ForestFinance Magazin 1/2008

36
ForestFinest Ausgabe 12008 Von Romantik zum Rohstoff Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft Reportage Mit Tempo gegen den Regenwald Emissionshandel Heiße Luft im CO 2 -Labyrinth Wälder in Zeiten des Klimawandels

description

Weltweite Waldwirtschaft mit ForestFinance

Transcript of ForestFinance Magazin 1/2008

Page 1: ForestFinance Magazin 1/2008

ForestFinestAusgabe 12008

Von Romantik zum Rohstoff

Das Magazin für wel tweite Waldwirtschaft

Reportage

Mit Tempo gegen den Regenwald

Emissionshandel

Heiße Luft im CO2-Labyrinth

Wälder in Zeiten des Klimawandels

Page 2: ForestFinance Magazin 1/2008

mit Gewinnspiel

FLIEGENDE ROSEN Der Blumenanbau belastetim Krisenland Kenia die Umwelt – gibt aber Tausenden Arbeit LÄRM: KRANK DURCH KRACH; TIBET: IM WÜRGEGRIFF CHINAS; NANO: UNBEKANNTE RISIKEN

Die neue Ausgabe jetzt am Bahnhofskioskwww.greenpeace-magazin.de oder einfach anrufen 040/808 12 80-80. Auch im günstigen Abo mit exklusiven Prämien.

Foto

: Han

s Han

sen

Page 3: ForestFinance Magazin 1/2008

www.forestfinance.de FF 3

Liebe Leser,

scheint, dass nur Lummerland noch nicht abgebrannt ist. 2007 brannte es überall – in Grie-chenland, in Kalifornien und neben Berichten über das flammende Malibu mischte sich inden Medien echte Besorgnis über das Wetter, welches die Brände anfeuerte. Ja, das Wetterist schuld. Was sonst? Derweil rüstete die CDU zum Schutz der Regenwälder auf. Nein, keineSorge, Ihre Festplatte soll nicht online nach illegal verwendeter Tropenholzpaneele durch-sucht, sondern eine UN-Schutztruppe für den Regenwald aufgestellt werden. Sind das dannBlau- oder Grünhelme? Und könnte man das vielleicht über eine Sondersteuer auf Bier finanzieren? Immerhin eine erprobte Methode. Die CDU diskutiert noch.

Wenn das alles nicht so traurig wäre, man könnte ganze „Comedy“-Abende mit dem Themagestalten. Der Terminator stellt seinen Hummer CO2-neutral, statt Kleinwagen oder garFahrrad zu fahren. Der Vatikan bekommt einen Wald geschenkt und verkündet ex Catedranunmehr der erste CO2-neutrale Staat der Welt zu sein. Wer den Himmel auf Erden mit CO2verschmutzt, stellt seinen Flug inzwischen gern CO2-neutral, wobei die durch Flüge produ-zierte CO2-Menge und deren Schädlichkeit gern runtergerechnet wird – wegen der sonst zuhohen Flugticket-Kosten der CO2-„Neutralisierung“.

Kein Tag, keine Zeitung, kaum ein Bereich, der nicht vom Thema Wald, nachwachsende Roh-stoffe und Klimawandel heimgesucht wird. Zwischen richtigen Maßnahmen, Forderungen,Ideen und hanebüchenem Unsinn, „Greenwashing“ durch Unternehmen und auf gesetztemÖko-Marketing so etwas wie die Wahrheit zu finden ist nicht leicht. Ein Dschungel eben.

Apropos Dschungel: Wir „machen“ keinen Regenwald, wir retten ihn auch nicht. Wir betrei-ben nur nachhaltige Forstwirtschaft. Die soll möglichst ökologisch Holz als Rohstoff erzeu-gen – so wie ökologische Landwirtschaft möglichst umweltfreundlich Blumenkohl undBio-Fleisch erzeugen soll. Wir retten nicht das Klima, wir binden nur CO2 durch wachsendeWälder. Sind also bestenfalls so was wie eine Müllabfuhr für Treibhausgase. Besser wärenatürlich gar nicht erst (Treibhaus)Müll zu erzeugen, aber ein Argument gegen Müllabfuhrist das auch nicht. So einfach ist das, so unspektakulär und doch mit soviel Arbeit von undfür viele Menschen verbunden. Die Forst-Arbeit haben wir übrigens auch 2007 gut erledigt.Über 200.000 zertifizierte Bäume konnten durch ForestFinance Kunden gepflanzt werden.Noch zu wenig Müllabfuhr und noch zu wenig tropische Öko-Forstwirtschaft – aber immer-hin ein Anfang.

Viel Erfolg weiterhin bei der Orientierung imKlima-Wald-Dschungel der Medien wünscht

Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinanceHerausgeber ForestFinest

Inhalt

4 An unsDie Seite für Leser · Impressum

5 Die phänomenale FünfZahlen rund um Kohlendioxid

6 BuschtrommelMeldungen zu Wald und Welt

8 TitelVon Romantik zum Rohstoff –Wälder in Zeiten der Klimakatastrophe

21 WaldwirtschaftCO2Ol-es Restaurant · Holzpreise · Panama

24 ReportageProcter & Gamble in Brasilien

26 World of ForestFinance _ WFFAuszahlungen · Menschen · Aussichten

30 BaumFreund & BaumSchuleVon Menschen und Bäumen

32 iForestUnternehmer, Sites und Ideen für die Zukunftutopia.de

34 Für Waldläufer durchforstetBücher · Links · Termine

Editorial

Wald und Welt und CO2

Page 4: ForestFinance Magazin 1/2008

ImpressumForestFinest – Das Magazin für weltweite Waldwirtschaft Herausgeber und V.i.S.d.P.:Forest Finance Service GmbH, Harry Assenmacher, Geschäftsführer HRB 13610, Amtsgericht Bonn Eifelstraße 20, 53119 Bonn

Redaktion: Christine Sommer-Guist, Harry Assenmacher

MitarbeiterInnen dieser Ausgabe:Kathy Punzmann, Nicolas Rieger, María Dolores RiveraLara, Kristin Steffan, Lada Winter

Gestaltung & Produktion:SOKO-Layout, Petra Nyenhuis-Grafik, Bonn

Titelfoto:photocase/Jenzig71 und Pixelio/klicker5131

Kontakt Redaktion:[email protected] GmbH, Eifelstr. 20, 53119 Bonn, Fon: 0228/ 94 37 78 0, Fax: 0228/94 37 78 20

Druck:15.000 Exemplare, Möller Druck und Verlag GmbH,Berlin, auf 100% Recycling-Papier. Für ForestFinance-Kunden ist der Bezug kostenlos. Preis: € (D) 4,00

Bestellungen für Jahresabonnements:4 Ausgaben – 12 Euro, schriftlich an: ForestFinance GmbH (Anschrift siehe oben)Die nächste Ausgabe erscheint 9/2008 Redaktionsschluss: 7/2008

4 FF www.forestfinance.de

zugsweise Baden-Württemberg) ergeben,bitte ich um Ihre Nachricht.

FF: Viele Interessenten fragen nacheinem Aufforstungsprojekt in Deutsch-land. Wir denken auch oft daran, arbeitendaran – aber es ist sehr schwierig. Sobaldes Neuigkeiten gibt, informieren wir Sie. Ihr ForestFinance Team

Florian Klauder aus Südtirol fragt: Ich habemeinen Wohnsitz im Ausland. Kann ich trotz-dem den BaumSparVertrag abschließen? Mussich steuerrechtlich irgendetwas beachten?

FF: Natürlich können Sie auch aus Süd tiroleinen BaumSparVertrag abschließen. Obund inwiefern Sie steuerrechtlich etwas be achten müssen, fragen Sie am Besten Ihrzuständiges Finanzamt. Selbst innerhalbDeutschlands gibt es bei den Finanzämternder Landkreise unterschiedliche Auffassun-gen, sodass steuerrechtliche Fragen zu In vest ments bei ForestFinance immer Ein zel -fallentscheidungen sind.

Manuela Müller fragt: Gibt es bei Ihnen einWerbeprogramm für Neukunden?

FF: Ja, fleißige BaumSparer erhalten vonuns eine Monatsrate ihres laufenden Baum-SparVertrags gut geschrieben, wenn sieeinen neuen Kunden werben. Teilen Sie ein-fach dem neuen Kunden mit, er möge unseine kurze Notiz zukommen lassen, dass Sieihn geworben haben.

fragt: Was uns als potentiellerAnleger besonders interessiert, sind die Mei-nungen der ca. 1.000 Anleger, die laut IhrerInformation bereits investiert haben, davonbesonders die, die bereits in Panama waren.Gibt es von denen einige, die bereit sind,dass man mit Ihnen Kontakt aufnimmt?

FF: Aber natürlich kann man das. RufenSie uns an und wir stellen gern einmal Kon-takt her. Wir berichten aber auch von jetztan regelmäßig über die Reisen und Besucheunserer Kunden. Ein erster Eindruck ist viel-leicht der Reisebericht von Harald Goebel:www.harald-goebel.de/panama

Roger Alexander Kief schreibt: Ich möchtegleich vorwegnehmen, dass mir Ihre Idee, na-türlichen Ressourcen wieder einen höherenStellenwert im Wirtschaftskreislauf zu geben,sehr behagt. Ich bin leider im Moment nichtin der finanziellen Lage zu investieren,möchte das aber nicht für die Zukunft aus-schließen!

Klaus Seeger fagt: Ungeachtet dessen, dassich mich doch nicht zur Investition in Ihr An-gebot entschließen konnte, muss ich Sie den-noch in Ihrer Sicht der Dinge unterstützen.Die Ausführung zum Wald, der einfach so nurCO2 speichert, hat mir sehr gut gefallen. DieFähigkeit sich selbst einmal nicht so ernst zunehmen … und den Lauf der Welt etwas sar-kastisch zu sehen, fehlt heute leider oftmals. Ich wünsche Ihnen und Ihren Mitarbeitern für2008 alles Gute, viele Unterstützer und vielErfolg bei der Umsetzung Ihrer Projekte. Ichwerde mich zunächst auf die Pflanzung meh-rerer einheimischer Laubbäume auf eigenemGrund beschränken. Sollte sich Ihrerseits dieMöglichkeit zur Realisierung eines Auffor-stungsprojekts innerhalb Deutschlands (vor-

Liebe Leserinnen und Leser, bislang erreichten uns viele Fragen über unsere Homepage. Aber auch wir vom ForestFinest-Magazin bieten Ihnen ein Forum für Ihre Fragen und Anregungen. Wir sind ganz und gar nicht kontaktscheu und freuen uns darauf, bald mehr von Ihnen zu hören.

… die Seite für Leser & Meinungen

An uns …

Page 5: ForestFinance Magazin 1/2008

www.forestfinance.de FF 5

mit hohem Einkommen klassifiziert sind, ha-ben dagegen einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausstoß von fast 13 Tonnen – fast dreiMal so viel wie der weltweite Durchschnitt.Auch hier ist Katar Spitzenreiter. Deutschlandbelegt mit zehn Tonnen den 17. Platz im Mit-telfeld. Ganz am Ende liegt Portugal mitetwa sechs Tonnen. Interessant ist auch dieEntwicklung über die Zeit: Im Vergleich zwi-schen 1990 und 2003 ist der durchschnitt-liche CO2-Ausstoß pro Kopf in ganz Norda-merika von 18,6 auf 19,3 Tonnen angestiegen.In Europa hingegen ist er so gar gesunken,und zwar von 10 auf 8,5 Tonnen. Auch hierspielt wieder der Zerfall der Sowjetunion undder Zusammenbruch der dortigen Wirt-schaft eine entscheidende Rolle.

Böse Moral der CO2-Geschicht? Erstens:Je reicher desto höher der Anteil am Treib-hauseffekt. Zweitens: Wirtschafts katas -trophen sind Klimaschutz. Drittens: Armutist klimafreundlich. (Quellen: IWR, IEA)

In Westeuropa führt Luxemburg mitbeinah 22 Tonnen die Rangliste an und liegtdamit sogar noch vor den USA, in denen je-der Bürger etwas über 19 Tonnen emittiert –natürlich statistisch gesehen. China hinge-gen belegt unter den erfassten Staaten den70. Platz mit nur knapp drei Tonnen.

Der durchschnittliche Wert aller erfasstenStaaten liegt bei 4,3 Tonnen, da viele süda-merikanische und afrikanische Staaten ei-nen sehr geringen Ausstoß haben. Allein wirDeutschen produzieren fast so viel Kohlen-dioxid wie der gesamte afrikanische Konti-nent. Schluss licht der Liste mit schnee-weißer CO2-Weste ist übrigens die De mo - kratische Republik Kongo. Deren Wert ist sogering, dass er durch Rundung in der Stati-stik mit 0 Tonnen beziffert wird.

Höheres Einkommen, höherer AusstoßDie 36 so genannten „High Income Coun-tries“, die von der Weltbank als Staaten

Länder im VergleichÜber 30 Milliarden Tonnen CO2 hat die Mensch-heit im Jahr 2006 produziert und in die At-mosphäre gepustet. Bei so einer gewaltigenZahl wirkt es beinah unerheblich, dass diesnoch einmal 750 Millionen Tonnen mehr wa-ren als im Jahr zuvor.

Wir könnten aber auch weniger: Der An-stieg vom Jahr 1991 ins Jahr 1992 lag bei lediglich 22 Millionen Tonnen, im Jahr 1993 sankder Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr um 64 Millionen Tonnen – und fiel damit sogar un-ter das Niveau von 1991. Ursache dafür warmaßgeblich der wirtschaftliche Zerfall desehemaligen Ostblocks.

Die meisten CO2-Moleküle hingegensind heute US-Amerikaner: 2006 wurden inden Vereinigten Staaten 6,5 Milliarden TonnenKohlendioxid in die Luft gepustet. Das machtmehr als 21 Prozent des weltweiten Aus-stoßes. Kurz darauf folgt China mit 5,8 Mil-liarden Tonnen – weitere 19 Prozent. Dort hatsich seit Beginn dieses Jahrtausends der jähr-liche Ausstoß verdoppelt. Experten rechnendamit, dass China die USA als Hauptver-schmutzer in diesem Jahr überholen wird,was die absolute Menge an CO2-Emissionenangeht. Aber: China hat mehr Einwohner alsdie USA. Und schon Bundeskanzlerin Ange-la Merkel hat wäh rend ihrer Chinareise vor-geschlagen, den CO2-Ausstoß pro Kopf als Be-wertungskriterium zu verwenden. Bei sol-chen Vorschlägen verzeiht die KP Chinasvielleicht sogar den Empfang des Dalai Lama.

Qualmende KöpfeLegt man nämlich den Pro-Kopf-Aus stoßdes Jahres 2003 zugrunde, sieht die Rangli-ste gleich ganz anders aus. Demnach bele-gen nämlich überraschend kleine Länder vierder fünf Spitzenplätze. Katar liegt mitgroßem Abstand und über 44 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr auf dem erstenPlatz. Den zweiten Platz belegen die Nie-derländischen Antillen mit mehr als 24 Ton-nen. Kuwait, die Vereinigten ArabischenEmirate und Bahrain folgen mit unwesent-lich geringeren Ausstößen.

Schwarze Zahlen – Kohlendioxid in Statistiken, Vergleichen und Köpfen

Zahlenspiele von Nicolas Rieger

Die phänomenale 5

Die zehn Verursacher

Land Anteil an weltweiten CO2-Emissionen in Prozent

0% 25%

Italien 1,74

Südkorea 1,74

Großbritannien 2,02

Kanada 2,07

Deutschland 3,19

Indien 4,15

Japan 4,57

Russland 5,75

China 17,94

USA 21,82

Grafik: Marc A. Venner für ForestFinance

Page 6: ForestFinance Magazin 1/2008

Foto

:For

estF

inan

ce

6 FF www.forestfinance.de

Wir können andersDeutsche Zeitungsverlage – darunterAxel Springer, DuMont und die mäch-tige Holtzbrinkgruppe – beziehen ihrPapier von Firmen, die in Kanada Urwald kahl schlagen, meldet Green -peace.

Wir nicht. ForestFinest steht auf100% Recycling-Papier, beliebt und bedruckt vom BUND, den Bündnis90/Die Grünen und anderen Umwelt-schützern. Klima freundlich und kor-rekt in allen Beziehungen. Wie unsereMeldungen aus Wald, Welt und Wirt-schaft.

Meldungen zu Wald und Welt –

Klimawandel stresst den Wald! warnt die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirt-schaft (FNL). Nur eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann Wälder schützen und derenLeistungsfähigkeit für den Naturhaushalt erhalten. Klimaveränderung kann sichgrundsätzlich positiv als auch negativ auf die Vermehrung von Waldschädlingen aus-wirken. Denn mild-feuchte Winter begünstigen den Pilzbefall von Insekten und Schäd-lingen wie den Borkenkäfern und verhindern so deren Ausbreitung. Warme und trockeneSommer hingegen fördern ihre Verbreitung. Als beste Lösung für alle Fälle empfiehlt dieFNL einen natürlich verjüngten laubbaumreichen Bestand aufzubauen.

