DV-Dialog 4/2011

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DV-DIALOG.DE Aus dem Inhalt Derzeit muss das gesamte Ökosystem der IT-Sicherheit neu überdacht werden. Notwendig wird das angesichts der explo- dierenden Anzahl unterschiedlicher End- geräte und Anwendungen für all die varian- tenreichen Formen der Web-2.0-Kommuni- kation, die mehr und mehr das Geschäfts- leben bestimmen. Zahlreiche Unternehmen passen heute ihre Arbeitsabläufe an, um neue Technologien wie iPads, Laptops, Tablet-PCs oder Black- berries in ihre IT-Systeme einzubinden. Die CIOs müssen daher die Balance zwischen Gefahren und tatsächlichen Risiken verbes- sern, statt Mitarbeiter mit ständigen War- nungen vor den schlimmstmöglichen Szena- rien zu verunsichern. Letzteres führt nur dazu, dass die Belegschaft das Gefühl be- kommt, in puncto IT-Sicherheit würde ohne- hin nur blinder Alarm geschlagen. Bereits bei unserer „Work-Life-Web“-Studie aus dem Jahre 2010 gaben rund 65 Prozent der befragten Manager an, dass ihr Unter- nehmen die Nutzung von Web 2.0 erlaubt oder gar fördert. Gleichzeitig meinten 61 Prozent der Angestellten, dass Sicherheits- fragen zu ihren größten Sorgen gehören, wenn es um Themen wie Web-Zusammen- arbeit und Social Media geht. Denn eines ist klar: Die durch den Einsatz mobiler Geräte komplexer werdende IT- Landschaft erfordert es, den Sicherheits- ansatz neu zu überdenken. Das heißt konkret: Die IT-Sicherheit muss aus ihrem Schattendasein treten, Mitarbeiter benötigen abgestimmte Schulungen bezüg- lich der Risiken und die installierten Sicher- heitssysteme müssen in der Lage sein, die Datennutzung über alle Kanäle hinweg zu überwachen – selbst und insbesondere in einer wachsenden mobilen Welt. > < Klartext Henning Ogberg, General Manager Zentral- und Osteuropa bei Clearswift ! Balance der Risiken für mobile Vielfalt 20. April 2011 | 26. Jahrgang | G 30793 E 4 | 2011 ERP: Ist Usability messbar? Ja, sagen die Oxaion-Experten Barbara Nirenberg und Sven Hertel | Seite 16 Contest Reloaded Common-Vorstand Dirk Voßekaul: Erfolg- reicher Workshop in Fulda | Seite 12 FOTO: WERNER LANG F ünf Software-Marken führt die IBM im Portfolio. Dementspre- chend haben sich fünf IBM-Part- ner zum Netzwerk „True Blue“ zusammengefunden, um ihre jeweilige Expertise zu bündeln und ihren Kun- den Komplettangebote auf Basis von IBM-Software liefern zu können. Die True Blue Cooperation besteht aus den Unternehmen Condast, GIS, Next- evolution, Novem und SVA. Jeder Ein- zelne aus diesem Quintett arbeitet seit mindestens zehn Jahren als IBM-Part- ner, allerdings mit jeweils unterschied- lichen Schwerpunkten. „Somit gibt es auch keine Überschnei- dungen in den Portfolios, sondern nur Ergänzungen mit einem sehr tiefen Skill in dem jeweiligen Lösungsgebiet“, sagt Andreas Mousset, Leiter SVA Solu- tions und Mitinitiator des Netzwerkes. „Das ist ein wesentlicher Unterschied zu anderen Software-Partnern der IBM, die teilweise auch sehr viele Themen abdecken können, aber das oft nur mit wenigen Experten und daher nicht die Qualität liefern können wie die fünf Partner in der True Blue Cooperation.“ „True Blue bedeutet aber nicht, dass wir keine Abgrenzungen zu Produkten an- derer Hersteller machen“, ergänzt GIS- Geschäftsführer Thomas Schrader im Interview. „Wir können auch diese Pro- dukte bewerten. Zudem haben wir schon immer IBM-Software auch auf Hardware- und Datenbank-Plattformen anderer Hersteller implementiert.“ Die Kooperation ist an 19 Standorten vertreten. „Unser Konzept geht auf“, sagt Mousset nach gut anderthalb Jah- ren Erfahrung mit der Zusammenarbeit. „True Blue bündelt die Expertise der fünf kompetentesten IBM-Partner in dem je- weiligen Umfeld und hat sich so 2010 an die Spitze der Umsätze mit IBM- Software in Deutschland gesetzt.“ Interview Seite 4 SCHLAG ZEILEN Katastrophe in Japan: ZVEI befürchtet Lieferengpässe, Bitkom auch. bitkom.org +++ Hacker-Attacke auf EU stört E-Mail- Korrespondenz vor Gipfeltreffen in Brüs- sel. eu.int +++ Streit über Vorrats- datenspeicherung: Neubewertung der auslaufenden Sicherheitsgesetze? bmi.bund.de +++ Datenskandal um Deepwater Horizon: BP verliert Lap- top mit Klägerdaten. bp.de +++ Apples iPad2 sofort ausverkauft: Liefereng- pässe in USA. apple.de +++ Investitio- nen in Blackberry-Tablet Playbook belasten RIM-Bilanz. rim.com +++ Telekom verkauft Sorgenkind T-Mobile USA für 28 Mrd. Euro an AT&T. telekom.de +++ Unfairer Wettbewerb bei Suchmaschinen? Microsoft beschwert sich über Google. microsoft.de +++ Siemens-Umbau geht weiter: Grünes Licht aus Brüssel für Verkauf der IT-Sparte – Börsengang der Tochter Osram geplant. siemens.de ANZEIGE Im Gespräch mit Andreas Mousset (links), Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und mit dem Geschäftsführer der GIS mbH, Thomas Schrader (rechts) UNABHÄNGIGE FACHZEITUNG FÜR DIE MIDRANGE-WELT Ihr Newsletter... ... aus der Welt der IBM Business Systems! Jetzt kostenlos registrieren und Wissensvorsprung sichern! www.dv-dialog.de Ihr Newsletter... ... aus der Welt der IBM Business Systems! ANZEIGE Bechtle beflügelt Rekordmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht | Seite 2 Cancom bleibt weiter wachstumsstark Deutlich verbesserter Cashflow | Seite 2 Ziele verfehlt Pironet NDH kämpft mit großen Problemen | Seite 2 Retarus wird internationaler Retarus Inc. ausgebaut | Seite 3 Rocket Software kauft auch Aldon Midrange-Experte mit nunmehr 900 Mitarbeitern | Seite 3 KPC überzeugt mehr als 300 Neukunden IT-Dienstleister plant Neubau in Wiesbaden | Seite 3 Ausgezeichnet Beacon Awards 2011 für drei deut- sche IBM-Partner | Seite 6 Ehrgeizige PCG Pass Consulting mit Multibank- Mehrheit | Seite 6 Acadon „kann“ IBM i Erwerb von 51 Prozent an Lauprecht & Partner | Seite 8 Computer Komplett Steinhilber Schwehr forciert das Wachstum | Seite 8 DVD IM INTERNET True Blue, als Quintett ein Software-Riese

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DV-Dialog ist seit über 25 Jahren die große Fachzeitung für IBM Business Systems, System i und AS/400

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Page 1: DV-Dialog 4/2011

DV-DIALOG.DE

Aus dem Inhalt

Derzeit muss das gesamte Ökosystemder IT-Sicherheit neu überdacht werden.Notwendig wird das angesichts der explo-dierenden Anzahl unterschiedlicher End -geräte und Anwendungen für all die varian-tenreichen Formen der Web-2.0-Kommuni-kation, die mehr und mehr das Geschäfts -leben bestimmen.Zahlreiche Unternehmen passen heute ihreArbeitsabläufe an, um neue Technologienwie iPads, Laptops, Tablet-PCs oder Black-berries in ihre IT-Systeme einzubinden. DieCIOs müssen daher die Balance zwischenGefahren und tatsächlichen Risiken verbes-sern, statt Mitarbeiter mit ständigen War-nungen vor den schlimmstmöglichen Szena-rien zu verunsichern. Letzteres führt nurdazu, dass die Belegschaft das Gefühl be-kommt, in puncto IT-Sicherheit würde ohne-hin nur blinder Alarm geschlagen.Bereits bei unserer „Work-Life-Web“-Studieaus dem Jahre 2010 gaben rund 65 Prozentder befragten Manager an, dass ihr Unter-nehmen die Nutzung von Web 2.0 erlaubtoder gar fördert. Gleichzeitig meinten 61Prozent der Angestellten, dass Sicherheits-fragen zu ihren größten Sorgen gehören,wenn es um Themen wie Web-Zusammen-arbeit und Social Media geht.Denn eines ist klar: Die durch den Einsatzmobiler Geräte komplexer werdende IT-Landschaft erfordert es, den Sicherheits -ansatz neu zu überdenken. Das heißt konkret: Die IT-Sicherheit mussaus ihrem Schattendasein treten, Mitarbeiterbenötigen abgestimmte Schulungen bezüg-lich der Risiken und die installierten Sicher-heitssysteme müssen in der Lage sein, dieDatennutzung über alle Kanäle hinweg zuüberwachen – selbst und insbesondere ineiner wachsenden mobilen Welt.

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Klartext

Henning Ogberg,General Manager Zentral- und Osteuropabei Clearswift

!

Balance der Risikenfür mobile Vielfalt

20. April 2011 | 26. Jahrgang | G 30793 E

4 | 2011

ERP: Ist Usability messbar?Ja, sagen die Oxaion-Experten BarbaraNirenberg und Sven Hertel | Seite 16

Contest ReloadedCommon-Vorstand Dirk Voßekaul: Erfolg -reicher Workshop in Fulda | Seite 12

FOTO: WERNER LANG

Fünf Software-Marken führt dieIBM im Portfolio. Dementspre-chend haben sich fünf IBM-Part-ner zum Netzwerk „True Blue“

zusammengefunden, um ihre jeweiligeExpertise zu bündeln und ihren Kun-den Komplettangebote auf Basis vonIBM-Software liefern zu können.Die True Blue Cooperation besteht ausden Unternehmen Condast, GIS, Next -evolution, Novem und SVA. Jeder Ein-zelne aus diesem Quintett arbeitet seitmindestens zehn Jahren als IBM-Part-ner, allerdings mit jeweils unterschied-lichen Schwerpunkten.

