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KHnews Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz Mai 2008 / Ijar 5768 KHnews www.kerenhajessod.ch - [email protected] Israel vor 60 Jahren Vom Pioniergeist geprägt Ben Yakir Das religiöse Jugend-Aliyah-Dorf Bei Atid muss etwas laufen Ein Interview mit Naama Eisenmann Grund zum Singen Die erfolgreichen Magbit-Veranstaltungen

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Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz, Ausgabe Mai 2008 / Ijar 5768

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KHnews Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz

Mai 2008 / Ijar 5768

KHnews

www.kerenhajessod.ch - [email protected]

Israel vor 60 JahrenVom Pioniergeist geprägt

Ben YakirDas religiöse Jugend-Aliyah-Dorf

Bei Atid muss etwas laufenEin Interview mit Naama Eisenmann

Grund zum SingenDie erfolgreichen Magbit-Veranstaltungen

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Inhalt Mai 2008 / Ijar 5768

EDITORIAL

Liebe Freundinnen undFreunde des KH

Die Openings sind bereitswieder Geschichte. Erinne-rungen an zahlreiche span-nende, bewegende und in-teressante Momente neh-men wir mit in die Zukunft.

Allen, die mit viel Energie und Einsatz zum Erfolg bei-getragen haben, sei hier nochmals herzlichst gedankt.Die enormen Leistungen sind keineswegs selbstver-ständlich, erst recht nicht, wenn man bedenkt in welchknapper Zeit alles bewältigt werden musste.

Ich danke Ihnen allen nochmals ganz herzlich für IhreGrosszügigkeit. Dank Ihnen kann der KH auch in die-sem Jahr viel Gutes in Israel leisten. Leider benötigendort weiterhin viele Menschen unsere Hilfe.

Im letzten Editorial (KH News Magbit Sonderausgabe)stellte ich «60 Jahre Unabhängigkeit» ins Zentrum. Zudiesem Thema liessen wir den äusserst informativenund bewegenden Film «60 Jahre Israel» vom engagier-ten Regisseur Alain Picard produzieren. Der Film bieteteinen historischen Rückblick und eine Zusammenfas-sung dessen, was während 60 Jahren in Israel erreichtwurde. Ein Blick in die Zukunft verdeutlicht, dass esnoch viel zu tun gibt und was der KH dabei helfen kannund muss. Wenn sie Interesse an diesem Film haben,können sie ihn als DVD gegen einen Kostenbeitrag vonCHF 20.– im KH Büro bestellen.

Im Februar nahm ich in meiner Funktion als BoardMember der Jewish Agency an einem Solidaritätsbe-such in Sderot teil. Wir trafen uns dort mit Ausbildnern

(«Trustees»). Im Rahmen des Projekts «Youth Future»haben sich diese Jugendlichen dazu verpflichtet, nachihrem Militärdienst bei der Arbeit mit schwererziehba-ren Kindern zu helfen. Für diese anspruchsvolle Arbeiterhalten sie lediglich einen bescheidenen Lohn. Einerder Orte, an denen dieses Programm umgesetzt wird,ist Sderot. Dort arbeiten die Trustees mit 170 Kindern,die tagtäglich extremen Belastungen ausgesetzt sind.Allein in den zwei Stunden unseres Besuchs heultenvier Mal die Sirenen, und Kassam Raketen schlugenwiederholt in nächster Nähe ein. Ein Kind wurde dabeiso schwer verletzt, dass ihm ein Bein amputiert werdenmusste. Für die Menschen in Sderot ist dies Alltag.

Diese Erlebnisse waren es, die mich zu der Idee inspi-rierten, wenigstens einigen dieser belasteten Jugend-lichen etwas Erholung zu ermöglichen. So entstand dasProjekt des «Machaneh Noam». Im Rahmen diesesProjekts werden ca. 15 Jugendliche im Alter von 11 – 15Jahren eine Woche in der Noam geniessen können. Ichwerde Sie schon bald über den weiteren Verlauf diesesProjekts informieren.

Wir haben gerade Pessach gefeiert, das Fest der Be-freiung aus der ägyptischen Sklaverei. Damals wie heu-te geht es um die Unabhängigkeit des ganzen VolkesIsrael. Nur dem Volk als Ganzem gelang die Befreiung.Im Sinne dieser Verbundenheit und Solidarität sieht derKH seine Aufgabe als immerwährende Verpflichtung.Auch ich werde mich mit allen mir verfügbaren Kräften,zusammen mit den wunderbaren Leuten, die mir tag-täglich beiseite stehen, weiterhin für den Klal einset-zen.

Ein fröhliche Jom Ha’atzmaut-Feier wünscht Ihnen

Sami Bollag

INHALTSVERZEICHNIS

60 Jahre Israel 4Magbit 2008 10Ben Yakir 13Amigur 15Die Kinder von Sderot 17Atid 18

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IMPRESSUM

HERAUSGEBER:Keren Hajessod Schweiz, Aemtlerstr. 17, 8040 ZürichTel. 044 461 68 68, Fax 044 461 68 [email protected] www.kerenhajessod.chPC-Konto 80-30297-4

REDAKTION, GESTALTUNG:Alain Picard, Zürich

FOTOS:Alain Picard, Eric Rosenblatt, KH

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60 Jahre Israel Mai 2008 / Ijar 5768

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KHnews 60 Jahre Israel

Israel damalsZur Zeit der Staatsgründung 1948 und in den ersten Jahren danach wardas Land von unzähligen Einwanderern und viel Pioniergeist geprägt.

60 Jahre Israel Mai 2008 / Ijar 5768

Israel heute60 Jahre danach ist Israel ein modernes, fruchtbares weit entwickeltes Land,auf das wir mit Fug und Recht stolz sein dürfen.

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KHnews 60 Jahre Israel

Fünf Kreise der Bedrohung.Auch nach 60 Jahren ist der Staat Israel alles andere als sicher. Gleich von fünf Seiten her droht Gefahr. (von Dr. Gil Yaron)

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Sechzig Jahre nach seiner Gründungkönnte man angesichts des lebensfro-hen Alltags in Israel annehmen, derStaat habe die Phase des Existenz-kampfes hinter sich. Doch weit gefehlt:Israel sieht sich einer Reihe einzigarti-ger, lebensbedrohlicher Gefahren aus-gesetzt. Denn Israel, das sich heutenoch mehrheitlich selbst als «demokra-tischer, jüdischer und zionistischerStaat» definiert, hat nicht nur mit den-selben Problemen wie andere Staaten,wie Ressourcenknappheit, einer rapidewachsenden Bevölkerung, der Globali-sierung und einer immer weiter ausein-adergehenden Schere sozialer Ungleich-heit zu kämpfen. Fünf Kreise besonde-rer Bedrohungen unterscheiden Israelvon anderen Ländern.

