Brennessel 57a, November 2013

8
Zugestellt durch Post.at Heft 57a/November 2013 brenn Die „EVN-Wiese“ wurde 1969 als Bauland-Auf- schließungszone gewidmet. Bereits in den 70er- Jahren lösen die Hochhäuser in der Josef-Edlin- ger-Gasse Widerstand aus, eine Bürgerinitiative unter Beteiligung von Ernst Herzig formiert sich. Bürgermeister Haspel, der die Verbauung ein- leitete, sowie seine Nachfolger werden von Ernst Herzig im Amt abgelöst. Die Wiese wird von Johann Breiteneder als Aufschließungszone günstig gekauft, eben mit der Hoffnung, dass sie durch einen Gemeinderatsbe- schluss bebaubar wird. Dass Frau Mag. Bettina Breitender, die Tochter von Johann Brei- teneder und jetzige Eigen- tümerin, ein Interesse daran hat, dass die Wiese aufge- schlossen wird, ist verständ- lich. Offensichtlich hat auch unser neuer Bürgermei- ster großes Interesse daran. Als Baufachmann, der mit Breiteneder-Immobilien bei der Uniqa zu tun hat, kennt er Bettina Breitender gut. Er hat sie bereits zur Vorstandssitzung des Gemeinderates eingeladen und gebeten, ihre Architekten einen Plan erstellen zu lassen, wie sie (!) sich eine Ver- bauung vorstellen. Aber was kann Breitenfurt für ein Interesse dar- an haben, dass einerseits viele Leute zuziehen, die aber andererseits eine enorme Belastung darstellen? Laut Auskunft der NÖ-Landes- regierung gibt es einen Be- rechnungsschlüssel, aus dem hervorgeht, dass Aufschlie- ßungen langfristig nur Kosten für die Gemeinden bedeuten. Wer außer Breiteneder-Immo- Cui bono? Wem nützt es? Wenn Bauland-Aufschließungszone tatsächlich aufgeschlossen wird, steigert sich der Wert des Grundstücks enorm. Von Gabriele Rass-Hubinek 33 Fortsetzung auf Seite 2 Historische Entwicklung der „EVN-Wiese“ Von 1930 bis 2012 33 Seite 7 Wofür die Grünen gestimmt haben Wir haben der Erarbeitung eines Planes und nicht „dem Entwicklungsplan" zugestimmt. 33 Seite 3 Der Vergleich macht nachdenklich Durch Verbauung soll Geld in die Gemeindekasse kommen 33 Seite 5 DIE GRÜNEN

description

Zeitschrift der Breitenfurter Grünen

Transcript of Brennessel 57a, November 2013

Zugestellt durch Post.at

Hef

t 57a

/Nov

embe

r 201

3

brenn Die „EVN-Wiese“ wurde 1969 als Bauland-Auf-

schließungszone gewidmet. Bereits in den 70er-Jahren lösen die Hochhäuser in der Josef-Edlin-ger-Gasse Widerstand aus, eine Bürgerinitiativeunter Beteiligung von Ernst Herzig formiert sich.Bürgermeister Haspel, der die Verbauung ein-leitete, sowie seine Nachfolger werden von ErnstHerzig im Amt abgelöst.Die Wiese wird von Johann Breiteneder als Aufschließungszone günstig gekauft, eben mit der Hoffnung, dass siedurch einen Gemeinderatsbe-schluss bebaubar wird. DassFrau Mag. Bettina Breitender,die Tochter von Johann Brei-teneder und jetzige Eigen -tümerin, ein Interesse daranhat, dass die Wiese aufge-schlossen wird, ist verständ-lich.

