Der Immobilienbrief Nr. 289

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Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Immobilien-Weise sehen Deutschland als Krisengewinner (WR) 2 VGF Summit: Geschlosse- ne Fondsbranche vor neuem Leben (WR) 5 BulwienGesa: Immobilien- klima verbessert (WR) 8 gif-Büromarkterhebung bestätigt Maklerreports (WR) 9 JLL mit Rekordumsatz (WR) 10 DIP: Immobilieninvestments legen zu (WR) 13 JLL - VICTOR (WR) 15 JLL: 2013 bringt globalen Investmentanstieg (WR) 15 Frankreich: Immobilien- markt (McCartney) 16 Impressum 30 Der Immobilienbrief Berlin 31 KGAL Im Wandel der Zeit 19 DIP: Deutsche EZH-Flächen bleiben gefragt (WR) 23 Berlin fehlen moderne Büroflächen (WR) 27 CBRE: Europäische Han- delsinvestitionen stabil (WR) 25 Publikums-Erfolgsrezepte: ZBI, fairvesta, Project 23 Dresden - Leerstandabbau 29 Hamburg: Gewerbeflächen gesucht (Richter) 28 Crowdfunding: Die Masse macht‘s (Heintze) 26 eCommerce: Stütze und Damoklesschwert (WR) 25 BVI: 2012 gutes Fonds- Branchen-Jahr (AE) 11 NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Dr. Herbert Ebertz ist tot. Er wurde nur 72 Jahre alt. Damit tritt einer der Großen der Immobilien- und Fondsbühne ab. Bis zum letzten Erscheinen der Loipfinger-Studie führte Ebertz die „ewige“ Initiatoren-Rangliste an. Er baute in den 90er Jahren die Dorint-Kette zur führenden deutschen Hotelkette aus. Im Gefolge der dramatischen Hotelkrise nach „9/11“ und SARS, der Probleme in den neuen Bundesländern, dem Wertverfall von Gewerbeimmobilien im Westen, der Kursentwick- lung des SFR und, wie er selbst sehr offen zugab, auch im Gefolge optimistischer Markteinschät- zung der 90er Jahre und eigener Fehler im Kostenmanagement geriet das Ebertz-System ins Wanken. In der Krise glich die Presse ihre Zurückhaltung der Erfolgsjahre aus. Ebertz blieb aber wie er war. Er wehrte sich lange gegen „Enthaftungsprospekte“. Er hafte für jeden seiner Fonds sowieso persönlich. Seine Fonds-Gesellschafter seien Unternehmer und immer besser informiert als jeder AnSVG-Prospektleser. In die Restrukturierung der Dorint AG und der Fonds steckte Ebertz einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. In soziale Projekte investierte er Millionen. Sein persönlicher Lebensstil blieb eher bescheiden. Er stellte sich bis zum Schluss in jeder Gesell- schafterversammlung persönlich. Das kostete die Wochenenden. Ende 2007 übergab Ebertz vor einem Kreis von Journalisten den Stab an seinen Nachfolger. Neue Strukturen wurden notwendig. Er wünschte sich damals, „in Schuhen zu sterben“. Das war ihm nicht gegönnt. Ebertz war ein Ausnahmeunternehmer - mit allen menschlichen Facetten. Bei allen Verwerfungen der Fondswelt kenne ich dennoch niemanden, der seine Vorhaltungen in die persönliche Ebene gezogen hat. Ich habe in der Krise einige lange Gespräche mit Herbert Ebertz geführt. Er zog seine Verantwortung immer rationalen Ideen vor. Ich habe ihn gemocht. Sein Tod macht mich betroffen. „Ein Trauerspiel“ kommentierte VGF-Vorsitzende Oliver Porr die Branchen-Zahlen der Fondswirtschaft (Seite 5). Trotzdem vermag ich nicht, in die Desaster-Stimmung vieler Branchen- teilnehmer und auch meiner Kollegen einzufallen. Die Politik ließ mit AnsFuG, AIFM und KAGB die Fondspuppen tanzen. Sie rächte sich für Finanzkrise und Asset-Desaster. Vertrieb und Banken versanken in Regulierungsschlaf. Am Ende steht aber die „weiße“ Investment KG für ein neues Leben der Branche - zumindest der Immobilien-, Flieger- und New Energy-Beteiligungen. Natürlich fehlen die Schiffs-, Medien- und Obskuritäten-Milliarden. Auf letztere kann die Welt verzichten. Bei Schiffen hilft kein Jammern, sondern Management und antizyklisches Denken. Ich bin sicher, dass wir mit der weißen Inv-KG eine Renaissance erleben werden. Die Immobilie bleibt im Schuldenkrisen- und Währungskrieg-Umfeld eines der wenigen Assets, das in Summe aus Miet- einnahmen und Wertperspektiven noch eine Realverzinsung schafft - auch wenn einige Vertriebs- argumente die Grenzen intellektueller Realitätsnähe testen. Trotz Finanzierungsschleppanker wird das Non-Core Geschäft der Profis mittelfristig zurückkommen. Core-Investitionen können nun einmal nur im self-fulfilling-prophecy-Umfeld der Core-Fixierung funktionieren. Ein Glück, dass ich als Prä-Internet Schavan-Generation nicht promoviert habe. Sonst würde ich auch schwitzen. Nur Mord und damals durchaus nicht unübliche Lässigkeit verjähren nicht. Was mich nervt, sind das Pathos der Betroffenen und die dümmliche Arroganz der Düssel- dorfer Professoren. Als damaliger wissenschaftlicher Assistent eines elitären Prominenten- Lehrstuhles frage ich mich, wie die Promotion überhaupt zustande kam - und das auch noch in Pädagogik. Papst sei Dank, wenden sich die Kollegen einem neuen Thema zu. Einem 85-jährigen, der das Schwinden seiner Kräfte erkennt und in einer neuen Kommunikationswelt eine neue Tradition schaffen will, gebührt Hochachtung. Sehr geehrte Damen und Herren, Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw- fonds Real Estate Investment Mana- gement Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt.

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Page 1: Der Immobilienbrief Nr. 289

Inhaltsverzeichnis Editorial 1

Immobilien-Weise sehen Deutschland als Krisengewinner (WR)

2

VGF Summit: Geschlosse-ne Fondsbranche vor neuem Leben (WR)

5

BulwienGesa: Immobilien-klima verbessert (WR)

8

gif-Büromarkterhebung bestätigt Maklerreports (WR)

9

JLL mit Rekordumsatz (WR) 10

DIP: Immobilieninvestments legen zu (WR)

13

JLL - VICTOR (WR) 15

JLL: 2013 bringt globalen Investmentanstieg (WR)

15

Frankreich: Immobilien-markt (McCartney)

16

Impressum 30

Der Immobilienbrief Berlin 31

KGAL Im Wandel der Zeit 19

DIP: Deutsche EZH-Flächen bleiben gefragt (WR)

23

Berlin fehlen moderne Büroflächen (WR)

27

CBRE: Europäische Han-delsinvestitionen stabil (WR)

25

Publikums-Erfolgsrezepte: ZBI, fairvesta, Project

23

Dresden - Leerstandabbau 29

Hamburg: Gewerbeflächen gesucht (Richter)

28

Crowdfunding: Die Masse macht‘s (Heintze)

26

eCommerce: Stütze und Damoklesschwert (WR)

25

BVI: 2012 gutes Fonds-Branchen-Jahr (AE)

11

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Dr. Herbert Ebertz ist tot. Er wurde nur 72 Jahre alt. Damit tritt einer der Großen der Immobilien-

und Fondsbühne ab. Bis zum letzten Erscheinen der Loipfinger-Studie führte Ebertz die „ewige“

Initiatoren-Rangliste an. Er baute in den 90er Jahren die Dorint-Kette zur führenden deutschen

Hotelkette aus. Im Gefolge der dramatischen Hotelkrise nach „9/11“ und SARS, der Probleme in

den neuen Bundesländern, dem Wertverfall von Gewerbeimmobilien im Westen, der Kursentwick-

lung des SFR und, wie er selbst sehr offen zugab, auch im Gefolge optimistischer Markteinschät-

zung der 90er Jahre und eigener Fehler im Kostenmanagement geriet das Ebertz-System ins

Wanken. In der Krise glich die Presse ihre Zurückhaltung der Erfolgsjahre aus. Ebertz blieb aber

wie er war. Er wehrte sich lange gegen „Enthaftungsprospekte“. Er hafte für jeden seiner Fonds

sowieso persönlich. Seine Fonds-Gesellschafter seien Unternehmer und immer besser informiert

als jeder AnSVG-Prospektleser. In die Restrukturierung der Dorint AG und der Fonds steckte

Ebertz einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. In soziale Projekte investierte er Millionen. Sein

persönlicher Lebensstil blieb eher bescheiden. Er stellte sich bis zum Schluss in jeder Gesell-

schafterversammlung persönlich. Das kostete die Wochenenden. Ende 2007 übergab Ebertz vor

einem Kreis von Journalisten den Stab an seinen Nachfolger. Neue Strukturen wurden notwendig.

Er wünschte sich damals, „in Schuhen zu sterben“. Das war ihm nicht gegönnt. Ebertz war ein

Ausnahmeunternehmer - mit allen menschlichen Facetten. Bei allen Verwerfungen der Fondswelt

kenne ich dennoch niemanden, der seine Vorhaltungen in die persönliche Ebene gezogen hat. Ich

habe in der Krise einige lange Gespräche mit Herbert Ebertz geführt. Er zog seine Verantwortung

immer rationalen Ideen vor. Ich habe ihn gemocht. Sein Tod macht mich betroffen.

„Ein Trauerspiel“ kommentierte VGF-Vorsitzende Oliver Porr die Branchen-Zahlen der

Fondswirtschaft (Seite 5). Trotzdem vermag ich nicht, in die Desaster-Stimmung vieler Branchen-

teilnehmer und auch meiner Kollegen einzufallen. Die Politik ließ mit AnsFuG, AIFM und KAGB die

Fondspuppen tanzen. Sie rächte sich für Finanzkrise und Asset-Desaster. Vertrieb und Banken

versanken in Regulierungsschlaf. Am Ende steht aber die „weiße“ Investment KG für ein neues

Leben der Branche - zumindest der Immobilien-, Flieger- und New Energy-Beteiligungen. Natürlich

fehlen die Schiffs-, Medien- und Obskuritäten-Milliarden. Auf letztere kann die Welt verzichten. Bei

Schiffen hilft kein Jammern, sondern Management und antizyklisches Denken. Ich bin sicher,

dass wir mit der weißen Inv-KG eine Renaissance erleben werden. Die Immobilie bleibt im

Schuldenkrisen- und Währungskrieg-Umfeld eines der wenigen Assets, das in Summe aus Miet-

einnahmen und Wertperspektiven noch eine Realverzinsung schafft - auch wenn einige Vertriebs-

argumente die Grenzen intellektueller Realitätsnähe testen. Trotz Finanzierungsschleppanker wird

das Non-Core Geschäft der Profis mittelfristig zurückkommen. Core-Investitionen können nun

einmal nur im self-fulfilling-prophecy-Umfeld der Core-Fixierung funktionieren.

Ein Glück, dass ich als Prä-Internet Schavan-Generation nicht promoviert habe. Sonst

würde ich auch schwitzen. Nur Mord und damals durchaus nicht unübliche Lässigkeit verjähren

nicht. Was mich nervt, sind das Pathos der Betroffenen und die dümmliche Arroganz der Düssel-

dorfer Professoren. Als damaliger wissenschaftlicher Assistent eines elitären Prominenten-

Lehrstuhles frage ich mich, wie die Promotion überhaupt zustande kam - und das auch noch in

Pädagogik. Papst sei Dank, wenden sich die Kollegen einem neuen Thema zu.

Einem 85-jährigen, der das Schwinden seiner Kräfte erkennt und in einer neuen

Kommunikationswelt eine neue Tradition schaffen will, gebührt Hochachtung.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen

Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-

fonds Real Estate Investment Mana-

gement Deutschland GmbH, Catella

Real Estate AG, Deka Immobilien

Investment, E&P Real Estate GmbH &

Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE

Energiedienstleitung GmbH und RA

Klumpe, Schröder & Partner.

Page 2: Der Immobilienbrief Nr. 289

Bonn/Frankfurt: Die IVG hat

im Rahmen einer Portfolio-

transaktion für einen luxem-

burgischen Fonds drei Büro-

und Einzelhandelsobjekte in

Frankfurt und Berlin erwor-

ben. Das für die Transaktion

notwendige Eigenkapital stellt

als exklusiver Investor ein

deutsches Versorgungswerk

zur Verfügung. IVG über-

nimmt für dieses Einzelman-

dat das Fonds- und Asset

Management und beteiligt

sich als Co-Investor.

Bei den Immobilien handelt

es sich um das sogenannte

„Prime-Portfolio“, bestehend

aus den drei Immobilien-

Projektentwicklungen „One

Goetheplaza“ und „T11“ in

Frankfurt sowie dem „K195“

in Berlin. Alle drei Objekte

verfügen über beste Innen-

stadtlagen mit einem attrakti-

ven Mietermix und haben

einen Gesamtportfoliowert

von rund 500 Mio. Euro.

Verkäufer ist ein Investment-

fonds der Freo Group.

Immobilien-Weise sehen Deutschland als Krisengewinner

Frühjahrsgutachten erkennt keine Blasen bei Mieten und Preisen

Das eher als Hardliner bekannte Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutach-

tung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Professor Lars Feld, der gleichzeitig

Mitglied im Rat der Immobilienweisen ist, ist ein Freund klarer Worte. Es sei nicht nur

so, dass die Krise im Euro-Raum Chancen für die deutsche Immobilienwirtschaft er-

öffne, es sei vielmehr so, dass die wirtschaftlichen Hoffnungen Deutschlands auch

auf der Immobilienwirtschaft

beruhen. Wenn die Branche

ihre Chancen nutze, könne

sie Wachstumsmotor und

Stabilitätsanker der deut-

schen Volkswirtschaft blei-

ben. Risiken bestünden je-

doch bei den Steuerplänen.

Der Inlandsnachfrage

kommt in Anbetracht der Krise

im Euro-Raum besondere

Bedeutung zu, meint Sachver-

ständigenrats-Mitglied Profes-

sor Lars Feld. Hierzu könnten

Bauinvestitionen einen we-

sentlichen Beitrag leisten. Ansonsten hätten sich für 2013 die konjunkturellen Perspektiven

der Gesamtwirtschaft eingetrübt. Lediglich 0,4 bis 1% werden erwartet. Allerdings seien die

derzeit diskutierten steuerpolitischen Vorhaben, wie beispielsweise die Einführung einer Ver-

mögenssteuer, Veränderungen bei der Grunderwerbssteuer oder eine Reform der

Grundsteuer eher negativ für die Immobilienwirtschaft. Jede weitere Belastung könne den

Motor der Immobilienwirtschaft abwürgen. Dies könne den Wohnungsbau wieder zum Erlie-

gen bringen, sieht ZIA-Präsident Andreas Mattner. Damit würden die Mieten weiter steigen,

wenn die Politik nicht auf den Ratschlag der Wissenschaft hören würde. Auf dem Immobi-

lienkongress Quo Vadis stellte der von der Immobilien Zeitung 2002 ins Leben gerufene

Rat der Immobilienweisen die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens vor.

Die allgemein positive Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt werde

sich fortsetzen, erwartet Empirica-Vorstand Prof. Harald Simons. Es gäbe jedoch trotz

IVG kauft “Prime-Portfolio” von Freo

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

One Goetheplaza Frankfurt

Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA und Prof. Lars Feld, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirt-

schaftlichen Entwicklung und Direktor des Walter Eucken Instituts Freiburg (Foto: Quo Vadis)

Im April erscheint unsere erste Ausgabe des neuen Magazins

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Page 3: Der Immobilienbrief Nr. 289

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Werte

Page 4: Der Immobilienbrief Nr. 289

steigender Preise keinen Grund zur Hysterie. Alleine mit

Blick auf die Geldwertentwicklung relativiere sich die Preis-

steigerung. Auf breiter Front sei lediglich ein schwacher

Mietpreisanstieg festzustellen. Mit 2,4% seien die Ange-

botsmieten nur minimal stärker als die Inflation gestiegen.

Für 2013 rechnet Simons mit rd. 3%. Demgegenüber stei-

gen die Kaufpreise für Wohnimmobilien um 4,5%. Deutliche

Preisanstiege sind lt. Gutachten allenfalls in ausgesuchten

Lagen einiger Städte zu beobachten. In den besonders

nachgefragten Lagen stiegen naturgemäß die Kauf- und

Mietpreise. Urbanität koste immer mehr, stellt Simons fest.

Das Frühjahrsgutachten Gutachten bestätigt die

Recherche von Klaus Franken (Foto), GF der Catella PG,

der im Dezember deutlich machte, dass lediglich ein Anteil

von etwa 20% des Bestandes an Geschoßwohnungen in

den Metropolen liege und überhaupt nur die von einem

deutlichen Preisanstieg betroffen seien. Der Wirtschaftswei-

se Feld bestätigt auch aus Wissenschaftler-Sicht, dass die

deutschen Immobilienpreise gemessen am Verhältnis von

Hauspreisen zu Mieten noch vergleichsweise niedrig seien.

Tatsächlich hätten die deutschen Immobilienpreise das Ni-

veau zur Jahrtausendwende noch nicht wieder erreicht. Ein

Preisanstieg werde erst dann zur Blase, wenn er nicht

durch fundamentale An-

gebots- und Nachfrage-

faktoren gerechtfertigt sei.

Es gäbe jedoch keinerlei

Anzeichen für das Abkop-

peln des Angebots von der

Nachfrage. Auch wenn die

Immobilienpreise in einigen

Regionen in den letzten

Jahren erheblich gestiegen seien, ergäbe sich für das Bun-

desgebiet insgesamt ein ganz anderes Bild.

Eine Renaissance der Büroimmobilie glaubt derzeit

Andreas Schulten, Vorstand bei BulwienGesa, zu erleben.

Bereits zum dritten Mal in Folge seien die Preise für Büroim-

mobilien in Deutschland gestiegen. 2012 wurden etwa

24,5 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Das sei

das höchste Volumen seit Einsetzen der Finanzkrise.

Inzwischen würden auch Objekte in Cityrandlagen und

B-Standorten von wieder erstarktem Interesse an deutschen

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NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

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Page 5: Der Immobilienbrief Nr. 289

Büroimmobilien profitieren. Dieses Interesse bliebe auch 2013 noch hoch. Auffällig sei zu-

dem, dass viele nicht marktgängige Büroobjekte zu Wohnimmobilien umgenutzt würden.

Die Stimmung bei den Konsumenten ist positiv. Für 2013 prognostiziert Manuel

Jahn von GfK Geomarketing eine Kaufkraftsumme von 1.687,7 Mrd. Euro für Deutschland.

Davon werde der Einzelhandel profitieren. Jedoch erwartet Jahn einen Strukturwandel durch

eCommerce, der Herausforderungen an den stationären Handel stelle. Dennoch hielte die

Fokussierung nationaler und internationaler Investoren auf Einzelhandelsimmobilien in

Deutschland weiter an. Das Frühjahrsgutachten bestätigte bis auf weiteres die stabilen

Marktverhältnisse. Seit 2009 legten die Preise stetig zu. Die Entwicklung bei Kauf- und Miet-

preisen wurde nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den kleineren Großstädten

nachvollzogen. Mittelstädte könnten 2013 zu den Gewinnern gehören. Investitionen in gute

Einzelhandelsimmobilien in Mittelstädten könnten durchaus auch Core-Charakter haben,

wenn Mikrostandort, Gebäudekonzeption und Branchenmix stimmig seien und die Nachfra-

gebasis vorhanden sei, erläutert Jahn. Zudem verlagere eine wachsende Zahl von Einzel-

händlern den Expansionsfokus auf die weniger abgedeckten Mittelstädte. (WR) □

Geschlossene Fondsbranche vor neuem Leben

Nicht der Anleger, sondern der Vertrieb streikt

Auf dem VGF Summit, dem Branchentreff der Szene der Geschlossenen Fonds, wur-

den die Branchenzahlen bekannt gegeben. Im Jahresverlauf hatte sich bereits eine

mehr als enttäuschende Saison angekündigt. Die Zahlen sind mehr als enttäuschend.

Sogar Pessimisten lernten noch dazu. Der Markt differenziert sich immer weiter. Re-

kordmeldungen prallen auf Frust. Es ist Zeit zum Umdenken. Den partiellen Bran-

chenfrust können und wollen wir nicht teilen.

Das Jahr 2012 dürfte mit seinen Rahmenbedingungen und dem anhaltenden Aus-

fall des früheren Milliardengeschäftes der Schiffsfonds in die Negativannalen eingehen.

2013 wird nicht einfacher. Aber

zum nächsten Jahreswechsel

sollte klar sein, wer den Cut ge-

schafft hat und die nächsten

Runden des Turniers mitspielen

darf. 2012 war für die Geschlos-

senen Immobilienfonds paradox.

Einerseits waren Immobilien

begehrtestes Asset privater und

institutioneller Anleger, aber bei

geschlossenen Immobilienfonds

gaben die Platzierungszahlen

nach. Am Anleger lag es eher

nicht, wie Mittelzufluss bei Offenen Immobilienfonds und Rekordmeldungen einiger Initiato-

ren ebenso beweisen, wie direkte Wiederanlagetests von Initiatoren.

2012 leckte die Branche ihre Wunden. Die Regulierung des AnsFuG, von dem

auch dessen Macher sich heute fragen, ob es vor AIFM Hintergrund nicht überflüssig war,

hatte Banken ermüdet. Freie Vertriebe hatten noch Schonfrist, wurden aber durch Haftungs-

ängste und weitere Regulierungsauflagen ausgebremst. Die erfahrenen Vertriebe hatten

zudem mit Altlasten zu kämpfen. Sog. Anlegerschutzanwälte schossen sich mit Massenkla-

gen immer mehr auf die Branche ein. Wo Geld verloren wird, sucht der Jurist nach Schuldi-

Erlangen: Die ZBI Zentral

Boden Immobilien AG

konnte im vergangenen Jahr

einen Rekord beim platzier-

ten Eigenkapital erzielen.

Insgesamt 102 Mio. Euro

legten Anleger in Produkte

der Erlanger an – mehr als

jemals zuvor. Mit diesem

Ergebnis rangiert das Emis-

sionshaus in der Bestenliste

der Immobilienfonds

Deutschland des VGF –

Verband Geschlossene

Fonds – auf dem 5. Platz.

Damit ist die ZBI die Top-

Adresse für deutsche Wohn-

immobilienfonds.