„Somit gibt es auch keine Überschnei-dungen in den Portfolios, sondern nurErgänzungen mit einem sehr tiefenSkill in dem jeweiligen Lösungsgebiet“,sagt Andreas Mousset, Leiter SVA Solu-tions und Mitinitiator des Netzwerkes.„Das ist ein wesentlicher Unterschiedzu anderen Software-Partnern der IBM,die teilweise auch sehr viele Themenabdecken können, aber das oft nur mitwenigen Experten und daher nicht dieQualität liefern können wie die fünfPartner in der True Blue Cooperation.“„True Blue bedeutet aber nicht, dass wirkeine Abgrenzungen zu Produkten an-derer Hersteller machen“, ergänzt GIS-

Geschäftsführer Thomas Schrader imInterview. „Wir können auch diese Pro-dukte bewerten. Zudem haben wirschon immer IBM-Software auch aufHardware- und Datenbank-Plattformenanderer Hersteller implementiert.“ Die Kooperation ist an 19 Standortenvertreten. „Unser Konzept geht auf“,sagt Mousset nach gut anderthalb Jah-ren Erfahrung mit der Zusammenarbeit.„True Blue bündelt die Expertise der fünfkompetentesten IBM-Partner in dem je-weiligen Umfeld und hat sich so 2010an die Spitze der Umsätze mit IBM- Software in Deutschland gesetzt.“

Interview Seite 4

S C H L A G Z E I L E NKatastrophe in Japan: ZVEI be für ch tetLieferengpässe, Bitkom auch. bitkom.org+++Hacker-Attacke auf EUstört E-Mail-Korrespondenz vor Gi p f e l treffen in Brüs -sel. eu.int +++ Streit über Vor ra t s -daten speicherung: Neu be wer tu n gder auslaufenden Sicherheitsgesetze?bmi.bund.de +++ Daten skandal umDeep water Horizon: BP verliert Lap -top mit Kl ä g e r daten. bp.de +++ ApplesiPad2 sofort ausverkauft: Liefer en g - pässe in USA. apple.de +++ Investitio -nen in Blackberry-Tablet Playbookbe lasten RIM-Bilanz. rim.com +++Tele kom verkauft Sorgenkind T-Mobile USA für 28 Mrd. Euro anAT&T. telekom.de +++ UnfairerWettbewerb bei Suchmaschinen?Microsoft beschwert sich über Google.microsoft.de +++ Siemens-Umbaugeht weiter: Grü nes Licht aus Brüsselfür Verkauf der IT-Sparte – Börsengangder Tochter Osram geplant. siemens.de

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Im Gespräch mit Andreas Mousset (links), Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und

mit dem Geschäftsführer der GIS mbH, Thomas Schrader (rechts)

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Bechtle beflügeltRekordmarken bei Umsatz undGewinn erreicht | Seite 2

Cancom bleibt weiterwachstumsstarkDeutlich verbesserter Cashflow | Seite 2

Ziele verfehltPironet NDH kämpft mit großen Problemen | Seite 2

Retarus wird internationalerRetarus Inc. ausgebaut | Seite 3

Rocket Software kauftauch Aldon Midrange-Experte mit nunmehr900 Mitarbeitern | Seite 3

KPC überzeugt mehr als300 NeukundenIT-Dienstleister plant Neubau in Wiesbaden | Seite 3

AusgezeichnetBeacon Awards 2011 für drei deut-sche IBM-Partner | Seite 6

Ehrgeizige PCGPass Consulting mit Multibank-Mehrheit | Seite 6

Acadon „kann“ IBM iErwerb von 51 Prozent anLauprecht & Partner | Seite 8

Computer KomplettSteinhilber Schwehr forciert dasWachstum | Seite 8

DVD IM INTERNET

True Blue, als Quintettein Software-Riese

Page 2: DV-Dialog 4/2011

MIDRANGE-MARKT | UNTERNEHMEN DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

Cancom weiterwachstumsstark

M itte März legte das SystemhausCancom die Bilanz für 2010

vor – und erwartet nach dem erneu-ten Rekordergebnis auch 2011 einüberdurchschnittliches Wachstum.Die mehr als 2.000 Mitarbeiterstarke Cancom IT Systeme AG, Jet-tingen-Scheppach, hat gemäß derendgültigen Bilanz die vorläufig gemeldeten Zahlen vom 24. Januarübertroffen. Der Konzernumsatzwuchs laut Vorstandsprecher KlausWeinmann um 30,0 Prozent auf549,3 Mio. Euro, auch aufgrund desAufschwungs der Wirtschaft beigleichzeitigem Anziehen der IT-Nachfrage. 16,4 Prozent des Wachs-tums sei organisch gelungen, derRest durch Zukäufe. Das Konzern-EBIT sei um 95,7 auf 13,7 Mio. Eurogesteigert worden; das Konzernjah-resergebnis liege bei 7,9 Mio. Euronach 5,1 Mio. Euro im Jahr 2009.Weinmann weist auf die gute Bilanzsituation und einen deutlichverbesserten Cashflow hin. Das no-minelle Eigenkapital sei im Jahres-verlauf von 43,9 Mio. Euro auf 51,0Mio. Euro aufgestockt worden, dieliquiden Mittel zum Jahresendeseien im Vergleich zum Vorjahr um5,7 Mio. auf 31,5 Mio. Euro gewach-sen, was in den nächsten Monatenfür weitere Zukäufe genutzt werdensoll.

www.cancom.de

D ie deutschen Systemhäuser bli-cken fast durch die Bank auf

ein Rekordjahr 2010. So auch dieBechtle AG mit einem Umsatzplusum fast 25 Prozent auf 1,72 Mrd.Euro und 35,5 Prozent Gewinn-wachstum auf 46,4 Mio. Euro.

Für 2011 zeigte sich Bechtle-ChefThomas Olemotz angesichts der2010 erreichten Bestmarken undnach „einem bisher erfreulichen

Jahresbeginn“ zuversichtlich. „Wirhaben von der guten konjunkturel-len Entwicklung 2010 überdurch-schnittlich profitiert und unsere ge-schäftlichen Chancen hervorragendgenutzt“, freute sich Olemotz ges-tern bei Vorlage der Bilanzzahlen.Man habe „einen deutlichen Zuge-winn an Marktanteilen“ erreicht. Die Umsatzsteigerung im SegmentIT-E-Commerce um 24,5 Prozent auf571,8 Mio. Euro (Vorjahr: 459,4 Mio.Euro) ist ausschließlich auf organi-sches Wachstum zurückzuführen. ImSegment IT-Systemhaus & Manag edServices ist es den Neckars ulmern ge-lungen, mit einem Umsatz von 1,2Mrd. Euro (Vorjahr: 920 Mio. Euro)auch dank Akquisitionen die Markevon einer Milliarde Euro deutlich zuüberschreiten. Hier zahlten sich lautOlemotz die gute Wettbewerbsposi-tion sowie die kontinuierlichen Qua-lifizierungsmaßnahmen der Ver-triebsmitarbeiter aus. Firmenüber-nahmen sollen Bestandteil derWachstumsstrategie für das System-hausgeschäft bleiben.

Nach dem historisch stärksten Ge-schäftsjahr vergrößert Bechtle auchdie Konzernzentrale in Neckarsulmum weitere 14.750 m2, davon 8.250 m2

für eine Erweiterung des Logistikzen-trums. Daneben entsteht ein zweitesBürogebäude mit 6.500 m2. Erst 2004wurde die Firmenzentrale am Bechtl e -platz 1 mit 450 Mitarbeitern bezo-gen, 2008 folgte der erste Erweite-rungsbau. Heute sind alleine in Ne-ckarsulm 870 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter beschäftigt, konzernweitwaren es zum 31. Dezember insge-samt 4.766. Das sind 412 Personenbzw. 9,5 Prozent mehr als im Vor-jahr.

www.bechtle.com

Bechtle beflügeltIm Jahr 2010 Rekordmarken bei Umsatz und Gewinn erreicht

P ironet NDH blieb auch 2010 inder Verlustzone und trennte sich

jetzt von Geschäftsbereichen undVorstand Ulf Adebahr. Nach den vorläufigen Geschäftszah-len wuchs zwar der Umsatz 2010des Kölner IT-Dienstleisters in denfortgeführten Segmenten von 51,2Mio. auf 55,4 Mio. Euro, aber auchder Verlust (EBT) – von 6,6 Mio. auf10,3 Mio. Euro. Als Grund dafürwird eine „unterschiedliche Ent-wicklung in den einzelnen Segmen-ten“ genannt. Während die Seg-mente IT-Outsourcing sowie Con-sulting & Design die Erwartungenerfüllt hätten, verfehlten die übri-gen Bereiche ihre Planziele.

Allein in dem nicht fortgeführtenSegment Finance IT Services, das füreinen symbolischen Euro an das Ma-nagement verkauft wurde, stieg derVerlust von 1,0 Mio. auf 3,3 Mio.Euro. Außerdem trennte sich Pironetvon der Mehrheit an der SA2 World-sync GmbH. Die Kölner arbeitenaber „weiterhin ohne Bankverbind-lichkeiten“ bei einer „Eigenkapital-quote von mehr als 60 Prozent“.Adebahr, seit Mai 2000 im Vorstandfür Großkundengeschäft der TöchterImperia und SA2 Worldsync verant-wortlich, schied Ende März „auf eigenen Wunsch und in gegensei -tigem Einvernehmen“ aus.

www.pironet-ndh.com

Ziele verfehlt

Pironet NDH kämpft weiter mitgroßen Problemen

Nach einem Umsatzplus um 40Prozent im Jahr 2010 auf 34

Mio. Euro erwartet Quintiq für 2011erneut 40 Prozent Wachstum.Schlüssel zum Erfolg ist für CEOVictor Allis die weltweite Expansiondes Herstellers von Software für Advanced Planning & Scheduling(APS) der Lieferkette aus s’Hertogen-bosch in den Niederlanden.Als weitere Wachstumsfaktorennennt Allis den anhaltende Auf-schwung in den europäischen Märk-ten, das beschleunigte Wachstum inden USA, die Konsolidierung derMarktführerschaft in den Schlüssel-bereichen und die steigende Nach-frage bei der Logistikplanung. „Zu-sätzlich zu einem starken Kunden-zuwachs in Europa konnten wir dreibedeutende Geschäfte in Nord -

Weist auf den deutlich verbesserten Cashflowhin: Cancom-CEO Klaus Weinmann

amerika abschließen“, so Allis wei-ter. Als Neukunden nennt er AkzoNobel Powder Coatings, CanadianNational Railway, Pansa, P&O Ferry-masters, Saint-Gobain Glass Logis-tics, Sapa Heat Transfer AB, FAA, AirProducts und BAE Systems. Insge-samt sei Quintiqs Software bei mehrals 500 Unternehmen und in 74Ländern im Einsatz.Das 1997 gegründete Software-Haus, das über eine Niederlassungin Mannheim auch hierzulande aktivist, plant 2011 einen Umsatzzuwa c h svon weiteren 40 Prozent. Dieses Zielwill es mit einem verstärkten Fokusauf Nordamerika vorantreiben. Alliserwartet außerdem, dass die neuerenGeschäftsbereiche in diesem Jahrvom Markt gut angenommen wer-den, besonders diejenigen im asia-tisch-pazifischen Raum. „Wir konzentrieren uns darauf, ei-nen höheren Anteil unserer Um-sätze aus den internationalen Ge-schäftsbereichen zu erzielen – damitmeinen wir alle außereuropäischenBereiche“, steckt Allis das Ziel für2011 ab. „Zurzeit kommen etwazwei Drittel unserer neuen Lizenzenvon Unternehmen innerhalb Eu ro -pas. Mit unserem globalen Fokus er-warten wir für 2011 neue Lizenzenin einem Verhältnis von 50 zu 50für Europa und den Rest der Welt.“

www.quintiq.de

40 Prozent Wachstum bei Quintiq

Globaler Fokus: Quintiq-CEO Victor Allis

Bechtle-Vorstand Thomas Olemotz: DeutlicherZugewinn an Marktanteilen

Ende März ausgeschieden: Ulf Adebahr, bisherfür Pironets Großkundengeschäft verantwortlich

