f79 06_2012
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DAS
SCHÜ
LERM
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No. 1
2 //
06.1
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w.f7
9.de
SPORT // DIE ETWAS ANDERE EM-VORSCHAU
TEST // ANDERE LÄNDER, ANDERE SITTEN
FREIZEIT // FESTIVAL-PLANER FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG
HAUPTFACH // KUNSTREIZTHEMA GRAFFITI
SOMMERMYTHEN // SCHULVERWALDUNG // KONSOLENGAMES // JOBSTARTER-SPECIAL // GEWINNSPIEL
Wir sagen
DANKE!Das Bildungsprojekt f79 ist seit
2009 am Start. Mittlerweile beteiligen
sich mehr als 320 Schulen und 70
Jugendeinrichtungen aus Freiburg,
dem Umland und der Region Ortenau
an verschiedenen Bildungs-, Berufs-
und Medienangeboten beim f79
Schülermagazin.
Auf in die dritte Runde!
Seit dem Schuljahr 2011/2012
ist das Schülermagazin auch im
Landkreis Lörrach vertreten. Somit
sind alle Schulen aller Schularten
und ein Großteil der Jugend-
einrichtungen in Südbaden an
das Projekt angebunden.
Nur mit Hilfe von Förderern der
öffentlichen Hand und der Privatwirt-
schaft, Stiftungen, dem Land Baden-
Württemberg und der EU kann
diese Projektarbeit umgesetzt werden.
Dafür möchten wir uns auch im
Namen aller Schülerinnen und Schüler
bedanken.
Wir suchen weitere Kooperations-
partner. Interessiert? Infos unter
www.f79.de
3
Impressum
erste stunde
Packende Events, entspannte Freizeit und
(hoffentlich) strahlende Sonne. Die kommenden
Monate werden lecker, bei uns gibt’s den
Appetitmacher: Im Juni startet die Fußball-EM in
der Ukraine und in Polen. Wer jetzt schon
wissen will, wie die ausgeht, der sollte gleich ein
paar Seiten auf die etwas andere Vorschau
unserer Autoren Luis und Frederic weiterblät-
tern. Die Festivalsaison hat indes bereits
begonnen – und auch darauf werfen wir in
Person unserer beiden Open-Air-Expertinnen
Lea und Lea im Vorfeld schon einmal ein Auge.
Dann stehen endlich die Sommerferien an. Und
auch darum haben sich unsere Autoren dieses
Mal gekümmert: In diesem Heft machen Elena
und Marie Schluss mit Sommermythen à la
„Kirschen gegessen, Wasser getrunken,
Bauchweh bekommen ...“ Jana, Barbara und
Noemie haben sich mal in anderen Ländern
umgeschaut und geben euch die Möglichkeit,
in unserem Test herauszufinden, wie man sich
im Ausland zu benehmen hat. Wer diese
Ausgabe liest, ist also quasi bestens vorbereitet
auf alles, was da kommen mag. Der Sommer
‚passiert’ nicht nur in deinem Kopf, sondern
auch in deinem Schülermagazin.
Aber wir haben ebenfalls zeitlose Themen
im Heft. In unserer Titelgeschichte hat sich Sara
mit dem Thema Graffiti befasst – und festge-
stellt: So schön die modernen Kunstwerke für
die einen auch sind, so ärgerlich können sie für
manch anderen sein. Unsere Autorin Marie hat
sich indes nicht geärgert, sie hat die Zeit lieber
sinnvoll genutzt und ist mit ihrer Schulklasse in
den Wald gegangen. Was man da mit den
Klassenkameraden derzeit machen kann, lest
ihr ebenfalls in diesem Heft. Natürlich stellen wir
euch auch wieder Bücher, CDs und Konsolen-
spiele vor, haben ein Gewinnspiel am Start und
einen Kalender mit vielen schülerrelevanten
Terminen.
Und in der zweiten Hälfte des Heftes geht
es dann einmal mehr ums Thema Berufe. In
unserem Jobstarter-Special widmen wir uns
dieses Mal schwerpunktmäßig Ausbildungs-
möglichkeiten in der Logistikbranche, aber
auch andere Fachbereiche werden beleuchtet.
Somit startet ihr also nicht nur gut vorbereitet in
die heiße Zeit des Jahres, sondern auch in den
Rest eurer Zukunft. Und die beginnt genau jetzt,
mit der Lektüre des brandneuen f79.
Viel Spaß dabei wünschen
Michaela Moser, Felix Holm und das gesamte
f79-Team!
f79 // 06.12
Sommer iSt, f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region
Redaktionsbüro // Neunlindenstraße 35 // 79106 Freiburgfon // Redaktion 0761-285 22 22fon // Anzeigen 0761-292 70 60fax 0761-292 70 61E-Mail [email protected] www.f79.de
Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Trägerverein // Kinderstadt Freiburg e. V.
Geschäftsführerin (ViSdP) & Projektleitung // Michaela Moser // [email protected]
Redaktion // Felix Holm // [email protected]
Redaktionsvolontär // Daniel Weber // [email protected]
Azubis // Johanna Klausmann / Marlene Schick
Koordination Schulen // Erika Weisser // [email protected]
Pressearbeit // Alexandra Huber // [email protected]
Publizistischer Berater // Lars Bargmann
Schülerredaktion dieser Ausgabe // Lea Gabelmann, Marie Sigmund, Elena Blattmann,Frederic Sibbing, Luis Haber, Lea Rückert, MaditaHardegen, Marie Dressel, Nadja Dilger, Sara Lodholz,Anna Reinelt, Marijan Spiegelhalter, Luca Fierravanti,Sarah Baumgartner, Barbara Frick, Noemie Ohlerth,Jana Kurz
Fotos // Felix Holm, Daniel Weber, Schülerredakteure
Bildagenturen // fotolia, istockphoto, pixelio, photocase, jugendfotos, dapd
Grafik & Layout // Claudia Fakler, Andreas Aschenbrenner, Johanna Klausmann
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Alexandra Huber // [email protected] Bernhardt // [email protected] Brändle // [email protected]
Druckunterlagen // [email protected]
Druck & Belichtung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 50.000 Exemplare
Auslagestellen // an 320 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: Von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau. Alle Agenturen für Arbeit (FR, LÖ, OG), allen BZ-Geschäftsstellen sowie über 70 Jugendeinrichtungen in Freiburg und Region.
Druckunterlagenschluss für Nr. 12 // 1. August 2012. Es gilt die Preisliste Nr. 3.
f79 ist Mitglied der
f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
„KommLern!“ und „Jugendbegleiter“ sind Projekteder Jugendstiftung Baden-Württemberg
f79 ist Mitglied der
was in deinem f79 passiert!
Foto // Regio Bäder GmbH
inhaltsangabe
f79 // 06.12
4
PausengesPräch:
Sommermythen
Wenn die Oma anfängt, ihre Weisheiten vo
n sich
zu geben, könnt ihr ab sofort d
agegenhalten:
Auf den Seiten 12 und 13 erfahrt ihr nämlich,
was dran ist an altbekannten Sommermythen.
hauPtfach:
Streit um Street-art
Zshhh. Zshhh. Fertig. So schnell kann ein
sogenanntes „Tag“, also ein gesprühter
Schriftzug, auf einer Wand landen.
Auf den Seiten 8 bis 11 lest ihr, wer das
gut findet und wer nicht.
festivals:SouthSide, ZmF & Co.Schönen Gruß aus Woodstock! Die Festival-saison hat begonnen. Die angesagtesten Open- Air-Music-Events werden euch auf den Seiten 24 und 25 vorgestellt.
Seite 6-7 // KlassenfotoWir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 8-11 // HauptfachGesprayte Kunst // Graffiti in Freiburg unter der Lupe
Seite 12-13 // PausengesprächSommermythen // „Im Schatten gibt‘s keinen Sonnenbrand!“
Seite 14-16 // Sport„Schlaaand!“ // Was Christian Streich mit der EM zu tun hat.
Seite 17-19 // Test Andere Länder ... // Wie begrüßt dich ein Maori?
Seite 20-21 // Projekt-CheckSchulverwaldung // Eine Schulwoche zwischen Bäumen
Seite 22-23 // MedieneckeWii-Games vorgestellt // Bücher und CDs im Check
Seite 24-25 // FreizeitFestival-Planer // Und wo tanzt du in diesem Sommer?
Seite 26-29 // FreistundeDer f79-Kalender // Wo geht was?
Seite 30 // DenksportKopfnuss // Buntstabensudoku mit tollen Gewinnen
Seite 31 // Jobstarter-SpecialAb hier wird‘s ernst // Von Ausbildungs- und Berufschancen
Seite 33-35 // Logistik-Specialkd-pc, Klotz, ASF // Wo die „Könige der Straße“ arbeiten.
Seite 36-39 // Berufs-ChancenBankkaufmann, Berufsfachschüler und Bäcker
Seite 40-41 // Go Green Sauberes Handwerk // Nachhaltiges Schülerprojekt
Seite 42-44 // Jobs & NewsISW, Medienakademie und Ausbildungsreform
Dein Thema nicht dabei?Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: [email protected]
Inhalt f79//03.12
promi-ecke
Foto: © Björn Peng
An dieser Stelle begrüßen prominente Mitbürger unsere f79-Leser mit
Erinnerungen und Anekdoten aus ihrer Schulzeit. In dieser Ausgabe
hat sich der Musiker und DJ Björn Peng den Fragen von f79-Autorin
Nadja Dilger gestellt. Seine Musik bezeichnet er selbst als Kirmes-
techno. Leute, die diese Kunst nicht verstehen, nennen es „Schrott“,
seine Fans sprechen liebevoll von „Trash“.
Name // Björn Peng Offenburg
Alter // laut myspace sechs Jahre alt
Beruf // Musiker & Veranstalter
Schule //
Schulabschluss //
Notenschnitt //
f79 // Was fällt dir ein, wenn du an deine Schulzeit zurückdenkst?
Björn Peng // Frühes Aufstehen und Langeweile in der Schule.
f79 // Denkst du, dass sich aus Sicht der heutigen Generation daran
etwas geändert hat?
Björn Peng // Ich glaube, das sind Sachen, die ändern sich nie.
Schule hat die Aufgabe, aus Kindern ordentliche Mitglieder der Ge-
sellschaft zu formen. Da wird unter anderem Disziplin eingetrichtert.
Das ist nicht zu verwechseln mit den Sachen, die man dort lernen
kann – das will ich nicht schlechtreden, da profitiere ich auch noch
heute davon. Aber die Schule als Erziehungsanstalt mit schwach-
sinnigen Zeitverschwendungen wie Nachsitzen, Strafarbeiten und
Klassenbucheinträgen ... Ich hoffe, dass sich da etwas geändert hat,
aber ich befürchte, das ist immer noch der gleiche Scheiß. Wenigs-
tens gibt es jetzt Handys, Internet und kleine MP3-Player. Musik hat
mir immer durch die schwersten Stunden geholfen.
f79 // Hast du einen Tipp für Jugendliche, die später beruflich
kreativ sein wollen?
Björn Peng // Just do it – lernt für euch selbst. Man kann den Scheiß
immer irgendwann mal gebrauchen. Je mehr man selbst macht und
sich aneignen kann, desto weniger ist man von anderen abhängig.
Heutzutage wird fast niemand mehr durch Musik reich, da verdienen
immer die anderen um einen herum. Also je mehr ihr selber machen
könnt, desto besser für euch. Und irgendwann muss man dann eben
auf Risiko setzen und einfach auch hinter dem stehen, was man
macht. Wenn man die Ziele nicht sehr hoch steckt, sondern öfters mal
schaut, was man schon erreicht hat – dann ist auch die Frustration
nicht besonders groß, wenn man die Ziele nicht erreicht.
f79 // 06.12
6
Klassenfoto
Die ReDaktion DieseR ausgabe:
Schule // Berthold-Gymnasium
Freiburg, Klasse 10
Alter // 15 Jahre
BeitrAg // Festivals
ÜBer mich // „Irren ist menschlich.“
Lea gabeLmann
Schule // Friedrich-Gymnasium Freiburg, Klasse 10Alter // 16 JahreBeitrAg // EM-VorschauÜBer mich // „Lebe jeden Tag als ob es dein letzter wäre.“
FReDeRic sibbing
Schule // Kepler Gymnasium Freiburg, Klasse 10 Alter // 16 JahreBeitrAg // Sommermythen, SudokuÜBer mich // „Jeder Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“
eLena bLattmann
Schule // Kepler Gymnasium Freiburg, Klasse 10 Alter // 15 Jahre BeitrAg // FestivalsÜBer mich // „Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber gewiss etwas Gutes.“
Lea RückeRt
Schule // Erasmus-Gymnasium Denzlingen, Klasse 9 Alter // 15 JahreBeitrAg // TestÜBer mich // „Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.“
Jana kuRz
Schule // Kepler-Gymnasium,
Freiburg, Klasse 10
Alter // 15 Jahre
BeitrAg // Gamecheck
ÜBer mich // „Das eizing Wtchigie ist,
dsas der erste und der lettze Btasbhcue
am rtgihcein Pltaz snid. Der Rset kann
toatl decaindnurher sein, und man kann
es iemmr ncoh onhe Plroembe lesen.“
maRiJan
spiegeLhaLteR
saRah baumgaRtneR
Schule // Marie-Curie-Gymnasium Freiburg, Klasse 9Alter // 14 Jahre BeitrAg // Buch-ReziÜBer mich // „Das Schönste an mir bin ich.“
Schule // Kepler Gymnasium Freiburg, Klasse 10Alter // 15 JahreBeitrAg // EM-VorschauÜBer mich // „Live your life.“
Luis habeR
Schule // Kepler Gymnasium Freiburg, Klasse 10 Alter // 15 JahreBeitrAg // Sommermythen, SudokuÜBer mich // „Carpe diem.“
maRie sigmunD
Klassenfoto
Die ReDaktion DieseR ausgabe:
7f79 // 06.12
Schule // Kepler-Gymnasium, Klasse 9Alter // 14 JahreBeitrAg // GamecheckÜBer mich // „Erst die Pflicht, dann das Vergnügen ...?“
Luca FieRRavanti
MaRie DResseL
Schule // Emil-Thoma-Realschule Freiburg, Klasse 10 Alter // 16 Jahre BeitrAg // SchulverwaldungÜBer mich // „If you see someone without a smile – give him yours!“
Schule // Staudinger GesamtschuleFreiburg, Klasse 11Alter // 17 Jahre BeitrAg // Berufsfachschule MetalltechnikÜBer mich // „Probleme sind nicht etwas Schlechtes, wenn man sie als Herausforderung sieht.“
MaDita HaRDegen
baRbaRa FRick
Schule // Albert-Schweitzer-Gymnasium Gundelfingen, Klasse 10Alter // 15 Jahre BeitrAg // TestÜBer mich // „Never give up, it‘s such a wonderful life.“
Schule // St. Ursula Schulen,
Freiburg, Klasse 13
Alter // 20 Jahre
BeitrAg // Promi-Ecke, CD-Rezis
ÜBer mich // „Jeden Tag eine gute Tat!“
naDja DiLgeR
Schule // Max-Weber-Schule Freiburg, BK II Alter // 21 JahreBeitrAg // Buch-ReziÜBer mich // „Never let them take away your joy or your motivation will destroy.“ (Gentleman)
MinuscH aFonso
Schule // Freie Waldorfschule,
Freiburg, Klasse 9
Alter // 14 Jahre
BeitrAg // Gamecheck
ÜBer mich // „Alle Kinder heißen Peter,
nur nicht Günther, der heißt Klaus.“
anna ReineLt
Schule // Kepler Gymnasium Freiburg, Klasse 10Alter // 15 JahreBeitrAg // EM-VorschauÜBer mich // „Live your life.“
saRa LoDHoLz
Schule // Walter-Eucken-Wirtschafts-gymnasium, Klasse 11 Alter // 17 Jahre BeitrAg // GrafittiÜBer mich // „Every finish line is the beginning of a new race.“
noeMie oHLeRtH
Schule // Deutsch-Französisches
Gymnasium Freiburg, Klasse 9
Alter // 14 Jahre
BeitrAg // Test
ÜBer mich // „Lächle das Leben an,
es lächelt dann auch zurück.“
f79 // 06.12
8
HauptfacH
In diesem Jahr feiert die Freiburger Graffiti-
Crew „JNR“ ihr 15-jähriges Bestehen. Ihr
gleichnamiges Kürzel werden viele schon
einmal gesehen haben, prangt es doch von
unzähligen Wänden in Freiburg und den
umliegenden Dörfern. Aber auch sonst sprüht
es in unserer Stadt nur so von knallbunten
Lettern auf grauem Untergrund. Für die einen
ist es hässliche Kritzelei, für viele andere aber
der Hinweis auf hippe und moderne Street-
Art. f79-Reporterin Sara Lodholz hat sich mit
einem Freiburger Sprayer getroffen, der die
Straßenkunst schon seit acht Jahren fabri-
ziert. Seinen Namen möchte der Mitte-20-
Jährige nicht nennen, dafür spricht er aber
bereitwillig über „Bombings“, illegale Nachtak-
tionen und Freiburgs farbigste Wände. Bei
vielen anderen hingegen wird die Street-Art
schnell zur Streit-Art: Über 500 Anzeigen
wegen Sachbeschädigung durch Schmiere-
reien gingen im Jahr 2011 bei der Freiburger
Polizei ein. Und im Rathaus hat man für das
Jahr 2012 schon mal vorsorglich 80.000 Euro
im Haushalt eingeplant – um die durch Graffiti
entstandenen Schäden zu beseitigen.
