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Seite 1 von 32 Der Heimleiter berichtet Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Leserinnen und Leser unseres «Wendelin Heftli» «… endlich Frieden»?! 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai und der Kaiserlich Japanischen Armee am 2. September 1945 ist der Zweite Weltkrieg, der mit dem deutschen Angriff auf Polen 1939 begonnen hatte, beendet. Bis zu 65 Millionen Menschen, Soldaten und Zivilisten sind gewaltsam zu Tode gekommen. Mit bis zu 27 Millionen Opfern haben die Völker der Sowjetunion den höchsten Blutzoll gezahlt. Sechs Millionen europäische Juden sind im Rahmen des nationalsozialistischen Völkermordes ermordet worden, über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, bis zu 500.000 Sinti und Roma sowie etwa 300.000 behinderte und pflegebedürftige Menschen. Mit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 werden die Grenzen im Osten des Kontinents neu gezogen. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen. Deutschland verliert große Gebiete im Osten, die an Polen und die Sowjetunion fallen, die verbleibenden Teile werden in Besatzungszonen aufgeteilt, aus denen zwei Staaten entstehen. Der Kalte Krieg und der Eiserne Vorhang zwischen dem Westen und der sowjetischen Einflusssphäre im Osten spalten den Kontinent.

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Der Heimleiter berichtet

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Leserinnen und Leser unseres «Wendelin Heftli» «… endlich Frieden»?! – 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

Mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai und der Kaiserlich Japanischen Armee am 2. September 1945 ist der Zweite Weltkrieg, der mit dem deutschen Angriff auf Polen 1939 begonnen hatte,

beendet. Bis zu 65 Millionen Menschen, Soldaten und Zivilisten sind gewaltsam zu Tode gekommen. Mit bis zu 27 Millionen Opfern haben die Völker der Sowjetunion den höchsten Blutzoll gezahlt. Sechs Millionen europäische Juden sind im Rahmen des nationalsozialistischen Völkermordes ermordet worden, über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, bis zu 500.000 Sinti und Roma sowie etwa 300.000 behinderte und pflegebedürftige Menschen. Mit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 werden die Grenzen im Osten des Kontinents neu gezogen. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen. Deutschland verliert große Gebiete im Osten, die an Polen und die Sowjetunion fallen, die verbleibenden Teile werden in Besatzungszonen aufgeteilt, aus denen zwei Staaten entstehen. Der Kalte Krieg und der Eiserne Vorhang zwischen dem Westen und der sowjetischen Einflusssphäre im Osten spalten den Kontinent.

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Erst die Umbrüche in Mittelosteuropa 1989/90 ermöglichen ein Zusammenwachsen Europas. Dietrich Bonhoeffer schrieb vor 75 Jahren kurz vor seinem Tod «Von guten Mächten» Die Verse drücken Zuversicht und Vertrauen aus. Im Gestapo-Gefängnis hat der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer 1944 eines der bekanntesten religiösen Lieder geschrieben. Seine Zeilen finden sich auf Kalenderblättern und in Todesanzeigen. Der Text ist zu einem der bekanntesten religiösen Lieder des 20. Jahrhunderts geworden. Es erklingt vor allem zu Weihnachten und zum Jahreswechsel, aber auch auf Beerdigungen und Taufen. Vor 75 Jahren, am 19. Dezember 1944, hat der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer in einem Berliner Gestapo-Gefängnis das Gedicht «Von guten Mächten wunderbar geborgen» geschrieben. Vor 60 Jahren wurde es erstmals vertont. Enthalten sind die sieben Strophen des geistlichen Gedichts in einem Brief Bonhoeffers an Maria von Wedemeyer. Die 20 Jahre alte Ostpreussin und der 18 Jahre ältere gebürtige Breslauer hatten sich drei Monate zuvor verlobt. Bonhoeffer, profilierter Vertreter der Bekennenden Kirche und im Widerstand gegen Hitler, charakterisierte er sein Gedicht lapidar als «ein paar Verse, die mir in den letzten Abenden einfielen» und als «Weihnachtsgruss für Dich und die Eltern und Geschwister». «Von guten Mächten» ist Bonhoeffers letzter erhaltener theologischer Text vor seiner Hinrichtung. In den Versen klingen seine eigene bedrohliche Situation - er war gefoltert worden und musste mit der Hinrichtung rechnen - und auch die seiner Familie an.

