HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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EINE STADT MUSS LEBEN Andreas Heupel im Interview Architektur am Hafen Ausgabe 05 /// umsonst facebook.com/hafenfreunde WEIL ER‘S UNS WERT IST Ein Besuch bei fourmove DIE STADT- WERKE- INNENHöFE Im grünen Bereich DIE MISCHUNG MACHT‘S

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Auf zur 5ten HAFENfreunde. Schwerpunkt-Thema diesmal: Architektur im Hafen.

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EinE StadtmuSS LEbEn

Andreas Heupel im Interview

Architektur am Hafen

Ausgabe 05 /// umsonst facebook.com/hafenfreunde

WEiL Er‘S unS WErt iSt

Ein Besuch bei fourmove

diE Stadt-WErkE-innEnhöfE

Im grünen Bereich

diE miSchung macht‘S

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Es gibt in dieser Redaktion Menschen, die würden lieber einen guten Freund verlieren, als auf ein mittelmäßiges bis schlech-tes Wortspiel zu verzichten. Das Cover einer Magazinausgabe mit dem Themenschwerpunkt Archi-tektur mit einer kurvenreichen Dame zu verzieren, die sich halb nackt vor einem architektonischen Wahrzeichen des Hafens räkelt – und dazu zu titeln: „Gut gebaut“, hätte mir gefallen. Hättet ihr es sexistisch gefunden? Hättet ihr uns für immer in die Boulevard-Schmuddelecke einsortiert? Wir haben dann einfach mal verzich-tet. Wir kennen uns ja schließlich alle noch nicht so lange. Und außerdem finden wir das Foto von Marina Savchenko nicht minder gut gelungen. Unsere Kunstken-nerin aus der Galerie Nolte war nämlich so nett, für unser Cover zu lächeln. Vielen Dank, Marina! Im Hintergrund: Ein Auszug aus der aktuellen Hafenarchitektur.

Vollgepackt bis an den Be-ckenrand sind wir hier nämlich mit begabten Architekten. Den Hafenweg kann man ja kaum noch entlang laufen, ohne über Menschen mit Planungsskizzen unter dem Arm oder 3D-Modellen im Fahrradkorb zu stolpern. Es wimmelt hier von großen Planern, Entwerfern, Zukunftsbäuerinnen und -bauern. Deshalb haben wir uns diesem Thema in der aktuel-len Ausgabe mal ganz besonders zugewendet. Das Resultat sind spannende Interviews u.a. mit den Architekturbüros fourmove und Andreas Heupel.

Außerdem findet ihr wieder mal das eine oder andere redaktionel-le Novum. Jaha! Wir sind jung, experimentell und unberechenbar. Deshalb stehen hiermit gleich drei neue Rubriken auf dem Prüfstand. Wenn ihr sie doof findet, schmei-ßen wir sie direkt in den Müll. Das nennen wir dann Dynamik

oder Flexibilität. In Wirklichkeit wären es dann wohl eher Fehler gewesen. Wir würden sie uns mit Sicherheit eingestehen … aber niemals zugeben.

Was gefällt, darf bleiben. Wir bleiben also …

Viel Erfolg beim nächsten Entwurf wünschen die HAFEN-freunde

gut gEbautDer Vorlaut

Chefredakteur: Malte Limbrock

4..... HAFENtratsch6..... Architektur im Hafen8..... Starting Five10... Die Mischung macht’s15... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 117... Eine Stadt muss leben22... Es passt zum Stil des Viertels28... HAFENfreunde im Netz28... Impressum29... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 230... Weil er’s uns wert ist35... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 336... Träumt ihr noch oder wohnt ihr schon?39... Im Grünen Bereich

44... Abgespeichert: Neues aus dem Speicher II45... Mindshot48... Always look on the Portside of life51... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 452... Die Coco Chanel von Münster57... Newcomer60... Einmal Harley, immer Harley69... Einmal Weber, immer Weber70... Ich grille jeden Tag74... Flanksteak oder Bauchlappen?77... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 578... Wohin mit den Kindern?81... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 682... Gute Nachrichten

Inhalt

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dEr 1000. facEbook-fan

Wir haben ihn. Den tausends-ten Facebook-Fan. Wir wissen sogar, wer es gewesen ist, der Tausendste, aber wir verraten es nicht. Noch nicht. Vielen Dank, dass ihr uns liked: Und nur, um das klarzustellen. Wir liken euch mindestens genauso …

tatort mittELhafEnNa, die kennen wir doch: Der kleine St. Pauli-Fan und der große

Pathologe. Welcher böse Münsteraner hat diesmal einen umgebracht? Der Fahrtrichtung am Mittelhafen entlang nach zu urteilen, war es der Gärtner aus den Stadtwerke-Innenhöfen. Haben Sie ein Alibi, Herr Arndt? Die Antwort gibt es diesen Herbst, voraussichtlich am 11. No-vember 2012. Dann biegt der 22. Münster-Tatort, das „Wunder von Wolbeck“, mit Axel Prahl und Jan Josef Liefers alias Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne, in die nächste mörderische Runde ein. Diesmal ermittelt das Team im Mordfall eines Heilpraktikers im Münsterland, was sicher den einen oder anderen Pistenkilometer auf der L 586 oder der L 793 für die beiden bedeuten wird. Thiel und Boerne düsen dabei allerdings nicht, wie die WN verlauten ließ, in einem schicken schwar-zen Porsche durch die Gegend, sondern in einem Wiesmann Roadster aus Dülmen! Manchmal sind wir ja auch so ne Art Journalisten … (*augenzwinker). Seit dem Tatort im März (Hinkebein) fährt Boerne nämlich den Wiesmann Roadster MF3. Der hat 343 PS. Damit kommt er von Null auf Hundert in 4,9 Sekunden. Die Aufklärung dieses Falls dürfte also nicht so lange dauern.

hafEntratSch4

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biLdEr SagEn mEhr. Wir ihr vielleicht schon gemerkt habt, beschäftigen wir uns in dieser

Ausgabe intensiv mit dem äußeren Erscheinungsbild unseres Hafens. Wie sieht die Sache denn eigentlich so aus, welches Bild haben wir von diesem Viertel, welches Image hat der Stadtteil? Und immer, wenn wir versuchen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, stellen wir fest: Man kann es eigentlich schwer in Worte fassen. Deshalb wollen wir Bilder sprechen lassen. Wir – und damit ist vor allem Thomas, unser Kreativdirektor und Fotomeister, gemeint – haben das durch eine Viel-zahl schöner Bilder in dieser Ausgabe unseres Magazins bereits getan. Und jetzt seid ihr dran. Wir freuen uns immer wieder über die vielen tollen Fotos von begabten Hafenfotografen, die ihre Kunstwerke in der HAFENfreunde-Flickr-Community zur Schau stellen. Im Vorlauf unserer nächsten Ausgabe wünschen wir uns da noch mal eine große Portion zusätzlichen Eifer von der kreativen Fotobrigade des Han-saquartiers, die wir auch honorieren möchten. Die schönsten Fotos, die wir euch damit entlocken können, zeigen wir dann voller Stolz im nächsten Magazin der Weltöffentlichkeit! Wir freuen uns schon jetzt auf eure Motive, eure Sicht der Dinge, euren Blick auf die Details.

http://www.flickr.com/groups/hafenfreunde/Tausend Dank im Voraus! Die HAFENfreunde

EuropamEiStEr am hafEn: akai, dEr SpaniSchE

miSchLingDie EM ist vorbei und wir

sind schon wieder zu früh raus-geflogen. Aber Moment, trotz-dem sind wir doch irgendwie Europameister: Seit fast zwei Jahren lebt Mischling Akai in Münster, seine Wurzeln hat er in Spanien. Über den Tierschutz-verein Europa kam er nach Münster in sein neues Zuhause. Seitdem lebt er hafennah und genießt die Erkundungstouren und Patrouillengänge im Vier-tel. Akai ist ein sanftmütiger Scout, den auch ein abendlicher Flaschensammler nicht aus der Ruhe bringt. Er schiebt gerne eine ruhige Kugel. Die schnellen Bälle haben seine Landsmänner bekanntermaßen erfolgreich über den Platz gebracht. Und seit Akai Europameister ist, lehnt er sich lässig zurück und genießt den Sommer!

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Architektur im Hafen

architEktur

diE miSchung macht’S

Die Architektur des Hafens lebt von der Vielfalt

EinE Stadt muSS LEbEn

Architekt Andreas Heupel im Interview

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Architektur im Hafen

architEktur

diE miSchung macht’S

Die Architektur des Hafens lebt von der Vielfalt

EinE Stadt muSS LEbEn

Architekt Andreas Heupel im Interview

ES paSSt zum StiL dES ViErtELS

PSD-Vorstandsmitglied Norbert Kerkhoff im Interview

im grünEn bErEich

In den Innenhöfen der Stadtwerke

träumt ihr noch odEr Wohnt ihr Schon?

Sarah Fenger fragt nach

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Architektur im Hafen

Starting fiVE:

Drei Fragen vorab

Was ist dein schönster gegenstand?

Marcus Duldner, Architekt / fourmove

Meine Gitarre (Les Paul).

Volker Stosberg, Architekt und Fotograf

Dieses kleine Wunderding, das mir ermöglicht, Ausschnitte aus der Realität vor mei-

nen Augen einzufrieren und anderen zugänglich zu machen.

Andreas Heupel, Architekt / Heupel Architekten

Wird nicht verraten ...

Siggi Spiegelburg, Mode-Designerin / Spiegelburg

Meine Armreifen-Kollektion, es sind die schönen Farben, die mir jeden Tag Freude

machen!

Marina Savchenko, Galerie Nolte

Ich hänge nicht an Sachen. Das Wichtigste trägt man in sich! Obwohl. Vor Kurzem

habe ich ein tolles Gemälde von Jun Ho Cho erworben, das mich richtig glücklich

macht!

Volker Stosberg

Andreas Heupel

Marcus Duldner

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Architektur im Hafen

dein traum: penthouse in new York, boots-

haus an der Werse oder ganz was anderes?

Was würdest du abreißen, wenn du könntest?

Siggi Spiegelburg

Marina Savchenko

Marcus Duldner, Architekt / fourmove

Meine vielen kleinen Träume leben zu dürfen ...

Volker Stosberg, Architekt und Fotograf

Zum Arbeiten ein Bootshaus in New York, zum Wohnen ein Penthouse an der Werse.

Andreas Heupel, Architekt / Heupel Architekten

Das Penthouse passt - und wenn´s Geld nicht reicht: ein Häuschen mit Blick ins

Münsterland.

Siggi Spiegelburg, Mode-Designerin / Spiegelburg

Mein Traum ist es, in der westfälischen Landschaft von Horstmar unseren Merfelder

Hof umzubauen und einzurichten.

Marina Savchenko, Galerie Nolte

Ich wünsche mir den Mut, meiner inneren Stimme zu folgen.

Marcus Duldner, Architekt / fourmove

Die Beton-Hotelbunker, die die schönsten Strände verunstalten!

Volker Stosberg, Architekt und Fotograf

Massentierhaltungsanlagen wären ein guter Anfang.

Andreas Heupel, Architekt / Heupel Architekten

In MS: Karstadt. Auf dem Lande: all die schlimmen Windkrafträder (politisch inkorrekt)

Siggi Spiegelburg, Mode-Designerin / Spiegelburg

Im Hafen, gegenüber von meinem Büro, die Lehnkering-Halle.

Marina Savchenko, Galerie Nolte

Nichts. Ich mag es nicht, zu vernichten.

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diE miSchung macht’SDie Architektur des Hafens lebt von der Vielfalt

Was müssen wir festhalten? Das ist die Fra-

ge, um die sich alles dreht, wenn wir uns

über die Weiterentwicklung des Hafens un-

terhalten, wenn wir über die Architektur des

Viertels nachdenken, uns über gute oder

schlechte Ideen oder die Folgen der wirt-

schaftlichen Absichten von Investoren strei-

ten. Architektur kann einer ganzen Stadt

ein Gesicht verleihen. Einem Stadtviertel

sowieso. Deshalb ist sie so wichtig. Und

gleichzeitig so anspruchsvoll.

Architektur im Hafen 10

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Architektur im Hafen

Fast hätte es dieses schöne Ma-gazin nie gegeben. Naja, zumin-dest nicht hier. Vielleicht würden wir uns stattdessen heute in Duis-burg oder Reykjavik rumtreiben, um die dortigen Diskussionen um alte Industriehallen und neue Ein-kaufszentren zu dokumentieren. Es würde dann nämlich - und das ist für dich, Leserin oder Leser, vielleicht das Bedeutsamere - auch Münsters Hafen nicht in der Form geben, wie wir ihn heute sehen und lieben. Denn plötzlich, da-mals vor gut zehn Jahren, fehlten eine ganze Menge Unterschriften. Sie waren die Voraussetzung für die jüngere Entstehungsgeschichte unseres beliebten Hafens. Münster war nämlich auf dem Weg, das Potenzial des alten Industrieha-fens zu verkennen, als dieser seine wirtschaftliche Kraft als Güterum-schlagplatz am Dortmund-Ems-Kanal in den 90er Jahren langsam abtrainierte. Es gab keine Idee für eine Hafenzukunft, stattdessen vielmehr die Sorge: Gastronomie am Hafen? Das kann doch nur Rotlicht werden! Weder Ver-

waltung noch Politiker hatten eine Leitidee in ihren Schubladen reifen lassen und so hatte der Hafen in vielen Punkten rund um die Jahrtausendwende eine starke Eigendynamik. Das führte unter anderem dazu, dass die Stadt eines Tages feststellen musste, dass sie die Grundstücke auf der Nordseite des Hafenbeckens im Rahmen diverser Neubauprojekte bis an die Wasserkante verkauft hatte. Eine Menge Eigentümer hätten zu diesem Zeitpunkt sagen können: So, wir ziehen jetzt einen Zaun um unser neues Grund-stück, dann ist Feierabend mit Am-Wasser-Hergehen und so! Hat zum Glück keiner gesagt. Jeder einzelne der Neueigentümer setzte sein Autogramm, als die Stadt mit den Rückkaufverträgen für den Flanierstreifen direkt am Wasser hausieren ging. Puh. Das ist wohl gerade noch mal gut gegangen, denn ohne die Uferpromenade wäre der Hafen heute wohl nicht halb so beliebt. So nahmen die Dinge ihren Lauf und wir ma-chen heute ein Magazin namens

HAFENfreunde, um uns mit so spannenden Dingen wie Architek-tur auseinanderzusetzen.