Offensichtlich hat auch unser neuer Bürgermei-ster großes Interesse daran. Als Baufachmann,der mit Breiteneder-Immobilien bei der Uniqa zutun hat, kennt er Bettina Breitender gut. Er hat siebereits zur Vorstandssitzung des Gemeinderateseingeladen und gebeten, ihre Architekten einenPlan erstellen zu lassen, wie sie (!) sich eine Ver-bauung vorstellen.Aber was kann Breitenfurt für ein Interesse dar-an haben, dass einerseits viele Leute zuziehen,

die aber andererseits eineenorme Belastung darstellen?Laut Auskunft der NÖ-Landes-regierung gibt es einen Be-rechnungsschlüssel, aus demhervorgeht, dass Aufschlie-ßungen langfristig nur Kostenfür die Gemeinden bedeuten.Wer außer Breiteneder-Immo-

Cui bono? Wem nützt es?Wenn Bauland-Aufschließungszone tatsächlich aufgeschlossen wird, steigert sichder Wert des Grundstücks enorm. Von Gabriele Rass-Hubinek

33 Fortsetzung auf Seite 2

HistorischeEntwicklung der „EVN-Wiese“Von 1930 bis 2012

33 Seite 7

Wofür die Grünengestimmt habenWir haben der Erarbeitungeines Planes und nicht „demEntwicklungsplan"zugestimmt. 33 Seite 3

Der Vergleich machtnachdenklichDurch Verbauung soll Geld in die Gemeindekassekommen

33 Seite 5

DIE GRÜNEN

NOVEMBER 20132 BRENNNESSEL

B.EP – Der BreitenfurterEntwicklungsplan Ein Vorwand für weitere Bebauung? Von Katharina König

In der Öffentlichkeit wird inden Arbeitsgruppen an der Er-stellung eines BreitenfurterEntwicklungsplans vorerst mitZielsetzung und deren feinererAusformulierung gearbeitet.BM Morgenbesser hat paralleldazu am 14. Oktober 2013 dieEigentümerin der großenWiese an der Liesingtalstraße(„EVN-Wiese“), Frau Mag. Bettina Breiteneder, in die Vorstands sitzung des Gemein-derates gebeten, um über einemögliche Bebauung zu spre-chen und sie eingeladen etwaszu zeichnen, „damit man sichwas vorstellen kann".Es stellt sich die Frage, inwie-weit schon hinter verschlosse-nen Türen an einer Verbauunggearbeitet wird, während in

den Arbeitsgruppen das The-ma „Umsetzung der Ziele“noch nicht einmal angespro-chen wurde.

Ein Ablenkungsmanöver?Mit der Zeit gewinnt man denEindruck, dass mit Hilfe desB.EPs und der Inanspruchnah-me der „Gemeinde 21" nur einbereits vorbestimmtes Endpro-dukt angesteuert werden soll.Sind die Arbeitsgruppen nurein Ablenkungsmanöver undein gut durchdachtes Medium,um die Bevölkerung Wünscheformulieren zu lassen, die dannnur durch Aufopferung dergroßen Wiese zu erfüllen wä-ren? Wollen wir in Breitenfurt über-haupt noch wachsen, äußerlich

wachsen, zahlenmäßig wach-sen? Wäre es nicht längst ander Zeit, mehr innerlich, quali-tativ zu wachsen? Sprich, Be-stehendes erhalten, nutzen,verbessern, die Lebensqualitäterhöhen und nachhaltiger um-gehen mit unserer Umwelt, an-statt natürliche Ressourcen ver-schwenden in Form von weite-rer Versiegelung.Jedenfalls steht fest, dass BMMorgenbesser ernstzuneh-mende Absichten hegt, 60 %der „EVN-Wiese“ zur Verbau-ung freizugeben. Dafür ist nurein einfacher Gemeinderatsbe-schuss nötig. Aber natürlichwäre es für ihn nicht schlecht,die Verantwortung für so einenfolgenschweren Schritt auf dieBevölkerung abzuwälzen.

bilien soll also daraus Gewinnerzielen?

