Klang Und Ton Magazin No 01 2013

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German Audio Magazine

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  • Test

    mag

    azin 4,50 Deutschland 4,70 Ausland CHF 8,80 PLZ 30,80 DKK 39 SEK 62 1/2013 Dezember/Jamuar K10607

    groePraxisdoku

    Vom Schaltbild zur Frequenzweiche

    Drei Richtige S. 54 Neue Treiber im Test S. 56 Neue Monacor-Subwoofermodule im Test 300 Watt Dauerleistung fr 190 Euro

    Neuer Beryllium-Top-Hochtner von Scan-Speak Erstaunlicher Ovalbass von Tang Band

    1 2013 Dezember/Januar

    Spule, Kondensator & Co. so baut man daraus Frequenzweichen

    Optimale Signalfhrung durch berlegte Bauteileanordnung

    Exzellente klangliche Ergebnisse durch minimale bergangswiderstnde

    Zwei Wege, maximaler Druck Rckgeladenes Horn mit bezahlbarem PA-Mitteltner Satte 94 Dezibel Wirkungsgrad Ultradynamischer, aber trotzdem ausgewogener Klang

    Hoch hinaus S. 36 Besonders schlanke Standbox Ungewhnliche Kombination: zwei Breitbnder, eine Kalotte Brillantes Klangbild, exzellentes Rundstrahlverhalten

    Cheap Trick mit besonders gnstigen Monacor-Treibern Voller Bass durch Transmissionline-Gehuse Angenehme Abstimmung frs lange Musikhren

    75 Euro? Das reicht S. 60

    berraschung aus Israel S. 18

    Ein Gehuse, ein Filter, zwei Tieftner zur Auswahl Anspringendes Klangbild durch Breitbnder mit Bassuntersttzung Sptere Umrstung auf anderen Breitbnder mglich

    Macht doch, was ihr wollt S. 22

    Extrem breitbandiger Mitteltner als Fullrange-Wandler eingesetzt Gehuse mit Design-Ambitionen Sehr przises Klangbild mit toller Rumlichkeit

    Dritte Inkarnation eines Lautsprecher-Klassikers Atemberaubend tiefer Bass mit Unterhang-Tieftner Toller Mittelhochtonbereich mit dem legendren BB3.01 S. 42

    Vettern-FAST auf den Stand gebracht

    94 dB

    Rhrentauglich

    S. 12

    S. 26

  • eins null

    Bits mit Groove

    Jetzt am Kiosk

  • KLANG+TONEditorial

    3

    KLANG+TON 1/2013

    Beginnen wir den Jahrgang 2013 mit einer we-niger erfreulichen Meldung: Wir tragen un-ser Referenzprojekt Proxima hiermit zu Grabe. Thiel/Accuton hat seine Treiber zurckgefordert, weil der Hersteller nicht mehr an ein glckliches Ende fr die Konstruktion glaubt. Das ist ver-stndlich und vllig okay, immerhin sind seit

    dem Startschuss fr die Box mittlerweile anderthalb Jahre ins Land gegangen. Obs eine Mglichkeit gegeben htte, das gute Stck doch noch zu vollenden? Ich denke schon, aber bei unseren personalbedingten Zeitproblemen der jn-geren Vergangenheit gabs einfach keine Mglichkeit, die Entwicklung mit der ntigen Konsequenz abzuschlieen.Niemand bedauert die Entwicklung mehr als ich, habe ich doch Unmengen von Zeit und Schwei in den Aufbau gesteckt, und reichlich Material- und Werkzeugkosten hat das Ding auch produziert. Wenn ich allein daran denke, wie viele Stunden die CNC-Maschine in der Werkstatt Teile fr den Sand-wich-Aufbau des Bassgehuses gefrst hat und wie lange ich Sandfllungen festgeklopft habe; alles vertane Zeit vom zweifellos vorhandenen Lerneffekt einmal abgesehen. Schade drum aber es hat nicht sollen sein.Verschiedentlich wurde ich gebeten, dann doch wenigstens das Scheitern des Projektes in Form eines Artikels zu dokumentieren. Das wre dann von Sinn geprgt gewesen, wenns wirklich handfeste technische Grnde dafr gegeben htte. Das trifft aber den Kern der Sache nicht: Ein so groes Ensemble von Hartmembrantreibern ist einfach nicht trivial zu beschalten. Die Optimie-rung der Filterarchitektur ist in diesem Falle eine besonders langwierige Sache und siehe oben. Thiel-Treiber sind halt die Formel 1 des Lautsprecherbaus, und wer damit Erfolg haben will, der muss bereit sein, den entsprechenden Aufwand zu treiben.Selbstverstndlich ist das nicht das Ende unserer Bemhungen, einen wirk-lich ernsten Lautsprecher auf die Beine zu stellen. Die Notwendigkeit fr einen solchen wird derzeit eher grer als kleiner, von daher werden wir uns dazu sicherlich etwas Neues einfallen lassen. Erleichternd kommt dies-bezglich hinzu, dass unsere Personalsituation in Entspannung begriffen ist: Dieser Tage hat der neue Kollege angefangen, und sobald der im Sattel sitzt, haben wir auch wieder Luft fr Projekte des etwas aufwendigeren Art. Der Neue heit brigens Philipp Busch, senkt den Altersdurschnitt der Redaktion merklich und ist sein halbes Leben lang KLANG+TON-Leser.Allen Bewerbern, die es nicht nach Duisburg geschafft haben, mchte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank fr die teilweise uerst originellen Vor-stellungen aussprechen. Zwischen all den verheiungsvollen Kandidaten aus-zuwhlen, war keine leichte Sache. Von daher sollten Sie sich nicht grmen, wenn wir Sie nicht eingeladen haben die Konkurrenz war einfach ausge-sprochen stark.

    Ab- und Zugnge

    Holger Barske, Chefredakteur

    E-Mail: [email protected]

    Seit 1984Open Air

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    Versand: Tel: 040-445810 Fax: 4107812Parken im Rentzelcenter

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  • KLANG+TONInhalt

    KLANG+TON 1/2013

    4

    K+T-Projekt: Klang+Ton DeltaHornBackloaded Horn mit PA-Treibern von Eminence und BMS Seite 12

    Bausatztest: ELTIM Supreme 614 SoloExklusive Breitband-Standbox mit Morel-Hightech-Chassis Seite 18

    Bausatzest: Blue Planet Acoustic Vettern FAST MkIIINeuau age des legendren FAST mit Tang Band und Omnes Seite 42

    Service: FrequenzweichenPlanung und Aufbau von Frequenzweichen Seite 26

  • Editorial 3

    Inhalt 4

    Leserforum 6

    Magazin 8Neues vom Bausatzmarkt

    Hndlermarkt 47Die gute Adresse

    Nachbestellung lterer Hefte 64

    Impressum / Inserentenverzeichnis /Vertriebsadressen 65

    Vorschau 66

    K+T-Projekt: Klang+Ton DeltaHorn 12Backloaded Horn mit PA-Treibern von Eminence und BMS

    Bausatztest: ELTIM Supreme 614 Solo 18Exklusive Breitband-Standbox mit Morel-Hightech-Chassis

    K+T-Projekt: Klang+Ton Odo 22Zwei FAST-Systeme mit dem Visaton B80

    Service: Frequenzweichen 26Planung und Aufbau von Frequenzweichen

    Bausatzest: Open Air Referenz 2 32Kompakte Box mit Visaton AL130 und Vifa Ringradiator

    Bausatzest: Lautsprechershop Beni 36Elegante schmale Standbox mit Markaudio und Wavecor

    Bausatzest: Blue Planet Acoustic Vettern FAST MkIII 42Neuau age des legendren FAST mit Tang Band und Omnes

    Techniktest: Monacor Subwoofermodule 54Drei neue SAM-Module auf dem Prfstand

    Einzelchassistest 56Subwoofer von Audaphon und Tang Band, Scan-Speak-Berylliumkalotte

    Cheap Trick 264 60Treansmissionline mit gnstigen Monacor-Chassis

    Themen

    Inhalt5

    KLANG+TON 1/2013

    Themen

    Rubriken

    K+T-Projekt: Klang+Ton OdoZwei FAST-Systeme mit dem Visaton B80 Seite 22

    Bausatzest: Lautsprechershop BeniElegante schmale Standbox mit Markaudio und Wavecor Seite 36

  • KLANG+TONLeserbriefe

    6

    KLANG+TON 1/2013

    Schnen guten Tag.

    Ich habe in Ausgabe 2/12 Ihrer Zeitschrift entdeckt, dass einer Ihrer Leser, Herr Grahoff eine Kompaktbox mit dem Visaton HX10 gebaut hat. Knnten Sie mir die Mail-Adresse des Lesers geben, da ich einige Fragen und Anregungen zu seinem Projekt habe. Zustzlich habe ich noch die Sorge, dass das Chassis meine Erwartungen nicht erfllen kann. Bis-her habe ich im Stereobetrieb zwei BK 168 KH von Art of Sound Saarbrcken laufen, welche meiner Dame allerdings zu gro sind. Das Ziel ist, ein Heimkino mit audiophilem Klang in kompakt auf-zubauen. Denken Sie, dass dieses Ziel mit dem Chassis erreicht werden kann?

    Gre, Philipp Grbel

    Hallo Herr Grbel,Ihre Anfrage haben wir weitergeleitet. Der HX10 ist sogar hervorragend zum Aufbau eines Heimkinos geeignet die Chassis mssen eigentlich nur in passende Gehuse geschraubt werden, und man ist eigentlich schon am Ziel selbst die Problematik der korrekten Aufstellung des Centers entfllt.Vergleichbar mit Ihren momentanen Hornlautsprechern werden sie aufgrund der vllig unterschiedlichen Konzepte nicht sein.

    Sehr geehrte Herren!

    Ihre Anleitung ber den praktischen Auf-bau einer Weiche kommt wie gewnscht! Knnten Sie bitte auch darauf eingehen, ob Crimpen anstelle von Lten die glei-che Qualitt ergibt und praktisch auch realisierbar ist. (Kommt man fr kr-zeste Verbindungen mit der Zange dicht genug heran und geht das berhaupt bei den verschiedenen Weichenbauteilen?) Ich habe die exzellente Crimpzange von WBT. Es wird ja behauptet, dass Crim-

    pen wie Kaltschweien sei, die Materi-alien quasi ineinander ieen.Vielen Dank im Voraus mit freundlichem GruAlois Herzog

    Hallo Herr Herzog!Mit dem WBT-Set sind Sie natrlich prompt beim strksten Verfechter des Crimpens gelandet und das sicher zu Recht. Wenn man sich am oberen Ende des Machbaren bewegen will, dann sind gecrimpte Verbindungen erste Wahl: Die bergangswiderstnde sind niedriger als beim Lten und man erspart dem Strom zwei Materialbergnge. Von daher ndet ein solches Vorgehen bedingungslos unsere Zustimmung, enthebt sich aber sicherlich dessen, was der normale Boxenbauer zu investieren bereit ist immerhin brauchts dafr auch penibel gesuberte Kontakt- chen und zustzliche Crimphlsen, die auch bezahlt werden wollen.

    Hallo K+T-Redaktion

    Es gibt von Visaton die Pentaton ich mchte gerne statt des Breitbnders B 200 ein Mitteltonhorn mit dem Treiber DR 45 (aus der MONITOR 890 MK) ver-wenden. Den Hochtner TL 16 H wrde ich gerne zentral in das Mitteltonhorn hngen. Die Breite des Hornes sollte nicht grer sein, als die Pentaton selbst, in der Hhe bin ich exibel. Ist bei dem Ganzen eher ein klangliches Disaster zu erwarten, oder kann man einen Ver-such wagen? Die Chassis sind aus vielen Vorprojekten vorhanden mein Plan ist nicht, sie zu verbauen, weil sie da sind. Ich mchte sie verbauen, weil ich die Hrner gerne hren mag, allerdings habe ich nach Umbauten zu Hause ein Pro-blem mit der Breite der Hrner. Die Wei-che ist aktiv und an die Hrner, so wie sie von Visaton angeboten werden ange-passt. Wenn es gehen sollte, knntet Ihr mir den Hornverlauf ermitteln, und was wrde so etwas kosten? Gerne wrde ich als Gegenleistung Euch, oder dem einen oder anderen Leser bei Ober chenbe-handlungen Tipps geben, naja, bei Euch ist ja ohnehin bestimmt jemand vom Fach, da bedarf es eher weniger Tipps denke ich, aber vielleicht ja doch.

