übergegangen war und mit der bis-lang die örtliche Musikkapelle ausgerückt

ist. Auf Hochtouren laufen auch bereits

die Vorbereitungen zum großen Grün-dungsfest und zugleich zur Gedenkfei-er zum 195. Todestag von Johann Jae-

ger am 2. und 3. Juli des kommendenJahres. Dazu erwartet die Schützenkompa-

nie Niederdorf eine große Zahl an Schützenaus der ganzen Alpenregion.

Das abgebildete Zeichen der Schützenkompanie„Johann Jaeger“ Niederdorf wurde nach einem alten Abzeichen gefer-tigt. Dieses Abzeichen wurde bis zur Zerreißung Tirols von den Nie-derdorfer Schützen getragen und war seither in Vergessenheit geraten.

90 Jahre Fahnenweihe – 50 Jahre Wiedergründung

PLATT - 50 Jahre Wiedergründung der Schützenkompanie und 90Jahre Weihe der Fahne standen an. So luden die Platter Schützen zurgroßen Jubiläumsfeier und hielten Rückschau auf viele Jahre gelebtesSchützenwesen im hinteren Passeiertal.

Das Schützenwesen hatte es hier, ebenso wie im restlichen Südtirol,nicht immer einfach. Nach jahrelangem Verbot durch das faschistischeRegime konnte im Oktober 1953 wieder eine aktive Schützenkompa-nie in Platt in Passeier gegründet werden. Trachten durften wiedergetragen werden und die alte Kompaniefahne der Platter Schützen von1913 wurde wieder mit Stolz gezeigt.

Erst nach der Aufhebung des durch die Aktionen der Freiheits-kämpfer hervorgerufene erneuten Verbotes des Schützenwesens in den60er Jahren, konnte sich die Kompanie endlich wieder am kirchlichenund kulturellen Leben im Dorf, im Passeier, sowie im ganzen Landaktiv beteiligen.

Es waren an die 600 Schützen aus den verschiedenen Landesteilensowie auch ein ganzes Bataillon übers Timmelsjoch vom benachbar-

27Nummer 5 - Oktober 2004

ten Ötztal gekommen, um an der Jubelfeier teilzunehmen. Nach einembeeindruckenden Weckruf durch Böllerschüsse am frühen Morgen des4. Juli marschierte der Festzug gemeinsam zum Dorfplatz zur hl. Mes-se, die vom Abt des Klosters Marienberg – zusammen mit zwei weite-ren Priestern – zelebriert wurde. Das anschließende Heldengedenkenerfolgte durch Bez.-Mjr. Helmut Gaidaldi. Anschließende Festredendurch Bürgermeister von Platt, Wilhelm Klotz und Ernst Schöpf, Bür-germeister von Sölden, sowie durch die Landtagsabgeordnete EvaKlotz gaben der Feier einen würdigen Rahmen.

Angelobung von Sarner SchützenSARNTAL - Die Sarner Kompanie ist wieder um sechs Schützen

stärker. Werner Federer, Martin Weger, Roland Mair, Martin Locher,Jonas Hochkofler und Florian Oberhöller haben am Hochfest Fron-leichnam den feierlichen Eid auf die Kompanie und das Tiroler Schüt-zenwesen abgelegt.

Die feierliche Prozession durch den Hauptort des Tales ist ob seinerprächtigen Kirchenfahnen und der großen Zahl an Trachtenträgernlandesweit bekannt. Die Schützenkompanie Sarntal trägt traditionelldas Herz-Jesu Standbild und feuerte nun schon zum dritten Mal eineEhrensalve nach den Evangelien ab. Einige Schützen nehmen auchstets am Umgang in Reinswald teil. Nach dem Bittgang nahm dieKompanie Aufstellung vor dem Schützenheim.