Leistbares Wohnen für junge Breitenfurter/-innenWieso geht man davon aus,dass Frau Breiteneder, die vonsich selbst sagt, sie sei nicht dieCaritas, günstige Wohnungenbaut? Sie hat in der Vorstandssitzungauch gesagt, dass sie – wenn –dann auf einmal verbauen willund nicht nach und nach. Dasrentiert sich für sie nicht.Und wenn es darüber Gesprä-che geben sollte, dass sie alsGegenleistung für die Auf-schließung ein paar günstigeWohnungen bauen muss, dannwerden diese Wohnungenbald vergeben sein. Vielleichtsogar die eine oder andere anjunge Breitenfurter/-innen. Diemeisten aber sind schnell anandere verkauft.

Wenn sich also jetzt Schülerder Volksschule wünschen, mit 19 Jahren eine Wohnung inBreitenfurt zu finden, werdensie enttäuscht sein, denn danngibt es wieder keine.Dafür haben wir in Summe vielmehr Verkehr, hohe Kosten fürdie Gemeinde und geringereLebensqualität für alle Breiten-furter/-innen.Wenn wir eine echte Alternati-ve für die Jungen schaffen wol-len, dann müsste die Gemein-de Wohnungen bauen undauch nur an Breitenfurter/-in-nen vergeben.

VerkehrsproblemIn der Landesregierung stehtman einer Verbauung sehrskeptisch gegenüber. In Nach-bargemeinden wie Laab imWalde, Purkersdorf usw. wirdbereits Zuzug gestoppt, weildie Belastungsgrenze für dasUmland von Wien erreicht ist.

Die zuständige Raumplanerinmeint, es gibt keine andere Lö-sung für das Verkehrsproblem,als weiteren Zuzug zu vermei-den.

Alternativen© Wiederbelebung bestehen-

der Ortsteile und Objekte.Durch entsprechende Wid-mungen kann die GemeindeEinfluss nehmen.

© Kein künstliches Ortszen-trum auf der grünen Wiese,sondern dort verdichten, woes bereits eines gibt, nämlichentlang der Hauptstraße (un-ter Einbindung des Wiesen-stückes an der Hauptstraßegegenüber vom Weiden-weg, das ebenfalls Breitene-der-Immobilien gehört).

© Die verschiedenen gege -benen Zentren durch straßen bauliche Maßnah-men, Bepflanzungen, An-siedlungen aufwerten.

33 Cui bono? (Wem nützt es?)

Fortsetzung von Seite 1

Wenn wir eine echteAlternative für die

Jungen schaffen wollen,dann müsste die

Gemeinde Wohnungenbauen

NOVEMBER 2013 BRENNNESSEL 3

Wofür die Grünen gestimmt habenUns wird vorgeworfen, für den Breitenfurter Entwicklungsplan gestimmt zu habenund nun plötzlich dagegen zu sein. Das stimmt so nicht! Von Ingrid Kitzwögerer

In der Gemeinderatssitzungvom 16. September 2013 standder Antrag auf der Tagesord-nung, dass die Gemeinde Brei-tenfurt unter Einbeziehung derBevölkerung einen Entwick-lungsplan erarbeiten soll undfür diesen Planungsprozess dieUnterstützung durch die Nie-derösterreichische Dorf- undStadterneuerung, Aktion „Ge-meinde 21“, in Anspruch neh-men möchte. Diesem Vorhaben standen undstehen wir grundsätzlich positivgegenüber. Wann war es dennbisher möglich gewesen, dassbetroffenen Bürger/-innen ihreVorstellungen für die Verbesse-

rung des Ortsbildes und derOrtsstruktur einbringen konn-ten? Der Erarbeitung eines Ent-wicklungsplans samt außerplan-mäßigen Ausgaben in der Höhevon 15.000 Euro für das Jahr2013 haben alle Parteien – alsoauch die Grünen – zugestimmt.Wir haben also der Erarbeitungeines Planes und nicht „demEntwicklungsplan" zugestimmt.Den gibt es ja noch gar nicht!Viele interessierte Breitenfur-ter/-innen treffen sich zur Zeitregelmäßig in den Arbeits-gruppen der Aktion „Gemein-de 21" und erarbeiten die best-möglichen Formulierungen.Die Treffen sind spannend und