Text // Sara LodholzFotos // fotolia.com, hiphopfreiburg.dekallejipp – photocase.com
HauptfacH
9f79 // 06.12
Street-artoder Streit-art
Beim thema
Graffiti Scheiden
Sich die
GeiSter
HauptfacH
10
Wir alle lesen die großen farbigen
Kürzel, wenn wir durch die Straßen laufen.
JNR, BDA, MBC, YF, SR, FH prangt
von den Wänden und die meisten von
uns fragen sich: „Für was steht das
eigentlich?“ Die genauen Bedeutungen
kennen oft nur die Mitglieder der Crews,
die hinter den jeweiligen Abkürzungen
stecken. Um so manches „Tag“ – so
der englische Name für die kurzen Buchstaben-
reihen – gibt es aber Gerüchte. So hört man zum
Beispiel, MBC sei eine vereinfachte Schreibweise
für „maybe crazy“ oder JNR für „Just no Rules“.
Die Cliquen, deren Members sich schon
aus mehreren Generationen zusammensetzen,
sprayen ihren Namen an die außergewöhnlichsten
Stellen. Sie werfen die Buchstaben in kürzester
Zeit an hohe Gebäude, Züge, viel befahrene
Straßen – eben überallhin, wo man sie auf einen
schnellen Blick deutlich erkennen kann. Dabei
nehmen die Mitglieder durchaus Risiken auf sich,
um auf ihr Team aufmerksam zu machen – auch
Illegalität ist kein Tabu. Oder besser gesagt:
Sie machen sich für ihr Hobby strafbar.
Im vergangenen Jahr wurden in Freiburg
über 500 Schmierereien zur Anzeige
gebracht. „Zu einer jungen Stadt wie Freiburg
gehört so etwas fast schon dazu“, ist der
Freiburger Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid
sich der unausweichlichen Existenz der Sprayer
bewusst, „allerdings ist es für die, die es betrifft,
schon mehr als ärgerlich.“ Zwar will er nicht
bestreiten, dass bunte Bilder durchaus auch Kunst
sein können, für ihn stellt sich aber im gleichen
Atemzug die Frage: „Will der Eigentümer der
Fassade die Kunst bei sich haben?“ Ist dem
nicht so, wird im Auge des Gesetzes aus der
vermeintlichen Street-Art einfache Sachbeschä-
digung. Und die ist strafbar.
Kunst oder Ärgernis? Vielleicht hilft bei der
Beantwortung der Frage ja ein Blick auf die
Geschichte? Angefangen hat der Legende nach
alles in New York. Dort malten in den 60er
Jahren Gangmitglieder mit einfachen Filzstiften
ihre Namen an Wände, etwa um ihr Gebiet zu
kennzeichnen und einfach zu zeigen, dass sie da
sind – eine Art Rebellion gegen die „ordentliche“
und geregelte Gesellschaft. Der neue Trend
verbreitete sich recht rasant. 1980 kamen erstmals
Sprühdosen zum Einsatz, ab da konnte man
auch großflächiger „taggen“ – also Signaturen
anbringen. Und es bestand auch erstmals die
Möglichkeit, mehr als nur Schriftzüge auf Beton
zu verewigen: Neben Buchstabenreihen tauchten
plötzlich vermehrt auch Bilder auf.
In Deutschland gehört Fedor Wildhardt
alias „CANTWO“ zu den ersten und be-
kanntesten Sprayern. Er gründete zu Beginn
seiner Karriere die Clique „Stick-up-Kids“ und
bekam von seiner Schule den ersten Spray-
Auftrag, gegen Geld eine Wand zu verschönern.
Spätestens seither ist Sprayen auch in Deutsch-
land nicht mehr nur illegales Geschmiere.
Ähnlich wie damals Wildhardt, der sich
nicht selten mit kritischen Fragen konfrontiert sah,
beschreibt heute auch der Freiburger Tom* seine
Leidenschaft. Durchs Sprayen soll kommuniziert
werden, eine Botschaft soll bei den Leuten
ankommen, wie der 22-Jährige erklärt: „Wir wollen
zeigen, dass wir da und aktiv sind – bei Tag und
bei Nacht. Als Crew möchte man zum einen
seine Leidenschaft zur Spraykunst mit anderen
teilen, aber auch seinen Namen so weit wie
möglich verbreiten. Und dazu sind Bombings
sehr gut.“ Bei den sogenannten „Bombings“,
geht es weniger darum, Flächen mit kunstvollen
und farbenfrohen Bildern zu besprühen, sondern
einzig und allein um die Schriftzüge der Gruppen. f79 // 06.12
SacHbeScHädigung:
(1) Wer rechtswidrig eine fremde Sache beschädigt
oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei
Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer unbefugt das
Erscheinungsbild einer fremden Sache nicht nur
unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert.
(3) Der Versuch ist strafbar.
303Strafgesetzbuch
Die Künstler haben meist nur wenig Zeit. Sie
verwenden keinen bestimmten Stil, eher schmei-
ßen sie die Umrisse der Buchstaben schmierig
an die Oberfläche und schraffieren das „Fill-In“,
den Kern der Buchstaben. Gerne lehnen sie sich
dabei auch über Dächer, um ihr Werk weit oben
anzubringen. Hier wird mit einem Eimer Farbe,
einer langen Malerrolle und Kumpels, die einen an
den Beinen festhalten, gearbeitet. Passiert ist
zumindest in Freiburg laut Polizei dabei noch nie
jemandem etwas.
Längst nicht jeder teilt die Meinung, dass
auf Street-Art mit Tags hingewiesen werden sollte.
Die Deutsche Bahn zahlt jährlich rund 50 Millionen
Euro für die Beseitigung von „Farbschmierereien“,
und auch die Stadt Freiburg hat im Haushalt für
2012 bereits 80.000 Euro fest eingeplant. „Das sind
Erfahrungswerte“, verrät Rathaussprecher Toni
Klein. Teure Erfahrungswerte, die auch auf Kosten
der Jugendlichen gehen: Für einen neuen Skateplatz
etwa war jahrelang kein Geld in Freiburg vorhanden.
Werden die Sprayer erwischt, müssen sie
die entstandenen Schäden aus eigener Tasche
zahlen. Deshalb lautet das höchste Gebot für jeden
Sprüher: „Lass dich nicht identifizieren!“ Sie
vermummen sich, wenn sie nachts auf Tour gehen
oder im Versteck warten, bis der Regionalzug
stillsteht. Sie lassen Skizzen von illegalen Gemälden
nach vollendeter Arbeit verschwinden. Sie laden
natürlich keine Beweisfotos auf Facebook hoch.
Aber sie gehen durchaus auch Riskiken ein. „Wenn
du tagsüber durch die City läufst
– schaust du da etwa hoch in die
Luft?“, fragt Tom rhetorisch. Ohne
beachtet und dadurch gestört zu
werden, beugen sich die illegal
Kunstschaffenden am helllichten
Tag über Gerüste oder Dach-
kanten und zaubern in Sekunden
ein neues Werk an den Beton. Es scheint also nicht
nur um Kunst, sondern auch um den Kick zu gehen.
„Doch bei Friedhöfen, Kirchen oder an-
deren Denkmälern verstehen auch wir
keinen Spaß“, zieht Tom für sich und seine Crews
eine Grenze. Rathaussprecher Klein kann das nur
teilweise bestätigen: „Graffitis – also Bilder – findet
man tatsächlich nicht auf Friedhöfen und Denkmä-
lern. Schmierereien wie Schriftzüge aber schon.“
Um die Zahl der strafbaren Vergehen der
Künstler zu reduzieren, werden in Deutschland immer
mehr Wände für deren Werke freigegeben. Auch
bei uns: Auf freiburgxtra.de gibt es einen Routen-
plan mit allen Orten Freiburgs, an denen gesprayt
werden darf. Viele finden sich in Unterführungen,
so beispielsweise an der Paduaallee. Insgesamt
gibt es 14 „Walls“ in der Breisgau-Metroplole – laut
fudder.de so viele, wie nirgendwo sonst im Land.
Inwieweit sich die illegalen Aktionen damit
ausmerzen lassen, ist allerdings fraglich. Denn
die Gangs lieben tatsächlich den Kick. Anonym
etwas Verbotenes zu tun und am nächsten Tag
den Bus mit ihrem Namen vorbeifahren zu sehen
oder Leuten zuzuhören, die sich über ihren
Schriftzug unterhalten, ist für die selbst ernannten
Künstler oft die größte Bestätigung. Dann hat es
geklappt, das Label prägend zu repräsentieren
und für Aufruhr zu sorgen. „Die größte Anerken-
nung in der Szene bekommt man für besprayte
Züge“, weiß Tom, „solche Aktionen sind zum einen
mit hoher Gefahr und hohem Aufwand verbunden,
zum anderen werden die Bilder meist schnell
wieder entfernt.“ Für viele Graffiti-Maler bedeutet
das illegale Sprühen Freiheit und Abwechslung
vom trüben Alltag. Nicht selten finden sich unter
ihnen auch Geschäftsmänner oder Familienväter
– das Bild vom abgerutschten Ghetto-Kid mit der
Sprühdose ist längst überholt.
Abgesehen von den „Bombing-Verteilern“
gibt es aber auch wahre Künstler. Ihre Werke
wurden beispielsweise 2009 in einer Heidelberger
Galerie unter dem Motto „Tomorrow Ain’t Promise“
ausgestellt. In Freiburg haben „die Besten“ einen
Platz an der Dreisam verdient. Wessen schrille
Malerei hier, an der Street-Galerie in Höhe der
Ganter-Brauerei, nicht übermalt wird, so heißt es,
hat es in der Szene weit nach oben geschafft.
Graffitis spalten die Meinungen und sorgen
für Diskussionen. Den Sprayern ist es am Ende
egal, ob sie Begeisterung auslösen oder verpönt
werden. Sie brauchen nur Farbe und endlosen
Raum, „denn das Malen“, so Tom, „ist wie eine
Sucht.“
*Name geändert
922
275
150
696
52
502
56
547
70
534
2007 2008 2009 2010 2011
Illegal und teuer: 50 Millionen Euro investiert die Bahn jährlich in die Entfernung von Graffiti. Von denen gehen wohl auch ein paar auf die Rechnung der Freiburger Crew JNR.
Graffiti-Deliktein Freiburg
erfasste Fälle aufgeklärte Fälle
11f79 // 06.12
HauptfacH
„Das stimmt definitiv
nicht“, sagt die Freiburger
Augenoptikerin Petra
Wittmann vom Optik-Geschäft Wiehle in der
Innenstadt. Der UV-Schutz hängt nämlich nicht
von der Farbe, sondern vom Material des
Glases ab. Dunkle Brillen haben lediglich
einen höheren Blendschutz, was einen aber
nicht vor den schädlichen UV-Strahlen schützt.
„Gerade Modebrillen sind sehr gefährlich“,
warnt die Fachfrau, „wenn die Gläser dunkel
sind und das Material nicht qualitativ hochwer-
tig, weiten sich die Pupillen und die Strahlen
können noch mehr Schaden verursachen.“
Also immer auf die Beschriftung achten, 100
Prozent UV-Schutz ist ein Muss!
Auch das ist ein Irrglau-
be, wie Hautfachärztin
Rahel Pfister aus Freiburg
erläutert: „Jeder UV-Strahl ist, wenn er auf eine
hautbildende Zelle trifft, so schädlich, dass er in
der betroffenen Zelle Krebs erzeugen kann.
Sonnenbrand signalisiert nur, dass die Zellen so
sehr gereizt wurden, dass sie sich entzünden.“
Daher Eincremen nie vergessen und auch sonst
die Sonne nicht zu lange ungeschützt genießen.
Dieser Mythos ist wohl der am meisten verbreite-
te, doch auch er entspricht nicht ganz der
Wahrheit. „Es gibt solchen und solchen
Schatten“, meint Expertin Rahel Pfister. Sitzt man
beispielsweise neben einem See im Schatten
eines Baumes, gelangen durch die Reflexion am
Wasser UV-Strahlen in den Schattenbereich.
Insgesamt ist die Dosis im Dunkeln aber viel
geringer. Dennoch ist ein Sonnenbrand möglich,
man sollte sich also auch im Schatten schützen.
Falsch, braune Haut muss auch vor der Sonne
geschützt werden, wenn auch weniger als helle
Haut. Für die Färbung der Haut durch Sonnen-
einstrahlung ist das Pigment Melanin zuständig,
das die UV-Strahlen absorbiert und unschädlich
macht. Je dunkler die Haut, desto höher der Anteil
an Melanin. Von Natur aus dunkle Menschen
brauchen also tatsächlich weniger Sonnenschutz.
„Für die Pigmente im Selbstbräuner gilt das aber
nicht“, betont Dr. Pfister, „dort sorgt Karotin für die
Bräune, Karotin nimmt das UV nicht auf und macht
es somit auch nicht harmlos.“
Richtig! Wenn eine
Biene sich oder ihr Volk
bedroht sieht, muss sie
sich verteidigen und sticht zu. „Bienen stechen
nur im äußersten Notfall, da es für sie den Tod
bedeutet. Wespen sind hier weitaus aggres-
siver“, erklärt die Inhaberin der Freiburger
„Honig-Galerie“, Susanne Heldt. Einsperren von
Bienen bringt also nichts, sie sind normalerwei-
se friedlich und gehen nicht auf den Menschen
los. Lässt du sie in Ruhe, machen sie auch dir
keine Probleme.
Stimmt teilweise. Der
Körper ist nach einer
Mahlzeit erst einmal mit
der Verdauung beschäftigt. „Das bedeutet,
dass hauptsächlich Blut zum Magen gepumpt
wird, wodurch weniger Blut für die Muskeln
übrig bleibt“, verdeutlicht der Hausarzt Dr. Thomas
Szczeponik. Ein Leistungssportler sollte zwischen
Essen und Schwimmen pausieren. „Falls du
aber nicht gerade eine Schweinshaxe mit
Knödeln gegessen hast, kannst du unbesorgt
Baden gehen“, gibt der Arzt Entwarnung. f79 // 01.08
Der Sommer kommt und mit ihm auch
die Badesaison und der wenig beliebte
Sonnenbrand. Aber solange man noch
keinen hat, kann man sich ja in die Sonne
legen. Aber auf keinen Fall sollte man
Kirschen essen und danach Wasser
trinken. Und nach dem Essen erst mal
warten, bevor man ins Wasser geht. Aber
ist das alles wahr? Die f79-Autorinnen
Elena Blattmann und Marie Sigmund
klären die zehn größten Sommermythen.