Die meisten Gelder vertrau-

ten Anleger dem Ende Janu-

ar geschlossenen Wohnim-

mobilienfonds ZBI Professi-

onal 7 an, der mit einem

platzierten Eigenkapital von

81Mio. Euro mehr als das

doppelte Eigenkapital plat-

zieren konnte als in der

Fondsplanung vorgesehen.

In diesem Jahr stehen der

Ausbau des institutionellen

Geschäfts sowie die Platzie-

rung der Nachfolgefonds

der ZBI Professional Fonds-

reihe ganz oben auf der

ZBI-Agenda.

„Wir sind vor über 10 Jahren

als ein rein auf die deutsche

Wohnimmobilie fokussiertes

Unternehmen am Markt ge-

startet. Diese langjährige

Konstanz zahlt sich mittler-

weile aus. Immer mehr Anle-

ger vertrauen unseren Pro-

dukten, die durch die erfolg-

reiche Auflösung von bereits

drei Fonds, ihre Performan-

ce unter Beweis gestellt ha-

ben“, so Marcus Kraft, Vor-

stand bei der ZBI AG.

ZBI: Platzierungsrekord

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Vor allem die Fachvorträge waren in diesem Jahr sehr beliebt. Allen voran Vorträge zum Thema AIFM. (Foto: Markus Gotzi)

Page 6: Der Immobilienbrief Nr. 289

Hamburg: Die IMMAC Hol-

ding AG

bestellt

Frank Ig-

gesen (43)

zum neuen

Vorstands-

mitglied.

Iggesen

ersetzt Jan Lucht, der Ende

März das Unternehmen plan-

mäßig verlassen wird.

Bei der IMMAC Holding

AG steuert er gemeinsam

mit Thomas F. Roth die

Tätigkeiten des Unterneh-

mens und ist u.a für die Be-

reiche Objekteinkauf, Finan-

zierung, Produktkonzeption

und institutionelles Geschäft

zuständig.

gen. Auf die Idee, gemeinschaftlich aufs falsche (Asset-) Pferd gesetzt zu haben, kommen

Juristen nicht – das haftet nämlich nicht. Vielfach hatten in der Vergangenheit die Sachwer-

te nicht mitgespielt. Steuerinduzierte Sonder AfA-Marktverwerfungen der NBL führten eben-

so zu Anlegerverlusten wie Medienfonds mit veränderten steuerlichen Interpretationen und

langjähriger Markteinbruch bei Gewerbeimmobilien. Schiffe gaben im Gefolge der Finanzkri-

se den Geist auf. Da schieben lt. Insidern viele Fonds das Insolvenzdamoklesschwert ledig-

lich vor sich her. Der VGF Verband Geschlossene Fonds hatte mit einer Branchenleis-

tungsbilanz gekontert, die als mehrfache Positivauslese mit optimalemTiming noch nicht

erfasster Schiffsprobleme Brancheninsider außerhalb des Vertriebes eher lächeln ließ, die

aber trotzdem Dampf aus der ursprünglich prohibitiven Regulierung nahm.

Aber lässt man einmal steuerliche Verwerfungen, komplette Marktumbrüche und

Euphoriephasen außer Acht ist die zukünftige Investment KG mit adäquaten Sachwerten

sicherlich eine im Währungsumfeld interessante Alternative. Das ändert aber nichts am ak-

tuellen Vertriebsdesaster, das durch Regulierungsunsicherheiten noch verschärft wird.

Nachdem bereits im letzten Jahr lt. VGF „der Boden erreicht“ wurde, konnten die aktuellen

Zahlen auch noch die Pessimisten überraschen. 2012 wurden mit insgesamt 4,5 Mrd. Euro

Eigenkapital (2011: 5,85 Mrd. Euro), das in geschlossene Fonds investiert wurde, ein dra-

matischer weiterer Rückgang von 23% eingefahren. Zuvor hatten sich die Platzierungser-

gebnisse im Gefolge der Finanzkrise bereits von über 10 Mrd. Euro auf gut 5 Mrd. Euro

halbiert. Private Anleger investierten 3,14 Mrd. Euro. Von institutionellen Investoren wurden

1,36 Mrd. Euro gegeben. Die finanzierten Sachwertinvestitionen gingen um 25% auf 7,38

Mrd. Euro (2011: 9,89 Mrd. Euro) zurück. Der Anteil der Privatanleger sank um sage und

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Page 7: Der Immobilienbrief Nr. 289

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FOCUS NORDIC CITIESDER IMMOBILIENFONDS DES NORDENS

Page 8: Der Immobilienbrief Nr. 289

schreibe 35%. Sie stellten 2012 70% des platzierten Eigen-

kapitals (2011: 82%). Dagegen steigerten institutionelle

Investoren ihr Engagement um 31%. Von den 4,5 Mrd. Euro

platziertem Eigenkapital kamen lediglich 3,14 Mrd. Euro

(2011: 4,81 Mrd. Euro) von klassischen privaten Fondsanle-

gern. Damit ist ein erneuter Tiefpunkt erreicht. VGF Chef

Oliver Porr kommentierte die Zahlen als “Trauerspiel”. Die

VGF-Zahlen beruhen auf den Meldungen von 39 im Ver-

band organisierten Fondsanbietern mit insgesamt 66%

Marktanteil und einer Marktbefragung. 111 Unternehmen

meldeten Daten an den Verband. Nur diese sind die Basis

für die vorliegenden Branchenzahlen. Hochrechnungen

nimmt der Verband nicht vor.

Die deutsche Immobilie rettet derzeit die Branche

Vorbei ist der Rendite-Run auf Auslandsimmobilien und

Exoten. Immobilienfonds mit deutschen Immobilien sam-

melten 2,05 Mrd. Euro (2,23 Mrd. Euro in 2011) ein und

machten mit 46% (2011: 38%) fast die Hälfte des Volumens

aus. Immobilienfonds mit Objekten im Ausland kamen mit

730 Mio. Euro 2012 auf einen Marktanteil von 16% (2011:

14 Prozent). Energiefonds waren 2012 die einzige As-

setklasse mit einem nominalen Zuwachs. Anleger investier-

ten 723,2 Mio. Euro und damit 14% mehr als im Vorjahr

(2011: 637,1 Mio. Euro).

Die Top 10 Anbieter im Immobilienbereich waren die IVG

mit 430 Mio. Euro platziertem Eigenkapital sowohl bei insti-

tutionellen Anlegern als auch bei privaten Investoren, ge-

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

folgt von Signa (421 Mio. Euro mit hohem Insti-Anteil),

Real I.S. (228,1 Mio. Euro, wobei der Insti-Anteil in der

KAG bei Real I.S. von über 400 Mio. Euro nicht berück-

sichtigt ist), fairvesta (176 Mio. Euro), Jamestown (166,9

Mio. Euro, auch ohne Insti-Geschäft), KGAL (133,2 Mio.

Euro), ZBI (102,6 Mio. Euro), Hannover Leasing (96 Mio.

Euro), Hamburg Trust (82,1 Mio. Euro) und WealthCap

(78,8 Mio. Euro). Bei den Anbietern deutscher Immobilien-

fonds liegen IVG und Signa mit hohem Insti-Anteil vor

Fairvesta, Real I.S., ZBI, Wealthcap, LHI, Hamburg Trust

Projekt und Hannover Leasing.

Lt. VGF spiegeln die Zahlen die besonderen

Schwierigkeiten der Branche im zurückliegenden Jahr. Die

Emission neuer Fonds wurde maßgeblich von der anhal-

tenden Unsicherheit zur Umsetzung der europäischen

AIFM-Richtlinie in deutsches Recht gebremst. Der Vertrieb

wurde zusätzlich durch die Umsetzung der neuen Anforde-

rungen aus dem Vermögensanlagengesetz zum 1. Juni

2012 erschwert. Für 2013 erwartet der Verband, dass die

Emissionstätigkeit der Anbieter angesichts des laufenden

parlamentarischen Verfahrens zur Umsetzung der AIFM-

Richtlinie in deutsches Recht solange gedämpft bleiben

wird, bis alle Anforderungen klar und die notwendigen

Prozesse in den Unternehmen etabliert sind. Hinsichtlich

der verschiedenen Anlageklassen zeichnet sich lt. VGF

auch für 2013 eine starke Konzentrierung auf die Segmen-

te Immobilien und Energie ab. (WR) □

Immobilien-Klima verbessert

Mietpreiserwartungen schwach

Der von BulwienGesa erhobene Deutsche Hypo-

Immobilienkonjunktur-Index zeigt zum Jahresbeginn

2013 leicht nach oben. Damit werden seit drei Monaten

in Folge leichte Entspannungssignale aus der deut-

schen Immobilienwirtschaft gesendet. Der Investment-

markt ist in guter Verfassung. Die Anleger sind in Kauf-

laune. Dagegen steigt das Ertragsklima nur marginal an.

Viel Entwicklungspotenzial sehen die befragten Immobi-

lienexperten demnach nicht mehr bei der Mietpreisent-

wicklung.

Spätestens mit Beginn des vierten Quartals habe

sich ein Wendepunkt herauskristallisiert, nachdem die Stim-

mungsrückgänge im Jahresverlauf 2012 immer geringfügi-

ger ausgefallen seien, kommentiert Deutsche Hypo Vor-

stand Andreas Pohl. Die fundamentalen Marktdaten aus

Europa stützten diese These. Dies zeige sich sowohl bei

zurückgehenden Target2-Salden als auch bei geringeren

Risikoaufschlägen bei den europäischen Staatsanleihen

an. Allerdings sei damit die Eurokrise noch nicht ausge-

standen. Aber die Entspannung schlage sich aktuell positiv

auf die Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft

nieder.

Das Büro-Segment war in den letzten Jahren das

"Sorgenkind" der deutschen Immobilienwirtschaft. Diesem

Segment wurde nicht mehr viel Potenzial zugetraut. Siche-

re Alternativen hat man im Wohnimmobilienmarkt gese-

hen. Aktuelle Studien deuten jedoch an, dass weitere deut-

liche Miet- und Preissteigerungen im deutschen Woh-

nungsmarkt nicht mehr geschehen werden. Dies deckt

sich sowohl mit der skizzierten Entwicklung des Ertragskli-

mas als auch des Wohnklimas, das mit einem minimalen

Rückgang von -1,1% auf aktuell 170,2 Zähler einer Seit-

wärtsbewegung einschlägt. Das Büroklima schließt mit

einem Anstieg von 7,2% wieder zum Industrie- und Han-

Page 9: Der Immobilienbrief Nr. 289

delsklima auf und kompensiert damit die Verluste der vergangenen Monate. Die befürchtete

Scherenbewegung setzt sich hier nicht fort. Den Grund für diese Trendwende sieht Bulwien-

Gesa in der soliden Entwicklung der deutschen Büromärkte. "Die Immobilienbranche läuft

wieder der realen Wirtschaftsentwicklung vorweg" interpretiert Pohl den aktuellen Kurven-

verlauf. Nachdem das lange Jahre gültige Paradigma aufgrund der außergewöhnlichen

Marktumstände ins Wanken geraten sei, zeige sich jetzt sich eine zaghafte Normalisierung.

Bevor sich die fundamentale Zinslandschaft nicht ändere, würden altbekannte Zyklen jedoch

weiterhin fehlen, meint Pohl. (WR) □

gif-Büromarkterhebung bestätigt Maklerreports

Spitzenmieten steigen

Der Arbeitskreis der gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung fasst

seit den 90 Jahren die Einzelergebnisse der Maklerhäuser zusammen, diskutiert sie in

Moderationsrunden und analysiert Abweichungen.

Diesmal ergab sich kein wesentlicher Unterschied zu den bereits gemeldeten Eckda-

ten der großen Researchhäuser. In den 14 von der gif Gesellschaft für immobilienwirt-

schaftliche Forschung traditionell untersuchten Immobilienmärkten wurde 2012 ein Ge-

samtflächenumsatz von 3,2 Mio. qm Bürofläche erzielt. Das liegt knapp 10% unter dem Vor-

jahresvolumen von 3,5 Mio. qm. In Berlin, Hamburg und München gab es noch Mietsteige-

rungen der Spitzenmiete, während in Frankfurt bereits ein leichter Rückgang zu erkennen

Kalchreuth: Georg Schnei-

der ver-

stärkt seit

1. Febru-

ar als

Vorstand

bei der

Leonidas

Consul-

ting AG das Vertriebsteam.

Zusammen mit seinem Kolle-

gen und Gründer der Leoni-

das Associates, Max-Robert

Hug, verantwortet er ab so-

fort die Geschäftsbereiche

Vertrieb und Marketing. Un-

terstützt werden beide durch

den Diplomkaufmann Rainer

Schumaier, der seit kurzem

als Vertriebsdirektor bei Leo-

nidas beschäftigt ist.

Personalie

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

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Page 10: Der Immobilienbrief Nr. 289

war. Die sogenannten B-Standorte entwickelten sich unein-

heitlich. Dresden, Leipzig, Hannover und Freiburg erzielten

einen Anstieg der Mieten. Bonn, Ludwigshafen, Heidelberg

oder Mannheim bewegten sich seitwärts bzw. waren rück-

läufig. Die höchsten Mieten wurden mit 38,40 Euro zum

zweiten Mal in München festgestellt. Frankfurt kam auf eine

nominale Spitzenmiete von 35 Euro. Dagegen gab es in

Ludwigshafen lediglich 9 Euro. Insgesamt sei der deutsche

Bürovermietungsmarkt trotz Konjunkturabschwächung ro-

bust. Dies sei insbesondere an den Leerstandsraten abzu-

lesen. Die soliden Flächenumsätze bei gleichzeitig modera-

tem Neubauvolumen haben den Leerstand auf 7,2 Mio. qm

in den 14 untersuchen Städten sinken lassen. Dies ent-

spricht einer Reduzierung der Leerstandsquote von 8,4%

auf 7,7%. Frankfurt liegt mit 13,3% Leerstand nach wie vor

an der Spitze des Leerstands-Negativ-Rankings. In den

Moderatorenrunden der gif wurde berichtet, dass sich 2012

noch wenige spekulative Neubauaktivitäten dokumentieren

ließen. Dies habe insbes. an der Kreditvergabe-Praxis und

den geforderten Vorvermietungsquoten gelegen. (WR) □

JLL mit Rekordumsatz

Jones Lang LaSalle Incorporated erzielte 2012 einen

bereinigten Gewinn je Aktie von 5,48 Dollar gegenüber

4,83 Dollar im Vorjahr. Weltweit konnte ein Rekordum-

satz von 3,9 Mrd. US-Dollar bzw. eine Steigerung von

12% gemessen in den jeweiligen Landeswährungen

erzielt werden. Der Honorarumsatz alleine stieg auf 3,6

Mrd. US-Dollar (+10%).

Traditionell verzichtet JLL darauf, Deutschlander-

gebnisse zu publizieren. Nach Recherche der Immobilien

Zeitung ist JLL auch in Deutschland 2012 stärker gewach-

sen als erwartet. Das Umsatzplus der deutschen Tochter

läge mit 7% unter dem des Gesamtkonzerns von 12%. Al-

lerdings sei in Deutschland das Referenzjahr 2011 mit ei-

nem Umsatzplus von 37% sehr stark gewesen. 2010 hatte

JLL bereits 21% zugelegt. Nach diesen Wachstumsvorga-

ben rechnet lt. IZ JLL-Vorstandschef Frank Pörschke für

2013 nur mit einem leichten Wachstum. Das Vermietungs-

geschäft in Deutschland legte um 5% zu. Die Sparte Capi-

tal-Markets verbuchte ein Plus von 7%. Der Umsatz der

Bewertungs- und Beratungsdienstleistungen stieg um 8%.

Assetmanagement-Umsätze seien dagegen rückgängig

gewesen. (WR) □

Fv

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

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Page 11: Der Immobilienbrief Nr. 289

BVI sieht Sachanlage Immobilie als Ausweg aus negativer Realverzinsung

2012 gutes Fonds-Branchen-Jahr

Die BVI-Mitglieder verwalteten 2012 mit 2 036,7 Mrd. Euro deutlich mehr Geld als 2011

mit 1 783,3 Mrd. Euro. Vor allem Spezialfonds trugen mit 981,6 Mrd. Euro (Vj.: 845,6

Mrd. Euro) bzw. einem Rekordmittelaufkommen von 75,3 Mrd. Euro (Vj.: 45,5) zum

Erfolg bei. Publikumsfonds kommen mit einem Netto-Mittelaufkommen von 24,6 Mrd.

Euro (Vj.: -15,3) auf 729,7 Mrd. Euro (Vj.: 651,3). Den Rest stellen

„Vermögensverwaltungen außerhalb von Investmentfonds“. Auf der BVI-

Jahrespressekonferenz letzte Woche wurde ein positives Resümee gezogen.

Die Pressekonferenz

vergangene Woche fand in Zeit-

konkurrenz zum VGF-Summit

statt. Das war schade. Sicherlich

könnten Branchenlästerer durch-

aus auf die Idee kommen, das

Konkurrenzverhalten hochzu-

rechnen. Mit der Investment KG

des KAGB ist die klare Trennung

von geschlossenen und offenen

Berlin: Die Ratingagentur

SCOPE hat die Leitung des

Kommunikationsressorts mit

David Frohriep neu besetzt.

Er tritt die Nachfolge von

Claudia Vogl-Mühlhaus an,

die nach 7 Jahren das Unter-

nehmen verlassen hat.

München: Mit der Berufung

von Dieter Weiß (47) zum 1.

Februar in den Vorstand der

Accumulata Immobilien AG

stärkt das Unternehmen sig-

nifikant den Bereich institutio-

nelles Immobiliengeschäft.

Zuvor war Dieter Weiß in der

Geschäftsführung der KGAL

GmbH & Co. KG.

Personalien

Scope

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11

Premierminister

Dr. Jean-Claude Juncker

Fahrplan aus der Krise in Europa

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Das Weltfinanzsystem im Umbruch

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20. - 21. Februar 2013Steigenberger Frankfurter HofGENERAL CONFERENCE

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Globale Immobilienmärkte: Risiko oder „sichere Häfen“?

Handlungsbedarf und Handlungsempfehlung für das institutionelle Immobilienportfolio

Wertsicherung durch die richtigen Investitionskriterien auf Basis vollständiger Marktkenntnis

Diskussionen

Neue Wege für die Refinanzierung von Immobilieninvestments

Wohin fließt das institutionelle Geld? Assetklassen und Immobilienquote

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AKTUELLE TRENDS UND ANLAGESTRATEGIEN

Page 12: Der Immobilienbrief Nr. 289

Fonds Geschichte. Es könnte sein, dass sich auch Initiato-

ren geschlossener Produkte zukünftig im altehrwürdigen

BVI gut aufgehoben sehen. Der Verbandswettbewerb könn-

te so eröffnet sein. Zurück zu den Zahlen: Seit 2008 lag der

Anteil der Spezialfonds immer höher als der Anteil von Pub-

likumsfonds. Im Bereich der Publikumsfonds haben Renten-

fonds mit 31,9 Mrd. Euro 2012 die höchsten Mittelzuflüsse,

gefolgt von offenen Immobilienfonds mit 2,9 Mrd. Euro.

Trotz der Schließungswelle bei offenen Immobilienfonds in

den letzten Jahren, ist das Vehikel nach wie vor gefragt.

Der Anleger drängt in die Immobilie. Die Fonds verzeichnen

hohe Liquiditätsquoten, die allerdings auch für zunehmen-

den Anlagedruck sorgen können. Eine BVI-Performance

von 2,8% mit bietet zumindest eine positive Realverzinsung

und als Sachwert zunächst einmal theoretischen Inflations-

schutz durch steigende Mieten.

Große Herausforderung für die BVI Mitglieder ist es,

eine positive Realverzinsung in den nächsten Jahren darzu-

stellen. Gerade die Anlage in festverzinsliche Wertpapiere

wird immer schwieriger, da eine 30-jährige Zinssenkungs-

periode mit automatischen Kursgewinnen und einer Perfor-

mance immer über aktuellem Zins den Boden erreicht hat.

Jetzt drohen neben nicht auskömmlicher Niedrig-Verzinsung

auch noch Kursverluste bei steigenden Zinsen. Gleichzeitig

überschreitet die Inflation die mögliche Verzinsung. Das

grenzt Bonds als Anlage immer mehr aus. Bei gleichzeitig

schwacher Performance von Aktienfonds im letzten Jahr

bieten Immobilienfonds eine ideale Ergänzung bzw. für den

BVI sogar „Lösungen für aktuelle Herausforderungen“. Der

BVI sieht für die Vermögensanlage zukünftig einen Mix aus

Sachwerten bestehend aus Aktienfonds und Immobilien-

fonds sowie zu einem gewissen Prozentanteil Rentenfonds

wie Corporate Bond als ideale Allokation.

Nicht ohne sich selbst auf die Schultern zu klopfen,

betont der BVI, dass er 2012 viel „Schlechtes verhindert“

habe. Die Umwandlungen von Spezialfonds in Investment-

KGs konnte ebenso abgewendet werden wie die Abschaf-

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NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

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Page 13: Der Immobilienbrief Nr. 289

die Ausnahmesituation der Jahre 2006 und 2007 deutlich.

Auch die Dekade davor lag mit zyklischen Schwankungen

zwischen den Werten aus 2003 oder 2005. Die Boomphase

mit anschließender Finanzkrise blieb insofern bislang eine

totale Ausnahme in der Geschichte des deutschen Invest-

mentmarktes. Insofern verwundert es „Der Immobilienbrief“

immer, wenn in der aktuellen Situation von den New-

comern der Immobilienwirtschaft immer noch eine

„Normalisierung“ (auf Boom-Niveau) angemahnt wird.

Die Spitzenrenditen bleiben vor dem Hintergrund der

seit 4 Jahren stetig wachsenden Umsätze und Nachfrage vor

allem im Core-Bereich weiter unter Druck. Für erstklassige

Geschäftshäuser liegen die erzielten Renditen in den DIP-

Märkten, die neben den Metropolen auch die B-Standorte

umfassen, im Mittel bei aktuell rd. 4,8% (2011: 5,1%). Die

Spitzenrenditen für Bürohäuser erreichen 4,9% (2011:

5,5%). Fachmärkte bzw. Fachmarktzentren bringen den Käu-

fern zwischen 7,3% für Multi-Tenant-Objekte und 8% für

Single-Tenant-Objekte. Dies unterscheidet sich deutlich von

den bekannten Werten für die Metropolen. Die ohnehin nied-

rigen Spitzenrenditen für 1A-Geschäftshäuser in bester Lage

gaben lt. DIP im Jahresverlauf weiter nach. Am teuersten ist

München, wo Top-Objekte lediglich noch 3,9% für den Käu-

fer erzielen. Der wiederum hat hiervon noch die periodisier-

ten Erwerbsnebenkosten und Gutachterkosten abzuziehen,

um auf die echte Netto-Mietanfangsrendite zu kommen und

kann daraus nach Berücksichtigung von Instandhaltung und

nicht umlegbaren Neben- und Verwaltungskosten seine ech-

te „Rendite“ errechnen – wenn das noch lohnt. Auch Frank-

furt und Nürnberg liegen mit der 25fachen Jahresmiete aus-

gesprochen hoch. 4,1% bringt Düsseldorf, 4,2% sind in Ham-

burg zu erzielen und Köln und Stuttgart rentieren immerhin

mit 4,5%. Im Mittelfeld folgen Berlin und Bremen mit Spitzen-

renditen für Top-Geschäftshäuser von 4,6 bzw. 5%. Über 5%

gibt es dann nur noch in den DIP-B-Lagen in Leipzig (5,4%),

Dresden (6,0%), Rostock (7,2%) und Magdeburg (7,7%).