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Sein Bruder und zwei seiner Schwager waren wegen Verwicklung in den Widerstand in Haft, seine Zwillingsschwester mit ihrem jüdischen Mann emigriert. Obwohl Bonhoeffer sein Gedicht als Weihnachtsgruss bezeichnete, nimmt der Text keinen Bezug auf die Geburt Jesu, sondern blickt auf die Jahreswende und die ungewisse Zukunft, die aus seiner Sicht von Gottes Liebe bestimmt wird. «Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last», heisst es in dem Gedicht. Im Zentrum steht aber das Vertrauen zu den «guten Mächten», mit denen Gott die Glaubenden bergend umgibt und tröstet. «So habe ich mich noch keinen Augenblick allein gefühlt.» Am Anfang des Briefes beschrieb Bonhoeffer, wie er die Haft erlebt: «Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt». Und zu der Rolle seiner Familie heisst es: «Du und die Eltern, Ihr alle, die Freunde und Schüler im Feld, Ihr seid mir immer ganz gegenwärtig. Eure Gebete und guten Gedanken, Bibelworte, längst vergangene Gespräche, Musikstücke, Bücher bekommen Leben und Wirklichkeit wie nie zuvor.» Gerade in diesen Corona Zeiten die auch uns immer wieder schmerzlich vor Augen führen wie zerbrechlich das Leben ist, geben Menschen wie Dietrich Bonhoeffer Trost und Zuversicht. Auch Sie liebe Bewohnende leben derzeit im Wendelin eingesperrt und getrennt von ihren Familien und dürfen infolge von sozial- oder besser gesagt physikal-Distancing keine direkte menschliche Nähe mehr erleben wie Sie es sonst gewohnt waren. Wir beten und hoffen nun, dass die schlimmste Zeit der Isolation hinter uns liegt und wir die Massnahmen kontinuierlich lockern können.

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In diesem Sinne sollen die Worte von Dietrich Bonhoeffer uns begleiten und behüten: Herzlichst Rainer Herold Heimleiter Von guten Mächten wunderbar geborgen Text: Dietrich Bonhoeffer (1944) Liedtext 1. Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr. Refrain: Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. 2. Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last. Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast. 3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand.

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Geburtstage im Juni

Bewohnende

03.06. Christener Karin 81 05.06. Dall`O Anna 85 20.06. Pfenninger Esther 90 23.06. Linnenbröker Christa 84 27.06 Pedroni Rina 93 Personal

01.06. Alappat Mercy Pflege 01.06. Dinc Huri Tagesheim 01.06. Trajanov Vesna Pflege 01.06. Yildiran Alpay Küche 09.06. Khonginantsang Tashi Gyatso Küche 11.06. Locher Salome Hauswirtschaft 14.06. Sütterlin-Geno Erna Hauswirtschaft 19.06. Aebi Marianne Pflegedienst 22.06. Cacik Turap Küche 22.06. Grgic Jelena Hauswirtschaft 24.06. Holder Valérie Pflege 25.06. Müller Sarah Küche 26.06. Abt Manuela Pflege 27.06. Burtscher Maria Service 27.06. Isik Yildiz Pflege 29.06. Flück Elvira Tagesheim Tagesheim

02.06. Hug Alois 81 18.06. Küng Johann 89

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Gottesdienste und Morgenbetrachtungen

Gottesdienste Donnerstag 11.06. Pfarrerin Martina Holder Donnerstag 25.06. Pfarrer Eugen Frei

Morgenbetrachtungen Donnerstag 04.06. Pfarrerin Lea Schweyer Donnerstag 18.06. Sr. Annette Bader Donnerstag 30.06. Sr. Annette Bader Die Gottesdienste und Morgenbetrachtungen finden jeweils um 10.00 Uhr im Mehrzweckraum statt. Angehörige, Freunde, Bekannte sowie die Mieter der umliegenden Alterswohnungen können zurzeit noch nicht an diesen Anlässen teilnehmen.

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Anlass im Juni

Wer rastet, der rostet

Bewegung: Tanz, Fitness, Sport

Literarisch-musikalische Stunde von Niklaus Schmid-Heimes

Montag, 22. Juni 2020, 15 Uhr

im Mehrzweckraum

«O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen.» Diesen Ausspruch von Augustinus aus dem 5. Jahrhundert gilt es noch heute zu beherzigen. Überhaupt ist es wohltuend für Körper und Seele, wenn man auch im höheren Alter in Bewegung

bleibt.

Märchen, Erzählungen und Gedichte zum Thema Tanz und Bewegung

Musikalische Filmsequenzen: Tanz, Ballett, Fitness, Sport

Wegen der Corona-Pandemie können leider Angehörige und Gäste nicht an diesem Anlass teilnehmen.

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In lieber Erinnerung gedenken wir

Frau Münch Liselotte, gestorben am 22.05.2020

Wege führen zusammen, Wege gehen auseinander,

was aber bleibt ist das Wegstück, dass wir miteinander gegangen sind.

Zu uns gezogen ist Herr Trinkler Rudolf, eingezogen am 16.05.2020

Wir heissen unseren neuen Bewohnenden herzlich willkommen, wünschen ihm ein gutes Einleben und hoffen, dass er sich bei uns wohlfühlen wird.

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Personelles

Eintritte

Am 1. Mai haben Frau Nicole Zaia und Herr Turap Cacik ihre Tätigkeit aufgenommen. Wir begrüssen die neuen Mitarbeitenden und wünschen ihnen viel Freude bei der Ausübung ihres Berufes.