bereichernd, man lernt enga-gierte Menschen in Breitenfurt(neu) kennen. Es bleibt nur zuhoffen, dass deren Ideen in derEndphase des Planungsprozes-ses auch wirklich berücksich-tigt werden. Denn, was viele nicht wissen,was aber in der Zwischenzeitvon Bürgermeister Morgen-besser bestätigt wurde: SeinPlan ist, all die schönen Dinge,wie Kaffeehaus, Bäcker, Ver-einszentrum und leistbaresWohnen auf der „EVN-Wiese“umzusetzen. Alternativen, wievon den Grünen vorgeschla-gen, werden gar nicht erst inBetracht gezogen.

Der Durchgang soll auch in Zukunfterlaubt sein! Neue Schilder auf der „EVN-Wiese“ und mögliche Konsequenzen. Von Susanne Hartig

Seit über 40 Jahren kenne undnütze ich die Wege über die„EVN-Wiese“, ebenso wie auchviele weitere Breitenfurter/-in-nen. Das war und ist für uns alleselbstverständlich. Als vor we-nigen Monaten an jedem Wie-senzugang ein Schild mit demHinweis „Privatweg“ aufgestelltwurde, lag der Verdacht nahe,mit dem freien Durchgangkönnte es bald vorbei sein.Das muss aber nicht sein, wenndie Gemeindeverantwortlichenrechtzeitig Initiativen setzen!Etwa mit einem Brief an die Ei-gentümerin der Grün fläche, siemöge diese Tafeln wieder ent-fernen! Seit mehr als 20 Jahrenbefindet sich diese Wiese nunim Besitz der Familie Breitene-der, und schon Jahrzehnte davor wurden die Gehwege

benützt. Nie gab es Einschrän-kungen des Wegerechtes. Weder in der Breiteneder-Zeitnoch in den Jahrzehnten davorwaren solche Tafeln nötig. Willman uns verunsichern? Schließlich können wir auf un-seren Wegerechten bestehen.Das Wegerecht wurde „erses-sen“, so nennt man das inder Fachsprache. Das erfolgtnämlich dann, wenn die Wegeim guten Glauben 30 Jahre hindurch verwendet wurden,auch wenn noch keine Eintra-gung im Grundbuch erfolgt ist.Lassen wir diese Schilder auchdie nächsten Monate stehen,bedeutet das, wir verlieren un-ser „ersessenes Wegerecht“!Inzwischen haben zahlreicheBreitenfurter/-innen mit ihrerUnterschrift bestätigt, dass sie

diese Wege seit mindestens 30 Jahren nutzen.Das sollte den Gemeindever-antwortlichen Anlass sein, imInteresse ihrer Bürger/-innenzuerst die Schilder entfernenzu lassen und dann das Wege-recht einzufordern.

Wir Breitenfurter Grünen werden uns um dieEinforderung des Wegerechts bemühen!

Weg 1

Weg 2

Weg 3

Dass auf der „EVN-Wiese“Hochhäuser geplantwären, haben wir bei unserer Kampagne zurRettung der Wiese niebehauptet. Aber auf dreistöckige Bauten hatsich Ernst Morgenbessermit der Grundeigentüme-rin schon geeinigt undauf 60 % verbaute Flächeauch. Das ist Grund genugfür leidenschaftlichen Protest!

NOVEMBER 20134 BRENNNESSEL

Wieviele brauchen wanneine Wohnmöglichkeit?Wann und wieviele junge Breitenfurter/-innen werden eine Wohnmöglichkeit in Brei-tenfurt brauchen? Wieviele Häuser oder Wohnungen werden frei? Das sollte mangenauer wissen, wenn man an einem Entwicklungsplan arbeitet. Von Eva Mößler

