Kölner Impuls November 2013

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KÖLNER IMPULS Informationen des KAB Diözesanverbandes Köln Ausgabe November 2013 1 Ein kurzer Blick zurück: Schwarz-gelb mit schlechter Bilanz in der Sozialpolitik Pflege wollte man verbessern. Her- ausgekommen sind nur allzu geringe Verbesserungen für Demenzkranke, ungelöste Finanzierungsfragen und eine private Zusatzversicherung, die den Ausstieg aus der Solidarität mar- kiert. In der Familienpolitik bleibt das skandalöse Betreuungsgeld, das Fehlanreize schafft und Kindern Aufstiegsmöglichkeiten versperrt. Viel Energie hat die Regierung dafür aufgewendet, ihre Bilanzen zu be- schönigen und sich geschickt öffent- lich als europäische Erfolgsregierung darzustellen. Eine kurzsichtige Poli- tik der Wahlgeschenke gehört hier dazu. So sind auch die Senkungen der Sozialversicherungsbeiträge zu interpretieren. Eine verantwortungs- volle Regierung hätte beispielsweise die Reserven in der gesetzlichen Ren- tenversicherung für die Absicherung der Renten in den kommenden Jah- ren nutzbar gemacht. Symptomatisch war auch der Armuts- und Reichtums- bericht der Bundesregierung. Auf die Einbindung der zivilgesellschaftlichen Akteure hatte man vorsorglich weit- gehend verzichtet. Und als am Ende doch noch unbequeme Passagen und Schlussfolgerungen enthalten waren, wie beispielsweise eine notwendige stärkere Besteuerung hoher Einkom- men, wurde dies einfach herausge- strichen. So agiert keine Regierung, die Verantwortung auch über eine Legislaturperiode hinaus übernimmt. Für eine gerechte Gesellschaft Wir haben uns stets Gehör verschafft, haben kritisiert und Alternativvor- schläge gemacht. Stellenweise ist uns einiges gelungen, gerade im Verbund mit unseren Partnern. Was jetzt kommt, ist noch völlig of- fen. Ich weiß nur, dass wir gut auf- gestellt sind und weiter kämpfen: Für unsere Positionen, für eine gerechtere Gesellschaft und für unsere KAB. Da- bei ist auch die Impuls immer ein Ort, an dem wir unsere Positionen und Ideen zur Diskussion stellen und die Einschätzungen anderer aufnehmen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine aufschlussreiche und interessan- te Lektüre der aktuellen Ausgabe. Ihr und Euer Tim Kurzbach Wie immer, wenn neue Regierungs- bildungen anstehen, lohnt sich ein Blick zurück auf die vergangenen Jahre. Für den Vorsitzenden eines So- zialverbandes keine erfreuliche Zeit: Hoteliers schienen dieser Regierung stets mehr am Herzen gelegen zu haben als Pflegebedürftige, die Be- sitzstandswahrung der Reichen hatte bei ihr Vorrang vor jeglichen Ansät- zen in Richtung einer gerechteren Umverteilung. Dabei ist die Bilanz der schwarz-gelben Regierungszeit nega- tiv. Übrigens auch dann, wenn man sie an ihren eigenen Zielen misst. Reformdruck so groß wie nie Aus groß angekündigten Rentenpa- keten sind nicht einmal Reförmchen geworden; dabei war und ist der Re- formdruck in diesem Bereich so groß wie nie. Von Frauenquoten war im- mer nur in Zeitungen die Rede. Re- sultate gab es auch hier nicht. Eine so genannte Instrumentenreform in der Arbeitsmarktpolitik war vor allem dazu da, die massiven Mittelkürzun- gen in der aktiven Arbeitsmarktpoli- tik gesetzgeberisch abzusichern. Die Die Diözesanleitung wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche und die Finsternis erhellende Adventszeit, friedvolle und frohe Weihnachten sowie einen guten Start ins Jahr 2014! Tim Kurzbach Diözesanvorsitzender Foto: Wolfgang Weichenmeier/pixelio.de

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Informationen des KAB Diözesanverbandes Köln

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KÖLNERKÖLNERIMPULSInformationen des KAB Diözesanverbandes Köln

Ausgabe November 2013

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Ein kurzer Blick zurück:Schwarz-gelb mit schlechterBilanz in der Sozialpolitik

Pfl ege wollte man verbessern. Her-ausgekommen sind nur allzu geringe Verbesserungen für Demenzkranke, ungelöste Finanzierungsfragen und eine private Zusatzversicherung, die den Ausstieg aus der Solidarität mar-kiert. In der Familienpolitik bleibt das skandalöse Betreuungsgeld, das Fehlanreize schafft und Kindern Aufstiegsmöglichkeiten versperrt. Viel Energie hat die Regierung dafür aufgewendet, ihre Bilanzen zu be-schönigen und sich geschickt öffent-lich als europäische Erfolgsregierung darzustellen. Eine kurzsichtige Poli-tik der Wahlgeschenke gehört hier dazu. So sind auch die Senkungen der Sozialversicherungsbeiträge zu interpretieren. Eine verantwortungs-volle Regierung hätte beispielsweise die Reserven in der gesetzlichen Ren-tenversicherung für die Absicherung der Renten in den kommenden Jah-ren nutzbar gemacht. Symptomatisch war auch der Armuts- und Reichtums-bericht der Bundesregierung. Auf die Einbindung der zivilgesellschaftlichen Akteure hatte man vorsorglich weit-gehend verzichtet. Und als am Ende doch noch unbequeme Passagen und

Schlussfolgerungen enthalten waren, wie beispielsweise eine notwendige stärkere Besteuerung hoher Einkom-men, wurde dies einfach herausge-strichen. So agiert keine Regierung, die Verantwortung auch über eine Legislaturperiode hinaus übernimmt.

Für eine gerechte Gesellschaft

Wir haben uns stets Gehör verschafft, haben kritisiert und Alternativvor-schläge gemacht. Stellenweise ist uns einiges gelungen, gerade im Verbund mit unseren Partnern. Was jetzt kommt, ist noch völlig of-fen. Ich weiß nur, dass wir gut auf-gestellt sind und weiter kämpfen: Für unsere Positionen, für eine gerechtere Gesellschaft und für unsere KAB. Da-bei ist auch die Impuls immer ein Ort, an dem wir unsere Positionen und Ideen zur Diskussion stellen und die Einschätzungen anderer aufnehmen.In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine aufschlussreiche und interessan-te Lektüre der aktuellen Ausgabe.