    Handwerkliche Gre & vielen Dank fr eine AntwortJrn Gppert

    Hallo liebes K+T Team,

    ich sitze gerade an der Entwicklung eines Bauvorschlages fr den Visaton BG20. Das Ganze wird eine schriftliche Fachar-beit werden, welche ich zum Abschluss meiner Fachschulausbildung auch vertei-digen muss. Aktueller Stand ist, dass der BG20 in ca. 50 l Bassre ex laufen wird und mit lediglich 2 Sperrkreisen auskommt. Das Besondere an der Sache ist die rela-tiv groe Schallwand mit einer Flche von 45 cm x 105 cm, daraus ergibt sich dann auch ein relativ aches Gehuse.Jetzt aber zu meinem Problem. Der Schwirrkonus des BG20 macht bekannt-lich immer etwas Schweinereien. Ihr habt ihn ja auch des fteren entfernt, und mich wrde interessieren, ob Ihr Vorher-Nachher-Messungen habt und sie mir evtl. zur Verfgung stellen wr-det? Interessant wre vor allem Klirr und Wasserfall, weil ich aktuell noch nicht in der Lage bin, dies selbst zu messen.Falls dies alles schon in einer eurer Zeit-schriften verffentlicht ist, wre ich auch dankbar, wenn Ihr mir sagen wrdet, in welcher.

    MFG, Michael Klimaschewski

    Hallo Michael,wir freuen uns darber, dass es immer wie-der Nachwuchs in den Reihen der Selbst-bauer gibt, umso mehr, wenn jemand so richtig ernsthaft in das Thema einsteigt. Und dass Du Dich auch noch mit einem unserer absoluten Lieblings-Chassis be-fasst, ist natrlich die Krnung. Bei zwei Sperrkreisen sind wir noch nicht ange-kommen tatschlich stellt der BG20 in Sachen Fullrange-Wiedergabe eine echte Herausforderung dar.Natrlich sind wir auf das Ergebnis ge-spannt und knnten uns sogar vorstellen, dieses auf unserer Webseite zu verffent-lichen. Smtliche Messungen, die wir von unseren BG20-Variationen haben, stellen wir sehr gerne zur Verfgung.

    Auch in seinem gefhlt hundertsten Bauvorschlag ein echter Volltreffer: Der Visaton BG20. Nur die Fullrange-Box fehlt noch im Sortiment.

    Elegante Kompaktbox mit Visatons kleinem Koax

  • Hallo Herr Gppert,also: So ein Horn ist natrlich berechen-bar, allerdings dann auch nur nach Kon-turliste wie der Frequenzgang dann mit dem speziellen Treiber aussieht, ist eher schwer zu simulieren. Einen Versuch wr-de ich dennoch wagen, aber in erster In-stanz erst mal mit einem gekauften Kunst-stoffteil ich denke da vor allem an das gute alte Arschbackenhorn von JBL, das es als Nachbau von P-Audio bei Intertech-nik gibt. Nur bringt man da natrlich kei-nen TL 16 H mehr koaxial unter.Gut und bezahlbar sind auch MRH 162 oder 200 von Monacor, Letzteres entspricht vom Abstrahlwinkel auch sehr gut dem Visaton M 300. Ein hochkant gestelltes Horn funktioniert irgendwie auch, klingt aber in meiner Erfahrung eher schlechter und macht auch mehr Probleme in Sachen Boden/Decken-Re exion. Extrem gnstig wird es mit einem Dayton-Waveguide und das ist etwas, das man spter auch sehr gut in Holz geschichtet nachbauen kann. Wo die Trennfrequenz zum Horn ge-nau liegt, sollte beim breitbandigen BG20 in der Pentaton keine groe Rolle spielen.

    Liebe KLANG+TON Redaktion,

    Seit Kurzem befasse ich mich mit der schnen und spannenden Welt von Klang und Ton. Durch einen Arbeitskol-legen bin ich auf Ihre Zeitschrift gesto-en, die mich sofort zum Basteln ange-regt hat.Nun zu meinem Anliegen: Ich habe Inte-resse daran, mir ein 5.1-System zu bauen. Mir ist der Schneewittchen-Bausatz aus der Zeitschrift vom 1/2009 in Gedanken geblieben. Dieser ist allerdings ein Stereo Bausatz, und ich bin vom Klangverm-gen fasziniert! Wenn ich nun diesen Bau-satz erweitere, stellt sich mir die Frage, ob das berhaupt mglich ist? Wenn ja, was msste ich verndern? Knnten Sie mir einen Schaltplan fr den Center erstellen, oder ist dies nicht ntig?Ich wrde mich ber eine Antwort zu diesem Thema sehr freuen.

    Mit freundlichem Gru,Helge Bnz

    Hallo,natrlich knnen Sie die Schneewittchen fnffach bauen und als Surroundset ein-setzen. Wenn Sie dazu einen oder mehrere Subwoofer (da fllt uns vom selben Ver-trieb so einiges ein) dazustellen, knnten Sie sogar erwgen, die Boxen geschlossen zu bauen, um die Belastbarkeit noch zu erhhen.Im Sinne bester Klangqualitt sollten Sie die Centerbox allerdings wie die anderen Lautsprecher stellen und nicht legen.

    KLANG+TON 1/2013

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    HRSINNIG GUTMIT DEN BESTEN

    Leserbriefe7

    Auch im Heimkino eine hbsche und vor allem klangstarke Wahl:

    Unser Schneewittchen

  • KLANG+TONMagazin

    KLANG+TON 1/2013

    8

    Lautsprecherkurs

    Der Lautsprechershop Strassacker veranstaltet einen Kurs zum The-ma Lautsprecherbau. Es werden drei verschiedene Projekte mit Mission, Markaudio und Wavecor zur Auswahl stehen, wobei die Bauteile fr die Lautsprechergehuse auf einer CNC-Frse vorgefertigt werden; es wird um Details bei Verarbeitung und Verklebung gehen. Betreut wird der Work-shop von Daniel Gattig vom Lautsprechershop und von Norbert Reinhart von der Tischlerei Steffan. Statt nden wird das Ganze bei der

    Steffan GmbH, Knigheimer Str. 57, 97941 Tauberbischofsheim.

    Die Kosten liegen bei 99,- Euro zuzglich Material und Box. Essen und Trinken stehen kostenlos zur Verfgung. Die Anmeldung erfolgt ber den Lautsprechershop:

    [email protected] 0721 970 37 24

    Ausstellung WOHNKULTUR: Weickstrae 2197941 Tauberbischofsheim

    Neuer Breitbnder von Monacor

    Mit dem SPX-200WP erweitert Monacor sein Portfolio um ein 20-cm-Breitbandchassis. Der Treiber besitzt eine wetter-feste Membran mit einer Gummisicke und ist in einen Stahl-blechkorb eingefasst. Eine niedrige Resonanzfrequenz und praxistaugliche Parameter machen den Treiber zu einer guten Besetzung fr geschlossene Gehuse. Das Chassis hat einen zum Hochton hin leicht ansteigenden Frequenzgang, was ei-nen zustzlichen Hochtner ber ssig machen drfte. Mit knapp 60 Euro ist der Treiber auerdem sehr erschwinglich und kommt damit sogar fr den Mehrfacheinsatz infrage.

    Monacor International Zum Falsch 36 28307 BremenTelefon: 0421 48650 Fax: 0421 488415E-Mail: [email protected] Internet: www.monacor.com

    Farbenfroh

    Die Firma FPH-Akustik bietet ihre Akustik-Dmpfer jetzt auch in Glanz-Wei an. Dadurch stehen dem Selbstbauer nun acht verschiedene Farbausfhrungen zur Verfgung, womit fr jeden Geschmack etwas dabei sein drfte. Da zu Beginn nur ein begrenztes Kontingent zur Verfgung stehen wird, lohnt sich ein schnelles Bestellen.

    Kontakt: Fairplay HiFi Adolf-Todt-Str. 14 65203 WiesbadenTelefon 0611 5659333E-Mail: [email protected] Internet: www.fph-akustik.de

  • KLANG+TON 1/2013

    Magazin9

    tel. +31 (0)595 49 17 48fax +31 (0)595 49 19 46

    Driving your loudspeakers to a higher end

    Lesen sie mehr ber die neue Modelle und Hndler Adressen auf

    unsere Webseite

    EUROPA [email protected] www.moreleurope.com

    Glanzvolles von SEAS

    Der norwegische Chassis-Hersteller SEAS prsentiert einen neuen Hochtner und einen Bausatz mit neu entwickelter Mittel-/Hochtonkalotte. Der Bausatz SEAS A26 ist eine Neuau age des Erfolgsmodells Dynaco A25 und kombiniert eine 35-mm-Kalotte mit einem 26-cm-Bass mit unbeschichteter Papiermembran. Der neue Hoch-tner T29D001 ist eine Weltpremiere. Es ist die erste Diamantkalotte aus dem Hause SEAS. Nach zehn Jahren Entwicklung prsentieren die Norweger einen Hochtner der, abgesehen vom exklusiven Material, durch extravagante Optik und einen sehr ausgedehnten Frequenzgang besticht.

    I.T. Electronic Europaring 28 50170 KerpenTelefon: 02273 90840 Fax 02273 908435E-Mail: [email protected] Internet: www.intertechnik.de

    Mini-Speaker-Kit von Open Air

    Mit dem Bausatz Mini W 3 Re ex bietet der Hamburger Lautsprecher-Shop Open Air einen uerst kompakten, aber dennoch basstauglichen Lautsprecher. Laut Entwickler macht das verwendete Koaxi-alchassis von Tang Band einen zustzlichen Subwoofer ber ssig. Dank des einfachen Aufbaus ist die vielseitig einsetzbare Box ideal fr Anfnger geeignet, zumal der Preis mit 49 Euro pro Box als niedrig bezeichnet werden darf.

    Open Air Loudspeaker Rentzelstr. 34 20146 HamburgTel: 040 445810 Fax: 040 4107812 www.openair-speaker.de

    Evolution bei Mundorf

    Der Klner Bauteilespezialist Mundorf prsentiert mit dem MCap EVO einen neuen Folienkondensator. Der Unter-schied zu den bewhrten MCaps steckt hauptschlich in geo-metrischen Dingen: Die neuen Modelle sind im Durchmes-ser deutlich grer, aber dafr schmaler geraten. Dadurch ergeben sich krzere Strompfade durch das Bauteil und eine deutlich vergrerte Kontakt che, was den Serienwi-derstand deutlich senkt. Auerdem sind mehr Windungen parallel geschaltet, was die die unerwnschten induktiven Komponenten reduziert. Derzeit sind Werte zwischen 10 Nanofarad und 330 Mikrofarad bei Spannungsfestigkeiten von 250 bis 450 Volt angekndigt.Selbstverstndlich ist das Ende der Fahnenstange dort noch nicht erreicht, die gleiche Technologie kommt auch bei den brandneuen MCap EVO Oil und MCAP EVO SilverGold.Oil zum Einsatz

    Kontakt: Mundorf, KlnTelefon: 0221 9777050Internet: www.mundorf.com

  • KLANG+TON

    KLANG+TON

    Magazin

    KLANG+TON 1/2013

    10

    Neue Visaton-Homepage

    Der Chassis-Hersteller Visaton hat seine Homepage berar-beitet. Die vllig neu gestaltete Seite bietet, neben der optisch ansprechenden Aufmachung, eine gute bersichtlichkeit ber smtliche Visaton-Produkte. Neben Infos zu Chassis und Bau-stzen gibt es natrlich das Simulationsprogramm Boxsim zum kostenlosen Download, ein Forum fr Diskussionen sowie zahlreiche Tipps und Tricks zum Thema Lautsprecherselbstbau.

    Visaton Ohligser Str. 29-31 42781 HaanTelefon: 02129 552-0 Fax: 02129 552-10E-Mail: [email protected]: www.visaton.de

    Hrtest-Termine 2013

    Auch im neuen Jahr werden wir unseren Lesern wieder die Mglichkeit einru-men, die in der Klang+Ton vorgestellten Lautsprecher in unseren Redaktionru-men in Duisburg anzuhren. Traditio-nell ndet der Hrtest alle zwei Mo-nate statt; folgende Termine (immer samstags) haben wir derzeit im Angebot:

    16. Februar06. April08. Juni10. August12. Oktober

    Wir beginnen traditionell um 14:00 Uhr, Ende ist dann, wenn die Lust bei Ihnen oder bei uns nachlsst. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung unter [email protected]; die Anzahl der Pltze ist begrenzt

    Kontakt: Brieden Verlag GmbH, DuisburgTelefon: 0203 42920Internet: www.klangundton.de

    Schnppchen

    Das Testmodell der EGGO2 aus K+T 5/2012 steht zum Verkauf. Das Gehuse wurde professionell vom Fachmann ge-fertigt und wei lackiert. Die Frequenz-weiche ist fertig aufgebaut und montiert.Zitat: Ein wunderbarer Klang, gepaart mit dynamischen Mglichkeiten, die eine ausgewachsene PA-Box blass werden lassen.

