Gedanken über Lernen und Lehren

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1 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und LehrenHDW05, November 2013 Gedanken über Lernen und Lehren HDW05 12.11.2013 Jutta Pauschenwein ZML – Innovative Lernszenarien FH JOANNEUM

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Ein Übersichtsvortrag, der mit modernen, offenen Lernszenarien beginnt, den aktuellen Stand des Einsatzes von Lernplattformen beschreibt und die Footprint-Methode als Reflexionsmethode für Lernszenarios vorstellt. Der Vortrag beginnt mit Ausführungen zu „Emergent Learning“ und offenen Lernformen mit Hinweis auf den Konnektivismus, streift MOOCs und John Erpenbecks Buch „So werden wir lernen!“. Danach geht es um Lernplattformen und eine mögliche Lernplattform der Zukunft. Schließlich wird Gilly Salmons 5-Phasenkonzept für virtuelle Gruppen vorgestellt, auf E-Learning mit der Plattform Moodle eingegangen und das Thema der Bewertung von E-Learning Szenarien angerissen. Der Vortrag schließt mit der Diskussion von Reflexionen mittels der Footprint-Methode.

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1 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Gedanken über Lernen und Lehren

HDW05 – 12.11.2013

Jutta Pauschenwein

ZML – Innovative Lernszenarien

FH JOANNEUM

2 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Inhalt

Emergent learning – offene Lernformen

(Konnektivismus)

MOOCs – John Erpenbeck, Werner Sauter: So

werden wir lernen!

Lernplattformen und eine Lernplattform der Zukunft

Gilly Salmon - E-Learning heute mit dem FHJ-

Moodle

Bewertung von E-Learning Szenarien

Reflexion mittels der Footprint-Methode

3 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Emergent learning

Lernen unter Bedingungen, die emergente,

selbstorganisierte Lernprozesse fördern

Lernprozesse „dürfen“ passieren, auch anders als

von mir erwartet

Williams, Roy Trevor [u. a.]: Emergent learning and learning ecologies in Web 2.0. In: International Review of Research

in Open and Distance Learning, 3/2011. S. 39-59. Im Internet:

http://www.irrodl.org/index.php/irrodl/article/view/883/1686, (eingesehen am 12. 11. 2012).

4 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Connektivism (Siemens, Downes)

2005 (erste Version 2004): Georg Siemens: Connectivism: A

Learning Theory for the Digital Age – konzeptioneller Ansatz für

Lernprozesse im Netz

Hohe Komplexität von Online-Lernprozessen, Online-Prozesse

können nicht durch eine einzige Lerntheorie als beschrieben

werden. (Bell, 2011)

Prinzipien des Connektivism (Siemens, Erweiterung durch Downes)

“Verknüpfungen / Verbindungen / Knoten” sind die Basis für Lernen

und Wissen (nodes, connections).

Knoten können Menschen, aber auch Inhalte im Netz sein -

Verbindungen können auch über Programme geschaffen werden. Siemens, Georg (2005). Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age. In: Donald G. Perrin (Ed): International

Journal of Instructional Technology and Distance Learning, Vol. 2 No. 1. Verfügbar unter:

http://www.itdl.org/Journal/Jan_05/article01.htm

5 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Prinzipien des Connectivism

„Diversity“: Lernen und Wissensgewinnung brauchen die Verknüpfung

unterschiedlicher Meinungen.

„Connecting Nodes“: Lernen ist ein Prozess der Verknüpfung von

Informationsquellen, diese Verknüpfung kann auch von Programmen erstellt

werden.

„Capacity to know more“: Heutzutage geht es darum, neues Wissen zu

generieren und nicht so sehr darum bestehendes Wissen aufzunehmen.

„Maintain connections“: Der Erhalt und die Kuratierung von Verbindungen

sind für kontinuierliches Lernen nötig.

„See connections:“ Verbindungen zwischen verschiedenen

Wissensgebieten und Informationen zu verknüpfen ist eine Basiskompetenz

für Lernende.

„Currency“: Genaues, aktuelles Wissen ist das Ziel konnektivistischer

Lernaktivitäten.

