2013 01 Tiroler Schützenzeitung

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GEGENWART: KERSCH- BAUMER- GEDENKEN IN ST. PAULS 3 VORSCHAU: BUNDES- GENERALVER- SAMMLUNG 2013 IN MURNAU 17 JAHRE 1363 2013 TIROL ZU ÖSTERREICH RüCKBLICK: WIE TIROL ZU ÖSTERREICH KAM 6 Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion 37. Jahrgang • N° 1 | Feber 2013 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Weyarn Sind Schützen nachhaltig? von Hans Baur E ine eigenartige Frage! Aber Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der derzeit in aller Munde ist und von vielen Teilen der Gesellschaft oft und gerne gebraucht wird, um sich positiv darzustel- len. Vor 300 Jahren hat die Forstwirtschaft den Begriff erstmals verwendet. Seit dieser Zeit hat Nachhaltigkeit einen steten Wandel erfahren. Ursprünglich ein forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf als jeweils nachwachsen kann, gilt Nachhaltig- keit seit dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro als Leitformel, die globale Zukunftspolitik, ökologische Vernunft, ökonomischen Weitblick und soziale Gerechtig- keit integriert. In letzter Zeit wird noch eine Komponente, Kultur und Tradition, hinzugefügt. Wer sich auf Nachhaltigkeit beruft, will immer etwas bewahren, und das zum Wohl der zukünf- tigen Generationen. Da sollten sich auch die Schützen der Alpenregion nicht ausnehmen und sich fragen, ob sie ein Nachhaltigkeitskonzept vorweisen können. Denn, wer in der Gesellschaft bestehen will, muss sich mit diesem Begriff befassen. Im ursprünglichen Sinn kommt das Wort von „nachhalten“ mit der Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“. Im derzeitigen Sprachgebrauch bedeutet der Begriff, dass auch in anderen Bereichen etwas noch lange Zeit andauern, bestehen, nachwirken oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut, begonnen und/oder in Bewegung gesetzt wurde. Nachhaltig (lateinisch auch „perpetuitas“) ist das Beständige und Unablässige wie auch das ununterbrochen Fortlau- fende, das Wirksame und Nachdrückliche oder einfach der Erfolg bzw. die Wirksamkeit einer Die Forstwirtschaft ist die Wiege der Nachhaltigkeit. Foto: Barbara Weindler Das Geheimnis der Freiheit … Vor 650 Jahren kam Tirol zu Öster- reich. Mehr oder weniger freiwillig und mit Zustimmung der damaligen Landesherrn und Räte. Seit mehr als 90 Jahren gehört es vom Brenner südwärts größtenteils nicht mehr dazu. Unfreiwillig und unter Protest der damaligen Politiker und Bevölke- rung wurde es abgetrennt. Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Aber man kann die Gegenwart und die Zukunft gestalten – die gemein- same. „Freiheit ist ein Gut, das durch Gebrauch wächst, durch Nichtge- brauch schwindet“, hat Carl F. von Weizsäcker einmal gesagt. Deshalb sollte sich der südliche Teil Tirols diese Freiheit nehmen – jetzt – ... meint euer Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler Verlagspostamt 6020 Innsbruck - P.b.b. - 02Z030036

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2013 01 Tiroler Schützenzeitung - Informationen aus Tirol - Süd-Tirol, Nord-Tirol und Ost-Tirol über das Tiroler Schützenwesen.

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GeGenwart:Kersch-baumer-gedenKenin st. Pauls3

Vorschau:bundes- generalver-sammlung 2013 in murnau17

Jahre1363 2013tirol zu österreich

rückblick:Wie tirol zu Österreich Kam

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Mitteilungsblatt der schützen der alpenregion37. Jahrgang • n° 1 | Feber 2013 • bozen · innsbruck · Kronmetz · Weyarn

sind schützen nachhaltig?von Hans Baur

Eine eigenartige Frage! Aber Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der derzeit in aller Munde ist und von vielen Teilen der Gesellschaft oft und gerne gebraucht wird, um sich positiv darzustel-

len. Vor 300 Jahren hat die Forstwirtschaft den Begriff erstmals verwendet. Seit dieser Zeit hat Nachhaltigkeit einen steten Wandel erfahren. Ursprünglich ein forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf als jeweils nachwachsen kann, gilt Nachhaltig-keit seit dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro als Leitformel, die globale Zukunftspolitik, ökologische Vernunft, ökonomischen Weitblick und soziale Gerechtig-keit integriert. In letzter Zeit wird noch eine Komponente, Kultur und Tradition, hinzugefügt.Wer sich auf Nachhaltigkeit beruft, will immer etwas bewahren, und das zum Wohl der zukünf-tigen Generationen. Da sollten sich auch die Schützen der Alpenregion nicht ausnehmen und sich fragen, ob sie ein Nachhaltigkeitskonzept vorweisen können. Denn, wer in der Gesellschaft bestehen will, muss sich mit diesem Begriff befassen.

Im ursprünglichen Sinn kommt das Wort von „nachhalten“ mit der Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“. Im derzeitigen Sprachgebrauch bedeutet der Begriff, dass auch in anderen Bereichen etwas noch lange Zeit andauern, bestehen, nachwirken oder sein kann bzw. soll, nachdem es gebaut, begonnen und/oder in Bewegung gesetzt wurde. Nachhaltig (lateinisch auch „perpetuitas“) ist das Beständige und Unablässige wie auch das ununterbrochen Fortlau-fende, das Wirksame und Nachdrückliche oder einfach der Erfolg bzw. die Wirksamkeit einer

Die Forstwirtschaft ist die Wiege der Nachhaltigkeit. Foto: Barbara Weindler

das Geheimnisder Freiheit …Vor 650 Jahren kam Tirol zu Öster-reich. Mehr oder weniger freiwillig und mit Zustimmung der damaligen Landesherrn und Räte. Seit mehr als 90 Jahren gehört es vom Brenner südwärts größtenteils nicht mehr dazu. Unfreiwillig und unter Protest der damaligen Politiker und Bevölke-rung wurde es abgetrennt. Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Aber man kann die Gegenwart und die Zukunft gestalten – die gemein-same. „Freiheit ist ein Gut, das durch Gebrauch wächst, durch Nichtge-brauch schwindet“, hat Carl F. von Weizsäcker einmal gesagt. Deshalb sollte sich der südliche Teil Tirols diese Freiheit nehmen – jetzt – ...

meint euer LandeskommandantMjr. Elmar Thaler

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Bildungstag des Viertels Osttirol Am 17. November trafen sich Offiziere des Schützenviertels in

der „Franz-Josefs-Kaserne“ in Lienz, um ihren Bildungstag ab-zuhalten. Hausherr Obstlt. Gerhard Steinlechner hieß die Schützen willkommen, gab einen Einblick in die Entwicklung des Bundes-heers und tat dies auch im Hinblick auf die Volksbefragung zur allgemeinen Wehrpflicht. Steinlechner lobte das Zusammenwirken der Schützen mit dem Hochgebirgsbataillon 24 und bat sie, am 20. Jänner jedenfalls zur Abstimmung zu gehen.Dekan Mag. Josef Mair wählte für sein geistliches Wort das Jahres-motto der Schützen: „Aus den Quellen schöpfen“. Aus verschiede-nen Bibelzitaten zog er den Schluss, dass Christus für die Menschen die Quelle geistigen und geistlichen Lebens ist, aus der sie Hoffnung und Zuversicht schöpfen können.Den Schwerpunkt dieses Tages bildeten die Referate der LKdt. Elmar Thaler und Fritz Tiefenthaler. Thaler gab einen geschichtli-chen Rückblick ausgehend von der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, als Südtirol zu Italien kam und sehr bald Repressionen gegen die deutschsprachige Bevölkerung begannen, deren Ziel eine totale Ita-lianisierung war. Aus diesen Erfahrungen ist zu verstehen, dass die Südtiroler Schützen, die manchmal auch „das Gewissen Südtirols“ genannt werden, sehr sensibel auf alles reagieren, was die deutsch-ladinische Identität der Südtiroler gefährden könnte. Sie scheuen es deshalb auch nicht, ihre Stimme zu erheben, um ihrem kulturellen, sozialen oder politischen Auftrag nachzukommen. Fritz Tiefenthaler meinte, dass die Aufgaben der Nord- und Ostti-roler Schützen denen der Südtiroler ähnlich sind und dass so die Zusammenarbeit im Verband der Tiroler Schützen gut funktioniere. Er informierte die Osttiroler Schützen über einige Neuerungen, wie z.B. Änderungen in der Schießordnung oder bei Auszeich-nungen. So wurde eine neue Auszeichnung für Frauen geschaffen, die bei den Schützen mitarbeiten. Dass die Schützen nicht nur farbenprächtige Auftritte lieben, sondern auch gemäß dem Motto „Schützen helfen!“ tätig werden, bewiesen sie, indem sie hochwas-

sergeschädigte Familien in Pfitsch und Virgen mit einer finanziellen Soforthilfe unterstützten. Auch der Familie von Manfred Joas, der bei den letzten schweren Regenfällen im Hochwassereinsatz ums Leben kam, wird geholfen. Die LKdt. übergaben den Oberländer Mjr. Hans Obrist und Leo Strasser sowie dem Obm. der Kompanie Strassen den entsprechenden Scheck. Schließlich konnte Bertl Jor-dan, der 2011 für die Jubiläumsausstellung „500 Jahre Tiroler Land-libell“ verantwortlich war, an alle Kompanien einen Kunstdruck des Landlibells, der „Geburtsurkunde des Tiroler Schützenwesens“, überreichen. Dieser wurde dank der Großzügigkeit der Firma Durst und ihres Generaldirektors Dr. Richard Piock, einem Schützenka-meraden und ehem. LKdt. des SSB, unentgeltlich hergestellt. n

Sache. Dabei sollte man einen Satz des Dalai Lama beherzigen: „Beurteile den Erfolg danach, was du aufgegeben hast, um ihn zu erringen“. Ein hoher Stellenwert kommt dabei der Freiheit zu. Den Nachkommen soll eine Welt hinterlassen werden, die ihnen genügend Freiheitsräume und Mittel bietet, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört auch die Förderung kultureller Verhaltensweisen für die Lösung unvorher-gesehener Zukunftsprobleme. Nachhaltig-keit gebietet auch, das öffentliche Leben, den jeweiligen Lebensraum aktiv mitzugestalten. Dadurch gedeiht Verantwortungsbewusst-sein. Nachhaltigkeit steht auch für eine Neuorientierung des Fortschrittbegriffs. Grenzen und Ziele von Fortschritt müssen neu definiert werden. Statt „schneller, höher, weiter“ müssen die ökonomischen, ökologi-schen und sozialen Belange der Menschen

in den Mittelpunkt rücken; gleichsam eine Wiederentdeckung des „Maßhaltens“. Nach-haltigkeit beinhaltet auch das Bewusstsein von Heimatverbundenheit und einer auch in Landschaften verankerten kulturellen Identität. Nachhaltigkeit bedarf aber auch, bedachtsam zu sein und warten zu können. Gerade die atemlose Beschleunigung der Abläufe in unserer Gesellschaft kann man als Ausdruck und Folge von Orientierungs-losigkeit deuten. Mark Twain beschrieb dies so: „Als sie das Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten sie ihre Geschwindigkeit.“

Nachhaltigkeit hat auch eine wichtige religi-öse Komponente, da grundlegende Fragen nach langfristiger Zukunft und globaler Verantwortung zu beantworten sind. Dabei sollte mit einer gewissen Demut und Be-scheidenheit auf die Grenzen des Menschen

verwiesen und grenzenloses Wachstum hinterfragt werden.

Im Hinblick auf das Zeitdenken ist der Wald ein guter Lehrmeister. Wer mit Wald zu tun hat, denkt über lange Zeiträume hinweg. Auch die langjährige Geschichte des Schüt-zenwesens kann Hilfestellung geben, indem es Werden und Vergehen widerspiegelt. In ihrer langen Geschichte haben die Schützen ihren Teil zur Stabilität und zum Verant-wortungsbewusstsein beigetragen. Sie waren ein Bindeglied zwischen den Generationen. Wenn das auch in Zukunft gewährleistet ist, dann sind Schützen nachhaltig. n

Quelle: Konzept Nachhaltigkeit, Vortrag von Prof.Dr. Markus Vogt, Lehrstuhl für christli-che Sozialethik an der LMU München

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Osttirol von Bertl Jordan

Die LKdt. Elmar Thaler (l.) und Fritz Tiefenthaler (r.) übergaben einen Scheck für die Hochwassergeschädigten an Baon-Kdt. Hans Obrist, Obm. Hans Bergmann und Bez.-Mjr. Leo Strasser (v.l.).

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roner: Österreich hat das recht und die Pflicht, die Anliegen Süd-Tirols zu vertreten Am Samstag, den 8. Dezember 2012, wurde in St. Pauls traditionsgemäß der verstorbenen und lebenden Tiroler Freiheits-kämpfer der 1950er und 1960er Jahre gedacht. An die 1.500 Personen, davon etwa 1.200 Schützen und Marketenderinnen, waren der gemeinsamen Einladung des Südtiroler Schützenbundes und des Südtiroler Heimatbundes gefolgt, um bei dieser Gedenkfeier ihren Respekt, ihre Achtung sowie ihren Dank an jene Männer auszudrücken, die für die Freiheit der Heimat ihr Leben lassen mussten. Die Gedenkansprache hielt in diesem Jahr Sigmund Roner aus Tramin, ein ehemaliger Weggefährte Sepp Kerschbaumers, der selbst an den Anschlägen im Jahre 1961 beteiligt war und daraufhin zu 3 Jahren Haft verurteilt wurde.

Die Feier begann kurz vor 11 Uhr in der Paulsnerstraße mit der Meldung

der angetretenen Formationen durch den Bozner Bezirksmajor Siegfried Barbieri an den Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes, Mjr. Elmar Thaler. Es folgte die Frontabschreitung durch Lan-deskommandant Thaler und Roland Lang (Südtiroler Heimatbund) sowie den Lan-deskommandanten aus dem Norden, Mjr. Fritz Tiefenthaler und seinen Amtskollegen aus dem Süden, Mjr. Paolo Dalprà. Die Musikkapelle Girlan begleitete anschließend die Schützen durch die Gassen von St. Pauls zum Kirchgang in die Pfarrkirche, dem „Dom auf dem Lande“.Dort zelebrierte Pater Reinald Romaner OFM die hl. Messe. In seiner Predigt erläu-terte er den Begriff der „Kameradschaft“. Er zitierte dabei aus dem neuen Buch von Alt-bischof Reinhold Stecher, der einen treuen

Kameraden im Zweiten Weltkrieg verloren hat. Am Friedhof ergriff Gedenkredner Sig-mund Roner das Wort. Dieser schloss sich bereits im jugendlichen Alter von siebzehn Jahren der Gruppe um Sepp Kerschbaumer an. „Sepp Kerschbaumer war ein Mensch mit Sinn fürs rechte Maß und das politisch Machbare. Er war der Ansicht, dass man nur das machen dürfe, was man vor sich selbst, vor der Welt und vor Gott verant-worten kann. Daher bestand er auch darauf, dass Menschenleben geschont wurden“, so Roner. Nach der großen Verhaftungs-welle im Juli 1961 sei es Kerschbaumer ein großes Anliegen gewesen, dem Prozess eine politische Note zu geben. Gleich zu Beginn seiner sich über zwei Tage hinziehenden Einvernahme vor dem Schwurgericht habe Kerschbaumer erklärt: „Für alles, was ge-schehen ist, übernehme ich die Verantwor-tung.“ „Dies hört sich einfach an, vergegen-wärtigt man sich aber die Anklageschrift, dann erfasst man vielleicht einigermaßen, welche Last er damit auf seine Schultern ge-nommen hat“, meinte Roner. Anschließend spannte der Gedenkredner einen Bogen in die heutige Zeit. Auf die Aussagen Montis,

dass Süd-Tirol eine interne Angelegenheit sei, hätte Süd-Tirol mit einer Stimme re-agieren müssen. „Österreich ist die Schutz-macht Süd-Tirols. Österreich hat das Recht und die Pflicht, die Anliegen Süd-Tirols zu vertreten“, stellte Roner klar.Zum Lied vom „Guten Kameraden“ wurde am ehemaligen Grab Kerschbaumers (heute liegt Sepp Kerschbaumer in Frangart, in seinem Heimatdorf begraben) ein Kranz niedergelegt. Die Ehrensalve feuerte die Ehrenkompanie Eppan ab.Es folgten die Schlussworte des Landeskom-mandanten Elmar Thaler. Dieser bedankte sich vor allem bei den hohen Gästen aus dem Vaterland. Die Anwesenheit von Martin Graf (dritter Präsident des österrei-chischen Nationalrates), der Nationalrats-abgeordneten Hermann Gahr und Werner Neubauer sowie von Altlandeshauptmann Wendelin Weingartner hat der Feier eine besondere Note gegeben. Aus der hiesigen Politik waren die Abgeordneten zum Süd-tiroler Landtag Eva Klotz, Sven Knoll, Pius Leitner, Ulli Mair, Martha Stocker, Sigmar Stocker und Roland Tinkhauser in St. Pauls zugegen. n

St. Pauls von Günther Mairhofer

Der 8. Dezember – ein jährlicher Pflichttermin der Schützen.

Das Video der Gedenkrede von Sigmund Ro-ner ist unter www.schuetzen.com abrufbar.

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aus den LANDESTEILEN …4n° 1 | Feber 2013

Pfui … den Medien, die mit falschen Karten spielen!

Zum Jahresende hatte das Südtiroler Wochenmagazin etwas ganz Besonderes auf Lager. Eine aus Personen des öffentlichen Lebens zusammengesetzte Jury bewertete Südtirols Personen in den Ka-tegorien Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Sport und Kultur. Groß aufgemacht auf -zig Seiten haben die selbst ernannten Saubermänner und -frauen die Südtiroler wissen lassen, wer die Aufsteiger und Ab-steiger des Jahres sind. Es wurde analysiert und argumentiert – die Vorgangsweise dabei beschrieb die ff: [...] „bei den Juroren handelt es sich ausnahmslos um hochkarätige Experten, die aufgrund ihrer Ar-beit einen tiefen Einblick in jene Bereiche haben, deren Protagonis-ten sie bewerten mussten. ff bat jeden von ihnen um eine absteigende Liste von jeweils 20 [...] Auf- bzw. Absteigern. Außerdem haben die Juroren ihre Entscheidung kurz begründen müssen. Die Bewertung der Juroren bleiben selbstverständlich geheim [...].“

Gegen eine solche Vorgangsweise wäre freilich nichts einzuwenden – hätte da nicht der aufmerksame Leser bemerkt, dass tendenziell nur dem Weltbild des Wochenmagazins ff nahestehende Personen als Aufsteiger gehandelt wurden. Andere – so auch unser Lan-deskommandant Elmar Thaler – hatten hingegen die zweifelhafte Ehre, zusammen mit den letzthin ungut aufgefallenen Zeitgenossen Thomas Sigmund, Christian Egartner, Michl Frasnelli und Heidi Siebenförcher als Absteiger bewertet zu werden. Nun ergab eine von unserem Blatt durchgeführte Umfrage unter – zufällig ausgewählten – 10 der angeblich ach so tiefblickenden Juroren ein ganz anderes Bild. Keiner (!) konnte sich mit dem Ranking identifizieren, den

meisten war es peinlich, viele fühlten sich sogar hintergangen. Alle hatten per E-Mail eine von der Redaktion vorgefertigte Liste bekom-men, auf der sie bereits angeführte Namen, vorsortiert in Auf- und Absteiger, lediglich bewerten mussten. Wer Aufsteiger und Absteiger sein durfte, stand für die ff offensichtlich von vornherein fest. Es kam sogar vor, dass jene, die von der untergeordneten Möglichkeit, selbst Namen zu nennen, Gebrauch gemacht hatten, ihre Nennungen am Ende völlig aus dem Zusammenhang gerissen in einer anderen Kategorie vorfanden. Selbst der ff nahestehende Juroren betonten auf Nachfrage der TSZ ganz klar: Die Transparenz war bei dieser Be-wertung in keinster Weise gegeben. Die Jury hatte keine Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Hinter vorgehaltener Hand wurde sogar verlautbart, dass die Weisung, eine Umfrage auf diese Art und Weise durchzuführen, selbst den Redakteuren zu lieblos erschien.

Wie im Anschluss an die Veröffentlichung zu hören war, gibt es nun betroffene Persönlichkeiten, die Macht, Geld und Zeit haben, gegen die ff vorzugehen. Der Schwall an kleinlauten Richtigstellungen von Seiten der ff und Leserbriefen erzürnter Leser geben Zeugnis davon. Besser wird aber sein: Ab in den Müll mit einem Käseblatt, welches seinen Lesern unter dem Deckmantel einer hochkarätigen Jury seine Weltanschauung als Weisheit letzter Schluss vorgaukelt. Oder um es mit den Worten eines von uns kontaktierten honorigen Jurors zu sagen: Nicht ernst nehmen, die ff – sie ist eine Faschingszeitung …

… meint auch euer Raffl

80 Jahre Tiroler Kolonie Dreizehnlinden/BrasilienDie Tiroler Kolonie Dreizehnlinden feiert am 13. Oktober 2013 ihr 80-jähriges Gründungsjubiläum.

die gemeinde dreizehnlinden sowie das Österreichische honorarkonsulat dreizehnlinden hat den bund der tiroler schützenkompanien, den südtiroler schützenbund, den Welschtiroler schützenbund sowie die musikkapellen tirols zur teilnahme an diesem Fest eingeladen.