Mitte der 90er ging es langsam los und bald darauf ziemlich schnell mit der Entwicklung des Stadthafens: Nach und nach wurde das riesige wirtschaftliche Potenzial dieses Areals deutlich. Investoren mit dem nötigen Kleingeld begannen, aus der Attraktivität der Wassernähe ihr Kapital zu schlagen. Das architek-tonische Bild des Hafens wandelte sich in kurzer Zeit sehr schnell. Viele charmante Kleinigkeiten der damaligen Hafenkulisse fielen den Veränderungsprozessen zum Op-fer. Auf der Südseite des Beckens haben sich der alte Industriekran und der sogenannte „Elefant“ zu den Wahrzeichen von Münsters Hafen aufgeschwungen, auch weil im direkten Umfeld alte Weg-begleiter reihenweise zu Boden gingen. Der alte Spänebunker am Ende des Hafenwegs ist als Relikt der arbeitsamen Vergangenheit ge-blieben. Ein Erbe, um das wir uns

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Architektur im Hafen

zum Glück trotz der geplanten Umbaumaßnahmen dieser Fläche des Hafens keine großen Sorgen machen müssen. Das Bauwerk der Firma Ostermann & Scheiwe von 1923 soll als Industriedenkmal erhalten bleiben, es ging deshalb auch 2010 in die Verfügungsge-walt der Initiative ZukunftHafen über.

Im direkten Umfeld wird jedoch wohl kein Stein auf dem anderen bleiben. Gleich nebenan haben Andreas Deilmann und Rainer Kresing große Pläne rund um Osmo, die sie im Frühjahr bereits im Planungsausschuss in sehr fort-geschrittenem Stadium präsentiert haben. Mit ihrem Entwurf für ein neues Wohnviertel stieß das Ar-chitekten- und Investorenduo im Grundsatz jetzt auch auf grund-sätzliche Zustimmung der Politik.

280 Wohnungen in sieben Reihen, dazwischen drei Grachten. Die Arten der Wohnungen sollen vielfältig werden: Penthouse, Fa-milienhaus, kleinere Wohnungen mit sozialer Förderung – das gefiel unseren Politikern schon mal ganz gut. Denn die Hoffnung auf eine lebendige Durchmischung der zukünftigen Wohnbevölkerung scheint gegeben. Nur im Zusam-menhang mit einem geplanten Hochhaus an der Schillerbrücke wurde eifrig diskutiert, vor allem die Grünen gingen auf die Bar-rikaden. Kresing nahm noch in-nerhalb der Sitzung Abstand von dem zwölfgeschossigen Objekt: In Anlehnung an die Streitigkeiten rund um die Höhe der geplanten Neubauten am Bahnhof machte er schnell deutlich: „Wir wollen kei-ne Hochhausdiskussion“. Kresing sagte zu, das Haus aus den Plänen

zu streichen und das Grundstück in einen städtebaulichen Wettbe-werb einzubringen.

Direkt nebenan wird die Firma

Stroetmann auf ihrem rund 22.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Hafenweg und Hansaring voraussichtlich ein Einkaufszentrum mit einem E-Center errichten. Die Archi-tektur nehme die Geschichte des Hafens in Material und Propor-tion auf, heißt es vonseiten des Architekten: Jörg Preckel hat die Pläne für das Einkaufszentrum im Frühjahr noch einmal über-arbeitet und diese auch bereits im Ausschuss vorgestellt. Nun ist ein großer Uhrenturm als „Hin-gucker“ geplant. Preckel wird das Bild des Hafens somit in den nächsten Jahren ebenfalls stark mitgestalten, denn auch beim

Zweitverwertung dank Modulbauweise: Fast 5 Jahre stand das Café Arte auf dem Domplatz. Jetzt dient es dem Architekturbüro Kresing als Dachgeschoss. Aufregende Umsetzung im Wortsinn.

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Architektur im Hafen

Wettbewerb um den Umbau des alten Flechtheimspeichers setzte er sich als Planer durch. Im Früh-jahr dieses Jahres gelang bereits der Schulterschluss zwischen den alten Speichern am Mittelhafen

und Kulturveranstaltungen. Die Kinderausstellung „Here comes the sun“ baute sich unter der Federführung von Annette Rubin und dem Verein Kindermuseum e.V. im alten Rhenus-Speicher auf.

In der Eröffnungsrede zeigte sich Stadtwerke-Chef Dr. Henning Müller-Tengelmann hoffnungs-froh, dass dies der Startschuss für eine gemeinsame Zukunft von Kultur und Industrienostalgie

Knick in der Optik: Gerade bauen kann jeder …

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Architektur im Hafen

in den alten Speichern gewesen sei. Die Hotelpläne sind mittler-weile vom Tisch. Der Weg für einen Umzug des Borchert-Thea-ters in den alten Komplex aus Rhenus- und Flechtheimspeicher ist dadurch freigeworden. 2013 würde man gerne mit dem Umbau beginnen. Für 10 Millionen Euro wollen die Stadtwerke ein Büro- und Kulturgebäude errichten. Hier könnte das Borchert-Theater ins Erdgeschoss einziehen, bis zu 190 Sitzplätze könnte man unterbringen. Fast doppelt so viele wie im derzeitigen Theater. Für die zusätzlichen Archiv- und Büroflächen gibt es auch schon einen Wunschmieter in Gestalt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

Im Zusammenhang mit der Mittelhafen-Zukunft hört man allerorts die Forderung, hier müsse viel Industriecharme er-halten bleiben. Die Forderung ist berechtigt. Allerdings sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es nicht gerade die leichtes-te architektonische Aufgabe ist, eine alte Industriearchitektur, wie wir sie vor allem am Mittelhafen noch stark ausgeprägt sehen, sinnvoll weiter zu entwickeln. Neubauten an alten Bestand anzuschließen, ist aus architek-tonischer Perspektive - sagen wir mal: hammerschwer! Wenn man versucht, Altes nachzuahmen, ist

die Gefahr des Scheiterns groß. Wenn man Strukturen aufbricht und Modernes neben Altes setzt, muss es harmonieren. Bei einer Neubebauung der noch vorhande-nen Flächen alter Industrie wäre ein behutsames und schrittweises Vorgehen wohl das Beste.

Die vielen Menschen, die sich rund um das Thema Hafenent-wicklung engagieren, können sich bereits jetzt selbst auf die Schulter klopfen. Denn sie haben es ge-schafft, eine breite Öffentlichkeit für ihre Sache zu sensibilisieren. Durch die Gründung verschiede-ner Initiativen und Vereine, auch durch die Kommunikationspro-zesse des Hafenforums ist spätes-tens allen Entscheidungsträgern klar geworden, wie sehr Münster dieses Fleckchen Erde am Herzen liegt. Und der Kampf der Hafen-initiativen ist noch lange nicht zu Ende: Gerade erst legten die Anwohner eigene Pläne für die Stroetmann-Fläche zwischen Han-saring und Hafenweg vor. Das Bebauungsplanverfahren wurde hierfür kürzlich eröffnet, die gegensätzlichen Interessen kom-men nun noch mal auf den Tisch. Quartierstraßen, viel Grün und ein Erhalt der alten Postgebäude wären nach dem Geschmack der Anwohner. Dass die sich nach wie vor energisch einbringen, ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,

dass die zukünftige Planung und Entwicklung - auch an anderen Stellen des Quartiers – hoffent-lich mit viel Weitsicht angegangen wird und nicht an der Öffent-lichkeit vorbeilaufen kann. Wir wollen schließlich auch nicht eines Morgens in einem leblosen Archi-tekturklotz aufwachen.

Es gibt in der Industriekulisse des Hafens viele Elemente, die man bewahren muss, wenn der Charme erhalten bleiben soll. Oft sind es auch nur Kleinigkeiten. Details, an denen Erinnerungen hängen, weil sie Sinnbild des Ur-sprungs von etwas sind, das wir nicht vergessen wollen. Wo Altes auf Neues trifft, entsteht Leben-digkeit. Diese Gegensätze regen uns an, zeugen von Fortschritt und Originalität zugleich. In Tagen wie diesen liegt das Glück einer Stadtbevölkerung immer auch in den Händen ihrer Planer, Verwalter und Politiker. Solange diese den Gedanken der Vielfalt und Durchmischung von Hafen-nutzung bei ihren Entscheidungen nicht außen vor lassen, kleinteilig denken, sich und den einzelnen Projekten die nötige Zeit gönnen, statt nur eine schnelle Wirtschaft-lichkeit im Auge zu haben, kön-nen wir uns auf eine spannende Zukunft freuen.

// Malte Limbrock

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Arbeiten am Hafen hafEnfrEundE-frEundESkrEiS no. 1

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Architektur im Hafen

AndreAs Heupelist schon während des Studiums oft von seinem El-ternhaus in Angelmodde am Kanal entlang bis zum Hafen gefahren. Er ist fest in Münster verwurzelt, studierte hier auch Architektur. Nach dem Studium arbeitete er 13 Jahre im Büro von Josef Paul Kleihues, bis er 2001 sein eigenes Architektur-Büro gründete. Die Heupel-Architekten entwarfen am Hafen das Haus der PSD Bank, die Sitzbänke am Kreativkai oder das Bürogebäude am Hafenweg 22. www.heupel-architekten.de

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Architektur im Hafen

Hallo Herr Heupel, wieso haben hier eigentlich so viele Architekten Ihre Büros in der Nähe?

Mit Blick auf das Wasser zu arbeiten, ist einfach toll. Das gibt es sonst fast nirgendwo in Müns-ter. Es hat weniger mit dem Label „Kreativkai“ zu tun. Die meisten suchen nicht diesen Pool der Kre-ativen um sich herum. Mich hat dieser Begriff damals sogar eher abgeschreckt.

Warum?

Rein diese Namensgebung war für mich der Grund, aus dem ich nicht an den Hafen wollte. Dieses Pseudokreative, so nach dem Motto: Alle, die meinen, sie wären kreativ, müssen jetzt herkommen. Den Namen fand ich fürchterlich, weshalb ich ja zunächst an den Mittelhafen 42 gezogen bin. Heu-te sitzt da fourmove in meinem alten Büro. Irgendwann mussten wir wieder raus, weil wir sehr stark gewachsen sind.

Was macht das Wasser mit Ihnen, dass Sie so gerne in seiner Nähe sind?

Es löst emotional etwas aus. Wie jeder Aspekt von Büroraum-qualität macht es etwas aus, das man schlecht in Worte fassen kann. Wieso investiert eine Bank in hochwertige Arbeitsplätze mit Verglasung, mit hellen Fluren? Es lässt sich ja nicht rechnen, ob der Mitarbeiter aus diesem Grund ef-fektiver ist. Ich habe deshalb jetzt nicht die „bessere Idee“.

EinE Stadt muSS lEbEnArchitekt Andreas Heupel im Interview

Wer heute eine Visitenkarte von Andreas Heupel ha-

ben möchte, der kriegt gleich eine ganze Bank. Spä-

testens durch die Planung des PSD-Gebäudes am

Hafenplatz trägt das Viertel die deutliche Handschrift

des Architekten. Vor einem Jahr zog er mit seinen

Büroräumen von der Südseite selbst in die dritte

Etage des Bankhauses. Andreas Heupel über seine

Erfolgsprojekte am Hafen, Sportsgeist zwischen Ar-

chitekten und Veränderungen, die man nicht aufhal-

ten kann.

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Architektur im Hafen

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Architektur im Hafen

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Architektur im Hafen

Aber ich fühle mich wohler und habe im Umkehrschluss eventuell eine höhere Arbeitsbereitschaft, mehr Freude und eine bessere Grundstimmung.

Sie wohnen hier Tür an Tür mit der Konkurrenz. Ist das Nachbar-schaftsverhältnis positiv?

Ja, absolut. Es gibt kein Hauen und Stechen. Das sieht vielleicht manchmal danach aus. Ich habe mich auch lange mit den Kollegen wegen des Rhenusspeichers „be-kriegt“. Gerade haben wir gegen Behet Bondzio Lin ein Projekt in Frankfurt verloren. Da hat man zwar ein heulendes Auge, aber freut sich für die Kollegen.

Das klingt nach einer sportlichen Einstellung …

Klar, manchmal gewinnen Entwürfe, deren Erfolg man nicht nachvollziehen kann. Andererseits haben wir zum Beispiel einen Wettbewerb gegen Volker Staab verloren, der auch das Landes-museum geplant hat. Es ging um Münsters neues Nano-Bioanaly-tik-Zentrum. Da sagt man dann: Klasse! Intelligent gelöst. Der war einfach besser als wir.