Der äußerste Kreis der Bedrohung stelltimmer noch das Existenzrecht Israels inFrage. Kein anderer Staat muss seineExistenz angesichts Krieg oder Besat-zung rechtfertigen, sei es in Tibet,Tschetschenien oder das Baskenland.Einzig Israels Recht auf Fortbestandwird unter dem Vorwand der Unge-rechtigkeit, die den Palästinensern ange-tan werde, hinterfragt. Akademiker inGroßbritannien rufen zum akademi-schen Boykott israelischer Universitätenauf, Internetkampagnen ermutigen ihreLeser dazu, israelische Produkte zu mei-den. Nichts dergleichen wurde jemalsgegenüber chinesischen oder russischenWaren erwogen, obschon Menschen-rechte dort in ungleich größerem Aus-maß geschunden werden.

Der zweite Kreis der Bedrohung wirdvon Israels Nachbarstaaten gebildet.Insbesonders nach dem zweiten Liba-nonkrieg vor zwei Jahren, in dem es derlibanesischen Hisbollah Miliz gelang,

ein Drittel der israelischen Bevölkerungmit dem Raketenbeschuss einen Monatlang in Bunkern zu halten, setzt dieAchse der Feinde Israels verstärkt aufdie Raketen als strategische Option. DerIran finanziert nicht nur die Bewaff-nung Syriens mit tausenden Kurz- undMittelstreckenraketen, die das gesamteStaatsgebiet Israels in Reichweite brin-gen. Er betreibt zudem ein intensivesRaketenforschungsprogramm, mit demZiel, Langstreckenwaffen eines Tagesmit nicht-konventionellen Sprengköp-fen, seien sie biologisch, chemisch, odernuklear, zu bestücken.

Doch nicht bloß die Bewaffnung derbekannten Feinde Israels sollte in Jeru-salem Besorgnis auslösen. Das Beispieldes Iran, dessen umfangsreiches Waf-fenarsenal mit der islamischen Revo-lution 1979 in die Hände der Ayatollahsfielen, lehrt, entlarvt die Aufrüstunginstabiler verbündeter Regimes als zwei-schneidiges Schwert. Heute erhält Ägyp-ten als Verbündeter der USA massiveMilitärhilfe. Der Drittweltstaat gibtjährlich rund 3 Milliarden Dollar fürmodernste Waffen aus, obschon er vonkeinem Nachbarstaat bedroht wird.Doch wie ist es um die Stabilität desdortigen Regimes bestellt? Kairo be-schäftigt 1,4 Million Sicherheitsbeamte,um seine Bevölkerung im Griff zu hal-ten, doch der Frust unter den Bürgern,von denen 60% jünger als 25 Jahre ist,wächst beständig. Vor dem Hintergrundmassiver sozialer Ungerechtigkeit, jedesJahr lassen rund 220’000 zusätzlicheArbeitslose die inoffiziell auf 23% ge-schätzte Arbeitslosenrate weiter steigen,ist es den Muslimbrüdern trotz mas-siver Zensur, Verfolgung, Folter undWahlbetrug seitens der Regierung ge-lungen, 20% der Parlamentssitze zu er-

ringen. Die ägyptische Gesellschaft wirdzusehends islamischer. Mussten sich imJahr 1986 noch 6031 Ägypter eine Mo-schee teilen, kam 2005 bereits auf alle745 Landesbewohner ein Gotteshaus, ob-schon sich die Bevölkerung in diesemZeitraum fast verdoppelt hat. So bleibtunklar, in wessen Dienst die modernenPanzer und Kampfflugzeuge der Ägyp-ter nach Abdanken des Langzeitpräsi-denten Hosni Mubarak stehen werden.

Megaterror bildet den dritten Kreis derBedrohung. Längst bringen moderneTechnologie und Kooperation zwischenOrganisationen wie der Hisbollah oderder Hamas und Staaten wie dem Iraneine neue Dimension des Terrors her-vor. Zwar ist der gesamte Westen davonbedroht, trotzdem gilt die Gefahr Israelganz besonders. Die Revolutionswäch-ter des Iran haben ein internationalesTerrornetz errichtet, das israelische undjüdische Ziele weltweit jederzeit treffenkann. Der Megaterror droht auch Israel,das von Norden und Süden mit Rake-ten bedroht wird. In der Umgebung desGazastreifens hat der tägliche Beschussder Hamas das Leben unerträglich ge-macht. Mit der Verbesserung der selbst-gefertigten Kassamraketen droht diese«Nadelstichtaktik» zu einer strategi-schen Bedrohung zu werden. Bereitsheute befinden sich mehr als 200.000Israelis in Reichweite der Terroristen,der Beschuss weiter entfernter Städte istnur eine Frage der Zeit. Sollte es derHamas eines Tages gelingen, sich auchdes Westjordanlands zu bemächtigen,befänden sich rund 80% der israeli-schen Bevölkerung in Reichweite derRaketen von Hamas und Hisbollah.

Doch während Israel diesen drei Krei-sen der Bedrohung Dank technologi-

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scher Überlegenheit und geschickterDiplomatie beikommen kann, ist fürdie zwei engsten Kreise der Bedrohungrevolutionäres Umdenken erforderlich.Laut dem Zensus des Jahres 2006 waren1,4 Millionen der 7,2 Millionen Staats-bürger Israels Araber und machtendamit ein Fünftel der Bevölkerung aus.Dank ihrer hohen Geburtenrate von

durchschnittlich 4 Kindern pro Familie,der Landesdurchschnitt liegt bei 2,41,und den fallenden Zahlen jüdischerEinwanderer wird dieser Anteil weitersteigen. Es ist leicht verständlich, wes-halb ein arabischer Staatsbürger sichkaum mit der «jüdischen Demokratie»Israel identifizieren kann. Wie soll erLoyalität zu einem Staat empfinden,dessen Nationalhymne von der «jü-dischen Seele» im Herzen spricht, des-sen Emblem der siebenarmige Leuchteraus dem jüdischen Tempel und dessenFlagge der Davidstern ist, und dessenTruppen einen Dauerkrieg gegen seineVerwandten führen? Israels Araber lesenandere Zeitungen, hören andere Nach-richtenprogramme und leben nebenden Juden in einer parallelen Realität.Vor diesem Hintergrund erscheint diegespannte Ruhe in den Beziehungen zuden Juden fast verblüffend. Doch derTrend weist in Richtung Eskalation.Wurden in den Jahren 2000-2007 29Araber mit israelischer Staatsbürger-schaft wegen Verdachts auf terroristischeAktivitäten verhaftet, waren es allein inden ersten zwei Monaten von 2008

bereits 25. Das Gros der Araber Israelsist weder radikal noch sinnt es aufGewalt, aber ihre Führung wird immerradikaler. Hemmungslos priesen arabi-sche Knessetabgeordnete den Erz-terroristen George Habasch, Gründerder PFLP, als einen der «größtenPalästinenser». Die PFLP ist eine radika-le Terrorgruppe, die auch nach den