Firmenkäufe sollen dasWachstum weiter ankurbeln

4 | 2011 INHALT2MIDRANGE-MARKT4 „Wir orientieren uns bei der Software sehr eng an IBM!“

Im Gespräch mit Andreas Mousset, Leiter Solutions bei der SVA GmbH,und Thomas Schrader, Geschäftsführer der GIS mbH

6 Marktführerschaft bei Bankensoftware im VisierPass Consulting übernimmt Multibank-Mehrheit

6 Neuer Nachfolger für die Systems Mitte Oktober soll in München die erste „Communication World“ stattfinden

7 Dataport baut Pilotumgebung für Private CloudCloud Computing als Ergänzung traditioneller IT-Leistungsangebote für die öffentliche Verwaltung

8 Wird Greenax lukrativ? Bison schuldet Mutter Fenaco 160 Mio. Franken

PRODUKTE9 AS/400-Anschluss an die Microsoft Cloud

Sharepoint Cloud Connector holt auch AS/400-Daten in die Microsoft-Cloud

10 Q1 Labs erweitert Sicherheitsmanagement Die Sicherheitssoftware Qradar 7.0 kann nun auch IBM i und soziale Netzwerke besser schützen

10 CRM im „Social“-Zeitalter Das neue Sugar für Lotus Live ist da

10 Rundruf: Wo liegt der Nutzen von „Social Networks“ im Mittelstand?Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

10 „Virtualisierung ist in!“ Kurzinterview mit Ralf Colbus, IBM-Experte für Speicherlösungen

11 Intelligente Speicherkonzepte Weniger Kosten, bessere Performance: Wie IBM-i-Anwender ihr Speichermanagement optimieren

11 Web 2.0 sicherer machenDie neue Appliance Proxy One von Blue Coat soll für mehr „Websicherheit im Mittelstand“ sorgen

12 Contest Reloaded Common-Workshop zu Strategien der Anwendungsmodernisierung

13 Wandlungsfähige PPS-SystemeIT-Integration, Echtzeitfähigkeit und reaktionsfähige Planungsprozesse

14 Marktübersicht: Moderne ERP-SystemeEine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

17 Infor lockt JD-Edwards-AnwenderOracle will die Lizenzierung straffen, ohne den Support zu schmälern

18 Unified Thread Management mit IBM iKurzinterview mit Lutz Hausmann, dem Firmenchef von Securepoint

ANWENDUNGEN21 Produktionsplanung aus einem Guss

Die Ostfriesische Tee Gesellschaft implementiert die neueste Version von Infor SCM Advanced Planner

22 Total gut geplant Personaleinsatzplanung bei den Tankstellen optimiert

22 Rosenbauer modernisiert das PersonalmanagementInfoniqa konnte den hundertsten Kunden für Engage gewinnen

23 Effizientere ProzesseVeka führt SAP-Lösung für IP-Kommunikation ein

24 Lotter-Gruppe optimiert das Online-Katalogsystem Auch die Herstellerunterlagen in das Web-Portal eingebunden

25 Business Intelligence mit PfiffMurauer Brauerei realisiert begleitende Kostenrechnung

26 Tradition mit ZukunftVersandhaus Erwin Müller erschließt mit Standardsoftware neue Märkte

Anti-Aging mit DKSKosmetikhersteller Botarin will die

Rechnungswesensoftware von Comarch

Seite 21Anwendungen

Alles im Blick Das neue Logstar-Modul „Lagerleitstand“

von Lunzer + Partner, ein „MIS to go“

Seite 9

KARRIERE27 Veranstaltungen28 Personalien und Impressum

Produkte

Page 3: DV-Dialog 4/2011

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011 UNTERNEHMEN | MIDRANGE-MARKT 3

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Rocket Software hat im März die1979 von Albert Magid und Don

Parr gegründete Software-SchmiedeAldon gekauft.Aldon, ein kalifornischer Experte für„Application Lifecycle Manage-ment“ mit heute über 1.300 Kundenweltweit, „passt neben Seagull undBlue Zone perfekt in unseren Ge-schäftsbereich Anwendungsentwick-lung, -integration und -modernisie-rung“, sagte Andy Youniss, der CEOvon Rocket Software. „Aldons Stär-ken im Software-Management unddas Know-how bei der Plattform IBM iergänzen unsere Kompetenzen.“Nach der Übernahme als Rocket Al-don firmierend, bleibt das Unterneh-men auch weiterhin in der Bay Area.Es wird als Geschäftsbereich vom

bisherigen Aldon-CEO Matt Schollgeleitet, der nun als General Mana-ger und als „Business Area Execu-tive“ von Rocket Aldon amtiert. Das in Privatbesitz befindliche Un-ternehmen Rocket Software, zu des-sen Eigentümern die New Yorker In-vestmentgesellschaft Court SquareCapital Partners zählt, hat in denvergangenen zehn Jahren rund 30Firmen erworben und erzielt nun in-klusive Rocket Aldon mit 900 Mitar-beitern mehr als 200 Mio. Dollar Jah-resumsatz. Insgesamt bietet Rocketheute über 100 Produkte an. Die dreiweiteren Geschäftsfelder sind „Busi-ness Intelligence und Analytics“,„Speicher, Netze und Compliance“sowie „Datenbanken und Tools“.

www.rocketsoftware.de

Retarus wird jetztinternationaler

D ie Münchener Retarus GmbHverstärkt die Aktivitäten als glo-

baler Anbieter professioneller Mes-saging Services auch 2011. Kurz nach der Gründung von Nie-derlassungen in Dubai, Singapurund Australien im letzten Jahrbauen die Messaging-Experten diebereits 2009 gegründete Retarus Inc.mit Hauptsitz in New York aus. Da-

mit wird die Internationalisierungvorangetrieben, die mit der Grün-dung von Niederlassungen in derSchweiz, in Frankreich und Italien(2006) sowie in Österreich und Spa-nien (2008) begonnen worden war.Die Leitung der US-Tochter über-nimmt Donna Tomasino (55), zu-vor Geschäftsführerin für die Xpe-dite Division von Premiere GlobalServices. Verantwortlich für Marke-ting und Business Developmentzeichnet Frank Toscano (40).

www.retarus.de

Rocket Software kauft Aldon

Startet seit gut zehn Jahren mit Firmenkäufen durch: Rocket Software

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Im Jahr 2010 hat K&P Computerden Umsatz um 3,9 Prozent auf

19,7 Mio. Euro erhöht und mehr als300 neue Kunden gewonnen.Wie der Wiesbadener IT-Dienstleis-ter K&P Computer Service- und Ver-triebs-GmbH vor wenigen Wochenmi tteilte, konnte er 2010 mit sei-nen 128 Mitarbeitern einen Umsatzvon 19,7 Mio. Euro erwirtschaftenund d a mit – wie bereits in den Jah-ren zuvor – den Umsatz im Ver-gleich zum Vorjahr steigern.

Im 25. Jahr seit der Firmengrün-dung 1985 kamen laut Geschäfts-führer Karl-Peter Münkel mehr als300 neue Kunden hinzu; insgesamtwerden rund 2.000 Unternehmenan mehr als 5.500 Standorten be-treut. Aufgrund „der anhaltend pos i -tiven Geschäftsentwicklung“ plantMünkel bereits den Bau eines neuenGebäudekomplexes am StandortWi esbaden-Delkenheim – der Bau-beginn soll in der zweiten Jahres-hälfte 2011 sein.Neben der klassischen Hardware-und Software-Wartung für IT-Sys-teme mit Schwerpunkt IBM, HPund Fujitsu bietet K&P die Beratungbei komplexen IT-Projekten an – in-klusive eines Betreuungskonzeptes.

www.kpc.de

KPC überzeugt über300 Neukunden

D ie Oxaion AG wird die Mehrheitder Lüdenscheider DTM Daten-

technik GmbH übernehmen. Mitdiesem Schritt erhält der EttlingerSpezialist für Mittelstands-ERP zu-sätzliche Expertise im Bereich Auto-motive, wächst auf rund 150 Mitar-beiter an und betreut künftig etwa400 Kunden.Auch künftig soll DTM, ein ERP-Haus mit mehr als 50 Kunden vor-nehmlich aus der Automobilzuliefe-rerindustrie, weiter unter eigenemNamen firmieren. Den Kunden ste-hen laut Geschäftsführer HolgerBänsch ihre Ansprechpartner weiter-hin zur Verfügung, Pflegeverträge fürdas Oracle-basierte ERP-System Ikiasbehalten ihre Gültigkeit.Außerdem fungiert DTM als Ver-triebspartner für Oxaion-ERP, dieEntwicklung eine Automotive-Lö-sung als Ikias-Nachfolger ist lautOxaion-Vorstand Dieter Eisele be-reits geplant. „Wir gehen mit einemklaren Wachstumskurs in die Zu-kunft“, sagte Eisele anlässlich derÜbernahme. „Auch das Oracle-Know-how der DTM-Mitarbeiterwird uns weiter voranbringen.“

www.oxaion.de

Oxaion kauft Auto-motive-Experten

Oxaion-Vorstand Dieter Eisele auf Wachstumskurs

Die Retarus-Zentrale in München

Verstärkung für IBM Rochester (Foto): Einneues Forschungszentrum in Taipeh solldie Entwicklung der Power Systems mitvorantreiben. Dieses neue Power Center

ergänzt die drei IBM-Laborsfür PowerSystems inRochester,Austin undBöblingen.Es erwei-tert das be-reits vor-

handene Taiwan Systems and TechnologyLaboratory (TSTL), einen Standort desChina Development Lab (CDL) mit heuteüber 2.300 Entwicklern an den StandortenPeking, Shanghai und Taipeh.

www.ibm.com

Erhebliche Defizite beim Risikomanage-ment im Mittelstand machte eine erste re-präsentative Studie deutlich, die von FunkRMCE, Rödl & Partner und Weissman &Cie. in Auftrag gegeben worden ist. Aberimmerhin 81 Prozent der Unternehmenplanen demnach Investitionen, um Risikenzukünftig professioneller steuern zu kön-nen. Als Treiber dieser Entwicklung machtdie Studie neben dem neuen deutschen Bilanzrecht vor allem die gestiegenen An-forderungen seitens der Kreditgeber, Inves-toren und Gesellschafter aus. Hinzu kommedas Ziel der Inhaber und Geschäftsführer,Haftungsrisiken zu vermeiden.

www.roedl.de

Ab in die Wolke: Die Invision SoftwareAG bietet ihre Software für die Personal-einsatzplanung seit Anfang April auch alsService an. Die vollständige Umstellungdes Geschäftsmodells auf Cloud Compu-ting ist geplant und soll innerhalb dernächsten 18 Monate abgeschlossen sein.2010 hat die Ratinger Software-Schmiedescheinbar die Krise überwunden und mit16 Mio. Euro wieder das Umsatzniveauvon 2007 erreicht. Außerdem stand nachzwei verlustreichen Jahren mit 0,8 Mio.Euro wieder ein kleiner Gewinn zu Buche.