Hptm. Sighard Unterkalmsteiner hieß die neuen Mitglieder herzlichwillkommen und bemerkte, dass ein Schütze - neben einigen Rechten,die er genießt - viele Pflichten in der Kompanie und im gesellschaft-lichen Leben zu erfüllen hat. Er wünschte ihnen viel Genugtuung imKreis der Gemeinschaft und dankte ihnen für ihre Bereitschaft, sichaktiv am Vereinsleben zu beteiligen.

Fünf der sechs Angelobten haben bereits die notwendigen Exer-zierstunden zur Teilnahme an der Gewehrformation abgeleistet.

Die Schützenkompanie Platt feierte ihr 50-jähriges Bestehen. Abt Bruno Trau-ner zelebrierte mit zwei weiteren Priestern die hl. Messe.

Sechs junge Sarner Schützen wurden zu Fronleichnam angelobt.

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Die noch nicht geweihte Fahne wurde nun restauriert und geweiht.Das Fest begann schon am Samstag, dem 17. Juli 2004, mit dem„Großen Österreichischen Zapfenstreich“, durchgeführt von der Ehren-kompanie Sarntal mit Hptm. Sighard Unterkalmsteiner und der Musik-kapelle Lengmoos.

Am Sonntag erfolgte der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Es war einbeeindruckendes Bild, als die 15 Abordnungen, darunter die Ehren-kompanie „Peter Mayr“ Brixen mit Hptm. Sepp Kirchler, begleitet vonder Musikkapelle Lengmoos, in Richtung Kirchplatz marschierten.

Der von Pfarrer Christian Blümel zelebrierte Festgottesdienst fandunter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Unter ihnen befan-den sich auch mehrere Ehrengäste, so die Fahnenpatin Inga Hosp,LKdt. Mjr. Paul Bacher, LKdt. Mjr. Carlo Cadrobbi, EU-ParlamentarierDr. Michl Ebner sowie EMjr. Bruno Hosp.

Nach dem Festgottesdienst, der Heldenehrung durch LKdt. PaulBacher und der Fahnenweihe richtete Hptm. Florian Schweigkoflereinige Grußworte an die Anwesenden. Auch die VizebürgermeisterinLuise Vieider überbrachte Grußworte und EMjr. Bruno Hosp hielt dieFestrede. Nach dem Abspielen der Landeshymne erfolgte der Festum-zug zum Festplatz.

Die Schützenkompanie „Peter Mayr“ Ritten dankt vor allem derFahnenpatin Inga Hosp für die großzügige Unterstützung und allen,die dazu beigetragen haben, dass diese Veranstaltung zu einem ein-drucksvollen Ereignis wurde.

30 Jahre FreundschaftLANA/BUCHHOLZ (D) – Vom 9. bis zum 12. Juli 2004 fand ein

großes Schützenfest in Buchholz in der Nordheide (kurz vor Hamburg)statt.

Vor dreißig Jahren (1974) fuhr die Schützenkompanie Lana, unterder Führung vom damaligen Hptm. Jörg Pircher-Hofmann, das ersteMal auf Einladung des Schützenvereins Buchholz 01 zu deren Schüt-zenfest in der Nordheide (kurz vor Hamburg). Heuer, diesmal unterHptm. Eduard Graber, fuhren die Schützen von Lana wieder zu denFreunden nach Buchholz, um mit ihnen das 30-jährige Partner-schaftsjubiläum zu feiern.

Nach 14-stündiger Fahrt und 1.100 zurückgelegten Kilometernwurden die Lananer Schützen von den Freunden aus Buchholz herz-lich empfangen.

Am Samstagvormittag wurde auf den „Vogel“ geschossen, dendann Joachim Trientbacher zur Strecke bringen konnte und er dadurchals neuer Schützenkönig der Kompanie Lana feststand; der Beiname„Joachim, der Hilfsbereite“ wurde ihm dabei zuteil.

