Freundschaft Dezember 2012

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SPÖ LEHNT UNSOZIALEN KURS AB Wohnen muss leistbar sein! 20. JÄNNER 2013 Volksbefragung als „Reifeprüfung“ FEUER AM DACH! Großeinsatz für Ziele der Feuerwehr schaft Das Magazin, das uns verbindet. freund DEZEMBER 2012

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Mitgliederzeitung der SPÖ Oberösterreich

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SPÖ LEHNT UNSOZIALEN KURS AB

Wohnen mussleistbar sein!

20. JÄNNER 2013

Volksbefragungals „Reifeprüfung“

FEUER AM DACH!

Großeinsatz für Ziele der Feuerwehr

schaftDas Magazin, das uns verbindet.

freundDEZEMBER 2012

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FREUNDSCHAFT

So lautete DeR titel des letzten Kom-mentars von Chefredakteur Gerald Höchtler in der Schlussausgabe des OÖ. Tagblatts vom 31. Oktober 1991. Die wird es auch jetzt nicht geben, wenn der Meister des perfekten Formulierens und „g’standene“ Journalist Gerald Höchtler ab Jänner in Pension geht. Was es allerdings geben wird, sind viele Menschen in der Partei, die ihn vermissen werden. Immerhin gehört er seit seiner Zeit als Ferialpraktikant 1967 und freier Mitarbei-ter beim Tagblatt zum Fixstern im Pressefir-mament der SPOÖ.

Schon in der Maturazeitung hielten die Kol-legInnen fest, dass Gerald wohl der künftige Chefredakteur der Prawda werden würde. Aus guten Gründen zog er es aber vor, zu-erst bei seinem großen Vorbild Hermann Czekal ab 1972 Tagblatt-Redakteur zu wer-den, um ihm am 1. Jänner 1986 als Chefre-dakteur nachzufolgen. Nach Einstellung die-ses Parteiblattes, kam Gerald am 1. August 1991 zum Pressedienst der SPÖ. Und egal wer Landesparteivorsitzender oder Landes-geschäftsführer war, Gerald sorgte stets für die richtige Presse. Auch seine Fähigkeiten als Blattmacher stellte er beim Entstehen des neuen Mitgliedermagazins freundschaft noch einmal unter Beweis.

Also: Statt Tränen ein herzliches Dankeschön für seine Arbeit und alle guten Wünsche für den neuen Lebensabschnitt! Und eines sei noch verraten: Ganz loslassen wird ihn die freundschaft nicht – zumindest als Gastautor wird er uns erhalten bleiben. Denn Freund-schaft ist für ihn nicht nur ein Gruß der Sozi-aldemokratie, sie ist ihm privat wie beruflich ein echtes Anliegen!

Genieß die Freuden der Freiheit!Deine Kolleginnen und Kollegen in der Landesgeschäftsstelle

Keine Krokodilstränen

Gerald Höchtler, langjähriger leiter des Pressedienstes.

GeRaDe VoR WeiHnacHten lohnt es sich einen Blick auf die Werte Anstand, Ver-antwortung und Ehrlichkeit zu werfen. Wie ist es um sie bestellt in Oberösterreich? Da stechen gleich mehrere VP-Fälle ins Auge. Etwa der geplante Eingriff in das demokra-tische Selbstbestimmungsrecht der Feuer-wehren, die Intrigen der VP-Innenministe-rin gegen OÖ in Sachen Flüchtlingsquar-tiere, der Verdachtsfall Protokollfälschung in Schildorn und die Prozesse gegen VP-Abgeordneten Gumpinger und Ex-VP-In-nenminister Strasser.

SelbStbeStiMMunG in DeR FeueRWeHRIn der Causa Feuerwehren wollte die ÖVP zuerst einen Passus ins neue Feuerwehr-recht schmuggeln, der die demokrati-schen, selbstbestimmten Wahlvorgänge in den Feuerwehren unterminiert hätte. Die SPÖ lehnt das grundsätzlich ab und hat diese Grundhaltungen den Feuerwehren per Brief ohne jeden Angriff auf die VP mit-geteilt. Ein an sich völlig legitimer Vorgang. Was tut die ÖVP? Sie denunziert diese Hal-tung als ‚unzulässige Parteipolitik‘ im Feu-erwehrwesen, nachdem sie zuvor im par-teipolitischen Alleingang den Entwurf für die Neuregelung erstellte. Ist das ehrlich?

FlücHtlinGSquaRtieReOder die Frage der Flüchtlingsunterbrin-gung. Da sagt das Land OÖ fristgerecht mit 30. November 2012 zu, dass es bis En-de des Jahres viel mehr Flüchtlinge in Oberösterreich unterbringen wird als ge-fordert. Außerdem melden die Landesbe-amten laufend freie Quartiere in OÖ ans Innenministerium. Dieses schafft es je-doch tagelang nicht, Flüchtlinge in unser Land zu bringen. Stattdessen wirft die VP-Innenministerin, sekundiert vom NÖ-VP-Landeschef, dem Land OÖ zu Unrecht Säumigkeit vor. Ist das verantwortungs-voll oder ist es doch eine billige Intrige zu

Wahlkampfzwecken in Niederösterreich?

FälScHunG in ScHilDoRnDann die haarsträubenden Vorgänge in der Gemeinde Schildorn, wo der VP-Bür-germeister im Verdacht steht, eine nie stattgefundene Gemeinderatssitzung vorgetäuscht und auch gleich noch das Protokoll dazu gefälscht zu haben. Die ÖVP-Granden veranlassen zu allererst na-türlich nicht seinen Rücktritt. Sie machen ihm die Mauer, verteidigen dieses Täu-schen der Öffentlichkeit auch noch und fühlen sich zu schlechter Letzt zu Unrecht verfolgt. Ist das anständig?

StRaSSeR unD GuMPinGeRUnd dann tischt der Oberösterreicher Ernst Strasser als Ex-VP-Innenminister der Öffentlichkeit auch noch ein Geheim-dienstschmierenstück als Rechtfertigung für seine Untaten und den Verdacht der Bestechlichkeit auf. Ernst aus Grieskirchen quasi als Mini-James-Bond. Ausgerechnet in der Woche, in der der Ex-VP-Abgeord-nete Otto Gumpinger rechtskräftig zu 16 Monaten unbedingter Haft verurteilt wird, weil er das Verbrechen der Schlep-perei mit angeblicher Landlerhilfe ver-wechselt hat. Auch er sprach von auslän-dischen Intrigen und Fallen gegen ihn. In beiden Fällen stellte das Gericht fest, dass die VP-Politiker jeweils ihren Status als öf-fentliche Mandatare für ihre unzulässigen Handlungen einsetzten, um sich Vorteile zu verschaffen. Ist das anständig, ehrlich und verantwortungsbewusst?

Zu Weihnachten darf man sich bekannt-lich immer etwas wünschen. Ich wünsche mir, dass diese Methoden und Umtriebe kein Verständnis bei den MitbürgerInnen mehr finden und daher die ÖVP auch auf-hört, so zu agieren. Im Sinne von Anstand, Verantwortung und Ehrlichkeit. Allen ruhige Feiertage und alles Gute für 2013!

Macht und Missbrauch

VON LANDESGESCHÄFTSFüHRER

CHRISTIAN HORNER

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FREUNDSCHAFT

WeHRPFlicHt GeGen PRoFi-HeeR – ZWanGSDienSt GeGen FReiWilliGkeitEs geht um die Festlegung eines Wehrsys-tems, also ums Heer und nicht um dessen Nebenaufgaben. Viele vergessen auch, dass es jetzt schon etwa 15.000 Berufssol-daten in diesem Bundesheer gibt.

Das bisher bekannte 3-Säulen-Modell der ÖVP sieht eine Dienstzeit für die ersten beiden Säulen mit 5 Monaten + 1 Monat Miliz vor, bei der dritten Säule wie bisher 9 Monate. Die erste Säule hat den Schwer-punkt „Wehrdienst“, die zweite den Schwerpunkt „Katastrophendienst“ und die dritte den Schwerpunkt „Zivildienst“. Das eine Monat Miliz sollte in den ersten drei Jahren nach dem so genannten Grundwehrdienst Freitag, Samstag und Sonntag erfolgen, damit die Wirtschaft entlastet wird.

Das Modell Profi-Heer der SPÖ baut auf Freiwilligkeit, bietet den Zugang für Frauen und Männer, beruht auf etwa gleich vielen BerufssoldatInnen wie bisher. Genau des-

halb finde ich es auch verwerflich, wenn ar-gumentiert wird, dass Berufssoldaten Söld-ner, Waffennarren oder Rambos wären. Ich zähle mich jedenfalls nicht dazu.

ZiVilDienSt GeGen SoZialeS JaHR – ZWanGSDienSt FüR MänneR GeGen FReiWilliGkeit FüR MänneR unD FRauenAuffallend ist, dass die ÖVP mit dem ur-sprünglich 1975 abgelehnten, unverzicht-baren Zivildienst argumentiert, obwohl sie lange Zeit alle Zivildiener als „Wehr-dienstverweigerer“ bezeichnete. Jetzt wird der Zivildienst zum Retter des Bun-desheeres hochstilisiert.

Als Alternative dazu wurde vom Sozialmi-nister das Soziale Jahr entwickelt, bei dem für 8000 freiwillige Männer und Frauen ab 18 Jahren für ein Bruttogehalt von 1386 € 14 mal im Jahr Dienst im Gesundheits- und Pflegebereich versehen werden kann. Es werden Ausbildungen angebo-ten und diese können dann teilweise auch für eine nachfolgende Berufsausbildung

in diesen Bereichen angerechnet werden. Ein aus meiner Sicht echt guter Ersatz für den Zwangs-Zivildienst, basierend auf Freiwilligkeit und damit auch mit hoher Motivation.

SkePSiS WeGen neutRalität unD Feb-RuaR 1934Viele in den Reihen der Sozialdemokratie sind wegen der Neutralität und rückbli-ckend auf das Jahr 1934 skeptisch. Die Neutralität ist im Artikel 9a der Bundes-verfassung verankert, hat auch ihre Gül-tigkeit beim EU-Beitritt bewahrt und wird auch so bleiben. Und zu den Gräueln des Februars 1934: Garanten dafür, dass so et-was nicht mehr passieren wird, sind unse-re tragfähige Demokratie und die parla-mentarischen Kontrollmechanismen. Nicht eine Wehrpflichtigenarmee. Bestes Beispiel in der Jetztzeit ist Syrien, wo es Wehrpflicht gibt und gerade Bürgerkrieg herrscht. Hier hat die politische Führung total versagt.

auFRuF an alleIch vermute, dass ein Neubeginn der effi-zientere und damit richtigere Weg wäre. Deshalb Freiwilligkeit statt Zwang! Infor-miert Euch, diskutiert, beurteilt und ent-scheidet. Macht von Eurem Wahlrecht Ge-brauch, handelt demokratisch und ver-antwortungsbewusst. Geht hin und stimmt ab.

Demokratiepolitische Reifeprüfung

VON VIZEBüRGERMEISTER WILLI HAUSER

FSG-PERSONALVERTRETER IM BUNDESHEER

VOLKSBEFRAGUNG 20. JÄNNER 2013

Die koalitionsregierung hat sich darauf verständigt, dass am 20. Jänner des kommenden Jahres eine Volksbefragung über „allgemeine Wehrpflicht“ oder „Profi-Heer“ durchgeführt wird. es wird versucht, mit emotionalen aussagen zum thema Zivildienst und katastrophenhil-fe vor allem ängste bei der bevölkerung zu schüren und parteipolitisches kleingeld zu ma-chen. Worum geht es wirklich?

Bundesheer-Volksbefragung am 20. Jänner:

Gut geschützt durch Profissiehe Folder in der Heftmitte

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FREUNDSCHAFT

„Mit SeineR GePlanten noVelle des Wohnbauförderungsgesetzes treibt Landes-rat Manfred Haimbuchner Mütter und Kin-der in die Armut“, warnt ÖGB-Frauenvorsit-zende Christine Lengauer vor den sozialen Folgen einer Kürzung der Wohnbeihilfen für AlleinerzieherInnen. Haimbuchner will Un-terhaltszahlungen alleinerziehenden Müt-tern als Einkommen anrechnen. Das bedeu-tet, dass die dringend benötigte Wohnbei-hilfe drastisch gekürzt wird.

Schon jetzt sind 30 Prozent der Haushalte, in denen Alleinerziehende mit ihren Kindern leben, armutsgefährdet.

ScHon JetZt können SicH Viele StRoM unD HeiZunG nicHt leiStenMehr als 310.000 Menschen in Österreich können ihre Wohnung nicht angemessen heizen und wissen nicht, wie sie ihre Strom-rechnung bezahlen sollen.

„Landesrat Haimbuchner bleibt stur auf dem Belastungskurs für Alleinerziehende, deshalb ist auch die von den SPÖ Frauen von Anfang an scharf kritisierte neue Rege-lung aufrecht. „Wenn Unterhaltszahlungen für Kinder als Einkommensbestandteil von AlleinerzieherInnen gelten sollen, dann läuft das zwangsläufig darauf hinaus, dass die oft dringend benötigte Wohnbeihilfe schrumpft oder sogar wegfällt!“, ist SPÖ Landesfrauen-vorsitzende Sonja Ablinger empört.

DaS RicHtWeRtSySteM müsse im Sinn klarer Zu- und Abschläge reformiert und eine prozentuelle Obergrenze für Zuschläge ein-gezogen werden. Grundsteuer und Gebäu-deversicherung sollen nicht mehr zu den an-rechenbaren Betriebskosten zählen. Die Möglichkeit, befristete Verträge abzuschlie-ßen, muss eingeschränkt werden, fordert die Mietervereinigung.

Untersuchungen haben ergeben, dass Pri-vatmieten in den letzten elf Jahren um bis zu 40 Prozent teurer geworden sind, während die allgemeine Inflationsrate bei ca. 25 Pro-zent gelegen ist. Dazu kommen noch stark gestiegene Betriebskosten, sodass bei einer 60 m²-Wohnung im städtischen Bereich oh-ne Strom und Heizkosten bereits 500 bis 600 Euro monatlich bezahlt werden müssen.

Die Mitervereinigung sieht vielfältige Ursa-chen für diese unerfreuliche Entwicklung: Ein

sinkendes Wohnungsangebot bei steigender Nachfrage führe automatisch zu höheren Mieten. Durch die Reduzierung von Wohn-bauförderungsmittel könnten weniger ge-förderte Mietwohnungen errichtet werden. Durch den Immobilienboom der letzten Jah-re seien Grundstückskosten gerade im städti-schen Bereich stark gestiegen, was zu einer Verteuerung der Mieten auch bei Gemein-nützigen Wohnungsgesellschaften führt.

