Leybold Real Estate GmbH

BERNARD Gruppe ZT GmbH

ein Unternehmen der BERNARD Gruppe Köln

Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563_Schulwegesicherheit_Gaedestrasse\AP08_Dokumentation\500563_Gaedestr_Bericht_210708.docx (08.07.2021)

Leybold Real Estate GmbH

Verkehrssichere Gestaltung am Schulstandort Gaedestraße, K.-Marienburg

Bericht


Impressum

Auftraggeber Leybold Real Estate GmbH

Bonner Str. 498

D-50968 Köln

Auftragnehmer BERNARD Gruppe ZT GmbH

Beratende Ingenieure VBI

für Verkehrs- und Straßenwesen

ein Unternehmen der BERNARD Gruppe

Neue Weyerstraße 6

50676 Köln

Telefon 0221 222825-0

Telefax 0221 222825-20

www.bernard-gruppe.com

[email protected]

Bearbeiter Dipl.-Ing. Philipp Hillebrand

Tobias Prigge M.Sc.

Lea Brinkrolf M.Sc.

Köln, 08.07.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird das generische Maskulinum verwendet.

Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen weibliche, männliche und anderweitige

Geschlechteridentitäten, alle sind damit gleichberechtigt angesprochen.

Leybold Real Estate GmbH Verkehrssichere Gestaltung am Schulstandort Gaedestraße, K.-Marienburg


ein Unternehmen der BERNARD Gruppe I


INHALT

1 AUFGABENSTELLUNG UND HINWEISE ZUR ARBEITSMETHODIK 1

2 DATENGRUNDLAGE 3

2.1 Ortsbegehung 3

2.2 Übernahme von Verkehrsuntersuchungen 3

3 ANALYSE DER BESTANDSSITUATION 5

3.1 Großräumige Umfeldanalyse 5

3.2 Straßenraum der Gaedestraße 10

3.3 Anliegende Nutzungen 13

3.3.1 Firma Leybold 13

3.3.2 Kita Reiterstaffel 15

3.3.3 Quartier Reiterstaffel (Tiefgaragenzufahrten) 17

3.4 Unfallstatistik 18

3.5 Bewertung der Bestandssituation und Ermittlung von Defiziten 19

4 ANALYSE DER ZUKÜNFTIGEN SITUATION 23

4.1 Veränderungen im Umfeld der Gaedestraße 23

4.2 Anliegende Nutzungen 25

4.2.1 Entwicklungen der Firma Leybold 26

4.2.2 „Reiterstaffel Offices“ 27

4.2.3 Grundschule Gaedestraße 29

4.3 Bewertung der zukünftigen Situation und Ermittlung von Defiziten 33

5 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR SCHULWEGESICHERHEIT 40



ein Unternehmen der BERNARD Gruppe II


ANLAGEN

Anlage 3.3.1 Ganglinien der Quell- und Zielverkehre der Firma Leybold im Bestand

Anlage 3.3.2 Abschätzung Verkehrsaufkommen und Ganglinien Kita Reiterstaffel

Anlage 3.3.3 Ganglinien Quartier Reiterstaffel BA1+2

Anlage 3.5 Ganglinie Gaedestraße Bestandssituation

Anlage 4.2.1 Ganglinien der Quell- und Zielverkehre der Firma Leybold im Planfall

Anlage 4.2.2 Abschätzung Verkehrsaufkommen und Ganglinien „Reiterstaffel Offices“

Anlage 4.2.3 Ganglinien Grundschule Gaedestraße

Anlage 4.3.1 Ganglinie Gaedestraße zukünftige Situation

Anlage 4.3.2 Verkehrsströme zukünftige Situation in den Spitzenzeiten

Anlage 5 Übersicht der empfohlenen Maßnahmen

Hinweise:

Die Nummerierung der Anlagen richtet sich nach dem zugehörigen Kapitel und ist nicht fortlaufend.



ein Unternehmen der BERNARD Gruppe 1


1 AUFGABENSTELLUNG UND HINWEISE ZUR ARBEITSMETHODIK

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens bearbeitet die BERNARD Gruppe ZT

GmbH (BG) die „Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Mertener Straße in Köln“. Im Laufe der Projektentwicklung möchte die Firma Leybold, die sich innerhalb

des oben genannten B-Plans Mertener Straße befindet, ihren Standort erweitern,

wodurch es im Bereich der Gaedestraße zu verkehrlichen Veränderungen kommen

wird. Nach Abstimmungen mit der Stadt Köln (Amt 66) soll zur Beteiligung der Öffent-

lichkeit gemäß § 3(2) Baugesetzbuch (BauGB) ein Gutachten zur Verkehrssicherheit

an der Gaedestraße – insbesondere aufgrund der südlich der Gaedestraße geplanten

Grundschule – erarbeitet werden.

Abbildung 1: Übersicht der Gaedestraße mit bestehenden und geplanten Nutzungen





Im Gutachten sind alle bestehenden sowie geplanten Nutzungen, die über die Gae-

destraße erschlossen werden, zu betrachten (siehe Abbildung 1). Neben der Firma

Leybold nördlich der Gaedestraße ist am westlichen Ende der Gaedestraße die Welt-

kinder Kita Reiterstaffel angesiedelt. Sowohl die Erschließung der Kita als auch der

geplanten Grundschule für bis zu 300 Schüler erfolgt für den motorisierten Verkehr

ausschließlich über die Gaedestraße und die Bonner Straße. Darüber hinaus ist ein

Teil der Tiefgaragen des südlich gelegenen Wohnquartiers Reiterstaffel an die Gae-

destraße angebunden. Auf der bisherigen Brachfläche östlich der geplanten Schule

wird außerdem das Bürovorhaben „Reiterstaffel Offices“ realisiert.

Dementsprechend besteht im Bereich der Gaedestraße durch die Überlagerung der

Verkehre der verschiedenen Nutzungen insbesondere in den verkehrlichen Spitzen-

stunden eine sehr hohe Nutzungsintensität. Im Rahmen des Gutachtens werden kri-

tische Bereiche identifiziert und Maßnahmen entwickelt, welche helfen sollen, die Ver-

kehrssicherheit auf der gesamten Gaedestraße zu erhöhen.

Die Inhalte des Verkehrsgutachtens setzen sich im Wesentlichen aus den folgenden

Bestandteilen zusammen:

• Bestandsaufnahme mit Ortsbegehung

• Analyse der bestehenden und zukünftigen Situation

• Ermittlung von Defiziten, Problemstellen und Konfliktbereichen

• Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Schulwegesicherheit





2 DATENGRUNDLAGE

Zur Bearbeitung des Verkehrsgutachtens wird in einem ersten Schritt eine aktuelle

und umfassende Datengrundlage geschaffen. Hierfür werden relevante Unterlagen

und Eingangsdaten übernommen und gesichtet sowie eine Ortsbegehung durchge-

führt.

2.1 Ortsbegehung

Um die derzeitigen Gegebenheiten vor Ort aufzunehmen und damit eine Grundlage

für die Analyse der Bestandssituation zu schaffen, wurden im Januar und Februar

2021 Begehungen durchgeführt. Die Erkenntnisse der Ortsbegehung sind in Kapitel 3

integriert.

Die geplanten Verkehrsbeobachtungen zu den Hol- und Bringzeiten der Kita mussten

aufgrund der COVID-19-Pandemie entfallen, da im Zeitraum der Bearbeitung des

Gutachtens lediglich ein eingeschränkter Regelbetrieb bestand und somit kein reprä-

sentatives Verkehrsgeschehen zu erwarten war.

2.2 Übernahme von Verkehrsuntersuchungen

Als Grundlage des vorliegenden Gutachtens werden bereits bestehende Verkehrsun-

tersuchungen im Bereich der Gaedestraße übernommen.

Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Mertener Straße (2018)

Die Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Mertener Straße in Köln wurde von

der brenner BERNARD ingenieure GmbH (inzwischen umfirmiert zur BERNARD

Gruppe ZT GmbH) im Auftrag der DWK Die Welle Köln Erste GmbH Co. KG und in

enger Abstimmung mit der Stadt Köln erstellt. Mit der Aufstellung des neuen Bebau-

ungsplans soll das Gelände der Deutschen Welle im Stadtbezirk Rodenkirchen in

Köln zu einem Wohnstandort mit integrierter Kindertagesstätte und nicht störendem

Gewerbe entwickelt werden. Die Lage des B-Plans zeigt Abbildung 1.

Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung wurde die Erschließung des Plangebietes für

alle Verkehrsarten untersucht. Es wurden das künftige Verkehrsaufkommen durch die

Gebietsentwicklung prognostiziert und der Stellplatzbedarf ermittelt. Mittels





Verkehrsumlegungsmodell wurden Prognosebelastungen – auch unter Berücksichti-

gung sonstiger Gebietsentwicklungen – ermittelt und die Leistungsfähigkeit der maß-

gebenden Knotenpunkte nach dem Verfahren des Handbuchs für die Bemessung von

Straßenverkehrsanlagen (HBS 2015) auf der Basis bestehender oder konzeptioneller

Signalprogramme analysiert. Da die Erschließung der Gebietsentwicklung im Norden

des B-Plans Mertener Straße nicht über die Gaedestraße, sondern den Raderberg-

gürtel erfolgen wird, wird im Folgenden ausschließlich die im Süden des B-Plans an-

sässige Firma Leybold betrachtet.

Im Laufe der Projektentwicklung möchte die Firma Leybold Ihren Standort im Süden

des B-Plans Mertener Straße erweitern, wodurch es im Bereich der Gaedestraße zu

verkehrlichen Veränderungen kommen wird. Die geplanten künftigen Entwicklungen

und daraus resultierenden verkehrlichen Veränderungen wurden im Rahmen einer

Stellungnahme „Aufbereitung von Verkehrsdaten zur Gaedestraße“ (2019) ebenfalls von der brenner BERNARD ingenieure GmbH dargestellt. Diese ist Teil der integrier-

ten Verkehrsuntersuchung zum B-Plan Mertener Straße mit Stand 05.06.2020.

Verkehrsuntersuchung Gaedestraße (2014)

Die Verkehrsuntersuchung Gaedestraße wurde von der Dr. Brenner Ingenieurgesell-

schaft (inzwischen umfirmiert zur BERNARD Gruppe ZT GmbH) im Auftrag der Stadt

Köln erstellt. Dies geschah im Sinne einer verkehrsplanerischen Begleitung eines Än-

derungsverfahrens für den Bebauungsplan „Gaedestraße in Marienburg“ zur Entwick-lung des Schulstandortes.

Im Rahmen des Gutachtens wurde eine Umgebungsanalyse durchgeführt und die

Erschließung für alle Verkehrsarten untersucht. Zudem wurden die Verkehrsbelas-

tungen für den Prognosefall ermittelt und Leistungsfähigkeitsanalysen vorgenommen.

Abschließend wurden Vorschläge zur Optimierung der Erschließung für anliegende

Nutzungen in der Gaedestraße gemacht, insbesondere auch hinsichtlich der Ver-

kehrssicherheit aller Nutzer.

Die Aktualität der Verkehrsuntersuchung von 2014 und eine Übernahme der Ergeb-

nisse wird im Folgenden geprüft (siehe Kapitel 4.2.3).