LKdt.-Stv. Mjr Stephan Zangerl wird deshalb eine Reise vom 6. bis 17. Oktober 2013 für alle interessierten Schützen, Schüt-zenfreunde sowie Marketenderinnen zum Gründungsfest organisieren.

auf dem Programm stehen ein besuch in der heimlichen hauptstadt brasiliens rio de Janeiro mit den sehenswürdig-keiten wie copacabana, corcovado, zuckerhut, maracana-sta-dion, bootsfahrt zur insel bernardo usw. sowie das dreiländer-eck iguassu mit seinen gewaltigen Wasserfällen. Wir nehmen an der traditionellen Wallfahrt nach babenberg sowie am Festumzug bei der gründungsfeier – natürlich in tracht – teil.

ausdrücklich eingeladen sind auch alle ehegattinnen bzw. Freundinnen.Bei Interesse unter [email protected] oder Tel. +43 5238 54200 bzw. +43 664 1431043 melden.

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Jahre1363 2013tirol zu österreich

650 Jahre tirol bei Österreich - Gesamttirolisches Bekenntnis zum VaterlandAm Sonntag, den 27. Jänner 2013, fand in Innsbruck der Festakt zum 650-Jahr-Jubiläum der Zugehörigkeit Tirols zu Österreich in der Innsbrucker Hofburg statt. Zuvor gaben die Schützen der vereinten Tiroler Schützenbünde unter dem schneidigen Kom-mando von Lkdt. Mjr. Fritz Tiefenthaler dem Oberhaupt ihres Vaterlandes einen „Landesüblichen Empfang“.

Die Ehrenkompanien bildeten die Schützen aus Grinzens, Schabs und Telve, die unter den Augen der ebenfalls anwesen-

den Landeskommandanten Elmar Thaler und Paolo Dalprà vielbe-achtete Salven abgaben. Anschließend wurde im Innsbrucker Dom zu St. Jakob zusammen mit dem Primas Germaniae, dem Erzbischof von Salzburg Exzellenz Alois Kothgasser, ein feierliches Hochamt gefeiert. Zugegen waren neben den Diözesanbischöfen Manfred Scheuer und Ivo Muser auch sämtliche Äbte aus allen Tiroler Lan-desteilen sowie die Landeskuraten Msgr. Josef Haselwanner und P. Christoph Waldner OT.Im Jahre 1363, am 26. Jänner, wurde der Grundstein für die gemein-same Geschichte Tirols mit Österreich gelegt. Damals übertrug die Tiroler Erbprinzessin Margarete „Maultasch“, Gräfin von Tirol, nach dem Tod ihres zweiten Mannes Ludwig von Brandenburg und ihres Sohnes Meinhard III. die Herrschaft über die Gefürstete Grafschaft Tirol an die Habsburger.Beim Festakt richteten die Landeshauptleute des geteilten Tirols, Günther Platter, Luis Durnwalder und Alberto Pacher Grußworte an die Versammelten. Höhepunkt war die Festansprache des Bundes-präsidenten Heinz Fischer, welcher auf eine „Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen“ zurückblickte. Er verwies dabei auch auf die schmerzliche Abtrennung Südtirols und sagte wörtlich „Darüber hinaus können alle Tiroler gewiss sein, dass Südtirol für Österreich eine Herzensangelegenheit bleibt. Damit meine ich auch die Tatsa-che, dass die Republik Österreich verlässlich und mit Nachdruck für die Beachtung und Einhaltung der Vereinbarungen mit Italien

betreffend Südtirol eintritt. Dies findet im Begriff der Schutzfunkti-on seinen Ausdruck.“Im südlichen Tirol fand am darauffolgenden Samstag ein Symposi-um in Bozen anlässlich der Erbhuldigungen an den neuen Landes-herrn vor 650 Jahren statt. Den Auftakt bildete ein Landesüblicher Empfang in der Laurinstraße. Anschließend zog der Festzug nach Schloss Maretsch, wo Prof. Mark Mersiowsky, Dr. Michael Forcher und DDr. Helmut Rizzolli in Anwesenheit der Landeshauptleute und Landeskommandanten zum Thema referierten. n

Innsbruck von Efrem Oberlechner

Bundespräsident Heinz Fischer schritt die Front der angetretenen Formationen zusammen mit den Landeshauptleuten Günther Platter, Luis Durnwalder und Alberto Pacher ab. Die Ehrenkompanien gaben daraufhin eine beeindruckend exakte Ehrensalve ab. Foto: Enzo Cestari

Der offizielle Festakt fand im Riesensaal der Hofburg statt.

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6Eine Artikelserievon Dr. Michael Forcher

1363 war ein Schicksalsjahr für das land tirolWie es zur Übergabe Tirols an die Habsburger kam. Wer waren die Hauptpersonen der Geschehnisse? Was waren die Folgen?

Tirol war als selbständiges Land gerade erst entstanden, als es auch schon zum

Zankapfel der mächtigsten europäischen Herrscherhäuser wurde. Die Einigung der früher bayerischen Grafschaften rund um Brenner und Reschen war zum Teil den Grafen von Tirol schon 1248 gelungen. Erweitert und aus dem Herzogtum Bayern herausgelöst haben das neue Herrschafts-gebiet ihre Erben aus dem Geschlecht der Grafen von Görz. Der eigentliche Begründer des Landes war Graf Meinhard II. von Tirol-Görz, der den neu gewählten deutschen König Rudolf von Habsburg tatkräftig unterstützte und von ihm mit dem Herzogtum Kärnten belohnt wurde. Meinhards Tochter Elisabeth heiratete Ru-dolfs Sohn Albert I. und wurde damit zur Stamm-Mutter aller späteren Habsburger.Meinhards Söhne konnten das Lebenswerk des 1295 verstorbenen Vaters jedoch nicht festigen. Noch dazu hatte der nach dem Tod seiner Brüder ab 1310 allein regierende Heinrich von Tirol-Görz keinen männ-lichen Erben, was die Begehrlichkeit der damaligen „Großmächte“ im Reich wecken musste. Es waren dies die Wittelsbacher in Bayern, die Luxemburger, die gerade die böhmische Königskrone erworben hatten, und die mit den Grafen von Tirol-Görz verwandten Habsburger. Für sie hatte

das Land im Gebirge nicht nur als Tor zu Italien Bedeutung, für sie wäre es auch eine Brücke zwischen ihren Stammlanden in der Schweiz und ihrem neuen Machtzentrum an Donau (Österreich) und Mur (Steier-mark) gewesen. Das Rennen um die Hand der Tiroler Erb-tochter Margarete, die später den Beinamen „Maultasch“ erhielt, machten zunächst die Luxemburger mit ihrem Spross Johann Heinrich. Er war gerade neun Jahre alt, als 1330 in Innsbruck seine Vermählung mit der 12-jährigen Prinzessin gefeiert wurde. Als ihr Vater Heinrich 1335 starb, konnten weder die Wittelsbacher, deren Familien-oberhaupt Ludwig „der Bayer“ gerade die Kaiserkrone trug, noch die Habsburger verhindern, dass das junge Paar die Regie-rung antrat.Die luxemburgische Herrschaft in Tirol war dennoch von kurzer Dauer. Die Ehe der Fürstenkinder war alles andere als glücklich, und die Tiroler Adelsherren fühlten sich durch die Einsetzung von Günstlingen aus Luxemburg und Böhmen in Tiroler Machtstellungen brüskiert. Eine erste Adelsverschwörung scheiterte, doch Anfang November 1341 gelang es, den fremden Fürsten im Einverständnis mit Landesherrin Margarete aus dem Land zu vertreiben. Schon bevor dieser radikale Schritt gewagt wurde, hatten sich die maßgeblichen

Tiroler Landherren in München davon überzeugen lassen, dass eine Verbin-

dung mit Bayern doch nicht das Schlechtes-te für sie und das Land wäre. Kaiser Ludwig der Bayer sparte nicht mit Geschenken und Versprechungen und hatte einen neuen Gemahl für Margarete anzubieten: sei-nen ältesten Sohn, Markgraf Ludwig von Brandenburg. Darüber, dass die Landeser-bin verheiratet war, setzte man sich einfach hinweg. Die Kinderlosigkeit und Margare-tes Behauptung, die Ehe sei nicht vollzogen, sollten Gründe genug sein. Der Kaiser nahm selbst den Bannfluch des Papstes in Kauf. Trotz aller rechtlich-moralischen Bedenken wurde am 10. Februar 1342 in Meran Hochzeit gefeiert. Johann Heinrichs Bruder Karl tauchte mit einem Heer in Tirol auf, brannte Bozen und Meran nieder und belagerte das Tiroler Stammschloss. Vergebens. Letzt-lich mussten die Luxemburger nachgeben und Karl IV., inzwischen gekrönter Kaiser, belehnte den Wittelsbacher Ludwig mit Tirol, das dieser – während er Brandenburg und Niederbayern seinen Brüdern über-ließ – zusammen mit Oberbayern selber regierte. Die Geburt des Sohnes Meinhard III. sicherte, wie es schien, die Erbfolge und damit die zukünftige Verbindung der beiden Nachbarländer.Das erste Jahrzehnt unter bayerischer Herrschaft war für Tirol eine schlimme Zeit. Krieg und Verwüstung, Überschwem-mungen, Heuschreckenschwärme und die Pest suchten das Land heim. Vielleicht bekam Margarete deshalb den Beinamen „Maultasch“, was wohl so viel bedeutet hat wie lasterhaftes, böses Weib. Denn das Volk gab ihr und ihrem sündhaften Verhalten die Schuld an den Missständen, die als Strafe Gottes gesehen wurden.Bald normalisierten sich die Verhältnisse. Die Tiroler konnten mit der Herrschaft des Wittelsbachers zufrieden sein. Auch die Adelsherren, von denen einige in den vierziger Jahren rebelliert hatten, nahmen nun hin, dass die höchsten Ämter in Tirol fast nur mit bayerischen Gefolgsleuten besetzt wurden. Durch Vermittlung des Herzogs Albrecht II. von Habsburg kam es 1359 zur Ungültigkeitserklärung von Mar-garetes erster Ehe. Das Fürstenpaar konnte

aus unserer GESCHICHTE …

1. Teil

Das große Siegel der Margarete Maultasch. Sie hält rechts und links die Wappenschilder von

Tirol (dem angestammten Land) und Bayern wegen ihrer Heirat mit dem Wittelsbacher Ludwig dem Brandenburger. Zu ihren Füßen das Wappen Kärntens, da ihr Großvater und ihr Vater auch Herzöge von Kärnten waren. (Tiroler Landesarchiv)

Jahre1363 2013tirol zu österreich

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kirchlich getraut werden. Das päpstliche Interdikt für Tirol wurde aufgehoben. Nach 16 Jahren durften wieder Messen gelesen und Sakramente gespendet werden, für viele Menschen, die in ihren Sorgen und Nöten auf himmlischen Beistand hofften, eine große Erleichterung.Die Habsburger hatten sich nicht selbstlos um eine Einigung zwischen dem Papst und den Wittelsbachern bemüht. Sie waren an guten Beziehungen zum Tiroler Fürs-tenpaar interessiert und knüpften neue verwandtschaftliche Bande. Ludwigs und Margaretes Sohn Meinhard III. heiratete Margarete von Österreich, die Tochter Herzog Albrechts II. und Schwester Rudolfs IV., der seit Albrechts Tod Chef des Hauses Habsburg war. Die Habsburger hatten sich in Tirol durch Parteigänger in wich-tigen Positionen auch politischen Einfluss gesichert. Außerdem waren ihnen mehrere Burgen verpfändet und von habsburg-freundlichen Adeligen besetzt. Völlig unerwartet verstarb Herzog Ludwig im September 1361 im Alter von 47 Jahren. Neuer Herrscher über Tirol und Ober-bayern war sein Sohn Meinhard III., ein Jüngling von kaum 18 Jahren. Er wurde von seinem Onkel, dem Wittelsbacher Herzog Stephan II., und von bayerischen Adeligen in München und auf verschiedenen Burgen festgehalten. Da traten im Sommer 1362 in Bozen Vertreter des Tiroler Adels und der Städte Bozen, Meran, Innsbruck und Hall zusammen und beschlossen eine Botschaft an ihren jungen Landesfürsten, in dem sie

ihn dringend einluden, nach Tirol zu kommen.Tatsächlich floh Meinhard im Oktober 1362 aus München. Vielleicht war ihm dabei sein Schwager von Wien aus behilflich, jeden-falls machte er nach Übernahme der Herr-schaft in Tirol Rudolfs Hofkaplan Johann von Lichtenwerth zu seinem Kanzler. Mein-hards früher Tod wenige Monate später bot den Habsburgern die Möglichkeit, in Tirol einzugreifen. Der österreichische Herrscher war offenbar schon frühzeitig über den schlechten Gesundheitszustand des jungen Fürsten informiert. Denn als dieser am 13. Jänner 1363 starb, war Rudolf bereits auf dem Weg nach Tirol, wo er am 18. Jänner in der an die Habsburger verpfändeten Burg Rodeneck ersten Aufenthalt nahm. Zwei Tage später traf Rudolf in Bozen mit seiner Großtante Margarete zusammen. In den folgenden Verhandlungen mit den Sprechern des Tiroler Adels erreichte der Habsburger durch Zugeständnisse und Versprechungen deren Zustimmung zum Herrschaftswechsel. Dies entsprach den Gepflogenheiten und dem Rechtsverständ-nis der Zeit. Also wurde eine Urkunde verfasst, in der Gräfin Margarete und die vierzehn „Landherren“ ihres Rates das Land den habsburgischen Brüdern übergaben. Letztlich dürfte es stimmen, was in der Urkunde steht, dass nicht nur Margarete, sondern auch die adeligen Räte in der Ver-bindung mit den habsburgischen Ländern die beste Lösung für Tirol sahen.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe, ob es stimmt, das die Tiroler Bevölkerung der Übergabe Tirols an die Habsburger zustimmte

und welche Folgen dieses Ereigniss hatte.

7Die im Tiroler Landesarchiv liegende Fassung der Urkunde, mit der Gräfin Margarete und ihre Räte – eigentlich 14, doch fehlen auf der Urkunde zwei Siegel – das Land Tirol den Herzögen von Österreich übergaben (Tiroler Landesarchiv)

Herzog Rudolf IV. „der Stifter“, dessen rasches und entschiedenes Handeln den Habsburgern das wichtige Land Tirol sicherte. Zeitgenössische Statue, also ein re-alistisches Porträt, am Singertor des Wiener Stephansdomes (Haymon Verlag)

Anlässlich der Gedenkfeier „600 Jahre Tirol bei Österreich“ im Jahre 1963 wurde eine 50-Schilling-Münze in Silber geprägt.

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aus den LANDESTEILEN …8Bozen

informatives ssb-seminar „Unsere Trachten“ Einen sehr interessanten Seminarabend zum Thema „Unsere Trachten“ bot der Südtiroler Schützenbund am Mittwoch, den 5. Dezember 2012 in den Räumlichkeiten des Südtiroler Schützenbundes im Bozner Waltherhaus an. Dabei ging es nicht nur darum, das Gespür für den ideellen, den historischen, aber auch den materiellen Wert einer korrekt angefertigten Tracht nach historischen Vorbildern zu schulen, sondern es gab für die Teilnehmer auch eine ganze Reihe von Tipps und Anleitungen für das Tragen und die Pflege der Tracht.

Hauptreferentin war die Trachtenex-pertin Agnes Andergassen von der

Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Tracht“ im Heimatpflegeverband, die anschließend an ihren Vortrag auf die Fragen der Teilneh-mer einging und praktisch vorführte, wie beispielsweise ein Flor korrekt gebunden wird, wie ein Tüchl richtig gesteckt wird, wie eine Trachtenbluse gebügelt wird und wie man am besten Spitzen stärkt. Die Flaaser Friseurin Monika Mittelberger

zeigte anhand von praktischen Beispielen, welche Frisuren gut zur Tracht passen, wobei die Teilnehmerinnen anschließend auch die Möglichkeit hatten, diese Frisuren gleich selbst auszuprobieren. n

von Margareth Lun

Anhand von praktischen Beispielen erklärte Agnes Andergassen den Teilnehmern die richtige Pflege der Tracht.

Bozen

augen auf – Tracht ist nicht gleich TrachtDamit eine Tracht qualitativ hochwertig ist, muss sie nicht nur den originalen, echten Vorbildern entsprechen, sondern auch schneidertechnisch korrekt ausgeführt sein.

Dabei gelten einige Grundregeln, die eingefordert werden müs-sen und die auch für den Laien überprüfbar sind. Prinzipiell

gilt, dass sowohl bei der Männer- als auch bei der Frauentracht alle Knopflöcher von Hand gearbeitet werden müssen. Von Hand gearbeitet werden müssen auch die gesamten Zierstickereien. Auch alle Bänder und Borten werden prinzipiell von Hand aufgenäht und alle Säume von Hand genäht.Für die Joppe gilt folgendes zu beachten: Bei der Schnitt- und Lini-enführung muss man sich an die alten Vorlagen halten. Wenn die Joppe vom Schnitt und von der Stoffqualität her (leichter Loden) eine Einlage benötigt, soll eine Kamelhaareinlage oder dergleichen verwendet werden. Die Einfassbänder müssen auf der offenen Kan-te beidseitig mit der Hand aufgenäht werden. Außerdem werden handgearbeitete Knöpfe oder Haftln empfohlen.Beim Leibl oder Brustfleck muss der Rücken ohne Mittelnaht und mit Abnähern gearbeitet werden. Falls Seitentaschen zum Leibl gehören, müssen diese fachgerecht verarbeitet werden (keine Scheintaschen). Der Rücken sollte aus einem anderen Stoff sein als die Vorderteile. Falls vorgesehen, z.B. bei der Pusterer Tracht, muss der Steg/Spiegel aus demselben Stoff gearbeitet werden wie das Vorderteil. Auch bei der Hose werden der Hosensaum und die Hosenträger von Hand genäht. Bei den Hosenträgern sollen die Lederverstärkungen verdeckt gearbeitet werden. Bei der Pfoat müssen sichtbare Stehfalten von Hand gereiht werden. Es sollten Perlmuttknöpfe verwendet werden und keine Plastikknöpfe. Falls eine Krageneinlage vorgesehen ist, darf diese nicht verklebt werden.Der Flor ist aus Seidengeorgette und darf nicht verstürzt (kein Schlauch), sondern muss eingesäumt (rolliert) werden. Auch beim Mieder der Frauentracht muss die Linien- und Bandführung genau

der Vorlage entsprechen. Es müssen handgefertigte Haken ver-wendet werden. Der Brustlatz muss lose verarbeitet sein und darf nicht an das Mieder angenäht werden. Der Rock muss handgereiht sein. Die Rocklänge ist so, dass man den handgefertigten Strumpf noch sieht. Ein Bram muss von Hand aufgenäht werden. Die Bluse hat handgereihte Armkugeln und Perlmuttknöpfe. Es werden handgeklöppelte Spitzen empfohlen, aber auch die gehäkelten oder gestrickten Spitzen sollten handgefertigt sein.Die Schürze sollte ebenfalls handgezogen sein. Auch beim Tscho-ap müssen die Kanten fachgerecht verarbeitet werden. Es werden handgearbeitete Haftln empfohlen. n

von Arge Lebendige Tracht

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Echte Trachten werden handgefertigt - Hinweise dazu gibt die Beratung der Arge Lebendige Tracht im Heimatpflegeverband.

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aus den LANDESTEILEN … 9

alt-bischof Dr. Reinhold Stecher zum gedenkenDer Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grabe zu Jerusalem und frühere Oberhirte der Diözese Innsbruck, Bischof Dr. Reinhold Stecher, hat am 29. Jänner 2013 im Alter von 91 Jahren die Seele in die Hand seines Schöpfers zurückgelegt. Am 28. Jänner abends hatte Altbischof Stecher noch einen Gottesdienst mit Predigt in der Kapelle des Sanatoriums Hochrum zelebriert, wenig später erlitt er einen Herzinfarkt und wurde sofort in die Innsbrucker Universitätsklinik eingeliefert.

Stechers großartige Persönlichkeit war gekennzeichnet von Herzlichkeit, Toleranz und Grundsatztreue sowie von der Liebe zur Heimat. Die Jahre seiner Jugend waren geprägt von Gefängnis, Front und sehr viel Schrecklichem. „Kurz vor Weihnachten 1980 erhielt ich einen Anruf von Bischof DDr. Paulus Rusch, ich sollte kommen, er habe mir etwas mitzuteilen. Ich machte mich auf und ging zum Haus Domplatz 5, wusste nicht, was mir nach dem ober-hirtlichen Anruf bevorstünde.“ So erzählte einmal Altbischof Dr. Reinhold Stecher von seiner hohen Berufung, denn Papst Johannes Paul II. ernannte den so beliebten Tiroler am 20. Dezember 1980 zum Bischof von Innsbruck.

Bischofsweihe 1981Aus der Hand von Bischof Rusch empfing Dr. Reinhold Stecher am 25. Jänner 1981 die Bischofsweihe. Unter seinem Wahl-spruch „Servire et confidere“ - „Dienen und Vertrauen“ hat er sich die moralische Autorität erworben, auch zu aktuellen tages-politischen Themen Stellung zu beziehen. Stechers Beliebtheit im Tiroler Volk nahm bald seinen Lauf: Er machte auch im Ruhe-stand durch profilierte Predigten, Verfassen von Artikeln und Büchern sowie durch Vernissagen, in denen er seine Bilder jeweils für einen guten Zweck in die Öffentlichkeit brachte, auf sich aufmerksam. Innsbrucks heutiger Bischof Dr. Manfred Scheuer nannte Stecher einmal „Brunnenbauer mit Wasserfarben“, der mit seinem Engagement für die Initiative „Wasser für Leben“ die Finanzierung von Brunnenbauprojekten der Caritas in Mali ermöglichte. Stecher bewirkte immer wieder das Wunder, mit Wasserfarben Wasser für ein ganzes Dorf zu produzieren und mit leuchtenden Farben auch ein Leuchten in die Gesichter jener zu bringen, die diese Brunnen bekom-men. Er verstand es immer, die christliche Botschaft klar zu formulieren und die Menschen anzusprechen. „Es geschieht in unserem Lande so viel Gutes, das wieder viele Sünden zudeckt“, sagte Bischof Stecher. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass er den Ökumenischen Predigtpreis 2010

erhielt. Mit Engagement, Zielstrebigkeit und pastoralem Einsatz nahm sich Stecher auch verschiedener Probleme an und löste sie wie das Verbot des jahrhundertealten Kultes um Anderl von Rinn. Er bot Geschiedenen sei-ne Hilfe an und trat für die Aufwertung der Kirche ein. Seine 16-jährige Regierungszeit im bischöflichen Amte verfügte über Höhe-punkte, die nur selten ein Bischof erlebt.