Die Mietzinsobergrenzen des Mietrechtsge-setzes finden in Oberösterreich kaum mehr Anwendung und sind kaum nachvollziehbar. Auf dem privaten Wohnungsmarkt würden fast ausschließlich befristete Mietverträge abgeschlossen, was dazu führt, dass nach Ablauf eines Vertrages ein Mieter, der noch länger in der Wohnung bleiben möchte, den Preisvorstellungen des Hauseigentümers ausgeliefert ist.

SPö kämpft für AlleinerzieherInnen gegen FP-Landesrat

Wohnen muss billiger werden

KüRZUNG DER WOHNBEIHILFE TREIBT MüTTER UND KINDER IN DIE ARMUT

MIETERVEREINIGUNG FORDERT KLARE MIETZINSOBERGRENZEN

Die Mieten sind in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als das allgemeine Preisniveau. Mehr als die Hälfte des Haushaltseinkommens muss oft für das Wohnen aufgewendet werden. Wohnen ist für viele Menschen kaum mehr leistbar. Die Mietervereinigung oö fordert daher klare, nachvollziehbare Mietzinsobergrenzen bei Privatmieten und eine ausdehnung des anwendungs-bereiches des Mietrechtsgesetzes.

Das team der Mieterver-einigung oö um den landesvorsitzenden Wolfgang kühn und lan-desgeschäftsführerin Dr.in Sonja toifl-campreg-her sagt den explodieren Mieten den kampf an.

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AK-WISSENSCHAFTSPREIS FüR MICHAEL LINDNER

„Zukunft von Arbeit und Beschäftigung“ Der 29. Wissenschaftspreis, den die Ar-beiterkammer OÖ in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz vergibt, stand heuer unter dem Motto „Zukunft von Arbeit und Beschäfti-gung“. 34 Arbeiten wurden einge-reicht, eine Preisträgerin und zwei Preisträger wurden ausgezeichnet. Zu den Preisträgern gehört der Geschäfts-führer des oö. SP-Gemeindevertreter-verbands (GVV), Mag. Michael Lindner aus Kefermarkt.

„Die Erkenntnisse wissenschaftlicher Arbeiten sind für uns mehr als graue Theorie. Sie sind das Fundament für unsere Aktivitäten zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer“, so AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer bei der Preisverlei-hung. Lindner hält der AK kritisch den Spiegel vor und zeigt in seiner Diplom-arbeit auf, wie politische Interessen auf die Reform der EU-Arbeitszeitrichtlinie eingewirkt haben. Die Ergebnisse sei-ner Untersuchung zeigen, dass sich die durch bessere Organisierung und um-fangreiche Ressourcen abgesicherten Interessen der Unternehmerseite deut-lich stärker durchgesetzt haben, wobei auch ein Schwerpunkt der EU in der Lo-ckerung von Einschränkungen für Un-ternehmen liegt.

ak-Präsident Johann kalliauer mit Preisträger Michael lindner.

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: AK

aucH FüR 2013 ist das Wohnbaubudget deutlich niedriger als in jenen Jahren, als das Ressort noch von einem SPÖ-Wohn-baulandesrat geführt wurde. Gegenüber 2008 (Euro 307 Mio.) bzw. 2009 (Euro 304 Mio.) fehlen im aktuellen Budget mit Euro 289 Mio. mehr als 15 Millionen Euro. Inzwi-schen ist aber der Baukostenindex massiv gestiegen! „Haimbuchner setzt sich nicht ausreichend für eine entsprechende Bud-getierung des Wohnbaus ein. Stattdessen streicht und kürzt er Wohnbeihilfen für Menschen mit geringen Einkommen“, stellt Jahn fest.

Jahn und SPÖ-Wohnbausprecher Christian Makor sind überzeugt, dass es dringend zu-sätzliche finanzielle Mittel braucht, um die Wohnbauleistung auch nach 2016 halten zu können. Denn die vom Land vergebenen

Annuitätenzuschüsse lasten immer stärker auf den künftigen Landesbudgets, wobei das Zinsrisiko kaum abschätzbar ist. „Das Bundesland Salzburg hat mit dem Landes-wohnbaufonds ein kreislauforientiertes, vom Zinsniveau am Finanzmarkt unabhän-gigeres Finanzierungsmodell. Das ist auch für Oberösterreich ein gangbarer Weg, da-mit der soziale Wohnbau auf Dauer funkti-onsfähig bleibt“, so Makor.

FüR ein unabHänGiGeReS FinanZie-RunGSMoDell„Haimbuchner beschädigt mit seinen Ein-schnitten im Wohnbauressort viele wertvol-le Errungenschaften des sozialen Wohnbaus in Oberösterreich. Diesen falschen Kurs geht die SPÖ nicht mit. Wir werden daher das Wohnbaubudget für 2013 ablehnen“, kün-digt SPÖ-Klubvorsitzende Jahn an.

leistbaren Wohnraum sicherstellen!

„Die Situation am Wohnungsmarkt ist alarmierend. Dass sich immer mehr Menschen an uns Politikerinnen um Hilfe in Wohnungsfragen wenden, verdeutlicht, wie drängend das Problem des fehlenden leistbaren Wohnraumes mittlerweile ist. anstatt zusätzlichen geförderten Wohnraum zu schaffen und damit die Mietpreise zu drücken, setzt der zuständige freiheitliche Wohnbaulandesrat Haimbuchner auf weitere einsparungen“, kritisiert SPö-klubvorsitzende Gertraud Jahn.

SPÖ TRÄGT UNSOZIALEN KURS NICHT MIT UND LEHNT WOHNBAUBUDGET AB

„FP-landesrat Haimbuchner beschädigt mit seinen einschnitten im Wohnbauressort viele wertvolle errungenschaften des sozialen Wohnbaus. Diesen falschen kurs geht die SPö nicht mit“, so klub-vorsitzende Gertraud Jahn und Wohnbausprecher christian Makor.

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An die oö. Feuerwehren

Das ist das Schreiben, in dem die SPö oberösterreich den Feuerwehrleuten in unserem bundesland deutlich macht, dass sie sich für die Selbstbestim-mung der Feuerwehren einsetzen wird. Denn „Respekt, Wertschätzung und anerkennung des freiwilligen einsatzes für unsere Gemeinschaft, müssen ihren ausdruck auch in den Maßnahmen der Politik haben.“

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WaS iSt FüR DicH Die FReiWilliGe Feu-eRWeHR?Sie ist die größte Nachbarschaftshilfeorga-nisation in Oberösterreich, sie leistet wichti-ge Dienste, vor allem bei Bränden, bei Kata-strophenschäden und Unfällen. Als soziale Organisation ist sie in vielen Ortschaften das einzige Bindeglied in der Bevölkerung. Viele junge Menschen lernen bei der Feuer-wehr die Wichtigkeit mitmenschlicher Be-ziehungen und die Notwendigkeit des eh-renamtlichen Engagements kennen.

WelcHen kontakt HaSt Du Zu Den FeueRWeHRen?Wenn in einer Gemeinde mit einer SPÖ-Bürgermeisterin oder einem SPÖ-Bürger-meister eine Fahrzeugbeschaffung erfor-derlich ist oder ein Gebäude für eine Orts-feuerwehr errichtet werden soll, dann wird das mit der Gemeinde und den Vertretern der Feuerwehr besprochen und die Finan-zierung festgelegt. Zumeist tragen die Feu-erwehren einen ansehnlichen Teil an Fi-nanzmitteln bei. In der Fahrzeugbeschaf-fung gibt es seit jeher einmal im Jahr ein Gespräch mit dem Landesfeuerwehrkom-mandanten und dem Landesfeuerwehrins-pektor. Wir legen dabei Wert auf einver-nehmliche Entscheidungen und kommen immer zu guten Ergebnissen.

WaRuM Habt iHR an Die FeueRWeHR-koMManDanten ein ScHReiben Ge-RicHtet?Seit geraumer Zeit gibt es in unserem Bun-desland eine Diskussion über eine Feuer-wehrreform, die durch einen Rechnungs-hofbericht eine zusätzliche Brisanz erhalten hat. An diesem Bericht wurde in Feuer-wehrkreisen massive öffentliche Kritik ge-

übt und es kam im Rechnungshofausschuss des Landtags zu intensiven Diskussionen. Die Landesfeuerwehrleitung hat angekün-digt, ein Reformpapier vorzulegen. Zahlrei-che Ankündigungen des zuständigen Lan-desrates Hiegelsberger haben den Eindruck erweckt, dass die Selbstbestimmung der Feuerwehren nicht angetastet wird und die Reformüberlegungen Eingang in das neue Gesetz finden. Bis zu diesem Zeitpunkt sind wir von Feuerwehrleuten immer wieder ge-fragt worden, wie wir denn zum Selbstbe-stimmungsrecht, dessen weitergehender Ausdruck die eigenständige Wahl der Kom-mandos ist, stehen.

Nach Vorlage des Vorschlages von Hiegels-berger war die Empörung unter den Feuer-wehrleuten so groß, dass wir unsere Positi-on in diesem Schreiben klar dargestellt ha-ben. Das ist mir ein Herzensanliegen, denn demokratische Selbstbestimmung ist ein Grundprinzip unserer Partei.

in euReM bRieF FinDet SicH kein ein-

ZiGeR PaRteiPolitiScHeR VoRWuRF. WaRuM VeRSucHt Die öVP nun Die-Sen einDRuck Zu VeRbReiten? Aus Not und Taktik. Es geht doch aus-schließlich darum, die Selbstbestimmung der Feuerwehren zu erhalten und dazu rechtzeitig unsere Haltung deutlich zu ma-chen. Wir engagieren uns im Landtag zu Gunsten der Selbstbestimmung der Feuer-wehren, für Wertschätzung und Respekt im Umgang sowie für Augenhöhe im Ge-spräch.

Unsere Haltung unterstreicht, dass für uns die Feuerwehren überparteiliche Nachbar-schaftshilfeorganisationen sind, in denen es keinen Einfluss des Landes auf Personal-entscheidungen braucht. Wir werden uns, bei allem Einsatz für die Ziele der Feuer-wehren, weiter an die Grundsätze der über-parteilichkeit halten. Es kann uns aber nie-mand verbieten, dass wir die Herzensanlie-gen der Feuerwehren mit voller Kraft unter-stützen.

Feuer am Dach! Großeinsatz für die Ziele der Feuerwehren

Der von öVP-landesrat Hiegelsberger vorgelegte entwurf eines neuen landesfeuerwehrgesetzes hat bei den Feuerwehren in oberösterreich für Feuer am Dach gesorgt. Für die SPö oberösterreichs steht jedenfalls fest, dass an der demokratischen Selbstbestimmung des Feuerwehrwesens nicht gerüttelt werden darf. landesvorsitzender lH-Stv. Josef ackerl erklärt im Freundschaft-Gespräch, warum der SPö der einsatz für die Ziele der Freiwilligen Feuerwehren so wichtig ist.

Die Freiwilligen Feuerwehren haben im SPö-landesvorsitzenden lH-Stv. Josef ackerl einen engagierten Mitkämp-fer, wenn es um ihre Selbstbestimmung geht (auf unserem bild mit dem astener bürgermeister karl kollingbaum und dem kommandanten der FF asten, Helmut Gumpesberger bei der eröffnung des neuen Feuerwehrhauses)

„DIE GRÖSSTE UND BESTE NACHBARSCHAFTSHILFE IN OBERÖSTERREICH“

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FREUNDSCHAFT

beReitS iM auGuSt 2011 wurde die erste Etappe der Straßenbahnlinie „3“ bis Leon-ding – Weingartshof in Betrieb genommen. Im Oktober 2011 wurde die Einreichpla-nung zur Weiterführung der Straßenbahn bis zur Plus City und weiter bis nach Traun beschlossen. Ziel ist die Inbetriebnahme dieser Verlängerung im Jahr 2015. Zusätz-lich zur Verlängerung der Straßenbahn soll auch die Nahverkehrsdrehscheibe Trauner Kreuzung errichtet werden, wo der Obus „43“ und der Regionalbus „601“ an den Takt der Straßenbahn angebunden und eine Park & Ride Anlage errichtet wird. Die Er-richtungskosten der Straßenbahnlinie be-laufen sich auf rund 70 Millionen Euro und werden vom Land zu 80% und den Gemein-den Leonding, Pasching und Traun zu 20% mitfinanziert.

eRHalt alleR ReGionalbaHnenLandesrat Entholzer will außerdem den Er-halt der Regionalbahnen vorantreiben, weswegen übernahmegespräche mit den ÖBB und dem Verkehrsministerium auf dem Programm stehen. Die Mühlkreisbahn NEU wird hier ein zentrales Thema sein, weshalb LR Entholzer im Oktober bei Dis-kussionsveranstaltungen im Mühlviertel zu Gast war, um über den neuesten Stand zu

landesrat entholzer blickt auf ein arbeitsintensives Jahr zurück und konnte im november die Genehmigung zur errichtung der Straßenbahn vom Weingartshof nach traun in den Jahren 2013 bis 2015 und die bestellung der dafür notwendigen Fahrzeuge erreichen.

entholzer gibt GasSTRASSENBAHNAUSBAU NACH TRAUN SCHON 2013

besonders für junge Menschen ist die Weiterfüh-rung der Straßenbahn bis zur Plus city bzw. nach traun wichtig, weil sie viel mehr auf den öffentli-chen Verkehr angewiesen sind.

SicHtbaRkeit ScHaFFt SicHeRHeit

Die herbstliche Witterung und die nun schon früher einsetzende Dunkelheit führen im Straßenverkehr sehr häufig zu riskanten Situationen. Fußgänger/innen aber auch Radfahrer/innen wer-den dadurch oft viel zu spät wahrge-nommen, wodurch es zu tragischen Unfällen kommen kann. Aus diesem Grund können auch heuer wieder re-flektierende Armschleifen im Büro des Verkehrs-Landesrates Reinhold Ent-holzer bestellt werden. Diese werden kostenlos zugeschickt (Bestellung un-ter [email protected] oder telefo-nisch 0732-7720-12040)!

tipps

informieren. Ziel des Projekts ist eine Ver-bindung mit modernen, schnellen und bar-rierefrei gestalteten Zuggarnituren bereit-zustellen.

FüR auFSeHen sorgten Frauen vom ‚Bündnis 8. März‘ mit ihrer Aktion gegen Männergewalt, als sie vor kurzem an der Landstraße in Linz auf Sesseln sitzend in Riesenzeitungen la-sen, auf denen stand, dass in Medien Männergewalt gegen Frauen oft verzerrend als ‚Familientragödie’ beschrieben wird. Gewalt gegen Frauen ist aber keine ‚Tragödie’ – sie ist ein Verbrechen – darauf sollten die PassantInnen im Rahmen der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ aufmerk-sam gemacht werden.