6 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Lernen im MOOC

(massive open online course)

Sammeln, sich organisieren (aggregate): Website,

Zusammenfassungen (tweets, blogposts, …)

Etwas Eigenes daraus machen (remix): wie

Blogbeiträge, Diskussionsbeiträge, Social Bookmarks,

Tweets, …

Für den eigenen Kontext gestalten (repurpose):

Weiterentwickeln

Teilen (feed forward): tag #...

7 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

So werden wir lernen

(Kompetenzentwicklung in einer Welt fühlender Computer, kluger Wolken und

sinnsuchender Netze. John Erpenbeck, Werner Sauter, 2013)

Kompetenzentwicklung im Zentrum von Lernprozessen

Menschen und Computer als LernpartnerInnen

Zukünftige Lernprozesse während der Arbeit in Entwicklungs- und

Coachingumgebungen

Netzbasiertes Lernen und Lernen mit Social Media

Die spezifischen Bedürfnisse der Lernenden stehen in Zukunft im

Mittelpunkt, Curricula, Kursgestaltung, Ziele und Inhalte werden

weniger wichtig.

Rezension im Socialnet http://www.socialnet.de/rezensionen/15214.php

8 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Lernen „passiert“

Serendipity Prinzip – ich finde, was ich nicht suche

Beispiele (aus dem Change11-MOOC)

ZML Cow

Workshop bei Etienne Wenger (BeTreat)

Footprints (Jenny Mackness)

Lassen wir lernen passieren!

9 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Was heißt das für meine

Lehre? Wichtig ist mir:

Vielfältige Angebote und Möglichkeit der

Wahl (etwa nichtverpflichtende Aktivitäten,

vielfältiges Material)

Bunter (gelernt im Creativity MOOC)

Alle sehen alles (Abgabe im Forum), auch

gruppenübergreifend

Social Media zu integrieren (bei den

JournalistInnen jedoch auch in der Sozialen

Arbeit)

„Motivation“ der Studierenden (Bsp. SOA13)

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Vorteile von Lernplattformen

Passwort-geschützter Raum

Strukturierung von Lernprozessen

Unterschiedliche Werkzeuge wie Forum, Datenbank,

WIKI, Werkzeug für Peer Review (etwa Moodle

Workshop), Glossar, ...

Automatische Dokumentation

Kurse können leicht dupliziert werden

Anbindung an Studierendenverwaltungssystem

11 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Nachteile von herkömmlichen

Lernplattformen

Strukturierungsmöglichkeiten oft nicht optimal

Plattform verwirrt durch viele Optionen und

Möglichkeiten – im Vergleich zu Social Media

Probleme zentraler IT-Systeme wirken sich auf die

Lernplattform aus

Design wirkt altmodisch (2000-er look)

Studierende (und manche Lehrende) finden es

langweilig

12 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Andere virtuelle (Lern)räume

Facebook-Gruppen für die Lehrveranstaltung bzw.

manche Lehrende sind mit den Studierenden in fb

befreundet

Google+ Community mit Links zu Online-

Dokumenten

Twitter, Wordpress

Nachteile

Keine Datensicherheit

Nicht alle Studierende und eher wenige Lehrende

lieben Social Media

13 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Creativity MOOC

14 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Novoed Plattform aus Lernendensicht

15 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Kooperation - Team Spannendes Teamkonzept

Jede/r kann ein Team

gründen

Im Forum werden die Teams

beworben

Der Teambegründer / die

Teambegründerin fügt die

Mitglieder zu seinem Team

hinzu.

Die Gruppenaufgaben

werden von den Team-

BegründerInnen abgegeben

(große Verantwortung).

Die Teammitglieder

kommunizieren im Journal

(sichtbar für alle) und via

interner Mail

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Gilly Salmon

5-Phasenmodell für virtuelle Gruppen

Jede Stufe braucht gleich viel Zeut!

Jede Online-Gruppe ist eine neue Gruppe!