Text // Elena Blattmann & Marie SigmundFotos // istockphoto.com;
Elena Blattmann; Marie Sigmund
Wahrheit oder Mythos?f79 befragt Fachleute über den Wahrheitsgehalt von omas sommerweisheiten
PausengesPräch
f79 // 06.12
12
Je dunkler die Sonnenbrille,desto höher der Schutz.
Sonnen ohne Sonnenbrand ist unschädlich.
Bienen stechen nur, wenn man sie provoziert.
Im Schatten kann man keinen Sonnenbrand bekommen.
Nach dem Essen eine Stunde lang nicht baden.
Braune Haut braucht keinenSonnenschutz.
Wahrheit oder Mythos?f79 befragt Fachleute über den Wahrheitsgehalt von omas sommerweisheiten
13f.79 // 01.08
PausengesPräch
f79 // 06.12
Das bejaht Szczeponik sofort: „Der plötzliche
Kälteschock durch den hohen Temperaturunter-
schied zwischen Körper und Wasser kann zum
Kreislaufkollaps führen.“ Deshalb: Lieber langsam
an den Temperaturunterschied gewöhnen.
Das ist richtig. Dr. Thomas Szczeponik erklärt:
„Der Körper fährt nachts auf Sparflamme runter.
Das heißt: der Blutdruck sinkt, die Atmung wird
langsamer. Das ist leichter, wenn es angenehm
kühl ist. Schwerverletzte werden beispielsweise im
Krankenhaus runtergekühlt, damit sich ihr Körper
besser erholen kann.“ Der Experte empfiehlt
Temperaturen von 17 bis 19 Grad im Zimmer, so
gerät der Körper während des Schlafens weder
ins Schwitzen noch ins Frieren.
Der Spruch aus dem Kinderspiel entspricht
nicht ganz der Wahrheit. Das Essen von Kir-
schen allein kann schon zu Bauchschmerzen
führen. „Das liegt an den Verdauungsprozes-
sen, bei denen Zucker gespalten und vergärt
werden muss“, erklärt Hausarzt Dr. Szczeponik,
„dabei entstehen natürliche Verdauungsgase,
die zu leichten Blähungen führen können.“
Dass Wasser diese Schmerzen verursacht,
kommt daher, dass früher öfter unreines
Wasser getrunken und somit die Verdauung
noch mehr in Anspruch genommen wurde.
„Kind! du musst eine stunde warten, bis du nach dem essen wieder ins Wasser darfst.“
Mit aufgeheiztem Körper darf man nicht ins kalte Wasser springen.
In kühlen Räumen schläft man besser.
Kirschen gegessen, Wasser getrunken, Bauchweh bekommen.
SPORT
Anfang Juni, in Polen: Die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft kommt in
ihrem Hotel „Dwór Oliwski“ in der Nähe von
Danzig an. Nun können die letzten Trai-
ningseinheiten beginnen. Die Spieler sitzen
in einem Kreis und besprechen die Taktik
für das bevorstehende Spiel, als plötzlich
das Handy von Mario Gomez klingelt und
er erfährt, dass seine ältere Schwester
am morgigen Tag heiraten wird und
danach einen Urlaub mit der ganzen Fami-
lie geplant hat. So bleibt ihm keine andere
Wahl, als die EM sausen zu lassen. Kurzer-
hand entschließt sich Jogi Löw, der mit 81
erzielten Treffern immer noch amtierender
Rekordtorschütze des SC Freiburg ist, für
ihn als Stürmer einzuspringen. Als Interims-
Cheftrainer nominiert er – etwas
überraschend – SC-Coach
Christian Streich nach.
Geiz-Griechen & Streich(e l)einheitenDie etwas andere EM-Vorschau 2012
1. Gruppenspiel:
Deutschland – Portugal
Cheftrainer Christian Streich kann sich in
aller Ruhe mit seinen Spielern aufwärmen, so wie
er es sonst auch immer macht. Dadurch wirkt
er schon deutlich entspannter. Doch in der 13.
Minute bringt Cristiano Ronaldo sein Team in Füh-
rung. Streich muss reagieren. Er beschließt, die
Anfangsformation von 4-3-2-1 auf 1-2-3-4 umzu-
stellen. Damit ist Deutschland nun offensiv stärker,
doch auch deutlich konteranfälliger. Schon nach
23 Minuten stellt Schiedsrichter Nicola Rizzoli den
bisher einzigen Torschützen mit Rot vom Platz.
Cristiano Ronaldo hatte überraschenderweise
tatsächlich eine Gelegenheit zu einer Schwalbe
ausgelassen – für den italienischen Offiziellen
ein schweres Vergehen. Nach 57 gespielten
Minuten dann endlich der erlösende Ausgleich
durch Interimsstürmer Löw. Dies ist dann auch
der Endstand der Partie. Mario Gomez übermittelt
Grüße via Facebook: „Hey Leute, nächstes Spiel
gewinnt ihr! Ich bin übrigens gerade am Nordpol
– die Weltreise beginnt“
2. Gruppenspiel:
Niederlande – Deutschland
0:1 – Klingt nicht
sehr spannend, doch
wer das Spiel gesehen hat,
wird widersprechen müssen,
schon vor dem Anpfiff gibt es
Diskussionsbedarf. Oranje-Trainer
Bert van Marwijk muss seine Aufstellung
ändern, Arjen Robben weigert sich, gegen
seine Teamkollegen aus München aufzulaufen.
Doch auch die Spieler aus Deutschland haben
ihre Sorgen, sie wollen nicht gegen Mark
van Bommel spielen, der schon beim Einlau-
fen die EM-Maskottchen Slavek und Slavko
weggrätscht. Die beiden müssen direkt ins
Krankenhaus und fallen bis zum Ende des Tur-
niers aus. Sie werden aus Sicherheitsgründen
Text // Frederic Sibbing, Luis HaberFotos // dapd, istock.com
14f79 // 06.12
Geiz-Griechen & Streich(e l)einheiten
von den Klitschko-Brüdern ersetzt, die ja auch aus der Ukraine kommen.
Letztlich überwindet die deutsche Mannschaft ihre Scheu und tritt an.
Zum Glück, denn sonst hätten die Fans eines der besten und emotio-
nalsten Spiele aller Zeiten verpasst, das mit einem Traumtor endet. Mario
Gomez, Glückwunsch an den Torschützen per Facebook: „Hey Jogi,
super Fallrückzieher! Grüße aus Thailand!“
3. Gruppenspiel:
Dänemark – Deutschland
Es geht um den Gruppensieg. Doch schon beim Warmmachen hält
sich Toni Kroos den Bauch, verzerrt das Gesicht und schleppt sich vom
Platz. Nacheinander müssen auch Poldi, Schweini, Lahm, Badstuber,
Neuer und Klose das Aufwärmtraining abbrechen. Mannschaftsarzt Hans-
Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat alle Hände voll zu tun. Alle Spieler weisen die
gleichen Symptome auf: Lebensmittelvergiftung. Nach und nach beichten
Poldi und Co., dass sie am Vorabend noch in einem Fastfood-Schuppen
geschlemmt haben. „Die Dänen haben das 1992 doch auch so gemacht,
und wir wollten uns eben optimal auf das Spiel vorbereiten“, gesteht
Badstuber unter Bauchschmerzen. Es hilft alles nichts: Der bestens aufge-
wärmte Streich muss neben Jogi in den Sturm.
Auch Zeugwart Thomas Mai, Busfahrer Wolfgang Hochfellner, Koch
Jürgen Deppe, Küchenmeister Heinz Imhof und Physiotherapeut Klaus
müssen mit ran. Am Ende gewinnt Dänemark mit 3:0, weil Busfahrer Hoch-
fellner, der im Tor steht, über den Stadionsprecher mitgeteilt bekommt,
dass der Mannschaftsbus im Halteverbot steht. Um eine Geldstrafe und ei-
nen möglichen Ausschluss aus dem Turnier zu verhindern, muss Hochfell-
ner das Stadion verlassen. „Nach dem Schpiel isch vor dem Schpiel“, sagt
Christian Streich mit „leicht“ badischem Akzent und fügt mit einem Lächeln
hinzu: „Dänen ham was nich zeige könne. Aber wenn du siesch, wie die
Jungs, die du selbschd ausgbildet hasch, sich vollesse, kannsch du auch
mal 0:3 gege Dänemark verliere. Vor dem nägschte Schpiel esse mir lieba
wieda in unserm Hotel.“ Gomez, Facebook-Kommentar: „Gute Besserung
Männer, hier in Mexiko ist das Essen supi – oje, ich muss mal.“
Viertelfinale:
Griechenland – Deutschland
Völlig unerwartet haben die Griechen die Gruppenphase schul-
denfrei und ohne Punktverlust überstanden. Nun geht es gegen die
nach wie vor geschwächte deutsche Elf. Drei Stunden vor Spielbeginn
erfährt Griechenlands Trainer Fernando Manuel Costa Santos, dass
die griechische Regierung den Spielern der Nationalmannschaft die
versprochenen Prämien nicht zahlen kann, die Finanzkrise hat nun auch
SPORT
t A n z e i g en
Die etwas andere EM-Vorschau 2012
SPORT
16f79 // 06.12
den Fußball erreicht. Als er dies der Mannschaft
mitteilt, beschließen die Spieler, zu streiken und
nicht anzutreten. Alle Überredungsversuche
bleiben erfolglos. Nun fühlt Santos sich gezwun-
gen, eine neue Mannschaft nachzunominieren.
Da die Zeit drängt, werden alle griechischen
Männer, die sich zurzeit in der Austragungsstadt
Warschau befinden, gebeten, sich auf dem
Trainingsgelände der Griechen einzufinden. Nun
beginnt eine Art Casting, bei dem die Trainer
sich die beste Elf zusammensuchen. Nun kann
das Spiel beginnen, doch man kann es sich
denken, die Griechen gewinnen … an Spielpra-
xis, doch all dies nützt nichts, denn Deutschland
geht als sicherer Sieger mit 3:0 – zwei Treffer
erzielt der starke Löw – aus dem Spiel. Und
Gomez? Der hat scheinbar kein Internet.
Halbfinale:
Deutschland – England
Der Klassiker! Und er beginnt mit einer
Auswechslung, die später in der Presse als
GenieSTREICH gefeiert wird: Im Tor steht statt
Manuel Neuer SC-Keeper Oliver Baumann.
Aus dem 4:1 bei der WM 2010 vor zwei Jahren
haben die Briten gelernt und beginnen sofort,
Oliver Baumann warmzuschießen. Doch das
junge Talent hält die deutsche Elf souverän
im Spiel. Erst in der 44. Minute gelingt es den
Spielern von der Insel, Baumann auszuspie-
len. Nach der Pausenansprache von Streich
wacht das deutsche Team auf und beginnt
dagegenzuhalten. Doch auch in der 80. Minute
steht es immer noch 0:1 aus deutscher Sicht.
In der 87. erkämpft sich Khedira den Ball im
Mittelfeld, passt ihn steil zu Löw, der mit einem
satten Schuss an die Querlatte seinem Ärger
Luft macht. Der Ball springt fast senkrecht von
der Latte zurück ins Feld. War der Ball hinter
der Linie oder nicht?
Der Schiedsrichter entscheidet auf…Tor.
Löw erklimmt mit seinem fünften EM-Treffer die
Spitze der Torjägerliste. Die Verlängerung ver-
läuft ziemlich unspektakulär. Nach 120 Minuten
kommt es – natürlich – zum Elfmeterschießen.
Große englische Torwartlegenden sind hier
schon zum Gespött der Fußballwelt geworden.
Als Baumann gleich den ersten Elfer hält,
brechen die englischen Spieler zusammen.
Weinend verziehen sie sich in die Kabine und
weigern sich, wieder herauszukommen. Somit
gewinnt Deutschland das Spiel. Von Gomez
hört man noch immer nichts.
Finale:
Deutschland – Frankreich
Das mit 70.050 Plätzen ausverkaufte Olym-
piastadion in Kiew droht vor Spannung zu platzen.
Um Punkt 20.45 Uhr geht das Finale der Fußball-
Europa-Meisterschaft 2012 endlich los. Ein Finale,
das bis zur 90. Minute viel zu bieten hat: Ein frühes
Tor der Equipe Tricolore, eine rote Karte wegen
Kopfstoßes für einen Franzosem, den Ausgleich,
zwei weitere Tore, jeweils auf beiden Seiten eines,
und eine spannende Schlussphase. Hier noch
einmal der Radiokommentar: „Ribery am Ball. Er
hat den Ball – verloren, diesmal gegen Schürrle,
Schürrle nach innen geflankt – Kopfball – ab-
gewehrt – aus dem Hintergrund müsste Lahm
schießen – Lahm schießt! – Tooooraus. Der Ball
wurde abgefälscht, es gibt eine allerletzte Ecke.
Wir sind längst in der Nachspielzeit.
Sogar unser Baumann steht jetzt im
gegnerischen Strafraum. Da kommt die Ecke,
getreten von Schweinsteiger. Kopfball! Ins
Eck! Und – ich glaub es nicht – das war der
Baumann, der Teufelskerl!“ Der Schiedsrichter
pfeift das Spiel sofort danach ab. Die deut-
schen Fans singen ausgelassen: „Nie mehr
Vizesieger, nie mehr, nie mehr, nie mehr.“ Über-
glücklich und behutsam nimmt Streich den
Pokal in die Hände. Und Gomez: Der hängt
– irgendwo in der Weltgeschichte – alleine auf
Facebook und drückt einsam den Like-Button.
Spielplan:
9.6.12, 20.45 Uhr: Deutschland : Portugal
13.6.12, 20.45 Uhr: Niederlande : Deutschland
17.6.12, 20.45 Uhr: Dänemark : Deutschland
test
Text // Barbara Frick, Noemie Ohlerth, Jana Kurz Fotos // dapd, istock.com, Jugendfotos, photocase
DOs und DON’ts aus aller Welt
2. Für welches Vergehen drohen
in Malaysia drei Jahre Gefängnis?
A Blumen an öffentlichen Plätzen pflücken.
B Nacktbaden.
C Auf der falschen Straßenseite fahren.
17
1. Wie wirst du von einem Maori in Neuseeland begrüßt?
A Er schenkt dir ein Schaf.
B Er spuckt dir auf die Füße.
C Er dreht sich dreimal um sich selbst.
3. Was dürfen Frauen in Madagaskar nicht tun?
A Die Kleidung ihres Bruders waschen.
B In der Öffentlichkeit singen.
C Laut sprechen und lachen.
f79 // 06.12
andere Sitten
Merkwürdig, lustig oder total ungewöhn-
lich: Sitten und Gebräuche ändern sich,
sobald man Landesgrenzen überschrei-
tet. Damit euch die Einheimischen nicht
für unhöflich halten oder ihr sie für total
verrückt erklärt und sofort den nächsten
Flug nach Hause bucht, haben die f79-
Reporterinnen Jana, Barbara und Noémie
sich für euch schlau gemacht, um eure
nächste Reise so unbeschwert wie möglich
zu machen. Bist du Stubenhocker, Pau-
schaltourist oder richtiger Weltenbumm-
ler? Finde es mit diesem Quiz heraus!
Andere Länder,
test
f79 // 06.12
18
7. Warum sollte man in Spanien nicht nach einer
„Cola“, sondern nach „Coca Cola“ verlangen?
A Ein heiliger Berg in Spanien heißt „Cola“.
B „Cola“ bedeutet auf Spanisch „Schwanz“.
C „Cola“ ist ein spanisches Schimpfwort.
6. Was bedeutet es in Taiwan, wenn man
einen Brief mit roter Tinte schreibt?
A Es bedeutet, dass man den Adressaten liebt.
B Die rote Farbe steht für Blut, und somit handelt es sich um eine Morddrohung.
C Es bedeutet, dass man nie wieder etwas mit der Person zu tun haben möchte.
5. Was gilt in Großbritannien bei einem Gespräch
als souverän, lässig und Zeichen höherer Bildung?
A Die linke Hand in die Hosentasche zu stecken.