Gewalt ist keine Tragödie, sondern ein Verbrechen! Frauen lesen gegen Gewalt

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nacH Den GeltenDen ReGelunGen für die Freifahrt von SchülerInnen und Lehrlin-gen wird nur die Fahrt zwischen dem Wohnort und der Ausbildungsstätte finan-ziert, was Probleme mit sich bringt. Dieses System ist verwaltungsaufwändig und Kin-der, die von verschiedenen Wohnorten aus die Schule besuchen, wie das bei getrennt lebenden Eltern oft der Fall ist, müssen zu-sätzliche Fahrscheine lösen. In Wien, Nie-derösterreich und dem Burgenland wurde nun ein Jugendticket zum Preis von 60 € pro Jahr probeweise eingeführt. Dieses Ti-cket gilt im gesamten Raum des Verkehrs-

verbundes, und nicht nur während der Schulzeit, sondern auch in der Freizeit und den Ferien.

Der oberösterreichische Verkehrsverbund (OÖVV) verhandelt zur Zeit mit dem Famili-enministerium über die Bedingungen für ein derartiges Ticket, um sämtliche Planun-gen zukünftig in oberösterreichischer Hand bündeln zu können. Nach ersten Abschät-zungen des OÖVV würde durch die Einfüh-rung des Jugendtickets ein zusätzlicher Fi-nanzierungsbedarf des Landes OÖ von 5 -7 Millionen € jährlich anfallen.

Verkehrs-landesrat Reinhold entholzer tritt für die einführung eines günstigen Jugendtickets in oberösterreich ein. „in der beförderung junger Menschen müssen wir neue Wege beschreiten. Mein Ziel ist es, zu günstigen konditionen Jugendliche an den öffentlichen Verkehr zu binden“, so entholzer.

entholzersJugendticket für Oberösterreich

Verkehrs-landesrat entholzer: „ich setze alles daran, ein günstiges Jugendticket auch in oberösterreich einführen zu können. Dadurch bringen wir sämtliche Jugendliche, egal mit welchem sozialen Hintergrund, hin zum öffentlichen Verkehr und unterstüt-zen sie bei einer flexibleren und unabhängigeren Gestaltung ihres lebens!“

iM ZuGe der aktuellen Kampagne „Mo-bilität für Alle!“ fordert auch die Junge Generation (JG) in der SPÖ OÖ ein kos-tengünstiges Jugendticket.

Ob von zu Hause zur Schule, zur Lehr-stelle oder in die Freizeit. Öffis bringen junge Menschen quer durch Oberöster-reich. Gerade deshalb ist leistbare Mobi-lität für sie besonders wichtig. Die JG OÖ hat sich bereits über die Sommer-monate hinweg bei zahlreichen Veran-staltungen und Aktionen zur Kampag-ne im gesamten Bundesland für dieses Jugendticket stark gemacht.

Jetzt ist ein wichtiger Teilerfolg gelun-gen. Im Nationalrat wurden die not-wendigen Änderungen im Familienlas-tenausgleichsgesetz bezüglich der Fi-nanzierung beschlossen. Damit hat das OÖ Jugendticket auch den notwendi-gen gesetzlichen Rückhalt.

Für die Junge Generation liegen die Vor-teile des Jugendtickets auf der Hand: Die finanzielle Entlastung, sowie der Wegfall der Begrenzung auf die Fahr-strecke zwischen Wohn- und Ausbil-dungsort ist ein wichtiger Grund, sich für dieses Ticket einzusetzen.

JG pushtJugendticket

„Das OÖ Jugendticket wird bald Realität.“

ANDREAS DURST, VORSITZENDER JG OÖ

„UNBEGRENZTE MOBILITÄT FüR UNSERE JUGEND“

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7.45 uHR, DeR unteRRicHt beGinnt. Erste Stunde Englisch. Bis hierher ist noch alles ganz normal. Doch schon in der zwei-ten Stunde läuft Unterricht hier anders, als man ihn vielleicht aus der eigenen Schul-zeit kennt. Denn in der 1c-Klasse der ganz-tägigen Neuen Mittelschule (NMS) 18 in der Neuen Heimat in Linz, steht jetzt Fachbe-reichslernen Mathematik am Programm. Das heißt, die SchülerInnen können diese Stunde ganz individuell dazu nutzen, um das, was sie zuletzt in Mathematik gelernt haben, noch einmal zu wiederholen oder durch übungen zu vertiefen. JedeR kann für sich selbst entscheiden, welcher Bereich es genau sein soll. Begleitet werden sie da-bei von einer Fachlehrkraft, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. „Wie war das mit dem Pythagoreas?“, fragt plötzlich ein Jun-ge aus der Klasse, „Pythagoras“, bessert ihn eine Mitschülerin aus und kritzelt im nächs-ten Moment schon Dreiecke auf einen Zet-

tel und erklärt ihm wie ein Profi, wie man die einzelnen Seiten der Dreiecke berech-nen kann.

VoneinanDeR unD Mit PRoFiS leRnen„Von- und Miteinander lernen ist ein we-sentlicher Bestandteil unseres Unterrichts, trotzdem ist ganz klar, dass die Schülerin-nen und Schüler beim Lernen auch profes-sionell von unseren Fachlehrern begleitet werden. Falls beim üben und Vertiefen der Inhalte Fragen auftauchen, können sie sich diesen ganz individuell widmen“, sagt Carin Stangl, Direktorin der NMS 18. Nicht nur in Mathematik gibt es diese Lernstunden. Auch in Deutsch und Englisch stehen fixe Lerneinheiten mit FachlehrerInnen am Stundenplan. Für die übrigen Fächer sind ebenfalls zwei Lernstunden pro Woche vor-gesehen. Außerdem gibt es extra Haus-übungsstunden, in denen die Hausaufga-ben gleich in der Schule mit einer Lehrkraft

erledigt werden können. Wer seinen Bedarf am Lernen gedeckt hat, kann sich am Frei-tag-Nachmittag von der Schule abmelden. Wer noch Wiederholungsbedarf hat, kann diese Zeit in der Schule nutzen und ge-meinsam mit LehrerInnen noch einmal Fra-gen ansprechen oder üben – und zwar oh-ne zusätzliche Kosten.

Zeit FüR FaMilienleben nutZenDas entlastet viele Eltern ganz massiv. Ei-nerseits weil sie damit nicht mehr selbst als NachilfelehrerInnen für ihre Kinder ein-springen müssen und die Zeit als Familie sinnvoller nutzen können. Und andererseits

weil Lernunterstützung damit keine Frage der Geldbörse mehr ist. „Jedes Kind hat Fä-cher in denen es sich leichter tut und in de-nen es schwerer geht. Aber nicht jedes Kind hat Eltern, die teure private Nachhilfe finan-zieren können, damit ihre Kinder dort Un-terstützung bekommen, wo sie sie brau-chen. Da die Kinder viel Zeit mit uns hier in der Schule verbringen, kennen wir sie sehr gut und können auf ihre Bedürfnisse einge-hen“, so Direktorin Stangl.

keine teure nachhilfe, keine lästigen Hausaufgaben und keine genervten eltern, die ihre kinder zum lernen zwingen müssen: Die Vorteile von Ganztagsschulen sind vielfältig.

Macht ihr kind noch Hausauf-gaben oder lebt es schon?

Wenn unterricht und lernen nach den bedürfnissen der kinder ausge-richtet sind, kann Schule richtig Spaß machen. in der Ganztagsschule mit verschränkter Form machen kinder diese erfahrung schon.

SP-EINSATZ FüR MEHR GANZTAGSSCHULEN IN OBERÖSTERREICH

„Bei uns ist Lernunterstützung keine Frage der Geldbörse. Das entlastet viele Eltern massiv“

CARIN STANGLDIREKTORIN DER NMS 18 IN DER NEUEN HEIMAT IN LINZ

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FREUNDSCHAFT

MaHlZeit!Nach Mathematik und zwei Stunden Bildne-rischer Erziehung ist der Vormittag auch schon wieder vorüber. 12.30 Uhr, Essenszeit. Im Speisesaal wird den SchülerInnen ein warmes Mittagessen aufgetischt. Heute gibt es Schnitzerl. Gegessen wird gemeinsam. Auch die Direktorin sitzt mit am Tisch. „Wir sind hier nicht nur Lehrer und Schüler son-dern durch die ganztägige Schule fast so et-was wie eine Familie. Und da ist es auch wichtig, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und miteinander zu essen und zu re-den“, so Stangl. Für das Mittagessen wird

ein kleiner Betrag von den Eltern eingeho-ben. Die Tarife orientieren sich an der finan-ziellen Situation der Eltern und reichen von mindestens 40 Euro bis max. 150 Euro im Monat.

Nach dem Mittagessen steht Musikerzie-hung auf dem Stundenplan. Von Müdigkeit ist bei den SchülerInnen nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Sie freuen sich alle schon auf das, was danach kommt: Zwei Stunden Freizeit. Wer meint, dass die Schü-lerInnen nun ihrem Schicksal überlassen werden, irrt: „Wir haben Freizeitcoaches, die

sich immer wieder Aktivitäten mit den Ju-gendlichen einfallen lassen. Das reicht von inhaltlichen Exkursionen über sportliche Betätigungen bis hin zum gemeinsamen Kartenspielen“, so Stangl. Da das Wetter noch mitspielt, ist heute Austoben im Gar-ten angesagt. Um Punkt 16 Uhr können die Kinder dann nach Hause gehen. Und auch hier wieder ein ungewöhnliches Bild für ei-ne Schule: Keiner der SchülerInnen hat ei-nen Rucksack oder eine Schultasche. Wozu auch? Die Hausaufgaben sind erledigt, das Lernen ebenfalls. Die Vorteile von Ganztags-schulen sind eben vielfältig!

„Die Ganztagsschule schafft Chancenge-rechtigkeit im Bildungssystem“, ist Stefan Giegler, Leiter der Europaschule Linz überzeugt. Warum er das so sieht und warum er Zufälle im Bildungssystem für katastrophal hält, erklärt er im freund-schaft-Interview.

HeRR GieGleR, Seit DRei JaHRen Gibt eS in DeR euRoPaScHule nun eine GanZtäGiG GeFüHRte VolkS-ScHule in VeRScHRänkteR FoRM. WelcHe eRFaHRunGen Haben Sie DaMit?Sehr gute, weil wir auf die Bedürfnisse der Kinder so sehr gut eingehen können.

auF Die unteRScHieDlicHen leRn- unD FöRDeRbeDüRFniSSe?Nicht nur, auch auf die unterschiedlichen Rhythmen der Kinder. Bei uns gibt es soetwas wie Gleitzeit für die SchülerIn-nen. In der Zeit von 7 bis 8.30 Uhr treffen die Kinder in der Schule ein und haben dann einen fließenden Start in den Tag. Denn einige brauchen schon in der Früh volle Forderung, andere müssen erst ein-mal wach werden, damit sie Informatio-nen aufnehmen können. Die LehrerInnen begleiten sie je nach ihren Bedürfnissen und etwa um 8.30 Uhr starten dann alle gemeinsam in den Unterricht.

DeR Dann Den GanZen taG DaueRt, oDeR?Der Schultag dauert den ganzen Tag, ja.

Aber der Tag ist ganz bewusst gestaltet. Das ist ein Riesenunterschied zur reinen Nachmittagsbetreuung. In der ver-schränkten Ganztagsschule geht es um eine neue Form des Lernens, die kinder-gerecht ist. Das heißt etwa, dass Kinder bei uns nicht fünf Stunden am Stück ler-nen, sondern sich Lernen und Bewegung abwechseln oder nach Lernphasen län-gere Pausen eingeplant werden, weil das den Lernprozess fördert.

WaRuM Haben Sie in iHReR ScHule Die GanZtaGSScHule in VeR-ScHRänkteR FoRM einGeFüHRt?Derzeit haben wir im Schulsystem das Problem, dass wir zu viel dem Zufall über-lassen. Wenn ein Kind nach fünf Stunden Unterricht aus einer normalen Schule nach Hause geht, können wir nur darauf hoffen, dass es Eltern hat, die nun mit ihm die Hausaufgaben erledigen, oder unge-klärte Fragen lösen können beziehungs-weise, dass das Geld da ist, dass sie je-manden bezahlen, der das Kind unter-stützen kann. Das ist meiner Meinung nach weder gerecht noch sinnvoll. Denn wenn wir eine gute Ausbildung garantie-ren wollen, dann ist es auch unsere Auf-gabe als Profis, uns in den Schulen darum zu kümmern und nicht die Verantwor-tung an die Eltern abzuschieben.

DaS HeiSSt abeR aucH FüR leHReR-innen einiGeS, oDeR?Es verlangt auf alle Fälle Teamfähigkeit,

weil ja in den Klassen immer mehrere LernbegleiterInnen gemeinsam unter-richten und sich abstimmen müssen. Gleichzeitig hängt damit der Bildungser-folg aber auch nicht mehr nur an einer Person, sondern das Team muss die Ver-antwortung dafür übernehmen, dass Ler-nen gelingen kann. Natürlich ist das eine Umstellung, aber wir haben gute Erfah-rungen damit.

SeHen Sie aucH nocH anDeRe Stol-PeRSteine?Gerne wird die räumliche Situation in Schulen als Vorwand genommen, warum keine ganztägige Schulform angeboten werden kann. Ich glaube, man muss Räu-me nur anders denken. Kinder brauchen keine Klassen sondern Nischen und die lassen sich mit etwas gutem Willen ver-wirklichen, ohne dass dafür Unsummen investiert werden müssten.

Ganztagsschule gehört die Zukunft

Stefan Giegler leitet die europaschule in linz mit ganztägig geführter Volksschule.

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Die GRunDlaGe dieser Studie bildete ei-ne groß angelegte Fragebogenaktion unter rund 35.000 Welserinnen und Welsern im Alter zwischen 15 und 59 Jahren. Knapp acht von zehn Befragten gaben an, sich in der Stadt Wels „sehr wohl“ oder „eher wohl“ zu fühlen.

Frauen und Menschen mit Migrationshin-tergrund, bei denen die Bereitschaft zur Bil-dung besonders groß ist, haben hinsicht-lich des Bildungsniveaus „aufgeholt“. Die Abhängigkeit des eigenen Abschlusses („soziale Vererbung“) ist dennoch über drei Generationen hinweg messbar. Sehr erfreu-lich ist die Zufriedenheit mit der Infrastruk-tur: 93 Prozent sind mit der (Erwachsenen)Bildung zufrieden, 87 Prozent mit den Schulen und 85 Prozent mit den Kinderbe-treuungseinrichtungen.

Das Angebot an Arbeitsplätzen in der Stadt haben 81 Prozent als „gut“ eingestuft.