Ihr und EuerTim Kurzbach

Wie immer, wenn neue Regierungs-bildungen anstehen, lohnt sich ein Blick zurück auf die vergangenen Jahre. Für den Vorsitzenden eines So-zialverbandes keine erfreuliche Zeit: Hoteliers schienen dieser Regierung stets mehr am Herzen gelegen zu haben als Pfl egebedürftige, die Be-sitzstandswahrung der Reichen hatte bei ihr Vorrang vor jeglichen Ansät-zen in Richtung einer gerechteren Umverteilung. Dabei ist die Bilanz der schwarz-gelben Regierungszeit nega-tiv. Übrigens auch dann, wenn man sie an ihren eigenen Zielen misst.

Reformdruck so groß wie nie

Aus groß angekündigten Rentenpa-keten sind nicht einmal Reförmchen geworden; dabei war und ist der Re-formdruck in diesem Bereich so groß wie nie. Von Frauenquoten war im-mer nur in Zeitungen die Rede. Re-sultate gab es auch hier nicht. Eine so genannte Instrumentenreform in der Arbeitsmarktpolitik war vor allem dazu da, die massiven Mittelkürzun-gen in der aktiven Arbeitsmarktpoli-tik gesetzgeberisch abzusichern. Die

Die Diözesanleitung wünschtallen Leserinnen und Lesern

eine besinnliche und die Finsternis erhellende

Adventszeit, friedvolle und frohe Weihnachten

sowie einenguten Start ins Jahr 2014!

Tim KurzbachDiözesanvorsitzender

Foto: Wolfgang Weichenmeier/pixelio.de

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Die KAB Köln hatte Partner aus Guatemala zu Gast

Padre José Antonio Noval wählt deutliche Worte: „Die größte Verantwortungslosigkeit in unserer Zeit ist es, nicht sehen zu wollen, was passiert, und zu schweigen!“ Und der Priester will nicht schweigen, er will reden:über die Situation in Guatemala, die Probleme der Land-arbeiter und ihrer Familien und über die Arbeit des katho-lischen Movimiento de Trabajador@s Campesin@s (MTC), einer Landarbeiterbewegung, die von der KAB Köln seit Jahren unterstützt wird.

Gäste aus Guatemala stellen Ihre Arbeit vor

Denn auch 17 Jahre nach dem offiziellen Ende des Bürger-kriegs in Guatemala leidet das zentralamerikanische Land noch immer unter Gewalt, Korruption und einer extrem ungleichen Verteilung des Vermögens.

Padre Noval ist einer von drei Vertretern des MTC, die nach Deutschland gereist sind, um zunächst an der Generalver-sammlung der Christlichen Arbeitnehmer-Organisationen

in Haltern teilzunehmen und danach noch ihre Partnerdiö-zese Köln zu besuchen.Neben ihm wurde die Landarbeiterbewegung aus der Di-özese San Marcos durch Generalsekretär Juan José Mont-teroso und die Präsidentin Lidia Floridalma Ambrocio de Perez vertreten.

Bei Pressegesprächen, Radiointerviews und einem Begeg-nungsabend in Düsseldorf hatten die Gäste aus Guate-mala die Gelegenheit, ihre Arbeit vorzustellen, und die deutschen Gastgeber hatten die Möglichkeit, nachzufra-gen; ein Angebot, das am 2. August im Freizeitheim St. Antonius in Düsseldorf-Hassels von rund 30 Interessierten genutzt wurde.

Die Ziele der Landarbeiterbewegung

Zunächst ging es um die Ziele der Landarbeiterbewegung. Sie setzt sich vor allem für die Rechte der Landarbeiter ein, die oft noch wie zu Kolonialzeiten auf den Gütern der Landbesitzer leben. Diese Art der Leibeigenschaft will das Movimiento beenden. Darum versuchen die Mitarbeiter

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„Die größte Verantwortungslosigkeit ist zu schweigen!“

Jedes Foto sollte mit einer Bildunter-schrift versehen werden! Die Bildun-terschrift wird weiß ausgeklinkt.

Unsere Gäste aus Guatemala bei dem Besuch vor dem Kölner Dom

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nicht nur, gerechte Löhne für die Arbeiter zu erreichen, sondern sie qualifizieren ihre Mitglieder auch weiter – da-mit die Arbeit auf den Feldern nicht die einzige Option der Menschen ist. Auch Frauen und Jugendliche werden in Ausbildungszentren zum Beispiel im Handwerk und in der Handarbeit geschult, so dass sie die Möglichkeit haben, sich selbstständig zu machen.

Die größte Gewalt ist die Armut

Denn obwohl die Gäste aus Guatemala viel von der an-haltenden Gewalt, der Kriminalität, dem Drogenhandel und der Korruption in ihrem Land berichten, so sind sie sich doch einig: Die größte Gewalt ist die Armut, ihr fal-len die meisten Menschen zum Opfer. So seien 50 Prozent der Kinder unterernährt, unter den Kindern der Indios sei der Anteil noch viel höher. 70 Prozent der Arbeiter gehen demnach prekärer Arbeit nach, etwa als Straßenverkäufer – und haben damit im Alter keinerlei soziale Sicherheit.Hinzu kommt die Ausbeutung der Natur durch große Kon-

zerne und die Gesundheitsgefährdung der Arbeiter durch den Einsatz von Pestiziden – Pestizide, die hierzulande be-reits verboten sind, aber immer noch nach Lateinamerika geliefert werden.

Hilfe, die bei den Betroffenen ankommt

Angesichts dieser großen Probleme kann die KAB natür-lich nur einen kleinen Beitrag leisten, dennoch versucht sie, durch Spenden und den Verkauf von fair gehandeltem Kaffee die Situation der Landarbeiter und ihrer Familien zu verbessern. Hilfe, die direkt bei den Betroffenen ankommt, wie die Präsidentin Lidia Ambrocia versichert.

Doch den Vertretern des MTC ist noch etwas anderes viel wichtiger: Sie wollen, dass man ihnen zuhört. Denn ob-wohl ihre Organisation seit ihrer Gründung 1996 stetig ge-wachsen ist und inzwischen rund 3.500 Mitglieder zählt: Es gibt noch viel zu tun.

Martina Gnad

Interview von Padre José Antonio Novalim Domradio

Die drei Vertreter der MTC zu Gast im Diözesansekretariat

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Seit 20 Jahren lernen die MTC Kamerun und der Stadtver-band Köln der KAB voneinander, stehen füreinander ein und entwickeln gemeinsam Projekte. Nach der Generalversammlung der WBCA in Haltern wa-ren der Vorsitzende der MTCC Kevin Momendeng und die stellvertretende Nationalsekretärin Bertha Malla in Köln zu Besuch.

