Modulor 04 2011

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PROJEKTMANAGEMENT LEISTUNG, KOSTEN, TERMINE UND RESSOURCEN SICHERUNG DER ENTWURFSQUALITäT PROF. DR. GIRMSCHEID üBER DEN BAUWERKSERSTELLUNGSPROZESS PROZESSMANAGEMENT UND JUST-IN-TIME-LOGISTIK #4 2011 www.modulor.ch MODULØR Architektur, Immobilien, Recht

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Modulor 04 2011 vom 22. Juni 2011

Transcript of Modulor 04 2011

Page 1: Modulor 04 2011

Projektmanagement

Leistung, kosten, termine und ressourcen sicherung der entwurfsquaLität

Prof. dr. girmscheid über den bauwerksersteLLungsProzessProzessmanagement und just-in-time-Logistik

#4 2011

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Architektur, Immobilien, Recht

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Page 2: Modulor 04 2011

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Page 4: Modulor 04 2011

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Intelligence fosters a species’ ability to act under aggravated circumstances.AGL® der 2. Generation ist an der Tür das Maß der Dinge: 1. Garantiert waagerechter Türdrücker, 2. Hochhaltemechanismus Ausführungsart B nach EN 1906, 3. Einfache Montage dank Kompaktbeschlag-Konzept, 4. Montagezeit – 10 Sekunden

Intelligenz begünstigt die Leistungsfähigkeit einer Art bei erschwerten Umweltbedingungen.

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Sie haben es in der Hand.

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Second-generation AGL® is the measure of all things on doors: 1) guarantees horizontal lever handles, 2) A/B design of positive mechanism in conformity with EN 1906, 3) easy to fit thanks to compact hardware concept, 4) takes 10 seconds to assemble.

Intelligence fosters a species’ ability to act under aggravated circumstances.AGL® der 2. Generation ist an der Tür das Maß der Dinge: 1. Garantiert waagerechter Türdrücker, 2. Hochhaltemechanismus Ausführungsart B nach EN 1906, 3. Einfache Montage dank Kompaktbeschlag-Konzept, 4. Montagezeit – 10 Sekunden

Intelligenz begünstigt die Leistungsfähigkeit einer Art bei erschwerten Umweltbedingungen.

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Sie haben es in der Hand.

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MODULØRMagazin

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EDITORIAL 201104

Gerald Brandstä[email protected]

TREffpUnkT LOch 9

Blauer Himmel, strahlender Sonnen-schein oder erdrückende Hitze bekommt nicht allen gleich gut; gerade im Som-mer mag bei manchen von uns das Fernweh in zunehmendem Masse zum Tagträumen animieren. Da das aktuelle Heftthema Projektmanagement auch im Alltag volle Konzentration abverlangt, ist der Ausgleich in der Freizeit umso wich-tiger. Modulør lädt deshalb zu einem Golfturnier ein, in exklusivem Rahmen!Persönlich habe ich Golf bisher nur in homöopathischen Dosen wahrgenom-men; wenn sich Lokalpolitiker ob der ökologischen Verträglichkeit eines Golf-platzprojektes streiten, wenn Hochglanz-magazine das Handicap gewisser Promis offenlegen oder wenn Hotelangebote mit zugegebenermassen anschaulichen Golfanlagen auftrumpfen. Und gerade hier inspiriert mich Golf am meisten: ob in Wales, an der Algarve oder im Wallis, die Infrastruktur für Golfer und ihren Sport – meist von namhaften Golfplatz-architekten kreiert – kann bisweilen recht eindrücklich sein. Für all jene, für die Golf auch ein entspannendes und geselliges Zusammensein bedeutet, ergibt sich nun die Möglichkeit, am kommenden Axor Golf Cup teilzuneh-men. Modulør lädt golfende Leserinnen und Leser ein, am 5. August in kleinem Kreis auf einem der schönsten Golfan-lagen dabei zu sein (Näheres siehe Seite 22)!

thema Projektmanagement

„Schöne Bauwerke sind mehr als exakte Wissenschaft – sie sind wirkliche Orga-nismen, spirituell empfangen, Kunstwerke unter Anwendung der besten Technik“, umschrieb Frank Lloyd Wright die Früchte seiner Arbeit. Dies zu einer Zeit, in der Architektur weit weniger komplex war, als sie es heute ist. Doch Wrights Bezeichnung „wirkliche Organismen“ lässt bereits vermuten, dass es sich bei einem Bauwerk um ein vernetztes und gegenseitig abhängiges System vieler Einzelteile handelt, das erst durch das korrekte Ineinanderfügen seiner einzelnen Komponenten zu funktionieren vermag.Bei heutigen Grossprojekten ist das Dickicht der beteiligten Arbeitsgattungen, Spe-zialisten, Arbeitsabläufe oder zusammenzufügenden Einzelbausteinen kaum mehr zu überblicken. Gerade in Zeiten, in der Effizienz und Effektivität grossgeschrieben wer-den, wo Wirtschaftlichkeit der Gestaltung den Stempel aufdrückt, sind die ins kleinste Detail ausgetüftelte Planung und eine strukturierte Ausführung Voraussetzungen für das Vorbeugen des totalen Chaos.Die Komplexität heutiger Bauprojekte ist kaum mehr zu überbieten, würde man meinen. Und trotzdem werden auch in Zukunft weitere Spezialisten, neue Normen und Gesetze, neuartige Materialien und Bauweisen sowie eine weitere Termin- und Kostenoptimierung Einzug halten. Hier setzt das Thema der vorliegenden Ausgabe von Modulør an: Ausgewiesene Experten umschreiben die Thematik der organisierten Pla-nung und durchdachten Ausführung. Sie zeigen auf, wo die Grenzen des Architekten liegen und wo die Kompetenzen des Projektmanagers beginnen. Projektmanagementist mittlerweile zu einem gestandenen Begriff geworden, der Bau- oder Projektmanager zum gefragten Spezialisten. Anhand diverser Artikel von Fachautoren der unterschied-lichsten Richtungen soll etwas Licht ins Dunkel gebracht werden, soll das Dickicht der beteiligten Arbeitsgattungen, Spezialisten und Prozessabläufe entflechtet und über-schaubar werden. Dass sich dem angehenden Projektmanager neben Kompetenz und Erfahrung auch eine entsprechende Zusatzausbildung anbietet, zeigen unsere kleine Aufstellung an Weiterbildungsmöglichkeiten an allen anerkannten Hochschulen auf sowie unsere Buchtipps zum Thema.

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Page 8: Modulor 04 2011

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MODULØRMagazin

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INHALT 201104

MODULØR#4 2011

MAGAZIN

eDitORiaL 005

FORUM 010

Vis-a-VisKees Christiaanse 020

theMa pROjektManageMent 023

kOLUMneHerbert Imbach-Röbbeling 053

aRchitektURKnut Hamsung Center, Presteid NO 054Sommerpavillon, Confignon 062Hotel Belvoir, Rüschlikon 068

iMMObiLien Was tun mit unternutzten Wohnbauten? 074

aktUeLL Neues U-Wert-Berechnungsprogramm 078

Recht Aufgaben und Haftung der Bauleitung 082

023

062

054

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MODULØRMagazin

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201104

INHALT

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SeRvIce

Visit 116

taLk 118

tickeR 120

LiteRatUR 122

teRMine 124

gesehen 126

VORschaU 128

iMpRessUM 128

116

100

PRODUkTe

tOOLbOx 087

speziaLProdukte 088Objektmöblierung 100Aussenleuchten 108Sonnenschutz 112

108

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Page 11: Modulor 04 2011

Automotive Progress meets Chair Design

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MODULØRMagazin

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201104

FORUM

30 jahre memphis

Illustre Namen wie Ettore Sottsass, Michele De

Lucchi, Alessandro Mendini, Matteo Thun, Aldo

Cibic, Marco Zanini, Barbara Radice und Martine

Bedin – heute allesamt führende Köpfe der italie-

nischen Design- und Architekturszene – haben

vor 30 Jahren als junge Wilde die Gruppe Mem-

phis gegründet.

Mit ihren bunten, auf geometrische Formen redu-

zierten Möbeln und Accessoires wollten sich die

Mitglieder gegen den damals vorherrschenden

Funktionalismus auflehnen. Die Entwürfe, die wie

gestalterische Fausthiebe wirkten, sollten einen

emotionalisierenden Gegenentwurf schaffen und

sorgten für Aufruhr.

Die ersten Modelle wurden 1981 während der

Mailänder Möbelmesse gezeigt und bescherten

den jungen italienischen Revoluzzern auf Anhieb

Zuspruch. Einer der prominentesten Sympathi-

santen der Memphis-Gruppe, die ihre Entwürfe

zumindest anfangs selbst finanzierte und teilweise

auch selbst produzierte, war Karl Lagerfeld. Der

Modezar kaufte die erste Kollektion auf und liess

sie sich nach Monte Carlo schicken. 1988 löste

sich die Gruppe wieder auf. Zu den bekanntesten

Objekten zählen unter anderem das Regal «Carl-

ton» von Ettore Sottsass, das boxringförmige

Bett (siehe Bild), aber auch Teekannen und sogar

Schrifttypen entstanden während des relativ

kurzen Bestehens. sl / gb

mUseUm FÜrsUrF UND meer

Der Surfsport hat in der französischen Stadt Biarritz eine eigene Kultur herausgebildet und ist natürlich

auch ein bedeutender Wirtschaftszweig geworden. In der Nähe der Strände Milady und Ilbaritz öffnet

nun am 25. Juni 2011 die 3800 m2 grosse „Cité de l’Océan et du Surf“ ihre Pforten. Steven Holl Archi-

tects haben in Zusammenarbeit mit der brasilianischen Künstlerin und Architektin Solange Fabião vor

sechs Jahren den internationalen Wettbewerb für das neue Museum und Kulturzentrum an der Atlantik-

küste gewonnen.

„Unter dem Himmel“ bildet eine konkave Oberfläche, einen zentralen Aussenplatz, der sich in Richtung

Himmel und Meer öffnet und zum Treffpunkt wird. „Unter dem Meer“ charakterisiert die inverse konvexe

Kurve die Deckenstruktur des wichtigsten Ausstellungsraums. Unterirdisch angeordnet, gibt dieses

eingeschlossene Volumen dem Besucher das Gefühl, ins Meer getaucht zu sein. Durch Rampen sind die

Ausstellungsräume mit dem Eingangsbereich und der Lobby verbunden. Eine umfassende Sicht über

die Ausstellungsbereiche und animierte Bilder und Lichter begleiten den Besucher entlang der dyna-

misch gekrümmten Oberfläche. Ein elegantes Zusammenspiel von Landschaft und Architektur entsteht.

Der wellenartige Baukörper aus weissem Beton, Milchglaseinheiten und portugiesischen Pflastersteinen

integriert sich in die Landschaft und wird zum öffentlichen Raum. sg

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Page 13: Modulor 04 2011

Architektur Ikone 01griechisch ikóna: Bilder, die eine Kultur prägen.

