Jahresbericht 2008

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Jahresbericht 2008 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

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Jahresbericht 2008 der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

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Jahresbericht 2008der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

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Das Titelbild und die ganzseitigen Bilder in diesem Jahresbericht wurden am Auffahrtstag, am 1. Mai 2008, im Kloster Kappel anlässlich von dessen Neueröffnung aufgenommen. Sie stammen von Daniel Lienhard, Zürich.

Teil IVorwort des Kirchenratspräsidenten 1Die neue Kirchenordnung 2Kirchliche Behörden 5Präsidialressort 7Ressort Finanzen 13Ressort Werke und Beiträge 17Ressort Gemeindedienste 21Ressort Pädagogik und Animation 25Ressort Bildung und Gesellschaft 29Ressort Diakonie und Seelsorge 33Verwaltungsbereiche 37Kirchensynode 41

Teil IIStatistische Angaben 45Rechnung der Zentralkasse 50 Übersicht über die Fonds 60Kollektenergebnisse 61Bericht der Revisionsstelle 61Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund 63Jahresberichte weiterer Institutionen 64Etat 66Impressum 74

Adressverzeichnis 2009 Beilage

Inhalt

Der Kirchenrat beschliesst:

1. Der Jahresbericht 2008 wird gemäss §30 Ziff. 4 des Kirchengesetzes den Mitgliedern der Kirchensynode, ferner den Bezirks- und Gemeindekirchenpflegen sowie den Mit-gliedern des zürcherischen Ministeriums zugestellt.2. Nach Genehmigung des Berichtes durch die Kirchensynode erfolgt nach §4 des Kir-chengesetzes die Zustellung an den Regie-rungsrat, ferner an die Mitglieder des Kan-tonsrates.

Vor dem Kirchenrat

Kirchenratsschreiber:Alfred Frühauf

Zürich, 25. März 2009

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Vorwort des Kirchenratspräsidenten

Das Gebet in Tradition und Gegenwart

«Ora et labora» lautet das von Benedikt von Nursia geprägte Leitmotto – «Bete und arbeite». In dieser Reihenfolge. Bis heute wird der klösterliche Tag – auch im reformierten Kloster Kappel – durch das Gebet strukturiert. Und auch die Glocken reformier-ter Kirchen rufen darum mor-gens, mittags, nachmittags und abends zum Gebet.

«Bete und arbeite.» Dieses Grund-motiv prägte die spirituelle, kulturelle und ökonomische Identität des Abend-landes. Die mittelalterliche Kirche hat es dadurch zu Wohlstand und Reich-tum gebracht. Doch infolge des Reich-tums wurde das Grundmotiv immer mehr vernachlässigt.

Die Reformation, vor allem auch die-jenige zürcherischer Prägung, hat sich wieder an beides erinnert. Das «Ora» wurde wieder ernst genommen und das alte «dem Gottesdienst darf nichts vor-gezogen werden» wieder in die Mitte ge-stellt. Der Gottesdienst als Mittelpunkt des Lebens, als «Quelle des Lebens der Gemeinde», wie es in der Zürcher Kir-chenordnung heisst, das ist ein urrefor-matorisches Anliegen.

Zugleich wurde aber das «Labora», das «Arbeite», nicht vernachlässigt. Huldrych Zwingli kritisierte arbeitsloses Einkommen. Und er würde es angesichts der weltweiten Finanzkrise heute wohl noch eindringlicher tun. Zwingli ver-abscheute das Söldnerwesen, das Töten um Geld. Dagegen brachte die Zürcher Reformation der bäuerlichen, hand-

werklichen und auch intellektuellen Arbeit hohe Wertschätzung entgegen. Diesem reformatorischen Fundament verdankt Zürich unter anderem seine Be-deutung als internationaler Wirtschafts-standort.

Aber ähnlich wie in den spätmit-telalterlichen Klöstern ging auch hier mit zunehmendem Wohlstand das «Ora» oft vergessen. Das «Labora» und ökono-mischer Wohlstand standen nun allein im Mittelpunkt. Solch ökonomisches Denken prägt auch unsere heutige Zeit. Wichtig ist das Messbare, das Bewert-bare, das Nützliche. Heute versuchen manchmal auch Kirchen, sich vor allem über ihre soziale Nützlichkeit zu profilie-ren und zu legitimieren.

Aber das «Ora» darf gerade in unse-rem ökonomistischen Zeitalter nicht untergehen. Dem Gebet haben wir Sorge zu tragen. Es zeigt uns, dass wir auch bei eigener Leistung Empfangende, Be-schenkte sind. Und als solche können wir auch Gebende, Schenkende werden.

Der Kirchenrat hat darum im Herbst 2008 ein Büchlein mit Ge-beten für die Arbeit in kirchli-chen Behörden und Arbeitsgrup-pen herausgegeben. Zumindest kirchliche Arbeit soll vom Gebet begleitet sein.

«Das Gebet ist die Tür aus dem Gefängnis unserer Sorge», so hat es der deutsche Theologe Helmut Gollwitzer einmal ge-schrieben. Sorgen? Wer behörd-

liche Arbeit vorzubereiten, zu leiten und zu vollziehen hat – der hat wohl auch Sorgen: die Sorge, dass jeder zu seinem Recht kommt, die Sorge, dass Menschen gehört und gewürdigt werden, die Sorge, dass niemand verletzt wird, die Sorge, dass sachlich richtig entschieden und kommuniziert wird.

Sorgen soll man ernst nehmen. Aber man darf sich nicht von ihnen be-herrschen lassen. Das Gebet ist darum das «wichtigste Traktandum» der Be-hördensitzung oder der Zusammenkunft einer Arbeitsgruppe. Durch solches Gebet kann es geschehen, «dass ich sor-genfrei und doch sorgsam sei» (Refor-miertes Gesangbuch 815,3). Hier finden wir die Tür aus dem Gefängnis unserer Sorge.

Dies hilft, getrost und fröhlich ans Werk zu gehen, im Wissen zwar um un-sere beschränkte Kraft, aber im Ver-trauen auf Gottes Nähe, die uns trägt. So können wir aus dem Evangelium leben, es in Wort und Tat weitergeben und so Kirche bauen: selbstbewusst, gelassen und glaubwürdig.

Kirchenratspräsident Ruedi Reich

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Die neue Kirchenordnung – dem Evangelium und den Menschen verpflichtet

Kirchenrat

Wie wichtig ist eine Kirchenordnung? Die Frage ist rhetorisch, selbstverständ-lich. Aber sie ist es in einem doppelten Sinn. Eine Kirchenordnung ist einerseits nicht wichtig. Denn die Kirche ist nur Kirche, wenn sie sich konsequent und ausschliesslich am Evangelium ausrichtet. Paragraphenreiterei ist einer evangeli-schen Kirche unwürdig. Diese hat sich stets an ihrem Wesen und Auftrag zu orientieren. Das Christusgemässe muss Richtschnur kirchlichen Handelns sein und bleiben. Kirchliche Gesetzestexte ha-ben demgegenüber nur subsidiäre Be-deutung.

Und doch: Die Kirchenordnung ist auch wichtig. Es muss klar sein, was innerhalb der Landeskirche gilt. Die Öffentlichkeit hat darauf ein Anrecht. Und den Mitarbei-tenden soll deutlich sein, welches ihre Pflichten und Rechte sind. Nur so kann gegen innen und aussen Klarheit und Ver-trauen geschaffen werden, Verlässlichkeit, ohne welche keine Gemeinschaft aus-kommt.

In dieser Spannung von Unterschät-zung und Überschätzung von Ordnungen und Gesetzen den Mittelweg zu finden, ist die Herausforderung für die neue Kir-chenordnung. Als innerkirchliche gesetz-liche Grundlage ist sie die Rechtsnorm unserer Kirche, der aufgrund des schlan-keren Kirchengesetzes grössere Bedeu-tung zukommt als bis anhin.

In evangelischer Tradition hat das Kir-chenrecht dienende Funktion. Es schafft nicht Leben, sondern es strukturiert Leben. Jede einzelne Bestimmung soll im Dienste des Ganzen stehen und dazu beitragen,

dass die Landeskirche und ihre Kirchge-meinden ihren Auftrag optimal wahrneh-men können. Dabei ist wichtig, dass die Kirchenordnung nicht eine Kirche fördert, die sich vornehmlich mit sich selber be-schäftigt. Die Landeskirche ist eine Kirche, die sich nicht um sich sel ber dreht, sondern die in die Gesellschaft hineinwirkt und für viele Menschen da ist.

In der Öffentlichkeit präsentMit Verkündigung und Seelsorge, mit

sozial-diakonischem Handeln und kultu-reller Präsenz bringt sich die Landeskir-che gemäss ihrem Auftrag zum Dienst an der Gesellschaft ins öffentliche Leben ein. Sie tut dies auf allen Ebenen und in allen Bereichen im Wissen darum, dass in der öffentlichen Wahrnehmung immer der Teil für das Ganze steht: Alles, was ir-gendwo in der Landeskirche getan oder gelassen wird, prägt ihr Bild in der Öffent-lichkeit.

Öffentliche Präsenz heisst, dass die Landeskirche auch in Zukunft bereit ist, ihre gesellschaftliche und soziale Aufgabe wahrzunehmen, beispielsweise im konti-nuierlichen Kontakt mit der Zürcher Re-gierung im Hinblick auf das Fach Religion an der Volksschule oder auf die Situation rund um den Vollzug der Asylgesetzge-bung.

Auf Mitglieder und Gesellschaft zugehen

Aktives Zugehen auf die Menschen be-deutet einerseits eine Betonung gesamt-kirchlicher Projekte. «Kirche am Weg» zu sein heisst, dort auf die Menschen zuzuge-

hen, wo diese sich im Alltag bewegen, zum Beispiel am Hauptbahnhof Zürich oder im Einkaufszentrum Sihlcity; es bedeutet ver-stärkte seelsorgerliche Präsenz an den Kliniken unseres Kantons mit entspre-chenden Spitalkirchen. Diese Leistungen kommen allen Menschen zugute.

Bezüglich den Diensten der Landeskir-che für ihre Mitglieder weist die Kirchen-ordnung ausdrücklich darauf hin, dass man bei Gottesdienstbesuch, Abdankung oder Trauung nicht an die Kirchgemeinde gebunden ist. Nur Steuerpflicht, Stimm- und Wahlrecht sind mit der territorialen Kirchgemeinde verbunden.

Neben der «Kirche am Weg» geht es anderseits darum, als «Kirche am Ort» in den Kirchgemeinden präsent zu sein. 181 Kirchgemeinden, grosse wie Uster mit 12 000 Mitgliedern, und auch kleine, im Zürcher Oberland oder mitten in der Stadt Zürich, soll es weiterhin geben, weil sie Nähe zu den Mitgliedern ermöglichen. Da-bei geht es auch darum, dezentrale Gottes-dienstorte zu erhalten. Die Landeskirche verzichtet nicht wie andere Institutionen auf ihr «Feinverteilnetz». Es geht ihr immer um die Nähe zu den Menschen in Verkün-digung, Seelsorge und sozialem Handeln.

So viel Freiheit wie möglichDie Kirchenordnung fördert und un-

terstützt das zielgerichtete Zusammen-wirken der verschiedenen Bereiche inner-halb der Landeskirche und darüber hinaus: Kirchgemeinde, Bezirk, Landes-kirche, Kirchenbund und Hilfswerke, in-ternationale kirchliche Institutionen und weltweite Kirche.

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Im Wissen darum, dass in jedem dieser Bereiche wichtige Arbeit geleistet wird, sollen die gestalterischen Freiräume mög-lichst gross sein. Insbesondere die Kirch-gemeinden sollen die Möglichkeit haben, ihr Profil individuell festzulegen und be-sondere Schwerpunkte zu setzen. Es soll für alle, die in der Kirche Verantwortung tragen, ein möglichst grosser Gestaltungs-freiraum bestehen. Die neue Kirchenord-nung wurde deshalb nach dem Grundsatz erarbeitet: «So viel Freiheit wie möglich, so viele Normen wie nötig.»

Wesen und Auftrag zuerstAuffälligste Änderung der neuen Kir-

chenordnung ist ihre veränderte Struktur. Während die geltende Kirchenordnung sich vom Aufbau her an der staatlichen Gesetzgebung orientiert und das struktu-relle Gewand der Landeskirche in den Vordergrund stellt, geht die neue Kirchen-ordnung vom Wesen und Auftrag der Lan-deskirche aus.

Nach einem ersten Teil mit grundsätz-lichen Bestimmungen folgen im zweiten Teil die vier zentralen Handlungsfelder: Verkündigung und Gottesdienst, Diakonie und Seelsorge, Bildung und Spiritualität, Gemeindeaufbau und Leitung. In diesen vier Bereichen werden die wichtigsten Aufgaben beschrieben und die nötigen Be-stimmungen festgehalten. Im dritten Teil, Pfarramt und Dienste der Kirche, werden Aufgaben und Pflichten der einzelnen Be-rufsgruppen geregelt.

Erst der vierte Teil der Kirchenord-nung, Aufbau und Organisation, befasst sich mit der Organisation der Kirchge-

meinden, der kirchlichen Bezirke inklu-sive Bezirkskirchenpflegen, Pfarrkapitel und Diakonatskapitel sowie mit den Orga-nen der gesamtkirchlichen Bereiche. Der fünfte Teil ist den Bereichen Finanzen und Liegenschaften gewidmet.

Einzelne Themen■ Grundsatzartikel: Viele Kirchen verfü-gen neben einer Kirchenordnung auch über eine Kirchenverfassung. Dem Zür-cher Kirchenrecht ist eine solche Zweitei-lung fremd. Dafür haben die einleitenden Grundsatzartikel der Kirchenordnung Verfassungscharakter. Sie orientieren sich theologisch an denjenigen der Kirchen-ordnung von 1967, setzen aber auch neue Akzente, etwa da, wo sich reformierte Kir-che im Sinne des altchristlichen Glaubens-bekenntnisses ausdrücklich als «Teil der einen, heiligen, katholischen und aposto-lischen Kirche» (Art. 3 Abs. 2) versteht. Die Bindung an das Wort Gottes, das im Evangelium von Jesus Christus Gestalt ge-funden hat, prägt die Grundhaltung auch der neuen Kirchenordnung.

Hinzu kommen die Offenheit und Ver-antwortung der Landeskirche gegenüber der ganzen Gesellschaft. Ihr diakonisches und seelsorgerliches Handeln und ihre ethische Verantwortung leitet sie aus dem befreienden Zuspruch Gottes ab. Mit dem Bezug auf die Reformation von Huldrych Zwingli und Heinrich Bullinger bindet sich die Landeskirche in die reformierte Tradition ein.

Während sich die geltende Kirchenord-nung erst am Schluss zur Teilhabe der Landeskirche an der weltweiten Kirche

Jesu Christi äussert, betont deren Erwäh-nung am Anfang der neuen Kirchenord-nung die Bedeutung dieser Vernetzung: die Bezüge der Landeskirche in die refor-mierte Gemeinschaft in der Schweiz, in Europa und in der Welt. Ein wichtiger Ak-zent liegt weiter auf dem Einsatz der Lan-deskirche für die ökumenische Zusam-menarbeit, das Gespräch mit dem Juden-tum und den interreligiösen Dialog. ■ Mitgliederstimm- und -wahlrecht: Mit der neuen Kirchenordnung geht ein lang-jähriges Desiderat der Landeskirche in Erfüllung. Mit der neuen Kantonsverfas-sung und dem neuen Kirchengesetz erhal-ten die Zürcher Kirchen als letzte in der Schweiz die Kompetenz, das Stimm- und Wahlrecht selber zu regeln. Die neue Kir-chenordnung sieht nun vor, dass alle Mit-glieder ab 16 Jahren stimmberechtigt sind und alle Mitglieder ab 18 Jahren in kirch-liche Ämter gewählt werden können.■ Pfarrberuf und weitere kirchliche Be-rufe: In einigen reformierten Kirchen der Schweiz geht der Trend in Richtung einer stärkeren Reglementierung auch des Pfarrberufs. Die Pfarrerinnen und Pfarrer werden Kirchgemeindeangestellte, Funk-tionen werden quantifiziert, Arbeitszeiten geregelt. Die neue Kirchenordnung hält gegen diesen Trend daran fest, dass der Pfarrberuf eine ganzheitliche, integrale Aufgabe ist, der man sich in Verantwor-tung und Freiheit als ganzer zu stellen hat.

Die Kirchenordnung behält darum die bisherige Regelung bei, dass Rechte und Pflichten der Pfarrschaft für alle Kirchge-meinden von der Landeskirche bestimmt werden. Die neue Kirchenordnung weist

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Der Kirchenrat (v.l.n.r.): Andrea Marco Bianca, Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf,

Jeanne Pestalozzi-Racine, Thomas Plaz-Lutz, Kirchenratspräsident Ruedi Reich,

Daniel Reuter, Irene Gysel-Nef, Helen Gucker-Vontobel.

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stärker auf die theologische Verantwor-tung des Pfarramtes hin: gottesdienstlich liturgische Verantwortung, Seelsorge, Un-terricht, Erwachsenenbildung, neu auch Diakonie, theologische Reflexion des Ge-meindeaufbaus. Neu ist auch die Amts-dauer von vier Jahren, die damit jener der Behörden entspricht.

Neu werden in kleinen Kirchgemein-den mit weniger als 1000 Mitgliedern Teil-zeitstellen geschaffen. Die Stellenprozente orientieren sich an der Anzahl Mitglieder. Aufgrund dieser oder der besonderen Si-tuation einer Kirchgemeinde kann der Kirchenrat zudem Ergänzungspfarrstel-len errichten (bisher «zeitlich befristete Pfarrstellen»), deren Inhaberinnen und Inhaber ebenfalls vom Volk gewählt wer-den. Neu können alle Pfarrstellen auf zwei Personen aufgeteilt werden.

Auch weitere kirchliche Berufe werden gewürdigt (z. B. Sozial-Diakoninnen, Kirchenmusiker, Katechetinnen, Sigris-ten, Verwaltungs- und Sekretariatsange-stellte), ihre Aufgaben dargestellt und die Verpflichtungen der Landeskirche festge-halten.■ Finanzen: Die neue Kirchenordnung soll zu einem verantwortungsvollen und der Nachhaltigkeit verpflichteten Umgang mit den Finanzmitteln beitragen: sorg fäl-tig – sparsam – transparent. Der Finanz-teil definiert die Finanzströme und schafft die Grundlage für einen angemessenen Finanzausgleich unter den Kirchgemein-den. – Finanzverordnung und Personal-verordnung, die von der Kirchensynode erlassen werden und dem fakultativen Re-ferendum unterstehen, schaffen zusätz-

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Kirchenrat

Versprechen erfüllt

1995 hat das sich das Zürcher Stimmvolk mit Zweidrittelsmehrheit für öffentlich-rechtlich anerkannte Volkskirchen in Partnerschaft zum Staat ausgesprochen. Im Vorfeld der Abstimmung machten die Kirchenver-antwortlichen aber deutlich, dass in verschiedenen Bereichen Reformbe-darf besteht und sie versprachen, Ände-rungen an die Hand zu nehmen.

Auf den 1. Januar 2006 ist die neue Kantonsverfassung in Kraft getreten. Sie regelt auch das Verhältnis zu den anerkannten Kirchen und Religions-gemeinschaften. Auf den 1. Januar 2010 tritt das neue Kirchengesetz in Kraft – ein Rahmengesetz, das für alle drei öffentlich-rechtlich anerkann-ten Kirchen gilt und nur noch das Nötigste regelt.

Das neue Kirchengesetz bedingt eine Revision der Kirchenordnung. Diese wurde am 17. März 2009 von der Kirchensynode verabschiedet. Am 27. September 2009 stimmen die re-formierten Stimmberechtigten darü-ber ab. Es ist vorgesehen, dass die neue Kirchenordnung, falls ihr zugestimmt wird, ebenfalls auf den 1. Januar 2010 in Kraft tritt. Abgesehen von noch aus-stehenden Nachfolgeprojekten kommt mit diesem Schritt ein langjähriger Reformprozess zum Abschluss, der auch die Einlösung der Versprechen von 1995 bedeutet.

liche Klarheit betreffend Umgang mit den Finanzen, Lohnsystem sowie Rechte und Pflichten der Mitarbeitenden.

Rücktritt von Anemone Eglin

Anemone Eglin ist auf Ende 2008 aus dem Kirchenrat zurückgetreten. Sie wurde 1998 auf Vorschlag des Synodal-vereins in den Kirchenrat gewählt. In ihre Amtszeit im Ressort Pädagogik und Animation fielen wichtige Ge-schäfte wie die Entwicklung und Um-setzung des Konzepts «Religionspäda-gogisches Handeln» (rpg) und die Volksinitiative zur Wiedereinführung des schulischen Religionsunterrichts. Diese Volksinitiative hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Kantonsrat neu das obligatorische Schulfach «Re-ligion und Kultur» eingeführt hat.

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Zur jährlichen Konferenz der Präsi-dien der Kirchenpflegen und Bezirkskir-chenpflegen lud der Kirchenrat wiede-rum ins Diakoniewerk Neumünster statt. Im Zentrum stand einerseits ein Referat von Kirchenratspräsident Ruedi Reich zum Selbstverständnis der Landeskirche. Es trug den Titel «Kirche sein – selbstbe-wusst, gelassen, glaubwürdig». Anderseits wurden die Ergebnisse des Projekts «Got-tesdienst als Auftritt. Eine Kirchenvisite» präsentiert. Daneben bildete die aktuelle Rechtsentwicklung in der Landeskirche (Kirchengesetz, Kirchenordnung, Finanz-verordnung, Personalverordnung) einen weiteren Schwerpunkt der Konferenz.

Die Präsidienkonferenz der Bezirks-kirchenpflegen fand Ende September statt. Schwerpunkte der Zusammenkunft bildeten die Legislaturziele 2008–2012 des Kirchenrates, die geänderte Akzentu-ierung des Amts der Dekanin und des Dekans, die Information über den Stand der Beratungen der Kirchensynode über die neue Kirchenordnung sowie eine Ori-entierung über die Eckpunkte des künfti-gen landeskirchlichen Personalrechts.

Abordnungen der Bezirkskirchenpfle-gen trafen sich auf Einladung des Fachbe-reichs Behördenschulung und Beratung im Frühjahr und im Herbst zu zwei Zusam-menkünften des Qualitätszirkels. Bespro-chen wurden unter anderem mögliche Ansätze für die Erfüllung von zusätzlichen Aufsichts- und Rechtssprechungsaufga-ben, die aufgrund des neuen Kirchengeset-zes auf die Bezirkskirchenpflegen zukom-

men. Es ging auch um die Umsetzung der Verordnung zum Religionspädagogischen Gesamtkonzept rpg und das Amt der Deka-nin, des Dekans, das in seiner Leitungsver-antwortung gestärkt werden soll.

Die Konferenz der Dekaninnen und Dekane wurde dreimal einberufen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen Fragen um die Auswirkungen der neuen Kirchenordnung und der geplanten Perso-nalverordnung auf die Pfarrschaft. Dabei ging es insbesondere um die Stellenzu-teilung, die Pfarrwohnung und die Pfarr-besoldung. Seit dem 1. Januar 2008 hat das Dekanenamt ein neues Aufgabenpro-fil. Darüber wurden erste Erfahrungen ausgetauscht. In einer zweieinhalbtätigen Weiterbildung im Kloster Kappel entwi-ckelte die Dekanenkonferenz Instrumente für das Fachgespräch zwischen Dekanin oder Dekan einerseits und Pfarrerin oder Pfarrer andererseits. Die Dekanenkonfe-renz hat dem Kirchenrat zudem beantragt, dass im Jahr 2011 eine weitere Pfarrkon-ferenz durchgeführt werden soll.

Auf Einladung des Kirchrates fanden zwei Konferenzen der Diakonatskapitel-Präsidien statt. Neben Berichten über die Tätigkeit der einzelnen Vorstände wurde gemeinsam über die Art und Weise der in-haltlichen Arbeit in den Kapiteln nachge-dacht. Erstmals wurde ein Weiterbildungs-tag durchgeführt, um die Arbeit der Präsi-dien und Vizepräsidien zu unterstützen.

Das Thema der Kirchenpflegetagun-gen 2008 auf Boldern hiess «Wir, das Ge-

sicht der Kirche». Dabei ging es um die Frage, was es braucht, um als Kirche Gast-lichkeit und Offenheit auszustrahlen. Ziel der Tagungen war, dass sich die Teilneh-menden je an ihrem Ort für das Gesamte der Kirche mitverantwortlich fühlen und sich als Teil des Ganzen erkennen. Die Tagungen wurden von über 700 Behör-denmitgliedern und auch Mitarbeitenden der Landeskirche besucht. Das Thema konnte so aus den Blickwinkeln verschie-dener kirchlicher Funktionen und Aufga-ben beleuchtet werden.

Kirchliche Behörden

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Präsidialressort

RekurskommissionPräsident: Dr. Markus Zingg

Aus dem Vorjahr war keine Pendenz zu übernehmen. Im Berichtsjahr ging auch kein neuer Rekurs ein.

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Begegnungen, Ökumene, Politik und Kirchenrecht

Anlässe und BegegnungenAuch 2008 pflegte der Kirchenratspräsident durch Predigten,

Vorträge und Begegnungen viele persönliche Kontakte mit Kirch-gemeinden und einer weiteren Öffentlichkeit. Er wirkte an ver-schiedenen Orten als Gastprediger. So etwa am Bettag in Kilch-berg, am Reformationssonntag in Egg und zum 100-Jahr-Jubiläum in der Kirche Brütten. Zudem überbrachte er an verschiedenen Veranstaltungen Grussworte des Kirchenrates; unter anderem bei der in Zürich abgehaltenen Konferenz der europäischen Stadt-missionen, beim 60-Jahre-Jubiläum von Boldern und beim 150-Jahre-Jubiläum des Diakoniewerks Neumünster.

In einem Vortrag, zu welchem ihn die Synode der Evangelisch-reformierten Kantonalkirche Schwyz eingeladen hatte, ging es um das Verständnis der reformierten Kirche als Volks- und Lan-deskirche. Der Kirchenratspräsident wies darauf hin, dass die reformierte Kirche in einer Zeit des Traditionsabbruchs immer wieder neu nach den biblischen und reformatorischen Wurzeln zu fragen hat. Dabei gelte es, sich in Wort und Tat für eine mo-derne und zugleich traditionelle Kirche einzusetzen: «Tradition und Innovation gehören zusammen. Das Evangelium trägt uns beides auf.»

In Schaffhausen hielt er an einer Fachtagung ein Referat über «Ordination in reformierter Perspektive». Er kommentierte die Empfehlungen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes zur Ordination und wies darauf hin, dass sich die Zürcher Landes-kirche weitgehend an diesen Empfehlungen orientiert: Pfarre-rinnen und Pfarrer sollen «ordiniert» und «installiert», Fachkräfte im diakonischen oder katechetischen Bereich hingegen «beauf-tragt» und «eingesetzt» werden.

Am 26. Oktober fand in der Kirche St. Peter ein festlicher Gottesdienst zur dankbaren Erinnerung an die erste Ordination von Frauen in der Zürcher Landeskirche im Jahre 1918 statt. Der Erinnerungsgottesdienst wurde mitgestaltet von Regierungsrätin Rita Fuhrer, den Kirchenrätinnen Jeanne Pestalozzi-Racine, Ane-mone Eglin, Helen Gucker-Vontobel und Irene Gysel-Nef sowie von Pfarrer Ulrich Greminger. In seiner Einführung zitierte der Kir-chenratspräsident Galater 3, 28: «Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus.» – und folgerte daraus: «Weil

solche Worte in der Bibel stehen, hat sich die Heilige Schrift durch alle Jahrhunderte hindurch als Botschaft der Befreiung erwie-sen.» Mit Elise Pfister und Rosa Gutknecht wurden schweizweit die ersten Frauen ordiniert. Der Zürcher Kirchenrat handelte in eigener theologischer Kompetenz. Der Regierungsrat verweigerte die Wahlfähigkeit, das Bundesgericht gab ihm Recht. So konnten in der Zürcher Kirche erst 45 Jahre später – nach Annahme des Kirchengesetzes 1963 – wieder Frauen ordiniert werden.

Die reformierte Kirche von Basel-Stadt lud den Kirchenrats-präsidenten zu einem Anlass mit dem Titel «best bible stories» ein. Der Event war Bestandteil einer gross angelegten Öffentlich-keitskampagne unter dem Motto «credo 08». In seinem Votum lobte er die Basler Aktion: «Ihre Kirche setzt nicht auf Outdoor-Taufen oder Unterwasser-Trauungen. Nein, ‹best bible stories›. Chapeau, wenn die Kirche so bei ihrer Sache bleibt.»

Anlässlich der Neueröffnung des renovierten «Klosters Kap-pel» am Auffahrtstag 2008 wies er in der Predigt darauf hin, dass die Zürcher Reformation die Klöster nicht einfach säkulari-siert und den Besitz für weltliche Aufgaben eingesetzt hat. Die ursprüngliche Zweckbestimmung des mittelalterlichen Kloster-guts – nämlich der Unterhalt der Kirchen, die Besoldung der Geistlichen, die Bildung und den Unterhalt der Armen – wurde «unter dem wachsamen Auge der reformierten Kirche weiterge-führt. Heinrich Bullinger hat den Zürcher Rat immer wieder auch öffentlich an diese Zweckbestimmung erinnert.»

An der Synodesitzung vom 10. Juni waren zwei Pfarrerinnen der ungarischsprachigen, reformierten Kirche der Ukraine zu Gast: Zita Halász-Balog und Edina Dancs. Die beiden Frauen drückten dem Kirchenparlament ihre Dankbarkeit dafür aus, dass die Zürcher Kirchensynode und der Kirchenrat die ukrainische Kirche 2006 dringend aufgefordert hatten, die Frau-enordination wieder einzuführen. Die reformierte ukrainische Kirche hatte kurzfristig die Frauenordination ausgesetzt. Dies traf auch bisherige amtierende Pfarrerinnen, die ihren Beruf nicht mehr ausüben konnten. Aufgrund der Vorstösse verschiedener reformierter Schwesterkirchen und der Intervention des HEKS hat die ukrainische Synode ihren Entscheid rückgängig gemacht.