Wels hat aufgrund des hohen Anteils jun-ger Leute viele Chancen. Die Stadt hat aber großen Handlungsbedarf bei der Jugend im übergang von Schule zum Beruf. Pro Ge-burtsjahrgang gehen bis zu 50 Jugendliche „verloren“. Ihnen muss klargemacht wer-den, dass sich Einsatz für die persönliche Entwicklung lohnt. Noch dazu, weil es in

Wels viele „Jobmaßnahmen“ für sie gibt. Dazu Studienautor und IBE-Geschäftsfüh-rer Dieter Daume: „Die Jugendlichen, be-sonders die MigrantInnen, wissen: Ohne Bildung geht nichts, ohne Bildung gibt es keine Aufstiegschancen. Viele scheitern aber am System.“

Hohe Zufriedenheit mit Lebensqualität in Wels

BILDUNG IST ZENTRALES CHANCENFENSTER FüR DIE MESSESTADT

bildung sei ein „zentrales chancenfenster für Wels“, der arbeitsmarkt „eine kontinuierliche baustel-le“ und die lebensqualität „besser als ihr Ruf“! Das sind die zentralen aussagen der Studie „Wels im Focus: bildung, arbeit, lebensqualität“, erstellt von Dr.in Martina Stadlmayr vom institut für berufs- und erwachsenenbildungsforschung in Zusammenarbeit mit der Stadt Wels, der Sozialabteilung des landes oberösterreich, dem aMS und dem berufsförderungsinstitut oö.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zu Gast im Frauenhaus Linz

anlässlich der internationalen kampagne 16 tage gegen Gewalt (25. November bis 10. Dezember) besuchte SP-Frauenministe-rin Gabriele Heinisch-Hosek auch das Frau-enhaus in Linz. Sie diskutierte mit Ange-stellten, Betroffenen und Mitgliedern des Vorstandes im Frauenhaus die aktuelle Situ-ation von Frauen, die von Gewalt betroffen sind und kündigte etwa an, sich ganz be-sonders dafür einzusetzen, dass wenn ein Betretungsverbot ausgesprochen wird, die-ses auch in Schulen und Kindergärten

greift. Damit sollen auch Kinder optimal vor gewalttätigen übergriffen geschützt wer-den können. Derzeit ist jede fünfte Frau zu-mindest einmal in ihrem Leben von körper-licher Gewalt betroffen, psychische Gewalt kennt jede zweite Frau aus eigenen Erfah-rungen. Im Frauenhaus Linz finden Frauen, denen Gewalt widerfährt, Beratung und Unterstützung und eine vorübergehende Wohnmöglichkeit, um sich vor weiteren übergriffen zu schützen. Das Linzer Frauen-haus erreicht man unter Tel. 0732/606700.

Frauenministerin Heinisch-Hosek (in rot) im Gespräch mit Frauen des Vorstandes des Frauenhauses linz.

Für Stadtparteiobmann Hermann Wimmer (links) und die Welser SPö steht fest: „Wir müssen alles tun, um der Jugend den Zugang zu ausbildung und arbeitsmarkt zu öffnen“.

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FREUNDSCHAFT

LINZ üBERNIMMT VORREITERROLLE BEI DER SPRACHFÖRDERUNG

Mit Den öSteRReicHWeit einzigartigen Deutsch-Trainings in den Kindergärten nimmt die Landeshauptstadt eine sprachpä-dagogische Vorreiterrolle ein. Die Expertin-nen und Experten der Hansestadt haben 2011 und 2012 zwei Mal die sprachlichen Fä-higkeiten von insgesamt 308 Schulanfänge-rInnen in den städtischen Kindergärten erho-ben. „Mit der Studie erhalten wir erstmals ein detailliertes Bild, wie es um den Sprachstand unserer Kinder vor Schuleintritt steht“, erklärt Sozialreferent Vizebürgermeister Klaus Lu-ger. Mit dem Ergebnis kann er zufrieden sein: Alle Kinder haben sich klar verbessert, am meisten die Kinder mit nichtdeutscher Mut-tersprache. Der Abstand seit dem letzten Test 2011 zu den „einheimischen“ Kindern hat sich halbiert.

Die zentralen Ergebnisse bestätigen den ein-geschlagenen Weg der Stadt Linz. „Es ist klar, dass Mädchen und Buben, die von einem ge-ringerem Sprachniveau starten, schneller aufholen können“, erklärt Vizebürgermeister Luger. Er verweist aber darauf, dass die Deutsch-Trainings auch bei den fortgeschrit-tenen Kindern greifen.

Die Sprachförderung neu in den kindergärten der Stadt linz wirkt. Das beweist nun eine Studie der universität Hamburg. Der linzer Vizebürgermeister klaus luger sieht seinen integrationskurs durch die Studie eindeutig bestätigt. Für mehr als 2100 linzer kinder gibt es intensive Sprachförderung in allen drei kindergartenjahren. Das Deutsch-training greift. Das ist jetzt wissenschaftlich erwiesen.

Deutsch-training im Kindergarten ein Riesenerfolg

„Gute Deutschkenntnisse sind das ticket für eine erfolgreiche bildungszukunft und basis für eine gelungene integration“, ist der linzer Sozialreferent klaus luger überzeugt.

Prof. Hugo Schanovsky, Linzer Bürgermeister von 1984 bis 1988, feierte am 29. November seinen 85. Geburts-tag. Aus diesem Anlass lud Bürgermeister Franz Do-busch zu einer feierlichen Würdigung ins Alte Rathaus. Schauspieler Gerhard Brössner las dabei aus dem neuen Gedichtband „Vom armen B.“, in dem sich Schanovsky dem Leben Beethovens widmet. Der Ex-Bürgermeister, der wegen seiner Aussage „Linz muss die sauberste In-dustriestadt werden“ einst belächelt wurde und als Schriftsteller mehr als 200 Bücher veröffentlicht hat, denkt nicht daran, mit dem Schreiben aufzuhören: „Ich habe so viel erlebt und es ist mir ein Herzensbedürfnis, über all das zu schreiben!“. Herzlichen Glückwunsch!

Ein Fest für Hugo SchanovskyNEUES BUCH ZUM 85. GEBURTSTAG

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Prof. Hugo Schanovsky, enkelin theresa, tochter Petra, Gerhard brössner, bgm. Franz Dobusch

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Gemeinsam an Positionen für die SPÖ Oberösterreich bauen

inSGeSaMt Sieben ReGionalFoRen wurden in den letzten Wochen in ganz Oberösterreich durchgeführt. Dabei waren die Menschen aufgerufen, sich an der Posi-tionierung der SPÖ Oberösterreich zu den Themen „Generationengerechtigkeit“ und „Zukunft Europas“ zu beteiligen. Viele Mit-glieder und Interessierte nutzten diese Ge-legenheit auch. Ihre Anregungen und Ide-en werden derzeit vom Jahoda Bauer Insti-tut analysiert und thematisch so zusam-mengefasst, dass sie als Grundlage für eine Positionierung der SPÖ dienen können. Um allen, die bei den Foren nicht dabei sein konnten, noch die Chance zu geben sich einzubringen, bietet die SPÖ Oberöster-reich auf ihrer Homepage noch an, sich zu den Themen der Regionalforen zu äußern. Einfach im Netz ausfüllen und abschicken – das Jahoda Bauer Institut bezieht diese Ein-träge ebenfalls in die Analyse ein.

Die FRaGeStellunGen iM Detail: Die ZukunFt euRoPaS∙ Was sind die größten Herausforderungen

für die Zukunft Europas?∙ Was ist deine Vision für ein sozialdemo-

kratisches Europa?

GeneRationenGeRecHtiGkeit∙ Was sind die größten Herausforderungen

für zukünftige Generationen?∙ Was sind sozialdemokratische Wege zu

mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft?

Die Regionalforen 2012 sind vorbei, aber unter www.spoe.at gibt es noch die Möglichkeit, sich an der Positionierung der SPö oberösterreich zu beteiligen.

JoSePH e. StiGlitZ hat es schon wie-der getan: Er publiziert. In seinem aktu-ellen Buch „Der Preis der Ungleichheit“ beschreibt der Wirtschaftswissen-schaftler und Nobelpreisträger das Aus-einanderdriften von Arm und Reich in den Vereinigten Staaten im Laufe der letzten Jahrzehnte. Stiglitz setzt dabei auf Fakten statt Polemik und skizziert eindrucksvoll die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen von Un-gleichverteilung: „Die Ungleichheit ist Ursache und Folge des Versagens des politischen Systems; sie trägt zur Insta-bilität unseres Wirtschaftssystems bei,

die ihrerseits dazu beiträgt, dass die Ungleichheit zu-nimmt – ein Teufelskreis, in den wir geraten sind und aus dem wir nur durch konzertierte politische Maßnahmen (...) wie-der ausbrechen können“.

Fazit: Ein muss unter jedem Weihnachtsbaum!

GESCHENKTIPPS

buch

bei den Regionalforen, die in den letzten Wochen in ganz oberösterreich durchgeführt wurden, war es wichtig, alle Meinungen zu hören und damit eine Grundlage für die künftige ausrichtung der politi-schen arbeit in der SPö zu schaffen.

Gemeinsam Standpunkte diskutieren und dann Positionen formulieren – die SP-Regionalforen boten den Raum dazu.

REGIONALFOREN – ONLINE

VieR oRiGinal HolZScHnitte von Felix Dickmann zum Thema Arbeit und Freizeit hat der Graphische Bildungsver-ein Oberösterreich jetzt in einem Kalen-der herausgegeben. Die Auflage ist mit 300 Stück limitiert und vom Künstler handsigniert. „Es ging darum, das Thema der menschlichen Arbeit in einer span-nungsvollen Weise Bild werden zu lassen. Also habe ich Bereiche menschlicher Ar-beit denen menschlicher Sehnsüchte ge-genübergestellt und sowohl unter dem Bild als auch von der gegenüberliegen-den Seite aus signiert. Die Betrachtenden sollen selbst entscheiden, was für sie oben und was für sie unten ist“, so der Künstler. Sollten Sie noch ein besonde-res Weihnachtsgeschenk suchen, liegen

Sie damit bestimmt richtig. Den Kalender (40 Euro) können Sie beim Graphischen Bil-dungsverein unter Tel. 0680/ 244 62 96 oder per Mail an [email protected] bestellen.

kalender

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FREUNDSCHAFT

DeR SacHlicHe inPut kommt von einem Experten/einer Expertin, ein Kommunikati-onstrainer zeigt die üblichen Diskussions-muster auf und die TeilnehmerInnen haben Gelegenheit zum üben – in Wirtshaus-At-mosphäre. Im Rahmen der Reihe „Am Stammtisch überzeugen“ stand vor kur-zem im Linzer Kasper-Keller das aktuelle Thema „Pensionen – Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?“ auf dem Programm. Fazit: Nur wer in der Sache gut Bescheid weiß und andere auch emotional erreicht, wird in einer Diskussion punkten können.„Der ‚Stammtisch‘ ist dabei nur als Meta-pher zu verstehen. Prinzipiell sind die Me-chanismen überall die gleichen – dort, wo Menschen zusammensitzen und über ein Thema reden“, erläutert Kommunikations-trainer Manfred Edelbauer, der dieses Ver-anstaltungsformat gemeinsam mit RI OÖ-Leiterin Annemarie Obermüller entwickelt hat. Wer diskutieren will, muss über gewis-se Infos - Zahlen, Daten, Fakten – verfügen. „Denn andere überzeugen gelingt dann am besten, wenn man die Menschen emotio-nal erreicht und als Begründung für seine Meinung, die dazugehörigen Sachinforma-tionen liefert.“

Beim Thema Pensionen/Generationenge-rechtigkeit kamen die Informationen von Mag. Franz Röhrenbacher, Landesstellendi-rektor der PVA. Dann werden Gespräche am Stammtisch simuliert, geübt, vom Trai-ner beobachtet und anschließend gemein-sam reflektiert.

Gute SacHaRGuMente bRinGen unD SyMPatHien Wecken„Es geht nicht darum, alles zu wissen und

„Was geht mich der Generationenvertrag an?“, „Wir hackeln, damit die alten eine ordentliche Pension bekommen – und was ist mit uns?“. Was steckt eigentlich hinter solchen Stammtisch-thesen? Mit einer interessanten Veranstaltungsform geht das Renner institut oö dieser Frage nach und macht so Funktionärinnen, Mitglieder und interessierte für Diskussionen fit.

„Wer bezahlt meine Pension?“ - wie man am Stammtisch überzeugen kann

RI-VERANSTALTUNGSREIHE MIT „TRAINING“ IM WIRTSHAUS

in einer Diskussion überzeugt nicht, wer am lautesten schreit. Gestik, Mimik, körpersprache sind ebenso wichtig, wie zuhören oder Fragen zu stellen. Verbündete suchen, eine argumentationskette bilden, mit Fakten präsent sein – so verschafft man sich am ehesten Gehör.

die Menschen mit diesem Wissen zu er-schlagen. Drei, vier Sachargumente reichen schon aus, um Diskussionen in andere Bah-nen zu lenken. Den politischen Gegner kön-nen wir ohnedies nicht überzeugen. Wenn wir aber unsere Sympathisanten mit guten

Argumenten auf unsere Seite bringen, ist viel gewonnen. Das Thema Pensionen ist derzeit in der Öffentlichkeit das Thema Nr. 1 und drängt sich für Stammtischdiskussio-nen förmlich auf“, betont Franz Röhrenba-cher.

Viele Funktionärinnen erzählten bei den bisherigen Stammtisch-Veran-staltungen, dass es für sie als SPölerinnen besonders schwer sei, gut zu argumentieren, weil immer gleich der Vorwurf der Parteilichkeit komme.

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unSeR GeSunDHeitSSySteM ist eines der besten der Welt. Nicht nur die Patien-tinnen und Patienten profitieren davon, sondern das ganze Land. Der Gesund-heitsbereich sichert Arbeitsplätze und die Berufe sind hoch qualifiziert. Das Gesund-heitssystem ist somit ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor – einer, der in der Krise dazu beiträgt, unser Land zu stabilisieren.

Damit die Leistungen auch in Zukunft ge-sichert sind, müssen wir jetzt handeln. Denn wenn die Finanzierbarkeit der Ver-sorgung aufgrund der enormen Steige-rung der Kosten irgendwann in Frage ge-stellt wird, können wir unser solidarisches System vielleicht nicht mehr halten. Das wollen wir nicht. Damit es nicht soweit kommt, habe ich im April 2010 die Ver-handlungen zu einer umfassenden Ge-sundheitsreform zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung aufgenommen. Das politische Ergebnis wurde im Juni 2012 vorgestellt. Bis Jahresende werden nun die Details ausformuliert.

Kern der Reform ist das partnerschaftli-che Zusammenwirken von ambulantem und niedergelassenem Bereich und die Garantie, dass die Ausgaben für Gesund-heitsleistungen jährlich um 3,6 Prozent steigen. Es soll also auch in den kommen-den Jahren jedes Jahr mehr Geld im Ge-sundheitssystem geben.

Die Reform wird auch die Abstimmung zwischen dem niedergelassenen Bereich

der Ärztinnen und Ärzte und dem Spitals-bereich stark verbessern. In Zukunft soll es im Gesundheitssystem eine gemeinsa-me Verantwortung für Planung, Steue-rung und Finanzierung geben. Damit wird garantiert, dass künftig der Patient und seine Behandlung im Mittelpunkt des Systems stehen – und nicht mehr die Institutionen.