Am Sonntag, beim Festessen, konnte Hptm. Graber dem Präsiden-ten des Buchholzer Schützenvereins, Jürgen Steinhage, eine Schüt-zenscheibe mit dem Porträt von Jörg Pircher-Hofmann und Heinrich

Nummer 5 - Oktober 200428

In der Gelöbnisformel bekannten sich die Schützen zur geistigenund kulturellen Einheit des Landes Tirol und zu den Grundsätzen desSchützenbundes, versprachen die Treue zu Gott und dem Erbe unsererAhnen und gelobten, sich für den Schutz von Heimat und Vaterlandeinzusetzen. Nach altem Schützenbrauch wurde die Angelobungabschließend bei einem guten Tropfen gebührend gefeiert.

Gebhard Stuefer

„Glück Auf“ beim „Knappenloch am Nussnbachl“

TERLAN/MÖLTEN - Der vergangene Barbaratag, 4. Dezember 2003,war ein besonderer Tag für Terlans Bergbaugeschichte: Das „Knap-penloch am Nussnbachl“ wurde von den Schützenkompanien Terlanund Mölten für die Bevölkerung zugänglich gemacht.

Der Terlaner Männerchorhatte eigens Bergwerksliederfür die Eröffnungsfeier einstu-diert und Hptm. SigmarStocker konnte viele Ehrengäs-te und an die 150 Interessiertean diesem Donnerstagnachmit-tag begrüßen. Die Bürgermei-ster von Terlan, Josef Platter,und Mölten, Alois Heiß, spra-chen Grußworte und würdigtendiese Initiative.

Lt. Albert Haberer berichte-te den Anwesenden aus derBergwerksgeschichte Terlans,gab einen Überblick über diegeleisteten Arbeiten von Seitender Schützen und „technischeDaten“ zum freigelegten Knap-penloch. Die Ersterwähnungdes Terlaner Bergbaus geht aufdas Jahr 1322 zurück, wobeidie Blütezeit zwischen dem 15.und 16. Jahrhundert war.

In Terlan wurden Blei- und Silbererze gefördert. Auf demTschögglberg gibt es zwischen 40 und 50 Knappenlöcher.

Für die Freilegung des „Knappenlochs am Nussnbachl“ wurden ca.370 Stunden gearbeitet, es hat eine Länge von 130 Metern. Am Mund-loch wurde auch eine Tafel mit der Geschichte des Knappenlochsangebracht. Anschließend segneten der Dekan von Terlan, Josef Weiß,und der Dekan von Bozen, Johannes Noisternigg, das Knappenloch.

Hptm. Sigmar Stocker dankte abschließend allen für das Gelingendieses Werks, vor allem dem Besitzer des Knappenlochs, FranzSchwarz - „Oberlegar“, der Gemeinde Mölten und der Forstbehörde fürdas jeweilige Einverständnis für dieses Unterfangen.

Glück auf!Die Schützen von Terlan und Mölten

Fahnenweihe am RittenRITTEN - Die Rittner Schützenkompanie "Peter Mayr" hatte im ver-

gangenen Sommer allen Grund zum Feiern - eine Fahnenweihe mitbesonderem Hintergrund war der freudige Anlass.

Die Fahne, welche vor 45 Jahren in feinster Klosterstickerei ange-fertigt worden war, war in in den sechziger Jahren verschwunden. Sieträgt das Abbild des Tiroler Freiheitskämpfers Peter Mayr, einengebürtigen Rittner und Namenspatron der Schützenkompanie, im Ker-ker angekettet, daneben sein Familienwappen.

Glück auf hieß es vor kurzem in Terlan.Die Schützenkompanien von Mölten undTerlan ließen die alte Bergwerkstraditionim Rahmen der Eröffnung eines vonihnen freigelegten alten Stollens wiederaufleben.

Inga Hosp ist die Fahnenpatin der kürzlich geweihten Fahne der Schützen-kompanie Ritten.