Am 16. Dezember fand in der Kirche St. Peter eine Feierstunde zum 200jährigen Bestehen der kantonalen Gebäudeversicherung

Präsidialressort

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statt. Der Kirchenratspräsident würdigte die damalige Gründung der Gebäudeversicherung als einen solidarischen Akt, der die freiwilligen Kollekten für Brandgeschädigte zukünftig überflüs-sig machte. Die Pfarrschaft hatte sich damals stark für eine solche obligatorische Versicherung eingesetzt. Ja, bereits Zwingli hat die Reformation nicht nur als Reform der Kirche, sondern auch als Reform der Gesellschaft verstanden. Als er einmal nach dem Zu-sammenhang von reformatorischer Verkündigung und sozialer Gerechtigkeit gefragt wurde: «Was gaht das das Evanglium an?», sagte er kurz und bündig: «Viel, per omnem modum.» – Viel, in jeder Hinsicht.

Ökumene Die gute Zusammenarbeit mit der Römisch-katholischen Kir-

che im Kanton Zürich hat sich auch 2008 bewährt; insbesondere im sozialdiakonischen und seelsorgerlichen Bereich. Aber auch auf Leitungsebene ist man kontinuierlich im Gespräch.

Im Sommer war der Bischof von Chur, Vitus Huonder, bei der reformierten Landeskirche zu Gast. Nach einem Gottesdienst im Fraumünster traf er im Rathaus mit dem Kirchenrat zu einem Gespräch über aktuelle Fragen der Ökumene zusammen. Der Kirchenratpräsident wies dabei darauf hin, «dass die reformierte und die katholische Kirche aufgrund der Tatsache, dass die Mehr-zahl der neugeschlossenen Ehen konfessionell durchmischt sind, in einer gemeinsamen Verantwortung stehen». Der Bischof si-cherte zu, dass er die intensive ökumenische Zusammenarbeit im Kanton Zürich respektiere.

Von der Zeitschrift «forum – Pfarrblatt der katholischen Kir-che im Kanton Zürich» wurde der Kirchenratspräsident eingela-den, einen Beitrag zu «Maria aus reformierter Sicht» zu schrei-ben. Er verwies dabei auf die wenig bekannte Tatsache, dass Zwingli und Bullinger Maria als «reine Gottesgebärerin» ehrten und beide – sowohl privat als auch im Gottesdienst – das Ave Maria beteten. Erst im Laufe der zunehmenden Konfessionalisie-rung wurde die Wertschätzung von Maria als typisch römisch-katholisch empfunden und darum im protestantischen Raum aufgegeben. Aber, so der Kirchenratspräsident: «Rechte Ehrer-bietung und Liebe zu Maria trennt die Konfessionen nicht. Sie verbindet sie. Der Vorwurf der Protestanten, die katholische

Tradition mache Maria zur ‹Göttin›, sollte der dankbaren Er-kenntnis weichen, dass wirklich ‹Göttliches› auf uns zukommt in dieser Frau, die Jesus in einzigartiger Weise nahe war, so wie nur eine Mutter dem Kind, dem sie das Leben geschenkt hat, nahe ist. Und umgekehrt könnte die römisch-katholische Kirche den Frauen wirklich Raum geben in der Kirche, weil Gott selber in Maria Raum gefunden hat.»

Interreligiöse Beziehungen Der Interreligiöse Runde Tisch, zu dem sich die Leitungs-

personen der verschiedenen Kirchen und Religionsgemeinschaf-ten regelmässig treffen, wurde 2008 um eine Vertreterin der Buddhisten erweitert. Ein regelmässiges Traktandum war die Einführung des obligatorischen Schulfachs «Religion und Kul-tur». In seiner Funktion als Moderator des Interreligiösen Run-den Tisches hielt der Kirchenratspräsident anlässlich der Orient-

Präsidialressort

Gemeindetag über Karl Barth in Zürich Seebach

Am 9. November 2008 fand in der Kirchgemeinde Zürich Seebach mit vielen Gästen aus dem In- und Ausland ein Ge-meindetag über Karl Barth statt. Im Zentrum der Veranstal-tung, an welcher auch der Zürcher Regierungspräsident und der deutsche Botschafter teilnahmen, standen der Gemeinde-gottesdienst sowie ein Vortrag von Prof. Eberhard Busch über Barths mutigen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die Schweizer Zensur.

Zudem gab es zwei Buchvernissagen mit Büchern über Karl Barth sowie Grussworte, Lesungen und eine Diskussion. – Der Kirchenratspräsident hielt im Gottesdienst die Predigt, in der er das theologische Denken von Karl Barth und seinen – damit eng verbundenen – politischen Einsatz würdigte. Und er ermu-tigte dazu, heutiges Engagement nicht mit «einem frommen Krampf» und «ideologischer Verbissenheit» zu verwechseln, sondern auch die Demut und den Humor nicht zu vergessen. Denn: «Die befreiende Gnade Gottes führt zu einem befreien-den Lachen.»

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woche im Theater Winterthur ein Grusswort, in dem er aus dem gemeinsamen Neujahrsbrief des Runden Tisches zitierte: «Ab-grenzungen und Ausgrenzungen, Verdächtigungen und Bezichti-gungen (…) wollen wir gemeinsam durch eine Kultur des Dialogs und des Respekts entgegenwirken.»

Anstelle eines Neujahrsbriefes für 2009 lud der Runde Tisch zur Eröffnung der gesamtschweizerischen «Woche der Religio-nen» zu einem festlichen, interreligiösen Konzert mit dem «Chor der Nationen» in den Zürcher St. Peter ein.

Kantonsrat und RegierungsratDer Kirchenratspräsident war ordnungsgemäss beim Kan-

tonsrat zu Gast, als der Jahresbericht der Landeskirche geneh-migt wurde. Neben den Jahresberichten beider Kirchen wurden zum ersten Mal auch die Jahresberichte der durch die Staatsver-fassung anerkannten Israelitischen Cultusgemeinde und Jüdi-schen Liberalen Gemeinde vom Kantonsrat entgegengenommen.

Anlässlich seiner 25jährigen Mitgliedschaft im Kirchenrat, davon 15 Jahre als Präsident, erhielt der Kirchenratspräsident von Regierungspräsident Markus Notter die silberne Ehrenmedaille des Regierungsrates überreicht als Dank für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat.

Theologische FakultätDer Kirchenrat lud die Theologische Fakultät zum alljährli-

chen Treffen ein. Man informierte sich gegenseitig über wichtige Entwicklungen in den Bereichen Hochschule und Kirche. Zudem diskutierte man Aufbau und Gliederung der Kirchenordnung und die Übersetzung der Apokryphen für die Neue Zürcher Bibel.

Kirchenbote für den Kanton ZürichDer neue Trägerverein des Kirchenboten hat sich auf den

1. Januar 2008 konstituiert. Ihm gehören Delegierte der Kirchen-synode, des Pfarrvereins sowie des Kirchenrates an. Die Vereins-statuten wurden im Laufe des Jahres leicht überarbeitet. Dabei wurde auch entschieden, dass in Zukunft nur noch eine Person die Redaktionsleitung innehaben soll. Der technisch, administra-tiv und auch redaktionell höchst anspruchsvolle Wechsel vom Zürcher Kirchenboten zum überkantonalen «reformiert.» ist

ohne grössere Pannen gelungen. Das neue Produkt und die neue Trägerschaft müssen sich weiter konsolidieren.

Aus- und Weiterbildung der Pfarrerinnen / Pfarrer

KonkordatEnde Jahr ist die erste Amtsdauer des Büros und der Kommis-

sionen seit dem Inkrafttreten des neuen Konkordats 2004 abge-laufen. Die Bilanz der ersten vier Jahre ist positiv. Die Konkordats-konferenz hat an ihren beiden Sitzungen weitere Ordnungen und Verordnungen aus dem Jahr 2004 aktualisiert und den Empfeh-lungen der Rekurskommission angepasst. Im Nachgang zur er-folgten zeitlichen Umstellung der Semester an den Universitäten beginnt nun das Lernvikariat des Konkordats jeweilen am 1. Au-gust und endet am 31. Juli des Folgejahres; die Ordinationen fin-den dann jeweils im August in den entsprechenden Landeskir-chen statt. Aufgrund der Vereinbarungen zwischen den drei Aus-bildungssystemen in der Schweiz gelten diese Termine ab 2009 sowohl im Konkordat wie auch in der Kirche Bern-Jura-Solothurn und in den Kirchen der Suisse Romande.

Werbung für das TheologiestudiumNachdem im Vorjahr mit einem Kinospot eine erfolgreiche

Werbekampagne lanciert werden konnte, wurde diese im mit dem Start einer Zeitschrift für die Altersgruppe 15–19 weitergeführt. Die erste Nummer hat kontroverse Reaktionen ausgelöst, die zweite fand eine gute Aufnahme und eine starke Verbreitung. Laut Statistik ist davon auszugehen, dass die Kirche nach dem alters-bedingten Rücktritt einer «starken» Pfarrgeneration ab Mitte des nächsten Jahrzehnts mehr Pfarrerinnen und Pfarrer braucht. Die Landeskirchen werden deshalb in den kommenden Jahren junge Menschen für das Theologiestudium ermutigen müssen.

LangzeitweiterbildungenDie angelaufene und vertraglich abgesicherte Zusammenar-

beit mit der Theologischen Fakultät der Universität Zürich konnte mit gemeinsamen Ausschreibungen für weitere MAS-Langzeitwei-terbildungen vertieft werden: Bibel, Spiritualität, Gottesdienst.

«reformiert.»: Delegierte aus Kirchensynode und Kirchenrat

vertreten die Landeskirche in der neuen Trägerschaft.

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Zwei Zertifikatskurse wurden 2008 abgeschlossen: «Postvention nach Häuslicher Gewalt» und «Integration im multireligiösen Kon-text» (mit der Universität Basel).

Neukonzeption a+w für die Zeit nach 2010/2011Bereits im Frühjahr sind die Arbeiten an der Weiterführung

der Stellen in den Bereichen Ausbildung und Weiterbildung im Blick auf die bevorstehenden Pensionierungen der bisherigen Stelleninhaber 2010/2011 aufgenommen worden. Ziel ist es, bis Ende 2009 sowohl Konzept wie Auswahl der neuen Mitarbeiten-den abgeschlossen zu haben.

Einige Weiterentwicklungen im Berichtsjahr«Reformiert in der Schweiz» ist eine Seminarwoche für neu

aus Deutschland hinzugekommene Pfarrpersonen im Rahmen der Weiterbildung in den ersten Amtsjahren. In der Zürcher Kir-che haben ausländische Pfarrerinnen und Pfarrer, bevor sie ge-wählt werden können, zwei Jahre Verweserdienst zu leisten. Sie legen vor dem Kirchenrat eine mündliche Prüfung ab, danach erhalten sie die Wählbarkeit für die Landeskirche.

Kirchlicher Informationsdienst kid

ÖffentlichkeitsarbeitFür eine Reihe von Projekten übernahm der Kirchliche Infor-

mationsdienst die Öffentlichkeitsarbeit. Er führte Medienkon-ferenzen durch, beispielsweise zur Neueröffnung des Klosters Kappel und zur Einweihung des Zentrums für Migrationskirchen in Wipkingen. Er lud zu Hintergrundgesprächen, zum Beispiel beim Besuch des Bischofs von Chur oder aus Anlass von 90 Jahren Frauenordination, und übernahm für zahlreiche weitere Veranstal-tungen die Pressearbeit, beispielsweise zum Uno-Tag der Freiwilli-gen oder zur Gedenkfeier zum zehnten Jahrestag des Flugzeugun-glücks von Halifax.

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Kirchgemeinden führte der Start des Zeitungsprojekts «reformiert.» aufgrund des neuen Layouts und neuer Formate zu mehr Beratungsanfragen hinsicht-lich der Gemeindebeilagen. Gespräche mit Gemeindevertretun-gen und den Zuständigen bei «reformiert.» zeigten, dass bei den

Abläufen und beim Erstellen von Beilagen noch weitere Verbesse-rungen nötig sind.

Zum ersten Mal beteiligte sich der kid an einer ökumenisch geführten Kursreihe zum Thema «Werben für die Kirche». Diese Kursreihe soll als Basiskurs zur kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit künftig regelmässig angeboten werden. In einem Kursangebot der Fachstelle Freiwilligenarbeit wurde der kid eingeladen, die Teil-nehmenden für das Thema «Werbung zur Gewinnung von neuen Freiwilligen» zu sensibilisieren. Auch bei den Beratungen der Kirchgemeinden bildete dieser Bereich, neben Broschüren für Neuzugezogene, einen Schwerpunkt.

StabsarbeitenVorbereitung und Durchführung der Kirchenpflegetagungen

«Wir – das Gesicht der Kirche. Glaubwürdiges Auftreten der Kir-che» bedeuteten für den kid nicht nur viel Arbeit, sondern ermög-lichten auch viele positive Kontakte.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Arbeiten an der Kirchenordnung: Begleitung der Vernehmlassungs-Auswertung, Publikation der Ergebnisse, weitere Arbeiten am Entwurf, dessen Präsentation vor den Medien, Berichterstattung von den Synode-verhandlungen sowie Einsitznahme in der synodalen Redaktions-kommission.

Stärker ins Gewicht fielen sodann verschiedene Aufgaben rund um die «Euro 08», die Einsitznahme im Vorstand von «refor-miert.» bzw. die damit verbundenen Personalwechsel in der Re-daktion, das Sekretariat des Interreligiösen Runden Tisches so-wie die Bewältigung der schwierigen Situation im Zusammenhang mit der Ende Jahr durch Sans-Papiers besetzten Predigerkirche.

Kultur und ProjekteAufwändig war die gut besuchte Orientwoche, die unter dem

Titel «Die Tausendundzweite Nacht» in Zusammenarbeit mit dem Orientalischen Seminar der Universität Zürich, der Stiftung Welt-ethos und anderen Institutionen im Theater Winterthur stattge-funden hat. Zudem wurde eine DVD über einen modellhaften Kunstgottesdienst in Zürich Witikon sowie eine CD des interreli-giösen literarischen Konzerts, das unter dem Patronat des SEK am Deutschen Evangelischen Kirchentag in Köln durchgeführt

Präsidialressort

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wurde, produziert. Dazu kamen die Organisation des Konzertes des «Chores der Nationen» sowie die Lancierung eines Bilddaten-bankprojektes mit den Reformierten Medien.

InternetDer Bereich Intranet wurde 2008 stark ausgebaut. Für meh-

rere Projekte und Arbeitsgruppen wurden geschützte Austausch-plattformen eingerichtet. Am 1. Dezember startete auch das In-tranet der GKD als Ersatz für das schriftliche Bulletin.

Die wichtigsten Webprojekte waren www.klosterkappel.ch, www.flughafenpfarramt.ch und www.orientwoche.ch. Die Seite für das Kloster Kappel verzeichnete seit der Aufschaltung am 1. Mai 31 028 Besuche mit 182 839 Seitenzugriffen.

Weiterhin stark gefragt sind Downloads: Über www.zh.ref.ch können 1077 Dateien (pdf’s, Word-Dokumente, Excel-Tabellen, Power-Point-Präsentationen, mp3-Dateien u.a.) heruntergeladen werden. www.zh.ref.ch registrierte 858 878 Seitenzugriffe. Dabei kamen knapp über die Hälfte aller Besucher mittels Google durch mehr als 25 000 verschiedene Suchbegriffe auf die Inhalte. Die Besucherinnen und Besucher kommen aus 108 verschiedenen Ländern. Die mit Abstand grösste Besuchergruppe aus einem nicht-deutschsprachigen Land kommt aus den USA.

Eine gute Verlinkung ist trotz der zunehmenden Bedeutung der Suchmaschinen ein Muss: 667 verweisende Websites haben 24 911 Zugriffe vermittelt. Die durchschnittliche Besuchszeit der Ein-stiegsseite von www.zh.ref.ch beträgt eine Minute und fünf Sekun-den. Pro Besucher werden im Schnitt 3,22 Seiten aufgerufen.

Im Kanton Zürich realisierten 16 weitere Kirchgemeinden ei-nen Webauftritt mit dem Content Management System ZMS der Zürcher Landeskirche. Damit sind bereits über 50 ZMS-Websites online. Das Interesse am Knowhow für das Einfügen multimedi-aler Inhalte ist merklich gestiegen. So können sich beispielsweise die Website-Besuchenden in der Kirchgemeinde Dägerlen neu verschiedene Gottesdienste direkt im Internet anhören oder auch herunterladen.

GrafikIm Vordergrund standen gestalterische Arbeiten für «Die Zür-

cher Arbeitshilfen für das kirchliche Angebot in der 2.–4. Primar-

klasse». Nach wie vor übernehmen Kirchgemeinden neu das landeskirchliche Erscheinungsbild. Der kid arbeitet dabei eng mit der Hausdruckerei, aber auch mit externen visuellen Gestal-tern zusammen.

Reformierte MedienAm 5. Juni 2008 setzte die Generalversammlung den erneuer-

ten Leistungsauftrag samt Finanzplan in Kraft. In den Grundzügen bleibt die Beauftragung der Refomierten Medien unverändert: Das Unternehmen erfüllt für die Kirchen diejenigen Kommunika-tionsaufgaben, die am wirkungsvollsten und kostengünstigsten gemeinsam auf deutschschweizerischer Ebene besorgt werden. Neu findet sich im Leistungsauftrag ein Abschnitt «Qualitäts-ziele». Hier sind Kriterien benannt, nach denen die Kirchen die Tätigkeit der Reformierten Medien beurteilen wollen.

Der Finanzplan sieht vor, dass die Beiträge der Mitgliedkir-chen bis 2013 jährlich um drei Prozent sinken. Die Reformierten Medien wollen diese Reduktion durch eine verbesserte Eigenwirt-schaftlichkeit auffangen, sodass der Leistungskatalog nicht ge-schmälert werden muss.

Im vergangenen Jahr beschäftigte sich das Unternehmen ein-gehend mit Fragen des «Content Managements». Die Verbindung und Verschränkung von Inhalten verschiedener Herkunft und Aufbereitung ist zwar nicht neu, aber mit der zunehmenden Digi-talisierung ergeben sich neue Möglichkeiten, die bislang eher sporadisch denn systematisch genutzt wurden. Die Reformierten Medien haben in diesem Bereich einen Kulturwandel eingeleitet und wollen das «Content Management» in den kommenden Jah-ren zur eingeübten Arbeitsform machen.

Eine verlegerische Überprüfung der Zeitschrift «Reformierte Presse» mittels repräsentativen und qualitativen Befragungen führte zum Ergebnis, dass mittelfristig an der wöchentlichen Erscheinungsweise und am Vorrang von Print festzuhalten ist. Ge-wünscht wurden von den Befragten aber inhaltliche Optimierun-gen bei den Kriterien «Angriffigkeit» und «Lese-Spass». Die Redak-tion hat daraufhin entsprechende Retuschen vorgenommen.

Im Bereich Internet wurde mit «Lintu», einer webbasierten Mitgliederverwaltung für Kirchgemeinden, Neuland betreten. Das Produkt fand rasch grosses Interesse.

Kirchenpflegetagungen: Mit viel Humor zeigten die

«Chilemüs», wie man als Kirche glaubwürdig auftritt.

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Ressort Finanzen

Neue Finanzflüsse – weniger Mittel

Analyse der Leistungen der Landeskirche

Wohin fliessen die Mittel der Zent-ralkasse? Die bevorstehenden Verän-derungen der Finanzflüsse und die in Zukunft geringeren Leistungen des Staates erfordern eine sorgfältige Vor-bereitung aller landeskirchlichen Gre-mien. Zuerst galt es, die Leistungen der Landeskirche zu analysieren und die Mittelverwendung transparent zu ma-chen (Grafik 1).

Die Aufwandposition «Beiträge ge-mäss Kirchenordnung» macht gut 20% des Gesamtaufwandes der Landeskir-che aus und ist gemäss Grafik 2 aufge-schlüsselt. Anschliessend wurden die wesentlichen Leistungen in den vier Handlungsfeldern gemäss neuer Kir-chenordnung erfasst:

■ Gottesdienst und Verkündigung– Beratung von Pfarrerinnen/

Pfarrern, Musikerinnen/Musi-kern, Kirchenpflegen

– Präsenz im Gottesdienst (a+w und Theologische Fakultät)

– Aus- und Weiterbildung der Pfar-rerinnen und Pfarrer

– Zürcher Liturgie, Beten, Förde-rung vielfältiger Musikstile

■ Diakonie und Seelsorge– Spital-, Psychiatrie- und

Heimseelsorge– Gefängnis- und Polizeiseelsorge– Behindertenseelsorge– Flughafenpfarramt,

Bahnhofkirche

Finanzen

Um Weichen zu stellen, muss man wissen, woher der Zug kommt und wo-hin man ihn leiten will bzw. leiten muss. Das gilt im übertragenen Sinne auch für die Landeskirche und ihren Finanzhaushalt. Im vergangenen Jahr wurde die Zeit genutzt, diesen Haus-halt zu durchleuchten, um das Ziel anschliessend neu definieren zu kön-nen.

Kirchenrätin Helen Gucker-Vontobel

Verwendung der landeskirchlichen Mittel (in Mio. Franken)

Verwendung der landeskirchlichen Mittel (in Mio. Franken)

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– Besuchsdienst – Entwicklung Diakoniekonzept für Kirchgemeinden

– Jugend- und Familienarbeit– «Euro 08»– Mittelschul- und Hochschulseelsorge – Ökumenische Arbeit mit Lehrlingen– Ehe- und Paarberatungsstellen

■ Bildung und Spiritualitätrpg: – Umsetzung des rpg, Schwerpunkte in der Ausbildung von

Katechetinnen, Entwicklung von Unterrichtsmaterialien – Beratung der Kirchgemeinden auf allen StufenErwachsenenbildung:– «Bibel plus», Theologie– Spiritualität– Genderfragen– Kurse in Kappel, Theologiekurse– Freiwilligenarbeit– Kirche und Wirtschaft

■ Gemeindeaufbau und Leitung– Behördenschulung– Beratung von Kirchenpflegen, Moderation von Retraiten,

Anlaufstelle bei Konflikten, Unterstützung der Kirch -gemeindesekretariate

– Beratung in Finanz- und Baufragen– Beratung von Kirchenpflegen und Bezirkskirchenpflegen

in Rechtsfragen und Fragen der Personalführung– Kirchenpflegetagungen auf Boldern– Konferenzen

Zukünftige FinanzierungFür die Zukunft stellt sich die Frage, wie diese Aufgaben und

Projekte zu finanzieren sind. Unter Berücksichtigung der demo-grafischen Entwicklung und der mutmasslichen Entwicklung der Steuereinnahmen, wurden diverse Finanzierungsvarianten und mögliche Reduktionsmassnahmen entworfen. Konkrete

Anträge werden der Kirchensynode im Rahmen der künftigen Budgets gemacht.

Als neues Instrument neben dem ordentlichen Zentralkassen-beitrag wird mit Inkrafttreten der neuen Kircheordnung ein di-rekter Finanzausgleich eingeführt. Höhe von Zentralkassen-beitrag und Finanzkraftabschöpfung sind Themen, die in erster Linie mit den finanzstarken Kirchgemeinden zu diskutieren waren. So wurden denn Vertreter dieser Gemeinden in den Pro-zess miteinbezogen mit den Zielen: den Blick fürs Ganze zu schärfen, die Solidaritätsgrenzen auszuloten – nicht zu überstra-pazieren – und ein gutes, praktikables und zukunftsfähiges Sys-tem zu entwickeln.

Neue Kirchenordnung und FinanzverordnungDie verschiedenen Artikel des fünften Teils der neuen Kirchen-

ordnung, Finanzen und Liegenschaften, sind gegliedert nach Fi-nanzen der Kirchgemeinden, Finanzen der Landeskirche und Liegenschaften. Zu diesen Artikeln wird eine Finanzverordnung erarbeitet, die das Nötige regelt: insbesondere die Finanzierung der Kirchgemeinden, die Finanzaufsicht, der Finanzausgleich, die Baubeiträge sowie die Finanzierung der Landeskirche. Der Roh-entwurf, in den die Anliegen der finanzstarken Gemeinden nach Möglichkeit aufgenommen wurden, liegt vor und wird im Verlauf des Jahres 2009 vom Kirchenrat beraten und zuhanden der Kir-chensynode verabschiedet. Die Finanzverordnung unterliegt dem fakultativen Referendum.

Jahresrechnung 2008Die Laufende Rechung der Zentralkasse schliesst bei einem

Gesamtertrag von 49,93 Mio. Franken und bei einem Gesamt-aufwand von 50,33 Mio. Franken mit einem Aufwandüberschuss von 401 000 Franken. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von 955 000 Franken. Das Ergebnis fällt damit um 554 000 Franken besser aus.

Zu diesem guten Resultat führten insbesondere die gute Budgetdisziplin in den Abteilungen und ein gegenüber dem Budget um 100 000 Franken besserer Abschluss des Klosters Kappel. Im Hinblick auf die bevorstehenden Veränderungen der Finanzflüsse und den in Zukunft geringeren Staatsbeiträgen

Ressort Finanzen

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sowie der im zweiten Halbjahr 2008 sich abzeichnenden Finanz-krise wurden die Budgets wo immer möglich entlastet.

Der Gesamtpersonalaufwand von rund 23,18 Mio. Franken, inklusive Löhne für Pfarrerpersonen in Institutionen, schloss 234 000 Franken über Budget. Der Sachaufwand von 6,8 Mio. Franken lag mit rund 368 000 Franken oder fünf Prozent unter Budget. Diese Unterschreitung ist hauptsächlich darauf zurück-zuführen, dass für die Ausarbeitung der neuen Kirchenordnung und ihrer Folgeerlasse weniger externe Beratung in Anspruch genommen werden musste als vorgesehen.

An die finanzausgleichsberechtigten Kirchgemeinden wurden 5,7 Mio. Franken ausbezahlt.

Zentrale Dienste

In den Zentralen Diensten standen im Jahr 2008 zwei Projekte im Vordergrund: die Erneuerung der IT-Basisinfrastruktur und die Erneuerung der Telefonanlage.

Die bestehende Telefonanlage war gut zehn Jahre alt. Es stell-ten sich immer mehr Probleme beim Unterhalt und sie vermochte die heutigen Bedürfnisse nicht mehr zu befriedigen. Weil es sich noch um eine analoge Anlage handelte, waren zudem viele Miet-leitungen nötig, um die Standorte der Gesamtkirchlichen Dienste zu verbinden.

Um eine zeitgemässe VOIP-Lösung realisieren zu können (da-bei werden die Sprachsignale auf Datenleitungen übertragen), wurden die Verbindungskapazitäten zwischen den Standorten erhöht und die Möglichkeit der Priorisierung von Gesprächen auf dem Datennetz geschaffen. Mit diesen Massnahmen konnte auch eine neue Flexibilität in der Speicherung und im Zugriff auf Daten erreicht werden. Als Folge davon kann die IT-Infrastruktur mit-telfristig nochmals reduziert werden. Mit der Inbetriebnahme der neuen Telefonanlage wurden bereits gut dreissig Mietleitungen gekündigt.

Der Betrieb sowohl der Telefonanlage wie auch der neuen IT-Basisinfrastruktur läuft stabil. Beides, die Telefonanlage und die neue, zukunftsgerichtete IT-Infrastruktur schaffen die Basis für noch bessere Dienstleistungen und effektiveres Arbeiten.

HausdruckereiDie Hausdruckerei hat ein herausforderndes Jahr hinter sich:

Zusätzlich zum bestehenden Volumen konnten die neuen Arbeits-hilfen und Lehrmittel rpg (drei Lehrerbücher und drei Schüler-bücher für das 2. bis 4. Schuljahr) gestaltet werden. Dieser Auf-trag benötigte allein intern über 700 Arbeitsstunden im Prepress-Bereich. Die Resultate sind gelungen und werden viele Kinder während der nächsten Jahre begleiten. Durch diese Lehrmittel sowie durch ein weiteres Buch, das in der Druckvorstufe komplett von der Hausdruckerei gestaltet und ausgeführt werden konnte, kletterte der Gesamtumsatz auf eine Rekordhöhe.

Im externen Bereich durfte die Hausdruckerei von verschie-denen Kirchgemeinden vermehrt Druckaufträge entgegenneh-men. Die Möglichkeit, im Prepress- und Druckbereich mit Kirch-gemeinden zusammenzuarbeiten, ist der Haudruckerei sehr willkommen, da dadurch eine gute Auslastung erreicht werden kann. Die Kirchgemeinden profitieren ihrerseits von einem kos-tengünstigen Service.

Im Versandwesen zeigen die vom Kirchenrat beschlossenen Massnahmen zur Reduktion von Versänden Wirkung. Die Porto-kosten wurden gegenüber 2005 beinahe halbiert und die Ver-sandarbeiten reduzierten sich um mehr als die Hälfte. Durch diese Reduzierung erhalten die Behördenmitglieder wesentlich weniger Post.

Die neue Telefonanlage der GKD erlaubt dank leistungs-

fähiger Technik einen effizienteren Service.

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Ressort Werke und Beiträge

Kloster KappelAm 1. Mai 2008 wurde das Semi-

narhotel und Bildungshaus in Kappel am Albis nach achtmonatiger Umbau-zeit wieder eröffnet. Zahlreiche Men-schen erlebten mit, wie die renovierte Glocke auf dem Amtshausdach nach langen Jahrzehnten wieder ertönte und dabei den bisherigen Namen «Haus der Stille und Besinnung» ausläutete und den neu-alten Namen einläutete: Klos-ter Kappel. Dieser Name nimmt die Bezeichnung auf, die in der Region seit jeher üblich gewesen ist. Anschliessend fand sich die Festgemeinde zum Gottesdienst in der übervollen Kirche ein. Kirchenratspräsident Ruedi Reich hielt die Predigt. Der Abt von Hauterive, Mauro-Giuseppe Lepori, über-brachte die Grüsse von Hauterive, dem Mutterkloster von Kappel: «…während Jahrhunderten durchliefen Kappel und Hauterive Zeiten tiefgreifender Veränderungen, erlebten sie Phasen des Todes und der Auferstehung. Dieser Weg ist nicht zu Ende, weder für Hauterive noch für Kappel, denn es ist der Weg des Lebens und der Freiheit. Und gerade dieser Weg des Lebens und der Freiheit kann das Wunder der Begegnung und der Freundschaft herbei-führen.»

Die Landeskirche versteht den Auftrag des Hauses im Lichte der Tradition des Ortes: Spiritualität und Gastlichkeit gehören zusammen. Aus welcher Motivation auch immer Gäste ins Kloster Kappel kommen, alle mögen sie in der Herberge auf Zeit die Spu-ren jenes grösseren Gastgebers finden, auf den in erster Linie die gotische Kirche, aber auch das Programm des Hauses hin-weisen. Als ein Journalist nach dem «Mehrwert» der kirchlichen Trägerschaft für ein Hotel fragt, ist es der Hotelier, der es auf den Punkt bringt: «Ein Hotelier will beherbergen, die Kirche auch.»