Konstruktive Anmerkungen zur geplan-ten Reform sind jederzeit willkommen und werden von der Politik auch aufge-nommen, wenn sie den Interessen der Pa-tientinnen und Patienten entsprechen. Wer aber – so wie die Ärztekammer - mit gezielten Falschinformationen die Men-schen verunsichert, handelt alles andere als verantwortungsvoll und missbraucht das oft beschworene Vertrauensverhält-nis. Dagegen verwehre ich mich entschie-den.

Fakt ist: Durch die Reform wird die Versor-gung der Menschen gesichert und die Leistungen ausgebaut. Den Beweis dafür trat die österreichische Bundesregierung bei ihrer jüngsten Regierungsklausur An-fang November an: Ein neues Leistungs-paket für die Versicherten beinhaltet et-wa das Krankengeld für Selbständige so-wie den Ausbau der Leistungen in den Zahnambulatorien der Krankenkassen. Ein Ausbau der Gesundheitsversorgung ist auch in wirtschaftlichen schweren Zei-ten nicht nur notwendig, sondern auch möglich.

Gesundheitssystem absichern

VON GESUNDHEITSMINISTER

ALOIS STÖGER

Jungfunktionärinnen aus ganz österreich beim sport-lichen Wettkampf in der abc-bogensportanlage.

unteR DeR leitunG von ASKÖ-Jugendre-ferentin Mag.a Corina Korner fanden 20 AS-KÖ JungfunktionärInnen aus ganz Öster-reich im Oktober den Weg ins ASKÖ Bewe-gungscenter Linz. Im Rahmen der Jugend-konferenz wurde der ASKÖ Landesverband OÖ besucht und das ABC in Urfahr besich-tigt. Als erster Programmpunkt stand eine Einheit Bogensport auf dem Programm. Bei traumhaftem Wetter wurde am Fuße des Pöstlingberges im sportlichen Wettkampf um die Ehre gekämpft. ASKÖ OÖ-Präsident Fritz Hochmair führte durch die Räumlich-keiten.

Einem kurzen geschichtlichen Abriss folgte eine Darstellung der weitreichenden Agen-den des ASKÖ-Landesverbandes - von der Betreuung der über 700 Vereine und 220.000 Mitglieder bis zu den breiten An-geboten der Fitness- und Gesundheitsför-derung. Der Landespräsident bestärkte die jungen ASKÖ-Funktionäre einmal mehr in ihrer täglichen Arbeit für die ASKÖ Organi-sation.

Zielsichere aSkö-Jugend

UZ24-844Druckerzeugnisse

iMPReSSuM:Medieninhaber und Herausgeber: Sozialdemokratische Partei Oberösterreich, Landstraße 36, 4020 Linz, Tel. +43(0)732/77 26 11 - 0, Fax +43(0)732/77 26 11 - 32, E-Mail [email protected], www.ooe.spoe.at,Titelfoto: shutterstock.com, Fotos: SPÖ OÖ; Verlagspostamt: 4020 Linz

CP IKS-Nr.: 53401-1212-1004klimaneutralgedruckt klimaneutral

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Wie WaRen Deine eRSten einDRücke in boliVien?Penninger: Du bist in einer völlig fremden Welt. Die Mentalität ist ganz anders als die der Europäer. Ich musste von Anfang an meine Kontakte knüpfen und klären, wie die Verhältnisse sind. Es war im Kinderdorf so, dass sie zuerst einmal schauen müssen, Geld zu bekommen, um die Kinder zu er-nähren. Da spielen also wesentlich andere Dinge eine Rolle, als dass jemand kommt und Musik mit ihnen machen will.

Wie Viele kinDeR HatteSt Du Zu be-tReuen?Penninger: Im Musikprojekt sind insgesamt 32 Kinder. Mit ihnen habe ich jeden Tag En-semblespiel geübt. Aber es war auch müh-sam, weil sie ihre Proben absagen mussten, da sie zum Beispiel zur Alkoholprävention mussten. Das ist schon ganz schlimm, wenn du die Hintergrundgeschichten dieser Kin-der kennst.

Wenn Man Dann Die FoRtScHRitte MeRkt, ScHätZt Man SicH Dann GlücklicH?Penninger: Ja. Zumal die Musik im Fall der Straßenkinder eine Therapieform ist. Sie ha-ben gemerkt, dass es da jetzt etwas gibt, wo sie sich eine halbe Stunde lang sicher füh-len können. Wo sie weg sind von der Reali-tät. Allein deshalb hat es sich ausgezahlt, dort hinzugehen.

Hat DicH DieSe eRFaHRunG aucH VeR-änDeRt?Penninger: Die Kinder schlafen unter Ka-

naldeckeln, in Friedhofsnischen um sicher zu sein, dass sie nicht ausgeraubt oder so-gar ermordet werden. Sie sagen dir, dass ih-re Eltern sie geschlagen, missbraucht ha-ben, sie umbringen wollten. Da hauen sie lieber ab, leben auf der Straße, haben ihre organisierte Bande. Sie gehen stehlen, um sich Alkohol und Drogen kaufen zu können. Das beamt sie für ein paar Stunden von der Realität weg. Du siehst das jeden Tag, wenn du das Auge dafür hast. Je länger man mit den Leuten lebt, desto mehr wird man für ihre Lebensumstände sensibilisiert. Das wa-ren starke Eindrücke. Warum regen wir uns darüber auf, dass wir

keinen Parkplatz direkt vor dem Super-markt bekommen?

Die Sichtweise für das Leben verändert sich. Das Banale wird einem offensichtlich. Jeden Tag werden uns 24 Stunden gege-ben. Wir teilen uns diese 24 Stunden selbst ein. Die meisten können es einfach nicht, glaube ich. Das habe ich gelernt. Zu warten. Geduldig zu werden. Man wird die Welt nicht verändern können. Man kann sie nur anstoßen und erkennen, dass es auch an-dere Lebensweisen gibt als die unsere. Man muss froh sein, wenn man diese Erfahrung gemacht hat. Manche Menschen lernen das nie.

„Diegos Weg bergauf“ … das ist der titel eines Dokumentarfilmes, der unter der Regie von Reinhold Medicus-Michetschläger (Vorstandsmitglied der kinderfreunde linz) und produziert von andreas Penninger (SPö-bezirksgeschäftsführer in braunau) in bolivien und oberösterreich entstand. Vor einem Jahr begegnete der linzer Regisseur dem Dirigenten andreas Penninger, der ihm vom Projekt „alalay“ in boliviens Hauptstadt la Paz erzählte. Die Musik hatte andreas Penninger direkt nach bolivien gebracht. Drei Monate lang hat er das Straßenkinder-orchester des Projektes alalay betreut. FReunDScHaFt hat sich mit ihm über seine erfahrungen unterhalten.

Musik als Therapie und zur Flucht aus dem alltag

andreas Penninger und Reinhold Medicus-Michetschläger (rechts) zu besuch bei der Familie ihres „Filmhelden“ Diego.

SP-BEZIRKSGESCHÄFTSFüHRER UND DIRIGENT BEI STRASSENKINDERN IN BOLIVIEN

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FREUNDSCHAFT

Nicht abgeholtes Steuergeld in ausbau der kinderbetreuung stecken

STEUERABSETZBETRAG BRINGT NUR BESSERVERDIENERN VORTEILE

DaSS Die SteueRlicHe abSetZbaRkeit von Kinderbetreuungskosten viel weniger in Anspruch genommen wird, als von der Regierung veranschlagt und dafür vorgese-henes Geld einfach liegen bleibt, ist für Lan-desfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger absolut nicht verwunderlich. „Bei allen Dis-kussionen um Steuervorteile wird oft außer Acht gelassen, dass 2,7 Millionen Menschen wegen ihres geringen Einkommens keine Lohnsteuer zahlen – zwei Drittel davon sind Frauen. Ihnen bringt die steuerliche Absetz-barkeit von bis zu 2.300 Euro jährlich für un-ter zehnjährige Kinder gar nichts. Viel wich-tiger wäre eine Art Bonus für die vielen teil-zeitbeschäftigten Frauen (viele von ihnen sind auch Alleinerzieherinnen), der ihnen eine leistbare Kinderbetreuung ermöglicht

und somit die Chance auf mehr Stunden Er-werbstätigkeit“, betont Ablinger.

Ähnlich die Situation bei dem ebenfalls 2009 eingeführten Kinderfreibetrag: Auch hier wurden statt 175 Mio. Euro nur 76,5 Millionen abgeholt. Generell gilt, dass Bes-serverdiener Frei- und Absetzbeträge eher in Anspruch nehmen, weil die Steuererspar-nis mit dem Einkommen steigt.

Das Ansinnen von Minister Mitterlehner, den Anspruch auf zehn- bis 14-jährige aus-zuweiten, stellt einen völlig falschen Ansatz dar. Wenn das Familienpaket 2009 insge-samt weniger bringt, als angenommen, müssen generelle Korrekturen vorgenom-men und das überschüssige Geld in erster

Linie in den Ausbau von Kinderbetreuungs-einrichtungen investiert sowie das Modell durch eine Negativsteuer ergänzt werden. Hier gilt es anzusetzen, denn ein weiterer, rascher Ausbau der Kinderbetreuung bringt allen Familien mehr, als steuerliche Absetz-barkeit für einige Besserverdiener, die auf das Geld nicht angewiesen sind.

„Was wir brauchen, sind Arbeitsplätze mit einem Einkommen, von dem man und frau ausreichend leben und an der Gesellschaft teilhaben kann und Kinderbetreuungsan-gebote, die das auch ermöglichen. Was wir nicht brauchen, sind Vorschläge, die Un-gleichheiten vertiefen statt abzubauen!“, so Ablinger.

Mit DeR aktion „GeStäRkt GeGen GeWalt“ beteiligten sich die SPÖ-Frauen OÖ an den diesjährigen „16 Tagen gegen Gewalt“ und machten im Rahmen einer Straßenaktion auf das Thema aufmerk-sam. Prominente Unterstützung erhielten sie dabei von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. Bei der Aktion in der Lin-zer Innenstadt wurden Semmerl und Müs-liriegel in Papiersackerln mit der Aufschrift „Gestärkt gegen Gewalt“ und der Frauen-helpline 0800 222 555 verteilt. In den Sa-ckerln steckte auch eine Visitenkarte, auf der die Telefonnummern der wichtigsten

Gewaltschutzeinrichtungen und Frauen-häuser stehen. „Es muss uns bewusst sein, dass Familie nicht nur ein Hort der Gebor-genheit ist, sondern für einige auch ein gefährlicher Ort sein kann. Deshalb ist es wichtig, österreichweit mit zahlreichen Straßenaktionen und Veranstaltungen im-mer wieder auf das Thema Gewalt und die Gewaltschutz- und Beratungseinrichtun-gen aufmerksam zu machen. Außerdem wollen wir die Menschen ermutigen, bei Gewalt gegen Frauen Zivilcourage zu zei-gen“, betonte Landesfrauenvorsitzende NRin Sonja Ablinger.

„Gestärkt gegen Gewalt“ - Frauenministerin unterstützte SP-Frauenaktion in Linz

16 taGe GeGen GeWalt Die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“, die jedes Jahr von 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis 10. Dezember (Internationaler Tag der Menschen-rechte) stattfindet, macht auf das Recht von Frauen auf ein gewaltfreies Leben aufmerksam. Österreich nimmt seit 1992 an der Aktion teil.

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inG. ReinHolD entHolZeR löst in die-ser Funktion den bisherigen Präsidenten, Dr. Hermann Kepplinger ab, unter dem der ARBÖ Oberösterreich rundumerneuert wurde und umfangreiche Investitionen getätigt wurden. Diese umfassten unter anderem die Neubauten der ARBÖ-Prüf-zentren in Freistadt und Braunau sowie die Erneuerung des Fuhrparks. Insgesamt be-treuen rund 100 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter in 13 Prüfzentren 62.000 ARBÖ-Mitglieder.

„Wir wissen, dass Mobilität immer vielseiti-ger und facettenreicher wird und sind ge-rüstet um in Zukunft für alle Verkehrsteil-nehmer/innen da zu sein“, betont der neue Präsident des ARBÖ Oberösterreich. „Es gibt nicht mehr die typischen Auto-, Rad-

oder Öffifahrer/innen - es gibt Mischfor-men“, so Entholzer. „Eine überarbeitung der Pendlerpauschale ist daher unerläss-

lich. Künftig muss es eine kilometerabhän-gige Abrechnung geben“, bekräftigt der neue Präsident.

entholzer neuer ARBÖ-Präsident

Generalsekretärin Mag. lydia ninz gratulierte gemeinsam mit landesgeschäftsführer thomas Harruk (links) und sei-nem Vorgänger Dr. Hermann kepplinger (rechts).

Wasser ist ein MenschenrechtEUROPÄISCHE BüRGERINITIATIVE IN ÖSTERREICH UNTERSTüTZEN!

WaSSeR iSt ein öFFentlicHeS Gut, kei-ne Handelsware. Geht es aber nach dem EU-Binnenmarktkommissar, droht in Zu-kunft die Privatisierung der Wasserversor-gung. Seit April dieses Jahres können Euro-päische Bürgerinitiativen gestartet werden. Die europäische Gewerkschaftsbewegung nützt dieses neue Instrument der BürgerIn-nenbeteiligung mit einer Initiative für das Recht auf Wasser als grundlegendes Men-schenrecht, das nicht den Profitinteressen großer Wasserkonzerne unterworfen wer-den darf. EU-weit müssen bis April 2013 ei-ne Million Unterschriften gesammelt wer-den, davon mindestens 12.750 Unterschrif-ten in Österreich, damit sich die EU-Kom-mission und das Europäische Parlament mit den Anliegen der Bürgerinitiative befassen muss.

„Dieser Entwurf für die Einführung einer eu-ropaweiten Regelung der Konzessionsver-gaben aus der Schublade der EU-Kommissi-

on ist für mich nicht hinnehmbar. Danach müssten Dienstleistungskonzessionen auch im Bereich der Daseinsvorsorge euro-paweit ausgeschrieben werden und wären somit dem freien Markt ausgesetzt. Für Ver-braucherInnen hätte dies unabsehbare Fol-gen. Es droht eine Privatisierung durch die Hintertür“, so dazu der oö. SP-Europaabge-ordnete Josef Weidenholzer. „Darüber hin-aus besteht die Gefahr, dass es bei einer eu-ropaweiten Ausschreibung von Dienstleis-tungskonzessionen zu Sozial- und Lohndumping kommt. Dem Diktat des bil-ligsten Angebots muss Einhalt geboten werden!“

GeMeinSaM eRReicHen WiR DieSeS Ziel Mit unSeRen unteRScHRiFten!Alle EU-StaatsbürgerInnen können die Eu-ropäische Bürgerinitiative unterstützen. Ös-terreichische StaatsbürgerInnen benötigen dafür als Identitätsnachweis entweder ei-nen Personalausweis oder Reisepass.

Am einfachsten erfolgt die Unterstützungs-erklärung online unter https://signature.right2water.eu/oct-web-public/signup.do?lang=de.

