Jahresbericht 2009/10
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Transcript of Jahresbericht 2009/10
01 Vorwort …………………………………………………………………….………………………… 04 04 04 06
Mittelamerika Programm zur Jugendförderung in Mittelamerika Recht auf Kommunikation - die regionale Videoschule für Jugendliche Humanitäre Hilfe Haiti: Am Anfang war ein Zelt
09 09 10 11 11 13
Südasien Zwei Jahre Regionalbüro Südasien in Kathmandu Namaste Kathmandu! Programm zum Aufbau sozialer Strukturen im ländlichen Südasien Nepal: Der schwierige Weg ehemaliger Leibeigener in die Freiheit Humanitäre Hilfe: Jahrhundertflut in Pakistan - Hilfe für Familien im Nordwesten
14 14 15 16
Südostasien Programm zur Förderung sozialer Strukturen in Südostasien Leben von Müll: Kinderarbeit auf den Philippinen Humanitäre Hilfe Indonesien: Vorsorge als Katastrophenschutz
17 Übersicht Projekte 2009/10
19 19 20 21 22 23 25
AWO International Das Aktionsbüro Fairer Handel: Genießen und die Welt ein klein wenig besser machen Lebendiger Austausch: Fairer Handel lebt von Ihrem Engagement! Mitglieder AWO International in Zahlen Glossar
INHALT
1
Liebe Freundinnen und Freunde von AWO International,
erinnern Sie sich noch an den 12. Januar 2010? Ein verheerendes Erdbeben erschütterte
Haiti und traf das bitterarme Land schwer: Plötzlich hatte Haiti 300.000 Tote zu beklagen.
Straßen, Häuser, ganze Viertel waren zerstört, 1,5 Millionen Menschen waren obdachlos.
Ein ganzes Land stand unter Schock. Wo sollte man angesichts dieses Ausmaßes mit der
Hilfe beginnen?
Mit diesem Bericht blicken wir zurück auf die Jahre 2009 und 2010, aber unsere Arbeit
endet nicht mit dem Abschluss des Wirtschaftsjahres. Bis heute leben tausende Men-
schen in den Notlagern von Port-au-Prince und anderswo unter prekären Bedingungen.
„Humanitäre Hilfe heißt nicht, nur Geld zu geben, sondern heißt, mit dem Herzen dabei
zu sein.“ Diese Worte unseres haitianischen Kollegen Dr. Joseph Foblas sind mir in Erinne-
rung geblieben. Ja, an Haiti hängt unser Herz. Ein ganzes Team arbeitet mit vollem Einsatz
und wir haben viele Herzen erreichen können: Wir danken Ihnen für die überwältigende
Spendenbereitschaft!
Schön wäre es, wenn wir auch in Zukunft mit Ihrer Unterstützung - und mit 390.000
Mitgliedern der AWO im Rücken - internationale Arbeit machen könnten. Dazu haben
wir 2010 eine Mitgliederkampagne gestartet. Von der Wichtigkeit unserer Netzwerke und
Partnerschaften sind wir überzeugt. Wir kooperieren mit Organisationen und Bündnissen,
nicht nur in der Nothilfe. In Mittelamerika unterstützen wir ein gemeinsames Projekt zur
Jugendförderung von sechs Organisationen in fünf Ländern. Nicht nur die Jugendlichen,
auch die Fachkräfte der verschiedenen Länder pflegen einen regen Austausch. Im Herbst
2009 waren erstmals Kollegen und Kolleginnen aus Mexiko, Guatemala, El Salvador, Hon-
duras und Nicaragua zu Gast bei der AWO in Berlin.
Wie wichtig eine gute Vernetzung ist, zeigte Haiti: Die Hilfsmaßnahmen begannen mit einer
E-Mail unserer Partnerorganisation aus El Salvador und einem Zelt. Das war der Anfang
eines großen Projekts. Aber lesen Sie selbst. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Ihr
VORWORT
Rudi Frick Vorstandsvorsitzender von AWO International
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Liebe Freundinnen und Freunde, wenn ich über unsere Arbeit der vergangenen zwei Jahre nachdenke, stand ich am Ende
oft vor der Frage, welche Entwicklungen unserem Engagement Grenzen setzen. Es sind vor
allem zwei Perspektiven, die sich für mich immer klarer abzeichnen:
Wir erleben tagtäglich das Desaster einer tödlich gespaltenen Welt, die Menschen und
Natur zerstört. Weltweit leidet knapp eine Milliarde Menschen an Hunger und chronischer
Unterernährung. Es kommt zu Hungerrevolten und die Preise für Nahrungsmittel erreichen
neue Rekordhöhen. Und das, obwohl genügend Lebensmittel produziert werden, um alle
Menschen ausreichend zu ernähren. Wir reagieren auf Katastrophen und müssen erleben,
dass es immer die Ärmsten sind, die es unverhältnismäßig hart trifft und deren Schicksal
zwar Spenden mobilisiert, die politisch Verantwortlichen aber nicht zu Strukturverände-
rungen bewegt.
So sind im Osten Afrikas derzeit über zehn Millionen Menschen akut vom Hungertod
bedroht, obwohl die Frühwarnsysteme funktionierten und entsprechende Hinweise von
internationalen Organisationen lange bekannt waren. Aber es fehlt an politischem Willen,
die Signale wahr- und die Ursachen in den Blick zu nehmen. Die Hungerkrise ist keine
Naturkatastrophe, sondern Resultat der Verwüstungen durch Krieg, der Folgen des Klima-
wandels, der Nutzung von Bodenflächen durch Investoren aus den Industrienationen, des
Anbaus von Agrartreibstoffen sowie der Börsenspekulation auf Weizen und andere Grund-
nahrungsmittel. Kurz: Es gibt vielfältige Interessen, wirtschaftliche Strukturen aufrecht-
zuerhalten, die Hungerkatastrophen mit verursachen und in Kauf nehmen. Unser Wirt-
schaftssystem plündert die Erde, produziert endlos Abfall, führt zu katastrophalen Folgen
des Klimawandels und zementiert die schreiende Ungerechtigkeit zwischen armen und
reichen Ländern.
Gleichzeitig kooperieren wir mit lokalen Organisationen und Bündnissen, die uns immer
wieder aufs Neue anspornen und auf beeindruckende Art und Weise die Augen öffnen.
In der Zusammenarbeit mit unseren Regionalbüros erleben wir, dass partnerorientierte
Entwicklungszusammenarbeit keine Einbahnstraße ist, sondern entscheidend von den
Erfahrungen, Einschätzungen, Strategien und Kenntnissen engagierter Mitarbeiter/innen
und Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern lebt. Auch das alte Bild einer Kata-
strophenhilfe, das im beherzten Zugreifen europäischer Techniker/innen besteht, hat sich
längst gewandelt: Die Betroffenen, die Frauen und Männer vor Ort, wissen genau, was
hilfreich und nützlich ist. Erst durch ihren Beitrag eröffnen sich sinnvolle Handlungs-
möglichkeiten. Erst sie bewirken, dass aus „gut gemeint“ auch „gut gemacht“ wird. Sie
suchen vom Standpunkt der Opfer aus nach Auswegen und neuen Optionen.