„Rückgang der Waldvernichtung am Ama-zonas“ – freut sich der WWF über Zahlender brasilianischen Regierung. Die doku-mentieren, dass ein Viertel weniger Waldvernichtet wurde als im Vorjahr. Der WWFist erleichtert über diese „Atem pause fürden Wald, auch wenn wir immer noch denjährlichen Verlust einer Regenwaldflächehalb so groß wie Rheinland-Pfalz zu bekla-gen haben.“ Die Naturschützer fürchtenaber eine neue Rodungswelle aufgrundgeplanter Projekte wie dem Bau einesStaudamms und zahlreicher Straßen. Keine Einschlaggenehmigung erhielt dieFSC-zertifizierte schweizerische „PreciousWoods“ AG für ihre brasilianischen Wälder.Und dies zum wiederholten Male. „Pre-cious Wood“ musste sogar seine Säge-werke mit mehreren hundert Beschäftig-ten aus Mangel an Rundholz schließen.

Buschtrommel

Foto

:Deu

tsch

er B

unde

stag

/Stu

dio

kohl

mei

erZe

ichn

ung:

wik

iped

ia.d

e

Klimaschutz bedeutet Schutz des Regenwaldes. Ein Fünftel des weltweiten CO2-Aus-stoßes entsteht bei der meist illegalen Abholzung und Brandrodung der tropischen Re-genwälder. Trotzdem unternimmt die Bundesregierung nichts, obwohl es eine einfacheHandlungsoption gibt: Das Urwaldschutzgesetz. Ein bereits 2006 von den Grünen vor-gelegter Entwurf sieht ein nationales Handels- und Besitzverbot für illegal eingeschla-genes Holz vor. Die Regierungs-Koalition wies es zurück mit dem Hinweis auf eine EU-Ver-ordnung. Diese jedoch basiert auf Freiwilligkeit und hat keinen bindenden Charakter.Ein nationales Gesetz wäre also möglich und wichtig: Es würde nicht nur schneller grei-fen, sondern hätte auch Vorbildfunktion für andere Länder. Auch wirtschaftlich gesehenhätte die deutsche Forstbranche einen Vorteil, weil sie nicht länger mit den Dumping-preisen für illegales Holz aus Raubbau konkurrieren müsste.

Die Bundesregierung drückt sich jedoch um die Verantwortung und schiebt diese aufinternationale Institutionen wie die G8, die im Frühjahr in Bonn stattfindende Biodi-versitätskonferenz der UN oder die Europäische Union. Die Auswirkungen des Klima-wandels dagegen kann die Regierung nicht weiterreichen – sie werden Deutschland ge-nauso treffen wie jedes andere Land. Als angeblicher Klimavorreiter und Gastgeber desUN-Urwaldgipfels im Mai 2008 gibt es nochmals einen Anlass tätig zu werden. Die Fo-restFinance Gruppe hat alle Fraktionen im Bundestag aufgefordert, den Entwurf zumUrwaldschutzgesetz zu unterstützen. Schicken auch Sie Ihrem Bundestagsabgeordne-ten eine E-Mail mit der Bitte, sich für das Urwaldschutzgesetz einzusetzen! Einen vor-formulierten Text sowie einen Link zum Bundestag finden Sie auf unserer Website unterwww.forestfinance.de/urwaldschutzgesetz.

Der Borkenkäfera) Kleiner Kiefernmarkkäfer

Hylesinus minorb) Großer Kiefernmarkkäfer

Hylesinus piniperda

a b Puppe Larve Ausgefressene Kieferntriebspitze

Page 7: ForestFinance Magazin 1/2008

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

0,079

0,265

0,009 0,031

0,496

1,253

42 35

249

303

452429

Feinstaub-Ausstoß in g/kWhCO2-Ausstoß in g/kWh

Fein

staub

-Aus

stoß i

n g/

kWh

CO2-A

ussto

ß in

g/kW

h

holzpellets holzhack-schnitzel

erdgas heizöl steinkohle braunkohle-briketts

www.forestfinance.de FF 7

für Sie aufgelesen

Buschtrommel

Buschtrommel

+++ Der Potsdamer Wissenschaftler undKlimaschutzbeauftragte der RegierungProf. Dr. Hans Joachim Schellnhuber kri-tisiert die bisherigen Ver pflichtungen zurReduzierung der klimaschädlichen Treib-hausgase als „völlig un ge eignet und un ter dimensioniert“. Das Kyoto-Abkom-men habe nicht zu sinkenden Emissio-nen geführt, weil es nicht alle Staatender Welt ratifiziert hätten und sein Endeabsehbar sei. +++ WWF: Weltweit sind

16.306 Arten bedroht, 44 Prozent mehrals 2002. „Eine radikale Umkehr ist nötig,um den Verlust wertvoller Lebensräumeund die Ausbeutung zahlreicher Arten zustoppen, fordern die Umweltschützerund kritisieren die Politik, bei der Arten-schutz kaum eine Rolle spiele. +++Deutsche Umwelthilfe kritisiert: Auto-bauer schönen Spritverbrauch- und CO2-Angaben, ohne dass der Staat ein greift.Zudem seien unter den Neuwagen 2008Spritsparer Mangelware, während dieZahl der PS-Monster wachse. +++ Umdem Kli ma wandel Einhalt zu gebieten,

sind 26 Prozent der Deutschen bereit,ihren nächsten Autokauf vorzuziehen.Das ermittelte mobile.de mit TNS Infra-test. Welches Auto dann infrage kommt,scheint vielen unklar zu sein. So zeigt dieStudie, dass ein Großteil der Befragtennicht weiß, welche Hersteller Ökomo-delle im Angebot haben. +++ Auf einAuto ganz zu verzichten, können sich diewenigsten Deutschen vorstellen. Dasfand autobild.de in einer Umfrage her-aus: Nur einer von fünf Auto fah rern hältein Leben ohne seinen Pkw für denkbar.

Schadstoffbilanz von Brennstoffen

Quellen: Institut Wohnen und Umwelt; Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, Grafik: Marc Alexander Venner

Pelletfeuerungen belasten Umwelt nicht – Öl- und Gasheizungen dafür umso mehr. Dasweit verbreitete Heizen mit Öl und Erdgas sei für die Umwelt eine Katastrophe, warnt dieInitiative Pro Pellets (IPP). Zahlen des gemeinnützigen Instituts Wohnen und Umwelt be-legen, dass Erdgas-Anlagen 249 Gramm Treibhausgase pro Kilowattstunde Nutzwärmeemittieren. Ölheizungen liegen sogar bei 303 Gramm pro Kilowattstunde. Pellets aus na-turbelassenem Holz seien die Alternative, denn die patenten Presslinge heizen CO2-neu-tral. Sie setzen beim Verbrennungsprozess nur so viel CO2 frei, wie das Holz während desWachstums aufgenommen hat. Pelletfeuerungsanlagen kommen lediglich auf einenCO2-Ausstoß von 42 Gramm pro Kilowattstunde. (Siehe auch Titelgeschichte.) Auch imkritischen Vergleich beim Thema Feinstaub scheinen zumindest die neueren Pellethei-zungen ab Baujahr 2005 standzuhalten.

Dank Energieeffizienz und Schadstoffarmut erhalten immer mehr Pelletöfen den„Blau en Engel“, das Umweltsiegel für ökologisch geprüfte Erzeugnisse. Damit wird deut-lich, welch wichtigen Beitrag erneuerbare Energien in Sachen Klimaschutz leis ten. DerBund schießt beim Einbau von Pelletheizungen mindestens 1.500 Euro zu, um die Ver-breitung der umweltfreundlichen Anlagen zu fördern. Informationen zu den aktuellenFörderrichtlinien finden Sie unter www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/index.html, mehr zu Pellets auf www.initiative-pro-pellets.com.

CO2OL news! Das LIVE EARTH-Konzert vom07.07.2007 erhielt den Green World Award.Es war eines von weltweit neun Konzertenauf allen Kontinenten. Die deutschen Zu-schauer konnten unter anderem Juli (Foto),Shakira, Katie Melua und Silbermond live– und klimaneutral – erleben. Initiator derKonzerte war Al Gore, der dem Thema Kli-mawandel eine stärkere Öffentlichkeit ver-schaffen wollte.

Für die Klimaneutralität des Konzertesin Deutschland sorgten Europas größter E-Commerce-Anbieter für Ticketing, CTSEVENTIM, und CO2OL, der Verein zur Ver-minderung von Kohlendioxid in der At-mosphäre. Dirk Walterspacher, CO2OL-Ge-schäftsführer, erklärt: „Um den bei demKonzert angefallenen CO2-Ausstoß zu neu-tralisieren, lassen wir in den Tropen genaudie Menge an Bäumen aufforsten unddauerhaft schützen, die die entstandeneMenge Kohlendioxid aus der Atmosphäreklimaneutral bindet. Hierfür war im Ein-trittspreis eine CO2-Abgabe in Höhe von0,30 Euro inbegriffen.“

www.co2ol.de

Page 8: ForestFinance Magazin 1/2008

8 FF www.forestfinance.de

An die Buche Auch ihr wird – gleich Hölderlins Jüngling – warm. Zu warm. Sie bevorzugt im Grunde ihres Herzens ein kühles,atlantisches Klima. Zur Klimaerwärmung passt sie nicht. Und so raten Experten, um den Lebens- und NutzraumWald zu retten, Bäume anzubauen, die dem Wandel gewachsen sind. Eichen zum Beispiel, in einem Mischwald,der guten Schutz vor Schädlingen bietet. Foto: pixelio.de

Page 9: ForestFinance Magazin 1/2008

Sie waren nicht die ersten. Bereits Endedes 19. Jahrhunderts hatten Chemiker undPhysiker eine Zunahme der globalen Ober- flächentemperatur als Folge der CO2-Kon-zentration berechnet. Heute wissen wir,dass diese Modellrechnungen zutreffenund lernen die Folgen kennen: Gletscher-schmelzen, Hurrikans, Dürreperio den,Über schwemmungen.

Kosten der KlimakapriolenDie kommen uns teuer zu stehen: NachAngaben des Deutschen Instituts für Wirt-schaftsforschung (DIW) könnten die volks-wirtschaftlichen Schäden bis 2050 bei ei -nem Temperaturanstieg von nur einemGrad Celsius rund zwei Billionen US-Dol -lar betragen. Allein Deutschland hätteEinbußen von 137 Millionen US-Dollar.Aufhalten kann man diesen Prozess nichtmehr: „Es geht darum, das Unbeherrsch-bare zu vermeiden und das Unvermeidba-re zu beherrschen“ sagt Hans-JoachimSchellnhuber, Leiter des Potsdam-Institutsfür Klimaforschung (PIK). Das Ziel musssein, den Temperaturanstieg bis Ende desJahrhunderts auf höchstens zwei Grad zubegrenzen, alles andere sei nicht mehrbeherrsch- oder kalkulierbar. Und dabeisollen Bäume helfen. Waldrealismus statt-romantik.

Zentrale Prognosen für Mensch und WaldDas Umweltbundesamt stellt momentanfolgende Berechnungen an: Die Tempera-turen werden im Schnitt bis zum Jahr

Ist es ein Zufall, dass der Beginn der Indu-strialisierung und die Sehnsucht nachvoll kommener Harmonie und Natur bei-nahe zeitgleich auftreten? Machten dierasanten, technischen Entwicklungen, dieneuen Fabriken mit Schlo ten, die ungefil-tert giftigen Rauch ausspien, den Men-schen Angst? Wenn ja, wissen wir heute:zu Recht.

Eine kurze Geschichte der ZeitToralf Staud und Nick Reimer benennen inihrem Buch „Wir Klimaretter“ (sieheKasten Seite 15) viele, zum Teil weit überhundert Jahre alte Beispiele für die Um -weltzerstörung durch Unternehmen. Sieerzählen vom ersten Fabrikschlot, der 140Meter hoch gebaut wurde, damit die gifti-gen Schadstoffe der Sächsischen Silber-produktion sich weit übers Land verteilenkonnten und nicht die Nachbarschaftbelasteten. Credo langer Jahre, Verdrän-gung vom Feinsten, wie sie sich nicht ein-mal die Romantiker leisteten.

In den 1960ern begannen Wissen-schaft ler weltweit über die Zunahme derCO2-Konzentration in der Atmosphäre zudiskutieren. Sie warnten vor einem Klima-wandel, dessen Anfänge sie beobachte-ten. In der Aufbruchstim mung Europaskam das nicht gut an. Ebenso wenig wieihre Kritik am verschwende rischen Um -gang mit Energie und Ressourcen, demAusstoß von Kohlendioxid und anderenTreib hausgasen, die sie als Ursache derKlimaerwärmung benannten.

Vor etwa 7000 Jahren entstanden die ersten Wälder mit Fichten, Eichen und Buchen. Ihr Wachstum verdanktensie dem Schwinden der Eiszeit und einer stabilen Wärmeperiode. Aber jetzt wird es heiß – das Klima ändert sichund die Bäume haben Stress. Und das nicht seit gestern. Ihr Drama begann in der Zeit der großen Romantiker,der Epoche von Hölderlin, Heine, Eichendorff und anderen wortgewaltigen Naturbewegten.

Von Romantik zum Rohstoff –

Wälder in Zeiten der Klimakatastrophe

www.forestfinance.de FF 9

Titel

An die StilleDort im waldumkränzten Schattentale

Schlürft ich, schlummernd unterm

Rosenstrauch,

Trunkenheit aus deiner Götterschale,

Angeweht von deinem Liebeshauch.

Sieh, es brennt an deines Jünglings

Wange

Heiß und glühend noch Begeisterung,

Voll ist mir das Herz vom Lobgesange,

Und der Fittig heischet Adlerschwung.Friedrich Hölderlin (1770–1843)

Page 10: ForestFinance Magazin 1/2008

CO2-Senken oder wo das Gas sonst noch steckt

Senken entziehen der Atmosphäre Kohlenstoff und binden ihn für einen gewissen Zeit-raum. Das schaffen Ozeane, Böden und Wälder. Wie alle Pflanzen holen sie sich das Gasaus der Luft, um zu wachsen und zu gedeihen. Was viele nicht wissen: das CO2 bleibt imHolz, auch wenn es gefällt und zu Möbeln oder Holzhäuser verarbeitet wird. Die Berli-ner Morgenpost rechnet vor: „Allein in Deutschlands Wäldern, Möbeln, Dachstühlen undanderen Holzprodukten sind schätzungsweise zehn Milliarden Tonnen des Klimakillersgebunden.“ Die Zeitung zitiert den Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten Ste-fan Fenner: „Ein aus Holz gebautes Einfamilienhaus zum Beispiel bindet in seinem Bau-material bis zu 40 Tonnen CO2.“

10 FF www.forestfinance.de

Wälder sich denen im heutigen West- bisSüdfrankreich und Ungarn angleichenmüssen.

Bäume könnten Leben rettenDer Wald ist ein wirksames Klimaschutz -instrument. Genau genommen das einzi -ge: „Aufforstungen, nachhaltige Be wirt - schaftung und Nutzung von Holz bietenbislang die einzigen Möglichkeiten, kos -ten günstig bereits emittiertes CO2 derAtmosphäre über Photosynthese wiederzu entziehen. Alle anderen Maßnahmenzielen nur auf eine Verlangsamung desAnstiegs der atmosphärischen CO2-Kon-zentration ab“, schreibt Till Pistorius vonder Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg.

Dabei geht’s dem Wald, vor allem demtropischen Regenwald, gar nicht gut. Die

zu 7.000 zusätzlichen Sterbefällen kam.Zecken und Borreliose werden sich stärkerverbreiten, vielleicht sogar Malaria. DieWaldbrandgefahr wird sich durch dieTrockenheit erhöhen und die Wärme dieBäume plagen. So waren 2004 gut 72 Prozent aller deutschen Bäume geschä-digt, wobei der so genannte Rekordsom-mer 2003 den bisher größten Schaden ver-ursachte.

Allein in Deutschland werden fünf bis30 Prozent der Pflanzen- und Tierartenaussterben. Land- und Forstwirtschaftmüs sen sich umstellen und resistentePflanzen beziehungsweise Bäume setzen.Denn die haben einiges auszuhalten: Ein heute gepflanzter Baum muss diezukünftige Hitze ebenso aushalten wiedie momentan kühlen Temperaturen. FürDeutsch land bedeutet das, dass unsere

2100 um bis zu 3,7 Grad Celsius steigen,die sommerlichen Niederschläge sich um30 Prozent verringern, im Winter wird esseltener schneien. Die Erwärmung wird zuhäufigeren Hitzewellen mit tragischenFolgen führen. Ein Vorbote dieser Progno-se war der heiße Sommer 2003, in dem es

Foto

:Bun

desu

mw

eltm

inist

eriu

m

Foto

:Bun

desu

mw

eltm

inist

eriu

m

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

J. Freiherr von Eichendorff (1788–1875)

Ein Kilo Holz entlastet die Atmosphäreum 1,8 Kilo CO2

Page 11: ForestFinance Magazin 1/2008

www.forestfinance.de FF 11

Menschen sägen ihn ab, als ob sie nichtahnten, dass sie auf seinen Ästen sitzen.Sie verbrennen ihn und machen der Kli-maerwärmung ordentlich Dampf.

Zurzeit stammen fast 30 Prozent deratmosphärischen Kohlendioxid-Belastungaus der Wald zerstörung. Bei Kahlschlägenund Brand rodungen entweichen nichtnur der im Holz gespeicherte Kohlenstoff,sondern auch klimawirksame Gase ausHu mus und Böden.

