butjer Ausgabe 5/2010

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Interview: Dirk Darmstädter & Bernd Begemann – Thrills aus der Vergangenheit Limmerstraße: Wir müssen was tun! Butjersleut: Von Mexico nach Limmer Ausgabe 3 · Oktober 2010 · gratis Musik · Kultur · Termine · Verlosungen Menschen an der Ihme in Linden, Limmer, Ahlem Ricklingen, Ober-Ricklingen Wettbergen, Badenstedt Davenstedt, Bornum und Mühlenberg drei. Alle guten Dinge sind www.der-butjer.de

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butjer Ausgabe 5/2010 Dezember Ulrich Thon im Interview – RED, eine Inszenierung für die Liebe · Die Wisecräcker – Spießige Punkrocker im Interview über rockende Doktoren und Lehrer, wie man als Band Geld verbrennt und wie man sich als ‚Staatsfeind Nr. 1‘ fühlt

Transcript of butjer Ausgabe 5/2010

Interview: Dirk Darmstädter & Bernd Begemann – Thrills aus der Vergangenheit Limmerstraße: Wir müssen was tun! Butjersleut: Von Mexico nach Limmer

Ausgabe 3 · Oktober 2010 · gratis

Musik · Kultur · Termine · Verlosungen

Menschen an der Ihme in Linden, Limmer, Ahlem

Ricklingen, Ober-Ricklingen Wettbergen, Badenstedt

Davenstedt, Bornum und Mühlenberg

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Freistag 08.10.10, 1800 MILAREPA. Apollo-Kino 08.10.10, 1900 Jugendfestival & Linden Calling. Indiego08.10.10, 2000 cROSSIng the bridge. Kaffeebar Rossi 08.10.10, 2000 Petra Förster „Fettnäpfchen-Diät“. TAK08.10.10, 2015 Das Konzert. Apollo-Kino 08.10.10, 2230 Jugendsünden. Béi Chéz Heinz 08.10.10, 2230 Stieg Larsson: Vergebung. Apollo-Kino 08.10.10, 2300 Remmidemmi. Kulturzentrum Faust 08.10.10, 2300 MIKROKLUBBING. Café Glocksee

Samstag09.10.10, 1400 Federn, Samt und Seife. Stattreisen 09.10.10, 1600 11. Kinderchorfestival. St. Martinskirche 09.10.10, 1800 MILAREPA. Apollo-Kino 09.10.10, 2000 Die Improkokken. Kulturzentrum Faust 09.10.10, 2000 LINDEN BY NIGHT. Kulturpalast 09.10.10, 2030 Ü40. Das Original. Capitol 09.10.10, 2130 Ü30 Party. Ferry Eventhall 09.10.10, 2300 Faust Forward. Kulturzentrum Faust

Sonntag10.10.10, 1100 Stöber-Sonntag. Kulturzentrum Faust 10.10.10, 0000 48 Stunden in Hannover. Sofa Loft10.10.10, 1745 Das Konzert. Apollo-Kino 10.10.10, 2015 Das leben ist zu lang. Apollo-Kino

Montag11.10.10, 1000 Geschichtswerkstatt. FZH Linden 11.10.10, 1000 Töpfern von und mit Kindern. FZH Linden 11.10.10, 1100 Oh, wie schön ist Panama. Faust 11.10.10, 1600 Bilderbuchkino. Stadtbibliothek Linden

Dienstag12.10.10, 1100 Oh, wie schön ist Panama. Faust 12.10.10, 1400 Bastelstube. Kirchengem. Linden-Nord. 12.10.10, 2000 ZauberSalon. Béi Chéz Heinz

12.10.10, 2015 Martin Sierp “der Fürst der Finsternis”: „Zum Anbeißen!“. Apollo-Kino 12.10.10, 2100 RUBY TUESDAY. Café Glocksee

Mittwoch13.10.10, 1800 MILAREPA. Apollo-Kino 13.10.10, 1900 Poker-Stammtisch. Béi Chéz Heinz 13.10.10, 2000 DEEP ORBEAT. Kulturpalast 13.10.10, 2015 Stieg Larsson: VERGEBUNG. Apollo-Kino 13.10.10, 2100 Linden Lounge. Kulturzentrum Faust

Donnerstag14.10.10, 1600 Bilderbuchkino Stadtbibl. Limmerstraße14.10.10, 1730 Girls on Stage. Faust 14.10.10, 2000 Beobachtungsabend. Volkssternwarte14.10.10, 2000 Historische Sternwarten der USA. Volkssternwarte 14.10.10, 2015 ME TOO. Apollo-Kino

14.10.10, 2030 Daniel Helfrich. WGC-Theater 14.10.10, 2300 DISCO TOTAL. Béi Chéz Heinz

Freitag15.10.10, 1800 Mahler auf der Couch. Apollo-Kino 15.10.10, 2015 ME TOO. Apollo-Kino 15.10.10, 2030 Volker Weininger: Bestatten Weininger. WGC-Theater 15.10.10, 2300 POSER.DISKO. Café Glocksee 15.10.10, 2300 Maximal. Faust 15.10.10, 2300 Power to the people. Béi Chéz Heinz 15.10.10, 2300 Skorbut Klub. Béi Chéz Heinz

Samstag16.10.10, 2000 LINDEN BY NIGHT für Lindens Nachtschwärmer. Kulturpalast 16.10.10, 2000 Potpourri live!. Béi Chéz Heinz 16.10.10, 2015 Soul Kitchen. Apollo-Kino 16.10.10, 2030 Nagelritz: Landgang mit Vieh, Gesang und Vollrausch. WGC-Theater 16.10.10, 2100 Forever Young. Capitol 16.10.10, 2130 Ü30 Party. Ferry Eventhall 16.10.10, 2200 11. große Asiparty. Béi Chéz Heinz 16.10.10, 2300 Funkfrage. Indiego, UJZ Glocksee 16.10.10, 2300 British Music Club. Kulturzentrum Faust 16.10.10, 2300 Die 90er-Party. Kulturzentrum Faust

Sonntag17.10.10, 1100 Stöber-Sonntag. Kulturzentrum Faust 17.10.10, 1300 Second-Hand-Basar. FZH Linden 17.10.10, 1600 TOY STORY 3. Apollo-Kino 17.10.10, 1800 ME TOO. Apollo-Kino

Montag18.10.10, 1000 Geschichtswerkstatt. FZH Linden

Dienstag19.10.10, 2015 M. Tschirpke & S. Krämer. Apollo-Kino 19.10.10, 2100 RUBY TUESDAY. Café Glocksee

Mittwoch20.10.10, 1745 Goethes FAUST. Apollo-Kino 20.10.10, 2000 SOULLOUNGE. Kulturpalast 20.10.10, 2100 Linden Lounge. Kulturzentrum Faust 21.10.10, 1600 Bilderbuchkino. Stadtb. Linden

Donnerstag21.10.10, 2000 Literaturreihe ABC-Alarm! Faust 21.10.10, 2000 JAZZ CLASH. Kulturpalast 21.10.10, 2000 Teleskopshow. Volkssternwarte21.10.10, 2015 Der kleine Nick. Apollo-Kino 21.10.10, 2230 Party der Fachschaft Sonderpädagogik. Béi Chéz Heinz

Freistag22.10.10, 2000 Die Mausefalle. WGC-Theater 22.10.10, 2000 Musik in der Kaffeebar. Kaffeebar Rossi 22.10.10, 2000 The Autumn Ball Festival 10- Capitol 22.10.10, 2300 Indiego Party. Indiego, UJZ Glocksee 22.10.10, 2359 Natty Take Over. Faust 22.10.10, 2359 AfterSkunk. Faust

Samstag23.10.10, 1600 Hier kommt Lola. Apollo-Kino 23.10.10, 1800 Der kleine Nick. Apollo-Kino 23.10.10, 2000 RANDOM PLAY. Béi Chéz Heinz 23.10.10, 2130 Ü30 Party. Ferry Eventhall 23.10.10, 2300 Abenteuer Freizeit. Indiego23.10.10, 2359 Audiolittchen. Faust

30.10.10 1000 butjerstolz Herbstfest. Ricklingen

termine im OktOber

Termine fehlen? E-Mail an: [email protected]

‚Jump‘ doch mal rein!Das ‚Jump‘ ist wahrscheinlich der einzi-ge Laden, der in Linden alles vertreibt, was mit Telekommunikation zu tun hat. Egal, ob Sie eine Vertragsverlängerung, einen neuen Handyvertrag oder nur ein Handy wünschen. Nächstes Jahr im Ja-nuar ist 2-jähriges Jubiläum. Ob Telekom, vodafone, 02, mit Vertrag, ohne Vertrag: ‚Jump‘ ist spezalisiert auf besonders günstige Handyangebote und spezielle Angebote von allen Handyher-stellern wie Nokia, Samsung, HTC, Black-berry, u.v.m., alles neue, aktuelle Ware mit bester Technik. Internet- und Fest-netzanschlüsse sind selbstverständlich auch erhältlich. Egal aber, für welches Produkt man sich interessiert, die fach-liche Betreuung im Shop ist exzellent und es wird sehr viel Wert auf Kunden-beratung gelegt. Groß ist auch die Aus-wahl an freien Geräten, vom klassischen

Handy bis zum Smartphone. Sollten man besondere Wünsche haben: Bestellun-gen werden gerne entgegengenommen und es dauert in der Regel 3–5 Tage bis zur Lieferung. Ein Reparaturservice ist bei ‚Jump‘ eine ganz normale Service-leistung. Laptops und Computerzube-hör, aber auch Ersatzteile, Akkus usw. sind im ‚Jump‘ immer wieder vorrätig. Also einfach mal nachfragen, wenn man was braucht, auch wenn es eigentlich nicht mehr zu bekommen ist.

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butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 3 Editorial

impressum

Herausgeber:butjer Nachrichten UG (haftungsbeschränkt)Am Holunder 8 · 30459 HannoverTelefon (0511) 866 41 15Telefax (0511) 866 41 16

Kontakt: [email protected],[email protected]: www.butjer-nachrichten.de

Chefredaktion: Peer Völz (viSdP)Geschäftführung: Björn EmanuelssonArt-Direction: Mario Neitzke

Redaktion: Peer Völz (pev), Mario Neitz-ke (man), Alexander van der Louw (vdl), Holger Schnitter (hos), Dan Fied (daf), Holger Hinzberg (hoh)

Fotos: Manuel Almrodt, Peer Völz, Björn Emanuelsson, Mario Neitzke, Kipling Phillips, Mia Gödeke

Anzeigen: Björn EmanuelssonEs gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1 vom 1. 8. 2010

Erscheinungsweise:Die butjer Nachrichten erscheint kostenlos 2 x im Monat in Linden, Limmer, Ricklingen, Ober-Ricklingen, Ahlem, Wettbergen, Badenstedt, Davenstedt, Mühlenberg, und Bornum.Auflage: 20 000 Exemplare

Druck: Nord-Ost Druck GmbH & Co. KG, Neubrandenburg Verteilung: SGB Empelde UG

Für unverlangt eingesandte Manu- skripte, Bilder und Waren keine Haftung. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste oder Inter-net sowie Vervielfältigung auf Daten- träger etc. nur nach vorherige schrift- licher Genehmigung des Verlages.

Titelfoto: Der dritte Kamin wird instal-liert (24.9.2010)

Ausgabe 3/ Oktober 2010

I rgendwie ist immer etwas los. Wenn man sich wirklich die Mühe macht, al-le Termine wahrzunehmen die unsere

Stadtteile vor der Ihme anbieten, kommt man fast in Zeitnot. So geht es jedenfalls uns manchmal.

Da fällt dann mal der eine oder andere Termin (fast) unter den Tisch. Oder es ist al-les auf einmal: Verkaufsoffener Sonntag in Linden und Hannover. Und Linden ist bunt.Könnte man das nicht etwas besser planen? Wer hat da bei wem abgeguckt? Und warum regnet es dauernd in Hannover? Entmutigen lassen sich die echten Butjer davon ja nicht. Gefeiert wird auch so – Regen hin oder her. Wir haben jedenfalls große Runden gedreht, uns umgesehen und natürlich auch Fotos ge-schossen. Für Diejenigen, die es noch nicht wissen: Wenn wir Fotos abdrucken, gibt es auch mehr Fotos zum Artikel im Internet. Das gilt übrigens auch für die Bilder, die es nicht mehr in die Ausgabe geschafft haben.

Apropos: Schön zu sehen, dass die Nr. 3 der „warmen Brüder“ endlich wie-der da ist. Passt ja zu unserer dritten Aus-gabe. Bemerkt? Wir haben uns vom „Nach-richten“ getrennt und heißen jetzt nur noch ‚butjer‘.

Pünktlich zu ‚Linden ist bunt“ stand er endlich da. Wir haben uns das von oben angesehen – schon spektakulär die Aus-sicht. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich einige Fotos aus Linden ‚von oben‘ ge-knippst.

Übrigens wurden wir auf unsere Termin-seite angesprochen. Scheinbar kommt das gut an. Und wenn jetzt alle brav ihre Ter-mine per Mail an uns senden, könnten wir auch die ‚kleineren Temine‘ abdrucken. So einfach ist das!

Feedback, Meckereien und Termine per Mail an: [email protected] Butjer!

Wir sind drei.

verlOsung

Was gibt‘s zu gewinnen? Auch dieses Mal verlosen wir wieder schöne Preise. Sende uns einfach eine E-Mail mit deinem Gewinnwunsch, Namen und Adresse* bis zum 18.10. an: [email protected]

1 x Hörbuch von Jussi-Adler-Olsen ‚Schändung‘ 1 x Hörbuch von Anthony E. Zuiker ‚Level 26‘ 1 x Hörbuch von Frank SChätzing ‚Limit‘ 1 x Buch von Roberto Capitioni ‚Ich mach dir Betonschuhe‘ 1 x Buch Sascha Korf ‚Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam‘ 2 x Doppel-DVD Boppin B‘ · ‚live, laut & in Farbe‘ 2 x CDs von Phrasenmäher ‚Ode an die Leude‘ 2 x CDs von 5Bugs ‚In Between‘ 1 x 2 Konzertkarten für 5Bugs (11.10., Chéz Heinz) 1 x 2 Freikarten für das SeaLife Hannover 1 Adelheid-Henkeltasse (3 Modelle)

* Datenschutz: Alle Daten werden umgehend nach der Verlosung gelöscht. Je Haushalt nur ein Gewinn je Ausgabe möglich. Die Gewinne werden per Post zugesandt (oder Direkteinlösung vor Ort/ Abholung).