Gemeinsam Wege suchen

Partnerschaft leben und feiern bedeutete interkulturelle Begegnung pflegen und gemeinsame Wege für ein gutes Leben für alle suchen.Aufmerksam richtete sich der Blick nicht nur auf die Um-gebung des Doms, sondern auch auf die Lebens- und Ar-beitsverhältnisse in Köln.In den Gesprächen mit ver.di und mit dem Betriebsrat der FORD AG standen Gewerkschaftsarbeit und die betriebli-che Mitbestimmung im Mittelpunkt. „ Dass es demokra-tische Strukturen im Betrieb gibt, dass betriebliche Mitbe-stimmung möglich ist und zum Erfolg des Unternehmens

Partnerschaft leben und feiernbeiträgt, war eine beeindruckende Erfahrung“, sagte Kevin Momendeng. In einem gemeinsamen Wochenende-Seminar zur Or-ganisation und Gründung dörflicher Spar- und Darle-hensvereine wurden die Vorteile solidarischen genos-senschaftlichen Handelns herausgearbeitet. Beeindruckend war der Besuch in Handwerksbetrieben von KAB Mitgliedern. In der Bäckerei Schmitz-Nitten-willm wurden die wirtschaftliche Lage der Betriebe im Handwerk besprochen, die konjunkturelle Entwick-lung, die Fragen von Niedriglohn und die Sicherung von Ausbildungsplätzen.Spannend war es, die Betriebsabläufe in der Nacht zu beobachten.Beim Schuhmachermeister Andreas Amon waren unse-re Gäste besonders am dualen Ausbildungssystem im Handwerk interessiert. „Die berufliche Förderung von Jugendlichen durch KAB-Senioren war eine der Ideen bei dem intensiven Austausch“, sagte Andreas Amon.Zwei Wochen begegneten sich die Delegierten aus Ka-merun und Mitglieder und Interessierte der KAB Köln auf Augenhöhe, die in der Einen Welt auch weiterhin füreinander einstehen werden. Dabei bildet der Stra-tegieplan der MTC Kameruns für die Jahre 2013-2017 die Grundlage für weitere gemeinsame Projekte.

Hans-Georg LülsdorfInt. Arbeitskreis Kamerun

Stadtverband DüsseldorfKAB Reise nach RomDer Stadtverband Düsseldorf bietet eine 7-tägige Reise nach Rom an.

07. - 13. März 2014Reisepreis:DZ für KAB Mitglieder 899,00 EuroDZ für Nicht KAB Mitglieder 975,00 EuroEinzelzimmerzuschlag: 100,00 Euro

Kontakt: Michael Inden, Marita Lanze

Im Reisepreis enthaltene Leistungen• Flugreise nach Rom und zurück• Flughafen- und Sicherheitsgebühren• alle Busfahrten in Rom lt. Programm und Ausflug nach Tiivoli• 6 x Übernachtung im DZ mit Du/Bad/WC• 6 x Halbpension (incl. Abendessen in Tivoli)• Kopfhörer während des gesamten Aufenthalts (für die Führungen)• Eintritte: Scavi, Vatikanische Museen (keine Führung), Villa d‘Este, San Clemente, Katakombe, St. Paul• Teilnahme Papstaudienz und Teilnahme am Angelusgebet• Stadtplan und Reiseführer Rom• Reisepreissicherungsschein

Besuch in einem Handwerksbetrieb

Die Delegierten aus Kamerun und Vertreter des Stadtverbandes vor dem Kölner Dom

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Diözesanwallfahrt in Neviges 2013Predigt von Ludwig Dehez SJ

Nicht die Jünger geben. Jesus ist es, der gibt – die Jünger geben nur weiter! Das ist die Aufgabe der Jünger: weiter-zugeben! Das ist die Aufgabe der Jünger: der verlängerte Arm der Liebe Gottes zu sein, sich der Not der Menschen konkret zuzuwenden, sie zu beheben, sie zu lindern. Weiter zu geben, was und wie Jesus gegeben hat. Weiter zu leben, wie er es vorgelebt hat. Denn Jesus ging es um das Leben der Menschen, das gute Leben für alle, das täg-liche Brot für jede und jeden. Über alle Grenzen hinweg hat er zur Mahlgemeinschaft mit Ihm eingeladen. Keiner wurde ausgeschlossen. Jedem ist er in Würde begegnet. Und die Jünger und damit uns hat er eingeladen, gera-dezu aufgefordert, zu teilen, solidarisch zu sein, nicht an den eigenen Vorteil zu denken. Der, der die Menschen bei der wunderbaren Brotvermehrung so in Staunen versetzt hat, der schenkt sich in Brot und Wein, er will unter uns sei, will in uns sein, uns Kraft sein, Er, der die Welt durch uns gestalten will. Genau das tun wir doch als Frauen und Männer der KAB, die Welt gestalten!Genau das tun wir für die Gestaltung der Welt und des guten Lebens, wenn wir uns für gute Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung auf allen Ebenen einsetzen, wenn wir uns stark machen für den Sonntagsschutz, die Sockel-rente, einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn wenn wir für die Besteuerung des Reichtums sind.„Gebt Ihr ihnen zu essen“, lautet die Anweisung Jesu an seine Jünger, an uns. „Ene, mene muh und raus bist du!“ – Müsste das nicht bei uns anders sein?Von Dom Helder Camara stammt der Satz, der in einem gleichnamigen Lied uns schon oft begegnet ist: „Wenn ei-ner träumt, ist es nur ein Traum. Wenn Menschen gemein-sam träumen, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit.“Träumen wir miteinander den Traum, dass keiner durch die Maschen fällt, weil Christen da sind, die ihr Christsein ernst leben, die den Menschen drum herum zeigen:„Ene, mene muh, doch du gehörst dazu!“

„Gebt ihr ihnen zu essen – Damit alle satt werden“ (Mt 14,13-21)war das Motto der diesjährigen Diözesanwallfahrt am 3. Oktober. Im folgenden Auszüge aus der Predigt von Ludwig Dehez SJ, dem ehemaligen Diözesanpräses:

„Ene, mene muh und raus bist du!“ Oder anders ausge-drückt: „Wer verliert, ist draußen!“ Von Kindheit an ist uns diese Spielregel vertraut. „Wer verliert, ist draußen, scheidet aus!“ Das gilt im Sport – kein Verein will absteigen. Das gilt in der Wirtschaft: wer nicht das beste, das lukrativste Ange-bot hat, ist außen vor. Wir erleben es in unserem Umfeld, in unserem Alltag:Wer seinen Arbeitsplatz verliert, ist schnell draußen. Für den ist kein Platz mehr, er stört, er gehört nicht mehr dazu.Wer seine Gesundheit verliert und dauerhaft krank wird, bleibt schnell auf der Strecke, verliert den Anschluss, wird dann gekündigt, weil er den Arbeitsprozess behindert. Wer arm ist, ist vom gesellschaftlichen Leben oft ausge-schlossen, findet das Leben nur noch sinnlos.„Irgendwie über die Runden kommen“ – das ist für viele in solchen Momenten Lebensmotiv geworden. Jeder Fünf-te, der Vollzeit arbeitet, kann nicht mehr von seiner Hän-de Arbeit leben. Er arbeitet im Niedriglohnbereich, ist auf ergänzende Sozialhilfe angewiesen. Ein Leben also allein mit der Hoffnung, dass nichts kaputtgeht, dass es zum Le-ben eben reicht. Wehe, es wird anders. Wie schnell sagen wir, Du gehörst nicht dazu! Die zu uns nach Deutschland kommen, weil sie in ihrer Heimat bedroht oder verfolgt werden, weil sie dort Hunger leiden oder weil sie dort un-ter fast menschenunwürdigen Lebensbedingungen leben müssen.Wir lesen im Evangelium von der wunderbaren Brotver-mehrung: die Jünger wollen die Leute wegschicken – doch kommt von Jesus ein „Stopp!“ – Gebt Ihr ihnen zu essen. Und siehe da – es reicht doch – für alle, und alle wurden satt!