www.invision.de

Neue Dependance in München: AnfangMärz ist die Niederlassung Süd der KölnerGus Deutschland GmbH von Autenriednach Germering bei München umgezogen.Gerd Nowack, bisher verantwortlicher Ge-schäftsführer für die Niederlassung in Autenried, hatte das Unternehmen nachAngaben der Kölner schon Ende 2010 aufeigenen Wunsch verlassen. Er will sich aufseine Verano IT Services GmbH konzen-trieren, die ERP-Hersteller wie Gus seit2002 im süddeutschen Raum vertritt.Neuer Leiter von Gus Süd ist der lang -jährige Vertriebsmanager Peter Linz.

www.gus-group.com

Als Alternative zur SAP-AnwendergruppeDSAG wollen sich die drei Verbände CIOCircle, CIOcoll o quium und CIO Forum imHerbst zu einer Anwender-Interessenver-tretung zusammenschließen. Gleichzeitigbetritt auch das Seestern IT Forum neuePfade: Der Fokus soll nun speziell auf SAPliegen. Hier will man mit Anwendern z.B.Konzepte für Wartung und günstigen Ein-kauf/Verkauf entwickeln. Ziel ist es, unab-hängiger von der SAP zu arbeiten als dieDSAG und Anwendern an geeigneten Stel-len mög liche Alternativen aufzuzeigen.

www.seestern-forum.de

Innerhalb eines Quartals hat Ciber dieTochter Ciber Managed Services GmbH insLeben gerufen, die sich auf SAP-Leistungenfür den Mittelstand konzentriert. Mittelzum Zweck ist Power-Technologie von IBM– allerdings mit AIX. Die eingesetztenPower7-Server 750 können bis zu 12.500Bestellvorgänge in der Stunde abarbeiten.Darüber hinaus kommen auch Intel-Serverund Bladecenter mit Vmware zum Einsatz,auf denen mit unterschiedlichen Betriebs-systemen wie Linux und Windows mehrereSAP-Cluster betrieben werden.

www.ciber.de

KURZ NOTIERT

IT-Dienstleister plantNeubau in Wiesbaden

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Page 4: DV-Dialog 4/2011

„Wir orientieren uns bei der Software sehr eng an IBM!“

Warum ein Ehrenkodex?Mousset: Damit definieren wir einerseits un-ser Verhalten dem Kunden gegenüber, ande-rerseits die Spielregeln in der Projektzusam-menarbeit. Dieser Ehrenkodex legt auch fest,wer wie von welchen Aktivitäten profitierensoll, und umgekehrt, wer welche Verantwor-tung gegenüber unseren Kunden trägt. Dasist ganz wichtig.Schrader: Außerdem haben wir uns darauf ge-einigt, das im Zweifelsfall derjenige von unseinen Auftrag übernimmt, der den Kunden indas True-Blue-Netzwerk eingebracht hat. Dasmuss man einmal sauber zu Papier bringen,damit alle Mitarbeiter das gleiche Verständnisvon der Partnerschaft haben – auch was dieProjektqualität und die professionelle ver-triebliche Zusammenarbeit angeht.

Wie kann man sich diesen Ehrenkodex vor-stellen? Eher kurz und knapp wie die ZehnGebote oder wie das Bürgerliche Gesetzbuch?Schrader: (lacht) Eher wie die Zehn Gebote,denn der Kodex passt auf anderthalb DIN-A4-Seiten und ist allgemein verständlich for-muliert. Er darf nicht zu umfangreich sein,denn er soll ja in der täglichen Praxis auchgelebt werden.Mousset: Wenn eine neue Geschäftssituationentsteht, dann sollen unsere Mitarbeiterschnell reagieren und nicht erst einen um-fangreichen Ehrenkodex wälzen.

Warum sollte ein Kunde bei True Blue stattdirekt bei Big Blue kaufen?Mousset: Weil IBM mittelständische Kunden

Wann und warum wurde True Blue gegründet?Thomas Schrader: Die Idee zum Aufbau einesKompetenznetzes wurde im September 2009geboren. Zu der Zeit akquirierte IBM Firmenwie Cognos und Filenet. Wir erkannten sehrschnell das Potential einer Integration dieserSoftware-Produkte in ein Gesamtportfolio,um Kunden ein umfassendes Lösungs -angebot aus einer Hand bieten zu können.

Wer steht hinter True Blue?Andreas Mousset: Die True Blue Cooperationbesteht aus den Unternehmen Condast, GIS,Nextevolution, Novem und SVA. Jedes Un-ternehmen hat einen anderen fachlichenSchwerpunkt und ist in seinem Aufgaben -gebiet führend. Somit gibt es auch keineÜberschneidungen in den Portfolios, son-dern nur Ergänzungen mit einem sehr tiefenSkill in dem jeweiligen Lösungsgebiet. Das ist auch ein wesentlicher Unterschied zuanderen Software-Partnern der IBM, die teil-weise auch sehr viele Themen abdecken kön-nen, aber das sehr häufig nur mit wenigenExperten. True Blue dagegen bündelt die Ex-pertise der fünf kompetentesten IBM-Partnerin dem jeweiligen Umfeld und hat sich nebenbei in 2010 an die Spitze der Umsätzemit IBM-Software in Deutschland gesetzt.

Was genau ist True Blue? Ein Joint Venture?Schrader: True Blue basiert auf einer Koope-ration. Die Entscheidung für eine dedizierteRechtsform haben wir bewusst nicht getrof-fen, da wir die Stärken und Kulturen der ein-zelnen Unternehmen bewahren wollten.Worauf wir Wert legen, ist ein Ehrenkodex inder Zusammenarbeit, damit alle beteiligtenPartner das gleiche Verständnis in der Zu-sammenarbeit haben.

True Blue ist eine sehr enge Koopera-tion von fünf Vertriebspartnern derIBM mit jeweils unterschiedlichenSchwerpunkten. Der 55 Mitarbeiter

starke Hannoveraner Systemintegrator GIShat seine Stärken bei Collaboration und In-formation Management, aber auch beineuen Themen wie Virtuelle Kommunika-tion, Web 2.0 oder Enterprise Search auf Basis von IBM-Produktfamilien wie Lotus,Websphere und Content Manager.Die SVA System Vertrieb Alexander GmbH alsgrößtes Unternehmen im Quintett arbeitetmit 200 Mitarbeitern an zwölf Standorten inDeutschland als Systemintegrator für RZ- Infrastrukturen. Der Fokus liegt auf Kern -themen wie Hochverfügbarkeit, skalierbareSAN-Architekturen, Datensicherung und De-saster Recovery sowie Virtualisierung. Im Soft-ware-Umfeld liegen die Schwerpunkte in denBereichen Service-Management (auf Basis vonTivoli) und Prozessoptimierung im BereichSoftware-Entwicklung (mit Rational).Als kleinster im Bunde deckt der DortmunderSOA-Experte Condast das Gebiet des Soft-ware-Engineering rund um Websphere undDB2 ab. Die Next evolution AG bringt ihr Wis-sen um ECM-Systeme auf Basis von IBM/File-net- und um SAP-Plattformen in True Blueein, während die Novem Business Applicatio n sGmbH Aufgaben wie Unternehmenssteue-rung, Planung und Controlling, Risikomana-gement, Vertriebs- und Marketing-Informa -tionssysteme anpackt. Die Hamburger ent -wickeln obendrein eigene Software-Lösungenauf Basis von Cognos, z.B. Planungs- und„Business Intelligence“-Lösungen (CorporatePerformance Management) sowie für Kenn-zahlen-Systeme (Scorecards). Im Interviewmit DV-Dialog erläutern zwei Protagonistendieses innovative Kooperationsmodell unddie Vorteile von True Blue für die Kunden.

nur noch in den seltensten Fällen direkt be-dient und das Mittelstandsgeschäft autori-sierten und zertifizierten Partnern überlässt.Demzufolge ist unser Konzept auch für IBMsehr interessant, die für all ihre Produkte nurnoch einen einzigen Ansprechpartner fürfünf Partner braucht.Schrader: IBM ist keine Konkurrenz für uns,sondern hat im Gegenteil ihre Partner in denvergangenen Jahren dazu motiviert, sich fürbestimmte Software-Themen besser zu quali-fizieren. Entsprechende Zertifizierungen ho-noriert IBM auch – zum Beispiel durch Pro-gramme in der Marketing- und Vertriebsun-terstützung. Für einige Software-Themen er-wartet IBM sogar von ihren Partnern, dass siekompetent genug sind, die komplette Be-treuung des Kunden zu übernehmen. Dafürgibt es mittlerweile gar keine Ansprechpart-ner mehr bei Big Blue.Mousset: IBM unterstützt darüber hinausihre Partner dahingehend, Kompetenz fürbestimmte Industrielösungen und entspre-chendes Branchen-Know-how zu erwerben.Diese Partner können dann in solchen definierten Marktsegmenten auch Spezial -lösungen anbieten, die IBM so gar nicht imPortfolio hat.

Welchen Mehrwert kann True Blue denKunden denn bieten, den beispielsweiseeine GIS allein nicht schaffen kann?Schrader: GIS konzentriert sich seit über 15Jahren auf die Themen Collaboration undInformation Management und realisiert hiererfolgreich Projekte. In der Vergangenheitmussten wir bei anderen Anfragen den Kun-den eine Absage erteilen. Dabei wachsen im-mer mehr Themen zusammen – und es gibtviele Integrationsaufgaben zu lösen. Mit Novem haben wir den führenden Co-gnos-Partner, mit Nextevolution den führen-

Im Gespräch mit Andreas Mousset (li.), Leiter Solutions bei der SVA GmbH, und Thomas Schrader, Geschäftsführer der GIS mbH

TITELINTERVIEW4 DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

»Unsere Mitarbeiter sollen

schnell reagieren können.«

Andreas Mousset

TEXT: BERTHOLD WESSELER

FOTOS: WERNER LANG

Page 5: DV-Dialog 4/2011

den Spezialisten für „Enterprise Content Ma-nagement“ auf der Plattform Filenet, mitSVA den führenden Infrastrukturpartner aufBasis Tivoli- und Rational-Lösungen und imBereich Hardware sowie mit Condast einenSpezialisten für SOA-Projekte im True-Blue-Netzwerk. Die Mehrwerte für den Kundenwerden somit sehr schnell klar.

Können Sie dafür ein Beispiel nennen?Schrader: Es gibt mittlerweile sehr viele inte-ressante Beispiele. Dabei möchte ich gern einkonkretes von einem mittelständischen Un-ternehmen aus der Pharma-Branche be-schreiben. Der Arzneimittelhersteller Scha-per & Brümmer GmbH suchte eine Lösungim Bereich Customer Relationship Manage-ment und entschied sich für unsere CRM-Plattform auf Basis Lotus Notes. Nach der erfolgreichen Einführung von GISCRM bei dem Hersteller des homöopathi-schen Erkältungspräparates Esberitox gab eseinen Bedarf in der Analyse von Kundenin-formationen aus unterschiedlichen IT-Syste-men, um Vertriebsaktionen besser zu planensowie kaufmännische Daten auszuwerten.Hier konnten wir gemeinsam mit Novemund deren Pharmalösung auf Cognos-Basissehr schnell eine Lösung für den Kunden im-plementieren, die sich sehr gut in dem GISCRM-System integriert. Weil wir diesen Kun-den schon seit fast zehn Jahren in IT-Fragenbetreuen, war es auch sein Wunsch, dass wirfür das Projekt der Vertragspartner sind. Mousset: True Blue zeichnet sich durch einesehr hohe Flexibilität und Kundenorientie-rung aus. Das bilden wir auch in der vertrag-lichen Gestaltung ab. Der Kunde kann ausmehreren Varianten wählen. Wichtig ist da-bei, dass der Kunde nur einen Ansprechpart-ner aus dem True-Blue-Netzwerk hat, derauch die Koordination übernimmt. Das hatsich sehr gut bewährt und spiegelt sich in ei-ner sehr hohen Kundenzufriedenheit nieder.