Der Papst in InnsbruckZu den bedeutendsten Ereignissen zähl-ten der Besuch des Heiligen Vaters in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck am 27. Juni 1987, die Renovierungsarbeiten seiner Kathedralkirche, des Domes zum hl. Jakobus, die am 25. Oktober 1993 feierlich abgeschlossen werden konnten, und die Seligsprechung von Pfarrer Otto Neururer, der dem ehemaligen Innsbrucker Oberhir-ten die erste hl. Kommunion gereicht hatte, am 24. November 1996 in Rom.

JugendDer Sohn des damaligen Landesschulin-spektors Dr. Heinz Stecher begann kriegs-bedingt in dem in St. Michael bei Matrei a. Br. untergebrachten Priesterseminar das Theologiestudium. Nach der Vertreibung durch die Gestapo setze er das Studium in St. Georgen am Längsee in Kärnten fort. Im Frühjahr 1941 wurde Stecher im Zusammenhang mit der Aufhebung des Wallfahrtsortes Maria Waldrast für zwei Monate in Haft genommen. Wie Bischof Stecher erzählte, sah er nachts in der Zelle durch das kleine vergitterte Fensterchen den immer dunkler werdender Abendhim-mel. Das war eine triste Situation, denn er wusste, aus dem KZ gab es keine Wieder-kehr. Und er hat sich nicht als Held gefühlt, das war nicht die Lage, in der man sich als Held fühlt. Ein „Lausbub“ aus der illegalen Jugendgruppe, der wusste, wo die Zellen der Inhaftierten waren, hatte sich an einen

Innsbruck von Heinz Wieser

Bischof Reinhold Stecher (†): Sein Ausspruch „Der Papst hat seine Schweizer Garde – ich habe meine Tiroler Schützen“ zeugt von seinem Verhältnis zu unseren Kompanien.

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aus den LANDESTEILEN …10

erinnerungen an unseren Altbischof Betroffen von der Nachricht des Heimganges unseres Altbischofs bewegt uns sehr vieles: Bewunderung und Dankbarkeit, Freundschaft und Wehmut, vor allem auch der Schmerz der Trennung von einem Freund, der uns stets gewogen war.

Er selbst sagte, dass ihn der Vers aus dem Psalm 36 so sehr fasziniere: „Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, deine Urteile sind tief wie das Meer.“ Und er hat auch immer gemahnt, das Recht zu wahren und Gerechtigkeit zu üben und dem Frieden zu dienen. Hat er uns in Stams im Herz-Jesu-Gedenkjahr nicht geraten: „1796 kam das Herz Jesu von den Herzen auf die Fahnen … Heute hingegen muss es wieder von den Fahnen in die Herzen“? Als Kenner der Menschen meinte er einmal: „Wenn auch nicht jeder von uns, der nach dem Evange-lium eine Salve abschießt, damit auch sagt, ich glaube an Gottes Wort – aber er gibt einen Ehrenerweis. Und auch nicht jeder, der hinter der Schützenfahne marschierte, kann mit dem Christus auf der grünweißen Fahne etwas anfangen.“ Aber so meinte er auch, da wir als Schützen im Heute nicht ganz aus den Schätzen des Gestern herausgefallen sind, würde es uns doch leichter fallen, sie wiederum zu entdecken, vor allem das liebende, gütige, für uns alle schlagende göttliche Herz. Und bei seiner letzten großen Begegnung mit uns bei der Schützenwallfahrt in Absam zu seinem Neunziger bestätigte er uns, dass es im Heute eine erfreuliche Ent-wicklung gebe, sich viele schöne, menschliche Horizonte auftäten,

dass Gott uns Türen in eine sinnvolle, chancenreiche Welt eröffne. Als Schützen könnten wir heute Heimat schenken, in guter Kame-radschaft Heimat bieten, etwas abseits Stehenden, Vereinsamten ein Stück Geborgenheit, Akzeptiert-Sein, vielleicht auch ein neues Selbstwertgefühl vermitteln. Er wisse auch von ganz konkreten Formen der Hilfsbereitschaft, wenn Menschen in Not waren. Einst hätten die Fahnen mit dem Herz-Jesu-Bild über Stürmenden und Sterbenden geweht, heute mögen sie in einer friedvollen Zeit we-hen über Menschen, die sich für andere, die Gemeinden, die Hei-mat engagieren wollen. Und er ruft uns zu: Schützen, wir brauchen euch, Kirche, Gesellschaft und Welt, dass ihr ein wenig zu einer Zi-vilisation der Liebe beiträgt. Denn es braucht den Glauben an den Sieg der Liebe, ihre Zuversicht, ihr waches Auge, ihre Klugheit, ih-ren Starkmut, ihre Treue, ihre Dankbarkeit, ihre Wachsamkeit, ihr Vertrauen und ihre Toleranz, ihre Demut, ihre Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit, ihre Offenheit. Lieber Bischof Reinhold - als Träger der Goldenen Verdienstmedaille und unseren Freund dürfen wir dich wohl so nennen – in Dankbarkeit wollen wir deiner gedenken und für dich beten, dass der gütige und barmherzige Gott, dich als getreuen Diener aufnehme und dir alle Güte und Liebe lohne, die du uns erwiesen und geschenkt hast. n

von Josef Haselwanner

Baum gelehnt und ein Lied gepfiffen. Es war ein Lied, dessen Melodie nur die Jugend-lichen aus der Gruppe kannten, aber nicht die SS. Es war die Melodie zum Hohen Lied: „Stark wie der Tod ist die Liebe, ihr Licht ist wie Leuchten des Feuers, das können die Wasser nicht löschen, und die Ströme nicht überfluten.“Die Gestapo beschlagnahmte namens der Reichsregierung Kloster und Kirche von Maria Waldrast. Nun geschahen

zwei Dinge, die der geheimen Staatspolizei in die Knochen fuhren: Das erste war eine Protestwallfahrt, bei der 600 Gläubige vor der versperrten Kirche Rosenkranz beteten. Weiters retteten in einer halsbrecherischen Aktion zwei junge Matreier Katholiken eines Nachts das Gnadenbild. Ein Zufall und die Intervention von Bischof DDr. Paulus Rusch retteten Stecher vor dem Konzentrations-lager. In diesem Zusammenhang kam der

Altbischof immer wieder auf die Schrecken der Naziherrschaft zu sprechen, um unsere gegenwärtige Verantwortung zu unter-streichen. Seine Erinnerung soll uns Mut machen, heute Menschen mit Zivilcourage zu sein, die entschieden jede Form des sozi-alen Todes, jede Form der Ungerechtigkeit ablehnen und sich unabhängig von mensch-lichen Unterschieden den Notleidenden zuwenden. n

noch weitere Gastfamilien gesucht Im Sommer dieses Jahres findet erstmalig das Projekt „Jugendaustausch“ – organisiert vom Verband „Tiroler Schützen“ – statt. Für den Sommerurlaub der etwas anderen Art werden noch weitere Familien gesucht, die sich am Projekt beteiligen und einerseits Interesse haben, einen anderen Tiroler Landesteil besser kennenzulernen und/oder andererseits bereit sind im Gegenzug für eine Woche oder mehr jemanden bei sich aufzunehmen.

Ziel des innovativen Projektes ist es, den Austausch zwischen den Tiroler Landesteilen zu verstärken, die Zusammengehörigkeit zu festigen und nebenbei die Sprachkenntnisse deutsch, italienisch oder auch ladinisch zu vertiefen bzw. kennenzulernen. Die jeweilige Gastfamilie sollte sich dabei auch etwas Zeit dafür nehmen, den Gästen während des Aufenthalts die nähere Umgebung, interessante und spannende Orte oder Besonderheiten des jeweiligen Landes-teiles zu zeigen. Auch das alltägliche Miteinander und die Bereit-schaft, den jeweils anderen ein Stück weit das eigene Familienleben kennenlernen zu lassen, sind wunderbare Voraussetzungen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die einzelnen Familien in den

verschiedenen Landesteilen leben. Gleichzeitig wachsen allgemeine Kenntnisse darüber, wie mannigfaltig unser Land Tirol ist und über welchen kulturellen, geschichtlichen und traditionellen Reichtum das Land verfügt. Gastfamilien, die gewillt sind, über einen indivi-duell festzulegenden Zeitraum einen oder mehrere Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren aufzunehmen, können sich in der Bundes-kanzlei des Südtiroler Schützenbundes melden (+39 0471 974 078). Dort werden die Personalien aufgenommen und etwaige Gesuch-steller nach gegenseitiger Absprache einander zugeteilt. n

Innsbruck/Bozen/Tirent von Günther Mairhofer

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aus den LANDESTEILEN … 11Salurn

Noldinfeier: graf für Selbstbestimmungsrecht Am 9. Dezember 2012 veranstaltete die SK Salurn die Gedenkfeier für Dr. Josef Noldin, dessen Todestag sich zum 83. Mal jähr-te. Noldin ist durch seinen idealistischen Einsatz auch heute noch weit über Salurn hinaus ein Vorbild.

Zur Gedenkfeier waren rund 200 Schützen und Gäste gekom-men, darunter auch der Landeskommandant des Südtiroler

Schützenbundes, Mjr. Elmar Thaler, die Landtagsabgeordneten Ulli Mair und Sigmar Stocker, der Nationalratsabgeordnete Werner Neubauer, der Präsident der Bezirksgemeinschaft Oswald Schiefer, die Margreider Bürgermeisterin Theresia Degasperi Gozzi, die Salurner Vize-Bürgermeisterin Marlene Tabarelli und die deutschen Gemeinderäte von Salurn. Nach der Messfeier, die von Pfarrer Pao-lo Crescini zelebriert und von der Musikkapelle Salurn mitgestaltet wurde, fanden sich die Anwesenden am Salurner Friedhof ein.Hauptmann Walter Ceolan appellierte in seinen Grußworten an die gutgesinnten Kräfte in allen deutschen Parteien Süd-Tirols und forderte insbesondere auch die patriotischen Personen innerhalb der Mehrheitspartei auf, das Ziel Unabhängigkeit voranzutreiben. Der Gedenkredner Dr. Martin Graf unterstrich in seiner Rede die Bedeutung Noldins und blickte auf europäische Unabhängigkeitsbe-wegungen. Auch Süd-Tirol sei aufgerufen, sein Recht auf Selbstbe-stimmung auszuüben und solle nicht tatenlos zusehen, wie andere Regionen konkrete Schritte in Richtung Sezession unternehmen. Nach dem Abfeuern der Ehrensalve durch die Salurner Schützen

erfolgte die Kranzniederlegung am Grabe Noldins. Anschließend wurde im Jugendhaus eine heiße Fleischsuppe serviert und der Film über Noldin des Filmemachers Luis Walter vorgeführt. n

von Arno Mall

Dr. Martin Graf, der dritte Präsident des Österreichischen National-rates, hielt in Salurn eine ergreifende Gedenkansprache.

Trient von Günther Ploner

Ein Projekt, das in den kommenden Jahren noch viel Einsatz erfor-dern wird – die Erhaltung des Geburtshauses von Franz Philipp von Fenner am Fennberg.

Tiroler Schützen - erste arbeitssitzung 2013 Der amtierende geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen Mjr. Paolo Dalprà hat den Vorstand des Verban-des am 4. Jänner 2013 zur ersten Zusammenkunft nach Trient geladen.

Mit dabei war auch Dr. Lorenzo Baratter, welcher in seinen Ausführungen die aktuelle Entwicklung im Trentino schil-

derte. Laut ihm lasse sich besonders in den Talschaften ein selbst-bewusstes Auftreten der Jugend beobachten. Vermehrt suche diese nach den Tiroler Wurzeln. Dies bemerke man flächendeckend, indem sich die junge Generation in Diskussionen zu Wort melde sowie vermehrt die jeweiligen Trachten ihrer Talschaft trage.Weiters wurden die Vorhaben für das laufende Geschäftsjahr be-sprochen, ausgearbeitet und organisatorisch aufgeteilt. Die Initiative des innertirolischen Jugendaustausches soll heuer auf den Weg ge-bracht werden. Durch Landeskommandant Elmar Thaler (SSB) sind in dieser Frage bereits einige Vorarbeiten abgeschlossen. Die drei Bünde wollen den Jugendaustausch nun in ihrem Einzugsbereich bewerben und die Kontakte koordinieren.Einen Schwerpunkt stellen dieses Jahr sicherlich die Feiern zu „1363–2013 - 650 Jahre Tirol bei Östereich“ dar. Bereits am 27. Jänner gab es den Auftakt in Innsbruck. Am 2. Februar folgte dann die gemeinsame Veranstaltung der Tiroler Schützen auf Schloss Maretsch in Bozen. Weitere Veranstaltungen finden dann verteilt auf das ganze Land statt. An Orten, wo es in diesem Zusammen-hang historische Ereignisse gegeben hat, werden in Zusammenar-beit mit den Kompanien Stelen aufgestellt. Diese Arbeiten werden gemeinsam mit Univ.Prof. DDr. Helmut Rizzolli, der Uni Innsbruck und der Schlösserstiftung vorbereitet und das ganze Jahr über

wissenschaftlich begleitet. Der Abschluss dieser Feierlichkeiten findet am 30. November 2013 auf Schloss Tirol statt. Dazu werden auch die drei Landeshauptmänner geladen. Weiters ist für August die gemeinsame Wallfahrt nach Castel Gandolfo geplant, an der rund 500 Schützen teilnehmen werden. Auch am Projekt Fennberg will man weiterarbeiten. Hier geht es nun in erster Linie darum die Geldmittel für die Erhaltung zu beschaffen. n

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aus den LANDESTEILEN …121212n° 1 | Feber 2013

3 Fragen an … Sven Knoll 1. Ein italienischer Minister namens

Bondi hatte vor knapp zwei Jahren schriftlich sein Einverständnis zur Entschärfung bzw. Beseitigung der fa-schistischen Relikte in unserem Lande gegeben. Passiert ist seitdem nichts …

Der Umgang mit den faschistischen Relikten ist symptomatisch für die Ori-entierungslosigkeit vieler Politiker und gibt einen Ausblick darauf, wo Süd-Tirol endet, wenn sich nicht bald etwas ändert. Anstatt sich – wie in ganz Europa – ernsthaft um die Beseitigung dieser men-schenverachtenden Relikte zu bemühen, sucht man nach Rechtfertigungsgründen, um sie ja nicht anzufassen. Es ist zu einer Umkehr der Werte gekommen. Man interpretiert in eine Beseitigung dieser Relikte einen Angriff auf das „friedli-che Zusammenleben“ und stilisiert sie zu Mahnmalen. Die Opfer werden zu Tätern gemacht. Es braucht daher mutige Menschen wie die Schützen in unserem Land, die der Politik und der Gesellschaft aufzeigen, dass sich auf Unrecht keine friedliche Zukunft aufbauen lässt.

2. Die Ära Durnwalder wird spätes-tens im kommenden Herbst zu Ende gehen. Welche Auswirkungen wird dies ihrer Meinung nach in volkstums-politischer Hinsicht haben? Haben Sie einen Wunschnachfolger?

Das Jahr 2013 wird zukunftsweisend für Süd-Tirol. Es geht dabei nicht darum, wer Landeshauptmann wird, sondern in welche Richtung sich Süd-Tirol zukünftig entwickelt: hin zu mehr Italien, oder hin zu einer freien und von Italien unabhän-gigen Zukunft. Ganz Europa ist derzeit im Umbruch, die Schotten bekommen 2014 ihre Selbstbestimmung, und auch die Katalanen und Basken streben diese an. Diese Sternstunde muss auch Süd-Tirol nutzen, da dies vielleicht die letzte Chance sein wird. Im Herbst bekommt jeder Bürger in Süd-Tirol die Möglich-keit, in einem Referendum darüber abzustimmen, ob Süd-Tirol das Selbst-bestimmungsrecht ausüben soll. Wenn sich die überwiegende Mehrheit für die Selbstbestimmung ausspricht, kann auch die Politik dies nicht länger ignorieren.

3. Oft wird führenden Politikern vorgeworfen, dass nur hohe Politiker-gehälter und persönliche Vorteile sie bei Italien halten würden. Umgekehrt werden diese nicht müde zu betonen, dass Grenzverschiebungen utopisch wären. Was wird der Preis dafür sein, dass wir anscheinend auf Gedeih und Verderb mit Italien verbandelt sind?

Mit dem Geld, das sich Süd-Tirol sparen könnte, wenn wir nicht mehr zu Italien gehören würden, könnte man diesen Poli-

tikern goldene Pensionen zahlen. Insofern ist dies nur ein Vorwand. Tatsache ist, dass sich viele Politiker gar keine andere Zukunft für Süd-Tirol mehr vorstellen können. Bei Italien verbleiben heißt jedoch, langfristig Kultur und Sprache zu verlieren und auch wirtschaftlich den Bach hinunter zu gehen. Es ist daher höchste Zeit, dass sich etwas ändert. In den letzten 25 Jahren hat es unzählige Grenzverschiebungen in Europa gegeben. Jede dieser Grenzverschiebungen war „utopisch“, doch ohne diese Grenzverschie-bungen hätten wir heute noch den Eiser-nen Vorhang und kein vereintes Europa. In der Politik darf man sich daher nie fragen, was alles nicht möglich ist, sondern wie man es möglich machen kann. n

Sven Knoll, LAbg. der SÜD-TIROLER FREIHEIT und Mitglied der SK Meran.

11. Schützen-Frühjahrsreise vom 6. bis 13. Mai 2013Malta – eine einzige Zeitreise zur Sonneninsel der besonderen Art

in steinzeitlichen tempeln wandelt man zwischen mauern aus bis zu 50 tonnen schweren steinblöcken durch die 5.000 Jahre alte glaubenswelt der ersten malteser. 4.000 Jahre alte Karrenspuren im Fels geben rätsel auf, dunkle Katakomben erinnern an die zeit des frühen christentums.

das 4*-hotel san antonio in Qawra, st. Paul’s bay, liegt im nordwesten der insel, verfügt über 295 zimmer, buffetrestau-rant mit lokaler und internationaler Küche, Pizzeria, coffee-shop, beautysalon und über ein kleines hallenbad. im außen-bereich befindet sich ein großer süßwasser-swimmingpool mit lagune, kleinem Wasserfall und Poolbar. liegen sind am Pool (gegen Kaution) inklusive.

Preis: euro 799,–. ez-zuschlag euro 130,–. zuschlag meerblick euro 60,–. ausflüge inklusive: tarxien und marsaxlokk (halb-tag), valletta und die „drei städte“ (ganztag, inkl. mittages-sen), mdina (ganztag, inkl. mittagessen); weitere ausflüge (z. b. hafenrundfahrt mit dem boot, ausflug zur insel gozo etc) werden vor ort fakultativ angeboten.

interessierte melden sich für weitere infos und anmeldung bitte bei emjr. erich enzinger, 6020 innsbruck, tel. +43-664-1040167, e-mail: [email protected].

achtung: anmeldeschluss ist am 28. Februar 2013. zur 11. schützen-Frühjahrsreise nach malta sind selbstverständlich nicht nur schützen, sondern auch angehörige, Freunde und bekannte willkommen.

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aus den LANDESTEILEN … 13

Ist das vom Südtiroler Landtag verabschiedete Toponomastik-Gesetz eine gute Lösung?Eine historische Abstimmung war es allemal: Am Freitag, den 14. September 2012 wurde im Südtiroler Landtag ein Toponomas-tik-Gesetz verabschiedet. Nach Jahrzehnten, in denen die Ortsnamenfrage in Süd-Tirol ungelöst war, wurde ein Landesgesetz verabschiedet, das die Toponomastik neu regeln soll. 18 Abgeordnete der SVP und zwei des PD haben für den Gesetzentwurf gestimmt. Die Opposition war mit zwölf Gegenstimmen beinahe geschlossen dagegen; zwei Landtagsabgeordnete haben sich bei der Abstimmung um Mitternacht der Stimme enthalten. Das Gesetz ist mittlerweile von Rom rückverwiesen worden.

DDr.in Julia Unterberger von der Südtiroler Volkspartei ist Vizepräsidentin des Südtiroler Landtages: „Wir dürfen nicht vergessen, dass in unserem Land viele italienischsprachige MitbürgerInnen leben…“

- Sagen wir so, es ist die derzeit bestmögliche Lösung. Natürlich wäre es für die Süd-tirolerInnen eine späte Genug-tuung, wenn alle faschistischen Ortsnamen abgeschafft würden. Wir dürfen jedoch nicht verges-sen, dass in unserem Land viele italienischsprachige MitbürgerInnen leben, die hier geboren sind und die wir nicht für die faschistischen Untaten verantwortlich ma-chen können. Die Lösung, nach der die gebräuchlichen italienischen Ortsnamen bleiben, und diejenigen, die nicht in Gebrauch sind, gestrichen werden, ist daher ein annehmbarer Kompromiss. [email protected]

Die Redaktion der TSZ ist stets um Ausgewogenheit bemüht. Deshalb stehen den Teilnehmern der Diskussion „Pro & Contra“ für ihre Stellungnahmen jeweils 1.600 Anschläge zur Verfügung. Nachdem der Contra-Part in dieser Ausgabe seinen Spielraum mit 1.584 An-schlägen fast vollständig ausgenützt hat, ist die Pro-Stellungnahme mit „nur“ 552 Zeichen eingegangen. Auf diesen Umstand hat die Redaktion der TSZ DDr.in Julia Unterberger frühzeitig hingewiesen. Die Vizepräsidentin des Südtiroler Landtages nahm das Angebot, ihre Stellungnahme auszubauen, aber nicht an.