Paddesign Carlotta de BevilaCqua

Der Beginn einer neuen

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FORUM

reGeNBOGeNpaNOrama

Eines der grössten Kunstmuseen in Nordeuropa wurde 2004

eröffnet, das ARoS Kunstmuseum in der dänischen Stadt

Aarhus. Von SHL Architekten entworfen, basiert das Konzept

des Bauwerks auf Dantes „Divina Commedia“. Nun schafft eine

neue bunte Glasbrücke eine Verbindung zwischen Himmel und

Unterwelt: Der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson

hat eine überdimensionale kreisförmige Skulptur namens „Your

Rainbow Panorama“ auf dem Dach des bestehenden Gebäudes

installiert.

Am 27. Mai 2011 wurde das begehbare Kunstobjekt ein-

geweiht. Frei zugänglich für die Museumsbesucher bietet

der 150 m lange und 3 m breite Panorama-Rundgang eine

360-Grad-Sicht über die gesamte Stadt. Die Skulptur umfasst

das gesamte Farbspektrum und hat einen Durchmesser von

52 m. Auf dünnen Stützen ist das Kunstwerk 3,5 m oberhalb

der Museumsdachfläche positioniert. Als neues Aarhus’

Wahrzeichen wird das Regenbogen-Panorama aus grosser

Entfernung sichtbar. Je nach Standort in der Stadt sind

unterschiedliche Farben zu sehen, das Werk wird zum

grossen Kompass. Nachts lassen es im Boden eingelassene

Strahler leuchten. Finanziert wurde das 60 Millionen Kronen

(ca. 10 Mio. CHF) teure Projekt von der dänischen Architektur-

stiftung Realdania. sg

www.olafureliasson.net

mONUmeNta

Das Thema der textilen Architektur, welches in der letzten Ausgabe

von Modulør ausführlich behandelt wurde, stellt an der Ausstellung

MONUMENTA 2011 einen zentralen Aspekt dar. Der renommierte

Künstler und Bildhauer Anish Kapoor hat im Hauptschiff des gläser-

nen Grand Palais in Paris eine atemberaubende Monumentalskulptur

geschaffen, welche dort bis zum 23. Juni zu bestaunen war. Er konnte

seine Vision von einer aufblasbaren Konstruktion verwirklichen.

Die Skulptur besteht aus vier miteinander verbundenen, organischen

Körpern, mit einem Raumvolumen von gewaltigen 72‘000 m3, wo-

durch der komplette Raum in Beschlag genommen wurde. Das Aus-

stellungsobjekt besticht durch hohe Abstraktion und gleichzeitig auch

ausgeprägten Minimalismus. Somit ist auch der Ausstellungsort wie

geschaffen für die Installation, als Ort zwischen fundamentalis-tischen

Dimensionen – Fülle und Vakuum, Konstruktion und Oberfläche,

sowie Nähe und Distanz. Der Spezialist für Compositmembranen,

Serge Ferrari, hat für Anish Kapoor ein spezielles Gewebe entwickelt,

und zwar mit seiner patentierten Vorspanntechnologie „Precontraint“.

Dadurch wurde es auch möglich, die anspruchsvolle Farbanforderung

des Künstlers umzusetzen. Hergestellt wurde ein organischer Purpur-

ton mit einer hohen Farbdichte und gleichzeitig einer transluzenten

Eigenschaft. lv

www.monumenta.com, www.anishkapoor.com

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Page 15: Modulor 04 2011

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Page 16: Modulor 04 2011

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FORUM

zUmthOrs GarteN

Peter Zumthor hat erste Entwürfe für den dies-

jährigen Serpentine Pavillon präsentiert, der von

Anfang Juli bis Mitte Oktober in den Londoner

Kensington Gardens zu stehen kommen wird.

Im Zentrum steht die Idee eines kontemplativen,

nach allen Seiten vom Grossstadtbetrieb abge-

schirmten Hortus conclusus. Der Pavillon selbst

ist als schwarze, stoffumhüllte Holzkonstruktion

konzipiert; über gestaffelte Eingänge führen

verschiedene Wege in den von Piet Oudolf ange-

legten und von überdachten Sitzreihen gesäum-

ten Garten.

Der Serpentine Pavillon ist seit nunmehr elf

Jahren die Sommerattraktion der gleichnamigen

Londoner Kunstgalerie. Zu den Architekten, die

ebenso wie Zumthor mit dem Pavillon ihren

ersten Bau in Grossbritannien realisieren konnten,

zählen mit SANAA und Eduardo Souto de Moura

auch die Pritzkerpreisträger der letzten beiden

Jahre. Finanziert wird der Pavillon durch Spon-

soren und den anschliessenden Weiterverkauf an

einen in der Regel privaten Sammler. pz

www.serpentinegallery.org

Die GOlDeNe speNGlerarBeit

In der zeitgemässen Architektur haben Metalldeckungen und Fassadenbekleidungen einen hohen

Stellenwert und stossen bei Bauherren und Architekten auf Interesse. Um auch die Öffentlichkeit darauf

aufmerksam zu machen, hat der Verein diplomierter Spenglermeister der Schweiz (VDSS) die heraus-

ragendsten Arbeiten dieser Art bewertet. Zwischen dem Architekten, der seine Vision kreiert, und dem

Handwerker, welcher diese technisch und handwerklich umsetzt, muss eine gute Zusammenarbeit

vorhanden sein, um das optisch ansprechende und nachhaltige Gelingen von Metallbekleidungen zu

gewährleisten.

Die Auszeichnung „Die Goldene Spenglerarbeit“ wurde am 6. Mai 2011 in Bad Ragaz in festlichem

Rahmen übergeben. Sieger ist ein Projekt der ARGE Team IBEX, bestehend aus Dorenbach Architekten

mit Kunz und Mösch Architekten, Basel; ausgeführt durch die Spenglerfirma Ramseyer und Dilger aus

Bern. Das gemeinsame Werk ist der neue Kongresssaal in Interlaken, welcher trotz Metallverkleidung

perfekt mit seiner Umwelt verschmilzt. lv

www.dorenbach.com, www.kunzundmoesch.com, www.vdss.ch

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Page 17: Modulor 04 2011

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FORUM

BrÜhlGUt-park

Mit der Neugestaltung des Brühlgutparks in Winterthur hat

das stark belastete Quartier Tössfeld eine grüne Oase erhalten.

Dieses gelungene Stück Landschaftsarchitektur wurde nun mit

dem Schulthess-Gartenpreis 2011 ausgezeichnet.

Das Quartier Tössfeld in Winterthur ist von zwei Polen geprägt:

Zum einen das Sulzer-Areal, welches sich in einem stetigen

Wandel vom Fabrikgelände zum neuen Wohn- und Arbeitsge-

biet mausert, und zum anderen die Zürcherstrasse, über wel-

che sich täglich 25‘000 Fahrzeuge quälen. Mit der Einweihung

des neugestalteten Brühlgutparks hat die Stadt Winterthur im

letzten Sommer ein Zeichen gesetzt und einen der wenigen öf-

fentlichen Grünräume im Quartier nachhaltig aufgewertet. Der

Park zeigt vorbildlich, wie ein zeitgemässer öffentlicher Erho-

lungs- und Grünraum im städtischen Umfeld aussehen kann.

Hinter diesem ganzen Projekt stehen die Rotzler Krebs Land-

schaftsarchitekten, die sich schon mit zahlreichen Projekten im

städtischen Raum einen Namen gemacht haben. Die präzise

Arbeit des Winterthurer Büros verbindet auf subtile Weise

unterschiedliche Nutzungen und verknüpft gekonnt den vor-

handenen Bestand mit neu eingefügten Elementen zu einem

wegweisenden Grünraum in einem städtischen Gebiet, das

starken Transformationsprozessen unterworfen ist. Entstanden

ist eine grüne Oase in einem wenig privilegierten Quartier. lv

www.rotzler-krebs.ch

NeUes staDtqUartier BeiDer Basel

Der Dreispitz umschreibt ein 50 ha grosses Lager- und Gewerbeareal, das je zur Hälfte auf

dem Boden vom Kanton Basel-Stadt (BS) und der Gemeinde Münchenstein, im Kanton

Baselland (BL), liegt. Grundeigentümer ist die Basler Christoph-Merian-Stiftung (CMS).

Gemeinsam mit den Kantonen und der Gemeinde beschloss die Stiftung eine Entwick-

lungsplanung, die vorsieht, das Areal zu öffnen und bis 2053 in ein neues Stadtquartier zu

transformieren. Die Umnutzung des Gebiets geht auf eine Studie von Herzog & de Meuron

(2001) zurück. Ziel der Nutzungsplanung ist, die bestehenden Nutzungen baulich nach

innen zu verdichten. Damit werden zusätzliche Gewerbe- und Arbeitsflächen geschaffen

und wird durch neue Nutzungen wie Wohnen, Lernen und Kultur das Quartier belebt. Im

Bebauungsplan (BS) oder Quartierplan (BL) bildet die boulevardartige Wien-Strasse die

Hauptachse; sie soll ausschliesslich durch den öffentlichen und Langsam-Verkehr erschlos-

sen werden. Entlang dieser Achse entstehen Wohn-/Arbeitsgebiete, angrenzend reine

Arbeitsgebiete und in den nördlichen und südlichen Randgebieten wiederum Gebiete mit

Wohnflächen. Um Verkehrsaufkommen zu vermeiden, sind generell keine publikumsinten-

siven Einrichtungen wie Einkaufscenter, sondern nur Quartierläden vorgesehen. Die neuen

Grün- und Freiflächen sollen zu mindestens 90 Prozent öffentlich zugänglich sein. „Die

bauliche Entwicklung geht klar in die Höhe“ betont Kantonsbaumeister Fritz Schumacher.

Den Charakter des Gewerbe-Standorts Dreispitz will man dabei erhalten.

Erste bauliche Umsetzungen sind bereits im Gang. Das Gebiet des ehemaligen Zollfreila-

gers heisst neu Kunstfreilager. Auf der Kulturmeile finden in Zukunft verschiedene Institu-

tionen Platz, wie Künstlerateliers, Galerien, das Radio X, das Haus der elektronischen Kunst

und die neue von Morger + Dettli entworfene Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK)

als Teil der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Zur Umnutzung des Transitfrei-

lagers in Wohn- und Arbeitsflächen sind Vorverträge mit Investoren unterzeichnet. Ein

Architekturwettbewerb für den Umbau des imposanten Gebäuderiegels ist im Gange. km

www.dreispitz.ch

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Page 19: Modulor 04 2011

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FORUM

kCap sieGreiCh

KCAP Architects & Planners, zusammen mit den

Unternehmen Ramboll und Fakton, gewinnen den

internationalen Wettbewerb für den Stadtentwick-

lungsplan „Fredericia C“ in der dänischen Stadt

Fredericia. Das Projekt für die 21 ha Brachfläche

an der Küste soll die bestehende Innenstadt um

25 Prozent erweitern und Raum schaffen für ein

neues städtisches Quartier von 260‘000 m². Das

Projekt wird die Küstenstadt aufwerten, neue

urbane Zusammenhänge schaffen und einen

einzigartigen innerstädtischen Bezirk in einem

attraktiven maritimen Umfeld kreieren. Das neue

Quartier hat hohe Ambitionen hinsichtlich Nach-

haltigkeit und soll CO²-neutral sein.