Auf der Internetseite des Lan-des Niederösterreich findetman statistische Daten zur Be-völkerungsentwicklung in deneinzelnen Gemeinden.Dort steht für Breitenfurt unddas Jahr 2011 (ganz ähnlich wiein den Jahren davor):Lebendgeborene: 32Gestorbene: 75Geburtenbilanz: –43Nach meinem Verständnis be-deutet das, dass „die Breiten-furter" weniger werden undnicht mehr. Da müsste es dochgenug Häuser oder Wohnun-gen der verstorbenen Eltern

oder Großeltern geben, in diedie Kinder und Enkelkinderjetzt einziehen können! Der große Zuzugs- und Bau-boom fand in den Jahren 1960bis 1980 statt. Nehmen wir an,die Häuslbauer von damals wa-ren zwischen 30 und 40 Jahrenalt. Dann sind sie jetzt zumin-dest im Alter von Großelternoder Urgroß eltern. Das heißt,wenn die Geburtenrate gleichbleibt, wird sich die Geburten-bilanz in den kommenden Jahren noch mehr in RichtungMinus entwickeln. Kann mir je-mand erklären, wohin der frei-

werdende Wohnraum ent-schwindet?Sollten tatsächlich einige leerausgehen und nicht ein Groß-elternhaus erben, könnte fürAlt und Jung ein – maßvolles –Wohnprojekt entstehen, undzwar mitten im Geschehen,dort, wo man jetzt schon täg-lich einkaufen geht. Man wür-de kein Auto brauchen. Undwie schön, wenn man dannden Weg zur Apotheke, zurPost, zum Gemeindearzt, miteinem Spaziergang über unse-re wunderbare große Wieseverbinden kann!

Abholzen des AuwaldesDie Maßnahmen der Wildwasserverbauung fielen beim Liesingbach neben der EVN-Wiese ungewohnt heftig aus! Von Susanne Hartig

Seitens der Wildwasserver -bauung wurde uns mitgeteilt,dass die Marktgemeinde Brei-tenfurt den Auftrag zu diesenSchlägerungen bereits im heu-

rigen Frühjahr erteilte. Mit demZiel, dass Spaziergänger nichtvon herabfallenden Ästen ge-troffen werden, dass der Lie-singbach im Fall eines Hoch-

wassers ein freies Flußbett auf-weist …Die Frage stellt sich, ob dieSchlägerungen in diesem Aus-maß wirklich nötig waren.

NOVEMBER 2013 BRENNNESSEL 5

Der Vergleich macht nachdenklichEine Gegenüberstellung des Projekts Waldmühle in Rodaun mit der möglichen Verbauung der „EVN-Wiese“.

Von Mag. Anton Hartig

Projekt WaldmühleKaltenleutgebner Straße

Daten der Homepage www.waldmühle-rodaun.atentnommen.

ca. 65.000 m2

ca. 450 Wohneinheiten (+ ca. 1.400 Einwohner)mit entsprechendem mehrgeschossigen Parkhausfür 700 bis 900 Fahrzeuge.

Derzeit großteils abgerissene Industrieruine aufeinem terrassierten Hang.

ca. 900 bis 1.000 Kfz-Bewegungen täglichRichtung Wien.

EVN-Wiese

Da es noch keine Informationen über die Verbauungswünsche seitens der Eigentümeringibt, beruhen nachstehende Werte auf einem hoch gerechneten Vergleich.

ca. 100.000 m2

ca. 680 Wohneinheiten (+ ca. 2.000 Einwohner)Abstellplätze für 1.000 bis 1.300 Fahrzeuge sindnotwendig.

Derzeit intakte Wiesenfläche in der Ebene,teilweise im gelben Gefahrenzonenbereich.Ideal als Retentionsbecken bei Hochwasser und als Schutzzone für die Wohneinheitenin der Josef-Edlinger-Gasse.

ca. 1.400 bis 1.600 Kfz-Bewegungen täglich Richtung Wien.