Ähnlich sieht es im Wohninvestmentsegment aus.

Hier lagen die mittleren Renditen in den DIP-Märkten bei

6,6% (2011: 6,9%). Am teuersten sind Hamburg und Mün-

chen, wo teilweise fast die 30fache Jahresmiete bzw. Rendi-

ten bis zu 3,5% gezahlt werden. Nürnberg und Berlin errei-

chen für Wohnimmobilen 4%, während Bremen, Düsseldorf,

Frankfurt und Stuttgart immerhin noch 4,5% bringen. Die

20fache Jahresmiete bzw. 5% wird für Top-Objekte in Köln

bezahlt. Attraktivere Anstiegsfaktoren gibt es dagegen noch

in Dresden, Leipzig, Rostock und Magdeburg mit Renditen

zwischen 5,5 und 7%. Allerdings merkt DIP an, dass neben

den regionalen Unterschieden die Renditen bzw. die Multipli-

katoren stark lage- und objektspezifisch differenziert sind.

fung der Produktregulierung. Damit trägt der Gesetzgeber

der „Erfolgsgeschichte Spezialfonds“ Rechnung. Seit 2002

ist der Markt um 105% auf 982 Mrd. Euro gewachsen. Auch

die nicht erfolgte Abschaffung der Provisionsberatung

schreibt sich der BVI auf die Fahnen. Gleichzeitig gebe es

allerdings noch viel zu tun. So betont der BVI u.a., dass

Nachbesserungen bei der Regelung zu den offenen Immobi-

lienfonds notwendig sind. Insgesamt stehe der BVI für

„Verbraucherschutz durch Vergleichbarkeit“ - und das euro-

paweit. (AE) □

Immobilieninvestments legen auch außerhalb der Metropolen zu

Wohnungsinvestments steigen um 23%, Gewerbeinvestitionen um 8%

Anders als die großen Maklerhäuser schaut sich der

Maklerverband DIP – Deutsche Immobilien-Partner re-

gelmäßig auch B-Standorte oder, wie im Fall der Invest-

ments, das gesamtdeutsche Zahlenwerk an. Deutsch-

lands Ruf als sicherer Immobilienhafen hat sich lt. DIP

2012 global weiter gefestigt. Das führe zu einer anzie-

henden Nachfrage. Die DIP-Berechnungen basieren auf

eigenen Erhebungen sowie Daten der Gutachteraus-

schüsse und Grunderwerbssteuererhebungen.

Danach sind die Umsätze auf dem deutschen In-

vestmentmarkt 2012 insgesamt um 15% auf 58,6 Mrd. Euro

gestiegen. Auf gewerbliche Investments wie Büro- und Ge-

schäftshäuser, gewerbliche Grundstücks- und gewerbliche

Portfolios entfallen lt. DIP davon 29,8 Mrd. Euro (+8%). Das

Wohninvestmentsegment mit Mehrfamilienhäusern und

Wohnportfolios konnte sogar um 23% auf 28,8 Mrd. Euro

zulegen. Der Blick der Investoren richtete sich 2012 vor al-

lem auf Büro- und Geschäftshäuser an Top-Standorten und

auf attraktive Mehrfamilienhäuser und potenzialträchtige

Wohnungsportfolios, fasst DIP-Sprecher Henrik Hertz zu-

sammen. Für 2013 prognostiziert DIP eine weiterhin hohe

Investorennachfrage bei gleichzeitig anhaltender Verkaufs-

zurückhaltung aufgrund fehlender attraktiver Anlagealternati-

ven. Der Blick auf den 10-Jahres-Chart macht noch einmal

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Page 14: Der Immobilienbrief Nr. 289

Bw

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

Sie können sich innerhalb einer Stadt um 150 bis 400 Basispunkte unterscheiden. Dement-

sprechend würden Wohn-Portfolios auch zu deutlich attraktiveren Renditen gehandelt. Für

die gehandelten Portfolios wurden 2012 wie auch 2011 mittlere Einstiegsrenditen von rd.

7% erzielt. (WR) □

Office-Index VICTOR sieht 5,5% Performance nach 6% im Vorjahr

München erzielt beste Jahresperformance

Der Büro-Index VICTOR wird von Jones Lang LaSalle als synthetischer Kapitalwertin-

dex ermittelt. Er misst die theoretische Wertänderungsrendite von Spitzenimmobi-

lien, die sich multiplikativ aus Veränderung des Spitzenmarktmietniveaus und der

Veränderung der Renditen von Topobjekten zusammensetzt. Im Durchschnitt erziel-

ten deutsche Topimmobilien 5,5% theoretischen Wertzuwachs, wobei die Werttreiber

Mieten und/oder Renditen standortabhängig unterschiedlich sind.

Der von Jones Lang LaSalle ermittelte synthetische Index, der multiplikativ Markt-

mietentwicklung und Marktrenditeentwicklung verknüpft und damit die theoretische Wert-

entwicklung einer Büroimmobilie, die immer genau zum Erhebungszeitpunkt voll vermietet

ist, spiegelt, sieht für das Gesamtjahr 2012 eine Performance bzw. eine Wertänderungsren-

dite, von +5,5%. Im Vorjahr waren es 6,0%. Das letzte Quartal hat die im Jahresverlauf

eher ruhige Entwicklung herausgerissen. Der Indikator analysiert jeweils die Toplagen von

Berlin: Die Volkswohl

Bund Lebensversicherung

a.G erwirbt eine Büroimmobi-

lie in der Köthener Str. 4

aus dem Liegenschaftsbe-

stands des Offenen Immobi-

lien-Publikumsfonds WestIn-

vest Interselect der Deka

Immobilien GmbH.

Das vollständig vermietete

Gebäude hat eine Gesamt-

mietfläche von rd. 11.000 qm.

Hauptmieter sind die Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft

KPMG und die Deutsche

Bahn AG.

Deal

www.bouwfondsreim.de

Immobilien und Infrastruktur

Bouwfonds REIM ist fokussiert auf Immobilien und Infrastruktur. Innerhalb der Rabo Real Estate Group strukturieren wir unterschiedliche Investmentprodukte für institutionelle und private Investoren mit attraktiven Rendite-Risiko-Profi l und

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Page 15: Der Immobilienbrief Nr. 289

Hamburg: Das dänische

Möbelhaus Bolia mietet für

seine dritte Hamburger Filiale

rund 520 qm Fläche im Met-

ropolishaus, Dammtorstraße

29-32, von der Deka Immo-

bilien GmbH. CBRE war

beratend tätig.

Mailand: Der Hauptmieter

Eniservizi verlängert beste-

henden Mietvertrag für rd.

12.300 qm Fläche um weitere

6 Jahre in der Büroimmobilie

„Torre Alfa“. Das Objekt wur-

de 2007 von der Commerz

Real für das Portfolio des

Offenen Immobilienfonds

hausInvest erworben.

Das Unternehmen ist bereits

seit 2007 in dem Gebäude

ansässig und belegt dort ca.

60% der Flächen.

Erlangen: Die GRR Real

Estate Management GmbH

erwirbt für den GRR German

Retail Fund No.1 das neu

erbaute Nahversorgungs-

zentrum "Büchenbach-West"

von der Ten Brinke Projekt-

entwicklung GmbH. Das

Objekt verfügt über eine Miet-

fläche von gut 5.000 qm.

Die Liegenschaft besteht aus

zwei Baukörpern: Zum einen

ein Rewe-Supermarkt der

neuesten Generation und

zum anderen ein Dienstleis-

tungszentrum mit Ross-

mann, Frisör Klier, einer

Apotheke und einer Fahr-

schule sowie mehreren

Praxen (u. a. Zahnarzt, Kie-

ferorthopäde, Physiothera-

peut) als Mieter. Weitere

Ankäufe stehen kurz vor

dem Abschluss.

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit zusammen 12 Mio. Quadratmetern.

Für den Anstieg des Index sind lt. Andrew M. Groom, Valuation-Leiter von JLL, vor allem

risikoaverse, mehrheitlich internationale Investoren verantwortlich, die in Deutschland ver-

stärkt nach sicheren Core-Investments suchen. Anders als die Gutachter der Immobilienwei-

sen sieht Groom keine Änderung an der Risikoaversion der Investoren.

Victor gibt gleichzeitig Hinweise auf eine mögliche Verschnaufpause in den Toplagen

des Büroimmobilienmarktes. In Hamburg oder Düsseldorf verläuft die Performance eher

seitwärts. Im Moment gäbe es jedoch noch erhebliche Performanceunterschiede zwischen

den Toplagen und den sekundären Lagen der Immobilienhochburgen, sieht Groom. Grund

sei die weiterhin sehr hohe Risikoprämie auf Core-Immobilien, die ein Core-lastiges Nachfra-

geprofil verstärke. In den einzelnen deutschen Toplagen gab es unterschiedliche Entwicklun-

gen. Düsseldorf und Hamburg wiesen leicht rückgängige Spitzenmieten auf. Dagegen konn-

te die Frankfurter Bankenla-

ge deutlich zulegen. Berlin

und München wiederum

profitierten in der Perfor-

mance von dem Sinken der

Spitzenrendite. Damit er-

reichten Berlin und Mün-

chen trotz Ruhe an der

Mietfront immer noch die

beste Quartalsperformance.

Auf dem dritten Platz liegt

die Frankfurter Bankenlage. Düsseldorf konnte in der Entwicklung wenigstens noch eine

schwarze Null schreiben, während Hamburg mit -0,3% zum zweiten Mal im roten Bereich

landete. Im Jahresvergleich der Wertveränderung liegt München wie auch schon im Vor-

quartal mit 8,7% deutlich vor Berlin mit 6,1%, Frankfurt mit 4,8%, Hamburg mit 4,6% und

dem Schlusslicht Düsseldorf mit 2,9%. Im Total Return, der sich aus Cash-flow-Rendite

(Mietrendite) und Wertänderungsrendite zusammensetzt, liegt München mit 13,5% vor Berlin

mit 11,1%, Frankfurt mit 9,6%, Hamburg mit 9,5% und abgeschlagen Düsseldorf mit 7,9%.

Als Mietrendite recherchiert JLL für Berlin und Düsseldorf je 5,0%, für Hamburg 4,9% und für

Frankfurt und München 4,8%. (WR) □

Die Welt im Blick – Investment gut, Vermietung schleppend

2013 bringt globalen Investmentanstieg

Jones Lang LaSalle hat in seinen Global Market Reports die wichtigsten Eckdaten der

weltweiten Entwicklung zusammengestellt. Hier einige Kernaussagen.

Der globale Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt kam 2012 auf ein Transaktions-

volumen von 443 Mrd. US-Dollar. Für 2013 erachtet Jones Lang LaSalle (JLL) einen An-

stieg um 10 -15% für möglich. Dagegen erfassen die Researcher gedämpfte Entwicklungen

auf den Bürovermietungsmärkten. Die Volumina liegen weltweit rund 20% unter Vorjahresni-

veau. Für 2013 wird auch nur ein leichtes Wachstum erwartet. Die globale Leerstandsquote

liegt stabil bei 13,2%. Bis Ende 2013 sei ein Rückgang auf unter 13% möglich. Die Renditen

behaupten sich in den weltweiten Top-Märkten durch starkes Anlegerinteresse in Core-

Produkten. Internationale Einzelhändler haben aufstrebende Märkte und “gateway cities” im

Visier. Im Hotelmarkt lag das globale Transaktionsvolumen 2012 bei 32 Mrd. USD. Für 2013

wird ein ähnliches Niveau prognostiziert. ►

Deals

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Page 16: Der Immobilienbrief Nr. 289

Mannheim: Ein von AXA

Investment Managers

Deutschland gemanagter

Spezialfonds erwirbt das Bü-

ro- u. Geschäftshaus „E1“ in

der Kurpfalzstraße von Uni-

on Investment. Die Immobi-

lie wurde 1999 von Union

Investment für den Offenen

Immobilienfonds UniImmo:

Europa erworben. Comfort

war beratend tätig.

Frankfurt: Die DFS Deut-

sche Flugsicherung hat

ihren Mietvertrag mit SEB

Asset Management über

rund 2.030 qm und 43 Park-

plätze im Stützeläckerweg

12-14 vorzeitig bis Ende

2018 verlängert.

Die Immobilie gehört zum

Portfolio des Offenen

Immobilienfonds SEB

ImmoInvest.

Der Global Office Index von Jones Lang LaSalle (JLL), basierend auf die gewichte-

te Spitzenmietpreis-Entwicklung in 90 globalen Märkten, hat im 4. Quartal 2012 - nach

+0,4% im 3. Quartal - nur um 0,1% zugelegt. Im Jahresvergleich liegt der Anstieg mit +1,5%

auf niedrigstem Stand seit Herbst 2010. Während der asiatisch-pazifische Raum (+0,4%,

nach + 0,5% im Vorquartal) und die Region Amerika (+0,6%, nach + 1,0% im 3. Quartal) im

4. Quartal Pluszeichen aufwiesen, notierte der Index in Europa ein Rückgang um 0,6%. Im

Jahresvergleich zeigte der asiatisch-pazifische Raum einen Anstieg um 2,2%, die Region

Amerika ein Plus von 3,8%, Europa ein Minus von 1,5%. Etwas weniger als die Hälfte der im

Global Office Index von JLL ausgewiesenen Märkte wiesen im 4. Quartal einen Mietpreisan-

stieg auf. Jakarta (7,9%), die San Francisco - Halbinsel (7,1%) und Bogota (6,2%), Lyon

(+5,6%) und Düsseldorf (+4,0%) sind die weltweiten Top 5 beim Mietpreisanstieg. Im Jah-

resvergleich kann sich Düsseldorf als einzige europäische Stadt in den Top 10 platzieren

(Platz 10 mit +8,3%). Die Top-Positionen werden von zwei asiatischen Märkten (Jakarta,

+36,5%; Peking, +20,2%) eingenommen, Auf Platz 3 im Gesamtjahresvergleich (+17,9%)

liegt weltweit Mexico City - trotz des Mietpreisrückgangs im 4. Quartal von 6,6%. (WR) □

Immobilienmarkt Frankreich

Büros entwickeln sich heterogen

Yvonne McCartney, Immobilien Research DekaBank

Der Konjunkturmotor in Frankreich ist ins Stottern geraten. 2012 dürfte die Wirtschaft ledig-

lich stagniert haben und auch für 2013 sind die Erwartungen verhalten: Mit einem prognosti-

zierten BIP-Wachstum von 0,1% bleibt die Wirtschaft weiter deutlich hinter ihrem Potenzial-

wachstum zurück. Zu den mageren Wachstumsaussichten gesellen sich Zweifel an der

Tragfähigkeit der französischen Staatsschulden. Auch die Ratingagenturen haben sich ent-

Deals

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

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Page 17: Der Immobilienbrief Nr. 289

sprechend geäußert und Frankreichs Bonität die Bestnote

entzogen. Die französische Regierung wird ihre Anstrengun-

gen bei der fiskalischen Konsolidierung und vor allem auf

dem Gebiet der strukturellen Reformen intensivieren müs-

sen. Unseres Erachtens wird ein solcher Reformprozess

einige Zeit in Anspruch nehmen. Für 2014 erwarten wir, vor

allem aufgrund einer leichten Entspannung der Schuldenkri-

se in Europa, ein Wirtschaftswachstum von 1,0% - sowohl

für Frankreich als auch für Euroland.

Büromärkte weisen heterogene Umsatzentwicklung auf

Die Umsatzentwicklung an den französischen Büro-

märkten verlief im letzten Jahr eher heterogen: Während

Paris und Lille eine höhere Büronachfrage registrieren konn-

ten, verzeichneten Lyon und Marseille deutliche Rückgänge.

Generell wurde die Nachfrage aber landesweit von Umzü-

gen aus Gründen der Kostenreduktion und Flächenoptimie-

rung getrieben, was die anhaltende Unsicherheit bezüglich

der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung widerspiegelt. Da-

mit sind auch die Mietwachstumserwartungen begrenzt. Für

Paris rechnen wir mit einer stabilen Entwicklung der Spitzen-

mieten in 2013, während die Regionalstandorte leichte Miet-

rückgänge verzeichnen sollten. Im Zuge einer konjunkturel-

len Erholung dürfte 2014/15 wieder mehr Optimismus in die

Märkte zurückkehren und zu leichten Mietanstiegen führen.

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Paris ist teuerster Hotelmarkt Europas

Der bedeutendste Hotelmarkt Frankreichs ist die

Île-de-France und hier insbesondere Paris. Ein Drittel aller

französischen Übernachtungen entfielen 2011 auf die Île-de-

France, nur bezogen auf ausländische Gäste liegt der Anteil

sogar bei über 50%. Zum Jahresende 2011 verfügte Paris

über insgesamt 1.549 Hotels mit 81.139 Zimmern, wobei die

3-Sterne-Kategorie das Angebot dominiert. Darüber hinaus

gibt es auch 25 Hotels im 5-Sterne-Segment.

Mit 39,6 Mio. Übernachtungen erlebte der Pariser

Hotelmarkt 2011 ein Rekordjahr, was sich auch in spürbaren

Anstiegen der Preise und bei der Belegung widerspiegelte.

2012 setzte sich die Erholung fort. Bei etwa gleichbleiben-

den Übernachtungszahlen konnte der gemittelte durch-

schnittliche Zimmerpreis (Jan. – Dez.) weiter steigen und

beträgt mittlerweile 256,22 EUR, der Zimmererlös erreicht

202,07 EUR. Damit ist Paris europaweit der teuerste Hotel-

markt, der zudem den höchsten Erlös erzielt.

Ladenflächen in 1a-Lagen profitieren

weiterhin von hoher Nachfrage

Einzelhandelsflächen in den 1a-Lagen der französi-

schen Großstädte profitieren ungebrochen von einer hohen

Nachfrage seitens nationaler und internationaler Filialisten

sowie Luxusmarken. Nebenlagen sind hingegen kaum ge-

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Page 18: Der Immobilienbrief Nr. 289

Frankfurt: LaSalle Invest-

ment Management hat für

den LaSalle German Retail

Venture Fund (LGRV) zwei

Fachmarktzentren in Nieder-

kassel und Diedorf für insge-

samt 3,2 Mio. Euro an zwei

private Investoren verkauft.

Das Niederkassler Objekt hat

eine Mietfläche von 1.760 qm

und ist vollständig an einen

Penny-Markt und eine

Fressnapf-Filiale vermietet.

Der Diedorfer Fachmarkt

verfügt über 1.045 qm und ist

ebenfalls zu 100% vermietet.

Neben einem Rossmann-

Drogeriemarkt und einer Fili-

ale des Textildiscounters KiK

beherbergt der Fachmarkt

noch eine Bäckerei.

Der Verkäufer wurde von der

Corpus Sireo Asset Mana-

gement GmbH beraten.

Bochum: Corpus Sireo As-

set Management Commer-

cial hat i. A. der Erste MON-

TI Immobiliengesellschaft

mbH & Co. KG an der Allee-

straße ca. 1.900 qm Fläche

an die Fitnessstudiokette

McFIT vermietet. BNPPRE

war vermittelnd tätig.

Hamburg: Die BGW Berufs-

genossenschaft für Ge-

sundheitsdienst und Wohl-

fahrtspflege mietet rd. 540

qm Bürofläche im Gebäude

„Schlump one“, Schäfer-

kampsallee 16-18, über

Grossmann & Berger. Das

Gebäude wurde kürzlich an

einen Spezialfonds der HIH

Hamburgische Immobilien

Handlung veräußert.

fragt und leiden unter einem hohen Überangebot an Flächen. Entsprechend können in den

1a-Lagen die Spitzenmieten ihre hohen Niveaus halten und in Einzelfällen neue Höchst-

stände markieren, während die Mieten in den Nebenlagen zunehmend unter Druck geraten.

Die teuerste und auch bekannteste Einkaufsstraße von Paris ist die Avenue des Champs-

Elysées, auf der Mieten von bis zu 18.000 Euro/

qm/Jahr gezahlt werden. Der landesweite Be-

stand an Shopping-Center-Flächen (ohne Fach-

märkte) beläuft sich auf über 14,8 Mio. qm, ver-

teilt auf 671 Shopping-Center. Mit 226 qm je

1.000 Einwohner liegt der Flächenbesatz inner-

halb Europas im Mittelfeld. Rund die Hälfte der

Shopping-Center gehört zur mittleren Größen-

klasse (15.000 – 40.000 qm). Festzustellen ist

eine relative Überalterung des Shopping-

Center-Bestandes. Acht der zehn größten

Shopping-Center Frankreichs stammen aus der

Zeit vor 1990. Derzeit sind über 2,7 Mio. qm

Shopping-Center-Fläche, verteilt auf 147 Objek-

te, in der Projektpipeline. Davon befinden sich

momentan ca. 550.000 qm im Bau, rund 700.000 qm sind noch unsichere Projekte. Das

Gros (43%) der Pipeline-Flächen soll über 40.000 qm haben, gut ein Drittel zwischen

15.000 und 40.000 qm. Bevorzugt wird in innerstädtischen Lagen gebaut und es wird viel

Wert auf nachhaltige Bauweise gelegt.

Logistikmärkte leiden unter konjunktureller Unsicherheit

Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten über die zukünftige wirtschaftliche Ent-

wicklung verhalten sich Unternehmen in Frankreich bei. Neuanmietungen von Logistikim-

mobilien eher abwartend. Zudem führen Änderungen des Einkaufsverhaltens der Konsu-

menten – insbesondere die Zunahme des E-Commerce – zu Strategieänderungen der Lo-

gistiker. Der Versandhandel und kleinere E-Commerce-Händler suchen zunehmend kleine-

re Logistikobjekte in urbanen Zentren, um schneller auf Bestellungen reagieren und Lager-

und Lieferkosten reduzieren zu können. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf an sehr

großen Flächen, vorwiegend nachgefragt von Supermarktketten und großen Internethänd-

lern. Da sich die Nachfrage hauptsächlich auf Class A-Flächen konzentriert und seit Jahren

keine spekulative Bautätigkeit mehr stattfindet, hat sich ihr Anteil am Gesamtleerstand

spürbar reduziert. Die durch die Umzüge in neue Objekte freigewordenen Logistikflächen

können hingegen am Markt oft nicht wieder platziert werden. Die Mieten für Logistikflächen

blieben 2012 weitestgehend stabil. Die Mietpreisspannen können sich allerdings etwas

ausweiten, da am unteren Ende eher leichte Rückgänge möglich sind.