Sie haben hier einen tollen Blick auf das Hafenbecken und die Südseite des Ufers. Würden Sie lieber in die umgekehrte Richtung schauen und mehr von Ihren Projekten betrachten?

Jein. Wenn man auf der Südseite sitzt, schaut man definitiv auf die schönere der beiden Seiten. Ge-

rade in den Abendstunden ist der Blick auf die Nordseite traumhaft. Der Blick ist im Umkehrschluss nicht halb so gut. Die Entschei-dung, in das neue Büro zu ziehen, ist mir trotzdem leicht gefallen, weil die Räume von uns selbst gestaltet sind. Hier ist das Haus gleichzeitig meine Visitenkarte.

Als Besucher weiß man direkt, woran man bei Ihnen ist …

Hier kann ich jedem Bauherrn direkt zeigen, wie wir denken, wo wir hinwollen, was wir planen und was für Qualität man erwar-ten kann, wenn man uns machen lässt. Wir haben das gesamte Mobiliar und sogar die Türklin-ken selbst entworfen. Wenn man einmal anfängt zu denken, kann man nicht mehr aufhören.

Wie kam es zum PSD Bank-Auftrag?

Eigentlich hat die Bank den Ent-wurf eines Warendorfer Architek-ten favorisiert. Aber die Stadt fand dessen Entwurf nicht gut genug. Hier war ganz klar das Interesse für Architektur gegeben. Da gab’s richtige Fronten. Letztlich hat sich die Stadt hier aber lediglich für die Architektur entschieden, nicht für den Architekten.

Das Gebäude sollte sich möglichst harmonisch in das städtische Ensemble integrieren. Wie macht man das?

Die Geometrie ist entscheidend. Ein Beispiel: Die Dachterrasse der PSD Bank gibt es nicht, weil wir

unbedingt eine Dachterrasse ma-chen, sondern weil wir nicht mit dem sechsgeschossigen Baukörper bis an die Bernhard-Ernst-Straße heranrücken wollten. Es galt, die Nachbarschaft nicht zu erschla-gen. Um uns einzufügen, sind wir mit dem Baukörper auf vier Geschosse herunter gegangen.

Wie kam es zu dieser farblichen Gestaltung?

Wir hatten ursprünglich vor-geschlagen, Klinker zu verwen-den. Das war dem Bauherrn zu altbacken, man wollte es „moder-ner“. So kamen wir zum farbigen Aluminium, das sich wunderbar einpasst. Dieser Rot-Ton enthält einerseits Klinkerfarben, gleichzei-tig auch den metallischen Orange-Braun-Ton-, den die Spundwände des Hafenbeckens haben.

Wie lange zieht sich ein Planungs-prozess hin, bis man so einen Wettbewerb gewinnt?

Vier, fünf Monate etwa. Es gibt andere Projekte, die werden in der ersten Runde entschieden, oder welche wie mein Lieblingsprojekt Rhenusspeicher, das wir erst nach viereinhalb Jahren verloren haben.

Sie haben auch die Sitzbänke direkt an der Wasserkante mit-geplant. Wäre es Ihnen lieber, die Leute, die dort gerne sitzen, wüss-ten, wer dafür verantwortlich ist?

Nein, gar nicht. Das bin ja auch nicht alles ich gewesen. Das war ein Quartett aus mehreren Archi-tekten vom Hafen.

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Architektur im Hafen

Was löst es in Ihnen aus, die vielen Menschen dort sitzen zu sehen?

Ich denke einfach: Toll zu sehen, dass es funktioniert. Aber ich brauche dafür keine Lobes-hymnen.

Braucht man aber auf der anderen Seite manchmal ein dickes Fell als Architekt, wenn man darin involviert ist, Dinge maßgeblich zu verändern?

Ja, manchmal. Es hängt natür-lich davon hab, wer gerade Prügel austeilt.

Welche Eigenschaften hat Müns-ter, wenn es um Stadtentwicklung geht?

Man legt sehr viel Wert darauf, dass die Grundstücke, die von städtischer Seite auf den Markt

kommen, vom Käufer mit Wett-bewerben beplant werden. Da sind die sehr konsequent. Es wird immer viel gemunkelt, wie gut die Drähte von irgendjemandem zu irgendjemand anderem sind. Das Beispiel der PSD Bank zeigt, dass die Stadt da sehr neutral ist.

Gibt es Dinge bezüglich der Entwicklung des Stadthafens, die Ihnen nicht gefallen?

Leider haben wir viele wunder-bare Kleinigkeiten verloren. Mir tränen die Augen, dass man bei einigen Elementen der Industrie-vergangenheit nicht begriffen hat, welchen Wert sie hatten. Dass sich eine Stadt aber grundsätz-lich verändert, das ist richtig und wichtig. Eine Stadt muss leben. Wir können nicht irgendwann sagen: „Das ist jetzt der Status Quo. So ist es perfekt. So wollen wir es jetzt für immer erhalten.“

Das wäre Hollywood.

Was ist das für ein Gefühl, seine Heimatstadt so stark mitzugestal-ten?

Es macht natürlich viel mehr Freude, wenn man dieses Umfeld so stark miterleben kann. Wenn ich ein Projekt außerhalb von Münster habe, durchleide ich den gleichen, langen Planungsprozess wie immer, aber dann übergebe ich das Haus und es ist „weg“. Ich nehme nicht mehr wahr, wie dieses Stück Architektur später funktioniert. Hier sitze ich selbst auf den Bänken am Kai, arbeite in einem Gebäude, das ich selbst ge-plant habe. Das führt die Projekte für mich persönlich zu einer ganz besonderen Qualität.

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Malte Limbrock

Setz‘ dich doch: Die Bänke am Wasser plante Andreas Heupel gemeinsam mit drei weiteren Architekten.

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ES paSSt zum StiL dES ViErtELSPSD Bank Vorstandsmitglied Norbert Kerkhoff im Interview

Public Viewing an Münsters Hafen

ganz groß zu machen, das war die

Idee, die zur knapp 200 Quadratme-

ter großen Medienfassade am PSD

Bankhaus führte. Doch das Gebäude

hat architektonisch noch mehr zu

bieten, wie uns Vorstandsmitglied

Norbert Kerkhoff erklärt.

Ihre Bank hat mit Münsters Hafenplatz einen prägnanten Standort gewählt. Warum war das wichtig für die PSD Bank?

Wir wollten einen Standort, der allein durch Lage und Um-feld schon sehr attraktiv ist. Es standen uns bei unserer Wahl drei Standorte zu Verfügung, doch als wir wussten, dass es am Hafen tatsächlich funktionieren könnte, haben wir direkt zugeschlagen. Wir waren uns sicher, dass im Ha-fenviertel sehr viel Potenzial steckt und sich in den nächsten Jahren einiges tun wird. Außerdem war uns klar, dass wir am Hafen etwas

architektonisch Neuartiges und Innovatives schaffen könnten, was dann auch zu seinem Umfeld passt.

Warum passen die PSD Bank und dieses Viertel zusammen?

Der Grund liegt in unserer Historie. Wir sind schon aus unserer Geschichte heraus eine sehr einfache und bodenständige Bank, genau wie der Hafen ein geschichtlich bodenständiges Viertel ist. Der Stimmung des Hafenviertels entsprechend sind wir kein elitärer Club, denn unsere Türen stehen für alle offen.

Zudem wollten wir mit unserem Gebäude etwas Attraktives schaf-fen, das jedoch nicht protzig sein sollte – auch das passt zum Stil des Viertels.

Wie das Gebäude der Bank am Ende aussehen würde, hat sich erst im Rahmen eines langen Planungsprozesses herauskris-tallisiert. Was lag Ihnen für das neue Erscheinungsbild der PSD Bank besonders am Herzen?

Architektur im Hafen 22

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Das Thema Transparenz wird ja heutzutage in der Architektur-szene ganz groß geschrieben, doch muss man dies erst einmal mit Inhalt füllen. Das war für uns eine große Herausforderung, denn uns als Bank lag sowohl viel daran einen lockeren und kommunikati-ven Umgang unserer Mitarbeiter zu unterstützen, aber auch Dis-kretion und Sicherheit für unsere Kunden zu gewährleisten. Zudem spielten die Themen Energie und Technik für uns eine große Rolle, aber auch die Attraktivität unse-res Gebäudes.

Für die Attraktivität ist zum Beispiel eine knapp 200 Quad-ratmeter große LED-Wand am Albersloher Weg zuständig …

Aus der Idee durch eine Lein-wand am Gebäude Public Viewing am Hafen ganz groß werden zu lassen, ist das Konzept der Me-dienfassade entstanden, auf der nun unter anderem Kunst von der Fachhochschule Münster gezeigt wird. Uns war es wichtig, wahr-nehmbar und attraktiv zu sein und so sollte sich die Außenfassa-de in das Hafen-

umfeld einpassen, aber trotzdem etwas Neues darstellen.

Wie gefällt Ihnen das Ergebnis?

Es ist nahezu 1:1 das, was wir uns gewünscht haben. Die 140-jährige Geschichte unserer Bank in ein historisches Um-feld einzubetten, ist uns meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Auch unsere Kunden und Mitar-beiter sind sehr zufrieden.

Architektur im Hafen23

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Welche Eigenschaften hat das PSD-Gebäude, die der Betrachter vom Boden des Hafenplatzes aus vielleicht nicht direkt wahrnimmt?

Ich habe vor Kurzem zum ers-ten Mal das Kellersystem unseres Gebäudes angeschaut und es war schon hochinteressant zu sehen,

wie das Lüftungssystem des Hau-ses funktioniert. Außerdem sind die Wege in unserem Haus kürzer als man denkt, da sich hinter der Medienfassade eine Wendeltreppe befindet, die die zweite bis vierte Etage miteinander verbindet. Doch ein wirklicher Blickfang ist unsere fünfte Etage mit Winter-

garten und Dachterrasse. Die können auch unsere Mitarbeiter für private Feiern nutzen.

Was zeichnet den Blick von der Dachterrasse besonders aus?

Durch die passgenaue Höhe un-seres Gebäudes wurde ein atem-

24Architektur im Hafen

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beraubender Blick über Münster möglich gemacht. Man sieht den Hafen, hat einen Blick über die Stadt, aber auch einen in Richtung Land – was will man mehr? Ein besonders schöner Moment war, als wir letztes Jahr im Oktober eine Veranstaltung hatten, die auf der Dachterrasse endete und wir

von dort ganz zufällig das Send-Feuerwerk gesehen haben.

Können die Konferenzräume auf der fünften Etage auch für externe Veranstaltungen gebucht werden?

Wir wissen natürlich, dass sich die fünfte Etage für Festlichkeiten

anbieten würde, aber der logisti-sche Aufwand, um die Sicherheit unserer Bank gewährleisten zu können, ist sehr groß. Daher nehmen wir derzeit noch Abstand von der Idee, aber wer weiß, wie sich das zukünftig entwickelt. Was ich mir aber durchaus vorstellen könnte, das wären Veranstaltun-

25 Architektur im Hafen

Page 26: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

gen, die auch von uns initiiert werden. Unter dem Aspekt der kulturellen Vielfalt wäre an ein Kammerkonzert oder an einen klassischen Liederabend auf unse-rer fünften Etage zu denken.

Welche Facetten des Hafenlebens genießen Sie persönlich beson-ders?

Die Pizzen bei Luminá finde ich sehr lecker und ich gehe gerne mit meinen Töchtern Burger am Hafen essen. Doch so richtig toll ist es, wenn man im Sommer einen Cappuccino auf einer der Terrassen trinkt und sich dann die Schiffe anschaut. Das fühlt sich an wie Urlaub.

Haben Sie Zukunftswünsche für die weitere Hafenentwicklung?

Ich würde mir wünschen, dass sich alles zeitlich angemes-sen entwickelt und das Viertel nicht überplant wird. Mir ist die Kleinteiligkeit in der Entwicklung wichtig. Eine facettenreiche Ge-gend, in der für alle Geschmäcker und Interessen was dabei ist – das wäre schön.

Worauf müssen wir Ihrer Mei-nung nach aus architektonischer Perspektive besonders achten, wenn es um die zukünftige Neu-bebauung des Hafenareals geht?

Architektonisch gesehen wäre es mir am liebsten, wenn das Hafenareal so vielseitig wie möglich gestaltet wird. Es wäre sehr schade, wenn der Bezug zur Historie des Viertels verloren geht und der Geruch des Alten verschwindet. Bei der Gestaltung des Ufers ist das meiner Meinung nach schon sehr gut gelungen, da beispielsweise immer noch zu sehen ist, wo früher die Züge lang fuhren. Dieser Stil sollte beibehal-ten bleiben.

Ein schönes Schlusswort! Vielen

Dank für das Gespräch!

Sonderveröffentlichung

„Wir sind eine bodenständige Bank“

Norbert KerKhoffist seit 1986, nach seinem Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster, für die Bank tätig. Das praktische Bankgeschäft erarbeitete sich Norbert Kerkhoff über viele Jahre als Privatkunden-berater für Baufinanzierungen und Geldanlagen, später als Leiter der Marketingabteilung sowie seit 2004 als Geschäftsbereichsleiter Vertrieb. Seit dem 01.01.2010 ist er zusam-men mit Reinhard Schlottbom im Vorstand der Bank. Der 52-Jährige Bösenseller ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Töchtern und begeisterter Sänger im Domchor Münster.

26

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Page 29: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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Page 30: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Architektur im Hafen

WEiL Er’S unS WErt iStfourmove - Der Mittelhafen hat eine neue Stimme.