Das multidisziplinäre Team erarbeitete das Gewin-

nerprojekt in einem aussergewöhnlich offenen

Prozess. Diese Form des Wettbewerbs hat einen

kontinuierlichen Dialog mit der Organisation, den

Beteiligten, Bürgern und Experten während des

ganzen Designprozesses erlaubt. gb

www.kcap.eu, www.fakton.com, www.ramboll.com

WOhNeN im GrÜNeN

In den kommenden Monaten entstehen in der

Gemeinde Birnbäumen 68 neue Wohnungen.

Oberhalb der Stadt St. Gallen, an der bevorzugten

Nordwestlage mit Aussicht auf die Stadt und

den Bodensee, baut Helvetia Versicherungen

zwei vierstöckige Häuser mit attraktiven Miet-

wohnungen. Realisiert wird das Projekt durch die

Implenia Generalunternehmung, wobei der Archi-

tekt Felix Sigrist für die Planung verantwortlich ist.

Bereits im Dezember 2010 wurde mit dem Bau

begonnen und Ende April diesen Jahres wurde

der Grundstein für die beiden Häuser gelegt.

Der Charakter des Wieslandes soll beibehalten

werden, und deshalb werden nur wenige, aber

dafür akzentuierte Eingriffe vorgenommen. Durch

die Entstehung einer neuen Haltestelle ist die

unmittelbare Nähe zur Stadt hergestellt.

Die geplante Übergabe soll gestaffelt im Juli und

Oktober 2012 stattfinden, wobei Wohnungen

von 2 ½ - bis 5 ½ Zimmern zu beziehen sind.

Der Wohn- und Essbereich zeichnet sich durch

eine gute Weitsicht aus, wie auch die beiden

grosszügigen Balkone pro Wohnung. Die Attika-

wohnungen verfügen über eine gehobene

Ausstattung und über je zwei grosse Terrassen.

Im Attikageschoss entstehen zusätzlich vier

Grosswohnungen mit rund 200 m² Wohnfläche in

einem exklusiven Ausbau. lv

www.sigristarchitekten.ch

WettBeWerBkrONeNWiese

Jahrzehntelang dämmerte die Kronenwiese in

Zürich-Unterstrass in bester innerstädtischer

Lage ungenutzt vor sich hin. Eine Umzonung des

7000 m² grossen Areals machte 2008 den Weg

frei für den Neubau einer – dringend benötigten

– kommunalen Wohnsiedlung mit Doppelkinder-

garten, KiTa und ergänzenden Gewerbeflächen.

Die Wettbewerbsausschreibung fand die er-

wartet grosse Resonanz. Rund 270 Teilnehmer

meldeten sich für den anonymen, einstufigen

Wettbewerb im offenen Verfahren an, ein Drittel

von ihnen reichte schliesslich ein Projekt ein. Die

Juryierung fand bereits im Februar statt; mit der

Veröffentlichung des Berichts liess sich das Amt

für Hochbauten aber einige Monate Zeit. Bemer-

kenswerterweise gingen in dem Wettbewerb

trotz nationaler wie internationaler Beteiligung alle

neun Preise an junge Zürcher Büros.

Gewonnen hat mit Armon Semadeni ein „alter“

Bekannter, handelt es sich doch bereits um den

fünften Wettbewerbsgewinn für den gerade ein-

mal 32-Jährigen. Sein gemeinsam mit den Berner

Landschaftsarchitekten Weber + Brönnimann

entwickeltes Projekt sieht eine in der Höhe abge-

stufte und zur Kronenstrasse hin teilweise offene

Blockrandbebauung vor, die den Innenhof vor der

Lärmbelastung der Nord- und Kornhausstrasse ab-

schirmt und eine klare Grenze zum benachbarten

Schindlerpark markiert.

Der Baukredit in Höhe der veranschlagten

44 Millionen Franken soll 2013 vor den Gemein-

derat und das Volk kommen; bis 2016 sollen

die 95 2 ½- bis 5 ½-Zimmer-Wohnungen bezugs-

bereit sein. pz

www.armonsemadeni.com

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VIS-A-VISKees Christiaanse

„ICH INTERESSIERE MICH NICHT

FÜR DEN STAND-ALONE- ARCHITEKTEN“

Wann wird ein Gebäude zur Architektur? Ein Gebäude ist entweder ein Gebäude oder ein architektonisches Werk. Ein archi-tektonisches Werk ist immer ein Gebäude, umgekehrt ist ein Gebäude nicht immer ein architektonisches Werk. Eine Architek-tur gibt es dann, wenn ein überzeugendes Konzept durch alle Massstäbe hindurch

Prof. Ir. Kees Christiaanse, geboren 1953 in Amsterdam, studierte Architektur und Stadtplanung an der TU Delft. Er war beim Office of Metro-politan Architecture (OmA) in Rotterdam tätig, wo er 1983 Partner wurde. 1989 gründete er sein eigenes Unternehmen in Rotterdam, seit 2002 als KCAP bekannt. Nach der Lehre an der TU Berlin ist er nun seit 2003 Professor an der ETH Zürich. Er kuratierte 2009 die Interna-tionale Architektur-Biennale Rotterdam (IABR), die dem Thema „Open City – Designing Coexistence“ gewidmet war. Neben seiner Tätigkeit als Ar-chitekt konzentriert er sich auf Aufgaben in komplexen, städ-tebaulichen Situationen und auf die Leitung von urbanen Prozessen. www.christiaanse.ethz.ch

durchgearbeitet ist und vom grossen bis zum kleinen Detail zum Ausdruck kommt und herleitbar ist. Welche Tugenden sollte ein Architekt erfüllen?Ich interessiere mich nicht so für den „Stand-slone-Architekten“, sondern für Ar-chitekten mit einem urbanen Engagement.

Der Architekt, welche Rolle spielt er in der Gesellschaft?Es gibt eine neue Rolle für Architekten, die sich für den grösseren, urbanen Massstab interessieren. Man sieht zunehmend, dass bekannte, städtebaulich angelegte Ar-chitekten bei hochkomplizierten urbanen Fragen eingeschaltet werden als „Homo universalis“ und als Moderator zwischen wichtigen Interessen. Es zeichnet sich eine Art Revival der Rolle des Architekten in der Renaissance ab, auf dem Gebiet der urbanen Nachhaltigkeit und Beherrschbar-keit. Das ist eine hoffnungsvolle Situation.

Welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen?Obwohl ich eher liberal orientiert bin, haben die sozial-demokratischen Poli-tiker in Europa traditionell eine bessere Antenne für Qualität im Städtebau und in der Architektur. Einerseits kommt dies aus dem traditionell grösseren Engagement von Sozialdemokraten in der städtischen sozialen Infrastruktur und im Wohnungs-bau hervor, andererseits deutet es an, dass eine urbane Gesellschaft eine wahrhaftig kollektive Angelegenheit ist. Architekten, die bis in den höheren politischen Krei-sen durchdringen, haben meistens auch dieses Bewusstsein. Ein Bündnis zwischen diesen Politikern und Architekten ist daher meistens gut für die Stadt; Architekten sollten sich nicht zurückhalten, in die Politik zu gehen.

Welche Aufgaben beschäftigen Sie gerade?Ich habe drei Fulltime-Jobs und meine Fa-milie. Ich arbeite am Lehrstuhl für Städtebau an der ETH, ich bin Program Leader für das „Future Cities Laboratory“, ein Research- projekt im Auftrag von Singapur, und in meinem Büro KCAP. Das Projekt „Future Cities“ nimmt momentan am meisten Zeit in Anspruch, weil es sich in der Aufbauphase befindet und sehr viel geregelt und aufge-gleist werden muss. Ich versuche, Unter-richt, Forschung und praktische Arbeit zu kombinieren. Nebenbei betreue ich auch im-mer einen Gebäudeentwurf – als Therapie. Der letzte war ein Holzhaus in Graubünden, momentan bearbeite ich einen Wettbewerb für einen Gebäudekomplex in der Hafencity.

Welches architektonische Werk hat Sie kürzlich begeistert?Erstens Marina Bay Sands in Singapur von Moshe Safdie. Es ist eine brutale kapitalis-tische Megastruktur. Die Shopping- und Casinoteile sind schrecklich. Aber die Hoteltürme und die Dachlandschaft des „Surfbrettes“ mit seinem Swimmingpool sind sehr schön und liebevoll entworfen, bis zur Innenarchitektur. Zweitens das Dorf Vrin, das von Gion Caminada dirigiert wird. Was er mit einfachen Mitteln sowohl auf der sozial-ökonomischen Ebene als auch in Architektur und Städtebau leistet, ist sehr besonders.

Inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien Ihre Architektursprache? Wir sind immer offen und neugierig auf neuen Materialien. Wir suchen sie aber nicht, sie erscheinen meistens irgendwann auf unserem Wege.

Haben Sie eine Idee von Schönheit?Ich habe erstens eine eher funktionalis-tische Idee von Schönheit, dann eine plu-ralistische Idee von Schönheit (Diversität im Städtebau, Schönheit als Zusammen-stellung von – nicht unbedingt – schönen Elementen), und schliesslich die mensch-liche Intuition als Treiber von Schönheit.

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THEMAProjektmanagement

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Projektmanagement: ja, aber...Wenn klare, messbare Vorgaben in Zielen vereinbart werden können, führt Projektmanagement zum Erfolg.von Alex Paulus

Projektabwicklung in der bauwirtschaftDer Bauwerkserstellungsprozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf sicherstellt. von Prof. Dr. Gerhard Girmscheid und Julia Selberherr

Projektmanagement sichert entwurfsqualitätMethoden und Techniken des Projektmanagements stellen sicher, dass die ursprüngliche Entwurfsqualität umgesetzt wird.von Christian Winet und Urs Held

lean construction managementKurze Bauzeiten, geringe Kosten, differenzierte Kundenwünsche und hohe Qualitätsansprüche müssen in Bauprojekten berücksichtigt werden.von Brigitta Schock und Patrick Theis

controlling und management in architektur- und ingenieurbürosEin aktives Controlling kann in Bezug auf die zunehmenden betriebswirtschaftlichen Anforderungen einen wesentlichen Beitrag leisten.von Peter Hirt

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042Projektmanagement im Bauwesen vereint das Know-how des erfahrenen Architekten mit dem Wissen eines Managers, damit das Bauvorhaben terminlich, organisatorisch und wirtschaftlich planmässig abgewickelt werden kann. (Foto: Simone Vogel)

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das thema Projekt-

managementim überblick

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WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL:

Aufgaben und Haftung der Bauleitung, ab Seite 82

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THEMACorporate Architecture

von Axel Paulus (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Wenn klare, messbare Vorgaben in Zielen vereinbart werden können, führt Projektmanagement zum Erfolg. Das erprobte und etablierte Konzept dabei ist, Kriterien wie Qualität, Kosten und Termine durch ein zyklisches Vorgehen zu planen, durchzuführen, zu kontrollieren und zu steuern. Die Umsetzungskompetenz des Planers liegt jedoch in der Konzentration auf die Chance und nicht auf das Risiko.

THEMAProjektmanagement

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Projekt- management: ja, aber...