3 ANALYSE DER BESTANDSSITUATION

Zunächst wird eine Analyse der Bestandssituation an der Gaedestraße vorgenom-

men. Dadurch sollen bereits bestehende Defizite und Konfliktstellen identifiziert wer-

den. Es erfolgt eine Unterteilung in die Analyse des großräumigen Umfeldes der Ga-

edestraße, um die übergeordnete Erschließung zu bewerten, und die Betrachtung

des Nahbereichs der Gaedestraße mit dem Straßenraum und den angebundenen

Nutzungen.

3.1 Großräumige Umfeldanalyse

In der großräumigen Umfeldanalyse wird die übergeordnete Erschließung der Gae-

destraße mit den verschiedenen Verkehrsmitteln betrachtet. Unterschieden wird da-

bei nach Kfz-Verkehr, ÖPNV sowie Fuß- und Radverkehr.

Kfz-Verkehr

In nachfolgender Abbildung 2 ist die Erschließung der Gaedestraße für den motori-

sierten Verkehr über das bestehende Straßennetz dargestellt. Über die Bonner

Straße können in südlicher Richtung innerhalb weniger Minuten die Autobahnen 4

und 555 erreicht werden. Die Bonner Straße verläuft in Richtung Norden weiter in die

Innenstadt. Der Verkehr vom/zum Rheinufer verläuft ab dem Knotenpunkt Bonner

Straße/Gürtel in Richtung Osten über den Bayenthalgürtel. Der Raderthalgürtel er-

möglicht Fahrten aus dem bzw. in den Kölner Westen. Grundsätzlich lässt sich fest-

stellen, dass großräumig Fahrbeziehungen in alle Himmelsrichtungen möglich sind.





Abbildung 2: Erschließung Gaedestraße für den Kfz-Verkehr

ÖPNV

Die bestehende Erschließung durch den ÖPNV ist in nachfolgender Abbildung 3 dar-

gestellt. Gemäß Nahverkehrsplan Köln1 wird für Gebiete außerhalb des Kernstadtbe-

reichs für Bushaltestellen ein Einzugsradius von 400 m definiert. Demnach befindet

sich die Gaedestraße im Einzugsbereich der an der Bonner Straße gelegenen Bus-

haltestellen „Leyboldstraße“ (südlich der Gaedestraße) sowie „Gaedestraße“ (nörd-lich der Gaedestraße). Von der geplanten Grundschule aus beträgt die fußläufige Ent-

fernung jeweils etwa 5 min (400 m). Es besteht Anschluss an die Buslinie 132, die zur

1 Stadt Köln (2017): 3. Nahverkehrsplan der Stadt Köln: S. 138. Köln





Hauptverkehrszeit im 10 Minuten-Takt zwischen Meschenich und Breslauer Platz/Hbf

verkehrt.

Abbildung 3: ÖPNV-Erschließung – Bestandssituation

Der Abbildung ist zu entnehmen, dass die Gaedestraße ausschließlich durch das

Busliniennetz erschlossen wird. Eine Erschließung durch das bestehende Stadtbahn-

liniennetz erfolgt nicht, sodass keine fußläufige Erreichbarkeit gegeben ist. In Folge

der 3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn (Verlängerung der Stadtbahnlinie 5) und

dem einhergehenden Umbau der Bonner Straße wird sich das ÖPNV-Angebot künftig

verändern. Hierauf wird im Kapitel 4.1 näher eingegangen.





Um Potenziale zur Nutzung des ÖPNV im Bereich der Bonner Straße auszuschöpfen,

sollte eine entsprechende Wegeinfrastruktur – komfortabel und verkehrssicher – für

den Fuß- und Radverkehr vorhanden sein. Dies wird im Folgenden bezogen auf den

Bestand analysiert.

Fuß- und Radverkehr

Die Führung des Quell- und Zielverkehrs der Gaedestraße mit nicht-motorisierten

Verkehrsmitteln ist in nachfolgender Abbildung 4 dargestellt.

Abbildung 4: Erschließung der Gaedestraße für den nicht-motorisierten Verkehr - Bestands-

situation





Entlang der Bonner Straße befinden sich im Bestand separate Geh- und Radwege.

Im Bereich der Knotenpunkte Bonner Straße/Marienburger Straße sowie Bonner

Straße/Gaedestraße sind zudem gesicherte Querungsmöglichkeiten durch Fußgän-

ger- und Radfahrerfurten an den Lichtsignalanlagen vorhanden (siehe Abbildung 5).

Abbildung 5: Infrastruktur Rad- und Fußverkehr Bonner Straße (Eigene Aufnahmen)

In/aus Richtung Südwesten können die autofreien Wege im Quartier Reiterstaffel ge-

nutzt werden. Diese bieten eine direkte Verbindung zwischen der Gaedestraße und

der Sinziger Straße bzw. Bonner Straße mit geringem Konfliktpotenzial durch motori-

sierten Verkehr (siehe Abbildung 6, links).

Im Westen der Gaedestraße befindet sich ein Grünzug, über dessen Wege in Rich-

tung Südwesten das angrenzende Wohngebiet erreicht werden kann (siehe Abbil-

dung 6, rechts). Der Parkweg nach Nordwesten führt bis an die Brühler Landstraße

nahe des Raderthal- bzw. Raderberggürtels.





Abbildung 6: Reiterstaffelquartier und Grünstreifen (Eigene Aufnahmen)

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Gaedestraße sowohl zu Fuß als auch mit

dem Fahrrad aus allen Himmelsrichtungen erreicht werden kann. Über Routen durch

den westlich gelegenen Grünzug sowie durch das Quartier Reiterstaffel findet zudem

nahezu keine Begegnung mit dem motorisierten Verkehr statt. In/aus Richtung Osten

stellt die Bonner Straße eine Barriere dar, welche gequert werden muss und wo dem-

entsprechend eine Begegnung mit dem MIV stattfindet.

3.2 Straßenraum der Gaedestraße

Bei der Gaedestraße handelt es sich um eine Straße mit einer Vielzahl von Ein- und

Ausfahrten der verschiedenen Nutzungen. Am westlichen Ende befindet sich ein

Wendehammer. Die Straße weist in ihrem Verlauf eine Breite von ca. 6,00 m auf. Die

bestehende Verkehrsregelung und Ausgestaltung des Straßenraumes sind in Abbil-

dung 7 dargestellt.





Abbildung 7: Straßenraum Gaedestraße mit Verkehrsregelung – Bestandssituation

Die gesamte Gaedestraße ist als Tempo-30-Zone ausgeschildert. Im nahezu kom-

pletten Verlauf sind beidseitig absolute Halteverbote eingerichtet. Auf beiden Seiten

der Fahrbahn stehen grundsätzlich Gehwege zur Verfügung. Der nördliche Gehweg

weist eine Breite von ca. 2,00 m, der südliche von ca. 1,60 m auf. Gemäß Richtlinien2

sollte im Regelfall für den Fußgängerverkehr innerorts eine nutzbare Gehwegbreite

von 1,80 m vorhanden sein, um den Begegnungsfall von Fußgängern zu ermögli-

chen. Zur Fahrbahn ist ein Sicherheitsabstand von 0,50 m einzuhalten (0,30 m bei

geringem Schwerverkehr), bei Einfriedungen mit einer Höhe ab 0,50 m außerdem ein

Abstand von 0,20 m. Demzufolge ist gemäß gängigen Richtlinien eine Mindestbreite

von 2,10 m vorzusehen. Diese wird in der Gaedestraße im Bestand nicht erreicht.

Im vorderen Abschnitt der Straße zwischen der Bonner Straße und dem Plangebiet

der Grundschule (siehe Abbildung 8) ist der südliche Gehweg zum Zeitpunkt der Ana-

lyse aufgrund der anstehenden Bauarbeiten für das Vorhaben „Reiterstaffel Offices“ gesperrt. In diesem Bereich steht lediglich der nördliche Gehweg zur Verfügung, die

Querung der Straße wird westlich der Baustelle durch einen Fußgängerüberweg

2 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen: „Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanla- gen“, Ausgabe 2002, Köln.





erleichtert. Zum Zeitpunkt der Ortsbegehung wurde der Gehweg kurz vor der Que-

rungshilfe jedoch durch einen Falschparker blockiert.

Abbildung 8: Straßenraum Gaedestraße im vorderen Abschnitt (Eigene Aufnahmen)

Im hinteren Abschnitt der Straße (siehe Abbildung 9) ab dem Plangebiet der Grund-

schule stehen beidseitig Gehwege zur Verfügung. Auf der Südseite befindet sich je-

doch eine Reihe von Pkw-Stellplätzen in 90-Grad-Aufstellung, aus denen zum Zeit-

punkt der Ortsbegehung teilweise Fahrzeuge auf den Gehweg ragten. Auf Höhe der

geplanten Grundschule ist das Verkehrszeichen 136 („Achtung, Kinder!“) mit ergän-zendem Hinweis auf die Kita aufgestellt. Zudem wurden im Verlauf der Straße in re-

gelmäßigen Abständen neonfarbene Figuren aus Kunststoff aufgestellt, die auf die

bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung und Rücksicht auf Kinder hinweisen.

Abbildung 9: Straßenraum Gaedestraße im hinteren Abschnitt (Eigene Aufnahmen)





Der Wendehammer am westlichen Ende der Straße wird nicht vollständig von einem

Gehweg umschlossen, sodass Fußgänger dort auf die Fahrbahn ausweichen müs-

sen. Dies kann zu Konflikten mit dem motorisierten Verkehr führen (siehe Abbildung

9, links).

3.3 Anliegende Nutzungen

In der Bestandssituation sind an der Gaedestraße die folgenden anliegenden Nutzun-

gen vorhanden:

• Firma Leybold

• Kita Reiterstaffel

• Quartier Reiterstaffel (Tiefgaragenzufahrten)

Die verschiedenen Nutzungen mit ihren relevanten Nutzergruppen und dem Auftreten

des Verkehrsaufkommens werden in den nachfolgenden Abschnitten genauer be-

schrieben.

3.3.1 Firma Leybold

Das Grundstück der Firma Leybold befindet sich nördlich der Gaedestraße. Im Rah-

men der genannten Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Mertener Straße

inkl. Aufbereitung von Verkehrsdaten zur Standortentwicklung Leybold vom

05.06.2020 wurde das Verkehrsaufkommen im Bestand an den Zufahrten zum

Grundstück erhoben. Auf Basis der Erhebungen wurde der folgende Tagesverkehr

(in Kfz/24 h) als Summe aus Quell- und Zielverkehr ermittelt (siehe Abbildung 10).

Der dargestellte Tagesverkehr umfasst sowohl den Beschäftigten- und Besucherver-

kehr als auch den Lieferverkehr der Firma Leybold.





Abbildung 10: Tagesverkehr an den Zufahrten zum Grundstück der Firma Leybold - Bestands-

situation

Zudem wurden die in Tabelle 1 abgebildeten Spitzenstunden an den Zufahrten der

Firma Leybold durch die verschiedenen Nutzergruppen ermittelt.