Herzlich Willkommen

Pensionierung Am 10. Mai wurde unsere Mitarbeiterin, Frau Dolma Mitra pensioniert. Sie war in der Pflege tätig. Wir danken ihr ganz herzlich für ihre aufmerksame und feinfühlige Art, mit unseren Bewohnenden umzugehen. Wir wünschen ihr gute Gesundheit und viel Glück.

Danke

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Die Abschlussprüfungen der Pflege

Autor: Oliver Reinicke, Berufsbildungsverantwortlicher Die nichtige Note: Mitte Februar 2020 begannen im Wendelin die Lernenden aus dem 3. Lehrjahr mit ihren praktischen Abschlussprüfungen. Hierbei absolvierten insgesamt 9 Lernende Ihre praktische Arbeit auf den verschiedenen Abteilungen. Die Prüfungen waren geprägt von Aufregung, Anspannung und sehr viel Konzentration. Die Lernenden waren schon Wochen zuvor sehr aufgeregt und fokussierten sich auf diesen einen Tag. Den Tag der praktischen Abschlussprüfung. Wenn man die einzelnen Lernenden fragte, was sie vor der Prüfung empfanden, äusserten sie, dass sie aufgeregt waren. Jedoch nicht vor der eigentlichen Arbeit, sondern eher aufgeregt und angespannt vor dem Expertenteam, die die Prüfungen begleiten muss. Weiter war jeder einzelne Lernende aufgeregt bevor er zum Fachgespräch ging. Hier mussten die Lernenden ihr praktisches Handeln mit theoretischen Kenntnissen belegen. Wenn man die Berufsbildner fragt, was sie vor und während der praktischen Prüfung empfanden, ähnelten sich die Antworten. Sie berichteten davon, dass sie genau wie die Lernenden aufgeregt waren. Aufgeregt davor, dass hoffentlich alles gut geht und ja keine unerwarteten Situationen kommen, die den Lernenden aus der Bahn wirft. Weiter betrachteten die Berufsbildner ihre Lernenden mit Stolz. Nach 3 Lehrjahren sind die Kinder zu jungen Erwachsenen geworden und präsentieren nun das Ergebnis ihrer 3 Lehrjahre an diesem einen Tag. Leider hat das Corona Virus auch vor den Abschlussprüfungen keinen Halt gemacht.

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So stand die diesjährige Prüfungsphase im Zeichen des Covid 19. Wir im Wendelin hatten ehrlichgesagt noch sehr viel Glück, da wir die Abschlussprüfungen rechtzeitig durchführen konnten. Andere Häuser standen hierbei vor weitaus grösseren Problemen und Herausforderungen, wie sie ihre Abschlussprüfungen in der Corona Krise absolvieren sollten. Seit Beginn der Prüfungen, beobachteten wir gespannt die Entwicklung der Corona Krise. Wir nahmen wahr, dass das Virus immer näherkommt und hofften jedoch, dass wir alle Prüfungen ohne Einschränkungen absolvieren können. Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen! Wir konnten alle Abschlussprüfungen ohne Einschränkungen im Wendelin durchführen. Jedoch spürten wir die Macht des Corona Virus 2 Monate später umso deutlicher. Hier entschied der Bund, dass weitere Abschlussprüfungen nicht mehr durchführbar sind und deshalb ALLE Abschlussnoten für nichtig erklärt werden. Auch unsere! Es wurde entschieden, dass jeder Betrieb eine Neubeurteilung der Leistungen über ein Bewertungsraster vorzunehmen hat und dies die Note der praktischen Abschlussprüfung ersetzt. Wie sich jeder von uns vorstellen kann, löste dies natürlich bei den Lernenden und Berufsbildnern grosses Entsetzen aus! Die Entscheidung Seiten des Bundes stand jedoch fest und wir mussten diese akzeptieren. Einige Wochen nach der Entscheidung des Bundes haben wir den ersten Schock verarbeitet und es wird in den kommenden Tagen eine faire und gerechte Neubeurteilung der Abschlussprüfung für unsere Lernenden vorgenommen.

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Der Siebenschläfertag und das Sommerwetter

«Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag», heisst es in einer Bauernregel. Doch stimmt das wirklich? Laut meteorologischen Statistiken treffen Vorhersagen für das Sommerwetter anhand des Siebenschläfertags am 27. Juni bis zu 70 Prozent zu. Jedenfalls in Süddeutschland. Eine erstaunlich hohe Quote, denn die Regel entstand noch vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582. Meteorologen halten jedoch nicht viel von den alten Wettersprüchen. «Nicht nur, weil das Klima sich bis heute verändert hat, viele Bauernregeln sind einfach nur aus schönen Reimen oder Mythen, aber nicht aus Beobachtungen entstanden», erklärt Meteorologe Hartmut Grassl gegenüber «Focus Online».