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E-tivities

Struktur

Ziel:

Aufgabe:

Reaktion:

Bsp. E-Mod-Kurs für Master Soziale Arbeit

Woche 1: leichte Aufgaben – Online-Sozialisierung, Info-austausch

Woche 2: gemeinsames Lernen – gemeinsam Neues schaffen

Woche 3: Vertiefen und Zeit der Ernte

30 Studierende, in 2 Gruppen 11.-31.Oktober 2013

1032 Posts

18 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

E-tivities

Ziel: sich über

unterschiedliche Expertisen

austauschen

Aufgabe: Eröffnen Sie einen

eigenen

Diskussionsstrang mit einem

aussagekräftigen Betreff und

beschreiben Sie kurz, welche

Kompetenzen Sie in das

Masterstudium einbringen

können! …

Reaktion: Bringen Sie Ihre

Wertschätzung der Expertise

anderer zum Ausdruck.

Ziel: Sie beurteilen Ihre eigenen

Beiträge.

Aufgabe: ..wenden Sie einige der

Kriterien aus der Liste auf Ihre

Beiträge an. Schließen Sie daraus,

welche Auswirkungen Ihre Beiträge

hatten ..

Reaktion: Reagieren sie auf die

Beurteilungen der anderen

TeilnehmerInnen.

Woche 1

Woche 2

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Meine Lieblings-Werkzeuge in Moodle

Forum

Zur Vorbereitung, Nachbereitung

Moderierte Diskussionen

Austausch und gemeinsam Lernen (etwa Tipps und Tricks)

Abgabe

WIKI

Gemeinsames Brainstorming

etwas zusammenfassen (eine Definition gemeinsam finden, …)

Workshop

Ermöglicht Peer Review

Erster Einsatz im WS 2013/14

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Bewertung von E-Learning Szenarien

Werner Hauser: Wir spielen IT-Vertragsverhandeln (12. E-Learning

Tag am 18.9.2013)

„war es für den Lehrveranstaltungsleiter eine wirkliche Freude

festzustellen, mit welchem Engagement und mit welcher

Begeisterung die Studierenden sich in die Bewältigung der

teilweise sehr komplexen Aufgabenstellungen „gestürzt“ haben“

„… der im Verhältnis zu „konventionellen Lehrveranstaltungen“

deutlich umfassendere Aufwand bei der Konzeption und

Umsetzung .. vor allem dadurch aufgehoben wird, dass das durch

die Studierenden gebotene Feedback im Hinblick auf die

Lehrveranstaltung äußerst positiv ausgefallen ist und gleichzeitig

ein Beitrag zum spielerischen praxisnahen Wissenserwerb

geleistet werden konnte.“

„wie ich benote ist unklar“ (Gedächtnisprotokoll Pauschenwein)

21 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

Bsp. Bewertung von E-Learning Szenarien

Part 1 - continuous contributions ("Mitarbeit")

Preparation of lecture

Testing and using new tools

Posting of Twitter contributions - 2 per day (10 per week)

Editing of HTML - pages according to the assignments

Part 2 - test and submission

Some questions with regard to twitter (in lesson 4)

Authoring of a simple HTML document (at the end of this lecture)

Grading

The twitter test, HTML document

The input in the lecture, participation in the discussions - obligatory

Continuous tweets

Tweeting (quality, network)

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Footprint-Methode

Visualisierungsmethode zur Reflexion über den Grad der Offenheit

eines Lernraums

25 Faktoren in 4 Clustern

Offenheit versus Struktur untersucht die kreative Spannung

zwischen Offenheit und Struktur in der Lernumgebung.

Interaktivität der Lernumgebung (Veränderbarkeit des Raums)

untersucht, wie das offene/geschlossene Design des Lehrraums

umgesetzt und kuratiert wird.

Raum für persönliche Entwicklung untersucht, in wieweit die

Lernenden eigene Kompetenzen in den Lernprozess einbringen

bzw. entwickeln können.

Eigener Stil, Selbstpräsenz untersucht, inwieweit die Lernenden

alleine und im Netzwerk ihren Stil einbringen und erforschen

können. Williams Roy T., Mackness Jenny & Gumtau Simone (2012). Footprints of Emergence. International

Review of Research in Open and Distance Learning, 13(4) S.49-90

23 Jutta Pauschenwein: Gedanken über Lernen und Lehren– HDW05, November 2013

enges,

vorge-

schriebenes

Lerndesign

Reflexion

Rande zum Chaos

Zwischen

vorgeschr. Zone

und Rand zum

Chaos findet

sich die Zone

des „emergent

learning“