Abholzungen bergen aber noch vielmehr zerstörerisches Potenzial: So ist die

Rodung der Moorwälder in Südostasieneine doppelte Klimabelas tung, meinenExperten des WWF. In den Torfschichtenlagert weit mehr Kohlenstoff, als in denBäumen selbst gespeichert ist. DurchAbholzung trocknen die Böden aus, dieBrandgefahr steigt, wobei Schwelbrändesich in immer tiefere Torfschichten bren-nen. Bei der Anpflanzung von Plantagenauf diesen Böden tritt ein ähnlicher Effektauf: Durch die künstliche Ent wäs serungwerden immense Mengen an zuvor torf-gebundenem Kohlendioxid frei, da sich

der Torf bei Luftkontakt langsam zersetzt.Aufforstung – vor allem von Monokultur-plantagen – ist also keineswegs immerökologisch sinnvoll. Man kann mit Bäu-men auch das Klima schädigen und ganzeRegionen verwüsten.

Die klimafreundlichen DepotsDie größten Speicher für Kohlenstoff sindungenutzte Urwälder. Viele haben ihr Kli-maxstadium erreicht und wirken nurnoch als Speicher von CO2, aber nichtmehr als Senke (siehe Kasten auf Seite 10).

Graf

ik:M

arc A

lexa

nder

Ven

ner

BrasilienEcuador

VenezuelaHonduras

Indonesien

Paraguay

PhilippinenMexiko

Simbabwe Botswana

TansaniaAngola

VietnamSudan

ÄthiopienPazifischer Ozean

Indischer Ozean

USA

Argentinien

Bolivien

Spanien

Italien

MaliNigeria

KamerunGhanaKongo

China

MyanmarKambodscha

MalaysiaPapua-Neuguinea

Sambia

Nordkorea

Atlantischer Ozean Pazifischer Ozean

WaldzugangWaldabgang

-7.317.000 ha weltweiter Waldverlust (2005)

Quelle: Global Forest Resources Assessment (FAO 2005)

Australien

Waldbrände verstärken den TreibhauseffektDie Brände 2007 in Südeuropa waren die heftigsten seit Jahr-zehnten. Und obwohl die Rauchfahnen Deutschland nichterreichten, hatten und haben die Brände auch auf uns Auswir-kungen: Weniger Wälder nehmen weniger Kohlendioxid auf.„Wenn wir diese Wälder verlieren, ist dies ein Nettobeitrag zumTreibhauseffekt“, warnt Johann Gold ammer von der Arbeits -gruppe für Feuer ökologie am Max-Planck-Institut für Chemie.

Er sieht in der Landflucht die Hauptursache der Waldbrän de:„Das Land liegt brach und wächst zu – es verbuscht“, erklärtGoldammer. Die Wälder würden weniger bewirtschaftet und sogebe es mehr brennbares Material, was Brände leichter ausbre-chen und heißer lodern lässt. Warum die Brände 2007 an so vie-len Stellen ausgebrochen waren, könne an Bodenspekulantenliegen, die Bauland gewinnen wollten, das sei aber noch nichteindeutig zu belegen. Darüber hinaus würden viele Bauern nachder Ernte ihre Stoppelfelder abbrennen, um den Boden nähr-

stoffreicher zu machen. „Das ist fahrlässig und sehr gefährlich“,sagt Gold ammer, da die Feuer auf Wälder übergreifen.

Viele Wissenschaftler aus den USA sehen im Klimawandelselbst eine Ursache für die häufigen Waldbrände Kaliforniensund warnen vor einem Teufelskreis: Wegen der Erwärmung undTrockenheit gerieten Wälder schneller in Brand, das dezimiereden Bestand, der Kohlendioxid aufnehmen könne. Der CO2-Anstieg wiederum erwärme das Klima.

Im April 2007 war er es auch für uns gefährlich „Der deutscheFeuerindex war dunkelrot", so Goldammer. Um das Risiko einzu-dämmen, gebe es aber viele Möglichkeiten: Die Wälder müsstenaufgeforstet werden, da starke Regenfälle im Herbst und Wintersonst die Erde abtragen. Auch könnten kontrollierte Feuer imWinter das brennbare Material in den Wäldern vorbeugendreduzieren.

Titel

Page 12: ForestFinance Magazin 1/2008

12 FF www.forestfinance.de

ersetzen sie mit Plantagen. Die können mitder Leistung eines Urwaldes bezüglichCO2-Speicherung und Aufnahme nichtmit halten. Geschweige denn mit derenBio diversität. Und blickt man hinter dieKulissen des Reiches der Mitte, dann findetman auch hier sehr viele Mono- sogarMonoklonkulturen, die mit einem Natur-wald nichts gemein haben. Erst jüngsthaben Chinesen wieder begonnen, Wäldermit einheimischen Bäumen anzu pflanzen.

Nordisches Grün heizt Klima einWälder der hohen nördlichen Breitenhaben vermutlich eine andere Funktionim Klimasystem als Wälder der tropischenund gemäßigten Breiten. Dies zeigt eineStudie von Martin Claussen vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Obwohlauch boreale Wälder der Atmosphäre CO2entziehen, tragen sie nach den Modell-rechnungen von Claussen zur Er wär mungder Atmosphäre bei.

In den hohen nördlichen Breiten über-wiegen in Bezug auf das Klima die phy si-kalischen Effekte gegenüber den che mi - schen. In den Tropen ist dies umgekehrt.Martin Claussen erklärt diesen Effekt so:„Die flache Tundravegetation ist im arkti-schen Frühling und Frühsommer vonSchnee bedeckt und damit erheblich hellerals die Wälder der Taiga. Die dunklerenWaldoberflächen absorbieren mehr Son-nenstrahlung. Dies hat eine Erwärmungder Luft zur Folge, die bei einer Ausdeh-nung der Wälder nach Norden stärker insGewicht fallen würde als die Fähigkeit derWälder, der Atmosphäre das Treib hausgasCO2 zu entziehen. Eine künstliche Bewal-

Wirtschaftswälder erreichen selten so ho -he Kohlenstoffvorräte wie Urwälder, wer-den aber durch regelmäßige Nutzungendauerhaft in einem Aufbaustadium ge -hal ten und funktionieren so als CO2-Sen -ken. Auch die Abholzung und Nutzungdes Waldes trägt nicht automatisch zueinem Anstieg von CO2 bei. Es bleibt imHolz – in Möbeln, Holzhäusern und -fuß -bö den – im Schnitt 21 Jahre lang gespei-chert.

Eine Prognose zeigt sogar, dass die Spei-cher im Wald in den kommenden Jahrenzunehmen werden. Das liegt an der Alters- struktur und daran, dass der Baumzu-wachs nicht komplett abgeschöpft wird.Die nachhaltige Nutzung eines Waldeskann also Emissionen wirksam verhin-dern.

Überraschungen und alte BekannteChina forstet auf. Das überrascht. Brasilienund Indonesien hingegen sind die altbe-kannte Axt im Walde und holzen zusam-men fünf Millionen Hektar Wald pro Jahrab. Das entspricht der Häfte der gesamt-deutschen Waldfläche. Trotz der Auffor-stung – auch in Spanien, Italien, den USAund Vietnam – hat sich in den letzten Jah-ren die Gesamtbilanz nicht verbessert:2005 gab es einen Waldflächenverlust vonüber sieben Millionen Hektar. Pro Minutewerden also immer noch zwei Fußballfel-der-große Flächen Wald zerstört.

Das tragische dabei: auch die USA oderRussland, die mit scheinbar guten Zahlenzu Wiederaufforstung aufwarten, tragennicht wirklich positiv zur Kohlenstoffbi-lanz bei. Denn sie roden Naturwälder und

„Kein Ökosystem der Welt kann eine so große Zahl an Funktionen und Leistungen erbringen wie die Wälder.“

Michael Seiler, Ingolf Profft, CO2-Projekt der Thüringer Landesforstverwaltung

Foto

(2):

C. S

omm

er-G

uist

Am Waldessaume

träumt die Föhre,

Am Himmel weiße

Wölkchen nur,

Es ist so still, daß ich sie höre,

Die tiefe Stille der Natur.

Theodor Fontane (1819–1898)

dung in den hohen nördlichen Breitenkönnte also zu einer Klimaerwärmung bei- tragen.“ Das ist der Grund warum Fo restFi-nance in den Tropen Bäume pflanzt.

Tropische RegenwälderDie Wälder der Tropen sind das artenreich-ste Ökosystem der Erde. Leider ebensoatemberaubend wie ihre biologische Viel-

Titel

Page 13: ForestFinance Magazin 1/2008

Klima-SiegelViele Deutsche wünschen sich mehr Infor-mationen darüber, wie viel Kohlendioxidaus-stoß ein Produkt von der Herstellung bis in denLaden verursacht hat. Laut einer Studie vom All-gemeinen Informationsdienst Deutschland (aid) fordern knapp70 Prozent die Einführung eines einheitlichen und verpflichtendenCO2-Siegels für Lebensmittel und andere Konsumgüter.

Ein solches Siegel testet derzeit die britische Supermarktkette„Tesco“. In Zukunft sollen Konsumenten bei bis zu 70.000 Pro-dukten genau ablesen können, welche Menge Klimaschadstof-fe bei Produktion und Vertrieb entstehen. Zuständig ist der vonder Regierung finanzierte „Carbon-Trust“, der allerdings bishernicht offen gelegt hat, ob die CO2-Emissionen selbsttätig ermitteltwerden oder nur auf die Angaben der jeweiligen Hersteller ver-traut wird.

Anders sieht das Siegel aus, das seit Oktober 2007 auch aufdem deutschen Markt ist: „Stop Climate Change“ gibt nicht an,wie hoch der CO2-Ausstoß ist, sondern kennzeichnet solche Pro-dukte, die klimaneutral hergestellt wurden. Das heißt, der Her-steller hat den durch die Produktion verursachten Treibhaus-gasausstoß so weit wie möglich verringert und unvermeidba-re Emissionen durch den Zukauf von Emissionsrechten neutra-lisiert. Das Zertifizierungsverfahren für dieses Siegel hat die Agra-Teg GmbH, ein Start-up-Unternehmen der Universität Göttingen,entwickelt.

„Die meisten Systeme haben bisher nur die Transporteberücksichtigt, aber keine Faktoren wie Produktion, Lagerung undVerpackung,“ erklärt Jörg Heinzemann, der maßgeblich an derEntwicklung beteiligt war. Bei „Stop Climate Change“ soll dagegen„jedes Detail von der Aussaat bis zum Einkaufskorb“ erfasst und„alle klimarelevanten Treibhausgase“, also neben Kohlendioxidauch Methan oder Lachgas, gemessen werden, so Heinzemann.Als erstes Produkt dürfen die Bananen eines Biofruchthändlersdas Siegel tragen.

falt sind auch Ausmaß und Geschwin digkeit ihrer Zerstörung.Ursprüng lich be deck ten die Tropenwälder etwa elf Prozent derLandfläche unseres Planeten. Heute sind es nur noch sechs.

Was fehlt, wurde fast ausschließlich in den letzten 30 Jahrenvernichtet. Gegenwärtig werden jährlich um die 200.000 Qua-dratkilometer tropischer Regenwald unwiederbringlich zerstört,pro Minute 6.000 Bäume. Wenn es nicht gelingt, diese Entwick-lung zu stoppen, wird der gesamte Bestand – bis auf wenigeNationalparks – in 30 bis 40 Jahren verschwunden sein (Quelle:Robin Wood).

Titel

Nun hat es sich gewendet,

das grüne Buchenblatt,

nun hat es sich geendet,

was mich erfreuet hat.

Die Rose hat verloren die

roten Blüten all,

was du mir hast geschworen,

es war ein leerer Schall.

Hermann Löns (1866 – 1914)

30 Prozent der CO2-Belastungstammen aus der Waldzerstö-rung. Bei der Vernichtung vonWald entweichen auch andere klimawirksame Gase.

Page 14: ForestFinance Magazin 1/2008

Zerstörung für Papier, Möbel und ÖlDie Gewinnung von Zellstoff für die Papierproduktion spieltnach wie vor eine erhebliche Rolle für die weltweite Zerstörungder Wälder. Dafür wird jeder fünfte eingeschlagene Baum ver-wendet. Auch auf dem deutschen Markt wird Papier angeboten,dass aus dem Holz tropischer Wälder produziert wird.

Ein weiteres Beispiel für die sinnlose Zerstörung von Tropen-wäldern sind die Gartenmöbel in hiesigen Baumärkten undKauf häusern. Obwohl es praktisch gleichwertige Alternativengibt, werden Möbel aus Kahlschlag und Raubbau verramscht.Selbst wenn auf den Etiketten „Keine Schädigung des Regenwal-des“ steht, besteht für die Käuferinnen und Käufer keine Gewis-sheit, dass diese Beteu erungen stimmen. Robin Wood hat geradebei Möbeln aus angeblichem Plantagenholz sehr oft Öko-Lügenund Pseudo-Gütesiegel aufgedeckt. Aufgrund zahlreicher Aktio-nen haben viele große Unternehmen ihre Einkaufspolitik auf denPrüfstand gestellt.

Aber Deutschlands Kommunen beteiligen sich immer nochungeniert am Raubbau der Regenwälder. Hamburg ist dafür einbesonders un rühm liches Beispiel. Im Jahr 2002 wur de Tropen-holzparkett ungesicherter Herkunft im Kongresszentrum ver-baut und nun hat die Wirtschaftsbehörde sogar vorgeschlagen,

das malaysische Tropenholzzertifikat für die öffentliche Beschaf-fung anzuerkennen. Dieses Siegel wird von Ur einwohnern undUmweltorganisationen aus aller Welt scharf kritisiert.

Auch Ölpalmenplantagen expandieren immer weiter in Süd -ostasien. Wertvolle Wälder werden gerodet und zu Monokultu-ren umgewandelt. Für die verheerenden Waldbrände, die immerwieder in Indonesien wüten, sind häufig Palmölproduzentenmitverantwortlich. Vielfach lassen sie die Feuer legen, um imAnschluss Plantagenflächen anlegen zu können. Die Folgen fürdie Menschen vor Ort sind fatal, denn die Zerstörung der Wälderentzieht ihnen ihre Lebensgrundlage. Unzählige Pflanzen- undTierarten sind bedroht, um die wachsende Nachfrage aus demAusland zu befriedigen. Unsere Republik gehört dabei zu denHauptabnehmern. Palmöl wird in einer Vielzahl von Produkten –

Caspar David Friedrich (1774–1840) gilt als einer

der bedeutendsten Maler der Romantik. Er hatte

den Ruf, sehr introvertiert, weltscheu, naturver-

bunden und religiös zu sein.

„Warum, die Frag’ ist oft zu mir ergangen, wählst

du zum Gegenstand der Malerei so oft den Tod,

Vergänglichkeit und Grab? Um ewig einst zu leben,

muss man sich oft dem Tod ergeben.“

Bild

:Cas

par D

avid

Frie

drich

Titel

Page 15: ForestFinance Magazin 1/2008

von Lebensmitteln bis hin zu Kosmetika – verwendet. Finanziertwerden die Ölpalmenplantagen auch durch deutsche Banken(Quellen: Robin Wood, WWF).

Das ist das Ende der Romantik. Auch wenn die Menschen vorvielen hundert Jahren begannen, den Wald und alle anderennatürlichen Ressouren zu nutzen, geschah das noch nie in soeinem schonungslosen Ausmaß wie heute. Gelingt es uns nicht,dieses selbstzerstörerische Verhalten aufzuhalten, dann folgendem Ende vieler historischen Ären das Ende vieler Arten. Unsererinklusive.

www.forestfinance.de FF 15

Lektüre für Wetterfreunde

„So ist die Wende noch zu schaffen“meinen Toralf Staud und Nick Reimerund stellen elf konkrete Projekte vor –allesamt möglich und machbar. Mit ihnen kann der deutsche Kohlendioxid-Ausstoß bis 2020 etwa halbiert wer-den. Außerdem zeigen sie, was jederselbst tun kann: als Konsument und alsWähler, als Häuslebauer und Urlauber.

Toralf Staud/Nick Reimer: Wir Klimaretter – So ist die Wendenoch zu schaffen, 320 Seiten, € (D) 8,95, KiWi Köln, 2007, ISBN 978-3-462-03908-5

Für Skeptiker und alle, die solchen mitguten Argumenten begegnen wollen,empfehlen wir das Buch „Klimawandel– Was stimmt?“ Geschrieben hat esHartmut Graßl, der als einer der erstenWissenschaftler vor den Gefahren desKlimawandels warnte. Der studierteMeteorologe und Physiker arbeitete biszu seiner Emeritierung als Professordes Max-Planck-Instituts für Meteoro-

logie in Hamburg und hat sich als Poli-tikberater und Leiter des Weltklimaforschungsprogramms derUN einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet.

Hartmur Graßl: Klimawandel – Stimmt das?, 128 Seiten, € (D)7,90, Herder Freiburg, 2007, ISBN 978-3-451-05899-8

Blitz und Donner zu schleudern war einVorrecht der Götter, und Petrus schick-te Regen und Sonne, wie es ihm gefiel.Viele Jahrhunderte funktionierte dasganz gut ohne menschliche Beteili-gung. Als die ins Spiel kam, wurden dieKarten neu gemischt. Wie? Das lesenSie am besten bei Wolfgang Behringernach. Er führt Sie in die historische Klimaforschung ein, begleitet Sie vom

Mittelalter bis heute und zeigt Ihnen dieZusammenhänge zwischen Kultur und Klima.