Schönes Wetter nach Morgennebel? Anders sieht es jedoch bei einer anderen Wetterregel aus: «Morgengrau gibt Himmelblau!» Solch kurzfristige Vorhersagen treffen fast immer zu. Auffallenden Morgennebel ist nämlich wirklich Verlass. Wenn der Nebel absinkt und als Tautropfen am Boden zurückbleibt, konnte die feuchte Luft nicht nach oben steigen. Dadurch kommt es auch nicht zur Wolkenbildung. Schönes Wetter ist dann definitiv garantiert. Und auch die Weisheit «Abendrot - Gutwetterbrot, Morgenrot mit Regen droht» stimmt. Nach einem trüben Tag kommt meist noch kurz die Sonne zum Vorschein, dann strahlt der Himmel in einem satten Rot. Das deutet daraufhin, dass die Wolken Richtung Westen abziehen.

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Da der Wind aber meist aus Westen kommt, der Himmel dort aber wolkenfrei ist, lässt auf einen schönen nächsten Tag schließen. Anders ist es jedoch beim Morgenrot: Durch die aufziehenden Wolken kommt die Sonne nur kurz zum Vorschein. Ein Zeichen dafür, dass es bald regnen wird. Nicht jede Wetterregel trifft zu. Daher lieber einmal mehr den täglichen Wetterbericht abfragen.

Wie funktioniert der Hundertjährige Kalender? Der Abt Mauritius Knauer verfasste im 17. Jahrhundert das Calendarium oeconomicum practicum perpetuum - heute als Hundertjähriger Kalender bekannt. Für die Mönche sollte diese Sammlung von Wettervorhersagen eine genaue Prognose des Wetters ermöglichen. Damals allerdings, um die Landwirtschaft zu verbessern. Knauer führte sieben Jahre lang Tagebuch und notierte sämtliche Wetterereignisse. Bei seiner Langzeitbeobachtung bezog er sich auf die damalige astronomische Weltanschauung. Die Menschen kannten bereits die Himmelskörper Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur. Daher ordnete der Abt jedem von ihnen jeweils die Herrschaft über ein Jahr zu. 2020 steht unter der Regentschaft des Mondes.

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Lunar Kalender sind älter als Solarkalender

Da der Mond gut zu beobachten ist und der Zyklus eines Mondmonats sehr überschaubar ist und auch die Mondphasen immer wiederkehren, verwundert es nicht, dass der Mond und seine Phasen zur Basis für ein Kalendersystem wurde. Lunar Kalender sind dabei sogar älter als Solarkalender. Beispiel für einen heute noch wenigstens für religiöse Zwecke gebrauchten Lunar Kalender ist der Islamische Kalender. Sein Fastenmonat Ramadan ist das wichtigste religiöse Jahres-Ereignis im Islam. Er gleitet wie alle Islamischen Kalender-Daten in etwa 34 Jahren einmal rückwärts durch ein Sonnenjahr eines Solarkalenders. Chinesischer Kalender

Der chinesische Kalender war nicht nur als Bauernkalender und Traditioneller Kalender bekannt, sondern auch als Mondkalender. Mit dem Mond leben

Es gibt noch einen weiteren Mondkalender, der recht interessant ist. Es gibt Menschen, die ihr Leben nach dem Mondkalender ausrichten. Haare färben, Haare schneiden, Wäsche waschen, größere Unternehmungen planen, für alles gibt es demnach günstige wie auch ungünstige Tage, die es zu beachten gilt. Neben alltäglichen Dingen im Haushalt, gibt es Mondkalender diese Art, die sich auch mit Schönheit und erst recht mit Gesundheit beschäftigen. Vor dem Mondjahr im Hundertjährigen Kalender ist das Merkurjahr. Dem Mondjahr folgt dann das Saturnjahr.

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Der Monat Juni

Der Juni (früher auch Brachmonat) ist der sechste Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. Er hat 30 Tage und enthält den Tag der Sonnenwende (21. Juni, abhängig von der Himmelsmechanik auch am 20. oder 22. Juni möglich), der auf der Nordhalbkugel der längste Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres ist. Benannt ist er nach der römischen Göttin Juno, der Gattin des Göttervaters Jupiter, Göttin der Ehe und Beschützerin von Rom. Zur Regierungszeit Kaiser Neros wurde der Monat in Germanicus umbenannt, einen der Namen des Kaisers, was sich allerdings nicht durchsetzte. Der alte deutsche Monatsname ist Brachet oder Brachmond, da in der Dreifelderwirtschaft des Mittelalters in diesem Monat die Bearbeitung der Brache begann. In Gärtnerkreisen spricht man auch vom Rosenmonat, da die Rosenblüte im Juni ihren Höhepunkt erreicht; aus diesem Grund wurde der Juni früher auch Rosenmond genannt. Im römischen Kalender war der Iunius ursprünglich der vierte Monat und hatte 29 Tage.