Musik und Wort prägten das Kappeler Leben bereits zu Zister-zienser Zeiten. Das Singen von Psalmen und Hymnen, das Hören auf das Wort der Bibel bestimmten das monastische Leben. Das Programm des Hauses knüpft daran an mit den regelmässigen Tagzeitengebeten, den liturgischen Nächten im Juni und August

(im August als «Officium monasti-cum» der Zisterzienser in Zusammen-arbeit mit «Kurse in Kappel»), den be-gleiteten Festtagen sowie – jeweils am letzten Sonntag im Monat – mit den regelmässigen Konzerten, die von Le-sungen begleitet sind. Diese Veranstal-tung schliesst immer mit Segenswor-ten, die von den Teilnehmenden in den Abend, in die neue Woche, in den neuen Monat mitgenommen werden. Die Reihe hat sich gut etabliert und

wird ebenso von Menschen aus der unmittelbaren Umgebung wahrgenommen wie von solchen, die grössere Fahrzeiten in Kauf nehmen, um dabeisein zu können.

Der betriebswirtschaftliche Erfolg des Hauses setzte sich im Jahr 2008 markant fort: Trotz zeitlich verzögertem Abschluss der Umbau- und Renovationsarbeiten in den Monaten Januar bis Mai konnten Auslastung und Umsatz nochmals gesteigert werden. Der Hotelbruttoumsatz liegt erstmals in der Geschichte des Hauses

Ein Hotelier will beherbergen – die Kirche auch

Kirchenrätin Jeanne Pestalozzi-Racine

Belegung 2007 2008

Zahlen

Zimmerauslastung 49% 55,2% +12,2%

Übernachtungen 14 116 16 207 +14,8%

Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht)

1,86 1,82 –2,2%

Bruttoumsatz in Fr. 3 511 193 4 001 435 +16%

Herkunft

a) Gruppen

Industrie und Wirtschaft

34% 38% +11,7%

Non-Profit-Bereich 14% 15% +7,1%

Theologie und Kirche (inkl. Programm des Hauses)

19% 16% –15,8%

Kurse in Kappel 15% 11% –26,7%

b) Individualgäste 18% 20% +11,1%

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über vier Mio. Franken – dies bei einem konstanten, unveränder-ten Preisniveau (vgl. tabellarische Übersicht auf Seite 17).

Die Zahlen zeigen, dass die Gastgruppen aus den Profit- und Non-profit-Bereichen massgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg des Hauses beigetragen haben. Sie ermöglichen damit insbesondere den Rabatt für kirchliche Gruppen. Auffällig ist die kontinuierlich steigende Tendenz bei den Individualgästen. Diese stellen mit ih-rem saisonunabhängigeren Aufenthalt eine willkommene Ergän-zung zu den Gruppen dar. Zahlreiche Tagesgäste, Besucherinnen und Besucher des Klosterkellers und des neueröffneten Klosterca-fés, trugen wesentlich dazu bei, den «Food & Beverage»-Umsatz (Speisen und Getränke) um eindrückliche 28% zu steigern.

Evangelisches Tagungs- und Studienzentrum Boldern

Boldern ist 60 Jahre alt. Am Bettagswochenende feierte das Zentrum sein 60-Jahre-Jubiläum mit einem abwechslungsreichen Fest, das grossen Zuspruch fand und viele Gäste anzog. Boldern

steht für Themen wie Theologie im gesellschaftlichen Dialog, Sozialethik und Lebensgestaltung. Aufgrund einer Vereinbarung mit der Landeskirche bearbeitet Boldern zudem Fragen zu den Themen Alter und Zusammenleben der Generationen. Für seine ökologisch nachhaltige Betriebsführung wurde der Beherber-gungsbereich mehrfach ausgezeichnet.

Im Herbst löste der Vorstand nach einem Beschluss der Ver-einsversammlung ein Quartierplanverfahren aus. Der Quartier-plan wird es erlauben, die unerschlossenen Landreserven unter-halb des Zentrums zu bewirtschaften. Dieser Schritt wurde erfor-derlich, um Boldern neue finanzielle Möglichkeiten zu erschlie-ssen sowie um notwendige Sanierungsarbeiten an den Gebäuden vornehmen zu können, die ohne Quartierplan von der Gemeinde nicht mehr bewilligt worden wären.

Brot für alle BFA«Damit das Recht auf Nahrung kein frommer Wunsch bleibt»:

In der ökumenischen Kampagne 2008 nahm Brot für alle das grundlegendste aller Menschenrechte auf. Dabei geht es um mehr als Brot, Reis oder Kartoffeln. Es geht auch um den Zugang zu Ackerland und zu Wasser. Es geht um Ernährungssouveränität, um das Recht von Bevölkerungsgruppen und Staaten also, die eigene Nahrungsproduktion selber gestalten zu können. Wäh-rend der ökumenischen Kampagne von Brot für alle und Fasten-opfer erzählten Bauernvertreterinnen und -vertreter von ihrem Kampf um Boden und von den Vorteilen einer souveränen, natur-nahen Landwirtschaft. Sie beschrieben auch, wo und wie sie an

Ressort Werke und Beiträge

Wechsel in der Studienleitung

Der Vorstand des Boldernvereins wählte Pfr. Walter Lüssi auf Anfang 2008 zum neuen Leiter des Bereichs Tagungen und Studien. Walter Lüssi wird neben den Leitungsaufgaben weiter-hin das Ressort Alters- und Generationenfragen betreuen. Mit Jeannette Behringer konnte eine neue Studienleiterin für das Ressort Sozialethik mit Hauptgewicht auf Ökologie und Nach-haltigkeit gewonnen werden.

Belegung 2007 2008

Zahlen

Zimmerauslastung 57,9% 59,5% +2,8%

Übernachtungen 21 339 22 616 +6%

Aufenthaltsdauer (pro Gast und Nacht)

2,2 2,2 +0,0%

Bruttoumsatz in Fr. 3 109 367 3 373 310 +8,4%

Tagungen und Studien

Veranstaltungen(inkl. Jubiläum)

72 64 –11,2%

Teilnehmende 2861 2686 –6,1%

Beitrag an Pensions-einnahmen

Tagungen und Studien 17% 17% +0,0%

Kirchliche Gruppen (davon Kirchenpflege-tagungen)

9%3%

10%3%

+11,1%+0,0%

Gastgruppen 74% 73% –1,4%

Page 21: Jahresbericht 2008

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An der Vernissage im Kloster Kappel signierte Autor Thomas

Huonker Exemplare von «800 Jahre Kloster Kappel».

den Rand gedrängt werden: von grossen Agro-Konzernen, von Plantagen für Agro-Treibstoffe und von hoch subventionierten Nahrungsexporten aus entwickelten Landwirtschaften.

Die Arbeit von BFA ist tief in den reformierten Kirchen veran-kert. Neben den kirchlichen Medien nahmen auch 2008 vor allem die vielen Freiwilligen, die Pfarrer und Pfarrerinnen sowie die weiteren Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden die Botschaft der Kampagne auf und führten diese zum Erfolg. Brot für alle erhielt trotz Finanzkrise und Rezessionsängsten Spenden in der Höhe von 11,9 Mio. Franken. Das sind 500 000 Franken mehr als im Vorjahr. Allein im Kanton Zürich wurden 3,4 Mio. Franken gesammelt. Mit den Spenden unterstützt Brot für alle Projekte und Programme von 15 evangelischen Partnerwerken, darunter auch solche von HEKS und mission 21. Die Spenden ermöglichen zudem den Auftrag von Brot für alle für Information und Bildung sowie für die Entwicklungspolitik.

Zusammen mit anderen Werken und Organisationen übergab BFA am 26. Mai in der Bundeskanzlei in Bern die Petition «0,7% – Gemeinsam gegen Armut». Mehr als 200 000 Personen haben die Forderung unterstützt, 0,7% des Bruttoinlandproduk-tes (BIP) für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit auf-zuwenden. Brot für alle hatte einen entscheidenden Anteil an der Ausarbeitung und Durchführung der Petition. Die eidgenös-sischen Räte reagierten verhalten positiv auf die Petition. Sie nahmen die Forderung teilweise auf und gaben dem Bundesrat den Auftrag, das Entwicklungsbudget von 0,39% auf 0,5% des BIP zu erhöhen.

mission 21, evangelisches missionswerk baselmission 21 verabschiedete 2008 eine neue Gesamtstrategie.

Das moderne Missionsverständnis verknüpft das theologische und gesellschaftliche Engagement mit dem Respekt und der Ach-tung vor anderen Werten und Glaubensvorstellungen. Mit dem neuen Schwerpunktthema «Glauben bewegt – Glauben verbin-det» stellt mission 21 den Glauben ins Zentrum seiner Arbeit, sowohl als Kraftquelle für den eigenen Alltag wie als Antrieb, sich für ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

mission 21 arbeitet eng mit über 57 Partnerkirchen und Part-nerorganisationen in 17 Ländern in rund 100 Projekten der Ar-

mutsbekämpfung und Theologie zusammen. Über 100 Mal be-richteten Referentinnen und Referenten von mission 21 im ver-gangenen Jahr in Kirchgemeinden und an anderen Orten ins-besondere über die Anliegen der Partnerkirchen von mission 21 sowie über Erfahrungen aus der Projektzusammenarbeit. 36 ökumenische Mitarbeitende leisteten in Afrika, Asien und Lateinamerika Langzeiteinsätze zur Unterstützung der lokalen Kirchen.

Dank professioneller Fundraisingaktivitäten sowie der brei-ten, finanziellen und ideellen Unterstützung kirchlicher und privater Kreise verzeichnete mission 21 im Jahr 2008 Spenden von 2 615 068 Franken (Vorjahr 2 492 891 Franken).

Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz HEKS

HEKS verabschiedete seine Strategie für die Jahre 2008–2012. HEKS wird sich auf sechs thematische Schwerpunkte konzentrie-

Stabübergabe bei mission 21

Anlässlich des Missionsfestes in Basel wurde Direktorin Madeleine Strub-Jaccoud feierlich verabschiedet. Sie hatte die Leitung der damaligen Basler Mission 1998 in bewegter Zeit übernommen und das Werk mit sicherer Hand in seine heutige Struktur überführt. Madeleine Strub wandelte zudem das de-fizitäre Missionshaus in Basel zu einem rentablen Stadthotel um, dessen Infrastruktur auch den Aufgaben von mission 21 zur Verfügung steht.

Mit der stark besuchten Konsultation «miteinander missio-narisch Kirche sein» von April 2008 setzte sie zudem ein überzeugendes Zeichen für die gemeinsame Verantwortung von Missionswerken und Kirchen.

Der neue Direktor ist Pfarrer Martin Breitenfeldt. Er trat sein Amt am 1. Juli 2008 an. Martin Breitenfeldt stammt aus Bremen und war u.a. für die Basler Mission in Chile sowie für die Landeskirche St. Gallen tätig, wo er die Fachstelle «Kirche im Dialog / Ökumene, Mission und Entwicklung» betreute.

Page 22: Jahresbericht 2008

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Ressort Werke und Beiträge

ren. Im Ausland sind dies die Entwicklung ländlicher Gemein-schaften, die Humanitäre Hilfe, die Friedensförderung und Konfliktbewältigung sowie die Zwischenkirchliche Hilfe in Ost-europa; in der Schweiz geht es um die Integration von sozial Benachteiligten sowie um das anwaltschaftliche Eintreten für deren Rechte und Anliegen.

Die Spenden beliefen sich insgesamt auf 23,7 Mio. Franken. Das Niveau der Einnahmen konnte im Vergleich zum Vorjahr um 18% gesteigert werden, da HEKS in der breiten Öffentlichkeit neue Spenderinnen und Spender gewinnen konnte. Mit einem Spen-denvolumen von 9,6 Mio. Franken konnte im kirchlichen Bereich ein Zuwachs von 3,8% erreicht werden. Die Humanitäre Hilfe ist darin enthalten.

Grossen Anklang fand die Weihnachtsaktion «Hilfe schen-ken». HEKS präsentierte in einer Broschüre zwanzig sinnvolle Geschenke wie beispielsweise ein Fischerboot oder einen Mang-rovensetzling. Für deren Kosten kommen die Spenderinnen und Spender im Namen der beschenkten Person auf. So kann sinnvol-les und originelles Schenken hier mit der Hilfe zur Selbsthilfe dort verbunden werden. Ebenso originell wie erfolgreich gestaltete sich die Aktion «Gib e Geiss!», welche HEKS 2008 zum zweiten Mal durchführte. Spender und Spenderinnen können dabei für drei-ssig Franken symbolisch eine Geiss kaufen. Der Erlös geht in Kleinprojekte gegen Hunger und Armut in den Ländern des Sü-dens und Ostens. Beide Aktionen werden auf Grund des Erfolgs weitergeführt.

TVZ Theologischer Verlag Zürich AGDas Schwergewicht der Arbeit des TVZ im Jahr 2008

waren Lektorat und Produktion der Zürcher Unterrichtshilfen für den kirchlichen Religionsunterricht, die im Juli bzw. September gerade noch rechtzeitig für den Unterrichtsbeginn ausgeliefert werden konnten, sowie das Lektorat mehrerer Editionen und biographischer Werke. Das Erscheinen des Kommentars zur Zürcher Bibel musste auf 2009 verschoben werden, weil die Redaktion der Texte wesentlich aufwendiger ist als vorausgese-hen.

2008 erschienen bei TVZ, Edition NZN bei TVZ und Pano Verlag insgesamt 59 neue Titel, die zum Teil sehr beachtet wurden und

gut verkauft werden konnten. 21 Neuerscheinungen wurden der Öffentlichkeit bei Vernissagen oder anderen Veranstaltungen präsentiert, unter anderen die Biographie von Marianne Jehle-Wildberger über Adolf Keller und das Gebetbuch «Sende dein Licht und deine Wahrheit» für Mitglieder kirchlicher Be-hörden.

Beiträge und KollektenWerke und Beiträge behandelte 185 Gesuche (im Vorjahr 208).

Davon bewilligte die Kirchensynode 93 Gesuche im Betrag von 6,5 Mio. Franken. Die Synodenbeiträge sind jährlich wiederkeh-rend, es ergeben sich hier nur wenige Veränderungen (vgl. Seiten 56 und 57). Der Kirchenrat gewährte in eigener Kompetenz für 82 Gesuche Beiträge im Gesamtvolumen von 347 000 Franken (333 200 Franken). Die Palette der Beiträge reicht von einer wis-senschaftlichen Tagung zum Radikalpietismus über eine Bibel-galerie in einer Gewerbemesse bis zu einem Präventionsprojekt gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus.

Drei Beiträge von je 20 000 Franken gingen an die Freie Evan-gelische Schule für einen Erweiterungsbau, an die Zürcher Stadtmission für eine Konferenz und an die Waldenser-Kirche in Uruguay und Argentinien zur Fortsetzung ihrer Tätigkeit. Aber auch die kleinen Beiträge ab 1000 Franken zeugen vom Interesse und der Anteilnahme der Landeskirche an theologischer Arbeit, an diakonischen und sozialen Projekten sowie an kulturellen Vorhaben und schaffen so Verbindungen in viele gesellschaftliche Bereiche.

2008 wurde bei allen Organisationen, die in der landeskirch-lichen Kollektenbroschüre aufgeführt sind, nachgefragt, wieviel sie aufgrund des Eintrages erhalten. Neben den obligatorischen Kollekten, die über die Landeskirche ausbezahlt werden und deren Resultate auf Seite 61 aufgeführt sind, erhalten 60 kirch-liche und soziale Organisationen über 1,3 Mio. Franken aus Kol-lekten der Kirchgemeinden. Die gesamten Kollektenerträge stie-gen 2008 um 8,2% auf 13,7 Mio. Franken. Dieser Zuwachs geht auf den besseren Spendeneingang bei den Hilfswerken zurück. Die Bettagskollekte für Brot für alle erzielte ein Spitzenresultat von 252 134 Franken. Die übrigen angeordneten Kollekten muss-ten einen Rückgang von 9,1% hinnehmen.

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Ressort Gemeindedienste

Die spirituelle Kraft der Musik wahrnehmen

Musik gehört wie Sprache zu den elementaren Ausdrucksweisen des Menschen. Durch Töne und Klänge werden Empfindungen und Erfahrun-gen mitteilbar – auch da, wo die Worte fehlen. Musik wirkt gemeinschaftsstif-tend und gehört seit jeher zu den Kenn-zeichen religiösen Lebens, auch in der jüdisch-christlichen Tradition. Als Folge der Reformation erhielt gerade das Singen der Gemeinde besonderes Gewicht.

Vom Gottesdienst ausgehend entfaltet die Musik ihre Wirkung ins ganze Gemeindeleben hinein. Das vor zehn Jahren erschie-nene Reformierte Gesangbuch lädt mit vielfältigen Singformen in stilistischer Breite zu einer lebendigen Gottesdienstgestaltung ein. In den zürcherischen Kirchgemeinden pflegen über 600 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker Woche für Woche das Orgelspiel und leiten das Singen von Chor und Gemeinde. Gross ist die Zahl der Chöre, die sich in Gottesdiensten und kirchlichen Konzerten engagieren; erstaunlich ist die Vielfalt von gut besuch-ten Chorkonzerten an kirchlichen Festtagen.

Zugleich ist aber auch ein Traditionsabbruch festzustellen. Mancherorts hat der Gemeindegesang an Kraft verloren. Oft ken-nen die Menschen die Lieder nicht mehr, welche die christliche Kultur geprägt haben. Dafür lassen sich Jüngere von der Popkul-tur, von Gospelchören und Bands ansprechen. In der Antwort auf ein entsprechendes Postulats hat der Kirchenrat empfohlen, in Gottesdiensten und an Gemeindeanlässen auch der Popularmu-sik regelmässig Raum zu geben.

So sehen sich die Verantwortlichen in den Kirchgemeinden herausgefordert, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Schatz traditioneller Kirchenmusik zu vermitteln und gleichzeitig neue Musikgattungen in die kirchliche Praxis zu integrieren. Eine neue Generation breit ausgebildeter Kantorinnen und Kantoren trägt dazu bei, die Musikpraxis in Kirchgemeinden auf das ganze stilistische Spektrum auszurichten.

Auch die auf nebenberufliche kirchenmusikalische Tätigkeit ausgerichtete «Teilzeitausbildung Orgel/Chorleitung» reagiert

auf die sich verändernden Anforderun-gen mit zusätzlichen Ausbildungen in den Bereichen Popularmusik und Be-rufsfeldkunde. Die langjährige Zusam-menarbeit der Landeskirche mit der Zürcher Hochschule der Künste wurde auf neue Grundlagen gestellt.

Die Fachstelle Gottesdienst und Mu-sik unterstützt Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Mitglieder der Kir-chenpflegen mit Kursen, Materialien,

Projektarbeit, Beratung und Begleitung bei der Entwicklung von Leitbildern, Konzepten und kirchenmusikalischen Stellenbe-schrieben. 2008 nahmen über 20 Gemeinden diesen Dienst in Anspruch. Der Verband der stadtzürcherischen Kirchgemeinden beauftragte eine von der Fachstelle unterstützte Kirchenmusik-kommission, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. In dessen Rah-men soll das kirchenmusikalische Leben in seiner ganzen Vielfalt weiterentwickelt werden. Die dabei gewonnenen Einsichten sol-len auch anderen Kirchgemeinden zugute kommen.

Kurzberichte aus den Fachbereichen

Ökumene, Mission und Entwicklung (OeME)Der Fachbereich ist für die «Aussenbeziehungen» der Landes-

kirche zuständig. Durch die Unterstützung der Werke Brot für alle, HEKS und mission 21 erhält das diakonische Handeln der Landeskirche und ihrer Kirchgemeinden einen weltweiten Bezug. Mit ökumenischen und interreligiösen Kontakten und Program-men verstärkt die Fachstelle das Profil einer «Kirche im Dialog».

Die festliche Einweihung des Zentrums für Migrationskirchen in Zürich Wipkingen am 1. Advent war ein wichtiger Meilenstein in der Beziehung zu den zahlreichen Gemeinden von Migrantin-nen und Migranten in Stadt und Kanton. In enger Zusammenar-beit mit Stadtverband und örtlicher Kirchgemeinde wurde auf dieses neuartige Zentrum hingearbeitet, das evangelische Ge-meinden von Menschen aus verschiedenen Kontinenten zusam-

Kirchenrat Andrea Marco Bianca

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Ressort Gemeindedienste

menführt. Eine Impulsveranstaltung informierte Interessierte aus Kirchgemeinden über die Hintergründe der Migrationsge-meinden und die aktuelle Situation von Migrantinnen und Sans-Papiers im Kanton. Nach wie vor unterstützen Landeskirche und Stadtverband auch andere Migrationsgemeinden, die in verschie-denen Kirchgemeinden Gastrecht gefunden haben. Die Kontakte mit den orthodoxen Kirchen werden im Rahmen der Arbeitsge-meinschaft christlicher Kirchen im Kanton Zürich (AGCK) gepflegt.

Die Aufnahme einer jährlichen «Schöpfungszeit» in die neue Kirchenordnung ist Ansporn und Verpflichtung, das Anliegen von «Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung» (GFS) in der Landeskirche und den Kirchgemeinden weiter zu verankern und zu fördern.

GemeindediakonieDie Fachstelle steht den Kirchenpflegen und den rund 230

angestellten Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen zu Fragen der Diakonie und sozialdiakonischen Anstellungen zur Verfü-gung. Dazu leistet sie Grundlagenarbeit und bietet Aus- und Wei-terbildungen an.

Sozialdiakone und Sozialdiakoninnen absolvieren als erste Qualifikation ihre Grundausbildung an einer Fachhochschule für Soziale Arbeit. Dazu gehört auch eine Praxisausbildung, die meist im Rahmen einer sozialdiakonischen Teilzeitanstellung in der Kirchgemeinde erfolgt. Die Fachstelle koordiniert und unterstützt ein Team von zehn anerkannten Sozialarbeiterinnen und Sozial-arbeitern aus Kirchgemeinden und Gesamtkirchlichen Diensten. Diese begleiten und qualifizieren die Studierenden während der Praxisausbildung. Im Berichtsjahr betraf dies sieben Studierende in sozialdiakonischen Anstellungen.

Der Zertifikatslehrgang «CAS Diakonie – Soziale Arbeit in der Kirche» stellt nach der Grundausbildung die von der Kirche ge-forderte zweite Qualifikation dar. Er wurde zum zweiten Mal durchgeführt: 18 Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone lernten die biblisch-theologischen Grundlagen des diakonischen Hand-lungsfeldes kennen und setzten ein diakonisches Projekt in ihrer Kirchgemeinde um.

Erstmals wurde eine Weiterbildung zur Unterstützung der Präsidien der sechs Diakonatskapitel durchgeführt. Auf dem

Programm standen Rechtsfragen, Kommunikation sowie theolo-gische Fragen des Gemeindeaufbaus.

Die Arbeiten am Diakoniekonzept standen im Zeichen der neuen Kirchenordnung und konzeptioneller Fragen in den diako-nischen Schwerpunkten Familie und Alter. Gespräche mit Sozial-diakoninnen und Sozialdiakonen, Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Kirchenpflegemitgliedern zeigten deutlich die Notwendig-keit eines gemeinsamen Diakonieverständnisses in der Landes-kirche.

BesuchsdienstÜber 2500 Freiwillige sind in rund 150 Kirchgemeinden in

über 180 Besuchsdienstgruppen tätig. Die Fachstelle Besuchs-dienst hält ein breites Beratungs- und Weiterbildungsangebot für sie bereit. Sie fördert die Qualität der Besuchsarbeit und die kon-tinuierliche Erneuerung der Gruppen. Im Berichtsjahr konnten 43 Beratungen und Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt werden. Dazu gehörten die beiden Regionaltagungen «Unser Le-ben gleicht der Reise», in denen Vorstellungen von Sterben und Tod reflektiert, Erfahrungen ausgetauscht und die Möglichkeiten und Grenzen der Sterbebegleitung diskutiert wurden.

Mit ihren Besuchsdiensten bei Neuzugezogenen und bei zu-meist alleinstehenden, älteren oder gesundheitlich beeinträchtig-ten Menschen tragen die Kirchgemeinden flächendeckend zu tragenden Beziehungsnetzen im lokalen Gemeinwesen bei und wirken präventiv gegen Kontaktarmut und Vereinsamung.

Behördenschulung und Beratung Die Fachstelle bietet neben Schulungsangeboten für die ver-

schiedenen Ressort-Aufgaben eine breite Palette von Beratungen an, die wiederum rege benutzt wurden. Im dritten Amtsjahr der Kirchenpflegen zeigte sich, wie das neue Konzept der Behörden-schulung greift: Die regionalen Module in den Handlungsfeldern Gottesdienst und Verkündigung, Diakonie und Seelsorge sowie Bildung und Spiritualität entwickelten sich zu einer wichtigen Plattform der Kirchenpflegen. Hingegen blieb die Nachfrage im Bereich «Basiskompetenz Behördenarbeit» gering. Für die nächste Amtsdauer legt sich hier eine Konzentration auf das We-sentliche nahe.

Page 25: Jahresbericht 2008

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In vielen Gemeinden wurde die Einführung des «Geleiteten Gemeindekonvents» begleitet. Die Schulung der Konventsleiterin-nen und -leiter – zusammen mit den Kirchenpflegepräsidien – zeigt inzwischen klarer, wie dieses Gefäss mit seinen neuen Möglichkeiten in unterschiedlichen Gemeindesituationen zum Tragen kommt und worauf in der Praxis zu achten ist. Inzwischen mehren sich die Stimmen, dass der Gemeindekonvent für die Zusammenarbeit zwischen der Milizbehörde Kirchenpflege und dem Pfarr- und Mitarbeitendenteam einen erheblichen Gewinn darstellt.

GemeindeaufbauNach längerer Vakanz wurde die Fachstelle auf Mitte des Be-

richtsjahres wieder besetzt. Sie steht Kirchenpflegen und Gemein-dekonventen zur Verfügung, z. B. für Retraiten, bei der Erarbei-tung von Tätigkeitsschwerpunkten, zur Verbesserung der Zusam-menarbeit und bei der Entwicklung von Leitbildern. Um die nachhaltig wirksamen Faktoren der Gemeindeentwicklung bes-ser zu verstehen, wird Gemeinden im Rahmen eines Projektes längerfristige Beratung angeboten. Die Fachstelle wird die daraus gewonnenen Erkenntnisse und realisierten Ideen auch anderen Gemeinden zugänglich machen.

Jugendkirchen Zürich und WinterthurDie streetchurch Zürich und die fabrikkirche Winterthur wer-

den vom jeweiligen Stadtverband geführt und von der Landeskir-che finanziell mitgetragen. Zudem begleiten Mitarbeitende der Gesamtkirchlichen Dienste die Projektverantwortlichen in Zü-rich und in Winterthur.

Die Gottesdienste der streetchurch waren auch im sechsten Jahr sehr gut besucht, sowohl von Konfirmanden als auch von Jugendlichen aus sozialen Brennpunkten. An den neuen Anlässen «konf@streetchurch», einer Mischung aus Gottesdienst und In-formation, nahmen über 300 Konfirmandinnen und Konfirman-den teil. Bei der diakonischen Arbeit nahmen die Begleitung junger Erwachsener und das Integrationsprojekt «Saubere Jungs für saubere Fenster» viel Raum ein. Auch die Nachfrage nach Seelsorge war unvermindert hoch. Die Inbetriebnahme eines zusätzlichen Stockwerks minderte die akute Platznot.

Die fabrikkirche entwickelte sich zu einem diakonischen Un-ternehmen, indem sie im August beim Winterthurer Hauptbahn-hof den «Büroservice» als neuen sozialdiakonischen Dienstzweig eröffnete. Im Fabrikbistro wird die Tischgemeinschaft «für Seele und Magen» täglich von mehr als 120 Personen genutzt. Seit Frühling 2008 wird einmal monatlich zur «Glaubensbar» einge-laden, wo den Besucherinnen und Besuchern in entsprechendem Ambiente auch ein geistlicher Input für Gespräche geboten wird. Eine Hauptstärke der fabrikkirche liegt bei Seelsorge und Sozial-beratung.

Bahnhofkirche In der Bahnhofkirche werden täglich sechs bis 14 Seelsorge-

gespräche geführt. Meist sind es Pendlerinnen und Pendler in schwierigen Lebenssituationen, die das Gespräch suchen. Dabei werden immer wieder auch ganz direkt Fragen des Glaubens zur Sprache gebracht. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Bahn-hofkirche arbeiten dabei lösungs- und ressourcenorientiert. Mehr als zwei Drittel der Gesprächssuchenden wünschen als Abschluss ein persönliches Gebet oder einen persönlichen Segen. Ein kleiner Teil braucht ein zweites und ein drittes Gespräch. Für weitergehende Bedürfnisse werden externe Beratungsmöglich-keiten vermittelt.

FlughafenpfarramtDas ökumenische Flughafenpfarramt steht den Passagieren

und den am Flughafen Arbeitenden täglich für Seelsorgegesprä-che zur Verfügung und bietet monatlich Gottesdienste in der Flughafenkapelle an. Im Berichtsjahr stellten sich dem Seelsorge-team zwei zusätzliche Aufgaben:

Mit dem Inkrafttreten des neuen Asylgesetzes zu Jahresbeginn wurde die Aufenthaltsdauer für Asylsuchende in der Transitzone des Flughafens auf maximal 60 Tage (früher 15 Tage) ausgedehnt. Dadurch stieg die Zahl der Menschen, die dort auf einen Ent-scheid des Bundesamtes für Migration warten, permanent auf 20 bis 30 Personen an. Durch regelmässige Besuche im Asylzentrum nahmen die Seelsorgenden die Betreuung der Betroffenen wahr.

Zum zehnten Jahrestag des «Swissair 111»-Unglücks vor Hali-fax versammelten sich die Angehörigen der Besatzungsmitglieder

Die Eröffnung des Zenrums für Migrationskirchen in Zürich

Wipkingen am 1. Advent wurde begeistert gefeiert.

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Ressort Gemeindedienste

am 3. September bei der Gedenkstätte im Operations Center zu einer Andacht. Tags darauf fand in der katholischen Kirche Kloten ein ökumenischer Gedenkgottesdienst statt, der von rund 350 Personen besucht wurde.

Koordination ökumenische Ehe- und Paarberatungsstellen

Für die Ehe- und Paarberaterinnen und -berater der in zehn Bezirken bestehenden Beratungsstellen führt die Koordinations-stelle regelmässig Sitzungen durch. Bei den fünf Treffen standen der fachliche Austausch und die Frage der Entwicklung des Bera-tungsangebotes im Mittelpunkt.