Einzug der Bannerträger

Pater Ludwig Dehez SJ

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KAB stellt Grundeinkommen der CDU-Fraktion vorZu einem Gedankenaustausch über die sozialpolitische Vision eines ga-rantierten Grundeinkommens trafen sich der CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann und die KAB-Mitglieder der CDU-Landtagsfraktion Oskar Bur-kert (Hamm), Bernhard Tenhumberg (Vreden) sowie die CDU-Integrati-onsexpertin Anette Bunse (Bottrop) mit Vertretern der KAB-Kommission Grundeinkommen des Diözesan-verbandes Köln Hildegard Lülsdorf, stellvertretende Diözesanvorsitzende, Ralf Welter, Diözesanvorsitzender Aachen, (beide auch KAB-Bundes-ausschuss-Mitglieder), sowie den KAB-Grundeinkommensexperten Matthias Bloecher und der ehemali-gen Bundesvorsitzenden Birgit Zen-ker. Beide Seiten kamen überein, dass das KAB-Grundeinkommens-Modell zutiefst von einem christlichen Men-schenbild geprägt ist. Eine Umset-zung jedoch benötige nicht nur Zeit, sondern auch einen Wertewandel und einen neuen Lebenswandel der Menschen.

Verlässlicher Sockel zur Existenz-sicherung

CDU-Fraktionschef Laumann wies darauf hin, dass in Deutschland un-terschiedliche Formen der Grundsi-cherung existierten. Diese seien aber,

Tenhumberg befürchtet Mitnah-meeffekte, die gesellschaftlich und politisch keine Akzeptanz fänden. Anette Bunse sieht mit dem Modell auch Einschränkungen für den Einzel-nen und die Gesellschaft verbunden. Auch eine Auseinandersetzung über die Definition der Menschenwürde müsse neu geführt werden. Laumann beklagte, dass die Welt sich immer materialistischer entwickelt. Das Grundeinkommensmodell gehe die-sem Aspekt weiter nach, so Zenker.

Weitere Gespräche geplant

Die Mitglieder der CDU-Landtags-fraktion und der KAB-Kommission Grundeinkommen des Diözesanver-bandes Köln verabredeten weitere Gespräche.

so Ralf Welter, da sie von einer Be-dürftigkeit ausgehen als Almosen zu verstehen. Ein Grundeinkommen dagegen befreie die Menschen von Existenznöten und mache sie frei, jeglicher Tätigkeit und Arbeit, ob Erwerbs, Familien oder Ehrenamts-arbeit nachzugehen. „Sympathisch am Modell ist, dass Ehrenamt und freiwillige Arbeit aufgewertet wer-den“, so Bernhard Tenhumberg. Bir-git Zenker unterstrich diese Annahme und betonte, dass mit einem Grund-einkommen der Prekarisierung in der Arbeitswelt begegnet und Arbeitneh-mern einen verlässlichen Sockel zur Existenzsicherung erhalten werde. Am Beginn könnte eine Kindergrund-sicherung stehen.

Streitpunkt war die Finanzierbarkeit.

Ein Video dazu ist bei YouTube eingestellt und kann dort oder auf unserer Facebook-Seite unter folgendem Link eingesehen werden:

http://youtu.be/xUHkKz1hyX0

Die Vertreter/innen der CDU Landtagsfraktion und der KAB-Kommission Grundeinkommen

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Position:222 / 56Breite 56

Menschen, Gewinnmaximierung statt Arbeitnehmer-Beteiligung.Sind Sachzwänge tatsächlich vor-handen oder sollen diese Argumente die Denk- und Handlungsmöglich-keiten der Bürgerinnen und Bürger einschränken und die Freiheit be-schneiden? Menschen dürfen nicht immer weiter an den Rand gedrängt werden, indem ihre Eigenverantwor-tung erstickt und ihre Eigeninitiative unterbunden wird, wenn man sie nur versorgt oder nur zur Arbeitsaufnah-me zwingt.

Ihre aktive Teilhabe an der Gesell-schaft, an Kultur und Sozialem muss gewährleistet sein.Die Überwindung von Existenzdruck und Fremdbestimmung und eine grö-ßere Wahlfreiheit bei der Lebensge-staltung werden zum Ausdruck seiner Würde.Da trägt ein Grundeinkommen zur Erweiterung der Freiheit des Einzel-nen bei. Es nimmt ihn in die Pflicht. Es fordert ihn heraus, nimmt ihn ernst und lässt ihn nicht im Stich.

Die Menschen wollen aktiv sein

„Die Arbeit ist eine Wohltat für den Menschen – für sein Menschsein – weil er durch die Arbeit nicht nur die Natur umwandelt und seinen Bedürf-nissen anpasst, sondern auch sich selbst als Mensch verwirklicht, ja ge-wissermaßen „mehr Mensch wird“.“ schreibt Johannes Paul II, („Laborem exercens“, 9, 1981).In vielen Gesprächen an den Informa-tionsständen der KAB spüre ich zu-nehmend den Wunsch der Menschen nach verantwortungsvoller Teilnah-me am gesellschaftlichen Leben. Die Menschen wollen aktiv sein, sie wol-len arbeiten.Wenn Arbeit aber zur Ware wird, dann wird der Mensch zur Ware. Das wäre eine Umkehrung der Schöp-fungsordnung. „Der Mensch muss der Träger, Schöpfer und das Ziel al-

ler gesellschaftlichen Einrichtungen sein“ (mater et magistra, 219, 1961).Jeder Mensch hat ein Recht auf Gute Arbeit, in der er Wertschätzung und Respekt erfährt. Die Lebens- und Ar-beitsbedingungen müssen so gestal-tet sein, dass seine Gesundheit und seine Persönlichkeit gefördert werden und mit einem Arbeitsentgelt, das ihm ein Leben in Würde ermöglicht.