Unsere Partner in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit engagieren sich für die
Durchsetzung der Menschenrechte, den Schutz von Minderheiten, die Solidarität mit Unter-
drückten und wissen viel genauer, welche kulturellen Regeln es zu beachten gilt, damit
die Menschen vor Ort sich beteiligen. Mehr noch: Planungstreffen mit den Partnerorga-
nisationen in den jeweiligen Ländern und bei uns in Deutschland führen dazu, dass allen
Beteiligten „die Augen aufgehen“, neue Fragen zum Ausgangspunkt von neuen Strategien
und überraschende Ideen zu neuen Projekten werden. Unsere Partner beeinflussen dabei
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entscheidend die Fachdiskussion. Auch dadurch werden wir immer wieder daran erinnert,
dass es - neben der Projektarbeit mit den Partnerorganisationen vor Ort - die große Auf-
gabe der bundesdeutschen Hilfsorganisationen bleibt, den politischen Druck zu erhöhen,
um das Geschäft mit dem Hunger an den Börsen, den Anbau von Agrartreibstoffen und die
Plünderung von Rohstoffen zu verhindern. Dazu braucht es Menschen wie Sie und mich,
die sich öffentlich gegen dieses Wirtschaftssystem wehren. Denn: Unser Wirtschaftssystem
ist nicht gerechtigkeitsfähig, aber eine andere Welt ist möglich!
Wir wissen um die Begrenztheit unseres Tuns. Aber mit der Forderung nach weltweiter Ge-
rechtigkeit und mit der konkreten Unterstützung von Menschen, die in ihren Überlebens-
möglichkeiten eingeschränkt und bedroht sind, knüpfen wir an die Gründungsmotive jener
sozial engagierten Menschen an, die unseren Verband gegründet haben. Die Unterstützung
aus den Reihen der AWO-Mitglieder zeigt, wie groß die Sehnsucht danach ist, dass die Welt
gerechter wird. „Einfach besser leben“, also gut, aber nicht auf Kosten anderer, und so
leben, dass alle leben können – uns dafür als AWO-Gliederungen und AWO-Mitglieder ge-
meinsam zu engagieren, bleibt ein lohnendes Ziel. Ihre
Ingrid Lebherz Geschäftsführerin von AWO International
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Programm zur Jugendförderung in Mittelamerika Gewalt auf den Straßen, in den Schulen und auch in den Familien gehört zum harten
Alltag vieler Kinder und Jugendliche in Mittelamerika. Oft werden sie selbst als gewalt-
tätig stigmatisiert und kriminellen Jugendbanden, den Maras, zugerechnet. Sie können
ihre Rechte oft nicht geltend machen. Sie kennen sie in vielen Fällen nicht einmal und
die Erwachsenen in ihrem Umfeld ebenso wenig. Nicht leicht, in einem solchen Umfeld
erwachsen zu werden. Nicht leicht, der Bandenkriminalität zu widerstehen, wenn Alter-
nativen fehlen. Den Jugendlichen Perspektiven aufzeigen, sie unterstützen und stärken,
das will das Programm der Jugendförderung, das AWO International zusammen mit Part-
nern in Mittelamerika durchführt. Denn Jugendliche haben ein Recht auf ein sicheres
Leben und Frieden.
Recht auf Kommunikation - die regionale Videoschule für Jugendliche
Ana, Rosalinda, Eugenio, Blanca, Luis, Oscar, Jorge, Maling, María, Melvin, Flor, Karla,
Cristóbal, David, Amanda, José, Pedro, Ingrid, Marlon, Evelyn und Hector kommen aus
Mexiko, Nicaragua, El Salvador und Guatemala. Einige kommen aus der Stadt, andere
vom Land. Alle sind zwischen 17 und 23 Jahren alt und nehmen am regionalen Video-
kurs Escuela de Video Mesoamericana (EVM) teil, den ACISAM, Partnerorganisation von
AWO International, in El Salvador leitet. Die jungen Frauen und Männer wollen ihre
Themen in die Medien bringen. Dafür sind sie im Juli 2010 für drei Tage nach Suchitoto,
einer Gemeinde nördlich von San Salvador, gekommen. Fünf weitere Kursmodule werden
bis 2012 folgen. Um ihren Blick auf die Wirklichkeit abzubilden, lernen die Jugendlichen
alles von der Benutzung der Kamera über Positionen, Licht, Farbe, Ton bis hin zur Um-
setzung und Produktion eines Videos. Was bedeutet ihre Herkunft für sie? Wie sehen sie
ihr Leben, ihre Region, die Menschen ihrer Umgebung? Wo sehen sie Probleme, wo
Lösungen? Und was haben sie gemeinsam? Ihre Beiträge zeigen ihre Dorfgemeinschaft
oder ihren Stadtteil. Ihre Filmstars sind die normalen Leute von nebenan; die Señora,
die Tortillas zubereitet, der Nachbar, der Mais sät.
Der Videokurs basiert auf dem Konzept der partizipativen Kommunikation, das alle Be-
völkerungsgruppen einschließt und beinhaltet, dass Medien von allen für alle gemacht
werden. Es soll eine Kommunikation für Jugendliche und unter Jugendlichen entstehen,
die in den öffentlichen Medien systematisch ausgegrenzt werden. Deshalb verpflichten
sich die Jugendlichen auch dazu, die Videos in ihrem Umfeld zu präsentieren und sie
dort aktiv einzubringen.
MITTELAMERIKA
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In Suchitoto dreht sich diesmal alles um das Thema Licht: Art, Intensität, Komposition,
Kameraposition. Die Theorie wird anhand praktischer Aufgaben geübt und vertieft, die
Ergebnisse werden anschließend diskutiert und bewertet. Probleme sichtbar machen,
selbst sichtbar werden, das ist für die Jugendlichen wichtig. Für viele ist es ein großer
Schritt, ohne Angst in der Öffentlichkeit zu reden, andere zu interviewen, eine Meinung
zu vertreten. Die Arbeit der Escuela de Video Mesoamericano stärkt die Persönlichkeit und
das Selbstvertrauen der Jugendlichen. Sie lernen, dass und welche Rechte sie haben. Das
Recht auf Kommunikation ist eines davon. Christiane Eitel
Mehr zur Arbeit von ACISAM: www.acisam.org (spanisch)
Der Videokurs auf Facebook:
es-la.facebook.com/people/Evm-Mesoamericano-Acisam/100002011956223
Der Videokurs bei YouTube: www.youtube.com/user/ACISAM2010?feature=mhum
AWO International unterstützte 2010 gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung die Studie
Identidades, prácticas y expectativas juveniles. FLACSO El Salvador 2011.
Übrigens: Seit Mai 2011 ist AWO International in Guatemala vertreten. Das Regionalbüro
Mittelamerika in Guatemala Stadt wird offiziell Anfang 2012 eröffnet.
Flor Abigail Beltrán Rivas, 18 Jahre, aus Suchitoto, El Salvador, bereitet ihre Kamera vor.
6
Am Anfang war ein Zelt
Am 12. Januar 2010 fuhr Dr. Joseph Foblas, Direktor der haitianischen Organisation CSDI
(Centre de Santé et Développement Intégré – Zentrum für Gesundheit und integrierte Ent-
wicklung), nicht in die Universität von Port-au-Prince, um wie gewöhnlich zu unterrichten.
An diesem Tag fuhr er in die Dominikanische Republik, zu einem Termin, der ihm wahr-
scheinlich das Leben rettete. Wenige Stunden später waren viele seiner Kollegen und
Kolleginnen, seiner Studenten und Studentinnen tot, begraben unter den Trümmern der
Universität. Er bekam Anrufe von Freunden und Freundinnen, die fragten, ob es ihm gut
gehe, ob er am Leben sei, und schließlich, ob er denn gar nicht wisse, was passiert sei.