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THEMACorporate Architecture

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Die Attraktivität des Projekt-managements liegt in dessen Fähig-keit, Ziele, Absichten und Erkennt-nisse durch transparente Systeme in messbare Ergebnisse umzuwandeln. Projektmanagement will Erfolg – das ist ein überzeugender Standpunkt und unbestritten ein gutes Marketing, so-wohl für den Auftraggeber als auch für den Auftragnehmer eines Ma-nagementmandats. Längst fassen auch Überlegungen Fuss, den Qualitätsbe-griff des Projektmanagements durch das Kriterium der Leistung zu präzi-sieren und das bisherige, sogenannte magische Dreieck mit einem vierten Element, das der Ressourcen, zu er-gänzen, um den Erfolg besser als das Verhältnis zwischen Mitteleinsatz und gewünschtem Sollwert darstellen zu können. Ist das Projektmanagement ein pro-bates Mittel, das zum Erfolg führen kann? Ja, aber im Fall eines Baupro-jekts ist zu berücksichtigen, dass der Erfolg vom vielfältigen Wertesystem des Beobachters abhängig ist.Zweifelsfrei sind die vier Kriterien Leistung, Kosten, Termine und Res-sourcen Schlüsselelemente, die es erfolgreich in einem System zu steu-ern und zu kontrollieren gilt. Daher lassen sich diese „grossen vier“ auch unbestritten im Leistungsmodell des Schweizerischen Ingenieurs- und Ar-chitektenvereins (SIA) wiederfinden: Ausgehend von klar formulierten und phasengerechten Zielen – im Übrigen die des Auftraggebers – zeigt der pro-zessorientierte Ansatz der SIA-Ord-nung 112 den Planern Leistungsbe-reiche und deren Beschreibungen auf, die projektbezogen zu definieren und zu vereinbaren sind (SIA-Ordnung

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112: Leistungsmodell, Erläuterungen, Leitgedanken; 2003; Seite 3). Jedoch ist im Leistungsmodell kein Vergleich des Ist- mit dem des Sollwerts vor-gesehen, da die Ziele durch ein qua-litatives Ergebnis beschrieben sind. Selbst das SIA-Merkblatt „Qualität im Bauwesen“ stellt fest, dass es sich für einzelne Kriterien, wie zum Beispiel die Einordnung in den Raum, der Ästhetik oder der Funktionalität, als schwierig erweist, präzise Anforde-rungen festzulegen, und begnügt sich mit der Feststellung, dass für diese Fälle Zielsetzungen auf andere Weise zu vereinbaren sind.

Zwei unterschiedliche sichtweisen

Planer sind keine Manager, da ihre Umsetzungskompetenz keine opera-tive, sondern eine führende ist: Die Sichtweise des Planers und des Mana-gers auf das Bauprojekt ist different. Festzustellen ist, dass beide Betrach-tungen zu ungleichen Definitionen der Leistungen des Projektmanagers und des Planers führen. Im Projekt-management führt die notwendige Betrachtung einzelner Systeme zur Fragmentierung der Bauaufgabe. Der Manager eines Projekts betrachtet Sys-teme, die einen eindeutigen Bezugs-rahmen zu Bewertungskomponenten bilden. Er ist daher in der Lage, ob-jektive Erfolgsdefinitionen zu nennen. Das individuelle Bauprojekt – der viel zitierte Prototyp – wird im Projekt-management zum Produkt, dessen Qualität man durch Beschaffenheit, Anspruch und Anforderung im ferti-gungsbezogenen Verständnis prüfen kann.

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Im Bauprojekt des Planers werden die verschiedenen Teilaspekte als Gesamtsystem wahrgenommen. Im Sinn von Frederic Vesters vernetztem Denken tritt der Planer in seiner Leis-tungsdefinition aus dem Gesamtsys-tem heraus und behält so den Über-blick. Das Bauprojekt wird also nicht am objektiven Erfolg eines Projekts gemessen, sondern an einem qualita-tiven Ergebnis, das in der Regel durch ein wertorientiertes Verständnis ge-prägt ist.Am Beispiel des Projektqualitätsma-nagements PQM lassen sich die un-terschiedlichen Sichtweisen und das Verständnis der Rolle von Projektma-nager und Planer als Gesamtprojektlei-ter illustrativ erläutern. Qualität stellt im PQM eine Sollgrösse dar, die es zu erreichen gilt. Ohne Zweifel stellt eine Minderqualität durch eine negative Abweichung keinen Erfolg dar. Was aber geschieht, wenn das Ziel weit mehr als erreicht wird? Für das Pro-jektmanagement stellt die positive Ab-weichung ebenfalls keinen Erfolg dar, weil davon ausgegangen wird, dass der Mitteleinsatz unverhältnismässig war und die vorher definierten Vorgaben nicht eingehalten wurde. Diese Über-legung ist dem Planer nach seinem Leitbild fremd. Für den Aussenste-henden ist die Diskrepanz der unter-schiedlichen Sichtweisen ebenso spür-bar: Während die klaren Leistungen des Projektmanagements mit kalku-lierbaren Elementen und Methoden zu Kosten, Terminen, ausgeschriebener Qualität und Kenngrössen gerade für den professionellen Bauherrn in den Vordergrund zu rücken scheinen, wird die Leistung des Planers wegen der fehlenden Prüfbarkeit hinterfragt.

Seit Anfang des letzten Jahrhunderts ist das Projektmanagement als Diszi-plin erfolgreich. Dem Prinzip des Kon-trollierens und des Steuerns folgend, diskutiert 1982 auch William Ed-wards Deming in seiner Publikation den Kreislauf der Verbesserung und etabliert den sogenannten Deming-Cycle PDSA (W.E.Deming: „Out of the Crisis“; Cambridge: MIT Press, Massachusetts Institute of Technolo-gy 1982) vor allem in der Automobil-industrie, der durch die Leistungen „plan, do, study, act“ beschrieben wird. Bereits 1954 hat der Architekt Phillip Johnson auf den Unterschied des Managers und des Planers hinge-wiesen, indem er in seinem Vortrag „Die sieben Krücken der modernen Architektur“ auf die Auswirkung der Messbarkeit der Architektur aufmerk-sam machte: „(...)The act of creation, like birth and death, you have to face it by yourself. There aren’t any rules; (...). No one can go with you into that room where you make the final decisi-on. You can’t escape it anyhow; why fight it? Why not realize that architec-ture is a sum of inescapable artistic decisions that you have to make. If you are strong you can make them.“ Schon immer wurde die Kompetenz und Verantwortung des Planers mit Begriffen wie Baukultur, soziale Ver-antwortung und Wert in Verbindung gebracht. Neben der definierten Pla-nerleistung spielt in diesem Zusam-menhang auch die enge Beziehung des Planers zum Auftraggeber eine wesentliche Rolle, die in allen Quellen der Literatur als treuhänderisch be-zeichnet wird. Der Planer ist bestens mit seiner Umsetzungskompetenz im Planungs- und Bauprozess vertraut.

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Er ist nicht nur der konkreten Pla-nungsaufgabe verpflichtet, sondern in seinem Selbstverständnis immer auch der Baukultur. Sein Interesse gilt nicht nur der operativen Leistungser-füllung, sondern auch dem Rollenbild des Entwerfers, Konstrukteurs, Treu-händers, Moderators, Kommunika-tors, Forschers sowie Spezialisten.

Messbare Vorgaben in Zielen Vereinbaren

Der Planer verfolgt, im Unterschied zum Manager, immer zwei Wege, um ein Bauprojekt zum Ziel des Auftrag-gebers zu führen. Zum einen will er den operativen Blick auf die eigent-liche Bauaufgabe nicht verlieren, zum anderen führt er Einzelnes zu einem übergeordneten Ganzen zusammen:1) Operieren und führen: Der Planer

hat eine Strategie, um die Ziele des Auftraggebers zu erfüllen. Er ver-folgt nicht nur die Planung, sondern hat die Fähigkeit, längerfristige Be-trachtungsweisen in einen Kontext einzubringen. Der Planer behält den Überblick auf das Gesamtge-schehen, indem er, auf ein breites Wissen gestützt, die während der Planung und Ausführung beteilig-ten Disziplinen mit Respekt führt, koordiniert und moderiert.

2) Professionalisieren und entschei-den: Der Planer führt mit Professio-nalität und Eigenverantwortlichkeit nicht nur seine Leistungen aus, er besitzt auch Entscheidungskompe-tenz, die im Interesse des Projekts zu qualitativen Ergebnissen für den Auftraggeber führen.

3) Verwalten und gestalten: Das Leis-tungsmodell des SIA beschreibt die

Leistungen des Planers, damit er die Ziele des Auftraggebers erreicht. Das wertorientierte Ergebnis des Auftraggebers wird von der Idee des architektonischen und bauin-genieurstechnischen Entwurfs oder Konzepts bestimmt. Dies bedingt auf der einen Seite ein ständiges Bedürfnis zur Verbesserung der operativen Handlungen und führt auf der anderen Seite zu neuen Er-kenntnissen.

4) Beibehalten und entwickeln: Eta-blierte Prozesse unterstützen die Selbstkontrolle des Planers. Der Planer hat aber durch seine Eigen-verantwortung auch eine Verpflich-tung gegenüber der Gesellschaft, Neues zu entwickeln und einen so-zialen Beitrag zu leisten. Standards sind immer wieder mit und durch neue Methoden zu hinterfragen.

5) Beschaffen und verknüpfen: Um der Fragmentierung des Planungs- und Bauprozesses entgegenzuwir-ken, beobachtet der Planer nicht nur das Einzelne im Sinn der Logis-tik, sondern behält den Überblick und führt die materiellen und immateri-ellen Komponenten zu einem über-geordneten Ganzen zusammen.

6) Abwickeln und anwenden: Die Sichtweise des Planers betrachtet auf der einen Seite den Zeitraum des Bauprojekts und auf der ande-ren Seite auch den gesamten Le-benszyklus der baulichen Anlage. Betrachtet wird nicht nur das Er-gebnis des abgeschlossenen Auf-trags, sondern auch der Anwen-dungserfolg des Auftraggebers und Nutzers.

7) Akzeptieren und hinterfragen: Wie das Projektmanagement respek-

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Axel Paulus ist Architekt und arbei-tet als Dozent an der Professur für Architektur und Bauprozess der ETH Zürich. Zurzeit bilden internationale Planerhonorare und Organisations-formen sowie Überlegungen zum künftigen Bauprozess von der Strate-gischen Planung bis zum Betrieb die eigenen Forschungsschwerpunkte; in der Lehre liegt der Fokus auf der Leitung des MAS-Programms „Gesamtprojektleitung Bau“ und des CAS-Programms „Unternehmensfüh-rung für Architekten und Ingenieure“. Seit 2011 ist Paulus Dozent für „Leadership in Architecture“ an der Accademia di Architettura in Mendrisio.

tiert der Planer die übliche Bau-praxis, hinterfragt in seiner Rolle als Forscher mit seinem Intellekt aber zudem das Geleistete. Ein we-sentlicher Leitgedanke seines Be-rufsstands ist die Vernetzung von technischen, ökonomischen, ökolo-gischen, sozialen und planerischen Fragen.