Leserpost: [email protected]

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Die Gewinner der letzten Ausgabe: K. Anhalt, D. Faist, W. Alraun, K. Steinkap, J. Schultze, T. Olrich, S. Littke, Fam. Dohrmann. Herzlichen Glückwunsch!

nOchwas...

Ich war neulich mit meinem Rad unterwegs. Nee, nee, ich schreib nicht wieder das Glache wie letztes mal... Und was mussichsehn? Der dritte Schornstein kommt

endlich wieder! Endcool. Als er damals weg war bin ich erstmal zur Ihme hin und hab da geguckt ob er da rein-gefallen war. Issa’ aber nicht gewesen. den ham‘ die vom Werk abgebaut. Einfach so! Ohne mich zu fragen. Sah schon komisch aus: Numma drei fehlt. Wie sieht ’n das aus? Bescheuert. Der dicke von den Warmen sieht auch etwas unförmich aus. Ich glaube der schlanke inna Mit-te bekommt einfach keinen Rauch ab weil der dicke ihm den klauen tut.

Aber getze wird wieder fast alles gut. Jetzt baun‘ se da einen neuen rein. Auch dick! Wenn der erstmal qualmt, fällt der in der mitte komplett zusammen weil er nun gar nix mehr abbekommt. Bestimmt. Was richtig rich-tig richtig cool war, ist der Kran mit dem ’se die Din-gens hochgemacht haben! 192 Meter hoch. Da würd‘ ich ja soo gerne mal mit hoch. Ich also ganz früh raus, weil bestimmt auch andere Kinder da mit hoch wolln. Hab’ ja auch gefragt, ab der Baukrandingsfahrmeister sachte nur „kannste vergessen“. Naja, bin eh nich schwindelfrei. Und schwindeln soll ich ja auch nicht. Sacht Omma.

(Der kleine Butjer schreibt)

Der kleine Butjer schreibt hier ohne Punkt und Komma was ihm so einfällt.Rechtschreibung? Keine. Meinung? Unverbindlich.

Nachrichten

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Seite 4 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de Butjersleut

Kaffeeröster uns dann, was er da hantiert.

„Die müssen jetzt noch im Kühlsieb abkühlen“ und deu-tet auf die rotierenden Boh-nen. Wir fragen nach und er erklärt uns, dass die Bohnen knapp 20 Minuten rösten. Wie er denn präzise feststellt, wann die Bohnen fertig ge-röstet sind, fragen wir. „Das mach ich nach Farbe und Geruch“. Nach all den Jah-ren seh‘ ich das sofort, ob die schon gut sind“ erklärt er uns und notiert etwas in seinem kleinen Büchlein. Ordnung muss sein.

Herr Ulbrich führt seit über 50 Jahren seine Kaffeeröste-rei. Nach dem Krieg kam er aus Sachsen nach Hannover

Kleine Schälchen stehen mit verschiedenen, braunen Boh-nen zum Vergleich bereit. Er murmelt etwas unverständ-liches, öffnet mit einem He-bel den Brennerkessel und lässt einen großen Schwung frisch gerösteter Bohnen aus der Röhre in eine siebartige Trommel, in dem kleine Re-chen die Bohnen rotieren las-sen. „Fertig“.

Er bemerkt uns endlich und schenkt uns einen kurzen Blick durch seiner Brille. Klei-ne, freundliche Augen blitzen uns beschäftigt an.

„Da sind Sie ja schon. Ei-gentlich habe ich ja keine Zeit für ‚so was‘. Neulich war erst das Fernsehen da, und eine Zeitung auch. Und jetzt Sie! Dabei hab ich doch zu tun.“ Wir blicken uns erstaunt an. Das Klicken unserer Kamera geht in dem Lärm komplett unter. Hier ist die Zeit etwas stehen geblieben und das wol-len wir festhalten. Wir müs-sen auch genau zuhören, sonst würden wir nicht viel verstehen. Leise, fast unhör-bar erklärt Limmers einziger

der Lokomotivführer. Der gro-ße Kessel wird auch mit einer blau leuchtenen Flamme be-feuert. Passt irgendwie. Wir wussten ja nicht, was uns erwartet. Aber mit einem so großen Gerät hinter dem Vorhang hätten wir nicht ge-rechnet.

Ein kleines, sympathisches Männchen lugt hinter der Maschine hervor. Schwer be-schäftigt wirkt er, und wür-digt uns auch erstmal kei-nes Blickes. Wir sehen uns etwas um. Regale links, Ma-schine rechts und zu den rie-sen Schaufenstern hin, gro-ße, graue Säcke. Prall gefüllt mit Kaffeebohnen. Zentner müssen hier liegen, fein säu-berlich sortiert, mit großflä-chigen Aufdrucken und Lo-gos – „Café Organico“.

Erhard Ulbrich blickt kurz durch ein kleines Schauglas in den Apparat, entnimmt eine Probe mit einem Schäu-felchen, riecht daran, um die gerösteten Bohnen sogleich an einem kleinem Tischchen genauestens zu begutachten.

mit Herrn Ulbrich verabredet, und den hatten wir auch im Laden erwartet.

Sogleich kommt uns eine jun-ge, freundliche Aushilfe ent-gegen, die uns nach unseren Wünschen befragt. Auf un-sere Nachfrage erwidert sie, dass er grade Kaffee röstet. Wir sollen doch nach hinten in die Rösterei gehen. Auf geht‘s. Durch kleine verwin-kelte Flure vorbei an noch kleiner wirkenden Räumen und einem Lager werden wir gelotst. Der Geruch wird deut-lich intensiver, der mechani-sche Lärm einer Maschine schlägt uns in einem kaum größeren Lager entgegen.

„Hallo?“ fragen wir und war-ten auf Antwort. Nichts. Die Maschine entpuppt sich als mannsgroßes Ungetüm aus Stahl mit einem großen Trichter obenauf. Unweiger-lich muss ich an die Dampf-maschine aus der Feuerzan-genbowle denken. Sie faucht auch vor sich hin, das wiede-rum hat eher etwas von der Lok aus Jim Knopf und Lukas

Wir besuchten den Inhaber in seinem urigen Ladenge-

schäft in der Liepmannstra-ße in Limmer. Schon auf dem Weg vom Parkplatz weht uns der Geruch von frisch Gerös-tetem entgegen. Schnell wird klar: hier geht es um Kaffee. Beneidenswert, hat Kaffee doch unter anderem die Ei-genschaft, schlechte Gerü-che zu eliminieren. Aber hier muss man sich sowieso keine Sorgen darum machen. Im Gegensatz zu anderen Stra-ßen und Stadtteilen ist es hier ziemlich sauber.

Als wir den Laden betreten, fällt uns das urgemütliche Ambiente auf. So muss der Laden schon vor Jahrzehnten ausgesehen haben – und das im positiven Sinne. Gibt es so was noch? Da wird man fast sentimental und denkt an al-te Zeiten zurück, in denen man als Kind noch verstoh-len nach Bonbons und Scho-kolade knapp über dem Ver-kaufstresen schielte. In den aufgeräumten Regalen finden wir ein Sortiment von Honig, Marmeladen, Cerealien, Zwie-back und vielem mehr. Im hinteren Bereich gibt es Obst, Gemüse und Saft. Natürlich gibt es hier auch frische Eier und andere Dinge, aber da-für haben wir keinen Blick übrig. Eigentlich sind wir ja

Bei Erhard Ulbrich ist das Thema Kaffee allgegenwärtig. Immerhin röstet er

seit über 50 Jahren Kaffeebohnen in seinem kleinen Laden

Von Mexic nach Limmer

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butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 5 Butjersleutnur Handarbeit. „Und jeden Tag ein anderer Kaffee, nie den Gleichen.“

Erst gestern haben wir zufäl-lig einen Ulbrich Kaffee in ei-nem kleinen Café in Linden getrunken. Einfach klasse. Gar nicht auszudenken, wenn der Laden irgendwann mal nicht mehr sein wird, dann geht ein kleines Stückchen mehr gute, alte Kaffee-Traditi-on verloren.

Aber so rüstig, wie Erhard Ulbrich ist, wird das noch ei-ne Ewigkeit dauern, bis er sich zur Ruhe setzen will. „Es gibt ja schließlich noch viel zu tun.“ Spricht‘s, und setzt wieder fünf Kilogramm Roh-kaffee an. „Jetzt muss ich aber weiter machen, noch ein-mal Mexico“ guckt uns dabei leicht verkniffen an und geht

sogleich ans Werk. Wir mer-ken, dass wir jetzt doch stö-ren und machen uns auf den Weg. Aber nicht ohne einen Blick in seinen Laden zu wer-fen. Weine, Spirituosen und andere schöne Dinge lächeln uns an. Auf dem Weg gibt er uns dann doch noch etwas mit: „Und schreiben Sie unbe-dingt, dass ich Montags und Dienstags immer geschlossen habe. Da kaufe ich ein und röste ich.“ man

aber auch besser.“ Das glau-ben wir ihm aufs Wort. Im-merhin steht hier ein echter Meister seines Faches, hier könnte man noch viel lernen.

Die Bohnen werden nach der Röstung persönlich von ihm sortiert. Zu dunkle oder helle Bohnen fischt er ge-schickt aus der Menge heraus, hier wird auf Qualität geach-tet. Und genau deswegen zah-len die Kunden für die gute, alte Tradition auch gerne et-was mehr für den hervorra-genden Kaffee. Ein Paradies für Baristas und Café-Somme-liere.

„Vierzig, fünfzig Rösterei-en hatte Hannover mal. Aber jetzt gibt’s nur noch drei. Und ein paar Neue, aber die kenn‘ ich nicht. Einer war mal da, hat sich was abgeguckt und

Fragen gestellt. Aber ob es den noch gibt, weiss ich nicht“ meint er und lacht.

Ob er denn auch außerhalb einen Kaffee trinken geht und ob der ihm dann auch schmeckt? Fast böse schaut er uns dabei an. „Wann denn? Dafür hab ich doch gar kei-ne Zeit“. Faux-pas. Natürlich nicht. „Ich mach mir jeden Tag eine große Kanne, 50 Gramm Kaffeepulver auf die Kanne, dann heißes Wasser direkt draufbrühen.“ Die Fra-ge, ob er das mit einer Kaffee-maschine macht, sparen wir uns lieber dann. Hier gibt es

ten. „Nach dem Rösten sind es nur noch 4 kg.“ Es prasselt kurz und die Bohnen lüm-meln sich lautstark in der Trommel des Brennofens. „Al-les ökologisch! Vom Anbau bis zum Versand, hier wird nix gespritzt, das ist alles zertifi-ziert.“ Er hält uns einen Pro-spekt unter die Nase. „Da steht das alles drin, wenn ihr was wissen wollt“. Maya Kaf-fee aus kontrolliert ökologi-schem Anbau durch Klein-bauern im Hochland Mexicos. Einer Genossenschaft, die ei-nen Teil ihrer Einnahmen in die Cooperative investiert. Dafür werden LKW und Kaf-feeaufbereitungsanlagen an-geschafft, ausgebildet und in soziale Einrichtungen inves-tiert. Finden wir gut. Immer-hin liefert er seinen schonend gerösteten Kaffee deutsch-

landweit. Selbst im Allgäu trinken sie ‚Ulbrich Kaffee‘. Das wird seine Gründe haben.

Zufriedene Kunden, meistens private Stammkunden und kleine Cafés, hat er viele. Ob er auch im Internet oder bei eBay Handel betreibt? Das wäre ja immerhin ein grö-ßerer Markt für dieses tolle Produkt. „Was ist das denn?“ schaut uns der alte Herr an. Wir ducken uns kurz und erklären ihm, dass das so‘n ‚Computerkrams‘ ist. „Nee, so was mach ich nicht. Wofür auch?“

Der Brenner läuft bereits gut gefühlte 20 Minuten und es riecht nach herrlich fri-schem Kaffee. Er schaut kurz durch die kleine Scheibe und nimmt eine weitere Pro-be. „Noch eine Minute. Dann kann das raus“, spricht er.

„Die Bohnen röste ich scho-nend bei nur 190°C und blickt noch nicht mal auf das große Thermometer an der Maschine, die hier ihre Ar-beit chip- und computerlos verrichtet. Wertarbeit. „Nicht

wie die Indust-rie. Die macht nur Schnellrös-tung. Bei mir ist das noch traditi-onell und lang-sam. Dauert län-ger, schmeckt

mehr. Selbst die Zeitung habe ich abbestellt, ich muss ja im-mer rösten“. Fernsehen schaut er sowieso nicht, hören wir. „Und das Radio steht nur im Badezimmer“. Das reicht ihm völlig.

Arabica-Bohnen brennt der Fachmann zu 99%, selten an-dere Bohnen. Seine rohen Kaffeebohnen bezieht er heu-te noch aus Bremen. Einmal die Woche, montags, fährt der rüstige Kaufmann selber mit seinem Transporter nach Bremen um Rohkaffee einzu-kaufen. Immerhin rund 1000 bis 1500 kg röstet der Ruhe-lose im Monat. „Die Kunden lassen ja keine Ruhe und wol-len immer Kaffee haben. Und ich muss liefern. Aber mehr mach‘ ich nicht“, nuschelt er, „das schaffe ich nicht und

will ich auch nicht.“ Den ge-schulten Blick dafür hat er auf jeden Fall, wir sehen kei-ne Differenz zwischen den Bohnen aus Mexico, Africa, Costa Rica, Brasilien oder In-dien. Leicht grünlich, ähneln sie eher gesalzenen Erdnüs-sen, die das Verfallsdatum überschritten haben. Und auch vom Geruch können wir keinen Unterschied feststel-

len. „Doch, doch. Den rie-che ich aber“. Wir nicht, so sehr wir uns auch anstren-gen.