Dr. Foblas wusste es nicht. Er schaltete den Fernseher ein und sah Bilder seines Landes
in Trümmern: den eingestürzten Regierungspalast, zerstörte Straßen und Häuser, Verletzte
und Tote. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe fehlen ihm bis heute die Worte. Am
12. Januar schaltete er den Fernseher aus und machte sich auf den Weg nach Haiti.
Zum Glück funktionierte das Internet. Per E-Mail stellte Raul Duran, Direktor von ACISAM,
Partnerorganisation von AWO International in El Salvador, den entscheidenden Kontakt her:
Zwei Wochen nach dem Beben trafen sich in der zerstörten Innenstadt von Port-au-Prince
Dr. Foblas und Nicole Bergmann von AWO International. „Wie können wir helfen?“, fragte
sie. „Ich bin Arzt“, antwortete Dr. Foblas. „Ich habe mein Stethoskop, aber keine Medika-
mente. Wir können anfangen zu arbeiten, aber wir brauchen zumindest ein Zelt.“
Es dauerte viele Stunden, aber dann hatte die Mitarbeiterin von AWO International ein Zelt
des Logistikunternehmens DHL aufgetrieben. Mit vereinten Kräften wurde das Zelt inmitten
von vier Notlagern in Croix-des-Bouquets am Stadtrand von Port-au-Prince aufgebaut. So
begann die Zusammenarbeit von CSDI und AWO International in Haiti. Gearbeitet wurde
nun Tag und Nacht: Ein Team von Krankenschwestern und Ärzten behandelte und versorgte
Kranke in der Zeltklinik. Für Schwerverletzte und Notfälle wurde der Transport in Kranken-
häuser der Dominikanischen Republik organisiert, da die Krankenhäuser in Haiti entweder
zerstört oder überfüllt waren. In den vier Notlagern, wo 12.000 Menschen unter prekären
Bedingungen lebten, verteilten CSDI und AWO International dringend benötigte Lebens-
mittel und Hilfsgüter.
Gleichzeitig gingen bei AWO International und Aktion Deutschland Hilft die ersten Spenden
ein. Mit diesen Geldern baute CSDI in den vier Notlagern zwei Gesundheitsstationen auf.
Hier werden bis heute Kranke behandelt, kostenlos mit Medikamenten versorgt und in
Hygienefragen aufgeklärt. CSDI organisiert den Transport von Schwangeren und schwer
Kranken in Krankenhäuser und hat nach Ausbruch der Cholera im Oktober 2010 verstärkt
Hygieneschulungen in den Notlagern und den umliegenden Schulen durchgeführt. Für
die Kinder in den Zeltlagern wurde mithilfe der Spendengelder außerdem ein Kindergarten
gebaut. In den Monaten nach dem Beben wurden kinderfreundliche Räume, sogenannte
HUMANITÄRE HILFE HAITI
7
Damit in Zukunft auch die Schulkinder eine warme Mahl-
zeit am Tag erhalten, plant CSDI den Bau einer Kantine für
die Grundschule.
Dafür bitten wir dringend um Spenden:
AWO International e.V.
Stichwort Haiti
Spendenkonto 10 11 12
BfS 100 205 00
Dr. Foblas prüft den Gesundheitszustand eines neugeborenen Babys
Child Friendly Spaces, eingerichtet, die auch Traumaarbeit ermöglichten. Die Kinder hatten
dadurch feste Strukturen und einen sicheren Ort zum Spielen. „Die Situation der Kinder hat
sich deutlich gebessert“, sagt die Erzieherin Marie France Philidor. „Im Kindergarten singen
wir mit ihnen und erzählen ihnen Geschichten. So vergessen sie langsam ihr schweres
Los.“ Heute gibt es im Kindergarten spezifische Angebote für drei Altersklassen, darunter
auch die Vorschule. Gebaut wurde außerdem eine Grundschule mit vier Klassen. Für etwa
150 Schul- und 125 Kindergartenkinder ist damit ein kleines Stück Alltag zurückgekehrt.
Die Kindergartenkinder bekommen eine warme Mahlzeit am Tag, die zunächst auf Gas-
kochern unter freiem Himmel zubereitet wurde. Mit Unterstützung der Deutschen Botschaft
wurde später eine kleine Küche gebaut. Als Dr. Foblas den Kindergarten besuchte, fragten
die Kinder, ob es auch in der Grundschule ein Mittagessen gebe. „Leider nein“, antwortete
er. „Dann“, sagten die Kinder, „wollen wir lieber für immer im Kindergarten bleiben“.
"Heute ist der Bedarf in den Notlagern genauso groß wie unmittelbar nach dem Erdbeben",
sagt Dr. Foblas. "Die Menschen in den Zeltlagern haben keine Zukunft.“ Die Grundschule
reicht nicht aus, um den Unterrichtsbedarf aller Schüler und Schülerinnen in den Notlagern
zu decken. Viele Menschen haben nicht genügend zu essen. Besonders die Ernährungssitu-
ation von Müttern und Neugeborenen ist sehr schlecht. Die Maßnahmen von CSDI bleiben
lebenswichtig.
Christiane Eitel, Saskia Thiel
Alle Hilfsmaßnahmen wurden durch Spenden von AWO International, Aktion Deutschland
Hilft und der Volkshilfe (Österreich) ermöglicht.
62.488,33 Euro Spenden gingen bei AWO International für Haiti ein – herzlichen Dank!
Mehr über die Arbeit der Organisation CSDI: www.csdibonsamaritain.org (französisch)
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Notlager in Croix-des-Bouquets Der von CSDI errichtete Kindergarten Dr. Petion mit Patientinnen in einer Gesundheitsstation
7
9……
9
Zwei Jahre Regionalbüro Südasien in Kathmandu Im November 2009 ist in Nepal das Regionalbüro Südasien als erstes Auslandsbüro von
AWO International offiziell eröffnet worden. Die Arbeit von Kathmandu aus ist nicht immer
einfach. Insbesondere zu Beginn hatte das Büro mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen:
einer maroden Infrastruktur, bis zu 16 Stunden Stromausfall am Tag, zahlreichen Streiks
und Demonstrationen, politischer Instabilität und allgegenwärtigem Verkehrschaos. Heute
ist das Büro in Kathmandu gut etabliert und die Arbeitsabläufe haben sich eingespielt.
Eine Solaranlage liefert ohne Unterbrechung sauberen Strom. Derzeit steuert das Team in
Kathmandu drei Projekte in Nepal und vier in Indien. 2012 soll ein weiteres Projekt in
Bangladesch hinzukommen. Bleibt zu hoffen, dass sich parallel zur Konsolidierung des
Büros auch die politische Situation in Nepal positiv entwickelt und das Land auf dem Weg
zu Demokratie und Regierbarkeit weiter vorankommt.
Das Regionalbüro Südasien mit Sitz in Kathmandu, Nepal, liegt im Stadtteil Sanepa, der einst
zur alten Königsstadt Patan gehörte. Die fünf Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Büros
kommen aus verschiedenen Kulturen des Landes: Hindus, Buddhist/innen und Christ/innen,
Janajati (Angehörige ethnischer Minderheiten) und Dalits (ehemals „Unberührbare“) arbei-
ten eng zusammen. Außerdem sind im Nepalbüro ein Fahrer und ein Wachmann tätig. Das
Büro liegt in direkter Nachbarschaft zu zahlreichen anderen Akteuren der Entwicklungszu-
sammenarbeit. Das Büro im Netz: www.awonepal.org.np (englisch)
SÜDASIEN
Team des Regionalbüros Südasien: Suresh Purkuti, Arjun Gurung, Dr. Clemens Spiess, Phool Bdr. Tamang, Amar Bahadur Malla, Rejina Joshi und Saroj Bajracharya (v.l.)
10
Namaste Kathmandu!