Osloer Friedensverträgen Anschlägefortsetzte und jede Einigung mit Israelablehnt. Arabische Bürgerrechtsbewe-gungen fordern längst nicht mehr nurdie ihnen zustehende individuelleGleichheit, sondern kollektive Autono-mie. Da ist es kein Wunder, dass beson-ders unter arabischen Jugendlichen eineZunahme nationalistisch motivierterGewaltakte zu verzeichnen ist. Spä-testens seit den Unruhen von Oktober2000, als Araber in Israel gewaltsamdemonstrierten, das Land de facto fürmehrere Tage entzweiten und 13 De-monstranten von Polizisten erschossenwurden, bleibt das Misstrauen zwischenJuden und Arabern groß. Die Kluft wirdimmer tiefer.

Eine weitere Gefahr für das sekulare,westlich orientierte demokratische undzionistische Israel geht vom ständigwachsenden Anteil der anti-zionisti-schen jüdischen Bevölkerung aus.Haredim, also ultra-orthodoxe Juden,erfreuen sich mit 7,7 Kindern proFamilie der höchsten Geburtenrate imLand, auch bei militanten national-reli-

giösen Siedlern liegt sie immer noch bei4,8 Kindern, und damit höher als beiArabern oder «Durchschnittsisraelis» ausdem Großraum Tel Aviv. Weit mehr alsnur die wirtschaftliche Belastung, rund80% der haredischen Männer arbeitennicht, ihre Familien leben in Armut vonSpenden und Regierungsgeldern, birgtdiese Entwicklung existentelle Gefah-ren. Bereits heute dient jeder vierte Judenicht mehr in der Armee, meist aus «re-ligiösen Gründen». Ein beständig wach-sender Anteil dieser Bevölkerungsgrup-pe stellt das Gesetz der heiligen Toraund das Wort iher Rabbiner über dieGesetze des Staates Israel und seineInstitutionen. War die Räumung derSiedler der Gazastreifens im Jahr 2005noch eine Demonstration brüderlichenZusammenhalts und des Gewaltver-zichts innerhalb der israelischen Gesell-schaft, versprechen extremistische Sied-ler, keine weitere friedliche Räumung,selbst eines Teils der 150 Siedlungen imWestjordanland, mehr zuzulassen.

Arabische Israelis und Haredim stellenheute bereits 45% der ErstklässlerIsraels, Tendenz weiter steigend. BeideGruppen haben gemein, dass sie die bis-herigen Normen und Grundlagen desisraelischen Staates weder akzeptierennoch fortführen, sondern grundlegendverändern wollen. Israel als jüdischer,säkularer und demokratischer Staat wirdsich in wenigen Jahrzehnten diesempolitischen Druck kaum erwehren kön-nen, wenn nicht bereits heute dieGrundlagen dafür gelegt werden, dieseMenschen dem zionistischen Staat nahezu bringen.

Dr. Gil Yaron ist als Israel-Korrespondent für zahlreichedeutssprachige Medien tätig. Inder Schweiz ist er häufig aufRadio24 zu hören. In seinem Buch «Jerusalem - einhistorisch-politischer Stadtfüh-rer» geht er zu den Ursprüngender Stadt zurück und erläutertihre historische Bedeutung ausSicht der drei Weltreligionen.

Israel kann sich auch nach 60 Jahren keine Unachtsamkeit leisten.

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KHnews Magbit 2008

Ein voller Erfolg.In Basel, Bern, Zürich, Lugano und bei Atid Zürich gab’s viel Lob für die diesjährigen Keren Hajessod Magbit-Veranstaltungen.

Magbit 2008 Mai 2008 / Ijar 5768

Rothschild - 22. JanuarDer Reigen der Openings wurde in die-sem Jahr wiederum vom exklusivenGrosspenderanlass der Bank Rothschilderöffnet. Am 22. Januar nahmen 32geladene Gäste an diesem hochklassigenLunch teil, zu welchem Baron Eric deRothschild und der Präsident des KerenHajessod Schweiz, Sami Bollag, persön-lich geladen hatten. Ofra Strauss,gemäss Forbes Magazine eine der 50mächtigsten Geschäftsfrauen weltweit,hielt einen interessanten Vortrag überdie von ihren Grosseltern im Jahre 1936gegründete Strauss-Group, deren Ver-waltungsratspräsidentin sie ist. OfraStrauss ist zudem Mitglied des Board ofGovernors der Jewish Agency.

Basel - 26. JanuarDas Opening in Basel fand am 26.Januar im Gemeindehaus der IGB statt.Unter der erfahrenen Leitung des BaslerKH-Präsidenten Patrick Loeb und derunverzichtbaren Unterstützung unserer

Mitarbeiterin Evelyne Domb war derAbend wiederum ein voller Erfolg.Rund 120 Gäste kamen in den Genusseiner sehr persönlichen Rede von Isra-el’s Innenminister Meir Shitrit. Dienachfolgende Round Table Diskussionwurde von Dr. Simon Erlanger geleitet,Redaktor bei der Basler Zeitung sowieLehr- und Forschungsbeauftragter amInstitut für Jüdisch-Christliche For-schung der Universität Luzern. Pane-listen waren Noah Klieger, Redak-tionsmitglied der nationalen Tages-zeitung Yedioth Ahronoth, und Dr. GilYaron, Korrespondent und freier Jour-nalist. Unser Film zum Thema ‚60 JahreIsrael’ bewegte die Anwesenden. DerAbend klang stimmungsvoll mit derIsrael Army Band aus.