Nutzer Zielverkehr Quellverkehr

Beschäftigte/Besucher Leybold 8-9 Uhr 16-17 Uhr

Lieferverkehr Leybold 9-10 Uhr 11-12 sowie 14-15 Uhr

Tabelle 1: Ermittelte Spitzenstunden an den Zufahrten der Firma Leybold

Anlage 3.3.1 Der Zielverkehr ist im Beschäftigten- und Besucherverkehr morgens von etwa 8 bis

9 Uhr maximal. In diesem Zeitraum wurden etwa 210 von 750 Kfz-Fahrten erhoben.

Der Quellverkehr ist nachmittags von etwa 16 bis 17 Uhr mit etwa 240 von 750 Kfz-

Fahrten maximal. Dies entspricht jeweils etwa einem Drittel des gesamten Quell- bzw.

Zielverkehrs. Die Ganglinien der Quell- und Zielverkehre im Beschäftigten- und Be-

sucherverkehr im Bestand zeigt Anlage 3.3.1, Seite 1.





Der Zielverkehr im Lieferverkehr ist morgens von etwa 9 bis 10 Uhr maximal. In die-

sem Zeitraum wurden 15 von etwa 100 Kfz-Fahrten erhoben. Der Quellverkehr ist

mittags von etwa 11 bis 12 Uhr und nachmittags von etwa 14 bis 15 Uhr mit jeweils

etwa 14 von 100 Kfz-Fahrten maximal. Die Ganglinien der Quell- und Zielverkehre im

Lieferverkehr im Bestand zeigt Anlage 3.3.1, Seite 2.

Im Planfall wird sich das Verkehrsaufkommen aufgrund geplanter Entwicklungen der

Firma Leybold sowie einer Umgestaltung der derzeitigen Zufahrtssituation entlang der

Gaedestraße verändern und neu verteilen. Hierauf wird im Kapitel 4.2.1 näher einge-

gangen.

3.3.2 Kita Reiterstaffel

Die Kindertagesstätte Reiterstaffel befindet sich am westlichen Ende der Gaede-

straße neben dem Wendehammer (siehe Abbildung 11). Vor dem Gebäude sind auf

dem privatem Grundstück 4 Pkw-Stellplätze vorhanden. Stellplätze für den Hol- und

Bringverkehr sind nicht ausgewiesen.

Abbildung 11: Kita Reiterstaffel (Eigene Aufnahmen)

Gemäß Internetauftritt des Betreibers3 werden Kinder zwischen 0 und 6 Jahren in

insgesamt 7 Gruppen betreuet. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 07:30

bis 16:30 Uhr. Folgende weitere Angaben wurden zudem von Seiten der Kita-Leitung

gemacht4:

3 https://www.iss-netzwerk.de/weltkinder-kita-reiterstaffel.html (abgerufen am 10.02.2021) 4 Telefonische Angaben durch die Leitung der Kita Reiterstaffel am 17.02.2021





• Kita derzeit mit 24 Beschäftigten und 114 Kindern

• Bringzeiten morgens zwischen 07:30 und 09:00 Uhr, mit größtem Aufkommen

zwischen 08:00 und 09:00 Uhr

• Holzeiten nachmittags zwischen 14:30 und 16:30 Uhr, mit größtem Aufkom-

men zwischen 15:45 und 16:30 Uhr

• Der Hol- und Bringverkehr erfolgt zu einem Großteil mit dem Pkw. Da jedoch

keine ausgewiesenen Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen, wird am Stra-

ßenrand bzw. auf den Gehwegen geparkt. Dies gefährdet den Fuß- und Rad-

verkehr.

• Fußgänger und Radfahrer kommen vor allem aus Richtung Bonner Straße

(Marienburg), weniger aus den westlich gelegenen Wohngebieten.

• Die 4 Pkw-Stellplätze auf dem Grundstück reichen bereits für die Beschäftig-

ten nicht aus.

• Fahrzeuge auf der Gaedestraße halten sich häufig nicht an die Geschwindig-

keitsbeschränkung von Tempo 30. Dies führt zu einer wahrgenommenen Ge-

fährdung für den Rad- und Fußverkehr.

Anlage 3.3.2 Das Ergebnis der Abschätzung des Verkehrsaufkommens für die Kita Reiterstaffel ist

in Tabelle 2 aufgeführt. Die zugrundeliegenden Parameter und zugehörigen Gangli-

nien für die verschiedenen Nutzergruppen sind in Anlage 3.3.2 zusammengestellt.

Tagesverkehr

Morgenspitze (08:00 – 09:00)

Abendspitze (15:30 – 16:30)

QV ZV QV ZV QV ZV

Kita Reiterstaffel 75 75 20 22 17 13

Tabelle 2: Abschätzung des Verkehrsaufkommens Kita Reiterstaffel

Für die Betrachtung der unterschiedlichen Ströme auf der Gaedestraße wird der Hol-

und Bringverkehr als maßgeblich angenommen. Zudem stehen für die Beschäftigten

lediglich vier Stellplätze zur Verfügung, sodass weitere Fahrzeuge der Beschäftigten

an anderer Stelle abgestellt werden müssen.

Insgesamt ist festzustellen, dass alleine die Abwicklung des Hol- und Bringverkehrs

der Kita in der Bestandssituation durch das Fehlen entsprechender Stellplätze ein

gewisses Konfliktpotenzial bietet. So kann eine sehr unübersichtliche Situation mit





an- und abfahrenden Fahrzeugen, sich öffnenden Fahrzeugtüren und Personen (El-

tern + Kinder) auf der Fahrbahn entstehen. Durch das absolute Halteverbot im ge-

samten Verlauf der Straße ist das Halten auf der Fahrbahn eigentlich untersagt. In

Ermangelung von Alternativen ist jedoch davon auszugehen, dass dies nicht aus-

bleibt.

3.3.3 Quartier Reiterstaffel (Tiefgaragenzufahrten)

Das Quartier Reiterstaffel befindet sich südlich der Gaedestraße. Das Wegenetz in-

nerhalb des Quartiers ist grundsätzlich autofrei angelegt und gemäß Bebauungsplan

mit Gehrechten zu Gunsten der Allgemeinheit belegt. Hierdurch wird eine Durchläs-

sigkeit des Gebietes für den Fuß- und Radverkehr geschaffen, sodass Wegebezie-

hungen zwischen dem Schulstandort und der Bonner Straße sowie der Sinziger

Straße ermöglicht werden.

Die Erschließung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt über mehrere Tiefga-

ragenzufahrten an den Quartiersgrenzen mit Anbindung an die Sinziger Straße im

Süden sowie in Form von zwei Stichstraßen an die Gaedestraße im Norden (siehe

Abbildung 12). Die Stichstraßen weisen jeweils eine Breite von ca. 4,5 m und werden

auch vom Fuß- und Radverkehr genutzt.

Abbildung 12: Zufahrt TG Reiterstaffel (Eigene Aufnahmen)

Anlage 3.3.3 Die Abschätzung des Verkehrsaufkommens aus einer Verkehrsuntersuchung aus

dem Jahr 2009 für die Bauabschnitte 1 und 2, zu welchen die beiden Tiefgaragen mit





Anbindung an die Gaedestraße gehören, ist in der folgenden Tabelle 3 aufgeführt.

Die zugehörigen Ganglinien sind in der Anlage 3.3.3 enthalten.

Tagesverkehr



QV ZV QV ZV QV ZV

BA 1 121 121 17 4 10 17

BA 2 162 162 22 5 13 22

Tabelle 3: Abschätzung des Verkehrsaufkommens Quartier Reiterstaffel (Bauabschnitte 1+2)5

In der Morgenspitze zwischen 07:00 und 08:00 Uhr tritt im Wesentlichen Quellverkehr

auf, in der Abendspitze zwischen 17:00 und 18:00 Uhr überwiegt hingegen der Ziel-

verkehr der Wohnnutzungen. Etwas geringerer Quell- und Zielverkehr ist allerdings

auch in den angrenzenden Stunden zu erwarten.

3.4 Unfallstatistik

Im Unfallatlas NRW6 stehen für das Jahr 2019 Daten über Unfälle in der Stadt Köln

zur Verfügung. Im Bereich der Gaedestraße sind dabei zwei Einträge zu finden:

• Knotenpunkt Bonner Str./Gaedestraße: 1 Unfall mit schwerverletzter sonstiger

Person

• Knotenpunkt Bonner Str./Marienburger Str.: 1 Unfall mit leichtverletztem Rad-

fahrer

Dem Gutachter liegt zudem eine Übersicht der Unfallhäufungsstellen in der Stadt Köln

nach Bezirken für die Jahre 1996 bis 2020 vor (Stand 25.01.2021). In den Jahren

1996, 2008 und 2015 wurde der Knotenpunkt „Bonner Straße/Gaedestraße“ als Un-fallhäufungsstelle festgelegt. Durch den Umbau der Bonner Straße im Zuge der Nord-

Süd Stadtbahn, ist davon auszugehen, dass sich die Verkehrssicherheit im Knoten-

punktbereich erhöht (vgl. Kapitel 4.1). Für den Straßenraum der Gaedestraße selbst

ist kein erhöhtes Unfallgeschehen verzeichnet.

5 Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft mbH: „Verkehrsuntersuchung zum Bauvorhaben Gaedestraße/Bon-

ner Straße“, 2009, Köln. 6 Unfallatlas NRW: https://unfallatlas.statistikportal.de/ (Abgerufen am 22.02.2021)





3.5 Bewertung der Bestandssituation und Ermittlung von Defiziten

Durch die in den vorherigen Kapiteln beschriebenen anliegenden Nutzungen entsteht

auf der Gaedestraße eine Situation, in der sich verschiedene Verkehrsströme über-

lagern. Dies kann je nach Zeitbereich zu Konflikten und Gefahrenpotenzialen führen.

Überlagerung der Verkehrsströme

Es wird die Überlagerung der folgenden maßgebenden Ströme betrachtet:

• Beschäftigte/Besucher Leybold

• Lieferverkehr Leybold

• Hol-/Bringverkehr Kita Reiterstaffel

• Beschäftigte/Güterverkehr Kita Reiterstaffel

• Bewohner Reiterstaffel (Tiefgarage)

Anlage 3.5 In der Anlage 3.5 ist das abgeschätzte Verkehrsaufkommen der einzelnen Nutzungen

und Nutzergruppen auf der Gaedestraße am Querschnitt unmittelbar westlich der

Bonner Straße in Form überlagerter Ganglinien (Summe aus Quell- und Zielverkehr)

dargestellt.

Die einzelnen Verkehrsströme der verschiedenen Nutzergruppen sind in ihrer Aus-

prägung und Ausrichtung abhängig von der Tageszeit. In Tabelle 4 sind die verschie-

denen Nutzergruppen mit zugehörigen schwerpunktmäßig auftretenden Quell- und

Zielverkehren in den im Tagesverlauf kritischen Zeitbereichen aufgeführt.