Egon Zemmer, Sprecher der SOKO Tatort „Alto-Adige“ und Mitglied der Schützenkompa-nie St. Ulrich in Gröden: „Das LG Nr. 15 vom 20.09.2012 ist eine surreale Sammlung von Arti-keln und Paragraphen, welche den wissenschaftlichen Aspekt der Materie, die Toponomastik, komplett ausschließt.“

NEIN – „Ein guter Name geht in Augenblicken verloren; ein schlechter wird in Jahren nicht zu einem guten.“ Der schwei-zerische Schriftsteller Jeremias

Gotthelf bringt es auf den Punkt. Ein erfundener pseudoitalienischer faschistischer Ortsname, also ein „schlechter“ Name, kann und darf nicht erhalten bleiben. Genau wie ein historisch gewachsener italienischer „guter“ Ortsname nicht entfernt werden darf. Das LG Nr. 15 vom 20. September 2012 ist eine surreale Sammlung von Artikeln und Paragraphen, welche den wissenschaftlichen Aspekt der Materie, die Toponomastik, komplett ausschließt. Die verant-wortlichen Volksvertreter haben das Gesetz so definiert, dass eine Kommission von „Experten“ die Errichtung des Verzeichnisses der Ortsnamen des Landes durchführen soll. In dieser Kommission kommen aber keine Sprachwissenschaftler, Germanisten und schon gar keine Toponomasten, die Fachgrößen in dieser Thematik, vor. Das ist wie eine Ausführung einer Herzoperation ohne Chirurgen und Anästhesisten. Operation gelungen, Patient tot! Als ein Punkt in der Entscheidungsbasis für den Erhalt oder die Entfernung eines Ortsnamens wurde der Gebrauch des jeweiligen Namens definiert. Dies bezeugt, dass die Wissenschaft hier keinen Platz gefunden hat. Die Gewichte der Sprachgruppen sind laut Gesetz ebenfalls aus-schlaggebend. Somit müssen wir damit rechnen, öfters Ortsschilder auszutauschen. Demokratie darf keine Namen fälschen – Fälschen bringt kein Glück! n www.toponomastik.com

In der Tiroler Schützenzeitung sind Leserbriefe jederzeit gerne willkommen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie mit PC oder mit der Schreibmaschine geschrieben sind und die max. Anzahl von 1.500 Anschlägen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten. Die Redaktion be-hält es sich zudem vor, ehrenrührige Zusendungen nicht zu veröffentlichen. Unsere Adresse: Südtiroler Schützenbund, Redaktion Tiroler Schützenzeitung, Schlernstraße 1, Waltherhaus, 39100 Bozen; Fax: (+39) 0471 98 21 14; E-Mail: [email protected]

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aus den LANDESTEILEN …14Bundesleitungsmitglieder zum Jahresthema:

aus den Quellen schöpfen:Das ruhige Wasser des Festes und des Feierns – von Margit Pfeifer

Im letzten Sommer, auf der Loisachfloßfahrt in Bayern – das Wetter war traumhaft –, lasse ich meine Beine im Wasser und meine Seele baumeln. Die Loisach ist ein ruhiger Fluss, die Landschaft wunderschön. Enten schwimmen vorbei, und blaue Schmetterlinge, die so ge-nannten himmlischen Bläulinge, flattern in der Luft, Libellen sind unterwegs. Am Uferrand blühen Blumen in den verschiedensten Farben… weiß, blau, rot. Pflanzen ranken ins Was-ser, und immer wieder zieren Bäume den Wegesrand. Radfahrer treten am Fluss entlang, sie beobachten uns und winken uns zu.

Die Loisach fließt still dahin, nur ein paar Stromschnellen sorgen für Aufregung oder zaubern vor Begeisterung ein Lächeln ins Gesicht. Auf dem Floß spielt eine tolle Band. Es ist eine mexikanische Gruppe, die „Los Mariachi del Mariachi“, eine der besten Mariachi-Ka-pellen aus Mexiko-Stadt. Sie heizen uns ganz schön ein. Auf einem Floß durch die bayrische Landschaft ist man sicher was anderes gewohnt, wir lachen und tanzen, wir singen und schunkeln. Sie spielen nicht nur Stücke aus ihrer Heimat, das Silenzio mit dem Trompeten-echo ist erste Sahne. Für Speis und Trank ist bestens gesorgt: Leberkäse im Brot, Hühnchen, Schweinsschopf mit Kartoffelsalat und am Nachmittag Emmentaler. Was wäre Bayern ohne Bier! Es wird uns in Steinkrügen gereicht und schmeckt super.

Es ist 13 Uhr, wir sind um 9 Uhr gestartet. Das Floß wurde kurz vor unserer Abfahrt erst zusammengebaut, um 15.30 Uhr ca. sollten wir in Thalkirchen ankommen. Die beiden Flößer steuern das Floß geschickt über den Fluss, einmal schaut es fast so aus, als würden wir gegen einen Felsen prellen. Der Heilige Clemens, der Patron der Seeleute, steht auf dem Felsen und …. wir hatten Glück…. es ist nichts passiert! Wie ich da nach der Mittagspause wieder meine Beine ins kühle Nass tauche, lasse ich meinen Gedanken freien Raum und hab jetzt verstanden. „Das ruhige Wasser des Festes und des Feierns“ bedeutet ganz einfach: unser Leben ist kurz, wir fließen wie die Loisach dahin. Wir können uns treiben lassen. Es gibt immer wieder auch unvorhergesehene Stromschnellen oder man glaubt, an einem Fel-sen zu zerschellen. Das sind die Lebenskrisen oder Hindernisse, die uns manchmal traurig machen, aber auch reifer, und die auch bewältigt werden können.

Warum aber sollen wir nicht auch das Leben genießen? Feste feiern, es uns gut gehen lassen? Die Augen offen halten und die schönen Dinge sehen? Dann wieder innehalten, entspannen und an nichts denken?

Wasser ist Ruhe, Kraft, Zuversicht. Wasser ist Leben, Freude, Quell des Lebens. Schade ist, dass es keine Sünde ist, Wasser zu trinken. Wie gut würde es schmecken! n

Am Übergang von der närrischen Zeit in die Fastenzeit: Ruhige Wasser zu befahren bedeu-tet nicht ausschließlich Verzicht, sondern auch das eigene Leben bewusster zu erleben.

Der Südtiroler Schützenbund wirbt seit dem neuen Jahr um Fördermit-glieder. Kampagne angelaufen.

Diese neue Form der Mitgliedschaft ist vor allem für jene Personen gedacht, die nicht aktiv in einer Schützenkompanie dabei sein möchten, die Arbeit des Südtiroler Schützenbundes aber schätzen und des-halb unterstützen wollen.

„Neben den über 5.100 aktiven Schüt-zen und Marketenderinnen, die in 140 Mitgliedskompanien und drei Schützen-kapellen organisiert sind, gibt es zahl-reiche Menschen, denen die Erhaltung der Heimat, die Traditionspflege und der Väterglaube sehr am Herzen liegen. Diese Personen möchten wir im Südtiroler Schützenbund mit einbinden und bieten ihnen deshalb diese unterstützende Mit-gliedschaft an“, so der Landeskommandant des Schützenbundes, Mjr. Elmar Thaler.Interessierte, die in dieser neuen Form den Südtiroler Schützenbund unterstützen möchten, werden gebeten, das Antragsfor-mular auszufüllen und an die Bundeskanz-lei des Südtiroler Schützenbundes mittels Post (Schlernstraße 1 – 39100 Bozen) oder Fax (0471 982114) zu retournieren. Noch bequemer und schneller geht’s über die Internetseite des Bundes (www.schuetzen.com), wo man sich ganz einfach direkt anmelden kann. Der Mitgliedsbeitrag der Fördermitglieder beläuft sich auf 100,00 Euro. Dafür werden den neuen Mitglie-dern neben einem Mitgliedsausweis und der Tiroler Schützenzeitung (6x jährlich) sämtliche Rundschreiben und Medien-mitteilungen zugesandt, sodass sie immer topaktuell über alle Aktivitäten und Initi-ativen des SSB aus erster Hand informiert sind. Außerdem werden die Fördermitglie-der zur jährlichen Bundesversammlung eingeladen.

Alle Leserinnen und Leser der TSZ werden gebeten, in ihrem Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis für diese neue Art der Mitgliedschaft zu werben. Ein Wachstum unserer Schützenfamilie bedeutet gleichzeitig, mehr Möglichkeiten zu haben, unsere Ziele zu erreichen!

FÖRDERMITGLIEDim SSB werden

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aus den LANDESTEILEN … 15n° 1 | Feber 2013

Aufhofen

Günther Obwegs ist nicht mehr ...Treu seiner Familie, aufrichtig und hilfsbereit im Umgang mit Menschen, tapfer und mutig, wenn es um Heimat ging: Gün-ther Obwegs (46), Heimatkundler und Schütze, wurde am Friedhof von Aufhofen zu Grabe getragen.

Rote Rosen zierten den einfachen Sarg des Bildungs- und Kulturreferenten des Schützenbezirkes Pustertal. Er war bei

einem tragischen Verkehrsunfall am 7. Jänner 2013 von einem Auto angefahren worden, wenig später erlag er im Krankenhaus den schweren Verletzungen. Flankiert von sechs Pustertaler Offizie-ren, wurde Obwegs’ Sarg zum Familiengrab geleitet. „Mit Obwegs verlieren wir einen treuen und aufrichtigen Kameraden“, meinte einer seiner Freunde vor Ort sichtlich gerührt. Dem Sarg folgten außer den Angehörigen und ehemaligen Feuerwehrkameraden an die 400 Mitglieder des Südtiroler Schützenbundes mit Landeskom-mandant Elmar Thaler an der Spitze, ein nicht zu enden scheinen-der Trauerzug von Personen aus dem Pustertal und allen anderen Landesteilen.Freunde sind wie Sterne – sie sind immer da, auch wenn man sie nicht sieht. Günther Obwegs war so ein Freund. Er war immer da, wenn man ihn gebraucht hat, er war für die Gemeinschaft oft sehr viel mehr da, als es all seine Verpflichtungen zugelassen haben. Nun, wo er durch ein tragisches Unglück uns in die Ewigkeit vorausgegangen ist, verlangt es unsere Freundschaft zu ihm, dass wir auch für ihn da sind, und für alles und alle, die ihm lieb und wichtig waren. Günther hinterlässt neben seiner Mutter und seinen 4 Geschwistern seine Familie mit seiner lieben Frau Sabine und seine Söhne Michael (3) und die Zwillinge Damian und Martin (8). Für Letztere hatte er erst vor einigen Jahren ein Eigenheim erwor-ben, das er mit viel Einsatz und unter großen persönlichen Opfern in den nächsten Jahrzehnten abbezahlen wollte. Nun, nach jenem schicksalhaften 7. Jänner steht Günthers Familie in ihrem unendli-chen Schmerz vor vielen offenen Fragen. Wie kann die Versorgung der Kinder organisiert werden, inwiefern haften Versicherungen, wie soll es überhaupt weitergehen? Die Lücke, die Günther hin-

terlassen hat, wird in vielen Bereichen niemals zu schließen sein. Wenigstens einen Teil der finanziellen Fragen können wir helfen zu beantworten – wenn wir uns zusammentun und jeder nach seinen Möglichkeiten sein Scherflein beiträgt. Der Herz Jesu Notfonds hat dazu eine Sondersamlung ins Leben gerufen, unter der Kontonum-mer IBAN: IT06J0585611601050570013850 und dem Kennwort „Günther Obwegs“ können Gedächtnisspenden eingezahlt werden, die dann direkt der Familie Obwegs zugute kommen. Dieser Betrag wird dann mit Mitteln aus dem Herz-Jesu-Notfonds, die eigens seit Jahren – auch mit Günthers Unterstützung – für solche Härtefälle angesammelt wurden, ergänzt.

Mit dem Schicksal unseres Freundes Günther erscheinen unsere alltäglichen Probleme plötzlich ganz klein. Denken wir daran, wenn wir durch eine Spende versuchen, der Familie Obwegs zu helfen. n

von Elmar Thaler

Günther Obwegs (*4. Februar 1966 † 7. Jänner 2013)

Tirol in Not: letzte spendengelder übergebenDie vom Verband „Tiroler Schützen“, dem Zusammenschluss der drei Schützenbunde aus Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol, im August 2012 aufgrund der schweren Unwetterkatastrophen ins Leben gerufene Spendenaktion „Tirol in Not - Unwetterhilfe“, ist wie geplant im Dezember abgeschlossen worden. Dabei konnte die stolze Summe von 33.486,91 Euro gesammelt werden.

Nachdem drei Familien im Wipptal und drei Familien in Virgen sowie einer Familie in Sillian unbürokratisch und schnell

Unterstützung zuteil wurde, konnten unlängst die letzten Spenden-gelder in Höhe von 5.750,- Euro den Betroffenen des Hangrutsches in Abtei/Badia, übergeben werden. Eine Delegation, angeführt von Mjr. Heinrich Seyr in Begleitung von Hptm. Sylvester Ellecosta, Hptm. Max Brandlechner und Olt. Walter Testor (SK Buchenstein), übergab die Spende an Dekan P. Jakob Wendelin Willeit im Widum von St. Leonhard in Abtei, der diese mit großer Freude entgegen nahm. Dekan P. Jakob Wendelin Willeit zeigte sich sichtlich gerührt über diesen Akt der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Er wird sich dafür einsetzen, dass die übergebene Spende an der richtigen Stelle eingesetzt wird. n

Innsbruck / Bozen von Heinrich Seyr

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aus den LANDESTEILEN …16

Ein besonderer Dank ergeht an dieser Stelle an folgende Schützenkompanien und Personen, die den Herz-Jesu-Notfonds mit einer Spende unterstützt haben: Spenden: Firma Hydroklima Bozen (€ 160,-), SK Ritten (€ 87,-), Gerd Naumann (€ 10,-), FC Bayern Fanclub (€ 100,-) Harald Mair, Ehrenburg (€ 50,-), Lorenz Puff, Gries (€ 200,-), SK Eggen (€ 100,-), SK Andrian (€ 100,-), SK Bozen (€ 100,-), SK Völser Aicha (€ 100,-), SK Terlan (€ 100,-), SK Jenesien (€ 100,-), SK Sarntal (€ 100,-), SK Kaltern (€ 100,-), Walter Bernard, Kaltern (€ 100,-), Walter Pichler, Bozen (€ 100,-), Franzjosef Roner, Tramin (€ 50,-), SK Mölten (€ 100,-), SK Eppan (€ 100,-), SK Karneid-Kardaun (€ 100,-), SK Kastelruth (€ 100,-), SK Katharina Lanz Spinges (€ 200,-), SK Steinegg (€ 100,-), SK Tiers (€ 100,-), SK St. Ulrich (€ 100,-), SK Gries (€ 200,-), Siegfried Barbieri, Terlan (€ 350,-), 5 Promille (€ 2.031,81.-) SK Gummer (€ 100,-), SK Bozen (€ 400,-), SK Leifers (€ 100,-), SK Wangen (€ 100,-), Peter und Ilona Runggatscher, Villnöss (€ 210,-), Maria Hoch-gruber, St. Georgen (€ 50,-), Stefano de Grandi, Verona (€ 118,-), Dorotea Schus-ter Indrist, Percha (€ 50,-), Judith Valentin, St. Vigil (€ 20,-), Irmgard Frenner, Enneberg (€ 50,-), Ida Nocker Zimmerer, Percha (€ 50,-), Pfarrei zum Hl. Zeno, Naturns (€ 50,-), Rosa Maria Schneider, St. Vigil (€ 120,-), Carla Tisot, Bruneck (€ 40,-), Gerhard Kirchler, Ahornach (€ 185,-), Manfred Sottsass, Olang (€ 100,-), Heinrich Psaier, Villnöss (€ 20,-), Richard Stricker, Meran (€ 100,-), SK Innichen (€ 500,-), Anton Gruber, Lana (€ 50,-), SK St. Andrä (€ 103,29.-), Schützenbezirk Pustertal im Gedenken an Lois Schneider (€ 200,-).

Spenden Sondersammlung für die Familie GÜNTHER OBWEGS:Dosser Mathias, Schenna (€ 50,-), Unterfrauner Hans, Bruneck (€ 50,-), Un-tersulzner Hansjörg (€ 100,-), Tinkhauser Maria (€ 200,-), Troger Anna verh.

Andergassen (€ 200,-), Grossgasteiger Egon, Mühlen (€ 100,-), Stocker Barbara, Bruneck (€ 100,-), SK Rein (€ 500,-), Forer Barbara, A-Ladis (€ 200,-), SK Montan (€ 50,-), Kirchler Gerhard, Ahornach (€ 100,-), Schützenbezirk Pustertal (€ 200,-), Helga Peer, Schlanders (€ 30,-), Zingerle Christoph (€ 50,-), Unterhuber Martin, Terenten (€ 500,-), Sottsass Manfred, Olang (€ 50,-), Call Helmut, Enneberg (€ 300,-), Löwenwirt, Sexten (€ 750,-), KVW Sexten (€ 250,-), Marketenderinnen Bezirk Unterland (€ 50,-), Peer Anna Wwe. Hofer, Partschins (€ 50,-), Valentin Judith, St. Vigil (€ 100,-), Plankensteiner Armin, Gais (€ 100,-), Crepaz Gerhard, Bruneck (€ 50,-), Summerer Anna Wwe. Holzer, Sexten (€ 200,-), Rabensteiner Edmund, Villanders (€ 100,-), Manuela Penz (€ 40,-), Oberhollenzer David, Mühlen (€ 50,-), Kolhaupt Franz, St. Ulrich (€ 50,-), Kofler Friedrich, Kurtatsch (€ 80,-), Gstrein Gertraud, Partschins (€ 120,-), Karl Ludwig Christmann, D-Thaleischweiler (€ 50,-), Kaneider Ester, Niederdorf (€ 50,-), Winkler Roland, Aufhofen (€ 200,-), Messner Günther, Andrian (€ 50,-), Mair Andreas, Kardaun (€ 100,-), SK Kurtatsch (€ 300,-), Gruber Jörg, Kurtatsch (€ 100,-), Kerschbaumer Florian, Rodeneck (€ 100,-), Trebo Andy, St. Martin (€ 100,-), Villgrater Peter, Mühlen (€ 50,-), Gschnell Helmut, Kurtatsch (€ 100,-), Nöckler Johann, Bruneck (€ 200,-), Lanz Klaus, Brixen (€ 300,-), Dr. Pizzinini Severino, Bruneck (€ 200,-), Obojes Alexander Lukas, St. Lorenzen (€ 130,-), Mahlknecht Otto, Bozen (€ 25,-), Andergassen Florian, Kaltern (€ 350,-), Sölva Dieter, Kaltern (€ 100,-), Harpf Walter, Bruneck (€ 100,-), Winkler Carolin, Bruneck (€ 350,-), Lun Margareth, Eppan (€ 120,-), Campidell Reinhild, Kaltern (€ 100,-), Sinha Thomas, Bozen (€ 50,-), Staffler Hartmuth, Brixen (€ 300,-), Bacher Stefan, Rein (€ 100,-), Thaler Elmar, Montan (€ 100,-), Mair Artur, Bruneck (€ 50,-), Schönauer Alois, Tiers (€ 1.000,-), Kraler Fabian, Brixen (€ 40,-), De Grandi Stefano, Verona (€ 500,-). (Stand: 22.01.2013)

HERZ JESU NOTFONDS

SPENDENKONTO: Herz-Jesu-NotfondsSüdtiroler Volksbank, Fil. Bozen, L.-da-Vinci-Straße,

IBAN: IT06J0585611601050570013850www.hjnf.schuetzen.com

Für „die sache“„Birgit – sag mir!“ Wie oft habe ich diese, für mich Wienerin etwas ungewohnte Be-grüßung gehört. Günther wusste genau, dass ich (fast) nur dann anrief, wenn ich etwas von ihm brauchte. Trotzdem hörte er mir geduldig zu und half mir, wo er konnte. Hier ein Foto, dort ein Name, da eine Telefonnummer. Und manchmal auch viel mehr.

Ich habe Günther im Zuge der Recher-chen zu einem Film über die „Feuer-nacht“ kennen gelernt. Er wurde mir empfohlen: Als jemand, der sich aus-kennt. Und wie sich Günther auskannte! In Bezug auf die „Bombenjahre“ war sein Wissen schier unerschöpflich. Aber es war nicht so sehr sein Wissen, das mich als Journalistin beeindruckte. Es waren seine Recherchen, seine Kontakte, die Un-terlagen und Fotos, die er angehäuft hatte. Und er war bereit, seine Erfahrungen, seine „Informanten“, sein Archiv mit mir zu teilen. Im Laufe der Zeit hat sich die Zusammenarbeit immer mehr intensi-viert. Als Günther von mir hörte, dass ich

ein Buch über die Feuernacht schreiben wollte, bot er spontan an, es gegenzule-sen. Ich nahm das Angebot dankbar an: Wenn eine Wienerin über einen Tiroler Konflikt schreibt, kann es leicht passie-ren, dass man einem Missverständnis unterliegt oder mit heiklen Themen nicht sensibel genug umgeht. Ein Südtiroler Korrektiv kann nicht schaden, dachte ich. Aber Günther war viel mehr als das: Er hat so gut wie alle Fotos zur Verfügung gestellt, zwei Interviews beigesteuert, bei der Recherche geholfen und vor allem viele Stunden mit mir über Aufbau, Stil und Inhalt diskutiert. Kurzum: Ohne ihn wäre das Buch ein anderes geworden. Kaum war das Buch im Druck, hat er den Anstoß für eine Präsentation bei der 50 Jahre Feuernacht-Veranstaltung des Schützenbundes gegeben. Von all dieser Hilfe hatte Günther nie einenpersönlichen Vorteil. Es war für „die Sache“, wie er es ausdrückte, und das genügte. Unsere Recherchen brach-ten Günther nicht nur keinen Vorteil, sondern bescherten ihm – im Gegensatz

zu mir Österreicherin – auch permanent „Schwierigkeiten“. Mehr als einmal wurde er nachdrücklich gewarnt, er solle diese Tätigkeiten endlich einstellen.