Seit Juli 2010 leitet Dr. Clemens Spiess das Regionalbüro Südasien in Kathmandu. Das
Leben in Nepal schildert er wie folgt:
„Die meiste Zeit pulsiert das Leben in Kathmandus Straßen. Die Menschen gehen ihrer
Arbeit nach, Motorräder hupen, Straßenhändler bieten ihre Waren an. Es herrscht ge-
schäftstüchtiges Chaos. Man könnte meinen, dass Kathmandu nicht die Hauptstadt des
ärmsten Landes in ganz Südasien ist, dass nicht erst fünf Jahre seit dem Ende eines ver-
heerenden Bürgerkrieges vergangen sind, sondern dass ‚business as usual’ den Alltag
bestimmt. Wären da nicht die marode Infrastruktur, die Elendsviertel am Fluss Bagmati,
die Klebstoff schnüffelnden Kinder im Vergnügungsviertel Thamel, die Müllberge und vor
allem die ‚bandhas’. Diese zum Teil gewaltsam ausgetragenen Generalstreiks legen regel-
mäßig das Wirtschaftsleben lahm und sind Ausdruck der Frustration vor allem junger
Menschen. Sie empfinden zunehmend Abscheu gegenüber einer zerstrittenen und nur
an persönlichen Interessen orientierten politischen Klasse.“
Straßenszenen in Kathmandu
11
Programm zum Aufbau sozialer Strukturen im ländlichen Südasien Armut und soziale Ausgrenzung sind im ländlichen Südasien mit Worten oft kaum zu
beschreiben. Am schlimmsten sind diejenigen betroffen, die in den Gesellschaften vor Ort
seit Menschengedenken diskriminiert werden: Frauen, Dalits (ehemals „Unberührbare“)
oder Adivasi (indigene Bevölkerungsgruppen). Damit sie ihre Stimme erheben und für
bessere Lebensbedingungen eintreten können, bedarf es der nachhaltigen Selbstorgani-
sation dieser marginalisierten Bevölkerungsgruppen und einer Anwaltschaft für ihre
Interessen und Rechte. Dazu müssen aber erst die notwendigen Existenzgrundlagen
geschaffen werden: ein geregeltes Einkommen sowie der Zugang zu Bildung und Gesund-
heitsversorgung. Das Ziel der Arbeit von AWO International und der Partnerorganisationen
in Südasien ist es, der ländlichen Armutsbevölkerung Perspektiven zu eröffnen und sie zur
Eigeninitiative zu befähigen, um so ihre Lebensumstände langfristig zu verbessern.
Nepal: Der schwierige Weg ehemaliger Leibeigener in die Freiheit
Im Terai, dem Tiefland Nepals, ist es staubig und heiß – etwa 40 Grad im Schatten. Die
Menschen erwarten den jährlichen Monsun. Die meisten Felder im Distrikt Bardiya sind
bereits abgeerntet. Ochsenkarren sind unterwegs, um die letzten Weizenbündel, die hier
noch von Hand mit Sicheln geschnitten werden, zu den Dreschplätzen zu fahren. Neben
Weizen werden in Bardiya Linsen, Reis und Sonnenblumen angebaut.
Die Familien, die hier in einfachen Lehmhütten leben, waren jahrzehntelang sogenannte
Kamaiya, „Sklavenarbeiter/innen“ von Großgrundbesitzern. Sie hatten sich als Bauern und
Bäuerinnen wegen Wucherzinsen verschuldet und mussten die Schulden mit ihren Familien
abarbeiten. In Nepal gab es bis zum Jahr 2002 zwischen 500.000 und 600.000 solcher
Leibeigener. Im Juli 2002 trat in Nepal ein neues Gesetz in Kraft, das diese schweren Men-
schenrechtsverletzungen verbot und ihre Schulden für nichtig erklärte. Daraufhin teilte die
Regierung den Kamaiya eigenes Land zu. Die Kamaiya waren nun zwar freie Menschen,
aber die von der Regierung angesiedelten Neuankömmlinge waren bei den alt eingesesse-
nen Nachbarn und Nachbarinnen nicht ohne weiteres willkommen. Viele Familien, die
selbst nicht viel haben und in ungeklärten Landbesitzverhältnissen leben, empfanden sie
als Bedrohung und Konkurrenz. Auch der rechtliche Status der Siedlungen war nicht geklärt,
einige Familien kämpfen bis heute um ihre Landtitel.
Seit Oktober 2009 arbeitet AWO International mit der Organisation SPACE zusammen, die im
Terai 1.530 Kamaiya-Familien bei ihrem schwierigen Leben in Freiheit unterstützt. SPACE
errichtete Lehmhütten, die als Kinderzentren genutzt werden. Dort erhalten die Kinder er-
gänzenden Unterricht, der ihnen den Anschluss an die staatlichen Schulen ermöglichen soll.
Das neue Bildungsangebot für alle Kinder der Region hat Spannungen abgebaut und zur
Akzeptanz der Neuankömmlinge beigetragen.
Inzwischen haben viele Familien auch Latrinen und Holzgestelle zum Trocknen von Geschirr,
damit es nicht mehr auf dem schmutzigen Boden stehen muss. Solche kleine Maßnahmen
tragen dazu bei, die hygienischen Bedingungen zu verbessern und Durchfallerkrankungen
12
Treffen von Kamaiya im Dorf Shaktinagar
zu reduzieren. Außerdem fördert SPACE Brunnenbohrungen, damit die Menschen die lang-
sam entstehenden Hausgärten, in denen Gemüse angebaut wird, bewässern können.
Wenn die allergrößte Not überwunden ist, wird SPACE die Familien dabei unterstützen,
ihre Situation zu stabilisieren. Dazu gehört der Zugang zu staatlichen Förderprogrammen,
die sie häufig nicht kennen und nicht in Anspruch nehmen. Ziel ist, dass die Bauern und
Bäuerinnen ganzjährig soviel produzieren, dass sie nicht mehr für einige Monate im Jahr
bei ihren ehemaligen Großgrundbesitzern als Tagelöhner und Tagelöhnerinnen für umge-
rechnet 1,50 Euro am Tag anheuern müssen. Langfristig soll erreicht werden, dass die
Menschen in der Projektregion drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen können, dass die
Kinder mindestens bis zur 8. Klasse die Schule besuchen und dass alle Erwachsenen lesen,
schreiben und rechnen lernen, vor allem die Frauen. Denn bei den Frauen der Kamaiya
beträgt die Analphabetenrate zurzeit noch 80 Prozent.
Das Leben der Frauen ist besonders hart: Sie arbeiten von früh bis spät. Im Durchschnitt
bekommen sie sechs Kinder, das erste oft schon mit 16 Jahren. Dadurch haben sie ein
eindeutig höheres gesundheitliches Risiko und eine geringere Lebenserwartung als Männer.
Oft sind sie ganz auf sich gestellt, weil die Männer mehrere Wochen oder Monate als
Tagelöhner arbeiten müssen. Mit Unterstützung von SPACE haben die Frauen inzwischen
Spargruppen gebildet: Sie sparen im Monat zusammen einen Kleinstbetrag, der dann im
Notfall, z. B. bei Krankheit eines Kindes, an ein Gruppenmitglied zinsgünstig geliehen
wird. So sind sie unabhängig von teuren Geldverleihern.
Die Männer haben einen ganz anderen Versuch gestartet: Acht Männer haben Rikschas er-
halten, mit denen sie in der Distrikthauptstadt Personen transportieren. Mit einem Teil
ihres Verdienstes sollen sie die Rikschas in 15 Monaten abbezahlen. Danach soll die nächs-
te Gruppe Rikschas bekommen. Wir sind gespannt, ob die Männer diese Geschäftsidee er-
folgreich umsetzen!