Nutzer Auftreten morgens

Auftreten mittags

Auftreten nachmittags/abends

Beschäftigte/Besucher Leybold

ZV QV

Lieferverkehr Leybold QV + ZV QV + ZV QV + ZV

Hol-/Bringverkehr Kita Reiterstaffel

QV + ZV QV + ZV

Beschäftigte Kita Reiterstaffel

ZV QV

Bewohner Reiterstaffel (Tiefgaragen)

QV ZV

Tabelle 4: Zeitliche Überlagerung der einzelnen Ströme unterschieden nach Nutzergrup-pen – Bestandssituation





In den Morgenstunden überlagern sich die Zielverkehre der Beschäftigten der Firma

Leybold mit dem Bringverkehr der Kita Reiterstaffel und dem Quellverkehr der Be-

wohner aus den Tiefgaragen des Quartiers Reiterstaffel. Der Beschäftigtenverkehr

von Leybold und der Bringverkehr der Kita erreichen ihr Maximum dabei beide zwi-

schen 08:00 und 09:00 Uhr. In diesem Zeitbereich wird die Gaedestraße insgesamt

von mehr als 300 Fahrzeugen pro Stunde befahren, d.h. bei Annahme einer Gleich-

verteilung ca. 5 Fahrzeuge pro Minute. Die Spitzenstunde des Bewohnerverkehrs

liegt zwischen 07:00 und 08:00 Uhr. Der Lieferverkehr erreicht das höchste Aufkom-

men am Morgen erst zwischen 09:00 und 10:00 Uhr. Dennoch treten Fahrten auch

früher am Morgen auf.

Zur Mittagszeit sind im Bestand keine größeren Verkehrsmengen und Überlagerun-

gen festzustellen. Daher werden keine größeren verkehrlichen Probleme gesehen.

Am Nachmittag besteht ein hohes Aufkommen durch den Quellverkehr der Beschäf-

tigten von Leybold, mit einer Spitzenstunde zwischen 16:00 und 17:00 Uhr. Zudem

treten weiterhin Lieferverkehre auf. Der Holverkehr der Kita findet zwischen 14:30 und

16:30 Uhr mit dem höchsten Aufkommen zwischen 15:45 und 16:30 Uhr statt. Dies

überschneidet sich zusätzlich teilweise mit dem Zielverkehr des Quartiers Reiterstaf-

fel. Im Zeitbereich 16:00-17:00 liegt die Belastung der Gaedestraße ebenfalls bei

mehr als 300 Fahrzeugen pro Stunde.

Ermittelte Defizite

In der Abbildung 13 sind die Überlagerung der Verkehrsströme für die Bestandssitu-

ation sowie die identifizierten Konfliktpunkte/-bereiche zusammenfassend dargestellt.





Abbildung 13: Überlagerung der Verkehrsströme und Konflikte – Bestandssituation

Im Rahmen der Bestandsanalyse des Straßenraumes und der anliegenden Nutzun-

gen wurden die folgenden Defizite festgestellt:

• Die Gehwege entlang der Gaedestraße weisen eine geringe Breite auf und

entsprechen nicht den Mindestanforderungen der gängigen Richtlinien. Durch

die geringe Anzahl an Nutzungen, die im Bestand fußläufig erschlossen wer-

den müssen, wird noch kein unmittelbarer Handlungsbedarf gesehen. Dies

ändert sich mit der Realisierung der weiteren Nutzungen in der zukünftigen

Situation (siehe Kapitel 4.3).

• Am Wendehammer am westlichen Ende der Gaedestraße ist kein umlaufen-

der Gehweg vorhanden, sodass Fußgänger die Fahrbahn betreten müssen.

Dies ist in Anbetracht der angrenzenden Zufahrt zum Gelände der Firma Ley-

bold bereits im Bestand kritisch zu sehen (Konfliktpunkt Nr. 1).

• Die Kita Reiterstaffel besitzt keine Stellplätze für den Hol- und Bringverkehr.

Dieser hält nach Angaben der Kita-Leitung trotz ausgewiesenen absoluten

Halteverbots auf der Fahrbahn oder blockiert den Gehweg. Letzteres bedeutet





eine Gefährdung für den Fußverkehr im Bereich der Kita. Durch haltende und

wendende Fahrzeuge können zudem unübersichtliche Situationen entstehen

(Konfliktpunkt Nr. 2).

Darüber hinaus ergeben sich aus der Betrachtung und Überlagerung der Verkehrs-

ströme folgende weitere Schlussfolgerungen:

• Sowohl in den Morgenstunden als auch am Nachmittag treffen die Beschäf-

tigtenverkehre von Leybold auf den Hol- und Bringverkehr der Kita und den

Quell- und Zielverkehr des Reiterstaffelquartiers. Insbesondere vor der Kita im

hinteren Bereich der Gaedestraße resultiert dies in einem erhöhten Verkehrs-

aufkommen und sich kreuzenden Strömen.

• Die Lieferverkehre der Firma Leybold verteilen sich im Tagesverlauf eher

gleichmäßig (siehe Anlage 3.3.1, Seite 2). Dadurch kann Schwerverkehr auch

auf den Hol- und Bringverkehr und den Fuß- und Radverkehr der Kita treffen.

Das Gefährdungspotenzial ist daher zu minimieren.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass bereits im Bestand Defizite vorhanden sind,

die eine Verbesserung der Verkehrssicherheit an der Gaedestraße sinnvoll erschei-

nen lassen. Neben einem baulichen Handlungsbedarf sind dabei die Organisation der

verschiedenen Verkehrsströme und Maßnahmen zur Durchsetzung der Geschwin-

digkeitsbeschränkung zu empfehlen.





4 ANALYSE DER ZUKÜNFTIGEN SITUATION

Die zukünftige Situation beschreibt den Zustand, in welchem alle berücksichtigten

Vorhaben umgesetzt und Entwicklungen im Bereich der Gaedestraße sowie im Um-

feld eingetreten sind. Im folgenden Kapitel wird dieser Zustand analysiert und bezo-

gen auf Handlungsbedarfe zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bewertet.

4.1 Veränderungen im Umfeld der Gaedestraße

Die künftige ÖPNV-Erschließung der Gaedestraße zeigt nachfolgende Abbildung 14.

Abbildung 14: ÖPNV-Erschließung – zukünftige Situation





Im unmittelbaren Umfeld der Gaedestraße hat der Umbau der Bonner Straße in Folge

der 3. Baustufe der Nord-Süd Stadtbahn Auswirkungen auf die Erschließung. Im Zuge

der Verlängerung der Stadtbahnlinie 5 von der Haltestelle Marktstraße über die Bon-

ner Straße bis zum Verteilerkreis Süd werden vier neue Stadtbahnhaltestellen entste-

hen. Eine dieser Haltestellen ist auf Höhe der Ahrweilerstraße zwischen der Sinziger

Straße und der Gaedestraße geplant.7 Demnach befindet sich die Gaedestraße künf-

tig vollständig im 600 m Einzugsbereich der geplanten Stadtbahnhaltestelle.

Die Buslinie 132 entfällt nach Inbetriebnahme der Stadtbahn auf der Bonner Straße

und wird lediglich zwischen Meschenich und der Haltestelle Arnoldshöhe/Verteiler-

kreis verkehren. Während der Bauzeit der Stadtbahn ist die temporäre Umleitung in

einer Fahrtrichtung über die Brühler Straße geplant.8

Die vollständige Umgestaltung des Straßenraumes der Bonner Straße hat zudem

Einfluss auf die Erschließung der Gaedestraße für den Fuß- und Radverkehr in/aus

Richtung Osten. Gemäß der Genehmigungsplanung für die Nord-Süd Stadtbahn sind

entlang der Bonner Straße folgende Querungsmöglichkeiten in Ost-West-Richtung

vorgesehen:

• eine signalisierte Fußgängerfurt (Z-Überweg) zwischen den Einmündungen

Gaedestraße und Marienburger Straße (siehe Abbildung 15, links)

• eine signalisierte Fußgängerfurt nördlich der künftigen Stadtbahn-Haltestelle

Ahrweiler Straße (siehe Abbildung 15, rechts)

• eine signalisierte Fußgängerfurt südlich der künftigen Stadtbahn-Haltestelle

Ahrweiler Straße bzw. nördlich der Einmündung Sinziger Straße

Die Fußgängerfurt nördlich der geplanten Stadtbahnhaltestelle ist im Bestand nicht

vorhanden. Dies bedeutet eine Verbesserung der Wegebeziehungen, da eine zusätz-

liche Querungsmöglichkeit geschaffen und damit Umwege z. B. in Richtung Ahrweiler

Straße vermieden werden. Weiterhin ist davon auszugehen, dass im Zuge der Um-

planung der Straße der heutige Stand der Technik (z. B. in Form von Z-förmigen

7 Planung KVB (Stand 10.07.2020) zugesandt von Stadt Köln am 23.02.2021 8 Angaben Stadt Köln (Amt 66) vom 23.02.2021





Gleisquerungsstellen) angewendet und damit planerisch ein höchstmögliches Sicher-

heitsniveau gewährleistet wird.

Abbildung 15: Signalisierte Fußgängerfurten als Z-Überweg zwischen den Einmündungen Ga-

edestraße und Marienburger Straße (links) sowie nördlich der Haltestelle Ahr-weiler Straße (rechts) – Quelle: Planung KVB (Stand 10.07.2020)

Die fußläufige Entfernung zwischen der Grundschule und der geplanten Stadtbahn-

haltestelle wird etwa 5 min (450 m) über das Wegenetz des Quartiers Reiterstaffel

betragen.

4.2 Anliegende Nutzungen

In der zukünftigen Situation sind an der Gaedestraße weiterhin die im Bestand auf-

geführten anliegenden Nutzungen vorhanden:

• Firma Leybold

• Kita Reiterstaffel

• Quartier Reiterstaffel (Tiefgaragenzufahrten)

Darüber hinaus sind zukünftig die folgenden Entwicklungen sowie weiteren Nutzun-

gen zu berücksichtigen:





• Entwicklungen der Firma Leybold

• „Reiterstaffel Offices“ • Grundschule Gaedestraße

Die veränderten und zusätzlich vorhandenen Nutzungen mit ihren relevanten Nutzer-

gruppen und dem Auftreten des Verkehrsaufkommens werden für die zukünftige Si-

tuation nachfolgend genauer beschrieben.

4.2.1 Entwicklungen der Firma Leybold

Gemäß Angaben von Leybold ist bis 2025 mit einem Zuwachs von Mitarbeitern

(Wachstum und Expansion bei gleichzeitiger starker Automatisierung) zu rechnen.

Zudem soll die Abwicklung des Lieferverkehrs neugestaltet werden, was ebenso die

Umgestaltung der aktuellen Parkplatzsituation (Errichtung eines neuen Parkhauses)

erfordert. Die konkreten Entwicklungen bis 2025 zeigt nachfolgende Tabelle 5.

Nutzung Veränderungen

Beschäftigte Zuwachs von 50-60 Beschäftigten (aktuell 896 Beschäftigte)

Parkhaus Errichtung von 5 Parkdecks mit jeweils 150 Stellplätzen, davon 4 Parkdecks (600 Stellplätze) für Beschäftigte von Leybold und 1 Park-deck (150 Stellplätze) für externe Nutzer

Güterverkehr Rückgang um 18 An- und Abfahrten pro Tag

Tabelle 5: Entwicklungen der Firma Leybold bis 2025

Auf Grundlage dieser Daten wurde das künftig zu erwartende Verkehrsaufkommen

abgeschätzt. Demnach sind im Zusammenhang mit der geplanten Standortentwick-

lung zusätzlich insgesamt ca. 376 Kfz-Fahrten je Werktag zu erwarten (als Summe

aus Quell- und Zielverkehr). Dies entspricht 29 Kfz-Fahrten in der Spitzenstunde mor-

gens und 26 Kfz-Fahrten in der Spitzenstunde abends. Dieser Verkehr wurde auf die

geplanten Zufahrten, die von 4 auf 2 reduziert werden, umgelegt. Den Tagesverkehr

(in Kfz/24 h) als Summe aus Quell- und Zielverkehr im Planfall (2025) zeigt nachfol-

gende Abbildung 16.