B Die Beine übereinander zu schlagen.
C Sich mit dem Zeigefinger an der Stirn zu kratzen.
4. Was sollte man in China beim Essen beachten?
A Man sollte nicht die Ellbogen auf den Tisch legen,
weil dies ein Zeichen von Ekel wäre.
B Man sollte die Stäbchen nicht senkrecht ins Essen stecken,
weil das die Vorfahren beleidigen würde.
C Man sollte nicht schmatzen oder rülpsen.
test
8. Welches Verhalten gilt in Russland als „zu
amerikanisch“ und ist deshalb verpönt?
A Sich ungesund zu ernähren.
B Zu freundlich und locker aufzutreten.
C Zu viel fernzusehen.
9. Warum solltest du einer jungen Mutter in Singapur
keine Glückwunschkarte schenken, auf der ein Storch zu sehen ist?
A Der Storch ist in Singapur ein Symbol für Hässlichkeit.
B Mit dem Storch zeigt man der Mutter, dass man dem Baby Pech wünscht.
C Der Storch steht in Singapur für den Kindbetttod.
Stubenhocker (0 bis 3 Fragen richtig)
Kann es sein, dass du am liebsten daheim
bleibst, deine gewohnte Umgebung genießt
und dich nicht mit anderen Kulturen befassen
willst? Solltest du dich allerdings doch dazu
entschließen, einmal weit weg zu reisen,
musst du dich vorher gründlich über dein
Urlaubsziel informieren, um Fettnäpfchen und
unangenehme Begegnungen zu vermeiden.
Weltenbummler (7 bis 9 Fragen richtig)
Du bist sicher schon viel in der Welt herumge-
kommen und weißt, wie du dich in China bei
Tisch verhalten solltest oder wie du in Spanien
am besten dein Lieblingsgetränk bestellst. Pro-
bleme, dich zurechtzufinden hast du nicht, und
so gewinnst du sicher schnell das Herz eines
der Einheimischen. Aber Vorsicht, auch du
kannst noch böse Überraschungen erleben.
Pauschaltourist (4 bis 6 Fragen richtig)
Lieber liegst du in Italien am Strand, als in
China Bekanntschaft mit neuen Kulturen
zu machen. Vielleicht solltest du dich im
Urlaub nicht nur auf Pool, die Sonne oder
den Strand konzentrieren, sondern dich
auch ein wenig mit dem Land und seinen
Einwohnern auseinandersetzen? Nur so
schaffst du es zum Weltenbummler.
Auswertung:
19f79 // 06.12
1 B; 2 B; 3 A; 4 B; 5A; 6C; 7B; 8B, 9C
Auflösung:
f79 // Es waren bereits 14 Klassen hier im
Wald. Wie ist das Feedback?
Philipp // Also allgemein finden viele
Schüler anfangs den Gedanken, eine Woche
im Wald verbringen zu müssen, nicht so
prickelnd. Aber spätestens am Mittwoch
haben sich alle eingewöhnt und fühlen sich
wohl. Es hat ungelogen bis jetzt allen gefallen.
f79 // Was machen die Schüler hier denn so?
Philipp // Sie können Arbeiten für sich und
die Schule erstellen oder für den Platz hier im
Wald. Außerdem gibt es meist eine Medien-
gruppe, die die Woche dokumentiert. Bislang
wurden Krötenzäune gebaut, ein Toiletten-
häusle etwas abseits vom Platz, ein Lehmofen,
ein Unterstand, ein Brunnen, und oft schrei-
nern die Schüler auch Holzbänke. Entweder
verkaufen sie die dann und verdienen sich so
nen Fünfziger, oder sie stellen sie auf die
Schulhöfe. Eine Klasse hat sich auch mal
Fußballtore gebaut.
f79 // Sind denn bestimmte Schularten
besonders vertreten?
Philipp // Hauptsächlich kommen zu uns
Haupt- und Förderschulen. Das liegt daran, dass
deren Lehrplan nicht so streng ist und sie dadurch
mehr Zeit haben. Realschulen haben sich – außer
der Emil-Thoma-Realschule – bislang noch keine
beworben, und Gymnasiasten sagen: „Schönes
Projekt, aber wir haben keine Zeit.“
f79 // Macht dir die Arbeit Spaß?
Philipp // Mir gefällt’s richtig gut. Es ist
wirklich etwas anderes, eine Woche lang mit
einer Klasse im Wald zu sein. Ich führe auch
Gruppen durch den Wald, da gehe ich voran
und erkläre etwas und die anderen kommen
hinterher. Schüler finden solche Führungen meist
langweilig, was dazu führt, dass sie nicht richtig
zuhören. So eine Woche im Wald ist da viel
intensiver und macht auch viel mehr Spaß.
f79 // Was waren deine schönsten
Erfahrungen?
Philipp // Wenn am Freitag genau
diejenigen, die sich am Montag noch vor
vielem geekelt haben, am Boden sitzen und
schon fast beiläufig, aber trotzdem mit einer
gewissen Freude, mit den Händen in der Erde
schaben. Oder wenn man von Lehrern hört,
dass sich die Schüler hier im Wald teilweise
viel besser verhalten als in der Schule.
f79 // Gab es auch negative Momente?
Philipp // Einmal hätte ich eine Klasse
fast rausgeworfen. Wir waren bei einem
Brunnen zum Wasserholen. Die Schülerinnen
wollten nicht mit einem „fremden“ Mann
alleine im Wald sein, also bin ich vorgegan-
gen, die sind dann aus dem Wald raus und
haben ihre Eltern angerufen und behauptet,
sie wurden im Wald ausgesetzt. Schlussend-
lich habe ich sie aber dabehalten. Es gibt
immer welche, die trotzdem gut mitmachen,
in dem Fall die Jungs, und denen gegenüber
wäre es unfair gewesen. Aber ernsthafte
Unfälle gab es bis jetzt noch nie.
f79 // Und was macht ihr, wenn es eine
Woche lang regnet?
Philipp // Das war eigentlich noch nie so.
Man denkt manchmal, es regnet ohne
Pause, aber das ist nie so, es hört immer
mal wieder für ein paar Stunden auf, und
insgesamt ist das dann echt ok. Im Juli hat
es mal drei bis vier Tage geregnet, viele
nehmen dann Wechselklamotten mit, und
die meiste Zeit waren wir unterm Regenun-
terstand, haben gekocht, und zur Not können
wir immer noch im Waldhaus die Ausstellung
anschauen. Einmal haben wir das schlechte
Wetter dazu genutzt, mit einem Azubi vom
Forstbetriebshof zu sprechen und somit ein
wenig zur Berufsorientierung beigetragen.
Projekt-CheCk
f79 // 06.12
20
Im Freiburger Sternwald gibt es einen
kleinen Platz mit einem Bauwagen, einem
Lehmofen, einer Feuerstelle und vielem
mehr. Abwechselnd verbringen Schulklas-
sen verschiedenster Schulen auf diesem
Platz eine Woche. Dort bauen, sägen und
kochen die Schüler dann und haben vor
allem meist eine Menge Spaß. Diplom-
forstwirt Philipp Gottwald leitet das Projekt
„Schulverwaldung“ nun schon seit einem
Jahr. Im Gespräch mit f79-Reporterin
Marie Dressel erzählt der 32-Jährige von
seinen guten und schlechten Erfahrungen,
berichtet, wie sich Schüler in der Woche
verändern, was die Klassen dort machen
und wie sie sich bei dem Projekt sogar
ein bisschen Geld verdienen können.
„Viele sind anfangs
skeptisch“Freiburger klassen verbringen eine schulwoche zwischen Bäumen
Fotos & Text // Marie Dressel
21f79 // 06.12
Projekt-CheCk
Imposante Grafik
Als Engel Pit kämpfen wir gemeinsam
mit der Göttin Palutena gegen die böse
Medusa. Palutena beschränkt sich dabei
jedoch auf hilfreiche Tipps. Während die Story
einfach gestrickt ist, fällt die Grafik imposant
aus. Die Level sind zwar immer identisch, aber
spannend aufgebaut: Es beginnt mit einer
Flugsequenz, in der man eine vorbestimmte
Bahn abfliegt und nur wenig Raum für
individuelle Manöver hat. Währenddessen
bekämpft man seltsame fliegende Monster
etwa mit Bogen, Keule, oder Kanonen – insge-
samt gibt es neun verschiedene Waffentypen.
Hat man diesen Teil geschafft, geht der Kampf
am Boden weiter. Hier kann man sich frei
bewegen. Am Ende jedes Levels wartet dann
der Endgegner.
Die Steuerung ist simpel, wichtig ist vor
allem der Stift für den Touchscreen – es geht
zwar auch mit den Fingern, aber das macht das
Ganze viel schwieriger.
„Kid Icarus“ überzeugt mit toller Grafik und
gelungenem Kampfsystem, was bereits im
Einzelspielermodus großen Spielspaß garantiert.
Klauen nach Gehör
In „Rythm Thief & Der Schatz des Kaisers“
geht es darum, zusammen mit Marie und Raphael
dessen verschwundenen Vater zu finden und dabei
Kunstgegenstände zu stehlen. Dabei spielt Musik
eine entscheidende Rolle: Nur wer die verschie-
densten Rhythmus-Herausforderungen meistert,
indem er etwa im richtigen Takt über Dächer
springt, ist in diesem Spiel erfolgreich.
Die Mini-Spiele haben verschiedene
Schwierigkeitsstufen, bei denen man den
Unterschied deutlich merkt. Die Musik ist ebenso
gelungen wie die Atmosphäre und die Details der
Stadt. Leider ist die Anleitung der einzelnen Spiele
total misslungen, so dass man erst nach mehreren
Anläufen überhaupt das Spielziel und die dazuge-
hörige Steuerung versteht. Auch wiederholen sich
die Spiele nach einer Weile, was ein bisschen
schade ist.
„Rhythm Thief“ überzeugt mit seinen
rhythmischen Herausforderungen und der
insgesamt guten und atmosphärischen Umset-
zung. Und keine Angst: Die Aufgaben lassen sich
meistens auch mit etwas weniger Taktgefühl noch
gut meistern!
Neue Features im Klassiker
Erstmals gibt es Mario-Kart auch auf dem
3DS. Und das kann sich sehen lassen. Der 3D-Effekt
erzielt volle Wirkung und man fühlt sich noch mehr
im Geschehen. Das Spielprinzip hingegen hat sich
nicht groß verändert. Man kann zwischen den
Disziplinen Grand-Prix, Zeitfahren, Ballonschlacht
und Münzschlacht wählen. Im Laufe des Spiels
schaltet man immer neue Charaktere und Fahrzeug-
teile frei. So kann man sich sein eigenes Auto aus
verschiedenen Teilen individuell zusammenstellen,
um den perfekten Fahrzeugtyp zu finden. Auch kann
man Streckenklassiker aus den Vorgängern
befahren: Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fahrt
auf einer Nintendo64-Strecke gegen Bowser und
Co.? Die neuen Strecken sind abwechslungsreich
und schön gestaltet. Hinzu kommt, dass man
gelegentlich kurze Streckenabschnitte fliegen oder
schwimmen muss, was ein gelungenes Feature ist.
„Mariokart7“ ist durchaus ein würdiger
Nachfolger der erfolgreichen Reihe und
garantiert langen Spielspaß. Noch besser
wird’s, wenn man im Mehrspieler-Modus gegen
seine Freunde antritt. Ein sehr gelungenes Spiel,
das in jeder Altersgruppe Fans finden wird.
Medienecke
3 // Mariokart 7Rennspiel // Nintendo 3DS
DaDDeln ist unser Hobby
Der f79-Gamecheck – powered by nintendo
Rezension // Luca Fierravanti Rezension // Anna Reinelt Rezension // Marijan Spiegelhalter
2 // „rhythM thief“ Geschicklichkeitsspiel // Nintendo 3DS
1 // „kid icarus – uprising“ Action-Adventure // Nintendo 3DS
Seelenvernichter
Medienecke
DaDDeln ist unser Hobby
23f79 // 06.12
Es war nur eine Liste
„Die Hassliste“ von Jennifer Brown handelt
von der 16-jährigen Valerie, die gemeinsam mit
ihrem Freund Nick von den Schülern an der Gar-
vin Highschool gemobbt wird. Deshalb beginnt
Valerie eine Hassliste zu führen, um ihren Frust
über ihre Mitschüler auszulassen. Doch für Nick
bedeutet diese Liste viel mehr als das.
Nach kurzer Zeit stehen viele von Valerie und
Nicks Mitschülern auf der Hassliste. Die Situation
eskaliert, als Valeries boshafte Mitschülerin ihren
MP3 Player zerstört. Als Nick das mitbekommt,
scheint es zunächst so, als wolle er sie nur zur
Rede stellen, doch hat er bereits andere Pläne. Er
zieht eine Waffe und schießt kaltblütig auf sie und
andere, die auf der Liste stehen. Die Schüler der
Garvin Highschool sind entsetzt. Lehrer versuchen
den Amoklauf zu stoppen, jedoch ohne Erfolg. Erst
als Valerie sich vor eine Mitschülerin wirft, beendet
Nick die Schießerei und nimmt sich das Leben.
Von da an ist Valeries Leben noch kompli-
zierter als zuvor. Sie wird als Mittäterin betrachtet,
ihre Familie vertraut ihr nicht mehr, und die Presse
berichtet ununterbrochen von dem Amoklauf an
der Garvin Highschool.
Die Autorin Jennifer Brown schafft es,
das Massaker an der Highschool realistisch
zu erzählen, und gewährt tiefe Einblicke in die
Gedanken der Opfer und Täter.
Wunden auf Körper & Seele
Mobbing, Gewalt und Ausgrenzung
gehören zum Alltag der 13-jährigen Anja. Ihre
Mitschüler, insbesondere eine Gruppe von
Mädchen um die beliebte Alina herum, tyran-
nisieren sie. Bei ihren Angriffen schrecken sie
vor nichts zurück, noch nicht einmal vor einer
Vergewaltigung, bei der sie Anja mit einer lee-
ren Sektflasche entjungfern. Psychisch total
am Ende, beginnt diese, sich zu ritzen und
verfällt in einen Magerwahn. Nachdem sie
schließlich auf der Schultoilette krankenhaus-
reif geschlagen wird, versucht sie, Suizid zu
begehen. Obwohl sie es danach mithilfe einer
Psychotherapie schafft, einen Neuanfang zu
beginnen, hat diese Zeit ihre Narben hinterlas-
sen – sowohl auf ihrem geschändeten Körper
als auch auf ihrer Seele.
Schockierend realistisch schreiben
Corinna Engel und Christian Kaiser über diese
Misshandlungen, die leider vielen Jugendlichen
täglich widerfahren. Jedes Wort scheint vor
Schmerz und Angst zu triefen, und man kann
gar nicht fassen, wie Menschen so skrupellos
und grausam mit anderen umgehen können.
f79 verlost vier Ausgaben von „Seelen-
vernichter“ – schreibt eine Mail mit dem
Betreff „Mobbing“ an [email protected]
Verträumt aussagekräftig
Mit ihrem Debütalbum „This Silence
Kills“ wird die Berlinerin Dominique Dillon de
Byington aka Dillon laut und berauscht
unsere Sinne mit vielschichtigem Indie-Pop.
Neben den bereits bekannteren Stücken
„Thirteen Thirty-Five“, in dem die 19-Jährige
über eine unmögliche Liebe zwischen einem
13-Jährigen und einer 35-Jährigen singt
(„you‘d be thirteen i‘d be thirty-five gone to
find a place for us to hide be together but
alone as the need for it has grown“) und „Tip
Tapping”, in dem sie vom Laufen im Park
schwärmt („tip tapping I was tip tapping in
the park“), erzählt sie mit zehn anderen
hinreißend schönen Songs von Liebe, Leid,
Leben und Stille.
Poetische Texte werden mithilfe von
elektronischen Beats und Piano unterstützt,
die Dillons leichte Sopranstimme durch die
Tiefen ihrer Gefühle begleiten und zum
Mitfühlen einladen. So singt sie manchmal
traurig melancholisch und manchmal
glücklich, während jeder einzelne Song seine
Perfektion findet. Musik, die direkt unter die
Haut geht.