Gutes Leben für alle

Das garantierte Grundeinkommen sichert Menschen angemessen ab. Es gibt Männern wie Frauen die Möglichkeit, eigenverantwortlich zu handeln. Es federt Zeiten der Umori-entierung, Erwerbslosigkeit und Wei-terqualifizierung ab. Das Garantierte Grundeinkommen basiert auf einem positiven und christlichen Menschenbild, das sich in der Wahrung der Freiheit und der Würde des Menschen widerspiegelt.Mit einem Garantierten Grundein-kommen kann jede und jeder Einzel-ne Verantwortung für eine solidari-sche Gesellschaft übernehmen, in der Gutes Leben für alle möglich ist.

Hildegard Lülsdorf

Thesen zum Grundeinkommen

Vier weitere Thesen, die für die Einführung eines Garantierten Grundeinkommens stehen

8. Die Arbeit ist für den Men-schen da, nicht der Mensch für die Arbeit!

9. Die Würde des Menschen steht im Grundgesetz, der Markt nicht.

10. Jedem muss ein menschen-würdiges Leben garantiert sein!

11. Freiheit gibt es nur, wenn jeder auch Nein sagen kann.

In unserer Gesellschaft, in der offen-sichtlich der Konsum, der Markt und die Wirtschaftsinteressen im Vorder-grund stehen, soll die Würde des Menschen unantastbar und oberstes Prinzip sein. So steht es in unserem Grundgesetz in Artikel 1. Es schreibt den sozialen Rechtsstaat vor (Art 28 Abs.1), das Recht auf soziale Sicherung und das Recht auf freie Entfaltung der Persön-lichkeit.Es fordert keine bestimmte Marktord-nung.

Zukunftsängste, Perspektivlosig-keit, Leistungsdruck und Armut

In vielen Bereichen stellen wir eine Verletzung dieser Würde und eine erhebliche Einschränkung der Freiheit fest. Zukunftsängste, Perspektivlosig-keit, Leistungsdruck und Armut sind einige Stichworte. Wir hören immer wieder von Sachzwängen: Produk-tionszuwachs vor Arbeitszeitverkür-zung, Vorrang des Kapitals vor den

Hildegard Lülsdorfstv. Diözesanvorsitzende

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„ Schöpfung ist für alle da, sie ist vielfältig und bietet Reichtum für Alle“.

Zu diesem Thema trafen sich im Juli 2013, 23 Frauen aus der ganzen Diö-zese zur 7. Frauenakademie im KSI in Bad Honnef.In dieser Woche wollten wir das Be-wusstsein für die Bewahrung der Schöpfung schärfen, unseren Auftrag in der Bibel erkennen, über den Teller-rand in andere Erdteile blicken.

Konkrete Herausforderung entdecken

Der Einstieg in die Woche war bunt und informativ.Jede Frau hat sich auf ihre eigene Weise vorbereitet, indem sie ein Bild, ein Gebet, eine Geschichte oder ein Symbol zum Thema mitgebracht und dieses dann der ganzen Gruppe vor-gestellt hat.Der thematische Aufbau der Woche war stimmig. Wir haben auf vielfäl-tige und unterschiedliche Weise ge-arbeitet. Die Situationen gesehen, beurteilt und konkrete Herausforde-rungen entdeckt, die sich für unser alltägliches Handeln ergeben. Alle Frauenreferentinnen, Frau Gabor,

reich. Unter diesem Aspekt habe ich Entwicklungsarbeit noch nie gese-hen.Eine wunderbare Idee und Aufgabe die allen hilft.5 Brote und 2 Fische. Durch unsere Arbeit mit dem Evangelium habe ich einen neuen Blick bekommen.Ein Zeichen setzen für unsere ge-meinsame Schöpfungsarbeit. Ge-rechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Mein Blick hat sich geschärft. Vieles ist uns bewusst, aber es ist wichtig, sich immer wieder neu mit diesem Thema auseinander zu setzen.Wie und Wo werde ich mein persön-liches Verhalten ändern. Diese Auf-forderung hat sich durch die ganze Woche gezogen.Ich bin noch nie so offen und herzlich aufgenommen worden. Ich habe es als stark empfunden, was diese Grup-pe ausmacht. Das Thema wurde auch durch die Aktion „ Richtig steuern“ in die Tat umgesetzt. Es wurden Papierboote mit Bo(o)tschaften gesellschaftlicher Themen zur notwendigen Um-Steue-rung beschriftet.Viele kleine Schritte können zu einem Kurswechsel beitragen und somit zur Schöpfung für alle.Bei der Brotvermehrung sprach Jesus die Worte: „ Geht und seht nach“. Es ist der Auftrag Jesu seine Gaben, die er uns schenkt, zu suchen, zu finden zu vermehren, zu erhalten und zu tei-len, denn die Schöpfung ist für alle da. Das war das Thema der Akade-mie. Es war lehrreich und uns ist sehr bewusst worden, dass man in kleinen Schritten zur Nachhaltigkeit beitra-gen kann.Das waren die Frauenstimmen!Zum Abschluss feierten wir gemein-sam unseren Wortgottesdienst. Dankbar brachten wir unsere Woche vor Gott.Wir freuen uns schon jetzt auf die Akademie 2014!

Mechthilde Eischeid

Frau Neuhaus, Frau Breidbach mit ih-ren unterschiedlichen Themen waren eine Herausforderung und Bereiche-rung.

Schöpfung, Vergangenheit, Ge-genwart, Zukunft

Hier ein Echo der Frauen, die sich für das Thema Schöpfung ist für alle da, auf den Weg gemacht haben:Bereichert durch die vielen Angebote fahre ich nach Haus.Die Schöpfung ist unerschöpflich mit dem vielfältigen Reichtum.Die Schöpfung wird durch Menschen getragen.Wasser ist ein Urelement der Schöp-fung, der Natur.Vieles ist mir bewusst geworden, ich trage es mit Freuden in unsere KAB Arbeit.Auf keinen Fall darf Wasser privaten Konzernen zur Ausbeutung überlas-sen werden.Schöpfung, Vergangenheit, Gegen-wart, Zukunft.In Bild, Wort und Tat haben wir 4 Tage das Thema Schöpfung behan-delt und erkannt, dass wir mit Ehr-furcht, Dankbarkeit und gerecht mit ihr umgehen müssen.Wer teilt wird nicht arm, sondern

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Sommerakademie der Frauen 50 plus

KAB Frauenakademie 50 plusim Innenhof des KSI

KAB Frauenakademie 50 plusim Innenhof des KSI

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so lautete das Thema unseres dies-jährigen Frauentages am 14.09.2013 im Pfarrheim Heilig Kreuz in Lever-kusen Rheindorf. 35 Frauen nahmen an dieser Tagesveranstaltung teil. Am Vormittag tauschten sich die Frauen unter Anleitung von Gemeinderefe-rentin Petra Stadtfeld über Texte zu Lebensthemen und Glaubensfragen aus.