Abbildung 16: Tagesverkehr an den Zufahrten zum Grundstück der Firma Leybold – Planfall

Demnach wird sich der Verkehr zum größten Teil zur westlichen Zufahrt (A), westlich

der Kita, hin verlagern.

Anlage 4.2.1 Die Ganglinien der Quell- und Zielverkehre im Beschäftigten- und Besucherverkehr

verändern sich aufgrund des geplanten Parkhauses, das auf einem Parkdeck von

externen Nutzern genutzt werden kann, im Planfall geringfügig. Dies zeigt Anlage

4.2.1. Die Ganglinien des Lieferverkehrs werden unverändert angenommen. Die Spit-

zenstunden bleiben sowohl bei den Beschäftigten- und Besucherverkehren als auch

bei den Lieferverkehren unverändert.

4.2.2 „Reiterstaffel Offices“

Bei dem Vorhaben „Reiterstaffel Offices“ handelt es sich um ca. 12.000 m² Büroflä-chen, welche auf dem Baufeld im vorderen Teil der Gaedestraße nördlich der bereits

realisierten Bauabschnitte des Quartiers Reiterstaffel entstehen. Die Erschließung

der Tiefgarage soll über eine separate Einfahrt an der östlichen Seite und eine





Ausfahrt an der westlichen Seite des Grundstücks mit Anbindung an die Gaedestraße

erfolgen (siehe Abbildung 17). Es wird angenommen, dass über diese Zufahrten der

wesentliche Quell- und Zielverkehr des Vorhabens verläuft, da nur wenige oberirdi-

sche Stellplätze geplant sind.

Abbildung 17: TG-Zufahrten Reiterstaffel Offices (Plangrundlage zur Verfügung gestellt durch

Bauwens Development GmbH & Co.KG)

Anlage 4.2.2 Das Ergebnis der Abschätzung des Verkehrsaufkommens für die „Reiterstaffel

Offices“ ist in Tabelle 6 aufgeführt. Die zugrundeliegenden Parameter und zugehöri-

gen Ganglinien für die verschiedenen Nutzergruppen sind in Anlage 4.2.2 zusam-

mengestellt.

Tagesverkehr



QV ZV QV ZV QV ZV

Reiterstaffel Offices

426 426 12 119 72 10

Tabelle 6: Abschätzung des Verkehrsaufkommens „Reiterstaffel Offices“

Am Morgen tritt vorwiegend Zielverkehr durch die Beschäftigten auf, mit dem größten

Aufkommen zwischen 08:00 und 09:00 Uhr. Der Quellverkehr erreicht seinen Höchst-

wert am Nachmittag zwischen 16:00 und 17:00 Uhr.





4.2.3 Grundschule Gaedestraße

Nach Angaben der Stadt Köln sind für die geplante Schule folgende Eingangsdaten

zu berücksichtigen9:

• 3-zügige Grundschule mit 25 Schülern pro Klasse, bei einer Maximalzahl von

300 Schülern

• 50 Beschäftigte

• Regelnutzung (Schulbetrieb) montags bis freitags 07:00-18:00 Uhr

• Sondernutzung (außerhalb des Schulbetriebs) bis 22:00 Uhr – sowie an Wo-

chenenden

Diese Daten werden mit den Eingangsdaten der Verkehrsuntersuchung aus dem Jahr

2014 abgeglichen. In der vorherigen Untersuchung wurde ebenfalls eine Anzahl von

300 Schülern angesetzt, für die ein Verkehrsaufkommen von 107 Kfz-Fahrten/Tag

ermittelt wurde. Die Verkehrserzeugung für den Schülerverkehr kann daher weiterhin

als gültig angesehen werden. Die erhöhte Anzahl an Beschäftigten von bisher 20 auf

50 Personen führt zu einer erhöhten Verkehrserzeugung. Damit einhergehend ist

dann auch ein höherer Bedarf an Pkw-Stellplätzen zu erwarten.

Anlage 4.2.3 Das Ergebnis der angepassten Abschätzung des Verkehrsaufkommens ist in Tabelle

3 zusammengefasst. Die zugehörigen Ganglinien sind in der Anlage 4.2.3 enthalten.

Tagesverkehr


Nachmittagsspitze (15:00 – 16:00)

QV ZV QV ZV QV ZV

Grundschule 286 143 15 24 17 11

Vereinssport 20 20 0 0 0 0

Tabelle 7: Abschätzung des Verkehrsaufkommens der Grundschule und des Vereins-sports

Als morgendliche Spitzenstunde wird der Zeitbereich von 07:30 bis 08:30 identifiziert.

Am Nachmittag tritt zwischen 15:00 und 16:00 das höchste Verkehrsaufkommen

durch die Grundschule auf. Die Anzahl Fahrten im Quell- und Zielverkehr ist jedoch

zwischen 13:00 und 17:00 auf nahezu gleichbleibendem Niveau.

9 Daten zugesandt vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung am 10.02.2021





In der folgenden Abbildung 18 ist der angenommene Einzugsbereich der Grund-

schule dargestellt. In der Verkehrsuntersuchung von 2014 wurde mit der Stadt Köln

ein anzusetzender Einzugsbereich von ca. 2 km abgestimmt. Dies basiert auf der An-

nahme, dass die Besucher der Grundschule trotz Abschaffung der Schulbezirke wei-

terhin Schulen wählen, die vom Wohnort aus fußläufig oder mit dem Fahrrad zu er-

reichen sind. Der äußere Grüngürtel sowie die Militärringstraße und die BAB 4 wer-

den im nun angenommenen Einzugsbereich als natürliche Barrieren gesehen, wes-

halb im Wesentlichen die Stadtteile Raderthal, Marienburg, Raderberg und Bayenthal

sowie östliche Teile von Zollstock als relevant erachtet werden.

Abbildung 18: Einzugsbereich Grundschule





Der aktuelle Planungsstand der Freiflächen ist in Abbildung 19 enthalten. Die Abwick-

lung des Wirtschaftsverkehrs ist über die Stichstraße an der Ostseite des Grund-

stücks geplant. Der Haupteingang zum Grundstück befindet sich an der Nordseite mit

einem Tor zur Gaedestraße. Ein weiterer Eingang für Fußgänger ist an der nordwest-

lichen Ecke zur westlichen Stichstraße geplant. Dort befinden sich auf dem Grund-

stück auch Fahrradabstellanlagen für die Schüler. Insgesamt 9 Pkw-Stellplätze für die

Beschäftigten sind als Querparkstände hin zur Gaedestraße in der nordöstlichen

Ecke des Grundstücks vorgesehen. In der nordwestlichen Ecke sollen 11 Pkw-Stell-

plätze als Querparkstände für den Hol- und Bringverkehr sowie den Schulbus einge-

richtet werden.

Abbildung 19: Freiflächenplanung Grundschule Gaedestraße (Quelle: Gebäudewirtschaft der

Stadt Köln)

Die nahräumige Erschließung der Grundschule ist in Abbildung 20 zusammenfassend

dargestellt. Für die Schulkinder, die sich fußläufig oder mit dem Fahrrad oder Tretrol-

ler auf den Weg zur Schule begeben, kommen je nach Richtung unterschiedliche

Routen in Frage. Es wird angenommen, dass die Schulkinder in/aus Richtung Sü-

den/Südwesten die autofreien Wege innerhalb des Quartiers Reiterstaffel benutzen.

Dies schließt auch die Schulkinder ein, die an der neuen Haltestelle an der Bonner

Straße die Stadtbahnlinie 5 nutzen. In/aus Richtung Westen und den nahegelegenen

Wohngebieten verläuft der direkteste Weg durch die Grünanlage über den





Wendehammer entlang der Gaedestraße. Wie in der Verkehrsuntersuchung zur

Grundschule aus dem Jahr 2014 beschrieben, ist nordwestlich der Gaedestraße zwi-

schen dem Grünstreifen und dem Wohngebiet ein Trampelpfad vorhanden, der eine

noch direktere Route ermöglicht. Bei Schulkindern aus den nordöstlich gelegenen

Wohngebieten ist davon auszugehen, dass sie die Gehwege entlang der Gaede-

straße und Bonner Straße nutzen und diese auch queren müssen.

Für den Hol- und Bringverkehr sind wie oben beschrieben entsprechende Stellplätze

vorgesehen. Es ist anzunehmen, dass der Großteil des Hol- und Bringverkehrs der

Grundschule in die Gaedestraße einfährt und das Absetzen der Kinder dort unmittel-

bar an der Schule erfolgt. Dabei ist in jedem Fall ein Wendemanöver notwendig, wel-

ches im Wendehammer durchgeführt werden kann, jedoch auch im Verlauf der

Straße nicht ausgeschlossen werden kann.





Abbildung 20: Nahräumige Erschließung der Grundschule

4.3 Bewertung der zukünftigen Situation und Ermittlung von Defiziten

In der zukünftigen Situation mit Umsetzung der geplanten Vorhaben und Entwicklun-

gen an der Gaedestraße, ergeben sich sowohl veränderte als auch zusätzliche Ver-

kehrsströme durch die anliegenden Nutzungen. Gegenüber der Bestandssituation

kann dies zu zusätzlichen Konflikten und Gefahrenpotenzialen in den verschiedenen

Zeitbereichen oder auch einer Verschärfung der bestehenden Defizite führen.

Überlagerung der Verkehrsströme

Entsprechend der berücksichtigten Nutzungen in der zukünftigen Situation wird die

Überlagerung der folgenden maßgebenden Ströme auf der Gaedestraße betrachtet:





• Beschäftigte/Besucher Leybold

• Lieferverkehr Leybold

• Hol-/Bringverkehr Kita Reiterstaffel

• Beschäftigte/Güterverkehr Kita Reiterstaffel

• Bewohner Reiterstaffel (Tiefgarage)

• Beschäftigte „Reiterstaffel Offices“ • Schülerverkehr Grundschule (Fuß und Rad)

• Hol- und Bringverkehr Grundschule

• Beschäftigte/Güterverkehr Grundschule

• Vereinssport an Grundschule

Anlage 4.3.1 In der Anlage 4.3.1 ist das zu erwartende Verkehrsaufkommen der einzelnen Nutzun-

gen und Nutzergruppen auf der Gaedestraße am Querschnitt unmittelbar westlich der

Bonner Straße in Form überlagerter Ganglinien (Summe aus Quell- und Zielverkehr)

dargestellt.

Durch die zusätzlichen Verkehrserzeuger mit der Grundschule und den „Reiterstaffel Offices“ sowie die Erweiterung der Firma Leybold ergibt sich eine erhöhte Nutzungs-intensität auf der Gaedestraße gegenüber der heutigen Situation. Auswirkungen auf

die Verkehrssituation sind auf allen Abschnitten der Straße festzustellen.

Nachfolgende Tabelle 8 zeigt die Überlagerung der relevanten Ströme in den kriti-

schen Zeitbereichen.