Für Fans von Lykke Li, Björk oder Oliver
Koletzki ein Muss – für alle anderen ein
Genuss.
Rezension /// Minusch Afonso
Corinna Engel & Christian Kaiser
Ubooks-Verlag, 2012
174 Seiten, Softcover,9.95 Euro
Rezension // Nadja Dilger
dillon
This silence killsBpitch Control (rough trade)
Rezension // Sarah Baumgartner
Jennifer Brown
dtv, 2010
454 Seiten, Softcover,14.95 Euro
Die Hassliste
Freizeit
Freuen, hüpfen, mitsingen, schwitzen, lachen, tanzen, pogen, grölen, glücklich sein. Oder
in einem Wort: Festivalzeit. Der Sommer steht wieder einmal mit einem ganzen Sack vol-
ler Musik vor der Tür und hat die unterschiedlichsten Musikfestivals an den verschie-
densten Orten im Gepäck. Die f79-Autorinnen Lea Rückert und Lea Gabelmann haben
sechs Musikfestivals in Baden-Württemberg genauer für euch unter die Lupe genommen.
Text // Lea Rückert & Lea Gabelmann; Fotos // scorpio; Klaus Polkowski; Pierre Polak; Jakob Koerdt Photography; Wikipedia; koko
Sommer,Sonne&muSikeineVorschauzusechsmusikfestivalsderkommendenSaisoninBaden-Württemberg
Southside
Wann? 22.bis24.Juni
Wo? NeuhausenobEck
Was? Rock,Pop,Indie,
Alternative,HipHop
Wer? TheCure,dieÄrzte,
Blink-182undvielemehr
Wie teuer? Tickets131E
Wie viele? etwa50.000Besucher
AufdemdreitägigenSouthsidewirdmanwohl
oderübelaufseinenSchönheitsschlafverzichten
müssen,dennüber50BandsundKünstlertreten
hierbisspätindieNachtauf.AuchdasCamping
aufdemGeländeistnichtsfürPrinzessinnen,bei
Regenkannsichdieses–sogescheheninden
vergangenenJahren–ineineSchlammland-
schaftàlaWoodstockverwandeln.Trotzdemist
dasFestivaljedesJahreinvollerErfolg,denn
sobaldKünstler,wiedieÄrzteundTheKooks
ihreHitsanstimmen,tobtdieMasse.
www.southside.de
ZmF
Wann? 4.bis22.Juli
Wo? Freiburg
Was? Rock,Jazz,Pop
Wer? TimBendzko,JupiterJones,
JanelleMonaé,CaroEmerald,
Boy,Blumentopf,InExtremo
undvielemehr
Wie teuer? Ticketsab8Ebis60,30E
(jenachAct)
Wie viele? etwa200.000Besucher
FestivalmeetsTierpark.WoaufderWelthastdu
dieChance,einFestivalzubesuchenund
nebenherKamelezustreicheln?Diesistbeim
ZMF(Zeltmusikfestival)möglich,dadiesesauf
einemTeildesGeländesdesFreiburgerTierparks
Mundenhoferrichtetist.DasMusikspektrumderin
ZeltenauftretendenBandsreichtvonHipHopmit
KünstlernwieBlumentopfüberPop,Rockund
JazzbishinzuKlassikundSchlager.Fallsin
deinemGeldbeuteljedochgähnendeLeere
herrscht,kannstduhierauchohneKonzertbe-
suchganzunbefangeninderSonnerelaxenund
denKlängenderMusiklauschen.
www.zmf.de
HipHopopen
Wann? 14.Juli
Wo? Stuttgart
Was? HipHop
Wer? Cro,MacMiller,Ahzumjot,Wiz
Khalifa,KoolSavas,Marsimoto
Wie teuer? Ticketsab63E
Wie viele? etwa14.000Besucher
ImStuttgarterReitstadionfindeteinesder
größtenHipHop-EventsEuropasstatt.Rap-Fans
kommenhiereinenTaglangganzaufihre
Kosten.SchnappdirdeineCapundTurnschuhe
undbewegedichindengroßenMengender
HipHopperzudenBeatsundBässenvonCro,
MacMillerundvielenanderen.
www.hiphopopen.de
Sommer,Sonne&muSikeineVorschauzusechsmusikfestivalsderkommendenSaisoninBaden-Württemberg
Freizeit
SeaofLove
Wann? 14.bis15.Juli
Wo? TuniseeFreiburg
Was? Electro,Dubstep,Techno,
House,Pop
Wer? Gorillaz,SoundSystem,
Deichkind,FritzKalkbrenner,
Lexy&K-Paulundvielemehr
Wie teuer? Ticketsab54,45E bis76,45E
Wie viele? etwa20.000Besucher
BistdueinFreundvonPartysamWasser?Dann
bistdubeiSeaofLoveperfektaufgehoben.Bikini
undBadehosesindhiergenausoanderTages-
ordnungwieElectro,Techno,HouseundPop.Über
10.000QuadratmetersindhierzumAustobenfür
dieBesuchergedacht.Deinepersönliche
RuhestättekannstduaufeinemCampingplatz
nebendemFestivalgeländeerrichten,fürdie
Kostenmusstdujedochselbstaufkommen.
www.seaoflove.de
DasFest
Wann? 20.bis22.Juli
Wo? Karlsruhe
Was? Rock,Pop,Indie,Reggae,
Folk,Schlager
Wer? Casper,JupiterJones,
MonstersofLiedermaching
Wie teuer? Ticketsab5E
Wie viele? etwa200.000Besucher
TrotzdeshohenNiveausderKünstler,wie
CasperundJupiterJones,bistdubeidiesem
Festivalnochhöheralssieunddasfürnurfünf
Euro.DennbeiDasFeststehtmanaufeinem
Hügel,der„MountKlotz“genanntwird,und
blicktüberTausendevonKöpfenhinwegaufdie
Stars.NichtganzsovieleLeutebefindensichbei
denkleinerenDJ-Bühnen,diewiedieSport-
angebotekostenfreisind.
www.dasfest.net
rockamSee
Wann? 1.September
Wo? Konstanz
Was? Rock,Punk
Wer? GreenDay,Beatsteaks,
FloggingMolly,JupiterJones
Wie teuer? Ticketsab62E
Wie viele? etwa25.000Besucher
IloveRock’n’Roll.Wenndudasüberdichsagen
kannst,passtdasFreiluft-Festival„RockamSee“
wiedieFaustaufsAugezudir.WiederName
schonsagt,wirdhierRockgespielt,dasbedeutet
einTaglangvollerGitarren,SchlagzeugundDevil
Horns.DiesesJahrkommtunteranderemGreen
DayindasKonstanzerReitstadion.
www.rock-am-see.de
f79 // 06.12
26
FREISTUNDE
Wo geht was?
Montag, 11.6.2012MusikLe Zénith, Straßburg20 Uhr
axel Rose guns,n,Roses
US-RockInfo: www.gdp.fr
Dienstag, 12.6.2012TheaTerTheater im Marienbad, Freiburg20.30 Uhr
ZwischenfälleSzenen von Daniil Charms, für Jugendliche & ErwachseneInfo: www.marienbad.org
DonneRstag, 14.6.2012JobRheingoldhalle, Mannheim8.30 Uhr
Vocatium Rhein-neckar 2012Fachmesse für Ausbildung & StudiumInfo: www.erfolg-im-beruf.de
FReitag, 15.6.2012JobStadthalle, Rottweil10 Uhr
staRteR in RottweilInformations- & Präsentationsplattform für Ausbildungsplatzsuchende & -anbieterInfo: www.starter-rw.de
TheaTerTheater im Marienbad, Freiburg20.30 Uhr
ZwischenfälleSzenen von Daniil Charms, für Jugendliche & ErwachseneInfo: www.marienbad.org
saMstag, 16.6.2012JobMesse, Freiburg
10 Uhr
3. Horizon Freiburg – Die Messe für studium- & abiturientenausbildungbis 17.6., täglich bis 16 Uhr
Info: www.horizon-messen.de
Stadthalle, Rottweil
10 Uhr
staRteR in RottweilInformations- & Präsentationsplattform
für Ausbildungsplatzsuchende & -anbieter
Info: www.starter-rw.de
MittwocH, 20.6.2012MusikSAP Arena, Mannheim
20 Uhr
ozzy osbourne & FriendsThe Godfather of Metal Live
Info: www.saparena.de
DonneRstag, 21.6.2012evenTsHaus der Jugend, Uhlandstraße 2, Freiburg
9.30 Uhr
4. Freiburger JugendgipfelFür Freiräume – Gegen VorurteileInfo: www.jugendbuero.net
FReitag, 22.6.2012
evenTsPlanetarium, Freiburg
19.30 Uhr
Zurück in die HeißzeitDie Klimageschichte der ErdeInfo: www.planetarium-freiburg.de
FReitag, 29.6.2012evenTsBolzplatz, Rheinfelden
9 Uhr
FußballturnierFür die Altersgruppe U16 & Ü16Info: www.rheinfelden-baden.de
Foto // fotolia
SamStag, 30.6.2012PartySportplatz, Freiamt-Mußbach19 Uhr
14. Beach Partymit Star Mickie KrauseInfo: www.beach-party-freiamt.de
DienStag, 3.7.2012JobGraf Zeppelin Haus, Friedrichshafen8.30 Uhr
Vocatium BodenseeFachmesse für Ausbildung & Studium, bis 4.7.Info: www.erfolg-im-beruf.de
mittwoch, 4.7.2012MusikLe Zénith, Straßburg20 Uhr
alanis morisetteKanadische Sängerin & SongwriterinInfo: www.gdp.fr
Sonntag, 8.7.2012
EvEntsMesse, Freiburg20 Uhr
Bülent ceylanWilde KreatürkenInfo: www.koko.de
DienStag, 10.7.2012
JobKongresshaus, Baden-Baden13 Uhr
ausbildungsmesse mittelbadenGezielte Informationen direkt von den Verantwortlichen der AusbildungsbetriebeInfo: www.ausbildungsmesse-mittelbaden.de
mittwoch, 11.7.2012
EvEntsStadtbibliothek, Freiburg15 Uhr
infoScoutHilfe bei Referaten, GFS oder mdl. Abitur; Anmeldung unter: 0761 2012221Info: www.freiburg.de/stadtbibiliothek
MusikZirkuszelt, ZMF-Gelände
20 Uhr
the Bosshoss – Liberty of actionzu Gast beim 30. Zelt-Musik-FestivalInfo: www.zmf.de
Freitag, 13.7.2012
EvEntsZirkuszelt, ZMF-Gelände20 Uhr
Kurt KrömerDer nackte Wahnsinn!Info: www.zmf.de
JobBadner Halle, Rastatt8 Uhr
ausbildungsmesse mittelbadenGezielte Informationen direkt von den Verantwortlichen der AusbildungsbetriebeInfo: www.ausbildungsmesse-mittelbaden.de
SamStag, 14.7.2012
PartyTunisee
10 Uhr
Sea of Love 2012mit Fritz Kalkbrenner, Deichkind, Carl Cox, Lexy & K-Paul, Karotte, Monika Kruse uvm., bis 15.7.Info: www.seaoflove.de
FREISTUNDE
Zukunftsaussichten Die Bildungsmesse Horizon gastiert wieder in Freiburg
Am 16. und 17. Juni (jeweils von 10 bis 16 Uhr) gastiert die Bildungsmesse Horizon zum dritten Mal in Frei-burg. Schüler, Studenten und junge Berufstätige der Region bekommen dann wieder Gelegen-heit, spontan und unbü-rokratisch umfassende Informationen zu Studi-engängen, Universitäten, Einstiegsmöglichkeiten bei namhaften Unternehmen sowie zu alterna-tiven Wegen nach dem Abitur einzuholen: Sei es ein Work & Travel- oder ein Au Pair-Aufenthalt im Ausland oder ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr – bei der Horizon auf dem Freiburger Messegelände werden unzählige Wege und Möglichkeiten aufgezeigt. Sie bietet auch in diesem Jahr wieder ein reichhaltiges Informationsangebot zu dualen, klassischen und Master-Studiengängen, zu Ausbildungen und alterna-tiven Bildungswegen nach dem Abitur. Institutionen wie die Agentur für Arbeit, AUBI-plus und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg stehen den Schülerinnen und Schülern mit Rat und Tat zur Seite. Dazu wird das Thema Studienfinanzierung auf der Horizon in einer Expertenrunde beleuchtet. Der Eintritt zur Messe ist frei.
www.horizon-messe.de/freiburg
Foto // Horizon
Der 4. Freiburger JugendgipfelDas Motto lautet: Für Freiräume, gegen Vorurteile
Am 21. Juni (von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr) sind wieder alle Freiburger Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 20 Jahren ins Haus der Jugend zum vierten Jugendgipfel ein-geladen. In diesem Jahr wird es viele bunte Aktionen geben, die Bezug auf die Vorkampa-gne zum Jugendgipfel nehmen. Zwei Wochen lang war ein Con-tainer gegenüber vom Stadtthe-ater Kulisse und Treffpunkt für viele bunte Aktionen von Freiburger Jugendlichen zu einem politisch aktuellen Thema: Wie sehen sie aus, die Räume und Freiräume für Jugendliche in der Stadt? Wie ernst ist es Politikern und Bürgern mit der Beteiligung und Mitsprache von Jugendlichen bei der Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums? Welche Rolle spielen dabei Vorurteile zwischen den Generationen? So wird auf der Bühne des großen Saals ein Nachbau des Containers zu finden sein, der die Möglichkeit bietet, Wünsche, Träume und Forderungen dort zu hinterlassen. Am Ende des Tages wird diese Sammlung den anwesenden Politikern und Politike-rinnen präsentiert. Dazu werden Ergebnisse der Umfragen am Container sowie ein Film zur Aktion gezeigt. Hinzu kommen lokale Musikacts und die Aktion „Pimp My Bike“.
www.freiburgxtra.de
Foto // move it
FREISTUNDE
MusikZirkuszelt, ZMF-Gelände20 UhrTim Bendzko & Bandzu Gast beim 30. Zelt-Musik-FestivalInfo: www.zmf.de
SonnTag, 15.7.2012MusikZirkuszelt, ZMF-Gelände20 UhrIn Extremozu Gast beim 30. Zelt-Musik-FestivalInfo: www.zmf.de
MITTwoch, 18.7.2012JobAgentur für Arbeit, Lehener Straße 77, Freiburg16 Uhr
Last-Minute-Börse 2012 – Frühbucher-Börse 2013Die größte Ausbildungsplatz-Börse weit & breit!Info: www.arbeitsagentur.de
MusikBurghof, Lörrach20 Uhr
cluesoIm Rahmen des STIMMEN Festivals 2012Info: www.stimmen.com
FrEITag, 20.7.2012
MusikSchlossplatz, Emmendingen
20 Uhr
James Morrison – The awakening Tourzu Gast bei ‚I EM Music 2012‘
Info: www.iemmusic.de
SaMSTag, 21.7.2012
MusikZirkuszelt, ZMF-Gelände
19.30 Uhr
Blumentopf, Dendemannzu Gast beim 30. Zelt-Musik-Festival
Info: www.zmf.de
Schlossplatz, Emmendingen
20 Uhr
Jan Delay & Disko no. 1 – Live 2012zu Gast bei ‚I EM Music 2012‘
Info: www.iemmusic.de
MITTwoch, 25.7.2012
sMusikRosenfelspark, Lörrach20 Uhr
The Kitchenettes & The ExcitementsIm Rahmen des STIMMEN Festivals 2012Info: www.stimmen.com
DonnErSTag, 2.8.2012
EvEntsSchlossplatz, Emmendingen10 Uhr
Eröffnung der afikaba – 12. african Music Festivalmit Band Contest & Kunstwaren aus aller WeltInfo: www.festival.afrikaba.com
MITTwoch, 8.8.2012PartyMagic-X-Bowling Center, Waldkirch
19.30 Uhr
Baden.fm Partyunter dem Motto ‚Höre rein bei Baden.fm‘
Info: www.bowling-waldkirch.de
SaMSTag, 11.8.2012MusikMessegelände-Festivaltheater, Colmar
20 Uhr
LMFaomit ihrem Album: ‚Sorry for party rocking‘Info: www.reservix.de
DonnErSTag, 23.8.2012MusikMünchenstein, Park im Grünen, Basel
18 Uhr
Sportfreunde Stiller, Tim Bendzko & we invented Parisim Rahmen der Summerstage Basel 2012, bis 25.8.