Für euch habe ich die Fünf be-sucht, am Mittelhafen 42. Schön haben sie’s hier in ihrem authen-tischen 50er-Jahre-Beton-Bau. Sogar eine große Dachterrasse gibt es, mit Klappbänken im Son-nenschein. Nur scheint die Sonne heute leider nicht. Also sitzen wir zusammen am großen Tisch im Konferenzzimmer.

Besser hätte man es nicht treffen können mit der Location. Noch

ist es hier relativ ruhig … Habt ihr Angst vor den zukünftigen Veränderungen?

Alex: Angst auf keinen Fall. Wir nehmen die Herausforde-rung an …

Peer: Und wenn wir Glück haben, dürfen wir die Nachbar-schaft ja sogar mitgestalten.

Manuel: Wenn es unsere

Nachbarschaft bleibt. Aber die Chancen stehen gut, dass dieser Bau erhalten wird.

Ihr wollt also mitmischen.

Peer: Klar. Warum nicht? Man ist ja hier vor Ort. Und schließ-lich sind wir ja auch im Hochbau tätig, nicht wahr? [Allgemeines Geschmunzel]

Marcus: Wir wollen auf jeden

Es ist die Küche, die das Herz eines

jeden Hauses bildet, einer jeden WG.

Hier werden die wichtigsten Gespräche

geführt, die besten Partys gefeiert. Hier

werden Werte geschaffen. Und Werte

sind es auch, an denen sich die fünf

jungen Architekten vom Mittelhafen

orientieren. In ihrer Architektur. Aber

auch im Miteinander. Kann es also ein

Zufall sein, dass der Name fourmove

auf einen Küchenentwurf zurückgeht?

Entscheidet selbst.

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Architektur im Hafen

Fall mitreden – als Gemeinschaft mit den anderen Unternehmen vom Mittelhafen. Ein erster Schritt dahin war das Mittelha-fenfest im letzten Sommer. Das würden wir gerne wiederholen, vielleicht sogar als regelmäßiges Straßenfest mit allen, die auch nach 2016 hier bleiben wollen. Also liebe Nachbarn, wir kom-men demnächst mal rum.

Peer: Wir möchten dazu

beitragen, den Mittelhafen zu beleben. Wir nennen diese Seite ja liebevoll die A-Seite. Der Kre-ativkai gegenüber wird sehr gut angenommen, aber auch diese Seite hat ihren Wert.

Wert. Das Wort spielt auch auf eurer Website eine große Rolle. Was bedeutet es für euch?

Marcus: Wir wollen qualitativ hochwertige Architektur machen,

die gleichzeitig wirtschaftlich ist – das ist unser oberstes Credo. Das verstehen wir unter Werthal-tigkeit.

Marion: Und wir wollen dem, dessen Geld wir in die Hand nehmen, diesen Wert auch zu-rückgeben.

Inwiefern ist der Bauherr in die Entwicklung eingebunden?

Peer: Vom ersten Strich an

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Page 32: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Architektur im Hafen

bis zur Fertigstellung. Leider ist es aber erschreckend, dass einige Bauherren das gar nicht wollen. Wenn‘s um ein neues Auto geht, machen sie sich monatelang Ge-danken. Beim neuen Haus, in dem sie glücklich werden möchten, sagen sie nur: Mach mal fertig.

Manuel: Architektur ist gleich-zeitig auch Psychologie. Archi-tektur löst Emotionen aus und be-einflusst den Alltag der Menschen. Das sollte man ernst nehmen ... Man will ja auch glücklich in seinem Heim werden.

Apropos, was haltet ihr denn vom aktuellen Masterplan?

Marcus: Schwierig. Da sind gute Ideen dabei und weniger

gute. Der ästhetische Aspekt ist ja immer subjektiv. Ich glaube, da gibt’s selbst bei uns ganz verschie-dene Meinungen. [Zustimmendes Gemurmel]

Alex: Ich finde es prinzipiell besser, alte Substanz zu erhal-ten. Wie wichtig und vor allem prägend diese ist, sieht man am Kreativkai.

Manuel: Vor allem hat der Mittelhafen einige erhaltenswerte Substanzen. Angefangen beim Rhenus-Speicher … Hauptsache, es wird bei den weiteren Diskus-sionen berücksichtigt, dass diese Gebäude auch in Zukunft das Hafenbild prägen – sonst verliert der Hafen sein Gesicht.

Es gibt ja auch Pläne, die Gastro-nomie hierher zu verlegen.

Manuel: Was schwierig ist, schon alleine wegen der nördli-chen Ausrichtung des Ufers. Aber das Umfeld wird sicher auf diese Hafenseite rüberwachsen.

Peer: Es ist ja auch eine Brücke im Masterplan angedacht …

Wäre für euch nicht so unprak-tisch, ne?

Alex: Auch wenn die Brücke nicht kommt: Zur Not haben wir ein grünes Schlauchboot.

Marcus: Aber keine Paddel. [lacht]

Könnt ihr denn verstehen, dass die Anwohner Angst um ihren Hafen

32

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Architektur im Hafen

haben?

Marion: Auf jeden Fall.

Alex: Der jetzige kreative, urbane Charakter muss erhalten bleiben. Gerade die ganzen indust-riellen Relikte muss man irgend-wie in Szene setzen. Das erhoffe ich mir schon vom Masterplan … Niemand will den reinen Kom-merz hier haben.

Marion: Man darf auch die

alternativen Inseln nicht einfach ausmerzen.

Marcus: Aber das wird passie-ren. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Trotzdem glaube ich, dass die Entwicklung hier am Hafen nicht generell schlecht

ist. Einige Gebäude haben ja durchaus Potenzial. Da muss nur noch das Richtige daraus gemacht werden …

Welches Projekt im Hafenviertel hättet ihr gerne realisiert?

Alex: Den Bunker in der Ot-tostraße hätten wir gerne umge-baut. „Wohnen im Bunker“ – ein Traum. Bei den dicken Wänden hättest du zwei Meter tiefe Fens-terlaibungen.

Peer: Den hätte man auch städtebaulich toll ins Wohnviertel integrieren können. Dann hätte man den Nachbarn auch den langwierigen Abriss erspart.

Marion: Aber den Zuschlag

kriegt nicht die beste Idee, sondern der, der das meiste Geld bietet.

Alex: Es sind jedenfalls genau solche Problemgrundstücke, die uns interessieren. Wir wollen da anfangen, wo andere nicht weiter wissen.

Marcus: Nur muss man da erst mal rankommen …

Was grenzt euch von den anderen ab?

Alex: Wir sind eine neue Gene-ration Architekten.

Marcus: … die mit der Technik aufgewachsen ist. Wir beherrschen die Software. Wir zeichnen ganze

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Architektur im Hafen

fourmovefourmove gibt es jetzt seit vier Jahren. Schon im Studium haben Alex, Manuel, Marion, Marcus und Peer viel zusammen-gearbeitet und auch nebenher einiges auf die Beine gestellt. Zum Beispiel Pecha Kucha. Und als dann 2009 die Frage aufkam, wie es weitergehen sollte, waren sie sich einig: Statt für andere Büros zu arbeiten, wollten sie lieber eigene Rech-nungen schreiben. Von da an gab es kein Zurück mehr … Seit März 2011 sitzen sie am Mittelhafen – gemeinsam mit den anderen Firmen der Südseite. Und sie sind stolz darauf. www.fourmove.de | www.mittelhafen.de | www.pechakucha-muenster.de

„Wir sind heute sogar richtig bunt angezogen“: V.l.n.r. Alexander Stellmach, Marcus Duldner, Manuel Böwing, Marion Wolke und Peer Weber.

Gebäude nicht mehr zweidimen-sional, sondern dreidimensional. Das hat viele Vorteile. Man erkennt ganz andere Problem-stellungen. Ich glaube, wir haben auch eine andere Herangehens-weise.

Inwiefern?

Marcus: Wir starten sehr viel aus Eigeninitiative. Wir suchen uns freie Grundstücke und gucken genau: Was passt da drauf, was

passt ins Umfeld? Es gibt ja nicht DIE Architektur. Jeder Standort ist individuell und will seine eigene Architektursprache. Das nehmen wir auch ernst.

Alex: Dadurch, dass wir fünf Leute sind, wird auch viel dis-kutiert, viel in Frage gestellt, um wirklich das Optimum rauszuho-len. Hier gibt es keine One-Man-Shows.

Peer: Es gibt nicht den einen

Chef. Für uns ist Teamwork die Zukunft!Was charakterisiert euch als Team?

Peer: In der Ausrichtung sind wir alle irgendwie verschieden, aber im Herzen gleich.

Welch ein schöner Satz zum Abschluss. Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Daniela Wolff

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Page 35: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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Page 36: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Porträt einer Szene

träumt ihr noch odEr Wohnt ihr Schon?Sarah Fenger fragt nach: Wie würdest du am liebsten wohnen?

Philipp, 22, studiert Kommunikationsdesign

Super wäre eine Finca irgendwo in Spanien mit Hauswänden in gedeckten Farben, einer großen Dachterrasse und einem Schwimmbad im Keller.

Melanie, 30, studiert Architektur

Am liebsten würde ich über den alten Ateliers in den Fabrik-gebäuden am Hafen wohnen. Meine Wohnung dort sollte hell und mit Dielen ausgelegt sein. Ich würde sie dann mit wenigen ausgewählten Möbeln einrichten.

Daniel, 24, Spanischlehrer

Wenn ich es mir aussuchen dürfte, dann würde ich in eine Alt-bauwohnung ziehen, die in einer Gegend mit vielen Parks und Wasser liegt.

Stimmenfenger

Unser Zuhause ist der Ort, zu dem wir immer wieder zurückkehren. Meistens gerne, manchmal auch wi-derstrebend, denn die einen haben ihr Wunschdomizil schon gefunden, die anderen sehnen sich noch nach der Residenz ihrer Träume. Kreativkopf, Rationalist, Romantiker: So viele Charaktere, wie es in der Welt gibt, so viele Wohngeschmäcker gibt es wohl auch. Denn das eigene Zuhause ist mehr als nur ein Ort, der uns beherbergt, es ist ein Spiegelbild der eigenen Persönlichkeit. Also, wenn du es dir aussuchen könntest: Wie würdest du am liebsten wohnen?

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Page 37: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Porträt einer Szene

Christiane, 44, Heilerziehungspflegerin

Ein alleinstehendes, sehr modernes Haus in Stadtnähe mit einem kleinen pflegeleichten Garten ist für mich das perfekte Heim. Offene Räume, Kamin und ein begehbares Duschbad wären auch toll.

Anita, 23, Heilerziehungspflegerin

Ich hätte gerne ein Haus am See oder eine schöne Barockvilla.

Jens, 31, arbeitet bei Exkern und studiert

Momentan wohne ich am Hafen und bin sehr zufrieden. Wenn ich aber eine eigene Familie habe, möchte ich gerne ein kleines altes Häuschen mit Garten am Stadtrand besitzen. Ich würde in die Renovierung des Hauses einige Arbeit investieren und es dann im Landhausstil möblieren.“

Leon, 17, Azubi

Mein Traum ist eine hochmoderne Wohnung mit vielen Fens-tern, die direkt am Aasee liegt.

Anita, 28, in Elternzeit

Idealerweise wäre mein Zuhause in einer ruhigen Umgebung mit vielen Spielplätzen. Dort würde mir eine Stadtwohnung in einem sanierten Altbau sehr gefallen.

Maria, 48, Krankenschwester

Ich brauche keinen Luxus beim Wohnen. Mir reicht es, ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch ein kleiner Innenhof mit wildem Garten und einer Hängematte wäre schön.

Stimmenfenger37

Page 38: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Sonderveröffentlichung 38

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im grünEn bErEichIn den Innenhöfen der Stadtwerke

Zwischen dem Hafenbecken und der

lauten Hauptstraße steht er, der Bü-

rokomplex unserer Stadtwerke. Auf

den ersten Blick ein Firmengebäude

wie jedes andere. Auf den Zweiten

nicht. Ich wage mich in die heiligen

Hallen und nehme sie genauer unter

die Lupe.

Page 40: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Architektur im Hafen

Klassische Empfangstheken und großräumige Wartebereiche erwarten mich hinter der Drehtür. Geschäftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vervollständigen das Bild des ganz normalen Unter-nehmens von nebenan. Doch dann entdecke ich es: das gewisse Etwas, das die Stadtwerke Müns-ter zu einer architektonischen Besonderheit macht.

Nur eine Glastür trennt mich vom grünen Herzen des Hauses. Ich trete ein und stehe direkt neben riesigen Bambus-Stauden. Vor mir erstrecken sich Lavendel-Beete und kräftige Sträucher. Ich meine fast, Vögelzwitschern zu vernehmen. Und wirklich: In einem verzweigten Baum ein paar Meter weiter entdecke ich ein Nest. Doch obwohl hier eine erstaunliche Ruhe herrscht, sind die lieblichen Vogelstimmen nicht

die einzigen Töne. Ein sanftes Plätschern macht mich neugie-rig. Ich folge dem Geräusch und gelange zu einem kleinen Bach. Er entspringt unter einem riesigen Stein und schlängelt sich von dort aus durchs wuchernde Grün. Der Wasserlauf führt mich zu einer kleinen Terrasse. Ich lasse mich nieder und bestaune eine riesige Buche, die die Höhe der gläsernen Umrandung fast übertrumpft. Herrlich! Ich atme tief ein und genieße die idyllische Atmosphäre direkt am lärmenden Albersloher Weg.