Persönliche Lebens- und Glaubenserfahrungen

In Kleingruppen arbeiteten die Frauen gemeinsam an ausgewählten Texten.Später fand eine große Abschlussrun-de statt, in der Frau Stadtfeld die Teil-nehmerinnen ermutigte, sich in die Stille mit persönlichen Lebens- und Glaubenserfahrungen auseinander-zusetzen, sich herausfordern zu las-sen, auf Gottes Gegenwart im Leben zu vertrauen und den eigenen We-sensimpulsen zu folgen.Nach einem gemeinsamen Mittages-sen wurde die Gruppe aufgeteilt.

Die Einen versuchten, die neu ge-wonnenen Impulse mit Mechthild Hartmann-Schäfers (wissenschaftli-che Referentin der Stiftung ZASS) kre-ativ umzusetzen. Mittels der Technik

„Assamblage“ wurden Keilrahmen mit Acrylfarben und anderen Werk-stoffen gestaltet und es entstanden eindrucksvolle und vielfältige Bilder.

Dialoge

Der andere Teil vertiefen die Impul-se des Vormittages zusammen mit Astrid Overath (beschäftigt in der Hauptabteilung Seelsorge des Gene-ralvikariats) mittels einer neuen Tech-nik, dem „Bibliolog“. Dabei wird der Dialog zwischen biblischer Geschich-te und der eigenen Lebensgeschich-te gesucht. Hierbei schauten sich die

Frauen die Bibelstelle „Durst und Sehnsucht am Jakobsbrunnen“ (NT: Joh. 4,1-30; 39-42) genauer an.

Nach Kaffee und Kuchen endete der Tag mit einer Hl. Messe, die vom KAB-Stadtverbandspräses von Düs-seldorf, Diakon Michael Inden zusam-men mit Kaplan Josef aus Düsseldorf gestaltet wurde.Die Frauen waren sich einig – der kurzweilige Tag mit vielen Denkan-stößen weckt Vorfreude auf das Tref-fen im nächsten Jahr!

Martina Riemer

„Die Sehnsucht ist das Feuer der Seele“

Teilnehmerinnen des Frauentagesam 14.09.2013

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Politisches zur Wahl

Die Kandidaten konnten ihre Position zum Thema Mindestlohn darstellen

Ins Pfarrheim St. Andreas waren die Bundestagskandidaten des Wahlkrei-ses 101 (Leverkusen und Köln Mül-heim) am 08.09.2013, ab 11.00 Uhr zu einem politischen Frühschoppen eingeladen.

Zu dem Thema „Erst schuften – dann betteln – Arm trotz Arbeit“ nahmen Helmut Nowak (CDU), Professor Karl Lauterbach (SPD), Rainer Blum (Bündnis 90 Die Grünen), Dr. Guido Fischer (FDP) und Michael Weisenstein (Linke) teil.

Thema Mindestlohn

Unter der Moderation unseres Diö-zesansekretärs Winfried Gather ent-stand eine lebhafte Diskussion. Die Kandidaten hatten ausführlich Ge-legenheit, zum Bespiel zum Thema Mindestlohn Ihre und die Position der eigenen Partei darzustellen.

Zahlreiche kritische Nachfragen der rund 40 Teilnehmer wurden beant-wortet. Trotz der doch zum teil sehr gegensätzlichen Standpunkte gelang es, eine weitesgehend sachliche Dis-kussion zu gewährleisten.

Der politische Frühschoppen unter der Federführung des KAB Ortsver-eins St. Andreas war eine prima Ge-legenheit, die Kandidaten hautnah kennen zu lernen.

Kandidaten debattierten in Wissen

Politischer Frühschoppen in Schlebusch

Rund 40 Teilnehmer fan-den sich im Pfarrheim ein

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Wer wollte, konnte direkt online mit seiner Unterschrift die europäische Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen unterstützen.

Oberbürgermeister Jürgen Roters ließ sich umfassend am KAB Stand über die ehrenamtliche Arbeit der KAB und die aktuellen Aktionen und Positionen informieren und schick-te ebenfalls eine Bo(o)tschaft nach Berlin.

Hildegard Lülsdorf

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„Kölner Bo(o)tschaften für Berlin“

Segel setzen für mehr Solidarität und soziale Ge-rechtigkeit

Unter regem Interesse fanden im September zwei Veran-staltungen des Kölner KAB Stadtverbandes statt.

Auf dem Wallraff-Platz stellten sich Bundestagskandida-tinnen und Bundestagskandidaten der CDU, SPD, Bünd-nis90/Die Grünen, FDP und Die LINKE am Stand der KAB aktuellen und kritischen Fragen der Passanten und Mit-gliedern. Fragen zur finanziellen Lage der Kommunen, zu Verän-derungen in der Arbeitswelt, zur sozialen Spaltung und stärkeren Umverteilung des Reichtums, zu bezahlbarem Wohnraum und zur sozialen Sicherheit für alle.

Dazu konnten die Bürger und Bürgerinnen ihre Bo(o)t- schaften – ihre persönlichen Forderungen - an ihre Kan-didatinnen und Kandidaten für Berlin direkt am KAB-Stand formulieren und in Form auf kleinen Faltbooten mitteilen, wie Sie unsere Gesellschaft in die Zukunft „steuern“ wollen!

Auch auf dem Kölner Ehrenamtstag wurden fleißig Boote gefaltet und mit Bo(o)tschaften für Berlin verse-hen. Großes Interesse bestand am KAB Stand auch an dem Modell eines Garantierten Grundeinkommens.

Neben Hildegard Lülsdorf :Die BundestagskandidatInnen in einem Boot :Prof. Heribert Hirte und Karsten Möring, Gisela Manderla (alle CDU),

Hans H. Stein (FDP), Katharina Dröge (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Weisenstein (Die Linke) und Martin Dörmann (SPD)

OB Jürgen Roters

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KÖLNER IMPULS NOV 2013

Termine und Veranstaltungen 2014

Seniorenakademien

KAB-Frühjahrsakademie für Senioren/innen05.05. - 09.05.2014„Leben für Fortgeschrittene“ - die Kunst das Alter zu gestalten

Verantwortlich: Franz Adalbert GrunwaldOrt: Katholisch Soziales Institut, Bad HonnefTeilnehmerbeitrag: 230,00 Euroermäßigter Beitrag: 190,00 Euro (für KAB-Mitglieder)

KAB-Sommerakademie für Seniorinnen21.07. - 25.07.2014„Den Frieden befügeln“Dem Frieden Flügel verleihen - Frieden ver-leiht dem Leben Flügel.