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Matthis - die beiden Gründer der Freundschaft - überreichen. Abendswurde eigens für die Lananer Schützen ein Tirolerabend veranstaltet,wobei die „Hopfenmusi“ aus Südtirol für tolle Stimmung und volleTanzböden sorgte. Am Montag, dem 12. Juli, wurde die Heimreiseangetreten.

All jenen, die zu dieser einmaligen Freundschaft beigetragen haben,gebührt ein herzliches Vegelt’s Gott - mögen noch viele Jahre derFreundschaft folgen!

Richard Andergassen

25 Jahre Partnerschaftund Schützenfahne

ST. JOHANN i. A. - Seit 25 Jahren pflegt die Schützenkompanie St.Johann in Ahrn eine enge Freundschaft mit den Feller Schützen ausSt. Johann in Tirol.

Aus diesem Anlass fand am 9. Mai - beginnend mit den Böller-schüssen - eine Feier statt. Pfarrer Markus Küer zelebrierte die an-schließende hl. Messe.

Hptm. Franz Steger konnte zahlreiche Ehrengäste auf dem Kirch-platz begrüßen, unter aderem BMjr. Dr. Luis Zingerle, Bez.-Mjr.Richard Stoll, die LA Pius Leitner und Ulli Mair, den Vizebürgermei-ster von der Marktgemeinde St. Johann in Tirol, Georg Zimmermann,und den Bürgermeister der Gemeinde Ahrntal, Dr. Hubert Rieder.

Nach den Grußworten der Ehrengäste folgte die Festansprache vonDr. Luis Zingerle, in der er die Werte aufzeichnete, für welche dieSchützenfahne steht. „Die Fahne hält den Verband zusammen, sie warund ist das Feldzeichen für ihn, sie ist das Symbol der geistigen undmenschlichen Verbundenheit aller Mitglieder der Schützenkompanie,

30 Jahre gibt es nun schon die Partnerschaft zwischen der SchützenkompanieLana aus Südtirol und Buchholz im Norden Deutschlands.

25 Jahre Freundschaft: V.l.n.r. Oj. Franz Gruber, Olt. Walther Hofer, Hptm.Franz Steger und Hptm. Alois Foidl

sie ist das Sinnbild der Kameradschaft. Überdies steht die Fahne fürVäterglauben, für Tiroler Sinn, Tiroler Brauch und für den Erhalt derTiroler Wesensart in unserer angestammten Heimat.“ Er gratulierteweiters für die langjährige Partnerschaft mit den Fellerer Schützen undsprach den Wunsch aus, dass die Freundschaft noch lange bestehenbleiben solle. Das Fest wurde mit einem Frühschoppen fortgesetzt undklang bei gemütlichem Beisammensein aus.

Schützenfeldmesse am TschögglbergVÖRAN - Bei strahlendem Wetter konnten die Schützen der Schüt-

zenkompanie Meran-Stadt am 1. August mit ihren Angehörigen einerbesinnlichen Feldmesse bei Vöran beiwohnen.

Eine große Anzahl an Jung- und Altschützen folgten, zuvor einerfestgelegten Wanderroute am Tschögglberg zum Zielpunkt „Maurer-Hof“. Tiroler-Fahnen, ein von Schützen selbst geschnitztes Holzkreuzund ein mit Wiesenblumen geschmückter Feldaltar erwarteten dieWanderer.

Unter freiem Himmel las Schützenkurat Martin Steiner die Sonn-tagsmesse, unterstützt von Meraner Jungschützen und Marketenderin-nen. In seiner Ansprache erinnerte er besonders an die fraglichen Wer-te in der Gesellschaft, an die Überbewertung irdischer Zielsetzungen,da unser aller Leben wie ein „Windhauch“ vergänglich ist - und eben-so auch Materielles wie ein „Windhauch“ verfliegen kann.

Beim anschließenden Grillfest kamen alle Teilnehmer auf ihreKosten. Ein für Jungschützen und Marketenderinnen organisiertesScheibenschießen sowie lustige Wasserspiele, gute Laune und dasgemeinsame Singen von Tiroler-Liedern - begleitet von flotten Zieh-harmonika-Klängen - füllten das Nachmittagsprogramm.