Mittlerweile ist eine neue Fuhre Kaffee

zum Rösten vorbereitet. Neu-gierig schauen wir ihm über die Schulter. Aus einem der grauen Kaffeesäcke schaufelt er fünf Kilo Rohkaffee in ei-ne betagte Blechdose, min-destens so alt wie seineRöst-maschine. „Mexico“, sagt er und stellt sich vor die gro-ße Maschine um neuen Kaf-fee in den Trichter zu schüt-

und entdeckte schon bald, dass es für Bohnenkaffee ei-nen Markt gab. Nachdem er sich in kleinen hannover-schen Betrieben fachkundig schlau gemacht hatte, grün-dete er 1956 seinen Kleinstbe-trieb mit seiner mittlerweile verstorbenen Frau. Der erste Betrieb war noch in einer Gar-tenlaube in Davenstedt, ver-kauft wurde der Kaffee an ei-nem Stand in der Markthalle.

Bald wurde die Laube jedoch für den Betrieb zu klein, der Umsatz stieg. Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten fand sich dann ganz schnell Räumlichkeiten in der Süd-stadt in der Krausenstraße. Nicht lange, war auch der La-den zu klein. Er eröffnete dann sein zweites Geschäft in Limmer.

Ob die alte Röstmaschine noch aus dieser Zeit ist? Ja.

Die ‚Novo Cito‘ der Firma Barth verrichtet schon seit den 60ern ihre treuen Diens-te. Eine weitere Maschine steht außerdem in der Filia-le in der Südstadt. Sein Sohn Dirk hatte sie für die Filia-le mitgenommen und röstet dort auch Kaffee in seinem angeschlossenen Bistro. Die

Röstmaschine hat schon ei-niges miterlebt und entspre-chende Jahre auf dem Buckel, funktioniert aber noch wie am ersten Tag. „Solide Arbeit, alles massiv. Die hält noch länger, als ich leben werde.“ Immerhin ist dieser Mann schon 85 Jahre alt. Topfit und ziemlich aktiv, jedenfalls wu-selt er permanent durch die Räume, holt neue Pa-ckungen und füllt diese mit den gerös-teten Bohnen. Er-staunlich agil geht er dabei ans Werk. „Freie Zeit habe ich eigentlich keine

Die Röstmaschine hat schon

einiges miterlebt und viele Jahre

auf dem Buckel, funktioniert aber

noch wie am ersten Tag.

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Seite 6 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de Schräge Vögel

Aber der Name „Sam Nok“ steht nicht nur für außergewöhnli-

che Produkte, sondern auch für außergewöhnliche Men-schen. Und einem ganz spezi-ellen statten wir heute einen Besuch ab.

Uli Volke ist einer von drei Geschäftsführern des Un-ternehmens und auch Grün-dungsmitglied. „Das war schon etwas ganz Besonderes damals“, erinnert sich Volke. Er wirkt gelassen und in sich ruhend. „Nach meinem Zivil-dienst wollte ich reisen, die Welt sehen. Als mir dann die Mitarbeit an einem Entwick-lungsprojekt in Sierra Leo-ne angetragen wurde, habe ich mir gedacht: ‚Da kannst du reisen und gleichzeitig was Gutes tun’ und habe zu-gesagt.“ Nach einem halben Jahr in Afrika war Volke bar aller Illusionen. „Ich stell-te fest, dass eher die Absatz-märkte gefördert wurden als die Entwicklung der Länder.“ Um diese Verteilungsproble-matik zu verändern, kehrte Volke zurück nach Deutsch-land und studierte in Han-nover zunächst Wirtschafts-wissenschaften. Jedoch: „Ich merkte, dass in diesem Studi-engang meine Fragestellung keinen Platz hatte“, so Volke, setzte daraufhin sein Studi-um nicht fort und eröffnete stattdessen ein Restaurant.

Und dann kam alles ganz an-ders. 1994 flog er erstmals nach Indonesien, um einen befreundeten Entwicklungs-helfer zu besuchen und Ur-laub zu machen. Dort ergab es sich für ihn, in Surabaya die Bauleitung eines Gastro-nomiebetriebes zu überneh-men und aus geplanten sechs Wochen Aufenthalt wurden drei Monate. „In dieser Zeit lernte ich viele kleine Her-stellerbetriebe und Handwer-ker mit ökologischem Hinter-grund kennen“ erinnert sich Volke. Ebenso lernte er Indo-nesisch. „Das ist mir einfach zugefallen. Es war mir wich-tig, mich mit den Leuten in ihrer Muttersprache unter-halten zu können. Da war ich sowieso zum Lernen mo-tiviert.“

Nach Abschluss des Projektes reiste er nach Bangkok. Dort bekam er unvorhergesehenen Besuch von einem Freund. „Wie der mich in diesem klei-nen Gästehaus in der Millio-nenstadt aufgetrieben hat, ist mir noch heute ein Rätsel“, wundert sich Volke. „Internet oder Handy gab es ja damals nicht.“ Schnell stellte man fest: man hatte die gleichen Interessen. Als der Freund

an Typhus erkrankte, pflegte Volke ihn mit Ausdauer. Man hatte viel Zeit für Gespräche und so entschlossen sich bei-de, in Deutschland ein Ge-schäft für asiatische Wohn-kultur zu gründen. Das war 1995. „Wir waren am Anfang noch richtige Grünschnäbel.“ Volke lacht. In einem alten

Ford Transit sind sie losgezo-gen, die Ladefläche voll mit asiatischen Kleinodien, die sie in Indonesien und Thai-

land bei ausgesuchten klei-nen Herstellern erworben hatten und Einzelhändlern in Deutschland vor Ort ver-kaufen wollten. „Schon da-mals war es uns wichtig, nur Produkte zu kaufen, von de-

nen wir wussten, das sie ein-wandfrei waren, also unter ökologischen Gesichtspunk-ten gefertigt, giftfrei waren und das wir mit dem Ankauf der Waren auch struktur-schwache Regionen und klei-ne Händler und Handwerker direkt vor Ort unterstützen konnten.“

Ihre erste Verkaufstour in Deutschland war kein Zucker-schlecken. Da das Geld fehlte, schliefen sie bei gutem Wet-

ter in Schlaf-säcken auf dem Dach des Transit, bei schlechtem Wetter auf den Vordersit-zen. Nach ei-nem sensa-tionellen

Verkaufserfolg in Köln schien der Reichtum gesichert. „Wir haben an einem Tag 3 500 D-Mark umgesetzt. Das haben wir auf 30 Tage hochgerechnet

und haben gedacht: bald sind wir reich.“ Aber sie hatten sich geirrt. Die restliche Tour wurde ein Misserfolg. Der Ge-danke, in Köln ein Hausboot zu mieten und als fliegende Händler auf dem Rhein ih-re Waren anzubieten, wurde wieder verworfen.Sie beschlossen, es mit einem

Großhandel zu versuchen und eröffneten bald darauf in der Sedanstraße in Hannover ihr erstes Geschäft. Regelmä-ßiger Besuch von Flohmärk-ten und Musikfestivals waren sehr erfolgreich für das Sam-Nok-Team. „Wir haben Tape-ziertische aufgebaut, mit Sa-rongs zugedeckt und unsere kleinen Sachen aufgebaut. Das lief sehr gut. Da haben

wir auch gemerkt, dass uns die Ar-beit mit dem End-k u nde n viel Spaß macht.“

Irgendwann, weiß Volke, ka-men dann auch die Einzel-händler als Kunden dazu. Und der Zoo Hannover. Der erteilte Sam Nok einen Auf-trag für das Inventar des Dschungelpalastes, für das die Sam-Nok-Sandtiere herge-stellt wurden.

Aller Anfang war schwer. „Das Größte, was wir damals hatten, war ein Schaukelen-gel aus Bali. Und wie stolz wir waren, als 1996 unser erster Container aus Asien eintraf.“ Volkes Augen strahlen, als er darüber spricht. „Wir sind unserem Grundprinzip aber bis heute treu geblieben. Alle Waren kaufen wir selbst vor Ort, wollen sicherstellen, das kleine, ökologische Herstel-ler und strukturschwache Re-gionen in Asien unterstützt werden. Was unseren Waren innewohnt: Ich bezeichne das als Freude in der Herstel-lungskette. Unsere Produkte sind positiv energetisch aus-gestattet, frei nach Goethe: „Es steckt ein Geist in allen Dingen. Daran glaube ich.“ Wir tun es auch.

Ach ja, was heißt eigentlich Sam Nok? „Das ist Indone-sisch und bedeutet ‚Drei Vö-gel’. Da wir damals drei Ge-schäftsführer waren und viel gereist sind, haben wir uns für diesen Namen ent-schieden. Auch heute noch hat Sam Nok mit Uli Volke, Holger Scheffler, und Elena Rodriguez Amodeo drei Ge-schäftsführer. Und aus 30 qm2 sind nach 15 Jahren 2 000 qm2 Ladenfläche geworden.

Und Sam Nok bleibt Hanno-ver treu. An einen Umzug nach Berlin oder an die Eröff-nung einer Franchise-Kette denkt man nicht. „Wir wollen die Qualität unserer Produk-te erhalten. Und der Tag hat auch keine 48 Stunden. Daher findet man uns ausschließ-lich in Hannover und das bleibt auch so“ ist die Ant-wort von Uli Volke, fragt man ihn nach einer möglichen Ex-pansion des mittlerweile sehr erfolgreichen Konzepts. Han-nover wird es gerne hören.

Am 11.11. um 11 Uhr 11 fand 1995 die offizielle Eröffnung von Sam Nok statt. Am 11. No-vember feiert Sam Nok sein 15-jähriges Bestehen. Wir gra-tulieren schon jetzt! pev

Sam Nok WohnkulturVahrenwalder Str. 209 a30165 Hannoverwww.samnok.deÖffnungszeiten: Mo – Sa 11 bis 19 Uhr

Ein Vogelmann für AsienSam Nok ist nicht nur das außergewöhnliche Geschäft für asiatische

Wohnkultur. Möbel, Textilien, Figuren, Duftendes oder Schmuck aus

Indonesien, Thailand oder China findet man hier, fast alles in Handarbeit

und unter ökologischen Gesichtspunkten hergestellt

„Wir wollen sicherstellen, das

kleine, ökologische Hersteller und

strukturschwache Regionen in

Asien unterstützt werden“

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butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 7

treibern aus der Innenstadt attraktive Angebote machen, um in der Limmerstraße ei-ne Niederlassung zu eröffnen. Nur muss der Kunde dann die Möglichkeit haben, mit dem Auto das Geschäft zu erreichen.

Was heißt das konkret für Sie?

Wir müs-sen aktiv wer-den, wollen uns nicht wieder ‚wegbürsten‘ las-sen. Die verkehrs-beruhigte Straße muss abgeschafft und die Limmer-straße wieder mit dem Auto befahrbar werden.

Was sind Ihre Vorschläge, etwas zu verändern?

Wir sollten das Mit-telstück zwischen Selma- straße und Velbertstra-ße wieder für den Durch-gangsverkehr öffnen, einen Teil der Fahrradbügel ent-fernen, die entsprechenden Schilder entfernen bzw. neu aufstellen und eine ‚Probe-zone‘ einrichten, sagen wir mal für ein halbes Jahr. Die

ten Hochbahnsteige sind ein Unding. Wir wollen keine ‚Be-tonklötze‘ in der Limmerstra-ße. Das wird am Bahnhof ja auch nicht gemacht. Niemand hat, glaube ich, diese Planung richtig durchdacht. Bei man-chen Geschäften sind von der

Ladentür bis zum ge-planten Hochbahn-steig nur knapp zwei Meter Platz. Wenn da dann Unfälle mit kleinen Kindern oder Radfahrern passie-ren, ist das Geschrei wieder groß. Kann man alles verhin-dern, indem man die-

se Bahnsteige einfach lässt.

Was meinen Sie, wie kann man die Situation denn verbessern?

Man könnte kleinen, hoch-wertigen Ausstattern und Be-

hochwertige Läden haben zu-gemacht. Seien wir doch ehr-lich: Heute haben wir da ja fast nur noch Schrottläden. Klar, dass die kaufkräftige Kundschaft ausbleibt. Ich darf gar nicht daran denken, stel-len Sie sich vor: In den 70ger

Jahren wurde die Limmer-straße sogar „die kleine Ge-orgstraße“ genannt. Die Zei-ten sind lange vorbei. Aber es geht noch weiter mit irrwitzi-ger Stadtplanung. Die geplan-

Herr Gothe, eigentlich wollten wir heute über Ihren Fleischereibetrieb

sprechen. Aber Sie haben uns ge-sagt, dass Sie ein wichtiges An- liegen haben, das sie vorrangig mit uns besprechen möchten. Wo-rum geht es?

Es geht um die „verkehrs-beruhigte Zone“ in der Lim-merstraße. Die ist für alle Anwohner ein Problem. Wir Einzelhändler leiden beson-ders unter den herrschenden Zuständen.

Was die Limmerstraße betrifft: Welche Änderungen fordern Sie?

Dass die alten Zustände wiederhergestellt werden, das ist uns wichtig. Parkplät-ze und Parkhäuser sind uns damals versprochen worden, als die Verkehrsberuhigung geplant wurde. Wo sind die? Kein Politiker kümmert sich mehr darum. Die alten Kam-mellen verlaufen im Sande, weil wir hier in Linden keine Einigkeit hinbekommen und nicht gemeinsam gegen die Zustände vorgehen. Wir ha-ben seit der Einrichtung in meinem Betrieb einen enor-men Kundenrückgang zu verzeichnen. Schon als 1994 die Schienen in der Limmer-straße verlegt wurden, hat-ten wir einen Rückgang un-seres Umsatzes um 30%. Wir haben vor dem Laden auch Frühstück verkauft, die Leu-te sind mit dem Auto vorge-fahren, haben sich etwas mit-genommen. Das gibt es heute nicht mehr. Als dann 1999 die Verkehrsberuhigung er-richtet wurde und zusätzlich der Strukturwandel erfolgte, bin ich in die Gastronomie ge-gangen, einfach um ein zwei-tes Standbein zu haben – um überleben zu können und den Traditionsbetrieb ‚Flei-scherei Gothe‘ nicht aufgeben zu müssen.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Nachteil der Straße?