Zürich - 27. JanuarDie Eröffnungsveranstaltung für dasMagbit Jahr 2008 in Zürich fand am 27.Januar im Kongresshaus statt. Der Zür-cher Präsident Marc Lauer und das be-

währte und hochkarätige Zürcher Teammit Maureen Meyer, Alain Picard,Denise Sachs, Chaim van Dijk und IritWeinberg haben es wieder einmal ge-schafft, in ehrenamtlicher Arbeit einenfaszinierenden Event zu organisieren.Wie bereits im Vorjahr, so wurden auchin diesem Jahr aus Kostengründen inerster Linie Spender eingeladen, die denKeren Hajessod im Vorjahr grosszügigunterstützt hatten. Rund 200 Gäste wa-ren anwesend, unter ihnen auch Bot-schafter Ilan Elgar. Der Anlass standganz unter dem Motto ‚60 Jahre Israel’.Nach einer spannenden Rede von In-nenminister Meir Shitrit folgte eine äus-serst kurzweilige und hochstehendeRound Table Diskussion. Unter derbewährten Leitung von Roger de Weckdiskutierten Professor Shlomo Avineri,Direktor des Instituts für EuropäischeStudien an der Universität Jerusalem,Noah Klieger und Dr. Gil Yaron.Weitere Highlights des Abends warendie mitreissende Israel Army Bandsowie der vom Keren Hajessod Schweiz

produzierte, sehr bewegende Film zumThema ‚60 Jahre Israel’. Beim abschlies-senden Auftritt der Israel Army Bandkam es zu einer Deutschschweizer Pre-miere: es wurde ausgelassen getanzt.

Atid - 29. JanuarIn der Zürcher «Laborbar» des bekann-ten Schweizer TV-Showmasters KurtAeschbacher konnten über 120 Gästeeinen tollen Abend erleben. Sie warenzu einem Grossteil über die Internet-Community «Facebook» eingeladenworden. Nach einem ersten Showblockmit der Israel Army Band sprach KurtAeschbacher auf der kleinen Bühne mitDr. Gil Yaron, Yves Kugelmann (Chef-redaktor des Tachles), Shira Averbuch,einer Sängerin der Band und schliess-lich mit Dany Gliksberg, einem derPioniere von Ayalim (siehe Seite 19).Die Gespräche waren gleichermasseninformativ und äusserst unterhaltsam.Während des anschliessenden Films ‚60Jahre Israel’ herrschte eindrücklicheStille. Dafür wurde es umso lauter undfröhlicher, als die Armyband schliess-lich zu ihrem zweiten Auftritt kam.

Bern - 30. JanuarAm 30. Januar trafen rund 170 Gäste,unter ihnen Botschafter Ilan Elgar, imHotel Bellevue Palace ein, um die Er-öffnungsveranstaltung in Bern mitzuer-

leben, die wiederum von unserer lang-jährigen ehrenamtlichen MitarbeiterinDorly Bloch vorbereitet worden war,nach Kräften unterstützt von DoraBigler von der Israelischen BotschaftBern. Nach einem Apéro folgte einespannende Round Table Diskussion,geleitet von dem für die NZZ und dieJüdische Allgemeine tätigen Journa-listen Peter Bollag, mit Noah Kliegerund Dr. Gil Yaron. Das Thema ‚60 JahreIsrael’ bewegte viele Gäste, und soschlossen sich an die Diskussion nocheine Reihe von Fragen aus dem Publi-kum an. Stimmungsvoll abgerundetwurde der Abend wiederum von derIsrael Army Band und dem Film.

Lugano - 24. FebruarAm Nachmittag des 24. Februar fandim Albergo Pestalozzi das Tessiner Ope-ning statt. Werner und Maya Hoenigs-berg luden zu Kaffee und Kuchen einund etwa 60 Gäste folgten dieser Einla-dung. Auch der Botschafter Israel’s inder Schweiz, Ilan Elgar, war unter denGästen und richtete einige Worte an dieAnwesenden. Mit grossem Interessewurde die Rede von Gottfried Wagnerverfolgt, einem Nachkommen von Ri-chard Wagner, der Spannendes über dieErfahrungen seiner Familie berichtete.Faszinierend waren die von einem Pia-nisten vorgetragenen Werke jüdischerKomponisten.

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Ein stimmungsvoller Round Table im Kongresshaus Zürich Minister Meir Shitrit in seinem Element

Volle Aufmerksamkeit im Gemeindehaus Basel

Bei Atid spricht Kurt Aeschbacher mit Dany Gliksberg von AyalimGottfried Wagner in Lugano

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Prioritäten 2008 Mai 2008 / Ijar 5768

Das Ben Yakir Jugend-Aliyah-Dorf.Im Internat bei Hadera erhalten religiöse Kinder und Jugendliche aus problematischen Familienverhältnissen mehr als Schulbildung: eine Chance.

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Die Jugend-Aliyah begann 1933als eine Rettungsoperation fürjüdische Kinder aus NS-Deutsch-land und hat sich seither zueinem führenden Modell derFürsorge für neu eingewanderteund benachteiligte junge Men-schen in Israel entwickelt. DieJugend-Aliyah wurde bisherzum sicheren Hafen für über300’000 junge Menschen deram stärksten benachteiligten Be-völkerung Israels: gefährdete Kin-der im Alter zwischen 12 und 18Jahren, die einen problematischen Fa-milienhintergrund haben.

Gegenwärtig stellen Neueinwandereraus der ehemaligen UdSSR und Äthio-pien mehr als die Hälfte der Schüler, diein den Dörfern der Jugend-Aliyah le-ben. In Israel geborene Jugendliche, de-ren soziale Integration nicht erfolgreichverlief, stellen die andere Hälfte derSchüler.

In Zusammenarbeit mit dem Keren Ha-jessod fördert die Jewish Agency vierJugenddörfer. Diese bieten Kindern undJugendlichen, welche von den israeli-schen Erziehungs- und Wohlfahrtsmini-sterien dorthin überstellt werden, so-wohl eine Unterkunft als auch Förder-massnahmen. Über diverse persönlicheund familiäre Probleme hinaus leidendie Betreuten unter Lernschwierigkeitenund einem niedrigen Selbstwertgefühl.

Bei diesem pädagogischen Ansatz derJugend-Aliyah wird nach Möglichkeitdie Kooperation mit den Familien ange-strebt. Viele Kinder, die in den Jugend-dorfeinrichtungen leben, stehen weiter-hin in Kontakt mit ihrer Familie, die siedarüber hinaus regelmässig besuchen.

Das Jugenddorf Ben Yakir liegt beiHadera und ist das Zuhause von 150religiösen Jungen im Alter zwischen 12und 18 Jahren. Diese Schüler stammensowohl aus alt eingesessenen israeli-schen als auch aus neu eingewandertenFamilien mit problematischem sozio-ökonomischen Hintergrund. Die Mehr-heit der Schüler stammt aus Familien,die aus Äthiopien einwanderten.

Das Jugenddorf Ben Yakir ist für diesegefährdeten Jugendlichen die letzteChance, später einmal ein normalesLeben zu führen und die Aussicht aufeine produktive Zukunft zu haben.