Ausländische Investoren kehren an französischen

Immobilieninvestmentmarkt zurück

Nach dem deutlichen Einbruch der Immobilieninvestitionen im Zuge der Finanzkri-

se floss in den letzten Jahren wieder mehr Kapital in den französischen Gewerbeimmobi-

lienmarkt. 2012 wurde mit 16,4 Mrd. EUR das Vorjahresergebnis (18,1 Mrd. EUR) nicht

ganz erreicht. Gewinner im Vergleich zu den Vorjahren, wo Büros dominierten, waren 2012

vor allem die Einzelhandelsimmobilien, aber auch Logistikimmobilien und Hotels zogen

mehr Kapital an. Im letzten Jahr sind auch wieder verstärkt internationale Investoren am

Markt aktiv gewesen, allen voran eigenkapitalstarke Anleger aus dem Nahen Osten, deren

regionaler Fokus im Wesentlichen auf der Île-de-France, insbesondere Paris und hier vor

allem auf Büros, Läden und Shopping-Centern sowie Hotels der gehobenen Kategorien lag.

Gekauft wurden dabei fast nur Top-Objekte in Top-Lagen. Die vorhandene Risikoaversion

ausländischer Anleger spiegelt sich auch darin wider, dass sie in den Regionalstandorten

Deals

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Foto: fotolia.com

Page 19: Der Immobilienbrief Nr. 289

(mit Ausnahme von Einzelhandelsflächen) weniger

aktiv sind und auch bei Logistikimmobilien nationale Inves-

toren den Investmentmarkt deutlich dominieren. In

Paris verzeichneten Büros im CBD und Einzelhandelsflä-

chen in den 1a-Lagen noch rückläufige Spitzenrenditen,

während Regionalmärkte hier weitestgehend konstante

Renditen registrierten. Bei den Logistikimmobilien

wurde landesweit ein Renditeanstieg beobachtet.

Tendenziell dürften die Renditen in 2013 ansteigen.

Fazit

Frankreich, insbesondere Paris bzw. die

Île-de-France, zählt trotz der schwachen Wirtschaftsent-

wicklung weiterhin zu den Kernmärkten für Immobilieninves-

titionen in Europa.

Für Büroinvestments empfiehlt sich aufgrund sei-

ner Größe und Liquidität der Großraum Paris. Der Büro-

markt der Île-de-France zählt zudem europaweit zu den

transparentesten Märkten. Top-Objekte im CBD sind

allerdings aktuell sehr teuer und dürften unseren Prognosen

zufolge bis 2017 lediglich jährliche Erträge von durchschnitt-

lich 2,6% erwirtschaften. Die Alternativen bei den

Regionalstandorten sind begrenzt. Am ehesten eignet sich

aufgrund seiner wirtschaftlichen Struktur und Marktgröße

der Büromarkt Lyon als weiteres Investmentziel. Der

Markt hat zudem in den letzten Jahren deutlich an Transpa-

renz und Liquidität gewonnen. Für Lyons Büromarkt erwar-

ten wir bis 2017 Erträge von durchschnittlich 2,7% p.a.

Andere französische Bürostandorte eignen sich aufgrund

ihrer geringen Größe eher zur Beimischung und sollten ge-

nau analysiert werden.

Einzelhandelsflächen in den Innenstadtlagen der

großen französischen Städte sind bereits sehr teuer, da

einige Investoren bereit sind, nahezu jeden Preis zu zahlen.

Bei den Shopping-Centern ist das Angebot an Investment-

grade-Objekten gering, da der landesweite Bestand überal-

tert ist. Nur 20% der französischen Shopping-Center wurden

nach der Jahrtausendwende gebaut. Dadurch sind hier die

Investmentchancen sehr begrenzt.

Auch wenn der Logistikmarkt von einheimischen

Investoren dominiert wird, stellt vor allem die Île-de-France

aufgrund ihrer dominanten wirtschaftlichen Bedeutung in-

nerhalb des Landes und der hohen Bevölkerungsdichte ein

interessantes Ziel für Investitionen in Logistikimmobilien dar,

zumal hier auch noch ein attraktives Preisniveau anzutreffen

ist. Darüber hinaus können Lyon und auch Lille als alternati-

ve Standorte in Betracht gezogen werden. Der Rhône-

Korridor (Lyon) ist nach der Île-de-France der größte Wirt-

schaftsraum Frankreichs, in dem rund 1,7 Millionen Men-

schen leben. Der Logistikmarkt im Umfeld der Stadt Lille

punktet vor allem durch seine Lage und die Nähe zu Belgien

und Großbritannien. Gegenüber belgischen Logistikmärkten

bietet Lille beispielsweise ein attraktiveres Miet- und Preisni-

veau.

Für Hotels im Top-Segment wurden in der jüngsten

Vergangenheit zum Teil astronomische Preise gezahlt. Die

eigenkapitalstarken Investoren kommen aus dem Nahen

Osten oder Asien. Auch auf dem Hotelmarkt ist Paris bzw.

die Île-de-France das attraktivste Investmentziel, auch au-

ßerhalb des Top-Segments. Darüber hinaus bieten sich

auch touristische Regionen in Südfrankreich an, wobei die-

se Märkte wenig transparent sind und Objekte häufig nur im

Portfolio am Markt angeboten werden. □

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

KGAL im Wandel der Zeit

45 Jahre Immobilien-Investments

Die Branche der Geschlossenen Immobilienfonds steht vor

neuen Herausforderungen. Die Umsetzung der AIFM-

Regelungen und das neue KAGB machen aus dem Produkt

„Geschlossener Immobilienfonds“, der zum Teil eher dem

grauen Markt zugerechnet wird, ein weißes Kapitalanlage-

produkt einer Kapitalverwaltungsgesellschaft, die in Regulie-

rung und gesetzlichem Umfeld an die klassische Kapitalan-

lagegesellschaft nach deutschem Investmentrecht angegli-

chen wird. Für regulierungserfahrene Initiatoren Geschlos-

sener Fonds mit institutionellem Hintergrund ergibt sich aus

der Herausforderung der aktuellen Verfahrensunwägbarkei-

ten mittelfristig eine besondere Chance. Die meisten der

zukünftig notwendigen Abläufe und Risikomanagementsys-

teme sind ebenso wie zukünftig notwendige Bewertungsver-

fahren bereits implementiert.

Stefan Ziegler, in der KGAL Geschäftsführung für

den Immobilienbereich verantwortlich und auch Gert Wal-

tenbauer, der für den Vertrieb der KGAL Produkte verant-

wortlich zeichnet, sehen die KGAL hier auf jeden Fall so gut

aufgestellt, dass sich aus Regulierungserfahrung, einer po-

sitiven Leistungsbilanz, institutionellem Hintergrund und

Vertriebserfahrung ein langfristiger Wettbewerbsvorteil er-

gibt. Ein besonderer Vorteil für die KGAL ist, dass sie ver-

trieblich auf mehreren Standbeinen steht. Institutionelle An-

leger haben schon in der Vergangenheit hohe Ansprüche an

die internen Abläufe ihrer Zielfonds gestellt, so dass die

Page 20: Der Immobilienbrief Nr. 289

Frankfurt: SEB Asset Ma-

nagement hat mit Dundee

International REIT einen

Kaufvertrag über ein bundes-

weit diversifiziertes Portfolio

aus 11 Immobilien mit

137.200 qm Nutzfläche in

Höhe von rund 420 Mio. Euro

abgeschlossen. Der Eigen-

tumsübergang ist voraus-

sichtlich Ende des ersten

Quartals 2013 zu erwarten.

Zwei der elf Gebäude (Köln

und Nürnberg) sind aus dem

Bestand des semi-

institutionellen Immobilien-

fonds SEB ImmoPortfolio

Target Return Fund. Die

neun Büroimmobilien des

SEB ImmoInvest befinden

sich in Frankfurt, Hamburg,

Stuttgart, Düsseldorf und

München sowie in den Regio-

nalzentren Freiburg und

Mannheim.

Mit der Vertragsunterzeich-

nung hat das Fondsmanage-

ment die umfangreichen Ver-

kaufsaktivitäten des in Auflö-

sung befindlichen Publikums-

fonds SEB ImmoInvest zur

Liquiditätsbeschaffung fortge-

setzt. Dieser hat 2012 bereits

über 20% des Fondsvermö-

gens (1,3 Mrd. Euro) an die

Anleger ausgezahlt.

Hamburg: Die Zurich Versi-

cherung erwirbt das Büroge-

bäude „An der Alster 3-5“ von

den Joint-Venture Partnern

BECKEN Projektent-

wicklungs GmbH, Hamburg

und Competo Capital Part-

ners, München über Anger-

mann.

Das Ende 2012 fertig gestell-

te Büroensemble umfasst

5.740 qm Mietfläche und 96

Stellplätze.

KGAL unter Zukunftsaspekten hier gut positio-

niert ist. Zudem profitiert die KGAL aktuell in

einem Umfeld, das durch die branchenweite

Schwäche des Publikumsgeschäftes geprägt

ist, durch ein starkes institutionelles Geschäft.

Die KGAL selbst ist derzeit mit ihrem Absatz im

Publikumsbereich nicht zufrieden, wie Ver-

triebs-Geschäftsführer Gert Waltenbauer im

Gespräch deutlich macht.

Andererseits besteht in der Ge-

schäftsführung die feste Überzeugung, dass

nicht der Anleger derzeit für die Schwäche der

Publikumsfonds-Platzierung verantwortlich ist,

sondern die Verunsicherung des Vertriebs

bzw. der verschiedenen Vertriebswege, die

sowohl durch Vorbereitung als auch Umset-

zung des AnsFuG wie auch durch das aktuelle

Meinungsbildungsverfahren zur Umsetzung

der AIFM-Richtlinien und des KAGB entstan-

den ist. Insofern ist die heutige Situation gera-

de durch den Widerspruch geprägt, dass das

Asset „deutsche Immobilie“ wieder bei allen Anlegergruppen hohes Ansehen genießt,

jedoch die Immobilien-PS durch die Vertriebswege nicht auf die Publikums-Straße gebracht

werden können.

Einen klaren Wettbewerbsvorteil auch in einem zukünftig vielleicht engeren Markt

sieht Stefan Ziegler in der Immobilienhistorie der KGAL. 1968, vor 45 Jahren, startete das

Geschäft der strukturierten Finanzierung von Immobilien in Form klassischer Leasingmodel-

le. Zu den großen Kunden der KGAL gehören bis heute BMW, Deutsche Bank, Deutsche

Telekom, E.on, Lufthansa, Edeka-Gruppe, Maritim Hotels und viele mehr. Bereits 1979

wurde der erste Immobilienfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. Kommunalleasing

folgte 1985. Vor gut 20 Jahren, 1992, startete die KGAL mit dem ersten Auslands-

Großprojekt, dem Bürohaus „Bertelsmann Building“ in New York. 2001 folgte der erste Ös-

terreich-Fonds. 2003 wurde in zwei Büroimmobilen im CBD von Toronto investiert. 2004

gelang der Fonds-Start in den USA. Niederlassungen

wurden in den Folgejahren in Toronto und Wien eröff-

net. In 2006 und 2007 nutzte die KGAL den Boom

antizyklisch – und wie die Finanzkrise kurz darauf

bestätigte – in genau richtigem Timing für den vorzeiti-

gen Verkauf der kanadischen Objekte mit einer durch-

schnittlich 18% über der Prognose liegenden Rendite.

Ebenfalls antizyklisch nahm die KGAL 2007 den

Wohnimmobilienboom, der sich zwei Jahre nach der

Finanzkrise entwickelte, für einen ersten Wohnimmo-

bilienspezialfonds für institutionelle Investoren vorweg.

2009 wagte die KGAL am Tiefpunkt des Marktes den

Schritt über den Kanal mit einer Büroimmobilie in Lon-

don, die sie 2012 mit gut 40% Wertzuwachs gewinn-

bringend wieder verkaufte. 2011 entstand der erste

Frankreichfonds und 2012 setzte die KGAL das deut-

sche Geschäft mit Wohnimmobilien weiter fort. Seit

1968 wurden für über tausend Immobilien in Einzel-

oder Portfoliotransaktionen unterschiedliche Modelle

Deals

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Gert Waltenbauer (Foto: KGAL)

Stefan Ziegler (Foto: KGAL)

Page 21: Der Immobilienbrief Nr. 289

Düsseldorf: Die HIH Ham-

burgische Immobilien

Handlung GmbH konnte die

Büroimmobilie „B1“ am Ben-

nigsen Platz 1 mit insgesamt

19.600 qm Büroflächen noch

in 2012 voll vermieten. Im

letzten Quartal 2012 wurden

drei Mietverträge über eine

Fläche von 5.870 qm abge-

schlossen. Größter neuer

Mieter ist ein Modeunterneh-

men mit rund 4.600 qm. Wei-

tere 500 qm werden zukünftig

von der Unternehmensbera-

tung Cassini Consulting

genutzt. Zudem hat das Onli-

ne-Unternehmen trivago

seine Mietflächen um ca. 770

qm erweitert.

Eigentümer des Gebäudes

„B1“ ist der institutionelle Im-

mobilien-Publikumsfonds

"Warburg - Henderson

Deutschland Fonds Nr. 1"

der Warburg - Henderson

Kapitalanlagegesellschaft

für Immobilien mbH. Die

HIH Hamburgische Immobi-

lien Handlung GmbH führte

als exklusiver Asset Manager

des Fonds für Warburg -

Henderson die Verhandlun-

gen auf der Eigentümerseite.

Wien: Die aik Immobilien-

Kapitalanlagegesellschaft

(aik), zählt eine weitere Büro-

immobilie zu seinem 2,1 Mrd.

Euro Portfolio. Die Gesamtin-

vestitionskosten für das über

5.200 qm Mietfläche umfas-

sende Objekt in Wien betru-

gen rd. 12 Mio. Euro. Die

Verkäuferin war eine Objekt-

gesellschaft der österreichi-

schen IMMOFINANZ Group.

Mitte 2012 wurde das Objekt

vollständig an die Erste Bank

AG vermietet.

wie etwa Publikumsfonds, Private Placements, Spezialfonds oder andere strukturierte Finan-

zierungslösungen gestaltet.

Stefan Ziegler sieht die Immobilie als Urform des Realkapitals gerade heute wieder

in einer zunehmenden Wertschätzung. Investoren erwarten in der Zukunft klar strukturierte

Investments in Assets mit Nachhaltigkeit und Ertragskonstanz. Gefragt sind sichere Engage-

ments mit verlässlichen und nachvollziehbaren Beteiligungskonzepten. Sicherheit geht vor

Renditemaximierung. Neben Immobilien investieren Produkte der KGAL maßgeblich in Flug-

zeuge und Infrastruktur. Im Bereich der Infrastruktur war die KGAL einer der Pioniere bei

Investitionen in Erneuerbare Energien wie z.B. Windkraft und Photovoltaik. Aktuell betreut

die KGAL ca. 110.600 Investoren (inklusive Mehrfachzeichnungen) mit Beteiligungen an

insgesamt 135 aktiven Geschlossenen Fonds. Dafür haben Investoren der KGAL Eigenkapi-

tal in Höhe von 6,4 Mrd. Euro anvertraut. Insgesamt wird Ende 2012 ein Investitionsvolumen

von rd. 25,1 Mrd. Euro gemanagt. Wie in allen Kernassetbereichen setzt die KGAL auch bei

Immobilien auf Experten im Haus. 67 KGAL Mitarbeiter im Bereich Immobilien sichern den

Marktzugang, entwickeln attraktive Angebote, managen Engagements und ermöglichen es,

frühzeitig auf Marktentwicklungen einzugehen und antizyklisch zu agieren.

Die Erfolgsfaktoren im Investmentprozess sieht die KGAL im Marktzugang, im ge-

schulten Blick bei Objektprüfungen, im Assetmanagement und in der 45-jährigen Immobilien-

Erfahrung. Starke Marktdurchdringung durch Konzentration auf wenige Märkte sichert den

Marktzugang. Die Due-Dilligence basiert auf Kenntnis und Analyse der wesentlichen Wert-

treiber des Standortes und auf der fachmännischen Beurteilung des Objektes in Bezug auf

potenzielle Mietinteressenten. Die Vielzahl großvolumiger Vertragsabschlüsse sichert gute

Finanzierungskonditionen. Entscheidend ist das Assetmanagement, denn Wertschöpfung

auf Objektebene ergibt sich nur durch Vermietungserfolge. Aktives Flächenmanagement

gehört ebenso hierzu wie das Fördern der Objektnachhaltigkeit und das Ausnutzen von

Marktchancen durch Timing bei Verkauf. Begleitet werden alle Projektphasen durch Risiko-

management, Controlling und de-

zidiertes Reporting. Im Immobilien-

bereich wird ein aktiver Bestand

von ca. 9,5 Mrd. Euro mit mehr als

tausend Immobilien betreut. Da-

von finden sich Objekte im Wert

von 7,7 Mrd. Euro in Deutschland.

Für Stefan Ziegler bedeu-

tet erfolgreiches Assetmanage-

ment nicht nur den günstigen Ein-

kauf, sondern auch optimale Be-

wirtschaftung und gutes Mieter-

Management mit dem Ziel langfris-

tiger Wertsteigerung. Aktuell konn-

te die KGAL beispielsweise beim

Erwerb ihrer ersten Londoner Im-

mobilie das richtige Timing bewei-

sen. Für den ersten England-

Fonds wurden binnen kürzester

Zeit hohe Wertzuwächse erreicht.

Nach weniger als vier Jahren wur-

de Francis House in London mit

einem Plus von rd. 40% verkauft.

Auch die anderen zwei London-

Immobilien haben nach wenigen

Deals

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

PropertyClass England 3 Objekt (Foto: KGAL)

Page 22: Der Immobilienbrief Nr. 289

Jahren bereits gutachtliche Wertzuwächse von rund 20% erreicht. Die

Auflösung der Kanada-Fonds war ebenso erfolgreich wie die vorzeitige

Rückführung der Mezzanine-Finanzierung für das Münchner Fußballsta-

dion „Allianz Arena“.

Die bevorzugten Immobilienmärkte der KGAL sind Büro, Woh-

nen und Handel. Bei Büroimmobilien konzentrieren sich die Investments

auf Core-Objekte in innerstädtischer Lage zukunftsorientierter Großstäd-

te mit bonitätsstarken Mietern. Neben den deutschen Top-7-Metropolen

sieht Ziegler auch deutsche B-Städte für Investments mit hoher Objekt-

qualität als interessant an. Bei Wohnimmobilien vertraut die KGAL auf

die besondere Attraktivität dynamischer Metropolen und ausgewählter

Oberzentren, die Chancen auf reelle Wert- und Mietsteigerungen bieten.

Bei Handelsimmobilien gilt die Suche der KGAL aktuell inländischen

Stadtteilzentren und Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lagen zum Aufbau

eines Highstreet-Portfolios. Neben Direktinvestitionen unterstützt die

KGAL Eigentümer und Bestandshalter umfangreicher Immobilien-

Portfolios bei deren Umstrukturierung oder einer Ausgliederung.

Zusammengefasst sieht Ziegler die KGAL mit 45 Jahren Immo-

bilienerfahrung als einen der führenden Anbieter geschlossener Immobi-

lienfonds mit exzellenter Marktreputation gut aufgestellt. □

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Page 23: Der Immobilienbrief Nr. 289

Deutsche Einzelhandelsflächen bleiben gefragt

Deutschland bleibt wichtigster Einzelhandelsmarkt in Europa

Am stärksten lt. DIP Deutsche Immobilien-Partner profitieren etablierte, hochfrequen-

te 1-A- Lagen von den gezielten Ansiedlungen expandierender Filialisten und neu in

den deutschen Markt eintretenden ausländischen Ketten. Das betrifft v.a. die hoch-

frequentierten Hauptgeschäftslagen in den größeren deutschen Städten bzw. Bal-

lungszentren wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und

Düsseldorf.

Nach Analysen

von DIP Deutsche Im-

mobilien-Partner er-

höhten sich in den Top-

lagen die realisierten

Spitzenmieten für klein-

teilige Ladengeschäfte

in den letzten fünf Jah-

ren von im Mittel 224

Euro/qm um 26% auf

aktuell durchschnittlich

282,- Euro. Die teuers-

ten deutschen Einzelhandelsstandorte sind im Chart zusammengefasst. Im europäischen

Vergleich sind die Big Seven ungeachtet der Mietpreissteigerungen immer noch preiswert.

Beispiele hierfür sind die Einzelhandelsspitzenmieten in London (EUR 583,-/m²), Zürich

(EUR 520,-/m²) und Paris (EUR 514,-/m²).

Auch in den übrigen untersuchten DIP-Standorten (Bremen, Dresden, Hannover, Leipzig,

Magdeburg, Nürnberg, Rostock) die Einzelhandelsspitzenmieten im genannten Zeitraum

(2007 bis 2012) um 22% auf aktuell durchschnittlich 120 Euro gestiegen. Die Fokussierung

der Flächennachfrage auf Einzelhandels-Spitzenlagen insbesondere durch hoch liquide

Finanzinvestoren und ihre ausnahmslos Top-Label führenden Beteiligungsunternehmen

stimuliert in favorisierten Standorten weiterhin einen Anstieg bzw. zumindest die Stabilisie-

rung des Spitzenmietniveaus. Dies trifft insbesondere angesichts des nicht beliebig erwei-

terbaren Angebots nachfragegerechter Einzelhandelsflächen auf die 1-A-Lagen zu. An die-

ser Entwicklung werden nach DIP-Analysen zunehmend auch Standorte „jenseits“ der Big

Seven partizipieren. (WR) □

Publikums-Erfolgskonzepte Wohnen und Eigenkapital

Die „No Gos“ früherer Jahre der Fondsbranche werden zum Hit. Kernkompetenz

„Wohnen“ überzeugt private und institutionelle Anleger. Die alte Fondsweisheit „in

einen Fonds gehört Fremdkapital“ wird vom Anleger Lügen gestraft. Hier die zwei

repräsentativen Beispiele für relative Nischenplayer, die 2012 die Hitliste stürmten.