FacebookVerfolgen Sie auf Facebookdie aktuelle Diskussion:

FreudInnen derEVN-Wiese

Neue E-Mail-Adresse!Anliegen, Meinungen und Wünsche an dieBreitenfurter Grünen können Sie uns absofort an unsere neue E-Mail-Adresseschicken:

[email protected]

Jede Stimme zählt!Wenn Sie Breitenfurt als das erhaltenwollen, wofür Sie es lieben, unterschrei-ben Sie online die Bürgerpetition aufwww.avaaz.org/de:

http://tinyurl.com/o862sjy

NOVEMBER 20136 BRENNNESSEL

Erhalten wir diese grüne Wiese!Nachlese zum Herbstfest der Breitenfurter Grünen beim Naturdenkmal Eiche auf dernoch grünen Wiese. Von Norbert Rass

Am 26. Oktober, dem National-feiertag, herrschte Kaiserwetter.Der sonnige Herbsttag machteallen, die gekommen waren –und es waren sehr viele – ganzbesonders bewusst, dass es eingroßer Verlust wäre, würde mandiese Wiese verbauen. Aber: Während wir mit Unter-schriftenlisten für den Erhaltder Wiese kämpfen, planen imHintergrund die Architektenvon Frau Magister Breitenedertatsächlich schon, wie die verbaubaren 60 % der Flächekünftig ausschauen sollen. BMMorgenbesser hat ihr in derVorstandsitzung des Gemein-derats, zu der er sie eingeladenhat, das Placet gegeben. Na-türlich sollen keine Hochhäusergebaut werden – dafür gibtes nicht die entsprechendeWidmung – sondern es sollendreigeschoßige Gebäudekom-plexe entstehen, u. a. für so-ziales und betreutes Wohnen,Café/ Konditorei, Bäckerei undandere Geschäfte, Räumlich-keiten für Betriebsansiedlun-gen, ein Veranstaltungszen-trum usw. „Damit man sich wasvorstellen kann!“ (Zitat BMMorgenbesser).Allerdings müssen für eine Auf-schließung nach Gemeinde-

ratsbeschluss von 2001 derentsprechende Bedarf nachge-wiesen und die heillos ver-trackte Verkehrssituation einerLösung zugeführt werden.An beiden Problemen arbeitetHerr Morgenbesser schon vorund nach seiner Ernennungzum Bürgermeister. Sie erin-nern sich an die B13-Aktion –gebracht hat sie nichts – undwir erleben jetzt nach der Fra-gebogen-Aktion unter demDeckmantel „Gemeinde 21“ inden vier Arbeitsgruppen einSchüren der Bedürfnisse derBreitenfurter-/innen, das aufnichts anderes hinauslaufensoll als auf eine Verbauung derWiese. Sie ist übrigens – Zufalloder nicht? – knapp vor sei-nem Amtsantritt vermessenworden.Die Breitenfurter Grünen sindfür Bürgerbeteiligung und ha-ben daher zur „Gemeinde 21“-Aktion gerne ihre Zustimmunggegeben. Wenn das Ergebnisaber schon vorher feststeht,worauf das hinauslaufen soll,dann wird Partizipation zurFarce. Wir wollen kein künstli-ches Ortszentrum auf der grünen Wiese, das uns einetüchtige Geschäftsfrau hin-baut. Überrascht von den Emo-

tionen, die das Thema Wieseaufwirbelt, sagte diese in derGemeidevorstandssitzung ver-ständlicherweise einschrän-kend auch, dass sie, was dieBreitenfurter Wünsche betrifft,nicht die Caritas sei.Beim Herbstfest wurde jeden-falls heiß diskutiert und BMMorgenbesser kam ordentlichins Schwitzen bei der Verteidi-gung seiner Bebauungspläne.Die Anwesenden konfrontier-ten ihn nachdrücklich mit ihrenEinwänden. Applaus erhielt vorallem ein Diskussionsbeitragvon Dr. Marga Hubinek, die inihrer langjährigen Tätigkeit imGemeinderat einer Verbauungder Wiese stets ablehnend ge-genüberstand. Sie riet dazu,dem Siedlungsdruck standzu-halten. Umliegergemeindenwie Laab im Walde oder Pur-kersdorf täten das bereits undhätten sich längst von einemgrenzenlosen Wachstum ver-abschiedet.Die Breitenfurter Grünen sindfür offene Diskussionen undfür eine nachhaltige Entwick-lung des Ortes, die die Bedürf-nisse der gegenwärtigenGeneration abdeckt, ohnedie der zukünftigen einzu-schränken.