Wie funktioniert diese geballte Ladung Natur in einer so un-natürlichen Umgebung? Bernhard Recker von den Stadtwerken ist als Chef der Gärten zuständig und erklärt mir das Konzept, das er selbst entwickelt hat: „Das ist Natur pur. Der Boden ist unter-

füttert mit einer dicken Substrat-schicht. Darauf gedeihen die Pflanzen wie Unkraut. Apropos Unkraut. Könnte man mehr zupfen, aber das lassen wir schön sein. Mittlerweile ist unser Garten ein Selbstläufer geworden und braucht nicht viel Pflege.“ Statt Straßenlärm vernimmt man in den Räumen nur ein leises Wasser-rauschen. „Wie Sie hören, hören Sie nichts“, schwärmt Recker. Besonderer Stolz des Gartens: der japanische Fächerahorn, mit 30 Jahren auf dem Buckel der Groß-vater unter den hiesigen Pflanzen. Er wurde einst aus dem Altbau vor dem sicheren Verderben ge-

Das ist Natur pur

Der 30 Jahre alte japanische Fächerahorn wurde aus dem Altbauins neue Heim verpflanzt.

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Architektur im Hafen41

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Architektur im Hafen 42

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rettet. Das Prachtstück dankt es seinen Rettern, indem seine roten Blättchen sprießen und wuchern.

Und wer kam auf die Idee? „Als der Neubau des Gebäudes im Jahr 1994 geplant wurde, haben wir einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Viele Vorschläge für die Nutzung der freien Fläche flatterten ins Haus. Letztendlich überzeugten die Landschaftspla-ner Brandenfels aus Wolbeck am meisten.“ Die architektonischen Voraussetzungen schuf Duk-kyu Ryang vom Düsseldorfer Archi-tekturbüro HPP. So entstanden die Glasmembran, der spezielle Boden und die Grünflächen auf den Dächern. Vier Jahre nach der ersten Idee erwachte die grüne Oase zum Leben. Die Stadtwerke hatten die Nase vorn: Als relativ

einzigartiges Konzept lockte der unkonventionelle Bau am Anfang Massen von Besuchern an. Auch Nachahmer ließen nicht lange auf sich warten.

Die Innenhöfe erfüllen übrigens nicht nur eine ästhetische Funk-tion. Vor allem im Sommer freuen sich die Mitarbeiter mit Büro-fenstern in Richtung der Innen-höfe über ein tolles Raumklima. Die Büros brauchen aufgrund der Innenhöfe keine künstliche Klimaanlage. Außerdem ist vom

Lärm des Albersloher Weges rein gar nichts zu hören, was einen konzentrierten Arbeitsalltag stören könnte. In Zusammen-arbeit mit dem Naturschutzbund (NABU) wurde ein Konzept für die Schallschutzwände entwickelt, die die angenehme Ruhe sichern. Die Schallschutzwände werden mit Infrarotlicht beleuchtet, das für Menschen nicht sichtbar ist. Vögel jedoch erkennen das Licht, deshalb fliegen sie nicht gegen die Glasscheiben. Auch die Tierwelt schenkt der idyllischen Grünanlage mittlerweile ihr volles Vertrauen: Vögel bauen eifrig ihre Nester und sogar eine Ente hat die Stadtwerke-Gärten bereits zum Brutplatz auserkoren. Eine gute Wahl, wie ich finde.

/// Larissa Schwedes

Wie Sie hören, hören Sie nichts

Architektur im Hafen43

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Beim Open House im Mai hat Künstler Tassilo Sturm dem Regen getrotzt und sein Floß - oder wie er sagt: „eine Art Voyager“ - zu Wasser gelassen. Bei seinen Arbeiten geht es immer um soziale Themen und oft um Isolation bzw. isolierte Räume. So auch hier im Fall der Intervention „Drifters“.

Das Floß ist ein Bild für das „Schwimmen“ in der Gesell-schaft, das isolierte nebeneinander der heutigen Zeit. Spannend ist aber auch, ob das oft ausgestell-te Objekt überhaupt kanalfest ist. Tassilo Sturm zeigt, wie es geht. Ein Mann, ein Floß, klappt. Doch dann wollen wir es wissen:

Gemeinsam mit Ruppe Kosel-leck vom Berliner Kunstverein erklimmt Redakteurin Annalena todesmutig die kleine Leiter und ist an Bord. Damit ist sie unsere erste Mitarbeiterin mit Drift-Er-fahrung. Wie schön …

Info: www.wald-frieden.net

abgESpEichErt: nEuES auS dEm SpEichEr iiJetzt ist es raus: Kunst kann schwimmen! „Drifters“ – von Tassilo Sturm

Abgespeichert

Page 45: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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mindShot Ein Bild, ein Gedanke

Was macht eigentlich ein Stahlträger, wenn er alt wird?

Page 46: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Mode im Hafen

Luka, 19, Jurastudentin T-Shirt: Eleven Paris

Pulli: COS

Jacke: Hallhuber

Hose: Zara

Schuhe: Pretty Ballerina

Amelie, 20, Abiturientin Sonnebrille: Ray Ban

Jacke: H&M

Schal: von Mutti

Kette: Urban Outfitters

Hose: Levis

Tasche: Label-Agent

Schuhe: Converse

Umfrage: Sarah Fenger

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Page 47: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Mode im Hafen

Katharina, 20, arbeitet bei Pasta e Basta

Tasche und Shirt: Cotton On

Brille: H&M

Schuhe: H&M

Filipe, 19, Student Shirt: H&M

Jacke: Zara

Kette: Ebay

Hose: Zara

Gürtel: Spanien

Schuhe: Vans

Kaan, 18, Azubi Hemd: H&M

Blazer: Zara

Uhr: Diesel

Hose: Zara

Schuhe: Tommy Hilfiger

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Page 48: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Wer in Münster ein Open Air macht, hat – neben dem Ordnungsamt als natürlichem Veranstalter-Gegner – zwangsläu-fig einen großen, unerbittlichen und unberechenbaren Feind: das Wetter. Der sprichwörtliche müns-teraner Regen nimmt wenig Rück-sicht auf Veranstaltungen unter freiem Himmel. Das Team von Eat Music lässt sich davon aber nicht ins Bockshorn jagen. Als wir uns Anfang Juni zum Gespräch in einer Kneipe treffen, regnet es draußen in Strömen, vom Sommer ist nicht viel zu sehen. Robert Kampf und Hendrik Wippermann

sind trotzdem guter Dinge und plaudern bei Kaffee und Kippe über Portside, ihr gemeinsames Baby, das in diesem Jahr einjähri-gen Geburtstag feiert.

Also, wie war das mit der Ge-burt? Hendrik holt aus: „Wir ha-ben überlegt, wie man das musi-kalische Sommerloch füllen kann.

Was gibt’s geileres als Musik, Open Air am Hafen im Sommer?! Das Hafenfest war bisher aber das einzige in dieser Richtung, und das Musikangebot fanden wir und auch viele andere nicht ausrei-chend.“ Anstatt aber zu meckern, setzten sich Robert und Hendrik, die 2010 ihre Musikagentur Eat Music gegründet hatten, mit Christian Huys vom Hot Jazz Club zusammen und entwickelten ihr eigenes Ding. „Wir wollten ein eigenes Angebot mit gemischten Bands und verschiedenen Genres schaffen, um den Münsteranern, die ja sehr musikaffin sind, was

AlwAys look on the Portside of lifeEat Music und der Hot Jazz Club setzen die Musik an die Luft

HAFENkult

Ein Open Air in Münster zu machen, ist ein bisschen

so, wie Palmen in Paderborn zu pflanzen. Robert

Kampf und Hendrik Wippermann machen’s trotz-

dem und haben Erfolg damit: Die Portside Open

Air-Konzertreihe am Hafen geht dieses Jahr in die

zweite Runde.

Was gibt’s geileres als Open Air am Hafen im Sommer?!

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Page 49: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

bieten zu können“, erklärt Robert. „Also beschlossen wir: Wir holen große Künstler, internationale Stars an den Hafen und machen ein Open Air-Ding draus.“

Gesagt, getan: Mit drei Kon-zerten feierte man im letzten Jahr Portside-Premiere, und mit The Brew, Pohlmann und Marla Glen klappte auch der Genrespagat ganz hervorragend – Rock, Pop und schwarze Musik in der Hot Jazz Club-Tradition waren 2011 die Eckpunkte. Auch die zweite Portside-Ausgabe bewegt sich entlang dieser Koordinaten, nur dass dieses Mal alles etwas größer

ausfällt. Nach der vergleichsweise kleinen Rampe auf der Wasser-seite als Bühne im letzten Jahr wird jetzt die andere Gebäudeseite bespielt. Der Parkplatz hinterm Hot Jazz Club, der sonst den Au-tos der Hafenbesucher eine Bleibe bietet, wird über den Zeitraum von vier Monaten für insgesamt acht Shows zur Konzertarena um-gebaut. 800 bis 1000 Leute sollen dann dort Platz finden, wo sich sonst die Blechkarossen aneinan-der drängen. Robert schwärmt: „Der ganze Parkplatz wird in ein großes Konzertgelände umgebaut, wir beleuchten dann die ganze

Hafenkulisse … das wird richtig schön!“

Noch ist davon nicht viel zu sehen – die Auftaktveranstaltung mit Serdar Somuncu samt Band wurde wegen schlechten Wetters nach innen verlegt. Ab Anfang Juli, wenn es richtig losgeht, steht die Bühne dann aber definitiv, pünktlich zu den Höhepunkten in diesem Jahr. „Das totale High-light, an dem wir lange gearbeitet haben, sind für uns Kitty Daisy & Lewis“, erklärt Hendrik. „Das ist wirklich ne geile Band, und die spielen dieses Jahr nur zwei Kon-zerte in Deutschland – eins in

HAFENkult

Portside Open Air: Der ganze Parkplatz wird in ein großes Konzertgelände umgebaut.

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Page 50: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

HAFENkult

Berlin, da kommen vier- bis fünftausend Leute hin, und eins bei uns. Da sind wir natürlich extrem stolz drauf!“

Manche erinnern sich: Vor drei Jahren spielte das Geschwistertrio noch als Geheimtipp im restlos ausverkauften Pumpenhaus vor dreihundert Gästen, jetzt haben sie längst Karriere gemacht. Das Münster-Gastspiel ist also ein echter Glücksfall – genau wie das Konzert von Gitarristen-Legende Al Di Meola, dessen Auftritt vor allem unter Jazz-Kennern mit Spannung erwartet wird. Der Amerikaner mit italienischen Wurzeln galt lange als „schnells-ter Gitarrist der Welt“ und zählt in Jazz-Kreisen seit den siebziger

Jahren zu den absoluten Weltstars.

Doch so ganz ohne Lokal-kolorit geht’s bei Portside auch nicht: „Genauso stolz wie auf die Verpflichtung von Kitty Daisy & Lewis oder Al Di Meola sind wir, dass wir El Bosso und die Ping Pongs dabei haben“, sagt Robert. Die Münsteraner Urgesteine zählen zu den Pionieren der Ska-Szene in Deutschland und sind nach elfjähriger Pause seit 2003 wieder im Geschäft. Komplettiert wird das Programm dann noch vom Frankfurter Stimmwunder Daniel Wirtz.

Kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen. Aber was ist, wenn’s

doch regnet? „Wir haben eine überdachte Bühne, also können die Künstler sowieso spielen, egal wie das Wetter ist“, betont Robert und fügt lachend hinzu: „Wenn es jetzt natürlich Sturm gibt und der Regen waagerecht fällt, müssen wir uns was überlegen …“ Hen-drik fügt an: „Es ist eben Open Air. Wenn schlechtes Wetter ist, findet es trotzdem statt, aber die Leute stehen dann halt im Regen. Das ist eben das Risiko. Aber ein Allwetter-Open Air können wir nicht bieten. Da muss man schon in den Zoo gehen.“

Text und Bilder: Johannes Wallat

V.l.n.r.: Christian Huys, Hendrik Wippermann, Robert Kampf.

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Wenn man die „SpiegelBurg“ betritt, umarmt einen direkt der unverwechselbare Charme einer Pariser Mode-Boutique. Aus den Boxen klingen franzö-sische Chansons, an der Stange hängt Siggi Spiegelburgs „Prêt-à-porter“-Linie. Wer das Glück hat, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, entdeckt den Modehim-

mel. Ein langer Gang führt vorbei an deckenhohen Regalen voller bunter Stoffe in die Schneiderei. Hier werden aus den Stoffen Träume gemacht. Die „Spiegel-Burg“ ist ein Ausbildungsbetrieb für das Damenschneiderhand-werk. Stolz erzählt Siggi von der letzten Prüfung – ihr Lehrling hat am besten abgeschnitten. Wer in

ihrem Modesalon arbeiten darf, hat großes Glück. Oft rattern auch sonntags die Nähmaschinen, wenn die Mädchen sich fern der Arbeitszeiten etwas schneidern dürfen. Sie leben für die Mode und für die „SpiegelBurg“, genau wie Siggi.

HAFENkult

diE coco chanEL Von münStErInterview mit Siggi Spiegelburg

Bis zur Decke stapeln sich bunte Stoffe, Näh-

garn, Schleifenbänder und Kisten mit Knöp-

fen, Federn und Pailletten. Unter goldenen

Kronleuchtern recken sich Anziehpuppen mit

prächtigen Kleidern ins Licht. Es ist ein Mäd-

chentraum, ein Stück Paris. Doch das Wasser

vor dem Fenster ist nicht die Seine, sondern

Münsters Hafenbecken. Und am Schreibtisch

sitzt nicht Coco Chanel, sondern Siggi Spie-

gelburg. Sie ist perfekt angezogen, ihr Kleid

leuchtet in pink, orange und türkis – Haupt-

sache bunt. Wie ihr Leben, ihr Beruf und ihre

Boutique am Hafenweg 28.