Sehen Sie, die derzeitige Situation vernichtet in mei-nen Augen auch Arbeitsplät-ze. Zum Beispiel bei uns. Vor der verkehrsberuhigte Straße hatte ich sechs Fachverkäufe-rinnen, jetzt sind es nur noch drei. Aber das ist nicht nur bei mir so. Fragen Sie doch mal hier die anderen Einzelhänd-ler. Die stöhnen alle, kämpfen alle ums Überleben. Und das ist nicht alles: Viele qualitativ

Limmerstraße

Wir müssen etwas tun!Henning Gothe, Besitzer des Fleischereifachgeschäftes Gothe in der

Limmerstraße im Interview über das Problem ‚verkehrsberuhigte Straße‘

bestehenden Schilder könn-ten während dieser Probepha-se einfach mit Jutesäcken zu-gehängt werden, die müsste man noch nicht einmal ent-fernen. Die Parkplätze könn-ten dann da eingerichtet werden, wo jetzt die Fahrrad-bügel stehen. Das alles wäre mit ganz wenig Kosten verbun-den. Die Einzelhändler könn-ten dann anhand ihrer Um-satzzahlen dokumentieren, dass, und davon bin ich über-zeugt, diese Änderung für sie deutliche Mehreinnahmen verschafft. Mehreinnahmen bedeuten zusätzlich Arbeits-platzerhaltung, Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und Verbesserung der Lebens-qualität in Linden. Die Politi-ker schieben ja alles beiseite, wollen mit diesen unange-nehmen Dingen nichts zu tun haben. Deshalb müssen wir aktiv werden, sie direkt an-sprechen, zu einem Gespräch einladen. Oberbürgermeister Stephan Weil kann, soweit ich weiß, den verkehrsberuhigte Straßenbeschluss sogar von sich aus ohne Ratsbeschluss aufheben.

Beziehen Sie die Bevölkerung ein, machen Sie auch Politiker direkt auf Ihr Problem mit der Limmer-straße aufmerksam?

Ja. Wir haben einen Stammtisch gegründet, der sich einmal die Woche trifft, um das Problem „verkehrsbe-ruhigte Zone Limmerstraße“ im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch zu bringen und konstruktiv anzugehen. Nicht nur die Einzelhändler, jeder Bürger kann kommen, mit dis-kutieren, seine Meinung äu-ßern. Ziel ist nicht, gegen al-les Neue zu sein, aber eine Verbesserung des ‚Ist-Bestan-

des‘ herbeizuführen, mit dem alle hier in Linden

gut, und ich betone: gut leben können. Ganz besonders for-dere ich die Lokal-politiker auf, an der Diskussion teilzu-

nehmen und zu unse-rem Stammtisch zu kommen. Der findet einmal die Woche in der Gaststätte ‚Lor-berg‘ in der Pavil-lonstraße 12 statt.

Wir dürfen nicht war-ten, bis in Linden alles den Bach runtergegan-

gen ist. Wir müssen jetzt aufstehen und endlich et-was tun. Deshalb freue ich mich über jeden, der zum Stammtisch kommt. Der nächste Termin ist Mon-tag, der 18. Oktober um 18.30 Uhr.

Wir werden dabei sein und die Entwicklung verfolgen. Herr Gothe, wir danken für dieses offene Gespräch. pev

Hunde Resort HannoverRingstraße 7

30457 Hannover

Telefon 0511 - 473 060 25 Mobil 0152 - 239 901 66 eMail [email protected] Internet www.hunde-resort.de

Die Hundebetreuung in Hannover

„Aber es geht noch weiter

mit irrwitziger Stadtpla-

nung. Die geplanten Hoch-

bahnsteige sind ein Unding.“

Seite 8 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de Lauschgift

ccccc Unbeschreiblich ccccC Unverzichtbar cccCC Unproblematisch ccCCC Unerhört cCCCC Unterirdisch

termin fehlt?

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Mehr Termine online!

kOnzerte

08.10. Skip McDonald & Daby Touré Jazz Club

08.10. JuiceBox PavillonA-cappella Kuschelpop–HipHop

09.10. Big John Bates & The Voodoo Dollz Glocksee

10.10. Scumbucket Chéz HeinzAlternative + LES CREVETTES

11.10. 5 Bugs & 3 Feet Smaller Béi Chéz HeinzNach drei Studioalben im Rücken fahren 5Bugs wieder quer durch die Republik. Dabei gibt es einen gut gemixten Cocktail aus allem, was die Rock-Genre-Schubladenhergeben.

14.10. Deine Lakaien Capitol

15.10. Trip Fontaine Chéz Heinz

15.10. Hyerman KulturpalastPop/Jazz

16.10. 80 proof Frosch Rock

18.10. Frau Doktor Chéz HeinzSka/Soul

18.10. Mike Stern Band & Didier Lockwood Jazz Club

19.10. Far From Finished Béi Chéz Heinz

19.10. Seedcake Faust

22.10. Pascow Béi Chéz Heinz Turbo-Punk

22.10 Crippled Black Phoenix Glocksee + Ponto

22.10. Skunk 2010 FaustMit Skarface , The Offender, Tequila And The Sunrise Gang, Maskapone

23.10. Tintengraben Kulturpalast

23.10. Lutz Krajenski Group Jazz Club

23.10. The Wedding Present Glocksee

23.10. Offshore Preachers Frosch

23.10. Mad Caddies & 999 Faust Punkrock-Urgesteine

25.10. Santo Barrio Béi Chéz Heinz Latinska/Chile

26.10. Shout Out Louds Capitol

28.10. Ed Kröger Quartett Kulturpalast

28.10. Dendemann Faust/60er-Jahre Halle

29.10. Status Quo AWD-Hall+ Spider Murphy Gang

Coming soon:Do 04.11. Martin Jondo Faust

PhrasenmäherOde an die LeudeccccCVÖ: 3.9.2010 CD · DigitalFlowfish Records · FF 0011

Dreschprasenpopgut

Neu und gut: ‚Phrasenmäher‘ beackern hier ein Territorium, das sonst vom Wortwitz der ‚Ärzte‘ oder ‚Wir sind Helden‘ be-dient wird. Dabei müssen sich die Newcomer aus Hildesheim/Hamburg nicht verstecken. Gekonnt wird hier Pop mit Folk, Ska und Rock und Polka durch die Mühle gedreht, Respekt! Poin-tierte Texte mit Niveau, Witz und einer gehörigen Portion Iro-nie und Spaß, der aufhorchen lässt. Neben dem echt witzi-gen Cover mit ‚Hochklappdings‘ glänzt die Band mit absoluten Ohrwürmern wie ‚Gemäßigt Satanisch‘ (Anspieltipp!) oder dem allzeit-aktuellen, kritischen „Vater“. Einige der Songs könnten sich als fetzige Partykracher etablieren, Langeweile gibt‘s bei der Band definitiv nicht. Die Wortakrobaten bieten hier coole Texte, sind erschreckend nah am Zeitgeist und bieten eine mu-sikalische Vielfalt, die wirklich erstaunlich ist. Musikalische Oberliga, ich hör‘ dir trapsen! man

kurz gut gefunden

Clueso & STÜBA- philharmonieVÖ: 9.7.2010 Doppel-CD/ 3-Fach VinlyFour Music · TR186

Orchester-Pop

ccccC

Brillianter Pop mit Sinn.Phonie

Passiert ja mal, dass ei-nem ein Ausnahmetalent durch die Lappen geht,

aber für solche Fälle gibt es Ar-te oder 3Sat, die immer wie-der mal nachts durch Live-Mit-schnitte glänzen. In diesem Fall tut es aber auch die gute CD-Konserve. Man gut!

Clueso ist der junge Mann aus Erfurt, der schon bei Stefan Ra-abs Bundesvision Song Contest mit seiner Band und dem Or-chester glänzte. Mit ‚Keinen Zentimeter‘ wurden Clueso mit Band und großem Orches-ter sehr knappe Zweitplatzier-te, dafür aber klare Sieger der Herzen bei Stefan Raabs Bun-desvision Song Contest. Be-reits 2004 arbeitete das Talent mit der STÜBAphilharmonie – u.a. auf dem Nachfolgealbum ‚So sehr dabei‘ glänzte die-se Fusion erfolgreich auf zwei Tracks.

Mit den STÜBAs im Rücken bekam Clueso auch gleich zwei 1LIVE Kronen aufgesetzt: ‚Bes-ter Künstler‘ und ‚Beste Single 2009‘.

Absoluter Höhepunkt der bis-herigen Zusammenarbeit war die kleine Tour mit großer Be-satzung: Clueso & STÜBAphil-harmonie, einem Orchester, dass auf Initiative von einigen Musikbegeisterten Freunden vor mehr als zehn Jahren spon-tan gegründet worden ist und seitdem ständig gewachsen in ausgewählten und ausverkauf-ten Konzertsälen vor begeis-tertem Publikum spielt.

Das vorliegende Doppelal-bum ‚Clueso und STÜBAphil-harmonie‘ ist ein kompletter Mitschnitt des öffentlichen Studiokonzertes im Hambur-ger Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rund-funks. Ein besonderes Musi-kerlebnis, nicht nur für jeden einzelnen Musiker im Klang-körper, sondern vor allem für das Publikum, das ein Sinfo-nieorchester mal aus einer un-gewohnten Perspektive erlebt – wie es mit seinem Sound die

emotionale und intelligente Poesie von Cluesos modernem Songwriting unterstützt.

Und diese Spielfreude merkt man dieser Doppel-CD auch an: Ein umwerfender Sound aus 80-Mann-Orchester, Bigband und Pop, die einige Stücke von Clueso in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen.

Schon der Opener lässt mäch-tig aufhorchen, beginnt die CD doch mit einem Prolog aus dem Kult-Film ‚Metropolis‘. Songs wie ‚Level‘ sind richtig funky und grooven in der Kombi, wie man es lange nicht mehr ge-hört hat. ‚Gute Musik‘ wartet mit einem unglaublichen Intro aus Blech-Bläsern, Streichern und allem, was ein Orchester bieten kann auf, um dann fast nahtlos ins Pop-Geschehen ein-zugreifen. Unerhört gut! Richtig gut wird‘s dann bei traurig-sen-timentalen Stücken wie ‚Überall bist Du‘ und die Melangerie aus Funk, Rock, Rap und Bigband-Sound bei ‚Da wohnt so‘n Typ‘ übertreffen einiges von mir bis dato gehörtes. Lecker! Das knochentrockene Rhodes-Pia-no plus Violine in ‚Dein Raum‘ hauts einen dann final um.

Kurz: Unglaublich, dass die-ser Künstler an mir bisher vor-beigegangen ist. Es gibt wenig Musiker, denen ich so ein schil-lerndes Kunststück zutraue. Grönemeyer, Metallica und die Scorpions hatten zwar „nett“ vorgelegt, aber was Clueso hier mit STÜBA live boten und (gott-lob!) auf Band konservierten, ist eine mächtige Portion Emo-tionen und ganz dicker Sound. Dafür einen Tusch und Ovation!

Ein Pflichtkauf für das gut be-stückte Plattenregal! man

Eric Clapton Clapton CD · VÖ: 24.9.2010Warner Bros. Records (Warner)

Blues

ccCCC

Langeweile is God

Der Art Director will das Blatt fertig machen. „Schreib doch über die neue Clapton. Den mochtest du doch früher so gern.“ „Ja, aber das ist auch schon ziemlich lange...“ „Pap-perlapapp, nimm mal die Schei-be von dem. Den Clapton ken-nen die Leute, die mögen den. Sonntag ist Deadline.“ Note to myself: Vielleicht macht ein erhöhter Schwierigkeitsgrad die Sache spannender. Verbo-ten sind der Begriff ‚Slowhand‘ und die olle Kamelle von ‚Clap-ton is God‘. Ist sowieso eine Ewigkeit her. Also. Lieber Him-mel, das Cover sieht aus wie ei-ne Fielmann-Anzeige. Das geht ja gut los. Erstes Stück: ‚Trave-

- Verlosung:Für diese Termine verlosen wir je-weils 2 Konzertkarten!

Einfach E-Mail mit „Ich gewinne“ an [email protected] schicken. Band, Deinen Namen und die Adresse nicht vergessen!

TICKETS!

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lin’ Alone‘. Blues, logisch. Clap-ton versucht das einigerma-ßen dreckig hervorzubringen, aber irgendwie bleibt es trotz-dem Altherren-Blues. Eine Mi-nute. Eins dreißig. Nein. Song zwei: Auf den Altherren-Blues folgt Opa-Blues. Heißt auch ‚Rocking Chair‘. Hab ich wirk-lich erwartet, dass Clapton ein richtig atemberaubendes Al-terswerk fabriziert? Nein, ha-be ich nicht. Ich werde schläf-rig, schnell weiter: ‚River Runs Deep‘. Moment, das ist ganz hübsch. Streicher, eine quir-lige Wurlitzer, Harmoniege-sang mit J.J. Cale, von dem der Song auch stammt. Dass Clap-ton weiß, wie man mit einer Gi-tarre umgeht, muss er ja nicht mehr unter Beweis stellen. Tut er hier aber sehr unaufdring-

lich. Gefällt mir. Macht bloß noch schläfriger, obwohl längst keine Schlafenszeit ist. Ich lege jetzt die neue Arcade Fire auf.