Was passiert, wenn der Kunde einmal unzufrieden sein sollte und reklamiert?Wie sind Fälle von Nachbesserungen oderGarantieleistungen geregelt?Mousset: Nachbesserungen und Garantie -leistungen sind ganz klar in den AGBs des je-weiligen Unternehmens innerhalb von TrueBlue geregelt. Davon unabhängig sind hypo-thetische Unzufriedenheiten von Kundenwährend oder nach Abschluss eines gemein-samen Projektes. Schrader: Unser gemeinsames Ziel ist es,diese Fälle im Sinne des Kundenwunsches zulösen. Die Qualitätsansprüche aller fünf Part-ner sind sehr hoch; sonst wäre diese Koope-ration nicht zustande gekommen. Daher istein Fall größerer Kundenunzufriedenheit bis-her nicht vorgekommen. Sollte dies unerwarteterweise dennoch ge-schehen, werden wir gemeinsam mit demKunden eine einvernehmliche Lösung fin-den. Unstimmigkeiten zwischen den einzel-nen True-Blue-Partnern werden dabei unter

Manager on Demand auf IBM i. Natürlich im-plementieren wir auch weiterhin Lotus Do-mino auf der Plattform. Für uns ist IBM i einePlattform wie Windows oder Linux auch.

Das ist aber schon eine Besonderheit, denndie meisten Systemhäuser kennen zwarWindows oder Linux, nicht aber IBM i. DieseExperten sind doch seltener anzutreffen ...Mousset: Das ist auch unsere Erfahrung. FürSVA ist die Plattform IBM i wichtig, doch wirbeschäftigen dafür keine eigenen Experten,sondern beziehen in solchen Projektenschon seit vielen Jahren die Spezialisten vonUBL mit ein. UBL verfügt nicht nur über dasspezifische Fachwissen, sondern vor allemauch über die langjährigen Kundenbindun-gen, die in diesem Markt genauso unver-zichtbar sind wie im Mainframe-Geschäft, indem wir selbst zu Hause sind.

Hat True Blue auch spezielle Lösungen fürIBM i im Portfolio?Schrader: Das Netzwerk True Blue konzen-triert sich auf Lösungen, die weitgehendplattformunabhängig sind – dies entsprichtauch dem Bedarf auf dem Markt. Wir habendaher keine speziellen Lösungen im Portfo-lio, die ausschließlich für IBM i entwickeltworden sind. Mousset: Unsere Lösungen sind – wie dieIBM-Software generell – in erster Linie platt-formübergreifend. Wichtig ist jedoch für unsund unsere Kunden, dass wir innerhalb TrueBlue über tiefen Skill im Infrastrukturbereichfür IBM i verfügen und hier Unterstützunganbieten, um Legacy-Systeme im Rahmenvon „Business Modernisation“ auf eine mo-derne Plattform zu bringen. Schrader: Ein Beispiel: Der Bereich „SocialNetworking“ ist eines unserer Kernthemeninnerhalb von True Blue. Insbesondere GISverfügt über fertige Lösungen und breitesKnow-how gerade in diesem Bereich, ummoderne und kundenindividuelle Lösungenin kurzer Zeit implementieren zu können –auch ergänzend zu bewährten Anwendun-gen auf dem System i.

Fühlen Sie sich als Quintett komplett odersteht True Blue weiteren Partnern offen?Mousset: Momentan sind wir der Meinung,dass uns keine weiteren IBM-Partner fehlen,da wir fünf bereits ca. 90 Prozent des Ge-schäftes mit IBM-Software abdecken kön-nen. Dies war wie eingangs erwähnt bereitszum Zeitpunkt der Gründung des Netzwer-kes ein entscheidender Punkt. Schrader: Mit weiteren Unternehmens-Ak-quisitionen und somit einer Portfolio-Erwei-terung der IBM kann sich dies ändern – daswird die Zukunft zeigen. Unser Ziel ist esnicht, das Netzwerk ständig zu vergrößern,da wir glauben, dass wir dadurch wesentlicheEigenschaften wie Flexibilität und Schnellig-keit verlieren. Damit wollen wir Wachstumnicht grundsätzlich ausschließen, aber be-tont mit Augenmaß betrachten. <

Ausschluss des Kunden intern gelöst, umden Auftraggebern unsere professionelle Vor-gehensweise zu beweisen.

Schon der Name legt nahe, dass Ihr Lösungs portfolio auf IBM-Produkten basiert. Warum diese Selbstbeschränkung?Mousset: Der Name legt das tatsächlichnahe, zumal alle in diesem Zusammen-schluss agierenden Unternehmen seit vielenJahren erfolgreiche Partner von IBM odervon IBM akquirierten Unternehmen sind.Die umfassende Expertise von True Blue wirddurch viele Zertifizierungen im Umfeld der

IBM-Produkte und -Lösungen ebenso belegtwie über entsprechend höchste Partnerstati. Schrader: Damit wird deutlich, dass unserwesentliches Know-how bei IBM-Technolo-gie liegt. Dies bedeutet jedoch selbstver-ständlich nicht, dass wir nicht in der Lagesind, Abgrenzungen zu Produkten andererHersteller zu machen. Wir können auch sol-che Produkte bewerten.

Können Sie denn in Ihre Lösungen auchProdukte anderer Hersteller einbinden?Schrader: In den meisten Kundensituationenist es nötig, die angebotene Lösung in einevorhandene Infrastruktur zu integrieren, dienicht nur aus IBM-Produkten besteht. Daherist Know-how im Bereich von Schnittstellenzu Nicht-IBM-Systemen erforderlich und inden allermeisten Fällen auch vorhanden.Mousset: Innerhalb von True Blue sind wirder einzige IBM-Partner, der auch viel Hard-ware verkauft. SVA wurde ja ursprünglich1997 als Systemhaus mit Fokus auf Hard-ware-nahe Lösungen gegründet und machtheute noch rund 80 Prozent des Umsatzesim Systemgeschäft. Wir vertreten aber nicht

nur Hardware-Produkte von IBM, sondernverkaufen zusätzlich auch Speicherproduktevon Herstellern wie Bluearc, Cisco, HDS oderNetapp. Hier sind wir breiter aufgestellt alsauf der Software-Seite, wo wir uns fokussie-ren, um den Kundenwünschen besser begeg-nen zu können.Schrader: Wobei festzuhalten ist, dass wirschon immer IBM-Software auch auf Hard-ware anderer Hersteller implementiert haben.Also zum Beispiel Lotus Domino auf Sun Sola-ris, DB2 auf Windows, Websphere auf HP-Ser-vern oder Rational-Tools auf Dell-Maschinen.Wenn der Kunde neue Hardware wünscht,

binden wir SVA in das Projekt mit ein – sonstnutzen wir die vorhandenen Systeme. Das gilt auch für Software-Plattformen. DerContentmanager etwa wird zwar mit DB2 aus-geliefert, der Kunde kann ihn aber auch mitOracle-Datenbanken nutzen. Natürlich ver-sucht der Hersteller IBM, den Kunden durchattraktive Angebote in Richtung einer IBM-Komplettlösung zu bewegen. Doch letztlichhat der Kunde die freie Wahl. Wir implemen-tieren dort, wo der Kunde es wünscht – unab-hängig von der Plattform. Da sind wir ge-nauso flexibel wie die IBM-Software.

Implementieren Sie auch auf IBM i?Schrader: Selbstverständlich. GIS hat ja nochbis vor gut sieben Jahren selbst sehr vielAS/400-Hardware verkauft. Wir waren bei-spielsweise der IBM-Partner mit den meistenLotus-Domino-Installationen auf der AS/400in ganz Europa. Über das Know-how für diese Plattform verfü-gen wir heute noch, auch wenn wir keineHardware mehr verkaufen. Wir haben uns da-mals strategisch für das Software- und Service-Geschäft entschieden und uns vom Hard-ware-Vertrieb verabschiedet. Viele Kundenvon damals betreuen wir heute noch; sie kau-fen nur die Systeme woanders – zum Beispielbei SVA. Auch unsere AS/400-Experten sindnoch da und implementieren Archivierungs-lösungen mit Content Manager oder Content

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011 THOMAS SCHRADER & ANDREAS MOUSSET | TITELINTERVIEW 5

Für jede Anforderung das richtige WerkzeugERP-, PLM/CAx- und IT-Lösungen für den Mittelstand

Die Unternehmensgruppe tritt jetzt unter einer

Dachmarke auf:

www.computerkomplett.de

»Die Qualitätsansprüche aller

fünf Partner sind sehr hoch!«

Thomas Schrader

Page 6: DV-Dialog 4/2011

6 MIDRANGE-MARKT | STRATEGIEN DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

Archiv-PartnerEine Partnerschaft bei der E-Mail-Ar chi -

vierung hat die ULC Business Solutions

GmbH, ein IT-Dienstleister für Lotus Notes

Domino aus Dresden, mit der Easy Soft-

ware AG geschlossen und wird deren

Produkte für elektronische Archivierung,

Dokumentenmanagement und Enter-

prise-Content-Management anbieten.