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Das Büro der Designerin befin-det sich eine Tür weiter. Ölgemäl-de über einem dunklen Schreib-tisch, goldene Lampen, bunte Polstermöbel. Eine Mischung aus Moderne und Antike. Hinter dem großen Fenster erstreckt sich das Hafenbecken. Der Blick auf das Wasser ist für Siggi wie Medi-tation. „Man braucht Luft zum

Atmen und Luft, um kreativ zu sein.“ Das findet sie hier in ihrem eigenen kleinen Paris.

Die Räumlichkeiten am Hafen sind anders als ihre alte Bou-tique in der Königsstraße. Der historische Speicher am Kreativ-Kai bietet Siggi Spiegelburg die Freiheit, die sie braucht, um sich

entfalten zu können. Damals hat sie Frauen bewundert, die arbeiten gehen. Heute ist sie selbst ein Workaholic. Liebende Mutter und Karrieremensch. Und damit ist sie zum Vorbild einer neuen Frauen-generation geworden.

Mit 16 Jahren verdiente Siggi ihr erstes Geld mit selbst gebas-

HAFENkult

Pink ist ihre Lieblingsfarbe: Siggi Spiegelburg in ihrer Boutique am Hafenweg 28.

HAFENkult

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telten Haarspangen. Nach dem Abitur gründete sie bereits ihre Firma. Immer aus der Motivation heraus, etwas Eigenes zu schaffen. Etwas, dass ihr am Markt fehlt. „Man muss ja das Kleid nicht neu erfinden“, sagt Siggi lachend. Aber man kann es individuell ge-stalten, mutig sein. Das heißt für die „SpiegelBurg“ vor allem eins: Farbe zeigen! Wenn die Modede-signerin durch Münsters Straßen geht, drehen sich die Leute um. Sie ist der bunte Vogel, den diese Stadt so dringend braucht. Kein Wunder, dass ihre Lieblingsfarbe pink ist.

Wer in die Boutique am Ha-fenweg kommt, kauft nicht nur handgefertigte Mode, sondern auch ein Stück Lebensfreude. Eben diese Begeisterung, die man Siggi ansieht, wenn sie einem zur Begrüßung ein Lächeln schenkt. Der berufliche und private Erfolg machen aber auch demütig. Siggi engagiert sich für bedürftige Menschen in Äthiopien oder die Kindernothilfe. Spenden wäre zu einfach, sie packt mit an, wo ihre Hilfe gebraucht wird. Dabei möchte sie auch ein Vorbild sein, nicht zuletzt für ihre zwei Töchter.

Der Enthusiasmus für die Mode, aber auch die Rolle als Geschäftsführerin und Mutter haben Siggi Spiegelburg jung ge-halten. Sie strahlt heller als manch 20-jährige. Es ist nicht zuletzt dieser Ort, diese Räumlichkeiten, ihr Kosmos, der dafür verant-wortlich ist. Keine Frage, hier am Hafen hat die Modedesignerin ihr Glück gefunden. Und dieses Glück teilt sie gerne: „Jeder ist hier willkommen. Man muss gar nichts kaufen.“ Die „SpiegelBurg“ am Hafenweg ist so ein Laden. Dank Siggi, der Coco Chanel von Münster.

Von Sandra Kozok

HAFENkult 54

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HafenpolitikHafenkult

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Newcomer

Von Sarah Fenger

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Essen Auf Rädern kennt man meistens von der Ü-70-Genera-tion. Doch dass wir nun knackige Riesenbratwürste und Cur-rywürste auf einem Rad in den Hafen geliefert bekommen, ist neu. Die Radwurst ist nun jeden Samstag ab mittags in Höhe des Harley Warehouses an der Wasserseite zu finden.

Fluppe, Glimmstängel, Kippe – Sind diese Zeiten vorbei? Noch nicht, aber das Kon-kurrenzprodukt E-Zigarette ist bereits dabei, die Medien und die Lungen Deutschlands zu erobern. Der Online Shop Evape hat sich nun am Hafen niedergelassen und will das Viertel zum Dampfen bringen. Wen Wasserdampf in Sorten von Tutti Frutti bis Spearmint neugierig machen, der könnte bei Evape so richtig auf den Geschmack kommen.

DieRaDwuRst

EvapE

Newcomer

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Newcomer

„Fleisch oder Kartoffel?“ Das ist die große Frage im „fok“, dem neuen Imbiss/Restaurant am Hansaring 37. Mit Kolja und Jascha Leh-mann, Mehdi und Mani Ramezani, haben sich hier zwei Zwillingspaare zusammengefunden, um ihr ganz eigenes Ding aufzuziehen. Etwas, das Münster definitiv noch nicht gesehen hat, das einen Hauch von Berlin oder Hamburg ver-sprüht. Eben etwas, das gerade deshalb perfekt zum Hafen passt. Ein dynamisches Quartett mit einer originellen Idee. Die Umsetzung ist überzeugend. Hier herrscht echtes Großstadt-flair: Das Interieur im modernen Design haben die Vier selbst entworfen und gebaut. Wer sie nicht schon lange kennt, der kann durchaus schon mal den Überblick verlieren, wenn die vier Zwillinge hinter der Theke hantieren. Zum Glück sehen sich nicht auch noch die Lehmanns und die Ramezanis ähnlich …

Die Speisekarte, die auf den ersten Blick mit Fleisch (Tasche, Rolle oder Teller) und Kartoffel (Kumpir oder Fritten) überschaubar erscheint, entfaltet auf den zweiten Blick viel Raffinesse. Ausgefallene Soßen und Toppings kommen zur Fleischtasche oder in die heiße Kumpir. Die Zu-taten und Fritten sind frisch und selbst zuberei-

tet, verschiedene Brotsorten lassen Spielraum für den ganz individuellen Geschmack, wer möchte, kriegt’s sogar vegan im „fok“. „Noch ist nicht alles fertig“, sagt Mani Ramezani, im restlichen Leben Unternehmensberater.

„Wir werden noch etwas am Mobiliar feilen, Kleinigkeiten am Raum verändern.“ Alle haben sie momentan eine ganze Menge um die Ohren. Doch wenn sie von der gemeinsamen Sache reden und von der Zukunft, die sie sich in der Location vorstellen, dann leuchten bei allen die Augen. Die Rezepte und den Style des Ladens haben sie alle gemeinsam entwickelt.

Auch die Nachbarschaft war schon fast kom-plett zu Besuch, es gibt sogar bereits eine kleine Stammkundschaft. „Die konstant steigende Nachfrage im fok stimmt uns sehr positiv für die weitere Zukunft und macht Mut auf mehr in diesem Objekt“, sagt Kolja, BWL-Student und Hafenkiosk-Betreiber. Die Pläne für eine größere Küche stehen schon. Für die restlichen Räume des alten Italieners „Fellini“ haben sie ebenfalls schon viele Ideen, die vier Zwillinge. Es bleibt spannend am Hansaring 37, wo es von nun an heißt: Fleisch oder Kartoffel?

Fleisch oder KartoFFel? GrossstadtFlair direKt auF die hand

V.l.n.r.: Kolja Lehmann, Mani Ramezani, Jascha Lehman, Mehdi Ramezani.

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Newcomer

Schleckermäuler aufgepasst: Crêpes in verschiedenen Variationen, Eis auf die Hand und Milchshakes en masse. Das hört sich nicht nur nach einem Paradies für Schlemmer und konse-quente Kalorienignoranten an, das ist es auch. Crêpe au Soleil bietet dies seit einiger Zeit am Hansaring an und ist richtig heiß darauf, euch zu erfrischen oder zu stärken.

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EinmaL harLEY, immEr harLEY30 Jahre gibt es das Harley Warehouse nun schon im Viertel

Harley-Davidson. Ein Mythos. Ein

Lebensgefühl. Und ein Warehouse

am Hafenweg 24 b in Münster. Lo-

thar Westphal arbeitet hier. Der Weg

zu seinem Büro führt ihn an Dut-

zenden glänzenden Harleys vorbei

– Gebrauchtmaschinen und Neu-

maschinen. Von seinem Schreib-

tisch aus fällt der Blick direkt aufs

Hafenbecken. Der perfekte Ort, um

zu arbeiten. Und der perfekte Ort für

unser Gespräch.

Schön hier!

Danke.

Seit wann sind Sie denn schon am Hafen?

Wir sind eines der ältesten Mit-glieder hier. Ursprünglich waren wir mal auf der anderen Seite des Hafenbeckens. Da, wo jetzt die neuen Stadtwerke sind. Das war 1982, als es diesen Begriff „Ha-fen“ noch gar nicht in der Form

gab. Wegen des Stadtwerkeneu-baus mussten wir dann weichen und sind zum Jahrtausendwechsel hier rüber gekommen. Das ist jetzt zwölf Jahre her.

Wieso ausgerechnet der Hafen?

Ursprünglich war das mal Zu-fall. Hier gab es eben Räumlich-keiten, die den Vorstellungen von Harley-Davidson entsprachen. Und später haben die Stadtwerke uns dann eines dieser Gebäu-

de hier angeboten. Wir haben natürlich gerne zugegriffen, weil es genau unseren Vorstellungen entsprach: Es ist alleinstehend und wir können den Vorplatz nutzen. Die Startzeit hier war aber auch ein bisschen provisorisch. Es gab noch keine Straße, überall leer ste-hende Gebäude und man wusste ja auch nicht, was mit der ganzen Gegend passiert. Und dann kam der Startschuss für den Kreativ-Kai. Da waren wir dann aber schon ein paar Tage vor Ort.

HAFENarbeiter 60

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Wie viele Maschinen stehen denn hier?

Unterschiedlich. In der ersten Etage haben wir Gebrauchtma-schinen, unten sind die Neu-maschinen und alles, was das Harley-Davidson-Enthusiasten-Herz begehrt. Es gibt ja einen eklatanten Unterschied zwischen einem Motorradfahrer und einem Harley-Davidson-Fahrer.

Ach, ja?

Ja, der Harley-Davidson-Fahrer zeigt mit allem, was er trägt, dass er Harley-Davidson-Fahrer ist. Da steht überall Harley-Davidson drauf: Auf dem Gürtel, auf der Jacke, auf dem Helm, wo auch immer. Und was den Bereich Be-kleidung und Zubehör anbelangt, gehören wir schon zu denen, die die meiste Auswahl haben. Das alles bieten wir sowohl hier vor Ort als auch im Online-Shop an. Muss man ja heutzutage.

Wie sind Sie denn persönlich zum Harley-Davidson-Liebhaber geworden?

Eigentlich durch puren Zufall. Ich bin mit dem Inhaber be-freundet und irgendwie war ich immer verbunden mit dem Laden. Früher habe ich was ganz anderes gemacht und bin jetzt eben hier, weil es mir Spaß macht. Ich bin zuständig für eCommerce, Mar-keting und Öffentlichkeitsarbeit. Und für Projekte, wie z. B. diese Wiedereinsteiger-Kurse.

Wiedereinsteiger-Kurse?

Ja. Eine Aktion, die wir in Ver-bindung mit Harley-Davidson Deutschland ins Leben gerufen haben. Wir sprechen bewusst Leute an, die bereits einen Führer-schein haben, aber lange nicht mehr gefahren sind. Menschen, die früher mal ein eigenes Motor-rad hatten und sich heute nicht mehr trauen oder sich gar über-schätzen. Der Kurs dauert dann vier Stunden und kostet 30 Euro. Wir stellen Helme, Motorrad-jacken und natürlich nagelneue Harley-Davidson-Maschinen. Das Ganze findet auf einem abgesperr-ten Platz statt und unter Aufsicht eines geprüften Fahrsicherheits-trainers.

Und was lernen die Teilnehmer dann?

Zum Beispiel in Gefahren-situationen zu bremsen, Slalom zu fahren oder enge Kurven zu nehmen. Das sind alles Dinge, die uns schon mal auffallen, wenn Kunden hier ihr Motorrad abho-len. Erfahrung ist einfach wichtig im Umgang mit dem Motorrad. Nicht nur, dass man starten und losfahren kann, sondern dass man auch in extremen Situatio-nen richtig reagiert; viele Leute reagieren in solchen Situationen einfach falsch.

Haben Sie eigentlich eine Harley?

Nein, ich habe keine eigene Harley, aber …

Es sind ja genug hier.

[Lacht] Genau, es sind ja genug hier.

Gibt es einen typischen Harley-Davidson-Kunden?

Eine Harley-Davidson zu fah-ren, ist natürlich kein ganz preis-wertes Vergnügen. Aber oft stellen Kunden fest: Och, so teuer sind die ja gar nicht! Das geht mit die-sen Sportster Modellen bei 8.500 € los und hört bei 38.000 € auf; bei Motorrädern, die nach Kun-denwünschen umgebaut werden, ist der Preis auch noch höher. Von daher sind das also eher Kunden mit einem höheren Einkommen und die vielleicht schon etwas älter sind. Heute traut sich aber auch jemand in den Laden und sagt: Ich möchte so ein Motorrad finanzieren. Da muss man nicht unbedingt alles aus dem Ersparten anschaffen und dann solange war-ten, bis man es sich leisten kann. Das hat sich schon geändert. Ich glaube aber, allen ist gemein, dass sie Freiheit und Abenteuer suchen und sich in ihrer Freizeit etwas anders geben wollen, als das im Job von Ihnen verlangt wird.