Nach einer spontanen und erfolgreichen Spendensammlung füreinen guten Zweck in der Pfarrgemeinde St. Nikolaus/Meran konnteder Heimweg angetreten werden.

Spende der Meraner SchützenMERAN - Anlässlich des letzten Grillfestes (siehe vorheriger Arti-

kel), kamen unter den Schützenkameraden die kostspieligen Sanie-rungsarbeiten der Pfarre St. Nikolaus/Meran zur Sprache. Die aufwän-digen Entfeuchtungsarbeiten im Bereich der „St. Barbara-Kapelle“neben der Pfarrkirche - und die Restaurierung der wohl größten undschönsten Glocke Merans im Turm der „St. Nikolaus-Kirche“ – alles inunmittelbarer Nähe des den Schützen von der Pfarre zur Verfügunggestellten Schützenheims.

Nach spontanen Solidaritätsbekundungen entstand der Wunsch,etwas Konkretes tun zu wollen. Gesagt - getan, man sammelte unterden Schützenkameraden ganz gezielt für diesen Zweck und nahm einestattliche Summe von 500,– Euro ein. Diese Spende konnten die Mera-ner Schützen dem Dekan der Pfarre St. Nikolaus, Dr. Albert Schöntha-ler, mit Freude übergeben.

Renato des Dorides

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Am 27. Mai 2004 wurde Zenzzu Grabe getragen, die Kompaniewar fast vollzählig angetretenum ihrem Kameraden die letzteEhre zu erweisen, ebenso 18Fahnenabordnungen vom BezirkPustertal mit Bez.-Mjr.-Stv. AloisSchneider.

Lieber Zenz, ruhe in Frieden.

Deine Kameraden

EHptm. Franz Walder †SILLIAN - Am 27. Jänner

2004 begleitete die Schützen-kompanie mit den Fahnen-abordnungen der OberländerSchützenkompanien ihrenEHptm. Franz Walder „Riedler-vater“ von Sillianberg auf sei-nem letzten irdischen Weg zurPfarrkirche Sillian.

1917 in Innichen geboren tratFranz im Jahre 1933 der Schüt-zenkompanie Sillian bei undblieb bis 1989 aktives Mitglied.Ab 1964 war er 25 Jahre langHptm. der Kompanie und 12Jahre bestimmte er als Bez.-Mjr.die Geschicke des Schützenba-taillons Oberland entscheidendmit. Ebenso war er Mitbegründerdes Jungschützenzuges Sillian.

Neben zahlreichen anderen

des Kirchengeläutes der Pfarrge-meinde St. Peter hilfreich zurSeite stand.

Liebe Schützenkameraden,wir werden euch in unseren Rei-hen vermissen. Gott der Herrvergelte euch alles tausendfachund er schenke euch den ewigenFrieden.

Eva Maria Fischer

Huberta Mitterdorfer †Der Südtiroler Schützenbund

nimmt aufrichtig Anteil amSchmerz seines ELKdt. Dr. KarlMitterdorfer und der Fahnen-patin Maria Mitterdorfer, den siedurch den Tod ihrer TochterHuberta Mitterdorfer/Puntschererlitten haben und drückt ihnenund den Verwandten das tiefempfundene Beileid aller Südti-roler Schützen aus.

An der Beerdigung haben inVertretung des SSB LKdt. Mjr.Paul Bacher, BMjr. Dr. Luis Zin-gerle und BFhr. Josef Seppi teil-genommen.

Vinzenz Oberhofer †ST. JOHANN - Am 23. Mai

verstarb in St. Johann OberhoferVinzenz (besser bekannt als„Stoul Zenz“) plötzlich undunerwartet an einer Krankheit.Die Kompanie stand in tieferTrauer um ihr langjähriges Mit-glied. Zenz war über 30 Jahreaktives Mitglied, davon 15 JahreFhr. Er war ein fleißiger undpflichtbewußter Schütze. Für sei-ne Verdienste erhielt er im Jahre2003 die Verdienstmedaille desSüdtiroler Schützenbundes.