Nutzer Auftreten morgens

Auftreten mittags

Auftreten nachmittags/abends

Beschäftigte/Besucher Leybold

ZV QV

Lieferverkehr Leybold QV + ZV QV + ZV QV + ZV

Hol-/Bringverkehr Kita Reiterstaffel

QV + ZV QV + ZV

Bewohner Reiterstaffel (Tiefgaragen)

QV ZV

Beschäftigte „Reiterstaf-fel Offices“ ZV QV

Schülerverkehr Grund-schule (Fuß und Rad)

ZV QV QV

Hol-/Bringverkehr Grund-schule (Pkw)

QV + ZV QV + ZV QV+ZV

Vereinssport an Grund-schule

QV + ZV

Tabelle 8: Zeitliche Überlagerung der einzelnen Ströme unterschieden nach Nutzergrup-pen – zukünftige Situation

In den Morgenstunden tritt zusätzlich zu dem Verkehr der Firma Leybold, der Kita und

des Reiterstaffelquartiers noch der Verkehr der Grundschule sowie der Beschäftig-

tenverkehr der „Reiterstaffel Offices“ auf. Durch Letzteren wird jedoch nur der vordere Abschnitt der Gaedestraße belastet. Im Zeitbereich zwischen 08:00 und 09:00 Uhr

wird ein maximales Verkehrsaufkommen in der Zufahrt zur Gaedestraße von fast 500

Fahrzeugen pro Stunde erreicht. Dies entspricht bei Annahme einer Gleichverteilung

etwa 8 Fahrzeugen pro Minute. Eine ähnliche Belastung ist am Nachmittag zwischen

16:00 und 17:00 Uhr festzustellen.

Anlage 4.3.2 Aus den zugehörigen Ganglinien wurden die jeweiligen Spitzenzeiten der Kita Reiter-

staffel und der Grundschule ermittelt. Diese entsprechen im Wesentlichen den Zeit-

bereichen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen auf der Gaedestraße. Für die Zeit-

bereiche 07:30-08:30 (Morgenspitze Grundschule), 08:00-09:00 (Morgenspitze Kita)

und 16:00-17:00 (Abendspitze) sind in der Anlage 4.3.2 die verschiedenen Verkehrs-

ströme auf der Gaedestraße mit dem jeweiligen Aufkommen im Quell- und Zielver-

kehr dargestellt.





Während der Morgenspitze der Grundschule zwischen 07:30 und 08:30 Uhr überla-

gert sich der Schülerverkehr bzw. Hol-/Bringverkehr von Grundschule und Kita

(32 Kfz/h) mit dem Quellverkehr aus der Tiefgarage des Quartiers Reiterstaffel (31

Kfz/h) und dem Zielverkehr der „Reiterstaffel Offices“ (103 Kfz/h). Darüber hinaus sind

158 Kfz/h im Zielverkehr zum neuen Parkhaus der Firma Leybold zu erwarten. Dies

entspricht etwa 2,6 Fahrzeugen pro Minute.

Zur Spitzenzeit der Kita zwischen 08:00 und 09:00 Uhr steigt der Zielverkehr zum

Parkhaus auf 216 Kfz/h an (entspricht 3,6 Fahrzeugen pro Minute). Auf den Hol- und

Bringverkehr von Kita und Grundschule entfallen in der Summe 34 Kfz/h.

Am Mittag ist zum Schulschluss zusätzlicher Verkehr durch die Grundschule zu er-

warten. Der Beschäftigtenverkehr der Firma Leybold ist in diesem Zeitbereich ver-

gleichsweise gering. Schwerverkehr durch die Anlieferung von Leybold kann hinge-

gen auch zu dieser Tageszeit auftreten.

Gegenüber der Bestandssituation ist am Nachmittag/Abend zusätzlich der Quellver-

kehr der Beschäftigten der „Reiterstaffel Offices“ mit der höchsten zu erwartenden Belastung von 72 Kfz/h zwischen 16:00 und 17:00 Uhr zu berücksichtigen. Die Aus-

fahrt der Tiefgarage befindet sich jedoch im vorderen Abschnitt der Gaedestraße. Der

Vereinssport an der Grundschule kann ab 17:00 Uhr beginnen und ist damit vom

maßgeblichen Schülerverkehr entkoppelt. Überlagerungen ergeben sich zum Be-

schäftigtenverkehr von Leybold, der ausgehend vom Parkhaus 246 Kfz/h umfasst,

sowie dem Zielverkehr des Quartiers Reiterstaffel mit insgesamt 39 Kfz/h.





Ermittelte Defizite

Die Überlagerung der Verkehrsströme für die zukünftige Situation sowie die ermittel-

ten Konfliktpunkte/-bereiche sind in Abbildung 21 zusammenfassend dargestellt.

Abbildung 21: Überlagerung der Verkehrsströme und Konflikte – zukünftige Situation

Aus der Betrachtung der Verkehrsströme und aufbauend auf der Bestandssituation

resultieren für die zukünftige Situation an der Gaedestraße die folgenden Defizite:

• Insbesondere am Morgen ist ein sehr hohes Verkehrsaufkommen durch die

Überlagerung von maßgeblichen Strömen, wie dem Beschäftigtenverkehr von

Leybold (bis zu 216 Kfz/h) und dem Hol- und Bringverkehr von Grundschule

und Kita (bis zu 34 Kfz/h) zu erwarten. Die Verkehre sind zum Teil gegenläufig,

der Hol- und Bringverkehr muss zudem im Verlauf der Straße wenden. Im

besten Fall geschieht dies im Wendehammer. Davon kann jedoch nicht sicher

ausgegangen werden.

• Bei einem erhöhten Aufkommen insbesondere zu Schulbeginn und -ende

kann die im Bestand festgestellte zu geringe Breite der Gehwege auf beiden





Seiten der Gaedestraße problematisch werden, wenn Schulkinder auf die

Straße ausweichen (müssen).

• Das im Bestand festgestellte Defizit, dass am Wendehammer umlaufende

Gehwege fehlen, wird mit Errichtung der Grundschule verstärkt. Da die direkte

Route für Schüler aus dem westlich gelegenen Wohngebiet dort entlang ver-

läuft, besteht ein erhebliches Gefährdungspotenzial durch wendende Fahr-

zeuge und den Zielverkehr von Leybold über die angrenzende Zufahrt mit ei-

nem Aufkommen von 158-216 Kfz/h in der Morgenspitze von Grundschule

bzw. Kita (Konfliktpunkt Nr. 1).

• Das Fehlen von Hol- und Bringstellplätzen für die Kita wird durch Bündelung

der Verkehre der Firma Leybold auf die westliche Zufahrt noch problemati-

scher, da das Verkehrsaufkommen in diesem Abschnitt der Straße ansteigt.

So sind etwa 3,6 Fahrzeuge pro Minute durch den Zielverkehr zum Parkhaus

unter Annahme einer Gleichverteilung zu erwarten. Dies bedeutet einen kon-

tinuierlichen Verkehrsfluss über den gesamten Verlauf der Gaedestraße und

ein ständiges Konfliktpotenzial mit haltenden bzw. wendenden Fahrzeugen

(Konfliktpunkt Nr. 2).

• Es muss davon ausgegangen werden, dass ein Teil des Schülerverkehrs zu

Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Tretroller über die Gaedestraße in/aus Rich-

tung Bonner Straße stattfindet (siehe Kapitel 4.2.3). Sollte dabei nicht die Fuß-

gängerfurt am Knotenpunkt Bonner Straße/Gaedestraße genutzt werden,

sondern dem nördlichen Gehweg bis zur Schule gefolgt werden, muss die

Straße noch vor der Schule gequert werden. Dort ist jedoch keine gesicherte

Querungsmöglichkeit vorhanden (Konfliktbereich Nr. 3).

• In der gesamten Straße besteht im Bestand ein absolutes Halteverbot. Dem

Hol- und Bringverkehr ist es demnach untersagt, auf der Fahrbahn zu halten.

Sollten die Stellplätze an der Grundschule für den Hol- und Bringverkehr nicht

ausreichen, ist jedoch davon auszugehen, dass dies stattfindet.

• Der Lieferverkehr der Firma Leybold trifft zu Schulbeginn und Schulschluss

auf den Schülerverkehr der Grundschule. Dies ist aus Sicherheitsaspekten

besonders kritisch zu sehen. Zur morgendlichen Spitzenzeit der Schule sind

ca. 15 Fahrten im Schwerverkehr zu erwarten.





Insgesamt lässt sich feststellen, dass die bestehenden Defizite zukünftig verschärft

werden. Der zusätzliche Verkehr der Grundschule in Verbindung mit den umliegen-

den Entwicklungen führen zu Gefährdungspotenzialen insbesondere für den nicht-

motorisierten Verkehr. Die festgestellten baulichen Defizite sind zu beheben. Darüber

hinaus sollten die verschiedenen Verkehrsströme gelenkt werden, um die Konflikt-

stellen zu reduzieren. Zudem ist insbesondere die Durchsetzung der Geschwindig-

keitsbeschränkung im Verlauf der Straße dringend zu empfehlen.





5 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR SCHULWEGESICHERHEIT

In Folge der in den Kapiteln 3.5 und 4.3 festgestellten Defizite im Bereich der Gaede-

straße wurden Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese sollen zu einer Erhöhung

der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer beitragen. Eine Übersicht der

empfohlenen Maßnahmen unterteilt in vier definierte Handlungsfelder zeigt nachfol-

gende Tabelle 9.

Handlungsfeld 1: Bauliche Maßnahmen im Straßenraum

1.1 Herstellung eines umlaufenden Gehweges am Wendehammer

1.2 Anpassung der Gehwege im Straßenverlauf

1.3 Freihaltung der Sichtfelder an den Einmündungen

Handlungsfeld 2: Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung

2.1 Aufpflasterungen zur Geschwindigkeitsreduzierung im Straßenverlauf

2.2 Digitale Geschwindigkeitstafeln für den Kfz-Verkehr

2.3 Markierung „Achtung Kinder“ auf der Fahrbahn

Handlungsfeld 3: Organisation der Verkehrsströme

3.1 Einrichtung eines Fußgängerüberweges

3.2 Absolutes Halteverbot im gesamten Straßenverlauf

3.3 Organisation des Hol- und Bringverkehrs – Bereitstellung von Stellplätzen

3.4 Kennzeichnung des Schulweges durch Bodenmarkierungen: „Aktion kleine/gelbe Füße“

3.5 Information der relevanten Nutzergruppen

Handlungsfeld 4: Ergänzende Maßnahmenvorschläge

4.1 Einsatz von Verkehrshelfern

4.2 Ausschluss von Lieferverkehren zu Schulbeginn und Schulschluss

4.3 Alternative Erschließung der Firma Leybold

Tabelle 9: Übersicht der Handlungsempfehlungen zur Schulwegesicherheit





In den nachfolgenden Abschnitten werden die oben aufgeführten Maßnahmen näher

beschrieben.

Handlungsfeld 1: Bauliche Maßnahmen im Straßenraum

In der Analyse von bestehender und zukünftiger Situation wurden verschiedene bau-

liche und straßenräumliche Defizite festgestellt, die zur Erhöhung der Verkehrssicher-

heit beseitigt werden sollten.