Und wo kann man hier am besten Motorrad fahren?

Vor der Tür kann man in die Baumberge fahren. Da gibt es schöne Strecken. Oder im Sauer-land, da kann man beispielsweise zum Möhnesee fahren. Aber der große Traum ist natürlich Amerika.

Sind Sie da schon einmal gefah-ren?

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Ich persönlich, ja. Viele unserer Kunden auch. Das ist dann ein richtig herausragendes Erlebnis, weil man da natürlich ganz viele andere Motorradfahrer trifft.

Das Land der Harley-Davidson …

Ja. Dieser Traum von Amerika und der Weite, das spielt natürlich eine wesentliche Rolle. Und wenn es um Harley geht, treiben die es auf die Spitze. Auf solchen ame-rikanischen Treffen kommt dann die ganze Familie mit Oma, Opa

und Enkelkindern. Alle in Harley-Klamotten. Das ist einfach Kult!

Zurück nach Deutschland: Was ist denn Ihr Lieblingsort im Warehouse?

Ganz klar mein Büro. Mit Blick auf den Hafen.

Das ist löblich. Und ihr Lieblingsort im Hafen?

Das Meat me!

Das passt gut ins Bild.

Ja. Wir sind letztes Mal auf einer Betriebsfeier da gewesen. Und unser Mechaniker hat es tatsächlich geschafft, ein 750 kg-Steak zu verdrücken! [Lacht]

Beeindruckend! Aber nicht so beeindruckend wie Ihr Warehouse und die Maschinen hier …

Wenn du magst, kannst du dich mal auf eine draufsetzen.

Unbedingt! Aber zunächst:

Vielen Dank für das spannende Gespräch!

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Alexander Pauquet, Katharina Rentrup, Christian Storp, Lothar Westphal

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68Grillspezial

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69

1952, Chicago. Der Amerikaner George

Stephen, Teilhaber einer Firma, die unter

anderem Metall-Bojen herstellt, hat eine

lukrative Idee: Er funktioniert einen Bojen-

Körper zu einem Grill um. Plötzlich ist das

Grillen mit geschlossenem Deckel gebo-

ren und die Weber-Stephen Products LLC

mit dieser Idee so erfolgreich, dass „We-

ber“ sich heute Weltmarktführer nennen

darf.

Sonderveröffentlichung

Auch André Milewski (Foto), Chefkoch im Heaven, schwört auf die Produkte der Ame-rikaner. Außerhalb des Jobs überlässt André das Grillen auf dem Weber aber lieber seiner Mutter: „Sie macht das richtig gut und würde mich wohl auch gar nicht dran lassen, wenn ich wollte“. Nur zu gerne lehnt er sich zurück und genießt die hohe Qualität mit Messer und Gabel. Bei Andrés Eltern daheim stehen gleich zwei Weber-Grills im Garten. Was er als Rezept empfiehlt? Dorade und Schwarzwälder-kirschtorte (siehe Seite 73).

daS groSSE griLLSpEziaLIn der Hauptrolle: ein Grill namens Weber

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70

Sprechen Sie gerne über‘s Grillen?

Das ist mein Lieblingsthema!

Wann hatten Sie Ihren ersten Weber?

Vor etwa zehn Jahren.

Wie kamen Sie darauf?

Ein Freund, der viel in Amerika war, hat mich darauf gebracht, als wir uns gemeinsam auf einer Gartenmesse in Köln umgesehen haben. Dort haben wir Weber mit ihrem Stand gesehen. Da war die Firma gerade nach Deutschland gekommen. Und da sagte mein Freund: Diese Grills musst du ins Sortiment aufnehmen, die sind klasse. Und ich habe auf ihn gehört.

… und Sie haben sich auch gleich selbst einen in den Garten gestellt?

Genau. Einen Genesis, also einen großen Weber-Gasgrill. Später habe ich mir auch noch einen Zweiten, etwas Kleineren

zugelegt. Ja, und seitdem bin ich fleißig am Grillen.

Kohle oder Gas?

Ich hatte mir vor meiner „Weberzeit“ selbst noch einen kleineren Holzkohlegrill gebas-telt, aus Messing und Edelstahl. Den habe ich dann etwa zweimal benutzt und dann bin ich beim Gas geblieben.

Was macht den Unterschied aus?

Geschmacklich gibt es keinen Unterschied. Das ist auch mal blind verkostet worden, genau wie bei Biersorten. Man schmeckt es nicht raus, wenn man es nicht weiß. Gas ist nur unendlich viel praktischer. Man macht den Grill an, hat direkt die richtige Tem-peratur und kann loslegen, wenn alle Hunger haben.

Wie oft grillen Sie?

Jeden Tag. Weil ich einfach gerne Fleisch esse. Meinen großen Weber benutze ich nur, wenn wir Gäste haben. Der kleinere „Q“ ist ständig im Einsatz. Der braucht

nicht so viel Gas. Perfekt für sechs Personen. Darauf grille ich mir jeden Abend mein Steak oder Würstchen, ohne dass ich danach die Küche wieder aufräumen muss.

Warum grillt man mit geschlosse-nem Deckel?

So funktioniert der Grill wie ein sehr heißer Backofen. Bei Weber spricht man außerdem vom indirekten Grillen, bei dem das Fett aus dem Fleisch über sogenannte Abgleitbleche an den Brennern vorbei in eine Auf-fangschale tropft. Gerade wenn man Dinge zubereitet, die lange Garen müssen, eignet sich diese Methode ideal. Ich habe auf diese Weise schon Weihnachtsgänse zubereitet.

Was bekommen Sie für eine Rückmeldung von Ihren Kunden? Sind die ähnlich begeistert wie Sie?

Wir hatten noch nicht eine einzige Reklamation zu diesen Geräten. Im Gegenteil: Jeder, der bei uns einen Weber-Grill gekauft

ich griLLE jEdEn tagFür Peter Scheiwe ist Grillen eine Passion. Er teilt sie gerne mit Freunden und Familie und vor allem mit einem: dem Weber.

Page 71: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Grillspezial71

3650 Mal in zehn Jahren. Es gibt wohl

nicht viele Menschen auf der Welt, die öf-

ter grillen als Peter Scheiwe. Der Inhaber

des Holzfachmarktes Lignum tut es jeden

Tag. Der Hauptgrund dafür ist neben der

Liebe zum Steak die perfekte Ausrüstung,

die seit rund einer Dekade bei den Schei-

wes im Garten stationiert ist: „Weber“

steht dort auf den beiden Gasgrills. Und

was dieses Markenzeichen bedeutet, er-

klärt uns Scheiwe nur zu gerne.

hat, bringt uns später einen oder zwei neue Kunden mit. Obwohl die Geräte zugegeben relativ teuer sind. Aber sie funktionieren einfach.

Steigt die Nachfrage noch an?

Das Produkt ist noch immer stark im Kommen. Wir haben hier einen jährlichen Zuwachs von 30 Prozent. Die Produkte sind uneingeschränkt empfehlens-wert. Wir haben das Vollsorti-ment im Verkauf. Hinzu kommt, das Grillen in Deutschland nach wie vor ein Trend ist. Während man früher auf dem Tankstel-lengrill im Kleingarten ein paar Würstchen gemacht und den Grill danach weggeschmissen hat, wird das Grillen heutzutage als Ereignis deutlich aufgewertet. Grillen ist ein Lifestyle-Thema, weshalb die Ansprüche an das Gerät auch gewachsen sind. Man kann heute auch Brot und Pizza auf einem Grill backen. Gefüllte

Champignons, Maiskolben, Fisch, Sie kennen das …

In welcher Preisspanne bewegen sich die Geräte?

Das fängt bei 79,00 Euro an und geht bis in die Tausender.

Sind auch die Kohlegrills gut?

Die Kohlegrills sind sehr gut. Die Geräte haben ein echt email-liertes Grillgehäuse. Das ver-brennt nicht, weshalb die Grills ewig halten. Außerdem muss die Luftführung in einem Grill mit Deckel stimmen, damit auch das Ergebnis stimmt. Das ist bei diesen Modellen garantiert.

Wie viele Webers gehen im Jahr bei Ihnen über die Ladentheke?

Etwa 150 Stück.

Werden die nur von Männern gekauft?

Hauptsächlich schon. Grillen ist nach wie vor ein Männer-thema, wie mir scheint. Ich habe aber auch schon Weber-Grills an Frauen verkauft. Natürlich ist die Nachfrage vor allem im Sommer hoch, aber im Grunde verkaufen wir diese Produkte das ganze Jahr über. Es gibt ganz viele Men-schen, die auch im Winter grillen. Ich selbst natürlich auch.

Könnten Sie ohne Ihren Weber überhaupt noch überleben?

Ja, das würde sicherlich klap-pen. Aber es gehört heute für mich einfach dazu, dass ich so ein Ding habe. Und ganz ehrlich: Wenn Sie noch keinen haben, dann schaffen Sie sich einen an. Und dann nehmen Sie am besten einen kleinen „Q“ als Gasgrill.

Vielen Dank für den Tipp und das Gespräch!

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72

Rezept I: Schwarzwälderkirschtorte

Einfaches Rezept, große Wirkung: Man nehme eine Schwarzwälderkirschtorte (z. B. von Coppen-rath, da kriegt man sie direkt geschnitten). Auf-tauen lassen, Stücke einzeln in Alufolie einpacken (kleines Fenster über der Kirsche lassen), auf den Grill setzen und warten, bis die Kirsche versinkt („Plupp“). Dann Auspacken. Eierlikör drüber. Fertig. Mit diesem Rezept wurde sogar schon mal die Grillweltmeisterschaft im Bereich „Dessert“ gewonnen.

Rezept II: Dorade asiatisch

Esterhazy-Gemüse (Sellerie, Lauch, Karotte) wird mit einer Soße vermischt, die man aus Oyster-, Fisch- und Sojasoße zusammensetzt (gibt’s alles im Asia-Laden). Ein bisschen Zucker und Chilli-paste dazu. Dann das Doraden-Filet draufsetzen, ein paar Limettenzesten dazu. Alufolie drum und auf den Grill damit. Jetzt ziehen die asiatischen Aromen so richtig schön in die Dorade hinein. Mmh, lecker!

Peter Scheiwe und das Steak – eine Anleitung:

Steak auf den Grill legen. Zwei Minuten lang bei voller Hitze garen lassen. Dann einmal um 90 Grad drehen, um das schöne Waffelmuster zu kriegen. Nach zwei weiteren Minuten wieder um 90 Grad drehen und nach zwei weiteren Minu-ten noch einmal eine 90 Grad-Drehung. Nun ist das Steak „medium“, vorausgesetzt, es ist richtig geschnitten. Etwas mehr als zwei Finger dick.

Man kann mit ein bisschen Gefühl durch Klopfen feststellen, wie durchgebraten ein Steak ist. Je fes-ter, desto garer. Außerdem ganz wichtig: Man kann das Steak besser etwas zu roh braten, dann vom Grill nehmen und abgedeckt (zum Beispiel mit einem Handtuch) eine Viertelstunde ziehen lassen. Dadurch verteilt sich der Saft wieder im Fleisch.

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Page 74: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

fLankStEak odEr bauchLappEn?Grillen ist heute die reinste Trendsportart. Das bestätigt auch Thomas Erpenbeck, Fleischer aus der Dortmunder Straße

Kann man dieses Jahr von einer guten Grillsaison sprechen?

Wir können nicht klagen. Die Grillumsätze stimmen eigentlich jedes Wochenende. Dennoch ist das Wetter natürlich bisher nicht optimal gewesen. Es ist einfach nicht beständig.

Sie verfolgen in diesen Tagen also immer den Wetterbericht?

Ja, klar! Das ist wie bei einem Eiscafé. Entweder Hopp oder Top.

Wenn also gutes Wetter ansteht, müssen Sie ackern …

Genau. Man kann es nicht lange im Voraus planen, deshalb nur kurzfristig auf schönes Wet-ter reagieren. Sonst schmeckt das Fleisch nachher alt und trocken.

Und das will ja keiner.

Was läuft heutzutage besonders gut an Fleischprodukten für den Grill?

Während die Leute früher vor-nehmlich Würstchen, Rippchen oder Schulter wollten, geht der Trend heute hin zu hochwerti-geren Sachen: Da darf es dann auch schon mal ein Lammsteak

74

Thomas Erpenbeck, der Fleischer unseres

Vertrauens, hat zum Thema Grillen natürlich

ein Wörtchen mitzureden. Hier weiß man

nämlich ziemlich gut Bescheid über Fleisch

im Allgemeinen und über aktuelle Grilltrends

aus Münster im Besonderen. Nicht umsonst

darf sich das Geschäft seit 2001 Fünf-Sterne-

Fleischerfachgeschäft nennen. Ein Mann vom

Fach!

Grillspezial

Page 75: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

sein. Oder auch ein Rumpsteak oder Hüftsteak. Da will der Kun-de wesentlich mehr als noch vor zehn Jahren. Auch Geflügel wird immer mehr genommen, weil es magerer ist.

Wird das Grillen heutzutage mehr als Ereignis zelebriert als früher?

Ja, auf jeden Fall. Eine Rin-derquerrippe, das klassische Suppenfleisch, wird heutzutage auch durchaus gegrillt. Das braucht dann natürlich zwei, drei Stunden, wird vielleicht noch in Alufolie eingepackt, mit Gewürzen und so weiter, aber einige ganz pfiffige Grillexperten

machen auch das heute.