Info: www.topact.ch
Romeos Rap Ein Großprojekt des SWR-Sinfonieorchesters
mit 150 Schülern
Romeo und Julia. Von diesem Liebespaar hat jeder schon einmal gehört. Aber sicher nicht so, wie das am 14. und 15. Juli in der alten Lokhalle am alten Güterbahnhof in Freiburg möglich sein wird. An diesen beiden Abenden wird das große Musikvermittlungsprojekt des SWR-Sinfonieorchesters nach monatelangen Planungen und Proben gemeinsam mit 150 Freiburger Schülern aufgeführt, die Tanz- und Schauspieleinlagen einstudierten, sowie acht jungen Rappern und Rapperinnen aus dem ganzen Bundesgebiet, die gemeinsam mit zwei Schauspielern die Sprechrollen übernehmen. Das Orchester wird in sinfonischer Besetzung mit etwa 90 Musikern unter seinem Dirigenten François-Xavier Roth Sergej Prokofjews Ballettmusik zu Romeo und Julia zu Gehör bringen. Über das Projekt wird auch eine 20-teilige Fernsehdo-kumentation gedreht, die bundesweit in 30-Minütern im KiKa zu sehen sein wird. Zusätzlich wird eine 90-minütige Projektdokumentation für das SWR-Fernsehen entstehen. Die Konzerte an beiden Abenden in der Halle mit morbidem Charme werden auch vom SWR aufgezeichnet, im Fernsehen und im Radio übertragen, sowie auf der Webseite des Fern-sehsenders Arte live im Internet gestreamt.
www.swr.de
Foto // Nordisch Filmproduction
DENKSPORT
BuntstaBensudokuSo geht’s: Löse das komplette Sudoku. Zähle die jeweils gleichfarbig hinterlegten Zahlen zusammen. Die Summe ergibt den Buchstaben des Alphabets, der in das dazu-gehörige Kästchen unten gehört. Lies das Lösungswort. Fertig. (Zum Beispiel: Zahlen in roten Kästchen: 5+7+5 = 17 = ‚Q’)
Schicke deine Lösung per E-Mail an: [email protected] vergessen: Name, Adresse und Alter angeben.Einsendeschluss: 13. August 2012
Jeder kann nur einmal beim Gewinnspiel teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
3 x 1 „Werkzeugkoffer 2.0“-Taschevon der Handwerkskammer
4 x 1 Buch „Silberklinge“vom Knaur Taschenbuch Verlag
3 x 1 Computerspiel „Harveys neue Augen“von der Daedalic Entertainment GmbH
Und das gibt,s zu gewinnen:
von Elena Blattmann & Marie Sigmund
t A n Z E i G E
Die Gewinner der letzten Ausgabe: Finje Caffier; Freiburg / Luisa Zähringer; Freiburg / Stefan Krumm; Kenzingen / Zoe Christeleit; Rheinau-Freistett / Samira Lothspeich; Offenburg / Jonas Ritter; Zell am Harmersbach
Special +++ Special +++ Special +++
Special +++ Special +++ Special +++Jobstarter
DAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Foto // Ronald Wittek (dpa)
Bei der Lehrstellensuche dürfen Jugend-
liche durchaus den Mut haben, auch weniger
bekannte Berufe in Erwägung zu ziehen.
„Viele junge Leute bewerben sich immer auf
dieselben vier oder fünf Berufe“, sagte Esther
Hartwich, Bereichsleiterin Ausbildung beim
Deutschen Industrie- und Handelskammertag
(DIHT). Dazu zählten etwa die Ausbildung
zum Bürokaufmann oder die Ausbildung zum
Kfz-Mechatroniker. In der Folge seien diese
Berufe oft überlaufen. Viel klüger sei es, auch
weniger bekannte, aber ähnliche Berufe in
Erwägung zu ziehen. „Da sind die Chancen
oft viel besser.“ So könnte etwa jemand, den
die Ausbildung zum Bürokaufmann interessiert,
sich parallel auch über den Immobilien- oder
Tourismuskaufmann informieren.
Insgesamt scheint sich die Lage am
Ausbildungsmarkt für Jugendliche zu entspan-
nen. Im Vergleich zum Vorjahr ist zu erwarten,
dass die Zahl der Lehrstellen 2012 weiter steigt.
Nach einer Umfrage des DIHT plant mehr als jedes
fünfte Unternehmen (21 Prozent), sein Angebot
an Ausbildungsplätzen auszubauen. Gleichzei-
tig will weniger als jedes fünfte Unternehmen
(18 Prozent) Ausbildungsplätze abbauen. Dennoch
sollten sich gerade Jugendliche mit eher schlechten
Schulnoten nicht zu schnell entspannen. „In einigen
Regionen und Traumberufen kann es immer noch
eng werden“, erklärte Hartwich. Wer in der Region
nicht fündig wird, sollte daher über den Tellerrand
schauen. Außerdem empfiehlt sie eher schlechten
Schülern, besonders viele Praktika zu machen – um
Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. BZ
Bessere JobchancenNeue Berufe sind oft zukunftsweisend
32
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Gemeldet
t A n z e i g eWas ist ein Testimonial?
Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet
viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker
bezahlt werden, die die Schülerredaktion
betreuen und anleiten, deren Texte redigieren
und das f79 layouten. Am Ende muss alles
zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden.
Wenn da keiner etwas dazugeben würde,
müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft
werden. Für viele Jugendliche wäre es dann
zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und
Einrichtungen, die das Projekt toll finden und
uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer
nennt man Kooperationspartner. So eine
Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit.
f79 bekommt Geld und der Partner erhält
dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als
Unterstützer oder er kann sich ein Redaktions-
modul wünschen. Letzteres nennen wir ein
„Testimonial“.
Und wie funktioniert das? Schüler aus der
Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam
besuchen ein Unternehmen und befragen die
Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswe-
gen. Hierbei enstehen Texte im Rahmen der
Beufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind
als Testimonials gekennzeichnet. f79
Deine Zukunft beginnt hier
Herzlich willkommen im Jobstarter-Teil
von f79! An dieser Stelle beschäftigen wir
uns mit den Themen Ausbildung und
Beruf, denn Hand aufs Herz: Wer weiß
jetzt schon genau, was er später einmal
machen möchte? Anregungen dazu findet
ihr jedenfalls auf den kommenden Seiten,
auf denen wir uns in dieser Ausgabe
schwerpunktmäßig den Berufen in der
Logistikbranche gewidmet haben. Also
den Leuten, ohne deren Hilfe die Auswahl
in unseren Geschäften wohl auf regionale
Produkte beschränkt wäre. Aber auch die
Sozialberufe sind in dieser Ausgabe
wieder ein Thema.
Unser Jobstarter-Special ist in Zusam-
menarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra
der Badischen Zeitung erstellt worden.
� Felix�Holm
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Im Industriegebiet in Neuenburg findet man
den Logistikdienstleister kd-projekt-con-
sulting (kd-pc). Das Tochterunternehmen
der karldischinger-Gruppe GmbH aus Ehren-
kirchen beschäftigt an dem Standort derzeit
rund 60 Mitarbeiter und 12 Auszubildende.
Weiter 60 Mitarbeiter und 5 Auszubildende
arbeiten am Standort in Hamburg. Viele
Firmen von Weltrang – unter anderem aus
der Automobilbranche – nutzen die Dienste
der kd-pc GmbH, die sich um alles kümmert,
was mit Warentransport, Lieferung, Lagerung
und der gesamten Organisation der Logistik
zu tun hat. Die 21-jährige Nafya Sevgin
macht hier derzeit eine Ausbildung zur Kauf-
frau für Spedition und Logistikdienstleistung.
Der 23-jährige Orhan Atasoy wird sich nach
Beendigung seiner Ausbildung zum Fach-
lageristen zur Fachkraft für Lagerlogistik
weiterbilden. Zudem kann man in Neuenburg
auch Logistik-Manager werden, oder ein
Duales Studium mit dem Bachelor-of-Arts-
Abschluss im Bereich „Spedition,Transport
und Logistik“ bestreiten. Das Mutterhaus
in Kirchhofen bietet die genannten Ausbil-
dungsberufe unter anderem ebenfalls an.
„Bei uns hat jeder, der die richtige Einstel-
lung mitbringt, die Möglichkeit, etwas zu errei-
chen“, erklärt Geschäftsleiter Mario Cristiano.
Nafya und Orhan sind davon überzeugt –
und haben dem f79 ein Interview gegeben.
f79 // Ihr macht Ausbildungen in verschiedenen
Bereichen bei einer Firma mit riesigem Gelände
und wachsenden Mitarbeiterzahlen – kennt man
sich da eigentlich noch untereinander?
Orhan // Wir sehen uns eigentlich jeden Tag,
die Abteilungen sind nebeneinander, da kommt
man schon ins Gespräch.
Nafya // Wir arbeiten ja auch gemeinsam. Der
kaufmännische und der gewerbliche Bereich
hängen zusammen. Ich bin von seiner Arbeit
abhängig und er von meiner. Teamarbeit ist bei
uns extrem wichtig. Unsere Abteilung muss
Schritt A machen und Orhans Abteilung Schritt
B, sonst läuft es nicht.
f79 // Und wie sehen Schritt A und B aus – ist
eine Kauffrau hauptsächlich im Büro tätig und ein
Lagerist den ganzen Tag auf dem Stapler
unterwegs?
Nafya // Wir sind zuständig für Wareneingang und
Versand und verwalten die Güter. Momentan
mache ich Assistenztätigkeiten wie Briefe
schreiben oder Schulungen organisieren. Wir
helfen uns aber auch viel aus, auch außerhalb
des Büros: Wenn im Lager mal eine Hand
benötigt wird, packt man auch da mit an.
Orhan // Und wir müssen auch mal an den
PC. Insbesondere wenn ich die weiterfüh-
rende Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlo-
gistik mache, sind Computer-Kenntnisse
notwendig. Hauptsächlich bin ich natürlich im
Lager. Aber auch da gibt es viele Bereiche. Beim
Staplerleitsystem versorgen wir die Produktion
mit Ware, beim Wareneingang laden wir die LKWs
ab und kontrollieren sie, wir bereiten Ware für
unsere Kunden vor und buchen sie ein. Die Arbeit
ist auch sehr IT-spezifisch, wir arbeiten mit Scanner
und Leitsystem – es wird schon mehr von einem
verlangt, als nur Staplerfahren.
f79 // Warum macht ihr eure Ausbildung bei
kd-pc?
Orhan // Kumpels von mir haben hier gearbeitet
und mir den Betrieb empfohlen. Außerdem habe
ich vor der Ausbildung ein sechsmonatiges,
bezahltes Praktikum gemacht, da konnte ich
mich gut von kd-pc überzeugen. Ich bin gerne
hier.
Nafya // Wir sind ein ganz junges Team – auch
die Leute in Führungspositionen sind noch jung.
Die können sich gut in die Lage von uns Azubis
versetzen und verstehen uns einfach. Und wir
machen hier keine typischen Azubi-Tätigkeiten,
sondern dürfen auch mal mitentscheiden.
Vorfahrt für den NachwuchsDer Logistikdienstleister kd-projekt-consulting in Neuenburg bietet verschiedene Ausbildungswege
INFos
Ausbildung oder Studium bei kd-pc
Bewerbungen an // kd-projekt-consulting Gmbh
z. Hd. Ausbildungsleitung, Gewerbepark Niedermatten79238 Ehrenkirchen, Telefon 07633/80088131
[email protected]/karriere, www.karldischinger.de
Text & Foto // Felix Holm
33
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
34
Könige der StraßeDie Spedition Klotz bildet Berufskraftfahrer & Speditionskaufleute aus
110 Mitarbeiter, 85 Kraftfahrer (davon 3
Frauen), 50 LKWs, 8 Auszubildende – das ist
in aller Kürze die Freiburger Spedition Klotz
in Zahlen. Das mittelständische Unterneh-
men beliefert seit 1974 schwerpunktmäßig
Kunden im südbadischen Raum, darunter
Großbäckereien, Drogeriemärkte und die
stahlverarbeitende Industrie. Und sie bildet
Berufskraftfahrer und Speditionskaufleute
aus. Der 21-jährige Angelo Silva aus Riegel
macht seit April eine Ausbildung zum
Berufskraftfahrer. Unterstützt wird er dabei
von Ausbildungsleiterin und Kraftverkehrs-
meisterin Katja Scharnagl. Für die Ausbil-
dung der Kaufleute ist in dem Familienbe-
trieb Oliver Beck zuständig. Das f79 hat den
Drei einen Besuch in der Firma abgestattet.
Vorbei an der riesigen Werkstatt und einem
ausgedehnten Parkplatz, durch eine Lagerhalle,
in der Türme von überdimensionalen Reifen lagern,
gelangt man ins Innere der Spedition. Hier sitzen
die Ausbildungsleiter Katja Scharnagl und Oliver
Beck gemeinsam im Schulungsraum der Firma.
„Speditionskaufleute sind die Könige der
Kaufleute, so ein breites Spektrum wie bei uns
bekommt man in kaum einer anderen kaufmän-
nischen Ausbildung abgedeckt“, macht Beck für
seinen Bereich ein wenig Werbung, „gerade, weil
wir auch viel Kontakt mit ausländischen Firmen
haben ist das Ganze sehr international ausgerich-
tet – deswegen sind Speditionskaufleute
hinterher auch in der Industrie gerne gesehen.“
Als wenig später Azubi Angelo Silva
hinzustößt, geht es aber um die sogenannten
„Könige der Straße“: Angelo macht eine
Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Der ehema-
lige Hauptschüler hatte sich zunächst für einen
anderen Berufszweig entschieden: „Ich habe
eine Ausbildung als Straßenbauer angefangen,
habe dann aber schnell gemerkt, dass ich lieber
unterwegs bin.“ Damit erfüllt er ein wichtiges
Anforderungsprofil für LKW-Fahrer. „Man sollte
Technikinteresse mitbringen, zuverlässig und
verantwortungsbewusst sein, schließlich hat
man oft wertvolle Ladung, und man sollte
zeitlich flexibel sein“, zählt Ausbildungsleiterin
Scharnagl weitere Eigenschaften auf, die für das
Berufsbild förderlich sind.
Es ist auch der Ruf der Freiheit, der manche
von dem Job überzeugt. Zumindest bei Katja
Scharnagl, die auch erst eine Ausbildung zur
Konditorin gemacht hat, bevor sie hinterm Steuer
gelandet ist, war es so: „Zwar ist man an Aufträge
gebunden, aber man ist schon sein eigener Herr,
sobald man auf der Straße ist. So einen 40-Tonner
zu beherrschen ist eine Herausforderung, wenn
man die meistert, hebt das schon das Selbst-
bewusstsein – das ist einfach das Größte, was
auf unseren Straßen unterwegs ist.“
Zur Berufskraftfahrer-Ausbildung gehören bei
Klotz Werkstatt-Kurse, die Azubis erhalten Einblicke
in die Arbeit der Disponenten, sehen, wie die LKW
und Fahrer koordiniert werden. Sie arbeiten Hand
in Hand mit den Lageristen und lernen so die
Abläufe bei Warenein- und -ausgang kennen.
Zudem machen sie alle notwendigen Führerscheine
sowie einen Staplerführer- und Gefahrengut-Schein.