Vielleicht lag es auch am Leid der Gefol-terten der Sechzigerjahre, dass Günther dieser Aufforderung nicht nachkam. Einige der ehemaligen Attentäter sind seine Freunde geworden. Ihr Schicksal ging ihm sehr nahe. Ihre Geschichten und die Geschichte seiner Heimat wurden Teil seiner ganz persönlichen Geschichte. Ich habe gespürt, welche Überwindung es ihn kostete, für unsere Recherchen das Bozner Gerichtsgebäude zu betreten. Er hat es trotzdem getan. Für „die Sache“.

Ich bin froh, dass ich Günther kennen lernen durfte. n

Birgit Mosser-Schuöcker lebt als Juristin und Journalistin in der Nähe von Wien. Sie hat Günther Obwegs im Zuge der Recherchen zu zwei Filmen über den Südtirol-Konflikt kennengelernt.

von Birgit Mosser

n° 1 | Feber 2013

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Murnau von Rudolf Utzschneider

Bundesgeneralversammlung 2013 in MurnauAm 17. März 2013 werden sich die Vertreter der 47 Bayerischen Gebirgsschützenkompanien in Murnau am Staffelsee zu ihrer Bundesgeneralversammlung treffen.

Das Staffelseegebiet ist immer schon ein altes Kulturland gewesen. Gräber und Funde aus der Bronze- und Eisenzeit,

die Überbleibsel römischer Zeit und die Errichtung eines Staf-felseebistums auf der Insel Wörth um 740 n. Chr. sind Zeugnisse dieser Tatsache. Schon 1134 wird die Nikolauskirche erwähnt und wenig später entstehen Falkenturm (1805 abgebrochen) und das bewehrte Jagdschloss der Welfen auf dem Höhenrücken östlich des Zentrums. Die Nikolauskirche erhielt 1734 ihre heutige Form, ein Wunderwerk barocker Kunst im Pfaffenwinkel. Vor dem Maria-Hilf-Kircherl (von 1655) in der Mitte der Hauptstraße steht die Mariensäule (Ende des 17. Jahrhunderts).

Murnau lag an der Rottstraße Venedig-Augsburg/München und an der Salzstraße Tölz-Füssen. Der Rottverkehr war eine der Haupteinnahmequellen. Drei Brände vernichteten im 18./19. Jahr-hundert große Teile des Ortes. Die Schönheit der Landschaft hat im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts viele Künstler (Kobell, Spitzweg, Kandinsky, Marc, Münter) hierher gelockt. Das vielseiti-ge Kulturleben Murnaus hat hier seine Ursprünge. Der Staffelsee, Bayerns wärmster See, ist beliebt wegen seines moorhaltigen, mil-den Wassers und es herrscht reger Badebetrieb vom Frühjahr bis in den späten Herbst. Sieben Inseln verleihen dem See Abwechs-lung. Auf der größten, der Insel Wörth, stand früher ein Kloster. Die Kirche wurde erst 1899 errichtet. Die Lage mit Blick über das stimmungsvolle Murnauer Moos und die Kette der Alpen, die abwechslungsreiche Umgebung und die beeindruckende Haupt-straße laden den Besucher zum Verweilen im Markt Murnau ein.

Die Murnauer SchützenSeit 1987, dem Jahr der Wiedergründung, hat Murnau wieder eine rührige Gebirgsschützenkompanie. Die Geschichte der Murnau-er Schützen geht aber bis ins Jahr 1758 zurück. Dort sind sie als Schützen des „gefreyten Marktes“ Murnau erwähnt, denen vom Rentamt Murnau ein „Vorteil“ gewährt wurde. Dieser bestand darin, dass anstatt einer Zahlung von 15 Gulden nur 5 Gulden jährlich beim Pfleger für Fourage, Lager, Büchsen etc. zu leisten waren. Der Vorteil war bis Ende 1763 gewährt worden. Der Schützenmajor Georg Bayerlacher und Anton Horner bean-tragten 1763 beim „Durchlauchtigsten“ Churfürsten gnädigsten Herrn für den gefreyten Markt Murnau eine Verlängerung für weitere sechs Jahre, da sie ihrer Pflicht zur Landesverteidigung Genüge getan hätten. Diese Bewilligung wurde erteilt. 1796 ist den Murnauer Schützen die Bildung eines ordentlichen Corps und das Tragen einer selbst gewählten Uniform erlaubt worden. 1808 bedrohten Tiroler die bayerische Landesgrenze. Auch in Murnau wurde eine Füsilierkompanie aufgestellt. Die Offiziere und Chargen wurden von den Mitgliedern der Bürgerkompanie gewählt. Seit dem 21.6.1808 folgten 82 Mann dem Kommando

des Hauptmanns Alois Gastl. 1809 griff diese Einheit in Spatzen-hausen in das dort stattfindende Gefecht der sog. „Graf-Arco-Schlacht“ mit ein. 1836 kam der Befehl zur Reorganisation der Füsilierkompanie. Der Weilheimer Landrichter Roll beauftragte mit dieser undankbaren Aufgabe den Silberarbeiter Josef Liebhart, der auch 25 Jahre Murnauer Bürgermeister war. 1837 wurde dann der Lebzelter Anton Horster zum Hauptmann gewählt, der aber schon nach einem Jahr seine Entlassung ein-reichte, da sich die Murnauer Bürger nur mit äußerster Mühe uniformieren ließen. 1848 wurde eine zweite Landwehrkompanie aufgestellt, und es konnte ein Freikorps gegründet werden. Damit wurde Murnau vom Weilheimer Bataillon unabhängig. 1866 löste sich die zweite Kompanie auf. Am 25.8.1868 rückte die noch bestehende Füsilierkompanie das letzte Mal aus. Heute steht Rudi Perfahl an der Spitze der Gebirgsschützenkom-panie Murnau. Diese pflegt das Schützenwesen, insbesondere die Erinnerung an Graf Arco und die Ereignisse im Jahre 1809. Die Kompanie beteiligt sich an den örtlichen Festen, den Prozessi-onen und an der Leonhardi-Fahrt in Froschhausen. Ihr Schüt-zenmeister Peter Neumeier hat eine Kanone mit Lafette gebaut, die bei Festzügen mitgeführt wird. Im neu renovierten Saal des Griesbräu wird die Bundesgeneralversammlung abgehalten. Die Gebirgsschützenkompanie Murnau heißt die Teilnehmer herzlich willkommen! n

Die Mariensäule, der Mittelpunkt von Murnau. Foto: Max Stöß

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18Berichte aus Bayern

Besinnliches Adventsingen in der Basilika Benediktbeuern„Ein Adventsingen mit besonderem Flair, Tiefgang und meditativer Kraft, das aus der Fülle der vorweihnachtlichen Angebote weit heraus-ragt“, so berichtete der Tölzer Kurier über das Adventsingen des Bundes der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien am 8. Dezember in Benediktbeuern. Die Basilika war voll besetzt von Gebirgsschützen in Montur und vielen Besuchern. Die Kompanie Benediktbeuern hatte ein beeindruckendes Programm zusammengestellt, bei dem die Benediktbeurer Klarinettenmusi, die Kochler Sänger, die Röswinkler Soatnmusi aus Bad Heilbrunn und das Schlehdorfer Duo Saltmaier/Gruber bestens ergänzt durch die Lenggrieser Geschwister Gerg mitwirkten. Als bewährter Sprecher fungierte Beni Eisenburg aus Gmund, dessen Texte über die Engel als Boten der Heilsgeschichte und die Notwendigkeit des Advents als Gegenpol zur Routine und Geschäftigkeit sehr einprägsam waren. Der Benediktbeurer Pfarrer Pater Heiner Heim beschloss die feierliche Stunde mit einem Gebet und dem Segen.

Waakirchen von Hans Baur

Waakirchen 2012

Am Vormittag des Heiligen Abends versammelten sich in Waa-kirchen die Gebirgsschützen zur Gedenkmesse an die Opfer

des Volksaufstandes im Jahre 1705 in Sendling. Die Messe wurde von den Waakirchener Sängern umrahmt die traditionsgemäß

Benediktbeuern von Hans Baur

mit dem Lied vom „letzten Oberlandler“ die Feier in einer Weise beschlossen die jeden Teilnehmer berührte. Anschließend wurde am „Löwendenkmal“ ein Kranz niedergelegt. Der Schutzherr der Bayerischen Gebirgsschützen Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte in seiner Ansprache die Gebirgsschützen als Vertreter Bayerns und dankte für die Ausrückung anläßlich der offiziellen Feier zur Deutschen Einheit am 3. Oktober 2012 in München. Mit der Bayernhymne wurde die Veranstaltung beschlossen n

Die Hl.Messe wurde gemeinsam von Prälat Josef Obermaier, Pfarrer Franz Hofherr und Pater Leo Weber (v.li.n.re.) zelebriert.

Umrahmt von den Mitwirkenden des Adventsingens erteilt Pater Heiner Heim den Segen.

Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesministerin Ilse Aigner inmitten der Gebirgsschützen. Fotos: Uta Rowley

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19Berichte aus Bayern

Fritz Kelzenberg Gauhaupt-mann im Baon Inn-Chiemgau

Fritz Kelzenberg von der GSK Audorf ist der neue Gauhaupt-mann des Gebirgsschützenbataillons Inn-Chiemgau. Im

Rahmen der Ordentlichen Herbstversammlung des Bataillons in Rosenheim wurde er zum neuen Gauhauptmann und Bataillons-kommandanten gewählt. Er ist Nachfolger von Anton Greimel, der sich nach 30 Jahren als Gauhauptmann und Bataillonskomman-dant nicht mehr zur Wahl stellte. Als 1. Stellvertreter wurde Hans Schuderer von der GSK Prien und als 2. Stellvertreter Manfred Ortner von der GSK Aibling gewählt. Bataillonsbeauftragter für das Schießwesen wurde Sepp Kirner von der GSK Prien, der Peter Geier von der GSK Rosenheim nachfolgte. Hans Schuderer und Manfred Ortner führen zudem in Personalunion die Ämter des Schriftführers bzw. des Schatzmeisters. Als Berater fungiert weiter-hin Günther Hochhäuser von der GSK Neubeuern. Fritz Kelzenberg ist 1974 der GSK Audorf beigetreten. Er bekleidete 16 Jahre das Amt des Zahlmeisters und weitere 12 Jahre das Amt des stellver-

Oberaudorf von Hans Baur

tretenden Hauptmanns. Zudem übte er die letzten 8 Jahre das Amt des 2. stellvertretenden Gauhauptmanns aus. Hans Schuderer (68) führte 10 Jahre die Kompanie Prien als deren Hauptmann. Seit 1999 ist er 1. stellvertretender Gauhauptmann. Manfred Ortner ist seit zwei Jahren Hauptmann der GSK Aibling, deren Gründungsmit-glied er ist. Mit sechs Jahren Dienst als Fähnrich und drei Jahren als Oberleutnant hat er bereits viel Erfahrung gesammelt. n

V.l.n.r.: Manfred Ortner, Fritz Kelzenberg, Hans Schuderer

Ohlstadt

Neuer Hauptmann in Ohlstadt

Stefan Stadler (42) ist neuer Hauptmann der Ohlstädter Gebirgs-schützen. Er folgt Manfred Poschenrieder nach, der nach 21 Jah-

ren nicht mehr kandidiert hatte. Stadler geht gut vorbereitet in das Amt, da er die letzten Jahre bereits als Oberleutnant der Kompanie gedient hat. Bei der Versammlung wurden die Verdienste von Man-fred Poschenrieder gewürdigt. Als Zeichen der Wertschätzung auch über die Grenzen der Kompanie hinaus wurde er zum Ehrenoffizier des Bataillons Werdenfels ernannt.Zum neuen Oberleutnant wurde Michael Hägle (27) gewählt. Stefan Stadler und seiner jungen Hauptmannschaft wünschen wir Glück und Erfolg bei der Führung der Kompanie. n

von Hans Baur

Hptm. Stefan Stadler und Oberleutnant Michael Hägle.

Paul Panzer von der GSK Prien feierte vor kurzem

seinen 70. Geburtstag. Als Gründungsmitglied der Kompa-nie wurde er 1966 zum Leutnant und 1973 zum Oberleutnant-Salutzugführer gewählt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er sich nicht mehr zur Wahl stellen. Zum Dank für sei-ne ehrenamtlichen Arbeiten als Restaurator an Kulturdenkmä-lern der Marktgemeinde Prien und seine Treue zur Kompanie wurde er zum Ehrenoberleut-nant ernannt. n

Der Garmischer Haupt-mann Thomas Maurer

feierte im kleinen Kreise seinen 50. Geburtstag. Baon-Kdt. Hans Jais und Baon-Adjutant Anton Witting überbrachten die Wün-sche des Bataillons Werdenfels und wünschten dem stellvertre-tenden Baon-Kommandanten Maurer noch viele aktive Jahre. Ein besonderes Geschenk hat sich Maurer selbst gemacht: er wurde kürzlich Schützenkönig seiner Kompanie. n

Prien am Chiemsee Garmisch

Paul Panzer - 70 Thomas Maurer - 50

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20Berichte aus Bayern

Zum 100. Geburtstag von Joseph Wengermayer

Joseph Wengermayer, von 1951 bis 1991 in der Landeshaupt-mannschaft als Adjutant, Schatzmeister und geschäftsführender Offizier, hat als rechte Hand des jeweiligen Landeshauptmanns den Bund der Bayerischen Gebirgsschützenkompanien 40 Jahre lang geprägt und ihm mit feinem Gespür und sicherer Hand den Weg gewiesen.

von Georg SchießlUnterwössen

Ära Anton Greimel endet nach 30 Jahren Anton Greimel hat 1982 das Amt des Bataillonskommandanten übernommen. Das Bataillon bestand damals aus acht Kompanien. Unter seiner Initiative und seiner Regie wurden neun Kompanien wiedergegründet. Dabei leistete er aufgrund seiner Leidenschaft für die Geschichtsforschung wichtige Beiträge, damit die Berechtigung zur Wiedergründung einer Kompanie nachgewiesen werden konnte. Ehe Greimel Gauhauptmann wurde, diente er drei Jahre als Adjutant und Schriftführer bei Gau, sowie weitere drei Jahre als stellvertre-tender Gauhauptmann beim Bataillon Inn-Chiemgau. Zudem war er Mitbegründer der GSK Unterwössen-Achental, die er 20 Jahre als deren Hauptmann führte. Greimel wies in seiner „Amtszeit“ in zahllosen Vorträgen auf die weit über 500-jährige Geschichte der Ge-birgsschützen hin. Für ihn war es ein Herzensanliegen, diese älteste bayerische Tradition stets mit Leben zu erfüllen. Anton Greimel übergibt ein Bataillon mit nunmehr 17 Kompanien und zusammen 1.500 aktiven Schützen. Für seine Verdienste um das Bataillon Inn-Chiemgau wurde Anton Greimel zum Ehrengauhaupt-mann ernannt. n

Im Gespräch mit Anton GreimelTSZ: Du hast deine Heimatkompanie mitgegründet und viele Neugründungen unterstützt. Was hat dich schon in jungen Jah-ren zu den Gebirgsschützen gebracht?Greimel: Das Interesse an Geschichte und das vielfältige Bild der Schützen in Einheit und Gemeinschaft haben schon früh meine Neugierde für die Gebirgsschützen geweckt. Meine Erfahrungen aus der Wiedergründung der eigenen Kompanie habe ich stets weitergegeben und neues Interesse am traditio-nellen Schützenwesen hervorgerufen.

Welche Aufgaben haben deiner Meinung nach die Gebirgsschüt-zen heute?Greimel: Wir Gebirgsschützen müssen den großen Bogen spannen zwischen den Werten von gestern und von heute und diese zukunftsfähig machen. In Liebe zur Heimat, Treue zum Schützenwesen und Ehrfurcht im Glauben bringen wir uns leistungsbereit in unsere Gesellschaft ein.

Du hast viele Initiativen, insbesondere zur Bewusstseinsbildung ins Leben gerufen. Welche sollten in jedem Fall fortgeführt werden?Greimel: Wir müssen die Verbindung zu den Tiroler Schützen vertiefen und den Kontakt zu den Schützen im Salzburger Ge-birge suchen. Den Außenstehenden sollen wir in Wort, Schrift und Bild unser Schützenleben nahebringen. Bildung und Fort-bildung in den eigenen Reihen sind mir ein großes Anliegen.

Was rätst du den Verantwortlichen im Bund und in den Kompa-nien, um den Bestand des Gebirgsschützenwesens zu erhalten?Greimel: Wir sollen bodenständig und fortschrittlich, vor-bildlich und offen sein. Die Jugend- und Nachwuchsarbeit ist intensiver zu betreiben. n

(15. 2. 1913 – 1. 2. 1999)

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21Boccaldo - Rovereto von Domenico Puecher

Commemorazione caduti al cimitero di boccaldoDomenica 11 novembre 2012 nel piccolo cimitero di guerra di Boccaldo nel Comune di Trambileno, si è svolta una particolare, ma semplice commemorazione dei nostri caduti Austro-Ungarici lungo la linea del fronte meridionale nei tre anni di guerra con l’Italia. Questo è uno dei tanti piccoli cimiteri a ridosso di questa linea, difesa da migliaia di nostri nonni militanti negli Standschützen Tirolesi.

La commemorazione è stata organizzata e curata dalla Schützenkompanie Rove-

redo in stretta collaborazione col Comune di Trambileno, che ha potuto contare su un bel gruppo di volontari della piccola frazio-ne di Boccaldo per dare ai numerosi conve-nuti una decorosa ospitalità. Alle 15 una S. Messa celebrata nella piccola chiesetta del paese, che ha potuto accogliere solamente i celebranti e alcune autorità ospiti, mentre le Compagnie Schützen ed il popolo hanno

seguito la cerimonia sul piazzale antistante. Il parroco ha evidenziato sì il sacrificio dei caduti, ma soprattutto il valore della pacifi-ca convivenza e della tolleranza tra i popoli come avviene oggi in Europa. Valori sot-tolineati anche dal Sindaco di Trambileno, dal Landeskommandant Mjr. Paolo Dalprà e dall’Assessore Provinciale Franco Panizza. Dopo la Messa con una lunga ed ordinata sfilata ci siamo recati nel piccolo cimitero un po’ fuori paese, dove sono state ripri-

stinate dai soliti volontari delle decorose croci di legno ed una lapide ricordo, davanti alla quale è stata deposta una corona di fiori. Una piccola banda degli Schützen ha eseguito l’inno tirolese, l’inno che parla del martirio di Andreas Hofer a Mantova, tutti lo ascoltano in silenzio e raccoglimento in omaggio alle migliaia di vittime causate dalla violenza di una guerra tanto inutile quanto crudele. n

Pergine Valsugana

Mezzano di Primiero

von Domenico Puecher

von Paolo Dalprà

1a Gara di tiro per Jungschützen/JungmarketenderinnenDomenica 2 dicembre 2012 si è svolta a Pergine presso il poligono di tiro la prima gara di tiro a segno per Jungschützen e Jungmarketenderinnen della Federazione Schützen del Tirolo Meridionale.

L’organizzazione è stata condotta dal responsabile degli Jung-schützen Nicola Franceschi, coadiuvato dalla Segretaria del

Bund Romina Tomasini e dal personale del poligono, ai quali va un sentito grazie. I ragazzi hanno condotto le gare con entusiasmo e grande impegno. Per ragioni di spazio elenchiamo in breve i risulta-ti: categoria Jungschützen: 1 Thomas Wegher, 2 Alberto Plotegher, 3 Matteo Cappelletti, tutti della SK Vielgereuth-Folgaria; categoria Jungmarketenderinnen: 1 Karin Dalprà SK Vielgereuth-Folgaria (secondo miglior punteggio assoluto); Categoria simpatizzanti Jung-schützen: Francesco Battisti (SK Pergine); categoria simpatizzanti Jungmarketenderinnen: Enrica Pasqualini (Rhendena). Classifica Compagnie: 1 classificata la SK Vielgereuth-Folgaria. I ragazzi sono stati premiati dal Landeskommandant Mjr. Paolo Dalprà. n

commemorazione Giuseppina Negrelli16 Dicembre 2012 - Impeccabile da parte della SK Primör l’or-ganizzazione della commemorazione di Giuseppina Negrelli, eroina della Valle del Primiero che difese la propria terra dalle invasioni napoleoniche del 1809.

Nonostante la recente nevicata che ha reso le strade poco praticabili e la cupa giornata invernale, la partecipazione delle

SK a Mezzano di Primiero per la commemorazione di Giuseppina Negrelli, è stata notevole. Come ogni anno, dopo la S. Messa è stata depositata una corona sulla lapide dell’eroina del Primiero con con-seguente salva d’onore. Sono poi seguiti i discorsi di rito dell’Hptm. Fabio Gadenz della SK Primör, del nostro Lkdt. Mjr. Paolo Dalprà, del nostro Lkdt.-Stv. Giuseppe Corona, del Sindaco di Mezzano di Primiero e della rappresentante della Comunità di Valle locale. n

dalle COMPAGNIE del Welschtirol

I premiati della prima gara di tiro a segno per Jungschützen del Welschtiroler-Schützenbund.

La SK Primiero ricorda ogni anno, deponendo una corona alla sua lapide, Giuseppina Negrelli, un’eroina degli Schützen locali.