Ben Yakir bietet Schulunterrichtfür die 7. bis 9. Klasse an.Während der Zeit ihres Schul-besuches leben die Kinder imInternat. Im Rahmen eines kürz-lich initiierten Pilotprojekts blei-ben Jugendliche nun auch nochnach der 9. Klasse in Ben Yakir,besuchen aber eine örtliche Ober-schule. Die warmherzige Unter-stützung und herzliche Atmos-phäre dieses Jugenddorfes sorgenfür grossen Erfolg.

Ben Yakir bietet eine breite Palette vonAktivitäten zur Verbesserung der schuli-schen Leistungen an. Zum Beispiel Ka-rate, Reiten, Sport, Musik und Tanz,Kunst und Handwerk ebenso wieSchreinern und Töpfern. Diese ermögli-chen es den Schülern, sich konstruktiveinzubringen. Darüber hinaus ist BenYakir ein Bauernhof mit Streichelzooangegliedert. Dort lernen die Schüler,respektvoll mit allen Lebewesen umzu-gehen.

Während des Libanon-Krieges im Som-mer 2006 diente Ben Yakir Tausendenvon Kindern aus dem Norden als Som-merferiencamp. Sie waren so ausserhalbder Kampfzone in Sicherheit. Diese Be-mühungen wurden vom Keren Hajes-sod unterstützt.

Mehr als 90 Prozent der Schüler vonBen Yakir schliessen die Oberschule ab.Einige werden unmittelbar danach indie Elitetruppen der israelischen Armeeaufgenommen. Andere besuchen zu-nächst eine Institution der höherenBildung und leisten ihren Wehrdienstanschliessend in Bereichen, die mitihrem Studium in Verbindung stehen.

«Seit ich in Ben Yakir bin, habeich viel mehr Selbstbewusstsein.Ich lerne, ein Musikinstrumentzu spielen, und zudem bin ich inder Leichtathletikmannschaft.Darüber hinaus kann ich mich inder Schule besser konzentrierenund habe bessere Noten. DenMenschen hier liegt wirklich et-was an mir.»

David, Ben Yakir-Schüler

Der Tag beginnt mit dem gemeinsamen Gottesdienst.

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Wir feiern gemeinsam

Einladung zur grössten Jom Ha’atzmaut Party der SchweizDONNERSTAG, 8. MAI 2008, 18.00 UHR, KONGRESSHAUS ZÜRICHEintritt frei

Mit der Band KOLOT SHVA aus Israel, Tanz/Hora, Lounge, Israel-Buffet, Kinderbetreuung und Überraschungen für Israel-Fans jeden Alters. Gastredner: Aviv Shir-On. Moderation: Rachel Manetsch und David Karasek.

Gastgeber: Israelitische Cultusgemeinde Zürich, Keren Hajessod Schweiz, Keren Kayemeth LeisraelAtid, Bne Akiwa, Emunah, Ges. Schweiz-Israel, Hagoschrim, Handelskammer Schweiz-Israel,Haschomer Hazair, Jüdische Gemeinde St. Gallen, Israelitische Gemeinde Winterthur, Jüdische Liberale Gemeinde Zürich, Jüdische Schule Noam, Tiferet Israel Zürich, WIZO.

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Keren Hajessod Schweiz

NURIT GALRON in concert

exklusiver Auftritt einer der

bekanntesten Sängerinnen Israels

THE KEREN HAYESOD ANNUAL WORLD CONFERENCETHE KEREN HAYESOD ANNUAL WORLD CONFERENCEJune 18-20, 2008June 18-20, 2008

INVITATIONINVITATIONCelebrating ICelebrating Israel’s 60srael’s 60 thth yearyear

For more information and reservation please contact Yonit Weiss,For more information and reservation please contact Yonit Weiss,KH Schweiz, Telefon 044 461 68 68KH Schweiz, Telefon 044 461 68 68

[email protected]@kerenhajessod.ch

We invite you to join us in showing solidarity with Jerusalem, the indisputableWe invite you to join us in showing solidarity with Jerusalem, the indisputablecapital of Israel and heart of the Jewish world, during Keren Hayesod’s 60capital of Israel and heart of the Jewish world, during Keren Hayesod’s 60thth yearyearAnnual Conference. Join us in a forward-looking conference where we will beAnnual Conference. Join us in a forward-looking conference where we will be

celebrating 60 years of achievement.celebrating 60 years of achievement.

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Aktuell Mai 2008 / Ijar 5768

Sderot – Die Kinder von der Frontlinie.Die Stiftung für die Opfer des Terrors, unterstützt vom Keren Hajessod undden United Jewish Communities, ist in Sderot aktiv.

Am 9. Februar, dem vergangenen Shab-bat, wurde dem achtjährigen OsherTuito, einem Teilnehmer des «JewishAgency Youth Futures-Programmes»,sein linkes Bein durch eine Kassam-Rakete abgetrennt, die in seiner Näheeinschlug.

Osher Tuito war gerade auf dem Weg zueinem örtlichen Bancomaten, um Geldabzuheben, mit dem er seinem Vaterein Geburtstagsgeschenk kaufen wollte.Sein älterer Bruder Rami Tuito, er ist 19Jahre alt, wurde bei dem Anschlag eben-falls verwundet. Die beiden wurdenschwer verletzt, als am Schabbat in Sde-rot mehrere Kassam-Raketen einschlu-gen. Osher und Rami wurden zuerst indas Barzilai-Hospital in Ashkelon ein-geliefert. Aber angesichts der Schwereihrer Verletzungen wurden beide in dasTel Hashomer Hospital in Ramat Ganverlegt, das Erfahrung mit der Be-handlung dieser Art von Verwundun-gen hat. Hier werden Osher und Ramibehandelt. Sie können sich erholen,und sie werden hoffentlich wieder vollgenesen. Oshers linkes Bein musste al-lerdings amputiert werden, nachdemder heldenhafte Versuch der Ärzte, es zuretten, fehlgeschlagen war. Osher warviele Stunden lang bewusstlos gewesen.

Die Nachricht, dass die beiden verletztworden waren, verbreitete sich wie einLauffeuer unter den Aktivisten, die amYouth Futures Projekt in Südisrael betei-ligt sind. Nach dem ersten Schock wur-den Mitarbeiter der Jewish Agencyaktiv, um der Familie beizustehen sowieall jenen, die direkt von dem Vorfallbetroffen waren. Zuerst und vor allemkontaktierten sie Tami Betito, denTrustee von Youth Futures, der fürOsher im Rahmen des Programmes ver-

antwortlich war. Wie bei einem Domi-no-Effekt wurden nach und nach alle,die direkt oder indirekt an dem Projektbeteiligt sind, aktiv. Alle setzten sich einund wollten sich besonders um denJungen und um Sderot im allgemeinenkümmern.