Herstellung eines umlaufenden Gehweges am Wendehammer

Durch die Herstellung eines durchgängigen und ausreichend breiten Gehweges, wel-

cher an der Südseite des Wendehammers verläuft und an den bestehenden Gehweg

auf Höhe der Kita anschließt, ist eine sichere Verbindung zwischen Kita und Grund-

schule und dem Grünstreifen westlich der Gaedestraße zu schaffen. Dies ist vor allem

für den künftigen Schülerverkehre aus dem westlich gelegenen Wohngebiet relevant,

da die direkte Wegeverbindung entlang des Wendehammers verläuft.

Anpassung der Gehwege im Straßenverlauf

In der zukünftigen Situation sind ausreichend breite Gehwege entlang der Gaede-

straße bereitzustellen. Diese sind auch einem erhöhten Fußverkehrsaufkommen

durch Kinder- und Schülerverkehre zu den ermittelten Hol- und Bringzeiten entspre-

chend zu gestalten. Im Bereich der Schule sieht die aktuelle und bereits beschlossene

Planung lediglich eine Breite von 1,80 m vor. Es wird grundsätzlich eine Seitenraum-

breite von mindestens 2,50 m empfohlen.

Aufgrund der beengten Straßenraumverhältnisse durch die anliegenden Nutzungen

an der Gaedestraße, ist eine Verbreiterung der Gehwege im Bestand kaum möglich.

Daher wird der Entfall des nördlichen Gehweges im Abschnitt ab Beginn der beste-

henden Parkplätze von Leybold bis zur Zufahrt zum geplanten Parkhaus am Wende-

hammer empfohlen. Dadurch wird Platz für die Verbreiterung des südlichen Gehwe-

ges geschaffen. Darüber hinaus wird der nicht-motorisierte Schülerverkehr auf einer

Seite der Straße gebündelt. Querungen der Fahrbahn vor der Schule werden zudem

ausgeschlossen.





Freihaltung der Sichtfelder an den Einmündungen

Im Einmündungsbereich insbesondere der Stichstraßen, die eine Zufahrt zu den Tief-

garagen des Quartiers Reiterstaffel ermöglichen, sind Sichtfelder für den Kfz-Verkehr

sowie den Fuß- und Radverkehr zu ermitteln und bei der Straßenraumplanung zu

berücksichtigen. Um Konflikte und gefährliche Situationen zu vermeiden, sind die

Sichtfelder von Hindernissen, wie z. B. Mauern, Bäumen oder Schildern, freizuhalten.

So können bspw. auf dem Gehweg querende Kinder frühzeitig erkannt werden.

Handlungsfeld 2: Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung

Nach Angaben der Kita halten sich Fahrzeuge auf der Gaedestraße häufig nicht an

die Geschwindigkeitsbeschränkung von Tempo 30. Die Übertretung der zulässigen

Geschwindigkeit führt durch kürzere erforderliche Reaktionszeiten bei verlängerten

Brems- bzw. Anhaltewegen zu einer Gefährdung für den Rad- und Fußverkehr. Ent-

sprechend sind Maßnahmen zur Durchsetzung der Geschwindigkeitsbeschränkung

zu ergreifen.

2.1. Aufpflasterungen zur Geschwindigkeitsreduzierung im Straßenverlauf

Die Errichtung von Aufpflasterungen auf der Fahrbahn können helfen, eine Reduzie-

rung der Geschwindigkeit auf einem Streckenabschnitt zu erreichen. Laut Richtlinien

für die Anlage von Stadtstraßen (RASt, 2006) werden Pkw-Geschwindigkeiten auf 25

bis 30 km/h gedämpft. Eine Ausgestaltung ist als Teilaufpflasterung oder Plateauauf-

pflasterung denkbar (siehe Abbildung 22).

Abbildung 22: Gestaltung von Aufpflasterungen im Straßenraum10

10 Schnabel et al. (2011): Grundlagen der Straßenverkehrstechnik und der Verkehrsplanung - Band 1

Straßenverkehrstechnik





Bei der Einrichtung sollte der Lieferverkehr der Firma Leybold berücksichtigt werden,

unter anderem die Anforderungen durch den Schwerverkehr. Fahrbahnschwellen

werden hingegen aufgrund einer zu erwartenden geringen Haltebarkeit und mögli-

chen Schäden an Fahrzeugen nicht empfohlen.

2.2. Digitale Geschwindigkeitstafeln für den Kfz-Verkehr

Ergänzend zur Maßnahme 2.1 wird die Installation digitaler Anzeigetafeln der Ge-

schwindigkeit empfohlen, welche die Autofahrer auf ihre (zu hohe) Geschwindigkeit

hinweisen und dadurch zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr bewegen sollen (siehe

Abbildung 23).

Abbildung 23: Beispiele Digitale Geschwindigkeitsanzeigetafeln

2.3. Markierung „Achtung Kinder“ auf der Fahrbahn

Die Fahrbahnmarkierungen „Achtung Kinder“ (entsprechend Verkehrszeichen 136)

weisen auf den zu erwartenden Schülerverkehr auf und entlang der Straße hin und

können dadurch eine Geschwindigkeitsreduzierung und somit Erhöhung der Ver-

kehrssicherheit für Fuß- und Radverkehr bewirken.

Handlungsfeld 3: Organisation der Verkehrsströme

Vor allem in den Morgenstunden ist zukünftig die Überlagerung vieler verschiedener

Verkehrsströme auf der Gaedestraße zu erwarten. Um Konfliktbereiche zu entzerren

und Gefahrenpotenziale zu reduzieren, werden eine Reihe von Maßnahmen empfoh-

len.





Einrichtung eines Fußgängerüberweges

Wie der Analyse in den vorherigen Kapiteln zu entnehmen ist, muss davon ausge-

gangen werden, dass ein Teil des Fußverkehrs – insbesondere zur Kita und Grund-

schule – aus/in Richtung der Bonner Straße über die Gaedestraße verläuft. Der Schü-

lerverkehr sollte grundsätzlich frühzeitig auf die südliche Gehwegseite geführt wer-

den. Wird jedoch der nördliche Gehweg gewählt, muss die Straße in ihrem Verlauf

gequert werden. Um die sichere Querung zu ermöglichen, ist eine Querungshilfe in

Form eines Fußgängerüberweges herzustellen.11 In Verbindung mit der Maßnahme

2.1 und dem Entfall des nördlichen Gehweges im Abschnitt der bestehenden Park-

plätze der Firma Leybold, sollte die Querungshilfe auf Höhe der „Reiterstaffel Offices“ eingerichtet werden, da sich weiter westlich die Stellplätze der Grundschule sowie

mehrere Einfahrten befinden.

Absolutes Halteverbot im gesamten Straßeverlauf

Es wird empfohlen, im gesamten Verlauf der Gaedestraße das bereits bestehende

absolute Halteverbot aufrecht zu erhalten. Dadurch sollen zum einen Beeinträchti-

gungen des fließenden Verkehrs mit notwendigen Überholmanövern durch den Kfz-

Verkehr und Radfahrer reduziert werden. Zum anderen soll der Fußverkehr auf den

Gehwegen vor sich öffnenden Türen des Hol- und Bringverkehrs auf der Fahrbahn

geschützt werden.

Da anzunehmen ist, dass gegen das Verbot – insbesondere, wenn alle Pkw-Stell-

plätze für den Hol- und Bringverkehr belegt sind – verstoßen wird, kann optional eine

nachträgliche Beschilderung eines temporär eingeschränkten Halteverbots im Be-

reich vor der Schule (südliche Fahrbahnseite, ca. 3-4 Fahrzeuge) erfolgen. Die nörd-

liche Fahrbahnseite ist in jedem Fall von haltenden Fahrzeugen freizuhalten, da diese

vor allem aufgrund des Beschäftigtenverkehrs von Leybold am Morgen stärker fre-

quentiert wird.

Organisation des Hol- und Bringverkehrs – Bereitstellung von Stellplätzen

Nach Angaben der Kita erfolgt der Hol- und Bringverkehr zu einem Großteil mit dem

Pkw. Da jedoch keine ausgewiesenen Pkw-Stellplätze zur Verfügung stehen, wird am

11 Hinweis: Die Herstellung einer Querungshilfe ist in einer Tempo-30-Zone gemäß Richtlinien für die An-

lage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ; FGSV, 2001) aus dem besonderen Grund der Schulwegesicherung zu empfehlen





Straßenrand bzw. auf den Gehwegen geparkt, was den Fuß- und Radverkehr gefähr-

det. Daher sind die geplanten Hol- und Bringstellplätze vor der Grundschule ebenfalls

für die Hol- und Bringverkehre der Kita bereitzustellen. Dies erscheint umsetzbar, da

die Spitzenzeiten dieser Verkehre grundsätzlich nicht zusammenfallen. Zudem sind

die 4 Pkw-Stellplätze auf dem Grundstück der Kita zu den entsprechenden Zeiten

dem Hol- und Bringverkehr zur Verfügung zu stellen. Die Mitarbeiter der Kita müssten

somit künftig alternative Stellplatzmöglichkeiten im weiteren Umfeld nutzen.

Kennzeichnung des Schulweges durch Bodenmarkierungen: „Aktion kleine/gelbe Füße“

Ergänzend sollte die Kennzeichnung des Weges zur Kita und Schule – insbesondere

an Querungsstellen – durch Bodenmarkierungen wie etwa kleine/gelbe Füße erfol-

gen, an dem sich Kinder und Schüler orientieren können. Diese können im Rahmen

eines Aktionstages zum Thema Verkehrssicherheit gemeinsam mit den Kindern und

Schülern hergestellt und abgelaufen werden.

Information der relevanten Nutzergruppen

Zur Sensibilisierung der betreffenden Nutzergruppen hinsichtlich des Themas Ver-

kehrssicherheit und zur Information über bestehende Regelungen sind passende

Kommunikationsangebote denkbar. Dazu können Mitteilungen an die Nutzer des

Parkhauses der Firma Leybold sowie die Eltern der Kita-Kinder und Schüler gehören.

Letztgenannte Gruppen sollten beispielsweise auf die zur Verfügung stehenden Stell-

plätze für den Hol- und Bringverkehr und die Vorzüge gegenüber dem Halten am

Fahrbahnrand hingewiesen werden.

Handlungsfeld 4: Ergänzende Maßnahmenvorschläge

Neben den in den ersten drei Handlungsfeldern aufgeführten Maßnahmen werden

weitere ergänzende Empfehlungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit gegeben.

4.1. Einsatz von Verkehrshelfern

Um die Schülerströme zu sichern und den Kfz-Verkehr vor Ort zu regeln, sollte zu

den Spitzenzeiten der Einsatz von Verkehrshelfern erfolgen. Diese könnten zum ei-

nen im Bereich des empfohlenen Fußgängerüberweges die dort querenden Kinder

zusätzlich sichern. Der MIV würde hierdurch zu besonderer Rücksichtnahme aufge-

fordert. Zum anderen können Verkehrshelfer bei der Einweisung des Hol- und





Bringverkehrs helfen und somit zu einer geordneten Abwicklung beitragen. Rück-

sichtsloses Ausscheren aus den Stellplätzen in Senkrechtaufstellung, Vorbeifahren

an haltenden Fahrzeugen und unerlaubtes Halten am Gehwegrand könnten hierdurch

reduziert werden. Die Maßnahme empfiehlt sich insbesondere in der Anfangsphase

nach Eröffnung der Grundschule, um alle Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren und

auf die bestehenden Regelungen aufmerksam zu machen.