In einer vom Kanton veranlassten Umfrage zeigte sich, dass die Verschiedenheit der über Jahrzehnte gewachsenen und bezirks-weise geführten Paarberatungsstellen gross ist. Dabei wurde auch deutlich, dass die Kirchgemeinden diesen regionalen kirch-lichen Dienst der Kirche finanziell nach wie vor sehr verbindlich mittragen. Die Umfrage soll zu einem Vorprojekt führen, mit dem Ziel, das Beratungsangebot für Familien und Ehepaare im Kanton Zürich langfristig zu sichern.

Über den halbjährlich erscheinenden Flyer «PaarImPuls» fan-den Paare erneut zu einem vielfältigen und gut genutzten Angebot an Kursen, Referaten und Wochenenden zur «Prävention von Paar- und Beziehungskrisen».

Bibliothek Hirschengraben 50Im Berichtsjahr konnte der Bestand wieder um gut 1000

Medien erweitert werden. 100 Benutzerinnen und Benutzer ha-ben sich neu in der Bibliothek eingeschrieben. Insgesamt wurden von 951 Benutzenden 3348 Titel ausgeliehen. Die Notenausleihe konnte um ca. 150 Ausleihen gesteigert werden. Die Dienstleis-tung der Bibliothek wurde insgesamt von 1541 Interessierten ge-nutzt. Der Medientag, welcher zusammen mit dem Medienladen und der katholischen Fachbibliothek durchgeführt wurde, hat erneut regen Anklang gefunden. Zur Klärung der zukünftigen Ausgestaltung der religionspädagogischen Bibliotheken beider Kirchen und des ökumenischen Medienladens wurde 2008 ein Projekt gestartet.

Zum 10. Jahrestag des Flugzeugunglücks von Halifax fand

in Kloten ein ökumenischer Gedenkgottesdienst statt.

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Ressort Pädagogik und Animation

Die Zürcher Unterrichtshilfen«Kindern von acht bis zwölf Jahren

wird ein vertieftes Grundwissen über den Glauben vermittelt. Sie werden an-geleitet, für den Glauben Sprache und Ausdruck zu finden» (Neue Kirchen-ordnung Art. 76 Abs. 2).

Die kirchliche Religionspädagogik umfasst verbindliche Unterrichtsmo-dule und offene «animatorische» Ange-bote. Die katechetischen Module haben ihren Schwerpunkt im kirchlichen Unterricht während der Primarschulzeit. Dieser Un-terricht erfolgt in den drei Gefässen minichile, 3. Klass-Unti und Club 4. Pädagogik und Animation hat vom Sommer 2005 bis zum Sommer 2008 in Zusammenarbeit mit dem Theologischen Verlag Zürich TVZ die Zürcher Unterrichtshilfen für diese Gefässe entwi-ckelt. Ein vierköpfiges Team hat innerhalb von etwa tausend Tagen ein Werk von rund tausend Seiten hervorgebracht. Entstanden sind drei Bücher für die Kinder und drei Arbeitshilfen für die Kateche-tinnen. Die Winterthurer Illustratorin Tanja Stephani hat den sechs Bänden ein frisches und anregendes Aussehen verliehen. Mitte September 2008 fand die Vernissage statt. Bis Ende 2008 verkauf-ten sich von den drei Arbeitshilfen für die Katechetinnen 1800 und

von den drei Schülerbüchern insge-samt über 9000 Exemplare.

Die parallele Entwicklung der Un-terrichtshilfen für die zweite bis vierte Klasse ermöglichte eine Feinabstim-mung in der thematischen Auswahl sowie Einheitlichkeit im formalen Auf-bau der Lektionen und in der Gestal-tung von Layout und Illustration. Das Team aus drei Autorinnen und einem

Autor stand während den drei Jahren in nahem Austausch und liess Synergien zum Tragen kommen. Alle Texte wurden von einer siebenköpfigen Erstlesegruppe, von der Projektleitung und von Lektorin und Leiterin des Verlags kritisch gegengelesen. Das war ein grosser Aufwand. Die Qualität des Ergebnisses lohnt ihn.

Die Unterrichtshilfen bieten mit den 14 Themeneinheiten, den 87 Doppellektionen und den dargebotenen Varianten eine Mate-rialfülle, die zum Auswählen einlädt. Die Bücher sind nicht Kompendien, sondern Schatztruhen. Katechetinnen und Kinder können ihnen das entnehmen, was das Grundwissen über den Glauben vertieft und seine Ausdrucksformen belebt. Die Bücher dienen dem kirchlichen Bildungsauftrag, wie ihn die neue Kir-chenordnung im zitierten Artikel 76 umreisst.

Sprache und Ausdruck finden für den Glauben

Kirchenrat Thomas Plaz-Lutz

Die Unterrichtshilfen bringen folgende Themenfelder und Schwerpunkte zur Sprache:

Gefässe Themenfelder Schwerpunkte

minichile

– Wir gehören zusammen– Die Kirche – ein besonderes Haus– Advent, Weihnachten, Jesu Kindheit– Biblische Wandergeschichten– Gottes schöne Welt (Schöpfung)

Die Kinder erfahren, was Gott für Christinnen und Christen ist: ein Schirm, der schützt – ein Haus, das birgt – ein Versprechen, das trägt.

3. Klass-Unti

– Taufe– Gebet (Unser Vater)– Abendmahl– Pfingsten

Die Kinder erleben, was Taufe und Abendmahl zum Ausdruck bringen: Jesus Christus sagt Ja zu allen Geschöpfen und stiftet Gemeinschaft zwischen ihnen.

Club 4

– Forschungsprojekt Bibel– Urgeschichten (1. Mose 1–11)– David– Wer ist Jesus?– Unsere Kirche lebt mit Symbolen

Die Kinder entdecken, dass die Bibel eine ganze Bibliothek enthält. Sie erkennen in den biblischen Geschichten die Spuren von Gottes Liebe und Treue.

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Ressort Pädagogik und Animation

Der Bildungsauftrag der Kirche ist unabdingbar verknüpft mit einer guten Praxis der Katechetinnen. Voraussetzung dafür ist deren solide Schulung. Im Berichtsjahr 2008 haben die ersten Katechetinnen die Ausbildung sowohl für die Unter- als auch für die Mittelstufe nach dem neuen Konzept absolviert. Dieser volle Ausbildungszyklus dauert im Minimum dreieinhalb Jahre. Die neuen Lehrmittel für die Unter- und Mittelstufe sind eine grosse Entlastung sowohl in der Schulung der Katechetinnen als auch für

Schulung der Katechetinnen Evaluation 2008: Zufriedenheit mit der Ausbildung zur Katechetin

Evaluation 2008: Was dazu motiviert, sich als Katechetin ausbilden zu lassen

Abschluss Anzahl der Absolventinnen

Einjähriger Grundkurs 36

Halbjähriger Aufbaukurs Unterstufe 22

Nachqualifikation von 3. Klass-Unti-Katechetinnen für die minichile 30

Halbjähriger Aufbaukurs Mittelstufe 18

Praxisjahr nach den Aufbaukursen 76

Page 29: Jahresbericht 2008

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deren katechetische Praxis. An den drei Einführungsveranstal-tungen zu den Lehrmitteln im Herbst 2008 in Zürich und Winter-thur nahmen 170 Katechetinnen teil. Die Anzahl der Abschlüsse für das Jahr 2008 verteilt sich gemäss Tabellenübersicht (auf Seite 26) auf die einzelnen Kurse.

Die 76 Katechetinnen, die das praktische Unterrichtsjahr im Sommer 2008 abgeschlossen haben, erhielten im Juli 2008 in einer gottesdienstlichen Feier im Grossmünster Zürich ihre defi-nitive Lehrbefähigung.

Die Ausbildungskurse werden regelmässig evaluiert anhand der Rückmeldungen der Teilnehmenden und aufgrund periodi-scher Besuche von externen Coaches. Zwei Ergebnisse aus der Evaluation vom Herbst 2008 werden in den beiden grafischen Übersichten (auf Seite 26) näher vorgestellt.

Familienkirche«Die Landeskirche tritt ein für die Familie, für eine kinder-

freundliche Gesellschaft und für das Miteinander der Generatio-nen» (Neue Kirchenordnung Art. 6).

Ein Höhepunkt für die Fachstelle Familie war der ökumeni-sche Auftritt an der jährlich im Mai stattfindenden Familienmesse FamExpo in der Eulachhalle Winterthur. Der zweieinhalb Meter hohe Kirchturm aus Holz mit einer Kugelbahn am Stand der Kirchen zog vor allem Kinder und deren Väter an. Die Bahn war während der drei Ausstellungstage pausenlos im Betrieb. Ein Puppenspiel, in dem ein kleiner Bär in Not gerät und wieder heraus findet, wurde jeden Nachmittag dreimal aufgeführt. Kin-der und Eltern folgten gebannt und fasziniert dem Spiel, das unaufdringlich und kindergerecht den religiösen Horizont des Lebens öffnete. Etwa 180 Kinder haben das Spiel gesehen und mit Begeisterung eine kleine Gebetskarte als Erinnerung mitgenom-men.

Ein guter Anstoss zu Gesprächen mit Eltern ging vom soge-nannten «Messband» aus. Dieses schmale, längliche Poster lässt sich an Wand oder Tür befestigen. Seine Eichung zeigt, wie gross das davor stehende Kind schon geworden ist. Auf leere Felder des Bandes lassen sich Fotos kleben, die das jeweilige Aussehen des Kindes dokumentieren. Die Illustrationen auf dem Messband deuten eine Bewegung von der Erde zum Himmel an und weisen

auf das innere Wachstum hin. Auf dem Band sind einfache Gebete für Kinder verteilt. Mütter und Väter nahmen das Messband gerne entgegen. Es entfalteten sich während der drei Tage rund 200 kurze, 80 längere und 20 ausführliche Gespräche zur religiösen Erziehung oder zu den kirchlichen Angeboten. Der Auftritt an der FamExpo bildet ein Beispiel für die Arbeitsweise einer aufsuchen-den «Kirche am Weg».

Die Fachstelle Familie stand im Jahr 2008 in längerem Kontakt mit 13 Kirchgemeinden, die ihre Haltung, ihre Räume, ihre Be-triebsabläufe und ihre Angebote familienfreundlicher gestalten möchten. Eine Intervisionsgruppe «Familienorientierte Gemein-dearbeit» mit Sozialdiakoninnen und Sozialdiakonen aus zehn Kirchgemeinden traf sich zu vierteljährlichen Sitzungen. Mitglie-der aus acht Kirchgemeinden nahmen an der Jahrestagung des Netzwerkes «familien-kirche» der Landeskirchen der Kantone Aargau, Bern, St. Gallen und Zürich zum Thema «Bedürfnisori-entierte Familienarbeit» teil.

Im Dezember sind von der Fachstelle Familie zwei Veröffent-lichungen zuhanden der Kirchgemeinden erschienen. Die eine Broschüre, «Familie – Lust und Last», ist ein Reader mit Beiträgen zur gesellschaftlichen Situation der Familie und zur Lage der Kinder, Väter, Mütter und Grosseltern. Die andere ist ein Heft mit 15 inspirierenden Beispielen aus Kirchgemeinden zu einer fami-lienfreundlichen Kirche. Beide Dokumente dienen 2009 als Grundlage für die Kirchenpflegetagungen zum Thema Familie und für die Visitation der Bezirkskirchenpflegen zum Schwer-punkt Familie. Der neue «Familienartikel» in der Kirchenord-nung belegt, dass die Landeskirche dem Thema Familie mehr Gewicht verleihen und es auf verschiedenen Ebenen aufgreifen will.

Jugendarbeit«Die offene Jugendarbeit der Kirchgemeinden fördert die Be-

ziehungsfähigkeit der Jugendlichen, bietet Gelegenheit zur Betei-ligung und stärkt das eigenverantwortliche Handeln» (Neue Kir-chenordnung Art. 80).

Die Fachstelle Konfirmationsarbeit organisierte im Rahmen der Dekade zur Überwindung der Gewalt zusammen mit der Fachstelle Kirche und Jugend des Stadtverbandes Zürich, dem

Das Puppenspiel am Stand der Landeskirche an der

FamExpo stiess bei den Kleinen auf grosse Begeisterung.

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Ressort Pädagogik und Animation

Forum für Friedenserziehung und den Pfarrämtern der Kirchge-meinden den «walk 4 peace». Rund 800 Konfirmandinnen und Konfirmanden nahmen mit ihren Pfarrerinnen und Pfarrern an dieser Demonstration für mehr Frieden in der Welt Teil. Der Weg begann am 8. November 2008, einem Samstagabend, mit einem Gottesdienst in der City-Kirche Offener St. Jakob in Zürich und führte durch die Innenstadt ins Grossmünster. Die Jugendlichen brachten Friedensfahnen mit, die sie selber gestaltet hatten. Die Fahnen wurden im Grossmünster aufgehängt und waren noch einige Tage zu besichtigen.

Die Fachstelle Jugendarbeit begleitet das seit 2002 im Kanton Zürich bestehende Street Dance-Projekt «roundabout». Ziel des Projekts ist es, junge Frauen zwischen zwölf und 20 Jahren in der Phase des Übergangs vom Mädchen zur Frau individuell und so-zial zu unterstützen und ganzheitlich zu fördern. Über das Tan-zen, das Einüben von Choreographien, über das Teamwork und die gemeinsamen Auftritte setzen sich die jungen Frauen mit sich selber und ihren Kolleginnen auseinander. Sie gewinnen phy-sisch, psychisch und sozial an Selbstbewusstsein, indem sie sich für eine Idee engagieren und exponieren. Das Blaue Kreuz hatte dieses Projekt, das auch präventiven Charakter hat, lanciert. Die reformierte und die katholische Kirche tragen es finanziell mit. Zurzeit bestehen im Kanton Zürich in neun Kirchgemeinden oder Pfarreien zehn «roundabout»-Gruppen. Ein Höhepunkt für «roundabout» war im Berichtsjahr der Auftritt an der «Euro 08». «roundabout» ist ein gelungenes Beispiel für eine offene Jugend-arbeit, wie sie der zitierte Art. 80 der neuen Kirchenordnung formuliert.

Rund 800 Konfirmandinnen und Konfirmanden beteiligten

sich am «walk 4 peace» durch die Zürcher Innenstadt.

Page 31: Jahresbericht 2008

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Ressort Bildung und Gesellschaft

«Bildung und Spiritualität» heisst in der neuen Kirchenordnung dasje-nige kirchliche Handlungsfeld, auf dem sich die Abteilung bewegt: «Bil-dung und Spiritualität begleiten Men-schen in der Suche nach Orientierung und im Bestreben, die erfahrene Wirk-lichkeit des Lebens zur geglaubten Wirklichkeit Gottes in Beziehung zu bringen» (Neue Kirchenordnung Art. 70 Abs. 1). Dabei definiert der Grund-lagenartikel Spiritualität als Lebensge-staltung aus dem Glauben (Art. 70 Abs. 3).

Zwei Angebote verbanden 2008 zwei Ereignisse, welche die Landeskirche besonders beschäftigt haben: die Beratung der neuen Kirchenordnung in der Kirchensynode und die Wiederer-öffnung des renovierten landeskirchlichen Bildungshauses unter dem neuen alten Namen «Kloster Kappel». Das erste Angebot war die «Die liturgische Nacht» in der Klosterkirche (30.–31. August), das zweite die spirituelle Bildungsreise «Auf den Spuren der Zisterzienser in Frankreich» (13.–21. September). Beide führten auf vielfältige Art aus Glauben gestaltetes Leben vor und luden zur Teilnahme daran ein.

Liturgische Nacht in KappelSechs bis acht Stunden am Tag sangen die Mönche einst die

Tagzeiten. Das wird bei Führungen oft erzählt. Nun bot am letzten Wochenende im August eine «Liturgische Nacht» erstmals die Gelegenheit, auch zu erleben, was dies heisst. «Kurse in Kappel» gestaltete in Zusammenarbeit mit dem Kloster Kappel und «Musik in Zürich», dem Nationalfonds-Forschungsprojekt der Universität Zürich, den fast vollständigen liturgischen Ablauf eines gewöhn-lichen Sonntags, wie er im mittelalterlichen Kappel begangen worden sein mag. Es war eine Gemeinde der besonderen Art: acht Stunden mit insgesamt sieben Gottesdiensten, rund 50 Sängerin-nen und Sänger von vier verschiedenen Scholen und etwa 60 Teilnehmende am Abend, in der Nacht und am Morgen, viele Psalmen und Hymnen, biblische Lesungen und Texte aus der christlichen Frühzeit. Es war für Singende und Hörende eine an-

spruchsvolle, aber historisch wie spi-rituell sehr tiefgehende und daher wohl auch nachhaltige Veranstaltung. Im Zuge der Globalisierung ist die Spi-ritualität der verschiedenen Religio-nen stärker ins europäische Bewusst-sein gerückt. Vor diesem Hintergrund ging es in der Liturgischen Nacht um das Erleben jener Spiritualität, die das christliche Abendland geprägt hat und aus der ebenso wirksam wie zeitüber-greifend Inspiration zu beziehen ist.

Auf den Spuren der Zisterzienser in FrankreichKlösterliche Spiritualität hat früher ganze Landschaften ge-

prägt. Sie weckt aber auch heute noch Faszination und ist ein wichtiger Teil der Begeisterung, die Gäste auch im Kloster Kappel empfinden. Wer sich auf Klosterräume einlässt, sie begeht, spürt die biblische Spiritualität, die sie nach wie vor atmen. Das ehema-lige Zisterzienserkloster Kappel steht für die vorreformatori-schen, spirituellen Wurzeln der Landeskirche. Es gab im vergan-genen Jahr den Anstoss zu einer Studienreise, die auf die Spuren der Zisterzienser in Frankreich führte und dabei spirituelle Be-züge wiederentdecken liess. Die Reise war so nachhaltig, dass sie im Rhythmus von zwei Jahren wiederholt werden soll. Sie sensibi-lisierte die Teilnehmenden grundsätzlich für das Erleben von Kirchenräumen und den Umgang damit, insbesondere auch im eigenen Dorf.

Kein Kloster steht an einem zufälligen Ort. Immer sucht seine Lage den Einklang von Natur und Geist, die Übereinstimmung von Regel und Leben. Dazu gehört die Abgeschiedenheit, so dass die Klöster stets abseits der Wege liegen. Die Zisterzienser haben die Wüste des Mose, des Elia, des Jesus gesucht, die ereme: die Ein-öde, in der sie ihre Eremitage gebaut haben, um Gott nahe zu sein. So führte die Rundreise oft auf abenteuerlichen Strässchen durch Savoyen bis an den Rand der Provence, durch die Auvergne und ins Burgund. Es waren Klöster in allen Aggregatszuständen: be-wohnt oder zerfallen, museal oder umgenutzt, konservativ oder aufgeschlossen, stets ein Spiegel von Zeit und Geschichte.

Spiritualität erleben und beleben

Kirchenrat Daniel Reuter

Page 32: Jahresbericht 2008

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Ressort Bildung und Gesellschaft

Am tiefsten wurde das Erlebnis in Cîteaux, der Urabtei, von der die Zisterzienser ihren Namen haben, von der aber so gut wie nichts Ursprüngliches mehr steht. Die Klosterkirche ist moderne Architektur. Zwei Tage war die Reisegruppe zu Gast im geschlos-senen Kloster, nahm an den Gebetszeiten teil, führte Gespräche mit dem alten Abt und dem neuen Prior, hatte Referate, Lesungen und viel Stille. Mit der Zeit wurde auch die neue Kirche vertraut: durch den Gesang des grossen Konvents, das Licht der verschie-denen Tageszeiten, die Ruhe im eigenen Atem. Auch sie folgt denselben spirituellen Prinzipien wie die alten romanisch-goti-schen Abteien: der Reduktion des Vielen auf das Elementare und der Differenz zwischen innerer und äusserer Zeit.

Kurzberichte der Fachstellen

Spiritualität und KulturDas Fachstellenjahr 2008 war geprägt von der Erarbeitung der

Arbeitshilfe «Quintett der Religionen. Ein Zusammenspiel». Sie wurde am 25. März 2009 in einer Vernissage der Bildungsarbeit der Gemeinden übergeben. Die neue Kirchenordnung nennt als Themenbereiche der Bildungsarbeit mit Erwachsenen fünf Fel-der: Bibel, Glaube, Ethik, Kirche und Religionen – sie alle auch im Blick auf die reformierte Identität (Art. 82 Abs. 2). Hier geht es um Grundwissen über die Religionen. Das Quintett ist ein Quar-tett, die Arbeitshilfe ein Spiel: Es führt flächendeckend und spie-lerisch in die fünf Weltreligionen ein, zusätzlich zum Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus also auch ins Christentum. 45 Quintette bieten in 45 Themen leichte, mittlere und schwierige Fragestellungen mit je drei Antworten zur Auswahl, insgesamt also 225 Spielkarten mit 675 Antworten. Wer erraten hat, welche oder welcher Mitspielende die fürs eigene Quintett noch fehlende Karte hat, bekommt sie auch. Wer aber zusätzlich von den drei vorgeschlagenen noch die richtige Bezeichnung weiss oder trifft, erhält einen Jeton, und deren fünf sind jeweils soviel wert wie ein Quintett. Jede Karte bietet eine minimale Kurzerklärung ihres Gegenstands. Zu rund 400 Antworten gibt es zusätzlich ein Glos-sar, das mehr Informationen bietet. Vorgeschlagen wird, gleich viel Zeit zum Spielen wie zum Sprechen über die Spielerfahrungen

vorzusehen. Die Kartenmenge reicht spielend für drei Spiel-abende an mehreren Tischen.

Ausgewählte Kennzahlen: 374 Teilnehmende an zwölf Refera-ten in Kirchgemeinden und kirchlichen Institutionen, 14 Beratun-gen von Zürcher Kirchgemeinden in Fragen der Erwachsenenbil-dung, 78 Kurse in Kappel mit 843 Personen.

Frauen und MännerDie Fachstelle wird zunehmend angefragt, um mit Gemeinden

oder Gremien zu gemeinsamen Themen von Frauen und Männern zu arbeiten – ein Zeichen dafür, dass Geschlechterfragen nicht mehr länger Frauenfragen sind, sondern in gemeinsamer Verant-wortung wahrgenommen werden. Beispiel 1: Die Kirchgemeinde Opfikon gestaltete ihren jährlichen Impulstag für Erwachsene zum Thema «Frauen sind anders. Männer auch». In Referaten und Workshops wurde sensibilisiert für das geschlechtstypische Rol-len- und Konfliktverhalten, die Kommunikation zwischen den Geschlechtern und die Thematik in der Schöpfungsgeschichte. Insbesondere auch Paare, die in der Aufgabenverteilung neue Wege versuchen, zeigten sich am Thema interessiert. – Beispiel 2: Die Kirchgemeinde Volketswil lud zu einer ganzen Reihe ein zum Thema «Frauen sind anders, Männer auch – der kleine grosse Unterschied zwischen Mann und Frau». Die Fachstelle wurde als Beraterin zur Konzipierung der Reihe beigezogen und gestaltete den Abend «Von Natur aus anders?». – Beispiel 3: Bei der gemein-samen Tagung der Frauen- und Diakoniekonferenz des Schweize-rischen Evangelischen Kirchenbundes ging es um geschlechts-spezifische Aspekte im Umgang mit Gesundheit und Arbeitsver-halten. Die Fachstelle war mitbeteiligt an der Organisation und verantwortlich für die Eingangsmeditation anhand der biblischen Geschichte vom erschöpften und genesenden Elija in der Wüste.

Ausgewählte Kennzahlen: Fünf Tagungen zu Geschlechterthe-men mit insgesamt 270 Teilnehmenden, 21 Veranstaltungen für Männer mit über 400 Teilnehmern, eine Buchvernissage mit über 50 Teilnehmenden.

Erwachsenenbildung und TheologieDie Fachstelle hat ihre Kursangebote nach «eduQua», dem

bekannten eidgenössischen Qualitätslabel für Bildungsinstitutio-

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Auf den Spuren der Zisterzienser in Frankreich: Teilneh-

mende der Reise studieren den klösterlichen Alltag.

nen, zertifizieren lassen. Damit ist es möglich, den freiwilligen und angestellten Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden offiziell anerkannte Weiterbildungen anzubieten – in erster Linie das «Seminar für Mitarbeitende in der Erwachsenenbildung MEB», das schon seit längerem zum Zertifikat der Schweizerischen Ver-einigung für Erwachsenenbildung SVEB führt, aber auch die «Evangelischen Theologiekurse ETK».

Diese Qualitäts-Zertifizierung der Fachstelle erforderte eine Überprüfung aller Hintergrundarbeiten und Abläufe, die nötig sind, bis ein Kurs wirklich stattfinden kann: vom Leitbild über das Konzept bis zur Werbung, von der Bearbeitung der Anmeldungen über die Evaluation bis zur Behandlung allfälliger Reklamatio-nen. Dies nötigte uns, die uns selbstverständlichen Prozesse schriftlich festzuhalten und so auch für Aussenstehende einsich-tig zu machen. Im Kontakt mit der Institution, welche die Quali-tätsüberprüfung vornahm, zeigte sich, dass unsere kleine kirch-liche Fachstelle ihre Arbeit mit einer grossen Nähe zu den Bedürf-nissen der Kundinnen und Kunden aus den Gemeinden gestaltet. Fragen und Probleme werden im direkten Gespräch geklärt. Diese Qualität muss durch kein Zertifikat bescheinigt werden, sie zeigt sich jeden Tag im Kontakt mit den Menschen, die sich für die Angebote der Fachstelle interessieren.

Ausgewählte Kennzahlen: Vier ETK im Kanton Zürich, zwei davon abgeschlossen mit 28 Teilnehmenden; Verkauf von 169 Kursunterlagen, darunter 39mal «Anpassung und Widerstand», die neue Werkstatt für Lebensfragen.

FreiwilligenarbeitEntgegen vielen Befürchtungen engagieren sich nach wie vor

Menschen aller Altersstufen als Freiwillige in Kirchgemeinden. Sie wollen etwas Sinnvolles tun und dabei Freude erleben. Hinge-gen haben sich die Erwartungen der Freiwilligen und die Formen der Freiwilligenarbeit geändert: Zum Beispiel will die Generation, die jetzt ins Alter kommt, für ein freiwilliges Engagement anders angesprochen werden als jene vor ihr. Ältere Menschen in der dritten aktiven Lebensphase interessieren sich für Themen, die sie in ihrem eigenen Leben etwas angehen. Sie wollen ihre Erfah-rungen und Fähigkeiten einbringen. Das ist das Fazit der Tagung «Freiwillige in der Altersarbeit. Ansätze und Einsätze», welche die

Fachstelle mit anderen Einrichtungen der Freiwilligenarbeit im September organisiert hatte. Kompetente Referierende befassten sich mit den neuen Generationen im Alter: unter anderem damit, dass ältere Menschen zunehmend unter Druck stünden, sich freiwillig in Generationenprojekten, in der ambulanten und stati-onären Altersbetreuung bis hin zur Palliative Care zu engagieren. Weitere Themen waren Begleitung und innovative Projekte. Die Dokumentation der Tagung ist im Internet zugänglich und kann von den Kirchgemeinden für deren Alters- und Freiwilligenarbeit genutzt werden.

Ausgewählte Kennzahlen: 90 Kurzberatungen von Kirchge-meinden, Institutionen und Personen; 15 eigene Weiterbildungs-kurse mit 162 Freiwilligen und 46 Verantwortlichen, 289 Verant-wortliche nahmen an vernetzten und 201 Personen an massge-schneiderten Weiterbildungsveranstaltungen teil. 20 Teilneh-merinnen schlossen das 34. Seminar für Freiwillige im sozialen Bereich ab.

Reformiertes HochschulforumDas Jahr 2008 war ein Jahr des Aufbruchs in neue Bereiche.

Im Juli hat der Kirchenrat eine neue Strategie für das Reformierte Hochschulforum beschlossen. Dieser Beschluss stützte sich auf eine breite Anhörung verschiedener Personen aus Hochschul-welt, Kirche und Kunst und auf ein Grundlagenpapier zu einer sinnvollen, inhaltlichen Ausrichtung des Reformierten Hoch-schulforums. Dieses stellte auf 2009 auf Projektarbeit um und bietet nun Projekte an, bei denen sich die Studierenden mit ihren fachlichen und persönlichen Fähigkeiten engagieren können. Im zweiten Halbjahr 2008 wurden bereits viele Kontakte hinsichtlich der neu zu lancierenden Projekte mit Studierenden und Dozieren-den der verschiedenen Fachrichtungen geknüpft. Die ersten Re-aktionen stimmen zuversichtlich und lassen auf eine rege Betei-ligung hoffen. – Aufbruch hiess es auch für das Team, weil die vakant gewordene Fachmitarbeitsstelle im Herbst ausgeschrie-ben werden konnte und im Frühling 2009 neu besetzt wird.

Ausgewählte Kennzahlen: 80 und 120 Personen in den Hoch-schulgottesdiensten; seelsorgerliche Begleitveranstaltungen, in denen prüfungsgestresste Studierende Entspannungsübungen machen, ein Ort der Seelsorge für bis zu 15 Teilnehmende; ausge-

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Ressort Bildung und Gesellschaft

buchte Klosterwoche mit zwölf Teilnehmenden; beliebte Beiz am Freitag mit bis zu 45 Personen; Kurs Grundwissen Islam mit 35 Teilnehmenden.

Kirche und WirtschaftNicht nur aus wirtschaftlicher Sicht gehört die Finanzkrise zu

den dominierenden Ereignissen des Jahres 2008. Dass diese Krise nicht ohne Folgen für die Realwirtschaft bleiben wird, ist bereits heute klar, auch wenn das genaue Ausmass dieser Folgen noch nicht vorhergesagt werden kann. Deutlich ist dabei auch geworden, wie sehr das Geschehen in der Finanz- und Wirt-schaftswelt das alltägliche Leben der Menschen beeinflusst. Des-halb tut die Kirche gut daran, sich informiert, vorurteilsfrei und kritisch mit den Entwicklungen in diesem Bereich auseinander zu setzen und für jene moralischen Werte und Normen einzutre-ten, denen sie sich verpflichtet weiss.

Auf der Fachstelle hat sich ein personeller Wechsel vollzogen: Nachdem der frühere Inhaber die Stelle im Frühjahr verlassen hatte, blieb sie einige Monate vakant, bevor sie im September 2008 wieder besetzt werden konnte. Die folgenden Monate stan-den im Zeichen der Einarbeitung in die verschiedenen Arbeitsfel-der und der Vorbereitung künftiger Projekte sowohl im Bereich der Kirche als auch im Bereich der Wirtschaft. Einen Schwer-punkt der bisherigen Arbeit des neuen Stelleninhabers bildete die Tätigkeit als Dozent für Wirtschaftsethik im Rahmen des Nachdi-plomstudiengangs Advanced Studies in Applied Ethics am Ethik-Zentrum der Universität Zürich.