„Der Beruf ist abwechslungsreicher als man
denkt“, findet auch Beck, „allein durch den Einblick
in die verschiedenen Branchen, für die wir arbeiten.“
Und dann ist da noch der Kontakt zu
Menschen. „Für mich ist es immer wieder schön
und erfreulich, wenn ich zu einem Kunden komme
und er sich über die gelieferten Waren freut“, erklärt
Scharnagl, „ohne Berufskraftfahrer läuft eben nix.“
INFosBerufskraftfahrer
Ausbildungsdauer // 3 Jahre
Voraussetzung // Hauptschulabschluss
Ausbildungsvergütung // 630 Euro (1. Jahr), 681 Euro (2. Jahr)
730 Euro (3. Jahr)
Ausbildungsstart // jederzeit möglich
Bewerbungen an // Katja Scharnagl: [email protected],
Speditionskaufleute bitte an Oliver Beck: [email protected], Telefon 0761/151530
www.klotz-fr.de
Text // Felix HolmFotos // Spedition Klotz, Felix Holm
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
35
Mirko Kuri ist 18 Jahre alt. Privat ist er bereits mit dem Auto
unterwegs. Beruflich dauert es nicht mehr lange, bis er ebenfalls auf
vier Rädern durch die Stadt rollt – allerdings auf deutlich größeren.
Mirko ist im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Berufskraft-
fahrer bei der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH
(ASF). Er sorgt mit dafür, dass die Freiburger Straßen sauber
bleiben. f79-Autor Daniel Weber hat ihm drei Fragen gestellt.
f79 // Mirko, warum hast du diese Ausbildung gewählt?
Mirko // Vor allem, weil ich mich schon immer für den Automobilbereich
interessiere und da auch schon Wissen von zu Hause mitbringe. Als ich
dann ein längeres Praktikum bei der ASF gemacht habe, wusste ich,
dass diese Ausbildung etwas für mich ist.
f79 // Wie sieht die Ausbildung aus?
Mirko // Da ist viel geboten. Zum einen kann man innerhalb der Ausbildung
den Autoführerschein machen. Im zweiten Lehrjahr, das beginnt bei
mir bald, geht es dann mit dem LKW-Führerschein weiter. Neben dem
theoretischen Blockunterricht in der Schule ist man hier auch in vielen
verschiedenen Bereichen tätig. Sei es in der Werkstatt oder auch mal im
Büro. Man lernt alles kennen. In der zweiten Hälfte der Ausbildung ist man
dann mehr in den Fahrzeugen unterwegs.
f79 // Du beginnst bald mit dem LKW-Führerschein. Hast du Respekt davor,
die großen Müllfahrzeuge durch die engen Freiburger Straßen zu lenken?
Mirko // Ja, auf jeden Fall. Als ich hierher gekommen bin, habe ich auch
erst mal gedacht: Oh je, und mit dem großen Fahrzeug soll ich mal fahren.
Aber man lernt die Fahrzeugtechnik und die Theorie ja ausführlich kennen
und lernt beim Mitfahren von den Kollegen. Ich freue mich darauf, den
Führerschein zu machen.
� Daniel�Weber
INFosKraftfahrer-Ausbildung bei der ASF
Ausbildungsdauer // 3 Jahre
Voraussetzungen // Hauptschul-abschluss, gesundheitliche Eignung
Bewerbungsschluss // 30. November 2012
Bewerbungen an // Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbHBereich Personalwesen, Herr WillmannHermann-Mitsch-Str. 2679108 Freiburg, Telefon 0761/76707-21
www.abfallwirtschaft-freiburg.de
Da ist viel gebotenBerufskraftfahrer werden bei der ASF
Foto // Daniel Weber
t A n z e i g en
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · BerufsvorbereitungJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Nicht reden, machen!Bruno Bauer ist Autist – und besucht eine ganz normale Berufsfachschule
Insofern unterscheidet sich Bruno nicht
von seinen Klassenkameraden, die die
Fachschule als Sprungbrett zur Ausbildung
und in die Berufswelt verstehen. Hier sitzen
alle im selben Boot, und „der Bruno“, wie sie
ihn hier nennen, ist trotz seiner seelischen
Behinderung nur einer von vielen.
Bruno steht konzentriert an der Maschi-
ne. Er wirkt auf den ersten Blick nicht anders
als die anderen Schüler. Kommt man mit ihm
ins Gespräch, merkt man jedoch schnell, dass
es ihm schwerfällt, Augenkontakt zu halten.
„Daran muss ich noch arbeiten“, ist sich der
junge Mann dieser Schwäche bewusst.
Er ist eben – typisch für Menschen mit
dem Asperger-Syndrom – kein Redner,
viel mehr ein Macher. „Er sagt nicht besonders
viel, doch wenn er etwas sagt, hören alle
aufmerksam zu, weil er zum Beispiel einen
Witz erzählt und dann alle zum Nachdenken
anregt“, erklärt sein Lehrer, warum dieser
besondere Schüler die Klasse sogar be-
reichert, „er kann auf merkwürdige Art Ruhe in
die Klasse bringen.“ Bruno ist gut in die Klasse
integriert und hat seinen festen Platz in der
Gruppe. Der leidenschaftliche Motor-
sportfan hat Spaß an seiner Arbeit.
„Ich kann mich hier handwerklich
beweisen“, sagt er. Gelegen-
heit dazu hat Bruno täglich, denn der
Schwerpunkt wird in der Carlo Schmid Schule
auf die praktische Erfahrung gesetzt. In
einem Schuljahr lernen die Schüler, wie man
mit handgeführten Fräs- und Drehmaschinen
arbeitet, wie man Metall bearbeitet, und sie
bauen Werkstücke aus Metall, etwa einen
Schraubstock. Auch ein zweiwöchiger
Schweißkurs ist Teil der Grundausbildung. Bei
dem hat Bruno leider gefehlt: „Ich hatte am
Anfang des Schuljahres oft starke Kopf-
schmerzen, deswegen habe ich viel gefehlt,
aber so langsam bekomme ich das in den
Griff, es wird besser.“ Das – und eben nicht
sein Autismus – ist auch in den Augen seines
Lehrers Brunos Hauptproblem.
Dass er geschickt mit Metall umgehen
kann, hat Bruno unlängst in einem Praktikum
bewiesen: In einer Werkstatt der Caritas, wo
im Rahmen des train-Projekts die kleinsten
Kuckucksuhren der Welt hergestellt werden,
hat er kleinformatige Werkstücke bearbeitet.
Bruno musste Löcher an einer Fräsmaschine
bohren, und diese Arbeit erforderte vor allem
Feinmotorik.
Wenn die Abschlussprüfungen der
einjährigen Berufsfachschule Metalltechnik vorbei
sind, möchte der gebürtige Schweizer, der jetzt
in Freiburg lebt, ein weiteres Praktikum machen,
„um herauszufinden, ob der Bereich wirklich
das Richtige für mich ist“. Lehrer und Ausbilder
Clemens Vetter erklärt: „Es ist unser Ziel, dass
die Jugendlichen eine Ausbildung finden. Die
meisten unserer Schüler kommen über ein
Praktikum zu ihrem späteren Ausbilder und
Arbeitgeber.“ Für Bruno, der in seiner
Freizeit ein leidenschaftlicher Motorsport-
fan ist, ist im Bezug auf seine spätere
Arbeit vor allen Dingen eines wichtig:
„Mir liegt eigentlich jede Arbeit und ich
könnte alles machen, solange es mir
Spaß macht. Hauptsache ich komme
weiter. Es macht dann erst keinen Spaß
mehr, wenn ich nicht weiterkomme.“
Und weitergekommen ist er in dem
Jahr an der Berufsfachschule, nicht nur
in der Metallverarbeitung.
Der 20-jährige Bruno Bauer ist Autist – er
hat das Asperger-Syndrom. Menschen
mit Asperger haben meist Defizite in
verschiedenen Bereichen der Kommuni-
kation, sie kennen keine Ironie, tun sich
schwer, bildhafte Sprache und Metaphern
zu verstehen und haben nicht selten auch
ein geringeres Einfühlungsvermögen als
andere. Aber sie sind deswegen nicht
weniger intelligent oder lernfähig. Daher
besucht auch Bruno eine ganz normale
Berufsfachschule. Er macht derzeit eine
einjährige Grundausbildung im Berufsfach
Metalltechnik an der Freiburger Carlo
Schmid Schule. Das soll ihm später einmal
die Chance ermöglichen, in einem Betrieb
eine richtige Ausbildung zu bekommen
und dort auch für Geld arbeiten zu können.
Text // Madita Hardegen Foto // Daniel Weber
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JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
„Mitten im Kundenkontakt“Bankkaufmann-Azubi Axel Fischer im Interview
INFos
Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Volksbank Breisgau Nord eG
Voraussetzungen // Wirtschaftsschule/BKI/BKII oder Abitur; Interesse für den kaufmännischen Bereich, für Beratungen und den Kundenkontakt
Ausbildungsdauer // 2,5 Jahre
Ausbildungsvergütung // 1. Jahr: 801 Euro, 2. Jahr 867 Euro, 3. Jahr 929 Euro
Bewerbung an //Volksbank Breisgau Nord eG, Personalabteilung / Heidrun JetterMarktplatz 2, 79312 Emmendingen
Bewerbungsfrist // ab sofort bis voraussichtlich Ende September 2012
Axel Fischer aus Elzach macht seit Septem-
ber 2010 eine Ausbildung zum Bankkauf-
mann bei der Volksbank Breisgau Nord eG
in Emmendingen. Im Gespräch mit f79-Re-
daktionsleiter Felix Holm verrät der 22-jähri-
ge Fachhochschulabsolvent, warum er sich
für diesen Beruf entschieden hat, was man in
der Bank so alles macht und welche Voraus-
setzungen ein Kaufmann mitbringen sollte.
f79 // Was macht denn eigentlich ein Bankkauf-
mann?
Axel Fischer // Ein Bankkaufmann nimmt die
Wünsche der Bankkunden auf und versucht, die
passenden Produkte für den einzelnen zu finden.
Wenn Leute Häuser bauen wollen, suchen sie
nach einer anderen Geldanlage, als wenn sie
einfach nur sparen möchten. Wer ein eigenes
Unternehmen gründen will, muss auch Wege
haben, das zu finanzieren. Wir bieten hier auch
Versicherungen an. Jeder Kunde ist anders und
hat andere Ziele und Wünsche, das gilt es dabei
immer zu beachten.
f79 // Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir
aus?
Fischer // Den typischen Arbeitstag gibt es so
nicht, das kommt immer darauf an, in welcher
Abteilung man arbeitet. Es ist nicht so, dass der
Arbeitsablauf vorne am Schalter beginnt und da
auch wieder endet – auch wenn sich das viele
so vorstellen. Aber was bezeichnend für einen
Bankkaufmann in allen Abteilungen ist, ist der
viele Kundenkontakt.
f79 // Und in welchen Abteilungen hast du
während der Ausbildung gearbeitet?
Fischer // Ich war beim Zahlungsverkehr, wo
die ganzen Überweisungen gemacht werden,
dann in der Marketingabteilung, die für die
Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Dann war ich
beim Electronic-Banking, da läuft das ganze
Online-Geschäft zusammen. Dann haben wir die
Immobilienabteilung, die Wertpapierabteilung,
die Kreditabteilung ...
f79 // Was war am spannendsten?
Fischer // Mir macht der Bereich Service und
Beratung am meisten Spaß. Da ist man wirklich
mitten im Kundenkontakt. Und jemandem zu
helfen, seine Wünsche zu erfüllen – dafür ist Geld
schließlich auch da – ist einfach ein besonderes
Gefühl.
f79 // Und welche Abteilung war nicht so dein Fall?
Fischer // Eigentlich hat mir alles Spaß gemacht
– jede Abteilung hat ihren eigenen Reiz.
f79 // Welche Voraussetzungen muss man für
den Beruf mitbringen?
Fischer // Man muss offen auf Leute zugehen
können. Das sollte einem Spaß machen und
man sollte es auch leben. Jeder Mensch ist
anders und hat eigene Vorstellungen – und die
versuchen wir umzusetzen. Außerdem sollte
man schon mit Geld umgehen können und
auch einen vertrauenserweckenden Eindruck
machen.
f79 // Warum hast du dich für die Volksbank
hier in Emmendingen entschieden?
Fischer // Ich wollte bei einem namhaften
Unternehmen arbeiten. Und ich wollte etwas
Kaufmännisches machen. Bankkaufmann war
für mich der klassische Kaufmannsberuf und
ich habe mich dann an die Weltspartage
erinnert. Viele von denen, die damals mein
Geld angenommen haben, arbeiten heute
noch hier. Und diese familiäre Atmosphäre ist
etwas, was ich auch sehr schätze. Man ist hier
einfach „nah dran“.
Text & Foto // Felix Holm
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· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
„Die deutsche Bäckerausbildung genießt
weltweit einen hervorragenden Ruf und bietet
unserem Nachwuchs vielfältige Perspektiven.“
Gottfried Faller, Geschäftsführer bei Kaisers
gute Backstube in Ehrenkirchen, kann man das
getrost abnehmen. Denn der gelernte Bäcker-
meister ist von der Backstube ins Management
aufgestiegen. Heute ist er bei dem Unterneh-
men zuständig für die Produktion, die Rezept-
optimierung und die Qualitätssicherung – und
damit auch für die Ausbildung des Bäcker- und
Konditornachwuchses. Kaisers gute Backstu-
be bietet jungen Nachwuchskräften die
Möglichkeit, die Kunst des Backens von Brot,
Brötchen, süßem Gebäck, Torten und anderen
Leckereien zu erlernen.
Vor sechs Monaten hat der 19-jährige
Dennis Kepper aus Bad Krozingen seine
Ausbildung zum Bäcker begonnen. „Schon
als kleiner Junge habe ich mich fürs Backen
interessiert“, erzählt er. Sein Interesse für
Lebensmittel zeigte sich auch später, als er
während der Schulzeit ein Koch-Praktikum
absolvierte. So war es kein Zufall, dass der
Realschüler sich nach einer Beratung beim
Arbeitsamt genauer mit der Bäckerausbildung
beschäftigte. Die Entscheidung fiel schließlich
nach einem Praktikum bei Kaiser, wo er die
Arbeit in der Backstube genau kennenlernen
konnte. Da auch Gottfried Faller zufrieden
mit Dennis war, stand dem Ausbildungsvertrag
nichts mehr im Wege.
Ein Hauptschulabschluss ist die Mindest-
voraussetzung für eine Bewerbung bei dem
Ehrenkircher Unternehmen. „Dabei schauen wir
besonders auf die Mathematiknote“, sagt Faller.
In der Produktion ist die Mathematik ein ständiger
Begleiter, wenn Rezepturen gemischt oder auf
bestimmte unterschiedliche Produktionsmen-
gen abgestimmt werden müssen. Moderne
Technik und handwerkliche Fertigkeiten, aber,
so betont Faller, mindestens genauso wichtig
wie die Schulnoten sind die darüber
hinausgehenden Qualifikationen:
„Wir wünschen uns von unseren
Bewerbern, dass sie eine
besondere Wertschätzung für
Lebensmittel und ein Gespür
für Geschmack haben.“ Das
ist hier besonders wichtig, weil
das Familienunternehmen
trotz des Einsatzes moderner
Technik viel Wert auf
handwerkliche Fertigkeiten
legt. Wer sich also dort bewirbt, sammelt
Pluspunkte, wenn er in der Bewerbung seine
Liebe für Lebensmittel und Backwaren gut
begründen kann.
„Die Ausbildung ist abwechslungsreich,
und ich kann schon selbstständig Aufgaben in
der Backstube übernehmen“, sagt Dennis
Kepper zufrieden. Auch mit den Arbeitszeiten, die
schon in den frühen Morgenstunden beginnen,
hat er sich gut arrangiert. In der Tat bietet ein
großer Betrieb wie Kaisers gute Backstube mit
30 Filialen und Café ein breites Spektrum an
Stationen, die ein Auszubildender durchlaufen
muss. Basis der Ausbildung ist die Backstube.