Die intellektuelle Dienstleistung des Planers charakterisiert sich durch Pro-fessionalität, Gemeinwohlverpflich-tung, Selbstkontrolle und Eigenver-antwortlichkeit. Letztendlich schaffen Planer physische Realitäten. Frei nach Franklin Delano Roosevelt formen Planer als Gesamtprojektleiter – im Sinn der Gesamtleitung des SIA – erst die Umwelt, die dann wiederum die Planer in ihrer Kompetenz herausfor-dert. Projektmanagement führt zum Erfolg, wenn klare, messbare Vorga-ben in Zielen vereinbart werden kön-nen. Die Umsetzungskompetenz des Planers liegt in der Konzentration auf die Chance und nicht auf das Risiko. Frage der deFinition Im Film „Das fünfte Element“ von Luc Besson aus dem Jahr 1997 rettet die Protagonistin Leeloo als selbst er-klärtes Wesen höherer Art die Welt vor dem immer wiederkehrenden Bö-sen. Als fünftes Element besitzt sie selbst die Fähigkeit, die anderen vier Elemente zu einem übergeordneten Ganzen zu verbinden. Interessant er-scheint in diesem Zusammenhang – neben der Tatsache, dass vier Elemente für ein erfolgreiches Projekt anschei-nend nicht ausreichen – die Definition des freien Berufs als Dienstleistung höherer Art: Der Ingenieur- und Ar-

chitektenberuf hat im Allgemeinen auf der Grundlage besonderer beruflicher Qualifikation oder schöpferischer Be-gabung die persönliche, eigenverant-wortliche und fachlich unabhängige Erbringung von Dienstleistungen hö-herer Art im Interesse der Auftrag-geber und der Allgemeinheit zum Inhalt (siehe auch Partnerschaftsge-sellschaftsgesetz – PartGG, § 1 Absatz 2, Voraussetzungen der Partnerschaft, freie Berufe, 25. 07. 1994).

Die Fotos (inkl. des Titelbildes) konnten freundlicherweise bei Stücheli Architekten, Zürich aufgenommen werden.

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von Prof. Dr. Girmscheid und Julia Selberherr (Text)

Das Bauwerk mit seinen Funktionen, aber auch mit seinen Prozessen von der Planung, Ausführung und Nutzung bis zum Rückbau muss als

komplexes System verstanden werden. Dieser Bauwerkserstellungs-prozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf der Bauwerkserstellung sicherstellt.

Projektabwicklungin der bauwirtschaft –

ProjektProzesse

Bauherrenberatern, Construction Mana-gern (CM) und Architekten oder Gesamt-leistungsanbietern sowie Planern und Unternehmern vonnöten. In dieser stra-tegischen Konzeptphase müssen Neubau, Umbau von Altimmobilien und andere alternative Lösungsansätze untersucht und bewertet werden. Dabei muss zum Beispiel bei einem Industriebetrieb unter-sucht werden, ob es wirtschaftlicher und strategisch besser ist, eine Produktion an einen Nachunternehmer zu „outsourcen“ anstatt eine neue Fabrikanlage zu bauen. In Abbildung 1 sind die wesentlichen Phasen, Meilensteine und Hauptakti-vitäten der Planungs- und Bauprozesse dargestellt, die im Folgenden erläutert werden.

Businessplan unaBdingBar

Grundsätzlich sollte in der Vorprojekt-planung für alle Baumassnahmen ein Businessplan entwickelt werden. Der Businessplan muss den wirtschaftlichen Nutzen, das heisst die Kosten- und Nut-zenelemente, aufzeigen. Die alternativen Lösungsansätze müssen auf dieser Basis untereinander verglichen werden. Der

Die Unterteilung des Bauwerk-erstellungsprozess erfolgt in primäre Bauherrenaufgaben und Leistungsan-bieteraufgaben, welche wiederum in Projekt- und Objektphasen gegliedert werden können. Zur zielorientierten Re-alisierung und Nutzung dieses Systems sind die Prozessphasen und die zugeord-neten Aufgaben mit den jeweiligen Pro-zessverantwortlichen in den jeweiligen Projektabwicklungsformen zu definie-ren. Die Bauwerksprozesse gliedern sich in den Bauwerkserstellungsprozess, der sich wiederum in die Planungs- und Bau-produktionsprozesse unterteilt, sowie den Betriebs- bzw. Nutzungsprozess, der sich in den Bewirtschaftungsprozess mit Nutzungs- und Rückbauphase gliedert. Dabei wirken die primären Prozesse der Bauwerkserstellung und Nutzung wert-schöpfend (siehe Abbildungen 3).Der Bauwerkserstellungsprozess ist ein typischer Projektabwicklungsprozess, der den zweckorientierten Ablauf der Bau-werkserstellung sicherstellt. In seinem Verlauf müssen die Kundenbedürfnisse in Leistungsziele transformiert werden; dazu ist die besondere Erfahrung von

Abbildung 1:Projektphasen, Meilen-

steine und inter-agierende Aufgaben

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Kundenziel / Kundenbedürfnis

Formulierung der KundenanforderungLeistungsziel

Konzeptentwicklung

Vorgaben für dieBaubeschreibung

P lanung Vorprojekt

E ntwurfsplanung

LV-Ausschreibung

Angebot /Vergabe

Bauausführung

FertigstellungÜbergabe

Leistungsergebnis

Betrieb

Con

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ZieleE ntscheidungen

ZieleE ntscheidungen

E rgebnisprüfung

Ziele

Ziele

E ntscheidung go/no go +P rojektabwicklungsform

Kontroll-P arameter

Wirtschaftlichkeits-analyse

KonzeptionellerR ahmen &

Kostenschätzung

Technologieanalyse

Tragwerks-entwurf

System-integration

Konstruktion,ökonomische undorganisatorische

Machbarkeit

Nachfrage amMarkt

Auswahl &Bewertung

Optimierung derR essourcen

Qualitätskontrolle

R echtl. E inwände /Mängelrügen /Schiedsspruch

Bedarfsanalyse

Meilensteine P hasen Aufgaben

FunktionaleAusschreibung

Angebot /Vergabe

TU

-Ver

gabe

G enehmigungs- undAusführungsplanung

Alternative 1

Alternative 2

G enehmigungs- undAusführungsplanung

E ntwurfsplanung

Nachfrage amMarkt

Auswahl &Bewertung

Anf

orde

rung

sman

agem

ent

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Businessplan liefert auch den Kosten-rahmen für das Projekt. Was nützt eine bauliche Investition, wenn die Kosten über die Nutzungszeit grösser sind als die Erlöse? Diese Analyse sind die Planer der Konzeptphase auch dem Einfamili-enhausbesitzer schuldig, damit er weiss, wie hoch die monatliche Belastung bezie-hungsweise der Eigenmietwert pro Mo-nat ist. Nach der Erarbeitung der Leistungsziele werden in der Vorstudienphase (bzw. Vor-planungsphase) mehrere Projektentwür-fe untersucht. Die Vorentwürfe müssen die Leistungsziele des Bauherrn erfüllen (Machbarkeit); kundenorientierte Planer/Architekten sollten insbesondere den Kos- tenrahmen aus dem Businessplan ein-

2. System- ebene

1. System- ebene

Leis tungsanbieter

P lanungsphase Bauphase Nutzungsphase

BauherrenleistungWirtschaftliche

Betriebsführung

BauherrenleistungenP lanungs- und Bauphase

E rstellungsleistungenP lanungs-leistungen

Betriebsleistung(betrieblich /

baulich)

Facility Management

Bild: P rojektleistung - Facility Management und Leistungsanbieter

P lanungsphase Bauphase Nutzungsphase

Leis tungsanbieter

P lanungsphase Bauphase Nutzungsphase

Facility Management

P lanungsphase Bauphase Nutzungsphase

P rojekte

ntwick

lung P rojektmanagement

TechnikF inanzen

R echt

Controlling

Nutzung/Verkauf/Vermietung

Betreibermanagement

Betrieb /

TechnikF inanzen

R echt

Controlling

Nutzung/Vermietung

Auftrag

ModernisierungInstandsetzung

InstandhaltungWartung /InspektionObjektplanung

Tragwerksplanung

TechnischeAusrüstung

ThermischeBauphysik

Schallschutz /R aumakustik

Werkvertrag

R ohbau Techn. Ausbau Arbeiten AusbauE rdbau

Spezialtiefbau

Beton- u. Stahlbeton

Mauerwerkarbeiten

Stahlbauarbeiten

KlempnerarbeitenWasser /Abwasser /

G as

E lektoinstallation

Heizung /Lüftung

E strichFassade

Türen & Fenster

P latten

Malerarbeiten Betrieb techn. Anlagen

Bauherrenaufg

aben

Bauleistungsa

nbieterPro

jekt

Bauherrenaufg

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halten. Ist der Kostenrahmen aufgrund der wünschenswerten Leistungsziele des Bauherrn nicht einzuhalten, müssen die Planer Alternativen aufzeigen und Vor-schläge ausarbeiten, um die Leistungs-ziele auf das Notwendige und Finanzier-bare zu modifizieren.Der Businessplan hat in der Beratung des Bauherrn (Kunden) eine sehr grosse Be-deutung, sodass dieses Beratungsinstru-ment heute in keiner Konzeptphase feh-len darf. Der Bauherr und vor allem der Architekt müssen das Kostendach ken-nen, damit der ästhetische, künstlerische und funktionale Entwurf neben den wei-teren Leistungszielen danach ausgerichtet wird. Darauf aufbauend muss in der Ent-wurfsphase eine Entwurfsvariante aus-

• Bedürfnis• Ziel• Konzept• Business-

plan

• Machbarkeit

VorplanungstrategischePlanung

• P rojektdef.• Kosten-

schätzung• Ausschrei-

bung

• Vorprojekt

Entwurfs -planung

• Kostenplan

Konzeptphase

• Bauprojekt

Genehmigungs -planung

• Kosten/Termine

• Detail-planung

Ausführungs -planung

• Kosten/Termine

• Ausschrei-bung

Projektplanungsphase

Planungsprozess

• R ohbau

Bauaus -führung

• HKL• Ausbau

• Test

Inbetrieb-nahme

• Übergabe

Rohbau/HKL/Ausbauphase

Bauproduktionsprozess

Nutzung

• R ückbau

Rückbau

• Wiederver-wertung

Nutzungsphase

BewirtschaftungsprozessRückbauphase

• Instand-haltung

• Instand-setzung

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Leis

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ebni

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Managementprozesse

Supportprozesse

Bauüberwachungs - und -s teuerungsprozesse

Bauwerksers tellungsprozess

FM-Prozesse

Betriebsprozess

gewählt und eine funktionale Beschrei-bung angefertigt werden. Die funktionale Beschreibung wird durch die definierten Leistungsziele des Bauherrn gelenkt.Nach der Entwurfsphase erfolgen bei der TU-Projektabwicklungsform die Präqua-lifikation, die Ausschreibung und der Wettbewerb. Aufbauend auf dem Ar-chitekten- und Funktionsentwurf sowie der funktionalen Ausschreibung entwi-ckeln die TU ihre Lösungsvorschläge mit Kosten- und Termingarantien. Nach einer eingehenden Bewertung der TU-Preis-Lösungsangebote wird meist ein Anbieter beauftragt. Bei GU- und ELT-Projektabwicklungsformen wird diese „TU-Vergabephase“ übersprungen, und der Architekt und die Planer setzen nach dem gewählten Vorentwurf mit der Ge-nehmigungs- und Ausführungsplanung fort. Bei der TU-Projektabwicklungsform wird die Genehmigungs- und Ausfüh-rungsplanung nach der Vergabe an den TU durchgeführt. In diesen Phasen müssen die verschiedenen Fachplaner für die Konstruktion, HKL, Fassade etc. eingesetzt und koordiniert werden. Bei traditionellen Projektabwicklungsformen wie Einzelleistungsträger (ELT) und Generalunternehmer (GU) erfolgt die Ausschreibung meist nach der Genehmi-gungsplanung mit einem weitgehend de-taillierten Leistungsverzeichnis.