Wolfgang Behringer: Kulturgschichte des Klimas. Von der Eiszeit bis zur globalen Erwärmung, 352 Seiten, € (D)22,90, C.H.Beck München, 2008, ISBN 978-3-406-52866-8

Zum Vertiefen, Surfen und Agierenhttp://gedichte.xbib.de/_Wald_gedicht.htmGedichte zum Thema Wald – Romantisches und Tragisches, vonArndt bis Rilke – mit diesem Link werden Sie sie finden.

http://www.klima-sucht-schutz.deDie Kampagne „Klima sucht Schutz“ motiviert, sich aktiv am Kli-maschutz zu beteiligen und dabei Geld zu sparen – mit interak-tiven Ratgebern zum Energiesparen, Heizspiegeln zum regiona-len Vergleich der Heizkosten, einem Quiz zum Klimaschutz so-wie Portalpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien undPolitik.

http://www.climatehotmap.orgHier finden Sie eine Weltkarte mit Informationen zum Klima-wandel. Sie können fast jeden Ort der Welt anklicken und lesen,wie sich das Klima da entwickelt hat.

http://movies.universal-pictures-international-germany.de/ eineunbequemewahrheit/ait_liveDas ist die offizielle Seite zum Film von Al Gore: Eine unbeque-me Wahrheit („An Inconvenient Truth“). In dem Dokumentar-film führte Davis Guggenheim Regie und der ehemalige US-Vi-

zepräsident und PräsidentschaftskandidatAl Gore erklärt eindrücklich die globale Erwärmung. Der Film hatte seine Premie-re auf dem Sundance Film Festival 2006.Er erhielt als erster Film seit zehn Jahreneinen Special-Humanitas-Preis für seinebesonders gelungene Botschaft an dieMenschheit. Des Weiteren gewann er dieOscars 2007 als bester Dokumentarfilmund für den besten Song, „I need to wakeup“ von Melissa Etheridge.

Al Gore / Davis Guggenheim: Eine unbequeme Wahrheit, DVD, 93 Minuten Spieldauer, € (D) 9,95, Paramount Home Entertainment, 2007

Titel

Page 16: ForestFinance Magazin 1/2008

Das große Schachern Emissionshandel – Hintergründe und Erklärungen

Mit Kohlendioxid lässt es sich prima Handeln. Vor allem wenn man Rechteund Zertifikate dafür geschenkt bekommt. Was kostet CO2 aber tatsäch-lich und wer muss diesen Preis bezahlen, um das Klima zu retten?

2005 feierte die EU die „Lösung des Klima-problems“. Warum? Gute Frage! Sie führ-te den Emissionshandel ein. Die Idee warebenso schlicht wie ergreifend: Wenn einUnternehmen Kohlendioxid an die Um -welt abgeben will, muss es sich das Rechtdafür erwerben. Diese Emissionsrechtegibt es in Form von Zertifikaten, wobei je -des Zertifikat die Ablagerung einer TonneCO2 erlaubt. Die EU-Kommission legt jähr-lich fest, wie viel Treib hausgas in dieAtmosphäre abgeleitet werden darf undvergibt jedes Jahr weniger Zertifikate, waszu einer Verringerung der Emissionenfüh ren soll. Und so heißt es seit nunmehrzwei Jahren: CO2-Kapitalisten aller Ländervereinigt euch! Denn Unternehmen kön-nen ihre Zertifikate untereinander tau-schen sowie ver- und abkaufen.

Emissionen, Visionen und IllusionenDie Idee stammt ursprünglich von RoaldChase, einem US-amerikanischen Wirt-schaftswissenschaftler. Staat und Wirt- schaft schaffen ein System – so der Plan –,in dem die Politik über die Menge der Zer-tifikate bestimmt und sie an die Unter-nehmen verteilt. Der Markt wiederumreguliert den Preis der Zertifikate. Dennbenötigt eine Firma mehr als die ihr zuge-wiesenen, kann sie diese an den Börsenhandeln.

„Dem Haken am System kommt manmit Ernst Ulrich von Weizsäcker auf dieSpur“, schreiben die Klimaexperten Staudund Reimer: „Der Ökologieprofessor for-dert, dass der Preis eines Produktes dievolle wirtschaftliche und ökologischeWahr heit aussagen müsse. Ein Zertifikatfür den Ausstoß einer Tonne Kohlendioxid

Foto

:Bun

desu

mw

eltm

inist

eriu

m

Titel

16 FF www.forestfinance.de

Page 17: ForestFinance Magazin 1/2008

kostete im April 2006 27 Euro, zwölf Monate später aber nur noch70 Cent.“ Und sie fragen sich: „Zwei Preise, für dasselbe Kohlendi-oxid mit denselben erderwärmenden Eigenschaften?“

Die Antwort liegt im Marktsystem, geprägt von Angebot undNachfrage, gepaart mit der Macht der Wirtschaftslobbyisten. Siehatten beim Start des Emissionhandels den Staat überredenkönnen, sehr viele Zertifikate zu verteilen. Die Umweltjournali-sten Staud und Reimer meinen „Die deutsche Wirtschaft zumBeispiel bekam mehr Verschmutzungsrechte, als sie überhauptKohlendioxid erzeugt.“ Und nicht nur das. Während der Staat dieZertifikate großzügig verschenkte, schlug die Industrie dieKosten der Zertifikate, die sie nie hatte, auf ihre Preise drauf. Einlukratives Geschäft – bloß nicht fürs Klima.

Der Preis für unser Leben …… lässt sich tatsächlich berechnen. Zumindest wenn es um CO2geht. „Carbon pricing“ heißt eine realistische weil handel- undhandhabbare Alternative zum Emissionshandel. Nicholas Stern,ehemaliger Chef-Ökonom der Weltbank empfiehlt sie – sowieeinen konkreten Preis für Kohlendioxid, den man beispielsweiseals Steuer auf kohlenstoffintensive Güter und Dienstleistungenerheben könnte. Das könnte Menschen – Unternehmer wie Ver-braucher – veranlassen, damit sparsamer umzugehen. Oderauch nicht. Ein sehr wahrscheinlich besser funktionierendes„Carbon pricing“ wäre ein privates CO2-Konto, wie es sich DavidFlemming, ein Mitbegründer der britischen Grünen, ausgedachthat. Staud und Reimer präsentieren es so: „Jeder Bürger erhältein Kohlendioxid-Konto mit einem freien Zertifikate-Budget,zum Beispiel für 4000 Kilogramm pro Jahr. Wer mehr ausstoßenwill, muss sich die nötigen Zertifikate kaufen – bei seinem ener-giesparenden Nachbarn (oder dehnt man das System auf dieWelt aus, zum Beispiel bei einem Bauern in Afrika, der ebenfallsein Budget von vier Tonnen hat, aber weniger als eine Tonneemittiert). Wer weniger verbraucht, kann überschüssige Zertifi-kate verkaufen und so Geld verdienen. Er kann sie aber auchansparen, zum Beispiel für eine geplante Flugreise, oder ganz‘stilllegen’, also auf den Ausstoß verzichten und dadurch freiwil-lig das Klima entlasten.“

Der britische Umweltminister ließ dieses Modell von Expertenauf seine Machbarkeit prüfen. Sie ließen ihn wissen, dass es etwafünf Jahre brauche, um es stabil und betrugssicher umzusetzen.Auch in Deutschland wäre der Aufwand niedriger als die Verwal-tung der 300 Millionen Zertifikate, die allein in den letzten zweiJahren von der Deutschen Emissionshandelsstelle in Berlindurchgeführt wurde. Dafür müssten lediglich alle Bürger, Produ-zenten und Verbraucher bei jedem Einkauf auch die Energie mit-bezahlen, die bei der Herstellung anfiel. Die Vision im Buch „WirKlimaretter“: „An der Tankstelle zum Beispiel wären künftigneben dem Preis für jeden Liter Benzin 2,3 Kohlenstoff-Punkte

Der Emissionshandel könnte dem Tropenwald schadenDie Studie eines internationalen Teams von Wissenschaftlern hatergeben, dass der Emissionshandel nach dem Kyoto-Protokoll füreinige Länder in Tropenregionen keinen Anreiz bietet, ihren Be-stand an intaktem Regenwald zu erhalten.

Die Studie, die in der August-Ausgabe 2007 von Public Libr-ary of Science Biology erschienen ist, geht von elf Ländern aus,die zu mehr als 50 Prozent von Tropenwald bedeckt sind und de-ren Abholzrate gleichzeitig als sehr gering eingestuft wird.Dazu zählen unter anderem Panama, Peru und Belize. Immerhin13 Prozent des intakten Regenwaldes fallen auf die Staatsgebieteder elf Staaten ab.

Da in diesen Ländern sowieso sehr wenig Rodung betriebenwird, könnten sie kaum Gewinn aus Emissionsrechten erhalten,die sie durch Reduzierung der Abholzung verkaufen dürften. Dadiese so genannten HFLD-Länder („High forest cover – low de-forestation rate“) außerdem schon zu einem großen Teil von Re-genwald bedeckt sind, ist der Erhalt von Subventionen zur wei-teren Aufforstung ebenfalls nicht lukrativ.

Emissionshandel würde sich, so die Studie, für die HFLD-Län-der erst lohnen, wenn sie ihre Abholzrate erhöhten, um dann wie-derum Gewinn aus Abholzungsminderung und Wiederauffor-stung zu ziehen.

Daher schlagen die Wissenschaftler vor, ein Modell fürpräventiven Handel mit Emissionsrechten einzuführen. Somitwürden die elf Länder CO2-Zertifikate dafür erhalten, dass siegroße Regenwald-Flächen besitzen und erhalten – also CO2 ausder Atmosphäre binden. Diese Zertifikate könnten sie dann ge-winnbringend verkaufen, wenn sie ihren Regenwaldbestand nichtdezimieren. Die Studie besagt, dass bei einem Preis von zehnDollar pro Tonne Kohlendioxid im Optimalfall Emissionsrechteim Wert von 1,8 Milliarden Dollar an die HFLD-Staaten abgege-ben werden könnten.

Titel

(Kop) zu zahlen. Einmal Volltaken? ‘Macht 63,50 Euro und 115Kops’, sagt der Kassierer.“

Denkbar wäre in diesem Modell auch der Erwerb von CO2-Zer-tifikaten im Zusammenhang mit nachhaltigen Investitionen.Dann könnte jeder Bäume und ganze Wälder kaufen und damitnicht nur Geld verdienen, sondern auch sein CO2-Konto auffüllenoder ausgleichen. Ein konkreter Anreiz was Gutes für sich undgleichzeitig auch fürs Klima zu tun.

www.forestfinance.de FF 17

Page 18: ForestFinance Magazin 1/2008

Auswandern? OKPanama!Für ein Investment von 32.500 Euro in ökologische Aufforstung erteilt der Staat Panama ein Dauer-Visum. Nach einigen Jahren besteht sogar die Möglichkeit, die panamaische Staatsbürgerschaft zu erlangen.

5 gute Gründe für OKPanama:

• Attraktives Land mit US-Dollar als Währung.

• Circa 7% prognostizierte Rendite durch Holzverkäufe, Emissionszertifikate etc.

• Erträge aus Aufforstung sind in Panama steuerfrei.

• Unser Forstdienstleister ist als „bestes Forstinvestment in Lateinamerika“ bewertet worden.

• FSC-zertifizierte Aufforstung steht für Umwelt- und Klimaschutz.

• ForestFinance bietet umfassende Beratung und Begleitung der Auswanderung.

Broschüre bestellen oder online informieren unter www.okpanama.de

-ANZEIGE-

Foto

:wik

iped

ia.d

e

Panama City

Santiago

Karibische See

PanamaDavid

Las Palmas

Pazifik

Las Tablas

Darien

Zwischen den beiden großen Welt-meeren gelegen: Panama. Geschätztauch zunehmend bei Europäernwegen seiner Sicherheit und stabilenEntwicklung.

18 FF www.forestfinance.de

Page 19: ForestFinance Magazin 1/2008

Die Natur zahlt die Rendite.Mit dem WaldSparBuch Baum für Baum zum eigenen Wald!

„Für mich war maßgeblich dieüber prüfbare Seriosität desForestFinan ce-Angeboteskombiniert mit Um welt schutz.Deswegen werde ich auch einWaldSparBuch erwerben.“ Peter Rütter, Rechtsanwalt

-ANZEIGE-

Foto

:For

estF

inan

ce

• Ab 2.400 € (oder 12 x 240 €) 1.000 m² FSC-zertifizierter Forstbesitz.

• Risikominimierung durch unsere Rückkauf-Garantie.

• Prognostizierte 8,4 bis 9,4% Rendite.

• Erste Auszahlung nach fünfzehn Jahren.

• Neuer Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.

• Klimaschutz durch Aufforstung.

Broschüre bestellen oder online informieren unter www.waldsparbuch.de

www.forestfinance.de FF 19

Page 20: ForestFinance Magazin 1/2008

Vertragsnummer WSB- -200 / / Kundennummer Alle grau unterlegten Flächen bitte nicht ausfüllen, Daten werden von ForestFinance eingetragen.

-Vertragüber Grundstückspacht sowie Forstverwaltungsdienstleistungen zwischen

ForestFinance S.A. Gesellschaft panamaischen Rechts, mit Sitz in Casa Testa, Avenida A, Panama City, Panama und deren Muttergesellschaft Forest Finance Service

GmbH, Deutsch land mit Sitz in Bonn (im Folgenden ForestFinance). Vertreten durch deren Geschäftsführer Harry Assenmacher, ansässig in D-53119 Bonn, Eifelstraße 20

und (im Folgenden: der/die Pächter/Auftraggeber)

1.Vorname Name

2.Vorname Name (optional)

volljährig und geboren am 1. 2.

wohnhaft in 1.

2.

§1 Grundstückspacht

� Ja, ich erwerbe inkl. Pacht und Forstdienstleistung

a) ForestFinance S.A. verpachtet an den/die Pächter/Auftraggeber das Grundstück/die Grundstücke

Vertragsnummer WSB- -200 / gelegen in der Republik Panama

b) Der Pächter/Auftraggeber leistet Zahlungen und schließt diesen Vertrag entsprechend den AGB von ForestFinance ab.

c) Nach Eingang der Anzahlung/Zahlung beauftragt ForestFinance S.A. ein Vermessungsbüro mit der genauen Bestimmung der Lage und Vermessung desGrundstücks. Die Kosten hierfür trägt ForestFinance S.A. und sind im Pachtpreis enthalten. Dem Pächter/Auftraggeber ist bekannt, dass diese Vorgängeauf Grund der Komplexität des technischen Vorganges mehrere Monate in Anspruch nehmen können. ForestFinance S.A. wird demPächter/Auftraggeber die GPS-Daten und eine Vermessungskarte seines Pachtgrundstücks unverzüglich nach Erhalt zustellen.

d) Die ForestFinance S.A. garantiert dem Pächter/Auftraggeber eine Rückkaufpflicht durch die ForestFinance S.A. ab dem Jahr 4 nach Vertragsabschluss zufixen Rückkauf-Konditionen. Die detaillierte Rückkaufwert-Tabelle befindet sich auf der Rückseite dieses Vertrags und ist Vertragsbestandteil.

§2 Forst- und Verwaltungsdienstleistungen

Der Pächter/Auftraggeber beauftragt ForestFinance S.A. gemäß der allgemeinen Geschäftsbedingungen der ForestFinance Gruppe mit derDurchführung der in den AGB (Stand 9/2007) aufgeführten Forst- und Fachdienstleistungen.

§3 AGBDie allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der ForestFinance Gruppe (Stand 9/2007) sind Grundlage und Bestandteil dieses Vertrages.

Land/PLZ/Ort, Straße, Hausnummer

Land/PLZ/Ort, Straße, Hausnummer

Anzahl der Preis bei Oder aber 12WaldSparBücher Einmalzahlung Monatsraten á

� 1 WSB 1.000 m2 � 2.400 Euro � 240 Euro

� 2 WSB 2.000 m2 � 4.700 Euro � 432 Euro

� 3 WSB 3.000 m2 � 6.900 Euro � 615 Euro

� 4 WSB 4.000 m2 � 9.000 Euro � 790 Euro

� 5 WSB 5.000 m2 � 11.000 Euro � 957 Euro

Anzahl der Preis bei Oder aber 12WaldSparBücher Einmalzahlung Monatsraten á

� 6 WSB 6.000 m2 � 12.900 Euro � 1.115 Euro

� 7 WSB 7.000 m2 � 14.700 Euro � 1.265 Euro

� 8 WSB 8.000 m2 � 16.400 Euro � 1.407 Euro

� 9 WSB 9.000 m2 � 18.000 Euro � 1.540 Euro

� 10 WSB 10.000 m2 � 19.500 Euro � 1.665 Euro

Ort und Datum

Harry Assenmacher, Geschäftsführer ForestFinance S.A.

Ort und Datum

1.

2. Unterschrift/en Käufer

XX

Dieses Angebot ist ab dem . . gültig für 14 Tage.

Unterschrift ForestFinance Gruppe Unterschrift des/der Käufer(s)

20 FF www.forestfinance.de

Page 21: ForestFinance Magazin 1/2008

Basics – HolzwirtschaftWeltweit werden jährlich mehr als dreiMilliarden Kubikmeter Holz geerntet. Er-fahrungsgemäß muss noch einiges an lo-kaler „Klein“-Nutzung, die von Statistikennicht erfasst wird, hinzugerechnet werden.Dieses Volumen ist seit vielen Jahrenannähernd gleichbleibend, wobei zuneh-mend mehr Holz verbrannt als stofflich, zumBeispiel als Baustoff, genutzt wird.