Schützenkompanie Oberes Ahrn-tal. Von 1984 bis 1996 war erderen Lt., im Jahre 1987 erhielter die Bundesverdienstmedaillein Bronze. Er verstarb nachschwerer Krankheit am 27. Mai2004, zwei Tage nach seinem 70.Geburtstag.

Heinrich Eder, der am 5. Juli1939 in St. Jakob geboren wur-de, trat ebenfalls 1958 derSchützenkompanie bei. Über 15Jahre war er Kassier des Schüt-zenzugs St. Jakob. Am 10. Juni2004, im Alter von 64 Jahren, ister in seinen geliebten Bergeneinem Herzversagen erlegen.

Beide Schützenkameradenzeichneten sich vor allem durchihre Hilfsbereitschaft aus undgalten in der Kompanie als Vor-bilder. Sie verrichteten in ihrenDörfern zahlreiche ehrenamtli-che Tätigkeiten, sei es im kirchli-chen als auch im weltlichenBereich. Für Heinrich Eder wares ein besonderes Anliegen, sichjedes Jahr um die Errichtung desOstergrabes in St. Jakob zu küm-mern, während Urban Lechnervor allem durch die Betreuung

Paul Leitner †MÜHLBACH – Am 12. März

2004 wurde unter großer Anteil-nahme Paul Leitner zur Grabegetragen.

Er war im Jahre 1975 einerder Gründer der Schützenkom-panie „Markt Mühlbach“. Solan-ge es ihm die Gesundheit erlaub-te, war er Fähnrich der Kompa-nie, nachher wurde er zumEhrenfähnrich ernannt. Als jun-ger Bursche musste auch er inden Krieg ziehen, das nahm eraber immer nur als Pflicht, wes-halb er nicht gerne darübersprach. Lieber besann er sich derFahrten mit seinen Kameradennach Deutschland. Paul war Trä-ger des deutschen Verdienstkreu-zes und der Peter MayrLangjährigkeitsmedaille des SSB.

Metzger Paul wurde er imDorf genannt und als MetzgerPaul wird er uns auch in Erinne-rung bleiben. Ruhe in Frieden.

Deine Kameraden

Urban Lechner undHeinrich Eder †

ST. PETER, ST. JAKOB INAHRN – Innerhalb kurzer Zeithat die Schützenkompanie Obe-res Ahrntal zwei begeisterteSchützenkameraden zu Grabegeleitet: Urban Lechner undHeinrich Eder, besser bekannt als„Ella Urban“ und „Bixn Hein-rich“.

Urban Lechner, geboren am25. Mai 1934 in St. Peter, wurdeim Jahre 1958 Mitglied der EHptm. Franz Walder †

Nummer 5 - Oktober 200430

Wir gedenken unserer Verstorbenen

Urban Lechner †

Paul Leitner†

Heinrich Eder †

Huberta Mitterdorfer/Puntscher †

Vinzenz Oberhofer †

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Er gehörte der Kompanie über40 Jahre als aktiver Kamerad an,zuletzt als Zimmermann und warüber 25 Jahre Mitglied des Kom-panieausschusses.

Die Georg-Bucher-Schützen-kompanie Axams wird ihremKameraden stets ein ehrendesAndenken bewahren.

Dr. Josef Kirchmeyr †SCHWAZ - Am 6. August

2004 mussten wir unserenlangjährigen Kameraden MR Dr.Josef Kirchmeyr zu Grabe tra-gen.

Er begleitete uns von 1979 bis2004 als Ehrenoffizier der 1.Andreas-Hofer-Schützenkompa-nie Schwaz.