Ingrid Lebherz
13
Jahrhundertflut in Pakistan - Hilfe für Familien im Nordwesten
Größer als England war das Gebiet, das im Sommer 2010 in Pakistan überschwemmt und
verwüstet wurde. 160.000 Quadratkilometer Land unter Wasser. Straßen wurden hinweg
gespült, fast zwei Millionen Häuser zerstört. Ernte und Saatgut waren verdorben. Mehr als
1.700 Menschen starben, 20 Millionen benötigten dringend Hilfe. Eine Katastrophe. Ihr
ganzes Ausmaß wurde erst deutlich, nachdem das Wasser hier abgeflossen war: Häuser,
Gärten, Straßen und Felder, die die Flutwellen übrig gelassen hatten, waren meterhoch
mit Schlamm und Sand bedeckt. Häuser, die noch standen, mussten zunächst ausgegraben
werden. AWO International unterstützte in Pakistan die Arbeit von Solidar Suisse (ehemals
Schweizerisches Arbeiterhilfswerk), einem langjährigen Partner in der Humanitären Hilfe.
Solidar Suisse war vor allem in der Provinz Khyber Pakhtoonkhaw (KPK) im Nordwesten des
Landes tätig: In den besonders betroffenen Gemeinden Agra (Distrikt Charsadda) und Pir
Sabaq (Distrikt Nowshera) wurden unter anderem temporäre Notunterkünfte und sanitäre
Anlagen für 800 Familien gebaut. Mobile technische Teams achteten auf die Anwendung
lokaler Baumaterialien und Bauweisen. Dadurch sind die Unterkünfte kulturell akzeptiert
und dem Klima angepasst. Die Dächer bestehen aus getrockneten Blättern, an denen der
Regen abperlt und nicht eindringt. Die Wände aus Strohmatten und festen Plastikplanen
wurden zusätzlich mit Lehm isoliert. Eine provisorische Behausung erhielt auch Ashgar Khan
im Dorf Hassan Khel (Gemeinde Agra). Vor der Flut lebten er und seine Familie von Viehzucht
und Ackerbau. Nachdem die Wassermassen ihr Haus zerstört hatten, lebte die achtköpfige
Familie in einem Zelt. Ihr Vieh war in den Fluten ertrunken, ihre Felder waren meterhoch mit
Schlamm bedeckt. Gerne würde Ashgar Khan sein Haus wiederaufbauen, doch dafür fehlen
ihm die Mittel. Christiane Eitel
AWO International finanziert in Agra und Pir Sabaq
insgesamt 800 Notunterkünfte.
Für Pakistan sind bei uns 45.173,95 Euro Spenden
eingegangen. Wir danken allen Spendern und Spen-
derinnen für ihre Unterstützung!
Ashgar Khan mit seinen sechs Kindern vor der neu
gebauten Notunterkunft
HUMANITÄRE HILFE PAKISTAN
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Kinder vor Missbrauch und Ausbeutung schützen, das ist ein Ziel der Arbeit von AWO International auf den Philippinen.
Programm zur Förderung sozialer Strukturen in Südostasien In Südostasien setzt sich AWO International zusammen mit vier Partnerorganisationen
für den Schutz von Kindern und die Förderung der Kinderrechte ein. Auf den Philippinen
haben Kinderarbeit, Kinderprostitution und Kinderhandel alarmierende Ausmaße ange-
nommen, obwohl sich die Regierung der Menschenrechtskonvention verpflichtet hat.
Nach Vorgaben von UNICEF wurden auf allen Ebenen (lokal bis staatlich) Kinderschutzräte
eingerichtet, an denen Vertreter/innen von Regierungsorganisationen und behördlichen
Einrichtungen teilnehmen. Da sie bislang nur begrenzt wirken, sollen sie im Rahmen der
gemeinsamen Projekte durch gezielte Professionalisierung gestärkt werden. Auch in Indo-
nesien ist die Einhaltung der Kinderschutzkonvention Ziel der gemeinsamen Arbeit von
Organisationen, Eltern, Kindern, von Regierung, Schule und internationalen Netzwerken.
In den ländlichen Regionen West- und Zentraljavas werden die frühkindliche Erziehung
und qualifizierte Beratungs- und Betreuungsangebote für Familien gefördert. Um der
Land-Stadt-Migration vorzubeugen, unterstützt AWO International in Westjava und Nord-
sumatra organische Anbauformen und die Herstellung natürlicher Düngemittel.
SÜDOSTASIEN
15
Leben von Müll: Kinderarbeit auf den Philippinen In Tibungco, einem Stadtteil von Davao City, lebten viele Familien direkt neben der Müll-
deponie, denn sie sichert ihr Überleben. Aber sie macht krank. Deshalb hat die Regierung
die Familien umgesiedelt. Das neue Dorf heißt SPS, Special Project Village for Scavengers
(Projektdorf für Müllsammler). An der prekären Situation der Familien hat sich durch die
Umsiedlung wenig geändert.
Auf den Philippinen arbeiten etwa vier Millionen Kinder im Alter von fünf bis 17 Jahren.
2,4 Millionen davon haben besonders gefährliche bzw. gesundheitsschädigende „Arbeits-
plätze“. Dazu gehört auch die Suche nach verwertbaren Rohstoffen auf Mülldeponien. Die
Kinder sammeln und sortieren Papier, Plastik, Flaschen und Metalle und lösen sie in den
„Junk shops“ der Nachbarstadt für wenige Pesos ein. Viele von ihnen haben vom Wühlen
in Müll und Unrat Verletzungen und Entzündungen an Beinen und Füßen. Die Kinder freu-
en sich über jeden verdienten Peso und sind stolz, wenn sie ihren Müttern das dringend
benötigte Geld überreichen können.
Da der Erlös bei weitem nicht zum Leben reicht, betreiben viele Familien einen „Mini-
Handel“ zwischen den Märkten: Auf den Märkten der Stadt kaufen sie übrig gebliebenes
Obst und Gemüse und verkaufen es am Straßenrand in kleinen Mengen weiter. Die beiden
Freundinnen Andrea und Fe sind zehn Jahre alt. Wie fast alle Kinder der Siedlung Tibungco
arbeiten sie. Mit dem, was ihre Mütter bis zum späten Abend am Straßenrand nicht ver-
kaufen konnten, ziehen die Mädchen am nächsten Morgen von Haus zu Haus. Ihre Arbeit
beginnt um fünf Uhr. Täglich hoffen sie, die Reste für ein paar Pesos loszuwerden. Schaffen
sie es nicht bis zum Schulbeginn um acht Uhr, müssen sie auf den Schulbesuch verzichten
und die Arbeit fortsetzen.
Kinderarbeit ist eine Folge grenzenloser Armut. Im Rahmen der gemeinsamen Projekte von
AWO International und den philippinischen Partnerorganisationen werden Eltern, Kinder,
offizielle Funktionsträger/innen bei der Polizei und bei lokalen Behörden für Kinder- und
damit Menschenrechte sensibilisiert. Aufklärung allein reicht jedoch nicht aus. Auf der Basis
eines nationalen Erlasses mussten zum Beispiel Dörfer und Siedlungen, die sogenannten
Barangays, Kinderschutzräte einrichten. Ihr Mandat enthält ein ganzes Paket von Aufgaben
zur Umsetzung des Kinderschutzes. Die Wirkung dieser BCPCs (Barangay Councils for the Pro-
tection of Children) ist bislang allerdings kaum sichtbar. Netzwerkarbeit und Lobbyarbeit bei
den Ministerien sollen nun dazu beitragen, dass Behörden die bestehenden Gesetze in der
Realität auch umsetzen.