In der Holzwirtschaft hat die Globali-sierung längst stattgefunden. Wurde nochvor 50 Jahren überwiegend Rundholz ge-handelt, ist die Produktion von Halbwarenoder zunehmend auch von Fertigproduktenin die Holzursprungsländer verlagert wor-den. Die größten Handelsströme liegen innerhalb Nordamerikas – und fließen davon Kanada in die USA – und innerhalb Eu-ropas. In Asien wird zwar noch Rundholz ge-handelt, zunehmend investiert die Industrieaber auch hier, wegen der niedrigeren Lohn-kosten, in die Weiterverar beitung, sodassverstärkt Produkte statt Rohholz auf demMarkt sind. Der konti nent übergreifendeHandel entwickelt sich zwar stark, ist aberverglichen mit dem inneramerikanischenoder innereuropäischen Handel noch gering.

In der Holzbilanz Deutschlands zeigtsich, dass der rechnerische Verbrauch in denletzten 15 Jahren stark gestiegen ist. Holz isthierzulande ein wertvoller Rohstoff, dervor allem in der Bau-, Möbel- sowie Papier-und Zellstoffindustrie genutzt wird. Diezurzeit günstige Wirtschaftsentwicklungführt zu einer steigenden Nachfrage undentsprechend guten Rohholz-Preisen.

Edelhölzer zu Parkett Der Fußbodenhersteller Floorworks unddas Aufforstungsunternehmen Futuro Forestal, Kooperationspartner von ForestFinance, arbeiten seit mehr als einem Jahrerfolgreich zusammen. Unser Forstpartnerverkaufte seine erste Holzernte an den kanadischen Hersteller von hochwertigenDesigner-Fußböden, Floorworks. Es han-delt sich um FSC-zertifizierte Teak- und Za-patero-Edelhölzer, die aus sieben bis zehnJahre alten tropischen Forsten stammen.

Floorworks kaufte zunächst 100 Kubik-meter Rundholz, um eine neue Produktliniezu entwickeln und damit seine Kollektion luxuriöser Holzfußböden zu vergrößern.Floorworks will den Anteil FSC-zertifizierterHölzer in seiner Produktpalette ausbauen.Besonders erfreulich ist die Langfristigkeitdes Engagements der Kanadier: Floorworkswill nicht nur nachhaltig erwirtschafteteRohstoffe verwenden, sondern zukünftigauch Flächen aufforsten lassen, um CO2-Emissionen zu neutralisieren, die bei der Pro-duktion der Fußböden entstehen.

Brian Greenberg, Geschäftsführer vonFloorworks, betont die gesellschaftlicheVerantwortung seines Unternehmens underklärt: „Wir wollen auch weiterhin zum Bei-spiel FSC-zertifizierte Produkte unterstützen,die nach ökologisch-nachhaltigen und so-zialen Kriterien erstellt werden.“

Wie diese und alle anderen Angebotevon Floorworks aussehen, können Sie sichauf www.floorworks.net ansehen.

Kernholz im TrendHölzer mit ausgeprägtem Kernholz liegenim Trend. Ihre extravagante Optik verleihtMöbeln das gewisse Etwas, meldet derHolzabsatzfonds, die zentrale Marketin-geinrichtung der deutschen Forst- undHolzwirtschaft. Natürlichkeit, Ästhetik, Le-bendigkeit – all das vereint die Maserung einer Holzoberfläche in sich.

Dunkler Kern, helles Splintholz – so lie-ben es die Möbelbauer und so schafft es dieNatur: Jeder Baumstamm besteht aus meh-reren Schichten. Die äußerste ist die Rinde,die innerste das Kernholz, dazwischen liegtdas Splintholz. Alle Schichten haben un-terschiedliche Funktionen. Die Rinde bietetSchutz, das Splintholz dient zur Wasser-speicherung und -leitung und das Kernholzträgt wesentlich zur Stabilität des Baumesbei. Kernholz wird von fast allen Baumartenausgebildet und besteht aus abgestorbenenHolzzellen des Splintholzes. Wenn zusätzlichGerbstoffe und Harze eingelagert werden,verdunkelt sich der Kern.

Die Zeiten, in denen Holz mit verfärbtemKern als Mangelware angesehen wurde,sind lange vorbei. Inzwischen ist es sehr ge-fragt, denn die individuelle Färbung desKerns, die ein Möbelstück einzigartig macht,entsteht erst nach vielen Jahren. So bildetsich beispielsweise bei der Buche in der Re-gel erst nach 140 Jahren Wachstum das röt-liche Kernholz.

Holz wird als Rohstoff immer begehrter, was die Preise steigen lässt.

Holz ist Gold wert

Foto

:For

estF

inan

ce

www.forestfinance.de FF 21

Page 22: ForestFinance Magazin 1/2008

„La Posta“ – nicht nur chick, auch

„Jeder sollte sich bewusst sein, was er der Umwelt mit seinen alltäg -lichen Aktivitäten antut und dafür selbst die Verantwortung übernehmen– anstatt nur darauf zu warten, dass Regierungen und Wirt schafts bosseden Weg angeben“ meint David Henesy, Eigentümer der ersten zwei CO2-neutralen Restaurants in Panama und ganz Lateinamerika.

David Henesy, erfolgreicher Gastronom mitüber 30 Jahren Erfahrung, Top-Restaurantsim New Yorker „Sex and the City“-StadtteilManhattan und in vielen Ländern Mittela-merikas, eröffnete vor zwei Jahren das „LaPosta“ in Panama City. In kurzer Zeit wurdesein Haus das am besten besuchte und amhöchsten gelobte des Landes. Die Erklärungdafür fällt leicht: eine perfekte Kom -bination exquisiter Küche, frische Zutatenaus Bio-Anbau und vernünftige Preise.

Aber das „La Posta“ ist mehr als das – imliebevoll restaurierten alten Haus, umgebenvon tropischen Bäumen und Pflanzen, fühltsich jeder willkommen. Erst recht wennDavid Henesy oder seine Frau Carolina Ro-dríguez sich an den Tisch gesellen und je-

den wie einen guten alten Freund be-grüßen.

Gleich nach der Eröffnung des Restau-rants hörte David von CO2OL und gemäß sei-ner Lebensphilosophie „think global, actlocal“ machte er aus der hübschen alten Postdas erste CO2-neutrale Restaurant Lateina-merikas. „Das war das Geringste, was wirtun konnten“ erklärt er und: „Wir haben unsfür CO2OL nicht aus Marketinggründenentschieden! Umso überraschter warenwir, wie positiv unsere Kunden und diePresse darauf reagiert haben.“ Jetzt eröff-nen David und Carolina ein neues Restau-rant. Ob das auch co2ol wird? „Ganz be-stimmt! Ebenso wie unser Haus“ meintdas sympathische Paar aus Panama.

Waldwirtschaft

Foto

s (3

):M

arc

de B

anvi

lle/F

ores

tFin

ance

Wenn Sie mal in der Gegend sind,finden Sie die beiden in der Calle Uruguay, Bella Vista, Panama Cityund online unter www.lapostapanama.com.

www.co2ol.de

22 FF www.forestfinance.de

Page 23: ForestFinance Magazin 1/2008

Welche Vielfalt? Nun, jede! Wer den Pazifikzu rau findet, fährt wenige Stunden und istin der Karibik – Sandstrand und kristallkla-res Meer inklusive. Gelangweilt von jung-fräulichen Buchten? Kein Problem: Wiewär’s mit Gebirge, Regenwald, Savannenoder Wolkenkratzern in Panama City. Wersich daran satt gesehen hat, besucht SanBlas Island, wo Kuna Indianer immer nochwie vor 200 Jahren leben. Aber das Beste inPanama sind die Offenheit, Freundlichkeitund der Optimismus der Einwohner. Diesejunge Nation – der Altersdurchschnitt liegtbei 26 Jahren – kämpft seit dem Rückzug derUS-Amerikaner 1999 darum, nicht als derenrückständiges Stauwasser zu enden. Mit Er-folg. Jetzt schon gilt Panama als Schweizoder Hong Kong Lateinamerikas.

Die Wirtschaftskommission der UN fürMittelamerika, die Comisión Económicapara América Latina y el Caribe (CEPAL/ECLAC), rechnet mit einem Wachstum desBruttoinlandsprodukts um 8,5 Prozent imletzten Jahr und 7,5 Prozent 2008. Die Exper-ten sind überzeugt, dass Panamas Wirt-schaft die erfolgreichste der Region seinwird. Der Internationale Währungsfonds(IWF) bestätigt diese Sicht.

Wachsendes Vertrauen in die Stabilität

Der viel bemühte Werbeslogan verwundert nicht – bei über 120.000 Quad ratmeter Landesfläche. Obwohl sicher der bekannteste Landesteilund wirtschaftlich am wichtigsten, ist die Abkürzung für Handelsschiffelängst nicht alles, was diese winzige Land enge zu bieten hat. Wenn ichdas Land mit einem Wort beschreiben sollte, wäre das „Vielfalt“.

Panamas und steuerliche Anreize für Investoren locken Ausländer ins Land, diesich hier ansiedeln oder ihr tropisches Rent-nerparadies schaffen. Und so boomt auchder Immobilienmarkt. An jeder Ecke wird ge-baut – Familienhäuser, Apartmentblocksund Bürohäuser schießen wie Pilze ausdem Boden.

Ein Wunder ist das nicht: Das Land hatden internationalen Handel konsequentgefördert, verfügt über die größte Freihan-delszone der westlichen Hemisphäre undnicht zu vergessen den Kanal. Der ist für denwirtschaftlichen Erfolg von großer Bedeu-tung und so investiert das Land gerade 5,2 Millionen US-Dollar in seinen Ausbau.Noch mehr gigantische Containerschiffesollen ihn passieren und die jährlichenEinnahmen von momentan einer Billion US-Dollar in 20 Jahren verfünffachen.

Die Schattenseiten? Die enorme Kluftzwischen Arm und Reich: 40 Prozent der Ein-wohner haben gerade genug um zu über-leben. Sie treffen die steigenden Lebenshal-tungskosten, die mit dem wirtschaftlichenWachstum einhergehen, am härtesten.Dennoch sind viele Panamaer stolz aufihre neue Rolle als „global player” und for-dern von ihrem Land, sich entsprechend zu

Foto

:Mar

c de

Ban

ville

/For

estF

inan

ce

organisieren: Anti-Korruptions-Maßnah-men, Bildung und Ökologie sind die Themender Zeit. Holzwirtschaft auch.

Die Wiederaufforstung beschert demLand wirtschaftlichen Erfolg und jungeWälder – aber leider auch viele Gefahren. Somissbrauchen viele Investoren die Förder-mittel des Landes und pflanzen riesigeTeak-Plantagen an. Nicht nur, dass Teakkeine einheimische Pflanze ist, die Blättersind so sauer, dass sie sobald sie den Bodenberühren ihn für einheimische Pflanzen un-fruchtbar machen. ForestFinance baut zwarauch in seinen Mischforsten zum Teil Teakan, hat aber eine Methode entwickelt, dienegativen Auswirkungen auf die Umweltgering zu halten. Dazu gehören eben die An-pflanzung in einem naturnahen Misch-wald, eine intensive Einzelbetreuung derBäume sowie sorgfältig ausgesuchte Stan-dorte.

Panama – ein Land im Auf- und Um-bruch, tropisch, paradiesisch, voller Vielfalt,aber definitiv keine Bananen-Republik! Sei-ne Bewohner arbeiten hart für ihren Erfolgund scheinen momentan auf dem richtigenWeg zu sein.

Lada Winter, Repräsentantin ForestFinance in Panama

„Panama – viel mehr als ein Kanal“

Boomtown Panama-City – überall wird gebaut, jedes Fleck-chen Land als Bau-grund genutzt.

www.forestfinance.de FF 23

Page 24: ForestFinance Magazin 1/2008

Die Axt im Walde:

Procter & Gamble & Aracruz …

2007 war es eine der Topmeldungen derWirtschaftsticker: Der US Konsumgüter-riese Procter&Gamble (P&G) verkauft seinHygienepapier- und Taschentuchgeschäft anden schwedischen SCA-Konzern (SvenskaCellulosa Aktiebolaget). SCA erwirbt mitdiesem Deal vor allem die Taschentuchmar-ke Tempo aber auch fünf Produktionsstät-ten von P&G, darunter das Tempo-Werk inNeuss. Zum Kaufpaket gehören außerdemdie europäischen Lizenzrechte für die Mar-ken Charmin-Toilettenpapier und Bounty-Küchenrollen. Erste Signale aus der Konzer-führung deuten darauf hin, dass SCA nachÜbernahme des Tempo-Werks im Laufedieses Jahres auf Zellstoff des Skandal-Un-ternehmens Aracruz-Celulose aus Brasilienfür die Tempo-Produktion verzichten wird.Dies wäre aus Sicht von ROBIN WOOD einnotwendiger Schritt, damit der Konzernseine eigenen Umweltstandards erfüllt.

Proteste mit TempoROBIN WOOD hat seit 2005 mit zahlreichenAktionen, Briefen und Gesprä chen Druck aufP&G ausgeübt, den Zellstoff für die Tempo-Taschentücher nicht mehr bei Aracruz-Ce-lulose zu kaufen. Zur P&G-Hauptversamm-lung ist das Tempowerk in Neuss deshalbzwei Tage lang belagert worden. Hin ter -grund der Protes te von ROBIN WOOD ist,dass Aracruz sich in den siebziger Jahrenwährend der brasilianischen Militärdikta-tur widerrechtlich Indianerland angeeignetund zehntausende Hektar Regenwald zer-stört hatte, um dort riesige Eukalyptus-Monokulturen anzupflanzen.

Bis heute verweigert Aracruz die Rück-gabe von 11.000 Hektar Land an die Tupini-kim- und Guarani-Indianer. Auch dieafrikanischstämmigen Quilombolos be -

schuldigen Aracruz des Landraubs undwollen ihr Territorium zurück haben.

Das alles soll jetzt mit dem neuen Ei-gentümer SCA besser werden. Der schwedi-sche Konzern versucht sich als verantwor-tungsvoller Papierproduzent zu platzieren.Zum einen unterhält er eine Kooperationmit der Umweltschutzorganisation WWFbei der Recyclingmarke „Danke“. Darüberhinaus finden sich auf der SCA-Websitegleich mehrere Hinweise, dass ökologischeund soziale Kriterien eine zentrale Rolle bei der Rohstoffbeschaffung spielen. Unter anderem heißt es dort, dass SCA keinen Rohstoff aus Gebieten bezieht, in denen esLandkonflikte mit Ureinwohnern gibt. Daskann nur zur Folge haben, dass Aracruz alsZellstofflieferant nach der Übernahme nichtmehr in Frage kommt.

Schwedisches GardemaßGegenüber ROBIN WOOD hat sich SCA vagegeäußert. Sein Statement lässt aber dieVermutung zu, dass Tempo bald ohne Zell-stoff von Aracruz auf den Markt kommenwird: „SCA will apply the fresh fibre sourcingpolicy once we have control of the P&G unitsin September. It will take some time gothrough their current suppliers and if nee-ded phase out the ones that do not comp-ly with the policy.“

Dadurch werden Tempos noch langekeine Ökoprodukte, aber es ist ein ersterSchritt in die richtige Richtung. Darüber hin-aus hat SCA noch jede Menge Hausaufga-ben zu bewältigen. Es bleibt unklar aus wel-chen Quellen SCA seine Produktion ver-sorgt. Ebenso wie P&G setzt SCA bei der Her-stellung seiner Hygienepapiere Eukalyptus-Zellstoff ein, um die Produkte besondersflauschig zu machen.

Waldwirtschaft

Um auf ihre Protestaktion auf-merksam zu machen, gestalteteRobin Wood die bekanntePapiertaschen tuch-Packung um.

Foto: Fotomontage von Robin Wood

Wie lange noch mit Tempo gegen den Regenwald?

Ein Bericht von Robin Wood e.V., der sich seit 1982 für die Umwelt und Menschen einsetzt

24 FF www.forestfinance.de

Page 25: ForestFinance Magazin 1/2008

… & happy end?

Der brasilianische Justizminister TarsoGenro entschied im August 2007, dass derZellstoff-Konzern Aracruz 11.009 HektarLand an die Tupinikim- und Guarani-Indi-aner zurückgeben muss. ROBIN WOODsieht in der Entscheidung des Justizmini-sters einen Sieg der Gerechtigkeit über dieeinflussreiche Zellstoff-Lobby und einewichtige Ermutigung auch für andere Indi-gene, Landlose und Quilombolos in Brasili-en, die um ihre Landrechte streiten.

Mit der Unterschrift des brasilianischenJustizministers unter die Dekrete 1463 und1464 ist die wichtigste Hürde im Kampf umdie Landrückgabe für die Indianer genom-men. Abgeschlossen wurde sie von PräsidentLula, der kürzlich die Entscheidung be-stätigte. Problematisch bleibt jedoch diepraktische Umsetzung, denn Indigene undRegierung müssen sich mit Aracruz darübereinigen, ob und wie der Zellstoff-Multi fürdas zurückgegebene Land und die daraufstehenden Eukalyptusbäume entschädigtwerden soll. Die brasilianische Regierung hatbereits erklärt, dass sie die Entschädigungnicht aufbringen will.