Wohnungsspezialist ZBI mit Rekord-Platzierungsergebnis in 2012

Die ZBI Zentral Boden Immobilien AG, der Spezialist für deutsche Wohnimmobilien,

konnte im vergangenen Jahr einen Rekord beim platzierten Eigenkapital erzielen. Insge-

samt 102 Mio. Euro legten Anleger in Produkte der Erlanger an. Mit diesem Ergebnis ran-

giert das Emissionshaus in der Bestenliste der Immobilienfonds Deutschland des VGF –

Verband Geschlossene Fonds – auf dem 5. Platz. Damit ist die ZBI die Top-Adresse für

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Köln: HOCHTIEF Projekt-

entwicklung hat das Büroen-

semble maxCologne zum

avisierten Fertigstellungster-

min vollständig vermietet: Die

38.500 qm Mietfläche im 22-

geschossigen Büroturm wer-

den an Lanxess im Frühjahr

2013 übergeben. Die Wirt-

schaftskanzlei GÖRG Part-

nerschaft von Rechtsan-

wälten hat sich in den etwa

10.500 qm Bürofläche umfas-

senden Rheinetagen nach

den Geschossen 2 bis 7, die

Ende 2012 bezogen wurden,

nun auch die 2.000 qm der

ersten Etage gesichert.

Ebenerdig wird das Familien-

unternehmen g-dogan im

Frühjahr mit dem „bona’me“

sein zweites Kölner Restau-

rant eröffnen.

Die HIH Hamburgische Im-

mobilien Handlung begleite-

te den Erwerb als exklusiver

Asset Manager und führt das

laufende Asset Management

für den Eigentümer durch.

Die Warburg - Henderson

Kapitalanlagegesellschaft

für Immobilien hatte das

maxCologne für den Immobi-

lien-Spezialfonds „RZVK-

Immo-Fonds“ erworben.

Frankfurt: Die BLG Group

mietet 10.000 qm Logistikflä-

che auf dem ehemaligen

Neckermann-Areal von

SEGRO. Nachdem der

Logistikdienstleister BLG

Logistics Group bereits

zum 01.01.2013 einen Miet-

vertrag über 32.000 qm Lo-

gistikfläche an der Hanauer

Landstraße abgeschlossen

hatte, erweiterte das Unter-

nehmen schon jetzt seine

Frankfurter Niederlassung

zum 01. Februar 2013.

Deals

Page 24: Der Immobilienbrief Nr. 289

deutsche Wohnimmobilienfonds. Hauptprodukt des Jahres

2012 war der Ende Januar geschlossene Wohnimmobi-

lienfonds ZBI Professional 7 an, der mit einem platzierten

Eigenkapital von 81 Mio. Euro mehr als das doppelte Ei-

genkapital platzieren konnte als in der Fondsplanung vor-

gesehen. In diesem

Jahr stehen der Aus-

bau des institutionellen

Geschäfts sowie die

Platzierung der Nach-

folgefonds der ZBI

Professional Fondsrei-

he ganz oben auf der ZBI-Agenda. „Wir sind vor über 10

Jahren als ein rein auf die deutsche Wohnimmobilie fokus-

siertes Unternehmen am Markt gestartet. Diese langjähri-

ge Konstanz zahlt sich mittlerweile aus. Immer mehr Anle-

ger vertrauen unseren Produkten, die durch die erfolgrei-

che Auflösung von bereits drei Fonds, ihre Performance

unter Beweis gestellt haben“, so Marcus Kraft (Foto), Vor-

stand bei der ZBI AG. Und weiter: „Der Boom der deut-

schen Wohnimmobilien hält an. Das stimmt uns zuver-

sichtlich, auch in diesem Jahr das gute Ergebnis aus 2012

zu wiederholen.“

fairvesta erreicht mit Eigenkapital-Fonds 176,2 Mio. Euro Jahres-Platzierung

Gegen den allgemeinen Markttrend konnte sich 2012 das

Tübinger Emissionshaus fairvesta zum nach Branchen-

zahlen des VGF platzierungsstärksten bankenunabhängi-

gen Emissionshaus für deutsche Geschlossene Immobi-

lienfonds mausern. Es wurden 176,2 Mio. Euro Eigenkapi-

tal eingeworben. Alle Produkte von fairvesta - von Fonds

über Anleihen bis zu Versicherungen - beruhen auf dem

Prinzip, ausschließlich Eigen-

kapital zu investieren. Der

Verzicht auf Fremdkapital

eröffnet lt. Otmar Knoll

(Foto) Einkaufschancen,

senkt die Risiken durch Ban-

ken- und Kapitalmarktunab-

hängigkeit und erhöht die

Mittelverwendungstranspa-

renz. Der Großteil des Um-

satzes entfiel auf platziertes Eigenkapital in die Immobi-

lienhandelsfonds der Mercatus-Reihe. Mercatus IX wurde

Ende Januar 2012 mit einem Volumen von 124,9 Millionen

Euro geschlossen. Davon entfielen 11,6 Mio. in das Ge-

schäftsjahr 2012. Der Nachfolgefonds Mercatus X befindet

sich derzeit noch in der Platzierung, konnte im vergange-

nen Jahr bei mehr als 3.500 Anlegern rund 157,4 Mio.

Euro platzieren. Die durchschnittliche Zeichnungssumme

pro Kunde liegt mit mehr als 50.000 Euro weit oberhalb

des Branchendurchschnitts. fairvesta nutzt für Investitio-

nen Sondersituationen, wie zum Beispiel Bankenverwer-

tungen, Erbauseinandersetzungen oder auch Zwangsver-

steigerungen. fairvesta hat nach eigenen Angaben 2012

mehr Immobilien verkauft und angekauft als in den vergan-

genen zehn Jahren zusammen.

PROJECT Gruppe erstmals unter Top 10 der Deutschland Immobilienfonds

Die Bamberger Spezialisten für Wohn-

Projektentwicklungen, die PROJECT Investment Gruppe,

wuchs im letzten Jahr gegen den Trend. 70 Mio. Euro Ei-

genkapital konnte Project

Gründer und geschäftsfüh-

render Gesellschafter

Wolfgang Dippold (Foto)

und sein Team einsam-

meln. Damit belegt das

Emissionshaus den neun-

ten Platz in der Anlage-

klasse Immobilienfonds

Deutschland bei den neu-

esten VGF Zahlen. Im Be-

reich Immobilienentwicklung ist Project damit Marktführer.

Das 1995 gegründete Haus setzt seit jeher auf freie Ver-

triebe. Da diese im Verhältnis zu Bankenvertrieben weni-

ger stark abgenommen haben, sieht sich Project in einer

guten Ausgangssituation die freien Vertriebe im Umfeld

der Regulierung in diesem Jahr weiterhin intensiv zu unter-

stützen. Die Bamberger wollen den freien Vertrieben nicht

nur Support bei der Zulassung nach der neuen Finanzan-

lagenvermittler-Verordnung geben, sondern auch bei den

neuen Vermittlungsvorschriften inklusive ausgearbeiteter

Dokumentationsunterlagen Hilfestellung leisten. □

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Page 25: Der Immobilienbrief Nr. 289

Europäische Handelsinvestitionen stabil

13,5 Mrd. Euro im 4Q verdoppelt Vorquartale

Die Investitionstätigkeit in europäische Einzelhandels-

immobilien ist im 4. Quartal 2012 auf 13,5 Mrd. Euro

angestiegen, recherchierte CBRE. Das sind 90% mehr

als im 3. Quartal und liegt um 50% über dem dreijähri-

gen Quartalsdurchschnitt von 9 Mrd. Euro.

In den ersten drei Quartalen waren durchschnittlich

6,4 Mrd. Euro in europäische Handelsimmobilien investiert

worden. Im vergangenen Jahr waren allein die letzten Wo-

chen des Jahres und das insgesamt starke Quartal im ge-

samten Investmentbereich und vor allem auch in Deutsch-

land für Überraschungen gut. Der schwache Umsatz der

ersten drei Quartale war allgemein auf das Fehlen von Co-

re-Produkten zurückgeführt worden. Vor allem Deutschland

und Skandinavien legten im 4. Quartal zu. Norwegen wurde

so, als üblicherweise eher enger Markt, zum fünfgrößten

Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien in Europa.

Deutschland wird bei internationalen Investoren immer be-

liebter. Deren Anteil stieg in der zweiten Hälfte des Jahres

auf fast 60%. 2012 wurden insgesamt 9,15 Mrd. Euro in

deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Das sind rd.

28% des gesamten europäischen Einzelhandelsimmobilien-

umsatzes. In Europa stieg gleichzeitig der Umsatz mit Han-

delsimmobilien mit 36% auf über ein Drittel aller gewerbli-

chen Investments im vergangenen Jahr. Auf der schwäche-

ren Seite fanden sich die Märkte in Süd-, Mittel- und Osteu-

ropa. Investoren waren nicht bereit, die dortigen Risiken

einzugehen. Allerdings sieht auch CBRE in der aktuellen

Studie eine steigende Nachfrage der Investoren nach Non-

Core-Immobilien. (WR) □

eCommerce ist Stütze und Damokles-schwert der Flächennachfrage im Handel

Flächenproduktivität muss zurückgehen

Die BBE-Tochter IPH Handelsimmobilien GmbH, Mün-

chen, sieht in weiten Bereichen immer noch eine Stüt-

zung der Flächennachfrage durch eCommerce. Zumin-

dest führe das Internet noch nicht zu einer Senkung der

der Nachfrage.

Obwohl die Umsätze im Distanzhandel aktuell dy-

namisch auf ca. 36,5 Mrd. Euro im Jahr 2012 angewachsen

sind, gibt es lt. BBE-Tochter IPH Handelsimmobilien

GmbH, München, weiterhin Flächenwachstum beim statio-

nären Einzelhandel. Allerdings würden sich die Umsatzrück-

gänge durch den Internethandel entsprechend in geringerer

Flächenproduktivität auswirken. Die Gründe für das absolute

Flächenwachstum sind neben neuen Formen des Handels,

wie der Direktvertrieb von Herstellern (z. B. WMF oder Adi-

das) oder Shops zur „Markenerziehung“ à la Maggi, Milka

oder Porsche und innovativen Ladenkonzepten und Multi-

Channel-Strategien erfolgreicher Online-Händler, die gleich-

falls in hoch frequentierte, erste Lagen drängen, die Nachfra-

ge etablierter Marktteilnehmer. Sie machen den Löwenanteil

des Flächenwachstums im Einzelhandel aus. Gerade die

etablierten Händler müssten, um Skaleneffekte zu generie-

ren und der gestiegenen Erwartungshaltung der Verbraucher

gerecht zu werden, ihre Flächen ausweiten, erklärt Joachim

Stumpf, GF der IPH. Zusätzliche Nachfrage nach Einzelhan-

delsflächen käme von ausländischen Handelsunternehmen.

Sie sehen Deutschland aufgrund seiner wirtschaftlichen Stär-

ke zunehmend als Expansionsmarkt.

Noch nicht von der rasch zunehmenden Bedeutung

des eCommerce sind, nach Ansicht der IPH, derzeit Einzel-

händler aus dem Bereich aus der Nahversorgung

(Lebensmittelmärkte, Drogerien, Apotheken) betroffen, die

immerhin mehr als 50% des Gesamtumsatzes des heutigen

stationären Handels erwirtschaften. Die Kunden der Lebens-

mittelhändler würden weder eine längere Lieferzeit noch eine

begrenzte Auswahl akzeptieren. Dies könnte auch anhalten.

In anderen Bereichen, wie etwa bei den Elektrofachmärkten,

sei zwar momentan auch noch kein Flächenrückgang er-

kennbar, jedoch seien Auswirkungen des Internethandels

hier nur eine Frage der Zeit, meint Stumpf. Auch in der Un-

terhaltungselektronik werde der Flächenbedarf zurückgehen.

Der Integration von Online-Shop und Ladengeschäft werde

in den nächsten Jahren eine besondere Bedeutung hinzu-

kommen. Einzelhandelsflächen werden vielerorts eine Funk-

tionsänderung durchmachen und sich vom reinen Verkaufs-

raum zum Showroom, Terminalstandort und Auslieferungsort

wandeln. "Der Platow Brief" hatte Ihnen die zu erwartenden

Auswirkungen bereits ab 1997 aufgezeigt. Wir hatten mit

schnelleren und stärkeren Auswirkungen bei homogenen

Produkten und einer stärkeren Personalisierung von Produk-

ten durch Internet-Handel in Verbindung mit moderner Pro-

duktionssteuerung gerechnet. Das Beharrungsvermögen der

Nahversorgung hatten wir geringer erwartet. Wir werden

aber eingeholt. Für Stumpf werden Fernhandels-Effekte dra-

matische Auswirkungen auf althergebrachte Mietvertrags-

klauseln, wie beispielsweise die Umsatzmiete, haben. Das

gelte nicht nur für die Unterhaltungselektronik, sondern für

nahezu alle Branchen. (WR) □

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Page 26: Der Immobilienbrief Nr. 289

Immobilieninvestitionen

Crowdfunding - Die Masse macht’s

Alexander Heintze

Immobilienfinanzierung über die Crowd, also die Masse

an privaten Anlegern, ist in Deutschland noch Neuland.

Jetzt hat es die Plattform „kapitalfreunde.de“ geschafft,

eine erste Immobilienentwicklung mit Mini-Investments

zu finanzieren.

Die Immobilienfinanzierung in Deutschland könnte

vor einer kleinen Revolution stehen. Erstmals hat eine

Crowdinvesting-Plattform in Deutschland genug Geld einge-

sammelt, um ein Immobilienprojekt umsetzen zu können.

Über die Internetseite kapitalfreunde.de investierten 74

private Anleger im Schnitt jeweils rund 915 Euro, um die

Revitalisierung des Wohn- und Geschäftshauses „Kleiner

Ritter” im Frankfurter Stadtteil Alt-Sachsenhausen zu finan-

zieren. Insgesamt kamen so 67.750 Euro zusammen. Die

Mindestbeteiligung lag bei 250 Euro. Ursprünglich sollten

bis zu 200.000 Euro eingesammelt werden. Michael Ull-

mann, Geschäftsführer der Betterterms GmbH, ist den-

noch zufrieden. Betterterms ist der Betreiber der Crowdin-

vesting-Plattform „kapitalfreunde.de“. Die Mindestsumme,

um das Projekt umsetzen zu können, lag bei 50.000 Euro.

Dieses Ziel wurde deutlich übertroffen.

Viele Anleger finanzieren eine Immobilie. Das

klingt im ersten Moment nach einem geschlossenen Fonds.

Doch Crowdinvesting ist eine Finanzierungsart, bei der viele

Anleger ein Projekt mit kleinen Beträgen finanzieren. Bisher

sammelten vor allem Start-up-Unternehmen über Plattfor-

men wie Companisto, Gründerplus, Innovestment, oder

Seedmatch. Kapitalfreunde.de macht erstmals die Immobi-

lienfinanzierung möglich.

Das Geld soll in den Umbau eines Fachwerkhau-

ses in der kleinen Rittergasse in ein modernes Wohn- und

Geschäftshaus gesteckt werden. Neben Bankkrediten und

Eigenkapital des Entwicklers stellen die Anleger die 67.750

Euro als Nachrangdarlehen, sogenanntes Mezzaninkapital,

zur Verfügung. Dafür bekommen sie nach Abschluss der

Umbauarbeiten und nach dem Verkauf des Gebäudes ei-

nen Zins von sechs Prozent pro Jahr. Die Zinsen sollen aus

den Mieteinnahmen nach Abzug der Fremdkapitalzinsen

gezahlt werden. Die Rückzahlung des Nachrangdarlehens

soll dann nach der Übernahme des Objektes in den langfris-

tigen Anlagebestand des Projektentwicklers oder durch

einen Verkauf an Dritte erfolgen. Somit gibt es nach vier

Jahren etwas mehr als 24 Prozent des jeweiligen Darle-

hensbetrags obendrauf.

Allerdings mit Risiko. Denn Nachrangdarlehen wer-

den bei einer Pleite des Bauherren erst zurückbezahlt,

wenn alle anderen Gläubiger ihr Geld bekommen haben.

Zugunsten des Nachrangdarlehens wird immerhin eine nach-

rangige Grundschuld eingetragen, die über einen Sicherhei-

ten-Treuhänder gehalten wird. Über diesen gehen auch die

Einzahlungen, die während des Funding-Zeitraums einge-

sammelt wurden.

„Das Risiko ist nicht größer als bei einem geschlos-

senen Immobilienfonds“, betont Ullmann. Im schlimmsten

Fall droht bei beiden Varianten der Totalverlust.

Eine weitere Sicherheit: Das Wohn- und Geschäfts-

haus ist bereits weitgehend vermietet. Die Gewerbeeinheit in

Erd- und Untergeschoss sowie die vier Büroeinheiten im

ersten Obergeschoss sind an ein Fotografen-Kollektiv ver-

mietet. Eine Wohnung und die Restflächen sollen erst nach

Fertigstellung vermietet werden. Auch die Baugenehmigung

für das Projekt ist mittlerweile erfolgt.

Ullmann will nach dem Erfolg weitere Immobilien

über die Plattform finanzieren lassen. Noch in diesem Quar-

tal soll ein Folgeprojekt vorgestellt werden. Allerdings gestal-

te sich die Auswahl schwierig, so Ullmann. Denn eine Platt-

form für Immobilienentwickler, die bei der Bank kein Geld

mehr bekommen und nun andere Finanzierungsmöglichkei-

ten suchen, soll kapitalfreunde.de nicht werden. Hier dürfte

auf Sicht auch die Schwarmintelligenz der Anleger eine Aus-

wahl treffen. Denn schlechte Projekte, das zeigen die Erfah-

rungen auf herkömmlichen Crowdfunding-Plattformen, be-

kommen erst gar nicht genug Geld. Vorstellen kann sich

Ullmann auch, andere Sachwerte wie erneuerbare Energien

durch private Kleinanleger finanzieren lassen.

Schwarmfinanzierung ist in Deutschland generell

auf dem Vormarsch. Seit vor rund zwei Jahren die ersten

Plattformen in Deutschland starteten, wurden laut einer

aktuellen Marktbeobachtung der Gründungsberatung Für-

Gründer.de steckten Investoren insgesamt rund 4,7 Millio-

nen in die unterschiedlichsten Ideen und Vorhaben.

2012 konnten über Crowdinvesting-Plattformen 30

Start-ups insgesamt 2,7 Millionen Euro einwerben. Beim

Crowdinvesting suchen vor allem Start-up-Unternehmen eine

Anschubfinanzierung in der Gründungsphase. Die Geldgeber

bekommen dafür einen Anspruch am zukünftigen Gewinn

des Unternehmens oder sie profitieren vom Erlös, wenn die

Firma später einmal verkauft wird oder an die Börse geht.

Vor allem professionelle Investoren spekulieren auf einen

solchen Abschluss ihres Engagements, da dieser ein Vielfa-

ches des Ursprungsinvestments einbringen kann. Denn beim

Crowdinvesting verfolgen eine klare Renditeabsicht – im

Gegensatz zum Crowdfunding, bei dem Geld zum Beispiel

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26

Page 27: Der Immobilienbrief Nr. 289

für soziale oder künstlerische Projekte eingesammelt wird und die Belohnung eher

ideeller Natur ist.

Die Finanzierung von Immobilien ist dagegen neu. In anderen Ländern wird

bereits erfolgreich mit der Finanzierung über das Internet experimentiert. In Kolumbien

finanzierte die New Yorker Immobilienfirma Prodigy Network den BD Bacatá über das

Internet. Mit 66 Stockwerken ist es das höchste Gebäude Kolumbiens. Weit über 3.500

Anleger haben rund 172 Millionen US-Dollar zur Finanzierung des 240 Millionen Dollar

teuren Gebäudes beigetragen. Allerdings mit deutlich höheren Summen. Denn die Min-

destbeteiligungen liegen, nicht zuletzt wegen regulatorischer Auflagen in den USA, bei

40.000 Dollar. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Anleger ihre Anteile auf einem

Zweitmarkt handeln können.

Prodigy will nun weitere Projekte über die Internetseite finanzieren. Unter an-

derem soll eine Immobilie in Downtown New York für 58 Millionen Dollar gekauft wer-

den. Weitere 32 Millionen Dollar sollen für eine Renovierung aufgenommen werden. Die

Mindestbeteiligung liegt hier bei stolzen 250.000 US-Dollar.

Allerdings könnten die Mindestsummen in den USA, dem Erfinderland des

Crowdfundings, bald drastisch sinken. Der Jumpstart Our Business Startups Act

(JOBS) ermöglicht es Privatanlegern künftig bis zu 2.000 US-Dollar im Jahr oder fünf

Prozent ihres Einkommens in kommerzielle Immobilienprojekte zu investieren. Die US-

Plattform Fundrise hat bereits rund 3,2 Millionen Dollar von 195 Anlegern eingesam-

melt, darunter auch schon erste Summen von Kleinanlegern. Das Geld geht in kleinere

Immobilienprojekte in den USA.

Auch in Deutschland wünscht sich Ullmann einen schnellen Erfolg der Idee.

Der Vorteil liegt in den geringen Anlagesummen und in der einfachen Handhabung – für

den Kapitalsuchenden ebenso wie für den Kapitalgeber. Ersterer fällt durch die Konzep-

tion als Mezzaninkapital nicht unter das Kreditwesengesetz. Da es sich auch nicht um

eine Beteiligung handelt, besteht auch keine Prospektpflicht. Der Kreditgeber kann mit

kleinen Summen am Projekt partizipieren und das Geschäft schnell über das Internet

abschließen. Für den Immobilienentwickler steht dagegen die günstige Finanzierung im

Vordergrund. Das Mezzaninkapital ist oftmals günstiger als der Bankkredit und belastet

durch die (teilweise) Anerkennung als Eigenkapital nicht die Bonität. Er bezahlt neben

dem Zins lediglich eine Gebühr an die Plattform. Ullmann sieht daher ein großes

Wachstumspotenzial: „Es macht in kaum einer anderen Industrie so viel Sinn wie bei

Immobilien“, ist er überzeugt.

Berlin fehlen moderne Büroflächen

Hauptstadt hat niedrigsten Leerstand

Die Leerstands-Katastrophen-Meldungen der 90er Jahre hallen noch nach. In den

90er Jahren schrieb "Der Platow Brief" optimistisch, es sei in 5 Jahren gebaut

worden, was in 10 Jahren gebraucht würde. Ein wenig länger hat es gedauert.

Wie auch bei Wohnimmobilien ist Berlin bei Büros jetzt auf der Überholspur.

Mit einer aktuellen Leerstandsrate von nur 5,8% weist Berlin nach Recherche von BNP

Paribas Real Estate den niedrigsten Wert aller großen deutschen Bürostandorte auf.