    Der Preis betrgt 3.000 Euro inkl. Anlieferung.Lautsprechershop, KarlsruheInternet: www.lautsprechershop.de

    Es klemmt

    Der Kabelspezialist ViaBlue aus dem ba-dischen Malsch erweitert seine Produkt-palette um hochwertige Lautsprecherter-minals in verschiedenen Ausfhrungen. Alle basieren auf den neuen Polklem-men, die sich separat fr knapp 40 Euro pro Paar erwerben lassen. Zustzlich bietet ViaBlue einbaufertige Terminals aus zehn Millimeter starkem Aluminium an, wahlweise in Single- oder Bi-Wiring-Ausfhrung; beide sind schwarz oder silbern erhltlich. Das Paar S-120 (120 x 120 mm, Single Wiring) kostet 100 Euro komplett, ein Paar R-150 (150 x 120 mm, Bi-Wiring) 140 Euro.

    Kontakt: ViaBlue, MalschTelefon: 07246 943112Internet: www.viablue.de

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  • Klang+Ton-Projekt DeltaHornKLANG+TON

    KLANG+TON 1/2013

    12

    KLANG+TON

    Backloaded Horn mit Eminence-Tieftner und BMS-Hochtonhorn

    In der Zeit, in der ich mich nicht beru ich mit Lautsprechern beschftige, spiele ich privat mit Lautsprechern. Eine hbsche kleine Sammlung von Klassikern ist dabei entstanden, die natrlich standesgem untergebracht werden wollen

    Wer Beta sagt, muss auch Delta sagen

    KLANG+TON

    Chassistest: Eminence Delta 8 Pro

    Klang+Ton 5/2012 BMS 4524 mit Faital STH-100

    Klang+Ton 4/2011

    KLANG+TONKLANG+TON

  • Klang+Ton-Projekt

    versallsung fr alle Anwendungszwecke gewesen, bei denen hchste Belastbarkeit bei kompakten Abmessungen gefragt ist. Zwei Sechszller und eben das erwhnte Hrnchen erledigten den Job ganz her-vorragend. Die Kehrseite der Medaille: Um noch so etwas wie Bass aus der Passe-partout zu holen, musste so viel Wir-kungsgrad geopfert werden, dass am Ende nicht einmal 90 Dezibel an 2,83 Volt b-rig blieben da ist ein Hochtonhorn, das ab zwei Kilohertz mal eben ber 110 dB aus dem rmel schttelt, Perlen vor die Sue. Auerdem entsprach die senkrechte Einbauposition des Horns nicht seinem natrlichen Habitat. Nun, jeder sollte eine zweite Chance bekommen.

    Gehuse:Das Beste an diesem Gehuse ist, dass ich es nicht selbst bauen musste. Also bauen schon, aber nicht zusgen. Ich denke, das ist auch der einzige Grund, warum nicht mehr Hornlautsprecher in den Hrrumen dieser Welt stehen der Zuschnitt ist aufwendig oder teuer. Umso mehr freuen wir uns, Ihnen mittei-len zu knnen, dass wir einen Kooperati-onspartner gefunden habe, der nicht nur fr uns den Zuschnitt liefert, sondern auch dem nachbauwilligen Leser. Die Kontakta-dresse der Firma Oktaeder nden sie weiter unten. Die Bauform entspricht weitestgehend dem original von Coral Japan entworfenen Bauplan fr den Beta 8 ein sehr breit bau-endes Gehuse, das den Breitbnder im Mitteltonbereich so weit sttzt, dass keine weitere Frequenzgangkorrektur ntig war. Die gemessene Hornlnge betrgt bei einem moderaten exponentiellen ffnungsverlauf ziemlich genau 1,80 Meter, so dass enorme Tiefbassaus ge nicht zu erwarten sind. Dafr ist das Gehuse erfreulich kompakt und bei einer Hhe von gut 80 Zentimetern gut geeignet fr Aufsatzhochtner. Der gelieferte Holzbausatz in 20-Milli-meter-Buche-Multiplex ist extrem sauber gefertigt und dankbarerweise mit Dbel-lchern versehen, so dass der Aufbau ein Kinderspiel ist. Man muss nur einmal kurz darber nachdenken, in welcher Reihen-folge man vorgeht, weil einige Bretter auch ber Eck verdbelt werden. Die Zuordnung ist dagegen kein Problem, weil jedes Brett ein Etikett mit der exakten Bemaung aus der CNC-Maschine trgt. Zwei komplexe Horngehuse, aufgebaut an einem Tag daran knnte ich mich gewhnen!Zwei kleine Modi kationen musste ich

    Eine der grten Legenden in Sachen Achtzoll-Breitbnder ist sicherlich der Beta 8, der von der lngst unterge-gangenen japanischen Lautsprechermar-ke Coral seit den spten 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts produziert wurde. Ich habe das groe Glck, ein Prchen dieser inzwischen fast mit Gold aufzuwiegenden Breitbnder zu besitzen. Nach einigen Experimenten mit Bassre- exgehusen und unserer Breezer kam der Tag, an dem ich mich doch entschie-den habe, dass der Klassiker auch in sein klassisches Gehuse muss. Der Er ndung des Internets ist es ge-dankt, dass man auch heute noch ohne Probleme an die Original-Bauplne von Coral Japan kommt so war eine weitge-hend getreue Nachzeichnung des Horns ebenso wenig ein Problem wie dessen Si-mulation in AJ Horn. Fr den originalen Coral Beta 8 kommt dabei ein durchwachsenes Ergebnis he-raus zwar ist der zu erwartende Fre-quenzgang recht linear, dafr endet der bertragungsbereich im Bass bereits bei 80 Hertz. Da ich bei der KLANG+TON natrlich an der Quelle sitze, habe ich auch gleich einmal ein paar andere Chas-sis in die Simulation gehackt, die vielver-sprechende Parameterstze zeigen.

    TechnikEiner dieser Kandidaten ist der Eminence Delta 8 Pro, der eigentlich ein klassischer PA-Mitteltner ist. Er besitzt einen ex-trem starken Antrieb, aus dem eine Ge-samtgte von etwa 0,25 resultiert, aber dennoch eine Resonanzfrequenz von recht tiefen 65 Hertz, so dass mit Unter-sttzung eines Horns eine berzeugende Tieftonwiedergabe zu erwarten ist. Da das Chassis zudem eine ziemlich lineare Frequenzgangkurve zeigt, ist der geeig-nete Tieftonkandidat gefunden. Die Suche nach dem passenden Spiel-partner im Hochtonbereich ist noch einfacher gewesen. Da ein Achtzller im Gegensatz zu wirklich groen PA-Chassis ab 12 Zoll ein deutlich besseres Rund-strahlverhalten zeigt, kann die Trenn-frequenz zum Hochtner auch jenseits der zwei Kilohertz liegen, ohne zu tiefe Schalldrucksenken unter Winkel zu be-kommen. Damit stand fr mich der Kandidat fest: Es musste noch einmal der BMS 4524 mit dem kleinen Faital-Metallhrnchen aus der Passepartout werden. Zur Erin-nerung: Dieser Lautsprecher ist eine Uni-

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    noch vornehmen: Der Eminence Delta 8 Pro hat einen weitaus greren Magneten als der Coral Beta 8, weswegen ein klei-ner Bogen aus dem Brett, das den Horn-hals bildet, ausgesgt werden muss. Da ich den Eminence ohnehin auf einem der originalen Schallwand vorgesetzten Brett montiert habe, musste ich im Horn nichts mehr weiter ndern durch eine solche Manahme kann man ohne Probleme mit allen mglichen Treibern experimentieren nur die beengten Platzverhltnisse in der Vorkammer sollte man immer auf dem Schirm haben. Die Bedmpfung eines Horngehuses ist immer ein Abenteuer fr sich eine offene Seitenwand ist daher in der Konstruktions-phase P icht durch die Fhrungsdbel klemmt das Seitenteil aber so fest auf den Dichtungsstreifen, dass der ordnungsge-me Betrieb sichergestellt ist. Letzten Endes habe ich alles an Polyester-watte aus dem Horn geworfen und den Hornverlauf lediglich an den Teilern mit Damping 10 und Damping 30 belegt im Vergleich zu einem frhen Versuch mit Polyesterwatte im Hornhals sicher die bes-sere Wahl:

    ((Diagramm kt113 adam hall entwick-lung bedmpfung))

    FrequenzweicheDie ersten unkonzentriert vorgetragenen Versuche einer Weichenentwicklung lie-en die Hornkombination einfach kalt zu unruhig verluft die Impedanz, als dass man mal eben ein paar Filter zusam-menltet. Also wurden erst einmal die Unruhestifter zur Rson gebracht. Der Hochtner erhlt einen breitbandigen Saugkreis, der Tieftner ein RC-Glied zur Korrektur des Impedanzanstiegs und einen Saukgkreis, der vor allem die Hornresonanzen hherer Ordnung wei-testgehend glatt bgelt.

    ((Diagramm kt113 adam hall ht lineari-

  • KLANG+TONKlang+Ton-Projekt DeltaHorn

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    sierung))((Diagramm kt113 adam hall tt lineari-sierung))

    Damit kann man arbeiten, denke ich. Fr den Hochtner war dann mit einem Spannungsteiler und einem Filter drit-ter Ordnung eine schne Weichen anke

    gefunden zwischen zwei und drei Kilo-hertz passen auch die akustischen Phasen der beiden Treiber sehr gut zusammen, aber nur in einem schmalen Bereich, wie man spter noch sehen wird.

    ((Diagramm kt113 adam hall entwick-lung ht))

    Der Tieftner im Horn macht erwar-tungsgem mehr Probleme eine Spitze bei einem Kilohertz widersetzte sich jedem Versuch, sie mit der eigent-lichen Tiefpassschaltung gleich mitzu-korrigieren. Also habe ich sie erst einmal ignoriert, ein passendes Filter dritter Ordnung auf-gebaut und anschlieend die Spitze mit einem weiteren Saugkreis eliminiert.

    ((Diagramm kt113 adam hall entwick-lung tt))

    Der resultierende Frequenzgang wrde so mancher Edelbox mit zahmen HiFi-Treiberlein sehr gut zu Gesicht stehen die Schwankungen unter 500 Hertz lassen wir mal bewusst auer Acht, sind

    sie doch dem Horn und den Messbedin-gungen geschuldet. Die kleine Phasen-nungenauigkeit fllt kaum ins Gewicht.

    ((Diagramm kt113 adam hall entwick-lung zweige))

    MesswerteDie Frequenzgangmessung zeigt einen sehr ausgewogenen Verlauf bei einem mittleren Schalldruckpegel von 93 dB. Die vermeintliche Bassschwche ist auf unser Standardmessverfahren im Freifeld zurckzufhren ein Hornlautsprecher bentigt unbedingt die Bodenankopp-lung als integralen Bestandteil des Horn-verlaufs. Dann liegt die untere Grenz-

    Das DeltaHorn ist eine echte Ansage in Sachen hchste Linearitt mit Hornfeeling

    Aus den Resten eines alten Projekts entstand dieser Hornhalter - nicht schn, aber selten

    Volle Transparenz: Der Hornverlauf wird nur an den Wnden mit Damping 10 und 30 bedmpft das war es auch schon

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    Chassishersteller: Eminence, BMS, FaitalVertrieb: Adam Hall, Konstruktion: Thomas Schmidt, basierend auf dem Coral Horn Beta 8Funktionsprinzip: Backloaded Horn Bestckung: 1 x Eminence Delta 8 Pro 1 x BMS 4524 mit Faital Pro STH-100Nennimpedanz: 8 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 93 dBB x H x T: 39,5 x 101,4 x 39,1 cmKosten pro Box: ca. 350 Euro + Gehuse

    Technische Daten

    Klang+Ton DeltaHorn

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    frequenz etwa bei 60 Hertz bei dem Wirkungsgrad respektabel. Der Ein uss des Horns auf den Gesamtfrequenzgang endet bei etwa 300 bis 400 Hertz, die Un-regelmigkeit bei 1,5 Kilohertz ist auf die ungnstige Einbauposition des Tief-mitteltners zurckzufhren, macht sich aber klanglich nicht bemerkbar und er-zeugt auch keine Nachschwinger. Der Impedanz- und Phasenverlauf sieht etwas wild aus, ist aber mit der optio-nalen Linearisierung so weit in den Griff zu bekommen, dass die Schwankungs-breite rhrenverstrkertauglich bleibt immerhin bleiben wir immer ber sechs Ohm. Das Wasserfalldiagramm zeigt die horntypischen Nachschwinger und oberhalb von einem Kilohertz absolute Perfektion!Die Klirrwerte sind ebenso hervorra-gend die Spitzen im Bass sind auf zeit-versetzte Signale aus dem Horn zurck-zufhren das kann man an dem fast identischen Verlauf der 85 dB- und der 95 dB-Messung erkennen. Ansonsten ist das DeltaHorn im wichtigen Mittelton-bereich sensationell klirrarm.Erst bei 105 dB macht der Hochtner mit erhhtem K2 darauf aufmerksam, dass er auch einen Druckkammertreiber mit Horntrichter besitzt:

    ((Diagramm kt113 adam hall klirr105))

    HrtestWie das DeltaHorn sich misst, so klingt es auch: Der Tieftner macht richtig Spa und schiebt und drckt, dass es eine wahre Freude ist. Man kann es nicht oft genug sagen: Einmal im Leben muss man ein Horn gehrt haben, um zu glau-ben, was diese messtechnisch nie ganz zu erfassenden Konstruktionen zu leisten imstande sind. Verfrbungen treten so gut wie keine auf je nach Hrraumsitu-ation kann man darber nachdenken, ob man den Bassbereich mithilfe von etwas gerolltem Sono l oberhalb des Horn-munds noch ein bisschen zurcknimmt. Im Mittel- und Hochtonbereich agiert das DeltaHorn absolut perfekt ausge-

    wogen, sauber und przise wird jede Art von Musik bei jeder Lautstrke wiederge-geben. Die rumliche Abbildung ist da-bei horntypisch scharf umrissen und so genau, dass man meint, die Snger und Instrumentalisten anfassen zu knnen. Und das Ganze funktioniert schon mit einigen wenigen Watt aus einem Single-Ended-Rhrenverstrker perfekt!