Der Fokus der Partnerschaft liegt auf

IBM-Software-Lösungen von Easy, mit

denen sich z.B. Lotus-Dokumente

und -Anhänge direkt aus Lotus Notes

revisionssicher und rechtskonform archi-

vieren lassen. ULC selbst bietet standar -

disierte Domino-Lösungen (z.B. CMS,

Ressourcen- & Veranstaltungsmanager,

Formular- & Prozessmanager, Gruppen -

kalende, oder CRM) an.

www.ulc.de

Z um elften Mal hat IBM im Früh-jahr ihre Partner mit „Beacon

Awards“ für ihre Expertise in 27 un-terschiedlichen Kategorien ausge-zeichnet. Drei Preisträger stammtenaus Deutschland: Controlware, Fritz& Macziol und Profi.Während Controlware den Preis füreine außergewöhnlich „smarte“ Ser-vice-Managementlösung erhielt,wurde das Ulmer Systemhaus Fritz& Macziol für die Virtualisierungder Server-Landschaft und die Mo-dernisierung der IT-Infrastruktur beiEkom21 mit dem Beacon Award2011 für „Outstanding TechnicalExcellence“ geehrt. Die Profi Engi-neering Systems AG in Darmstadtnahm den Pokal in der Kategorie„Best Industry Solution for Govern-ment“ entgegen.Ekom21, mit über 30.000 Anwen-dern bei rund 550 kommunalenKunden eines der führenden kom-munalen Rechenzentren Deu t s c h -lands, konnte mit der flexiblenHoch verfügbarkeitslösung für dasFina n z wesen im Rahmen desBetriebs modells „Server-based

Compu ting“ die Zuverlässigkeit undLeistung im RZ-Betrieb an den dreiStandorten Darmstadt, Kassel undGießen deutlich steigern. „Mit unse-rem Komplettangebot konnten wiruns bei der Ausschreibung gegen dieganz Großen der Branche durchset-zen. Das zeigt, dass der strategischeAnsatz aufgeht, Infrastruktur, Soft-ware und Services miteinander zuverbinden“, freute sich Fritz & Macziol- Geschäftsführer Heribert Fritz, derpersönlich den Award von IBM-ChefSam Palmisano entgegennahm. Profi wurde für eine Portallösungbei der Karlsruher Stadtverwaltungausgezeichnet – und kam außerdemmit einer SAP-Installation auf Power7- Systemen beim Verpackungsspezia-listen Constantia Hueck Folien bisin die Endausscheidung. Bei demmit der Stadt Karlsruhe erarbeiteten„Rats- und Verwaltungsinformati-onssystem“ Ravis ist es gelungen,die Komplexität der vielen ange-bundenen und heterogenen Bac k -endsysteme in einer einheitlichenBenutzeroberfläche zusammenzu-führen. Das neue Portal erlaubt denzentralen Zugriff auf alle dahinter-liegenden Systeme. Eine enormeVereinfachung für die Nutzer desPortals, also Gemeinderäte undFührungskräfte der Verwaltung mitihren Mitarbeitern.

we

Beacon Awards 2011 für drei deutsche IBM-Partner

Ausgezeichnet

Am 11. und 12. Oktober 2011 sollin München die erste „Commu-

nication World“ stattfinden. DieKongressmesse soll die Lücke schlie-ßen, die nach dem Aus der Herbst-messe Systems im Jahr 2008 ent-standen war.Stattfinden soll die „Communi c a -tion World“ allerdings nicht mehrauf dem Messegelände, sondernnach der Pleite mit der „Discuss &Discover“ im Jahr 2009 in dem we-sentlich überschaubareren Veran-staltungscenter des M,O,C im Nor-den Münchens. Zielgruppe sindMitarbeiter in leitender Funktion inkleinen und mittelständischen Un-ternehmen aus Süddeutschland,Österreich und der Schweiz sowiean Vertreter aus Forschung undWissenschaft.„Mit der Communication Worldschaffen wir eine Dialog- und Netz-werkplattform für innovative kleineund mittelständische Unterneh-men, die kreative und individuellemobile Lösungen für die Unterneh-mens-IT entwickeln und herstellen“,erläutert Manfred Salat, Projekt -leiter der Communication World,das Konzept. Thematisiert werden soll bei derPremiere die „intelligente Mobilität“– mit Akzenten bei „Mobile Embed-ded“, „Mobile Infrastru ct u r e“, „Mo-bile Business“, „Mobile Media“ und„Mobile Health/Government“. DieAussteller sollen dabei vor allem ausdem Kreis der Sponsoren kommen.Dies seien vor allem Hard- und Soft-ware-Unternehmen, Systemhäuserund Dienstleister, die Lösungen fürmobile Webdienste oder mobile Un-ternehmensanwendungen präsen-tieren. „In den kommenden Jahrenmöchten wir die VeranstaltungSchritt für Schritt ausbauen, wobeiwir vor allem den Ausstellungs -bereich fokussieren“, so Salat weiter.„Das M,O,C, mit seinen vier Messe-hallen bietet dafür die idealen Voraussetzungen.“ Ziel ist es jedenfalls, nach dem In-termezzo mit der „Discuss & Disco-ver“ nach 40 Jahren Systems wiederein Herbst-Event für die IT-Branchein München zu etablieren. Zu denZielen bei Aussteller- und Besucher-zahlen hält man sich aber bedeckt.Die Messlatte der letzten Systems –1.061 Aussteller in fünf Messehallenund 39.000 Besucher an vier Tagen– liegt wohl viel zu hoch. Auch dasProgramm steht noch nicht fest, je-doch die Sponsorenpakete und derEintrittspreis. Das Tagesticket soll128 Euro kosten, Frühbucher (biszum 15. August) zahlen 98 Euro (je-weils zzgl. MwSt.). Im Sommer sollauch die Online-Registierung mög-lich werden.

www.communication-world.com

Pass Consulting übernimmt Multibank-Mehrheit

Marktführerschaft im Visier

D ie Pass Consulting Group (PCG)übernimmt die Mehrheit der Ak-

tien an der Multibank Software Ser-vice AG, Seevetal. „Durch den Ein-stieg der PCG mit 51 Prozent ent-steht das umfangreichste Marktange-bot für Bankenlösungen in Deutsch-land“, erklärt Multibank-VorstandAsmus Christesen. Und PCG-ChefGerha r d Rienecker ergänzt: „Für un-sere Kunden wird durch den Zusam-menschluss eine erhöhte Flexibilitätund Individualität realisiert. Die off e - nen Architekturen beider Lösungenermöglichen, dass beliebige Bau-steine miteinander kombiniert wer-den können.“Multibank wurde 1994 von den dreiVorständen Axel Behm, Asmus Ch r i s - tesen und Henning Möller gegrün-det und betreut mit einem Team vonderzeit 15 Mitarbeitern Kunden wiedie Max Heinrich Sutor Bank und dieChina Construction Bank, die Multi-bank Financials und damit eineKernbanken-Software auf Basis vonMicrosoft Dynamics Nav nutzen.

PCG versteht sich als internationa-les Beratungs- und Softwarehaus mit675 Mitarbeitern in den BranchenBanken, Versicherungen, Touristik,Industrie, Telekommunikation undIT. Zu den Kunden der Tochter PassBanking Solutions GmbH (PBS), BadMergentheim, zählen Finanzdienst-leister aller Größen, darunter dieCommerzbank, die Umwelt Bank,die Frankfurter Fondsbank sowie dieOyak Anker Bank. Mit der Übernahme wird der Ge-schäftsbereich „Banking“ (u.a. mitseiner Core Banking Suite auf Basisvon IBM i) laut Rienecker zum Mar k t -führer gemessen an Installationenim Bereich der privaten Banken;Multibank werde künftig als PassMultibank AG auftreten. WährendPBS bereits flexible Bereitstellungs-modelle für ihre Lösungen anbietet,

Neuer Nachfolgerfür die Systems

sollen nach dem Schulterschlussauch die Multibank-Kunden vonden beiden PCG-Rechenzentrenprofitieren, in denen schon heutemehr als 50 Kunden ihre Applika-tionen hosten.

Die beiden Häuser ergänzen sich:Multibank Financials unterstützt dieProzesse einer Bank modular, von derWährungsbuchhaltung über das Fili-alsystem und Meldewesen bis zumAuslandsgeschäft inklusive der aus-ländischen Bilanzen. PCG komplet-tiert dieses Finanz dienst lei stungs -portfolio durch Lösungen im Einla-gengeschäft, Kreditgeschäft, Wertpa-piergeschäft und der Altersvorsorge. Bisher können Lizenznehmer zwi-schen den Plattformen Windows,Unix und AS/400 wählen. Die aufJava basierende neue Lösung„World Finances“ soll es ermög -

lichen, dass künftig alle Server -betriebssysteme, die eine Java Vir-tual Machine (JVM) unterstützen,bedient werden können. Gemäß derBeteiligungsstrategie der PCG wirdes keinerlei Einschnitte für Mitar-beiter und Kunden geben. „Wir ver-folgen immer das Ziel, durch Beteil i -gungen zusätzliche Wertschöpfungzu erzielen, und richten Entschei-dungen danach aus, dass Kunden,Mitarbeiter und die PCG Vorteile er-halten“, sagt Rienecker. Erst zu Jahresbeginn hatte die Toch-ter PBS ein neues CBS-Release mitverfeinerten Workflows angekün-digt. Damit verspricht Geschäfts-führer Holger Englert die vollständ i -ge Automatisierung des Operating,die Abbildung von Berechtigungs-rollen auf Gruppen-/Abteilungs-ebene sowie eine Prozessautomati-sierung bei der Neuanlage von Kun-den und Konten im Online-Ban-king. Schwerpunkt der Neuentwick-lungen sei die signifikante Verbesse-rung der Workflows gewesen, wie z.B. zur Abwicklung von Optionenund Futures. „Neben der Weiterentwicklung derKernbankenanwendung ermöglichtdie nun du r c h gängig realisierte Au-tomatisierung des Operating dievollständige Üb e r nahme und Über-wachung ereignis- und zeitgesteuer-ter Prozesse“, so En g lert. Die nächs-ten Schritte für 2011 seien bei CBSdie vollständige Verarbeitung dergesetzlichen Vorgaben im BereichSEPA, Funktionserweiterungen imBerichts- und Meldewesen sowie derAufbau von Workflow-basierten Ge-schäftsvorfällen, z.B. im Kreditge-währungsprozess.

www.pass-consulting.com

Gerhard Rienecker, Vorsitzender der Geschäfts-leitung der Pass Consulting Group und Head ofBusiness Unit Banking

PBS-Geschäftsführer Holger Englert: VerfeinerteWorkflows für die Core Banking Suite

Der Veranstaltungsort: Das M,O,C, mit seinen vier Messehallen

Heribert Fritz (rechts) bei der Übergabe des Bea-con Awards durch IBM-CEO Samuel J. Palmisano

KOOPERATIONFokus auf E-Mail-Produktivität: Die GroupBusiness Software AG wird weltweiterReseller von Synaptris und verkauft absofort auch die Software Few Clix diesesAnbieters von Informationsmanagement -Software für die Plattform Lotus Notes/Domino. Few Clix kann den Umgang unddas Auffinden von E-Mails in Lotus Notesvereinfachen, die sich damit auf intuitiveWeise nach Priorität verwalten lassen. Synaptris hat heute nach eigenen Angabenmehr als 2.300 Kunden in 80 Ländern.

www.synaptris.com

Beim Vertrieb SAP Business By Designwird Portolan durch zwei neue Partnerunterstützt: die Procontrol Business Ser-vices GmbH aus Tiefenbronn und die An-thesis GmbH aus Ettlingen. Beide sindauch als regionale Servicepartner für dieOn-Demand-Software aktiv. Anthesis warübrigens der erste Referenzkunde fürBBD CRM (Version 2.5) – und konnte dasCRM-Einstiegspaket bereits nach einerProjektlaufzeit von nur zwei Wochen pro-duktiv nutzen.

www.portolancs.com

Die Leipziger Softline Gruppe übernimmtfür Flexera Software Vertrieb und Bera-tung in der EU und in der Schweiz für dieSuite Flexnet Manager – als Lösung zur un-ternehmensweiten Lizenzoptimierung.