„Jetzt ist es offiziell und amtlich be-stätigt, dass der Skandalkonzern Aracruz In-dianern das Land genommen hat“, sagt derROBIN WOOD-Tropenwaldreferent PeterGerhardt. „Angesichts der vielen weiteren,noch ungelösten Landkonflikte sollten alleKunden die Handelsbeziehungen mitAracruz sofort beenden.“ Zu den weiterenGroßkunden des Konzerns zählt unter an-deren Kimberly-Clark, der aus dem Zell-stoff Haakle-Klopapier herstellt.

Mehr Informationen zu Robin Wood und Aracruz/Brasilien auf www.robinwood.de/brasilien

So ergaben von ROBIN WOOD in Auftraggegebene Faseruntersuchungen, dass inder Premium-Marke „Zewa Softies“ 55 bis 60 Prozent Eukalyptusfasern stecken. Auch wenn dieser Zellstoff nicht von Aracruz stammt, stellt sich die Frage, auswelcher Art von Plantagenwirtschaft der Eu-kalyptus kommt.

Mit der Übernahme von Tempo und Co.avanciert SCA im Bereich Hygienepapierenzum Marktführer. Daraus ergibt sich einehohe Verantwortung. ROBIN WOOD erwar-tet, dass SCA seinen Rohstoffbezug transpa-rent macht und noch wichtiger wieder Ta-schentücher aus Recyclingpapier anbietet.Das Unternehmen hatte die Produktionseiner Recycling-Taschentücher der Marke„Danke“ im Sommer 2004 eingestellt.

Mit dem Verkauf seiner europäischen Hy-gienepapiersparte hat sich P&G dem Druckvon ROBIN WOOD und anderen europäi-schen Umweltschutzorganisationen ent-zogen. Gleichwohl bleibt P&G ein wichtigerKunde von Aracruz und damit im Zentrumder Kritik. Es ist nicht nachvollziehbar, war-um P&G Geschäftsbeziehungen mit Aracruzaufrechterhält.

Kampf gegen Aracruz geht weiterDie Tupinikim- und die Guarani-Indianerkämpfen nach wie vor verzweifelt um dasLand, das Aracruz ihnen genommen hat.Aracruz weigert sich weiterhin, die bereitsvon der Indianerbehörde FUNAI als indige-nes Territorium identifizierten Ländereienan die Indianer zurückzugeben. Aber jüng-ste politische Entwicklungen lassen Hoff-nung zu.

Ende 2006 besetzten die Indianerden Hafen von Portocell, Brasilien,

von wo aus der Konzern AracruzEukalyptus-Zellstoff verschifft.

Foto: Fase Es

www.forestfinance.de FF 25

Page 26: ForestFinance Magazin 1/2008

WFF – World of ForestFinance

Erste Auszahlungen an Investoren

Unsere Forstmethode zahlt sich ausDie ForestFinance Gruppe gab im Sep-tember 2007 auf der Internationalen Anlegermesse (IAM) bekannt, dass ihr exklusiver Forstpartner Futuro Forestaldie ersten Erträge an Investoren auszahlt.„Futuro Forestal ist eines der ersten tro -pischen Forstunternehmen, das seinenKunden Erlöse beschert. Diese übertref-fen die Erwartungen: Statt der prognosti-zierten 80 US-Dollar pro Kubikmeternicht-verarbeitetem Rundholz konntenauf dem Markt sogar 200 US-Dollar er-zielt werden“, unterstrich Harry Assen-macher, Geschäftsführer ForestFinance, in dem Pressegespräch. „Die Nachhaltig-keit der Forstmethode von Futuro Forestalzahlt sich aus. Der überdurchschnittlichePreis konnte auch deshalb erzielt werden,weil Futuro Forestal nach hohen ökologi-schen Standards und mit wissenschaftli-cher Expertise Holz produziert“, erläuter-te Assenmacher.

Mit Futuro Forestal hat ForestFinance ei-nen Forstpartner, der eine einzigartigeForstmethode entwickelt hat, die Produk-tivität und Artenvielfalt miteinander verbindet. Dessen Forste in Panama sindMischforste, wie man sie aus der natur-nahen europäischen Forstwirtschaftkennt. Ein Großteil der gepflanzten Bäu-me sind heimische Arten, für die nun dergleiche Holzpreis wie für die weltweitnachgefragten Teakhölzer erzielt werdenkonnte. „Von der nachhaltigen Forstwirt-schaft unseres Partners profitieren auchdie ForestFinance Kunden. Auch sie dür-fen mit einer überdurchschnittlichenRendite rechnen“, so Assenmacher.

Forstinvestments immer beliebterFerner präsentierte ForestFinance aktu-elle Zahlen zur Geschäftsentwicklung. „Unsere ökologischen Forstinvestmentswerden immer gefragter“, bilanzierte der Geschäftsführer Harry Assenmacherzufrieden. In 2007 hat ForestFinance Forstinvestments im Wert von fast dreiMillionen Euro veräußert – eine Vervier-fachung des Umsatzes gegenüber 2006.Vorbestellungen im Wert von fast einerMillion Euro für 2008 liegen bereits vor.

Die Investitionsgrößen der derzeitüber 4.000 Kunden des Bonner Spezialis-ten für Forstinvestments bewegen sichvon 360 Euro pro Jahr, für einen Baum-SparVertrag, bis hin zu einmalig 250.000Euro. Langfristig will ForestFinance „die“Alternative zur konventionellen Forst-wirtschaft werden und beispielhaft öko-logische und nachhaltige tropische Forst-wirtschaft praktizieren.

Foto

s (6

):Fo

rest

Fina

nce

26 FF www.forestfinance.de

Page 27: ForestFinance Magazin 1/2008

Menschen, Partner, Ein- und Aussichten

ForestFinance Mitarbeiterinnen in PanamaDie ForestFinance Gruppe hat jetzt inPanama eine eigene Repräsentanz undKundenbetreuung: Petra Kollmannsber-ger, Lada Winter und Andres Cadavid. Sieempfangen nicht nur die immer häufigervor Ort auftauchenden Forstinvestoren,sondern organisieren Auswanderungs-vorgänge, Landeintragungen, Landkaufund die vielfältigen Geschäfte der ForestFinance in Panama.

Petra Kollmannsberger leitet das Büroin der Altstadt von Panama City. Als lang-jährige Geschäftsführerin von Futuro Forestal Panama hat sie hervorragendeKenntnisse des Landes und vor allem allerforstspezifischen Prozesse. Lada Winter,geboren in Turkmenistan, hat ihren MBAin Frankreich absolviert und mehrere Jah-re in Houston, Texas, und in Madrid ge-lebt. Sie ist somit für Kunden aller HerrenLänder die perfekte Ansprechpartnerin.Seit wenigen Wochen unterstützt AndresCadavid die beiden Damen bei all ihrenArbeiten.

Über 800 neue KundenWir freuen uns über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2007 und unseren großenSprung: Über 800 neue Kunden kamenzu uns. Schon von Januar bis April 2007haben wir so viele Forstinvestments ver-kauft, wie im gesamten Jahr 2006. Auchder Jahrsanfang 2008 ist sehr erfreulich.

Die ForestFinance GmbH steht jetztkurz davor, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt zu werden. Noch muss diepanamaische Tochtergesellschaft ForestFinance S.A. in die Bilanz integriert wer-den und dann wird die ForestFinanceGroup AG entstehen. Derzeit laufen dieWirtschaftsprüfungen. Dies hat nicht nurseinen guten Grund in möglicher Kapital-beschaffung, die aufgrund des Panama-Booms und starker Konkurrenz zwischenden Investoren dringend nötig ist, son-dern ist vor allem deswegen wichtig, weileine AG mehr überprüfbare Transparenzfür Investoren bietet. Zudem schafft eineAktiengesellschaft eine fast basis-demo-kratische Form von Beteiligung aller Inve-storen.

Wir bauen umFuturo Forestal ist in der neuen Weltnicht weniger erfolgreich als wir, Forest-Finance, im guten alten Europa. UnserForstpartner ist auf dem amerikanischenKontinent sehr gefragt. Mehrere großeForstinvestoren haben in den letzten Mo-naten auf seine Dienstleistungen zurück-gegriffen. Das hat zur Folge, dass FuturoForestal sich künftig ganz auf das Erzeu-gen von Wald konzentrieren will und denEndverkauf von Forstprodukten einstellt.

Deshalb haben wir im Sommer 2007umstrukturiert: Ab sofort haben alledeutschen und europäischen Kunden direkt einen Vertragspartner – nämlichuns, die ForestFinance GmbH. Und dashat Vorteile: So bieten wir nicht nur eu-ropäisches Vertragsrecht, sondern auchdie Land-übertragung erfolgt von der Forest Finance – oder unserer panamai-schen Tochter ForestFinance S.A. – direktauf den Endkunden. Das Team von Futuro Forestal bleibt natürlich mit all seiner Erfahrung und FSC-Zertifizierung unserForstpartner.

World of ForestFinance – WFF

www.forestfinance.de FF 27

Page 28: ForestFinance Magazin 1/2008

WFF – World of ForestFinance

Panama boomt Das kleine Land um den großen Kanal entwickelt sich rasant. Nicht nur der Kanalausbauist dafür Ursache, sondern auch die geographische Lage, die hohe politische Stabilität undSicherheit im Lande. Gerade wurde es in den USA zum zweitbesten Platz für den Ruhe-stand gekürt und liegt nun so gesehen gleich hinter Florida.

Das führt leider zu Preissteigerungen. Vor allem US-amerikanische aber auch spani-sche Investoren investieren bei weitem nicht nur in die Bauindustrie sondern auch in Ho-telanlagen und touristische Infrastrukturen – die sogar vergleichsweise ökologisch aus-fallen. Aber auch Land- und Forstwirtschaft sind begehrte Investitionsobjekte. Und so stei-gen die Bodenpreise um teilweise rasante 100 Prozent im Jahr. Weil das so ist, müssen auchwir die Preise anheben und vor allem größere liquide Mittel beschaffen. Nur so könnenwir schnell soviel wie möglich gutes, forstbares Land sichern. Die bisherige Methode im-mer nur so viel Land zu kaufen, wie im laufenden Jahr abverkauft wird, ist nicht mehr lan-ge durchzuhalten.

Qualitätskontrolle

Alle ForestFinance-Wälder werden nach strengen ökologischen Richtlinien aufgeforstet.Sie sind tropische Mischwälder mit überwiegend heimischen und standortgerechtenArten, die im Gegensatz zu Monokulturen ein hohes Maß an biologischer Vielfalt sichern.Verschiedenste Baum- und Pflanzenarten bilden einen neuen Wald, ein intaktes Biotop,das alle ökologischen Funktionen, wie Wasser-, Boden- und Klimaschutz erfüllt und gleich-zeitig als Habitat für bedrohte Tiere dient.

Diese Forsttechnik verbindet ökologische Forstwirtschaft erfolgreich mit ökonomi-schen Nutzen. So erfordert ein funktionierendes Mischwald-Biotop wesentlich wenigerEinsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln, als eine Monokultur, was weniger Kostenund gleichzeitig mehr Umweltnutzen bedeutet. Davon überzeugt sich unsere Repräsen-tantin, Lada Winter, regelmäßig – wie hier auf dem Foto bei einem Besuch der Baum-schule –, und jeder andere Mitarbeiter der ForestFinance Gruppe.

Das ForestFinance-Team war im September2007 auf der Internationalen Anleger Mes-se IAM in Düsseldorf. Viele Messebesucherinformierten sich an unserem Stand überökologische Holzinvestments. Während-dessen referierte der Geschäftsführer HarryAssenmacher auf der Bühne „Grünes Geld“zu den Themen „Waldinvestment – mehr alsHolz und Klima“ sowie „Sozialismus mit Ge-winn: Agroforstprojekt in Kuba“.

2008 war das Team im Februar in Baselauf der NATUR Messe und weitere Auftrit-te stehen noch bevor.

Wälder CCBA zertifiziertAlle Wälder von Futuro Forestal – und da-mit auch alle Forste von ForestFinance-Kunden – sind durch die CCBA, die Climate,Community & Biodiversity Alliance, zertifi-ziert worden. Dieser „Klima-Goldstandard“wird es in den nächsten Monaten ermögli-chen, unter unsere Marke „CO2OL“ die CO2-Zertifikate der ForestFinance Investoren zuvermarkten.

Foto

:For

estF

inan

ce

Foto

:M

arc

de B

anvi

lle/F

ores

tFin

ance

ForestFinance stellt sichauf Messen vor

28 FF www.forestfinance.de

Page 29: ForestFinance Magazin 1/2008

World of ForestFinance – WFF

Hier entsteht das Gästehaus von ForestFinance in Las Lajas.

Eigentlich wollten wir lediglich ein Gästehaus für Besucher der Forste in Las Lajas bau-en. Das waren nämlich so viele geworden, dass die Hotel-Kapazitäten in dem kleinen Dorfnicht mehr ausreichten. Inzwischen haben wir dort mehrere Baugrundstücke und deut-sche Kunden. Sie wollen im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen. Die ForestFinance GmbHwill dort Kunden und Besuchern eine angemessene ökologische Unterkunft bieten. Ge-baut wird aus heimischen, eigenen Hölzern in Kombination mit einheimischer Lehmbau-weise und das mit dem ehrgeizigen Anspruch, dass alles so gut wie möglich europäischemStandard entspricht.

Die architektonischen Planungen hat Lothar Eke übernommen, der schon viele Jahrein Nicaragua als Berater des Städtebau- und Entwicklungsministeriums gearbeitet hatund damit die notwendige „Vor-Ort-Erfahrung“ mitbringt. Lada Winter informiert sichregelmäßig über den Fortschritt des Projekts und besichtigt Baustellen und -plätze.

Wer sich langfristig selbst fürs Auswandern oder für Bauprojekte allgemein in der Re-gion interessiert, kann sich bei uns melden. Wir informieren gern und laden natürlich als-bald nach Fertigstellung zum Besuch ein.

Kuba: Unterstützung für das Behique ProjektIn der indianischen Kultur auf Kuba, bei denTainos, wurden die Heilkundigen „Behi-que“ genannt. ForestFinance unterstützt dieUniversität Matanzas „Juan Guiteras Gener“bei einem Projekt gleichen Namens, das eineverbesserte medizinische Versorgung inVerbindung mit ökologischer Forst- undLandwirtschaft etablieren will.

Das Landwirtschaftsministerium stelltein Grundstück zur Verfügung, das Forest-Finance ökologisch aufforstet und auchHeilkräuter wie Minze, Teebaum, Eukalyp-tus, Curcuma (Ingwer) und Kamille an-baut. Diese werden an der Uni zu Medika-menten verarbeitet und an Arztpraxen ver-teilt, die wiederum ihre Erfahrungen undden Bedarf an die Projektleiter weitergeben.Das besondere an Behique: Neben demvollständigen Zyklus der Arzneimittelher-stellung – vom biologischen Anbau bis zurBehandlung in der Praxis – hilft das Projektbei der Verbreitung alternativer und vor al-lem bezahlbarer Medizin, schafft Arbeits-plätze und eventuell neue Märkte in Kubaund Europa.

ForestFinance Geschäftsführer Harry Assenmacherunterzeichnet den Kooperationsvertrag zur Unterstüt-zung des Behique Projektes in Kuba. Dr. Regla Rodri-guiez Pujales (links) und Dr. Mayda Rodriguez Barrios(mitte) vom Gesundheitsministerium zeichnen für diekubanische Seite.

Panama: ForestFinance baut Gästehäuser

Foto

:Mar

c de

Ban

ville

/For

estF

inan

ceFo

to:F

ores

tFin

ance

Bienvenidos en Las Lajas!

www.forestfinance.de FF 29

Page 30: ForestFinance Magazin 1/2008

Fragen an Felipe Arreaga

Wo sind Sie zur Schule gegangen?Ich bin nicht zu der Schule gegangen, sondernhabe von einem Privatlehrer lesen und schrei-ben gelernt. Danach habe ich in der Landwirt-schaft gearbeitet.Was machen/arbeiten Sie jetzt?Ich arbeite für den Unweltschutz und versuchedas Umweltbewusstsein zu stärken. Ich schützedie Wälder und pflanze einheimische Bäume inmeiner Gemeinde.Wann haben Sie sich das erste Mal für dieNatur interessiert? Was war der Auslöser?Das erste Mal war 1976. Die Holzfirmen habendie Bäume unserer Gemeinden abgeholzt, wasnicht gut für die Bauern war.Was war Ihre letzte Baum-Hilfe-Aktion?Wir haben gegen die amerikanische Holzfirmaprotestiert und ihre Arbeit blockiert. Seitdemsind sie nicht mehr in Mexiko. Worin sehen Sie die größten Probleme für Umwelt und Menschen?Das größte Problem ist, dass die Machthaberkeine Interesse daran haben, die Umwelt zuschützen. Sie denken nur an ihre wirtschaftli-chen Vorteile.Wenn Sie für einen Tag alle Macht der Weltund drei Wünsche hätten, was würden Sie tun,um der Natur zu helfen?1. Ich würde befehlen, dass jede Person dieeinen Baum fällt, fünf neue Bäume pflanzenmüsste. 2. Die Leute die das Meer, die Flüsse,die Bäche verschmutzen, sollten bestraft wer-den. 3. Ich würde mich allgemein um das Wohlder Natur kümmern.