Die philippinische Organisation Kaugmaon macht mit Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit
auf das Thema Kinderarbeit aufmerksam. Sie informiert darüber, dass Kinderarbeit gegen die
Menschenrechte verstößt, und unterstützt Kinder dabei, ihre Rechte einzufordern. Dazu gehört
auch das Recht auf Bildung und regelmäßigen Schulbesuch. Dass Andrea und Fe die Schule in-
zwischen regelmäßig besuchen, ist auch ein Erfolg von Kaugmaon: Mit deren Unterstützung
haben die Eltern der Mädchen inzwischen einen Gemüsestand in der Siedlung eröffnet.
Saskia Thiel
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Vorsorge als Katastrophenschutz
Erdbeben, Überschwemmungen, Stürme treten immer häufiger auf. Indonesien ist eines
der Länder, das von diesen Naturkatastrophen besonders betroffen ist. AWO International
möchte nicht nur nach einem Sturm, einer Flut oder einem Beben Hilfe leisten, sondern
vorsorgen. Seit Frühjahr 2009 arbeitet die indonesische Organisation IBU Foundation mit
Unterstützung von AWO International daran, die Widerstandskraft und Reaktionsfähigkeit
einzelner Dörfer zu stärken und das Risiko von Katastrophen durch bessere Organisation
zu mindern. In vier Dörfern auf der indonesischen Insel Nias in Nord Sumatra wurden
gemeinsam mit der Bevölkerung Alarmlisten und strategische Aktionspläne erstellt und
Fluchtwege erarbeitet. Gleichzeitig wurde ein lokales Netzwerk von Freiwilligen aufgebaut,
um im Ernstfall schnell vor Ort aktiv werden zu können.
IBU Foundation war in Indonesien bei ver-
schiedenen Katastrophen im Einsatz - schnell
und professionell. Mit 7.500 Euro aus dem
Nothilfefonds hat AWO International z. B. im
September 2009 Hilfsmaßnahmen nach dem
Erdbeben in West Java unterstützt: Decken,
Matten, Plastikplanen, Kerosinlampen sowie
Lebensmittel, besonders Babynahrung, wur-
den an Betroffene verteilt.
Mehr zur IBU Foundation:
www.ibufoundation.or.id (englisch)
HUMANITÄRE HILFE INDONESIEN
Sphere-Workshop in Bandung im April 2010 Leben am Wasser: Hier müssen die Menschen besonders auf Katastrophen vorbereitet sein.
17
Mittelamerika Partnerorganisation Schwerpunkt Volumen (Euro) Guatemala SODEJU/FUNDAJU UNAMG UNAMG
EZ EZ EZ
Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Kinder- und Jugendförderung, Frauenförderung, Menschenrechte Kleinprojekt: Bürger-/Frauenrechte
309.000
117.000
5.000
EL Salvador IMU IMU FLACSO ACISAM ACISAM
EZ HumH EZ EZ HumH
Kinder- und Jugendförderung, Frauenförderung, Menschenrechte Notversorgung nach Überschwemmung Jugendstudie Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Nothilfe / psychosoziale Betreuung
309.000
4.400
23.625
426.935
3.800
Nicaragua ADM
EZ Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung
326.000
Mexiko INICIA INICIA
EZ HumH
Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Nothilfe / sauberes Trinkwasser
277.000
5.000
Honduras COFADEH
EZ Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung
146.000
Haiti CSDI
HumH Bildung, medizinische Versorgung 158.800
Kuba Provinzregierung Las Tunas
HumH
Schulaufbau nach Wirbelsturm 10.000
AFRIKA Burkina Faso Solidar Suisse HumH Soforthilfe nach Überschwemmung 10.000
ÜBERSICHT PROJEKTE 2009 / 2010
18
Südasien Partnerorganisation Schwerpunkt Volumen (Euro) Indien AFARM MADHYAN MAM MSS NIWCYD
EZ EZ EZ EZ EZ
Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung
320.000
299.000
337.000
265.000
232.000
Nepal FOS Sahamati SPACE
EZ EZ EZ
Ländliche Entwicklung, Frauenförderung, Gemeinwesen-entwicklung Ländliche Entwicklung, Kinder- und Jugendförderung, Migration, Gemeinwesenentwicklung Ländliche Entwicklung, Menschenrechte, Gemeinwesen-entwicklung
215.000
176.000
202.000
Pakistan Solidar Suisse
HumH Bau von Notunterkünften 41.268
SÜDOSTASIEN Philippinen Kaugmaon Talikala HDI / XU
EZ EZ EZ
Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Soziale Sicherungssysteme
10.000
6.000
126.900
Indonesien Child Alert IBU Foundation IBU Foundation IBU Foundation Bina Desa
EZ EZ HumH HumH EZ
Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Kinder- und Jugendförderung, Menschenrechte, Gemeinwesenentwicklung Medizinische Versorgung nach Erdbeben Katastrophenprävention Ländliche Entwicklung, Gemeinwesenentwicklung
7.000
128.000
24.000
41.980
79.000
Die Abkürzungen sind im Glossar (siehe Seite 25) definiert.
19
Auf unserer Website www.awointernational.de finden Sie in der Rubrik „Über uns“ alle
Angaben zum Team, dem Vorstand, Ansprechpartner/innen sowie unsere Satzung und die
Jahresberichte.
Stand 10/2011
Vorstand
Geschäftsführender Vorstand
Mitgliederversammlung
Revisoren/innen
Geschäftsführung
Büro Nepal
Büro Guatemala
Büro Indo-nesien
Koordination internationale Zusammenarbeit
Sachbearbeitung Asien
Sachbearbeitung Lateinamerika / Humanitäre Hilfe
Finanzen
Öffentlichkeitsarbeit
Büromanagement
Humanitäre Hilfe
Projekt Globales Lernen
AWO International e. V.
20
In unserem Kaffee steckt viel Handarbeit. Über 25 Millionen Menschen sind von Kaffeeanbau abhängig.
Genießen und die Welt ein klein wenig besser machen Lebensmittel wie Bananen, Zucker, Kaffee und Tee werden nur in Entwicklungsländern
angebaut. Doch viele Kleinbauern und Kleinbäuerinnen können von ihrem Erlös nicht
leben. Sie verarmen und müssen letztendlich ihre Felder aufgeben. Fairer Handel schafft
durch die Zahlung fairer Preise und durch gleichberechtigte Handelsbeziehungen men-
schenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und schließt illegale Kinderarbeit aus.
Nur Genossenschaften, die demokratisch organisiert und politisch unabhängig sind,
werden unterstützt. Beim Fairen Handel haben sie ein deutliches Mitspracherecht. Fairer
Handel fördert demokratische Strukturen und trägt zu mehr Gerechtigkeit sowie zu einer
nachhaltigen Entwicklung bei.
AWO International möchte die Arbeiterwohlfahrt dafür begeistern, mehr fair gehandelte
Produkte zu konsumieren und vertreibt Gourmetkaffee, AWOpresso, Tee und Zucker aus
Fairem Handel. Übrigens: In der Arbeiterwohlfahrt werden jährlich über 20 Millionen
Tassen Kaffee getrunken. Nur ein Bruchteil davon ist fair.
FAIRER HANDEL
21
Lebendiger Austausch: Fairer Handel lebt von Ihrem Engagement!
Ob Sommerfest, Café-Eröffnung, Mitgliederversammlung oder Tag der offenen Tür – unser
Kaffee liebt es vielseitig. Wir bedanken uns für Ihr Engagement und viele gute Ideen rund
um das Thema Fairer Handel.