Der sonnige Herbsttagmachte den sehr vielen,die gekommen waren,bewusst, dass die Ver-

bauung dieser Wiese eingroßer Verlust wäre

NOVEMBER 2013 BRENNNESSEL 7

Historische Entwicklung der „EVN-Wiese“Zusammengestellt von Susanne Hartig

1930Bauhoffnungsland im Eigentum der Eigenheim-Kommandit- und Wohnungsaktiengesellschaft.

1938Im Eigentum der „Deutschen Arbeitsfront“.

1940er-JahreDem Österreichischen Gewerkschaftsbund zugesprochen.

1962Verkauf an die Salzburger Wohnbaugesellschaft Garten-siedlung. Unter Prof. Dr. Roland Rainer wurde eine Stadtim Grünen für bis zu 18.000 Einwohner geplant.

1964Das Areal wird an die Austria Ges.m.b.H. verkauft undgeht somit in den Besitz des Energieversorgers NIOGASund nach der Verschmelzung mit der NEWAG an dieEnergieversorgung Niederösterreich (EVN) über.

1969Das niederösterreichische Raumordnungskonzept be -wirkt die Umwidmung in Bauland-Aufschließungszone.

1970er-JahreDie Bauten in der Josef-Edlinger-Gasse lösen Widerstandaus – eine Bürgerinitiative unter Beteiligung von ErnstHerzig formiert sich.

1974 SPÖ-Bürgermeister Hans Haspel, der die Verbauung eingeleitet hat, wird abgelöst.

1985 ÖVP-Bürgermeister Ernst Herzig tritt sein Amt an.

1989Verkauf der EVN-Wiese an den Immobilien makler JohannBreitender, neuerliche Gründung einer Bürgerinitiative,die einen Baustopp für zunächst zwei Jahre, der anschlie-ßend verlängert wurde, erreicht.

1990 Die Breitenfurter Grünen, die sich aus dieserBürger initiative entwickelten, ziehen erstmals inden Gemeinderat ein.

2001 Der Breitenfurter Gemeinderat beschließt gegendie Stimmen der Breitenfurter Grünen (vertreten durch die beiden Gemeinderäte Norbert Rass undSusanne Hartig), die Umwidmung der Fläche in Bauland-Kerngebiet.

2004Die Stieleiche auf der EVN-Wiese wird zum Naturdenkmal erklärt und das Areal rund umdiesen Baum von einer möglichen Verbauungausgenommen.

2012 Bürgermeister Ernst Herzig übergibt sein Amt anErnst Morgenbesser und betont, dass er seinVersprechen (in seiner Amtszeit wird die Wiesenicht verbaut) eingehalten habe.

Herbst 2012 Der Bürgermeisterkandidat Ernst Morgenbessererklärt in einem Interview mit Susanne Hartig(BRENNNESSEL Nr. 53/Oktober 2012): „Dank Ernst Herzig sind die gigantischen Bebauungs -ideen aus dem vorigen Jahrhundert, die für die EVN-Wiese Gebäude für bis zu 20.000 Einwohnervorsahen, zurecht vom Tisch. Von den rund 10 ha „EVN-Wiese" ist seit 1976 rund die Hälfte als Bau- land-Kerngebiet-Aufschließungszone gewidmet.Dafür gibt es keinen Bebauungsplan. Im Gemeinderat wurden seinerzeit Bedingungen für die Freigabe einer teilweisen Bebauung eindeutig definiert: Bedarfsdeckung, Verkehrslösung undEinfügung in die Ortsstruktur. Bis heute scheint dies auch dem Wunsch der Bevölkerung zu ent -sprechen. An diesen Beschluss werde ich michselbstverständlich halten.“