Die Jewish Agency und der KH sindSderot seit dem Beginn der Anschlägedurch Kassam-Raketen zur Seite gestan-den. Sie bieten finanzielle Unter-stützung über die Stiftung für Terror-Opfer, für den Ausbau von bombensi-cheren Schutzbunkern, für die Repa-ratur des zentralen Traumazentrumsvon Sderot. Sie bieten auch Erholungfür die Kinder und Jugendlichen vonSderot und sie entwickeln weitere Bei-standsprogramme.

Die Jewish Agency für Israel stellt denOpfern von Raketen-Anschlägen inSderot sofortige finanzielle Hilfe zurVerfügung, was der kürzlich erfolgten

Entscheidung zu verdanken ist, Mittelaus der Stiftung für Terroropfer zu ver-wenden, die vom Keren Hajessod undden United Jewish Communities garan-tiert und aufgebracht werden. So kanndiesen Einwohnern sofort beigestandenwerden.

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Sderot-Kinder in Zürich

Im Juni dieses Jahres organisiertder KH Schweiz für 10-15 Kinderaus Sderot und ihre Betreuereine kurze Erholungsreise in dieSchweiz. Sie sollen einige Tagevon der ständigen Angst in ihrerHeimat abgelenkt werden undfühlen, wie sehr wir in Gedankenbei ihnen sind. Integriert in denfriedlichen Alltag von SchweizerFamilien werden sie mit gleich-altrigen Noam-Kindern zur Schu-le gehen und in ein Klassenlagernach Kandersteg fahren.

Bei Raketenalarm bleiben den Bewohnern knapp 15 Sekunden bis zum Einschlag.

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KHnews Atid Atid Mai 2008 / Ijar 5768

«Es muss etwas laufen.»Naama Eisenmann hat sich für ihre Zeit alsPräsidentin von Atid einiges vorgenommen.

Wie bist du zu Atid gekommen?Ich war letzten Herbst an einem «YoungLeadership» Event des Keren Hajessodin Madrid. Dort lernte ich viele tolleMenschen aus ganz Europa kennen.Und natürlich erfuhr ich bei dieserGelegenheit einiges über den KH, seineZiele, seine Verpflichtungen und seineBedeutung. Dany Gliksberg von Ayalimwar auch dort und erzählte viel von die-sem faszinierenden Projekt. Nach mei-ner Rückkehr war mir klar, dass ichmich irgendwie für diese Organisationengagieren möchte. Da kam auch schonprompt die Anfrage vom KH-Büro, obich nicht das Atid-Präsidium überneh-men würde.

Seit wann lebst du in der Schweiz?Das ist eine lustige Geschichte. MeineEltern lernten die Schweiz in ihren Flit-terwochen kennen und lieben. Dabeschlossen sie kurzerhand, irgendwannmal hier zu leben. Als ich drei wurde,war es dann soweit. Wir zogen nachAllschwil bei Basel, wo ich eine richtigschweizerische Jugendzeit verbrachte.

Kannst du dir vorstellen, wieder zurück zugehen, Aliyah zu machen?Früher konnte ich mir das nicht vorstel-len. Heute schon. Ich bin froh, hier auf-gewachsen zu sein, aber mein Herzschlägt immer noch – und immer mehr– für Israel. Im Anschluss an meinStudium ging ich im Herbst 2001 (nurzwei Monate nach 9/11 und mitten inder Intifada) für ein halbes Jahr nachIsrael und besuchte einen Ulpan. Ichhabe zwei Pässe. Alles Weitere wird sichin den nächsten Jahren zeigen.

Warum engagierst du dich gerade für denAtid?Der Atid spricht eine Altersstufe an, derheute nicht viel geboten wird: junge,vorwiegend berufstätige jüdische Er-wachsene. Ich möchte etwas für meines-gleichen tun, ihnen eine soziale Platt-form und ein paar coole Events bieten.Ausserdem möchte ich natürlich Israelunterstützen und andere für Israel be-geistern.

Was sind deine Ziele als Atid-Präsidentin?Wir wollen einen grossen Teil derSchweiz mit unseren Aktivitäten abdek-ken, indem wir möglichst viele Leutefür Events zusammen bringen und fürIsrael begeistern. Die Reaktionen aufunseren ersten Event im Januar zeigen,dass das Bedürfnis nach solchen An-lässen gross ist.

Wie sieht der neue Vorstand aus?Mit Esther Caroline Nahmani (20),Simone Karasek (23), Ilona Sterenberg(24) und Andre Kurz (30) sind wir zufünft. Es ist toll, wie gut wir zusammenfunktionieren. Jeder von uns ist bereit,sich voll zu engagieren und einzubrin-gen. Bei einem so kleinen Gremiumkann es keine Passiv-Mitglieder geben.

Sind fünf Vorstandsmitglieder genug?Für die Aufbauphase ist diese Konstel-lation perfekt. Später können wir unsdurchaus einen Ausbau des Vorstandsvorstellen. Helfer können wir natürlichauch jetzt jederzeit gebrauchen.

Was ist euer nächster Event?Wir planen ein Highlight Event – lasstEuch überraschen! Doch vorher kom-men noch ein paar kleinere «Get toget-her» Anlässe. Jede Veranstaltung, ob grossoder klein, ist eine Herausforderung füruns, doch genau der stellen wir uns lie-bend gerne. Über unsere ATID Gruppebei Facebook erfährt man Näheres überunsere unterschiedlichen und innova-tiven Events.

Atid will sich für das Projekt Ayalim enga-gieren. Warum?Wir finden das Projekt einfach genial.Es kommt dem dringenden Bedürfnisnach neuem Lebensraum entgegen,lässt den Pioniergeist der Kibbutzgene-ration wieder aufleben und wird vonLeuten in unserem Alter umgesetzt. AmAtid-Event in der Laborbar wurde Aya-lim genauer vorgestellt (durch DanyGliksberg und Videodoku). Mehr dar-über kann man auf www.ayalim.org.ilsehen und lesen.

1918

Zur Person Naama Eisenmann

Die 31-jährige Baslerin studiertean der Uni Basel Wirtschaftswis-senschaften. Nach ihrem Ab-schluss kam sie nach Zürich.Heute arbeitet Naama als RiskController bei einer Grossbank.Ihre Freizeit verbringt sie amliebsten tanzend.