    FazitEine altbewhrte Konstruktion wieder-au eben zu lassen, war die richtige Idee. Das DeltaHorn vereint die Faszination eines klassischen Backloaded-Horns mit der spielerischen Disziplin einer mo-dernen Lautsprecherkonstruktion das Mehr an Entwicklungsarbeit und Bau-aufwand lohnt in jedem Fall!

    Thomas Schmidt

  • KLANG+TONKlang+Ton-Projekt DeltaHorn

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    HolzlisteAufgrund des komplexen Aufbaus empfehlen wir dringend, den Bausatz mglichst fertig zu kaufen. Dieser ist bei der Firma Oktaeder Aku-stik in 20-mm-Buche Multiplex zu erwerben.

    Unsere Zeichnung geht von 21-mm-Birke Multiplex als Material aus:1 x 35,5 x 27 cm Schallwand2 x 35,5 x 37,1 cm Deckel, Boden1 x 35,5 x 86,2 cm Rckwand2 x 39,1 x 86,2 cm Seitenteile1 x 35,5 x 11,7cm Teiler ber Druckkammer1 x 35,5 x 1,8 cm bergang Schallwand - Hals1 x 35,5 x 33 cm Hornhals1 x 35,5 x 16 cm 1. Umlenkung1 x 35,5 x 47,8 cm Teiler1 x 35,5 x 45 cm Teiler1 x 35,5 c 23,6 cm Umlenkbrett Hornmund

    Hochtongehuse:Material: 16mm MDF 2 x 18 x 30 cm Deckel, Boden2 x 18 x 12 cm Front, Rckwand2 x 12 x 30 cm Seitenteile

    Gehusebausatz:Oktaeder AkustikInternet: www.oktaeder-webshop.deE-Mail: [email protected]: 0172 6734050Fax: 06206 963914

    Zubehr pro Box Bedmpfungsmaterial Terminal Schrauben Kabel Lieferant: Intertechnik

  • WeichenbestckungL1: 1,0 mH, Luftspule, 1,4 mm L2: 0,39 mH, Luftspule, 1,4 mmL3: 3,3 mH, KernspuleL4: 8,2 mH, KernspuleL5: 0,82 mH, Luftspule, 1,0 mmL6: 1,0 mH, Luftspule, 0,7 mmL7: 0,1 mH, Luftspule, 0,7 mm

    C1: 15 F MKTC2: 8,2 F MKTC3: 15 F MKTC4: 100 F Elko glattC5: 33 F Elko glattC6: 1,5 F MKPC7: 2,7 F MKPC8: 15 F MKTC9: 8,2 F MKT

    R1: 10 Ohm MOX10R2: 15 Ohm MOX10R3: 15 Ohm MOX10R4: 8,2 Ohm MOX10R5: 6,8 Ohm MOX10R6: 15 Ohm MOX10R7: 8,2 Ohm MOX10

  • Bausatztest Eltim Supreme 614 Solo

    Vor ziemlich einem Jahr hatten wir ein im wahrsten Sinne des Wortes bemerkenswertes Chassis zum Einzeltest in unserem Messlabor. Es kam vom is-raelischen Chassishersteller Morel und wurde uns vom Morel-Vertrieb Eltim Audio zur Verfgung gestellt.

    TechnikWenn man den SCM 634 in den Hn-den hlt, dann gibt es nichts, aber auch gar nichts, das auf den Einsatz als Breit-bnder hindeutet. Der gewaltige Korb umschliet das krftige Neodym-Fer-rit-Magnetsystem, in dem eine fr die Chassisgre riesige Dreizoll-Unter-hang-Schwingspule arbeitet. Die Mem-bran ist auf einem Kern aus Rohacell aufgebaut, der beidseitig mit Kohle-faser beschichtet wurde. Belftungs-manahmen sind trotz der geringen Bautiefe und des innen liegenden Ma-gnetsystems mehr als ausreichend vor-handen bei einem Maximalhub von fnf Millimetern in beide Richtungen ist das auch ntig. Unsere damaligen Messungen erga-ben wundersame Dinge: Dieser ausge-wiesene Tiefmitteltner zeigte neben hervorragenden Klirrwerten vor allem einen extrem weit ausgedehnten Fre-quenzgang bis fast an die 20-Kilohertz-Marke, der selbst so manchen ausgewie-senen Breitbnder in seine Schranken verweist. Mangels Schwirrkonus ist unter Winkeln damit natrlich schnell Schluss, dafr gibt es aber auch so gut wie keine Unsauberkeiten wie erhhten Klirr oder Resonanzen.

    GehuseUnd jetzt wird es wirklich kompliziert: Das elegante schmale Gehuse, das Louis Timmers (alias Eltim) dem Morel auf den Korb geschneidert hat, ist keine triviale Konstruktion. Eine Menge ungerader Winkelschnitte sind ebenso erforderlich,

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    KLANG+TON

    Elegante Breitbandbox mit Morel-Hightech-Treiber

    Es ist schn zu sehen, wie eigene Ideen aufgegriffen und in etwas sehr Greifbares umgesetzt werden, vor allem, wenn das Endergebnis etwas wirklich Besonderes geworden ist

    Haben wir doch gesagt

    KLANG+TON

    Chassistest: Morel SCM 634:

    Test in K+T 1/2012

    KLANG+TONKLANG+TON

  • Bausatztest

    wie eine schon etwas gehobenere Werk-stattausstattung, um einen sauberen Auf-bau hinzubekommen. Wir mchten da-her an dieser Stelle ausdrcklich auf das Angebot von Eltim hinweisen, den fertig gesgten Bausatz inklusive rckseitiges Metallpro l fr 119 Euro mit zu erwer-ben angesichts des Bausatzpreises von sage und schreibe 689 Euro eine ber-schaubare Investition. Die schmale Box hat einen dreieckigen Grundriss und ist vertikal in drei Kam-mern unterteilt, die miteinander ver-bunden sind. In der oberen Abteilung sitzt das Chassis; das Volumen dahinter ist komplett mit einer speziellen Faser befllt, die laut Louis Timmers momen-tan das Beste in Sachen Bedmpfung ist: Twaron Angel Hair nennt sich die dn-ne Faser, die im Gewebe bei geringem Ge-wicht eine hohe Stabilitt aufweist, lose aber durch extrem kleinteilige amorphe Struktur Schallwellen so effektiv streut, dass es kaum noch Mitteltonresonanzen gibt. Zusammen mit der Abwesenheit von parallelen Wnden ergibt sich ein nahezu perfektes Verhalten des Gehu-ses. Die mittlere Abteilung ist dagegen nur an den Seitenwnden mit Polyester-watte belegt. Von hier fhrt ein langes Re exrohr durch die der Weichenplatine zugewiesene dritte Kammer durch die Bodenplatte nach auen. Somit muss die Solo zwingend vorne auf zwei Spikes ste-hen hinten sorgt das spitz zulaufende Alupro l, das die Rckwand bildet, fr den sicheren Stand.

    FrequenzweicheNur die feinsten Bauteile aus dem Hau-se Mundorf werden verwendet, um die sprliche Filterung zu realisieren. Ein RC-Glied linearisiert den migen Im-pedanzanstieg des Chassis zum Hoch-ton, ein Sperrkreis nimmt zwischen 7 und 11 Kilohertz den Pegel ein bisschen zurck - das war es auch schon. Der Box

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    liegt ein von Timmers selbst gemachtes Lautsprecherkabel bei, das ber ein dritte Leitung verfgt. Damit werden smtliche Metallteile in der Box, inklusive Chas-siskorb ,geerdet und somit ihre Neben-funktion als Antenne unterbunden. Wir haben es bei uns nicht mit Sicherheit berprfen knnen, andererseits schadet eine saubere Erdung nie.

    MesswerteDass die Solo nichts fr die Messwert-Fa-natiker unter uns ist, war von vornherein klar. Dennoch hat sie ein paar bemer-kenswerte Eigenschaften. Da wren zum einen die hervorragenden Klirrwerte, die in jeder denkbaren Situation fr einen klaren Klang sorgen, zum anderen die fast vllig abwesenden Resonanzen. Der glatte Impedanzverlauf lsst sogar an den Einsatz mit Rhrenverstrkern denken, allerdings sollten diese schon ein biss-chen Leistung mitbringen. Zum Frequenzgang: Die Solo fllt im Tieftonbereich schon recht frh ab, al-lerdings mit einer so achen Flanke, dass man dies durch wandnahe Aufstellung vllig kompensieren kann. Darber gibt es einen durch die schmale Schallwand recht prgnanten Mitteltonbereich, eine leichte Senke in den Prsenzen und da-rber auf Achse einen Frequenzgang, der immerhin bis etwa 18 Kilohertz reicht. Unter Winkeln bleibt davon allerdings oberhalb von 5 Kilohertz nur recht we-nig brig.

    HrtestKomplett auf den Hrplatz eingewin-kelte Aufstellung ist deswegen P icht. Und man muss sich im Klaren darber sein, dass sich das Solo im Namen nicht nur auf das eine Chassis bezieht, sondern dass genauso der eine Zuhrer gemeint ist, der im Sweet Spot sitzt.Der aber hat nach einer ganz kurzen Eingewhnungsphase ein Klangerlebnis

    der besonderen Art. Die Solo ist ganz be-stimmt nicht zu hell timbriert, dazu feh-len einfach zu sehr die indirekten Hoch-tonanteile, die normalerweise vom Raum an den Hrplatz re ektiert werden. Die ausschlielich direkt ankommenden ho-hen Tne sorgen aber fr eine ungemein przise Information in Sachen Tonalitt und Rumlichkeit. Der gemeinhin unter Luftigkeit verstandene Mischmasch an Schall ist weg man kann nur das h-ren, was direkt ankommt und das kann je nach Qualitt einer Aufnahme durchaus auch mal irritierend sein. Bei sauberen Produktionen ist die rumliche Abbil-dung aber einfach nur umwerfend przi-se und fast greifbar real. Der Bassbereich ist krftiger als unsere Messungen verra-ten hier zeigt das unten mndende Re- exrohr seine Wirkung. Mit der Aufstellung der Solo kann man ganz lange experimentieren und sich eventuell sogar fr verschiedene Hrsi-tuationen Markierungen machen ich

    Das Re exrohr fhrt von der mittleren Kam-mer durch die untere und mndet knapp ber dem Boden

    Das passende Spezialkabel gibt es ebenfalls vom Vertrieb

    Die dritte Klemme fhrt nicht etwa zu einer anderen

    Abstimmung, sondern erdet das Chassis i

  • KLANG+TONBausatztest

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    Chassishersteller: MorelVertrieb: Eltim Audio BV, Mensingeweer, NLKonstruktion: Louis Timmers

    Funktionsprinzip: Bassre exBestckung: 1 x Morel SCM 634Nennimpedanz: 4 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 87 dBB x H x T: 21,8 x 97,9 x 28,9 cmKosten pro Stck: 689 Euro + Gehuse (119 Euro)Lieferant Gehuse-Zuschnitt: Eltim BV

    Technische Daten

    Eltim Supreme 614 Solo

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    AufbauanleitungDie Boxen werden auf einer Seitenwand lie-gend aufgebaut. Auf diese werden nacheinan-der Deckel, Boden und Teiler aufgeleimt. Nach Einbringen der Bedmpfung und der Weichen-platine werden die Gehuse mit der zweiten Seitenwand verschlossen, danach die Rck- und die vorgefrste Schallwand aufgesetzt.