Auch im internationalen Vergleich befindet sich die deutsche Hauptstadt damit in der

absoluten Spitzengruppe. Vor allem das am meisten nachgefragte Marktsegment der

modernen Leerstandsflächen verengt sich lt. BNPPRE rapide. Während sich der Ge-

samtleerstand in den letzten acht Jahren nur um rund ein Drittel verringert hat, wurde

das Angebot an modernen Flächen im gleichen Zeitraum um etwa zwei Drittel einge-

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Hamburg: Die HIH Hambur-

gische Immobilien Hand-

lung GmbH und die brixx

Projektentwicklung GmbH

aus München realisieren in

der Amsinckstraße nahe des

Hauptbahnhofes einen Hotel-

komplex im südlichen Teil

des sogenannten alten Hüh-

nerpostens. Mieter des aus

zwei Gebäudeteilen beste-

henden Ensembles mit ge-

planten 448 Zimmern ist die

Accor Hospitality Germany

GmbH. Die deutsche Toch-

tergesellschaft der Accor

Gruppe hat das Objekt für 20

Jahre gemietet und wird dort

Hotels ihrer Marken ibis und

ibis budget eröffnen. Die

Fertigstellung ist für das Jahr

2014 geplant.

Der Komplex wird finanziert

durch die Deutsche

Hypothekenbank. Als

Eigenkapitalpartner fungiert

das Fondshaus Hamburg

Immobilien (FHHI) über

seinen geschlossenen

Projektentwicklungsfonds

“Aktiv Select Deutschland“;

Endinvestor ist die Württem-

bergische Lebensversiche-

rung AG.

Hamburg: Goodman erwei-

tert sein Portfolio um ein

65.000 qm Grundstück am

Genter Ufer. Insgesamt las-

sen sich darauf 40.000 qm

modernste Logistikflächen

entwickeln. Das Projekt trägt

den Namen Goodman Inter-

link Hamburg. Bereits im

Sommer 2013 wird der Kon-

zern spekulativ mit dem Bau

des ersten Abschnittes begin-

nen. Ende 2013 ist der Ein-

zug des ersten Mieters ge-

plant.

News

Page 28: Der Immobilienbrief Nr. 289

Tatsächlich sind bei der fast schon enthusiastisch zu

nennenden Suche der Bezirke nach Flächen für den Woh-

nungsbau die Gewerbeflächen in den Hintergrund getreten.

Allein in Altona sind nach Berechnungen der Handwerkskam-

mer in den vergangenen Jahren 44 Hektar an freien Gewerbe-

flächen verloren gegangen. Das entspricht 90 Fußballfeldern.

Übrig blieb ein Hektar.

Nun muss sich Bürgermeister Olaf Scholz auch die-

sem Thema widmen; im jüngst geschlossenen „Bündnis für

den Mittelstand“ kommt es intensiv zur Sprache. Danach sollen

künftig im gesamten Stadtgebiet ständig gewerbliche Bauflä-

chen in einer Größenordnung von 100 Hektar zur Verfügung

stehen. „Das wird zu einer Daueraufgabe, die wir auch noch in

der 12. Mittelstandsvereinbarung wiederfinden werden", sieht

der Bürgermeister allerdings voraus. Diskutiert wird die Einrich-

tung von Gewerbehöfen nach Münchener Vorbild, städtisch

geführte Handwerkszentren, die Wohnvierteln angeschlossen

und mit Grünflächen und Parkplätzen versehen sind. Die Mie-

ten seien durch eine zusätzliche Planungsgewinnabschöpfung

überschaubar, sagt Kammerpräsident Katzer.

Der Präses der Handelskammer, Fritz Horst Mels-

heimer, fordert die Schaffung von Technologieparks zur För-

derung forschungsnaher Neuansiedelungen von Unternehmen.

Die starke Flächenknappheit ist für die Entwickler von

Logistikimmobilien kein neues Problem. „Im Hamburger Stadt-

gebiet sind nahezu alle modernen und qualitativ guten Be-

standsflächen vermietet. Die Nachfrage ist aber unverändert

hoch. Das spüren wir quer durch alle logistischen Bereiche –

vom reinen Umschlag bis hin zur komplexen Kontraktlogistik“,

bestätigt Jan Dietrich Hempel, Vorstand der Garbe Logistic

AG. „Weil gleichzeitig auch immer größere Logistikhallen mit

20.000 oder mehr Quadratmeter gewünscht werden, müssen

neue Flächen zunehmend im Umland erschlossen werden.“

Nachbarland soll Flächen bereitstellen

Die Politik sitzt zwischen Baum und Borke. 6.000

neue Wohnungen pro Jahr sind nicht durch Verdichtung allein

zu erreichen, es müssen weiter städtische Gewerbeflächen

umgewidmet werden. Von der CDU-Fraktion kommt eine

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28

dampft. Aktuell verfügen noch gut 240 000 qm von insge-

samt ca. 1,2 Mio. qm Leerstandsflächen über eine qualita-

tiv hochwertige Ausstattung. Besonders zugespitzt hat sich

die Angebotssituation im Bereich zusammenhängender

Büroflächen mit mehr als 3 000 qm. Hier kommen in der

Cityzone knapp 90 000 qm moderne Leerstandsflächen

kurzfristig in nicht einmal 15 Objekten in Betracht. Setzt

man die Grenze auf 5 000 qm hoch, reduziert sich das

Angebot auf nur noch 67 000 qm in weniger als zehn Häu-

sern. Das Volumen spekulativ errichteter Büroflächen

nimmt immer weiter ab. Den in den Cityzonen momentan

rund 130 000 qm modernen Flächen (Leerstand plus ver-

fügbare Flächen im Bau), die auch für größere Mietgesu-

che infrage kommen, steht ein durchschnittlicher jährlicher

Vermietungsumsatz von fast 100 000 qm mit Verträgen

über 3 000 qm gegenüber. (WR)

Hamburg – Flächen gesucht

Nicht nur Wohnungen, auch Gewerbeflä-

chen sind in Hamburg dringend gesucht

Sabine Richter

Gewöhnt an medialen Dauerbeschuss in Sachen dra-

matischer Wohnungsmangel und explodierende Mie-

ten in der Hansestadt erfährt der Leser nun, dass der

Mangel an Gewerbeflächen ebenfalls bedrohliche Aus-

maße angenommen hat.

Das Ziel, 6.000 neue Wohnungen pro Jahr zu

bauen, ruft nun die Wirtschaftsverbände auf den Plan: „Wir

sehen mit Sorge, dass bei dem geplanten Wohnungsbau

die dringend benötigten Gewerbeflächen zu kurz kommen

und Betriebe weiterhin ins Umland ausweichen", so Hand-

werkskammer-Präsident Josef Katzer. Die Politik hätte

bei der Umwidmung von Gewerbe- in Wohnflächen die

Einwände der Wirtschaft komplett ignoriert.

Der Mangel an geeigneten Gewerbeflächen könn-

te schon bald den Mittelstand und die gesamte wirtschaftli-

che Struktur Hamburgs negativ beeinflussen, bestätigt

Andreas Feike, vom Bundesverband mittelständische

Wirtschaft. Schon heute macht sich die angespannte Situ-

ation deutlich bemerkbar. Große Immobilienunternehmen

verzeichnen trotz starker Nachfrage einen Einbruch beim

Flächenumsatz von über 40%. Hamburg steht zwar noch

immer bei vielen Mittelständlern an erster Stelle auf der

Standort-Wunschliste, doch wegen fehlender geeigneter

Flächen ziehen sie immer häufiger an der Hansestadt vor-

bei.

Immer weniger Gewerbeflächen im Stadtgebiet

Foto: fotolia.com

Page 29: Der Immobilienbrief Nr. 289

Schleswig-Holstein kündigte eine „Offensive für bezahlbares

Wohnen“ an. 50 Mio. Euro aus dem Wohnraumförderpro-

gramm sollen an der Landesgrenze eingesetzt werden.

In Hamburg, wo der Bürgermeister sein politisches

Überleben mit der Wohnungsfrage verknüpft hat, kommen die

Erfolgsmeldungen über Genehmigungen inzwischen in Serie –

2012 wurden 8.731 Wohnung genehmigt, fast 30% mehr als im

Vorjahr. Was davon in welcher Zeit tatsächlich gebaut wird, ist

aber unsicher. Die Opposition spricht von „Show-

Programmen", häufig handele es sich um Flächen, für deren

Bebauung es kaum Unterstützung gibt.

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

durchaus originelle Forderung: Hamburg müsse mit Hilfe

eines Staatsvertrages mit dem nördlichen Nachbarn

Schleswig-Holstein eine Vereinbarung zur Gewerbean-

siedlung erzielen, um Flächen innerhalb des Stadtgebietes

für den Wohnungsbau frei zu machen. Die Gewerbesteu-

ern sollen sich die Bundesländer teilen.

Hintergrund ist die Erfahrung der vergangenen

Jahre: Die Wirtschaftsbehörde blockiert mitunter große

Flächen - in der Hoffnung, es fände sich bald ein Unter-

nehmen, das sich dort niederlassen will. Die Umwidmung

der Areale für den Wohnungsbau wird so verhindert.

Aber auch die Umlandgemeinden machen sich

inzwischen Gedanken über die Wohnraumversorgung.

Dresden baut Leerstand ab

Sachsenmetropole legt in 2012 noch zu

Die Zeiten, in denen in der Sachsenmetropole 25%

und mehr Leerstand und Neubauten ohne Mieter ge-

meldet wurden, sind vorbei. Der Leerstand liegt heute

mit 265 000 qm bzw. 10,4% nur noch leicht über dem

Metropolendurchschnitt und deutlich unter Frankfurt.

Während die großen Büromärkte in 2012 meist

schmerzliche Einbußen gegenüber dem Vorjahr hinneh-

men mussten, übertraf die sächsische Landeshauptstadt

Dresden 2012 mit einem Flächenumsatz von rd. 79 400

qm nach aktuellem Marktbericht der Dr. Lübke GmbH

sogar noch knapp das Ergebnis aus 2011 von 79 100 qm.

Der langjährige Durchschnitt seit 2003 wurde um 11,4%

getoppt. Für die größten Abschlüsse sorgten u. a. die

Stadt Dresden mit 1 500 qm, M+W Zander mit 1 300 qm

und die Fortbildungsakademie der Wirtschaft mit 1 400

qm. Dr. Lübke rechnet für 2013 mit einem Umsatz in glei-

cher Höhe wie im Vorjahr. Die Spitzenmiete für hochwerti-

ge Lagen und Flächen am Altmarkt, an der Prager Straße

oder am Postplatz liegt nach wie vor bei 11 Euro pro qm.

In guten und mittleren Lagen ist die Mietpreisspanne

ebenfalls stabil zwischen 5 und 8,50 Euro in guten Lagen

und zwischen 4 und 6 Euro in mittleren Lagen. Im Altstadtring

sorgten 35 Abschlüsse für den höchsten Umsatz unter den

Teilmärkten. Mit 15 000 qm wurde die Vermietungsleistung

um ein Drittel gesteigert. Dicht dahinter folgten die Teilmärkte

West mit 13 800 qm, Süd mit 11 800 qm und Ost mit 11 700

qm. Insgesamt kamen in 2012 rd. 44 700 qm Bürofläche neu

auf den Markt. Die Hälfte davon entfiel auf das Hamburger

Carrée, dem ehemaligen Technischen Rathaus mit alleine 22

500 qm Nutzfläche. In 2013 erwartet Dr. Lübke ein Fertigstel-

lungsvolumen von rd. 30 400 qm. Allerdings sei hiervon nur

noch ein Viertel verfügbar. (WR)

Page 30: Der Immobilienbrief Nr. 289

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Accor (26), Accumulata Immobilien (11), Adidas (25), aik (21), Angermann (20), aurelis Real

Estate (16), Axa (16), BBE (25), Becken Projektentwicklung (20), Betterterms GmbH (26),

BGW Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (18), BLG Group

(23), BMW (20), BNPPRE (18,27), Bolia (15), Bouwfonds (14), brixx Projektentwicklung

(26), BulwienGesa (4,8,9), BVI (11,12,13), Cassini Consulting (21), Catella PG (4), Catella

Real Estate (7), CBRE (15,25), Comfort (16), Commerz Real (15), Companisto (26), Com-

peto Capital Partners (20), Corpus Sireo (18), Deka (9,14,15), Deutsche Bahn AG (14),

Deutsche Bank (20), Deutsche Hypothekenbank (8,26), Deutsche Telekom (20), DFS

Deutsche Flugsicherung (16), DIC Asset (6), DIP (13,23), Dr. Lübke (29), Dundee Interna-

tional Reit (20), E.on (20), Ebertz & Partner (3), Edeka (20), empirica (2), Eniserviczi (15),

Erste Bank AG (21), Erste Monti Immobliengesellschaft (18), fairvesta (8,10,24), Fondshaus

Hamburg (26), fotalia (18,28), Freo Group (2), Fressnapf (18), Für-Gründer.de (26), Garbe

(12,28), g-dogan (23), Gfk Geomarketing (5), gif (9,10), Goodman (26), Görg Rechtsanwälte

(23), Grossmann & Berger (18), GRR REM (15), Gründerplus (26), Hamburg Trust (8), Han-

nover Leasing (8), HIH (18,21,23,26), Hochtief (23), Ibis (26), Immac Holding AG (6), Immo-

bilien Zeitung (2,10), Immofinanz (21), Innovestment (26), IPH (25), IVG (2,8), Jamestown

(8), Jones Lang LaSalle (10,14,15,16), kapitalfreunde.de (26), KGAL (8,11,19,20,21,22), KiK

(18), Klier (15), KPMG (14), Lanxess (23), LaSalle Investment Management (18), Leonidas

Consulting (9), LHI (8), Lufhansa (20), M+W Zander (29), Maggi (25), Maritim (20), McFit

(18), Milka (25), Neckermann (23), Penny (18), Porsche (25); Prodigy Networkt (27), Project

Gruppe (24), Real I.S. (8,17), Rewe (15), Rossmann (15,18), RWE (4), Scope (11), SEB

(16,20), Segro (23), Signa (8), Targareal Consulting GmbH (22), Ten Brinke (15), trivago

(21), Union Investment (16), VGF (5,6,8,11,23), Volkswohl Bund Lebensversicherung (14),

Warburg-Henderson (21,23), WealthCap (8), WMF (25), Württembergischer Lebensversi-

cherung AG (26), ZBI (5,8,23,24), ZIA (2), Zurich Versicherung (20).

Dippold, Wolfgang (24); Feike, Andreas (28); Feld Prof., Lars (2); Franken, Klaus (4); Froh-

riep, David (11); Groom, Andrew M. (15); Hertz, Henrik (13); Hug, Max-Robert (9); Iggesen,

Frank (6); Jahn, Manuel (5); Katzer, Josef (28); Knoll, Otmar (24); Kraft, Marcus (5,24); Li-

beskind, Daniel (29); Lucht, Jan (6); Mattner Dr., Andreas (2); Melsheimer, Fritz Horst (28);

Pohl, Andreas (8,9); Porr, Oliver (8); Pörschke, Frank (10); Roth, Thomas F. (6); Schneider,

Georg (9); Scholz, Olaf (28); Schulten, Andreas (4); Schumaier, Rainer (9); Stumpf, Joachim

(25); Ullmann, Michael (26,27); Vogl-Mühlhaus, Claudia (11); Waltenbauer, Gert (19,20);

Weiß, Dieter (11); Ziegler, Stephan (19,20).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

Impressum

NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30

Page 31: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 1

Nr.: 62 7 . KW /15.02.2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Liebe Leser,

in Berlin steppt zurzeit der Bär, bis zum 17. Februar ist Berlinale angesagt. Die Promidichte auf

dem roten Teppich ist groß, Hoteliers und Gastronomen der Stadt freuen sich, denn: Der Besu-

cherandrang bei den 63. Internationalen Filmfestspielen ist ungebrochen. Bereits zur Mitte des

Festivals wurden 250.000 Tickets verkauft. Die Investitionsbank Berlin hat den Wirtschaftsfak-

tor Berlinale untersucht, das Ergebnis finden Sie bitte ab Seite 4.

Doch Brot und Spiele können nicht die Defizite der Stadt verdecken. Ausdrücklich soll nicht die

Rede vom künftigen Großflughafen BER sein. Hinterfragt werden muss z. B. die Arbeit der

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ein Jahr ist der neue Senator Michael Müller nun im

Amt, wesentliche Akzente hat er bisher nicht gesetzt oder setzen können. Zwar gibt es nun

eine andere Liegenschaftspolitik als vorher, doch ob sie besser ist, muss die Zukunft beweisen.

Gleichwohl gibt es in der Stadtentwicklung einen gewissen Stillstand, Visionen, Initiativen oder

gar Projekte von Senatsseite weit gefehlt.

Das kann nicht nur am fehlenden Geld liegen. Private Initiatoren machen es dem Senat vor.

Das renommierte Architektenbüro Kleihues + Kleihues hat für ein neues Quartier mit Wohnun-

gen, Geschäften und Büro mitten in der City West Pläne entwickelt, ungefragt! Das wäre ei-

gentlich Aufgabe der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Senatsbaudirektorin Re-

gula Lüscher gewesen. Sie und ihr Baukollegium (auch Geschmacksforum genannt) hüllen

sich in Schweigen, Müller sagt wenigstens, er fände es gut, das Gebiet neu zu ordnen. Punkt.

Mehr nicht. Lesen Sie bitte ab Seite 5, was Kleihues + Kleihues jenseits des Bahnhofs Zoologi-

scher Garten und der Straße des 17. Juni so alles vorgedacht haben. Es soll auch Türme ge-

ben können, ja, Frau Lüscher, Türme, zum Wohnen!

Der Wohnimmobilienhype in Berlin geht auch munter weiter. So war der GSW-Marktreport mit

CBRE gerade richtig (Der Immobilienbrief Nr. 288). Nun gibt es auch bald keine freien Büroflä-

chen mehr, recherchierte BNPPRE (ab Seite 6). Haben wir bald einen Büroimmobilienhype in

Berlin? Bloß nicht das, werden all die sagen, die vor ungefähr zehn Jahren (oder mehr) hier viel

Geld verloren haben.

Kein Investor sollte sich vom Senat einreden lassen, es gebe in der City keine Fläche mehr.

Allein das Kleihues-Areal ist 120.000 qm groß.

Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen!

Karin Krentz

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1

Interview mit Jan Dohrwardt, Niederlas-sungsleiter BNPPRE

2

Kinostadt Berlin im Vergleich

4

Verantwortung für Filmstandort Berlin

5

Belebung der City West 5

Moderne Büroflächen fehlen

6

Senat setzt Mietenkonzept um

8

Transparente Liegen-schaftspolitik verabschiedet

8

Verbot der Zweckent-fremdung von Wohnraum

8

Mietrechtsnovelle im Bundesrat

9

Bundesrat ruft Vermitt-lungsausschuss nicht an

9

Mähren-Gruppe expan-diert in Berlin

10

GSW veröffentlicht Nach-haltigkeitsbericht

10

Împressum 11

Ihr direkter Weg zu uns

Page 32: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 2

Die Wirtschaftskanzlei OLS-

WANG baut ihre Unterneh-

menskommunikation in

Deutschland aus. Als Me-

dien- und Kommunikationsre-

ferentin verstärkt Elisabeth

Felberbauer (28) das Busi-

ness Development- und

Kommunikationsteam, das

von Susanne Krüger (33)

seit 2010 geleitet wird.

Hoevelaken/Berlin: Michael

Otten, LL.M. (41), leitet seit

Anfang d. J. als Syndikus die

rechtlichen Belange der in

Berlin ansässigen Bouw-

fonds REIM Deutschland.

Zu Bouwfonds REIM

Deutschland wechselt Micha-

el Otten nach verschiedenen

Stationen in der Münchener

Rück Gruppe nun von dem

institutionellen Immobilienma-

nager Generali Real Estate,

für den er zuletzt seit 2007

tätig war.

Die Ratingagentur SCOPE

hat die Leitung des Kommu-

nikationsressorts strategisch

neu besetzt. David Frohriep

ist seit 1. Februar 2013 für

die Unternehmenskommuni-

kation der Gruppe SCOPE

zuständig. Herr Frohriep tritt

die Nachfolge von Claudia

Vogl-Mühlhaus an, die nach

sieben Jahren erfolgreicher

Tätigkeit das Unternehmen

verlassen hat.

Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Jan Dohrwardt,

Niederlassungsleiter Berlin bei BNPPRE Deutschland über …

den Wert nachhaltiger Dienstleistungen, die Performance des Immobilien-

marktes Berlin und ein Gespräch mit Josef Ackermann

BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) ist ein führender internationaler Immobiliendienstleister,

der seinen Kunden umfassende Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus bietet. Das

Unternehmen ist in 36 Ländern weltweit präsent und liefert mit 6.400 Mitarbeitern in mehr als

180 Büros lokalen Service (3.400 eigene Mitarbeiter in 16 Ländern sowie 3.000 Beschäftige

von Kooperationspartnern in weiteren 20 Ländern). In Deutschland sind rund 470 Mitarbeiter

an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln,

Leipzig und München tätig in den Geschäftsbereichen Transaction, Consulting, Valuation und

Property Management. International wird das Leistungsspektrum durch Property Development

und Investment Management ergänzt.

Die Vermietung von Büro-, Industrie- und Einzelhandelsflächen sowie deren Verkauf an institu-

tionelle Investoren und Privatanleger sind das Kerngeschäft der BNP Paribas Real Estate

GmbH. Im Jahr 2012 vermietete der Immobilienberater rund 990.000 qm Gewerbefläche und

veräußerte Objekte im Wert von rund 2,5 Mrd. Euro.

Zudem berät das Unternehmen nationale und internationale Investoren, Projektentwickler und

Großunternehmen bei der Entwicklung und Optimierung ihrer Immobilien sowie bei An- und

Verkaufsentscheidungen. Zum Leistungsportfolio zählen Standort- und Marktanalysen, Kon-

zeptentwicklungen sowie Portfoliobewertungen und -aufbereitungen.

In der Niederlassung Berlin sind rund 50 Mitarbeiter im Bereich Vertrieb (Gewerbe und Resi-

dential). Jüngste Deals von BNPPRE sind die Beteiligung am Verkauf des Prime-Portfolios von

Freo an IVG mit der Core-Immobilie Kurfürstendamm 195, ein Gebäudeensemble mit einer

Gesamtmietfläche von über 15.000 qm, die Vermietung von 4.7000 qm an Wheels Logistics

GmbH südlich von Berlin oder der Auftrag als Leadmakler für die PPMG Potsdamer Platz

Management GmbH, eine Tochter der ECE, die im Auftrag des Eigentümers SEB Asset Ma-

nagement das Quartier verwaltet.

Frage: Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin?

Personalien

Quelle: Bundesrat; Architekt Friedrich Schulze, Baujahr 1904

Page 33: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 3

Berlin ist meine Heimat geworden. Ich wurde in Heide/Dithmarschen

geboren und lebe nun seit 21 Jahren in Berlin – eine wirklich tolle

Stadt.