Komisch geträumt. Vom Clap-ton-Konzert, Hamburg, Sport-halle. Wann war das? 1989? 1990? Clapton hat da noch ge-raucht. Fand ich damals toll, die Kippe kurz angeraucht und dann zwischen die Saiten am Sattel der Stratocaster ge-klemmt. Macht heute auch kein Schwein mehr. Auf der Bühne direkt vor mir die Background-Mädels Katie Kissoon und Tessa Niles. Letztere in einem schlich-

ten Minikleid aus Leder, mit ei-nem durchgängigen Reißver-schluss vorn. Geöffnet bis zur Herzschlaggrenze. Ich bekam kaum ein Solo von Clapton mit und dachte noch tagelang dar-an. Ich schalte den Player wie-der ein. ‚Judgement Day‘ läuft durch, ‚How Deep Is The Oce-an‘, ‚The Milkman‘, ‚Can‘t Hold Out Much Longer‘. Langeweile macht sich in mir breit. „Blues ist das Eisstockschießen der Musik“ habe ich mal irgendwo geschrieben. Fällt mir jetzt wie-der ein. Erst ‚Everything Will Be Alright‘ lässt mich wieder auf-horchen. Schöner Takt, feine Bläser, mit Zurückhaltung ge-spielt. Das Piano-Solo macht‘s etwas zu pomadig, aber ein guter Song. ‚Diamonds Made From Rain‘, mit Sheryl Crow. Die obligatorische Tränenzie-her-Ballade, arg kalkuliert, furchtbar klebriger Text. Aber die Stimme von Clapton ist im-mer noch klasse. Weiter: Blues, Blues, Blues-Rock (die einzi-ge Eigenkomposition auf die-sem Album), noch eine Cover-Variante von ‚Autumn Leaves‘, Schluss, aus, vorbei. Husch, zu-rück in die Hülle.

3 zu 11. Miese Bilanz. Wäre nur als Heimpleite der Bayern ge-gen den VfB klasse. Die drei Guten sind dafür nicht nur gut, sondern fast toll. Reicht das für drei Sterne? Nein, reicht nicht. Aber wenn es nach dem Art Di-rector geht, kennen die Leute den Clapton ja und mögen den. Haben also vielleicht auch nicht auf ein zweites ‚Behind The Sun‘ gehofft, so wie ich. Soll mir recht sein. Und wer bin ich denn schon, um das alles beur-teilen zu dürfen? Eben. (Kun-den, die das gekauft haben, kauften auch: Joe Cocker, Phil Collins, Carlos Santana.) vdl

butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 9 Lauschgift

reDaktiOnstipp

Blood Red ShoesFire Like ThisVÖ: bereits erschienen CD · DigitalV2/Cooperative Music (Universal)

Alternative Rock

ccccC

Minimum gleich Maximum

Das junge Duo aus Brigh-ton bestehend aus Lau-ra-Mary Carter (Gitarre

und Vocals) und Steven Ansell (Drums und Vocals) bringen auf ihrem zweiten Album „Fire like This“ den puren Rock auf Vor-dermann. Minimalistisch ge-halten, elektrisierten die bei-den Briten ihr Publikum bereits auf zahlreichen Konzerten und Festivalauftritten in den letzten Jahren und überzeugten durch treibende Beats und simple, aber effektive Gitarrenmelo-dien. Dabei konnten die Blood Red Shoes ihre Fangemeinde durch powervollen Shows kon-tinuierlich vergrößern und ha-ben sich eine eigene Gefolg-schaft gnadenlos erspielt.

Kritiker und Zeitungen feiern die Band bereits als einzig wür-dige Nachfolger der Grunge-

Generation, selbst Paul Smith von Maximo Park lobte den Gi-tarren-Sound von Laura Carter. Die Energie dieser Band über-trägt sich in einen breiten, wuchtigen Garagen-Sound der von den zwei eher zierlichen Personen bravurös umgesetzt wird. Und dabei teilt sich die Tanzkombo geschwisterlich den Gesang. Bereits die ‚White Stripes‘ haben uns vorgemacht, wie man nur mit Schlagzeug und Gitarre fernab des Brit-

Pop auf den Putz hauen kann. Und dieses Duo spart erst recht nicht mit fetten Riffs und ein-gängigen Hooklines. Balladen? Fehlanzeige!

Bereits im Vorfeld hatte die Band angekündigt, dass das neue Album düsterer als das hoch gelobte Debüt ‚Box of Secrets‘ klingen werde. Pro-duzent Mike Crossey, der un-

ter anderem schon die Arctic Monkeys oder Razorlight er-folgreich bediente und bereits das Debüt produzierte, ließ der Combo die nötigen, künst-lerischen Freiheiten. Die ro-ten Tanzschuhe werden fester geschnallt, die Verstärker auf Anschlag gestellt und die Bu-de gerockt. Der Opener ‚Don‘t ask‘ gibt die Richtung vor. Pur, roh, ungeschminkt. Zuckersü-ßer Gesang von Frontfrau Lau-ra-Mary in Tracks wie ‚When we wake‘ oder ‚Follow the Lines‘ werden brachial von Par-tykrachern wie ‚Light it up‘ oder ‚Colours fade‘ unterbrochen und laden zum Haareschwin-gen und Abtanzen ein. Dass Frontfrau Laura-Mary optisch eine Augenweide ist, erwähnen wir nur der Vollständigkeit hal-ber.

BRS ist Musik für große Ste-reo-Boxen. Schmeisst eure MP3-Player weg und dreht den Regler der Anlage auf Vollgas!

Ein ‚must have‘ für alle Rock-Puristen. Live unbedingt an-sehen! man

On Tour 15.11. Hannover - Béi Chéz Heinz 16.11. Rostock - MAU Club 17.11. Bremen - Lagerhaus 18.11. Leipzig - Conne Island 1.12. Frankfurt - Batschkapp 3.12. Bielefeld - Kamp

Dirk Darmstädter & Bernd BegemannSo geht das jede NachtVÖ: 1.10.2010CD tapete records TR190 (Indigo)

Rock‘n‘Roll

ccccC

Rock-Geschichten

Bereits im Interview in dieser Ausgabe erklären uns die beiden Forscher

der hiesigen Musikvergangen-heit, warum sie das Album aufgenommen haben. Für Dirk ist die Musik aus zwei Welten, aus denen er zu gleichen Tei-len stammt. Die Musik, die da-für gesorgt hat, dass er sich zu Hause fühlen durfte, als er als Teenager ins graue Germa-

ny kam während Bernd B. die musikalische Flaschenpost der Nachkriegszeit fasziniert.

Die Lieder des Albums könn-ten unterschiedlicher nicht sein, haben sie doch aber al-le eines gemeinsam: Die Ge-meinheit und die Panik der 50er/60er Jahre, die nicht ar-tikuliert werden durften, das unerfüllbare Verlangen im Wirtschaftswunderalltag oder für damalige Zeiten, exotische Sehnsüchte auf ein Stück Vinyl gepresst.

In den Fünfzigern wurden die Künstler dafür bezahlt, Dinge nicht auszusprechen. Dafür, eine Ordnung zu beschwören, die dringend gebraucht wurde in immer noch halb zerstör-ten Städten. Schwer nachzu-vollziehen in unserer heutigen Zeit. Darmstädter und Bege-mann blicken zwischen die

Zeilen des Muffs, der Enge, dem Verschweigen aber auch dem Optimismus und lie-fern hier sauberen R‘n‘R und Rockabilly von vergessenen Songs ab, die eine Vielfalt zei-gen, dass man sich fast einen eigenen Sender für diese Mu-sik wünscht.

Das witzige ‚Ich bin kein schö-ner Mann‘ zeigt schrägen Witz und Pointen. Deutscher Rockabilly musste sich eigent-lich nicht verstecken und wer genau hinhört muss nicht in-terpretieren. Alle Stücke des Albums erzählen eine (verges-sene) Geschichte. Einige Songs hätten sogar noch heute das Potenzial zum Hit.

Wer sich diese Lieder genau-er anhört, stellt verblüfft fest, dass die zwei Herren hier die wahre deutsche Geschichte des Rock‘n‘Roll aus der Mot-tenkiste gekramt haben und für offene Ohren neu vertont haben. Heraus kommt dabei ein zauberhaftes Potpourri unglaublich intensiver Lieder. Hier wechseln sich teils zum Dahinschmelzen schöne Tex-te wie bei ‚Jeder Traum hat ein Ende‘, der glatt von Sven Rege-ner stammen könnte oder ‚Ich

denk an Dich‘ mit swingenden Beat wie bei ‚Sputnik Rock‘ oder puren Rock von ‚Susi sagt es Gabi‘ ab.

Wer glaubt, die Fünfziger Jah-re haben aufgehört, irrt ge-waltig. Gott sei Dank zeigen hier zwei Vollblutmusiker, was in uns schlummerte. Schade, dass nur ein Prozent dieses Liedguts auf CD gepresst wer-den kann. 4 Sterne für die Mu-sik, 5 Sterne für die musikali-sche Geschichtsstunde!

Es gibt viel zu entdecken bei der Firma Rock‘n‘Roll. Mehr davon, bitte! man

On Tour:13.10. Berlin, Frannz Club14.10. Jena, Rosenkeller15.10. Frankfurt, Das Bett16.10. Freudenburg, Ducsaal17.10. Stuttgart, Merlin19.10. Miltenberg, Beavers20.10. Köln, Tsunami Club22.10. Göttingen, Nörgelbuff23.10. Hamburg, Knust

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Seite 10 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de Gesundheit

Rebekka wählt die Num-mer von Eisenhauer Training in Ricklingen

und ist gespannt, was sie er-wartet. Was sie alles mitbrin-gen muss, will sie von der freundlichen Stimme am an-deren Ende der Leitung wis-sen“. Ganz normale Sportbe-kleidung, ein zusätzliches Handtuch, das legen wir aus hygienischen Gründen auf das Gerätepolster und die gro-ße Sporttasche mit der guten Laune nicht vergessen“ ist die fröhliche Antwort.

Dann ist es endlich soweit. Der große Tag ist da. Rebekka steht am Empfang im Eisenhauer Training Ricklingen, bereit für ihre erste Trainingsstun-

de. Eine freundliche Trainerin bittet sie, sich zunächst umzu-ziehen um dann ein erstes Ge-spräch mit ihrem Trainer zu führen und anschließend von ihm eingewiesen und betreut zu werden. Denn jeder, der ein Training bei Eisenhauer be-ginnt, wird bei seinen ersten Besuchen bei allen Übungen von einem erfahrenen und qualifizierten Trainer beglei-tet. Gleichzeitig erhält sie ei-nen Schlüssel und ein Schloss. „Das ist für den Spind in der Umkleidekabine, den kann man sich bei uns selbst aus-suchen“, erfährt Rebekka. Sie zieht sich um, verschließt mit einem Lächeln auf den Lippen Sporttasche und Straßenklei-dung im Spind und nimmt die extra Portion gute Laune, ein Handtuch und den Spind-schlüssel mit zurück auf dem Weg zum Empfang. Dort war-tet bereits ihr persönlicher Trainer, der sie herzlich be-grüßt. Auch wenn sie es kaum erwarten kann, durchzustar-ten und abzunehmen, noch darf sie sich nicht auf die Ge-räte stürzen. Zuerst kommt der Fitness-Check durch den Trainer. „Hallo Rebekka, freut

mich, Dich bei uns begrüßen zu dürfen. Zunächst möchte ich Dich nach gesundheitli-chen und körperlichen Prob-lemen und Einschränkungen fragen. Hast Du z.B. eine Hüft-Op hinter Dir oder Probleme mit dem Herzen?“ fragt sie ihr Coach und hat noch eine gan-ze Reihe von weiteren Fragen zu ihrem Gesundheitszustand und ihren Trainingszielen. Gesundheitliche Probleme, Einschränkungen? Nein, bis auf: „Ich habe Schulterprob-leme und habe mich darüber mit meinem Physiotherapeu-ten besprochen. Ich darf alles machen, bis auf eine speziel-le Übung für die Brustmusku-latur.“ Trainingsziele? „Scho-nend und stressfrei abnehmen

und meine Muskulatur auf-bauen.“ „Da bist Du bei uns ge-nau richtig!“

Der Trainer weiß nun Be-scheid und es kann endlich losgehen. Acht Übungen an acht verschiedenen Trainings-geräten sind für die erste hal-be Stunde für Rebekka aus-gewählt. Der Trainer wird sie zu jedem Gerät begleiten. Er passt Gewicht- und Sitzein-stellung, Rückenlehne und Sitzpolster individuell an ihre Körpermaße und Leistungsfä-higkeit an.

„Alles klar? Bist Du bereit? Dann komm’ mit zum ersten Gerät. Wir machen das im-mer so, dass wir mit dem Trai-ning der größten Muskelpar-tie anfangen. Begonnen wird mit dem „Beinstrecker“. Sie streckt die Beine mit leich-ten Gewichten, denn ihr Kör-per soll sich schonend an die Übungen gewöhnen. Auf kei-nen Fall darf es zu einer Über-lastung von Muskulatur und Sehnen kommen. Dafür sorgt der kompetente Trainer, der die Gewichtseinteilung maß-voll und sanft vornimmt. Er

bleibt die ganze Zeit bei al-len Übungen an den ausge-suchten Geräten dabei, schaut sich den Bewegungsablauf an, hilft und korrigiert.

Derweil notiert sich der Trainer auf ihrer Trainings-karte, welche Geräte und wel-che Übungen durchgeführt werden. Rebekka notiert auf der eigenen Trainingskarte ih-ren Trainingserfolg.

Nachdem sie die erste Übung mit viel Eifer und Enthusias-mus durchgeführt und been-det hat, kommen weitere Ge-räte an die Reihe. An einem Rudergerät stärkt sie ihre Rü-ckenmuskulatur, probiert eine Barrenstütze für ihre Brust- und Schultermuskula-

tur aus sowie ein Gerät für ih-re Bauchmuskulatur.

Die erste halbe Stunde ist vo-rüber und alle Übungen sind absolviert. „Wie fühlst Du Dich?“ will ihr Trainer wis-sen. „Ich habe alle Muskeln ge-spürt und fühle mich wohl“. Jetzt geht es mit dem Cross-Trainer weiter. „Das ist et-was ganz anderes als vorhin. Damit trainieren und che-cken wir Deine Ausdauer.“ Der Trainer weist sie ein und stellt das Ausdauergeräte auf ihre Bedürfnisse und Leis-tungsfähigkeit ein. Sie darf den Cross-Trainer ohne Auf-sicht benutzen. Arme und Bei-ne sind beim Benutzen dieses Gerätes ständig in Bewegung, aber unsere Hochmotivier-te weiß: der Cross-Trainer ist durch ihren Coach so scho-nend eingestellt worden, dass sie ihre Übungsaufgabe in der vorgegebenen Zeit mühelos durchführen kann.