    WeichenbestckungL1: 0,12 mH Luftspule, 1,0mmC1: 2,2 F MKP oder besserC2: 0,47 F MKP oder besserC3: 2,7 F MKPR1: 2,7 Ohm MOX 20 WattR2: 10 Ohm MOX 20 Watt

    habe beispielsweise Rock, Pop und Jazz lieber mit enger zusammenstehenden Boxen gehrt, was etwas druckvoller und direkter wirkt, whrend ich die Ba-sisbreite fr Klassik etwas weiter ausein-andergezogen habe, was einen weiteren Raumeindruck mit sich bringt. Insge-samt ist die Supreme 614 Solo weit da-von entfernt, die perfekte Box zu sein, macht aber auf der anderen Seite so viel Lust auf Musik, dass wir jedem Breit-bandfan empfehlen mchten, sie einmal anzuhren.

    FazitKeine Box fr jedermann, schon wegen des exklusiven Preises. Wenn man sich aber einmal auf den Klang und die Fas-zination der Solo eingelassen hat, dann kann man mit dieser Box alt werden.

    Thomas Schmidt

    Eine auergewhnliche Box in einem auergewhnlichen Design

  • Zubehr pro Box Polklemmen Dmpfungsmaterial Holzschrauben Kabel Re exrohrLieferant: Eltim

    Holzlistesiehe Bauplne unter: www.eltim.eu

    Empfehlung: Kompletter Holzbausatz vom Vertrieb

  • KLANG+TON-Projekt

    Natrlich kann man nicht einfach ir-gendeine Kiste de nieren und dort hineinschrauben, was gerade zur Hand ist. Innerhalb gewisser Parameter jedoch ist die Mehrfachnutzung eines beste-henden Gehuses durchaus mglich. Bei der Beschftigung mit den Visaton-Tiefmitteltnern AL130 und W130S el uns nmlich auf, dass beide durchaus unter gleichen Gehusevoraussetzungen funktionieren knnten. Und nicht nur das sie mssten sogar am gleichen Fil-ter laufen knnen. Grundvoraussetzung dafr ist, dass eine niedrige Trennfre-quenz gewhlt wird, sonst luft die akus-tische Phase beider Kandidaten zu weit auseinander. Das luft fast zwangslu g auf ein FAST-System also eine Kombi-nation mit einem Breitbnder hinaus. Somit bot sich die Gelegenheit, Visatons immer noch ziemlich neuen Dreizller B80 wieder einmal einzusetzen fertig war das Projekt.Aber halt. Wieso sich auf einen mg-lichen Mittelhochtonpart beschrnken? Warum nicht eine zweiteilige Box bau-en, bei der man nicht nur die Wahl zwi-schen zwei Tieftnern hat, sondern auch verschiedene Mittelhochtonaufstze ausprobieren kann? Gesagt getan; das Resultat ist eine extrem wandelbare Box, der wir den Namen Odo gegeben ha-ben, selbstverstndlich in Anlehnung an den im Star-Trek-Universum beheima-teten Formwandler aus der Serie Deep Space Nine.

    TreiberAlles alte Bekannte, die wir sehr schtzen gelernt haben und immer wieder gerne einsetzen: Der AL130 ndet in diesem Heft gleich zum zweiten Mal statt, und aus gutem Grund sind wir Fans des klei-nen Alu-Dreizehners (der wegen des sehr

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    KLANG+TON

    Standbox mit variabler Visaton-Bestckung

    Manche Ideen sind so naheliegend man kommt einfach nicht drauf. Die diesem Projekt zugrunde liegende ist so eine. Warum nicht einfach mal eine Box bauen, in der man die Wahl bei den Treibern hat?

    Die Wandelbare

    KLANG+TON

    Chassistest: Visaton AL130: K+T 3/2008 Visaton W130S: K+T 3/2010 Visaton B80: K+T 6/2011

    KLANG+TONKLANG+TON

  • KLANG+TON-Projekt

    breiten Korbrandes eigentlich mehr ein Zehner ist). Durch seine lange Schwing-spule kann er ordentliche Hbe vollfh-ren und somit durchaus ernste Pegel pro-duzieren; der Parametersatz erlaubt bei entsprechendem Gehuse sogar so etwas wie Bass.Der W130S lsst ein etwas anderes Ver-halten erwarten, er kann beispielsweise mit dem AL130 in Sachen Tiefgang nicht ganz mithalten. Er schafft zudem weni-ger Hub und verfgt ber etwas weniger Membran che in Sachen Pegel kann er dem metallenen Kollegen nicht das Wasser reichen. Dafr kostet er aber nur rund ein Viertel des AL130 ein nicht zu unterschtzender Vorteil.Der Breitbnder B80 ist eine der jngs-ten Entwicklungen der Haaner Laut-sprecherspezialisten. Er verfgt ber ein modernes Design mit grozgig hinter-lfteter Zentrierung und potentem Neo-

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    dymantrieb. Das bertragungsverhalten ist mustergltig, allerdings hat der sogar fullrange einsetzbare Treiber mit knapp 70 Euro auch seinen Preis.

    GehuseFr das Bassgehuse orientierten wir uns am oberen Limit des sinnvollen Vo-lumens und konzipierten eine 20 Zen-timeter breite Box mit einem Nettovo-lumen von 20 Litern. Der AL130 schafft darin unter 50 Hertz das ist ein Wort. Eigentlich wollten wir, je nach Tieftner, zwei verschiedene Re exrohre einsetzen, aber die Praxis belehrte uns eines Besse-ren: Kein Rohr, ein simples, 34 Millime-ter durchmessendes Loch in der 16 mm starken Rckwand erwies sich als opti-male Re exlsung fr beide Tieftner.Das Gehuse fr den B80 ist von der schlichten geschlossenen Sorte. Es hat die gleiche Grund che wie das Bassab-teil und wird einfach obendrauf gestellt. Wer mit an- oder abkoppelnden Ma-nahmen experimentieren will bitte sehr. Jedenfalls lsst sich diese Abteilung sehr einfach gegen eine mit einem ande-ren Breitbnder austauschen, und ganz bestimmt werden wir dort mal einen Vi-saton FRS5x ausprobieren.

    FrequenzweicheUnsere Universalweiche fr die Odo besteht aus einem schlichten Zwlf-De-zibel-Tiefpass (L1, C1) fr die Bsse, der die Tieftner bei rund 400 Hertz aus dem Geschehen nimmt. Die Trennfrequenz ist nicht fr beide exakt gleich, liegt aber in der gleichen Grenordnung. Fr den AL130 sieht die Messung der Einzel-zweige so aus:

    ((kt113 visaton box AL130 zweige))

    Der Hochpass fr den Breitbnder ist im Prinzip ebenfalls zwlf Dezibel steil, die Basiskomponenten sind C2 und L2. Der Widerstand R1 sorgt fr einen etwas sanfteren Anstieg der Filter anke, das sorgt fr mehr Linearitt im bernah-mebereich. C3, L3 und R2 bilden einen Sperrkreis, ohne den der B80 bei zwei Kilohertz leicht buckelt. Mit dem Sperr-kreis wird daraus eine kleine Senke um drei Kilohertz, die den Klang des Breit-bnders etwas sanfter macht.Angesichts der niedrigen Trennfrequenz haben die Filterbauteile ziemlich hohe Werte und sind somit bei guter Qualitt nicht ganz billig das gehrt bei FAST-Systemen dazu.

    MessungenBeide Varianten der Box zeigen ein er-freuliches Ma an Linearitt; die Unter-schiede beschrnken sich, wie zu erwar-ten, auf den Bassbereich. Mit dem AL130 gehts etwas tiefer mit einem minima-lem Buckel um 80 Hertz, beim W130S steckt die Energie etwas weiter oben im Spektrum. Der Breitbnder benimmt sich im Rahmen des Mglichen hochan-stndig und strahlt bis deutlich ber 20 Kilohertz koordiniert Schall ab. Ab etwa einem Kilohertz setzt die Bndelung ein das ist typisch fr einen Breitbnder

    dieser Gre. Die Box liefert einen Wirkungsgrad von etwa 84 Dezi-

    bel an 2,83 Volt, die Nennim-pedanz betrgt acht Ohm.

    In Sachen Klirr tun sich beide Varianten kaum etwas, das Ver-zerrungsniveau liegt

    Der B80 macht sich in geschlossenen 2,5 Litern sehr gut, trotzdem ist der Einsatz anderer Breitbnder denkbar

    Das Re exrohr auf der Rckseite ist zu einem simplen Loch mit 34 mm Durch-messer mutiert

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    AL 130

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30Chassishersteller: VisatonKonstruktion: Holger Barske, Thomas SchmidtFunktionsprinzip: Zwei Wege, Bassre exBestckung: 1 x Visaton AL130 oder W130S / Visaton B80Nennimpedanz: 8 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 84 DezibelB x H x T: 20 x 100 x 17,7 cmKosten pro Box: ca. 230/150 Euro + Gehuse

    Technische Daten

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    K+T Odo w 130s

    erfreulich niedrig auch bei 95 Dezibel Schalldruck. Die Wasserfalldiagramme sind fast deckungsgleich, es fllt lediglich ein kleiner Ausschwinger des Breitbn-ders bei einem Kilohertz auf.

    KlangJawohl, das war eine gute Idee. Die bei-den Varianten der Odo unterscheiden sich charakterlich ein wenig, spielen aber beide ausgezeichnet. Hben wie drben dominiert der Breitbnder das Gesche-hen und erfreut mit einem sehr offenen und ansprechenden Klangbild. Per An-winkelung kann der Tenor im Hoch-tonbereich von durchaus forsch bis angenehm zurckhaltend eingestellt werden sehr exibel und gut dosierbar. Stets berrascht die Box mit einer sehr weitrumigen und genauen Abbildung typisch Breitband. Beim Bass wirkt der AL130 etwas zurckhaltender, beim rich-tigen Porgrammaterial ist sein Mehr an Tiefgang aber durchaus feststellbar. Sein tolles Au sungsvermgen passt bestens zum B80, mit dem W130S gibts in Sum-me nicht ganz so viele Details zu hren. Klasse Lautsprecher, beim Tieftner setzt sich letztlich die ambitioniertere und teurere Konstruktion durch.

    Holger Barske

    Wer exibel bleiben will, sollte die Weiche extern montieren und die Treiberanschlsse einzeln herausfhren

  • KLANG+TON-Projekt25

    KLANG+TON 1/2013

    AufbauanleitungBeide Teile der Box sind einfache rechteckige Gehuse. Rcckwand und Deckel liegen jeweils auf, weshalb man die Montage sinnvollerweise auf einem dieser Teile beginnt. Beim Bassge-huse bitte die Ringversteifung nicht verges-sen. Das 34 mm durchmessende Re exloch kann man am besten mit einem entsprechend eingestellten Zentrumsbohrer anfertigen. Die Basstreiber haben wir nicht eingefrst, den Breitbnder sehr wohl. Die Befmpfung der Bassgehuse erfolgt mit einer knappen Matte Sono ll, die unterhalb der Versteifung einge-bracht wird. Oberhalb des Re exrohrs werden Seitenwnde, Deckel und Rckwand mit Nop-penschaumstoff ausgekleidet. Der kommt auch rundherum im Aufsatzgehuse zum Einsatz, um dort steckt in der Mitte noch etwas ausein-andergezupfte Polyesterwatte.