4.2. Ausschluss von Lieferverkehren zu Schulbeginn und Schulschluss

Im Zeitbereich des Bringverkehrs der Kita und Schule (ca. zwischen 07:30 und

09:00 Uhr) ist mit etwa 25 Fahrten (als Summe aus Quell- und Zielverkehr) durch den

Lieferverkehr der Firma Leybold zu rechnen. Insbesondere der Schwerverkehr stellt

aufgrund der Fahrzeuggröße und fehlender Sichtbeziehungen („Toter Winkel“) ein Verkehrssicherheitsrisiko für Kinder dar. Es wird daher empfohlen, dass Lieferver-

kehre in diesem Zeitbereich nach Möglichkeit vermieden werden und nur außerhalb

der Spitzenzeiten des Bringverkehrs stattfinden.

4.3. Alternative Erschließung der Firma Leybold

Der Zielverkehr der Firma Leybold und der Nutzer des geplanten Parkhauses beträgt

etwa 230 Kfz-Fahrten im morgendlichen Spitzenstundeverkehr zwischen 08:00 und

09:00 Uhr. Dieser Verkehr belastet die Gaedestraße im gesamten Verlauf und über-

lagert sich vor allem mit dem an- und abfahrenden Hol- und Bringverkehr von Kita

und Grundschule. Zur Entzerrung der Verkehrsströme wird daher eine geänderte Er-

schließung von Leybold mit einer Zufahrt im östlichen Bereich der Straße und einer

Führung der Verkehre zum Parkhaus über das private Grundstück vorgeschlagen.

Anlage 5 Eine Übersicht der empfohlenen Maßnahmen, welche im Bereich der Gaedestraße

verortet werden können, ist in der Anlage 5 dargestellt.

Um die Verkehrssicherheit auf der Gaedestraße vor allem auch für die Schüler der

geplanten Grundschule zukünftig zu verbessern, wird die Umsetzung der oben ge-

nannten Maßnahmen in den Handlungsfeldern 1 bis 3 dringend empfohlen. Darüber

hinaus sollten die ergänzenden Maßnahmenvorschläge aus dem Handlungsfeld 4

weiterverfolgt werden.





Die gesamten Maßnahmen wurden entwickelt, um ermittelte Defizite zu beseitigen

und Gefährdungspotenziale zu verringern. Durch eine geeignete Infrastruktur und

entsprechende Vorgaben werden notwendige Rahmenbedingungen geschaffen, um

das Verhalten der Nutzer der Straße zu beeinflussen. In diesem in den Spitzenstun-

den hoch belasteten Straßenraum der Gaedestraße (bis zu 500 Kfz/h in der Zufahrt,

entsprechen ca. 8 Fahrzeugen pro Minute) mit der Vielzahl an Nutzergruppen ist es

notwendig, die größtmögliche Verkehrssicherheit durch die aufgeführten Maßnahmen

zu gewährleisten und damit potenzielle Konfliktsituationen zu minimieren.

Aufgestellt: Köln, 08. Juli 2021


i.V. Dipl.-Ing. Philipp Hillebrand

Projektleiter Verkehrsplanung

Leybold Real Estate GmbH Verkehrssichere Gestaltung am Schulstandort

Gaedestraße, K.-Marienburg

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Bearbeitet: BrLb Datum: 22.02.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563\AP02-06_Daten+Analyse\02_Leybold\

Anlage 3.3.1Seite 1/2



Ganglinien der Quell- und Zielverkehre der Firma Leybold im Bestand

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Plätze

Anzahl Beschäftigte

BGF [m²] (geschätzt)

Anzahl Beschäftigte

Anwesenheit [%]

Wegehäufigkeit 2,0 4,5

Wege der Beschäftigten 23 51

MIV-Anteil [%] 30 75

Pkw-Besetzungsgrad

Pkw-Fahrten/Werktag 6 35

0,7 1,0

Kennwert für Besucher

Anzahl Besucher 80 114

Anwesenheit [%]

Wegehäufigkeit

Wege der Besucher 128 182


Pkw-Besetzungsgrad


0,13 0,17

Lkw-Fahrten/Werktag 2 3

Kfz-Fahrten/Werktag 83 217

Quell- bzw. Zielverkehr 41 109

Quell- bzw. Zielverkehr Beschäftigte

Quell- bzw. Zielverkehr Besucher

Quell- bzw. Zielverkehr Güterverkehr

Kfz-Fahrten/Werktag gesamt

Quell- bzw. Zielverkehr gesamt

Quellverkehr 08:00-09:00 Uhr

Zielverkehr 08:00-09:00 Uhr



Besucher

Abschätzung des Verkehrsaufkommens

Nutzung Kindertagesstätte

114

Beschäftigtenverkehr

76

1,1

Besucherverkehr

24

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Gewählt: Mittl. Gesamtverkehr je Werktag

80

Lkw-Fahrten

je 100 m² BGF

Kennwert für Güterverkehr

1.500

75

Verkehrsaufkommen in Spitzenstunden

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je Platz

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0,5

Güterverkehr

Gesamtverkehr je Werktag

Gewählt: Mittl. Verkehr je Werktag

Bearbeitet: PrTa Datum: 02.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563\AP02-06_Daten+Analyse\03_KiTa_Reiterstaffel\




Ganglinien der Quell- und Zielverkehre für die Nutzung KINDERTAGESSTÄTTE

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Ganglinie: Zielverkehr - GÜTERVERKEHR(Quelle: IVV, Aachen 2010)





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Ganglinie: Quellverkehr - BEWOHNER und BESUCHER (Quelle: VU 2009)

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Uhrzeit

Ganglinie: Zielverkehr - BEWOHNER und BESUCHER(Quelle: VU 2009)

Bearbeitet: PrTa Datum: 05.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563\AP02-06_Daten+Analyse\06_Reiterstaffel_Quartier+Offices\




Ganglinien der Quell- und Zielverkehre QUARTIER REITERSTAFFEL

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Ganglinie: Quellverkehr - GÜTERVERKEHR(Quelle: VU 2009)

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Ante

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Uhrzeit

Ganglinie: Zielverkehr - GÜTERVERKEHR(Quelle: VU 2009)

Bearbeitet: PrTa Datum: 05.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563\AP02-06_Daten+Analyse\06_Reiterstaffel_Quartier+Offices\


Leybold Real Estate GmbH Verkehrssichere Gestaltung am SchulstandortGaedestraße, K.-Marienburg

0

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250

300

350

400

450

500

Kfz

/h

Zeitbereich

Verkehrsaufkommen anliegender Nutzungen auf der Gaedestraße (Bestandssituation)

Quartier Reiterstaffel TG

Kita Beschäftigte+Güterverkehr

Kita Hol-/Bringverkehr

Leybold Beschäftigte+Besucher

Leybold Lieferverkehr

Bearbeitet: PrTa Datum: 05.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563_Schulwegesicherheit_Gaedestrasse\AP02-06_Daten+Analyse\500563_Ganglinien-Überlagerung

Anlage 3.5



Ganglinien der Quell- und Zielverkehre der Firma Leybold im Planfall

0

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Uhrzeit

Ganglinie: Quellverkehr - BESCHÄFTIGTE und BESUCHER (Quelle: VZ November 2019)

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24

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Ante

il des T

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Uhrzeit

Ganglinie: Zielverkehr - BESCHÄFTIGTE und BESUCHER(Quelle: VZ November 2019)





BGF [m²]

40 20

Anzahl Beschäftigte 300 600

Anwesenheit [%]

Wegehäufigkeit 2,5 3,3

Wege der Beschäftigten 638 1.683


Pkw-Besetzungsgrad

Pkw-Fahrten/Werktag 174 1.071

0,50 1,00

Kennwert für Kunden

Wege der Kunden 150 600


Pkw-Besetzungsgrad


0,05 0,1

Lkw-Fahrten/Werktag 15 60

Kfz-Fahrten/Werktag 265 1.437

Quell- bzw. Zielverkehr 133 719

Quell- bzw. Zielverkehr Beschäftigte

Quell- bzw. Zielverkehr Kunden

Quell- bzw. Zielverkehr Güterverkehr

Kfz-Fahrten/Werktag gesamt

Quell- bzw. Zielverkehr gesamt





Kennwert für BeschäftigteFläche je Beschäftigtem [m²]

Abschätzung des Verkehrsaufkommens

Büro "Reiterstaffel Offices"

12.000

Beschäftigtenverkehr

Gewählt: Mittl. Verkehr je Werktag

85

1,1

Kundenverkehr

Wege

je Beschäftigtem

1,05

Güterverkehr

Kennwert für Güterverkehr Lkw-Fahrten

je Beschäftigtem

Gesamtverkehr je Werktag

311

96

19

Gewählt: Mittl. Gesamtverkehr je Werktag

851

426

Verkehrsaufkommen in Spitzenstunden

12

119

72

10

Bearbeitet: PrTa Datum: 02.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563\AP02-06_Daten+Analyse\06_Quartier Reiterstaffel\




Ganglinien der Quell- und Zielverkehre für die Nutzung BÜRO

0

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Ante

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Ganglinie:Quellverkehr - BESCHÄFTIGTE (Büro) (Quelle: FH Köln 2001)

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Ante

il des T

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mens i

n %

Uhrzeit

Ganglinie: Zielverkehr - BESCHÄFTIGTE (Büro)(Quelle: FH Köln 2001)






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Ganglinie: Quellverkehr - KUNDEN (dienstlich)(Quelle: FH Köln 2001)

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Ante

il des T

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ehrs

aufk

om

mens i

n %

Uhrzeit

Ganglinie: Zielverkehr - KUNDEN (dienstlich)(Quelle: FH Köln 2001)






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23:0

0 -

24

:00

Ante

il des T

agesverk

ehrs

aufk

om

mens i

n %

Uhrzeit

Ganglinie: Quellverkehr - GÜTERVERKEHR (Büro)(Quelle: FH Karlsruhe 96/98)

0

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Leybold Real Estate GmbH Verkehrssichere Gestaltung am SchulstandortGaedestraße, K.-Marienburg

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Vereinssport Besucher+Beschäftigte

Reiterstaffel Offices

Quartier Reiterstaffel TG

Grundschule Beschäftigte+Güterverkehr

Grundschule Hol-/Bringverkehr

Kita Beschäftigte+Güterverkehr

Kita Hol-/Bringverkehr

Leybold Beschäftigte+Besucher

Leybold Lieferverkehr

Bearbeitet: PrTa Datum: 05.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563_Schulwegesicherheit_Gaedestrasse\AP02-06_Daten+Analyse\500563_Ganglinien-Überlagerung

Anlage 4.3.1



Bearbeitet: PrTa Datum: 05.07.2021Projekt-Nr.: 500563 P:\Pro\500563_Schulwegesicherheit_Gaedestrasse\AP02-06_Daten+Analyse\Anlage_Verkehrsströme+Kfz\Anlage Verkehrsströme


Leybold Real Estate GmbH

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