Dank der fortwährenden Unterstützungdes Keren Hajessod und der JewishAgency vollbringt die «Ayalim Associa-tion» eine wahrhaft soziale Revolutionin Israel. Inspiriert von den früherenGenerationen, die den Staat Israel grün-deten, belebt «Ayalim» den Pioniergeisterneut. Diese neuen Pioniere sind idea-listische Studenten, die sich in IsraelsNorden und Süden niederlassen, umdiese Regionen, die zu den nationalenPrioritäten zählen, von innen heraus zustärken.

Dank «Ayalim» lassen sich junge Stu-denten aus ganz Israel in notleidendenRegionen, in Entwicklungsstädten undin Innenstädten nieder. Sie arbeiten eh-renamtlich mit der lokalen Bevölkerungzusammen und setzen sich dafür ein,die Wohnviertel physisch und sozialebenso wie im Hinblick auf den Bil-dungsstandard zu rehabilitieren. In der

Wüste und in ländlichen Regionen bau-en diese Studenten mit eigenen Hän-den Dörfer auf und erwecken durch ihreHingabe und ihren Enthusiasmus entle-gene Gegenden zum Leben.

«Mit Hilfe des Keren Hajessod und derJewish Agency konnten wir drei neueStudentendörfer aufbauen», sagt DanyGliksberg, 28, stellvertretender Direktorund Mitbegründer der «Ayalim Associa-tion» ist. «Ein Studentendorf wurde inAkko, eines im Norden des KibbuzNeve Or und ein weiteres in der In-nenstadt von Dimona gegründet. Zu-dem konnten wir andere Studenten-dörfer ausbauen.»

Der Name «Ayalim» erinnert an Eyalund Yael Sorek, die Freunde derGründer dieser Vereinigung waren. Dasjunge Paar wurde von Terroristen kalt-blütig auf dem Höhepunkt der Zweiten

Intifada ermordet. Bisher gründete«Ayalim» acht Studentendörfer in derNegev-Wüste und in Galiläa. Im kom-menden Sommer soll ein neuntesStudentendorf in der Altstadt von BeerSheva gegründet werden. «Viele denken,dieses Land wurde 1948 gegründet,doch wir gründen es immer noch wei-ter», sagt Dany.

In den Studentendörfern leben gegen-wärtig 430 junge Menschen. «Ayalim»hat einen grossen Einfluss auf Israel.«Als wir unsere Vereinigung ins Lebenriefen, waren wir Aussenseiter», sagtYuval Cohen, einer der Mitbegründerund Direktor eines Studentendorfes imNorden des Landes. «Niemand redetemehr über zionistische Werte. Jetzt istdas alles zu etwas Wunderbarem er-blüht, und wir wachsen die ganze Zeitweiter. Es gibt viele junge Menschen,die etwas Bedeutendes tun möchten.»

«Ich beteilige mich am Aufbau desNegev. Ich bin ein Teil der Geschichte,die hier sozusagen greifbar ist», sagtAdina Kruger, 23, die an der Ben-Gu-rion Universität Kunst und Pädagogikstudiert. Sie wohnt in Adiel, dem erstenStudentendorf, das «Ayalim» ins Lebenrief. Es fing alles mit lediglich zweiWohncontainern an, die mitten in derWüste auf einem Flecken Land standen,das die Jewish Agency stiftete.

Studenten, die sich «Ayalim» anschlies-sen, erhalten akademische Stipendien.Als Gegenleistung sind sie 500 Stundenpro Jahr in den umliegenden Gemein-den ehrenamtlich tätig. Sie initiierenwichtige soziale Initiativen, die zur Stär-kung der lokalen Gemeinden beitragenund eine Veränderung von innen her-aus bewirken sollen.

Das neue Projekt von Atid Schweiz.Ayalim – die Pioniere des 21. Jahrhunderts.

Was die Studentinnen und Studenten schaffen, ist bemerkenswert.

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Die Yachdav-Reise findet nur alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr steht die Reise – wie könnte es anders sein – unter dem Motto«60 Jahre Israel». Das provisorische Programm ist schon ganz schön vielversprechend (Änderungen vorbehalten). Und bei Yachdavkommt alles immer noch besser. Melde dich schnell beim KH Zürich an und lass dich überraschen.

Dienstag, 17/06/200816:30 Welcome-Empfang im Hotel18:00 Eröffnungszeremonie und «Shecheyianu» bei «Ofel» mit dem Chief Rabbi der IDF (Israel Defense Force)19:30 Israels 60. Geburtstag! Eröffnungsprogramm und Welcome-Dinner zur Feier der 6 Jahrzehnte

Unabhängigkeit, im Garten von Keren Hajessod. Mit einem Auftritt der IDF Army Band, der Begrüssung durch den Generaldirektor des KH und einer speziellen Überraschung

Hotel: Regency, Jerusalem

Mittwoch, 18/06/200807:30 Frühstück im Hotel mit Einführung durch ein Mitglied des IDF Generalstabs 11:00 Besuch von Keren Hajessod Projekten in Beer Sheva 12:30 Fahrt zu einem Armeestützpunkt im Negev13:00 Besuch des Stützpunkts und Teilnahme an einer interaktiven Übung mit IDF-Soldaten16:00 Fahrt nach Ashalim und Besuch eines Ayalim Projektes16:30 Ankunft in Ashalim – gemeinsames Anpacken mit den Bewohnern18:00 Fahrt nach Sde Boker18:30 Ankunft in Sde Boker – Besuch von David Ben Gurions Grab19:00 Open-air Abendessen mit Blick in den eindrücklichen Zin Canyon21:00 David Broza – Wüstenkonzert unter den Sternen – zusammen mit Ayalim-Studenten23:00 Rückfahrt nach JerusalemHotel: Regency, Jerusalem

Donnerstag, 19/06/200807:30 Frühstück09:00 Besuch des Yad Vashem Museums und Zeremonie12:30 Spezial-Event zu Ehren der Einwanderer und der IDF. Unter den Gästen werden hoch

dekorierte Soldaten und Offiziere der IDF sein, die im zweiten Libanonkrieg dienten14:00 Fahrt zum Lev Smadar Cinema14:30 Vorführung des Oscar-nominierten israelischen Films «Beaufort»,

Treffen mit dem Filmautor, Ron Leshem und den Hauptdarstellern.17:30 Fahrt zu einem Empfang mit Präsident Shimon Peres in der Präsidentenresidenz20:30 Teilnahme am festlichen Dinnerprogramm der KH Weltkonferenz, zusammen mit

Keren Hajessod Führungspersönlichkeiten aus aller WeltHotel: Regency, Jerusalem

Freitag, 20/06/200807:30 Frühstück und Hotel check-out08:30 Vortrag von einem der Hi-tech-Tycoons Israels, im Hotel9:30 Abfahrt nach Jerusalem, Walking Tour durch die Altstadt und den Mahane Yehuda Market13:00 Rückfahrt zum Hotel und Abschluss der Mission

Atid Mai 2008 / Ijar 5768

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Die Israel-Reise deines Lebens.Was du auf der Yachdav-Reise erlebst, vergisst du dein ganzes Leben lang nicht mehr.