Im Jahre 2004 wurde er unrechtmäßigwegen Mordes angeklagt und verhaftet.Ihm wurde vorgeworfen, den Sohn einesKaziken umgebracht zu haben. Trotz sei-ner Unschuld und der Zeugen, die zuga-ben, falsch ausgesagt zu haben, wurde erzehn Monate im Gefängnis festgehalten.Mit Hilfe verschiedener Organisationenwie Amnesty International konnte amEnde doch noch seine Freilassung erwirktwerden.

Inzwischen ist er wieder bei uns undunterstützt mich bei der Arbeit innerhalbder Organisation. Wir wollen bei denMenschen ein Bewusstsein für die Um-welt schaffen. Am Anfang haben wir Ge-müsegärten für unseren Eigenbedarf an-gelegt. Das war sehr viel Arbeit. Als beiden Leuten bereits ein gewisses Umwelt-bewusstsein entstanden war, habe ich siegefragt: „Wollt ihr Bäume pflanzen?“ DieAntwort war: „Ja“. Das war im Jahre 2003und wir haben 176.000 Zedern in der Ge-meinde Pentatlán gepflanzt. Wir sindsehr zufrieden und stolz auf unsere Ar-beit, denn diese Aktivitäten haben gehol-fen den Wasserhaushalt in unserer Ge-gend zu verbessern.

Mit der Zeit ist unsere Organisationimmer größer geworden. Wir haben jetztverschiedene Projekte, zum Beispiel eineKampagne, die sich dafür einsetzt, Wälderund Flüsse sauber zu halten. In anderenGemeinden haben sich auch Gruppen ge-bildet, die zur Selbstversorgung Gemüseanbauen und Obstgärten anlegen.

Celsa Valdovinos und Felipe Arreaga erhielten2005 den Chico Mendez Preis, den der Sierra Club,die älteste und größte Umweltorganisation auf demamerikanischen Kontinent, für außergewöhnlichenMut und Engagement im Kampf für die Umwelt anNichtregierungsorganisationen oder Individuen ver-leiht.

Mein Name ist Celsa Valdovinos. Ich bindie Leiterin der Organisation „MujeresEcologistas de la sierra de Petatlán“ (Um-weltorganisation der Frauen in den Ber-gen von Pentatlán) im mexikanischenBundesstaat Guerrero. Mein Mann FelipeArreaga hat 1998 die Umweltorganisati-on „Organización ecologista de la sierrade Petatlán y Coylluca de Catalán“ ge-gründet. Der Grund dafür war, dass dieamerikanische Holzfirma Boise CascadeJahre lang viele Bäume in unseren Ge-meindewäldern abgeholzt hat. Dies führ-te zu großen Schäden am Ökosystem undzu Wassermangel in unseren Dörfern, daes immer weniger Wald gab, der Wasserspeichern konnte.

Mein Mann Felipe und andere Ge-meindemitglieder haben einen Monatlang die Zugangswege der Holztranspor-ter blockiert und es so geschafft, die Fir-ma zum Rückzug zu zwingen. Aber dannmusste mein Mann fliehen. Er hatte dieInteressen mächtiger Leute, der so ge-nannten Kaziken, beeinträchtigt und ver-steckte sich vor ihnen zwei Jahre lang inden Bergen. Er lebte in einer Höhle, umder Verfolgung zu entgehen.

In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jemanden vor, der sich um Bäume, oder sogar um ganze Wälder verdient gemacht hat. Den Anfang machenFelipe Arreaga und Celsa Valdovinos, die Kämpfer für den Wald in Guerrero, in Mexiko.

BaumFreunde

Celsa & Felipe

Felipe Arreaga Fotos(2): privat

Celsa Valdovinos und Felipe Arreaga auf ihrer Plantage.

30 FF www.forestfinance.de

Page 31: ForestFinance Magazin 1/2008

Sie machen es sich nicht leicht, die Bota-niker. Ganz genau 50 Gattungen mit 1.400Arten ordnen sie der Mahagoni-Familiezu. Großfamilie sozusagen. Sprichwört-lich auch, denn die amerikanischen Ma-hagonigewächse – das sind Ihre und un-sere in Panama – können bis zu 40 Meterhoch werden, seltener sogar 60 bis 70.Der Stammdurchmesser misst manchmalbeachtliche 3,5 Meter. Selbst die Blätterlassen sich nicht lumpen: gefiedert ange-ordnet wachsen sie sich bis zu einem hal-ben Meter aus.

Was den Baum für die Holzwirtschaftso ausgesprochen interessant macht, istsein astfreier Stamm. Das sind bis zu 25Meter Holz von extremer Dauerhaftigkeitund Widerstandskraft gegen den Befallvon Pilzen, Insekten und den Zahn derZeit. Bei der Trocknung reißt Mahagoniselten, lässt sich leicht verarbeiten und alldas macht es zu einem der begehrtestenHölzer auf dem Markt.

Im Regenwald sind die Bäume Eremi-ten. Sie stehen meist allein in Flussniede -rungen und ziehen viele andere Bäumemit ins Verderben, wenn ihr Ende naht.Genau genommen natürlich nicht siesondern die Holzfäller: Sie beseitigen alleBäume auf dem Weg zum Mahagoni, umdiesen abtransportieren zu können.

Den Menschen sind die Urwaldriesenleider nicht gewachsen. Sie werden sohäufig gefällt, dass die Baumbestände inMexiko, Costa Rica, Panama, im Nordwes-ten von Südamerika und in Amazonienbis nach Bolivien als geplündert gelten.Das ist besonders tragisch, da die Maha-gonibäume besonders langsam wachsenund erst nach 10 bis 15 Jahren Früchte tragen. Ohne Hilfe kann die Großfamilienicht mehr bestehen. Weder in Amerikanoch sonstwo in der Welt.

Mahagoni, Amerikanisches

BaumSchule

Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida); Unterklasse:Rosenähnliche (Rosidae); Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales); Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae); Gattung: Swietenia; Art: Ameri-kanisches Mahagoni; Wissenschaftlicher Name: Swietenia macrophylla

Amerikanisches, Westindisches Mahagoni gehört ebenso wie Spanische Zeder, Andiroba, Sipo-Mahagoni zur riesigen Familie der Mahagonigewächse.

Foto: wikipedia.de

www.forestfinance.de FF 31

Page 32: ForestFinance Magazin 1/2008

In einem selbstentworfenen baubiologi-schen Niedrigenergiehaus arbeiten nunjeden Tag 17 Mitarbeiter nach dem Motto:

… die Welt zu verändern. Sie machen Termi-ne mit Unternehmern, Käufern und Presse-arbeitern, erstellen einen Produktguideund gestalten den Showroom mit ökorrek-ten Angeboten. Diese werden nicht nur vonden Utopisten der Community bewertetsondern auch von Experten. Dazu gehörendie Mitarbeiter des renommierten Freibur -ger Öko-Institut. Sie geben ihre langjäh rige

32 FF www.forestfinance.de

Log-in für Utopisten

Gerodete Waldflächen in British Columbia,Kanada, waren der Auslöser. Als Claudia Lan-ger, vielfach ausgezeichnete PR-Frau ausMünchen, sie sah, beschloss sie aus dem gutgemeinten aber wenig durchdachten „manmuss doch da mal was tun“ ein Unterneh-men zu schaffen. Ganz konkret. Und dochauch virtuell. Sie gründete Utopia.de, das„Internetportal für strategischen Konsumund nachhaltigen Lebensstil“.

„Wir sind ein Kommunikationskanal …“,erklärt Claudia Langer den Presseleuten, dieseit der Öffnung des Portals viel und neu-gierig nach den Hintergründen fragen. „…für Leute, die mit bewusstem Konsum Zei-chen setzen wollen.“ Alle, die nachhaltig leben, kaufen und herstellen, die gesund,um welt- und sozialgerecht leben wollen,können sich hier finden und austauschen.

iForest

Claudia Langer gründete im November2007 das Internetportal www.utopia.de.Jahrelang hatte sie erfolgreich in einerWerbeagentur gearbeitet. Jetzt setzt sieihr Wissen um Werbung und Strategie für Nachhaltigkeit und ökorrekten Kon-sum ein.

Fotos (3): utopia.de

„Wir fangen dannschon mal an …“

Page 33: ForestFinance Magazin 1/2008

Erfahrung und das nötige Knowhow gernean die idealistischen Newcomer und alleUtopisten weiter: Wie dämme ich meinHaus erfolgreich und ökologisch? Wie vielCO2 produziere ich bei meinen Autofahrtenoder Flugreisen? Auf diese Fragen kennendie Freiburger schon lange passgenaueAnt worten. Aber auch alle anderen – zu Öko-windeln und Bio-Nudeln – finden hier ihr Fo-rum und ihre Meister.

Über 10.000 Utopisten haben sich inden letzten Wochen auf www.utopia.deregistriert. Sie empfehlen sich neue Produk-te, kritisieren andere und sind sich mitClaudia Langer einig: „Bei Utopia wollen wirpositive Veränderungen voranbringen. Wirverstehen uns weniger als Protest-Bewe-gung, sondern als ein Bündnis von Men-schen, die sich auf den Weg machen, dieseWelt nachhaltiger zu gestalten. Wir erlebenheute eine Phase des weltweiten Umbruchsund Aufbruchs. Und wir sind in einer macht-vollen Position, denn immer mehr Unter-nehmen hören uns zu. Also lasst uns Feind-bilder und Vorurteile über den Haufenwer fen und aktiv mitgestalten!“

Dieser Pragmatismus ist nötig, um dasPortal auch wirtschaftlich zum Erfolg zuführen. Es finanziert sich mit Hilfe großer Fir-

iForest

men wie dem Otto- und Hess-Natur-Ver-sand. Und genau mit dieser Zusammenar-beit handeln sich die Utopisten Kritik ein.Die TAZ schreibt:„Das Problem mit denGut menschenportalen liegt eh nicht imInhalt, sondern in der Form: Auch kritischeKonsumportale bestehen größtenteils ausWerbung, und Werbung lügt prinzipiell, in-dem sie Fehler und Schwächen eines Pro-dukts verschweigt. Trotz unterstützenswer -ter Themen und hübscher Vergleichstestsvon Biolebkuchen ist ein Konsumportaleben auch nur ein weiteres Portal mit Iden-tifikations-T-Shirts, einer Community und

Jeder Utopist schreibtseine Ideen in Utopia.deauf und andere klickendie an, die sie am bestenfinden.

Blogs für Leute mit viel Zeit“. Darauf kanndie Start-up-Utopisten nur entgegnen: „Wirwollen Unternehmen davon überzeugen,dass es sich lohnt, für genau eine immergrößer werdende Zielgruppe Produkte zuentwickeln, die sauber hergestellt, fair ge-handelt und rundum nachhaltig sind. Keinerfolgreiches Unternehmen sollte es sichmehr leisten können, auf Nachhaltigkeits-Aspekte zu verzichten.“ Ob das so utopischist? Das werden wir erleben.

Auch Sie können es verfolgen oder mit-machen auf www.utopia.de.

-ANZEIGE-

Page 34: ForestFinance Magazin 1/2008

Links – abstrus aber lustig Wir und andere hatten eine CO2OLe Idee –die „Klimaneutralität“. Wir verkaufen Bäu-me oder CO2-Verschmutzungszertifikatezwecks Klimaschutz. Ein Vorgang der bis-weilen auch als „Ablass handel“ verrufen ist.Dem bösen britischen Humor ließ dies kei-ne Ruhe. Eine Parodie sollte das Absurde desKlima-Ablasshandels zeigen.

Auf www.CheatNeutral.com kann sich jeder,der seine direkte Umwelt mit Beziehungs-konflikten durch Fremdgehen belastet, frei-kaufen. Der Betrug – zumindest der sorg-fältig geplante – kann mit der erkauftenLoyalität eines Anderen verrechnet wer-den. So versprechen sich Paare die Treue,Singles die Einsamkeit, produzieren so„Cheatzertifikate“, damit die CheatNeu-tral-Ablassschein-Käufer in Ruhe fremdge-hen können.

Hinter der Parodie steckt aufrichtigeHäme. Denn der Emissionshandel, der mitviel zu vielen von Regierungen zugeteiltenZertifikaten stattfindet, ist in der Tat ein Kli-ma-Scheingeschäft. Auch Vielflieger müssensich die Frage gefallen lassen, ob ein Zerti-fikat eines Klimaschutzprojektes die Öko-Lö-sung ist – für ihr Gewissen allemal aberauch für die Umwelt? Hätte man ihr denFlug nicht auch ersparen können? Kannman Fehlverhalten durch Zertifikate korri-gieren? Oder helfen diese lediglich sie zu le-gitimieren?

Wer hätte gedacht, dass Seitensprüngeso philosophisch sein können?www.cheatneutral.com

Palmöl killt Regenwald und Orang-UtansRegenwald abholzen um die Umwelt zuschützen – klingt paradox? Ist es auch. Ge-nau das kann nämlich die Folge des Erneu-erbare Energien Gesetzes (EEG) sein, dessenZiel eigentlich der Klima- und Umwelt-schutz sein sollte. Undifferenziert fördert esaber jede Art von Biomasse-Erzeugung –selbst, wenn dafür zuvor der Regenwald ab-geholzt wird.

Beliebter „klimaneutraler“ „Bio“-Energie-Lieferant ist Palmöl, für das anstelle des Re-genwaldes in Indonesien riesige Monokul-tur-Plantagen entstehen. Damit wird denohnehin bedrohten Orang-Utans weitererknapper Lebensraum entzogen und des-wegen werden laut „Rettet den Regen-wald“ jährlich mindestens 1.500 der selte-nen Menschen-Affen-Art getötet, weil sieaus Nahrungsmangel die Palmsetzlingefressen.

Auch Kleinbauern und Indigene Völkermüssen der Industrie weichen und verlie-ren ihre Lebensgrundlage. Darüber hinausschadet der Raubbau dem Weltklima: NachSchätzungen stammen rund 20 Prozentder Kohlendioxid-Emissionen alleine aus derRegenwald-Zerstörung.

„Rettet den Regenwald“ ruft zum Protestgegen diese Bio-Lüge auf und fordert vonder Regierung, den Import von Agrar-Treib-stoffen aus dem Ausland zu stoppen. Be-teiligung an der Protestaktion ist möglich.

Hier finden Sie eine E-Mail-Vorlage zurAussendung an die Bundestags-Abgeord-neten: www.regenwald.org

Lektüre – natürlich geistvoll

Bengt Emil Johnson – kein geläufigerName, auch unter Lyrik- und Lesefreun-den nicht. Leider. Denn seine Poe sie istherrlich ehrlich. 2002 erhielt er denTranströmer-Preis zusammen mit demLob: „Wörter aufwiegelnden Erneurerund gelehrten Spötter, provozierendenModernisten und treuen Provinziali-sten.“ „Elchzeit“ gibt zum ersten Mal in deut-scher Sprache einen Eindruck von derpoetischen Stimme dieses Dichters, miteiner Auswahl aus den Bänden der letz-ten dreißig Jahre. Er be schreibt darin dieNatur ohne romantischen Beschwörun-gen. In seinen Gedichten begegnen sichMenschen und Landschaft auf eigen -tümlich lapidare und stets aufrichtigeArt. Dabei sind Johnsons Gedichte oftlange, mehrteilige Gebilde, wie etwasein Zyklus „32 Arten Elstern zu betrach-ten oder von ihnen betrachtet zu wer-den“, Ausdruck des Erfahrbaren – sei esautobiografisch oder naturbetrachtend– aber niemals spekulativ. Wie es sichliest? So:

FrühlingsbetrachtenDie Waldschnepfe kam. Mit ihremsteil nach unten gerichteten Schnabelpunktierte sie diedünne Schichtzäher Zeit.

Bengt Emil Johnson: Elchzeit. Gedichte 2007, 151 Seiten, € (D) 19,00, Literaturverlag Droschl,ISBN 978-3-85420-717-7

Für Waldläufer

FF 34 www.forestfinance.de

Page 35: ForestFinance Magazin 1/2008

UN-Naturschutzkonferenz 2008 in Bonn · Deutschland ist vom 19. bis zum 30. Mai 2008Gastgeber der 9. UN-Naturschutzkon ferenz, der Konvention über die bio logische Vielfalt.In dieser Zeit werden Maßnahmen gegen die anhaltende Natur zerstörung beraten. Impolitischen Zentrum stehen der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Wälder sowieder Meeresökosysteme. Es wird aber auch die Vielzahl weniger populärer Lebensräumebehandelt, die gleichermaßen für den globalen Naturhaushalt von Bedeutung sind, wieetwa Trockengebiete und Binnengewässer.

Die UN Convention on Biological Diversity ist das zentrale internationale Instrumentzum Schutz der biologischen Vielfalt, eine der Hauptplattformen für Umweltabkommensowie für die Rechte indigener Völker. Mit rund 190 Vertragsstaaten hält sie alle zwei Jah-re Konferenzen ab, die von Regierungsdelegationen wie Umwelt- und Entwicklungsor-ganisationen intensiv begleitet werden. Für die Konferenz in Bonn wird mit 5.000 Teil-nehmerinnen und Teilnehmern gerechnet.