„Il cimitero di Boccaldo/Puechbalt, ufficialmente dismesso, è uno dei tanti cimiteri nelle prossimità del fronte del Pasubio.“

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aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN22Innsbruck von Hans Gregoritsch

Neuwahlen beim Schützenbataillon InnsbruckAm 21. November 2012 fand im Schützenheim Wilten die Jahres-hauptversammlung des Bataillons Innsbruck mit Neuwahlen statt. Bataillons-Kdt. Mjr. Ing. Helmuth Paolazzi begrüßte EMjr. Prof. Ing. Helmut Mader, EMjr. Romuald Niescher, EMjr. & EKdt. Erich Enzinger, Viertel-Kdt. Tirol-Mitte BMjr. Christian Meischl und alle Mitglieder aus den 11 Kompanien.Die Neuwahl wurde von BMjr. Christian Meischl durchgeführt. Es wurden alle vorgeschlagenen Personen in ihren Funktionen für drei Jahre einstimmig gewählt:Baon-Kdt. Mjr. Ing. Helmuth Paolazzi, Stv. Olt. Ing. Christoph Wegscheider, Standartenträger Fhr. Walter Kleinrubatscher, Kassier Lt. Michael Buchmayr, Stv. Walter Kleinrubatscher, Schriftführerin Sabine Tunner, Stv. Maria-Luise Feichtner, JS-Betr. Maria-Luise Feichtner, Stv. Uj. Martin Untergasser, Waffen- und Schießwart Hptm. Andreas Raas, Mark.-Betr. Angelika Rott, Pressereferent Zgf. Hans Gregoritsch n

Osttirol von Hans Kowatsch

ein thema, zwei Ansätze

Die hl. Messe, zelebriert vom Landeskuraten Msgr. Josef Hasel-wanner, und zwei Referate über die Schützen im dörflichen

Leben und die Zukunft des Tiroler Schützenwesens waren die Höhepunkte des Bildungstages der Schützen des „Rupert Winter-steller“ Schützenbataillons in Oberndorf. In seiner Predigt wies der Landeskurat auf Kameradschaft, gegenseitige Achtung, Verständnis und Wertschätzung hin. Baon-Bildungsreferent DI Lt. Christian Hopfensberger konnte neben Msgr. Haselwanner den BBO Mjr. Mag. Hartwig Röck, Bgm. Hans Schweigkofler, Viertel-Kdt. BMjr. Hans Steiner und Baon-Kdt. Mjr. Josef Pockenauer begrüßen. Der Gastredner des Tages, BBO Röck hat in seinem Referat „Die Ti-roler Schützen als wichtiger Bestandteil des dörflichen Lebens“ den Schützen einen Spiegel vorgehalten. „Wir haben in den 50er- und 60er-Jahren ein Klischee bedient, aber erreichen wir die Menschen in unserer Umgebung noch mit unserer Idee einer Wertegemein-schaft? Leben wir mit Selbstbewusstsein unsere Grundsätze?“ Diese und noch viele Fragen hat der Bildungsoffizier aufgeworfen und damit zur eigenen Findung von Antworten angeregt. Einen ganz anderen Ansatz hat der Bataillons-Bildungsoffizier DI Lt. Christian Hopfensberger in seinem Referat „60 Jahre Schützen-bataillon „Rupert Wintersteller“: Vom Gestern ins Morgen – Die Zukunft des Tiroler Schützenwesens“ gewählt. Nach einem ge-schichtlichen Rückblick über die Bildungsarbeit im Bataillon, hat er mit Themen wie „Ein Tiroler Volk, eine Tiroler Kultur, ein Tiroler Land“, „Tradition, Kameradschaft“, „Verpflichtend Jungschützen in jeder Kompanie?“, „Glaube als lebensgestaltender und heilbringen-der Faktor“, „Besuch des Sonntagsgottesdienstes“, „Bekenntnis zur allgemeinen Wehrpflicht“, „Unser Dialekt“, „Unser alpenländischer Baustil“ usw. nicht nur Zustimmung erfahren. Hopfensperger wollte aber auch sein Referat als Anregung zum Nachdenken verstanden wissen.

Die Unterschiedlichkeit der Referate, und angeregt durch die Bitte des Ortschronist Mag. Joachim Burger um Gegenüberstellung der beiden Inhalte, hat zu wertvollen Diskussionen geführt. n

Gastreferent BBO Mjr. Mag. Hartwig Röck (mit blauer Joppe)marschiert mit den Teilnehmern nach der hl. Messe zur Bildungs-veranstaltung

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2323aus den BEZIRKEN & BATAILLONEN

von Christian Dablander

Pitztal von Herbert Raggl

Bataillonsführung im Pitztal bestätigtDas Bataillon Pitztal besteht aus den Kompanien Arzl, Wald, Wenns, Jerzens, Zaunhof und St. Leonhard. Derzeit marschieren 239 Schützen, 27 Marketenderinnen, 27 Jungschützen und 6 Jung-marketenderinnen in den Reihen der sechs Kompanien. Alljährlich im Herbst findet die Bataillonsversammlung in jenem Ort statt, wo im kommenden Sommer das traditionelle Bataillonsfest abgehalten wird. Heuer war die St. Leonhard an der Reihe. Dazu konnte Sieg-fried Walser neben den Haupt- und Obmännern des Baons, Bgm. Rupert Hosp und Fahnenpatin Christl Santeler aus St. Leonhard, EMjr. Ludwig Gundolf aus Wenns und Bez.-Mjr. Heinrich Gstrein sowie Viertel-Mark. Magdalena Klingenschmid aus Imst begrüßen. Bei den anstehenden Neuwahlen wurde die alte Führung einstim-mig wiedergewählt: Baon-Kdt. Siegfried Walser aus St. Leonhard, dessen Stv. Josef „Pepi“ Knabl aus Wald, Kassier Josef „Pepi“ Bach-mann aus Arzl und Schriftführer Herbert Raggl aus Wald. Neu im Ausschuss ist Martin Genewein aus Wenns als Baon-JS-Betr. n

Imst

Heinrich Gstrein in Imst wieder gewähltDer Schützenbezirk Imst umfasst die Bataillone Ötztal, Pitztal, Pe-tersberg sowie Starkenberg und besteht aus 27 Kompanien, welche sich am 3. Jänner zu ihrer alljährlichen Vollversammlung in Imst trafen. Bez.-Mjr. Heinrich Gstrein freute sich über die rege Teilnah-me und den Besuch der Vertreter des BTSK, BJS-Betr. Mjr. Patric Niederbacher und Viertel- und Reg.-Kdt. BMjr. Fritz Gastl. Gstrein berichtete über die Aktivitäten im Bezirk und konnte auf unzählige Ausrückungen und sehr viel soziales Engagement im Jahr 2012, wie zum Beispiel „Essen auf Rädern“, zurückblicken. Den Berichten der Kdt. war zu entnehmen, dass das Jahr 2012 vor allem von der Jugendarbeit mit den Jungschützen und Jungmarke-tenderinnen geprägt war. Allein im vergangenen Jahr konnte reger Zustrom und Zuwachs bei den Jungschützen verzeichnet werden. Die Neuwahl des Bez.-Kdt. und des Bez.-Ausschusses brachte nicht viel Neues: Heinrich Gstrein wurde einstimmig zu einer weiteren Periode als Kdt. wiedergewählt. Auch der Ausschuss wurde in seinen Positionen bestätigt, lediglich der Schriftführer musste neu gewählt werden, da Thomas Steger von der Kompanie Roppen nach langjähriger Tätigkeit seine Funktion zurückgelegt hatte. Im Jahr 2013 wird es wieder sehr viele Veranstaltungen der Ober-länder Schützen im Bezirk geben. Das Bezirksfest wird heuer von der Kompanie Ötz ausgerichtet und das Pitztal war als Delegation

beim heurigen Tiroler Ball in Wien, der ja von der Region Kau-nergrat veranstaltet wurde. Das geschichtliche Hauptthema des Jahres wird der Anschluss Tirols an Österreich vor 650 Jahren unter Margarete Maultasch sein. n

Die Bezirksversammlung fand im Schützenheim in Imst statt: (v.l.) BJS-Betr. Patric Niederbacher, Viertel- und Reg.-Kdt. Fritz Gastl, Bez.-Kdt. Heinrich Gstrein, Lt. Thomas Steger (Schriftführer) und Lt. Rolf Krabichler (Kassier)

Der (fast) unveränderte Vorstand des Baon Pitztal: (v.l. sitzend) Josef Bachmann, Siegfried Walser, Ludwig Gundolf, Josef Knabl; (stehend) Magdalena Klingenschmid, Heinrich Gstrein, Martin Genewein, Herbert Raggl

Der Südtiroler Schützenbund verkauft seinen Vereinsbus.

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24 Wir gratulieren …

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olt. sepp Wegscheider – 92Am 27. Oktober wurde Ehrenoffizier Olt. KR Sepp Wegscheider 92 Jahre alt.Obm. Manfred Schachner und Lt. Stanis Jaworek gratulierten und überreichten im Namen der „Sepp Innerkofler“ Standschüt-

zenkompanie Wörgl ein Präsent. Seit 1989 ist der Jubilar Mitglied bei der Kompanie und Träger des Ehrenkranzes des Bundes der Tiroler Schützenkompanien. n

Wörgl

dr. Franz-heinz von hye – 75Der renommierte Tiroler Historiker und ELt. der SK Amras Dr. Franz Heinz Hye vollendete am 21. Dezember das 75. Le-bensjahr. Seine vielen Vorträge, Aufsätze und Bücher zeugen von seinem Engage-ment zur geistig-kulturellen Einheit Tirols. Seine Publikationen in „Der Schlern“ und der „Tiroler Heimat“ sowie die zweibän-digen Werke über alle Tiroler Städte zu beiden Seiten des Brenners und der älteren Tiroler Heraldik bis 1805 sind nur ein Bruchteil seiner zahlreichen Veröffentli-chungen. Eine Aufzählung aller seiner Ver-öffentlichungen würde den Rahmen dieses Beitrages bei weitem sprengen.Der gebürtige Amraser wurde für seine Verdienste zum Ehrenleutnant der Kom-panie Amras ernannt und ist nach wie vor ein gern gesehener Vortragender über Heimatgeschichte in allen Tiroler Landes-teilen. Dem angesehenen Historiker, der in vielen österreichischen und internationalen Arbeitskreisen vertreten ist, wünschen wir viel Gesundheit. Möge ihm auch in Zukunft ein erfolgreiches Wirken für unser Land beschieden sein! n

Innsbruck

Für die „Sepp Innerkofler“ Schützenkompanie Wörgl gratulierten Lt. Stanis Jaworek (l.) und Obm. Manfred Schachner (r.) KR Sepp Wegscheider mit seiner Gattin Frieda.

heini Platter – 60 Am 20. Oktober 2012 feierte unser Schüt-zenkamerad Heini Platter vom Oberglu-nigerhof seinen 60. Geburtstag. Begleitet von Bläsern aus Algund wurde er bereits zu früher Morgenstund’ von der Kompanie geweckt. Bald darauf gesellten sich zu dieser fröhlichen Runde die Gaulsänger, und bei

Gesang, guter Laune, einem reichhaltigen Frühstück und einem Glas Wein ließ man das Geburtstagskind hochleben. Lieber Heini, wir wünschen dir noch einmal das Allerbeste, Glück und natürlich eine baldige Genesung. n

Tscherms

Hptm. Manfred Egger (r.) überreichte dem Jubilar Heini Platter (l.) im Namen der Kompa-nie ein kleines Geschenk.

GIPFELABENTEUER, TRIUMPHE UND LEGENDEN MADE BY AUSTRIA Die spannende Geschichte des österreichischen 8000er-Bergsteigens. Mit sachkundigen historischen Porträts, spannenden Reportagen und persönlichen Gesprächen zu allen österreichischen Protagonisten gelingt es dem Alpinhistoriker Jochen Hemmleb ein umfassendes wie nuancenreiches rot-weiß-rotes Gemälde des Achttausender-Bergsteigens zu zeichnen – von den Anfänge bis heute. 416 Seiten, 15 x 22,5 cm, 56 farb. und 54 SW-Abbildungen, gebunden mit SU, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2013, ISBN 978-3-7022-3209-2. Preis 29,95 Euro

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25Wir gratulieren …

abt Prälat raimund schreier – 60 Der Abt des Prämonstratenser-Chorher-renstiftes Wilten, Prälat Mag. Raimund Schreier, vollendet am 29. Dezember das 60. Lebensjahr. Der Haus-, Hof- und Erbkaplan des Landes Tirol, Vikar der deutschsprachi-gen Zirkarie, Vorsitzender der Liturgiekom-mission der Zirkarie, Rektor der Wiltener Sängerknaben, Vorsitzender der Tiroler Su-periorenkonferenz und Prior der Komturei Innsbruck der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, konnte 2012 auch das 35-jährige Priester- und das 20-jährige Abtjubiläum feiern. n

Innsbruck

Friedrich schlechtleitner – 80 Friedrich ist seit dem Jahre 1978 Mitglied der SK Bruneck. Von 1993 bis 1999 war er zweiter Zeugwart, seit 1999 ist er zweiter Fähnrich. Im Jahre 1993 wurde Friedrich für seine Verdienste um das Tiroler Schützenwesen mit der bronzenen Verdienstmedaille des SSB ausgezeichnet. 1999 erzielte Friedrich das Schießabzeichen in Gold. n

enzo litturi – 70 Enzo Litturi war im Jahre 1974 Gründungsmitglied der SK Bruneck. Von 1975 bis 1984 bekleidete er das Amt des Kassiers, von 1987 bis 1993 war er Zugleutnant. Im Jahre 1984 wurde er vom SSB mit der bronzenen Verdienstmedaille ausgezeichnet. 1985 erzielte Enzo das Schießabzeichen in Gold. n

Bruneck

Aus unseren Reihen sind den Bund der Ehe eingegangen:

EHRENBURG – 20. Juni 2012:Sonja Fischer und Elmar Plaikner

zur Hochzeit

oj. alfred thurner – 70Alfred Thurner, Gründungsmitglied der SK Prutz-Faggen, feierte seinen 70. Geburtstag. Alfred trat im Jahre 1957 als 15-Jähriger der Kompanie bei. Während seiner langjähri-gen Mitgliedschaft war er über viele Jahre Trachtenwart und Kassier und wurde wegen

seiner Verdienste zum Oberjäger befördert. Alfred wird von seinen Kameraden wegen seines ruhigen und vorbildlichen Wesens geschätzt, und wir wünschen ihm und sei-ner Gattin Rosa weiterhin alles Gute. n

Prutz

Gratulation dem Jubilar: (v.l.) Hptm. Jürgen Gutmann, Rosa und Alfred Thurner, Obm. Franz Herbst

Johann unterfrauner – 70 Johann ist bereits im Jahre 1961 den Schützen beigetreten. In Brun-eck war er 1974 Gründungsmitglied der Kompanie. Von 1974 bis 1981 bekleidete er das Amt des Fahnenleutnants. Von 1974 bis 1975 war er Kassier und von 1975 bis 1978 Schriftführer. Im Jahre 1981 wurde er zum Oberleutnant gewählt. Von 1990 bis 1996 und von 1999 bis 2008 war Johann Unterfrauner Hauptmann der „Anton Steger“ SK Bruneck. Er ist Träger der Verdienstmedaille des SSB in Bronze, des goldenen Schießabzeichens und der Schützenschnur in Gold. Johann Unterfrauner wurde im Jahre 2008 zum Ehrenhaupt-mann der Kompanie ernannt. Alle drei Kameraden sind begeisterte „Schwegler“ und besonders eifrige Mitglieder. n

Die Jubilare der SK „Anton Steger“ Bruneck: (v.l.) Enzo Litturi, Fried-rich Schlechtleitner und Ehrenhauptmann Hans Unterfrauner.

verdiente Mitglieder der SK Bruneck feiern runde geburtstage

Prälat Abt Raimund Schreier ist 1952 in Innsbruck geboren. Er ist der 55. Abt des Stiftes Wilten und zugleich Haus-, Hof- und Erbkaplan des Landes Tirol.

Der Humor ist der Regenschirm

der Weisen.

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26 aus den KOMPANIEN …

Geehrte Schützen: (v.l.) EObm. und EOlt. Willi Messner, Bgm. Stefan Messner, EFhr. Benedikt Rupprechter, Hptm. Franz Kronberger, EJS-Betr. Rudi Gugg.

Achenkirch

Anpezo/Innsbruck

von Wolfgang Kofler

von Rupert Meßner von Ugo Constantini

Neuwahlen und Ehrungen Bei der JHV am 4. November wurde in Dank und Anerkennung nach acht Perioden bzw. 24 Jahren als Obmann Willi Messner, die gute Seele der Kompanie, zum EObm. und EOlt. ernannt. Ausge-zeichnet mit der Tiroler Vereinsnadel in Gold, der Verdienstme-daille des Landes Tirol und der Verdienstmedaille in Gold ist er seit 57 Jahren ein Vorbild an Einstellung und Verlässlichkeit für die Schützenkameraden. Willi war 25 Jahre Fhr. und 12 Jahre Olt. der Kompanie sowie 18 Jahre Mitglied des Bataillon-Vorstandes Schwaz und Delegierter im Bundesausschuss. Rudolf Gugg wurde zum EJS-Betr. und Benedikt Rupprechter zum EFhr. ernannt. Rudolf ist 1959 in die Kompanie eingetreten und war neun Jahre stellvertre-tender und 21 Jahre JS-Betr. In diese Zeit fällt auch die Anschaffung der Jungschützenstandarte. Benedikt Rupprechter ist seit 37 Jahren aktiver Schütze und war in dieser Zeit drei Jahre als Schriftführer, 15 Jahre als Fhr. und 20 Jahre als Kassier immer zuverlässig und mit großem Einsatz für die Kompanie tätig. Zum neuen Obm. und Olt. wurde mit Alfred Eder ein Schütze gewählt, der zuvor als Kassier und Fhr. schon viel Einsatz und Verantwortung für die Kompanie übernommen hatte. Der Waffenmeister Lt. Hubert Rainer wurde mit der Bronzenen Verdienstmedaille des BTSK ausgezeichnet. n

Baumkirchen

BackofenfestlDie Schützenkompanie Baumkirchen hat sich anlässlich des 200. Todestages von Andreas Hofer bereit erklärt, den noch einzigen im Dorf erhaltenen Backofen samt Gebäude zu renovieren. Der Beginn dieser Renovierung hat sich um zwei Jahre verzögert, sodass die Arbeiten erst im Herbst 2011 begonnen werden konnten und im Frühjahr 2012 abgeschlossen wurden. Ein herzlicher Dank gilt allen für die geleisteten Arbeiten und Sachspenden, ganz besonders den Schützen, die 750 Arbeitsstunden verrichtet haben. Am 23. September 2012 wurde nach der Sonntagsmesse in der Pfarrkirche bei einer schlichten Feier im „Pfarrgarten“ der renovierte Backofen gesegnet. Die Bevölkerung von Baumkirchen wurde zum ersten Brotbacken herzlich eingeladen. Auch für Kinder waren Aktivitäten vorgesehen. Der Reinerlös dieser Feier wird für die Hungernden in der Welt gespendet. n

Kompanie sizar anpezohayden bei Gedenkfeier in InnsbruckAuch dieses Jahr hat die SK Anpezo Hayden wieder an der Gedenk-feier für die im Weltkrieg 1914/18 gefallenen Ampezzaner teilge-nommen, die am 4. November im historischen Kriegerfriedhof am Tummelplatz in Innsbruck veranstaltet wurde. Dieses geschichtliche Ereignis ist umso wichtiger, als die Kompanie nach dem seligen Karl l. von Österreich benannt ist, dem letzten Herrscher, für den die Anpezaner Soldaten ehrenvoll und ruhmreich kämpften. Anpezo ist außerdem Kaiser Karl besonders verbunden, der die Ortschaft zweimal besuchte, im November 1917 und im Februar 1913.

Ein neues Kleinod in der Gemeinde Baumkirchen: der von der Schützenkompanie renovierte Backofen – ein Stück dörflicher Kulturgeschichte.

Für ihre Teilnahme an der Gedenkfeier wurde den Mitgliedern der SK Anpezo Hayden durch die Vertreter der Innsbrucker Behörden großer Dank ausgesprochen.

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27n° 1 | Feber 2013

aus den KOMPANIEN …

Eppan

Hall i.t. Hall I.t.

von Margareth Lun

von Reinhard Lechner von Reinhard Lechner

sK Eppan und gsK Gmund besiegeln PartnerschaftFür die Gmundner Gebirgsschützenkompanie war es eine Premi-ere: Zum ersten Mal in ihrer 390-jährigen Geschichte ging sie eine Partnerschaft ein: Mit der Eppaner SK „Sepp Kerschbaumer“ wurde bei der Sebastianifeier am 20. Jänner 2013 die bereits seit über drei Jahrzehnten gepflegte Freundschaft offiziell besiegelt. Bereits seit 1976 hatten der frühere bayrische Landeshauptmann Andreas Stadler und der damalige Ehrenhauptmann der Gmundner GSK Kontakte zu Girlan und Eppan gepflegt. Besonders mit der Kompa-nie Girlan, die sich 1981 von ihrer Eppaner Mutterkompanie „Sepp Kerschbaumer“ losgelöst, mit der sie sich aber 2006 wieder zusam-mengeschlossen hatte, standen die Gmundner in enger Verbindung.Bereits am frühen Morgen waren die Gmundner Schützen mit Spielmannszug und Gmundner Dorfmusikanten angereist, um ge-meinsam mit den Eppaner Schützen, einer Abordnung aus Fritzens – ebenfalls Partnerkompanie der Eppaner – und zahlreichen Ehren-gästen die Partnerschaftsgründung mit einer feierlichen Messe und einem anschließenden Festakt im Eppaner Kultursaal zu begehen. Mit dabei waren unter anderen der Gmundner Bürgermeister Ge-org von Preysing, der Eppaner Bürgermeister Wilfried Trettl sowie die obersten Repräsentanten der bayrischen Gebirgsschützen und des SSB, Landeshauptmann Karl Steininger und Lkdt. Elmar Thaler. Der offizielle Festakt fand seinen Höhepunkt in der Übergabe

der Partnerschaftsurkunden und der Fahnenbänder sowie dem Fahnenkuss und wurde mit der bayrischen Hymne und der Tiroler Landeshymne würdig abgeschlossen. n

Punschaktion 2012Die „Speckbacher“ Schützen Hall in Tirol schenkten zum 15. Mal am Heiligen Abend Punsch aus. Diese Tradition gehört für viele schon zum Mettengang und lässt das Weihnachtsfest auch gleichzei-tig gemütlich ausklingen. Der eigentliche Sinn von Weihnachten ist Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Aber sehr wichtig ist auch ein Miteinander, wie es nach der Mette bei einem warmen Punsch und einem gemütlichen Plausch immer ist. Unter dem Motto „Nicht einsam, sondern gemeinsam“ werden die „Speckbacher“ sicher auch nächstes Jahr wieder den Punsch als kleines Weihnachtsgeschenk an die Bevölkerung ausgeben! n

spende für KinderkrebsstationMit dem Ziel, den Kindern auf der Kinderkrebsstation eine kleine Freude zu Weihnachten zu bereiten, konnte am Weihnachtstag durch die Spenden der „Speckbacher“ Schützen und die Kollekte bei der Bergmesse im Voldertal jedem Kind ein Geschenkspaket mit Spielsachen übergeben werden. Unter Mithilfe von Frau Mat-tersberger wurden die Spielsachen ausgesucht und übergeben. Alle freuten sich, und ein Lächeln in den Gesichtern der Kinder sagte uns, dass die Hilfe richtig ankam. Gerade in der Adventzeit sollte man an die Menschen denken, denen es nicht sehr gut geht und die auf die Hilfe anderer angewiesen sind. n

Partnerschaftsgründung zwischen der Eppaner SK „Sepp Kersch-baumer“ und der GSK Gmund am Tegernsee: v.l. Robert Stumbaum und EHpt. Reinhard Gaiser (in Vertretung des Eppaner Hauptman-nes Michael Wenter)

Ein bereits traditionelles Bild am Heiligen Abend in Hall – der Kup-ferkessel mit Punsch über dem prasselnden Feuer.