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Sommer-Sommersonnenwende

Nach der intensiven Wachstumsphase ist nun die Zeit der Ruhe im Aussen gekommen. Die Sommersonnenwende ist das gespiegelte Äquivalent zur Wintersonnenwende, dem inneren Innehalten. Die Sonnenkraft hat ihren höchsten Punkt erreicht, was gesät wurde, ist aufgegangen oder muss nun abgeschrieben werden. Viel ist nicht zu tun, ausser warten. Denn nun beginnt das Reifen, eine spannungsgeladene Ruhephase bevor die Ernte beginnen kann. Es gibt wenig, was getan werden muss, aber das erfordert alle Achtsamkeit. Bei manchen Pflanzen empfiehlt es sich, zu üppige Triebe und Früchte zu entfernen ausgeizen nennt man das zum Beispiel bei den Tomatenpflanzen. Hat die Pflanze zu viele Triebe, ist das zwar im ersten Moment üppig, doch die Kraft teilt sich auf alle gleichermaßen auf, was in Summe nicht reichen kann. Mehr und sichereren Ertrag bekommt man, wenn man die Triebe auf ein sinnvolles Mass reduziert. Und diese Metapher kann man 1:1 ins heutige Arbeitsleben übertragen. Oft läuft man ja Gefahr, sich im Überschwang kreativer Ideen zu verzetteln. Man beginnt viele Projekte, die alle vielversprechend aussehen doch im Lauf der Zeit zerspragelt man sich, man wird zum «Schnittlauch auf jeder Suppe», wie man umgangssprachlich auch sagt. Die Energie verteilt sich auf zu viele Punkte und irgendwann braucht es die Einsicht, dass man nicht alle Ideen-Knospen, die man im frühlingshaften Aufbruch gezeugt hat, am Leben erhalten kann.

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Reifenlassen erfordert Kraft, Ausdauer und Mut denn äusserlich schaut es nach Nichtstun aus, im Inneren aber werden folgenschwere Entscheidungen getroffen und Weichen gestellt. Die schwerste Arbeit ist getan, nun kommt die Zeit wo die Früchte heranwachsen und Reifen. Gleichzeitig heißt es wachsam sein, denn es ist eine sehr sensible Zeit. Schnell kann ein Unwetter, zu viel Hitze, zu viel Tätigkeit oder Nichtstun das erhoffte Ergebnis zerstören. In der Landwirtschaft sind es reale Gewitter und die gefürchteten Hagelstürme, ein kalter oder zu heißer Juni, die für schlechte Ernten sorgen. Ebenso im realen Leben. Es gibt die Zeiten von Stürmen, Zeiten von herrlichen Früchten wie Liebe, Freude, Friede und Geduld. Vielleicht kommen Ihnen beim lesen dieser Zeilen solche Zeiten aus Ihrem Leben wieder in den Sinn?

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Über die Geduld

Mit einem Gruss von Mischa Schuppli Man muss den Dingen

die eigene stille, ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären …

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter der Sommer kommen könnte. Er kommt doch! Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos, still und weit …

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben

wie verschlossene Stuben

und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

geschrieben sind. Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.

Rainer Maria Rilke

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Beobachtungen eines Bewohners

Autor: Hans Ruckstuhl, Bewohner Mein Name ist Hans Ruckstuhl. Ich bin 71 Jahre alt und arbeitete 22 Jahre bei der Gemeinde Riehen. Für mich, als einer der jüngsten Bewohner begann ein neuer Lebensabschnitt. Ein Vorteil für mich war es, dass ich einige Bewohner schon vom Tagesheim kannte. Ich wurde von den Mitbewohnern gut aufgenommen und fühlte mich schnell wohl als Teil der Wendelin-Familie. Die Gruppenangebote waren sehr interessant und machten mich neugierig teil zu nehmen. Schon beim ersten Festanlass wurde ich von Herrn Flückiger angefragt, ob ich Lust hätte mit «Ruthli» Schluchter die 1. August-Rede zu halten. Das war eine grosse Ehre! Bis hierher lief alles gut. Ende März kam es zur Corona Eskalation. Wegen dem Virusausbruch musste das Wendelin in Quarantäne. Die Bewohner durften das Haus nicht mehr verlassen und keine Besucher mehr empfangen. Ebenso wurden alle Anlässe, Gruppen und Aktivierungen gestrichen. Es kam eine schwere Zeit für alle Beteiligten! Mich überraschte, wie diszipliniert sich das Personal und die Bewohner verhielten. Die Leute schickten sich ins Unvermeidliche. Es machte sich eine Hilflosigkeit und Langeweile breit. Man musste umdenken und sich eine Beschäftigung suchen. Anfangs wurde noch über den Corona Virus diskutiert. Mit der Zeit konnten wir es nicht mehr hören! Man suchte Alternativen und fand diese in Zeitschriften, Paket- und Briefpost sowie Telefonaten. Einige Leute fanden sich zum Spielen oder diskutieren zusammen.

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Andere entdeckten den Terrassengarten zum Flanieren, Geniessen, Tratschen, «Sünnele» und sich von Rosemarie Luginbühl die Pflanzen erklären lassen. Nach 5 Wochen wurden wir überrascht, dass die Leute von der Aktivierung wieder da waren. «Freude herrscht! Jetzt goot wieder öppis!!» Seit dem 11. Mai dürfen wir wieder einen Besucher pro Tag empfangen. Eine erste Erleichterung. Ich hoffe es folgen in nächster Zeit weitere, dass wir bald mit voller Freude unsere Arbeitsgruppen wieder aufnehmen können.

