Schwyzerörgeli & Akkordeon Schweiz

Akkordeon-Landesfestival Schwäbisch Gmünd 11. Mai 2014Markus Jordi, Präsident VWH

VWH Vereinigung Winterthurer Harmonikaspieler

Gründung am 1. Mai 1928 (Hermann Baur sen.) 28 Aktiv- und 208 Passivmitglieder, «Dienstalter»

= 32 Jahre 2 Formationen: Elite-Orchester (Höchststufe) +

Orchester 1 (Ober- / Mittelstufe) – mixed in S-Gmünd Musikalische Leitung: Sergej Stukalin - seit 1996. Freundschaft mit AO Penz seit 1986 (anlässlich 2. WMF

Innsbruck – Prädikat «hervorragend»). Letzter Meilenstein: Organisation Eidg. Akkordeon-

Musikfest Winterthur 2012 (9.+10. Juni, 1’400 Spieler). www.vwh.ch / www.winterthur-tourismus.ch

9 Melodie + 2 Bassknöpfe (Grundbass + Akkord)

Tenor(«Schnarchli») bass (8vb zum Grundbass) + Luft-taste + Däumling

1829: «Accordion» (Cyrill Demian, Wien): Einzeltöne und Akkordton [C-Dur-Vierklang (Zug) resp. G7-Akkord (Druck)]. «Concertina» (Charles Wheatstone, London)

1836: Bau des «Langnauerli» durch Johannes Drollin-ger (fahrender Drechsler mit Wienerörgeli), Samuel Herrmann (Rest. Sternen) & Söhne bis 1843 Herstel-lung von über 100 Örgeli.

Geschichte Schwyzerörgeli & Knopfgriff-Akkordeon

Balg-Verschlussbügel im Innern

1850: erstes chromatisches Knopfgriff-Akkordeon mit diatonischem Bass (Franz Walther, Wien)

1885/86: erste Örgeli im Kanton Schwyz (Robert Iten & Alois Eichhorn) Joseph Nussbaumer & Ernst Salvis-berg

Stimmplatten nicht mehr auf einem Brett sondern im Hohlraum des Balgs (Kasten) Resonanzkörper (zusätzliche Klangfülle) Haus-/Tanzmusikörgeli

1890: erstes beidseitig chromatisches Knopfgriff-Akkor-deon mit je 46 Tasten - Einzeltöne im Bass (M3 / Free-bass) Konzertinstrument.

1910: Abschluss Grundaufbau Instrumente

Geschichte Schwyzerörgeli & Knopfgriff-Akkordeon

«Ländlerkapellen» spielten ab 20. Jh. zum Tanz - mit Handorgel und Schwyzerörgeli (statt Geigen und Trompeten) Fusion von Profimusikern und autodi-daktischen Laien Stegreifspiel (Melodie ab Noten, Begleitung improvisiert).

Ländlermusik = «Punk»: schnell, laut, schräg, besoffen Kulturschock für Salonmusikidylle Stadt Zürich versus «Erlösung» für alle Anderen.

Tänze im 2/4-, 3/4- und 4/4-Takt, wenig 6/8. «Ländler-Fox» ab 1920 (ternär-swingend, neu mit Sopransaxo-fon).

Komponisten: Kasi Geisser, Jost Ribary («Steiner-Chilbi»), Kurt Albert («Urnerbodä Kafi»), u.v.a.

Geschichte Volksmusik

Schwyzerörgeli-Stile nach instrumentaler Besetzung:‒ Innerschweizer: 2 Schwyzerörgeli (1./2. Stimme),

Kontrabass, Klavier bzw. E-Piano (Begleitung)‒ Bündner: 2 Klarinetten bzw. Saxofone (1./2. Stimme),

Schwyzerörgeli (Begleitung), Kontrabass ‒ Berner: 2-3 Schwyzerörgeli, Kontrabass, KEIN Klavier Appenzeller: mit Streichern und Hackbrett, ohne Holz-

bläser und Schwyzerörgeli. Tessiner Bandella mit Mandoline, Gitarre und

Blechbläsern. Jenische: Mix mit Musette + Zigeunerjazz (Romandie).