Nach Ablauf der zweiten hal-ben Stunde kommt ihr Trai-ner zurück. „Wie geht es Dir jetzt?“ „Ich fühle mich woh-lig erschöpft, das ist ein klas-

se Anfang, um meinen Pfun-den zu Leibe zu rücken“. „Ja, da hast Du Recht. Bei unseren Übungen hast Du heute rich-tig gut Kalorien verbrannt. Zum Abschluss empfehle ich Dir zur Entspannung der Mus-kulatur noch einen kurzen Saunagang. Sauna ist bei uns im Preis inbegriffen.“ Das lässt sich Rebekka nicht zweimal sagen und macht sich sofort auf den Weg um zu schwitzen. „Sauna sollte Wellness und Entspannung sein, kein Mara-thon und keine Qual.“

Nach einem äußerst entspan-nenden Aufenthalt in der mo-dernen Sportlersauna geht sie zwei mal duschen. Zusammen mit ihrem Trainer geht sie

noch mal die Trainingskarte mit ihren Werten durch. Bei ihrem nächsten Besuch kann sich ihr Trainer daran orien-tieren, sich optimal auf sie einstellen und Verbesserun-gen oder Fortschritte notie-ren. Einen neuen Termin hat Rebekka bereits vereinbart. Zum Abschluss erhält sie am Empfangstresen ihren neu-en Mitgliedsausweis. Bis zum nächsten Training! pev

Sie möchten auch mal zur Probe trainieren? Dann kom-men Sie zum Tag der offenen Tür beim Butjerstolz Herbst-fest am Samstag und Sonntag, den 30. & 31.10.2010 von 10.00 bis 18 Uhr zu Eisenhauer in Ricklingen.

Der erste Schritt

Die Lindener Rathaus-apotheke und die Lin-dener Marktapotheke

haben 2008 fusioniert. Ihr Wahlspruch: „Gemeinsam sind wir stark!“ Beide Apo-theken unterstützen und er-gänzen sich darin gegensei-tig optimal. Für Besitzer Dr. Hans Joachim Ernst ist ne-ben der fachlichen Kompe-tenz vor allem der persön-liche Umgang mit seinen Kunden wichtig.

Die beiden Traditionsapo-theken bilden ein Mitein-ander am Lindener Markt-platz. Ein Team von 19 sehr gut ausgebildeten Mitarbei-tern kümmert sich einfühl-sam um die Kunden und hat ein gemeinsames Motto: „Geht nicht – gibt es nicht, wir finden immer eine Lö-sung.“ Und Lösungen, Bera-tungen und Verkauf werden in beiden Apotheken auch in mehreren Sprachen ange-boten, die deren Mitarbeiter beherrschen. Das kommt gut an, gerade auch bei den mul-ti-kulturellen Lindener Ein-wohnern; auch der Service, dass hier Bandagen individu-ell angemessen werden – mit oder ohne Rezept. Aber nicht nur die Menschen werden in Markt- und Rathausapo-theke bestens versorgt und

beraten, auch für Tiere gibt es ein reichhaltiges Medika-mentendepot.

Neben der alltäglichen inten-siven Kundenbetreuung ha-ben sich Markt- und Rathaus-apotheke auf verschiedene Schwerpunktthemen spezi-alisiert – u.A. Ernährungs-beratung, sowie Schwanger-schaft, Mütter und Kinder. Die Mitarbeiter haben auf diesen Gebieten ihr Fach-wissen erweitert, um kom-petent schon während der Schwangerschaft beraten zu können, z.B. auch zu Stillzei-ten oder Kinderkrankheiten. Milchpumpen können ausge-liehen oder gekauft werden, im Sortiment der Apotheken finden sich renommierte Produkte wie Weleda, Avent oder Milupa. Eine bestmög-liche Unterstützung auf na-türlichem Wege, z.B. mit Ho-möopathie, wird ebenfalls angeboten. Zusätzlich gibt es in der Rathausapotheke eine Kinderspielecke, in der sich die Kinder während der Beratungszeit beschäftigen können.

Also, einfach mal vorbei-gehen. Ein bisschen mehr Menschlichkeit hat noch keinem geschadet. pev

Die Apotheken am Lindener Marktplatz

kurz vOrgestellt

Wir erinnern uns: Rebekka. H. aus Hannover hat es sich zum Ziel gesetzt,

innerhalb eines Jahres 40 Kilo abzunehmen. Jetzt will sie endlich loslegen

mit einem ersten Besuch beim Eisenhauer Training in Ricklingen

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Stellen Sie sich vor, Sie sit-zen im Flieger nach Pal-ma, und kurz nach dem

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Repo MenScience Fiction/ActionUSA 2010 Regie: Miguel Sapochnik. Mit Jude Law, Forest Whitaker, Alice Braga u.a.Im Verleih ab 7.10.2010FSK ab 16 Jahren - 111 Min.

In der futuristischen Welt des Actionthrillers ‚Repo Men‘ haben sich zahllose

Menschen mit hoch entwickel-ten künstlichen Organen ihr Leben verlängern lassen. Die Schattenseite dieser medizini-schen Revolution, die von der so genannten Union vertrieben wird, findet sich wie gewohnt im Kleingedruckten. Wer die horrenden Raten für die ver-führerischen oder lebensnot-wendigen Hightech-Organe nicht zahlen kann, bekommt

Besuch von den per-fekt geschulten Ein-treibern, die auf direktem Weg zurück-holen, was der Uni-on gehört. Und das ohne jede Rücksicht auf Verluste, denn kaum einer überlebt die Rückhol-Opera-tionen der ‚Repo Men‘. Remy ( Jude Law) ist einer der Fähigs-ten dieses Spezialistenteams, für den jeder gelungene Eingriff kaum mehr als ein Zahlungs-

eingang auf seinem Konto ist. Doch nach einem Herzinfarkt

bei einem seiner Aufträge erwacht er wie neugebo-ren mit dem Top-produkt seines Arbeitgebers in seiner Brust, aber auch mit einem Gewissen, das ihn seinen blutigen Job überdenken

lässt, und einem ge-waltigen Schulden-berg. Als er die Ra-tenzahlungen nicht mehr leisten kann, schickt ihm die Union seinen ehemaligen Partner, den gnaden-losen Repo-Man Ja-ke (Forest Whitaker)

hinterher, um ihm sein Herz wieder aus der Brust zu reißen. Aus dem Jäger wird ein Gejag-ter und gemeinsam mit seiner Ex-Frau Beth (Alice Braga), die ihm beibringt, wie man das System unterwandert, beginnt er seine atemlose Flucht durch eine bizarre Welt, in der es nur so wimmelt von seltsamen Freunden und skrupellosen Feinden. Für Remy gibt es auf Dauer aber nur eine Chance: Er muss die dunklen Machen-schaften der Union aufdecken und den menschenverachten-den Konzern stürzen.

Kontrovers und Action gela-den: Blade Runner trifft auf Brazil-Ästhetik. Bei Kritikern verrissen aber vom Publikum für gut befunden.

Anthony E. ZuikerLevel 26 - Dark Origins Hörbuch · ThrillerLübbe Audio

6 CDs · € 19,99ISBN: 978-3-7857-4264-8Gesamtspielzeit: 427 Min.Gelesen von Udo Schenk

Steve Dark besitzt die Fä-higkeit, seine eigene Per-sönlichkeit zu unterdrü-

cken und in die Gedankenwelt eines Killers einzutauchen. Darks Methoden erfordern ein Leben abseits des Norma-len, während sie ihn näher und näher zu seinen Zielpersonen führen. Zur gleichen Zeit wird der Preis, den er dafür zahlen muss, größer und größer. Der widerstrebende Ermittler und sein Team, unter der direk-ten Kontrolle der Regierung,

muss nicht nur das Leben sei-ner Familie retten. Strafver-folgungsbehörden teilen Mör-der in verschiedene Kategorien der Bösartigkeit ein, angefan-gen bei Zufallstätern der Stu-fe 1 bis hin zu Folterern und Schlächtern der Stufe 25, de-ren Grausamkeit und Perver-sität sich dem normalen Be-griffsvermögen entziehen.Kaum jemand weiß, dass eine neue Kategorie entstanden ist, eine unvorstellbare und bisher

unbekannte Dimension des Schreckens. Und nur jene na-menlose Elitetruppe von Män-nern und Frauen, die in keiner offiziellen Akte geführt wird und deren Aufgabe es ist, die gefährlichsten Killer und Psy-chopathen der Welt auszu-schalten, weiß von dieser neu-en Kategorie.

Es gibt viele Killer und Psy-chopathen auf dieser Welt, doch Sqweegel ist anders, denn er ist der Schlimmss-te von allen und wird als Le-vel 26 eingestuft, die höchste aller Stufen der Grausamkeit. Er hinterlässt absolut keine Spuren am Tatort, er mordet, quält, und empfindet dabei auch noch Lust. CSI-Macher A. Zuiker‘s nächstes Meisterwerk.Selbst für eingefleischte Thrillerfans extrem nerven-zerreißend! hos

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Beat me up, DJ

Der movieMAXFilmtipp

Seite 12 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de InterviewUnd plötzlich entdeckt man, „Hey, du bist ja ein Individu-um. Du kannst machen, was Spaß macht.“ Das sind Doku-mente für das Forschen. „Wer bin ich eigentlich, wo ich was wollen darf?“ Nach diesen Ge-sichtpunkten haben wir die Lieder ein bischen rausge-sucht. Lustige, peppige Songs, meines Erachtens fehlt mir das in der zeitgenössischen

Popmusik, die viel zu ernst ist. Ich mag diese Musik wirklich nicht. Wie bei einer Band wie ‚Unheilig‘ z.B. dieses bedeu-tungshafte Pfaf-fengeschwätz. Tut mir leid –

die Ewigkeit. „Laber, leckt mich, haut ab, lasst mich in Ruhe. Ihr wisst nix über das Ende der Scheisszeit, ihr wart nicht da! Selbst Raumschiff Enterprise war nicht da! Unse-re Lieder von unserem Album wollen nicht mehr sein, als sie scheinen: Ich hab’ Lust mit Mädchen auszugehen, mal gu-cken, was geht.“

Aber gerade bei diesen Liedern wird ja viel nur angedeutet, aber wenig ausgesprochen. Oder?

Bernd: Ja, aber wir Geschei-ten können natürlich zwi-schen den Zeilen lesen...

Dirk: Darum geht es ja auch nicht. Diese Platte oder auch die Songs funktionieren auf mehreren Ebenen. Auf der einen Ebene geht es um Flirt, lustig, skurril. Aber eben auch auf eine viel tieferen Ebene, die viel über die Leute aus-sagt, die die Lieder geschrie-ben haben. Über die Zeit, über

der wenigen Großen der deut-schen Unterhaltung, so à la „Wir sind alle wahnsinnig fröhlich“. Er hat aber wirklich eine Jazz Einstellung. Bei ihm ist Jazz die Musik der Freiheit. Auch auf anderen Stücken des Albums gibt es so ein Erwachen. Machoismus-Stü-cke, wie (singt): „Ich bin kein schöner Mann. Und ich kenn‘ keine, die ich heut nicht ha-

ben kann. Das ist so ein biss-chen plumper Chauvinismus, im Grunde. Aber ich sehe da auch so ’ne Art Forschen nach neuen Möglichkeiten sich zu verhalten. Achtet mal auf den Text in dem Lied: Es geht um einen Mann, der überfordert ist von dem freiheitlichen Ge-bahren seiner Freundin. Die Frauen sind plötzlich keine BDM-Mädels mehr, sind nicht mehr die, die in Reih‘ und Glied stehen, sondern die, die sich amüsieren, die ausgehen. Das ist der Beginn der Eman-zipation, wie wir sie kennen. Und das ist die Abwehrreak-tion der Männer darauf. Eine signifikante neue Situation. Und die Künstler gehen dar-auf ein, auf die neue Situation der Nachkriegszeit. Das ver-spürt man in der Musik...

Jahrzehntelang wurde gesagt, ihr habt zu gehorchen, ihr seid nix, Deutschland ist nix.

und wir als Conferenciers da-bei. Die Idee war damals, eine EP von allen teilnehmenden Künstlern zu machen. Und ‚Susi sagt es Gabi‘ sollte der Bonus-Track sein in einer klei-nen Auflage. Den haben wir schnell mal eben im Vorbei-gehen aufgenommen und uns nichts dabei weiter gedacht.

Bernd: Außer: „Hey, das macht Spaß!“

Dirk: Und sieben Jahre spä-ter hatte die ‚Sounds‘ eine Sonderausgabe zum Thema 50 Jahre deutsche Pop-Musik und fragten an, ob es nicht ein paar deutsche Bands gibt, die andere deutsche Künstler covern möchten. Das sollte dann eine Beilage werden auf einer Beileger-CD. Und da fiel mir wieder dieser Titel ein.

Bernd: Wir sagten: „Wir müssen nicht suchen, wir ha-ben da schon was!“

Einer der Lieder vom Album ist von Paul Kuhn – ‚Ich bin kein schöner Mann‘.

Bernd: Paul fuckin‘ Kuhn! Mit dem hab ich neulich ein paar neue Songs komponiert. In einem TV-Film mit dem Na-men ‚Etwas besseres als den Tod‘. Da spiel’ ich eine kleine Nebenrolle. Da haben wir die Musik zu gemacht. Da saßen wir in der Hotelbar und ich musste mich dauernd knei-fen. Paul Kuhn – besser wird‘s nicht.

Paul Kuhn, ein Urgestein der deutschen Musik. In den 50er bis 70er Jahren hat er die Musiksze-ne eindeutig dominiert, oder?

Bernd: Ich hab ihn noch live im Fernsehen gesehen. Er hat ja viel arrangiert. Schla-ger, die leichte Muse. Einer

ter von Dieter Bohlen. Boh-len und ich bilden sozusagen die Speerspitze der südham-burgischen oder Nord-Nie-dersächsischen Musikszene. Quasi als Pole: Er sozusagen als ‚cooler Rocker‘ und ich als ‚Pop‘-Mensch. Und Bernd ist in Braunschweig geboren.

Bernd: Ich habe somit das Recht Niedersachsen zu ver-treten!