Ein Teilnehmer des
14. Deutschen Kinder-
und Jugendhilfetags
Frank Peters, Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Bernau. Für langjährige
Unterstützung dankt der Kreisverband mit fairen Produkten von AWO International.
Stephanie C. Stork, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik
(ISS). Das ISS schenkte auf dem 14. Deutschen Kinder- und Jugend-
hilfetag fairen AWO International-Gourmetkaffee aus.
Yasmin Seeliger, AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken. Seit zwei Jahren gehört AWO Interna-tional-Gourmetkaffee zu allen Sitzungen in der Bezirksgeschäftsstelle.
Renate Hänsch, AWO Bezirksverband Rheinland, führte AWO International- Gourmetkaffee als Geburtstagsgeschenke für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein.
Elke Straus, AWO Bezirksverband Rheinland, legt ihrer Post regelmäßig unseren Flyer
„fair.handeln“ bei.
Um Versandkosten zu sparen, organisiert Horst Opolka, AWO-Ortsverein Niederpleis, Sammelbestellungen. Außerdem hält er für AWO International Vorträge, ist mit Info-Tischen bei Veranstaltungen präsent und fördert mit seinen Ideen unser faires Engagement.
Vielen Dank Ihnen und allen anderen, die sich für den Fairen
Handel stark machen!
"Der beste Kaffee der ganzen Messe!"
„Der Kaffee hat das Netzwerken erleichtert.“
„Wir brauchen wieder Informationsmaterial zum Fairen Handel. Schicken Sie mir das bitte zu?“
„Mit dem Fairtrade-Kaffee von AWO International bekommen Sitzungen gleich doppelt Sinn.“
„Der KAFFEE ist da!!!!!!!!“
„AWOpresso ist der Renner“
„Wir haben zwar nur ein kleines Budget, doch viele kleine Taten erge-ben auch etwas Großes.“
22
Mitmachen – Mitglied werden
Internationale Solidarität, Armutsbekämpfung weltweit, Hilfe im Katastrophenfall, dies
alles braucht aktives Engagement. Viele AWO-Gliederungen unterstützen bereits AWO
International. 164 Organisationen aus dem gesamten Spektrum der Arbeiterwohlfahrt
sind derzeit (Stand 2011) Mitglied.
Doch das ist nicht genug. Wir wollen und brauchen mehr: Sie und Euch alle!
AWO Bundesverband e.V.· AWO Bundesjugendwerk e.V. · AWO Landesverband Bayern e.V. · AWO Landesverband Berlin
e.V · AWO Landesverband Brandenburg e.V. · AWO Landesverband Bremen e.V. · AWO Landesverband Hamburg e.V. · AWO
Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. · AWO Landesverband Saarland e.V. · AWO Landesverband Sachsen e.V. · AWO
Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. · AWO Landesverband Thüringen e.V. · AWO Bezirksverband Baden e.V. · AWO Bezirksver-
band Brandenburg Ost e.V. · AWO Bezirksverband Braunschweig e.V. · AWO Bezirksverband Hannover e.V. · AWO Bezirksver-
band Hessen-Nord e.V. · AWO Bezirksverband Hessen-Süd e.V. · AWO Bezirksverband Mittelrhein e.V. · AWO Bezirksverband
Niederbayern/Oberpfalz e.V. · AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. · AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e.V. · AWO
Bezirksverband Oberbayern e.V. · AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. · AWO Bezirksverband Pfalz e.V. · AWO Be-
zirksverband Rheinland e.V. · AWO Bezirksverband Schwaben e.V. · AWO Bezirksverband Unterfranken e.V. · AWO Bezirksver-
band Weser-Ems e.V. · AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. · AWO Bezirksverband Württemberg e.V. Bezirksju-
gendwerk der AWO Niederrhein Bezirksjugendwerk der AWO Baden · Bezirksjugendwerk der AWO Baden · Bezirksjugendwerk
der AWO OWL · AWO Kreisverband Aachen-Stadt e.V. · AWO Kreisverband Ahrweiler e.V. · AWO Kreisverband Auerbach/Vogtland
e.V. · AWO Kreisverband Bamberg Stadt und Land e.V. · AWO Kreisverband Bautzen e.V. · AWO Kreisverband Berlin Nordwest
e.V. · AWO Kreisverband Berlin Spandau e.V. · AWO Kreisverband Berlin Südost e.V. · AWO Kreisverband Berlin Südwest
e.V. · AWO Kreisverband Berlin-Mitte e.V. · AWO Kreisverband Bernau e.V. · AWO Kreisverband Bonn/ Rhein-Sieg e.V. · AWO
Kreisverband Braunschweig e.V. · AWO Kreisverband Bremen e.V. · AWO Kreisverband Bremerhaven e.V. · AWO Kreisverband
Böblingen-Tübingen e.V. · AWO Kreisverband Dresden e.V. · AWO Kreisverband Duisburg e.V. · AWO Kreisverband Düsseldorf
e.V. · AWO Kreisverband Ebersberg e.V. · AWO Kreisverband Emden e.V. · AWO Kreisverband Essen e.V. · AWO Kreisverband
Frankfurt e.V. · AWO Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg e.V. · AWO Kreisverband Fulda e.V. · AWO Kreisverband Grafschaft
Bentheim e.V. · AWO Kreisverband Heidelberg e.V. · AWO Kreisverband Heinsberg e.V. · AWO Kreisverband Helmstedt
e.V. · AWO Kreisverband Herford e.V. · AWO Kreisverband Hildesheim-Alfeld e.V. · AWO Kreisverband in der Region Hannover
e.V. · AWO Kreisverband in der Region Osnabrück e.V. · AWO Kreisverband Karlsruhe Stadt e.V. · AWO Kreisverband Kassel-
Stadt von 2003 e.V. · AWO Kreisverband Kleve e.V. · AWO Kreisverband Koblenz-Stadt e.V. · AWO Kreisverband Krefeld
e.V. · AWO Kreisverband Köln e.V. · AWO Kreisverband Leverkusen e.V. · AWO Kreisverband Mettmann e.V. · AWO Kreisver-
band Mulde-Collm e.V. · AWO Kreisverband München-Land e.V. · AWO Kreisverband Mönchengladbach e.V. · AWO Kreisver-
band Nürnberg e.V. · AWO Kreisverband Ortenau e.V. · AWO Kreisverband Remscheid e.V. · AWO Kreisverband Rhein-Erft
e.V. · AWO Kreisverband Rhein-Oberberg e.V. · AWO Kreisverband Rheingau-Taunus e.V. · AWO Kreisverband Roth-Schwabach
e.V. · AWO Kreisverband Schaumburg e.V. · AWO Kreisverband Solingen e.V. · AWO Kreisverband Tirschenreuth e.V. · AWO
Kreisverband Treptow-Köpenick e.V. · AWO Kreisverband Viersen e.V. · AWO Kreisverband Wesel e.V. · AWO Kreisverband
Wiesbaden e.V. · AWO Kreisverband Würzburg-Stadt e. V. · AWO KV Nordvorpommern, Hansestadt Stralsund und Hansestadt
Greifswald e.V. · AWO Neckar-Oderwald gGmbH · Kreisjugendwerk der AWO Karlsruhe-Stadt · AWO Unterbezirk Dortmund
e.V. · AWO Unterbezirk Ennepe-Ruhr e.V. · AWO Unterbezirk Unna e.V. · AWO Ortsverein Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. · AWO
Ortsverein Bockenem · AWO Ortsverein Bruchsal e.V. · AWO Ortsverein Buntentor/Neustadt e.V. · AWO Ortsverein Bücke-
burg · AWO Ortsverein Diekholzen · AWO Ortsverein Dortmund-Kirchderne · AWO Ortsverein Düsseldorf linksrheinisch · AWO
Ortsverein Elversberg · AWO Ortsverein Emmelshausen e.V. · AWO Ortsverein Ettlingen e.V. · AWO Ortsverein Gerlenhofen
e.V. · AWO Ortsverein Großen-Buseck e.V. · AWO Ortsverein Gröpelingen/Oslebshausen e.V. · AWO Ortsverein Hamm Rhein
e.V. · AWO Ortsverein Horb e.V. · AWO Ortsverein Horn-Lehe, Borgfeld-Oberneuland e.V. · AWO Ortsverein Huchting-Grolland
e.V. · AWO Ortsverein Klosterlechfeld · AWO Ortsverein Koblenz-Güls e.V. ·
MITGLIEDER
23
Jahresbilanz 2009/2010
2009 2010
EURO
AKTIVA A Anlagevermögen 45.433,90 99.966,00 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 468,00 307,00
II. Sachanlagen 44.965,90 99.659,00
a) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
32.100,00 99.659,00
b) Geleistete Anzahlungen 12.865,90 0,00
B. Umlaufvermögen 896.031,59 975.031,43
I.