Ausgewählte Kennzahl: neun Auftritte im wirtschaftlichen und kirchlichen Umfeld mit rund 200 Teilnehmenden.

Das «Quintett der Religionen» erschien anfangs 2009.

Es führt spielerisch in die fünf Weltreligionen ein.

Page 35: Jahresbericht 2008

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Ressort Diakonie und Seelsorge

Am 30. März 2004 überwies die Kirchensynode ein Postulat, das den Kirchenrat einlud, zu prüfen, ob und wie die Spitalseelsorge einheitlich und gerecht finanziert werden könne. Sie stiess damit einen Prozess an, der die Abteilung Diakonie und Seelsorge her-ausgefordert hat.

Vier Jahre später, am 24. Juni 2008, stimmte die Kirchensynode der Neure-gelung der Reformierten Spitalseel-sorge im Kanton Zürich zu. Die Finan-zierung wird künftig einheitlich zulasten der Zentralkasse er-folgen, wodurch Kostentransparenz hergestellt wird. Die Zweck-verbände werden aufgehoben, die Spitalseelsorge wird Teil der Gesamtkirchlichen Dienste. Für alle Spitalpfarrerinnen und Spi-talpfarrer werden gleiche Anstellungsbedingungen geschaffen.

Dieses Ziel war nur über einen langen Weg zu erreichen. Zuerst musste der Istzustand, der nirgends fixiert war, festgestellt wer-den. Es galt, das Puzzle der unterschiedlichen Trägerschaften für die verschiedenen Spitalseelsorgestellen im ganzen Kanton zu erfragen, aufzulisten und darzustellen. Die Kirchensynode ver-stärkte im November 2006 ihr Anliegen mit einer Motion, die eine Neuregelung bereits ab Januar 2009 verlangte. Dies war jedoch aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Die neue Regelung wird voraussichtlich zusammen mit der neuen Kirchenordnung am 1. Januar 2010 in Kraft treten.

Der Synodebeschluss vom 24. Juni 2008 ist ein Meilenstein auf einem Weg, der noch fortgesetzt werden muss. Die Umsetzung der neuen Struktur verlangt nochmals einen grossen Arbeitsauf-wand. In den Spitälern, Kliniken und Pflegezentren geniesst die Spitalseelsorge eine grosse Wertschätzung. Dieser gilt es Sorge zu tragen. Dazu beigetragen haben die verschiedenen Kommissio-nen, die sich auflösen und in sogenannte Beiräte verwandeln werden. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre bisherige Arbeit und für ihr Verständnis für die neue Regelung herzlich gedankt.

Die neu strukturierte Reformierte Spitalseelsorge wird für die Landeskirche und für die Pfarrerinnen und Pfarrer in den Spitälern in verschiedener Hinsicht ein Gewinn sein. In

erster Linie wird die Seelsorgearbeit in den Krankenhäusern gestärkt, indem die Seelsorgenden besser miteinander verbunden sind und mehr Möglichkei-ten zur gegenseitigen Unterstützung haben.

In zweiter Linie werden die Spi -talpfarrerinnen und Spitalpfarrer so-wie ihre Mitarbeitenden für die Musik, für den Sigristendienst und in den Se-kretariaten überall die gleichen Anstellungsbedingungen haben. Und

schliesslich werden durch die gerechtere Lösung vor allem die-jenigen Kirchgemeinden entlastet werden, die bisher überdurch-schnittlich an die Spitalseelsorge beitragen mussten.

Durch die Bildung von zwei neuen Seelsorgebereichen für die Pflegezentren und die Regionalspitäler wird die fach-liche Unterstützung der Spitalpfarrerinnen und Spitalpfarrer verstärkt. Diese schliessen sich neu in Konventen zusammen und erhalten die gleiche Unterstützung, die sich in den vier bereits bestehenden Bereichen, im Universitätsspital Zürich, im Kantons-spital Winterthur, in den psychiatrischen Kliniken sowie in den städtischen Spitälern und Pflegezentren bewährt hat.

Seelsorge war schon immer eine zentrale Aufgabe der Kirche. Seelsorge ist Aufbau von Vertrauen und findet in verlässlichen Beziehungen statt. Seelsorge hilft, das Leben, die Fragen, die Un-wegsamkeiten des Alltags zu akzeptieren und aus der Verlässlich-keit des göttlichen Ja Kraft und Hoffnung zu schöpfen.

Der Eintritt in ein Krankenhaus ist ein massiver Einschnitt ins gewohnte Leben. Eine Kirche, die ihren Seelsorgeauftrag ernst nimmt, begleitet und unterstützt Menschen, die diese neue Le-benssituation, dieses Schicksal annehmen müssen. Beim Schritt über die Schwelle eines Krankenhauses brechen neue, unge-wohnte Fragen und Gefühle auf. Spitalpfarrerinnen und Spital-pfarrer wissen, wie sie in solchen Krisensituationen Beistand leisten können.

Neue Strukturen für die Spitalseelsorge

Kirchenrätin Irene Gysel-Nef

Page 36: Jahresbericht 2008

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Ressort Diakonie und Seelsorge

Kurzberichte

PsychiatrieseelsorgeDie psychiatrische Versorgung im Kanton Zürich entwickelt

sich gemäss Psychiatriekonzept des Kantons weiterhin weg von stationären hin zu teilstationären und ambulanten Behandlungen und kürzeren Klinikaufenthalten. Für die Seelsorge stellt sich die Frage, wie die Begleitung von ausgetretenen Patienten und Patien-tinnen auch nach ihrem Klinikaufenthalt weitergeführt werden könnte. Bei diakonischen Anlaufstellen wie der Dargebotenen Hand oder der Stadtmission der Evangelischen Gesellschaft su-chen immer mehr Menschen Unterstützung, die unter psychi-schen Beeinträchtigungen leiden und aus dem Arbeitsleben und ihrem sozialem Netz herausgefallen sind.

Das Seelsorgeteam im Psychiatriezentrum Rheinau wurde durch Personalwechsel vollständig erneuert. Zum seelsorglichen Angebot gehören nun auch Gottesdienste im neuen Andachtsraum des Forensiktraktes.

Die Klinik Schlössli gehört neu zur Privatklinikgruppe Clienia AG und heisst «Clienia – Privatklinik Schlössli». Eine erfreuliche Neuerung war für die Klinikseelsorge die Eröffnung eines Rau-mes der Stille, den die Klinik vorerst provisorisch zur Verfügung stellen kann.

In der Klinik Bergheim fanden einige Umstrukturierungen statt und die Pfarrerin erlebte eine grössere Nachfrage nach seelsorglichen Gesprächen.

Im Sanatorium Kilchberg konnte die Seelsorgearbeit neu kon-zipiert werden, nachdem die Landeskirche die Verantwortung für die Seelsorge von der Kirchgemeinde übernommen hatte.

Im Psychiatrie-Zentrum Hard und im neu eröffneten Pflege-zentrum Embrach waren nach dem Weggang des langjährigen bisherigen Seelsorgers Vertreter tätig. Ab 2009 ist die Stelle wie-der fest besetzt. Kurz vor Jahresende entschied der Regierungsrat, dass das Psychiatrie-Zentrum Hard mit der Integrierten Psychia-trie Winterthur ipw zusammengeschlossen wird. Die Folge dieser Fusion wird sein, dass auch in Embrach das stationäre Angebot massiv abgebaut wird.

In der ipw wurde ein Raum der Stille eingerichtet. Das Seelsorgeteam erarbeitete mit einer interdisziplinären Arbeits-

gruppe ein Handbuch für Mitarbeitende, das unter dem Titel «Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen in Kürze» er-schienen ist.

Die Patientinnen und Patienten der Psychiatrischen Universi-tätsklinik Zürich reagierten positiv auf die neue Spitalkirche, in der ein eigens für diesen Raum geschaffenes Bild eingeweiht werden konnte. Auch das Pfarramt der PUK nimmt die Zunahme an Akutpatientinnen und -patienten deutlich wahr.

SpitalseelsorgeDas Spitalpfarramt am Universitätsspital Zürich feierte das

20jährige Bestehen der Spitalkirche. Im November nahm ein neuer Leiter des Seelsorgeteams seine Arbeit auf.

Das Pfarramt am Kantonsspital Winterthur erhielt eine An-frage der Vereinigung der Islamischen Organisationen Zürich (VIOZ) zur Benützung der Spitalkirche durch Musliminnen und Muslime für ihre täglichen Gebete. Es wurden entsprechende Gespräche geführt und klare Vereinbarungen getroffen.

Im Spital Zimmerberg in Horgen konnten die neu gestalteten Abschiedsräume eingeweiht werden. Ausserdem gelang es, mit einer Spendensammlung den Betrag für eine Truhenorgel zusam-menzubringen. Die Orgel wird Ende 2009 geliefert und im Raum der Stille ihren Ort bekommen. Die Pfarrerin erarbeitete mit der leitenden Hebamme ein Konzept zur Betreuung von Eltern, die ein Kind bei der Geburt verloren haben.

Die Spitalpfarrämter Wetzikon und Bülach bauten ihre Ange-bote aus: Bülach im Freiwilligenbereich, Wetzikon bei den öku-menischen Festtagsgottesdiensten.

Im Pflegezentrum Nidelbad nahm nach der Neuerrichtung einer 20%-Seelsorgestelle ein Pfarrer seine Arbeit auf.

Zum vierten Mal fand eine überkonfessionelle Trauerfeier für verstorbene Kinder statt, diesmal im Grossmünster. An der öku-menischen Spitalseelsorgetagung beschäftigten sich die Seelsor-gerinnen und Seelsorger mit dem Thema «Sinne und Seele – Die Kunst der Wahrnehmung in der Seelsorge».

NotfallseelsorgeDie Einsätze der Notfallseelsorge haben gegenüber dem Vor-

jahr zugenommen. Die Leitung der Notfallseelsorge wurde in die

Page 37: Jahresbericht 2008

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Vorbereitungen der Blaulichtorganisationen zur «Euro 08» mit-einbezogen. Die Pfarrerinnen und Pfarrer standen zusammen mit den Mitarbeitenden anderer Nothilfeorganisationen für Einsätze bereit. Glücklicherweise kam es zu keinen nennenswerten Ereig-nissen. Es hat sich gezeigt, dass die Einsatzbereitschaft der Ret-tungsdienste einem grossen Bedürfnis der Bevölkerung ent-spricht.

Die Zunahme von Einsätzen der Notfallseelsorge bei Selbsttö-tungen machte eine Weiterbildung zu Fragen rund um den Suizid notwendig.

Gefängnisseelsorge«Endstation Verwahrung» hiess das Thema der ökumenischen

Seelsorgekonferenz. Eine Oberrichterin und ein Gefängnisdirek-tor hielten die Referate. Ein verwahrter Strafgefangener berich-tete von seinen Erfahrungen.

Die Deutschschweizerische Arbeitsstelle für Gefängnisseel-sorge (AST) hat zusammen mit der Begleitkommission ihre Ziele neu definiert. Sie vertritt die Anliegen der Gefängnisseelsorge gegenüber den Kirchenleitungen, den staatlichen Behörden und anderen Organisationen und sichert den Wissens- und Informati-onsaustausch für Seelsorgerinnen und Seelsorger. Die AST akti-vierte die Arbeitsgruppe Ausschaffungshaft und befasste sich mit den Auswirkungen des neuen Asylgesetzes sowie mit der Aus-schaffungspolitik in den verschiedenen Kantonen.

Oekumenisches AidspfarramtDas Aidsfarramt bot neben Seelsorge, Beratungsgesprächen

und Sozialhilfe auch Vorträge, Diskussionen sowie einen Mittags-tisch an. Dieser war auch an Feiertagen offen, wenn die Einsam-keit am grössten ist. Einladungen zu besinnlichen, kulturellen und sportlichen Unternehmungen wurden rege benutzt. Zweck dieser Angebote ist es, Kontakt unter HIV-betroffenen Menschen zu schaffen und so die drohende Isolation wirksam zu bekämp-fen. Das schliesst mit ein, dass der Kontakt auch dann nicht ab-bricht, wenn jemand ans Bett gebunden ist und deshalb an den Veranstaltungen nicht teilnehmen kann. Die Angebote des Aids-pfarramtes richten sich auch an Kinder und Jugendliche, deren Eltern von Aids betroffen sind.

Pfarramt für Menschen mit cerebraler oder geistiger Behinderung

Eine deutschschweizerische Tagung der Katechetischen Kom-mission der Kirchen befasste sich mit der Integration von Men-schen mit kognitiver Behinderung in ihre Kirchgemeinde. An der Tagung wurde deutlich, dass Menschen mit oder ohne kognitive Behinderung zahlreiche gemeinsame Bedürfnisse haben und somit Begegnungen im Rahmen der Kirchgemeinde gut möglich wären.

Das Pfarramt für Menschen mit cerebraler oder geistiger Be-hinderung sucht nach Formen, wie das Ziel des Religionspädago-gischen Gesamtkonzepts erfüllt werden kann. Immer mehr Kin-der besuchen die Schule nicht an ihrem Wohnort, was den Kontakt zur Kirchgemeinde erschwert.

Die Fragestellungen rund um die berufliche Eingliederung von Menschen mit kognitiver Behinderung beschäftigen das Pfarramt weiterhin.

PolizeiseelsorgeDie «Euro 08» hatte den grössten Einsatz von Polizei- und

Rettungskräften zur Folge, den es in der Schweiz je gab, was auch die Arbeit der Polizeiseelsorge beeinflusste. Die zwei traditionel-len Polizei-Gottesdienste konnten im St. Peter in Zürich und zu St. Agatha in Dietikon gefeiert werden. An der Fahnenweihe der Stadtpolizei Zürich beteiligte sich die Pfarrerin mit der Segnung der Menschen, die hinter der neuen Korpsfahne stehen.

Chiesa Evangelica di Lingua Italiana und Iglesia Evangélica Hispana

Nach 120jähriger Geschichte der Chiesa und bald 40jähriger Geschichte der Iglesia in der Landeskirche werden die beiden fremdsprachigen Gemeinden mit der neuen Kirchenordnung eine neue Form erhalten. Die Iglesia hat bereits im Vorjahr Statuten erarbeitet und setzt diese um. Die Chiesa hat durch ihren Pfarrer, der Mitglied der Kirchensynode ist, aktiv an den Diskussionen teilgenommen.

Bei der Eröffnung des neuen Zentrums für Migrationskirchen in Zürich war die Chiesa präsent. Zum Anlass des 150jährigen Jubiläums der Waldenserkirche am Rio de la Plata brachte die

Die Kirche im Universitätsspital suchen Menschen auf,

um zur Ruhe zu kommen und zu beten.

Page 38: Jahresbericht 2008

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Ressort Diakonie und Seelsorge

DFA Winterthur an der Theaterstrasse 7 grössere Räumlichkeiten beziehen.

StellennetzDas bewährte Angebot an Programmen zur vorübergehenden

Beschäftigung (Einsatzplätze für Stellensuchende) steht auf drei Säulen: Beschäftigung, Beratung und Bildung. Nach dem Zu-schlag aus einer im Jahr 2007 vom AWA erfolgten Ausschreibung galt es, diese Angebote weiter zu implementieren. Ein neues An-gebot im Bereich Arbeitsintegration sind die Strategiekurse für Stellensuchende. Dort stehen die Förderung der Bewerbungs-kompetenzen, die berufliche Situationsanalyse sowie die Steige-rung der Sozialkompetenzen im Zentrum. Für die Durchführung bezieht das Stellennetz ab März 2009 in Zürich zusätzliche Räum-lichkeiten. Von der IV-Stelle Zürich erhielt das Stellennetz den Zuschlag für die Zusammenarbeit, hier im Bereich der Frühinter-vention. Ausserdem galt es, eine neue Leitungsstruktur zu entwer-fen und ein neues Leitungsteam zusammenzustellen.

Chiesa zugunsten der südamerikanischen Schwesterkirche mit einer Sammlung rund 60 000 Franken zusammen.

GehörlosengemeindeDem Pfarramt für Gehörlose gelang es erstmals, zusammen

mit der Schulleitung des Zentrums für Gehör und Sprache einen freiwilligen, ökumenischen Religionsunterricht für Kinder des 2., 3. und 4. Schuljahres anzubieten. Die Jugendarbeit für Gehör-lose feierte ihr zehnjähriges Jubiläum. Das Gehörlosenpfarramt kann am 13. September 2009 sein 100jähriges Bestehen feiern und hat mit den Vorbereitungen zum Fest und zur geplanten Pub-likation begonnen.

DFA Zürich, Uster und WinterthurDie DFA Zürich verzeichnete eine erneute Zunahme an Ratsu-

chenden. Die Beraterinnen und Berater der Sozialberatung waren vor allem mit Sozialversicherungsfragen, Zeugnisinterventionen und Einsprachen beschäftigt. Die Rechtsberatung stiess an ihre Kapazitätsgrenzen. Über 1000 Personen mussten an andere Bera-tungsstellen verwiesen werden. Zu den herausragenden Problem-feldern gehört die Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen, so zum Beispiel Arbeitsverträge auf Zeit oder Abrufverträge. Die DFA bietet neben Beratung auch unentgeltliche Prozessvertretun-gen an. Neu eingeführt wurde die juristische Kurzberatung für Personen, die eine einmalige Auskunft brauchen. Die Beraterin-nen und Berater der DFA befassten sich ausserdem mit der Frage, wie sie in Zukunft bei Arbeitsplatzkonflikten vermehrt mit Medi-ation aktiv werden können.

In der DFA Uster wurden aufgrund einer Evaluation erste Massnahmen getroffen, um die Unterstützung für die Ratsuchen-den zu erweitern. In einem separaten Raum bietet die DFA den Klienten nun zwei Internet-Schreibplätze an für die Stellensuche und das selbständige Verfassen von Bewerbungen.

Nach der Schliessung des Erwerbslosentreffs «Horizont» des RAV stieg auch bei der DFA Winterthur die Anzahl Rat-suchender, die Unterstützung bei Bewerbungsschreiben und anderen administrativen Aufgaben brauchen. Auch die Kurzbe-ratungen nahmen gegenüber dem Vorjahr zu. Die Suche nach einem neuen Standort war erfolgreich: Im März 2009 konnte die

Die Iglesia Evangélica Hispana bei einem Ausflug ins

«Sinnorama» des Bibellesebundes in Winterthur.

Page 39: Jahresbericht 2008

37

Verwaltungsbereiche

Zu den Aufgabenfeldern des Kir-chenratsschreibers gehören Projekte von gesamtkirchlicher Bedeutung. Es folgen kurze Einblicke in vier Projekte, in denen er 2008 Verantwortung zu tragen hatte.

Begleitung, Beratung und Förderung der Pfarrschaft

Die Landeskirche erwartet von den Pfarrerinnen und Pfarrern in ihrem Dienst einen hohen Einsatz an Kompe-tenzen, Zeit und Kraft. Dafür verpflichtet sie sich, Pfarrerinnen und Pfarrer «in ihrem kirchlichen Dienst zu fördern» (Neue Kirchenordnung Art. 108). Diese wichtige Aufgabe der «Beglei-tung, Beratung und Förderung der Mitglieder des Pfarrkapitels» überträgt sie den Dekaninnen und Dekanen (Neue Kirchenord-nung Art. 192). Diese sind für die Pfarrschaft ein direktes Gegen-über. Sie pflegen mit den Pfarrerinnen und Pfarrern ihres Kapitels einen verbindlichen Kontakt und können dadurch wahrnehmen, was diese bewegt. Allfällige Massnahmen sowie weiterführende Perspektiven und Zielsetzungen werden gemeinsam entwickelt. Was so zwischen Dekanin, Dekan und Pfarrerin, Pfarrer verein-bart wird, wird verbindlich umgesetzt.

Um diese neue Akzentsetzung des Dekanenamtes ausgestalten und umsetzen zu können, hat die Kirchensynode eine vierjährige Pilotphase von 2008–2011 festgelegt. Aus dem ersten Jahr sind hier zwei Umsetzungsschritte festgehalten:■ Damit die gewachsenen Aufgaben wahrgenommen werden können, bedarf es entsprechender zeitlicher Ressourcen. Der Kirchenratsschreiber konnte im Blick darauf mit allen Dekanin-nen und Dekanen und in Absprache mit deren Kirchenpflegen eine der jeweiligen pfarramtlichen Situation entsprechende Ent-lastungsmöglichkeit entwickeln und einrichten. In einem Fall konnte beispielsweise das pfarramtliche Sekretariat ausgebaut werden, in einem anderen konnte ein Dekan durch den Ausbau der Jugendarbeitsstelle entlastet werden. In grossen Kapiteln wurde eine Entlastung durch eine zusätzliche pfarramtliche Be-auftragung geschaffen.

■ Das neue Dekanenamt bedarf auch neuer Kenntnisse und Fähigkeiten. In einem zweieinhalbtägigen Seminar im Kloster Kappel wurde unter dem Motto «Miteinander die Gegenwart bespre-chen und bewerten – miteinander die Zukunft planen und gestalten» ein Ge-sprächsleitfaden für das Fach- und Evaluationsgespräch zwischen Deka-nin, Dekan und Pfarrerin, Pfarrer ent-wickelt. Dieser Gesprächsleitfaden hilft, das beruflich-fachliche Können

und Wissen in Gottesdienst, Diakonie, Seelsorge oder Bildung zu besprechen und zu beurteilen. Er hilft auch, persönliche Kompe-tenzen wie die Frage der Glaubwürdigkeit oder der Belastbarkeit anzusprechen. Gelingt es auch in schwierigen Momenten, situati-onsgemäss zu handeln, Lösungen zu entwickeln, angemessen präsent zu sein? Am Schluss des Gesprächs kann die Frage stehen: «Was brauche ich, um meiner Aufgabe als Pfarrerin, als Pfarrer und meinem Amt weiterhin gerecht zu werden oder mich da und dort zu verbessern?»

Die Erfahrungen, welche die Dekaninnen und Dekane seither mit diesen Gesprächen machen, sind durchwegs positiv. Die Kol-leginnen und Kollegen im Pfarrkapitel nehmen die verbindliche Form des Gesprächs als hilfreich wahr, als Wertschätzung ihrer Arbeit und Person.

KirchenordnungDer Kirchenrat bearbeitete 2008 den Entwurf der Kirchenord-

nung in zwei Phasen: In einer ersten Phase galt es, das Ergebnis der Vernehmlassung, die vom Büro Landert & Partner ausgewer-tet worden war, in den Entwurf der Kirchenordnung einzuarbei-ten. Trotz der breiten Zustimmung zum Entwurf der Kirchenord-nung durch die Teilnehmenden der Vernehmlassung war Artikel um Artikel zu prüfen – inhaltlich, theologisch, kybernetisch, ju-ristisch oder formell, gesetzessystematisch, sprachlich. Immer war zu fragen: Bringt die Vernehmlassung neue Anliegen, neue Erkenntnisse, die es zu würdigen gilt, oder ist mit guten Gründen an der Vorlage des Kirchenrates festzuhalten? Es fanden dazu in-

Die Gegenwart bewerten – die Zukunft gestalten

Kirchenratsschreiber Alfred Frühauf

Page 40: Jahresbericht 2008

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Verwaltungsbereiche

tensive, abwägende Gespräche statt. Manchmal war es eine Viel-zahl von Rückmeldungen zu einem Artikel, die nahelegten, die Sache präziser und verständlicher auszudrücken, manchmal war es eine Einzelstimme, die auf eine Unstimmigkeit hinwies und die dadurch grosses Gewicht erhielt.

In der zweiten Phase folgten das Gespräch mit den Synodal-kommissionen sowie die Debatte in der Kirchensynode, wiede-rum Artikel für Artikel. Das Pfarrerrecht, bisher durch das Kir-chengesetz geregelt, erhält in der neuen Kirchenordnung ein grösseres Gewicht. Entsprechend hatte diese die Kritik der Pfar-rerlastigkeit zu bestehen. Zudem stellen Gemeindeaufbau, Lei-tung und Öffentlichkeitsarbeit gegenüber der bisherigen Kirchen-ordnung neue Akzente dar. Ihre Austarierung erwies sich als anspruchsvoll. Insgesamt zeugten die Gespräche zwischen Syno-dalkommissionen und Kirchenrat und die Debatten in der Kir-chensynode von einer sorgfältigen und kompetenten Auseinan-dersetzung mit der neuen Kirchenordnung.

Die Kirchensynode konnte am 17. März 2009 nach einem langen, interessanten Weg die definitive Fassung der neuen Kir-chenordnung zuhanden der Volksabstimmung vom 27. Septem-ber 2009 verabschieden. Die Kirchenordnung wird als inner-kirchlicher Verfassungs- und Gesetzestext künftig den rechtli-chen Rahmen bilden, in dem kirchliches Leben zu gestalten ist. Sie wird neu Bezugsgrösse sein für das Wirken und Zusammen-wirken in der kirchlichen Arbeit in Gemeinde, Bezirk und auf gesamtkirchlicher Ebene – Leitplanke für die künftige Entwick-lung der Landeskirche.

PersonalverordnungDie neue Kirchenordnung verpflichtet die Kirchensynode und

den Kirchenrat, ein eigenes kirchliches Personalrecht zu erlas-sen, das die Pfarrschaft sowie die Angestellten der Kirchgemein-den, der Gesamtkirchlichen Dienste und des Klosters Kappel umfasst. Die entsprechende Personalverordnung konnte im Ent-wurf erstellt werden. Sie regelt die Arbeitsverhältnisse in den Grundzügen sowie die Rechte und Pflichten, die aus einem Ar-beitsverhältnis erfolgen. Als personalpolitischen Grundsatz hält sie fest: Wer in der Landeskirche arbeitet, hat sich an deren Auf-trag zu orientieren. Die Landeskirche ihrerseits legt Rahmenbe-

dingungen so, dass sie auf dem Arbeitsmarkt als Arbeitgeberin attraktiv ist, so dass sie geeignete Pfarrerinnen, Pfarrer und An-gestellte gewinnen und auch halten kann. Sie unterstützt diese durch Fordern und Fördern und gewährleistet ein von Vertrauen und Wertschätzung geprägtes Arbeitsumfeld. Lehrstellen und Ar-beitsplätze werden gefördert.

Die Eckwerte des Lohnkonzepts sind ebenfalls Teil der Perso-nalverordnung. Das kirchliche Lohnkonzept löst sich vom kanto-nalen Lohnsystem, behält aber bewährte Elemente wie Lohnklas-sen oder Stufen bei. Die synodale Personalverordnung führt die Minima und Maxima der einzelnen Lohnklassen auf und regelt die Zuweisung der gewählten Amtsträgerinnen und Amtsträger zu Lohnklassen. Im Übrigen ist vorgesehen, den Einreihungsplan und die Einreihung der einzelnen Funktionen in der Vollzugsver-ordnung des Kirchenrates zu regeln.

Die Personalverordnung wird im ersten Halbjahr 2009 in eine breite Vernehmlassung gegeben. Wenn sie 2011 in Kraft tritt, wird sie der Landeskirche ermöglichen, die personalrechtliche Ver-antwortung gegenüber der Pfarrschaft, den Mitarbeitenden in den Gesamtkirchlichen Diensten sowie in den Diensten der Kirch-gemeinden wahrzunehmen.

Legislaturziele 2008–2012 Der Kirchenrat fasste die Legislaturziele 2008–2012 in vier

Grundsätze, zwölf Ziele und 36 Massnahmen. «Dem Wort ver-trauen – Zeit gestalten», lautet das Motto. Es weist darauf hin, dass die Landeskirche in ihrem Wirken nicht sich selbst genügt, son-dern auf dem Wort gründet, dem Evangelium von Jesus Christus: «Die Kirche lebt aus dem befreienden Zuspruch Gottes. Aus ihm leitet sie ihre Verantwortung in der Gesellschaft ab» (Neue Kir-chenordnung Art. 4).

Der rechtliche Regelungsbedarf bildet einen zentralen Akzent dieser Legislaturziele. Dies hat mit den äusseren Rahmenbedingun-gen zu tun. Das neue Kirchengesetz tritt am 1. Januar 2010 in Kraft. Auf diesen Zeitpunkt hin ist auch die neue Kirchenordnung durch den parlamentarischen Weg zu begleiten und der Volksabstimmung entgegenzuführen. Auf dieser Rechtsgrundlage aufbauend folgen Finanzverordnung, Personalverordnung und eine Reihe weiterer Anschlussverordnungen, die zu entwickeln und umzusetzen sind.

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Dieser umfassende Rechtssetzungsprozess soll am Ende der Legislatur abgeschlossen und umgesetzt sein. Er legt die Ordnung fest und setzt Leitplanken, innerhalb deren kirchliches Leben gestaltet und entfaltet werden will.

Die weiteren Legislaturziele widmen sich dem Gedeihen des Gottesdienstes; milieuoffenen Bildungsangeboten, die auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgerichtet sind; einer diakoni-schen und seelsorglichen Präsenz jenseits der Harmlosigkeit; einer einladenden, zukunftsoffenen Kirchen- und Gemeindeent-wicklung.

Kurzberichte aus den Stabsdiensten

Der Kirchenratsschreiber ist verantwortlich für die Erfüllung der Stabsaufgaben des Kirchenrates. Er wird darin durch die drei Stabsdienste Kanzlei, Rechtsdienst und Personaldienst unter-stützt. Deren Tätigkeit ist nachstehend in Kurzberichten zusam-mengefasst, ergänzt durch einen Hinweis auf die Armeeseelsorge.

KanzleiDie Kanzlei begleitete die Kirchenratsgeschäfte administrativ

und koordinierend, sie führte das Protokoll, den Vollzug der Beschlüsse sowie eine umfangreiche Korrespondenz. In insge-samt 32 Sitzungen fasste der Kirchenrat 356 Beschlüsse. Zusam-men mit 560 administrativen Mitteilungen ergibt dies für das Jahr 2008 ein Kirchenratsprotokoll von 720 Seiten. Die Leiterin der Kirchenratskanzlei verfasste zudem das Protokoll der Dekanen-konferenz sowie diverse weitere Protokolle. Obwohl sich die Ar-beit im Wesentlichen im Hintergrund abspielt, war sie auch im vergangenen Jahr von vielfältigen Kontakten geprägt. Nebst dem Erteilen von Auskunft in Archivfragen stand die Kanzlei auch für Anliegen allgemeiner und rechtlicher Art zur Verfügung. Eine zeitgemässe Technik, die ein direktes und schnelles Abrufen von Daten ermöglicht, unterstützt diese Dienstleistung.