    HolzlisteMDF-16-mm2 x 86 x 20 cm Front / Rckwand Bassgehuse2 x 14 x 20 cm Front / Rckwand Aufsatzgehuse2 x 86 x 14,5 cm Seitenwnde Bassgehuse2 x 14 x 14,5 cm Seitenwnde Aufsatzgehuse5 x 16,8 x 14,5 cm Boden / Deckel / Versteifung Bass- / Aufsatzgehuse

    WeichenbestckungL1= 5,6 mH I-Kern I78L2= 5,6 mH I-Kern I78L3= 0,68 mH Luftspule 0,71mm DrahtC1= 47 F MKTC2= 33 F MKTC3= 8,2 F MKTR1= 2,2 Ohm MOX 10WR2= 5,6 Ohm MOX 10W

    Zubehr pro Box 1/2 Matte Noppenschaumstoff 1 Matte Polyester-Dmmwatte 2 Paar Polklemmen ca. 80 cm Dichtband div. Kabel, Schrauben

  • Service FrequenzweichenaufbauKLANG+TON

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    KLANG+TON

    Vom Schaltbild zur Frequenzweiche ein Exkurs fr Elektroniklaien

    Wenn unsere Kommunikation mit den Lesern dieses Magazins eini-germaen reprsentativ ist, dann sind sie alle begnadete Schreiner, aber in Sachen Elektrik eher weniger bewandert. Was beim Boxenbau durchaus ein Problem darstellt, das wir hier zu lsen gedenken

    Die Sache mit dem Stromgedns

    KLANG+TONKLANG+TONKLANG+TON

  • Service Frequenzweichenaufbau

    Was allerdings wichtig ist: Sie mssen die Bauteile aus der Tte Ihres Bausatzes den entsprechenden Teilen zuordnen kn-nen. Die rechteckigen schwarz gefllten Kstchen im Schaltbild reprsentieren Spulen, die nur als Umriss gezeichneten Rechtecke sind Widerstnde, die Din-ger mit den zwei parallelen dicken Bal-ken Kondensatoren. Jedes dieser drei grundlegenden Bauteile gibt es in einer ziemlich groen Anzahl von Bauformen, von den verschiedenen Werten mal ganz abgesehen. Trotzdem sollte es keine groe Mhe bereiten, Ihre tatschlich vorhandene Hardware mit dem Schalt-bild abzugleichen. Die meisten Bauteile tragen einen Aufdruck mit ihrem Wert. Zumindest ist das bei Spulen und Kon-densatoren so. Anhand dessen ist die Identi kation des entsprechenden Teils

    Sie haben ein Paar wunderschne Gehuse gebaut, die Treiber fr die neuen Boxen liegen vor Ihnen und eine Tte mit Frequenzweichenbauteilen. Und die Jungs von der KLANG+TON haben mal wieder nur ein Schaltbild fr die Wei-che abgedruckt, was Ihnen nur sehr be-dingt weiterhilft Sie haben nmlich nur sehr bedingt eine Ahnung, wie man vom Schaltbild zu einer fertigen Frequenzwei-che kommt. Genau das wollen wir Ihnen hier erklren, und zwar gnzlich unpro-fessionell-praxisorientiert. Als Beispiel haben wir uns die Weiche fr Cheap Trick 263 aus dem letzten Heft ausgeguckt, die ist nmlich zu richtig schn typisch.Dazu erst einmal ein paar ganz elementare Dinge: Die dnnen Linien im Schaltbild reprsentieren elektrische Leitungen. Sie verbinden Bauteile miteinander, werden an die Lautsprecherchassis angeschlossen oder treten ber die Anschlussterminals in Verbindung zum Rest der Welt also dem am Verstrker angeschlossenen Laut-sprecherkabel. Die Lautsprecherchassis zeichnen wir immer mit ein, auch wenn sie nicht direkt mit zur Weiche gehren. Die Eingangsklemmen bei uns grund-stzlich links im Schaltbild und die Verbindungen zu den Chassis-Anschluss-terminals sind die einzigen Situationen, in denen die Polung eine entscheidende Rolle spielt, dazu spter mehr.Die Methode zum Weichenaufbau, die wir hier propagieren wollen, ist eine ru-stikale: Wir kleben die Bauteile an geeig-neter Stelle auf ein Brett und stellen da-nach die elektrischen Verbindungen mit Draht her. Das Vorgehen sorgt fr relativ kompakte und vor allem mechanisch sta-bile Weichen, die mit einem Minimum von Ltstellen und damit Kontaktber-gngen auskommen. Ein Platinenaufbau zum Beispiel hat lange nicht die Festig-keit unserer Lsung und ist, je nach Pla-tine, deutlich berlegungsintensiver auf-zubauen.Kommen wir zu den Bauteilen selbst. In Frequenzweichen von passiven Lautspre-chern gibts davon zum Glck nur drei Typen, von einigen exotischen Ausnah-men abgesehen. Diese drei Bauteiltypen sind Spulen, Kondensatoren und Wider-stnde. Sich ber deren exakte Funkti-onsweise auszulassen ist an dieser Stelle gar nicht ntig, sie bekommen eine Fre-quenzweiche auch dann zusammenge-baut, wenn Sie nicht genau wissen, wie sie funktioniert.

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    KLANG+TON 1/2013

    meist kein Problem. Etwas anders sieht es bei vielen Widerstnden aus, denn die tragen ihren Wert in codierter Form zu Markte: Bunte Ringe zeigen an, um was fr einen Widerstandswert es sich han-delt. Die drei in gleichmigem Abstand zueinander angeordneten Ringe sind die entscheidenden: Die ueren beiden be-stimmen die ersten beiden Ziffern des Widerstandswertes, der dritte den Mul-tiplikator (in Zehnerpotenzen), mit dem der Wert zu multiplizieren ist. Hrt sich ein wenig sperrig an, ist es aber nicht: Den Farbcode haben Sie in krzester Zeit verinnerlicht. Tabellen, die angeben, wel-che Farbe welchen Zahlenwert (respekti-ve welchen Multiplikator) bedeutet, gibt es wie Sand am Meer im Internet oder bestimmt auch beim Bausatzhndler Ihrer Wahl.

    Das Schaltbild der Weiche von Cheap Trick 263. Die Transformation in Hardware ist einfacher, als man gemeinhin denkt

  • KLANG+TONService Frequenzweichenaufbau

    KLANG+TON 1/2013

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    Das Nchste, was es zu tun gibt, ist ein erster Abgleich zwischen Schaltbild und Realitt. Das heit: Wir drapieren alle Bauteile auf dem Tisch vor uns genau so, wie sie im Schaltbild angeordnet sind. Dabei kommt uns ein Umstand zur Hilfe: Jedes in Frage kommende Bauteil hat zwei Anschlussdrhte, deren Anschlusssinn erst einmal egal ist. Nur Highender, die das Gras wachsen hren interessieren sich dafr, welcher Spulen-anschlussdraht innen und welcher auen am Wickel liegt. Fr die grundstzliche elektrische Funktion sind derlei Din-ge uninteressant. Wenn Sie alle Bauteile entsprechend ausgebreitet haben, ergibt sich in aller Regel ein Aufbau von er-schreckender Gre: In dieser Form wre eine Weiche kam sinnvoll in einem Laut-sprecher unterzubringen, deshalb gilt es

    die Anordnung jetzt zu optimieren. Das bedeutet vor allem: zusammenschieben. Vorhandene Freirume nutzen. Und da-bei immer darauf achten, dass die sich ergebenden elektrischen Verbindungen nicht zu lang werden. Grundstzlich stre-ben wir an, die Verbindungen, wo immer mglich, nur mit den Bauteileanschluss-drhten selbst herzustellen und nur dann auf zustzliche Leitungen zurckzugrei-fen, wenn es nicht anders geht.Es gibt noch ein paar Dinge, die es bei der Bauteileanordnung zu beachten gilt. Da wren zuerst einmal Spulen: Eine ist unproblematisch, mehrere davon auf en-gem Raum neigen dazu, sich gegenseitig zu beein ussen. Das Prinzip ist das glei-che wie beim Transformator; hier ist die magnetische Kopplung zwischen zwei Wicklungen das Funktionsprinzip. Bei

    Frequenzweichen strt das Phnomen, und darauf gilt es Rcksicht zu nehmen. Zwei Dinge kann man tun. Erstens: Ab-stand halten zwischen den einzelnen In-duktivitten. Zweitens: durch geschickte Anordnung die Kopplung verringern. Der erste Punkt kollidiert ein wenig mit dem Wunsch nach einem kompakten Aufbau, sollte aber trotzdem Beach-tung nden: Platzieren sie die Spulen so weit voneinander weg, wie es der Auf-bau sinnvoll zulsst. Gerade bei unserer Musterweiche ein nicht unwichtiger As-pekt, sind hier doch gleich vier Spulen im Spiel. Zu Punkt zwei: Die schlechteste Anordnung zweier Spulen zueinander ist, sie einfach nebeneinander zu setzen. Dann nmlich ist die magnetische Kopp-lung sehr stark. Viel besser ist es, eine der beiden auf die Seite zu stellen und

    Verschiedene Bauformen von Spulen. Bei der Platzierung dieser Bauteile zueinander muss man etwas aufpassen

    So sehen Widerstnde typischerweise aus. Die Dinger wer-den warm, das muss man beim Einbau bercksichtigen

    Kondensatoren sind beim Einbau unproblematisch. Sie werden nicht warm und zeigen kaum Sensibilitten in Bezug auf ihre Nachbarschaft

    Ein erster Schritt ist die provisorische Anordnung der Bauteile exakt so wie auf dem Schaltbild

  • im 90-Grad-Winkel zur ersten anzuordnen. Eine weitere Spule kann man darber hinaus nochmals um 90 Grad drehen, so dass man schon derer drei recht gut magne-tisch voneinander separieren kann. Wir haben vier da hilft nur Abstand zwischen den zwei notgedrungen gleich ausgerichteten.Weitaus unproblematischer sind da Kondensatoren: Sie lassen sich an praktisch jeder Stelle und in jeder Position montieren und interessieren sich recht wenig fr ihre Nachbarschaft. Auch werden sie nicht warm, was die Montage vereinfacht. In diesem Punkt unterscheiden sie sich entscheidend von Widerstnden die werden nmlich warm oder mitunter sogar ziemlich hei. Deshalb sollte man Widerstnde nach Mg-lichkeit nicht direkt auf die Montageplatte oder auf andere Bauteile kleben: Einseseits versagt der Kleber frher oder spter, andererseits mgen es Kondensatoren nicht besonders, stndig gekocht zu werden. Man sollte Widerstnde also mit ein wenig Abstand zum Boden und zu anderen Bauteilen mglichst nur ber ihre Anschluss-drhte xieren.Gewiss, das sind eine Menge Dinge, die es zu beachten gilt, aber frher oder spter haben Sie eine Anordnung ausgeknobelt, die alle Faktoren unter einen Hut bringt. Wenn das geschafft ist, kann man die Abmessungen der Montageplatte festlegen und entsprechende Zuschnitte besorgen. Lassen Sie lieber den einen oder anderen Zenti-meter mehr Platz, das ist weniger tragisch als eine zu kleine Platte.

    Mit ein wenig Optimierung kann man den Platzbedarf der Anordnung deutlich reduzieren

    Im Anschluss wird die Gre der Platte festgelegt, auf der der Aufbau erfolgen soll

  • KLANG+TONService Frequenzweichenaufbau

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    KLANG+TON 1/2013

    Material? MDF geht ohne Probleme. Multiplex auch. Wer im Trend liegen will, der nimmt relativ dnnes Fichten- oder sogar Pappelsperrholz. Der Pragmatiker entscheidet sich fr eine stabile Varian-te, unsere Musterweiche fand auf einem Reststck 18er-Birkenmultiplex Platz.Als Nchstes kleben wir Kondensatoren und Spulen an die vorher festgelegten Positionen. Meistens nimmt man da-fr Heikleber, aber bitte nicht den aus dem Ebay-Sonderangebot: Ein gewisses Ma von Festigkeit tut Not, und dafr brauchts gescheiten Kleber und eine gute Klebepistole. Wer will, kann auch mit Silikon kleben: Das braucht zwar Tage zum Trocknen, hlt aber garantiert. Achten Sie darauf, dass sie eine geruchs-freie Sorte erwischen. Oder sie kleben gar nicht und xieren die Teile mit Ka-belbindern. Oder sie tun beides. Oder die Mglichkeiten sind zahlreich.