Vorräte (Waren) 1.428,09 1.229,65
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
40.589,60 29.422,23
a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
7.412,10 3.481,10
b) Sonstige Vermögensgegenstände 33.177,50 25.941,13
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinsti-tuten
854.013,90 944.379,55
C. Rechnungsabgrenzungsposten 37.592,47 0,00
Summe Aktiva 979.057,96 1.074.997,43
PASSIVA
A Eigenkapital 669.933,72 484.078,51
I. Vereinskapital 19.545,05 19.545,05
II. Zweckgebundene Rücklage 627.879,86 445.505,45
III. Freie Rücklagen 17.078,11 17.078,11
IV. Bilanzgewinn 5.430,70 1.949,90
a) Gewinn-/Verlustvortrag 0,00 5.430,70
b) Jahresüberschuss/-fehlbetrag 185.526,85 -18.480,80
c) Ergebnisverwendung -180.096,15 15.000,00
B. Noch nicht verbrauchte Spendenmittel 178.713,43 439.658,33
C Sonderposten aus Zuwendungen zur Fi-nanzierung des Anlagevermögens
41.703,00 98.063,00
D Rückstellungen 40.435,00 43.400,00
E Verbindlichkeiten 48.272,81 9.797,59
a) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
14.059,92 5.311,21
b) Sonstige Verbindlichkeiten 34.212,89 4.486,38
Summe Passiva 979.057,96 1.074.997,43
AWO INTERNATIONAL IN ZAHLEN
Die Bilanz wurde entsprechend des in § 266 des Handelsgesetzbuchs vorgegebenen Gliederungsschemas aufgestellt. Das Schema wurde um die Positionen „Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens“ (Diese Position beinhaltet die gewährten Bundeszuschüsse zur Finanzierung des Anlagevermögens. Diese wird entsprechend dem durch Abschreibung bestimmten Werteverzehr erfolgswirksam aufgelöst.) sowie „noch nicht verbrauchte Spendenmittel“ (Die „noch nicht verbrauchten Spendenmittel“ werden unter Anwendung der IDW-Stellungnahme zur Rechnungslegung „Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen“ (IDW RS HFA 21) in 2009 erstmalig unter einer eigenen Position ausgewiesen. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis noch unter den „Zweckgebundenen Rücklagen“.) ausgewiesen.
24
Position 2009 Gesamt
Projektförderung Ausland
Projektbegleitung Ausland
Öffentlich- keitsarbeit
Verwaltungs- ausgaben
Projektförderung
Ausland 2.151.822,06 1.878.073,20 273.748,86
Inland 8.743,59 8.743,59
Personalaufwand 401.873,30 172.353,34 125.259,44 28.481,30 75.779,22
Abschreibungen 8.468,64 1.412,00 7.056,64
Sonstige Aufwen-dungen
150.640,81
Öffentlichkeits- arbeit
59.927,54
Sonst. Sachaufwand (Miete,EDV etc.)
90.713,27
Zinsen u. ähnliche Aufwendungen
629,76 629,76
Summe 2009 2.722.178,16 2.051.838,54 407.751,89 88.408,84 174.178,89
in % 100,00% 75,37% 14,98% 3,25% 6,40%
Position 2010 Gesamt
Projektförderung Ausland
Projektbegleitung Ausland
Öffentlich- keitsarbeit
Verwaltungs- ausgaben
Projektförderung
Ausland 2.592.912,47 2.320.289,62 272.622,85
Inland 16.496,19 16.496,19
Personalaufwand 468.645,60 216.083,63 117.225,21 39.902,23 95.434,53
Abschreibungen 26.239,54 17.103,10 9.136,44
Sonstige Aufwen-dungen
132.412,00
Öffentlichkeits- arbeit
45.201,32
Sonst. Sachaufwand (Miete,EDV etc.)
87.210,68
Zinsen u. ähnliche Aufwendungen
0,00 0,00
Summe 2010 3.236.705,80 2.553.476,35 406.344,25 85.103,55 191.781,65
in % 100,00% 78,89% 12,55% 2,63% 5,93%
Alle Angaben in Euro
Ergebnisrechnung nach Aufwandskategorien entsprechend Definition DZI
25
Die Projekte der Entwicklungszusammenarbeit werden vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt.
AWO International arbeitet mit lokalen Organisationen zusammen, die die gemeinsamen Projekte vor Ort realisieren. In der Humanitären Hilfe kooperiert AWO International zudem mit dem Bündnis Aktion Deutschland Hilft und dessen Mitgliedern sowie mit Mitgliedern des europäischen Netzwerks Solidar.
Im Jahresbericht verwendete Abkürzungen
DZI Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen
EZ (Projekte) Entwicklungszusammenarbeit
HumH (Projekte) Humanitäre Hilfe
ACISAM Asociación de Capacitación e Investigación para la Salud Mental
ADM Asociación de Desarrollo Municipal
AFARM Action for Agricultural Renewal in Maharashtra
COFADEH Comité de Familiares de Detenidos Desaparecidos en Honduras
CSDI Centre de Santé et Développement Intégré
FLACSO Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales
FOS Friends of Sankhu
HDI Health Alternatives for Total Human Development Institute
IMU Instituto de Investigación, Capacitacióny Desarrollo de la Mujer
INICIA Iniciativas para la Identidad y la Inclusión, A.C.
MADHYAM Madhyam Foundation
MAM Maharashtra Arogya Mandal
MSS Manav Seva Sansthan
NIWCYD National Institute of Women, Child and Youth Development
SODEJU-FUNDAJU Sociedad Civil para el Desarrollo de la Juventud/Fundación para la Juventud
SPACE Society for Participatory and Cultural Education
UNAMG Unión Nacional de Mujeres Guatemaltecas
XU Xavier University - Ateneo de Cagayan
GLOSSAR
26
AWO International e. V. Markgrafenstraße 11 10969 Berlin Telefon 030 25292 771, Fax 030 25292 571 E-Mail [email protected] www.awointernational.de Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 205 00 Konto-Nr. 10 11 12
AWO International ist Mitglied von
Impressum
Herausgeber: AWO International e. V.
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Redaktion: Saskia Thiel
Lektorat: Christiane Eitel
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AWO International: S. 1, S. 3, S. 5, S. 7, S. 8, S. 9, S. 12, S. 14, S. 16
Hashagen, Bernd: S. 10
Ökotopia: S. 20
Solidar Suisse: S. 15