Ein Lächeln auf die Gesichter der kleinen Patienten zaubern – das war das Bestreben dieser Aktion: Kassier Wolfgang Hotter, Ursula Mattersberger von der Kinderkrebshilfe Tirol, JS-Betr. Roland Eiterer, Waffenwart Simon Mair und Florian Hotter überbrachten die Weihnachtsgeschenke.

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28 aus den KOMPANIEN …

Nur mit einem „Steiger“ ist es möglich, den Staub, der sich im Laufe der Zeit an den Gesimsen und am Stuck ansammelt, zu entfernen.

Der besinnliche Teil der Weihnachtsfeier wurde von den Jungschüt-zen mit dem Entzünden der Kerzen auf dem Adventkranz eröffnet.

Innichen von Christoph Fauster

neues „Nepomuk-Stöckl“ errichtetJohannes von Nepomuk ist europaweit, besonders aber in Tirol, als „Wasserheiliger“ bekannt. An vielen gefährlichen Flüssen und Bächen sind ihm zu Ehren Stöcklein oder Kapellen an den Brücken errichtet worden, als Dank und Bitte bei Hochwassergefahren. Um 1740 wurde in Innichen am Zusammenfluss vom Sextnerbach und der Drau diesem Heiligen zu Ehren auch eine kleine Kapelle erbaut, welche jedoch im Jahre 1955 beim Bau des Hotels Olympia niedergerissen wurde. EHptm. Frater Siegfried Volgger befasste sich bereits vor mehr als 10 Jahren mit dem Nepomuk-Stöckl. Zuerst wollte er aber den Militärfriedhof „Burg“ mit Hilfe der SK Innichen wieder herstellen. Wegen seiner Versetzung in das Franziskaner-kloster von Bozen musste er das Projekt schließlich aufgeben. Erst als sich die Gemeindeverwaltung 2011 mit der Sanierung des Drei-eckes an der Drau gegenüber vom Außerkirchl befasste, hat sich ein Standort für ein neues Nepomuk-Stöckl gefunden.Die SK Innichen hat sich nun drangemacht, dort das Stöckl aufzu-stellen. Schützenkamerad Josef Kraler hat sich bereit erklärt, eine Skizze vom neuen Stöckl zu entwerfen, und hat auch das Schindel-dach gezimmert sowie die Statue des Heiligen geschnitzt. Bei strah-lendem Herbstwetter konnte das neu errichtete Nepomuk-Stöckl

am Sonntag, dem 21. Oktober, von Herrn Propst Franz Eppacher feierlich eingeweiht werden. An der Feier nahmen auch einige Schützenabordnungen des oberen Pustertals teil. n

Bei der Einweihungsfeier: Herr Propst Franz Eppacher und Major Bertl Jordan.

Inzing Lienzvon Manfred Weiß von Eric Krautgasser

„Spezialauftrag“ KirchenputzMit einem „Sonderauftrag“ wurde kürzlich die Inzinger Schützen-kompanie betraut. Mittels zweier sogenannter „Steiger“ wurden erstmals wieder seit 1956 die sonst unerreichbaren Teile der Inzin-ger Pfarrkirche von Staub und Schmutz befreit. Die Reinigung der hoch gelegenen Gesimse, Säulen und der unzähligen Stuckaturen hat insgesamt zwei Tage in Anspruch genommen. Pfarrer Andreas Tausch zollte den Helfern ein dickes Lob. n

SchützenweihnachtAm 15. Dezember feierte die SK Lienz im Braugasthof „Falkenstein“ ihre traditionelle Weihnachtsfeier. Nach der Begrüßung durch Hptm. Alexander Kirchstätter und den Obm. Lt. Hans Pramstaller sprach der EMjr. Hermann Huber einige Worte zum Thema „Schützen, Tradition und Weihnacht“. Er ersuchte darin einmal mehr, die Vor-bildstellung der Tiroler Schützen in Bezug auf die Religion zu unter-streichen. „Es ist keine Schande, wenn man als Schütze in die Kirche geht“, betonte Huber, „vielmehr ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Schützen unser religiöses Erbe hochhalten!“ In diesem Sinne eröffneten im Anschluss die Jungschützen mit dem Entzünden der Kerzen am Adventkranz den besinnlichen Teil der Feier. Musikalisch umrahmt von der Gruppe „PEGAmischt“ wurde dieser offizielle Teil mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen beendet. n

Ganz nach dem Motto „Kultur nicht nur pflegen, sondern vor allem leben“ leistete

die SK Innichen durch die Errichtung dieses Stöckls einen wichtigen kulturellen Auftrag.

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Ehrenamtlicher Einsatz der meraner schützen bei GebrauchtkleidersammlungGebrauchte Kleider, Haushaltstextilien, Schuhe und Taschen ver-packt in gelben Caritas-Säcken wurden von den freiwilligen Helfern der SK Meran im Stadtgebiet am Samstag, den 10. November 2012 aufgesammelt und beim Untermaiser Bahnhof in bereitstehende Container-Lastwägen zum Abtransport verstaut. Der Erlös wird heuer von der Caritas für die Freiwilligenarbeit, für die Hospizbe-wegung, für die Arbeit mit Obdachlosen und für den Solidaritäts-fonds eingesetzt. Anlass genug, dass sich auch heuer wieder – trotz schlechter Witterung – mehrere junge Meraner Schützen bereit erklärten, bei dieser von der Diözesan-Caritas organisierten Samm-lung kräftig „zuzupacken“. Schützenfamilie Folie vom „Petöffihof “ stellte Fahrzeug, Fahrer und Anhänger zum Aufsammeln der gelben Säcke bereitwillig zur Verfügung – und Kompanie-Leutnant Lukas Prezzi motivierte eine beachtliche Anzahl von jungen Schützen, diese Aktion tatkräftig zu unterstützen. n

aus den KOMPANIEN … 29Mühlbach/Rom von Josef Unterkircher

Papstaudienz mit Delegation aus marktgemeinde MühlbachAm 26. September 2012 hatten der Mühlbacher Bürgermeister Dr. Christoph Prugger, der Mühlbacher Ehrenhauptmann Josef Unter-kircher und Alfons Vögele aus der Erzdiözese Freiburg im Breisgau die besondere Ehre, an der Papstaudienz in Rom teilzunehmen und dabei sogar ein persönliches Gespräch mit Papst Benedikt XVI. zu führen. „Ich erläuterte dem Heiligen Vater das Anliegen der Marktgemeinde, uns in die Reihe jener Orte einreihen zu wollen, mit denen er aufgrund seiner mütterlichen Vorfahren verwurzelt ist“, berichtet Bgm. Prugger. Das Treffen konnte dank der guten Verbindungen von Josef Unter-kircher und seines langjährigen Freundes Alfons Vögele zustande kommen. Vögele war bereits seit 1972 Gast unserer Marktgemeinde. Er kennt Erzbischof Georg Gänswein (Privatsekretär des Papstes) seit dessen Kaplanzeit in der Erzdiözese Freiburg und steht mit ihm seither in ständigem Kontakt. Er lernte Kardinal Joseph Ratzinger und dessen Geschwister bei verschiedenen Besuchen in Brixen und in Rom kennen. Auch nach der Wahl des Kardinals zum Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 rissen die Kontakte nicht ab. EHptm. Unterkircher war stets bemüht, die Geschichte der mütterlichen Vorfahren des Kardinals und späteren Papstes Benedikt XVI. in der Marktgemeinde Mühlbach zu erforschen. Schon unter Pfarrer Hermann Patzleiner kam Kardinal Ratzinger nach Mühlbach, um sich nach seinen mütterlichen Vorfahren zu erkundigen. Der Ur-großvater der Papstmutter Josephus Peintner wurde am 15.12.1784 in Aicha geboren und war mit Maria Klammer verheiratet. Dieses Ehepaar zog aus Arbeitsgründen nach Mühlbach und arbeitete dort entlang vom Vallerbach als Müllermeister. Der älteste Sohn der Eheleute war Anton Peintner. Dieser kaufte am 09.11.1856 das Hoandl-Müller-Gut und erweiterte dieses Gebäude in den darauf-folgenden Jahren mit einer Wiere zur eigenen Mühle. Anton Peint-ner heiratete in der Pfarrkirche Mühlbach Elisabeth Tauber. Der Familienvater verstarb am 11.01.1877 und überließ das Erbe seiner Frau Elisabeth und seinen acht Kindern. Im Jahre 1879 wurden durch ein Unwetter die Wiere und ein Teil der Mühle des Hoandl-Müller-Gutes vom Vallerbach fortgerissen. Isidor Rieger aus

Weiden/Bayern kam nach Mühlbach, um mit Maria Peintner, der ältesten Tochter von Anton und Elisabeth Peintner, vor dem Pfarrer Joseph Sailer das Brautexamen abzulegen. Als Zeuge war Jakob Unterkircher, geboren am 13.07.1811 in Meransen, Nachbar des Hoandl-Müller-Gutes und Putzer zu Schabs, zugegen. Die Hoch-zeit wurde dann in der Wallfahrtskirche von Absam gefeiert. Am 24.07.1891 wurde der gesamte Besitz des Hoandl-Müller-Gutes an Johann Ausserlechner verkauft. Im entsprechenden Kaufvertrag auf Pergamentpapier scheinen die Unterschriften der Witwe Elisabeth Peintner und ihrer acht Kinder sowie der siebenjährigen Enkelin Maria Rieger auf. Diese Enkelin ist am 08.01.1884 in Mühlbach bei Kiefersfelden in Bayern geboren und ist die Mutter von Papst Bene-dikt XVI. Sie verstarb am 16.12.1963 in Traunstein. „Voraussichtlich wird in Mühlbach am 8. Juni 2013 eine schöne Feier stattfinden, in der die Verbundenheit Mühlbachs mit dem Heiligen Vater gezeigt werden soll“, kündigt Bgm. Christoph Prugger an. n

Der Heilige Vater hat sich über den Besuch aus Mühlbach gefreut und ersucht, seine Grüße an die Marktgemeinde zu überbringen.

Die Schützenjugend beim Beladen der Container-LKWs am Unter-maiser Bahnhof.

Meran von Renato des Dorides

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30 aus den KOMPANIEN …

Meran von Renato des Dorides

Jahrtag der sK meran mit FahnensegnungDer 53. Jahrtag der Wiedergründung der SK Meran wurde von den Meraner Schützen am Sonntag, den 16. Dezember 2012 mit einem großen Fest gefeiert. Schützen und Traditionsverbände der Partner-stadt Salzburg, Bayrische Gebirgsschützen aus dem Chiemgau, die Partnerkompanie aus Wilten und Schützen mit ihren Fahnenabord-nungen aus dem Burggrafenamt kamen, um gemeinsam mit den Meraner Schützen diesen Geburtstag zu begehen. Mit dabei waren auch Fahnenabordnungen des KVW, des Katholischen Arbeiterver-eines und der Kolpingsfamilie Meran.

Begleitet von der Musikkapelle Sinich-Freiberg zog der Festzug mit den Formationen vom Meraner Karl-Wolf-Denkmal über den Rennweg und durch die Meraner-Lauben zur Stadtpfarrkirche St. Nikolaus zur gemeinsamen Teilnahme am Festgottesdienst. Altde-kan und Ehrenmitglied der SK Meran Albert Schönthaler segnete nach der von ihm zelebrierten Messe die erst kürzlich restaurierte historische Fahne des Meraner Kriegsopfer- und Frontkämpfer-verbandes. Der aus Altersgründen zurückgetretene Ortsausschuss des Kriegsopfer- und Frontkämpferverbandes von Meran hatte vor einem Jahr zwei wertvolle Fahnen aus dem Jahre 1905 den Meraner Schützen überlassen – mit der Bitte, eine der Fahnen bei Beerdigun-gen einstiger Mitglieder mitzutragen.Am Meraner Theaterplatz folgte der Festakt mit Aufstellung der Formationen und der Fahnenabordnungen. Nach der Frontab-schreitung durch Merans Bürgermeister Dr. Günther Januth wurde eine Ehrensalve für verstorbene Mitglieder der Kompanie abge-feuert. Im Zeichen der Verbundenheit zwischen Schützen aus dem südlichen und dem nördlichen Teil Tirols marschieren die beiden Schwesterkompanien der Meraner und der Wiltener Schützen zu diesen Anlässen seit Jahren stets einheitlich in einer gemeinsamen Kompanieformation – angeführt von den beiden Hauptmännern Renato des Dorides und Andreas Raass.Auf dem Programm im festlich gedeckten Nikolaussaal standen die offizielle Begrüßung aller Teilnehmer, die Festrede des Hauptmanns der SK Meran Renato des Dorides, Grußworte des Meraner Bürger-meisters Dr. Günther Januth und einige Ehrungen. n

Altdekan Albert Schönthaler segnet die restaurierte Fahne der ehemaligen Frontkämpfer.

Die Gedenkfeier fand diesmal in Sexten statt.

Sexten von Erich Lanzinger

Strudelkopffeier am 16. september in sextenDie Schützenkompanien des oberen Pustertales haben den Auftrag erhalten, die Ziele und Ideale der „Kameradschaft Strudelkopf “ in deren Sinne weiterzuführen. Die „Kameradschaft Strudelkopf “ besteht aus den Frontkämpfern bzw. Heimkehrern vom II. Welt-krieg und umfasst das gesamte obere Pustertal von Gsies bis Sexten. Zur Erinnerung und als Dank an ihre Heimkehr vom Kriegseinsatz haben die Heimkehrer im Jahre 1982 am Strudelkopf (Plätzwiese) ein 8 m hohes Kreuz errichtet. Seitdem findet bei diesem imposan-ten Heimkehrerkreuz alljährlich eine Gedenkfeier statt. Aufgrund des inzwischen hohen Alters der verbliebenen Heimkehrer wurde im Frühjahr 2012 an die Schützen des oberen Pustertales die Bitte herangetragen, die Pflege des Heimkehrerkreuzes zu übernehmen sowie in irgendeiner Form das Andenken an die Heimkehrer und Gefallenen weiterhin wachzuhalten. Die Schützen des oberen Pustertales unter der Führung von Hptm. Richard Stoll, SK „Johann Jäger“ Niederdorf, haben diese Bitte mit Freude und Stolz übernommen. Die Gruppe der sechs Kompanien hat beschlossen, die Verantwortung jährlich einer von den sechs Kompanien zu übertragen. Gleichzeitig wurde vereinbart, aus organisatorischen Gründen die Gedenkfeiern im jeweiligen Dorf der zuständigen Kompanie auszutragen. Am 16. September 2012

übernahm diese ehrenvolle Aufgabe erstmals die SK „Sepp Inner-kofler“ Sexten. n

Das imposante Heimkehrerkreuz wurde im Jahre 1982 am Strudelkopf (Plätzwiese) errichtet.

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31Wörgl von Manfred Schachner

tiroler schützen ohne Grenzen!Dort, wo vor 96 Jahren Tiroler Schützen in blutigen Kämpfen ihre Heimat verteidigt hatten, trafen sich am 7. September Schützen der „Sepp Innerkofler“ SK Sexten und eine Abordnung der „Sepp In-nerkofler“ Standschützenkompanie Wörgl zu einem gemeinsamen Wochenende in den Sextner Dolomiten.Seit längerer Zeit besteht zwischen der Kompanie aus Sexten unter Hptm. Erich Lanzinger und der Kompanie aus Wörgl unter Obm. Manfred Schachner eine enge Freundschaft.Nach der Anreise am Freitagabend traf man sich am Samstag früh bei wolkenlosem Bergwetter zu einer Tour in die Sextner Dolomi-ten. Ausgangspunkt war der Parkplatz bei der Fischleinboden-Hüt-te. Von hier aus ging es durch das Fischleintal hinauf auf die Zsig-mondyhütte auf 2.224 m am Fuße des gigantischen Zwölferkofel. Während des Aufstiegs – vorbei an den Stellungen der Alpini und der Tiroler Schützen – wurde den Wanderern erst bewusst, welche Strapazen die Heimatverteidiger im I. Weltkrieg auf sich genommen hatten. Am frühen Nachmittag erreichte man die Büllelejochhütte auf 2.538 m. Fasziniert vom Panorama der Sextner Dolomiten und den Blick auf den Monte Piano ging die Tour in Richtung Drei Zinnen und Paternkofel talwärts. Hptm. Erich Lanzinger wies auf den Paternkofel hin und berichtete, dass hier am 4. Juli 1915 Sepp Innerkofler gefallen ist. Beim gemeinsamen Abendessen bedankte

sich Obm. Manfred Schachner bei der Kompanieführung für die Einladung nach Sexten. Am Sonntag besuchte die Abordnung aus Wörgl noch das Grab von Sepp Innerkofler am Sextner Friedhof und die Sonderausstellung „Berge im Krieg“. n

Tulfes von Manfred Arnold

schützen-HerbstfestEine Ehrenscheibe für Kameraden wurde beim Herbstfest der Tul-fer Schützenkompanie für Dank und Anerkennung EHptm. Josef Reichler (Hptm. 1971–2001, Obm. 1961–1975, Olt. 1968-1971, Fhr. 1960–1964, seit 2002 EHptm.), EOlt. Josef Arnold (Olt. 1980–2001, Lt. 1971–1980, Fhr. 1958–1960, seit 2002 EOlt.), EOlt. Johann Reichler (Hptm. 1968–1971, Olt. 1958–1968 und 1972–1980, Lt. 1946–1958, ab 1980 EOlt., im Jänner 2008 verstorben) und EObm. Hermann Junker (Obm. 1975–2007, seit 2008 EObm.) überreicht. Sie haben in all den Jahren deutliche Zeichen ihres Wirkens um das Tulfer und Tiroler Schützenwesen hinterlassen. „Es soll aber auch ein Symbol für die immer gute Gemeinschaft und Kameradschaft bei der Schützenkompanie sein, die das Schützenwesen auch in der heutigen Zeit immer noch sehr hoch halten und bei den Ausrü-ckungen eine starke Einheit bilden“, so Chronist Manfred Arnold, der diese Ehrenscheibe organisierte und überreichte. n

Übergabe einer Ehrenscheibe für verdiente Mitglieder der „Speck-bacher“ Schützen Tulfes

Besonders beeindruckt zeigten sich die Wörgler Schützen vom Pa-norama der Sextner Dolomiten; nachdenklich stimmten die Reste der Stellungen, die noch heute auf die ungeheuerlichen Strapazen des ersten großen Krieges erinnern.

Sistrans von Klaus Leitner

Sozial engagiert …… sind seit Jahren die „Sonnenburger“ Schützen aus Sistrans. Der Reinerlös des – mittlerweile zum 14. Male durchgeführten – Weih-nachtsmarktes, den die Kameraden mit Selbstgebackenem, Gekoch-tem, Gebasteltem, aber auch mit Glühwein und Punsch erwirtschaf-ten, geht auf einen intern geschaffenen Notfonds, der jedes Jahr in Not geratene Tiroler Familien finanziell unterstützt. So konnte auch heuer wieder geholfen werden: An die von den „Ti-roler Schützen“ organisierte Aktion „Tirol in Not“ für die Hochwas-seropfer in Pfitsch und Virgen sowie an zwei Familien konnten über das „Netzwerk Tirol“ insgesamt € 1.350,– gespendet werden.In den vergangenen Jahren haben die Kompanie viele Dankes-schreiben erreicht – an dieser Stelle sei allen Kameraden und deren Frauen gedankt, die fleißig mitarbeiten oder der Kompanie „Pöstl’n“ zum Verkauf zur Verfügung stellen, und vor allem den Besuchern des jährlichen Weihnachtsmarktes, die durch ihren Kauf die finan-zielle Grundlage für die Spenden darstellen. n

Untrennbar mit den Drei Zinnen ist der Name Sepp Innerkofler verbunden. Der bekannte Bergführer organisierte einen erfolgreichen Bewegungskrieg in den Dolomiten und konnte mit Standschützen die Front in den Alpen bis zum Ein-treffen von Verstärkungen (Kaiserjäger) halten.