www.flexerasoftware.com

Trend Micro ist nun „Premier BusinessPartner“ der IBM. Die wiederum nimmtjetzt im „Affinity“-Partnerprogramm derauf IT-Sicherheit spezialisierten Intel-Tochter den Rang eines „Alliance Part-ners“ ein. Ziel der Partnerschaft ist es,die Sicherheit der Endgeräte in Unterneh-men mittels einer zentralen Manage-ment-Infrastruktur zu steuern – dank derIntegration von Trend Micros „EnterpriseProtection Platform“. Das ist eine fürGroßkunden ausgelegte Weiterentwick-lung von „Office Scan“, in die der un-längst vorgestellte „Tivoli Endpoint Ma-nager“ für PCs, Laptops, Bankautomatenoder Verkaufsterminals eingebaut ist.

www.trendmicro.de

Thomas Hoffmann (Foto), Director Part-ner Sales bei der Comarch Software undBeratung AG in München, freute sichjetzt über Zuwachs im Semiramis-Partner-netz, denn drei weitere Software- undBeratungsunternehmen in Deutschlandund Italien implementieren künftig mitder ERP-Software von Comarch Lösungenfür ihre Kunden: Der IBM-Partner Agomir,Hersteller der bei über 1.000 Kunden ein-gesetzten ERP-Software Primula, dieOS/P Solution GmbH, Hannover, sowieSchwierzy & Partner aus dem hessi-schen Haiger.

www.semiramis.com

Liquitcom, ein deutsches IT-Systemhausaus Hessen, ist neuer Vertriebs- und Inte-grationspartner der Schweizer JMC Soft-ware AG. Liquitcom verfügt über Kern-kompetenzen im Bereich der Verschmel-zung von klassischen IT-Systemen und Te-lekommunikationsanlagen und will mitdem JMC Conciliator Clients standortunab-hängig direkt mit unterschiedlichen Hostsan verschiedenen Standorten verbinden.Dabei bleiben die Firewalls auf beidenSeiten geschlossen; somit sind Penetra -tionsmöglichkeiten auf beiden Seiten unmöglich.

www.jmc-software.ch

Eine einzige Banking-Lösungfür alle Java-Plattformen

Das preiswürdige Projekt fürEkom21 und über 30.000 User

Page 7: DV-Dialog 4/2011

DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011 STRATEGIEN | MIDRANGE-MARKT 7

D ataport, der IT-Dienstleister fürdie öffentliche Verwaltung in

Schleswig-Holstein, Hamburg undBremen, prüft Cloud Computing alssinnvolle Ergänzung traditionellerIT-Leistungsangebote, um für seine

Kunden durch verbesserte Ressour-cennutzung Kosten zu senken, dieAngebotsvielfalt zu erhöhen undEnergie zu sparen. Im ersten Schritt hat Dataport bereitsgemeinsam mit Microsoft die Leis-tungsfähigkeit der Software im tech-nischen Umfeld der Dataport-Re-chenzentren erfolgreich geprüft. Indem folgenden Pilotversuch wollenbeide Unternehmen die zentralenHerausforderungen des Vertriebs, derSkalierbarkeit und Datensicherheitsowie des Vertragsmanagements an-gehen, um dann effektive Lösungenfür ein mögliches Cloud-Angebot imöffentlichen Sektor zu entwickeln.„Gemeinsam entwickeln wir dieerste Private Cloud für die öffentli-che Hand und schaffen damit dasFundament für das Cloud Compu-

Dataport baut Pilotumgebung für Private Cloud

ting in den deutschen Kommunen“,erklärte Microsoft-CEO Steve Ball-mer anlässlich der Vorstellung desgemeinsamen Projektes.Die pilotierte Cloud-Anwendung„Government Cloud Mail“ soll Infra-strukturen, Plattformen und Anwen-dungen einfach und in Echtzeit alsService über das Internet bereitstel-len, verwalten und nach Nutzungabrechnen. Die Anwendung richtetsich primär an öffentliche Einrich-tungen aus dem KommunalumfeldSchleswig-Holsteins, die moderneSoft- sowie Hardware-Technik flexib-ler und kosteneffizienter einsetzenund ihre IT-Kapazitäten jederzeit angeänderte Rahmenbedingungen an-passen können, so Andreas Reichel,Vorstand Technik von Dataport.

Volker Sandmann

Über DataportDer Dienstleister für Informations- und

Kommunikationstechnik (IuK) der öf-

fentlichen Verwaltung in Schleswig-Hol-

stein, Hamburg und Bremen sowie für

die Steuerverwaltung in Mecklenburg-

Vorpommern bietet seinen staatlichen

und kommunalen Kunden u.a. Netz-

dienste für Sprach- und Datenübertra-

gung, Fachanwendungen für Verwal-

tungsaufgaben, Datenschutz- und Da-

tensicherheitskonzepte, IuK-Beschaffung

und Schulungen. Für überregionale E-

Government-Lösungen schafft Dataport

eine einheitliche Infrastruktur. Die An-

stalt des öffentlichen Rechts hat ihren

Unternehmenssitz in Altenholz bei Kiel

und betreibt Niederlassungen in Ham-

burg, Rostock und Bremen. Mit rund

1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

erzielte Dataport 2009 einen Umsatz

von 280 Mio. Euro.

www.dataport.de

Extreme Networks schließt neuePartnerschaften mit Citrix und

Nimsoft.

G emeinsam mit Citrix will derSwitch-Hersteller Extreme Net-

works Mobilität und Lifecycle- Management virtueller Maschin e nautomatisieren, während mit derCA-Tochter Nimsoft neue Monito-ring-Lösungen zur Performamce- Optimierung und Erfüllung von Ser-vice-Level-Agreements in Cloud- Infrastrukturen angeboten werden.Ziel der Zusammenarbeit mit CitrixSystems ist es, die Virtualisierungvon Servern mit der des Netzwerkeszu integrieren. In diesem Rahmenkündigte Extreme Networks auchdie Verfügbarkeit seiner Betriebs -system-Erweiterung Extreme XOSNetwork Virtualization (XNV), einer

Middleware für die „Verschiebung“von virtuellen Maschinen im Netz.Diese unterstützt aktuell den XenServer von Citrix sowie VMware. Mit XNV soll das Netzwerk virtuelleMaschinen verfolgen, während siedurch das Rechenzentrum „wan-dern“ und dabei sicherstellen, dassihre Einstellungen erhalten bleiben.Außerdem sind die Administratorenimmer darüber informiert, wo sichwelcher virtuelle Server wann be-funden hat und wo er sich aktuellaufhält. Zudem bietet XNV Funktio-

nen für Administration, Reporting,Konfiguration und Mobilität vonvirtuellen Maschinen im Netzwerk.Dazu hat Extreme Networks im Zugeder zweiten Partnerschaft seineNetzwerkarchitektur auf Basis desBetriebssystems Extreme XOS in dieNimsoft Monitoring Solution (NMS)integriert, die u.a. auch das System iüberwachen kann. Dies ermöglicht

es Managed-Hosting- und Cloud-Service-Providern, Informationenüber ihr Netzwerk in Echtzeit überNMS-Dashboards und -Berichte zuerhalten. Zudem können Providerdadurch ihre Hosting-Verbindun-gen und -Umgebungen überwachenund optimieren.„Mandantenfähige Cloud-Umgeb u n -gen werden zunehmend komplexer,wenn Service Provider exponentiellwachsen“, begründet Jürgen Kirch-mann, Regional Director DACH beiExtreme Networks, diese Partner-schaft. „Ein Schlüsselfaktor zur derEinhaltung von SLAs ist ein Man a g e -mentwerkzeug, das Transparenz imNetzwerk schafft.“

www.extremenetworks.com

Clouds wer-den mobiler

Jürgen Kirchmann, Regional Director DACH bei Extreme Networks

„Verschiebung“ virtuellerMaschinen in der Cloud

Mandantenfähige Cloud-Umgebungen managen

Andreas Reichel, Vorstand Technik bei Dataport

Page 8: DV-Dialog 4/2011

KURZ NOTIERT

8 MIDRANGE-MARKT | STRATEGIEN DV-Dialog 4/2011 | 20. April 2011

VON GOTTFRIED WELZ

D ie Steinhilber-Schwehr-Gruppewill ihre Dachmarke Computer

Komplett noch stärker in den Vor-dergrund rücken (siehe DV-Dialog1–2/2011, S. 6). Computer Komplettstellt auch die Leitlinie für die Vorgehensweise am Markt dar: miteinem „Alles-aus-einer-Hand“-An-gebot mittelständische Kunden be-darfsgerecht zu bedienen. Für 2011rechnet der VorstandsvorsitzendeKarl-Heinz Eberle wieder mit einemstärkeren Wachstum. Aufgrund guter eigener Geschäfteselbst in der Krise sowie durch Zu-käufe (vor allem des PLM-Spezialis-ten Ascad) hat sich Computer Kom-plett mit Stammsitz in Rottweil zueinem der großen IT-Systemintegra-toren hierzulande für mittelständi-sche Kunden emporgearbeitet. WieEnde März im Rahmen einer Presse-konferenz bekannt wurde, wuchsder Umsatz auch im vergangenenJahr – vor allem dank Ascad – auf 54Mio. Euro. Der Gewinn kletterte da-bei auf 3,5 (2,2) Mio. Euro. Die Pla-nungen sehen vor, dass der Umsatz2011 auf 57 Mio. und der Gewinnauf 3,6 Mio. Euro wächst. Dass die avisierten Ergebnisse er-reicht werden, davon ist Eberle

überzeugt. Zudem: „Ein größeresWachstum ist durchaus möglich“,zeigt sich Eberle auf der Veranstal-tung optimistisch. Die Mitarbeiter-zahl von derzeit rund 400 an mo-mentan 14 Standorten soll weiterausgebaut werden. Nach Eberles Auffassung „liegt dieZukunft des Mittelstandes im opti-malen Informationsmanagementder Produktlebenszyklen (PLM) er-gänzend zu den bekannten Funktio-nen von ERP und CAx-Anwendun-gen“. Wobei man der Ansprechpart-ner für alle IT-Fragen bei Kundensein will, und das im Mittelstand,bei Fertigungsunternehmen und imHandel.