CO2OL unterwegs · „Es wird eng“ – so der Titel der Tournee der Punk rockband Die Ärzte.Und laut. Und schön. Denn in Kooperation mit CO2OL lassen die Musiker die CO2-Emissionen,die bei ihren Konzerten entstehen, durch Aufforstungen in den Tropen ausgleichen.

Von dieser Idee waren auch die Bandmitglieder von Juli begeistert. Sie boten bei ihrerTournee 2007 klimaneutrale Tickets an – mit CO2OL. „Wir freuen uns, diese praktische Ideezum Klimaschutz den Menschen näherbringen zu können“, meinen die sympathischen Musiker. Auch die Tournee 2008 wird so klimaneutral veranstaltet.

Wenn Sie alle Ihre Tickets online kaufen, sind auch Sie umweltfreundlich unterwegs.Klicken Sie einfach auf www.co2ol.de, gehen da auf den Shop in den Ticketverkauf undCO2OL investiert bei Ihrem Kauf 1,- Euro in CO2OL-Aufforstungsprojekte. Cool, was?

Haus des Waldes · Das mag überraschen, aber neben Porsche, Bosch und Benz gibt es inder Schwabenmetropole auch die beliebte „Begegnungsstätte für Mensch und Wald“. Hiererleben Sie den Wald mit allen Sinnen. Ob in der Ausstellung, im Licht durch fluteten Ge-bäude oder im Wald. Überall gibt es etwas zu sehen, zu entdecken und zu erfahren. Dasmacht nicht nur Kindern und Jugendlichen Spaß, auch die Erwachsenen kommen voll aufihre Kosten.

Das Angebot ist vielseitig: Programme für Schulklassen und Kindergärten, Fortbildungenfür Pädagogen und Förster – hier erleben Sie den Wald und seine Bewohner unter sach-kundiger Anleitung. Schauen Sie mal vorbei: Haus des Waldes, Königsstraße 74, 70597 Stutt-gart (Degerloch), fon: 0711/97672-0, www.hausdeswaldes.de

Unterwegs und vor Ort, für die Kunstund Verständigung, sind 2008 so einige. Wir stellen Ihnen diesmal einepolitische Plattform, Musiker und einHaus vor – der Beginn einer langenReihe von Veranstaltungstipps im ForestFinest Magazin

Ausstellungen – Termine – Events

… durchforstet

Die Ärzte sind momentan in Deutschland und in derSchweiz auf großer Tour– mit Co2oL klimaneutral.

www.forestfinance.de FF 35

Page 36: ForestFinance Magazin 1/2008

Abbeizmittel | Abfl ussreiniger | Abführmittel | Abtönfarbe | ACE-Säfte | Acrylamid in Lebensmitteln | Acryl-Fugenmassen | After-Shave | After-Sun-Produkte |Airlines | Akkus | Aknemittel | Aktien | Aldi-Produkte | Algen- und Grünbelagsentferner | Algen-Produkte | Allergiemittel | Allzweckcreme | Alternative Heilverfahren

| Alufl aschen | Anoraks | Anti-Ageing-Cremes | Antibakterielle Produkte | Anti-Faltencremes | Anti-Schimmelmittel | Anti-Schnarchmittel | Äpfel | Apfelsaft | Ap-felsaft-Schorle | Appetitzügler | Arbeitshandschuhe | Artischocken-Präparate | Arzneimittel | Ätherische Öle | Aufback-Brötchen | Augencremes | Augen-Make-up-Entferner | Autokindersitze | Autoreifen | Autos | Autoversicherungen | AV-Receiver | Baby- und Kinderkekse | Baby- und Kindersäfte | Baby- und Kindersham-poos | Babybäder | Babycremes | Babyfeuchttücher | Babyfl aschen | Babylotionen | Babymonitore | Babynahrung | Babyöle | Babyöltücher | Babyphone | Ba-byschaffelle | Babyschlafsäcke | Babyseifen | Baby-Strampler | Babytees | Baby-Waschgele | Babywaschtücher | Babywässer | Babywasserfi lter | Backmischungen

| Backofenreiniger | Backpapier | Bade- / Saunasandalen | Bademäntel | Bademoden | Badezimmer-Armaturen | Badreiniger | Balsam-Essig | Bananen | Banken

| Barbiepuppen | Barfuss-Einlegesohlen | Bastel- / Bürokleber | Batteriebeleuchtung für Fahrräder | Batterieladegeräte | Batterien | Bauberatung, Internet | Baugeld

| Bausparkassen | Beißringe | Benzin | Berliner | Berufsunfähigkeitsversicherungen | Bettdecken | Bettumrandungen | Bettwäsche | BHs | Bier | Binden | Birnen

| Blasenpfl aster | Bluetooth-Headsets | Blumen | Blumenlieferservice, Internet | Bobby Car | Bodenbeläge, PVC | Bodys | Bohrmaschinen | Bratenwender | Brat-pfannen | Bremsbeläge | Brot | Brotaufstrich | Brühwürstchen | Bügelbrettbezüge | Bürostühle | Butter | Calcium-Präparate | Camcorder | CD-Brenner | CD-Rohlinge | Champignons | Chicken-Nuggets | Chips | Cholesterinsenkende Mittel | Computer | Computer-Spiele | Cornfl akes | Cremes | Crunchy | Dämmstoffe

| Deos | Diätprodukte | Digitale Fotodienste | Digital-Kameras | Direktversicherungen | Discounter-Produkte | Dosenmais | Drucker | Druckerfaxe | DSL-Modems

| Duftbäume | Duftspüler | Durchfallmittel | Duschgele | Duschvorhänge | DVD-Brenner | DVD-Camcorder | DVD-Player | DVD-Recorder | Echinacea-Präparate |Eier | Einweg-Kameras | Eis | Eisdielen | Eisen-Präparate | Eistee | Elektrische Milchschäumer | Elektrosmog-Abschirmgeräte | Energiesparlampen | Enthaarungs-mittel | Erdbeeren | Erdbeer-Konfi türe | Erdnüsse | Erkältungsbäder | Erkältungsbalsam | Ernährungslehren | Espresso | Espressoautomaten | Eyeliner | Fahrräder

| Fahrrad-Hosen | Fahrradlenkergriffe | Fahrradschlösser | Fahrradversicherungen | Faschingshaarfarben | Fassaden-Farben | Faxgeräte | Federbetten | Fernse-her | Fertiggerichte | Fertigparkett | Fertigsalate | Feuchtigkeits-Masken | Fiebermittel | Fieberthermometer | Filzstifte | Fingerfarben | Fisch | Fischkonserven |Fischstäbchen | Fleece-Pullover | Fleischsalat | Fliesenkleber | Flip-Flops & Co. | Fluoridtabletten | Flüssigdünger | Folsäure-Präparate | Fotobücher | Fotodrucker

| Fotovoltaik-Anlagen | Freibäder | Funk-Radiowecker | Funktionswäsche | Fußbalsam | Fußbodenkleber | Fußbodenlacke | Gartenhandschuhe | Gartenschläuche

| Gaspreise | Gebäudepässe | Gefriergeräte | Gefriergeräte | Gelkerzen | Gentechnik in Lebensmitteln | Geräte gegen Rückenschmerzen | Geschirrspülmaschinen

| Gesichts- und Körperpfl ege | Gesichtscremes | Gesichtsreinigungstücher | Gesundheitsratgeber | Getreidekaffee | Gewürze | Gleitgele | Gore-Tex-Jacken |Grillmethoden | Grillwürste | Grippemittel | Guarana | Gummihandschuhe | Gummistiefel | Gütezeichen/Prüfzeichen | H&M Kinderkleidung | Haarfarben | Haargel

| Haarspray | Haarspülungen | Haarwachs | Hackfl eisch | Haftpfl ichtversicherungen | Hähnchenbrustfi let | Hähnchenfl eisch | Hallenbäder | Halsschmerzmittel |Hämorrhoidenmittel | Handcremes | Handspielpuppen | Handys | Haribo Konfekt | Harry-Potter-Produkte | Haselnüsse, gemahlen | Haushaltsgeräte | Hausrat-versicherungen | Hausstaub | Headsets für Handys | Heilpraktiker | Heizdecken | Heizkörperlacke | Herpescremes | Herrensocken | Hochstühle | Holzlasuren |Holzpuzzles | Holzschutzmittel | Holzwachse und -öle | Honig | Hornhautmittel | Horoskope | Höschenwindeln | Hunde-/Katzenfutter | Hundefl ohmittel / Katzen-fl ohmittel | Hundeshampoos | Husten- und Schnupfenmittel | Hustenbonbons | Ikea-Möbel | Impfstoffe | Imprägniermittel | Inline-Skater Protectoren | Innenaus-bauplatten | Internet, Kindersicherungen | Isomatten | Jeans | Joghurt | Johanniskraut-Präparate | Kaffee | Kaffeemaschinen | Kakaohaltiges Getränkepulver |Kalbsleberwurst | Kamera-Handys | Kapitallebensversicherungen | Kapuzenbadetücher | Karotten | Kartoffeln | Käse | Katzenbäume | Katzenstreu | Kaugummis

| Kekse | Kernobst | Kerzen | Ketchup | Kinderfahrradanhänger | Kinder-Fahrradhelme | Kindergetränke | Kinderlerncomputer | Kinderparfüms | Kinderschlafan-züge | Kinderschokolade | Kinderschuhe | Kindershampoos und -duschbäder | Kindertattoos | Kinder-T-Shirts | Kinderturnschuhe | Kinderuhren | Kinder-Versi-cherungen | Kinderwagen | Kinderzahncremes | Kirschen | Kliniken | Knete | Knoblauch-Präparate | Kochbücher | Koffer, Trolleys | Kondome | Kontaktlinsenpfl e-ge | Kopfhörer | Kopierer, Toner | Korkfußböden/-parkett | Korkparkett | Körperfettmessgeräte | Körperlotionen | Körperöle | Körperpeelings | Kosmetikdeklarati-onen | Kosmetikhersteller und -marken | Krabbeldecken | Krankenkassen | Krankenversicherungen | Küchenbrausen | Küchenmaschinen | Küchenmöbel | Ku-gelschreiber | Kühlschränke | Kundenkarten | Lachs | Lackfarben | Laminat | Laser-Drucker, Toner | Latexfarben | Lattenroste | Lätzchen | Laufhosen | Laufschuhe

| Läusemittel | Lebkuchen | Lederhandschuhe | Lederjacken | Lego | Lidschatten | Linoleum | Lipgloss | Lippenpfl egestifte | Lippenstifte | Luftballons | Luftbe-feuchter | Lufterfrischer | Luftmatratzen | Luftreiniger | Magenmittel | Make-up | Margarine | Marzipan | Matratzen | Matratzenbezüge | Matschhosen | Mayonnai-se | MD-Player/-Recorder | Mikrowellenherde | Milbenvernichtungsmittel | Milch | Milchbildungstees | Mineralwasser | Mittel gegen Beschwerden in den Wech-seljahren | Mittel gegen Bindehautentzündung | Mittel gegen Blähungen bei Kindern | Mittel gegen Blattläuse | Mittel gegen Gedächtnisstörungen | Mittel gegen Gelenkbeschwerden | Mittel gegen Haarausfall | Mittel gegen Harnwegsinfektionen | Mittel gegen Menstruationsbeschwerden | Mittel gegen Reisekrankheiten |Mittel gegen Sodbrennen | Mittel gegen Zahnungsbeschwerden | Mittel zur Behandlung des trockenen Auges | Möbelpfl ege | Mobilfunk-Sendemasten | Model-liermassen | Mon Chéri | Montageschäume | Motorrad-Versicherungen | Motorroller | Mottenschutzmittel | Mozzarella | MP3-Player | Mückenabwehrgeräte |Mückenschutzmittel | Müll-Trennsysteme | Multivitamin-Präparate | Multivit- amin-Säfte | Mundwässer |Muscheln | Nachtlichter | Nackenstützkissen | Nagellack | Nagellackentferner | Naturmode | Navigations-systeme | Nektarinen | Nescafé | Notebooks | Nuss-Nougat-Creme | Nylons | Obst- und Gemüsedünger |Obst- und Gemüseeinkauf | Ohrenstöpsel | Öko-Fonds | Öko-Investment | Öko-Spenden | Olivenöle |Orangen | Orangensaft | Organizer | Paprika | Parfüms | Passierte Tomaten | Peeling | Pensionsfonds |Pensionskassen | Pfi fferlinge | Pfl aster | Pfl egeprodukte für Schwangere | Pfl egeversicherungen | Pickelpfl aster | Pilzmittel | Pistazien | Planschbecken | Plastik-bilderbücher | Plüschtiere | Pollenfi lter, Auto | Pommes Frites | Potenzmittel | Prostatamittel | Puppen | Putenfl eisch | Putzmittel | Putztücher | Puzzlematten |Radiergummis | Radiowecker | Rapsöl | Rasiermittel | Raucher-Entwöhnung, Präparate | Räuchermittel | Rechtschutzversicherungen | Regalsysteme | Regenja-cken, Kinder | Regenwasser-Nutzungsanlagen | Reinigungsmilch | Reis | Reiseführer | Reiseversicherungen | Rentenversicherungen | Rheumamittel | Rheuma-salben | Riester-Banksparpläne | Riester-Renten | Risikolebensversicherungen | Roll-Möpse | Rosinen | Rostschutzmittel | Rotwein | Rucksäcke | Rürup-Renten

| Salat | Salz | Sandkisten | Satelliten-Receiver, digital | Sauna-Aufgüsse | Sauna-Handtücher | Scanner | Schädlingsbekämpfungsmittel | Schadstoff-Meßgeräte

| Schaumbäder | Schinken | Schlafanzüge | Schlafmittel | Schlafsäcke | Schlafsofas | Schlankheitsmittel | Schmerzmittel | Schneckenmittel | Schnorchel | Schnul-ler | Schnullerketten | Schnupfenmittel | Schokolade | Schönheitspillen | Schuhe | Schulbedarf | Schweinefl eisch | Schwimm-/Badespielzeug | Schwimmhilfen |Seidenschals | Seifen | Sekt | Selbstbräuner | Senf | Senioren-Unfallpolicen | Servietten | Shampoos | Shrimps | Silikonbackformen | Silikon-Fugenmassen |Sitzsäcke, Kinder | Slipeinlagen | Sodawasser-Bereiter | Soft-Drinks | Solarien | Sonnenblumenöl | Sonnenbrandmittel | Sonnenbrillen | Sonnenkollektoren | Son-nenschutzmittel | Spachtelmassen | Spaghetti | Spaßbäder | Spielkonsolen | Spielplätze | Spielteppiche | Spieluhren | Spielzelte | Spielzeug | Sport- und Wan-dersocken | Sportler-Drinks | Stärkungsmittel | Staubsauger | Stillkissen | Stoffbilderbücher | Stoffwindeln | Stoppersocken | String-Tangas | Styling-Schaum |Subnotebooks | Sudan 1 in Lebensmitteln | Surround-Lautsprecher-Systeme | Surround-Receiver | Süßstoffe/Zuckeraustauschstoffe | Tampons | Tapeten | Tape-tenablöser | Tapetenkleister | Tattoo-Farben | Tchibo, Bekleidung | Tee | Telefone | Telefongebühren | Teppichböden | Themenfonds | Tiefgrund | Tiefkühl-Chi-nagemüse | Tiefkühl-Fischfi let | Tiefkühl-Gemüse | Tiefkühlpizza | Tiefkühlspinat | Tierspielzeug | Tintenstrahl-Drucker | Tischlerplatten | Toilettenpapier | Tomaten

| Töpfe | Tortellini | Tortilla-Chips | Tragehilfen | Trinkhalme | Trinkjoghurts | Trinklerntassen | T-Shirts | Tupperware | Turn- und Gymnastikmatten | Uhren | Uhren-armbänder | Umweltinformationen | Umweltspiele | Unfallversicherungen | Universal-Fernbedienungen | Unternehmensanleihen | Unterstützungskassen | Unter-wäsche | UV-Schutz für die Haare | Vaterschaftstests | Venenmittel | Verhütungsmittel | Versicherungen | Vibratoren | Videoprojektoren | Videorecorder | Vitamin-C-Präparate | Vogelfutter | Wachsmalstifte | Wand- und Deckenpaneele | Wanderstiefel | Wandfarben | Wandlasuren | Wärmepumpen | Wärmfl aschen | Warzen-mittel | Wäschetrockner | Waschhilfen | Waschlotionen | Waschmaschinen | Waschmittel | Wassereis | Wasserfi lter | Wasserkocher | Wasserkraftfonds | Wasser-spar-Produkte | Wasserstaubsauger | WC-Reiniger | Weichspüler | Weintrauben | Weißdorn-Präparate | Weizenbier | Weizenmehl | Wellness-Produkte | Wetter-stationen | Wickelaufl agen | Wimperntusche | Wind- und Wettercremes | Windeln | Windkraftfonds | Window Colours | Windpark-Beteiligungen | Wintersalat |WLAN-Funkanlagen | WLAN-Zugangsknoten | Wohngebäudeversicherungen | Wund- und Desinfektionsmittel | Wurst | Zahnärzte | Zahnaufheller | Zahnbürsten

| Zahncremes | Zahnseide | Zeitschriften | Zelte | Zug-/Bahnhofstoiletten | Zusatzversicherungen u.v.m. ÜBER 3.000 TESTS IM ONLINE-ABRUF

www.oekotest .deRICHTIG GUT LEBEN