Verantwortlich: Mechthilde EischeidOrt: Katholisch Soziales Institut, Bad HonnefTeilnehmerbeitrag: 230,00 Euroermäßigter Beitrag: 190,00 Euro (für KAB-Mitglieder)

KAB-Weihnachtsakademie für Senioren/innen08.12. - 12.12.2014„Mach‘s wie Gott, werde Mensch“

Verantwortlich: Dieter GajewskiOrt: Katholisch Soziales Institut, Bad HonnefTeilnehmerbeitrag: 230,00 Euroermäßigter Beitrag: 190,00 Euro (für KAB-Mitglieder)______________________________________________

KAB-Seminar zur Umsetzung des Leitantrages

13.09. - 14.09.2014Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef__________________________________________

Seminar für Jüngere

15.11. - 16.11.2014Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef

Besinnungswochenendezum Jahresanfang

18.01. bis 19.01.2014Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef_____________________________________________

KAB-Seminare Vereinstraining

Trainingswochenende für jeweils einen Verein

12.04. - 13.04.2014 und 15. - 16.11.2014

Mitglieder eines Vereins, die daran interessiert sind, den Verein weiterzuentwickeln, können dieses Wo-chenende dafür nutzen.Mögliche Inhalte können dabei sein:Vereinsanalyse, Highlights im Ortsverein, positiver Rückblick, unser Außenbild, Erwartungen, Ansatz-punkte verbandlichen Handelns, Umfeldanalyse, Stadt- bzw. Kreisverband, Sinus-Milieustudie, Kirchenbild, politische Entwicklung, Vision einer KAB, Werbung, Mitgliederpflege, realistische Zielsetzung. Die Vergabe der Termine an interessierte Vereine erfolgt nach Mel-dung im Diözesansekretariat.

Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef______________________________________________

KAB-Frauenseminar

17.05. - 18.05.2014Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef

Bitte Termine vormerken! Nähere Informationen erfolgen zu jedem Angebot

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KÖLNER IMPULS NOV 2013

Termine und Veranstaltungen 2014

Diözesantag 2014

28.06.2014

Ort: Marienhaus, Neuss

Siehe dazu den Artikel auf der folgenden Seite.

Diözesanwallfahrt 2014

03. Oktober 2014

Ort: Neviges

Kreuzweg der Arbeit

15.03.2014

Ort: Wesseling

______________________________________________

Diözesankonferenzen

28.03. - 29.03.2014

31.10. - 02.11.2014

Ort: Katholisch Soziales Institut, Bad Honnef______________________________________________

Bundesausschuss

05.04. - 06.04.2014

25.10. - 26.10.2014__________________________________________

Vollversammlung Diözesanrat

10.05.2014__________________________________________

Katholikentag

28.05. - 01.06.2014

Ort: Regensburg

Kurs Geistliche Verbandsleitung

29.08. - 31.08.2014 Ort: Günne / Möhnesee

14. - 16.11.2014Ort: Herzogenrath

siehe dazu den Artikel auf Seite 14

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Verbandskurs geistliche Leitung„Dem Glauben ein Gesicht geben“

Impressum

„Kölner Impuls“ wird im 14. Jahr-gang vom Diözesanverband Köln als Beihefter zum „KAB Impuls“ herausgegeben.

Redaktion: Winfried GatherLayout: Stefanie SeeländerAuflage: 3700Anschrift:KAB Diözesanverband KölnLindenstraße 17640233 Dü[email protected]

Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 07.02.2014

fahrung in der kirchlichen Verbands-arbeit bereit erklären, das Amt der geistlichen Leitung zu übernehmen, bietet eine grundlegende theologi-sche und pastorale Ausbildung in fünf Ausbildungsveranstaltungen. Die Ausbildung wird in Kooperation mit den Diözesanverbänden Aachen und Essen ab Sommer 2014 angebo-ten. Die Kosten des Kurses belaufen sich auf 100 € für den gesamten Kurs. Reisekosten werden nicht erstattet. Nach Abschluss des Kurses erhält je-de/r Teilnehmer/in ein Zertifikat über die Teilnahme und den Abschluss des Kurses.In Kürze erscheint ein Flyer mit weite-ren Informationen. Wir sehen diese Ausbildung als Chan-ce Mitverantwortung in und Gestal-tung von Kirche zu übernehmen.Bei Rückfragen und Interesse erhaltet ihr weitere Informationen bei Winfried Gather, KAB Diözesanver-band Köln. Für das Leitungsteam des Kurses

Christiane Weiser

Ausbildung zur ehrenamtlichen geistlichen Verbandsleitung in der KAB

Die Übernahme der Verantwortung für pastorale Dienste durch Laien, Frauen wie Männer, nimmt eine er-freuliche Entwicklung. Als getaufte und gefirmte Christen sind wir zur Mitverantwortung und Gestaltung von Kirche aufgerufen.

Wir sehen es als Zeichen der Zeit, dass die geistliche Leitung / Beglei-tung mehr als bisher ehrenamtlich in den Gruppen unseres Verbandes von engagierten Frauen und Männern wahrgenommen wird. Diese wollen wir ermutigen, ihre geistliche Kom-petenz zu entfalten und sich für die Übernahme geistlicher Leitungsauf-gaben im Verband zur Verfügung zu stellen.

5 Ausbildungsveranstaltungen

Diese Ausbildung, die sich an Frau-en und Männer aus der KAB richtet, die sich mit ihrer ehrenamtlichen Er-

Geplanter Programmablauf

1. Wochenende: 29.-31.08.2014 (Günne / Möhnesee)Thema: Mein Glaubensweg …

2. Wochenende: 14.-16,11.2014 (Herzogenrath)Thema: KAB und Kirche

3. Wochenende: 16.-18.01.2015 (Köln)Thema: Quellen der KAB - Den Menschen Hoffnung geben 4. Wochenende: 24.-26.04.2015 (Möhnesee)Thema: Lebendiges Evangelium (Methoden und geistliche Formen) 5. Wochenende: 12.-14.06.2015 (Herzogenrath)Thema: Geistliche Leitung und Begleitung

„Wenn auch einige nach Gottes Willen als Lehrer, Aussender der Geheimnisse und Hirten für die anderen bestellt sind, so wal-tet doch unter allen eine wahre Gleichheit in der allen Gläubigen gemeinsam Würde und Tätigkeit zum Aufbau des Leibes Christi...“

2. Vatikanisches Konzil, Konstitution über die Kirche,Lumen gentium (LG) 32

Christiane Weiser

KÖLNER IMPULS NOV 2013

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Welche Begegnungen sind Dir beson-ders in Erinnerung gewesen; welche haben Dich geprägt?

Karin Klemps: Die Begegnung mit den Diözesanpräsides, besonders Msgr. Heinrich Dannbeck und der ehemalige Diözesankaplan der CAJ, Johnny Krautkrämer, die mein Pries-terbild geprägt haben. Der Diözesansekretär Alfred Becker, der mich ganz besonders unter seine Fittiche genommen hat.Die Diözesanvorsitzenden und alle ehrenamtlich tätigen, denen ich be-gegnen durfte.Geprägt hat mich das Gefühl zu der großen KAB-Familie zu gehören, in der man ohne Ansehen der Person angenommen wird.