parallele und sequenzielle aktivitäten

Im Rahmen des Bauproduktionspro-zesses erfolgen die Organisation und Abwicklung der Rohbauerstellung sowie der technische und architektonische Aus-bau. Hierzu muss der Erstellungsprozess geplant und koordiniert werden. Dazu ist es erforderlich, die Bauprozesse, Ge-räte, Equipen, Materialtransporte etc. als eine Bauproduktionskette mit parallelen und sequenziellen Aktivitäten aufeinan-der abzustimmen. Die Bereitstellung der Ausführungsplanung ist dabei auf den Fortschritt des Bauprozesses abzu-stimmen. Das Gleiche gilt für HKLE+E-

Abbildung 2: Das Bauwerk als System – Aufgaben und Prozessphasen

Abbildung 3: Lebenszyklusprozess eines Bauwerks mit Phasen und Hauptaufgaben

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Gewerke. Aufgrund der Parallelität der Arbeiten in der Ausbauphase muss ein Logistikkonzept entwickelt werden, um die nicht wertschöpfenden Aktivitäten bezüglich Materialsuche, Lagerung (Um-stapeln) etc. möglichst gering zu halten. Die Unterprozesse Rohbau, HKL+E- so-wie architektonischer Ausbau verlaufen teilweise parallel und sequenziell. Nach Fertigstellung erfolgen die Inbe-triebnahmephase und die Übergabe des Bauwerks. In der Nutzungsphase ist der reibungslose Betrieb von grosser Bedeu-tung. Der Nutzungsprozess des Bauwerks beinhaltet die Betriebs- und Unterhalts-prozesse, die Instandhaltung und In-standsetzung sowie den Rückbauprozess. Der Bauwerkserstellungsprozess wird

Beschaffen amtlicherUnterlagen

Aufstellen vonZeit- und Kostenplänen

E rarbeiten vonF inanzierungsplänen

Grad derZielerreichungim Bauprojekt

KreativerGes taltungs -spielraum imBauprojekt

Konzept- undEntwurfsplanung

Ausführungs -planung Ausführung

Ästhetisch- funktionalesE ntwerfen

(Architekturkonzept)

Statisch-konstruktivesE ntwerfen

(Konstruktionskonzept)

Statisch-konstruktivesE ntwickeln

(z .B. Tragsystem)

AusbautechnischesE ntwickeln

z.B. Heizungssystem

VerfahrenstechnischesG estalten

(Bauverfahren)

OrganisatorischesG estalten

(Bauablauf)

Zeichnerisches undrechnerisches

Darstellen des Bauwerks

E rmitteln von Mengen undAufstellen von

Leistungsbeschreibungen

Kalkulieren derLeistungspositionen

Aufstellen und Kontrolle vonZeit- und Kostenplänen

Beschaffen von Materialund Maschinen

TypischeAufgaben imBauprojekt

Tunnelbau

Projekt-phasen

100 %

100 %

Innovativ zu lösendeBauaufgaben

Hochbau

R outiniert zu lösendeBauaufgaben

Unsicherheitenhinsichtlich E rreichen

des LeistungszielsKonkretisierung des

Leistungsergebnisses

Leis tungs -charakter imBauprozess

Dimens iondes Leis tungs -bündels

Typolo-gis ierung derTransaktion

100 %

• Immaterialitätsgrad• Interaktivitätsgrad• Integrationsgrad

• Autonomie des Anbieters• Materialitätsgrad

Leis tungsziel desAuftraggebers

Leis tungsers tellungs -prozess

GUELTTU

Leis tungspotenzial desAuftragnehmers

Leis tungs -ergebnis

Sachleis tung

Diens tleis tungen

• Individualitätsgrad

von den nicht wertschöpfenden, aber erforderlichen Bauüberwachungs- und Steuerungsprozessen geführt, um eine hohe Effizienz in der Zielerreichung zu sichern. Während der Nutzungsphase übernimmt das Facility Management (FM) diese überwachenden, steuernden und nicht wertschöpfenden Funktionen. Bei der Wahl der Projektabwicklungs-form ist besonders zu berücksichtigen, dass der Bauherr sich zu Beginn hinsicht-lich des Erreichens seiner Leistungsziele unsicher fühlt; diese Unsicherheit redu-ziert sich mit fortschreitendem Verlauf des Wertschöpfungs- sowie Leistungs-erstellungsprozesses. Diese prozessori-entierte Sichtweise (siehe Abbildung 4) definiert sich in Bezug auf

• den Grad der Zielerreichung mit der Unsicherheit des Bauherrn in den an-fänglichen Projektphasen, in deren wei-terem Verlauf sich das Leistungsergeb-nis konkretisiert,

• die Typologisierung der Transaktionen Planen und Bauen für den Bauherrn in den einzelnen Phasen der Wertschöp-fung, in denen sich das Bauprojekt durch den Grad der Immaterialität, Interaktivität und Integration charak-terisiert.

integrative und interaktive leistungsziele

Im Verlauf der Projektphasen und mit zunehmender Materialisierung der Projektziele verringert sich die Inten-sität der Beziehung zwischen Bauherr und Leistungsanbieter sukzessiv, und die Autonomie des Leistungsanbieters steigt. Leistungsanbieter werden im Regelfall in frühen Projektphasen, in denen das Pro-jekt noch weitgehend immateriell ist und nur Beschreibungen und Pläne vorliegen, aufgrund ihres Leistungspotenzials be-auftragt, was besonders bei Gesamtleis-tungen zutrifft. Hier ist es also erforderlich, dass der Leistungsanbieter den Auftraggeber durch Vertrauen bildende Eigenschaften und Kriterien (Abb. 5) wie folgt überzeu-gen kann:• Qualifikation und soziale Kompetenz

der Mitarbeiter sowie Kontinuität bei Projektleitern,

• Grad der Leistungsintegration und Ge-staltung des Fremdleistungsbezugs,

• Bonität, Image, Kapazität und Techno-logie des Unternehmens,

• positive Erfahrungen des Auftraggebers aus vorangegangenen Transaktionen,

• Referenzen Diese Elemente bestimmen weitgehend das Leistungspotenzial des Anbieters und dienen ihm – neben dem Preis – dazu, sich im Wettbewerb zu positionieren und den Kunden besonders bei Gesamtleis-tungsaufträgen von den Vorteilen einer

Abbildung 4: Charakterisierung der prozessorientierten Bauleistung aus Transaktionssicht [3]

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THEMAProjektmanagement

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institutionelle Investoren

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gewerbliche Selbstnutzer

Qualifikation der Mitarbeiter des Anbieters

Bedeutung sozialer Kompetenzen

Eigene Planungskapazitäten

Eigene Bauausführungskapazitäten

Kontinuierliche Subunternehmerbeziehungen

Bonität des Anbieters

Kontinuität in der Projektleitung

Regionale Präsenz des Anbieters

Gegengeschäftsbetrachtungen

Gesichtspunkte des Multiple Sourcings

Zufriedenheit mit vorangegangenen Transaktionen

Anbieterbewertung im Vergabeprozess

Allgemeine Referenzen

Spezialreferenzen

Gesichtspunkte zur Bestimmung des Leistungspotenzials eines Anbieters

wichtig sehr wichtig

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

Mitarbeiter

Grad der Leistungsintegration

Gestaltung des Fremdleistungsbezugs

Stabilität und Konstanz

Regionale Präsenz

Beschaffungsstrategie

Auftraggebererfahrungen

Anbieterreferenzen

P lanungund

Steuerung

F inanzen

Termine

Kosten-rahmen

Kosten-schätzung

Kosten-voranschlag

F inanzie-rungsplan

Kosten-berechnung

aktualisierte, fortge-schriebene Kosten

Kostenfest-stellung

Termin-rahmen

G eneral-terminplan

G robtermin-plan

vorläufiger Ab-laufterminplan

optimierter Ab-laufterminplan

aktualisierter, fortge-schriebener Ausfüh-

rungsterminplan

Übergabe-terminplan

Bedürfnis-formulierung

Businessplan

Lösungs-strategie

P lanungs-grundlagen

P lanungs-konzept

Integrationder P laner

P rojektstruk-turplan

Konzept-planung

Vorentwurfs-planung

E ntwurfs-planung

G enehmi-gungsplanung

Ausführungs-pläne

P rojekt-definition

Leistungs-programm

vorläufigeLeistungsbe-schreibung

Vorschriften,G esetze,Normen

Vorbereiten undDurchführen der

Vergabe

Leistungs-beschreibung

P rojektdoku-mentation

P rojekt-ausführung

P rojekt-abschluss

G rundla-genermitt-

lung

P lanungder

P lanung

P lanung

Spezifika-tion, Anfor-derungen

Ausführung

Organisation und Kommunikation, einschliesslich Wahl des Vergabesystems, Koordination der Qualitätssysteme der verschiedenen P rojektpartner, Koordination der verschiedenen E DV-Systeme,Kommunikationsmodelle, die die Kommunikation zwischen den P rojektpartnern, mit dem Kunden und den zukünftigen Nutzern etc. einschliessen

