Medienökonomie
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04 Medienökonomie Folien + Reader Medienökonomie als Herausforderung der Kommunikationspraxis
Nachfrage nach Printmedien sinkt, Gründe:1. Internetpräsenz2. Reifemarkt (Massenmedien)
Marktteilnehmer können Spielregeln im Wettbewerb nicht ändern Lösungsansatz:
1. Kartellregeln überregionale Zeitungen einigen sich darauf die Internetpräsenz einzustellen (machen sie aber nicht, weil sie durch das Internet Kunden gewinnen und profitieren)
Lösung:1. Regulative Gesetzgebungen
Begriff Medienökonomie
Teil der Ökonomie VWL (Fokus auf Gesamtgesellschaft) BWL (Fokus auf einzelne Unternehmen) Managementforschung (Planung, Organisation, Personal, Führung und Kontrolle
arbeitsteiliger Organisationen, Medienmanagement setzt auf nachhaltigen Aufbau von Kernkompetenzen)
Probleme aufgrund von Medienökonomisierung Raubbau an Ressourcen globale Armut ungleiche Lebenschancenverteilung verdeckte Steuerung der Politik und Medien
Janusköpfigkeit der Medien: Medien sind…
…Akteure der öffentlichen Meinungsbildung(KMW-Aspekte)
…Wirtschaftliche Unternehmen(Wiwi-Aspekte)
- Medien sind bedeutende Einrichtungen der gesellschaftlichen Wirklichkeitskonstruktion- Medien sind ein essentieller Teil des kulturellen Lebens, insbesondere in ihrer Funktion als Faktor der politischen Bildung
Medienorganisationen sind gleichzeitig… …Akteure der öffentlichen Meinungsbildung….
Medienangebote sind gleichzeitig…… Informationen, Meinungen, Interpretationen
- KMW-Aspekte: Einhaltung journalistischer Normen, Medienkonzentration
Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Einfluss in der Gesellschaft
- Medien sind Anbieter von Waren, d.h.Medien und die mit ihnen verbundenen Dienste bilden wichtige Wirtschaftsgüter, deren Bedeutung für den Markt zunimmt- als Unternehmen entscheidet der gewinnorientierte Absatz ihrer Waren über die Marktfähigkeit
… und Unternehmen
… und Wirtschaftsgüter
- Wiwi-Aspekte: Distribution, Absatz, Kommerzialisierung, Monopolisierung
Wettbewerb um größtmöglichen Umsatz und Gewinn
Transdisziplinarität der Medienökonomie
Medienökonomie nach Jürgen HeinrichMedienökonomie ist ein Teil der Ökonomie. Ihr Gegenstandsbereich ist die Produktion, Distribution und Konsumtion massenmedial erstellter Informationen einschließlich der davon ausgehenden Wirkungen.
Transdisziplinarität liegt vor, wenn Disziplinen aus unterschiedlichen Wissenschaften kooperieren
Medienökonomie: KMW, BWL und VWL
Transdisziplinäre DefinitionMedienökonomie befasst sich mit den Grundlagen, Formen, und Folgen der öffentlichen Kommunikation im Hinblick auf deren ökonomische Bedingungen und Folgen. Im Zentrum steht das Zusammenspiel ökonomischer und publizistischer Faktoren.Dabei werden auf der Ebene einzelner Medienunternehmen sowohl Fragen der Effektivität („doing the right things“) als auch der Effizienz („doing the things right“) thematisiert – und zwar im Hinblick auf Rentabilität und die Legitimität bzw. Akzeptanz ihres Handelns in der Gesellschaft.