Heute betreut das Systemhaus, daspraktisch flächendeckend im gesam-ten Bundesgebiet aktiv ist, getreudieser Devise über 3.000 Kunden.Eberles Ziel ist es, diese Kundenbasiszu erweitern. Wie er durchblickenließ, „werden wir auch künftig Ak-quisitionen realisieren, sollte dies imRahmen unseres Wachstumspfadesopportun erscheinen“. Akquisitio-nen, wie zuletzt die der Ifax GmbH2009 oder der Ascad GmbH Anfang

des vergangenen Jahres. Ungeachtetdessen sieht er Computer Komplettschon heute so aufgestellt, um mit-telständische Kunden als System -integrator ganzheitlich bedienen zukönnen: „Durch unsere Aufstellungbieten wir dem Mittelstand ein Leis-tungsportfolio, wie es sonst nur vonGlobal Playern angeboten wird.“Nicht mehr, aber auch nicht weni-ger.Von der Beratung über Implemen-tierung bis hin zum Betrieb (Hos-ting/Outsourcing) werden alle IT-Lösungen und -Services offeriert. Al-lerdings stellt Computer Komplettpraktisch immer die individuellenErfordernisse eines Kunden in denMittelpunkt – will zum Beispiel hei-ßen: In Projekten kommt etwanicht nur ein bestimmtes ERP-Sys-tem zum Tragen, sondern eben dasjeweils am besten geeignete. Übri-gens: Mit ERP generierte man 2010einen Umsatz von 20,9 Mio. Euro;mit PLM 24,5 Mio. und mit IT 8,6Mio. Euro. Anders aufgeschlüsselttrugen 2010 Dienstleistungen (Bera-tung) 18,5 Mio. Euro zum Umsatzbei, Hardware 5,7 Mio. Euro, Soft-ware 6,4 Mio. und Support (inklu-sive RZ-Dienste wie Hosting oderOutsourcing) 23,4 Mio. Euro. <

M it der Übernahme einer Mehr-heitsbeteiligung am langjähri-

gen Partner Lauprecht & Partner, einem im Holz- und Baustoffhandelaktiven Software-Hersteller aus Bremen, erwirbt der Krefelder Mi-crosoft-Partner Acadon nun auchAS/400-Kompetenz.Im Zuge der weiteren Expansiongab die Acadon AG mit Sitz in Kre-feld gestern den Erwerb von 51 Pro-zent der Lauprecht & Partner GmbHbekannt, die seit vielen Jahren nam-hafte Holz- und Baustoffhändler aufBasis der AS/400-Technologie be-treut. An insgesamt acht Standortenin Deutschland, Österreich und derSchweiz beschäftigt die Acadon-Gruppe jetzt über 90 Mitarbeiter.

Acadon, als Spezialist für branchen-orientierte ERP-Software auf Basisvon Dynamics AX und Nav ein er dereuropäischen Toppartner von Micro-soft in diesem Bereich, will dieseAS/400-Software-Lösungen weiterbetreuen und dank der Kompetenz -erweitung künftig allen mittelständi-schen Unternehmen der BranchenHolz, Chemie, Pharma, Verbund-gruppen und Handel passg e naueBranchenlösungen anbieten. BeideFirmen pflegen bereits seit Jahren in-tensive geschäftliche Beziehungen,die durch diese Beteiligung ausge-baut und verstärkt werden sollen.

www.acadon.de

Computer Komplett: Dachmarke & Leitlinie Systemintegrator für den Mittelstand rechnet für 2011 mit einem stärkeren Wachstum.

Acadon erwirbtAS/400-Kompetenz

Karl-Heinz Hütten, der Vorstandsvorsitzendeder Acadon AG

E ine „Smarter Commerce“-Initia-tive hat IBM gestartet, um die vor-

handene E-Commerce-Expertise inden Bereichen Business Analyticsund Supply Chain-/Ordermanage-ment mit Marketing-Management-und B2B-Komponenten zu ergänzen. Dafür wurde kräftig investiert: rund2,5 Mrd. Dollar in die Übernahmeder Software-Spezialisten SterlingCommerce, Unica und jüngst Core-metrics, einem Spezialisten für Web-Profiling und Web-Analyse. Unicabietet interaktives Marketing mitpersonalisierter Kundenanspracheund operativer Kampagnensteue-rung, während Sterling Vertriebs-und Lieferkanäle „cross channel“ op-timiert – auch in der Cloud.„Unsere Initiative wird Unterneh-men aller Branchen helfen, ihre eige-nen Geschäftsmodelle, Prozesse undAngebote mit dem veränderten Kun-denverhalten in Einklang zu brin-gen“, sagt Thomas Franzl, Leiter derInitiative bei IBM in Deutschland.„Im Mittelpunkt steht für uns die ge-samte Wertschöpfungskette von derMarketingplanung über die Kunden-ansprache, dem (Online)Einkaufs -erlebnis bis hin zur Distribution.“Weltweit arbeite man bereits an vie-len Smarter-Commerce-Projekten,z.B. für eBay oder Danone.

Beate Werlin/we

W ie die Neue Luzerner ZeitungEnde März Fenacos Finanzchef

Werner Beyer zitierte, hat das ge-nossenschaftlich organisierte Un-ternehmen der Schweizer Landwirteseiner Software-Tochter BisonGroup für die Entwicklung des ERP-Systems Greenax in den vergange-nen zehn Jahren mehrere Darlehenin Höhe von insgesamt 160 Mio.Franken gewährt. „Diese Darlehenmuss Bison in den nächsten Jahrenvollumfänglich zurückbezahlen“, soBeyer weiter.Bison erzielte 2010 mit 340 Mitar-beitern knapp 70 Mio. Franken Um-satz, die Rendite lag laut CEO Ru-dolf Fehlmann in den letzten Jah-

ren zwischen vier und sechs Pro-zent. Daher werde es zu zehn Jahredauern, die Schulden für die Gree-nax-Entwicklung zurückzuzahlen.Hinzu kommen die Zinsen. Manwerde gezwungen sein, internatio-nale Partnerschaften einzugehen,um die Software für die BranchenGroßhandel, Detailhandel, Agrar-wirtschaft und Stahlhandel welt-weit zu vermarkten.

Zurzeit gibt nur wenige Greenax-Kunden außerhalb der Fenaco-Gruppe. Impulse erhofft sich Fehl-mann deshalb von der endlich er-folgten Greenax-Einführung beiLandi Schweiz, die bereits mehrfachangekündigt worden war. Die Ein-kaufsgenossenschaft der Fenaco ar-beitet offenbar seit Januar in derZentrale mit dem gesamten ERP-System, das „als Service“ aus demInternet bezogen und nicht lokalinstalliert wird. Fehlmann sprichtvon einer „bestandenen Meisterprü-fung“. Nach diesem Härtetest sollenab Herbst sukzessive die 240 Landi-Filialen live gehen.

www.bison-group.com

Der aktuell in Übernahmever-handlungen steckende ERP-Her-

steller Lawson Software (siehe DV-Dialog 3/2011, S. 2) hat Ende Märzdie Bilanz für das dritte Quartal desGeschäftsjahres 2011 vorgelegt –und bei allen wichtigen Indikatorenzugelegt.Gegenüber dem Vorjahreszeitraumsteigerte Lawson den Umsatz umfünf Prozent auf 196 Mio. Dollar, denSoftware-Lizenzumsatz sogar umsechs Prozent auf 33,8 Mio. Dollarund den Umsatz mit der in Europaweit verbreiteten ERP-Software M3(früher Movex) um 13 Prozent. Die deutlich verbesserte Profitabilit ä tdes lange schwächelnden M3-Ge-schäftes trug auch zur Verbesserungdes Betriebsergebnisses um 92 Pro-zent (auf 22,3 Mio. Dollar) bei; derReingewinn explodierte förmlichvon 1,7 Mio auf 21,4 Mio. Dollar.Wie CEO Harry Debes in einer Pres-semitteilung erklärte, hätten 94 Pro-zent der internationalen Kundenihre Wartungsverträge verlängert. Aufgrund der laufenden Übernah-menverhandlungen – gerüchteweisehat auch Oracle angefragt – verzich-tete Lawson auf einen Finanzaus-blick sowie die ursprünglich an -beraumte Bilanzpressekonferenz.

www.lawson.com

Lawson legt zu

Wird Greenax lukrativ?Bison schuldet Mutter Fenaco 160 Mio. Franken

Bison-CEO Rudolf Fehlmann:„Bestandene Meisterprüfung“

Härtetest beim KundenLandi bestanden

Die beiden Vorstände Karl-Heinz Eberle (links) und Harald Scheuls

Smarter Commerceà la IBM

Wie sonst nur Global Player

Was Entscheider über Cloud Computingwissen sollten, hat der BranchenverbandBitkom jetzt in einem Leitfaden zusam-mengefasst. Auf mehr als 100 Seiten ge-ben 30 Experten von IT-Unternehmen, aufIT-Recht spezialisierten Anwaltskanzleien,Wirtschaftsprüfungsgesellschaften undForschungseinrichtungen Antworten aufdie wichtigsten rechtlichen Fragen. Es gehtdarum, die Hürden Vertragsrecht, Daten-schutz, Informationssicherheit und Compli-ance zu nehmen. Beispielsweise liefert diePublikation eine Übersicht, welche Cloud-Services auf welchem vertraglichen Wegam besten abgebildet werden können.

www.bitkom.org

620.000 m² Cloud: IBM will gemeinsammit Range Technology bis 2016 in derchinesischen Provinz Hebei das bishergrößte Cloud-RZ in Asien bauen. Es sollden Unternehmen aus der Region fürCloud-Services zur Verfügung stehen.

www.ibm.de

Kooperation beim Energie-Portfolio-Ma-nagement: SAP und RWE wollen eine in-tegrierte Standardlösung für die struktu-rierte Energiebeschaffung auf Basis derexistierenden Lösung Energy PortfolioManagement von SAP entwickeln. Siesoll bei RWE ab Ende 2012 die Beschaf-fung von Energie über das gesamte Port-folio hinweg – von Strom über Gas bis hinzu alternativen Energiequellen und CO2-Zertifikaten – einheitlich und effizient ge-stalten – und dann auch als Bestandteildes Lösungsportfolios von SAP allgemeinverfügbar werden.

www.sap.de

Der Braunschweiger NetzwerkdienstleisterBCC erweitert sein Service-Portfolio für Ge-schäftskunden um gemanagte Dienste fürdas RZ-Umfeld sowie um ENX für den si-cheren Austausch kritischer Daten für dieAutomobilbranche. Damit will der Providerden kompletten IT-Bedarf eines Unterneh-mens abdecken, von der Standortvernet-zung über Collaboration und Security Ser-vices bis hin zu Managed IT.

www.bcc.de

Der Berliner ECM-Experte Saperion AGhat eine eigenständige Beratungstochtergegründet. Die Saperion Enterprise Sys-tems GmbH soll neben der Betreuungvon Großkunden den Ausbau der SaaS-Angebote weiter vorantreiben. CEO derneuen Tochter ist Axel Kroll.

www.saperion.com

Trubiquity, ein durch Akquisitionen undFusionen entstandener Anbieter von Soft-ware für Managed File Transfer (MFT) so-wie Geschäftsprozess-Integration, hatseine Partnerschaft mit dem SystemhausSumisho Computer Systems mit Sitz inTokio erweitert, das jetzt auch die Distri-bution von Trufusion in Japan übernimmt.

www.trubiquity.com

Arcplan, ein Business-Intelligence-Anbie-ter aus Langenfeld, will das Geschäft inSingapur, Hongkong, Malaysia, Taiwan undAustralien weiter ausbauen. Dabei will derBI-Spezialist an die „hervorragende Ge-schäftsentwicklung in China und Korea“anknüpfen. Arcplan Asia konnte bereitsdie IT-Häuser Synchra Group in Australiensowie Actinium in Singapur als Vertriebs-partner und das Verlagshaus Expat LivingPublications als erste Kunden gewinnen.

www.arcplan.de

Die in Lindau ansässige Firma Adlon Soft-ware, seit über 15 Jahren Anbieter derLize nzdetektivin „Miss Marple“, trägt deminternationalen Wachstum durch einenneuen Namen Rechnung und firmiert seitJahresbeginn als Amando SoftwareGmbH. „In den unternehmerischen Wert-vorstellungen sowie für Partner und Kun-den hat sich nichts geändert“, betont Ge-schäftsführer Michael Drews.

www.amandosoftware.com