Geschichte Volksmusik

Schwyzerörgeli…aus Holz…oder Carbon

…….

Ausgestaltung nach Holzart (Ahorn, Nussbaum und Kirsche – naturgetrocknet), Stimmung [Tonarten B und A, auch H/C/C#, 2- oder 3-chörig (Grundton + 1/2 Oktave), Tremolo-Stärke], Material (Stimmplatten/-zun-gen, Ventile, Balg, etc.), Design (Beschläge, Knöpfe, Intarsien, etc.).

Marken bzw. Hersteller: Eichhorn (Schwyz), Gwerder(Steinen/SZ), Iten (Unterägeri), Kollegger (Alvaneu), Ott (Unteriberg), Reist (Wasen i.E.), Wüthrich (Hettlin-gen), Wachter (Rorschach) u.v.a.

Preise von EUR 3’000.- bis EUR 9’500.-. resp. «Preis auf Anfrage» Ausgestaltung, Alter und Marke

Schwyzerörgeli

Schwyzerörgeli - Standard B (Frontansicht)

18 Bassknöpfe 9 Grundbässe 9 Dur-Akkordbässe Q-Zirkel / Nummer 31 Melodieknöpfe (10

+ 11 + 10) Notation 1-/2-griffige

Hauptstimme (Lead-sheet)

1./4./5. Stufe, z.B. BbMaj7 – EbMaj7 –F7

«Fehlende» Töne Örgeliwechsel

Balg

Nr. gross/kleinleicht gebogen 3. / 2. / 1. Reihe

1. Reihe = Langnauerli ohne höchster Ton3. Reihe = «Kreuztöne» (Notenschrift)

Popularisierung durch Radio (ab 1924) und Fernsehen (1950er Jahre) «Für Stadt und Land» 1962-79.

Ab 1960 Perfektionierung des Spiels, ab 2000 Erneue-rung (zeitgenössisch, experimentell, cross-over):

‒ Pflanzplätz (Thomas Aeschbacher, Simon Dettwiler), Hanneli-Musig (Fränggi Gehrig), Hujässler (Markus Flückiger), Purzelbaum (Marcel Oetiker, Robin Mark)...

‒ Weitere: Willi Valotti (Akkordeon), Res Schmid & Martin Schütz (Schwyzerörgeli), Dani Häusler (Klarinette), Noldi Alder (Violine), Töbi Tobler (Hackbrett), Claudio Gmür (Klavier) u.v.a.

‒ «Ländler-Akkordeons»: Record, DEGA, «Gola» u.v.a.

Entwicklung Volksmusik

Bachelor-Studium mit Schwerpunkt Volksmusik an der Hochschule Luzern Ensemble «Alpini Vernähm-lassig» der Studierenden

Haus der Volksmusik in Altdorf / Klangschmiede in Alt St. Johann (Toggenburg)

Traditionell: Heirassa Festival Weggis (19.-22.6.2014), Eidgenössisches Volksmusikfest (10.-13.9.2015, Aarau)

«Neu»: Stanser Musiktage (27.4.-4.5.2014), Stubete am See (5.-7.9.2014, Zürich), Alpentöne (14.-16.8.2015, Altdorf).

Eidgenössisches Akkordeon-Musikfest (4.-5. Juni 2016, Disentis) – www.akkordeonfest.ch (noch nicht online).

Entwicklung Volksmusik

Gegründet 1926 (EHAMV – Eidgenössischer Harmonika- und Akkordeon-Musikverband)

103 Sektionen mit 1‘826 Aktivmitgliedern – davon 164 Mitglieder (9%) < 18 Jahre

Verbund der Deutschschweiz mit 5 Unterverbänden Plattformen: Web, Adress-Datenbank, SUISA (GEMA)Kommunikation (Verbandsorgan)Ausbildung / Schulung (Musiktage, Dirigierkurse, Akkor-

deon-Wochenende Sursee mit u.a. H.-G. Kölz)Schirmherrschaft Eidg. Akkordeon-MusikfesteNetworking national (ARMA, etc.) / internationalwww.akkordeonschweiz.ch

Akkordeon Schweiz