NOVEMBER 20138 BRENNNESSEL

Unter dem neuen Bürgermei-ster Ernst Morgenbesser wur-de im März der ZukunftsdialogBreitenfurt 2023 beschlossen.Allen Breitenfurter/-innen wur-de die Möglichkeit gegeben,Ihre Ideen und Wünsche zu äußern. Nur der Preis für dieUmsetzung der Maßnahmenwurde nicht genannt. In An-deutungen konnte man dieRichtung erkennen. BM Morgenbesser sprach vonder Gemeinde Brunn am Ge-birge als Vorbild oder davon,dass er durch die Erhöhung derEinwohnerzahl mehr Ertrags-anteile für Breitenfurt bekämeund die Finanzlage der Ge-meinde dadurch verbessernkönne. Erst durch die Unterschriften -liste gegen die Verbauung der EVN-Wiese und andereAktivitäten der BreitenfurterGrünenen (Flugzettel bei derAuftaktveranstaltung zum B.EP,Herbstfest bei der Eiche, …)mussten die anderen ParteienStellung beziehen. BM Mor-genbesser bekannte sich dazu,dass er – im Gegensatz zu Alt-bürgermeister Herzig – für dieVerbauung stehe.So sind wir sehr froh, dass dieBreitenfurter Bevölkerung dieStandpunkte ihrer politischenVertreter kennt:© Die ÖVP steht zu einer Ver-

bauung der EVN-Wiese (Istsie der Preis für die Wün-sche oder war sie das Ziel?)mit einem Zuzug, da sie da-durch höhere Gemeindeein-nahmen erwartet (der Bür-germeister meinte dazubeim Eichenfest, dass wir 70 km Gemeindestraßen er-halten und das Kanalnetz sa-nieren müssen).

© Die SPÖ steht für die Ver-bauung der Wiese in Etap-pen für sozialen Wohnbau.

© Die Breitenfurter Günen wol-len zuerst eine Bestandsauf-nahme der derzeit ungenutz-ten und bereits gewidmetenFlächen und eine Optimie-rung und Attraktivierung be-stehender Gebiete mit ge-mischter Nutzung (Georg-Sigl-Straße, Gebiet um dieTrafik an der Hauptstraße).

Wir freuen uns, dass nun dieBreitenfurter Bürger/-innenverschiedene Entwicklungs -ziele kennen und im Rahmendes B.EP – aber auch dann spä-ter bei der Entscheidungsfin-dung – einen nachhaltigenWeg für die Entwicklung desOrtes einschlagen können.Endlich können wir über diewirklich wichtige Entscheidungfür die Zukunft unserer Ge-meinde diskutieren (weiteresWachstum oder Ressourcen-schonung).Dies sollten wir in sachlicherund fairer Atmosphäre tun.

Demokratie ist ein wichtiges Gut

Leerstehendes Geschäftslokalan der Hauptstraße

Voraussetzung dafür ist ehrliche Information. Von Mag. Anton Hartig

Herausgeber, MedieninhaberDie Gemeinderäte derBreitenfurter GrünenRedaktionOStR. Mag. Norbert Rass Mag. Susanne HartigIngrid KitzwögererMag. Romana WiesingerDr. Eva MößlerThomas VavrinekGestaltung, DruckproduktionAtelier Tintifax [email protected]

Gedruckt auf AlternaDesign, hergestellt aus100 % total chlor freigebleichtem Zellstoff

Die Gruppe Wirtschaft des B.EP hat konstruktiv und überalle Parteigrenzen hinweg folgende Ziele formuliert:© Iststand-Erhebung mit einer Befragung der Betriebezu ihrer weiteren Entwicklung und ihren Bedürfnissen

©Qualitätsoffensive©Branchenmix verbessern, indem bestehende Betriebeihr Angebot erweitern

©Kein neues Ortszentrum bauen©Bessere, aktuelle Informationen über das Angebot

In der Gruppe Umwelt gab es große Zustimmung für©Keine weiteren Auschließungen©Nutzung der bestehenden Kernzonen an der Hauptstraße