Gibt es weitere neue Trends, die sie feststellen?

T-Bone-Steaks werden mittler-weile auch gerne gekauft. Oder auch Flanksteaks vom Bauchlap-pen, da gibt es einen ganz mage-ren Muskel. Da hätte ich früher nie mit gerechnet, dass man da jemals was zum Grillen draus herstellen kann. Außerdem Och-senbrust, für mich eigentlich ein typisches Kochfleisch. Da sind ja viele Experten und Liebhaber unterwegs, die sich die Zeit dafür nehmen, bis so ein Stück irgend-wann mal fertig gegrillt ist.

Was ist die Spezialität Ihres Hau-ses, wenn es ums Grillen geht?

Mit unserem Grillfleisch haben wir uns generell in den letzten Jahren einen sehr guten Namen gemacht. Darüber hinaus wird unsere hauseigene Grillsoße stark nachgefragt.

Was ist drin in der Soße?

Das wird natürlich nicht verra-ten. Das ist ja ein altes Geheim-rezept.

Tja, dann müssen wir sie wohl weiter bei Ihnen kaufen. Vielen Dank für die Informationen!

75 Grillspezial

Page 76: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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Page 77: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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Page 78: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Wohin mit dEn kindErn?Dem Land fehlen KiTa-Plätze, das ist klar. Doch statt zu jammern, nimmt sich ein Professor vom Hafenweg jetzt selbst diesem Problem an.

Was Blutuntersuchungen und das

Analysieren diverser Exkremente

mit meinem zentralen Thema „Kin-

der“ zu tun haben? „Alles“, schreit

jetzt jedes Mutterherz, aber im Fol-

genden geht es vielmehr um die

Idee des Geschäftsführers des medi-

zinischen Labors aus der Hafenstra-

ße, eine KiTa für die Unternehmen

aus der Nachbarschaft zu gründen.

Anja Neuland zu Gast bei Prof. Dr.

med. Paul Cullen.

Ich persönlich bin ja fern ab von dem Gedanken, meine Toch-ter unter drei Lebensjahren in die Hände einer Tagesmutter oder an-derer Institutionen zu übergeben. Die klassischen ersten drei Jahre sind heutzutage nur leider kaum mehr möglich, ohne nicht faktisch arm zu sein. Oder zu den Armen zu gehören.

Paul Cullen, medizinischer Leiter und Geschäftsführer des medizinischen Labors am Hafen-weg, beschäftigt 140 Mitarbeiter. 80 davon sind Frauen, über-

wiegend medizinisch-technische Assistentinnen. Cullen kennt das zentrale Problem eines erschwer-ten Wiedereinstiegs für Frauen nach der Babypause. Gleichzeitig bedeutet das für ihn Probleme bei der Mitarbeitersuche. Wohin mit den Kindern? So lautet in dem Moment überall die große Frage. Er möchte für diese jetzt eine Ant-wort finden. Gemeinsam mit den anderen Unternehmen des Hafens. „Wir müssen unser Angebot in diese Richtung einfach attraktiver gestalten. Wir sind ein sehr gutes

Team und ich mag meine Ange-stellten, somit möchte ich gerade den Frauen, die Möglichkeit geben, in ihrem Beruf zu bleiben. Beruf und Muttersein sollen damit ermöglicht werden.“

Deshalb die Idee einer hafen-ansässigen Unternehmens-KiTa. Mit ihr hätten Mütter den Luxus, dass ihre Kinder sich während der Arbeit quasi „nebenan“ aufhiel-ten. Die Finanzierung soll durch mehrere hafenansässige Unter-nehmen geleistet werden. Paul Cullen ist bereits damit befasst,

HAFENleben 78

Page 79: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

eine Liste für Interessenten zu erstellen. Einen weiteren Teil der Kosten müssten die Eltern selbst beitragen, dieser Anteil würde dann individuell angepasst. Zur aktuellen Diskussion über das Betreuungsgeld hat Cullen eben-falls eine Meinung: „Eltern sollte freigestellt werden, wie sie ihre Kinder betreuen. Auch finanziell.“

Wie unterschiedlich jedoch die Bedürfnisse von Müttern sind, was den Wiedereinstieg in den Job angeht, und welche unter-schiedlichen Familienmodelle

damit einhergehen, unterstreicht das Beispiel von Frau Janich. Sie ist Mitarbeiterin des Qualitäts-managements im Medizinischen Labor und stößt zu meinem Gespräch mit Paul Cullen dazu. Das Familienmodell, das sie vor-lebt, ist eher selten anzutreffen. Frau Janich hat zwei Kinder, das jüngste ist acht Monate alt. Ich treffe sie am ersten Tag ihres Wie-dereinstiegs. Sie ist nicht auf eine U3-KiTa angewiesen, denn ihr Mann hütet die Kinder. Sie sichert den Lebensunterhalt. Sie hätte

auch noch nicht zwingend wieder anfangen müssen zu arbeiten, nicht einmal das erste Jahr Eltern-zeit war vorüber, aber Frau Janich sagt: „Es hätte auch gerne schon eher losgehen können.“ Ich denke an manche Exemplare „Mann“, die sicher Probleme damit hätten, mit den Kindern alleine daheim-zubleiben. Es ist heute schließlich weiß Gott noch immer nicht Usus, dass die Frau das Geld verdient und der Mann Zuhause bleibt. Frau Janisch sieht das anders: „Das wäre doch unlogisch.

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Wenn ich mehr verdiene, kann er doch zu Hause bleiben. Und mein Mann hat kein Problem damit. Trotzdem finde ich die Idee einer Unternehmens-KiTa jederzeit unterstützenswert.“

Ich muss an endlos lange Todo-Listen denken, die die Mütter, die ich kenne, ihren Männern übergeben, wenn sie sich mal für ein Wellness-Wochenende eine Auszeit nehmen, damit es nicht bei Fußball, Schokopudding und kalten Nudeln endet. Die Idee einer Unternehmens-KiTa ist zwar

nicht neu, aber deshalb nicht weniger großartig. Ich denke über die viel diskutierte Herdprämie (Unwort!!!!) nach, über Elternzeit und komme zu dem Schluss, dass Paul Cullen am Puls der Zeit ar-beitet. Der Utopie zu unterliegen, es gäbe 2013 tatsächlich KiTa-Plätze für alle, wäre wohl ein Fehler. Wobei Cullen genau hier im Hafengebiet ansetzen möchte. Und Frau Schröder, komm schon, die Mütter mit einer Herdprämie zu entlohnen, tse, selbst das Wort klingt schon nach den 30ern.

Zumal Alleinerziehende wenig davon profitieren würden. Eine KiTa, gemeinsam getragen von den Unternehmen der Nachbar-schaft, das wäre genau das, was sich viele Frauen wünschen: In den Job zurückzukehren, den sie lieben, und dabei das, was sie am meisten lieben, bei sich zu haben. Ich hoffe, dass sich viele Unter-nehmen beteiligen, denn Selbst-verwirklichung und Muttersein ist quasi das Gleiche.

Von Anja Neuland

Interesse dabei zu sein? Dann schreiben Sie Paul Cullen / Medizinisches Labor Münster: [email protected]

Beim Gespräch mit HAFENfreunde-Redakteurin Anja Neuland (links): Herr Cullen und Frau Janisch.

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hafEnfrEundE-bESatzung bLEibt trockEn

Bloß nicht Letzter werden - das war das ausgegebene Ziel. Naja, und kentern wollte sie auch nicht so gerne, die Besatzung des HAFENfreun-de-Bootes, das am 6. Juli bei der Stadtgeflüster-Overschmidt-Segelregatta in den Aasee stach. Beides ist geglückt, weshalb das Abschneiden unserer Mannschaft ohne Frage als großer Erfolg in die ewige Wertung sport-licher Redaktionsaktivitäten einfließt. 22 Boote gingen an den Start. An Bord waren kleine Delegationen aus verschiedenen Münsteraner Firmen. Gastronomie, Agenturen und andere Betriebe hatten die 22 Barnegats gesponsert und besetzt. Am Ende reichte es für die HAFENfreunde zu einem soliden 17. Platz. Ganze fünf Teams vermochte die junge Crew also hinter sich zu lassen. Als Belohnung gab es zwar keinen Pokal, aber eine charmante Urkunde und am Abend ein feuchtfröhliches Beisammen-sein in Rick’s Café. Dort verköstigte Ricks-Chef Gogel höchstpersönlich seine Gäste mit Würstchen vom Grill.Gewinner war am Ende übrigens das Team der Wochenschau, Titelver-teidiger aus dem Vorjahr und damit nun absoluter Rekordchampion der Traditionsregatta. Aber das nur am Rande, denn wie gesagt: Platz 17, Leute! Das müsst ihr erst mal nachmachen.

raSSELbandE

Die KiTa „Rasselbande“ hat eine neue Fassade. Der Illustrator Ro-bert Matzke hat sie für die Kinder-tagesstätte aus der Soester Straße bemalt. Da war die Freude bei den Kleinen groß!

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gutE nach-richtEn

Die Überbringer von schlechten Nachrichten

machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob

schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bi-

bel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwör-

ter. Doch von schlechten Nachrichten haben

wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so

viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadt-

hafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu.

Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!

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LEd-faSSadE dEr pSd bank jEtzt

auch hörbar Auf der Medienfassade der PSD Bank Westfalen-Lippe eG ist erst-malig eine zeitgleiche Präsenta-tion von Ton und Bild gelungen. Mit einer App auf dem privaten Smartphone kann der Betrachter den Soundtrack parallel zum Film hören, der auf der Medienfassade zu sehen ist. Die Idee stammt von Professor Norbert Nowotsch, der am Fachbereich Design der Fach-hochschule Münster tätig ist. In Kooperation mit dem Labor für Software Engineering entwickel-te die FH die App „PSDklang“. Download: http://psdklang.se-labor.de. Interessierte Betrachter können ab dem 5. Juli 2012, täg-lich zwischen 20:00 und 21:00 Uhr, das neue Programm anschau-en und anhören. Ein weiterer Hö-hepunkt von „PSDklang“ ist ein Medienwandkonzert mit eigens hierfür produzierten Filmen und Musikstücken. Im Sommersemes-ter 2011 gestalteten Studenten der Fachhochschule Münster Filme, die auf der Medienwand gezeigt werden. Der jeweilige Soundtrack stammt von regionalen Musikern, die ihre Kompositionen hierfür extra zur Verfügung gestellt hat-ten. Das Programm im Einzelnen: www.psd-medienfassade.de

nEuE hafEnpLattEn im münStEr modELL

Das Münster Modell ist um zwei zentrale Hafenplatten gewachsen. Mit der Unterstützung der Stadtwerke GmbH konnte das große Stadtmodell im Maßstab 1:500 um die Bereiche „Hafenplatz“ und „Osmo-Areal“ ergänzt werden. Jetzt ist der Hafen praktisch komplett im Münster Mo-dell zu sehen, das bis Anfang Juli im Rhenus-Speicher ausgestellt war. Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster: „Die Stadtwerke als prägendes Unternehmen am Hafen freuen sich, dass die Bürger durch das Münster Modell auch die Hafenentwicklung visualisiert bekommen. Damit wird der innenstadtna-he Hafen greifbarer.“ Das Münster Modell versteht sich als Instrument in den Prozessen der Stadtentwicklung: ob für Architekten und Bauherren, Politik und Verwaltung, Bürger und Besucher. „Gerade jetzt, wo wichtige Entscheidungen nach dem Hafenforum anstehen, ist es gut, über dieses Instrument verfügen zu können“, findet Stefan Rethfeld, Vorsitzender Münster Modell e.V. Eine vollständige Ausstellung des Münster Modells ist im September/Oktober 2012 wie im Jahr zuvor wieder im Marianum, Frauenstraße geplant.

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Page 84: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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danken wir für ihre großartige unterstützung!

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Page 85: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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gefunden werden!

Melde dich bei uns:

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Page 86: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

Seit 1999 überzeugt Dachboden durch außergewöhnliche Ideen und

Konzepte. Dabei steht immer das Ziel des Kunden im Fokus der Maß-

nahmen. Ein Beispiel: Als das Rote Kreuz überlegt, wie es neue Blut-

spender werben könnte, denkt Dachboden nach. Vier Gründe gibt es,

die Nichtspender zu Spendern machen könnten: Geld, Sex, Ruhm oder

Drogen. Sex und Drogen fallen aus und Geld wird das Rote Kreuz den

Neuspendern auch nicht anbieten. Also bleibt nur der Ruhm. Nun kann

aber das Rote Kreuz nicht jeden neuen Blutspender berühmt machen,

oder? Doch. Und Dachboden weiß wie.

Corporate Publishing, Fashion Magazines und Consumer Magazines,

die Disziplinen sind vielfältig, der Anspruch von Dachboden jedoch

immer der gleiche: hinreissende, perfekt auf die jeweilige Zielsetzung

zugeschnittene Redaktionskonzepte, eine überzeugende Visualisierung

und ein erfolgsorientiertes Vertriebs- und Vermarktungskonzept. Diese

Gesamtkonzepte haben Dachboden in wenigen Jahren im Corporate

Publishing in der Region zu einer qualitativen Spitzenposition geführt.

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IDEEN.Alles Gute kommt von oben.

DACHBODEN WERBEAGENTUR GmbH & Co. KGRothenburg 14-16 | 48143 Münsterdachboden.de

Page 87: HAFENfreunde Ausgabe 5 | 2012

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