Juristisches SekretariatDas Juristische Sekretariat steht dem Kirchenrat, den Gesamt-

kirchlichen Diensten und den kirchlichen Behörden in den Be-

zirken und Kirchgemeinden für Rechtsauskünfte und Rechtsbe-ratungen zur Verfügung. Zudem betreut es das Sekretariat der Kirchensynode.

Das Juristische Sekretariat erteilte im Berichtsjahr rund 800 mündliche und schriftliche Rechtsauskünfte aus fast allen Rechtsgebieten an Kirchenpflegen, Bezirkskirchenpflegen sowie an weitere Stellen und Personen ausserhalb der Gesamtkirchli-chen Dienste. Diese Rechtsauskünfte betrafen zu rund 22% den Bereich des Gemeinderechts, zu rund 15% Fragen des Stimm- und Wahlrechts sowie der Pfarrwahl. 20% der Auskünfte betrafen das Personalrecht. Daneben begleitete das Juristische Sekretariat zahlreiche Kirchgemeinden bei der Revision oder beim Neuerlass der Kirchgemeindeordnung, beim Abschluss von Zusammenar-beitsvereinbarungen, von Verträgen aller Art sowie in Rechtsmit-telverfahren.

Sodann wirkte das Juristische Sekretariat im Berichtsjahr bei folgenden Aufgaben und Projekten mit: Erarbeitung einer Ausfüh-rungsverordnung zum neuen Kirchengesetz, Vorbereitung und Begleitung der Beratungen der Kirchensynode über die neue Kirchenordnung, Schlussredaktion der neuen Kirchenordnung, Verfassen von Vernehmlassungen zu Rechtssetzungsvorlagen des Kantons, welche auch die Landeskirche betreffen, Erarbeitung der landeskirchlichen Finanzverordnung und der Personalver-ordnung.

PersonaldienstDas Tagesgeschäft des Personaldienstes umfasst die Personal-

administration, die Wiederbesetzung von Stellen in den Gesamt-kirchlichen Diensten und die pfarramtlichen Stellvertretungen. Der Aufwand dafür bewegte sich im üblichen Rahmen – Tendenz steigend.

Im Blick auf die Übernahme der Lohnadministration für die Pfarrerinnen und Pfarrer auf den 1. Januar 2010 sind die Vorbe-reitungsarbeiten im Gang. In diesem Zusammenhang wurde auch die Honorarauszahlung für Einzelvertretungen neu geregelt und vereinfacht: Der hohe Schnittstellenaufwand mit dem Kanton konnte beseitigt werden. Die Kirchenpflegen erhalten eine über-sichtliche Kostenabrechnung und werden von sämtlichen Lohn-buchhaltungsarbeiten wie Lohnabrechnung, AHV-Abrechnung,

Lebensfragen haben auch in der Dienstzeit Platz:

Armeeseelsorgende helfen, Antworten zu finden.

Page 42: Jahresbericht 2008

40

Lohnausweis usw. entlastet. Pfarrerinnen und Pfarrer, die Einzel-vertretungen übernehmen, erhalten transparente Lohnabrech-nungen. Sämtliche Honorare werden zudem auf einem Lohnaus-weis deklariert. Dies gewährleistet die korrekte Abrechnung der Sozialversicherungsbeiträge.

ArmeeseelsorgeDie Armeeseelsorge hat im Juni 2008 in Le Bouveret den Tech-

nischen Lehrgang A der Armeeseelsorge mit insgesamt elf Anwär-tern und einer Anwärterin abgeschlossen.

Dennoch fehlen der Armeeseelsorge nach wie vor Pfarrerin-nen und Pfarrer. Verschiedene Faktoren tragen zu dieser Situation bei: Manche Theologiestudierende übten vor dem Studium einen anderen Beruf aus oder studierten Theologie im Zweitstudium. Sie stehen deshalb zum Zeitpunkt ihrer Ordination altersmässig öfters schon im Grenzbereich des Pflichtalters für den Militär-dienst. Hinzu kommt, dass manche Kirchenpflegen «ihre» Pfar-rerinnen und Pfarrer ausschliesslich für sich haben möchten und es nicht gerne sehen, wenn diese übergemeindliche Aufgaben wie eben auch den Seelsorgedienst in der Armee übernehmen. So mussten, um die grössten Lücken in den Verbänden, Truppen und Einheiten zu schliessen, seitens der Armee drei Pfarrer zu je 50% angestellt werden.

Die Zürcher Landeskirche wird, zusammen mit dem zuständi-gen Dienstchef Armeeseelsorge, im Blick auf den Technischen Lehrgang A 2010 auf junge Theologen und Theologinnen zugehen, um sie für die Ausbildung zu gewinnen.

Der Armee selber, aber auch der Landeskirche als Volkskir-che, liegt das Milizkonzept nahe. Ziel bleibt, die Armeeseelsorge als wichtigen Auftrag der Kirche in der Gesellschaft zu erhalten und zu stärken.

Dennoch ist an der Armeeseelsorge auch konzeptionell als einer besonderen Form der Spezialseelsorge weiterzudenken. Ist das Milizsystem zu ergänzen durch professionalisierte Spezial-dienste analog zu anderen Spezialdiensten wie der Spital-, Ge-fängnis- oder Notfallseelsorge?

Wir haben heute eine andere Situation. Umso mehr ist all de-nen, die den Dienst der Armeeseelsorge heute wahrnehmen, zu danken. Ihre Aufgabe ist komplexer und ihre Rolle vielfältiger

geworden: Sie sind Verkünder des Evangeliums und nehmen oft auch sozialpädagogische und diakonische Aufgaben wahr. Der gesellschaftliche Wandel, die Multikulturalität und Multireligio-sität der Gesellschaft widerspiegeln sich zunehmend auch in der Armee. So sind Armeeseelsorgerinnen und Armeeseelsorger manchmal auch Moderatoren des interreligiösen Gesprächs und Kommunikatoren religiöser Themenfelder.

Verwaltungsbereiche

Page 43: Jahresbericht 2008

41

Wahlen, Geschäfte und Vorstösse

kommission, für den zurückgetretenen Hans Briner, Wil,■ Wahl von Lukas Maurer, Rüti, in die Rechnungsprüfungskommission, für den zurückgetretenen Matthias Reuter, Zü-rich Höngg,■ Wahl von Angelika Steiner, Zürich Oberstrass, als Synodalpredigerin.

GeschäfteIm Weiteren behandelte die Kirchensyn-ode folgende Geschäfte:■ Jahresbericht 2007 des Kirchenrates und der Landeskirchlichen Rekurskom-mission■ Jahresrechnung 2007 der Zentral-kasse, der Fonds und Stiftungen der Evangelisch-reformierten Landeskirche■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend einheitliche Regelung der Re-formierten Spitalseelsorge■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Anerkennung des Berufs So-zial-Diakonin/Sozial-Diakon auf der Ebene HF Höhere Fachschule■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend neue Kirchenordnung■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend erweiterte Wiederherstellung der Bergkirche Rheinau – Nachtragskre-dit ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Unterstützungsbeiträge an die evangelischen Schulen für die Jahre 2009–2011■ Voranschlag der Zentralkasse für das Jahr 2009■ Beitragssatz an die Zentralkasse für das Jahr 2009

■ Finanzausgleich 2009■ Kenntnisnahme von der Nachführung des Finanzplans■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Legislaturziele 2008–2012■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Förderung und Schaffung evangelischer Bildungs- und Ausbil-dungsinstitutionen ■ Antrag und Bericht des Kirchenrates betreffend Stärkung der Diakonie in der Landeskirche und Diakoniekredit – Fristverlängerungen

Ausserdem wurden in den Fragestunden vom 10. Juni, 30. September und 21. Oktober 2008 vom Kirchenrat Fragen zu folgenden Themen beantwortet:■ Kirche und Staat■ Auswahlkriterien bei der neuen Nota-bene-Redaktorin ■ Kanzelbibel■ Einladung an 15 Deutschschweizer Kirchen für Teilnahme an «reformiert.»■ Planung der Öffentlichkeitsarbeit für die neue Kirchenordnung

Parlamentarische Vorstösse■ Postulat Nr. 413, Viktor Juzi, Neerach, betreffend Ausbildungskurs für eine viel-seitige und lebendige Gemeindeentwick-lung■ Postulat Nr. 414, Roland Peter, Winter-thur Veltheim, und Mitunterzeichnende betreffend Einführung der Schöpfungs-zeit■ Postulat Nr. 415 der Synodalkommis-sion Anerkennung des Berufs Sozial-Dia-konin/Sozial-Diakon auf der Ebene HF

SitzungenDie Kirchensynode versammelte sich zu zwölf Sitzungen, je am Dienstag 10. Juni, 24. Juni, 9. September, 16. September, 23. September, 30. September, 21. Okto-ber, 28. Oktober, 4. November, 11. No-vember, 18. November und 25. November 2008.

Wahl in den KirchenratAm 18. November 2008 wurde Pfarrer Thomas Plaz-Lutz, Winterthur Stadt, als Mitglied des Kirchenrates gewählt. Er trat auf den 1. Januar 2009 die Nachfolge von Pfarrerin Anemone Eglin an, die nach zehn Jahren aus der landeskirchlichen Exekutive zurück-trat.

ErsatzwahlenIm Rahmen von Ersatzwahlen wurden neu in die Kirchensynode gewählt:■ im Wahlkreis IV, Stadt Zürich, Stadt-kreis 12, Theodor Ernst Probst, Zürich Hirzenbach, für den zurückgetretenen Daniel Reuter, Zürich Hirzenbach,■ im Wahlkreis VIII, Affoltern, Chris-toph Menzi, Kappel a.A., für den zurück-getretenen Gustav Etter, Ottenbach,■ im Wahlkreis XIII, Hinwil, Rosmarie Egli, Dürnten, für die zurückgetretene Silvia Hess-Spörri, Wald.Ende 2008 waren vier Sitze aufgrund von Rücktritten vakant. Die Ersatzwahlen sind eingeleitet.

Wahlen in der Kirchensynode■ Wahl von Hans Peter Murbach, Zürich Neumünster, in die Geschäftsprüfungs-

Kirchensynode

Page 44: Jahresbericht 2008

42

betreffend Schaffung eines HF-Berufsti-tels Gemeinwesenarbeit

Übersicht über die Über-weisungen der Kirchensynode an den Kirchenrat■ 374 / 9. Juni 1998 / 18. September 2001 / 31. Januar 2006 (Postulat Jürg Hu-gelshofer)Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-fen, ob und wie eine Aufteilung (Split-ting) der ordentlichen 100%-Pfarrstelle in zwei Teilzeitstellen möglich und sinn-voll ist. Mit Zustimmung der Kirchge-meindeversammlung können zwei Ordi-nierte nach zeitlich festgelegten Anteilen einer Vollstelle gewählt werden.Gemäss Artikel 113a der Kirchenordnung ist diese Aufteilung momentan nur für Pfarrerehepaare zulässig und müsste ent-sprechend geändert werden.Die Verordnung über die Aufteilung von Pfarrstellen (vom 24. November 1993) kann im Übrigen vollumfänglich ange-wendet werden.Die Frist zur Beantwortung wurde am 31. Januar 2006 bis zur Gesamtrevision der Kirchenordnung verlängert. Die Abschreibung des Postulats ist im Rahmen der Verabschiedung der neuen Kirchenordnung am 17. März 2009 beantragt.

■ 387 / 27. März 2001 / 31. Januar 2006 (Postulat Fritz Jauch)Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-fen, ob und in welcher Weise der Kir-chensynode eine Vorlage zur Ergänzung von Art. 53 der Kirchenordnung zu unter-

breiten ist, der die Festlegung eines Zür-cher Kirchensonntags mit Laienpredigt ermöglicht.Die Frist zur Beantwortung wurde am 31. Januar 2006 bis zur Gesamtrevision der Kirchenordnung verlängert. Die Ab-schreibung des Postulats ist im Rahmen der Verabschiedung der neuen Kirchen-ordnung am 17. März 2009 beantragt.

■ 392 / 17. September 2002 / 20. Sep-tember 2005 (Motion Liliane Wehrli)Der Kirchenrat wird beauftragt, im Rah-men des Neuerlasses der Kirchenordnung der evangelisch-reformierten Landeskir-che des Kantons Zürich den öffentlichen Status der evangelisch-reformierten Kir-che französischer Sprache des Kantons Zürich explizit anzuerkennen und diese den übrigen Kirchgemeinden kirchen-rechtlich gleichzustellen. Insbesondere sollen der Gottesdienst in französischer Sprache, die Vertretung in der Synode und die Sicherung ihrer Finanzen (Kir-chengut) gewährleistet sein.Die Frist zur Beantwortung wurde am 20. September 2005 bis zur Gesamt-revision der Kirchenordnung verlängert. Die Abschreibung der Motion ist im Rahmen der Verabschiedung der neuen Kirchenordnung am 17. März 2009 be-antragt.

■ 399 / 23. November 2004 / 28. Novem-ber 2006 (Postulat vorberatende Kom-mission Kommunikationskonzept)Der Kirchenrat wird eingeladen, dem Projekt «Kircheneintritte fördern» und besonders dem Projekt «‹Kirchen-

knigge› (Corporate Behavior)» eine hohe Priorität einzuräumen.Das Postulat wurde am 28. November 2006 in Bezug auf das Projekt «Kirchen-eintritte fördern» abgeschrieben. Hin-sichtlich des Projekts «‹Kirchenknigge› (Corporate Behavior)» wurde die Frist zur Beantwortung bis Ende 2008 ver-längert. Die Postulatsantwort liegt vor. Das Geschäft ist für die Synode-versammlung vom 17. März 2009 trak-tandiert.

■ 402 / 30. November 2004 / 28. Novem-ber 2006 (Postulat Rolf Schertenleib)Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü-fen, ob und wie er aktiv die Validierung der Ausbildungs- und Erfahrungswerte der heute in der Zürcher Landeskirche arbeitenden sozialdiakonischen Mitar-beiterInnen SDM unterstützen kann und wie er daran anschliessende Supplemen-tärausbildungen zur Erreichung des Fachhochschul-Niveaus fördern kann.Die Frist zur Beantwortung wurde am 28. November 2006 bis Ende 2008 verlängert. Die Postulatsantwort liegt vor. Das Geschäft ist für die Synode-versammlung vom 17. März 2009 traktandiert.

■ 403 / 30. November 2004 / 28. Novem-ber 2006 / 25. November 2008 (Postulat Felix Känzig-Wolf)Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü-fen, ob für die Stärkung des Standbeins Diakonie weitere Schritte einzuleiten sind. Insbesondere ist die Frage eines Quorums in grösseren Gemeinden und

Kirchensynode

Page 45: Jahresbericht 2008

43

Städten oder in ländlichen Gegenden die Schaffung von regionalkirchlichen dia-konischen Diensten zu prüfen.Die Frist zur Beantwortung wurde am 28. November 2006 bis Ende 2008 und am 25. November 2008 bis Ende 2010 verlängert.

■ 405 / 20. September 2005 / 20. No-vember 2007 (Postulat Peter Ritschard)Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü-fen, wie auf die starke Veränderung von Stadtteilen und Quartieren infolge der Umwandlung von Industriegebieten in Wohn- und Geschäftszonen unter dem Aspekt Gemeindeaufbau reagiert werden kann.Die Frist zur Beantwortung wurde am 20. November 2007 bis Ende September 2009 verlängert. Die Beantwortung ist in Bearbeitung und für die Synode-versammlungen vom November 2009 vorgesehen.

■ 406 / 21. November 2006 / 25. Novem-ber 2008 (Postulat Gerold Gassmann)Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-fen, wie es möglich ist, einen Diakonie-kredit analog des Jugendkredits zu er-richten.Die Frist zur Beantwortung wurde am 25. November 2008 bis Ende 2010 verlängert.

■ 408 / 18. November 2006 (Postulat Sonja Beier, Dübendorf)Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü- fen, ob er über den Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) beim

Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) bewirken kann, dass die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Art. 18 Allgemeine Er-klärung der Menschenrechte 1948) als ständiges Thema in die Traktandenliste aufgenommen und im Rahmen der De-kade zur Überwindung der Gewalt dazu ein Schwerpunktthema ausgearbeitet wird. In diesem Zusammenhang wird der Kir-chenrat gebeten, beim SEK dahingehend zu wirken, dass der Schwung des «Global Impact» von Davos ausgenutzt und in den Kontakten zu Politik und Wirtschaft das Thema Glaubens- und Gewissensfreiheit aufgenommen wird.Zudem wird der Kirchenrat eingeladen zu prüfen, ob innerhalb der Landes-kirche des Kantons Zürich im gottes-dienstlichen Jahreskalender ab 2008 ein Tag der verfolgten Christen eingeplant werden kann, um den Betroffenen gegen-über unsere Solidarität zu bekunden (vorzugsweise parallel zu dem von der weltweit tätigen Evangelischen Allianz mit ca. 60 000 Gemeinden eingeführten zweiten Novembersonntag), und ob den Kirchgemeinden eine schriftliche Emp-fehlung zur Gestaltung dieses Tages abge-geben werden kann.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende März 2009. Die Beantwortung ist in Bearbeitung und für die Synode-versammlungen vom November 2009 vorgesehen.

■ 410 / 7. Februar 2007 (Postulat Dieter Sollberger, Horgen)Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-

fen, wie die Verankerung der kirchlichen Werke HEKS, Brot für alle und mission 21 im Bewusstsein und im Handeln der Lan-deskirche optimiert werden kann.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende März 2009. Die Beantwortung ist in Bearbeitung und für die Synode-versammlungen vom November 2009 vorgesehen.

■ 411 / 1. August 2007 (Postulat Martin Weibel, Zürich-Altstetten)Der Kirchenrat wird eingeladen, einen Bericht zur Förderung der Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen christlicher Pluralität in unserer Kirche zu erstellen.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2009. Die Beant-wortung ist in Bearbeitung und für die Synodeversammlungen vom November 2009 vorgesehen.

■ 412 / 31. Oktober 2007 (Postulat Hans Ulrich Schwarzenbach, Mettmenstetten)Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-fen, ob im Rahmen der Gesamtkirchli-chen Dienste eine Bauherren-Fachstelle zur Unterstützung der Kirchgemeinden bei Bauvorhaben einzurichten sei.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende November 2009. Die Abschreibung des Postulats ist im Rahmen der Ver-abschiedung der landeskirchlichen Finanzverordnung im Frühjahr 2010 geplant.

■ 413 / 14. April 2008 (Postulat Viktor Juzi, Neerach)

An insgesamt neun Sitzungen hat sich die Kirchensynode im

Herbst 2008 mit der neuen Kirchenordnung befasst.

Page 46: Jahresbericht 2008

44

§ 60 Absatz 1 der Geschäftsordnung der Kirchensynode lautet:Die hängigen Motionen und Postulate werden im Anhang des Jahresberichtes des Kirchenrates aufgeführt mit einem Vermerk über den Stand des Geschäfts aufgeführt.

Kirchensynode

■ 415 / 15. Mai 2008 (Postulat der Syno-dalkommission «Anerkennung des Beru-fes Sozial-Diakon/Sozial-Diakonin auf der Ebene HF (Höhere Fachschule»)Der Kirchenrat wird gebeten, sich im Rahmen des Diakonatsrates und der Dia-konatskonferenz, und in ausdrücklicher Zusammenarbeit mit anderen Kantonal-kirchen der Deutschschweiz, für die Schaffung eines neuen Berufstitels und Rahmenlehrplans für «Gemeinwesenar-beit» (Arbeitstitel) auf der Bildungsstufe HF (Höhere Fachschule) einzusetzen und in der Folge zu prüfen, wie die Errichtung eines solchen Ausbildungsganges initiiert und unterstützt werden kann.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Juni 2010.

Der Kirchenrat wird eingeladen, zu prü-fen, ob im Rahmen der Gesamtkirchli-chen Dienste ein Ausbildungskurs für eine vielseitige und lebendige Gemeinde-entwicklung angeboten werden könnte.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Juni 2010.

■ 414 / 20. Mai 2008 (Postulat Roland Peter, Winterthur Veltheim, und Mitun-terzeichnende)Der Kirchenrat wird eingeladen zu prü-fen, ob und wie die Schöpfungszeit als verbindlicher Teil des Kirchenjahres Auf-nahme in die Zürcher Kirchenordnung finden kann.Die Frist zur Beantwortung läuft bis Ende Juni 2010. Die Abschreibung des Postulats ist im Rahmen der Verab-schiedung der neuen Kirchenordnung am 17. März 2009 beantragt.

Page 47: Jahresbericht 2008

45

Statistische Angaben

Mitgliedschaft 2008

Reformierte Wohnbevölkerung

Affoltern 19 243 19 301 58Andelfingen 17 090 17 093 3Bülach 46 837 46 704 133Dielsdorf 29 525 29 545 20Dietikon 22 373 22 000 373Hinwil 36 160 36 077 83Horgen 41 180 40 816 364Meilen 40 357 39 988 369Pfäffikon 25 706 25 639 67Uster 43 279 43 316 37Winterthur 63 783 63 640 143Zürich links der Limmat 38 839 38 850 11Zürich rechts der Limmat 58 030 57 677 353Kanton Zürich 482 402 480 646 129 1 885

Be

zirk

31.1

2.2

00

81)

31.1

2.2

007

Plu

s

Min

us

Rückgang der reformierten Wohnbevölkerung:

2006: 3 6922007: 1 0032008: 1756

Der Mitgliederrückgang fällt wiederum deutlich geringer aus als die Zahl der Aus-tritte (3 025), da er durch Zuzüge und Ein-tritte zu einem grossen Teil kompensiert wird.

Konfessionelle Zusammensetzung imKanton Zürich per 31. Dezember 2008:

Austritte zu (bzw. Übertritte aus) anderenKonfessionen bzw. religiösen Gemeinschaften:Anglikanische Kirche 0 1 0Evangelisch-lutherische Gemeinde 0 22 0Evangelisch-methodistische Kirche 1 2 1Freikirchen 18 10 11Griechisch-orthodoxe Kirche 0 0 0Israelitische Cultusgemeinde 1 0 0Neuapostolische Gemeinde 0 1 0Römisch-katholische Kirche 11 154 0Andere Religionen 6 6 0

Konfessionslosigkeit 3 93 156Aus anderen Gründen:Weltanschauung 89 0 0Finanzen 19 0 0Politik 3 0 0Keine Beziehung zur Kirche 26 0 0Keine Begründung haben angegeben 2 845 9 13Auswanderung / Einwanderung 3 0 1Total 2008 3 025 298 182Total 2007 2 820 286 176

Austritte, Eintritte, Wiederaufnahmen Au

stri

tte

Ein

trit

te

Wie

de

rau

f-n

ah

me

n1) 2008: provisorische Zahlen gemäss Angaben des Statistischen Amtes des Kantons Zürich

Evangelisch-reformiert 36,23%

Römisch-katholisch 29,15%

Christ-katholisch 0,13%Andere Konfessionen/Religionen34,49%und Konfessionslose

Damit gehören 65,51% der Wohn-bevölkerung des Kantons Züricheiner der drei öffentlich-rechtlichanerkannten Kirchen an.

Page 48: Jahresbericht 2008

46

1) inkl. 5 Lernende

Kirchliche Handlungen

Statistische Angaben

Pfarramt

Diakonie

KirchlicheBehörden

Gesamtkirch-liche Dienste

Pfarrerinnen und Pfarrer

Dekanat

Sozial-Diakonin-nen und Sozial-Diakone

Kirchensynode

Kirchenrat

Bezirkskirchen-pflegen

Kirchenpflegen

GemeindepfarramtSpital-/Sonderpfarramt

Dekane/DekaninnenDekanat Vize

PräsidienMitglieder

PräsidienMitglieder

AbteilungsleitungMitarbeitende

FrauenTotal %

116 3144 55

1 84 31

141 60

66 38

3 43

2 3137 45

67 37750 56

0 0146 70

MännerTotal %

260 6936 45

12 929 69

95 40

108 62

4 57

11 6946 55

116 63578 44

6 10064 30

Total100%

37680

1313

236

174

7

1383

1831328

62101

Anteil Frauen und Männer in Ämtern und Diensten(Stand März 2009)

Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Bestattungen

Bezirk:Affoltern 161 0 161 223 38 17 185Andelfingen 157 0 157 230 63 32 152Bülach 289 0 289 434 61 23 458Dielsdorf 218 1 219 297 67 28 253Dietikon 117 8 125 184 45 27 289Hinwil 242 10 252 367 91 30 368Horgen 316 3 319 338 92 45 472Meilen 333 2 335 349 123 59 522Pfäffikon 203 1 204 296 93 42 241Uster 317 0 317 369 88 43 391Winterthur 425 4 429 590 126 53 693Zürich links der Limmat 204 8 212 116 80 37 688Zürich rechts der Limmat 287 4 291 247 77 38 8762008 3 269 41 3 310 4 040 1 044 474 5 5882007 3 135 20 3 155 4 169 1 006 459 5 547

Tau

fen

Kin

der

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achs

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Tota

l

Tota

l

Mis

cheh

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Tra

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Be

sta

ttu

ng

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Gesamtübersicht

Ko

nfi

rma

tio

ne

n

Page 49: Jahresbericht 2008

47

Statistische Angaben

Pfarrschaft

Aufstellung nach Bezirken (179 Kirchgemeinden)Zürich links der Limmat 14 20 – 4,9Zürich rechts der Limmat 19 27 0,2 10,3Franz. Kirchgemeinschaft Zürich 1 2 – –Dietikon 7 11 – 2,8Affoltern 13 14 – 1Horgen 12 20 2,27 3,7Meilen 11 17 4,2 3,8Hinwil 11 17 – 3,6Uster 10 18 0,8 4,8Pfäffikon 12 15 – 1,5Winterthur 25 36 – 6,5Franz. Kirchgemeinschaft Winterthur 1 1 – –Andelfingen 15 14 – 1,6Bülach 13 22 – 4,3Dielsdorf 15 17 – 1,4Total 179 251 7,47 1) 49,9 2)

1) = 14 gemeindeeigene Pfarrstellen (3 zu 100%, 6 zu 50%, 1 zu 40%, 1 zu 36,66%, 1 zu 30%, 2 zu 20%)2) = 75 zeitlich befristete Pfarrstellen (16 zu 100%, 16 zu 80%, 3 zu 70%, 6 zu 60%, 26 zu 50%, 1 zu 40%, 6 zu 30%, 1 zu 20%)

Ge

me

ind

en

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rrst

ell

en

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Pfa

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en

Gemeindepfarrstellen und zeitlich befristete Pfarrstellen (Stand 31.12.2008)

Ze

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efr

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Pfa

rrst

ell

en

Gesamtkirchliche Dienste

Aufstellung nach Funktionen Kirchenrat Gesamtbehörde 2,80 2% 1 7Gemeindedienste/Pädagogik und Animation 28,80 17% 11 42Bildung und Gesellschaft 12,70 7% 3 17Diakonie und Seelsorge1) 53,80 31% 10 99Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben2) 14,90 9% 10 17Präsidialressort 14,50 8% 7 18Finanzabteilung 11,30 6% 7 16Werke und Beiträge3) 2,20 1% 1 3Haus der Stille und Besinnung in Kappel4) 23,30 19% 16 41Total 174,40 100% 66 260

An

zah

lV

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zeit

pe

nse

n

An

zah

lM

ita

rbe

ite

nd

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Stellen und Mitarbeitendeinkl. Sonderpfarrämter und Erwerbslosenarbeit (Stand März 2009)

An

teil

a

n S

tell

en

Ste

lle

n

1) inkl. Kantonale Pfarrämter in Institutionen2) inkl. 3 Lernende à 100%3) inkl. Theologie im Kloster Kappel4) inkl. 2 Lernende à 100%

Page 50: Jahresbericht 2008

48

Konkordatsprüfungen

Ganzes Konkordatsgebiet, praktische Prüfung: 18Evangelisch-reformierte Landeskirche, praktische Prüfung: 2

Kolloquien

Das Kolloquium vor dem Kirchenrat zur Aufnahme in den zürche-rischen Kirchendienst haben bestanden:

Christhard BirknerOtto KuttlerMatthias LüdiRoger NünlistWillemien LammersMichael Lo SardoClaudia SchulzJürgen TerdengeJessica Stürmer TerdengeBert MissalHeinz-Jürgen Heckmann

Ordination von Pfarrerinnen und Pfarrern

Folgende Lernvikarin bzw. folgender Lernvikar wurde im Jahr 2008 ordiniert:

Silvia Margrit TrüsselBeat Deubelbeiss

am 9. November 2008 durch Kirchenrat Pfr. Andrea Marco Bianca in der Kirche Zürich Wollishofen.

.

Pfarrerinnen und Pfarrer, die 2008 in den Ruhe-stand traten:

■ Urs Boller, geb. 23.05.1943, seit 01.07.2001 Pfarrer in Affoltern am Albis■ Werner Ebling, geb. 18.07.1943, seit 01.08.1982 Pfarrer am Universitätsspital Zürich■ Walter Eisenhut, geb. 12.05.1943, seit 01.11.1990 Pfarrer in Zürich Oerlikon■ Heidi Gander, geb. 25.06.1946, seit 15.10.2006 Pfarrerin in Zürich Fluntern■ Fritz Holderegger, geb. 27.09.1944, seit 01.05.1998 Pfarrer in Kloten■ Annemarie Kummer, geb. 20.06.1944, seit 01.10.1985 Pfarrerin in Uetikon am See■ Gilles Riquet, geb 01.10.1943, seit 01.08.1991 Pfarrer der Fran-zösischen Kirchgemeinde Winterthur■ Dominique von Orelli, geb. 29.09.1943, seit 01.08.2006 Pfarrer in Sternenberg■ Adelheid Vontobel, geb. 01.12.1944, seit 01.08.1990 Pfarrerin in Zürich Wipkingen■ Alexander Wunderli, geb. 21.09.1943, seit 01.09.1996 Pfarrer am Universitätsspital Zürich

Der Kirchenrat dankt für die geleisteten Dienste in der Zürcher Landeskirche und wünscht das Beste für den Ruhestand.