„unser Wasser darf nicht privatisiert werden!“, steht für den eu-abgeordneten Josef Weidenholzer fest.

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FREUNDSCHAFT

Spielen, wie es mir gefällt … KINDERFREUNDE-KAMPAGNE PROPAGIERT MEHR OFFENHEIT IN GESCHLECHTERFRAGEN

Das überwinden von Geschlechterstereot-pyen wird die Kinderfreunde in allen ihren haupt- und ehrenamtlichen Organisations-formen begleiten. Startschuss dafür ist eine Plakat- und Informationskampagne unter dem Titel „Spielen wie es mir gefällt – nicht nur als Prinzessin oder Held“.

Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit machen die kinderfreunde oö darauf aufmerksam, dass kinder gutes Spielzeug verdienen. lange richtete sich der Fokus auf das gewaltfreie Spielen. Heuer sind Geschlechterstereotype das thema.

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- nicht nur Prinzessin oder Held!

Plakate, Informationsmaterial sowie Sticker können über [email protected] oder unter 0732-773011 bestellt werden.

info

erwachsenen ist meist nicht bewusst, dass sie es sind, die kinder in Rol-lenklischees drängen. Die kinderfreunde-kampagne will hier sensibilisieren.

„Kinderkleidung, Schultaschen, Kino, Spielzeug, Werbung, Fernsehen, Lieder und auch Rituale sind oft voller Kli-schees und sie verstärken Geschlech-terrollen. Es geht uns darum, Bewusst-seinsbildung zu fördern und einen Nachdenkprozess in Gang zu setzen.“

BERND DOBESBERGER, VORSITZENDER DER KINDERFREUNDE OÖ.

„Ich möchte Buben wie auch Mädchen dabei unterstützen, ein großes Spekt-rum an Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln. Geschlechtsspezifische Einschränkungen sollen sie dabei nicht begrenzen, dafür ist auch unser Vor-bild Voraussetzung. Rollenbilder wer-den schon sehr jung geprägt, daher ist es umso wichtiger, in den Kinderbe-treuungseinrichtungen ein breites Spektrum anzubieten und sich selbst bewusst zu reflektieren.“

DAGMAR STEINBEISS, LEITERIN DER KRABBELSTUBE IN WILHERING.

„Manche Mädchen lieben rosa Glitzer-spielzeug, andere Fußball. Manche Bu-ben mögen wilde Raufspiele, andere malen gerne. In unseren Eltern-Kind-Zentren, wie auch in meiner Ortsgrup-pe wollen wir Eltern wie auch pädago-gisch Engagierte im Umgang mit Ge-schlechterrollen sensibilisieren. Im Idealfall leben Erwachsene den Kin-dern mehr Offenheit vor.“

GERHARD HEIM, LEITER DER FAMILIENAKADEMIE DER KINDERFREUNDE OÖ UND VORSITZENDER DER ORTS-GRUPPE SCHIFFSWERFT.

„Wir wollen unseren Kinder nicht von der Konsumgesellschaft vorschreiben lassen, wie ‚echte‘ Mädchen und ‚rich-tige‘ Buben spielen.“

SIMONE DIENSTHUBER, GESCHÄFTSFüHRERIN DER KINDERFREUNDE OÖ.

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PRoMbeRGeR, die in Haid wohnt freut sich, dass die Roten Falken „so stark und ak-tiv wie schon lange nicht mehr“ sind und gemeinsam mit ihrem Team will sie „Großes tun, nicht stehen bleiben und die Welt ver-ändern“.

„Jugendliche und junge Erwachsene wün-schen sich eine konfrontative, diskutieren-de Politik mit Stil. Grundsätzlich besteht der Wunsch nach einer vielfältigen, Demokratie mit lebendigem Austausch.“ Dies wurde im Rahmen der Jugend-Wertestudie 2011, durchgeführt vom Institut für Jugendkul-turforschung, herausgefunden. Politisches Engagement ist für die meisten Jugendli-chen nicht mehr selbstverständlich, es gibt sie aber noch, die Jungen, die die Welt ver-ändern.

Den Roten Falken geht es heute wie in ih-rem Gründungsjahr 1925 um Selbstorgani-

sation, Mitbestimmung und Demokratie. Einen demokratischen Großevent erlebten rund 100 junge Leute zwischen 16. und 18.11. in Wien. So stellte sich u.a. National-ratspräsidentin Barbara Prammer der Dis-kussion und wichtige bundes-, landes- und regionsweite Falkengremien wurden neu gewählt.

Neues Spitzenteam bei den Roten Falken

Die 20jährige Sandra Promberger ist neue Vorsitzende der Roten Falken. Sie will weiterhin in die aus- und Weiterbildung der jungen Funktionär/innen investieren. Sich eine Meinung zu aktuellen politischen entwicklungen zu bilden und kampa-gnenfähig zu sein, ist für die Roten Falken selbstverständlich.

v.l.n.r.: stv. Falkenvorsitzender Florian Schinninger, landessekretärin kristina botka, landesfalkenvorsitzende Sandra Promberger, kinderfreunde-Geschäfts-führerin Simone Diensthuber und die stv. Falkenvorsitzende karoline buchber-ger freuen sich über viel neuen elan beim landesparlament der Roten Falken.

SO STARK UND AKTIV WIE SCHON LANGE NICHT MEHR

Die Roten Falken wurden 1925 von Anton Tesarek als Jugendorganisation der Kinderfreun-de gegründet. Sie verstehen sich als die älteste Altersgruppe der Kinder-freundearbeit, aktiv sind sie in eigen-ständigen Gremien und mit einem ei-genen hauptamtlich besetzen Büro. [email protected], Tel. 0732/773011-21

info

Seminare des Renner Instituts OÖ Samstag, 12. Jänner 2013 GeScHicHte DeR öSteRReicHi-ScHen SoZialDeMokRatie Bildungshaus Jägermayrhof, Linz Referent: Bernd Dobesberger Anmeldung/Information unter 0732/772611-16, [email protected]

25. – 26. Jänner 2013 Meine WeRte – unSeRe WeRte Seminarkultur Wesenufer Referent: Dr. Georg Hubmann Anmeldung/Information unter 0732/772611-16, [email protected]

Dialog mit Werner FaymannZukunft Österreich

Persönliche Einladung

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9. Jänner 2012 ∙ 18 uhr „ZukunFt öSteRReicH“ DialoG Mit WeRneR FayMann Stadthalle Wels Pollheimerstraße 1 4600 Wels anmeldung für Mitglieder bis 19. Dezember bei [email protected], 0732/112611-45 Um eine lebendige und strukturierte Diskussion zu ermöglichen bitten wir dich, uns bereits vorab jene Themen und Fragen zu nennen, die dir beson-ders am Herzen liegen.

21. bis 24. Februar 2013 intenSiV-SänGeRSeMinaR LBZ Zell/Pram Anmeldung: 0732/675518 oder per Mail an: [email protected] Veranstalter: OÖ. Arbeitersängerbund

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FünF Mal MeHR rechtsextreme als links-extreme Taten verzeichnet der Verfassungs-schutzbericht des Innenministeriums. Tat-sächlich dürfte das Ausmaß aber noch weit-aus dramatischer sein, weil sogar dramati-sche Fälle wie in Traun, wo ein Rechtsextremer seinen rumänischen Nach-barn ermordet hat, nicht in der Statistik ent-halten sind.

SiGnale eRnSt neHMenDie Vielzahl der rechtsextremen Straftaten in Oberösterreich wird auch auf einem 12 Seiten starken aktuellen Dossier des „Netz-werks gegen Rechtsextremismus“ aufge-zeigt. Vor diesem Hintergrund warnt Netz-werk-Sprecher Eiter ausdrücklich vor jeder Form der Verharmlosung. Zudem hat die rechtsextreme Propaganda auch im Inter-net ein erschreckendes Ausmaß erreicht. „Auf Youtube kursieren neonazistische Vi-deos, auf Facebook gibt es rechtsradikale Seiten mit mehr als zehntausend Befürwor-

tern. Diese Dimensionen machen mir Angst“, zeigt Jahn auf.

HilFe beiM auSStieGFlankierend dazu setzt sich der SPÖ-Land-tagsklub für konkrete Maßnahmen ein – et-wa Anlaufstellen für den Ausstieg aus der

rechten Szene und optimale Vernetzung der Behörden im Einsatz gegen Rechtsext-remismus.

Als Vorbild dient dabei Deutschland, wo auf die Bedrohung von Rechts mit einem kla-ren Handlungskonzept und konsequenten Maßnahmen reagiert wird. In Oberöster-reich wird dagegen dem Thema zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

SPÖ für Schutzwall gegen RechtsKLUBVORSITZENDE GERTRAUD JAHN FORDERT KONSEQUENTE MASSNAHMEN

Der klubvorsitzenden Gertraud Jahn geht es beim kampf gegen Rechtsextremismus sowohl um den Schutz der österreichischen Demokratie als auch um die Verantwortung gegenüber jungen Menschen, die von rechten Gruppierungen verführt werden.

Weil in bayern die behörden konsequent gegen Rechte vorgehen, kommt es zu Wanderungsbewegungen nach oberösterreich.

„Verharmlosungen vonrechtsextremen Taten müssen unbedingt verhindert werden.“

.DR. ROBERT EITER, SPRECHER DES NETZWERKS GEGEN RECHTSExTREMISMUS

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klubvorsitzende Jahn erinnert an die historische Verantwortung österreichs gegen rechtsextreme Strömungen vorzugehen.

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Welche Krise?klaRtext

über die Finanzkrise wird heute in den Me-dien zumeist als „Staatsschuldenkrise“ ge-sprochen, weil die Schulden der Staaten in Relation zu ihrer Wirtschaftsleistung (BIP) stark angestiegen sind. Wichtig ist es ge-nauer hinzusehen: Die Kombination aus sinkenden Einnahmen und den Ausga-benerhöhungen für die Abstützung der Konjunktur und die Einrichtung von Ban-kenrettungspaketen sind die wichtigsten

Faktoren für die Finanznot der Staaten. Die Entwicklung der Staatschulden in der Gra-fik zeigt den Anstieg der Staatsschulden seit Beginn der Krise.

WaS WaRDie Staatsschulden waren (in Relation zur Wirtschaftsleistung) bis zum Ausbruch der Krise in der ganzen Eurozone rückläufig. Erst die Krise, die damit verbundenen

Steuerausfälle und Rettungspakete verursachten ei-nen massiven An-stieg der Verschul-dung der europäi-schen Staatshaus-halte. Es wurde versucht der Ab-wärtsspirale der Gesamtwirtschaft durch wirtschafts-politische Impulse entgegenzuwir-ken. Die zusätzli-che Verschuldung hatte in Kombina-tion mit den schlechten Wirt-

schaftsdaten besonders in Südeuropa auch Auswirkungen auf die Bonitäts-Ra-tings der Staaten und damit auf den Zins-satz zur Refinanzierung des Staatshaushal-tes.

WaS koMMtSetzt sich die Rezession vor allem in Süd-europa fort, so verschlechtert sich der Staatshaushalt durch weiter zunehmende Steuerausfälle und Sozialausgaben. Wird in dieser Situation auch der Spielraum für Staatsausgaben eingeschränkt, wie im Fis-kalpakt festgelegt, so kann kein ausrei-chend großer Nachfrageimpuls gesetzt werden. Die Abwärtsdynamik beschleu-nigt sich zusätzlich und Staaten geraten tiefer in finanzielle Schwierigkeiten.

WeiteR DiSkutieRen?Jetzt das Rufseminar des Jahoda-Bauer-In-stitut „Wege aus der Krise“ beim Renner-In-stitut anfordern unter: 0732/772611-16

kontaktZögere nicht, uns zu kontaktieren:[email protected] - Bauer Institut Landstraße 36/3 • 4020 Linz

erst durch die krise steigen die Staatsschulden wieder an. (eurostat 5/2012)

Staatsschulden in % des biP

Alles in allem Grund genug für das Netz-werk Power Friendship Oberösterreich der sozialdemokratischen BetriebsrätInnen, zu einer ganz grundlegenden Diskussion zu laden. Sozialdemokratie und die Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterIn-nen (FSG) in Arbeiterkammer und Gewerk-schaften - sind sie in den Betrieben spür-bar? Wenn ja, auf welche Weise? Wenn nein, was muss sich ändern?

Diese und andere Fragen wurden im Okto-ber im Rahmen einer gut besuchten Veran-

staltung mit dem AK-Präsidenten und ÖGB OÖ-Vorsitzenden Dr. Johann Kalliauer dis-kutiert. Fakt ist: spürbar ist man im betrieb-lichen Alltag dann, wenn man den Beschäf-tigten offen und ehrlich begegnet, wenn man mit ihnen spricht und sie dort abholt, wo sie stehen. Das ist die einzige Möglich-keit, politisch auf betrieblicher Ebene etwas zu bewegen. Dazu braucht es Mut, gerade in einem von Neoliberalismus und Gewinn-maximierung beherrschten Arbeitsalltag vor allem mit sozialdemokratischen Positio-nen zu punkten. Letztendlich aber lohnt es sich und zeigt sich u.a. darin, dass die FSG-BetriebsrätInnen in fast allen Branchen über weite Strecken die Mehrheit stellen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, son-dern Verantwortung und Auftrag zugleich.

„Politik im betrieb? Ja? Nein? Bloß nicht!?“ FSG-BETRIEBSRÄTINNEN DISKUTIERTEN MIT AK-PRÄSIDENT KALLIAUER

ak-Präsident Johann kalliauer und der koordinator des netzwerks Power Friendship, Dieter Pölzl sind sich einig: „einsatz im betrieb erfordert Mut, aber er lohnt sich!“

in Zeiten wie diesen, in denen die Politik damit zu kämpfen hat, etwas anrüchi-ges zu sein, sind auseinandersetzungen damit ein Gebot der Stunde. Meist wird Politik auf „die da oben“ reduziert und mit korruption, persönlicher Vorteilnah-me und unbeeinflussbarkeit gleichgesetzt – ein fürwahr ernüchternder befund.

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FREUNDSCHAFTHIER STEHT DER KOLUMENTITEL

„Wir drucken uns nicht vor der Verantwortung“

Früher wurde hier das tagblatt gedruckt, heute kann das unternehmen auf 1500 Stammkunden verweisen, die auf Druckwerke von Gutenberg setzen. neuste errungenschaft im unternehmen ist die Möglichkeit, Druckwerke aller art umweltschonend und nachhaltig produzieren lassen zu können. „Das ist nicht nur verantwortungsbewusst, sondern macht auch ökonomisch Sinn, so Gutenberg Prokurist Markus-birnkas-Frick.