Er war mit Leib und SeeleMitglied der Kompanie und stetsum gute Kameradschaft bemüht.Mit einer Salve erwiesen wirunserem „Pep“ am 6. August2004 am Schwazer Friedhof dieletzte Ehre.

Wir werden dich stets in gu-ter Erinnerung behalten.

Deine Kameraden

schützenzug gegründet, zweiFahnen angeschafft und zweirestauriert. Das Bestreben, dieKameradschaft mit der „PeterMayr“ Schützenkompanie Brixenauszubauen, wurde mit derEhrenmitgliedschaft derselbenbelohnt.

1999 übergab Hptm. Plunserdie Kompanie in jüngere Händeund widmete sich nun verstärktder Idee, Kulturdenkmäler zuerhalten. Die Renovierung derSonnenkapelle, der alten Fried-hofskapelle in Hall und derSchönwehrerkapelle, an der erwährend des Krieges täglich alsSchuljunge von Judenstein kom-mend vorbei musste war ihm einAnliegen.

Seine Tätigkeiten wurden vonder Kompanie mit der goldenenVerdienstmedaille, von der StadtHall mit dem Ehrenzeichen undvom Land Tirol mit der Ver-dienstmedaille honoriert. MitHelmut haben wir einen Kame-raden verloren, der viel Zeit sei-nes Lebens dem Schützenwesensgeopfert hatte. Wir Schützenka-meraden werden unseren EHptm.in bleibender Erinnerung behal-ten. Der liebe Gott möge ihmvergelten, was er auf Erden nichtmehr ernten konnte.

ELt. Hans Lener

Zgf. Siegfried Egger †AXAMS - Anfang des Jahres

ist Zgf. Siegfried Egger im Altervon 78 Jahren unerwartet ver-storben.

Zgf. Egger war ein in derganzen Kompanie geschätzterKamerad, der immer für denAusgleich der Interessen und niefür das Polarisieren eintrat.

Auszeichnungen wurde er vomBataillon zum EMjr. und von derKompanie zum EHptm. ernannt.

Mit dem Musikstück vom„Guten Kameraden“, mitEhrensalve und Böllerschüssenverabschiedeten sich die Musik-kapelle und die Schützen in derchristlichen Annahme, dass seinirdisches Sterben der Übergangin das ewige Leben ist.

Josef Auer †ROPPEN - Am 15. Juli verab-

schiedete sich die Schützenkom-panie Roppen von ihrem aktivenKameraden Josef Auer - „PlamplSeppl“ - der unerwartet am 13.Juli verstorben ist.

1947 geboren trat er derSchützenkompanie schon 1963bei und war zuletzt Kanonier derKompanie. Er war einer der ver-lässlichsten und aktivsten Schüt-zen. Seine umgängliche Art, seinHumor und seine sängerischenQualitäten werden uns nie ver-gessen sein. Er war ein Vorbildfür Kameradschaft und Hilfsbe-reitschaft. Seppl war auch beivielen anderen Vereinen aktivtätig war. Am offenen Grab ver-abschiedete sich die gesamteKompanie von ihrem Kameradenmit einem Ehrensalut.

Seppl, wir werden dich nievergessen.

Olt. Thomas StegerSchriftführer

Hermann Jungmann †SILLIAN - Wenige Tage nach

einer Schützenprobe am ChristiHimmelfahrtstag erreichte unsdie Nachricht vom plötzlichenTod von Hermann Jungmann.

31Nummer 5 - Oktober 2004

Hermann trat bereits 1956 derKompanie Anras bei und wech-selte 1966 zur Kompanie Sillian,wo er mehrere Jahre JS-Betr.war. Die Jungschützen warenihm ein großes Anliegen.

Bei der Fronleichnamsprozes-sion sollte ihm für seinen großenEinsatz das Bronzene Verdienst-zeichen des BTSK überreichtwerden. Diese Ehrung war imleider nicht mehr vergönnt.