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Interview mit Rosemarie Luginbühl (1929)

Autor: Hansruedi Flückiger, Leitung Aktivierung Schon immer hatte sie Freude am Garten. Bereits als Kind, in Gersau aufgewachsen, half sie ihren Eltern im Garten, erlebte Bundesrat Wahlens Anbauschlacht im zweiten Weltkrieg. Pflanzte damals selber Kartoffeln an. Eine Lehre als Gärtnerin kam aus Kostengründen nicht in Frage, denn damals musste man für eine Lehrstelle noch bezahlen. Dennoch blieb sie dem Thema treu. Zusammen mit ihrem Mann betreute sie 60 Jahre lang einen Schrebergarten. Da der Mann früh verstarb machte sie 35 Jahre davon alleine weiter. 10 Jahre war sie Präsidentin des Schrebergartenvereins der Gärten zwischen Niederholz und Eglisee. Hier im Wendelin half sie von Anfang an in der Gruppe «Unser Garten», die den Terrassengarten im ersten Stock bewirtschaftet, mit und brachte ihr Wissen ein. Vor rund drei Monaten, Mitte März, begann der Lockdown. Das Wendelin, wie auch alle anderen Pflegeheime der Schweiz wurden geschlossen. Das Personal auf das notwendige reduziert, um die Gefahr von Ansteckungen möglichst zu minimieren. Der Leiter der Aktivierung fragte sie an, ob sie gewillt wäre in dieser noch unabsehbaren Abwesenheit zum Garten zu schauen? Sie willigte ein; «wolle ihr Möglichstes tun.» Durch die tägliche Arbeit im Garten habe sie nicht gross unter der Schliessung gelitten. Im Garten wäre sie immer an der frischen Luft gewesen. Durch das schöne Wetter seien viele Bewohnende in den Garten auf Besuch gekommen und sie seien alle vom Hotellerie Mitarbeiter und dem technischen Dienst gut umsorgt und unterstützt worden.

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So habe sie immer Beschäftigung gehabt: Giessen mit Kanne und dem Bedienen der Sprinkleranlage, jäten, umtopfen, pikieren, aufbinden, etc. Durch das Kommen und Gehen im Terrassengarten haben sich neue Beziehungen unter den Bewohnenden gebildet. Sie selber bekam von einer Tischnachbarin Unterstützung bei den Gartenarbeiten, soweit dies in einem Elektrorollstuhl sitzend möglich ist. Verschiedene Bewohnende fragten sie nach den Namen der Pflanzen und schätzten ihr Wissen. Sie habe viel Lob bekommen. «Der Garten sei noch nie so schön gewesen!» «Wir waren hier gut betreut.» Sie ist überzeugt, dass es ihr zu Hause «eingesperrt» schlechter gegangen wäre, freut sich aber schon sehr darauf, wenn sie wieder raus, z.B. ins Autäli spazieren gehen kann.

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Interview mit Frau Elisabeth Sumi (1922)

Autor: Hansruedi Flückiger, Leitung Aktivierung Die erste Auswirkung, die Frau Sumi durch die Schliessung empfunden hat war eine wohltuende Stille. So war es für sie nicht so schlimm. Kontakt nach draussen pflegte sie übers Telefon. Mit Lesen, Briefe schreiben und nähen beschäftigt sie sich viel selber. Eine grosse Überraschung und Freude waren für sie die Ansichtskarten, die alle Bewohner von H. Flückiger, Aktivierung, in der Zeit zugesandt bekamen. Es habe die Leute zusammengebracht. Man habe gefragt, woher die Karten der andern seien. Man habe sie gegenseitig vorgelesen, sowie über die Fotos und die schönen Briefmarken diskutiert. Ein grosses Privileg sei der Balkon im zweiten Stock, von wo aus sie beobachten könne, was im Garten geschieht. Sie habe es genossen zuzuschauen, wie da diskutiert, dann weggeräumt worden sei. Danach wurden Maschinen aufgefahren. Es gab Lärm, aber man wusste, da kommt etwas Neues! Der Boden wurde bearbeitet, abgetragen, neue Wege ausgelegt. «Es wurde viel gearbeitet! Vom Gefühl her, wäre ich am liebsten mithelfen gegangen». Sie sei schon gespannt auf die Bepflanzung. «Was wird da kommen?» Sie stellt sich vor, dass es da Bänke und Stühle geben wird; Gelegenheiten um näher zusammen kommen zu können. Sie freut sich schon darauf. Gleichzeitig beobachtete sie das Treiben im Terrassengarten. Spannend zuzuhören, was erzählt und getan wurde. Sie geht auch selber darin spazieren; findet den Terrassengarten herrlich und gepflegt.

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Gedanken zu Corona von Frau Hildy Hefti

Lieber Leser Wollen oder sollen wir nicht, die uns durch den Virus aufgezwungene Ruhezeit dazu nutzen, uns selbst in der Stille - Ja in der Stille in uns selbst hineinhorchen um der Stille zu lauschen; so dass wir unser wahres Sein entdecken und wir uns selbst finden? Versuchen wir es, es lohnt sich unser Gleichgewicht und unser eigenes stilles Glück wieder zu finden. In der Stille auch so könnte der böse Virus etwas Positives bewirken.