Statistische Angaben

Page 51: Jahresbericht 2008

49

Im Jahre 2008 starben fünf Mitglieder des zürcherischen Ministeriums:

■ Robert Hieronymi, geb. 30.06.1913, von Zürich, ordiniert 1956, Vikar in Zürich Altstetten (1957), Vikar am Kantonsspital Zürich (1957), Verweser in Trüllikon (1957), Verweser in Maur und Zü-rich Enge (1958), Verweser in Zürich Hard (1958–1959), Verwe-ser in Dübendorf-Schwerzenbach (1959), Pfarrer in Russikon (1959–1968), Pfarrer in Biel-Bözingen (1968–1970), Pfarrer in Niederhasli (1970–1976), diverse Verwesereien und Vikariate im Kanton Zürich (1976–1987). ■ Robert M. Nussbaum, geb. 28.03.1972, von Densbüren AG, or-diniert (1999), Vikar in Stallikon-Wettswil (1999), Verweser in Mandach (2000), Verweser in Auenstein (2000–2001), Pfarrer in Zürich Seebach (2002–2008).■ Samuel Schoop, geb. 01.11.1911, von Dozwil TG, ordiniert 1935, Pfarrer in Rickenbach, (1935–1938), Pfarrer in Ellikon an der Thur (1938–1941), Pfarrer in Dübendorf (1941–1954), Pfarrer in Zürich Seebach (1954–1976), diverse Verwesereien im Kanton Zürich (1976–1984 und 1986).■ Marianne Stocker, geb. 23.06.1955, von Zürich und Meister-schwanden AG, ordiniert 1981, Verweserin in Zürich Wipkingen (1981–1982), Pfarrerin in Weiningen (1982–1989), Verweserin in Sternenberg (1990), Pfarrerin in Russikon (1990–1991), Pfarre-rin in Zürich Aussersihl (1992–1994), Pfarrerin in Churwalden-Parpan (1995–2000), Verweserin in Zürich Hard (2000), Vikarin in Zürich Wipkingen (2001), Verweserin beim Kirchlichen Regio-nalverband Meilen, Wäckerlingstiftung (2001–2005).■ Theophil Vogt, geb. 28.04.1923, von Mandach AG, ordiniert 1948, Pfarrer im Kanton Aargau, Mitarbeiter Boldern (1954–1962), Aufnahme durch den Kirchenrat ins Zürcher Ministerium (1962), Spezialpfarramt für kirchliche Schulungsarbeit im Kan-ton Zürich (ab 1963), Institutsleiter Erwachsenenbildung Kir-chenrat Kanton Zürich (bis 1988), Pfarrstellvertreter in Zollikon (1988–1990).

Der Kirchenrat hält die Verstorbenen in dankbarer Erinnerung und spricht den Angehörigen sein Beileid aus.

Statistische Angaben

Page 52: Jahresbericht 2008

50

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Rechnung der Zentralkasse

Die Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich hat den Zweck, kirchliche Aufgaben und Werke der gesamten Landeskirche oder zürche-rischer Kirchgemeinden finanzieren zu helfen. Sie richtet Finanz-ausgleichsbeiträge an zürcherische Kirchgemeinden aus und

gewährt Beiträge an Werke, die im Zusammenhang mit der Auf-gabe der Landeskirche stehen und einem Bedürfnis entspre-chen.Die Jahresrechnung 2008 schliesst mit einem Aufwand von Fr. 401 454 ab, der dem Eigenkapital belastet werden soll.

Einleitung

Bilanz per Berichtsjahr Berichtsjahr Vorjahr AbweichungKasse 20 445 29 562 –9 117Postcheck 768 717 982 164 –213 446Banken 9 594 457 7 722 583 1 871 875Flüssige Mittel 10 383 620 8 734 309 1 649 311

Vorschüsse 5 287 4 208 1 080Kontokorrente 623 982 335 036 288 946Restanzen Zentralkassenbeitrag 2 975 341 1 020 455 1 954 886Übrige Debitoren 1 794 882 2 332 151 –537 269Festgelder 0 6 350 000 –6 350 000Übrige Guthaben 36 547 60 981 –24 434Guthaben 5 436 040 10 102 831 –4 666 790

Wertschriften 6 464 509 7 829 896 –1 365 387Darlehen 623 056 718 118 –95 061Vorräte 129 041 91 853 37 188Anlagen 7 216 606 8 639 867 –1 423 260

Transitorische Aktiven 574 609 881 500 –306 891

Finanzvermögen 23 610 875 28 358 505 –4 747 630

Hochbauten 4 890 220 3 321 568 1 568 652Mobilien 402 467 127 650 274 817Sachgüter 5 292 688 3 449 218 1 843 469

Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen 6 6 0Darlehen und Beteiligungen 6 6 0

Private Institutionen 1 1 0Investitionsbeiträge 1 1 0

Übrige aktivierte Ausgaben 302 756 454 133 –151 377Verwaltungsvermögen 5 595 451 3 903 358 1 692 092

Aktiven 29 206 326 32 261 864 –3 055 538

Kreditoren –3 458 275 –2 669 353 –788 921Durchlaufende Beiträge –569 713 –492 341 –77 372Kontokorrente –713 324 –690 405 –22 919Laufende Verpflichtungen –4 741 312 –3 852 100 –889 212

Langfristige Darlehen –226 247 –221 842 –4 405Langfristige Schulden –226 247 –221 842 –4 405

Eigene Anstalten und Einrichtungen –771 940 –822 849 50 910Sparkassen –155 035 –171 262 16 227Verpflichtungen für Sonderrechnung –926 975 –994 112 67 137

Rückstellungen der laufenden Rechnung –3 427 393 –4 595 610 1 168 217Rückstellungen der Investitionsrechnung –2 343 908 –4 198 914 1 855 007Rückstellungen –5 771 300 –8 794 524 3 023 224

Transitorische Passiven –320 537 –805 161 484 623Fremdkapital –11 986 372 –14 667 738 2 681 367

Quellensteuern II –8 534 –6 858 –1 675Übrige Verrechnungskonten –534 524 –508 916 –25 608Verrechnungen –543 057 –515 774 –27 283

Eigenkapital –17 078 351 –16 320 375 –757 976

Reingewinn 401 454 –757 976 1 159 430

Passiven –29 607 780 –32 261 864 2 654 084

Page 53: Jahresbericht 2008

51

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Laufende Rechnung nach Funktionen

Ressort/ Kostenartengruppe Berichtsjahr Budget Abw. Abw. Vorjahr Abw. Abw.Abteilung Budget Budget Vorjahr Vorjahr

in % in % 1 Behörden

30 Personalaufwand 1 832 650 2 027 100 –194 450 –10 1 396 492 436 159 3131 Sachaufwand 270 702 271 500 –798 0 244 382 26 319 1136 Beiträge 592 411 225 000 367 411 163 245 239 347 172 14239 Interne Verrechnungen 107 001 79 900 27 101 34 40 422 66 579 16542 Vermögenserträge 0 0 0 100 –10 044 10 044 –10043 Erlöse –2 250 –35 000 32 750 –94 –46 200 43 950 –95

1 Behörden Ergebnis 2 800 514 2 568 500 232 014 9 1 870 291 930 223 50

2 Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben30 Personalaufwand 2 068 339 2 032 400 35 939 2 1 978 597 89 742 531 Sachaufwand 179 939 326 840 –146 901 –45 379 936 –199 996 –5334 Ausserordentlicher Aufwand 8 000 0 8 000 100 0 8 000 10036 Beiträge 270 300 –30 –10 270 0 039 Interne Verrechnungen 21 352 20 000 1 352 7 16 930 4 422 2643 Erlöse –120 866 –67 000 –53 866 80 –60 360 –60 506 10049 Interne Verrechnungen –20 000 –27 000 7 000 –26 0 –20 000 100

2 Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben Ergebnis 2 137 035 2 285 540 –148 505 –6 2 315 373 –178 338 –8

3 Präsidialressort30 Personalaufwand 2 566 554 1 906 600 659 954 35 1 702 371 864 183 5131 Sachaufwand 596 437 919 290 –322 853 –35 800 307 –203 871 –2536 Beiträge 4 548 490 4 709 100 –160 611 –3 4 826 566 –278 077 –639 Interne Verrechnungen 165 747 83 550 82 197 98 66 650 99 097 14942 Vermögenserträge 0 0 0 100 –1 240 1 240 –10043 Erlöse –1 185 775 –1 035 320 –150 455 15 –721 010 –464 765 6445 Rückerstattungen 0 0 0 100 –673 673 –10049 Interne Verrechnungen –52 800 –4 800 –48 000 1 000 –2 750 –50 050 1 820

3 Präsidialressort Ergebnis 6 638 652 6 578 420 60 232 1 6 670 222 –31 570 0

4 Finanzen und Zentrale Dienste30 Personalaufwand 1 429 849 1 285 300 144 549 11 1 148 761 281 088 2431 Sachaufwand 2 332 452 1 875 500 456 952 24 1 840 521 491 931 2736 Beiträge 250 200 50 25 250 0 039 Interne Verrechnungen 58 444 40 000 18 444 46 2 161 56 283 2 60542 Vermögenserträge 0 –5 500 5 500 –100 –2 810 2 810 –10043 Erlöse –441 138 –251 000 –190 138 76 –203 257 –237 881 11745 Rückerstattungen –250 712 0 –250 712 100 –22 –250 690 1 139 50049 Interne Verrechnungen –648 319 –356 250 –292 069 82 –268 115 –380 204 142

4 Finanzen und Zentrale Dienste Ergebnis 2 480 826 2 588 250 –107 424 –4 2 517 489 –36 663 –1

5 Werke und Beiträge30 Personalaufwand 3 033 317 2 902 000 131 317 5 2 689 709 343 608 1331 Sachaufwand 1 259 998 1 410 100 –150 102 –11 1 160 221 99 777 932 Finanzaufwand 61 1 000 –939 –94 0 61 10033 Abschreibungen 539 094 499 000 40 094 8 50 098 488 996 97634 Ausserordentlicher Aufwand 15 972 0 15 972 100 0 15 972 10036 Beiträge 587 353 595 000 –7 647 –1 594 670 –7 317 –139 Interne Verrechnungen 25 675 19 200 6 475 34 5 241 20 433 39042 Vermögenserträge –164 123 –145 000 –19 123 13 –166 541 2 418 –143 Erlöse –3 700 308 –3 617 200 –83 108 2 –3 239 447 –460 861 14

5 Werke und Beiträge Ergebnis 1 597 038 1 664 100 –67 062 –4 1 093 950 503 088 46

Page 54: Jahresbericht 2008

52

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Ressort/ Kostenartengruppe Berichtsjahr Budget Abw. Abw. Vorjahr Abw. Abw.Abteilung Budget Budget Vorjahr Vorjahr

in % in %

6 Gemeindedienste, Pädagogik und Animation30 Personalaufwand 4 445 649 4 936 800 –491 151 –10 4 620 419 –174 770 –431 Sachaufwand 1 000 312 944 000 56 312 6 848 239 152 073 1832 Finanzaufwand 0 0 0 100 1 –1 –10036 Beiträge 2 618 971 2 611 900 7 071 0 2 479 480 139 491 639 Interne Verrechnungen 367 567 118 400 249 167 210 65 854 301 713 45842 Vermögenserträge –38 292 –28 800 –9 492 33 –30 276 –8 016 2643 Erlöse –538 428 –451 400 –87 028 19 –551 599 13 172 –244 Ausserordentlicher Ertrag –80 649 –98 000 17 351 –18 0 –80 649 10045 Rückerstattungen –440 427 –411 400 –29 027 7 –436 101 –4 326 149 Interne Verrechnungen –107 918 –17 000 –90 918 535 –740 –107 178 14 483

6 Gemeindedienste, Pädagogik und Animation Ergebnis 7 226 785 7 604 500 –377 715 –5 6 995 277 231 508 3

7 Bildung und Gesellschaft30 Personalaufwand 2 096 207 2 046 750 49 457 2 2 006 689 89 519 431 Sachaufwand 619 945 706 800 –86 855 –12 650 205 –30 260 –536 Beiträge 137 747 140 800 –3 053 –2 128 592 9 155 739 Interne Verrechnungen 195 397 37 800 157 597 417 67 938 127 459 18843 Erlöse –780 875 –596 300 –184 575 31 –657 630 –123 245 1949 Interne Verrechnungen –89 778 0 –89 778 100 –61 –89 717 147 077

7 Bildung und Gesellschaft Ergebnis 2 178 644 2 335 850 –157 206 –7 2 195 733 –17 089 –1

8 Diakonie und Seelsorge30 Personalaufwand 5 707 821 5 809 300 –101 479 –2 5 399 036 308 785 631 Sachaufwand 540 981 714 550 –173 569 –24 645 364 –104 383 –1636 Beiträge 1 985 964 1 803 700 182 264 10 1 755 419 230 545 1339 Interne Verrechnungen 26 519 13 400 13 119 98 14 556 11 963 8242 Vermögenserträge –480 –480 0 0 –698 218 –3143 Erlöse –86 906 –77 500 –9 406 12 –66 323 –20 583 3144 Ausserordentlicher Ertrag 0 0 0 100 –15 000 15 000 –10045 Rückerstattungen –1 219 226 –1 195 900 –23 326 2 –1 054 067 –165 158 1646 Beiträge –3 792 900 –3 792 900 0 0 –3 760 800 –32 100 149 Interne Verrechnungen –48 887 –7 200 –41 687 579 –8 086 –40 801 505

8 Diakonie und Seelsorge Ergebnis 3 112 886 3 266 970 –154 084 –5 2 909 401 203 486 7

9 Steuern und Kapitaldienst31 Sachaufwand 5 298 5 000 298 6 4 112 1 186 2932 Finanzaufwand 127 148 90 000 37 148 41 205 005 –77 858 –3833 Abschreibungen 901 047 862 000 39 047 5 816 324 84 723 1034 Ausserordentlicher Aufwand 104 853 0 104 853 100 0 104 853 10036 Beiträge 7 210 500 7 210 500 0 0 5 980 000 1 230 500 2142 Vermögenserträge –275 199 –564 000 288 801 –51 –925 204 650 005 –7043 Erlöse –31 699 573 –31 681 000 –18 573 0 –30 814 024 –885 549 344 Ausserordentlicher Ertrag –284 883 0 –284 883 100 0 –284 883 10046 Beiträge –3 860 116 –3 860 000 –116 0 –2 591 924 –1 268 192 49

9 Steuern und Kapitaldienst –27 770 925 –27 937 500 166 575 –1 –27 325 711 –445 214 2 Ergebnis Gesamtergebnis 401 454 954 630 –553 176 –58 –757 976 1 159 430 –153

Page 55: Jahresbericht 2008

53

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Laufende Rechnung nach Funktionen: Nettokosten der GKD

Ressort/Abteilung Kostenartengruppe Berichtsjahr Budget Vorjahr1 Behörden

30 Personalaufwand 1 832 650 2 027 100 1 396 49231 Sachaufwand 270 702 271 500 244 38239 Interne Verrechnungen 107 001 79 900 40 42242 Vermögenserträge 0 0 –10 04443 Erlöse –2 250 –35 000 –46 200

1 Behörden Ergebnis 2 208 103 2 343 500 1 625 052

2 Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben30 Personalaufwand 2 068 339 2 032 400 1 978 59731 Sachaufwand 179 939 326 840 379 93634 Ausserordentlicher Aufwand 8 000 0 039 Interne Verrechnungen 21 352 20 000 16 93043 Erlöse –120 866 –67 000 –60 36049 Interne Verrechnungen –20 000 –27 000 0

2 Verwaltungsbereiche und Stabsaufgaben Ergebnis 2 136 765 2 285 240 2 315 103

3 Präsidialressort30 Personalaufwand 2 566 554 1 906 600 1 702 37131 Sachaufwand 596 437 919 290 800 30739 Interne Verrechnungen 165 747 83 550 66 65042 Vermögenserträge 0 0 –1 24043 Erlöse –1 185 775 –1 035 320 –721 01045 Rückerstattungen 0 0 –67349 Interne Verrechnungen –52 800 –4 800 –2 750

3 Präsidialressort Ergebnis 2 090 162 1 869 320 1 843 656

4 Finanzen und Zentrale Dienste30 Personalaufwand 1 429 849 1 285 300 1 148 76131 Sachaufwand 2 332 452 1 875 500 1 840 52139 Interne Verrechnungen 58 444 40 000 2 16142 Vermögenserträge 0 –5 500 –2 81043 Erlöse –441 138 –251 000 –203 25745 Rückerstattungen –250 712 0 –2249 Interne Verrechnungen –648 319 –356 250 –268 115

4 Finanzen und Zentrale Dienste Ergebnis 2 480 576 2 588 050 2 517 239

5 Werke und Beiträge30 Personalaufwand 3 033 317 2 902 000 2 689 70931 Sachaufwand 1 259 998 1 410 100 1 160 22132 Finanzaufwand 61 1 000 033 Abschreibungen 539 094 499 000 50 09834 Ausserordentlicher Aufwand 15 972 0 039 Interne Verrechnungen 25 675 19 200 5 24142 Vermögenserträge –164 123 –145 000 –166 54143 Erlöse –3 700 308 –3 617 200 –3 239 447

5 Werke und Beiträge Ergebnis 1 009 685 1 069 100 499 280

6 Gemeindedienste, Pädagogik und Animation30 Personalaufwand 4 445 649 4 936 800 4 620 41931 Sachaufwand 1 000 312 944 000 848 23932 Finanzaufwand 0 0 139 Interne Verrechnungen 367 567 118 400 65 85442 Vermögenserträge –38 292 –28 800 –30 27643 Erlöse –538 428 –451 400 –551 59944 Ausserordentlicher Ertrag –80 649 –98 000 045 Rückerstattungen –440 427 –411 400 –436 10149 Interne Verrechnungen –107 918 –17 000 –740

6 Gemeindedienste, Pädagogik und Animation Ergebnis 4 607 814 4 992 600 4 515 797

Page 56: Jahresbericht 2008

54

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Ressort/Abteilung Kostenartengruppe Berichtsjahr Budget Vorjahr7 Bildung und Gesellschaft

30 Personalaufwand 2 096 207 2 046 750 2 006 68931 Sachaufwand 619 945 706 800 650 20539 Interne Verrechnungen 195 397 37 800 67 93843 Erlöse –780 875 –596 300 –657 63049 Interne Verrechnungen –89 778 0 –61

7 Bildung und Gesellschaft Ergebnis 2 040 897 2 195 050 2 067 141

8 Diakonie und Seelsorge 30 Personalaufwand 5 707 821 5 809 300 5 399 03631 Sachaufwand 540 981 714 550 645 36439 Interne Verrechnungen 26 519 13 400 14 55642 Vermögenserträge –480 –480 –69843 Erlöse –86 906 –77 500 –66 32344 Ausserordentlicher Ertrag 0 0 –15 00045 Rückerstattungen –1 219 226 –1 195 900 –1 054 06746 Beiträge –3 792 900 –3 792 900 –3 760 80049 Interne Verrechnungen –48 887 –7 200 –8 086

8 Diakonie und Seelsorge Ergebnis 1 126 922 1 463 270 1 153 982

Gesamtergebnis 17 700 925 18 806 130 16 537 250

Position Berichtsjahr Budget VorjahrHochbauten 4 596 800 0 2 484 609Staatliche Baubeiträge an Gemeinden 0 0 1 186 800Mobilien 423 616 270 000 0Passivierte Einnahmen 0 0 2 265 000Ausgaben 5 020 416 270 000 5 936 409

Einnahmen Bauprojekt Kappel 0 0 –2 265 000Staatliche Baubeiträge an Gemeinden 0 0 –1 186 800Aktivierte Ausgaben –5 020 416 0 –2 484 609Einnahmen –5 020 416 0 –5 936 409

Investitionsrechnung

Investitionsrechnung

Page 57: Jahresbericht 2008

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Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Laufende Rechnung nach Kostenarten

Berichtsjahr Budget VorjahrBeiträge der Kirchgemeinden 31 698 507 31 681 000 30 811 048Staatsbeiträge 7 653 016 7 653 000 6 352 724Erlöse und Rückerstattungen 8 767 975 7 738 000 7 039 665Interne Verrechnungen 967 702 412 000 279 752Total Ertrag 49 087 200 47 484 000 44 483 189

Personalaufwand –19 365 370 –19 209 000 –17 167 199Pfarrlöhne inklusive Sozialversicherungsbeiträge –3 815 016 –3 737 000 –3 774 874

Total Personalaufwand –23 180 386 –22 946 000 –20 942 073

Total Sachaufwand –6 806 064 –7 174 000 –6 573 287

Finanzausgleichsbeiträge an Kirchgemeinden –5 750 000 –5 750 000 –5 750 000Baubeiträge an Kirchgemeinden –1 210 500 –1 211 000 0Ressortbeiträge –7 285 959 –6 944 000 –6 480 733Übrige Beiträge –3 435 495 –3 392 000 –3 779 752

Total Beiträge –17 681 955 –17 297 000 –16 010 485

Interne Verrechnungen –967 702 –412 000 –279 752

Total Aufwand –48 636 106 –47 829 000 –43 805 597

Betriebsergebnis 451 094 –345 000 677 592

Vermögenserträge 762 977 744 000 751 208Passivzinsen/a.o. Aufwand –256 033 –91 000 –205 006

Ergebnis vor Abschreibungen und Auflösung von Rückstellungen 958 038 308 000 1 223 794

Auflösung von Rückstellungen 80 649 98 000 400 604Abschreibungen –1 440 141 –1 361 000 –866 422

Aufwand- (–) / Ertragsüberschuss (+) –401 454 –955 000 757 976

Page 58: Jahresbericht 2008

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Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Laufende Rechnung nach Kostenarten: Details Ressortbeiträge

Ressort Werk/Beitrag Rechnung 2008Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK Grundbeitrag 1 443 982Reformierte Medien Mitgliederbeitrag 628 952Reformierte Medien Medienladen 182 900Zwingliverein Lohnanteil (Briefe Bullingers) 148 354SEK Schweizerische Kirchen im Ausland 71 184Deutschschweizerische Kirchenkonferenz KIKO, Evangelische Informationsstelle Kirchen–Sekten–Religionen 62 000SEK Einlage in Solidarfonds 54 002SEK Seelsorgedienste in den Empfangszentren 54 002Stiftung für Kirche und Judentum, Zürcher Lehrhaus (Judentum, Christentum, Islam) 35 000Reformierte Kirchen Neuenburg und Genf 30 000Reformierter Weltbund 30 000Diverse Beiträge unter CHF 15 000 100 475

Präsidialressort Ergebnis 2 840 851Evangelisches Tagungs- und Studienzentrum Boldern 500 000Begegnungs-Zentrum Rüdlingen 70 000Evang. Zentrum Randolins 9 100

Werke und Beiträge Ergebnis 579 100unterstrass.edu 300 000Freie Evangelische Schule Zürich 80 000Blaues Kreuz Kantonalverband Zürich 60 000KIKO Konferenz der Beauftragten für Jugendfragen 58 644Jugendarbeit für Deutschweizerinnen im Tessin 44 700Diverse Beiträge unter CHF 15 000 20 262

Pädagogik und Animation Ergebnis 563 606HEKS Zielsummenbeitrag 588 188Jugendkirche Winterthur 240 000Streetchurch Zürich, evangelisch-reformierte Jugendkirche Zürich 120 000mission 21 evangelisches hilfswerk basel und DM Département missionaire – échange et mission (Jahresbeitrag) 80 000Liturgie- und Gesangbuchverein 62 000Verein Glaube in der 2. Welt (G2W) 50 000KIKO Schule für Diakonie Greifensee 35 186Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz 28 901Missions 21 Basel, m21 Koreanisches Pfarramt in der Schweiz 27 571Diakonatskonferenz 25 500Südslawische Christliche Gemeinde 25 000mission21 (Sozialversicherungsbeiträge Zürcher Pfarrer) (Chung) 24 000KIKO Theologisches-Diakonisches Seminar Aarau 23 458HEKS Edbeben in China 15 000Diverse Beiträge unter CHF 15 000 69 171

Gemeindedienste Ergebnis 1 413 975

Page 59: Jahresbericht 2008

57

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Ressort Werk/Beitrag Rechnung 2008Theater 58 15 000Diverse Beiträge unter CHF 15 000 19 797

Bildung und Gesellschaft Ergebnis 34 797HEKS Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende 200 000Die Dargebotene Hand Zürich 110 000Kirchlicher Sozialdienst Ausländerdienste 109 259Zürcher Stadtmission Fach- und Beratungsstelle für Gastronomie und Hotellerie Zürich 75 000Evangelischer Frauenbund Zürich efz, Geschäftsstelle 50 000Zürcher Stadtmission Café Yucca 50 000KIKO Evang. Frauenbund Schweiz 46 915Evangelischer Frauenbund Zürich efz, Beratungsstelle für Frauen 45 000Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber 40 000KIKO Diakonieverband Schweiz 35 186Dialog Ethik, Interdisziplinäres Institut für Ethik im Gesundheitswesen 30 000Kirchlicher Sozialdienst allgemeine Aufgaben 30 000KIKO SMS- und Internetseelsorge 23 458Verein Beratung und Information zur pränatalen Diagnostik 20 000Die Dargebotene Hand Winterthur/Schaffhausen/Frauenfeld 18 000Evangelischer Frauenbund Zürich efz, Treffpunkte für Frauen 15 000Zürcher Stadtmission Isla Victoria 15 000Fraueninformationszentrum FIZ für Frauen aus Afrika, Lateinamerika, Osteuropa 10 000

Diakonie und Seelsorge Ergebnis 922 818

TOTAL 6 355 147

Page 60: Jahresbericht 2008

Übersicht Finanzen der Zentralkasse (TCHF)

EinnahmenBeiträgeKanton Zürich

Vermögensertrag,a/o Erträge

Beiträge der Kirchgemeinden

AusgabenFinanzausgleichsbeträge

Baubeiträge

Zentrale Leistungen für die Kirchgemeinden und Bevölkerung (GKD-Nettokosten)

Beiträge (Kirchensynode, Kirchenrat, Übrige)

Abschreibungen,a/o Aufwand

Die Grafik stellt die Finanzflüsse der Zentralkasse aus der Sicht der Kirchgemeinden dar. Unter dem Punkt «Zentrale Leistungen» sind sowohl Entgelte des Kantons, die für die Kirchgemeinden bestimmt sind, wie auch Leistungen der GKD für die Kirchgemeinden aufgeführt.

– 4110

– 843

+ 1696

+ 10 721

– 31 699

KirchgemeindenAbschöpfungund Rückflüsse

58

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Übersicht über die landeskirchlichen Finanzen

Rechnung 2008 Rechnung 2007Leistungen des StaatesAnteil Besoldung Pfarrerinnen und Pfarrer 25 380 639 24 364 850Sozialversicherungsbeiträge 4 224 716 4 180 297Beiträge an zeitlich befristete Pfarrstellen 5 102 026 5 621 238Baubeiträge an Kirch- und Pfarrhausbauten 1 210 500 1 186 800Versicherungsleistungen 0 0zugunsten der Kirchgemeinden 35 917 881 35 353 185Beiträge an kirchliche Behörden und Sekretariate 2 649 616 2 361 924Beiträge für Sonderpfarrämter 3 597 900 3 565 800Beitrag Gefängnisseelsorge 195 000 195 000Beitrag Ehe- und Familienberatungsstellen 250 000 250 000zugunsten der Landeskirche 6 692 516 6 372 724

Total 42 610 397 41 725 909 Leistungen der Kirchgemeinden

Steuereinnahmen der Kirchgemeinden (2006/2005) 192 664 399 187 300 901Beiträge der Kirchgemeinden 31 698 507 30 811 048Anteil Zentralkassenbeitrag an Nettosteuern 16,45% 16,45%

+ 5263

+ 18 573

+ 801

Page 61: Jahresbericht 2008

59

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Zusammensetzung Wertschriftenportfeuille per 31. Dezember 2008CHF Ist-Anteil % Max-Anteil %*

Liquide Mittel 785 246 12,29% 5,00%

Obligationen 3 909 559 61,19% 60,00%Schweiz 2 118 234Ausland 1 791 325

Aktien 1 694 705 26,52% 35,00%Schweiz 1 332 575Ausland 362 130

Total 6 389 510 100,00% 100,00%

* Der maximale Anteil in jedem Segment ist, über das ganze Kalenderjahr betrachtet, einzuhalten; bei Stichtagsbetrachtung können Abweichungen auftreten.Bei sämtlichen Wertschriftenanlagen sind ethische, ökologische und finanzielle Kriterien massgebend.

Page 62: Jahresbericht 2008

60

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

Übersicht über die FondsFonds Bewegung Ausgaben Einnahmen BestandBibelfonds

Eröffnungssaldo 86 253Bibelkollekte 53 130 139 383Zinsen 1 218 140 601Beiträge 55 000 85 601Schlusssaldo 85 601

Hilfsfonds der Witwen- und Waisenstiftung der reformierten Pfarrschaft des Kantons Zürich Eröffnungssaldo 48 708Vermögenserfolg 2 948 45 760Zinsen und Vermögensertrag 1 246 47 006Hilfsbeiträge 3 600 43 406Schlusssaldo 43 406

Zwinglifonds Eröffnungssaldo 197 990Kollekte Zwinglifonds 88 391 286 381Zinsen 3 245 289 626Beiträge 122 000 167 626Schlusssaldo 167 626

Beiträge Zwinglifonds Betrag CHFSOS Rassismus Deutschschweiz 3 000.00Südslavische Christliche Gemeinde, Ausstellungsbeitrag «Blick über die Grenzen» 3 000.00Marianne Strub, Beitrag für diakonisches Werk 10 000.00Freie Evangelische Schule, Erweiterungsbau 20 000.00Kinderschutz, Prävention sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus und im Internet 2 000.00Patrice de Mestral, Beitrag Frauenprojekt Erweiterung für inneralbanische Migration von Frauen 10 000.00Allegretto, Magazin «Allegro» 3 000.00Beitrag Genossenschaft Magliaso 15 000.00Chiesa Evangelica: Waldenser Kirche Rio de la Plata 20 000.00Züriwerk-Stiftung, Tiopua Theater HORA-Ensembles 3 000.00Christlicher Friedensdienst, Frauenhaus in Peja, Kosova 10 000.00Bleiberecht, Mittagstisch für Flüchtlinge in prekären Verhältnissen 3 000.00Stipendium N. Balovic, Universität Bern 6 000.00Peace Brigades Indonesien, Schutzbegleitung und Menschenrechtsbeobachtung 5 000.00Hanspeter Züger, Gesundheitsfachbuch zur Männerarbeit «Krusten brechen» 3 000.00Züriwerk-Stiftung, Band für Personen mit geistiger Behinderung 3 000.00Züriwerk-Stiftung, Lieferservice Sihlcity 3 000.00Total 122 000.00

Page 63: Jahresbericht 2008

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Der Kirchenrat dankt den Kirchen-pflegen, Pfarrerinnen, Pfarrern und allen kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie die Aufrufe zu gemeinsamem Handeln aufnehmen und die Sammlungen tat -kräftig unterstützen. Der Kirchenrat dankt der reformier-ten Bevölkerung unseres Kantons für ihre Spendenbereitschaft.