So fiel den Schützenkamera-den der Abschied von Hermannnach 49 Jahren Mitgliedschaftbei der Schützenkompanie Anrasund Sillian mit einer Ehrensalveam offenen Grab besondersschwer, wobei man in den Wor-ten seiner Parte „Wer so gelebtim Leben, wer so erfüllte seinePflicht, wer so viel Liebe hatgegeben, stirbt selbst im Todenicht“ Trost suchte.

EHptm. Helmut Plunser †HALL i. T. – Am 28. 6. 2004

ist nach kurzer schwerer Krank-heit EHptm. Helmut Plunser ver-storben.

14 Abordnungen des Schüt-zenbezirkes Hall unter Bez.-Kdt.Florian Fischler, Fahnenabord-nungen der Partnerkompanienaus Südtirol, Welschtirol undBayern, sowie seiner Speckba-cher Schützenkompanie Hall mitder Speckbacher Stadtmusikerwiesen ihm die letzte Ehre.

Helmut Plunser war 55 JahreMitglied der „Speckbacher“. 1975wurde er zum Hptm. gewähltund übte diese Funktion fast 25Jahre aus. Er stand 10 Jahre demSchützenbezirk Hall als Kdt. vor.

Von ihm wurde die Speckba-cher Gedenkmesse im Voldertalins Leben gerufen, ein Jung-

EHptm. Helmut Plunser †

Dr. Josef Kirchmeyer †

Zgf. Siegfried Egger †Hermann Jungmann †

Josef Auer †

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Nummer 5 - Oktober 200432

Kompanie für 50 und mehr Jahre für 40 Jahre für 25 Jahre für 15 Jahre

SchwazerLandsturm Zgf. Otto Ortner (50 Jahre) Ptf. Karl-Heinz Brunner

Zams Markus Saurwein, Markus Siegfried FileTraxl, Wendelin Falch,Norbert Rüf

Viertl Reit Martin Pendl, Alois Achorner

Strass i. Z. EHptm Johann Eberharter, Richard Hechenblaikner, Eduard Fill Andreas Eberharter, Robert Knabl, Fhr. Ernst Mantinger Hptm. Gerhard Mallaun

Für langjährige Treue zur Kompanie wurden geehrt:

Termine 200410. Oktober: Schützenwallfahrt in Absam

25./26. Oktober: Offiziersschulung in Matrei a. Br.18. November: Vortrag „Vom Attentat in Sarajevo bis zum Zusammenbruch der Donaumonarchie“ in Lana21. November: Franz-Höfler-Gedenkfeier in Lana28. November: Rorate im Brixner Dom28. November: Seminar für Jungschützen und Neumitglieder

2. Dezember: Diavortrag „Standschützen verteidigen Tirol!“ in Lana8. Dezember: Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls

12. Dezember: Dr.-Josef-Noldin-Gedenkfeier in Salurn

Wir möchten in Erinnerungrufen, dass die nebenstehendenPoster „Kleiner Kriegsrat“ (2),„Andreas Hofer“, zwei verschie-dene Variationen: „Portrait“ (3)und „Hofer mit Säbel“ (4),„Region Tirol“ (5) sowie derAufkleber „Tiroler Schütze“ (6)(auch als Anstecker) in denBundeskanzleien des SüdtirolerSchützenbundes und des Bun-des der Tiroler Schützenkompa-nien erhältlich sind.Die Poster „Historischer TirolerAdler“ (1) und „Aquila Tirolen-sis“ (7) sind derzeit leider ver-griffen.

Weitere Infromationen: Südtiroler Schützenbund, Bozen, Tel. +39 / 0 471 / 97 40 78, Fax 98 21 14, e-mail: [email protected] Schützenbund, Carlo Cadrobbi, Mezzokorona, Tel. +39 / 0 461 / 60 28 86Bund der Tiroler Schützenkompanien, Innsbruck, +43 / (0) 512 / 56 66 10, Fax 58 17 67