Wie kam es denn zu eurem Bei-trag beim BuViSoCo mit Raab? Hat er Euch gefragt oder habt ihr Euch da beworben?

Dirk: Raabs Show ist einer der wenigen Nadelöhre, nor-male Menschen musikalisch zu erreichen. Ich mach ja nun auch mein Label ‚Tapete‘, da schicken wir denen natürlich

auch immer wieder unaufge-fordert unsere Platten. Ob das nun Fehlfarben sind usw. Nor-malerweise bekommen wir immer höflich freundliche Absagen...

Bernd: „Hochinteressant, finden wir toll, machen wir nicht“!

Dirk: Ungefähr so. Aber in diesem Falle gab es eine posi-tive Rückmeldung. Hat uns auch ein bisschen verwun-dert, aber ok.

Ihr habt euch dann auch direkt mit der Single vom neuen Album beworben? Und warum ausge-rerchnet dieser?

Dirk: Den Titel haben wir vor sieben Jahren schon auf-genommen. Der war dann auch die Initialzündung, wa-rum wir jetzt diese Platte ge-macht haben. Damals haben wir den für die erste ‚Tapete unterwegs‘-Tour aufgenom-men. Da waren drei Bands

Am 1. Oktober ging es in der Max-Schmeling-Halle in Berlin in die

nächste Runde des Bundesvi-sion Song Contest (kurz BuVi-SoCo) von Stefan Raab. Wieder einmal musste Deutschland entscheiden, wer diesjähri-ger Sieger wird. Dirk Darm-städter (Ex- Jeremy Days) und Bernd Begemann vertraten Niedersachsen mit dem Song ‚So geht das jede Nacht‘, der gleichzeitig auch die neue Single des gleichnamigen Al-bums ist. Wir trafen die bei-den zu einem lockeren Ge-spräch und fragten nach.

Ihr seht etwas kaputt aus, wie kommt‘s?

Dirk: Wir waren relativ früh unterwegs heute. Wir

waren schon bei dieser ‚Mor-ning Show‘ im Radio. Ich glau-be, das war mein frühestes Akustik-Set in meinem Leben. Um 6:40 Uhr haben wir im Studio eine Akustik-Version von ‚Susi sagt es Gaby‘ aufge-nommen. Das gehört zu den großen Momenten meiner Spätphase meiner Karriere.

Bernd: Wobei wir das Ge-fühl hatten, dass sich der Mo-derator gar nicht für uns inte-ressiert. Ich meine, wenn man so drauf ist, „Freikoks für al-le“, dann frag ich mich: „Wa-rum kriegen wir dann nix?“ (lacht).

Wie kommt es eigentlich, dass uns zwei ‚Hamburger‘ beim Bundesvision Song Contest ver-treten?

Dirk: Ich lebe ja seit zehn Jahren in Niedersachen, süd-lich von Hamburg hinter der Landesgrenze in Tötensen, direkt ein paar Straßen wei-

Dirk Darmstädter und Bernd Begemann

reden über Forschungsdrang, über unsere

‚dunkle DNA‘ und deutschen Rock‘n‘Roll

Thrills aus der Vergangenheit

„Die 50er wurden immer als

sonnig und happy gesehen, aber

das stimmt nicht. Es gab genau

so viel Gewalt und Verbrechen

wie heute.“

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butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 13 Interviewso viel Gewaltverbrechen wie heute, eher schlimmer. Die Krimis von damals waren von der Wirkung viel mächtiger als in der heutigen Zeit, weil das damals noch nicht be-leuchtet wurde.

Im Grunde ist das Musik aus der Adenauer-Zeit, der Aufschwung-zeit. Ist das die Musik zum Auf-schwung 2010?

Bernd: Alles, was Platten verkauft, gehört zum Auf-schwung (lacht). In den 50ern wurde Sachen festgelegt, die heute für noch maßgeblich sind: Wertbildung, Demilita-risierung, Ausrichtung zur Industrie-Nation. Ich mei-ne, in den Jahren nach dem Krieg war den Leuten nicht klar, dass wir mal eine Indus-

trienation werden würden. Deutschland wurde zurück-gebombt. Die meisten Leute dachten, dass wir ein Agrar-Land bleiben würden, wir bleiben jetzt Bauern. Damals wurde das etabliert und wir sind die Nutzniesser aus die-ser Zeit.

Dirk: Wenn ich mir ein Wort aus dieser Platte aussu-chen müsste, was ich immer wieder raushöre, dann wäre das „Flucht“. Flucht aus dem Alltäglichen.

Songs wie ‚Warenhaus Rock‘ aus der Musikbox, al-les war glamouröser als unse-re Welt in der wir jetzt Leben. Da geht man hin und dann ist man weg. Also auch eine Art Flucht. Das sieht man spezi-ell bei den Mädchen- und Jun-gen-Namen, die in den Songs vorkommen, wie bei ‚Susi sagt es Gabi‘. a

Geht ihr jetzt mit dem neuen auch auf Club-Tour?

Bernd: Wir haben ja schon ein Debut-Konzert hinter uns in Mainz bei einem Theater-Festival. Das war toll, auch wenn nicht so viele Leute da waren, aber es war ja auch kein Tonträger raus. Aber es gab gute Reaktionen, da bin ich sehr zuversichtlich.

Auf der Tour spielt ihr da nur das neue Album oder auch ein paar ältere Tracks?

Dirk: Es gibt einige Bonus-Stücke aber keine Dirk Darm-städter oder Bernd Begemann Solo-Stücke oder von unserer letzten gemeinsamen Platte – das war eine ganz andere Geschichte.

Bernd: Schon bei der Zu-

sammenstellung der Songs bin ich da eher als Fan bei den Songs rangegangen. „Das ist ’n tolles, Lied und der Track... Dann habe ich die Lieder zu-sammen gesehen und da dachte ich: „Das sind Sachen, kleine Geschichten, die du nicht in Spiegel-Dokumentati-onen oder bei Guido Knopp-Dokus erfährst. Die erzählen was über die Angst und das Begehren, das das Land wirk-lich zusammengehalten hat zu der Zeit. Ich bin wirklich davon überzeugt, dass die ei-ne Geschichte erzählen. Sa-chen, die man nicht ausdrü-cken oder in Fotos wieder gegeben werden. Lieder kön-nen das ‚Unausgesproche-ne‘ aussprechen. Wir haben auch das Gefühl, wir sind auf Neuland gestoßen. Die 50er wurden immer als son-nig und happy gesehen, aber das stimmt nicht. Es gab genau

Rock‘n‘Roll heißt für mich per-sönlich ‚Vinyl‘. Wird es die Platte auch auf Vinyl geben?

Bernd: Ich hab CDs ja ger-ne. Vinyl muss aufhören! Auch wegen der Umwelt, dem Erdöl und so... Das muss alles sowieso aufhören...

Dirk: Tapete macht ja rela-tiv viel Vinyl, praktisch ist das alles schön und fein, aber es geht nicht, den Vinyl-Markt zu breaken, das wäre zu teuer. Für uns ist das praktisch ei-ne Top-Aktuelle Platte. Schon Rock‘n‘Roll, aber vom Sound ist das nicht REM oder irgend-welche Radiohead-Songs, die momentan fast alle machen. Unsere Songs enthalten Bot-schaften, die heute nicht wirklich alle kennen...

Bernd: „Neue Thrills aus der Vergangenheit“. Deutsche Roots-Musik, das ist „Ger-manica“. Unser dunkle DNA! Wir sind immer noch bei der Firma Rock‘n‘Roll. (singt): „Wir erfüllen unser Soll bei Rock‘n‘Roll, ja!“ Wir wollen immer noch wahnsinnig cool sein und mitrocken. Das hat sich seit den 50ern nicht ge-ändert.

Wie schätzt ihr denn eure Chan-cen bei BuViSoCo ein? Eure Kon-kurenz ist ja nicht ohne. Ich + Ich, Selig und StanFour - alles Kan-didaten, die momentan in den Charts hoch positioniert sind.

Bernd: Alles interessante Newcomer, aber ich glaube nicht, dass sich einer von de-

nen durchset-zen wird (alle la-chen). Ich meine, guck‘ Dir mal den Sänger von Unheilig an. Kei-ne Konkurrenz für mich...

Dirk: Wir sind dabei, ich freu

mich und gut. Bernd: Wir haben die Mög-

lichkeit, unsere private Freu-de mit einer größeren Öffent-lichkeit zu teilen. Ich hab nie an diese abgeschlossene ‚In-die-Ideologie‘ geglaubt, „das ist mein kleiner privater Spaß“. Das zerfällt ja nicht zu Staub wenn ein kleines Licht drauf fällt. Also: Es ist ein rie-sen Spaß und Leute können ihn auch haben.

Ihr habt ja schon mal gemein-sam ein Album aufgenommen.

Dirk: Die ersten Freude die ich hier hatte, waren zwei ab-solute Rock‘n‘Roll-Freunde, die immer auf Flohmärkten abhingen und nach Bill Ha-ley-Platten suchten. Und da wurden natürlich auch die deutschen Rock‘n‘Roll-Sachen gesucht. Peter Krauss usw. Das war dann unsere spannen-de Sache, unsere Kleinstkul-tur. Und auf eine komische Art haben diese Stimmen aus dem Nebel der deutschen Ver-gangenheit bei mir irgendet-was bewirkt. Die ersten Stim-men, die Sinn machten, die ich auch cool fand. Auf eine leicht skurrile Art. Was ich da sonst im Fernsehen sah, die ZDF Hitparade der 70er mit Dieter Thomas Heck usw., sagt mir nichts, machte mich eher erschrocken. ‚So süß wie Susi‘ von Hartmut Scott schon eher, frag mich nicht warum. Die höre ich immer noch ger-ne. Und spielte solche Titel auch immer wieder Bernd vor, den kenne ich ja schon Jahre. Wir haben auch den Titel ‚So geht das jede Nacht‘ schon auf Konzerten und Par-ties gespielt...

Bernd: Wo der DJ dann lie-ber Moby spielen wollte. Da-mit hatten wir schon großen Erfolg (lacht).

Die Songs der Platte klingen ziemlich rauh. Habt ihr die live im Studio eingespielt?

Dirk: Ja, live. Der definiti-ve Ansatz war, die Platte muss

schnell gemacht sein. Es geht hier nicht um HiFi-Sound. Die Produktion klingt aber ziem-lich gut.

Bernd: Ok, an einigen Stel-len wär‘ ich aber am liebsten noch ein wenig mit Autotune ran, aber, naja.

Dirk: Die 13 Stücke sind al-le innerhalb von fünf Tagen eingespielt und aufgenom-men worden. Plus zwei Tage für‘s Mischen. Außer einem Lied, das ist ein altes Demo, das habe ich mit 14 Jahren aufgenommen.

die neuen Freiheiten oder die Umgebung.

Manchmal frage ich mich, ob die Leute, die damals die Stücke geschrieben haben, ob denen das überhaupt be-wusst war. Ganz besonders bei Stücken wie ‚Die Straße der Vergessenen‘. In der Zeit wurde gedacht, wir brauchen jetzt Rock‘n‘Roll, so was wie ‚Heartbreak Hotel‘, mach mal! Da sitzt dann ein deutscher Komponist und Texter und schreibt ein Lied.

Herauskommt, wie ich das sehe, dann eine erschrecken-de Ballade über Kriegsheim-kehrer. Oder über Städte, wo fünfzig Prozent der Bewohner erstmal wegziehen. Ob den Komponisten das so klar war? Du schreibst und deine Welt wird sich mit in diesen Songs einschleichen. Diese Stücke waren ja alle keine Hits...

Bernd: Höchstens Album-tracks. Stücke mit kurzen Au-genblicken, wo die Künstler sich ein wenig austoben konn-ten oder ihren persönlichen Obsessionen oder Vorlieben nachgingen oder folgen konn-ten. Das ist nicht für den gro-ßen Markt gemacht. Hier hast du ’ne B-Seite, komm mach mal irgendwas, Freddy...

Dirk: Oder, die für den gro-ßen Markt gedacht waren, aber wo irgendwas...

Bernd: ...etwas unange-nehm war... oder nicht in den Großmarkt hineinpasste.

Wo habt ihr denn diese Titel ge-sucht und gefunden?

Bernd: Auf Flohmärkten. Dirk lebte auf Flohmärkten!! Jahrelang.

Dirk: Jetzt nicht mehr, da gibt‘s nix vernünftiges mehr. Die Auswahl ist jetzt mäßig.

Bernd: Jetzt findet man nur noch ‚Catch the Fox von Dan Harrow‘.

Dirk: Meine biografische Geschichte dazu ist, dass ich in den USA in New Jersey auf-gewachsen bin. Mit elf kam ich nach Deutschland. Eh‘ keine gute Zeit um von einer Stadt zur nächsten zu ziehen, und erst recht nicht von ei-nem Kontinent zum anderen. Und dann das schlechte Wet-ter, ich konnte die Sprache nicht usw.

Bernd: Und es gab kein Baseball...

„Wir sind begeisterte Amateur-

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mischen Gründen, wir wollen

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Inh. Karsten Theuerkorn

Seite 14 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de InterviewIch hab keine Ängste. Und wenn das so ist, dann ist das so. Dann steht auf meinem Grabstein halt, „er machte ab und zu auch mal Platten, die kein Mensch verstanden hat.“ Es gibt nichts Langweiligeres als Künstler, die vorhersehba-re Platten machen.

Bernd: Eines habe ich ge-lernt in meinem Leben: Egal wo du bist, irgendjemand wird dich sowieso Scheisse finden.

In den 80er und 90er Jahren war es extrem unpopulär auf deutsch zu singen. Wann habt ihr die deutsche Sprache für Euch und die Musik entdeckt?

Bernd: Für Dirk ist das so-wieso noch was anderes, Eng-lisch ist ja seine Mutterspra-che. Ich habe eine neue Art erfunden auf deutsch zu sin-gen, ohne Scheiss! Und eine Menge Leute haben sich da eingeklinkt. Ich war der Ers-te, der nicht Schlager, nicht Deutschrock, sondern deut-sche Songs komponiert hat. Und macht mich nicht ver-antwortlich, was Silbermond daraus gemacht hat. (Geläch-ter). Ich kann nur anbieten, ich kann den Weg nur zeigen. Wenn die Leute nicht in der Lage sind, ihn zu gehen...