    Nach dem Fixieren der Teile stellen wir die notwendigen Verbindungen her. Dafr emp ehlt sich ein Ltkolben mit ein wenig Leistung, 50 Watt sind schon eher das Minimum. Beim Ltzinn gibts nichts zu diskutieren: Nehmen sie das gute, alte bleihaltige Zeug. Sie sind Pri-vatanwender, Sie drfen das vllig ohne Probleme, und deshalb kann man das gute SN60PB40 (das ist Ltzinn mit einem Zinnanteil von 60 und einem Blei-anteil von 40 Prozent) auch noch kaufen. In Sachen Verarbeitung ist das Zeug im Vergleich zu den bleifreien Loten immer noch ein absoluter Traum.Verdrillen Sie Bauteileanschlussdrhte dort, wo sie verbunden werden sollen und verzinnen sie die Stellen anschlie-end; berschssige Drahtreste werden abgeschnitten. Dort, wo die Anschluss-drhte nicht ausreichen, muss zustz-licher Draht her. In der Praxis sehr be-

    whrt hat sich die abisolierte Einzelader eines simplen Installationskabels vom Typ NYM 3 x 1,5 mm. Das gibts in je-dem Baumarkt, kostet nicht viel und ist perfekt fr den Job geeignet. Seine Stei- gkeit hilft uns hier und da bei der Mon-tage der Widerstnde, die sollen ja ein wenig Abstand zum Rest der Welt haben. Bewhrt hat sich eine Art Masseschie-ne aus diesem Material, an die gleich eine ganze Reihe von Verbindungen andocken knnen. Ein solche lsst sich brigens prima montieren, wenn man zwei kleine Lcher in die Montageplatte bohrt und die umgebogenen Enden die-ser Schiene dort hineinsteckt das sorgt fr nennenswerte Stabilitt.Jetzt haben Sies schon fast geschafft das Einzige, was noch fehlt, sind die Anschlussleitungen fr Treiber und Eingangsklemmen. Sie mssen unbe-dingt darauf achten, dass die mit Plus

    Festgeklebt werden zunchst die Spulen und Kondensatoren. Man beachte die versetzte Anordnung der Induktivitten

    Dieser Kondensator wird iegend als Bindeglied zwischen dem Hoch- und Tiefpasseingang genutzt (C3 im Schaltbild)

    So sieht eine typische Ltverbindung bei einem solchen Aufbau aus: Drei Anschlsse werden an einem Punkt zusammengefhrt

    Mit massivem Kupferdraht aus Installationsleitung kann man prima Sammelschienen bauen

  • markierten Anschlussleitungen auch an den entsprechenden Anschlssen der Lautsprecherchassis landen; zum Glck sind die Anschlussfahnen entsprechend markiert. Entweder kennzeichnet ein roter Punkt den Plus-Anschluss oder ein entsprechendes Symbol. Manchmal muss man etwas genauer hinschauen, um die Kennzeichnung zu entdecken. Gleiches gilt natrlich fr die Eingangsklem-men: Die rote sollte mit dem Plus-Eingang der Weiche verbunden werden. Ge-rade bei diesen beiden letzten Punkten gilt es Aufmerksamkeit zu investieren auch die Besten unter uns haben schon ber mehr oder weniger lange Zeit mit zumindest teilweise verpolten Lautsprechern gehrt.Was bleibt, ist die Montage der Weiche im Gehuse. Selbstverstndlich haben Sie daran gedacht, schon vorher Befestigungslcher fr die Schrauben in die Ecken zu bohren. Falls nicht ich hab Ihnen ja schon geraten, rundum den einen oder anderen Zentimeter Platz zu lassen.Das solls an dieser Stelle gewesen sein. Ich hoffe, Ihnen ein wenig die Scheu vor der elektrischen Seite des Boxenbaus genommen zu haben in letzter Kon-sequenz ist ein Weichenaufbau nach diesem Strickmuster lediglich ein wenig Malen nach Zahlen mit dem Zusatzrisiko, sich dabei ein paar Brandblasen an den Fingern zu holen.

    Holger Barske

    So sieht die fertige Weiche mit angelteten Ansschlussleitungen aus

    Noch besser als Kleben ist die Montage zumindest der groen und schweren Bauteile mit Kabelbindern

  • Hndlerbausatz

    Bassre exabstimmung mit rckwr-tigem Re exrohr. Die Box ist mit zwlf Litern brutto sehr kompakt, zumal sie ihr Volumen hauptschlich in der Tiefe ver-steckt. Mit ihrer kleinen Silhouette trgt sie auch bei beengten Platzverhltnissen nicht zu sehr auf und gibt sich prinzipiell aufstellungsunkritisch. Betrieb auf dem Tisch neben dem PC-Monitor? Kann man prinzipiell machen, aber dann wr-den wir einen kleinen Unterbau empfeh-len, sonst gibts arg viel Grundton ber die Tischplatte.

    Nun ist es beileibe nicht so, dass tg-lich jemand das Prinzip Lautspre-cher neu er nden wrde. Zwar tauchen andauernd neue Treiber auf, die angeb-lich alles viel besser knnen als das bis-her Dagewesene, aber in der Realitt sind auch Chassis, die schon ein paar Jhr-chen auf dem Buckel haben, in vielen Fllen sehr brauchbar. Peter Brager hat sich zwei solcher Klassiker ausgesucht, um mit ihnen einen potenten Kleinmo-nitor zu bauen.Das Konzept an sich ist nicht eben ein Alleinstellungsmerkmal: Zwei Wege,

    KLANG+TON

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    KLANG+TON

    Kompakter Monitor mit bewhrter Bestckung

    Open Air in Hamburg ist seit vielen Jahren eine gute Adresse fr Lautsprecher-selbstbauer. Neben dem Vertrieb verschiedenster Komponenten entwickelt Inhaber Peter Brager auch eigene Lautsprecherkonzepte wie die nur auf den ersten Blick unspektakulre Referenz 2

    Der Teufel im Detail

    KLANG+TON

    Chassistest: Visaton AL130: K+T 3/2008

    KLANG+TONKLANG+TON

  • Hndlerbausatz33

    KLANG+TON 1/2013

    TreiberWas uns da silbern angrinst, ist genau der, den die Vermutung nahe legt: ein Visaton AL130. Jener Klassiker aus dem Programm der Haaner, der auch mit Metallmembran ein eher gutmtiger Tiefmitteltner ist, ordentlich Tiefgang produzieren kann und sehr fein zu klin-gen in der Lage ist. Visaton attestiert ihm nicht ohne Grund das Prdikat High End und verlangt gut 117 Euro dafr er ist es wert, der aluminiumbewehrte Dreizehner.Auch den Hochtner whlte Peter Bra-

    ger mit Bedacht: Zum Einsatz kommt der XT300 NEO von Vifa. Dabei handelt es sich um die kompakte Variante des berhmten Vifa-Ringstrahlers, bei dem ein Neodym-Magnetsystem den Antrieb auf ertrgliche Gre schrumpfen lsst. Linearitt, Breitbandigkeit und Verzer-rungsarmut des kleinen Vifas sind Legen-de, und deshalb ist er eine sehr gelungene Ergnzung zum Visaton-Dreizehner.

    GehuseDas Gehuse besteht aus 19 Millimeter starkem Material, was fr eine Box dieser

    Gre sicherlich luxuris ist schaden tuts keinesfalls. Sie haben die Mglich-keit, die Behausung komplett in Eigenre-gie zu bauen oder knnen bei Open Air Rohgehuse aus MDF zum Stckpreis von 149 Euro erwerben.Wir konnten im Inneren keine weiteren Versteifungsmanahmen ausmachen das wre bei einem so kompakten Laut-sprecher vermutlich auch ein wenig bertrieben.

    MessergebnisseDer Amplitudenverlauf der Referenz 2 offenbart einen fr Kleinboxen typischen und auch vllig korrekten Verlauf: Im Grundton gibts eine kleine Schippe drauf, um unten herum etwas Flle zu suggerieren. Realistisch betrachtet reicht der Frequenzgang im Bass bis etwa 70 Hertz. Eine kleine Senke im bernah-mebereich um drei Kilohertz macht etwaige metallische An ge beim Klang des Tiefmitteltners zunichte. Der Hochtner benimmt sich prinzipiell lammfromm, fngt aber bei rund sieben Kilohertz merklich an zu bndeln. Auf Achse allerdings sieht bis zur Messgrenze alles makellos aus. Wirkungsgrad? Rea-listische 82 Dezibel bei 2,83 Volt an den Klemmen, das ist im Rahmen. Der Im-pedanzschrieb weist lupenreines Acht-Ohm-Verhalten ohne Impedanzlineari-sierung aus.Das Klirrverhalten der Box zeigt ein paar Besonderheiten. Es fllt der extrem ge-ringe Anteil an bsem K3 auf, und das auch bei 95 Dezibel das ist fr eine Box dieser Gre schon ordentlich Pegel. Ge-radzahlige Anteile (k2) gibts hingegen merklich, da gehts bei 95 Prozent auch schon mal ber die Zwei-Prozent-Marke. Das Wasserfalldiagramm zeigt verz-gertes Ausschwingen im Bereich um ein Kilohertz, das ist der Metallmembran des AL130 geschuldet. Ansonsten nden sich keine weiteren Aufflligkeiten.

    KlangObschon die Typenbezeichnung Refe-renz 2 ein ganz klein wenig bers Ziel hinausgeschossen scheint oder war bei der Namens ndung gar eine Portion Iro-nie im Spiel? die Kleine aus Hamburg

  • KLANG+TONHndlerbausatz

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    Open Air Referenz 2

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    Chassishersteller: Visaton, VifaKonstruktion: Open AirFunktionsprinzip: Zwei Wege, Bassre exBestckung: 1 x Visaton AL130 1 x Vifa XT300 NEONennimpedanz: 8 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 82 DezibelB x H x T: 18 x 25,2 x 30 cmKomplettbausatzpreis pro Box: ca. 269 Euro + Gehuse

    Technische Daten

    klingt ausgezeichnet. Dass der AL130 ein exzellenter Treiber ist, steht ja nun schon seit Jahren auer Frage, und auch hier macht er eine sehr gute Figur. Na-trlich nicht mit berm-igem Tiefgang gesegnet, erstaunt er hier mit tollem Au sungsvermgen und der Abwesenheit von klanglich auffl-ligen Resonanzen. In dieser Box stecken tatschlich alle Vorteile einer Metall-membran, nicht jedoch deren Nachteil. Der Ringstrahler integriert sich nahtlos an den Dreizehner, ich kann beim besten Willen die Trennung zwischen den bei-den Treibern klanglich nicht ausmachen. Der XT hlt sich ganz oben am Ende des Spektrums ein ganz klein wenig zurck; das ist bei Lautsprechern mit begrenz-tem Tieftonfundament eine gute Idee und sorgt fr klangliche Stimmigkeit.Kleine Box und groe Bhne das geht nicht? Aber klar doch. Zumindest bis zu einem gewissen Grade. Das beweisen Referenz 2 und Neil Youngs legendres Konzert in der Massey Hall anno 1971 eindrcklich. Das Geschehen lst sich ausgezeichnet vom Lautsprecher, die Box

    stellt sowohl das sehr intime musika-lische Geschehen als auch das begeisterte Publikum berzeugend dar, und das sind zwei grundverschiedene Paar Socken bei der Raumabbildung. Auch hier zeigt sich: keinerlei Metallartefakte in der damals noch glockenreinen Stimme Neil Youngs, aber ganz viel Detailreichtum und Atmo-sphre. Ich wrde Lautsprecher natrlich nicht ins Regal pferchen; dieses Kleinod gehrt auf einen Stnder mit ein wenig Abstand zur Rckwand in den Raum gestellt, erst dann kann es sein ganzes Potenzial entfalten. Irgendwie also doch ein ganz kleines bisschen Referenz und ein schner Beweis dafr, dass die Kunst beim Lautsprecherbau tief im Detail steckt.

    Holger Barske

    Optisch unspektakulr aber sehr stimmig:

    die Referenz 2 von Open Air

    Das Re exrohr auf der Rckseite sorgt fr tiefe Tne bis 70 Hertz

  • Hndlerbausatz35

    KLANG+TON 1/2013

    AufbauanleitungDa wir es mit einem rechteckigen Gehuse ohne Komplikationen zu tun haben, folgt der Aufbau einem Standard-Prozedere: Zuerst wer-den die Aussparungen in Front und Rckwand gesgt oder gefrst. Es emp ehlt sich, die Ein-senkungen fr die Treiber ebenfalls im Vorfeld einzubringen.Der Zusammenbau beginnt auf der Rckwand. Auf diese werden die Seitenteile, Deckel und Boden aufgeleimt. Wenn der Kleber getrocknet ist, ist die Front an der Reihe. Wer mag, kann an den Seiten Fasen wie bei unserem Muster-gehuse anbringen, akustisch notwendig ist das hier jedoch nicht. Zum Schluss wird rund-herum plan geschliffen, beim Finish sind Ihrer Fantasie wie immer keine Grenzen gesetzt.Der hintere Teil der Box wird mit Polyesterwat-te oder Schafwolle gefllt. Hierbei aufpassen, dass der Eingang des Bassre exrohrs frei bleibt.Die Frequenzweiche wird auf den Boden der Box geschraubt oder geklebt.

    Holzliste19-mm-MDF:2 x 180 x 255 Schall-/Rckwand2 x 180 x 262 Deckel/Boden2 x 217 x 262 Seiten

  • Bausatztest Lautsprechershop BeniKLANG+TON

    KLANG+TON 1/2013

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    KLANG+TON

    Schlanke Standbox mit Chassis von Markaudio und Wavecor

    Schlanke Silhouette und Volumen fr ordentlichen Tiefgang widersprechen sich? Nicht unbedingt: Dem Boxen-konstrukteur stehen ja noch zwei weitere Dimensionen zur Verfgung

    Big Beni

    KLANG+TONKLANG+TONKLANG+TON

  • Schallwand ist gerade einmal so breit, dass die Markaudios eingefrst werden knnen und daneben noch eine schmale Fase Platz ndet schmaler kann man eine Standbox mit ber 20 Litern nicht bauen. Der Sockel sorgt fr die ntige Standfestigkeit.