Die politische Öffnung des Verbandes in jede Richtung

In 40 Jahren hat der Verband viele Entwicklungen durchgemacht: Was siehst Du dabei als positiv und was als negativ an?

Karin Klemps: Als positive Verän-derung sehe ich die verstärkte Mit-arbeit von Frauen; das es heute 4 Frauen gibt, die an der Spitze von Stadt-Kreisverbänden stehen. Den Anfang machte wohl Erika Müller als erste Diözesanvorsitzende. Das wäre in der 70er Jahren nicht möglich ge-

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wesen, da war die KAB oft ein Alt-Herren-Club und die Frauen durften sich nützlich machen beim Schnitt-chen schmieren und Kaffee kochen, maximal als Schriftführerin waren sie Mitglied des Vorstandes. Als weiteres positives Zeichen sehe ich die politi-sche Öffnung des Verbandes in jede Richtung.Negativ ist vor allem die Überalterung und der damit verbundene Mitglie-derschwund.Besonders schwer hat uns der Perso-nalabbau durch die Kürzungen der Zuschüsse durch das Erzbistum ge-troffen. Wobei die Arbeit im Büro ja nicht wirklich weniger, sondern ein-fach nur umverteilt wurde.

Was würdest Du Dir und der KAB für die nächsten Jahre wünschen?

Karin Klemps: Dass es der KAB gelingt wieder mehr Jüngere einzubinden, damit sie ihren wichtigen politischen Auftrag in der Gesellschaft weiterhin gut erfüllen kann.

Was sagst Du denn zum Umzug des Diözesanverbandes Köln nach Düs-seldorf?

Karin Klemps: Anfangs ist es mir sehr schwer gefallen, da mein Weg ins Büro manchmal bis zu 2 Stunden dauert. Nach der Veränderung mei-ner Arbeitszeit auf 2 Tage in der Wo-che habe ich mich mit Düsseldorf als Arbeitsplatz abgefunden.

40 Jahre beschäftigt bei der KAB: Wie war denn die Situation in der Du die Arbeit aufgenommen hast?

Karin Klemps: 1973 begann die erste Oelkrise nach dem Wirtschaftswachs-tum und man war froh, bei der Kir-che untergekommen zu sein (sicherer Arbeitsplatz). Die Adresse habe ich damals, neben anderen, vom Arbeits-amt bekommen. Dabei war die KAB für mich das interessanteste Angebot.

Was sind in Deiner Arbeit die größten Veränderungen in diesen 40 Jahren gewesen?

Von der Schreibmaschine zum PC

Karin Klemps: Von der Schreibma-schine zum PC. Wobei die Aufgaben sich durch Weiterbildung und das Ablegen von Prüfungen auch verän-dert haben. So führte der Weg von reinen Schreibarbeiten im Laufe der Jahre dann zur Sachbearbeitung und Buchhaltung.

Was hat Dich bewegt, eine so lange Zeit an derselben Stelle – und dann auch noch in einem katholischen Ver-band - zu arbeiten?

Karin Klemps: Die Kollegen in Büro und Verband, der Kontakt mit den Mitgliedern. Die gute Sache: Das so-ziale Engagement der KAB.

Interview mit Karin Klempszum 40jährigen Dienstjubiläum

Karin Klemps bei der Arbeit

Karin Klempsvor 40 Jahren

KÖLNER IMPULS NOV 2013

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15.30 Uhr Vortrag/Gespräch mit: Monsignore Ansgar Puff

neuer Weihbischof in Köln

und Titularbischof von Gordo / Türkei

18:30 Uhr Abendessen

19:30 Uhr Bewegungsübungen

Referent: Bernward Siemes, Bad Honnef

Donnerstag, 19.12.201308:00 Uhr Frühstück

09:00 Uhr Autorenlesung aus meinen

„biblischen Erzählungen“ der 4. König

Referent: Dr. Hajo Goertz

12:30 Uhr Mittagessen

15:30 Uhr Nachmittagskaffee im Seminarraum

16:00 Uhr Weihnachtliches Basteln

Referentin: Uta Bamberger

18:30 Uhr Abendessen

19:30 Uhr: Abschlussabend met Verzählcher und Gesang

Freitag, 20.12.201308:00 Uhr Frühstück

09:30 Uhr Thematischer Abschluss und Seminarauswertung

Dieter Gajewski, Gymnich

10:00 Uhr Abschlussgottesdienst

in der Kapelle „Papst Joh. XXIII“

Zelebrant: Bernhard Antony

12.30 Uhr Mittagessen

(fakultativ auf eigene Kosten)

danach: Heimreise

KAB Weihnachtsakademie für Senioren/innen 16. - 20.12.2013

„O du fröhliche, o du selige, Gnadenbringende Weihnachtszeit“ Einer trage den anderen (Ertrag einer den andern)in Liebe, und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens.Epheserbrief 4, 2b-3

Ort: Katholisch Soziales Institut Bad HonnefSelhoferstraße 1153604 Bad Honnef

Teilnehmerbeitrag: 230,00 EuroErmäßigter Beitrag: 190,00 Euro (KAB-Mitglieder)

Leitung: Dieter Gajewski

Anmeldung bis zum 18.11.2013

Montag, 16.12.2013

14.00 Uhr Anreise

15.30 Uhr Kaffee im Seminarraum,

dabei Begrüßung, Vorstellung,

Kennenlernen und Organisatorisches

16,00 Uhr Einführung in den Kurs

Dieter Gajewski

18.00 Uhr Abendessen

19.30 Uhr Kölsche Weihnacht mit Magdalene Imig

u. Stefan Baur

Dienstag, 17.12.201308:00 Uhr Frühstück

09:00 Uhr „und vertraut auf den Geist des Friedens“

Referentin: Astrid Overath

12:30 Uhr Mittagessen

15:30 Uhr Nachmittagskaffee im Seminarraum

16:00 Uhr Was bedeutet für mich Gnade?“

„Ist Gnade heute noch

gesellschaftsfähig?“

Referent: Peter Bromkamp

18:30 Uhr Abendessen

19:30 Uhr Lieder zum Advent

mit Hans Nitsche und seiner Gitarre

Mittwoch, 18.12.201308:00 Uhr Frühstück

09:00 Uhr Tugenden aktuell? – Auf Weihnachten vorbereiten.

Referent: Hans-Peter Ollig

12:30 Uhr Mittagessen

15:00 Uhr Nachmittagskaffee im Seminarraum

Foto: Wolfgang Weichenmeier/pixelio.de

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