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KHnews Interview

Der Titel...Hier kommt der Untertitel hin anlässlich eines Anlasses KH wird hier alsoein wenig mehr geschrieben...

Die Einweihung des Jugendzentrumssollte der Höhepunkt unserer Reisesein. Am Sonntag fuhren wir im BusRichtung Süden. Wir hatten ein vollesProgramm: Besuch des Kulturzentrumsfür äthiopische Einwanderer in BeerSheva, einer Klasse des ProgrammsNet@, des Kibbuzes Sde Boker, derHeimat Ben-Gurions, Mittagessen ineinem Beduinenzelt, Baden in einemWüstenoase-Spa. Und am Abend dieEinweihung.Die Besichtigung des Jugendzentrumsund die Wahrnehmung von dessen aus-serordentlichem Einfluss auf die Zu-kunft der Stadt und derer kommendenGenerationen übertraf all unsere Erwar-tungen. Auf den höchsten technischenStand gebrachte Einrichtungen stehenden jungen Teilnehmern der verschiede-nen Kurse zur Verfügung: Tanz, Thea-

ter, Musik, Malerei, Skulptur, Photo,Video und vieles mehr. Ein Theatersaalwie auch ein in den Bau integriertesAmphitheater bieten den jungen Künst-lern hervorragende Plattformen für ihreDarbietungen. Auch ein Restaurant alswichtiger Ort der Begegnung wird eineher vernachlässigtes Stadtviertel wieder-beleben und ihm neuen Aufschwunggeben.Anwesend bei der eindrücklichen Zere-monie waren u.a. der Botschafter derSchweiz in Israel, der Bürgermeister vonBeer Sheva, der amtierende Präsidentdes KH-Schweiz, Sami Bollag sowieseine Vorgänger Erwin Rom und Dr.Claude Schneidinger und, last but notleast, der Delegierte des KH Jerusalemin Zürich, Ishay Haramaty.Hervorragende musikalische und tänze-rische Darbietungen, «Produkte» des

schon seit einigen Monaten funktionie-renden Jugendzentrums, umrahmtendie Feier. Kinder und Jugendliche tratenauf der Bühne selbstsicher wie vollblüti-ge Professionelle auf und überzeugtenuns von der Wichtigkeit, dieses Potentialund die künstlerische Begabung zu för-dern und zu unterstützen.Der positive Einfluss eines solchenZentrums für die dortige Jugend istunermesslich, sein Beitrag für die gesun-de Entwicklung von Beer Sheva undseine Umgebung ebenfalls.Wir freuen uns jetzt schon auf die näch-ste Einweihung!

Chairman Sami Bollag eröffnet in Tel Avivdie Keren Hajessod Weltkonferenz.

Chairman Sami Bollag eröffnet in Tel Aviv die Keren Hajessod Weltkonferenz.

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Mai 2008 / Ijar 5768Prioritäten 2008

Amigour – Hoffnungsschimmer für die Ärmsten.Diese Einrichtungen des öffentlichen Wohnungsbaus vermitteltSozialwohnungen.

Rena ist allein erziehende Mut-ter von drei Kindern. Sie arbei-tet täglich neun Stunden alsKassiererin in einem Super-markt. Ihr Gehalt reicht kaumaus, um ihre Kinder zu ernäh-ren und die Miete zu bezahlen.Ihre Kinder schämten sich,Freunde in die heruntergekom-mene Zweizimmer-Wohnungmitzubringen.

Das Leben von Rena verändertesich dank «Amigour», Israels öf-fentlicher Wohnungsbaugesell-schaft. Da es in Israel keine gün-stigen Mietwohnungen gibt, nimmt«Amigour» eine wichtige Rolle ein beider Bereitstellung von Sozialwohnun-gen und durch Einrichtungen des be-treuten Wohnens. «Amigour» unterhältgegenwärtig rund 22’000 Mietwoh-nungen für 70’000 Mieter – darunterNeueinwanderer und alt eingesesseneIsraelis, allein erziehende Personen,junge Paare und Senioren – in 23 Ortenim ganzen Land. Hinzu kommen rund8’000 Mietwohnungen, die im Besitzder Regierung sind.

Von Kiryat Shmona im Norden bisMitzpe Ramon im Süden unterhält«Amigour» Zentren, die sich um dieVerwaltung und Instandhaltung vonSozialwohnungen und Einrichtungendes betreuten Wohnens kümmern. Aberauch um die Abwicklung von Mietzah-lungen und Verkäufen sowie um sozialeAngelegenheiten, wie Bauprojekte desbetreuten Wohnens. In den Genuss der«Amigour»-Dienstleistungen kommenvorwiegend Neueinwanderer, sowohljunge als auch ältere Menschen.

Daneben bietet «Amigour» So-zialdienste für Neueinwandereran: Hebräischunterricht, Fortbil-dungskurse und weitere Aktivi-täten, die beim Aufbau einesneuen Lebens in Israel helfensollen.

Die Menschen, die von«Amigour» unterstützt werden,gehören zu den sozioökono-misch schwachen Schichten, dienur schwerlich ein Leben inWürde führen können. IhrEinkommen liegt oftmals unter-halb der Armutsgrenze. «Ami-

gour» gibt ihnen die Möglichkeit, den-noch in sauberen, renovierten Woh-nungen zu leben, für deren Instand-haltung zudem gesorgt wird. Die öf-fentlichen Anlagen bestehen aus Parksund Grünflächen, die zum weiterenWohlbefinden der Bewohner beitragensollen.

«Amigour» bekämpft die Obdachlosig-keit und erfüllt das grundlegende Be-dürfnis von Menschen nach Geborgen-heit und Sicherheit.

Viele Neueinwanderer geraten in die Armutsspirale.

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At BHI Swiss Private Banking, we believe that balance is fundamental to successful wealth management. We provide the security of a well-founded portfolio, yet remain flexible to new investment opportunities.

Bank Hapoalim (Switzerland) Ltd.Stockerstrasse 33CH-8027 ZurichTel +41 44 283 81 81Fax +41 44 202 77 40www.bhibank.com