Aber es gibt doch genug Bands, die mittlerweile nur noch auf deutsch singen?

Bernd: Ja, seit 1990. Seit meinen großartigen Erfindun-gen...

Was ist mit Urgesteinen wie Udo Lindenberg, der sang doch auch auf deutsch?

Bernd: Kannst Du knicken! Udo ist nix anderes als eine ‚populäre Version‘ von Rio Rei-ser. Ok, ich persönlich mochte ‚Ton Steine Scherben‘ nie, und auch nicht die kaputte Art, wie Rio singt.

Was einen Sänger aus-macht, ist seine Phrasierung. Die meisten Sänger, die heu-te auf deutsch Rock singen, phrasieren heute genau so wie Rio Reiser, selbst Nena phrasiert Rio Reiser... Und Lin-denberg hat das extrem auf die Spitze getrieben. Ich hat-te das Gefühl, dass das nix taugt über bestimmte Din-ge zu singen, wie zum Bei-spiel „Spießer zu verabscheu-en“ und darüber, wie geil kaputt du bist! man

Dirk Darmstädter & Bernd Begemann haben beim BuViSoCo übrigens mit dem letzten Platz abgeschnitten. Gewonnen hat Unheilig mit „Unter deiner Flagge“. Das dürfte den Beiden ja ins Kon-zept passen: Spaß gehabt und dabei die eindeutig größere Flagge des Rock’n’Roll hoch gehalten. Wen interessieren da noch Punktevergaben?

der sind das nicht wirklich. Beide hatten den selben Ma-nager und es ist überliefert, dass es eine kleine Konferenz gab, wo festgelegt wurde, wer der ‚harte Rocker‘ und wer der ‚Sonnyboy‘ ist. So war der Rock‘n‘Roll in Deutschland. Ist das vorbildlich? Nein, aber so ist es passiert, ungefähr.

Also sind das alles Klischees?Dirk: Je länger die Zeit ver-

gangen ist, um so klischee-

hafter wird es. Aber die Platte ist ja wider dem Klischee, was man eben so von deutscher Rock‘n‘Roll-Geschichte kennt oder von dieser Zeit hat. Die LP zeigt eher die unbeleuchte-te Seite der Zeit. Weil sie eben nicht populär war. Songs, die eben nicht durchkamen.

Bernd: Wir sind wahr-scheinlich die Einzigen, die die Namen der Songs kennen. Aber wieso nicht? Aber wenn es uns antörnt, vielleicht gibt es zwei oder drei da draußen, denen es ähnlich geht.

Mit was für Reaktionen rechnet ihr? Man kennt euch, eure Musik und jetzt macht ihr Rock‘n‘Roll und Rockabilly.

Dirk: Ich bin 45 Jahre alt, und ich mach mir darüber keine Gedanken, ob es cool oder uncool ist. Das ist mir egal. Ich mache die Platten, die ich als wichtig erachte und alles andere ist Quatsch.

Bernd: Ob Detlef D. Soost das cool findet ist mir, ehr-lich gesagt, egal. Coolness in Deutschland. Ist Bohlen cool oder ein Genie?

Aber Bohlen ist ein guter Ge-schäftsmann.

Bernd: Ganz ehrlich, wir sind nicht in dieser Show um uns beurteilen zu lassen. Wir sind da, um unser Privatob-session mit anderen zu teilen. Wir sind Demokraten, nehmt es oder lasst es. Wir können euch nur unterhalten.

Wie steht ihr eigentlich zu MP3s und Downloads?

Dirk: Alles prima. Es ist ge-nerell so, dass alle Platten die ich mag, die sind dafür ge-dacht, dass sie auch hoffent-lich überall gespielt werden und die Menschen sie auch richtig toll finden. Pop-Musik. Pop kommt von Populares. Ich hab noch nie Musik für ei-nen kleinen, elitären Kreis ge-macht. Das geht mir echt am Arsch vorbei. Der Ansatz ist, das wir tun, was uns gefällt.

Bernd: Aber auch so Na-men, die es eigentlich gar nicht gab. ‚Ted‘ sagt es ‚Jenny‘. Dabei hießen die alle Cornelia oder Waltraud.

Dirk: Und das Thema Flucht ist ja wieder top-aktu-ell in der heutigen Zeit. Ob es jetzt beim Latte macchiato mit Walnuss-Macademia-Fla-vour ist...

Bernd: Dieser kleine Exo-tismus im Alltag...

Dirk ...der ist noch immer hochaktuell...

Früher konnte man wenigstens noch über Warenhäuser singen...

Bernd: Man sollte eher über Warenhäuser singen als über das Ende der Zeit.

Robert Smith von The Cure mein-te einmal, wenn Morrisey wei-ter so in seinen Liedern rum-jammert, dann gehe er bei ihm vorbei und poliere ihm die Fresse.

Bernd: (stöhnt) Ja, aber er selbst! Robert Smith, der ‚alte Hospitalist‘? „Oh ich zeig‘ Euch meine schweren Geschwüre“. Morrisey ist einfach ein gro-ßer Humorist!

Ihr habt ein breites Spektrum an Musik. Seht ihr Euch als klas-sische Songwriter? Was seid ihr genau?

Bernd: Dirk meinte, wir ge-hen mit unserer neuen Sing-le zum BuSiViCo, der Freddy-Quinn B-Seite, und da tritts Du doch mit auf, oder? Und ich meinte nur, „Nee, Du spinnst wohl, Scheisse werde ich tun! Ich bin Bernd B. Ich habe Dinge „erfunden“, habe geführt, über 300 Songs ge-schrieben und veröffentlicht. Und du willst da zu Raab hin mit einer Freddy Quinn-B- Seite?“ Ich hab’ mich dann aber breitschlagen lassen.

Wir interessieren uns für Musik, die wir noch nicht kannten. Wir sind begeister-te Amateurforscher. Weniger aus akademischen Gründen, wir wollen uns neuen Genuss verschaffen. Wir wollen auch ein tieferes Verständnis be-kommen, von dem, was wir eigentlich tun. Ich persönlich habe immer in der Traditi-on gesucht, will immer an ir-gendwas anknüpfen und für mich verwerten. Engländer oder Amerikaner z.B. spielen als Zugabe immer etwas von Chuck Berry oder Bob Dylan, was sollen wir Deutsche denn spielen? Also, wir haben et-was bekommen, das man spie-len kann, was Wurzeln hat, was noch heute besteht.

Habt ihr klassische Vorbilder aus dieser Zeit?

Bernd: Nein, nicht wirk-lich. Wir respektieren Peter Kraus oder Ted Herold. Wir respektieren die alle, die en-tertaint oder etwas veröf-fentlicht haben, aber Vorbil-

„Es gibt nichts Lang-

weiligeres als Künst-

ler, die vorhersehbare

Platten machen.“

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butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de | Seite 15 Tierisches

Sportlich gut

„Billy“ Hallo, ich bin Billy, ein Labra-dor Mix und ca. Ende 2009 gebo-ren. Ich wohne seit dem 25.8.10 im Tierheim, denn man hat mich aus einem roten Auto an der B6 in Höhe des Campingplatzes Der-neburg ausgesetzt. Ich sollte eher zu größeren Kindern vermittelt werden, denn mit meiner stür-mischen Art werfe ich sie sonst um. Mein Grundgehorsam könn-te noch besser sein – Ich bin halt gerade in meiner jugendlichen Sturm- und Drangphase. Also wenn Ihr nun auf eine Herausfor-derung wartet, hier bin ich und warte auf euch!

Bewegungsfreudig

„Max“ Hallo, ich bin Max, ein Pinscher Ratero Mix und im Jahr 2007 ge-boren. Ich bin sehr bewegungs-freudig und brauche auch viel Be-schäftigung. Bin sehr verschmust, wenn ich jemanden sehr mag. Lei-der habe ich noch wenig Grundge-horsam, deshalb wäre eine Hun-deschule sehr gut für mich. Ob ich verträglich mit Kindern bin, ist leider noch nicht bekannt. Auf jeden Fall brauche ich liebevolle Hände,denn ich bin sehr sensibel und meine neuen Leute sollten (wie ich) Freude an Bewegung in der Natur haben.

Nicht stressen!

„Tiger“ Hallo, ich bin der Tiger und bin leider nach Jahren wieder ins Tierheim zurückgegeben wor-den. Leider komme ich hier mit so vielen Artgenossen auf einem „Haufen“ gar nicht zurecht und bin total gestresst. Habt ihr viel-leicht eine ruhigere Unterkunft für mich? Dann kommt bitte

schnellstmöglich vorbei.

Hannover-Bothfeld Klein-Buchholzer Kirchweg 56 Telefon (05 11) 6 49 03 46Hannover-Linden Badenstedter Straße 46 Telefon (05 11) 9 21 51 22Langenhagen Bothfelder Straße 11 Telefon (0511) 98 43 16 60Garbsen-Berenbostel Heinkelstraße 1 Telefon (0 51 31) 46 44 41Celle-Altencelle Burger Landstraße 6 Telefon (0 51 41) 88 23 66Hambühren Hehlenbruchweg 5 Telefon (0 50 84) 91 11 77Bemerode Hinter dem Dorfe 10 Telefon (0 511) 8 97 23 04

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© butjer Nachrichten 2010. Comic: Andreas Tolxdorf

Seite 16 | butjer 3/Oktober 2010 · der-butjer.de Kabarettpolitisches Kabarett stellt im-mer die Systemfrage. Wenn man auf das System, zum Bei-spiel die öffentlich-rechtli-chen Sender, Rücksicht neh-men muss, hat man immer eine Schere im Kopf. Man muss sich quasi selbst einen Maulkorb verordnen. Das ist der Grund. warum ich im Fernsehen keine Satiresen-dungen mehr mache. Die Zwänge dort würden mich einschränken und mein Pub-likum enttäuschen. Nein, für mich kommt das Fernsehen nicht mehr in Frage.

Wie definieren Sie Kabarett?Politisches Kabarett ist ein

Mittelding zwischen Journa-lismus und Theater. Ich nen-ne es eine künstlerische Form des politischen Kommentars, eines Kommentars zum Welt-geschehen. Kabarett darf und muss auch die Demokratie kritisieren und in Frage stel-len. Dies setzt einen hohen In-formationsstand und eine ge-wisse Bildung voraus – nicht nur beim Kabarettisten, son-dern auch beim Publikum.

Kann politisches Kabarett die Welt verändern?

Nein, Kabarett kann mei-ner Meinung nach nichts ver-ändern, aber eine aktuelle Bestandsaufnahme liefern. Deswegen heißt unser derzei-tiges Programm ja auch ‚In-ventur‘.

Herr Venske, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. pev

schon während meiner Zeit bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Kabarett ist eher subversiv, war nie massenkompatibel.

Sollten nicht die Medien, sprich die Fernsehsender, mehr kabaret-tistische Sendungen ausstrahlen bzw. initiieren oder fördern? Sie haben jahrzehntelange Medie-nerfahrung. Da läge es doch auf der Hand, selbst eine gute Kaba-rett-Sendung im TV ins Leben zu rufen?

Kabarett und Fernsehen, dass passt meiner Meinung nach nicht zusammen. Denn

Rücksichtnahmen gibt es da nicht.

Ist das ein bedenklicher Trend, dass es immer mehr Comedians, immer mehr seichte Comedy-Shows, aber immer weniger gu-tes Kabarett gibt?

Comedians, bunte Nach-mittage, Humoristen, Allein-unterhalter hat es immer gegeben. Durch das Fernse-hen, das auf Einschaltquo-ten schielt, sind diese in den letzten Jahren in der Öffent-lichkeit immer präsenter. Po-litisches Kabarett war immer eine Sache von Minderheiten,

schenmann‘, den er hervorra-gend gibt. Außerdem greift er mit eigenen Vorschlägen und Ideen bei der Vorbereitung des Programms in die Texte ein. Ich spreche also nicht nur von Busse/Venske, sondern immer von einem Ensemble. Zum Beispiel haben wir uns alle vor unserer Tour fünf Wo-chen in Hamburg zusammen-gehockt und das Programm spielbar gemacht. Jochen Bus-se hat bei mir im Gästezim-mer gewohnt und wir haben geprobt und an den Texten ge-feilt. Mittlerweile haben wir ‚Inventur‘ über 180 mal auf-geführt.

Apropos ‚Inventur‘: Da nehmen Sie kein Blatt vor den Mund. Nicht nur Politiker und Ban-ker, sondern unter Anderem auch Hartz-IV-Empfänger, Bur-ka-Trägerinnen oder der deut-sche Stammtisch werden scharf ins Visier genommen. Haben Sie nicht Angst, den einen oder an-deren Zuschauer zu inkommodie-ren oder zu verprellen?

Wer ins Kabarett geht, muss auch immer darauf ge-fasst sein, dass es ihn trifft.

Herr Venske, das Konzept und der größte Teil des Textes des ‚Inventur‘-Pro-

gramms stammen aus Ihrer Fe-der. Sie spielen es zusammen mit Jochen Busse und Frank Grischek. Warum gerade diese beiden? Welche Bedeutung haben diese zwei für Sie als Bühnenpartner und für das Programm?

Jochen ist ein Freund schon seit unseren gemeinsa-men Jahren bei der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Er hat seine ganz eigene Dik-tion und ist durch seine in-dividuelle Darstellung und Interpretation der Texte ein großartiger Partner auf der Bühne. Mit Frank Grischek arbeite ich seit zehn Jahren zusammen, auch er hat für mich einen hohen Stellen-wert. Er gibt nicht nur die musikalischen Nummern auf der Bühne vor, sondern spielt auch immer eine Rolle. Auch wenn er nichts sagt, hat er doch eine wichtige Funktion innerhalb des Programms. Im ‚Inventur‘-Programm, das zur Zeit der Finanzkrise entstand, spielt er die Rolle des Bankers. Er ist der klassische ‚Wat-

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Kabarettist, Schriftsteller, Moderator und

Schauspieler Henning Venske spricht über sein

aktuelles Programm ‚Inventur‘ und den Stellen-

wert des Kabaretts

Venske macht Inventur

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