Dort erlernt der Nachwuchs die Herstellung der
unterschiedlichsten Teigsorten, den Einsatz der
Rohstoffe und der Zutaten. Während bei den
Bäckerlehrlingen der Schwerpunkt bei Brot und
verschiedenen Gebäcken liegt, ist es beim
Konditornachwuchs die Herstellung unterschied-
licher Kuchen und Torten. Darüber hinaus werden
die Auszubildenden unter anderem in das
Vorbereiten von Arbeitsabläufen, in die Bedie-
nung der Maschinen sowie in den Umgang mit
den vielfältigen Hygiene-, Gesundheitsschutz-
und Sicherheitsvorschriften eingewiesen.
Während der dreijährigen Ausbildung
kommen kürzere Ausbildungsabschnitte in
anderen Teilen des Betriebs hinzu: im Einkauf,
in der Snackabteilung und natürlich im Verkauf
in den Filialen. Begleitend dazu müssen die
Auszubildenden regelmäßig zum Unterricht an
die Berufsschule. Einen großen Stellenwert hat
bei Kaiser der Mannschaftsgeist. Um diesen zu
fördern, trommelt die Geschäftsführung in
regelmäßigen Abständen alle rund 30 Auszubil-
denden zu gemeinsamen mehrtägigen Veran-
staltungen zusammen, bei denen sich die jungen
Mitarbeiter gegenseitig kennenlernen können.
Nach drei Jahren ist es soweit: Mit der Gesellen-
prüfung ist die Lehrzeit beendet. Aber viele
sind deswegen noch nicht am Ende ihrer
Lernzeit. Vielfältige Möglichkeiten stehen offen.
Neben der Meisterprüfung können sich die
jungen Bäcker für weitere Führungsaufgaben
qualifizieren. „Gute Bäcker“, sagt Gottfried Faller,
„sind weltweit immer gefragt.“
Gute Bäcker sind immer gefragtBrot und anderes Gebäck kommen nie aus der Mode
Text // mala/BZFoto // Kaisers gute Backstube
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Selbst etwasbewegenFreiwilliges Soziales Jahr im Augustinum Freiburg
Neue berufliche Orientierung gesucht?
Keinen Studienplatz bekommen? Endlich
mal etwas für sich und andere tun?
Ab dem 1. September startet deutschland-
weit wieder das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ).
In diesem Bildungs- und Orientierungsjahr
können sich insgesamt 200 Jugendliche in den
bundesweit 22 Altenwohnstiften des Augusti-
nums engagieren und mitwirken. Dazu gehört
auch der Standort Freiburg, wo fünf FSJ-Stellen
entstehen.
Das Freiwillige Soziale Jahr ist vor allem
ein Bildungsjahr. Hier lernen junge Menschen
Dinge und Werte, die sie sowohl für ihre
Persönlichkeitsentwicklung als auch für ihre
berufliche Zukunft gebrauchen können. Durch
die Pflege und Betreuung der Senioren können
die Absolventen des FSJ das soziale, pflege-
rische, medizinische oder (heil)pädagogische
Arbeitsfeld im Wohnstift kennenlernen. Ebenso
bietet sich die Möglichkeit, Erfahrungen im
hauswirtschaftlichen oder technischen Bereich
des Hauses zu sammeln.
Bewerben können sich Jugendliche,
die ihre Schulpflicht erfüllt haben und nicht
älter als 26 Jahre sind. Die FSJ-Teilnehmer
erhalten ein Taschengeld und eine Verpfle-
gungspauschale. Dazu sind sie sozialversi-
chert und haben an 25 Tagen im Jahr die
Möglichkeit, sich fachlich und persönlich
weiterzubilden. Wer sich im sozialen Bereich
orientieren will, ein Jahr bis zum Studienbe-
ginn überbrücken muss oder sich einfach für
pflegebedürftige Menschen einsetzen
möchte, dem bietet das Freiwillige Soziale
Jahr im Augustinum die Gelegenheit dazu,
Gutes zu tun. Für sich selbst und andere.
� Daniel�Weber�
INFos
www.augustinum-freiwilligendienste.de
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t A n z e i g e
Foto // dapd
40
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · Grüne BerufeJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Seit dem 1. April diesen Jahres läuft das Pro-
jekt „Green Tech in Jugendarbeit und Hand-
werk“. Dabei möchte die Freiburger Hand-
werkskammer (HWK) Jugendlichen in den
eigenen Stadtteilen Möglichkeiten aufzeigen,
die eigene Lebenswelt aktiv mitzugestalten
und dabei zeitgleich noch etwas für die Umwelt
zu tun. So hat im Quartier Unterwiehre derzeit
eine Gruppe junger Kicker geplant, eine solar-
betriebene Beleuchtungsanlage für den nahe
gelegenen Bolzplatz zu installieren. Das kleine
Flutlicht soll dann auch in Herbst und Winter
noch packende Partien nach Sonnenunter-
gang ermöglichen. Ziel der HWK ist es auch
zu zeigen, dass Handwerksberufe durchaus in
zukunftsorientierten Bereichen Einsatz finden.
t A n z e i g e
Text & Fotos // Felix Holm
Alles im grünen Bereich Wie das Handwerk Jugendlichen vor Ort und zugleich dem Planeten hilft
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Handwerk · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
41
Betonbauer, Maurer, Metallbauer, Elektroniker, Dachdecker
– klassische Handwerksberufe klingen zunächst einmal nicht wirklich nach
zeitgemäßen Jobs, die über den Fachbereich hinaus auch noch etwas
für die Umwelt machen. Aber genau die genannten Fachkräfte sind nötig,
will man auf einem Fußballplatz ein kleines, solarbetriebenes Flutlicht
installieren. Es muss schließlich
ein Betonfundament gegossen
werden, die Lampen benötigen
ein Gestell, müssen installiert
werden, und eine Solaranlage
wandert auch nicht von alleine
aufs Dach eines nahestehenden
Gebäudes. „Das Handwerk
steuert seinen Teil zur Energie-
wende bei – und der ist nicht
gering“, ist Wolfram Seitz-Schü-
le, Leiter der „Zukunftswerkstatt“
bei der Freiburger Handwerks-
kammer, überzeugt, „uns geht
es auch darum, dass Schüler
diesen Berufen mit einem
gewissen Respekt begegnen
und sehen, dass so eine Arbeit
eben keine Bastelei ist, sondern
viel Know-how benötigt.“
Unter Anleitung der HWK-Lehrmeister aus der Gewerbeakademie,
dem Ausbildungszentrum der HWK, können Schüler beim Green-Tech-
Projekt ihre eigene Lebenswelt aufwerten und dabei nebenher noch etwas
für die Umwelt tun. Ausgangspunkt für die Gruppen sind die lokalen
Jugendzentren, Ansprechpartner die vor Ort arbeitenden Pädagogen.
„Wir haben uns dafür bewusst nicht die Schulen ausgewählt“, erklärt
Seitz-Schüle, „die Schüler sollen den eigenen Nutzen spüren, den diese
berufsbildende Maßnahme mitbringt.“
Die Ideen für die Projekte kommen von den Schülern selbst
– lediglich bei der Umsetzung wird geholfen. Dass im Rahmen des Projekts
das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, ist dabei kein Ausschlusskrite-
rium. „Es gibt keinen handwerklichen Beruf, der nicht auch zukunftsorientiert
arbeitet“, stellt der Zukunftswerkstattleiter fest.
Neben den Meistern aus der Gewerbeakademie greifen auch
Fachbetriebe aus den Quartieren den Jugendlichen bei ihren Projekten
unter die Arme. So entsteht eine „Win-Win-Win-Situation“: Die Jugend-
lichen bekommen Hilfe bei einem Projekt, das ihre Lebenswelt verbessert,
und erhalten einen Einblick, was in ihrer unmittelbaren Umgebung alles
geschafft wird. Die Betriebe haben eine Möglichkeit, sich den potentiellen
Azubis von Morgen zu präsentieren. Und am langen Ende profitiert auch
unsere Erde und die ganze Menschheit.
INFos
Folgende Jugendzentren machen beim Green-Tech-Projekt mit:
Jugendzentrum Stühlinger (Jugendhaus LetzFetz), www.jz-stuehlinger.de Mobile Jugendarbeit Weingarten-Ost, www.diakonie-suedwest.de Mobile Jugendarbeit Unterwiehre (Planet Unterwiehre), www.jhw-mobile.de
t A n z e i g en
42
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · TestimonialJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Das Internationale Studienzentrum
Wirtschaft (ISW) startet mit neuen Bildungs-
angeboten in den Sommer. Neben den
bereits bestehenden Studiengängen Kultur-,
Sport- und Tourismus-Management sowie
der Ausbildung zum Management-Assis-
tenten kommen zwei neue Bereiche hinzu:
social ProJect assistent
„Diese zweijährige Ausbildung vereint
soziale und interkulturelle Kompetenzen mit
dem Projektmanagement“, erklärt ISW-Ge-
schäftsführer Konrad Ayen. Damit wolle man
vor allem das Feld der Nichtregierungsorgani-
sationen (NGOs) erschließen, so Ayen.
„Solche Jobs liegen im Trend.“ Die Ausbil-
dung zum Social Project Assistent beinhaltet
auch drei Sprachen. Hierbei stehen Englisch,
Französisch, Spanisch und neuerdings auch
Business-Türkisch zur Auswahl.
international Marketing assistent
Ziel dieser Ausbildung ist ein Job im Bereich
der Unternehmenskommunikation. „Unsere
Absolventen werden auf die Arbeit in Pressestellen
und PR-Abteilungen großer Unternehmen
vorbereitet“, sagt Ayen. Die Zahl der Fremdspra-
chen (zwei) wurde beim International Marketing
Assistent etwas abgespeckt.
Um angenommen zu werden, sind Abitur
oder Fachhochschulreife Voraussetzung; Bewer-
bungsschluss ist Ende September. Die Kosten
einer zweijährigen Ausbildung am ISW belaufen
sich auf rund 12.000 Euro insgesamt – viel Geld,
das nach Absprache aber auch in Raten und
nach dem Abschluss bezahlt werden kann.
Pro Jahrgang wird für besonders geeignete,
aber finanziell benachteiligte Anwärter zudem
ein Stipendium vergeben.� Steve�Przybilla
inFos
ISW Freiburg, Salzstraße 15, www.isw-freiburg.de
t A n z e i g e n
Sommerfrische am ISWInstitut für Sprache & Wirtschaft bietet zwei neue Ausbildungsgänge an
Foto // Steve Przybilla
JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Testimonial · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
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Die Europäische Medien- und Event-Akademie in Baden-Baden
ist einer der führenden Anbieter für Aus- und Weiterbildungen in
der Eventbranche. Für Schulabgänger und Quereinsteiger bietet die
Akademie Berufsausbildungen und Studiengänge in den Bereichen
Eventmanagement, Audiotechnik und Hotelmanagement. Berufsan-
fänger, Quereinsteiger sowie Fach- und Führungskräfte finden hier
geeignete Weiterbildungen, Seminare und Lehrgänge rund um das
Thema Veranstaltungsmanagement und -technik.
Neben den kaufmännischen Themen im Event- und Incentivema-
nagement sind die technischen Seminare Schwerpunkt der Akademie.
Hierzu zählen: Bühnen-, Licht-, Audio-, Pyro- und Lasertechnik. Außerdem
unterstützt die Akademie Unternehmen durch zugeschnittene Inhouse-
Seminare zu verschiedenen Themen.
Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs
„Business Administration“ bietet die Hochschule für
Wirtschaft, Technik und Kultur (HWTK) die
Vertiefungsrichtung Event-, Messe- und
Kongressmanagement sowie Hotel- und
Tourismusmanagement ab dem Winterse-
mester 2012/13 auch am Studienort
Baden-Baden an. Der in Kooperation mit
der Europäischen Medien- und Event-Aka-
demie durchgeführte Studiengang befähigt
die Studierenden zur Übernahme von
Führungsaufgaben in wesentlichen Tätig-
keitsfeldern der Veranstaltungsbranche.
� f79
Ausbildung im Veran- staltungsbereich?Die Europäische Medien- & Eventakademiehat ein umfangreiches Angebot
t A n z e i g e
Fotos // Europäische Medien- & Event-Akademie Baden-Baden
44
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · AusbildungsreformJobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
Einer der größten Bereiche der dualen Berufsausbildung mit
gut 90.000 Ausbildungsverhältnissen – darunter rund 68.000
Frauen – wird grundlegend modernisiert. Unter Federführung des
Bundesinstituts für Berufsbildung (Bibb) starteten unlängst die
Sachverständigen der Sozialpartner in Zusammenarbeit mit Bund
und Ländern die Neuordnung der Büroberufe.
Statt der Ausbildung der Bürokaufleute, der Kaufleute für Bürokom-
munikation und der Fachangestellten für Bürokommunikation soll ein
einheitlicher neuer dreijähriger Ausbildungsberuf entstehen. Als Berufsbe-
zeichnung ist „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ vorgeschlagen.
Der neue Ausbildungsberuf soll am 1. August 2013 oder 2014 in Kraft
treten. Bibb-Präsident Friedrich Hubert Esser: „Breit angelegte Berufe mit
Differenzierungsmöglichkeiten erhöhen die
Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt für beide
Seiten. Darüber hinaus sind sie in Zeiten
sinkender Schulabgängerzahlen im dualen
System besser zu organisieren als viele
kleine Nischenberufe. Das gilt insbesonde-
re für den Berufsschulunterricht.“ Das neue
Berufsprofil ist gekennzeichnet durch
Büro- und Geschäftsprozesse, die
durch mindestens zwei Wahlquali-
fikationen mit einer Dauer von
jeweils fünf Monaten ergänzt werden.
Nicht gewählte Wahlqualifikationen sollen
grundsätzlich auch als Zusatzqualifikation
vermittelt und geprüft werden können.
Die Abschlussprüfung soll künftig
„gestreckt“, das heißt in zwei Teilen
erfolgen. BZ
Aus drei mach, eins
Das Feld der Büroberufe wird neu geordnet
Vielfalt in der Einheit: Künftig sollen drei Büroberufe unter einem Dach zusam-mengefasst werden.
Foto // BIBB
t A n z e i g en
46
· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·JobstarterDAS SCHÜLERMAGAZINfür Freiburg und Region
In der Freiburger Region kommen derzeit auf 100 Lehrstellen nur 80
Bewerber, und dennoch gibt es eine große Anzahl von Jugendlichen, die
Probleme mit dem Berufsstart haben. Genau diese Jugendlichen hat der
sogenannte Freiburger Ausbildungsverbund im Blick, den die Agentur
für Arbeit gemeinsam mit der Stadt Freiburg ins Leben gerufen hat.
Im Ausbildungsverbund schließen sich mehrere Partner und
Unternehmen aus der Region zusammen, um Jugendliche mit Unterstüt-
zungsbedarf praxisnah gemeinsam auszubilden. Der Ausbildungsver-
bund ist der erste dieser Art in Freiburg und wird im September mit
voraussichtlich zehn Jugendlichen in den Ausbildungsberufen Fachlage-
rist, KFZ-Servicemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie
Fachkraft im Gastgewerbe starten. Die Anzahl der Teilnehmer und Berufe
soll sukzessive erweitert werden.
Der Ausbildungsvertrag wird dabei mit den Koordinierungsstellen
wie dem Bildungszentrum des Internationalen Bundes und dem Verein
zur Förderung kommunaler Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen
geschlossen. Als Ausbildungsträger planen und koordinieren sie den
Ausbildungsablauf und gewährleisten für die gesamte Ausbildungszeit
eine sozialpädagogische Begleitung und Betreuung.
„Es gibt bereits gute Erfahrungen mit ähnlichen Modellen in anderen
Regionen“, sagt Bärbel Höltzen-Schoh, die Vorsitzende der Geschäftsfüh-
rung der Agenturen für Arbeit in Freiburg und Offenburg. „Es gewinnen
alle: Jugendliche eine Ausbildung, und die Firmen erhalten eine umfassende
Unterstützung bei der Qualifizierung der jungen Leute.“ daw
INFos
Ansprechpartner:[email protected]@vabe-freiburg.de
t A n z e i g e
Jedem Jugendlichen einen JobAusbildungsverbund in Freiburg gegründet
Foto // dapd