Die linZeR GutenbeRG-WeRbeRinG GMbH hat sich zum zertifizierten Muster-betrieb für soziale und ökologische Nach-haltigkeit entwickelt. Den Roten geht es nicht nur um für schwarze Zahlen, sondern auch um eine saubere Umwelt und soziale Verhältnisse im persönlichen Umgang. „Wir konnten dabei immer auf Impulse bauen, die aus dem Unternehmen selbst kamen – von unseren MitarbeiterInnen für unsere MitarbeiterInnen!“, heißt es im Betrieb.

Im ehemaligen Zeitungshaus, in dem zu-letzt das „OÖ.Tagblatt“ gedruckt wurde, er-wirtschaften heute 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 1500 Stammkunden 16 Umsatzmillionen im Jahr. „Unsere ökologi-sche Druckproduktion rechnet sich auch ökonomisch, weil immer mehr umweltbe-wusste Auftraggeber mit klimaneutraler Werbung werben wollen, so dass immer mehr Mitbewerber nachziehen müssen“, ist Prokurist Markus Birnkas-Frick (38) mit gu-tem Recht stolz auf die Vorreiterrolle des

Traditionsunternehmens, das der Linzer Ge-meinderat und Reichstagsabgeordnete An-ton Weiguny im Verein Arbeiterheim im Haus Spittelwiese Nr. 5 gegründet hatte.

Stolz ist der Betrieb auf die neueste „König & Bauer Rapida 106“, Österreichs moderns-te „8-Farben-Schön- & Widerdruckmaschi-ne“: Ein Meisterwerk der Technik, der Elekt-ronik und der Präzision!

FRüHeR WaR´S ein ScHMutZiGeS GeWeRbeGutenberg-Werbering als Musterbetrieb-Dieser Fortschritt in eine sichere Zukunft freut den stellvertretenden Produktionslei-ter Heinz Seisenbacher (57), der seit 42 Jah-ren für die Gutenberg-Werbering GmbH. ar-beitet: „Früher war das ein schmutziges Ge-werbe, a ganz giftige G´schicht. Als Gegen-mittel zur Bleivergiftung wurde Milch an die Setzer verteilt, die bei den Maschinen auch noch geraucht haben, das Blei mit dem Nikotin inhaliert haben, bis in den

achtziger Jahren ein großes Umdenken be-gonnen hat.“

tonnen Von co2 einGeSPaRtWas mit Schutzhandschuhen und Sicher-heitskleidung angefangen hat, wurde zur umweltgerechten Produktion ausgebaut: Die Wärmerückgewinnung reduziert den CO2-Ausstoß um 58 Tonnen, die Nachver-brennung senkt den Gasverbrauch um 15 Prozent, Wärmetauscher vermeiden fünf Tonnen CO2, die Druckluftaufbereitung spart weitere 2,2 Tonnen, der Schienen-transportweg sogar zwölf Tonnen ein und eine Spezialsoftware verringert den Far-benverbrauch um ein Fünftel. Und auch das Papier kommt aus einer verantwortungs-vollen Waldwirtschaft, die weder Urwälder rodet, noch Tiere oder Pflanzen bedroht. All das wurde mit dem „Österreichischen Um-weltzeichen“ belohnt.

Modernstes Gerät und bestens geschulte Mitarbeiterinnen: in der Druckerei Gutenberg setzt man durch und durch auf qualität und beste Standards. So auch zum beispiel beim thema umweltgerechte Produktion.

GUTENBERG-WERBERING ALS UMWELTBEWUSSTER MUSTERBETRIEB

von Richard Schmitt

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Zudem wurden mit den Stadtbetrieben Steyr GmbH, der Steyrer Regionalentwick-lung GmbH, den Kommunalbetrieben Steyr sowie den Alten- und Pflegeheimen Steyr neue Gesellschaften gegründet. „Es wurde damit nicht nur eingespart, es wur-de vor allem die Gesamtorganisation des umfangreichen Aufgaben- und Leistungs-spektrums weiter verbessert“, so Hackl.

Hackl fordert angesichts der hohen Trans-ferzahlungen an Bund und Land (Sozialhil-febeitrag, Krankenanstaltenbeitrag, Pfle-gevorsorge, Mindestsicherung, Gratiskin-dergarten etc.), die das Stadtbudget mas-siv belasten und den finanziellen Spielraum der Stadt drastisch einschrän-ken, vehement eine Neuverhandlung des Finanzausgleichs!

in Die ZukunFt inVeStieRtStolz ist der Steyrer SPÖ-Stadtchef darauf, dass Investitionen zielorientiert getätigt und neue, wertbeständige Infrastruktur-einrichtungen geschaffen wurden. „Para-debeispiel dafür ist der Hochwasserschutz, ein Jahrhundertprojekt, in das rund elf Mil-lionen Euro investiert wurden. Erfolgreich war und ist auch die Neubauoffensive im Bereich der Alten- und Pflegeheime“, so Hackl. Das Alten- und Pflegeheim Ennslei-te mit 120 Betten und Kosten von rund 14 Millionen Euro ist fertig, und das neue Al-ten- und Pflegeheim Tabor mit weiteren 120 Betten und fünf Kurzzeitpflegebetten ist bereits in Bau. Schon 2014 wird auch dieses 14-Millionen- Euro-Projekt bezugs-fertig sein. Bereits fertiggestellt ist zudem das neue Projekt „Betreutes Wohnen“ auf der Ennsleite mit 30 Wohneinheiten und einem Investitionsvolumen von etwa drei Millionen Euro. „Das sind beispielhafte Leistungen für unsere älteren Mitbürgerin-

nen und Mitbürger, die das gemeinsame Wollen des Steyrer Gemeinderates, die op-timalste Betreuung für unsere Pflegebe-dürftigen sicherzustellen, widerspiegelt. Damit wird der Ruf Steyrs als soziale Mus-terstadt einmal mehr bestätigt“, erklärt Ge-rald Hackl.

eRFolGSGeScHicHte StaDtGutMit dem Wirtschaftspark Stadtgut verfügt Steyr über ein eigenes hochattraktives Be-triebsgebiet, in dem sich in den vergange-nen zehn Jahren nicht weniger als 47 Un-ternehmungen mit zusammen rund 1.200 MitarbeiterInnen angesiedelt haben. Das im Stadtgut integrierte Technologie- und Innovationszentrum TIC fungiert zudem als Impulsgeber und trägt als regionaler Innovator maßgeblich zur positiven Ent-wicklung des Wirtschaftsstandortes Steyr bei.

„trotz zunehmender belastungen konnte das leistungs- und Serviceangebot für die Steyrerinnen und Steyrer auf praktisch unverändert hohem niveau gehalten werden“, sagt bürgermeister Gerald Hackl. Dies gelang, weil konsequent gespart wurde.

„Hohes leistungsniveau trotzstark belasteten Stadtbudgets“

STEYRS BüRGERMEISTER GERALD HACKL:

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Pflege ist eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft. in Steyr hat man vorgesorgt: Das alten- und Pflegeheim ennsleite sowie das betreute Wohnen auf der ennsleite sind fertig, das alten- und Pflegeheim tabor ist bereits in bau und wird 2014 fertig sein. sh

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„Mit den beispielhaften leistungen für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger wird der Ruf Steyrs als soziale Musterstadt einmal mehr bestätigt”, ist bürger-meister Gerald Hackl überzeugt.

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aM SaMStaG, den 10. November 2012 fand der Landestag des BSA OÖ in der ehe-maligen Tabakfabrik in Linz statt. Christian Forsterleitner stellte sich als Vorsitzender des BSA OÖ zur Wahl und wurde mit beeindruckenden 100 Pro-zent der Delegiertenstim-men wiedergewählt. Im ebenfalls neu gewählten Landesvorstand finden sich vor allem mehr Frauen sowie Jüngere in wichtigen Positionen.

Der BSA präsentierte auch seine inhaltliche Arbeit der vergangenen beiden Jahren: Kurz vor dem Landestag erschien das Buch „Herausforderung Neue Arbeit“. Dort wer-den die Veränderungen in der Arbeitswelt analysiert und versucht, mögliche Antwor-ten auf brennende Frage zu finden.

BSA OÖ-Vorsitzender Christian Forsterleit-ner präsentierte das Thema „Europa“ als neuen inhaltlichen Schwerpunkt. Höhe-punkt der Vormittags war der Vortrag des

Schriftstellers Robert Menasse, der ein Mehr an Europa und ein radikales Zurück-

drängen der Nationalstaaten for-derte. In der anschließenden

Diskussion plädierte der oberösterreichische EU-Ab-geordnete Josef Weidenhol-zer dafür, aus der Europäi-schen Union eine „Sozialuni-

on“ zu machen.

Der Landestag des BSA Oberösterreich fand großen Zuspruch: Fast 200 Personen fan-den sich ein, um zu diskutieren, sowie FreundInnen und Bekannte zu treffen. Ge-

ein Vortrag von Schriftsteller Robert Menasse, die Präsentation des neuen buches „Herausforderung neue arbeit“ und ein fulminantes Wahlergebnis waren die Höhepunkte des landestages des bSa oberösterreich in der tabakfabrik.

BSA-LANDESTAG GANZ IM ZEICHEN VON EUROPA

Aus der Europäischen Union eine „Sozialunion“ machen!

HeRauSFoRDe-RunG neue aR-beit – JetZt beStellen!

Arbeit wird es immer geben. Die Frage ist nur welche, für wen und wie viel. Das Buch soll einen Beitrag liefern, was Arbeit heute sein kann und sein soll. Erhält-lich direkt in der SPÖ Oberösterreich bei Manuela Hofer (Mo-Do, 7:30 – 13:30 Uhr oder zu bestellen unter [email protected] bzw. 0732/772630. Preis: 9,90 Euro (für SPÖ-Mitglieder) bzw. 14,90 Euro.

buchtipp

„Die Sozialdemokratie gleicht einem Klavier. Jede Organisation spielt nur ein paar Töne, erst zusammen erklingt die ganze Symphonie.“

CHRISTIAN FORSTERLEITNERVORSITZENDER BSA OBERÖSTERREICH

Schriftsteller Robert Menasse hielt ein flammendes Plädoyer für mehr europa

meinwohlorientierung und neue Wege der Kooperation werden die wichtigsten Anfor-derungen an die Arbeitswelt der Zukunft sein.

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Die mobile Hauskrankenpflege steckt im Kosovo noch in den Kinderschuhen. Mimo-za Bajarktari und Arjeta Gashi haben Muha-met Binaku, Fachpfleger Geriatrie bei der Volkshilfe Linz, zwei Wochen lang begleitet und so Einblicke in die Abläufe und in die Arbeitsweise der mobilen Hauskranken-pflege bei der Volkshilfe erhalten.

Die Erfahrungen, die die beiden Kranken-schwestern mit nach Hause nehmen, sind von sehr hohem Wert. Die Lehre von der Be-wegungsempfindung (Kinästhetik) etwa, bei der Volkshilfe mittlerweile Standard, kommt in der PflegerInnen-Ausbildung im Kosovo überhaupt nicht vor. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir so wichtige Erfahrun-gen sammeln durften“, sagen Mimoza Ba-jarktari und Arjeta Gashi.

Bereits im Sommer hat Monika Hofer, Ge-schäftsführerin der Volkshilfe Freistadt, ei-nen LKW-Transport mit gebrauchten Kran-kenbetten, Gehhilfen, Rollstühlen und me-dizinischen Geräten für die Polyklinik Suha-reke im Kosovo organisiert. Monika Hofer fährt seit drei Jahren regelmäßig in den Ko-sovo, um Hilfslieferungen in eines der ärms-ten Länder Europas zu bringen.

Besonders gefragt im Kosovo ist das Know-How der Volkshilfe. So soll in Suhareke das erste Altersheim im Bezirk entstehen, ei-nem Bezirk mit 48 Ortschaften und rund 80.000 EinwohnerInnen. „Der Bürgermeis-ter hat uns um fachlichen Beistand gebeten und gesagt, dass das aller Wichtigste für den Kosovo der Wissenstransfer ist“, erzählt Monika Hofer.

Mimoza bajarktari und arjeta Gashi, zwei Diplomkranken-schwestern aus dem kosovo, waren zwei Wochen lang in der Volkshilfe ganz offiziell als Spioninnen unterwegs , um System und arbeitsweise der mobilen Hauskrankenpflege zu studieren.

Volkshilfe exportiert Wissen und Betten in den Kosovo

Monika Hofer erhielt von Dr. Hajrush bajraktari, Di-rektor der Polyklinik in Suhareke, eine anerken-nungsurkunde für ihr engagement im kosovo.

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Die Schande armut in OberösterreichMit Kühlschränken auf zwei Beinen hat die Volkshilfe Ende November im gan-zen Land darauf aufmerksam ge-macht, dass es im reichen Oberöster-reich viel zu viele Menschen gibt, die zu wenig verdienen, um sich gesund und vernünftig ernähren zu können.

Fast 60.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreich (davon 12.000 Kin-der und Jugendliche) können sich kei-ne gesunde, ausgewogene Ernährung leisten.

„Es ist eine Schande, dass in Oberöster-reich 112.000 Menschen armutsge-fährdet sind“, sagt Volkshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer. Ös-terreichweit sind mehr als eine Million Menschen von Armut betroffen, rund die Hälfte davon sind Kinder und Ju-gendliche bis 19 Jahre.

Rund 300.000 Menschen haben in Ös-terreich nicht mehr als 600 Euro im Mo-nat zur Verfügung).

Die Diplomkrankenschwestern Mimoza bajarktari (links) und arjeta Gashi haben zwei Wochen lang Muhamet binaku auf die Finger ge-schaut und System und arbeitsweise der Hauskrankenpflege studiert.

in ganz oberösterreich – hier in linz auf der landstraße – haben am Dienstag mehr als 100 Volkshelferinnen und –helfer Zeichen gegen die armut gesetzt.

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alS StellVeRtRetenDeR beZiRkSPoli-ZeikoMManDant von Vöcklabruck weiß Krenn bestens über die Bedürfnisse der Be-amtInnen und die harten Anforderungen im Polizeidienst Bescheid. Um nachhaltig ein hohes Niveau an Sicherheit zu gewähr-leisten, sind eine zeitgemäße Ausstattung der Dienstsstellen und vorausschauende Personalaufnahmen unerlässlich. „Refor-men und Neuerungen müssen klarerweise BürgerInnen und BeamtInnen nützen, nicht Parteiinteressen. Während der Schwarz-Blauen Regierungszeit war leider oft der Eindruck, es verhielte sich umgekehrt“, gibt Krenn zu bedenken. Die Reformpläne von Verteidigungsminis-ter Darabos für ein reines Berufsheer sind für Krenn der entscheidende Schritt zur Professionalisierung der Truppe. Eine per-sönliche Ausstattung und Schutzausrüs-tung für unsere SoldatInnen am Stand der Zeit ist jedenfalls das Um und Auf bei ihrem im Ernstfall hoch riskanten Dienst an unse-rer Republik. Der wichtige Bereich der sozi-alen Dienstleistungen darf jedenfalls nicht vom Zwang einer Wehrpflicht abhängen, da es eine würdigere Alternative in Form ei-

nes sozial abgesicherten Freiwilligen Jahres gibt.