Machbarkeits-studie

Qualität Q-LenkungsplanProjekt

QM-KonzeptP lanungsprozess

QM-P lanP lanungsprozess

QM-KonzeptBauproduktions-

prozess

QM-P lanBauproduktions-

prozess

Qualitätssicherungdes Bauproduktions-

prozesses

QM-P lanNutzungsprozess

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Auftragserteilung zu überzeugen. Sie sind Voraussetzung und Garant dafür, dass die Leistungsziele unter Beachtung der Belange des Auftraggebers (bzw. Bauherrn) und des Vertrags interaktiv und partnerschaftlich in das Leistungs-ergebnis umgesetzt werden können. Erst im Leistungserstellungsprozess materia-lisieren sich die Leistungsziele integrativ und interaktiv zwischen Bauherr und Leistungsanbieter sowie anderen Betei-ligten. Dabei steigt ab Vertragsabschluss die Autonomie des Leistungsanbieters. Aufgrund ihrer Komplexität kann eine Bauleistung praktisch wie auch theore-tisch zu keinem Zeitpunkt bis ins letzte Detail ausgeschrieben werden; daher besteht für den Bauherrn bei der Aus-schreibung eine gewisse Unsicherheit, die die Leistungsanbieter aufgrund der erforderlichen Vertrauen bildenden Ei-genschaften und Kompetenzen und bei-spielsweise durch Garantien abdecken sollten.Auf der einen Seite kann der Bauherr bei Auftragserteilung in einer frühen Phase den Wettbewerb der Ideen spie-len lassen, um eine optimale Lösung für seine Ziele zu erhalten und sich bei Gesamtleistungen weitgehend der kostentreibenden Schnittstellen zu ent-ledigen. Auf der anderen Seite sinkt aufgrund des Vertragsrahmens der Im-materialitäts-, Interaktivitäts- und In-tegrationsgrad. Erteilt der Bauherr den Auftrag sehr spät, so wird eine Lösung ohne optimierten Ideenwettbewerb um-gesetzt. Zudem muss der Bauherr meist die Folgen der Schnittstellenproblematik zwischen den Anbietern (Planern, aus-führenden Unternehmen) tragen, jedoch kann er seine Leistungsziele stark de-taillieren lassen, um die Unsicherheiten zu reduzieren. Die in Abbildung 3 dargestellten Pro-zesse sind nicht linear hintereinander ge-schaltet. In der Prozess-Aktivitäts-Matrix (Abb. 6) sind die Interaktionen zwischen den Aktivitäten einerseits und den Pro-zessstufen andererseits dargestellt.Aus der Prozess-Aktivitäts-Matrix lässt

sich gut erkennen, wie komplex der meist sehr dynamisch verlaufende Bauwerk-serstellungsprozess ist und dass er daher auch als sehr kompliziert charakterisiert werden muss. Hieraus lässt sich verdeut-lichen, welche hohen Anforderungen an Beratung, Steuerung und Kooperation ge-stellt werden, um die Fachinhalte der Ak-tivitäten zielorientiert zu leiten, sodass die Kundenziele am Ende des Prozesses erreicht werden.

Abbildung 5: Positionierungspunkte zur Bestimmung des Leistungspotenzials eines GU- / TU-Anbieters, differenziert nach gewerblichen Selbstnutzern und institutionellen Investoren

Abbildung 6: Prozess-Aktivitäts-Matrix (PAM)

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Girmscheid ist Vorsteher des Instituts für Bau- und Infrastrukturmanagement an der ETH Zürich und Professor für Bauprozess- und Bauunternehmensmanagement. Er ist Experte für Bauverfahren und Bauprozesse des Hoch- und Tiefbaus sowie strategisches und operatives Bauunternehmensmanagement. 2010 ist im vdf/ Springer Verlag sein Buch „Projektabwicklung in der Bauwirtschaft“ erschienen (siehe auch Seite 50)[email protected]

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MODULØRMagazin

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THEMAProjektmanagement

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Von Christian Winet und Urs Held (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Bauqualität entsteht nicht von alleine. Neben einem hohen Anspruch an den Entwurf

stellen Methoden und Techniken des Projektmanagements sicher, dass die ursprüngliche

Entwurfsqualität auch umgesetzt wird.

Projektmanagementsichert

entwurfsqualität

Termine sind anfangs sauber zu planen, müssen aber während der Projektab-wicklung auch laufend überwacht und gesteuert werden. Projektmitarbeitende gilt es zu koordinieren, der Austausch mit dem Bauherrn muss jederzeit gewährlei-stet sein, und das Projektumfeld – Nach-barn, Öffentlichkeit, Verbände – ist ein-zubeziehen. Die Leitung von Projekten wird immer mehr zur Kernaufgabe des Architekten. Das Spannungsfeld der en-gen Termine und der erhöhten Anforde-rungen an die Wirtschaftlichkeit hat das Berufsbild der Architektinnen und Ar-chitekten verändert. Projektmanagement wird zum täglichen Brot.Doch auch das Gebiet des Projektma-nagements selbst hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Vor nicht allzu langer Zeit konnte das Projektmanage-ment mit Termin- und Kostenplanung gleichgesetzt werden. Diese Themenbe-

Der Architekt baut. Ein guter Entwurf und die vorderste Platzierung an Wettbewerben sind nur der Prolog in einem langen Etappenrennen. Am Schluss zählt der realisierte Bau. Dieser Weg kann steinig sein. Die Qualität des Entwurfes über die ganze Distanz hoch zu halten, ist das eine, mit den Kosten und Terminen haushälterisch umzu-gehen, muss das zweite Standbein des Architekten sein. Wie oft geschieht es, dass das abgeschlossene Projekt durch veränderte Rahmenbedingungen, Ände-rungswünsche des Bestellers oder durch unklare Ziele die ursprüngliche Ent-wurfsqualität nicht erreicht.

Projektmanagement sichert Bauqualität

Bauqualität entsteht nicht von alleine: Das Projektergebnis, die Kosten und

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THEMAProjektmanagement

reiche sind zwar nach wie vor zentral, doch reichen diese Kompetenzen bei wei-tem nicht mehr aus, komplexe Projekte erfolgreich ins Ziel zu führen.

risikomanagement als Frühwarninstrument

Projekte beinhalten einerseits aufgrund ihrer Einmaligkeit viele Chancen für In-novation und Neuerung. Der gestiegene Kostendruck, restriktive Projekttermine sowie hohe Anforderungen bezüglich Energie und Nachhaltigkeit führen ande-rerseits in steigendem Masse zur Gefahr, die angestrebten Projektziele nicht zu er-reichen. Der Spielraum für „Unvorherge-sehenes“ wird immer kleiner. Im Projekt-management wird daher die Behandlung von Chancen und Risiken im Rahmen der Planung und der Realisierung ein zunehmend wichtiges Thema. In frühen Projektphasen herrscht häufig eine eu-phorische Stimmung. Dabei wird gerne die Tatsache unterdrückt, dass zahlreiche Risiken existieren, die mit gutem Risi-komanagement identifiziert und bewäl-tigt werden können. Nur selten brechen

nämlich Risiken wie ein Naturereignis über ein Projekt herein. Häufig gibt es entsprechende Signale – wer dafür offen ist, hat oft genügend Zeit, geeignete Mass-nahmen zu treffen.Es ist deshalb wichtig, dass das Risiko-bewusstsein in der Projektorganisation gefördert wird und dass sich die Projekt-beteiligten bei der Projektabwicklung frühzeitig Gedanken über Chancen und Risiken machen. Mit einem systema-tischen Ansatz können Risiken in einem Projekt frühzeitig erkannt, analysiert und bewältigt werden. Mit der Risikoidentifikation werden Ri-siken, welche das Projekt beeinträch-tigen können, ermittelt und dokumen-tiert. Die wichtigste Grundlage für eine umfassende Risikoidentifikation ist eine saubere Definition der Projektziele. Die Risikoanalyse beinhaltet die Bewertung der Risiken und deren Zusammenwirken mit der Absicht, die Auswirkungen auf das Projekt abzuschätzen. Ferner sollen die relevanten Risiken herausgeschält werden. Basierend auf der Risikoanalyse zeigt die Massnahmenplanung Schritte zur Handhabung der Risiken auf. An-schliessend gilt es sicherzustellen, dass die geplanten Massnahmen korrekt um-gesetzt werden und das Projektumfeld permanent überwacht wird.

ansPrüche Von Vielen seiten

Das Bauen findet im öffentlichen Raum statt. Damit kommt eine Reihe von Stake-

holdern wie Nachbarn, Bewilligungs- behörden und die Öffentlichkeit hinzu, die ihre Interessen einbringen wollen. Um effizient bauen zu können, gilt es, diese Energien zu bündeln und für die Optimierung des Projektes zu nutzen.Blicken wir beispielsweise auf das Pro-jekt „Stuttgart 21“ in Deutschland, so sehen wir, welche Dimensionen der Widerstand gegen ein Projekt in der Öf-fentlichkeit annehmen kann. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, alle Betrof-fenen früh ins Projekt einzubeziehen und Informationen auf die Interessengrup-pen zugeschnitten zu kommunizieren. Um diese immer wichtiger werdenden Aufgaben bewältigen zu können, sind Fähigkeiten in der Kommunikation und Führung erforderlich. Obwohl diese Kompetenzen häufig als „soft factors“ bezeichnet werden, stellen sie für Archi-tektinnen und Architekten eine harte He-rausforderung dar.Verschiedene Ansprüche entstehen auch innerhalb des Projektteams bei der Zu-sammenarbeit mit Fachplanern und Un-ternehmern. Dass der Entwurf interdis-ziplinär entsteht, ist heute Realität. Um für alle Beteiligten ein positives Resultat zu erzielen, müssen gemeinsame Spielre-geln und Prozesse etabliert werden. Wer hat schon die Zeit und Ressourcen für ewige Änderungen, Anpassungen und Überarbeitungen?In einem Projekt sind nicht für alle Be-teiligten die gleichen Informationen not-wendig und von Interesse. Um sicherzu-

weiterbildung

Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur ist unter den Hochschulen die grösste Anbieterin von Weiterbildungen im Baube-reich. Die Schwerpunkte der Weiterbildung im Bereich Bau sind: Energie & Nach-haltigkeit, Naturgefahren & Sicherheit und Management & Ökonomie. Die Zertifikats-kurse Projektmanagement Bau und Kommunikation & Führung im Bau werden ge-meinsam mit der Allianz der Bauindustrieorganisationen angeboten und können als Diploma of Advanced Studies in Baumanagement abge-schlossen werden.

Risikoidentifikation

Massnahmenplanung

Schematische Darstellung des Risikomanagement-Zyklus. Risiken könnenfrühzeitig erkannt, analysiert und bewältigt werden

Monitoring Projektziele Risikoanalysef

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Christian Winet ist Architekt FH sowie Projektmanager Bau und führt seine eigene Projektierungs- und Bauma-nagementfirma. Er ist Programmleiter CAS Kommunikation und Führung sowie nebenamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern.