Wir sind füreinander da

Der kleine miese, erschreckende, gefürchtete Virus ist nun auch Gast bei uns. Wir wehren uns zwar mit allen Mitteln dagegen und wir geben nicht auf!! Wir glauben an uns und halten zusammen – und das ist wohl das einzig Positive an dieser einmalig schlimmen Situation. Wir sind alle füreinander da Wir helfen uns Wir Alle Heute, Morgen und dann für immer.

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Wendelin: Eine Namensforschung

Autor: Niklaus Schmid-Heimes Einführung Haben Sie sich auch schon gefragt, was der Name «Wendelin» eigentlich bedeutet? Als Präsident des Fördervereins Wendelin machte ich mich vor zehn Jahren auf die Suche. Das Wendelin-Heft publizierte meinen folgenden Artikel im Jahre 2010. Inzwischen kann man ihn auf der Homepage des Pflegeheims Wendelin nachlesen. Doch wer von den Bewohnenden ist dazu technisch ausgerüstet und entsprechend versiert? So soll der Artikel in diesem Heft eine Neuauflage finden. Zugegeben: Es braucht einige Umwege bis endlich klar wird, was der Name Wendelin bedeutet. Aber in dieser Zeit, da viele Aktivitäten und Besuche im Heim nicht möglich sind, müsste man froh sein um unterhaltenden Lesestoff.

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Was bedeutet der Name Wendelin?

Noch vor wenigen Jahren hätte ich bei einem solchen Forschungsprojekt zuerst den Lexikon Brockhaus aufgeschlagen. Da ich mich aber, wie schon viele der älteren Generation mit Computer und Internet auskenne, tippte ich «Wendelin» in die Google-Suchleiste. Zu meiner Überraschung erschienen in genau 0,17 Sekunden 883'000 Einträge. Du lieber Himmel! Ich war wild entschlossen, alles und das Letzte durchzusehen. Wahrscheinlich hätte ich so mehrere Jahre vor meinem Computer brüten können, aber ich hatte Glück. Als erstes tauchte am Bildschirm ein Gasthaus St. Wendelin in Wauwil auf. Wunderschöne Föteli von einem schlossartigen Gebäude blinken. Sie helfen mir nicht weiter. Immerhin lautete schon der zweite Eintrag auf «Wendelin-Pflegeheim-Riehen-Schweiz». Doch selbst die wunderschöne Homepage unseres Pflegeheimes offenbart das Geheimnis des Namens Wendelin nicht. Also weiter: Ich bin schon nach wenigen Minuten fündig geworden! Sehen Sie selbst: Wendelin ist der Elefant von Loriot. Sie erinnern sich bestimmt an die Fernsehlotterie «Der grosse Preis» die damals von Wim Thoelke moderiert wurde und die regelmässig im ZDF zu sehen war. Wendelin ist also der Elefant, der mit kindlich piepsender Stimme zusammen mit seinem Freund dem Hund Wum auftrat. Nun muss ich heftig nachdenken. Was könnte die Gründer des Hauses zum Wendelin bewogen haben, diesen Comicelefanten als Namenspatron des Alters- und Pflegeheimes zu wählen? Hat nicht das neu erbaute Haus damals wie ein grosser Weisser Elefant ausgesehen? Das Architektenehepaar Steib liebte die Farbe «weiss» so sehr, dass Manfred Baumgartner, der erste Heimleiter, seine liebe Mühe hatte, eine etwas buntere Note in die kahlen Räume zu schmuggeln.

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Als kleine Rache wurde den Architekten bei der Eröffnung des Heimes ein Bild geschenkt mit dem Titel «Schneesturm in Sibirien», das nur aus einer weissen Leinwand bestand. Kann der Elefant Wendelin wirklich das Maskottchen dieses Hauses sein? Ich vermute, dass die Gründer dieses Hauses den Namen mit mehr Seriosität gesucht haben. Also weiter mit dem Suchprogramm Google. Endlich! Bei Wikipedia finde ich den Eintrag: «Wendelin ist

ein katholischer Heiliger». Das finde ich jetzt durchaus merkwürdig: «katholischer Heiliger». Das tönt so, als würde man sagen «weisser Schimmel». Denn gibt es Heilige die nicht katholisch sind? Oder haben Sie einmal von einem evangelisch-reformierten Heiligen gehört? Lassen wir diese Spitzfindigkeiten und wenden uns dem St. Wendelin zu. Aus dem Internet und

aus einer Schrift vom Gründer-Heimleiter, Manfred Baumgartner, erfahre ich viel Wissenswertes. Dieses will ich Ihnen nicht vorenthalten, allerdings in sehr verkürzter Form, denn St. Wendelin ergeht es nicht anders als vielen Heiligen: man weiss praktisch rein nichts über ihr Leben, doch die Legenden über sie füllen Bände. Zuerst zu den wissenschaftlich bekannten Fakten: Wendelin war ein Einsiedlermönch, der im 6. Jahrhundert im Saarland in der Nähe von Trier lebte. Das ist schon so ziemlich alles, was Geschichtsforscher belegen können. Mehr wissen nur die frommen Legenden, die über sein heiligmässiges Leben berichten. Jedenfalls entstand an seinem Grab ein Wallfahrtsort mit einer grossen Basilika, die auch heute noch von Gläubigen aus ganz Europa aufgesucht wird.