„Aufgabe des Zivilschutzes ist es, die Ni-schen zu füllen, die sich im Zusammenspiel der Rettungs- und Hilfsorganisationen er-geben. Er muss sich im Bewusstsein der Be-völkerung als unterstützendes Element ih-rer persönlichen Sicherheit im Alltag veran-kern“, zeichnet Krenn das Bild eines funktio-nierenden Zivilschutzwesens.

Sicherheit: Profis gehört die Zukunft

Der öffentliche Dienst ist die zentrale Säule eines Staates, bietet er doch konstanz und Sicherheit für alle Mitglieder der Gesellschaft. landtagsabgeordneter Hermann krenn ist als SPö-Sprecher für den öffentlichen Dienst, für Polizei, bundes-heer und Zivilschutz davon überzeugt, dass sich der Dienstbe-trieb stets auf den gesamtgesellschaftlichen nutzen auszu-richten hat.

BERUFSHEER & SOZIALJAHR GARANTIEREN SICHERHEIT

labg. Hermann krenn: „ohne starken öffentlichen Dienst ist eine gerechte Gesellschaft undenkbar!“

Die ZuFRieDenHeitSquote von 79 Prozent laut Market-Umfrage ist für SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Röper-Kelmayr eine von mehreren Messlatten für Erfolg oder Misserfolg der Oö. Spitalsreform: „Wir achten auch auf die Arbeitsbedingungen und Ar-beitszeiten in den Krankenhäusern, die wesentlich für die Qualität der Ge-sundheitsleistungen sind“.

Ebenso müsse dargestellt werden, in-wieweit die Spitalsreform zu einer Ar-beitsverdichtung beim Krankenhaus-personal geführt habe. „Wenn die zur Verfügung stehenden Zeitkontingen-te pro Patient weniger werden, dann schränkt das die Qualität ein und kann zu kostentreibenden Zusatzleistungen führen – etwa durch teure Querunter-suchungen“, warnt Röper-Kelmayr. Ex-akt prüfen wird die SPÖ auch die bei der oö. Patientenvertretung eingegan-genen Eingaben. Der SPÖ-Gesund-heitssprecherin geht es dabei nicht nur um die Anzahl, sondern insbeson-dere um kritische Zusammenhänge bzw. Nebenwirkungen der aktuell lau-fenden Spitalsreform.

SPÖ prüft „Nebenwirkungen“ der Spitalsreform

Gesundheitssprecherin Dr.in Julia Röper-kelmayr: „Wir werden alle ergebnisse der evaluierung im landtag exakt prüfen und dabei einen besonde-ren Fokus auch auf die arbeitsbedingungen in den krankenhäusern legen, die wesentlich für die qualität der Gesundheitsleistungen sind“.

Auf den Punkt gebracht

„Wenn die Jugend eine Bank wäre, wäre sie schon längst gerettet“

JüRGEN MICHLMAYR VON DER ÖSTERREICHISCHEN GEWERRKSCHAFTSJUGEND ANGESICHTS VON MEHR ALS FüNF MILLIONEN ARBEITSLOSEN JUGENDLICHEN IN EUROPA.

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Die SPö-touRiSMuSSPRecHeRin Land-tagsabgeordnete Sabine Promberger ist vom großen touristischen Zukunftspotenzi-al Oberösterreichs überzeugt: „Wir sind auf engem Raum gleich mit einer Vielzahl an un-terschiedlichen Landschaftsformen geseg-net. Jedes unserer Viertel ist auch kulturell und geschichtlich einzigartig. So wie der Granit das Mühlviertel prägt, so gehören das Dachsteinmassiv und die Seen zum Salz-kammergut. Die historischen Zentren unse-rer Städte locken mit verschiedenen Bausti-len Bewunderer an. Die Donau als europäi-sche Lebensader lädt zu Schiffsreisen und Radtouren auf den Begleitwegen ein. Wenn wir dieses unschätzbare Erbe für innovative Ideen nutzen, ermöglicht das vielfältigste touristische Angebote.“ Die Umsetzung von touristischen Projekten hat jedenfalls immer im Einklang mit der Bevölkerung zu stehen.

aRbeitSbeDinGunGen iM touRiSMuS VeRbeSSeRn!Probleme der Tourismuswirtschaft, genü-gend Fachkräftenachwuchs zu finden, lie-gen für Promberger an den derzeit wenig attraktiven Arbeitsbedingungen: „Viele überstunden und Wochenenddienste bei

schlechter Bezahlung machen Berufe wie Koch und Kellner für SchulabgängerInnen weniger interessant. Das Anwerben von Be-diensteten im Ausland ist jedenfalls keine nachhaltige Lösung. Mit einem verbesserten Arbeitsumfeld werden sich wieder genü-gend BerufseinsteigerInnen finden.“

Sabine Promberger ist als Erwachsenenbild-nerin auch innerhalb des SPÖ-Landtags-klubs für diesen Themenbereich zuständig. „Oberösterreich braucht ein inhaltlich mög-lichst breites Bildungsangebot, das in allen Regionen leicht zugänglich ist. Berufstätige Menschen mit Familie können keine Weiter-bildung nutzen, wenn die Wegstrecken zu lange und die Kosten zu hoch sind. Die Mög-lichkeit des Zuganges ist eine Kernfrage, da-mit das Bildungsangebot angenommen wird“ weiß Promberger. Bildungsabschlüsse für Niedrigqualifizierte liegen ihr besonders am Herzen. „Ein zertifizierter Abschluss ver-ringert die Gefahr von Arbeitslosigkeit und bietet den Menschen die Möglichkeit eines höheren Einkommens und einer gewissen Selbstverwirklichung. Das ist für die Lebens-qualität entscheidend und sichert breiten Wohlstand.“

JEDES VIERTEL IST EINZIGARTIG

Oberösterreich hat große chancen im Tourismus

aM 23. noVeMbeR konnte im Natio-nalrat ein Entschließungsantrag be-schlossen werden, der die Einführung einer täglichen Bewegungseinheit in Kindergärten und Schulen auch unter Einbeziehung von Angeboten des orga-nisierten Sports vorsieht. Erstmals wur-de dabei ein Antrag von allen sechs Par-teien im Nationalrat eingebracht und unterstützt. „Ich begrüße diese eindeu-tige Willensbekundung im Nationalrat. Eine tägliche Turnstunde ist wesentlich für die positive Entwicklung unserer Kinder.

Mein besonderer Dank gilt Unterrichts-ministerin Schmied. Selbstverständlich stehen wir ihr von Seiten des Sports je-derzeit mit unserer Erfahrung und unse-ren Ideen zur Verfügung, um gemein-sam mit ihr alles umzusetzen“, betonte dazu der SPÖ-Sportsprecher, der oö. Abgeordnete Hermann Krist. Wesent-lich für die Umsetzung sei eine Koope-ration der Schulpartner mit Sportverei-nen, die dadurch auch eine Chance be-kämen, ihren Sport in der Schule zu prä-sentieren.

Tägliche Turnstunde beschlossen

SPö-Sportsprecher Hermann krist gehörte selbstverständlich zu den ersten unterzeich-nern der unterschriftenaktion der bundes-sportorganisation für eine tägliche turnstunde.

labg. Promberger: „Mit besseren arbeitsbedingungen die attraktivität der tourismusberufe erhöhen!“

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„Senioren-oscar“ für Kronstorf und Bad Goisern

BESONDERS ENGAGIERTE GEMEINDEN AUSGEZEICHNET

Von Den FünF ausgezeichneten Gemein-den kamen zwei aus Oberösterreich. In der Kategorie bis 5.000 EinwohnerInnen wurde die Gemeinde Kronstorf ausgezeichnet, die durch das Engagement bei generationen-übergreifenden Aktivitäten besonders her-vorstach. In der Kategorie bis 10.000 Einwoh-nerInnen zeichnete die Jury die Gemeinde Bad Goisern aus, die ein besonders dichtes soziales Netz für ihre älteren BewohnerInnen gewoben hat.

Die Auszeichnungen wurden von Bundesmi-nister Rudolf Hundstorfer übergeben. Für den Präsidenten des Pensionistenverbandes Österreichs, Karl Blecha, sind „die Gemein-den, die Seniorenfreundlichkeit auf der Agenda ganz oben haben, oft auch jene, die auch viele Angebote für junge Menschen und Familien haben. Denn das ist im Sinne

bereits zum fünften Mal zeichneten Volkshilfe österreich und Pensionistenverband österreich in Zusammenarbeit mit dem bundesministerium für arbeit, Soziales und konsumentenschutz, dem Städtebund und dem Gemeindebund besonders engagierte Städte und Gemeinden aus.

in der kategorie bis 5.000 einwohnerinnen konn-ten die kronstorferinnen den Preis abräumen.

in der kategorie bis 10.000 einwohnerinnen gab es für die Delegation aus bad Goisern, Grund zur Freude.

FRüHJaHRStReFFen 2013 aPulienDas Frühjahrstreffen 2013 des Pensionis-tenverbandes führt Oberösterreichs Se-niorInnen nach Apulien, dem Land der Trulli, der steinernen Iglus mit Runddä-chern, Kastelle und Kathedralen.

termine16. 4. – 23. 4. 201323. 4. – 30. 4. 201330. 4. – 07. 5. 201307. 5. – 14. 5. 201314. 5. – 21. 5. 2013

Pauschalpreis: 799,–Einzelzimmerzuschlag: 95,–Zuschlag für Nichtmitglieder: 40,–information bei Seniorenreisen: tel. 0732/667951

info

des Zusammenlebens der Generationen be-sonders wichtig.“

Der Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich,

Erich Fenninger würdigte „die großen An-strengungen, die viele Kommunen unter-nehmen, um der älteren Generation ein le-benswertes Umfeld zu bieten.“

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Smash it up – Finale @ Nachtwerft120 teilnehmerinnen - 3 Vorausscheidungen - 1 Finale – 1 Sieger. Das Smash it up Finale war ein voller erfolg. oberösterreichs größter DJ contest feierte im größten club oö sein Finale. Die 10 besten waren dabei und kämpften bereits am nachmittag um einen der 3 DJ SlotS live in der nachtwerft.

Nein zu Rassismus

Mit dem Slogan „Sag‘ nein

zu Rassismus“ setzte die

SJ oberösterreich beim

Smash it up ein starkes

Zeichen gegen Rechts.

Smash it up – Die Stimmung passt!Hunderte Jugendliche aus ganz

oberösterreich fieberten beim

großen Finale mit und rockten

den Dancefloor.Die besten Drei!• Platz1 Patrick Porter // 16 //

eberschwang• Platz2: chris Saenders // 27 //

Mitterkirchen• Platz3: Glace (DJ Duo) // 21 und

24 // ebensee

Hauptpreis

Zweiwöchiger Resident-DJ

Platz bei der Maturareise

Mission2beach

Polit-Prominenz vertretenauch landesrat Reinhold entholzer und landesgeschäfts-

führer christian Horner ließen sich das große Finale nicht entgehen.

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eS Gab GenuG Zu tun für die ca. 650 Ret-tungsfahrzeuge des „Emergency Medical Ser-vice“ des New Yorker Firedepartments. Die Notfallrettung liegt weitgehend in der Hand der Feuerwehr – hauptberufliche „Emergency Medical Technicians“ und hochqualifizierte „Paramedics“ versorgen PatientInnen eigen-ständig in sämtlichen Notlagen.

„Im Vergleich zu den USA, aber auch generell im internationalen Vergleich, ist die Ausbil-dungsdauer für nichtärztliches Personal in Österreich sehr gering, obwohl diese Tätigkeit sehr verantwortungsvoll ist. Grund genug, die aktuelle Debatte der Heeresreform auch dafür zu nutzen, um die überfällige Qualitäts-steigerung und Professionalisierung im Ret-tungswesen zu diskutieren. Zivildiener und Freiwillige sind bei uns im Rettungswesen zwar eine tragende Säule, oberstes Ziel sollte aber eine fundierte Ausbildung der Sanitäte-rInnen sein. Es ist Aufgabe der Politik, für best-

mögliche, den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende Aus- und Wei-terbildung von Sanitätern zu sorgen“, betont Armin Reisinger, bestärkt durch seine Erfah-rungen in New York. über 20.000 Mal pro Tag wird in New York beim Notruf 9-1-1 angerufen. Das Rettungs-system in den USA ist anders als wir es ken-nen. Die Paramedics müssen im Einsatz ohne Notarzt auskommen – dazu haben sie eine dementsprechend intensivere Ausbildung und mehr Kompetenzen als die Sanitäter in Österreich. SoZialeS elenD unD extReMeR luxuSHinter der quirligen Weltmetropole verbirgt sich sehr oft soziales Elend, das man sonst nicht zu Gesicht bekommt, erzählt der Trau-ner Sanitäter. „In großen Wohnheimen für Ob-dachlose, die gemeinsam in Hallen schlafen, kommt es oft zu Einsätzen mit PatientInnen,

in der Stadt die niemals schläft tut sich immer etwas. Herzinfarkte, opfer von Gewaltverbrechen, unfälle, Schlaganfälle usw... – kleinere und größere Schicksale, die sich tagtäglich in der Millionenmet-ropole ereignen. Für spezielle notfälle stehen die sogenannten „Haztac-units“ bereit. Der notfallsanitä-ter armin Reisinger aus traun hatte in drei spannenden Schichten, die genau während des Hurrikans „Sandy“ stattfanden, Gelegenheit, die arbeit der Profis hautnah mitzuerleben.

Österreichische Post/Sponsoring PostSPÖ OÖ Information Nr. 35/2012 S.P. GZ 022Z034277 S – VPA 4020

die akut lebensbedrohend krank sind. Die Pa-ramedics respektieren diese Leute und tun alles Menschenmögliche um ihnen zu helfen. Krasser Gegensatz: Viertel in der Innenstadt mit teuren Luxus-Wohnungen Den „Mittel-stand“ wie wir ihn kennen, sucht man in die-ser Stadt vergeblich“. Neben dem „Alltagsgeschäft“ stehen die Leu-te des Emergency Medical Service auch vor anderen Herausforderungen: Unfälle mit Ge-fahrgut, spezielle Bergungen, Gewaltverbre-chen, Terroranschläge wie 9/11 verlangen ih-nen alles ab. Doch sie lieben ihren Job. Er gilt als angesehen und heldenhaft. Und so ver-geht kein Tag an dem nicht die Sirenen in den Häuserschluchten hallen.

Trauner Sanitäter im einsatz mit den New Yorker Rettungsprofis

Für armin Reisinger (bildmitte) haben die einsätze in new york ge-zeigt: „Zivildiener sind bei uns zwar eine tragende Säule, oberstes Ziel muss aber eine Professionalisierung im Rettungswesen sein“

Sind Sie für die Einführung eines Berufsheeres und eines bezahlten freiwilligen Sozialjahres?

Ja!

Bundesheer-Volksbefragung am 20. Jänner:

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