Frage: Worin sehen Sie den größten Beitrag Ihres Unternehmens

für eine positive Akzeptanz des Standorts Berlin?

Weiter zu wachsen und damit auch Arbeitsplätze zu sichern und

weiterhin gute, nachhaltige Dienstleistungen für unsere Kunden

zu erbringen.

Frage: Das Finanzierungsklima im allgemeinen ist rauer gewor-

den. Wie gehen Sie bzw. Ihr Unternehmen mit dem Leidensdruck

um? Oder ist gar keiner?

Für uns gibt es keinen Leidensdruck, da das Finanzierungsklima uns nicht direkt betrifft, da wir

selber keine Objekte/Projekte finanzieren.

Frage: Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden?

Durch meinen Vater, der selber in der Bau- und Immobilienbranche tätig war.

Frage: Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes im Allgemei-

nen und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein?

Die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes sind weiterhin positiv. Es gibt nach wie vor

eine sehr gute Nachfrage sowohl im Wohn- als auch im Gewerbeimmobilienbereich. Die Nach-

frage nach guten Investmentprodukten ist weiterhin ungebrochen. Im Bereich der Vermietung

von Büroflächen haben wir ein sehr erfolgreiches Jahr 2012 hinter uns und gehen davon aus,

dass wir auch in 2013 einen ähnlichen Umsatz erreichen werden (ca. 500.000 qm).

Frage: Wo birgt aus Ihrer Sicht die Metropole Berlin noch Potenzial in der Stadtentwick-

lung und warum?

Berlin birgt unheimlich Potenzial, z. B. ist besonders das Areal um die Philharmonie als

„Scharnier“ zwischen der City Ost und der City West oder das Areal hinter dem Zoo sind städ-

tebaulich vernachlässigt. Fragen dieser Art könnten durchaus auf der Agenda eines Gesprächs

mit dem Stadtentwicklungssenator oder der Senatsbaudirektorin stehen.

Frage: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren?

Das ich mich und wir uns als Unternehmen weiterentwickeln, stabil wachsen und unsere Markt-

anteile weiter ausbauen.

Frage: Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin?

Schlachtensee, sowohl im Sommer als auch im Winter ein herrlicher Ort zum entspannen und

genießen.

Frage: Ihre Lieblingsimmobilie?

Das Gebäude des Bundesrates, wunderschöne Architektur! (Siehe Foto auf S. 2)

Frage: Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne

zum Mittag/Abendessen gehen und warum?

Josef Ackermann, auch wenn er eine teilweise nicht so positive Resonanz in der Presse er-

halten hat, war er sicherlich einer der größten Wirtschaftspersönlichkeiten der letzten Jahre.

Berlin Hyp und LBB haben

eine Finanzierung in Germe-

ring, einem Vorort von Mün-

chen, in Höhe von 90 Mio.

Euro übernommen. Kredit-

nehmer ist ein von der Patri-

zia Immobilien AG ange-

führtes Investorenkonsortium.

Bei dieser Maßnahme han-

delt es sich um eine Aufteiler-

maßnahme mit dem Ziel,

Bestandswohnungen an Ka-

pitalanleger, Selbstnutzer

und Mieter zu verkaufen. Das

Objekt hat eine Gesamtfläche

von ca. 65.500 qm und be-

steht aus 924 Wohneinhei-

ten, drei Gewerbeeinheiten

sowie über 700 Tiefgaragen

und Stellplätzen.

Der Zentrale Immobilien

Ausschuss (ZIA) setzt sei-

nen Expansionskurs fort. Mit

Siemens Real Estate, als

Corporate-Real-Estate-

Unternehmen verantwortlich

für die gesamten Immobilien-

aktivitäten von Siemens, dem

bayerischen Wohnungsunter-

nehmen GBW AG, der Berli-

ner UNDKRAUSS Bauge-

sellschaft mbH und der

Rechts- und Steuerbera-

tungskanzlei HauckSchu-

chardt, nimmt der ZIA insge-

samt vier neue Mitglieder aus

unterschiedlichen Bereichen

der Immobilienwirtschaft auf.

Hyp/LBB finanzieren

Patrizia-Deal

News

Page 34: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 4

Neues aus der Hauptstadt

Anlässlich der 63. Internationale Filmfestspiele Berlin 2013:

Kinostadt Berlin im Vergleich – Größtes Wachstum 2012

2012 konnten die Berliner Kinos ihre Besucherzahlen per 30. Juni von einem hohen Niveau um

insgesamt 5,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Im Vergleich der größten deut-

schen Kinostädte lag Berlin damit auf dem ersten Rang. Das berichten die Volkswirte der In-

vestitionsbank Berlin (IBB) anlässlich der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin

(Berlinale). Deutlich schlechtere Ergebnisse erzielten Frankfurt am Main, München und Ham-

burg mit Veränderungen der Besucherzahlen um -3,2%, -0,6% bzw. +4,0% (Bundesschnitt:

+1,2%). Außerdem konnten die Berliner Kinos im ersten Halbjahr 2012 das stärkste Umsatz-

wachstum mit 6,6% erzielen (Frankfurt am Main: -1,2%; München: +1,4%; Hamburg: +5,1%;

bundesweites Ergebnis: +2,1%).

Einen großen Anteil an dem sehr guten Kinoergebnis hat auch die regelmäßig im Februar in

der Hauptstadt stattfindende „Berlinale“. Generell sorgt das Filmfestival für eine spürbare Stei-

gerung der Wirtschaftsleistung in Berlin.

125 Mio. Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung und 380 Jobs für Berlin

Die wirtschaftlichen Effekte der Filmfestspiele sind nicht nur für die Berliner Kinos beachtlich.

Viele verschiedene Branchen profitieren von den mehr als 19.300 Fachbesuchern, den Einkäu-

fern, Rechtehändlern, Produzenten, Filmemachern, TV-Vertretern und Journalisten, die jährlich

im Februar nach Berlin kommen. Hinzu kommen die zahlreichen filminteressierten Touristen,

die Jahr für Jahr zusätzliche Kaufkraft für Hotelkosten, Restaurantbesuche, Transportmittel und

Eintrittskarten in die Stadt bringen.

Betrachtet man den Zeitraum 2013 bis 2017, so werden nach Berechnungen der IBB die Aus-

gaben der Fachbesucher und der filminteressierten Touristen sowie die Investitionen der

Eventveranstalter ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt von 125 Mio. Euro anstoßen. Davon

werden 88 Mio. Euro bereits in diesem Jahr wirksam.

Für den Berliner Haushalt zahlt sich die Berlinale ebenfalls aus – die öffentlichen Einnahmen

Berlins werden sich in den nächsten Jahren durch die zusätzlichen Wertschöpfungseffekte um

etwa 17 Mio. Euro erhöhen. Knapp 13 Mio. Euro davon wird das Land Berlin bereits in diesem

Jahr einnehmen. Unterm Strich fließen 2013 für jeden aufgewendeten Subventions-Euro rund

1,60 Euro in Form öffentlicher Einnahmen wieder an das Land Berlin zurück. Insgesamt

Thomas Schilke (43) ver-

stärkt ab dem 1. Februar in

der Position des Associate

das Berliner Team von Cush-

man & Wakefield (C&W).

Schilke war zuletzt als selbst-

ständiger Immobilienberater

in Berlin tätig und zuvor als

Associate Director bei DTZ.

Der Chefanalyst und Leiter

Immobilien-Marktforschung

bei ImmobilienScout24,

Michael Kiefer, wird Mitglied

im Rat der Weisen der Immo-

bilienwirtschaft. Der Immobi-

lienökonom analysiert für das

jährliche Frühjahrsgutachten

der Immobilienwirtschaft erst-

mals die bundesweite Ent-

wicklung der Immobiliennach-

frage anhand von umfassen-

den Internetdaten.

Michael Kiefer beschäftigt

sich seit 2007 intensiv mit der

Auswertung der Immobilien-

marktdaten von ImmobilienS-

cout24. Er ist Mitglied der

Royal Institution of Charte-

red Surveyors (RICS).

Für das Frühjahrsgutachten

der Immobilienwirtschaft

haben Michael Kiefer und

sein Team erstmals die

bundesweite Immobilien-

nachfrage umfassend analy-

siert. Hierbei wurden über 10

Mio. Internetdaten ausgewer-

tet. Die Ergebnisse der Ana-

lyse wurden im Rahmen der

Pressekonferenz zum Früh-

jahrsgutachten der Immobi-

lienwirtschaft am 05.02.2013

in Berlin präsentiert.

Personalien

Berlinale Palast am Potsdamer Platz, Quelle: Internationale Filmfestspiele Berlin

Page 35: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 5

werden durch die Berlinale rund 380 zusätzliche Arbeitsplätze in der Hauptstadt geschaffen.

Etwa 70% der Stellen entstehen dabei in den Dienstleistungsbereichen und 30% im Produzie-

renden Gewerbe.

Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie

unter der Adresse www.ibb.de/berlin-aktuell

Verantwortung für den Filmstandort Berlin auch vor und nach der

Berlinale wahrnehmen

Berlin profitiert neben Festival-Highlights wie der Berlinale, Premieren und Preisverleihungen

von der Verzahnung zwischen Filmproduktion und Filmpräsentation an allen Spielorten der

Stadt. Damit Berlin als Filmstandort eine Erfolgsgeschichte bleibt, muss der rot-schwarze Se-

nat sich aber auch um das harte Tagesgeschäft der Filmproduktion kümmern., fordert der stell-

vertretender Fraktionsvorsitzender und medienpolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen im

Abgeordnetenhaus von Berlin Stefan Gelbhaar.

Für Filmproduzenten sollte eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, über die sie Service-

auskünfte erhalten und Genehmigungen sowie Gebühren abwickeln können. Berlin muss im

Wettbewerb mit anderen Filmstandorten wie München und Köln gestärkt werden. Dazu könnte

das Studio Babelsberg etwa um zusätzliche Orte in Berlin erweitert werden.

„Für eine nachhaltige Positionierung Berlins in der Medienlandschaft muss für weitere Fernseh-

sender attraktiv gemacht werden, nachdem der Senat SAT.1 2008 ziehen ließ. Dies ist wichtig

für eine gesunde Mischung aus Auftragsproduktionen für Fernsehen und Kino“, so Gelbhaar.

Die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg in der Filmförderung sollte auf Augen-

höhe laufen. Dazu gehört, dass Brandenburg seinen ursprünglich vereinbarten Anteil an der

Finanzierung des Medienboards Berlin-Brandenburg leisten muss. Grundsätzlich darf Filmför-

derung in Berlin nicht nur als Wirtschaftsförderung verstanden werden. Auch Kinder-, Doku-

mentar- und Experimentalfilme brauchen Unterstützung.

Kleihues + Kleihues entwickelt Ideen zur Belebung der City West

Auch Wohnhochhäuser soll es geben

Berlins City West ist wieder gefragt. Es wird geplant, investiert und gebaut: das Bikini-Haus, die

Renovierung des Zoo-Palastes und das so genannte Zoo-Fenster sowie der Atlas Tower

(Upper West) bringen Leben in den fast vergessenen Westen der Stadt (Der Immobilienbrief

Berlin berichtete mehrmals ausführlich – KK).

Auch das Berliner Architekturbüro Kleihues + Kleihues beschäftigt sich seit Jahren mit der

städteplanerischen Weiterentwicklung der City West. Im Fokus steht für Jan Kleihues das

bisher wenig beachtete und teils brachliegende Gelände hinter dem Bahnhof Zoo. Auf dem

über 119.000 qm großen Grundstück zwischen Hardenberg- und Müller-Breslau-Straße sowie

Jebens- und Fasanenstraße stehen derzeit unter anderem Gebäude der Bundesanstalt für

Immobilienaufgaben (BIMA), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der Technischen Uni-

versität zu Berlin und der Berliner Bank.

Nach den Entwürfen von Kleihues + Kleihues könnte hier zukünftig ein modernes Stadtquartier

mit Wohn-, Büro- und Geschäftsflächen entstehen, das sich harmonisch in das bestehende

Umfeld eingliedert und die gründerzeitlichen Quartiere Charlottenburgs ergänzt. „Wir haben auf

dem Areal die Chance ein städteplanerisches Gesamtkonzept auf die Beine zu stellen, wel-

ches viele Interessen bedient und zur Wiederbelebung des westlichen Stadtzentrums beiträgt.

Über 80.000 qm Wohnraum könnte geschaffen werden“ betont Kleihues. Auch Hochhaustürme

zum Wohnen von 150 m soll es geben können. Der Entwurf sieht darüber hinaus weitere Flä-

Die IPH Handelsimmobilien

GmbH konnte zwei weitere

Mietverträge für das Ein-

kaufszentrum Tempelhofer

Hafen (Tempelhofer Damm

277) abschließen. Im März

2013 wird die Redo Unter-

nehmensgruppe die erste

Berliner Filiale ihrer Redo

XXL-Restaurants im Tem-

pelhofer Hafen eröffnen. Die

angemietete Fläche von

mehr als 500 qm erstreckt

sich über zwei Etagen und

eine Außenterrasse.

Des Weiteren hat IPH einen

Mietvertrag über rund 120 qm

mit der miss flower GmbH

abgeschlossen.

Das 2009 erbaute Einkaufs-

zentrum Tempelhofer Hafen

befindet sich auf dem circa

30.000 qm großen Areal des

Tempelhofer Binnenhafens.

Das Objekt wurde in das un-

ter Denkmalschutz stehende

Ensemble aus Hafenanlage,

Lagerhaus und Kränen integ-

riert. Rund 26.000 qm mit

Flächen für Handel, Dienst-

leistung und Gastronomie,

die derzeit u. a. 70 Fachge-

schäfte beherbergen, werden

durch ca. 10.500 qm für Bü-

ros/Praxen sowie Kultur- und

Freizeitangebote ergänzt.

Ankermieter sind C&A, H&M,

Media Markt, New Yorker

sowie EDEKA. IPH Handels-

immobilien verantwortet seit

2011 das Center- und Pro-

perty Management im Tem-

pelhofer Hafen.

Deals

Page 36: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 6

chen für Han-

del, Gastgewer-

be, Büros und

die Technische

Universität Ber-

lin vor. Ange-

dacht ist eine

Mischung aus

typisch städti-

schen Block-

bauten, Hoch-

häusern und

Grünflächen.

Bereits 1999

skizzierte der

Vater von Jan

Kleihues, Prof. Josef P. Kleihues, in Zusammenarbeit mit dem damaligen Präsidenten des

Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Florian Mausbach, unter dem Arbeits-

titel „Europolis“ erste Visionen für ein ganzheitliches Städtebaukonzept auf dem Gelände.

Knapp 13 Jahre später greift Jan Kleihues das Thema wieder auf und entwickelt neue Ideen,

die den heutigen Bedingungen gerecht werden. Er ist davon überzeugt, dass das Areal hinter

dem Bahnhof Zoo viel Potenzial birgt: „Es ist das größte, zusammenhängende und am besten

erschlossene Gelände in der City West, welches leider in den vergangenen Jahrzehnten unter-

schätzt und vernachlässigt wurde.“

Der Hauptstadt fehlen moderne Büroflächen

Nur noch 1 Prozent des Gesamtbestands verfügbar

Mit einer aktuellen Leerstandsrate von nur 5,8% weist Berlin den niedrigsten Wert aller großen

deutschen Bürostandorte auf. Auch im internationalen Vergleich befindet sich die deutsche

Hauptstadt damit in der absoluten Spitzengruppe. Diese an sich ausgesprochen komfortable

Situation wird aber zunehmend zum Problem, sagt Jan Dohrwardt, Berliner Niederlassungs-

leiter von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Vor allem das am meisten nachgefragte

Marktsegment der modernen Leerstandsflächen verengt sich rapide. Während sich der Ge-

samtleerstand in den letzten acht Jahren um rund ein Drittel verringert hat, ist das Angebot an

modernen Flächen im gleichen Zeitraum um etwa zwei Drittel geschrumpft. Aktuell verfügen

noch gut 240.000 qm der Leerstandsflächen über eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Da-

mit entspricht nur noch jeder fünfte Quadratmeter den Anforderungen der überwiegenden Zahl

der Mieter. Der mit Abstand größte Teil hiervon entfällt auf die Cityzonen, wo rund 210.000 qm

der modernen Leerstände anzutreffen sind.

Größere Mietgesuche teilweise schwer umsetzbar

Besonders zugespitzt hat sich die Angebotssituation im Bereich zusammenhängender Büroflä-

chen mit mehr als 3.000 qm. Betrachtet man nur die Cityzonen, in denen der Großteil des Flä-

chenumsatzes getätigt wird, zeigt sich, dass lediglich knapp 90.000 qm moderne Leerstands-

flächen kurzfristig zur Verfügung stehen, die sich auf nicht einmal 15 Objekte verteilen. Setzt

man die Grenze auf 5.000 qm hoch, reduziert sich das Angebot auf nur noch 67.000 qm in

weniger als zehn Häusern. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Mieter mit

größeren Flächengesuchen sich zunehmend schwer tun, in einem überschaubaren Zeitraum

qualitativ angemessene Flächen zu finden.

Neubauflächen nicht ausreichend

Der wesentliche Grund für diese Entwicklung ist die ausgesprochen geringe Neubautätigkeit in

Die Volkswohl Bund Le-

bensversicherung a.G er-

wirbt eine Büroimmobilien in

der Köthener Str. 4 aus dem

Liegenschaftsbestands des

Offenen Immobilien-

Publikumsfonds WestInvest

Interselect der Deka Immo-

bilien GmbH. Das vollständig

vermietete Gebäude hat eine

Gesamtmietfläche von rund

11.000 qm. Hauptmieter sind

die Wirtschaftsprüfungsge-

sellschaft KPMG und die

Deutsche Bahn AG.

Die Starbucks Coffee

Deutschland GmbH mietet

342 qm Fläche im Sony Cen-

ter am Potsdamer Platz von

Hines.

Starbucks wird im Frühjahr

2013 nicht nur seinen 162.

Store in Deutschland eröff-

nen, sondern erstmals ein

neues innovatives Bar-

Design präsentieren. Die

zentral am Forum gelegene

Mietfläche ist auf zwei Eta-

gen verteilt und mit über 20

m Schaufensterfront ideal für

die Realisierung des neuen

Konzepts. Betreuender Mak-

ler war die BNP Paribas Re-

al Estate GmbH.

Die IT Chain GmbH mietet

zum 01. Februar 196 qm

Fläche in den Engelhart Hö-

fen, Danckelmannstraße 9,

von der Dean First Real

Estate GmbH & Co.KG.

Catella war beratend tätig.

Deals

Copyright: Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH; Wohntürme an der Straße des 17. Juni

Page 37: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 7

FLE SICAV FIS, ein Immobi-

lienfonds aus Luxemburg,

erwirbt das Motel One Belle-

vue in Mitte von Axa Invest-

ment Managers Deutsch-

land GmbH über BNPPRE.

Das Low Budget Design Ho-

tel in der Paulstraße 21 wur-

de 2009 fertig gestellt und

verfügt über insgesamt 248

Zimmer. Mit Motel One konn-

te ein langjähriger Mietver-

trag abgeschlossen werden.

Der Projektentwickler NDC

Nippon Development Cor-

poration hat das „nhow“-

Hotel der spanischen nh-

Hotelgruppe am ehemaligen

Osthafen im Stadtbezirk

Friedrichshain an eine Grup-

pe internationaler Privatin-

vestoren veräußert. Verkäu-

fer und Käufer wurden bei

der Transaktion vom Immobi-

lien-M&A-Team der Bay-

ernLB in Zusammenarbeit

mit Aengevelt Immobilien

beraten.

Das Ende 2010 eröffnete

Hotel der First-Class-

Kategorie ist langfristig an die

NH Hotels Deutschland

GmbH verpachtet und wird

unter der relativ jungen

Marke „nhow“ betrieben.

Es umfasst 304 Zimmer so-

wie 124 Pkw-Stellplätze,

große Tagungs- und

Eventflächen und einen

Spa- und Wellnessbereich.

Berlin. Vor allem das Volumen spekulativ errichteter Büroflächen nimmt immer weiter ab. Das

Angebot an noch verfügbaren – also nicht vorvermieteten – Flächen im Bau hat sich in den

letzten acht Jahren ebenfalls um gut zwei Drittel verringert. Nur noch 46.000 qm, die sich fast

ausschließlich in den Cityzonen befinden, standen potenziellen Mietern Ende 2012 zur Verfü-

gung. Im Cityrand und den Nebenlagen gibt es Neubauflächen nur in Einzelfällen.

Großvermietungen sind wichtiges Marktsegment

Den in den Cityzonen momentan rund 130.000 qm modernen Flächen (Leerstand plus verfüg-

bare Flächen im Bau), die auch für größere Mietgesuche infrage kommen, steht ein durch-

schnittlicher jährlicher Vermietungsumsatz von fast 100.000 qm mit Verträgen über 3.000 qm

gegenüber. Aufgrund des Trends, dass Mieter zunehmend in zentrale Lagen drängen, wurden

in den letzten beiden Jahren sogar circa 125.000 qm Großflächen pro Jahr in den Cityzonen

vermietet. Deutlich über die Hälfte hiervon entfiel auf hochwertige, moderne Flächen. Diese

Zahlen belegen, dass die ohnehin schon angespannte Angebotssituation sich in der nächsten

Zeit eher noch verschärfen dürfte.

Nur noch rund 1 Prozent des Gesamtbestandes verfügbar

Auch die Relation zwischen dem Angebot moderner Leerstandsflächen zum gesamten Flä-

chenumsatz sinkt kontinuierlich: Noch vor acht Jahren erreichte das Angebot den Faktor 2,

bezogen auf den Jahresumsatz. Aktuell liegt das entsprechende Verhältnis lediglich noch bei

0,6. Auch in den besonders präferierten Cityzonen sieht es nicht besser aus. Hier ist die Relati-

on von 2,4 im Jahre 2004 auf aktuell nur noch 0,7 zurückgegangen.

Die skizzierte Entwicklung wird auch durch das Verhältnis von modernen Leerstandsflächen

zum Gesamtbestand an Büroflächen bestätigt. Im zugrunde liegenden Untersuchungszeitraum

hat sich dieser Indikator konstant verschlechtert. Im Jahr 2004 standen dem Markt noch 3,8%

aller Büroflächen als moderner Leerstand für eine kurzfristige Anmietung zur Verfügung. Aktu-

ell, also Ende 2012, liegt der entsprechende Wert nur noch bei 1,3%. Unter den großen deut-

schen Standorten bewegt sich lediglich Hamburg in einer zumindest etwa vergleichbaren Grö-

ßenordnung von knapp unter 2%. Das Unterschreiten der 1%-Marke scheint aufgrund der aktu-

ellen Marktentwicklung nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Entspannung momentan nicht in Sicht

„Momentan deutet nichts darauf hin, dass sich die Angebotssituation bei modernen Flächen

kurzfristig entspannen wird. Im Gegenteil, es ist eher von einer weiteren Verschärfung des

Engpasses auszugehen“, bringt Dohrwardt die Ergebnisse der Analyse auf den Punkt. „Vor

diesem Hintergrund bieten sich aktuell hervorragende Chancen für Projektentwickler, von der

Angebots- und Nachfragerelation zu profitieren, wenn sie neue, auch spekulativ errichtete Flä-

chen in Angriff nehmen würden. Voraussetzung ist natürlich, dass es ihnen gelingt, trotz des

zugegebenermaßen nicht leichten Finanzierungsumfelds einen Baustart realisieren zu kön-

nen“, fasst Dohrwardt die Chancen und Risiken zusammen.