Zürich, 25. März 2009

Kirchenrat des Kantons Zürich

Ruedi ReichKirchenratspräsident

Alfred FrühaufKirchenratsschreiber

Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung der Evangelisch-reformierten Landes-kirche des Kantons Zürich für das am 31. Dezember 2008 abgeschlossene Rechnungsjahr geprüft.

Für die Jahresrechnung ist der Kir-chenrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfül-len.

Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Be-

rufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jah-resrechnung mit angemessener Sicher-heit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner be-urteilten wir die Anwendung der mass-gebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrech-nung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.

Bericht der Revisionsstellean den Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

Gemäss unserer Beurteilung entspre-chen die Buchführung und die Jahres-rechnung dem schweizerischen Gesetz, den Verordnungen und dem Finanzreg-lement.

Wir empfehlen, die vorliegende Jah-resrechnung zu genehmigen.

Zürich, 9. April 2009

Die RevisionsstelleFinanzkontrolle des Kantons Zürich

D. Strebel A. BechtigerAbteilungsleiter Dipl. Wirtschaftsprüfer

Rechnung der Zentralkasse der Evangelisch-reformierten Landeskirche

KollektenergebnisseVom Kirchenrat angeordnete Kollekten und Sammlungen 2008 (CHF) 2007 (CHF)Menschenrechte 45 746 51 137Jugendkollekte 95 247 94 278Zwinglifonds 86 881 84 614Evangelische Schulen 46 549 58 136Pfingstkollekte 87 286 80 369Reformationskollekte 82 601 117 272Bibelkollekte 51 216 62 544Kirche weltweit 44 315 46 226Fonds für Frauenarbeit 42 883 46 528Bettagskollekte 252 134 205 790Brot für alle 3 388 976 3 374 906mission 21 2 615 068 2 492 891HEKS 6 892 533 5 980 755TOTAL 13 731 435 12 695 446

Page 64: Jahresbericht 2008
Page 65: Jahresbericht 2008

Seelsorge für AsylsuchendeDie Sommer-Abgeordnetenversamm-

lung (AV) fand vom 15. bis 17. Juni 2008 in Bellinzona statt. Sie beschloss für das Jahr 2009 einen weiteren ausserordent-lichen Beitrag für die Finanzierung der Seelsorge für Asylsuchende in den Emp-fangs- und Verfahrenszentren des Bundes und in den Transitzonen der Flughäfen in Zürich und Genf. Die Seelsorge in den Empfangszentren wird seit der Einfüh-rung des revidierten Asylgesetzes deut-lich stärker in Anspruch genommen, da die Betroffenen länger dort bleiben müssen.

Wahl in den Stiftungsrat HEKSDie Sommer-AV wählte Roland

Decorvet für den Rest der Amtsdauer 2008–2011 als Mitglied des Stiftungsra-tes HEKS. Devorvet ist seit 1991 für Nestlé tätig und verbrachte 17 Jahre seiner Berufstätigkeit in Asien. Seit 1. Januar 2008 ist er Generaldirektor von Nestlé Schweiz. Die Wahl Decorvets löste in kirchlichen Kreisen und auch in den Me-dien eine Debatte über die Frage aus, ob die Geschäftsinteressen von Nestlé und die Zielsetzungen von HEKS vereinbar seien und ob dieser Spagat eine einzelne Person nicht überfordere.

Zukunft der HilfswerkeDie Herbst-AV fand am 3. und 4. No-

vember in Bern statt und befasste sich u.a. mit der Zukunft der Hilfswerke. Im Zusammenhang eines Zwischenberichtes des Rates SEK zur Motion «Zukunft des Hilfswerkes der Evangelischen Kirchen

Schweiz (HEKS) und Brot für alle (BFA)» wiesen die Abgeordneten jedoch mehrere Anträge zurück und beauftragten den Rat, «den Bericht mit einer erweiterten Perspektive zu überarbeiten und dabei die Gesichtspunkte der Werke und Missi-onsorganisationen mit einzubeziehen». Der Bericht soll den Mitgliedskirchen zur Vernehmlassung vorgelegt werden.

Leistungen von mission 21Die Herbst-AV nahm den Bericht der

Begleitgruppe zu den Leistungsverträgen «mission 21 – evangelisches missions-werk basel» und «DM-échange et mis-sion» sowie auch die für 2009 aktuali-sierte Rahmenvereinbarung mit diesen beiden Werken zur Kenntnis. Die AV stimmte auch der Finanzierung der darin zusammengefassten Leistungen in der Höhe von rund 930 000 Franken zu.

Rat der ReligionenWeiter stimmte die Herbst-AV der Be-

teiligung des SEK am Sekretariat des Schweizerischen Rates der Religionen und der entsprechenden Finanzierung zu. Der Rat der Religionen wurde im Mai 2006 von Vertretungen der drei Landes-kirchen, des Schweizerischen Israeliti-schen Gemeindebundes, der Koordina-tion Islamischer Organisationen Schweiz und der Föderation Islamischer Dachor-ganisationen in der Schweiz als Plattform des Austausches und der Vertrauensbil-dung gegründet.

Die Mitglieder des Rates sind durch ihre Gremien mandatiert und haben den Auftrag, zum Erhalt des religiösen Frie-

dens in der Schweiz beizutragen. Insbe-sondere soll der Rat der Religionen den Bundesbehörden für nationale religions-politische Fragen als Ansprechpartner dienen.

Der Rat der Religionen wird sowohl von Fachleuten aus der Schweiz und dem Ausland wie auch von Bundesbehörden zunehmend beachtet. Für die Bearbei-tung der Geschäfte ist deshalb der Aus-bau des Sekretariates unumgänglich ge-worden. Neben der Vor- und Nachberei-tung der Sitzungen beobachtet der Sekre-tär in erster Linie die Entwicklungen im Bereich des Mandates des Rates. Sodann pflegt er Kontakte zu den Bundesbehör-den, zu den mandatierenden Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie zu den Institutionen und Organisationen, die im Bereich des Dialogs zwischen Religionen und Kulturen tätig sind.

Verfassung SEKAn beiden Versammlungen befasste

sich die AV schliesslich mit steuerrecht-lichen Fragen im Falle einer Auflösung des SEK und stimmte den entsprechenden Ergänzungen der Verfassung des SEK zu. Weiterhin pendent ist die Totalrevision der Verfassung des Kirchenbundes.

63

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK

Beziehungen zu weiteren Institutionen

Page 66: Jahresbericht 2008

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Weitere Institutionen

Jahresberichte weiterer Institutionen

Die nachstehenden, mit der Landeskirche verbundenen Institutionen geben je eigene Jahres-berichte heraus, die unter der angegebenen Adresse angefordert werden können.

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEK

Sekretariat, Sulgenauweg 26, Postfach, 3000 Bern 23,Tel. 031 370 25 25, E-Mail: [email protected], Internet: www.sek.ch

HEKS Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz

Seminarstrasse 28, Postfach, 8042 Zürich, Tel. 044 360 88 00, E-Mail: [email protected], Internet: www.heks.ch

Brot für alle

Monbijoustrasse 29, Postfach 5621, 3001 Bern,Tel. 031 380 65 65, E-Mail: [email protected], Internet: www.brot-fuer-alle.ch

mission 21 evangelisches missionswerk basel

Missionsstrasse 21, 4003 Basel, Tel. 061 260 21 20, E-Mail: [email protected], Internet: www.mission-21.org

Deutschschweizerische Kirchenkonferenz

Geschäftsstelle, Hirschengraben 50, 8001 Zürich,Tel. 044 258 92 10, E-Mail: [email protected]

Liturgie- und Gesangbuchverein

Geschäftsstelle, Hirschengraben 50, 8001 Zürich,Tel. 044 258 92 10, E-Mail: [email protected]

Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaft der

Evang.-ref. Landeskirche des Kantons Zürich Bü-Da

Zentralstrasse 2, Postfach 9768, 8036 Zürich, Tel. 044 492 39 90, E-Mail: [email protected], Internet: www.bueda-zh.ch

Zwingliverein

Barbara Kobel Pfister, Hammerstrasse 60, 8032 Zürich, Tel. 044 422 16 55, E-Mail: [email protected],Internet: www.zwingliverein.ch

Pfarrverein des Kantons Zürich

Pfrn. Dr. Gina Schibler, Drusbergstrasse 19, 8703 Erlenbach, Tel. 044 910 62 80, E-Mail: [email protected],Internet: www.pfarrverein.ch/zuerich

Zürcher Arbeitsgemeinschaft Sozial-Diakonischer

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Felix Känzig-Wolf, alte Landstrasse 82, 8800 Thalwil,Tel. 044 720 71 31, E-Mail: [email protected]

«KiK Züri» – Verband der Mitarbeitenden im Bereich

«Kinder in der Kirche» im Kanton Zürich

Pfr. W. Schneebeli, Zürichstrasse 94a,8910 Affoltern am Albis, Tel. 044 761 56 50, E-Mail: [email protected], Internet: www.diereformierten.ch/kikzueri.htm

Stiftung der evangelischen Gesellschaft

des Kantons Zürich

Häringstrasse 20, Postfach, 8022 Zürich, Tel. 043 244 74 84, E-Mail: [email protected]: www.stadtmission.ch

Zürcher Stadtmission

Häringstrasse 20, Postfach, 8022 Zürich, Tel. 043 244 74 84, E-Mail: [email protected], Internet: www.stadtmission.ch Herberge zur Heimat, Geigergasse 5, 8001 Zürich, Tel. 044 251 15 68

Die Dargebotene Hand Zürich

Häringstrasse 20, 8001 Zürich, Tel. 043 244 80 80, E-Mail: [email protected], Internet: www.zuerich.143.ch

Stiftung Diakoniewerk Neumünster –

Schweizerische Pflegerinnenschule

Trichtenhauserstrasse 24, 8125 Zollikerberg, Tel. 044 397 31 11, E-Mail: [email protected]

Page 67: Jahresbericht 2008

65

Weitere Institutionen

Reformierte Medien

Badenerstrasse 69, Postfach, 8026 Zürich, Tel. 044 299 33 11, E-Mail: [email protected], Internet: www.ref.ch/medien

Institut G2W

Birmensdorferstrasse 52, Postfach 9329, 8036 Zürich, Tel. 043 322 22 44, E-Mail: [email protected], Internet: www.kirchen.ch/g2w

Stiftung Zürcher Lehrhaus,

Judentum Christentum Islam

Limmattalstrasse 73, 8049 Zürich, Tel. 044 341 18 20, E-Mail: [email protected], Internet: www.lehrhaus.ch

Christlich-jüdische Arbeitsgemeinschaft

im Kanton Zürich

c/o Hanspeter Ernst, Limmattalstrasse 73, 8049 Zürich,Tel. 044 341 18 20, E-Mail: [email protected]

Zürcher Telebibel

Moritz Amherd, Hirschengraben 66, 8001 Zürich, Tel. 044 266 12 22, Internet: www.telebibel.ch

Protestantisch-kirchlicher Hilfsverein

des Kantons Zürich

Zwinglikirche, Aemtlerstrasse 23, 8003 Zürich, Tel. 044 261 12 62, E-Mail: [email protected]

Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber

Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, Tel. 043 336 50 80,E-Mail: [email protected], Internet: www.swsieber.ch

Stadtmission Winterthur

Technikumstrasse 78, 8400 Winterthur, Tel. 052 345 05 29, E-Mail: info@stadtmission-winterthur-ch,Internet: www.stadtmission-winterthur.ch

Schweizerischer Protestantischer Volksbund

Ruth Spar, Glärnischstrasse 30, 8600 Dübendorf, Tel. 044 821 64 16, E-Mail: [email protected], Internet: www.spv-online.ch

Schweizerische Bibelgesellschaft

Sekretariat, Spitalstrasse 12, Postfach, 2501 Biel, Tel. 032 322 38 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.die-bibel.ch

Schweizerische Evangelische Allianz

Josefstrasse 32, 8005 Zürich, Tel. 043 344 72 00, E-Mail: [email protected], Internet: www.each.ch

oeku Kirche und Umwelt

Schwarztorstrasse 18, Postfach 7449, 3001 Bern, Tel. 031 398 23 45, E-Mail: [email protected], Internet: www.oeku.ch

Stiftung Kirchlicher Sozialdienst Zürich

Klosbachstrasse 51, 8032 Zürich, Tel. 044 268 50 10, E-Mail: [email protected], Internet: www.ksdz.ch

Jahresberichte der Kirchgemeinden

Zu den Aufgaben der Kirchenpflegen gehört gemäss Art. 35 der Kirchenordnung die «jährliche schriftliche Bericht-erstattung über ihre Tätigkeit und das kirchliche Gemeinde-leben zuhanden der Kirchgemeindeversammlung». In der Regel können diese Jahresberichte bei den Sekretariaten der Kirchgemeinden bezogen werden.

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Etat

KirchenratPfr. Dr. Ruedi Reich, KirchenratspräsidentKirchgasse 50, 8001 ZürichDirektwahl 044 258 92 51, Fax 044 258 91 20Privat: Birchwaldstrasse 5a, 8409 WinterthurTelefon 052 242 28 29E-Mail: [email protected]

Jeanne Pestalozzi-Racine, VizepräsidentinMühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonTelefon 044 774 22 11, Fax 044 774 22 12E-Mail: [email protected]

Helen Gucker-VontobelSeestrasse 628, Postfach 664, 8706 MeilenTelefon Geschäft 044 923 00 89, Fax 044 923 80 89Telefon/Fax privat 044 923 33 25E-Mail: [email protected]

Irene Gysel-NefWibichstrasse 10, 8037 ZürichTelefon 044 362 90 83, Fax 044 362 91 01Privat: Alte Landstrasse 71, 8802 KilchbergTelefon 044 715 52 73E-Mail: [email protected]

Pfr. Andrea Marco BiancaTheodor-Brunner-Weg 3, 8700 KüsnachtTelefon 044 911 00 01, Fax 044 911 00 10E-Mail: [email protected]

Daniel ReuterPostfach 2875, 8022 ZürichTelefon Geschäft 044 412 31 10Telefon 044 272 48 73E-Mail: [email protected]

Pfr. Thomas Plaz-LutzSonnenbergstrasse 9, 8400 WinterthurTelefon 052 212 49 68E-Mail: [email protected]

KirchenratsschreiberPfr. Alfred Frühauf,Kirchgasse 50, 8001 ZürichDirektwahl 044 258 92 69, Fax 044 258 91 20Privat: Winzerstrasse 12, 8400 WinterthurTelefon 052 223 14 30E-Mail: [email protected]

Büro der KirchensynodePräsident: Peter Würmli, Langrütistrasse 123,8635 Oberdürnten1. Vizepräsident: Rico Wohlwend, Rütnerstrasse 32,

8302 Kloten2. Vizepräsidentin: Helena Meili, Rütihofstrasse 44,

8713 Uerikon1. Sekretärin: Elisabeth Rysler, Drusbergstrasse 15,

8610 Uster2. Sekretär: Peter Bretscher, Bütziackerstrasse 52,

8406 Winterthur

FraktionsvorsitzendeJean E. Bollier, Geeringstrasse 48/4, 8049 ZürichPfr. Stephan Denzler, Oberdorfstrasse 50, 8408 WinterthurPfr. Willi Honegger, Wolfsbergstrasse 1, 8494 BaumaPfr. Matthias Reuter, Hohenklingenstrasse 29, 8049 Zürich

Protokollführung:vakant

Stimmenzähler:Gerold Gassmann, Bettenstrasse 21, 8400 WinterthurDr. Jürg Hugelshofer, Tössriedernstrasse 70, 8193 EglisauGeorg Marti, Im Grossacher 17, 8125 ZollikerbergFritz Stüssi, Hüttikerstrasse 6, 8955 Oetwil a.d.L.

Etat

Stand: April 2009

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Ersatzstimmenzähler:Willi Hanselmann, Haldenstrasse 14, 8425 OberembrachMartin Zimmermann, Zielstrasse 75, 8400 Winterthur

Landeskirchliche RekurskommissionPräsident: Dr. Markus Zingg, Strickhofstrasse 12,8057 ZürichErnst Danner, Funkwiesenstrasse 44, 8050 ZürichPfrn. Heidi Profos, Zinzikerbergstrasse 76, 8404 WinterthurRegula Spichiger, Höhenweg 21, 8032 ZürichSekretär: Dr. Rolf Steiner, Dorfstrasse 6,8404 Winterthur

Ersatzmitglieder:Willy Bütikofer, Dorfstrasse 74, 8152 OpfikonDr. Bernhard Rahn, Pfeifenweid 2, 8134 AdliswilKurt M. Scheidegger, Kirchweg 8, 8414 Buch am Irchel

WahlaktenprüfungskommissionPräsident: Kurt Beller, Elisabethenstrasse 9, 8004 ZürichJasmine Güdel, Im Walder 11, 8008 ZürichMarc Toedtli, Bergstrasse 5, 8113 Boppelsen

GeschäftsprüfungskommissionPräsident: Pfr. Kurt Gautschi, Wassbergstrasse 45, 8127 ForchHans Peter Bachmann, Husmattweg 7, 8915 Hausen a.A.Beat Beck, Jakobstrasse 5, 8400 WinterthurClaudia Bretscher Hunziker, Kirchgasse 15, 8001 ZürichHans Peter Murbach, Freiestrasse 166, 8032 ZürichMonica Strickler, Sunneggweg 8, 8805 RichterswilYvonne Wildbolz-Zangger, Im Steinacker 4, 8442 Hettlingen

RechnungsprüfungskommissionPräsidentin: Barbara Golder-Vicari, Holderweg 1, 8472 SeuzachMarkus Bürgin, Auhaldenstrasse 5, 8427 RorbasHans Gebhard, Küferweg 2, 8912 ObfeldenAlfred Gut, Buechhaldenstrasse 20, 8192 GlattfeldenHans Mathys, Alte Forchstrasse 74, 8127 ForchPfr. Lukas Maurer, Neuguetweg 2, 8630 RütiHans Ulrich Schwarzenbach, Albisstrasse 80, 8932 Mettmenstetten

Landeskirchliche Vermittlungskommissionbei MinderheitenfragenDr. Walo Früh, Oberrichter, Holbergstrasse 10c,8302 KlotenCatherine Gerwig, Bezirksrichterin, Chalenstrasse 8b, 8123 EbmatingenPfr. Dr. Karl-Wilhelm Thyssen, Löwengasse 40,8810 Horgen1 Vakanz

Abordnungen der Kirchensynode

Abgeordneten-Versammlung des Schweize-rischen Evangelischen KirchenbundesMadeleine Blum, Neuwiesenstrasse 9, 8630 RütiPfr. Thomas Grossenbacher, Kantstrasse 21, 8044 ZürichPfr. Michel Müller-Zwygart, Seehaldenstrasse 35, 8800 ThalwilJeanne Pestalozzi-Racine, Vizepräsidentin des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 ZürichDaniel Reuter, Mitglied des Kirchenrates, Postfach 2875, 8022 ZürichPfrn. Elisabeth Wyss-Jenny, Lindenplatz 12, 8408 Winterthur

Etat

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Ersatzabgeordnete:Pfr. Theodor Bächtold, Stauffacherstrasse 8, 8004 ZürichErika Elmer, Oberschirmensee 4, 8714 Feldbach

Trägerverein reformiert.zürichDelegierte der Kirchensynode:Andreas Feurer, Dorfstrasse 19, 8152 OpfikonMartin Fischer, Wihaldenstrasse 30, 8340 HinwilHeinz Forrer, Darhaldenstrasse 2, 8703 Erlenbach Annelies Hegnauer, Hubenstrasse 93, 8051 ZürichBrigitte Wachsmuth, Bühlstrasse 28, 8055 ZürichWalter von Arburg, Zielstrasse 20, 8400 Winterthur

Delegierte des Kirchenrates:Pfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident, Kirchgasse 50, 8001 ZürichPhilippe Dätwyler, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Kirchenrätliche Delegationen

Konferenz des Konkordats betreffend gemeinsame Ausbildung der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer und ihre Zulassung zum KirchendienstPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich(Präsident der Konkordatskonferenz)

Genossenschaft Verlag der Zürcher BibelPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

TVZ Theologischer Verlag Zürich AGPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

Zwingliverein ZürichPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

Oekumenische Kommission für GefängnisseelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 ZürichPfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 ZürichClaudia Bretscher-Hunziker, Kirchgasse 15, 8001 Zürich

Kommission zur Begleitung der ökumenischen Arbeitsstelle für GefängnisseelsorgePfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Verein kon§sens für Strafmediation, VorstandPfr. Adrian Berger, Endlikerstrasse 88/19, 8400 Winterthur

KappelerpflegeJeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonPfrn. Dorothea Wiehmann Giezendanner, Kloster Kappel,8926 Kappel am Albis

Verein Kappelerhof, VorstandJeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Stiftung Anna und Heinrich Dünki-BaltenspergerPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich(Präsident des Stiftungsrates)

Stiftung Interkonfessionelle Aktion Solidarität Dritte Welt SDW (Regionalkomitee Zürich)Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen

Stiftungsrat der Emil Brunner-StiftungPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates,Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen

Etat

Page 71: Jahresbericht 2008

69

Ökumenische Kommission für Asyl-, Flüchtlings- und MigrationsfragenIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Pfr. Walter Meier, Flughafenpfarramt, Postfach, 8060 Zürich-Flughafen

Bürgschafts- und Darlehensgenossenschaftder Evangelisch-reformierten Landeskirchedes Kantons ZürichWilli Affolter, Barbara-Reinhart-Strasse 44, 8404 Winterthur

Deutschschweizerische Kirchenkonferenz (KIKO)Pfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 ZürichJeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates, Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon (Mitglied des Ausschusses)

Kommission für die Aus- und Weiterbildung in Seelsorge AWS der Deutschschweizer KirchenkonferenzFranziska Greber, Forstbergstrasse 11, 8820 Wädenswil

Internet-SeelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates, Wibichstrasse 10, 8037 Zürich

Die Dargebotene HandChristine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Deutschschweizerische DiakonatskonferenzPfr. Andrea Marco Bianca, Mitglied des Kirchenrates, Theodor-Brunner-Weg 3, 8700 KüsnachtAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Diakonatsrat der Deutschschweizerischen DiakonatskonferenzPfr. Andrea Marco Bianca, Mitglied des Kirchenrates, Theodor-Brunner-Weg 3, 8700 Küsnacht

Diakonieverband SchweizPfr. Dr. Christoph Sigrist, Kirchgasse 15, 8001 Zürich

Diakoniekonferenz Schweizerischer Evangelischer KirchenbundPfr. Andrea Marco Bianca, Mitglied des Kirchenrates, Theodor-Brunner-Weg 3, 8700 KüsnachtChristine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich(Stellvertreterin)

Frauenkonferenz Schweizerischer Evangelischer KirchenbundIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 ZürichPfrn. Sabine Scheuter, Hirschengraben 7, 8001 Zürich(Stellvertreterin)

Finanzkommission SchweizerischerEvangelischer KirchenbundDieter Zaugg, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Kantonale Arbeitsgemeinschaft für Ausländerfragen im Kanton Zürich Irene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich

Bund protestantischer Kirchgemeinden ungarischer Sprache in der Schweiz Pfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

Etat

Page 72: Jahresbericht 2008

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Etat

Interkonfessionelle Kommission für die Orthodoxen in der SchweizPfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 ZürichPfr. Michel Baumgartner, Eglise française,Bremgartnerstrasse 20, 8003 Zürich

Evangelisches Tagungs- und Studienzentrum BoldernArbeitsgruppe für übergemeindliche Erwachsenenbildung:Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates,Mühlehaldenstrasse 25, 8953 DietikonDaniel Reuter, Mitglied des Kirchenrates, Postfach 2875,8022 ZürichPfr. Dr. Matthias Krieg, Hirschengraben 7, 8001 ZürichFinanzkommission:Peter Ritschard, Blaufahnenstrasse 10, 8001 Zürich

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen im Kanton ZürichPfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 ZürichPierre Alfred Vuilleumier, Brandschenkestrasse 80, 8002 ZürichJörg Weisshaupt, Höhestrasse 80, 8702 Zollikon1 Vakanz

Stiftungsrat der Evangelischen Gesellschaft des Kantons ZürichIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichsstrasse 10, 8037 Zürich (Präsidentin)

Reformierte MedienPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

Liturgie- und Gesangbuchkonferenz der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz Pfrn. Dorothea Wiehmann Giezendanner, Kloster Kappel, 8926 Kappel am Albis (Vizepräsidentin)Pfr. Michael Baumann, Kirchstrasse 6, 8458 DorfEmil Dieter, Wegackerstrasse 22, 8041 ZürichUrsula Frey, Rehweg 1, 8606 GreifenseeDaniel Schmid, Hirschengraben 50, 8001 ZürichPfrn. Elisabeth Wyss-Jenny, Lindenplatz 12, 8404 Winterthur

Liturgiekommission der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz Pfr. Arend Hoyer, Alte Landstrasse 93, 8800 Thalwil1 Vakanz

Kirchenmusikkommission des Verbandes der stadtzürcherischen evangelisch-refomierten KirchgemeindenDaniel Schmid, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission BahnhofkirchePfr. Andrea Marco Bianca, Mitglied des Kirchenrates, Theodor-Brunner-Weg 3, 8700 KüsnachtAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission FlughafenpfarramtPfr. Andrea Marco Bianca, Mitglied des Kirchenrates, Theodor-Brunner-Weg 3, 8700 KüsnachtAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Öffentliche Fach- und Beratungsstellen für Beziehungsfragen im Kanton ZürichAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Projektvorstand streetchurch ZürichAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

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Begleitkommission PolizeiseelsorgeIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich

Luise Huber-StiftungPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident,Kirchgasse 50, 8001 Zürich

Von Kirchenratsmitgliedern werden u.a. folgende Mandate wahrgenommen:

Stiftungsrat Brot für alle BFAJeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates, Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon(Mitglied des Stiftungsrates)

Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund SEKHelen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates, Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen(Mitglied des Rates SEK)

Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule, Zollikerberg Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates, Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen (Präsidentin Stiftungsrat)

Patronatskomitee Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS)Helen Gucker-Vontobel, Mitglied des Kirchenrates, Seestrasse 628, Postfach 664, 8706 Meilen (Co-Präsidentin)

Projektvorstand Jugendkirche WinterthurAndreas Jakob, Hirschengraben 50, 8001 ZürichJoachim Zahn, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Begleitkommission Aids-PfarramtIrene Gysel-Nef, Mitglied des Kirchenrates,Wibichstrasse 10, 8037 Zürich Pfr. Ulrich Bosshard, Hirschengraben 7, 8001 ZürichDr. Judith Uehlinger-Walter, Ebnetstrasse 23, 8810 Horgen

Ökumenische MittelschulseelsorgePfr. Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Paritätische Begleitkommission kabelPfr. Thomas Plaz-Lutz, Mitglied des Kirchenrates,Sonnenbergstrasse 9, 8400 WinterthurPfr. Frieder Furler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Vorstand der kirchlichen Fachstelle bei Arbeitslosigkeit Winterthur, Oekumenische Trägergruppe der DFA WinterthurChristine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Hochschule für Soziale Arbeit ZürichExpertengremium: Andreas Jakob,Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Runder Tisch der ReligionenPfr. Dr. Ruedi Reich, Kirchenratspräsident, Kirchgasse 50, 8001 Zürich (Präsidium)Jeanne Pestalozzi-Racine, Mitglied des Kirchenrates, Mühlehaldenstrasse 25, 8953 Dietikon

Zürcher Forum der ReligionenPfr. Peter Dettwiler, Hirschengraben 50, 8001 Zürich

Zürcher Stadtmission, VorstandChristine Huck, Hirschengraben 7, 8001 Zürich

Etat

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73

Aktivbürgerschaft der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich

Kirchensynode, 180 Mitglieder, gewählt in 23 Wahlkreisen

Kirchenrat, 7 Mitglieder, gewählt von der Kirchensynode

Alfred FrühaufKirchenrats-schreiber

Ruedi ReichKirchenrats-präsident

Präsidialressort

Helen Gucker-Vontobel

Finanzen

JeannePestalozzi-Racine

Werke undBeiträge

Andrea Marco Bianca

Gemeinde-dienste

ThomasPlaz-Lutz

Pädagogik und Animation

Daniel Reuter

Bildung und Gesellschaft

IreneGysel-Nef

Diakonie undSeelsorge

Verwaltungs-bereiche undStabsaufgaben

Kirchenrats-kanzlei

JuristischesSekretariat / SekretariatSynodales

Personaldienst

Belange der Kirchgemeindenund der Pfarr-schaft

Beziehungenzum Staat und zuanderen Kirchen

Aus- undWeiterbildungder Pfarrer undPfarrerinnen

KirchlicherInformationsdienst

Finanzen undRechnungs-wesen

Zentrale Dienste

Beiträge und Kollekten

Hilfswerke undMissionen

Kloster Kappel

Gemeindeaufbau

Behördenschu-lung und Beratung

Gottesdienstund Musik

Gemeinde-diakonie

Ökumene,Missionund Entwicklung

Ehe- und Paar-beratung

Bahnhofkirche

Flughafenpfarramt

Jugendkirchen

Vor- und Primar-schulzeit

Oberstufe und Konfirmation

Familie

Jugend

Mittelschulen

Lehrlinge

Spiritualität und Kultur

Frauen und Männer

Erwachsenen-bildung undTheologie

ReformiertesHochschulforum

Freiwilligenarbeitund Besuchs-dienst

Kirche undWirtschaft

Spitalpfarrämter

Gefängnis-seelsorge

Aidspfarramt

Gehörlosen-pfarramt

Pfarramt für Men-schen mit cerebra-ler oder geistiger Behinderung

Polizeiseelsorge

Notfallseelsorge

FremdsprachigeGemeinden

Die kirchlichen Fachstellen bei Arbeitslosigkeit

Stellennetz

Etat

Page 76: Jahresbericht 2008

Impressum

HerausgeberKirchenrat der Evangelisch-reformiertenLandeskirche des Kantons Zürich

Konzeption und RedaktionKirchlicher Informationsdienst kid

BildnachweisChristine Bärlocher (1, 3, 13, 17, 21, 25, 29, 33, 37)Martin Conrad (31)Ilona Daners (27)Alfredo Diez (36)Dieter Graf (35)Peter Hürlimann (15)Daniel Lienhard (Titelbild, 6, 12, 16, 62, 72)Nicolas Mori (19, 43)Gion Pfander, refbild (24, 28)Barbara Roth (11)Peter Schmid (23)

Satz, Druck und VersandHausdruckerei

PapierAus 100% chlorfrei gebleichtem Zellstoff (FSC-zertifiziert)

Kontakt und weitere Informationenwww.zh.ref.ch