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Die Gebeine des St. Wendelin, eines Mannes von der Grösse von immerhin 1 m 85, werden dort in der Stadt St. Wendel verehrt. Nun zu den Legenden, die sich um diesen Heiligen ranken. Sie sind durchaus interessanter und erbaulicher als die harten Fakten. Wendelin stammt aus einer irischen Adelsfamilie, er soll sogar ein Königssohn gewesen sein. Nach seiner Ausbildung an der Klosteruniversität unternahm der junge Mann wie es damals üblich war eine Pilgerfahrt nach Rom und sollte danach in Irland ein hohes kirchliches Amt bekleiden. Doch auf seiner Rückkehr gelangte er nach Deutschland in die Nähe der Kaiserstadt Trier. Hier wollte er sich als Einsiedler niederlassen und sein Leben Gott weihen. Er lebte von Almosen und vom Betteln. Hierbei wurde er von einem reichen Gutsbesitzer zurechtgewiesen, ein so junger und kräftiger Bursche wie er solle für sein Brot arbeiten und nicht betteln. So verdingte sich Wendelin bei diesem Bauern als Viehhirt und hütete Schafe, Kühe und Schweine. So arbeitete er jahrelang in äusserster Demut und Frömmigkeit. Der dankbare Gutsherr baute ihm später eine kleine Klause in der Nähe eines Klosters. Immer mehr wurde er von der Bevölkerung als Nothelfer und Heiliger verehrt. Schliesslich wählten ihn die Mönche des nahen Klosters Tholey zu ihrem Abt. Auch über seinen heiligmässigen Tod berichten wundersame Legenden. Wendelin ist ein richtiger Volksheiliger geworden, er gilt als Schutzpatron der Hirten, Landarbeiter und Tagelöhner. Auch bei uns in der Schweiz, besonders in ländlichen Gegenden, wurde der heilige Wendelin hochgeschätzt, man baute ihm Kapellen und Altäre, zum Beispiel im Kirchlein zu St. Jakob in Basel.

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Die Ortschaft Sankt Wendel im Luzernischen erinnert ebenso an diesen Heiligen. Früher war auch der Vorname Wendelin sehr beliebt, auch bei uns in Riehen. Somit sind wir wieder in Riehen gelandet, wo sich eine Wendelinsgasse befindet. Allerdings sucht man bei uns eine Wendelinkapelle oder einen Wendelinsaltar umsonst. Wie der ehemalige Gemeindepräsident von Riehen, Michael Raith, herausgefunden hat, lebte im 15. Jahrhundert an der Rössligasse 32 die Familie Eger in einem Bauernhaus, das erst 1972 abgerissen wurde. In dieser Familie war der Vorname Wendelin sehr verbreitet. So wurde das Strässchen, das hinter dem Bauernhaus durchführte, später Wendelins Gasse genannt. Nun fehlt noch der Schritt von der Wendelinsgasse zum Haus zum Wendelin (Luftlinie 250 Meter von der Wendelinsgasse entfernt). 1985 wurde die Stiftung «Ökumenisches Alters- und Pflegeheim Riehen-Bettingen» gegründet. Wie sollte das neue Heim heissen? Der Projektname des Neubaus «Kikeriki», konnte nicht beibehalten werden, er tönt ja wie ein Scherz. So wurde ein Wettbewerb zur Suche des Namens ausgeschrieben. Die Kinderärztin und Stiftungsrätin Frau Dr. M. von Wolff hat ihn gewonnen. Wie sie mir erzählte, habe sie die beiden Namen Martin und Wendelin vorgeschlagen. Schliesslich entschied man sich definitiv für die Bezeichnung «Haus zum Wendelin» So hat der heilige Wendelin auf ganz weltlichen Schleichwegen Einlass in das beliebte Riehener Alters- und Pflegeheim gefunden. Ich finde dies durchaus sinnvoll: am Ort, wo das ehemalige Land Pfrundhaus stand und wo damals vor allem bedürftige Riehener Männer und Frauen im Alter Unterschlupf fanden, ist der Patron der einfachen Landbevölkerung zum Namenspatron geworden.

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Monatshit Juni

Mittagessen

Menü 1

Pouletcordonbleu Bratkartoffeln Tagesgemüse

Menü 2

Penne Mit Tomatensauce

und Reibkäse

Menü 3

Kalbsleberli an Madeirasauce Trockenreis

Rüebli

Wir wünschen „En Guete“ Ihr Küchenteam

Kalb-, Schweins- und Rindfleisch stammen von Tieren aus der Schweiz.