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32Natters von Herbert Oberacher

Lans von Franziska Jenewein

erfolgreicher Marketenderinnentag Tirol MitteEin wichtiger Bestandteil jeder Schützen-kompanie sind die Marketenderinnen. Viertel-Mark. Franziska Jenewein und Viertel-Kdt. BMjr. Christian Meischl begrüßten am 17. November die Marke-tenderinnen des Viertels Tirol-Mitte in der Gemeinde Lans. Der „Tag der Mar-ketenderin“ bot die Möglichkeit, sich mit Aufgaben und Erwartungen einer Marke-tenderin auseinanderzusetzen. In Zusam-menarbeit mit der Telfer Schwegelgruppe unter der Leitung von Prof. Mag. Peter Reitmeir wurden die Marketenderinnen pfeifend und trommelnd durch die Ge-meinde Lans zur Kirche begleitet. Lan-deskurat Msgr. Josef Haselwanner konnte durch seine präzise gewählten Worte den Aufgabenbereich einer Marketenderin beschreiben. „Die wichtigsten Entschei-

dungen überlasst den Männern, euren Schützenkameraden, und kümmert ihr euch um das Wesentliche.“ In Absprache mit dem Frauenkammerchor „Vokal Total“ aus Innsbruck unter der Leitung von Prof. Mag. Christa Meixner konnte die hl. Messe musikalisch umrahmt werden. Bereits beim Mittagessen konnten sich die Mar-ketenderinnen näher kennenlernen und sich austauschen. Dr. Benedikt Erhard, Vize-Bgm. von Lans, eröffnete offiziell die-ses Treffen und bemerkte unter anderem Schnaps ausschenken sei längst nicht mehr alles, die Aufgaben einer Marketenderin sind viel umfangreicher geworden. Es werden zwar Vereinskassen aufgebessert, doch mit demselben Mitsprache- und Stimmrecht wie den Schützen ist es einer Marketenderin ebenso möglich, Funktio-

nen innerhalb der Kompanie zu überneh-men. Somit beschränkt sich der Aufgaben-bereich einer Marketenderin nicht auf eine schöne, repräsentative Position. In jeder Funktion, die Marketenderinnen ausüben, sind sie wichtig für die Schützenkompanie und beweisen damit den Einsatz für das Schützenwesen und das damit verbundene Bekenntnis zu seinen Idealen. Frau Streng machte in ihrem Vortrag auf die Vielfalt der Trachten in Tirol aufmerksam. Sie versuchte, gemeinsam die Trachten der teilnehmenden Marketenderinnen zu „be-trachten“ und zu analysieren. BMjr. Chris-tian Meischl gab einen kurzen Einblick in die Tiroler Geschichte mit den wichtigsten Stationen. BBO Mjr. Mag. Hartwig Röck präsentierte Frauen der Tiroler Geschichte mit sehr bekannten Persönlichkeiten. n

Ehrung durch das Schwarze KreuzDas Österreichische Schwarze Kreuz errichtet und betreut Solda-tenfriedhöfe und Gräber von Bombenopfern sowie Opfern von politischer und rassistischer Verfolgung aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben ist diese Organisati-on auf Spenden angewiesen. Die zu Allerheiligen stattfindende Sammlung an den Natterer Friedhöfen wird traditionell von den Jungschützen durchgeführt. Für diesen wichtigen Dienst wurden am 20. November 2012 im Rahmen einer kleinen Feier langjährige Spendensammler ausgezeichnet. Im Beisein von Hptm. Hans Mair und den JS-Betr. Oj. Hubert Gollner und Oj. Josef Falschlunger wurden von Hermann Hotter Marian Draschl und Markus Mair mit der Ehrennadel in Silber, Simon Sonn, Thomas Wieser und Mathias Mair mit der Ehrennadel in Gold und Wolfgang Mair mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. n

Wörgl von Manfred Schachner

Sammlung für das „Schwarze Kreuz“Die „Sepp Innerkofler“ Standschützenkompanie Wörgl unterstützt seit 1976 ohne Unterbrechung mit der Friedhofssammlung das Schwarze Kreuz. Auch heuer sammelten unsere Jungschützen mit Unterstützung einiger Altschützen wieder zu Allerheiligen am Wörg-ler Friedhof für das „Schwarze Kreuz“. Das gesammelte Geld wird für die Erhaltung und Pflege der Soldatenfriedhöfe verwendet. n

unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN

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33Schabs von Roland Seppi

Konzert der gruppe „STEINHART“ – Besuch von „Frei.Wild“Am Samstag, den 05. Jänner 2013 spielte die junge Deutschrock-Gruppe „Steinhart“ im Schießstand von Schabs. Die Gruppe besteht unter anderem aus jungen Schabner Schützen, dem Sänger Maxi-milian Seppi, dem Gitarristen Ivan Clara, dem Bassgitarristen Elias Knollseisen und dem Schlagzeuger Benjamin Ralser. Die Jungs sind zwischen 13 und 15 Jahre alt. Im voll besetzten Schießstand gab es bereits zu Beginn des Konzertes eine große Überraschung: Frei.Wild-Chef Philipp Burger und Gitarrist Jochen Gargitter betraten das Lokal, um das Konzert von „Steinhart“ mitzuverfolgen. Die beiden hochkarätigen Gäste wurden von den vielen Anwesenden mit tosendem Applaus begrüßt. Dann begann das gut zweistündige Konzert der jungen Gruppe, die mit ihren teils eigenen, selbst ge-schriebenen und komponierten Liedern die Stimmung im Schieß-stand von Schabs anheizten. n

Gruppenfoto mit Frei.Wild, welche den jungen Musikern viel Glück für die Zukunft wünschten.

Zwei Jahre Reittherapie „erklöpfelt“: (v.l.) die Breitenbacher An-klöpflerinnen, Hptm. Sepp Gruber, Malermeister Josef Achleitner und die kleine Nathalie mit ihrer Mama. Die JS-Marketenderinnen Eva-Maria Gschwentner, Alina Gschwentner, Viktoria Berger, Va-nessa Achleitner und ihre Freundin Laura Feichtner machten dies möglich.

Breitenbach von Manfred Schachner

Kinder helfen KindernDie vier Breitenbacher JS-Marketenderinnen Eva-Maria Gschwent-ner, Alina Gschwentner, Viktoria Berger, Vanessa Achleitner und ihre Freundin Laura Feichtner gingen – mit der Absicht, der kleinen Nathalie aus Breitenbach zwei weitere Jahre Reittherapie zu ermög-lichen – in der Adventzeit anklöpfeln. Sie sammelten dabei eine beachtliche Summe; die Breitenbacher Schützen unterstützten diese Aktion mit weiteren € 500,– und die Firma Malermeister Josef Achleitner verdoppelte diesen Betrag.Somit konnten die engagierten Anklöpflerinnen die beachtliche Summe von € 2.408,80 übergeben. Die Familie bedankte sich recht herzlich für diesen Einsatz. n

Bozen

Fortbildungsseminar für Jugendbetreuer Unter dem Leitsatz „Auch DU bist Tirol“ fand am Sonntag, den 11. November 2012 im Kolpinghaus in Bozen ein Fortbil-dungsseminar für Jungschützenbetreuer statt, zu dem die Bundesjugendleitung des SSB geladen hatte.

Ziel war es, die Jungschützenbetreuer über ihre Rechte, Pflichten und die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen, sowie über den Aufbau des SSB zu informieren. Rund 30 Betreuer haben am Semi-nar teilgenommen. Die beiden Bundesjugendreferenten Margit und Peter Pfeifer begrüßten die beiden Referenten Dr. Hanno Raifer und Egon Zemmer sowie alle Teilnehmer. Dr. Hanno Raifer referierte über „Rechtliche Grundlagen in der Kinder- und Jugendarbeit“. Nach dem gemeinsamen Mittagessen referierte Egon Zemmer zum Thema „Auch DU bist Tirol“. Kernpunkte waren die Struktur des Schützenwesens „Vom einfachen Mitglied bis zur Alpenregion“, effi-ziente Öffentlichkeitsarbeit, Motivation und Organisation.n

von Egon Zemmer

Aufmerksam folgten die Jungschützenbetreuer den Ausführungen der Referenten, in Gruppenarbeiten wurden Ideen erarbeitet

unsere JUNGSCHÜTZEN & MARKETENDERINNEN

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34 Wir gedenken …

Schützenbataillons Oberland/Pustertal, im 93. Lebens-jahr. Schon 1938 trat er den Kristeiner Schützen bei. 1966 wurde er zum Hptm. gewählt und führte sie 20 Jahre lang bis 1986. In seine Führungszeit fi elen auch die Anschaff ung ei-ner neuen Schützenfahne sowie die Renovierung des Krieger-denkmals. 1985 übernahm David – nach dem Tod von Franz Lukasser – die vorläufi ge Führung des Bataillons, wurde im darauff olgenden Jahr zum Kdt. gewählt und bekleidete dieses Amt bis 2001. Als Dank für seine Verdienste ernannte ihn die Baon-Versammlung zum Ehrenmajor. Vom BTSK wurde er u.a. mit der Goldenen Verdienstmedaille, mit dem Verdienstzeichen für lang-jährige Kommandanten und

alois morandell † 12.08.2012 BOZENAm 12. August 2012 verstarb nach schwerer Krankheit unser langjähriger Oberleutnant Alois Morandell. Die SK Bozen verliert mit ihm nicht nur ihren Oberleutnant, sondern auch einen wahren Freund und Kameraden. Unter großer Anteilnahme von Formationen aus dem ganzen Bezirk Bozen verabschiedeten wir unseren Kameraden mit einer Ehrensal-ve. Wir werden ihn immer in ehrendem Gedenken behalten.

emjr. david vergeiner† 30.11.2012 ASSLING

Kürzlich starb David Vergei-ner, vlg. „Hatzer“, aus Burg, weithin bekannt als Kdt. des

der selten vergebenen „70er Spange“ zur Andreas-Hofer-Medaille ausgezeichnet. Das Land Tirol ehrte ihn mit der Verdienstmedaille. Eine große Zahl von Trauergästen sowie Schützen aus Nord-, Süd- und Osttirol und „seine“ Kristei-ner Schützen verabschiedeten sich beim Lied vom „Guten Kameraden“ mit drei Ehren-salven von ihrem ehemaligen Hauptmann.

erich Juen† 21.06.2012 GRINS

Die SK Grins trauert um ihr langjähriges Mitglied Lt. Erich Juen, der im 67. Lebensjahr verstorben ist, und verabschie-dete sich mit einer exakten Ehrensalve.

Friedl marsoner † 25.12.2012 ALDEIN

Die SK Aldein trauert um ihr Gründungsmitglied Friedl Marsoner, der am Weihnachts-tag im Alter von 84 Jahren von uns gegangen ist. Bis zu seinem Tode war Friedl treues und verlässliches Mitglied und als solches bei Versammlungen und Ausrückungen stets aktiv mit dabei. Besonders freute er sich, als sein Enkelsohn den Schützen beitrat. Noch im hohen Alter erlernte Friedl das Salvenschießen. Die SK Aldein verabschiedete sich von ihrem Kameraden mit einer Ehren-salve und dem Fahnengruß. Friedls Einsatzbereitschaft , seine Treue und seine Gesel-ligkeit werden weit über den Regglberg hinaus allen stets in guter Erinnerung bleiben.

• Bei der JHV der Kompanie Mieders wurde am 7. Dezember Robert Hofer mit der Verdienstmedaille in Bron-ze des BTSK ausgezeichnet. Seiner Organisation ist es zu verdanken, dass die Schießanlage im Schützenlokal Mieders mit finanzieller Unterstüt-zung der Gemeinde und der Agrarge-meinschaft erneuert werden konnte.

• Die „Sepp Innerkofler“ Kompanie Wörgl zeichnete bei der JHV Ptf. Manuel Maier mit der Bronzenen Verdienstmedaille des BTSK und Obm. Lt. Manfred Schachner und Zgf. Kurt Vergeiner mit der Silbernen Verdienstmedaille der Kompanie aus.

Zgf. Georg Kuß wurde mit dem Silber-nen Bataillonsverdienstkreuz geehrt, und die Fahnenpatin Maria Steiner erhielt die höchste Auszeichnung des BTSK, den „Ehrenkranz“. Oj. Hannes Federer wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Vom LGf. des „Schwarzen Kreuzes Tirol“ wurde Hptm. Herbert Reiter und Obm. Lt. Manfred Schachner für ihre Arbeit mit der Ehrennadel in Gold gedankt. Die Marketenderin Brigitte Mair wurde nach neun Jahren in die „Schützenpen-sion“ verabschiedet.

• Am Christtag, den 25. Dezember 2012 umrahmten Meraner Schüt-

zen wieder die schon zur Tradition gewordene Weihnachtsgedenkfeier am Meraner Soldatenfriedhof. Bereits am Nachmittag hatten Mitglieder der Kompanie die Christbäume bei den Gefallenendenkmälern festlich geschmückt und geholfen, die Kerzen an den Gräbern zu entzünden.

• Bei der Jahreshauptversammlung der SK St. Johann in Ahrn wurden zwei Jungmarketenderinnen neu in die Kompanie aufgenommen. Die Kom-panie zählt somit derzeit 48 Mitglie-der. Ein besonderer Höhepunkt der Versammlung war die Ernennung von Johann Künig zum Ehrenleutnant.

Kurz & bündig

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sich mit einer Ehrensalve von ihrem Ehrenhauptmann.

otto rabensteiner † 31.08.2012 - VILLANDERSAm 31. August verstarb uner-wartet Prof. Otto Rabensteiner, welcher als Schützenchorleiter sowie musikalischer Leiter des CD-Projektes „Mut zur Treue“ die SK „Anton von Gasteiger“

Villanders unterstützte. Als Zeichen tiefer Dankbarkeit übernahm die Schützenkom-panie Villanders sämtliche Dienste für die Begräbnisfeier-lichkeiten.

lois schneider † 05.12.2012 - OBERWIELENBACH

„Lois Schneider war immer da, wenn man ihn brauchte“, meinte Major Haymo Laner, als man sich am 10.12.2012 vom örtlichen Hauptmann, Ehrenhauptmann und Kassier des Bezirks verabschiedete. Seit der Kompaniegründung 1969 stand er der Kompa-nie vor. 25 Jahre lang war er Feuerwehrkommandant. Vom Schützenbund wurde er mit

oswald mungenast † 19.10.2012 GRINS

Ebenfalls verabschieden muss-te sich die Kompanie Grins von ihrem langjährigen Mitglied Oswald Mungenast, der im 49. Lebensjahr verstorben ist.

Die SK Grins wird den ver-storbenen Kameraden stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Klaus strasser† 13.11.2012 LECHASCHAU

Die SK Lechaschau trauert um ihr Wiedergründungsmitglied Obm. Klaus Strasser. Seit 1979 war Klaus eine wich-tige Stütze der Kompanie und wurde bald zum Obm.-Stv. und schließlich zum Obm. gewählt. Diese Funktion übte er auch die letzten sechs Jahre aus.Klaus war ein zuverlässiger Kamerad, und seine ruhige, besonnene Art wurde sehr geschätzt. Leider ließ es sein Gesundheitszustand nicht mehr zu, dass er an den letzten Ausrückungen teilnahm. Sein plötzlicher Tod im Alter von 51 Jahren kam für alle doch sehr überraschend. Mit einer Ehrensalve und den Klängen des „Guten Kameraden“ wurde

er von seinen Schützenkame-raden und den Abordnungen aus dem Bataillon „Ehrenberg“ und aus Zell/Eisenberg und Schwangau verabschiedet.

günther obwegs † 07.01.2013 MAREO/ ENNEBERG Die Südtiroler Schützen und Marketenderinnen trauern um den ehemaligen Ladiner-referenten des Südtiroler Schützenbundes und Bezirks-kulturreferenten des Schützen-bezirkes Pustertal, Lt. Günther Obwegs, der am 7. Jänner 2013 Opfer eines Verkehrsunfalls wurde. In seiner Jugend war er in den Reihen der SK „Anton Steger“ Bruneck tätig, 2005 ist er der SK Mareo/Enneberg beigetreten. Er war begeisterter

Bergsteiger und Fotograf. Doch seine größte Begeisterung galt seiner Heimat und deren Geschichte. Diese Begeisterung konnte er vielen jungen Men-schen mitgeben. Sein Wirken wird uns Vorbild bleiben.

hans Winkler † 24.02.2012 - VILLANDERS

Die SK „Anton von Gasteiger“ Villanders musste von ihrem Ehrenhauptmann Hans Wink-ler Abschied nehmen. Hans Winkler war nicht nur Ehren-hauptmann und Gründungs-mitglied unserer Kompanie, sondern auch Bürgermeister der Gemeinde Villanders sowie Schuldirektor und Träger diverser Verdienstorden. Die Kameraden verabschiedeten

Wir gedenken …

der Verdienstmedaille in Silber und Gold ausgezeichnet und er war Träger der Verdienstme-daille des Landes Tirol. Sein Einsatz und sein geselliges Wesen werden den Schützen stets in Erinnerung bleiben.

Peter Wimmer † 06.12.2012 SCHWOICH

Am 29. Oktober konnten wir mit ihm noch den 90. Geburts-tag feiern, am 10. Dezember begleiteten wir ihn zu seinem Grab.Peter war Wiedergründungs-mitglied der Schwoicher Schüt-zen, 25 Jahre lang Kassier und Hptm.-Stv. Stets um das Wohl und Ansehen der Schützen be-müht, wurde er von Jung und Alt geschätzt. Wir werden stets an ihn denken.

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Es sind die Lebenden,

die den Toten die Augen schließen.Es sind die Toten,

die den Lebenden die Augen öff nen.

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36 Für langjährige Treue WURDEN GEEHRT ...

impressum anschriften der schriftleitungen:bayern: hptm. hans baur, schöttlkarstr. 7, d-82499 Wallgau, tel. & Fax 089/5469521, e-mail: [email protected] und osttirol: dtp tyrol, landseestr. 15, a-6020 innsbruck tel. 0512/345440, e-mail: [email protected]üd-tirol: ssb, schlernstr. 1, i-39100 bozen, tel. 0471/974078, e-mail: [email protected]: romina tomasini, P.zza d. chiesa, 27, i-38016 mezzocorona, e-mail: [email protected]

redaktionsschluss ist der jeweils letzte tag der monate Februar, april, Juni, august, oktober und dezember.

Fotos können auf ausdrücklichen Wunsch retourniert werden. in der tsz abgedruckte bilder und texte unterliegen dem urheberrecht und dürfen nur mit zustimmung der schriftleiter reproduziert werden.

die beiträge müssen nicht die meinung der redaktion wiedergeben.eigentümer und herausgeber: bund der tiroler schützenkompanien, brixner str. 2, innsbruck, und südtiroler schützenbund, schlernstr. 1, bozen

eingetragen beim landesgericht bozen, nr. 6/77. verantwortlicher schriftleiter im sinne des Pressegesetzes hartmuth staffler. die tiroler schützenzeitung versteht sich als mitteilungsblatt des südtiroler schützenbundes, des Welschtiroler schützenbundes, des bundes der tiroler schützenkompanien und des bundes der bayerischen gebirgs-schützenkompanien. schriftleiter ssb: mjr. günther mairhofer; bgsK: hptm. hans baur; btsK: lt. Klaus leitner, Wtsb: romina tomasini

druck: Karodruck, Frangart

50 Jahre und mehr:60 Jahre: ELt. Friedrich Schweinberger („Aschbacher“ Achenkirch);55 Jahre: Zgf. Franz Hausberger, Zgf. Josef Kruckenhauser („Johann Georg Angerer“ Hopfgarten); Oj. Herbert Mark (Ims-terberg); 50 Jahre: ELt. Albert Grimm, EFhr. Hubert Höllwart („Aschbacher“ Achenkirch); Zgf. Josef Hausberger 1, Zgf. Josef Hausberger 2 („Johann Georg Angerer“ Hopfgarten);

40 Jahre: Willi Kerschbaumer („Sepp Kerschbaumer“, Eppan); Norbert Gurschler und Willi Traut (Goldrain); Zgf. Josef Ager, Zgf. Agi-dius Schroll, Zgf. Balthasar Sieberer, Zgf. Hermann Steindl („Jo-hann Georg Angerer“ Hopfgarten); Lt. Adolf Lintner, Uj. Johann Knapp (Weerberg); Hptm. Anton Riedmann; Zgf. Othmar Haller („Andreas Hofer“ Westendorf); Olt. Hans Mauracher („Sepp Innerkofler“ Wörgl);

25 Jahre: Christian Fasolt und Renate Mair Platzgummer (Goldrain); Zgf. Harald Ullrich (Mieders); Klaus Gasteiger, Kurt Gasteiger und Herbert Stolzlechner (St. Johann in Ahrn);

15 Jahre: Markus Weiler (Abfaltersbach); Andreas Stampfer, Martin Ebner und Manfred Meraner („Sepp Kerschbaumer“ Eppan); Ptf. Josef Schiffmann, Ptf. Michael Schöser (Weerberg).

termine 201317. Februar 2013: Andreas-Hofer-Landesfeier in Meran

20. Februar 2013: Andreas-Hofer-Feier am BergiselAndreas-Hofer-Gedenkfeier in Mantua

8. März 2013: Transit-Tagung im Haus Unterland in Neumarkt

17. März 2013: Bundesversammlung des WTSB in Trient

13. April 2013: Alpenregionsschießen in Cadine (Trient)

19. April 2013: Jungschützen-Landesschießen in Lienz

20. April 2013: Eröff nung Landesschießen in Eppan

21. April 2013: 10-Jahrfeier der SK LeifersGesamtpustertaler Schützentreff en in PfalzenBundesversammlung des BTSK in Innsbruck

27. April 2013: Bundesversammlung des SSB in Bozen

18. Mai 2013: Unabhängigkeitstag in Meran

19. Mai 2013: 55-Jahrfeier und Fahnenweihe der SK Lana

26. Mai 2013: 200-Jahrfeier der SK Schabs – „Tirol trifft Bayern“in der Festung FranzensfesteBataillonsfest „Starkenberg“ in Obsteig

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Abs.: Bund der Tiroler Schützenkompanien, Brixner Str. 2, A-6020 Innsbruck