Deals

Bald ausvermietet: Das Quartier Potsdamer Platz/Quelle: ECE

Page 38: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 8

SEB Asset Management hat

für den Offenen Immobilien-

fonds SEB ImmoInvest ei-

nen Kaufvertrag über das 5-

Sterne-Luxushotel Grand

Hyatt in Berlin-Mitte mit Al

Rayyan Tourism and In-

vestment (ARTIC) abge-

schlossen. Das Hotel mit

insgesamt 342 Zimmern ist

Teil des aus 19 Immobilien

bestehenden Ensembles

„Quartier Potsdamer Platz“.

Für die Tochtergesellschaft

der Al Faisal Holding aus

Katar ist dies die zweite Ak-

quisition einer Berliner Hotel-

immobilie aus dem SEB Im-

moInvest Portfolio.

Das „Quartier Potsdamer

Platz“ mit 550.000 qm BGF

umfasst 19 Einzelimmobilien

unterschiedlichster Nutzungs-

arten: Das Spektrum reicht

von Büro, Verwaltung und

Einzelhandel über Wohnen,

Entertainment und Gastrono-

mie bis hin zu Hotel. Zusam-

men mit dem angrenzenden

Parkhaus Gleisdreieck, das

ebenfalls zum Portfolio ge-

hört, stehen rund 3.800 Stell-

plätze zur Verfügung.

Im Oktober 2011 wurde das

„Quartier Potsdamer Platz“

von der Deutschen Gesell-

schaft für Nachhaltiges

Bauen (DGNB) mit dem

Zertifikat in Silber für nach-

haltige Stadtquartiere

ausgezeichnet.

Senat setzt Mietenkonzept um

Verluste in Millionenhöhe für den Berliner Haushalt

Das vom Senat beschlossene Mietenkonzept für den Sozialen Wohnungsbau wird jetzt für

das Jahr 2013 umgesetzt. Die Fortführung des Mietenkonzepts für die Jahre 2014 bis 2017

ist vorgesehen und wird im Abgeordnetenhaus Gegenstand der Haushaltsberatungen sein.

Hierauf haben sich die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Umwelt und die Senats-

verwaltung für Finanzen verständigt. Mit dem Mietenkonzept 2013 wird für die rd. 35.000 So-

zialmietwohnungen in den Großsiedlungen des „Maßnahmenprogramms zur Sicherung und

Verbesserung des Sozialgefüges“ die zum 1. April 2013 anstehende planmäßige Anhebung

der Sozialmieten um 0,13 bis 0,26 Euro/qm monatlich ausgesetzt, sofern deren Ist-Miete hö-

her als 5,50 Euro/qm monatlich (netto kalt) ist.

„Mit dem Mietenkonzept 2013 sichern wir die Bezahlbarkeit von Mieten insbesondere auch

für Mieterinnen und Mieter, die bisher nicht so stark wie andere Haushalte am wirtschaft-

lichen Aufschwung in der Stadt teilhaben konnten“, erklärte Stadtentwicklungssenator

Michael Müller.

Die Investitionsbank Berlin wird mit der Umsetzung des Mietenkonzepts beauftragt. Die

Ausgaben für das Mietenkonzept 2013 betragen voraussichtlich insgesamt rd. 786.000 Euro.

Hinzu kommen rd. 1,8 Mio. Euro Mindereinnahmen aus dem zeitweiligen Verzicht auf die

Zinsanhebung von Fördermitteln des Sozialen Wohnungsbaus, die in Form von Darlehen

gewährt wurden.

Konzept zur „Transparenten Liegenschaftspolitik“ verabschiedet

Künftig gelten für den Umgang mit landeseigenen Grundstücken umfangreiche Leitlinien, die

eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik und transparente Grundstücksvergabe sicherstellen

sollen. Mit der zustimmenden Kenntnisnahme durch den Hauptausschuss des Abgeordneten-

hauses wurde am 31. Januar 2013 das Konzept zur Transparenten Liegenschaftspolitik ver-

abschiedet. Der Senat hatte das Konzept auf Vorlage der Senatsverwaltung für Finanzen am

25.09.2012 beschlossen.

Künftig soll bei der Vergabe von landeseigenen Grundstücken stärker der „wahre Wert der

Liegenschaften für das Land“ berücksichtigt werden, sowohl wohnungs-, wirtschafts-, kultur-

und stadtentwicklungspolitisch, aber auch finanziell“, begründet Finanzsenator Dr. Ulrich

Nußbaum das neue Konzept. „Mir ist dabei besonders wichtig, dass die Berlinerinnen und

Berliner künftig besser nachvollziehen können, zu welchem stadtpolitischen Mehrwert ihr Ei-

gentum vergeben wird“, so der Finanzsenator.

Mit dem Konzept zur Transparenten Liegenschaftspolitik folgt der Senat den Zielen der Re-

gierungserklärung vom 03.12.2011 sowie dem entsprechenden Beschluss des Abgeordne-

tenhauses vom 03.06.2010. Die vom Hauptausschuss abschließend geforderten Maßgaben

werden ebenfalls berücksichtigt.

http://www.berlin.de/sen/finanzen/vermoegen/grundstuecke/liegenschaftskonzept.html

Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum:

Mieterverein kritisiert Untätigkeit des Senats

„Es ist höchste Zeit, dass der Regierende Bürgermeister Wowereit den Erhalt preisgünsti-

gen Wohnraums zu seiner Sache macht“, forderte Mietervereinsgeschäftsführer Reiner

Wild anlässlich der Mitteilung von Stadtentwicklungssenator Müller (SPD), dass die CDU

ein Vorgehen gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum nicht mittragen wolle.

Seit ca. 2 Jahren ist die Landesregierung durch das Abgeordnetenhaus aufgefordert, ein Ver-

Deals

Page 39: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 9

bot der Zweckentfremdung von Wohnraum zu prüfen. Damit könnte das Land Berlin zukünftige

Umnutzungen in Ferienwohnungen und Gewerberäume wie Arztpraxen und Rechtsanwalts-

kanzleien ebenso verhindern wie den Abriss preisgünstigen Wohnraums und den spekulativen

Wohnungsleerstand. Voraussetzung für den Erlass eines Verbots ist lediglich, dass die Versor-

gung der Bevölkerung mit ausreichend Wohnraum zu angemessen Bedingungen besonders

gefährdet ist.

„Unstrittig herrscht in Berlin Wohnungsknappheit“, erklärt Wild. Auf das ganze Stadtgebiet bezo-

gen liegt die Quote der am Wohnungsmarkt angebotenen leeren Mietwohnungen nach Schät-

zungen des Berliner Mietervereins unter 2,5%. Das ist deutlich weniger als die für ein einiger-

maßen funktionierendes Marktgeschehen erforderliche Leerstandsquote von 3 – 4%, die auch

die Verwaltungsrichter als Schwellenwert für einen staatlichen Eingriff betrachten.

„Wir erwarten von der CDU“, dass sie endlich ihre Blockadepolitik aufgibt. „Wir brauchen ein

landesweites Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum und zwar sofort“, so Wild. Der Mie-

terverein unterstützt den Pankower Stadtrat Kirchner (Grüne) bei seinem Vorgehen gegen die

Nutzungsänderung in den dortigen 11 Erhaltungsgebieten.

(Lesen Sie bitte zum Problem Ferienwohnungen Der Immobilienbrief Berlin Nr.61)

Mietrechtsnovelle im Bundesrat

Rot-schwarzer Senat stiehlt sich aus der Verantwortung für die

Mieter

Die Verweigerung Berlins, im Bundesrat für besseren Mieterschutz zu stimmen, stößt bei: der

Fraktion der Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin auf heftige Kritik.

In einem Antrag mit Sofortabstimmung (Drs. 17/0783) hatte die Fraktion das Land Berlin aufge-

fordert, im Bundesrat für eine Verbesserung der Mietrechtsnovelle der schwarz-gelben Bundes-

regierung zu votieren. „Doch Wowereit und Co. haben die unsoziale Mietrechtsnovelle von

Kanzlerin Merkel sogar noch unterstützt, weil eine Enthaltung faktisch als Zustimmung gilt. Das

Abstimmungsverhalten Berlins ist nicht akzeptabel und gefährdet den sozialen Frieden der

Stadt“, sagen Katrin Schmidberger, Sprecherin für Mieten und soziale Stadt, und Andreas

Otto, Sprecher für Bauen und Wohnen.

„Berlin hat die Anrufung des Vermittlungsausschusses verhindert und damit auch die Chance,

Neuvertragsmieten endlich zu begrenzen. So hat es ein Änderungsantrag der Länder Nord-

rhein-Westfalen und Bremen gefordert. Durch die fehlende Begrenzung von Mieten beim Ab-

schluss von neuen Verträgen wird auch in Berlin die Mietpreisspirale seit Jahren stark ange-

heizt. In allen Teilen Berlins sind Sprünge von 30 bis 50 Prozent keine Seltenheit mehr. Das

wiederum sorgt dafür dass, auch die sogenannten Mietspiegel-Mieten stark ansteigen. Ange-

sichts steigender Arbeitslosigkeit, geringer Kaufkraft und wachsender Armut brauchen die Berli-

ner Mieterinnen und Mieter aber dringend diese Mietpreisbegrenzung, damit sich Berlin nicht

weiter in ‚außen arm‘ und ‚innen reich“ spaltet, heißt es in der Pressemitteilung.

Wild: Bundesrat ruft Vermittlungsausschuss nicht an

Das von der Bundesregierung angestoßene und vom Bundestag bereits verabschiedete Miet-

rechtsänderungsgesetz hat den Bundesrat passiert und wird voraussichtlich zum 1. April die-

ses Jahres in Kraft treten. „Wir bedauern, dass die vom Rechtsausschuss des Bundesrates

empfohlenen Änderungsanträge im Plenum gescheitert sind“, erklärte Mietervereinsge-

schäftsführer Reiner Wild.

„Mit dieser Gesetzesänderung wird die Chance verpasst, das Mietrecht für angespannte Woh-

nungsmärkte tauglich zu machen. Statt geringerer Mietbelastung werden Mieter zukünftig vor

allem bei energetischer Gebäudesanierung durch die Änderung der Duldungsverpflichtung und

Vom 01. Februar 2013 an

bietet der Liegenschafts-

fonds Berlin ein exponiertes

Grundstück in der Wilhelmi-

nenhofstraße 80 in Schöne-

weide in einem sogenannten

bedingungsfreien Bieterver-

fahren an. Das rund 2.200

qm große Areal in unmittelba-

rer Nähe zur Spree hat direk-

ten Zugang zum neu ge-

schaffenen Stadtplatz und

gehört damit zu den besten

Lagen im Quartier.

Aus Sicht des Regionalmana-

gements Schöneweide wäre

hier ein idealer Standort für

studentisches Wohnen. Be-

darf dafür ist zweifellos vor-

handen.

Knapp 8.000 junge Men-

schen studieren an der

Hochschule für Technik

und Wirtschaft Berlin

(HTW) in Schöneweide. Der

Campus Wilheminenhof be-

findet sich in unmittelbarer

Nachbarschaft zum Grund-

stück.

Das Bieterverfahren endet

am 15. April 2013. Das Expo-

sé zum Grundstück ist auf

der Internetseite des Liegen-

schaftsfonds hinterlegt. Wer

am Bieterverfahren teilneh-

men möchte, muss das dort

angehängte Formular nutzen.

Studentenwohnen in Schöneweide?

Page 40: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 10

den Mietminderungsausschluss mit stärkeren finanziellen Lasten konfrontiert“, so Wild. „Weil

viele neue Vorschriften unausgegoren sind, wird es zudem eine Welle neuer Mietrechtsstreitig-

keiten geben, die die Gerichte schwer beschäftigen wird“, vermutet Wild.

Der Geschäftsführer erinnert daran, dass bei einer Anhörung im Rechtsausschuss des Deut-

schen Bundestags bis auf die Verbandsvertreter der Vermieter alle Mietrechtsexperten – auch

die von der Regierungskoalition eingeladenen – dem Änderungsgesetz der schwarz-gelben

Regierungskoalition schwere Mängel attestiert und Korrekturen dringend angemahnt haben.

Mähren-Gruppe will in Berlin expandieren

Mit der Eröffnung eines dritten Büros am Kurfürstendamm 150 ist die Mähren-Gruppe in das

neue Jahr gestartet. Seit nunmehr zehn Jahren setzt die von Jakob Mähren gegründete Im-

mobilien-Investmentgesellschaft erfolgreich auf den Berliner Markt. Allein in 2012 erwarb die

Gruppe, die mittlerweile 20 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt 13 Objekte mit einem Investiti-

onsvolumen von rund 30 Mio. Euro. Diese wurden zum Teil saniert und in den Eigenbestand

überführt. Im Bereich Asset Management betreut die Gruppe weitere Immobilienprojekte im

Wert von rund 35 Mio. Euro – ausschließlich in Berlin.

„Dies ist ein deutlicher Vertrauensbeweis für unsere Geschäftsphilosophie“, sagt Jakob Mäh-

ren, Gründer und Geschäftsführer der Mähren-Gruppe. Zuletzt verkaufte ihm die BAG Bank-

aktiengesellschaft im Dezember 2012 einen Neubau mit 14 Wohneinheiten am Berliner May-

bachufer. Das Wohnhaus mit einer Fläche von 1.000 qm wird nun als langfristiges Investitions-

objekt in den Bestand integriert und weiterentwickelt.

„Vor ausländischen Investoren, Immobilienblasen und heiß laufenden Märkten haben wir uns

noch nie gefürchtet“, so Mähren. „Trotz der gegenwärtigen Diskussion über den Berliner Immo-

bilienmarkt sehen wir keinen Anlass zur Besorgnis. Wir sind mit unserem Unternehmen seit

einem Jahrzehnt solide aufgestellt und haben uns als verlässlicher Partner etabliert, der mit

Professionalität, Kontinuität und Vertrauen agiert.“

Ziel für das Jahr 2013 ist es, weitere 500 Wohnungen auf eigene Rechnung zu erwerben, in

den Bestand zu überführen und weiter zu entwickeln. Das Beteiligungsgeschäft wird verstärkt

ausgebaut, eigene Aufteilungsobjekte vermarktet. So übernimmt die Mähren-Gruppe aktuell in

Berlin-Neukölln ein 2.500 qm großes Wohnhaus mit 45 Einheiten am Kiehlufer in das eigene

Portfolio. Mit dem Ankauf von Immobilienanteilen wie zum Beispiel dem zum Jahresanfang

von einem Erben erworbenen Drittel eines Objektes im Reuterkiez erweitert die Gruppe

ihr Geschäftsfeld.

Außerdem startet im Frühjahr ein neuer Immobilienfonds der Mähren-Gruppe, um weitere Im-

mobilien in Berlin zu erwerben.

GSW veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht

Die GSW Immobilien AG hat ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Der Bericht

informiert über die Strategie der GSW, das Selbstverständnis als nachhaltig agierendes Berli-

ner Wohnungsunternehmen, definiert erste Ziele und informiert über den Stand der Umset-

zung. Im Zentrum stehen dabei Beispiele und Key-Performance-Indikatoren aus den Bereichen

ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit.

„Für uns ist eine klare Nachhaltigkeitsorientierung eine der Grundvoraussetzungen, um lang-

fristig auf Erfolgskurs zu bleiben und weiterhin profitabel zu wachsen. Um die Prinzipien nach-

haltigen Wirtschaftens weiter in unsere Geschäftsprozesse zu integrieren, haben wir Leitsätze

formuliert und daraus strategische, messbare Ziele abgeleitet“, erläutert Thomas Zinnöcker,

Vorstandsvorsitzender der GSW Immobilien AG.

Nachhaltigkeit ist nach Überzeugung der GSW weder ausschließlich mit dem Aspekt der lang-

fristigen Betrachtung von Sachverhalten im Sinne einer strategischen Planung gleichzusetzen,

Ab Mai 2013 wird das EBS

Real Estate Management

Institute verstärkt in Berlin

präsent sein. Erstmals kann

das neu strukturierte Intensiv-

studium Immobilien Asset-

und Risikomanagement auch

dort belegt werden.

Den Startschuss gibt das neu

strukturierte Studium Immobi-

lien Asset- und Risikomana-

gement. Das berufsbegleiten-

de Intensivstudium ist ein

Spezialistenstudium für Fach-

und Führungskräfte in der

Immobilienwirtschaft. Bereits

zwei Jahrgänge haben das

Studium an den EBS-

Standorten Wiesbaden und

Oestrich-Winkel im hessi-

schen Rheingau erfolgreich

abgeschlossen.

Das Intensivstudium dauert 5

Monate und umfasst drei

Module mit einer Dauer von

jeweils 6 Tagen. Nach Ab-

schluss von 3 Prüfungsleis-

tungen erhalten erfolgreiche

Teilnehmer ein Universitäts-

zertifikat mit dem Titel

„Immobilien Asset-Manager

(EBS)". Interessierte Kandi-

daten können anschließend

bereits ihren nächsten Karrie-

reschritt planen und sich das

Intensivstudium auf dem Weg

zu einem Abschluss als

„Master in Real Estate Invest-

ment & Finance (MA)“ mit 18

ECTS (von nötigen 60 ECTS-

Punkten) an der EBS aner-

kennen lassen. Weitere Infor-

mationen unter www.ebs-

remi.de/asset_

risikomanagement.

html

EBS mit Intensiv-

studium ab Mai

Page 41: Der Immobilienbrief Nr. 289

Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 11

noch ist sie ein synonym für (vermeintlich) umweltschonende Aktivitäten. „Nachhaltigkeit ist

deutlich mehr. Ein Unternehmen, das sich nachhaltig verhält, richtet seine Entscheidungen und

sein Handeln an dem Prinzip des verantwortungsvollen und respektvollen Umgangs mit den

Interessen aller Stakeholder und dem dauerhaften Unternehmensfortbestand für künftige Ge-

nerationen aus“, so Zinnöcker weiter.

Vor allen für börsennotierte Wohnungsunternehmen bestehen besondere Herausforderung

beim Thema Nachhaltigkeit: „Im Gegensatz zu anderen Akteuren, wird unser Eigenkapital bör-

sentäglich gehandelt. Dieser Umstand stellt besonders hohe Anforderungen an die Transpa-

renz und die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.“ Gleichzeitig haben Mieter, Mitarbei-

ter, Banken, Lieferanten und politische Entscheider eigene Interessen an dem Thema Wohnim-

mobilien. „Nachhaltige Führungsprinzipien balancieren diese Interessen angemessen aus und

sichern so die positiven Beiträge des Unternehmens zur Erreichung wirtschaftlicher, ökologi-

scher und soziokultureller Ziele“, so Zinnöcker weiter.

Der Börsengang im Frühjahr 2011 war ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung nachhalti-

ger Unternehmensprinzipien für die GSW. „Wir werden unsere Geschäftsstrategie kontinuier-

lich weiterentwickeln und unsere Führungs- und Steuerungssysteme an nachhaltigen Kriterien

ausrichten. Schritt für Schritt entsteht so eine Unternehmenskultur, in der jeder Einzelne diese

Prinzipien verinnerlicht und in sein Handeln integriert. Mit unserer klaren Nachhaltigkeitsorien-

tierung stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft: für Anleger, Mitarbeiter und für

weit über 100.000 Menschen, die in den Wohnungen der GSW zufrieden leben und sich dort

zu Hause fühlen“, resümiert Zinnöcker.

Es ist vorgesehen, den Nachhaltigkeitsbericht im Rhythmus von zwei Jahren zu veröffentlichen

und über bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zu berichten.

Der Bericht ist abrufbar unter: www.gsw.de/nachhaltigkeit

Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251

[email protected] www.rohmert-medien.de

Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.)

Redaktion: Marion Götza

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück

Vorstand: Werner Rohmert

Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Die Bankverbindung erhal-ten Sie auf Anfrage

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

Impressum

Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden:Ackermann, Josef (2,3);

Dohrwardt, Jan (2,3,6,7); Felberbauer, Elisabeth (2); Frohriep, David (2); Gelbhaar, Stefan

(5); Kiefer, Michael (4); Kleihues Prof., Josef P. (5); Kleihues, Jan (5); Krüger, Susanne (2);

Lüscher, Regula (1); Mähren, Jakob (10); Mausbach, Florian (5); Müller, Michael (1,8); Nuß-

baum Dr., Ulrich (8); Otten, Michael (2); Otto, Andreas (9); Schilke, Thomas (4); Schmidber-

ger, Katrin (9); Vogl-Mühlhaus, Claudia (2); Wild, Reiner (8,9,10), Zinnöcker, Thomas (10,11).

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: BAG (10), Aengevelt (7), Al

Faisal Holding (8), ARTIC (8), Axa (7), BayernLB (7), Berlin Hyp (3), Berliner Bank (5), Bima

(5), BNPPRE (1,2,6,7), Bouwfonds (2), BVG (5), C&A (5), Catella (6), CBRE (1), Cushman &

Wakefield (4), Dean First Real Estate (6), Deka (6), Deutsche Bahn (6), DGNB (8), DTZ (4),

EBS (10), ECE (2,8), Edeka (5), Freo (2), GBW AG (3), Generali Real Estate (2), Grand Hyatt

(8), GSW (1,10), H&M (5), HauckSchuchardt (3), Hines (6), HTW (9), IBB (4,5,8), Immobilien-

Scout24 (4), IPH Handelsimmobilien (5), IT Chain (6), IVG (2), Kleihues + Kleihues (1,5,6),

KPMG (6), LBB (3), Liegenschaftsfonds Berlin (9), Mähren Gruppe (10), Media Markt (5),

miss Flower GmbH (5), Motel One (7), NDC (7), New Yorker (5), nh Hotelgruppe (7),

Olswang (2), Patrizia Immobilien (3), PPMG (2), Redo Unternehmensgruppe (5), RICS (4),

Rück Gruppe (2), Scope (2), SEB (2), Siemens Real Estate (3), Starbucks Coffee (6), TU

Berlin (5), Undkrauss (3),Volkswohl Bund Lebensversicherung (6), Wheels Logistic (2), ZIA

(3).