    FrequenzweicheDieses Kapitel fllt erfreulich schlicht aus: Ein Filter zweiter Ordnung trennt die Markaudios relativ hoch die Hochton-kalotte erhlt ein Filter dritter Ordnung und einen Spannungsteiler, der den Pe-gel auf Tieftnerniveau bringt. Optional gibt es einen Saugkreis zur Impedanzli-nearisierung auf der Trennfrequenz. Das macht Sinn, auch wenn die Beni nicht auf den ersten Blick nach einem Rhrenver-strker schreit. Zum einen steht die Box in Sachen Wirkungsgrad nicht schlecht im Saft und kann mit einem Push-Pull-Rhrenverstrker sehr gut betrieben wer-den, vor allem, wenn man bedenkt, dass die kleinen Breitbnder eine sehr geringe Schwingspuleninduktivitt haben, was einen Rhrenamp neben dem linearen Impedanz- und Phasenverlauf am mei-sten erfreut. Zudem hat sich auch bei den immer mehr aufkommenden klei-nen Schaltverstrkern gezeigt, dass auch diese von einer Linearisierung klanglich pro tieren.

    Bausatztest

    wacker der Frequenzgang zeigt sich auf Achse und unter einem Winkel von 15 Grad enorm breitbandig bis immerhin 30 Kilohertz reicht er hinauf. Erst unter 30 Grad muss der Konus im Hochton sei-nem Durchmesser Tribut zahlen. Durch alle Messungen hindurch zieht sich eine kleine Strung um 1,5 Kilohertz, die aber im Wasserfalldiagramm schnell abklingt und sich bei den Klirrmessungen erst bei mrderischen 95 Dezibel in einem leicht erhhten K2 zeigt. K3 bleibt auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau. Ins-gesamt ein hervorragender kleiner Breit-bnder, der sich als Tiefmitteltner vor allem in Doppelbesetzung bemerkens-wert gut schlagen sollte. Die Wavecor-Kalotte TW030A01 ist eng verwandt mit den Hochtnern, die wir schon in diversen Lautsprechershop-Projekten gesehen haben und nicht zu-letzt auch in unserer eigenen Fineline in Ausgabe 05/2010 eingebaut haben. Sie gehrt zu einer ganzen Familie von 30-Millimeter-Hochtnern aus dem Hause Wavecor und zeichnet sich aus durch ihre kompakte Baugre. Es gibt hier kein angekoppeltes Volumen und auch kein Ferro uid im Luftspalt, wes-wegen die Trennfrequenz nicht so atem-beraubend tief liegen kann wie bei den greren Kollegen ab 2 Kilohertz geht es aber allemal. Und zusammen mit zwei kleinen Breitbndern ist man da ohnehin auf der sicheren Seite, was das Abstrahl-verhalten angeht.

    Gehuse:Wie gesagt: Man hat hoch hinaus gebaut mit Sockel ist die Beni ber 1,25 Meter hoch. Der Aufbau ist schlicht und kom-plett mit geraden Holzzuschnitten zu bewerkstelligen. Stabilisiert werden die langen Seiten durch drei Versteifungen, von denen zwei knapp ober- und unter-halb der Treiber eingeleimt werden. Die

    Die Grenzen der Physik lassen sich natrlich nicht aushebeln, aber man kann kreativ mit ihnen umgehen. So kann man ein Gehuse nicht nur in die Breite und die Tiefe bauen, sondern auch mal etwas mehr in die Hhe als gemein-hin blich. In Verbindung mit einer sehr schmalen Schallwand kann dies sehr gut aussehen, wie die vom Lautsprechershop Strassacker fr diese Ausgabe angelieferte Beni zeigt. Eine silberne Ober che ha-ben wir schon lange nicht mehr gesehen das sieht mit den Tieftnermembranen sogar ganz gut aus ansonsten liegt die Farbgestaltung natrlich im Ermessen des Nachbauers.

    TechnikEine schmale Schallwand erfordert ent-sprechende Treiber und das ist gar nicht mal so trivial, denn eine Marktbersicht wirklich tieftonfhiger Vierzller fllt einigermaen bersichtlich aus. Wenn man den Blick einmal ber die reine Tiefmitteltnerabteilung hinaus schwei-fen lsst, dann gibt es doch eine Reihe von kleinen Breitbandchassis, die full-rangetauglich sind und somit auch ohne Probleme mit einer Kalotte zusammen-arbeiten knnen man hat sogar stark erweiterte Mglichkeiten bei der Wahl der Trennfrequenz. Ein solcher Kandi-dat ist der CHR-70 von Markaudio, der mit knapp 70 Euro pro Paar sogar preis-lich so interessant ist, dass man ihn auch in einer Box im Doppelpack verbauen kann. Dafr gibt es einen eleganten Alu-miniumkonus mit aufgesetzter Dustcap, die im Breitbandbetrieb oberhalb des Prsenzbereichs als Kalotte arbeitet. Die recht breite Sicke ist mit einem Kunst-stoffkorb verklebt ein Zugestndnis an den doch recht gnstigen Preis, anson-sten eine klassenbliche und durchaus ausreichend stabile Lsung. Bei unseren Messungen schlug sich der CHR-70 recht

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    KLANG+TON 1/2013

    Das mchtige Re exrohr ist passend zur Farbgebung auch in Silber erhltlich

  • KLANG+TONBausatztest Lautsprechershop Beni

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    Hersteller: Markaudio, EnglandBezugsquelle: Lautsprechershop, KarlsruheUnverb. Stckpreis 35 Euro

    Chassisparameter K+T-MessungZ: 8 OhmZ 1 kHz: 8,2 OhmZ 10 kHz: 12 OhmFs: 65 HzRe: 7,32 OhmRms: 0,63 kg/sQms: 2,50Qes: 0,71Qts: 0,55Cms: 1.54 mm/NMms: 3.8 gBxL: 4,04 TmVas: 5,4 lLe: 0.21 mHSd: 50 cm2

    Korb KunststoffMembran Aluminium Dustcap Aluminium Sicke GummiSchwingspulentrger KaptonSchwingspule -Xmax absolut -Magnetsystem FerritPolkernbohrung -Sonstiges -

    Technische Daten

    Ausstattung

    Markaudio CHP-70

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    MessungenWie gesagt: Der Wirkungsgrad ist fr die versammelte Membran che sehr beachtlich und das durchaus bis zu ei-ner respektablen unteren Grenzfrequenz. Der Frequenzgang verluft uerst linear und zeigt wegen der kleinen Konustrei-ber bis ber den Prsenzbereich hinaus keinerlei Bndelung. Der Hochtonfre-quenzgang der groen Kalotte lsst sich dann ber Einwinkeln der Box einstellen von dominant ber ausgewogen bis hin zu sanft.Die leichten Unregelmigkeiten des Markaudio sind auf der schmalen Schall-wand verschwunden die Beni gibt sich im Wasserfalldiagramm so gut wie keine Blen. Leichte Resonanzen schwingen uerst schnell ab. Und auch die Klirr-messungen zeigen ein gutes Grosignal-verhalten selbst die 95-Dezibel-Mes-sung geht vllig in Ordnung.

    HrtestUnd so durften die beiden Sulen auch beim Hrtest mit durchaus hheren Lautstrken arbeiten das taten sie mit Verve und Lssigkeit. Klar die Memb-ranen wiegen ja so gut wie gar nichts, was den subjektiven Eindruck von Agili-tt und souverner Feindynamik frdert. Im Bass sind die Benis dynamisch gut dabei es geht nicht bis in Subwoofer-

    Kleine Tiefmitteltner und groe Kalotte passt in Sachen Zusammenspiel und Rund-strahlverhalten perfekt

    Regionen hinab, der Tieftonbereich ist dafr dynamisch trocken, klar umris-sen und kommt absolut mhelos daher, auch bei greren Lautstrken. Ein ln-gerer Quercheck durch diverse Musi-krichtungen zeigt auch die Universalitt der Box, die mit kleineren Besetzungen

  • Bausatztest39

    KLANG+TON 1/2013

    Chassishersteller: Markaudio, WavecorVertrieb: Lautsprechershop, KarlsruheKonstruktion: Daniel Gattig, Dennis FrankFunktionsprinzip: Bassre exBestckung: Hochtner: Wavecor TW030WA01 4 OhmTiefmitteltner: 2 x Markaudio CHR-70 3.GenerationNennimpedanz: 4 OhmKennschalldruckpegel 2,83 V/1 m: 87 dBH x B x T: 120 x 15 x 20 cm (ohne Sockel)Kosten pro Stck: 159 Euro + Gehuse 179 Euro + Gehuse (High-End-Version)

    Technische Daten

    Klirrfaktor K2/K3 fr 95 dB/1 m

    Klirrfaktor K2/K3 fr 85 dB/1 m

    Zerfallspektrum (Wasserfall)

    Impedanz und elektrische Phase

    Frequenzgang fr 0/15 /30

    genauso gut umgeht wie mit der vollen Breitseite eines Orchesters oder einer elektrisch gewaltig aufgersteten Band. Und wenn es vorwiegend elektronisch zugeht, kann man sich ja einen Subwoo-fer dazustellen im Normalbetrieb ist dies jedoch kaum ntig. Schn gelingt der Beni die rumliche Ab-bildung die imaginre Bhne vor dem inneren Auge ist breit aufgefchert, die Instrumente sind exakt positioniert und auch in der Tiefe gut gestaffelt. Und tatschlich spielen die beiden Sulen auch sehr gut mit einem Rhrenverstr-ker zusammen Klangunterschiede zu einem Transistoramp gibt es nur so weit, wie es die Charakteristik der Elektronik vorgibt es gibt keine Aufweichung im Bass oder Klangverfrbungen, so dass wir die Benis guten Gewissens als uerst gnstige Standboxenlsung fr jede Art von Verstrker und Musikgeschmack empfehlen knnen.

    FazitMan bekommt etwas frs Geld: Richtige Standboxen, die man trotzdem in jedem Raum stellen kann und eine Abstim-mung, die komplett verstrkerunkritisch ist und vor allem klanglich auch vewhnte Ohren mehr als zufrieden stellt.

    Thomas Schmidt

    Der Sockel sorgt fr die ntige Stand-festigkeit der doch recht hohen Sule

    WeichenbestckungC1: Audaphon MKT Kondensator 6,8 F / 160 VdcC2: Audaphon MKP CAP Superior 6,8 F / 400 VdcC3: Audaphon MKP CAP Superior 15 F / 400 VdcL1: Luftspule L7, 0,22 mH/0,39 Ohm L2: Mundorf H-Kern-Spule H71, 1 mH/0,25 0hmR1: Metalloxidwiderstand MOX10 3,3 Ohm 2% (orange-orange-gold)R2: Metalloxidwiderstand MOX10 8,2 Ohm 2% (grau-rot-gold)

    Lautsprechershop Beni

  • KLANG+TONBausatztest Lautsprechershop Beni

    40

    KLANG+TON 1/2013

    AufbauanleitungDie Beni wird auf einer Seitenwand liegend aufgebaut, auf der nacheinander Deckel, Rck-wand, Boden und die vorgesgten Verstei-fungen aufgeleimt werden. Danach werden die zweite Seitenwand und die Front aufgeleimt. Die Chassis sollten auf jeden Fall eingefrst werden das auf 11,5 Zentimeter abgelngte Re exrohr sitzt unten in der Schallwand, die Polklemmen gegenber. Die Weiche ndet an der Rckwand Platz. Die Polyesterwatte wird hinter den Chassis ber Seiten- und Rckwand gefaltet, der Rest wird in die Kammer darber gestopft.

    Zubehr pro Box Bassre exrohr HP70, 70 x 115 mm, silber Dmmmaterial fr 20 Liter, wei

    (Polyesterwatte) Polklemmen PK28 I, Paar, vergoldet,

    rot+schwarz Lautsprecherkabel 2 x 1,5 mm2, transparent Pan-Schrauben 4 x 20 schwarz, 12 Stck Lieferant: Lautsprechershop

    HolzlisteMaterial: 19mm MDF1 x 120,0 x 15,0 cm Front1 x 116,2 x 11,2 cm Rckwand2 x 120,0 x 20,0 cm Seiten2 x 20,0 x 11,2 cm Deckel, Boden3 x 18,1 x 11,2 cm Versteifungen

    Optional: Sockel1 x 12,0 x 3,0 cm2 x 17,0 x 3,0 cm1 x 8,2 x 3,0 cm 1 x 30,0 x 30,0 cm

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  • Bausatztest Blue Planet Acoustics Vettern FAST Mk IIIKLANG+TON

    KLANG+TON 1/2013

    42

    KLANG+TON

    Standbox mit Chassis von Omnes Audio und Tang Band

    Schon in die dritte G