Erkenntnisinteresse und Forschungsfelder der Medienökonomie
Politische Steuerung und Regulierung der Medien Marktstruktur
Unternehmen, Wettbewerb, Medienkonzentration Marktverhalten und –strategien
Bezüglich Angebote, Preis, Marketing, Kooperation Marktergebnis
Effizienz, Angebotsstruktur, publizistische Qualität Mediennutzung
Markttransparenz, Qualitätsbeurteilung, Niedrigkostensituation
Politische Steuerung und Regulierung
Gesetzlich freiwilligEU 1) Wettbewerbsrecht
2) WarenverkehrsfreiheitBund 1) Art. 5 GG
2) Informations- und Kommunikationsdienstgesetz3) Telekommunikationsgesetz4) Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) / Pressefusionskontrolle5) Rundfunkurteile des BVerfG
1) Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)2) Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia
Länder 1) Landespressegesetze2) Landesrundfunkgesetze3) Staatsverträge Rundfunk4) Mediendienste-Staatsvertrag
Medienunternehmen RedaktionsstatuenMedienberufe Pressekodizes
Eigenschaften von Medienprodukten Duale Güter
Nachfrager sind zugleich Rezipienten und Werbetreibende Minimale Grenzkosten und starke Größenvorteile
Keine physische Abnutzung, Nichtrivalität im Konsum, economies of scale, teuer Produktion – günstige Verbreitung
Nachfrageinduzierte Größenvorteile bei Netzwerkproduktionen Steigender Systemnutzen durch höhere Nutzerzahl (Video, Internet)
Schwierige Qualitätsbeurteilung Besondere Bedeutung von Vertrauen und Erfahrung – Marken und Serien lösen das
Problem medialer Unikate Eingeschränkte internationale Verwertbarkeit
Durch den kulturellen und aktuellen Kontext vieler Medienprodukte Externe Effekte und teilweise meritorischer Charakter
Z.B. durch politische Willensbildung, Wertevermittlung, Markttransparenz gesellschaftlicher Nutzen übertrifft ökonomischer Nachfrage
Medienkonzentration
1) Auslöser Ökonomischer und publizistischer Wettbewerb Konvergenz von Medien und Märkten
2) Vorteile für Unternehmen Größenvorteile (z.B. Mantelausgaben bei Tageszeitungen) Synergieeffekte (z.B. Mehrfachverwertung, Cross-Promotion/-Selling) Diversifikation (insbesondere Risikostreuung; Print Hörfunk Online)
3) Risiken Mangelnde Attraktivität von Geschäftsfeldern Fehlendes Management-Knowhow
Medienmacht Als Kombination von Meinungsmacht und ökonomischer Macht
ökonomische Macht (Verfügung über ökonomische Güter, Fähigkeit der Verweigerung von Produktions- und Tauschhandlungen)
publizistische Macht (Verfügbarkeit über Themensetzung
Erscheinungsformen: Organisationsmacht
in und zwischen Medienunternehmen aufgrund vorhandener Handlungsstrukturen
Verfügung über Ressourcen, Kontrolle von Ereignissen Marktmacht
Vorteile in Interaktionen mit Rezipienten, Werbekunden etc. aufgrund der Marktstellung, von crossmedialen Synergien etc.
Produkte/Dienstleistungen werden monopolartig/rentabler angeboten als von der Konkurrenz
Gestaltungsmacht Nutzung vorhandener allokativer Ressourcen, Kapitalmacht, und
autoritativer Ressourcen, Verhandlungsmacht, zur Durchsetzung von Interessen
Ökonomische Aspekte der Mediennutzung
aus Rezipientensicht Nicht nur Medienunternehmer, sondern auch Rezipienten entwickeln Strategien und
Handlungsmuster im Umgang mit Kommunikation und Medien Sie nutzen ein Medienangebot nur dann, wenn sie sich davon den angestrebten Zielzustand
erwarten (Nutzen- und Belohnungsansatz) Beispielsweise könnten sie Unterhaltung zur Entspannung oder Information zur
Überwachung der Umwelt nutzen Auf diese Weise kommt den Rezipienten auf dem Markt der Massenmedien eine große
Macht zu, die Anbieter sind gezwungen sich danach zu richten