Urs Held studierte Bauingenieurwesen an der ETH Zürich und ist als Projektlei-ter im Bauwesen und in der Informatik tätig. Er ist nebenamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern und Programm-leiter des CAS Projektmanager Bau.

das bau- management

Das Diploma of Advanced Studies (DAS) Baumanagement setzt sich aus zwei Certificates of Advanced Studies (CAS) zu-sammen. Im DAS Baumanage-ment lernen die Studierenden die Kompetenzen, um komplexe Projekte mit verschiedenen Teilprojekten zu leiten. Für eine reibungslose und störungsfreie Abwicklung von komplexen Projekten sind technische Projektmanagement-Grund-lagen sowie Kompetenzen in Führung und Kommunikation notwendig.

cas Projekt- manager bauDas CAS PM Bau wurde vor über 10 Jahren zusammen mit der Allianz der Bauindustrieor-ganisationen entwickelt, um vor allem die technischen Kompe-tenzen im Projektmanagement zu fördern. In diesem Kurs wer-den Themen, wie Projektziele, Ablaufplanung, Termin- und Kosten-Controlling, Änderungs-wesen, Vertragswesen und Risikomanagement behandelt. Die erarbeiteten Kompetenzen werden am Kursende während zweier Tage an einer Case Study vertieft.

cas kommunika-tion und führungDas Programm wurde 2010 erfolgreich gestartet und ist eine ideale Ergänzung zum CAS PM Bau. Studierende lernen durch eine passende Projektor-ganisation mit allen beteiligten internen und externen Stellen effizient zu kommunizieren, Pro-jektmitarbeitende zu motivieren und sich zielorientiert und als Projektleiter/in durchzusetzen. Neben rechtlichen Grundlagen werden auch Kreativitätstech-niken und Problemlösungs-methoden vertieft.

www.hslu.ch

stellen, dass gezielt informiert wird und dass Wichtiges nicht in der Informations-flut untergeht, muss die Kommunikation auf die verschiedenen Stakeholder zuge-schnitten sein.Damit dies gelingt, ist es wichtig, die un-terschiedlichen Gruppen zu kennen. Eine Stakeholder-Analyse zeigt die Bedürf-nisse und den Einfluss der Anspruchs-gruppen auf und bildet die Grundlage für eine zielgerichtete und bedürfnis-gerechte Kommunikation.

ein kommunikationskonzePt entlastet

Viel Reibungsverlust kann verhindert werden, wenn mit der Bauherrschaft ein Kommunikationskonzept vereinbart wird. Damit wird der Informationsfluss im Projekt definiert. So weiss der Auf-traggeber, was er wann erwarten kann und welche Entscheide er fällen muss. Die Planer können so ihre Tätigkeiten besser koordinieren und werden von auf-wendigen Ad-hoc-Rapporten entlastet.Eine aktive Kommunikation unterstützt nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und dem Planerteam. Das ak-tive Kommunizieren ist besonders wich-tig, wenn das Projekt öffentliches Inte-resse weckt. Exemplarisch soll hier ein Kommunikationskonzept mit vier Modu-len vorgestellt werden. Man beginnt mit der Projektvernetzung. Diese beginnt in einer frühen Phase des Projekts und dient der punktuellen Kontaktaufnahme und der Vorinformation. Damit kann man die Fühler ausstrecken, allfälligem Widerstand zeitnah begegnen oder un-terstützende Kräfte frühzeitig ins Boot holen. Das zweite Modul, die Projektin-formation, wird im Vorfeld geplant und terminiert und sorgt dafür, dass beteiligte und interessierte Parteien in regelmäs-sigen Abständen Informationen erhalten und so sich nicht ausgegrenzt fühlen. Die Module drei und vier eines Kommuni-kationskonzepts sind verkehrsbeeinflus-sende Informationen und Ereignisinfor-mationen. Diese fallen immer dann an,

wenn etwas passiert, ein Meilenstein erreicht wird oder neue Ereignisse wie Strassensperren und dergleichen eintre-ten. Hier ist es besonders wichtig, dass die Verantwortlichkeiten und die Publi-kationsformen geregelt sind. Sind diese gut geplant, entlastet das nicht nur das Planerteam, sondern auch das Budget. Vor allem aber trägt es zu einer positiven Energie im Projekt bei.

Fazit

Um einen guten Entwurf in die Realität umzusetzen, benötigen Architektinnen und Architekten neben ihrem berufs-spezifischen Wissen zunehmend auch Know-how im Projektmanagement. Wie exemplarisch gezeigt wurde, geht dieses weit über eine reine Termin- und Kos-tenplanung hinaus. Zusätzliche Kennt-nisse, wie Kommunikation, Führung und Risikomanagement, sind gefragt, damit Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Baufachleute von heute müssen sich aus dem Umfeld von Entwurf und Konstruktion herauswagen und die Ver-antwortung als Projektleitende überneh-men.

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THEMAProjektmanagement

201104

von Brigitta Schock und Patrick Theis (Text), Zeljko Gataric (Foto)

Bauprojekte müssen in immer kürzeren Planungs- und Bauzeiten realisiert werden, dazu soll die Errichtung noch günstiger sein, bei noch differenzierteren Kundenwünschen und einem noch besseren Qualitätsbewusstsein. Eine Antwort hierfür ist das aus der Produktion stammende Lean Construction Management, auf das viele Bauherren und Unternehmen setzen.

Lean ConstruCtion ManageMent – ProzessManageMent und Just-in-tiMe-Logistik für BauProJekte

mer detaillierter geplant und in 3-D, 4-D oder sogar 5-D simu-liert; auf der Baustelle kommen diese Optimierungen jedoch nur bedingt an. Nach wie vor ist die klassische Baustelle durch eine starke Fragmentierung der Entwurfs-, Konstruktions- und Ausführungsphase geprägt, wobei die einzelnen Gewerke ei-genverantwortlich vor sich „hinarbeiten“. Jeder richtet seinen Ablauf nach dem eigenen Optimum aus. Die beste Lösung für das Gesamtprojekt mit der kürzesten Bauzeit bleibt hierbei oft auf der Strecke. Besonders offensichtlich wird die schlech-te Planung häufig beim Thema Logistik. Jedes Unternehmen bringt nach eigener Planung das Material auf die Baustelle. Dies verursacht, dass viel Material auf der Baustelle den ei-gentlichen Prozess behindert. Falsche Anlieferzeiten, Mengen und Materialien führen dazu, dass Baustoffe bereits mehrfach angefasst werden, bevor der eigentliche Vorgang – für den der Bauherr zahlt – tatsächlich beginnt.

prozessplanung und ablaufsteuerung

Eine wirklich übergeordnete bedarfsgerechte Steuerung der Logistik auf Basis der benötigten Mengen für diesen oder die nächsten Tage gibt es nicht. Häufig fehlt zum Ausführungszeit-punkt genau das Material, die Freigabe, Planung oder Fachleu-

Lean Construction Management ist die Anwendung des aus der stationären Industrie stammenden Lean Manage-ments auf den Bauprozess. Dieser Prozessoptimierungsansatz wurde in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in der Au-tomobilindustrie eingesetzt, sondern auch auf zahlreiche wei-tere Industriezweige, wie beispielsweise im Schiffs-, Flugzeug-, Hoch- und Tiefbau sowie Anlagenbau, übertragen. Die konsequente Prozesssicht und die Umsetzung des Produkti-onsprinzips einer „ziehenden Baustelle“ haben einen deutlichen Effekt, vor allem auf die Bauzeiten. Einsparungen von 20 bis hin zu 40 Prozent konnten in den abgewickelten Bauprojekten realisiert werden. Diese prozessoptimierte Abwicklung geht hierbei mit einem deutlich beruhigteren und damit störungs-, beziehungsweise reibungsfreien Ablauf einher. Ebenfalls ein wesentliches Element sind die täglichen Qualitätssicherungen, die eine sogenannte „Qualität im ersten Anlauf“ sicherstellen. Mit herkömmlichen Produktivitätsverbesserungen sind solche Effekte nicht zu schaffen.Der Ansatz des Lean Construction Managements könnte bezie-hungsweise hat bereits in vielen Bereichen und Ländern eine Revolution in der Bauwirtschaft ausgelöst. Denn grundsätzlich hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr wenig zur Prozessver-besserung auf Baustellen bewegt. Gebäude werden zwar im-

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THEMAProjektmanagement

te auf der Baustelle, um den Prozess reibungslos fortzuführen. Verschiebungen und unnötige Verzögerungen sind die Folge. Vielfach sind diese Missstände bereits in Kosten und Zeitkenn-werten der Baustelle eingeflossen.Genau hier setzt Lean Construction Management für Bau-herren und Bauunternehmen mit der Prozessplanung, Ablauf-steuerung im Detail und Just-in-Time-Logistik an.Die Prozessplanung ist hierbei das wesentliche Kommunika-tionswerkzeug zwischen der Planung und Ausführung und stellt sicher, dass der Ablauf, der geplant wurde, auch konse-quent umgesetzt wird. Die Prozessplanung, die zum Ausfüh-rungsstart mit allen Beteiligten stattfindet, fokussiert sich vor allem auf das Erkennen kritischer Prozessschritte, möglicher Hindernisse und die Herstellung eines Prozessflusses. Meilen-steine in der Prozessplanung beschreiben Stabilitätskriterien die x Wochen vor der geplanten Ausführung erreicht sein müs-sen. Monatlich wird die Prozessplanung fortgeschrieben und eine Hindernisfreiheit für die nächsten drei bis vier Monate sichergestellt. Erkannte Hindernisse werden konsequent in einer Massnahmenliste mit Verantwortlichen nachgehalten. Neben der Prozessplanung ist die Ablaufsteuerung im Detail das wesentliche Werkzeug zur Beruhigung der Bauabläufe. Diese Planung findet vor Ort auf der Baustelle statt und dient als Kommunikationswerkzeug zwischen den ausführenden Un-ternehmen. Es bringt die Planung dahin, wo gearbeitet wird – auf die Baustelle. Dieses Planungswerkzeug ist genauso wie die Prozessplanung anhand des Produktes aufgebaut. Es stellt also, ähnlich wie die Produktionsplanung in der stationären Industrie, die Tä-tigkeiten pro Tag am Gebäude für die nächsten drei bis vier Wochen detailliert dar. Diese Änderung der Sichtweise hin zu einer „Produktsicht“ zeigt deutlich sogenannte „Puffer“, also Tage, in denen keine Arbeiten in einem Bereich stattfinden, auf. Genau hier setzt die Optimierung an. Die Planung findet als einfaches Werkzeug auf der Baustelle statt; mit Hilfe einer Steckkartentafel mit Tagen und einzelnen Tätigkeiten. Diese können als Karten auf der Termintafel entsprechend platziert werden. Diese Planung wird wöchentlich auf der Baustelle mit den beteiligten Unternehmen und der Bauleitung erstellt und täglich auf Basis des Fortschritts und der erreichten Qualität angepasst. Durch die Einbindung des Ausführungswissens der Baustelle und der sehr transparenten und visuellen Darstellung ist für jeden Arbeiter auf der Baustelle leicht zu erkennen, wel-che Tätigkeiten wann geplant sind. Die Planung, die sonst nur im Kopf des Bauleiters stattfindet, wird für alle transparent. Somit können alle an dem gemeinsamen, optimalen Ablauf ar-beiten sowie mögliche Probleme frühzeitig erkennen. Probleme werden auf der Planungstafel drei bis vier Wochen vor Ausfüh-rung ersichtlich. Es bleibt genug Zeit, diese Probleme zu lösen. Zeit, die ohne den Einsatz von Lean Construction Management oft fehlt und zu Verschiebungen führt.

punktgenau gesteuerte logistik

Der Effekt ist ein sehr belastbarer und ruhiger Ablauf mit stark reduzierten Puffern und damit eine stark beschleunigte Aus-führung. Aber nicht nur für den Bauherrn sind die Vorteile deutlich erkennbar. Für die Unternehmen ergibt sich durch den planbaren Einsatz ohne grosse Behinderungen ein starker Ef-fizienzgewinn. Baustellen ohne Nachträge aus Behinderungen sind im Lean Construction Management keine Seltenheit.Schliesslich lässt sich durch den belastbaren Ablauf auch die Logistik punktgenau steuern. Material kann auf Basis der De-tailplanung genau in der richtigen Menge zum richtigen Zeit-punkt an den Einbauort gebracht werden. Dies konnte unter an-derem in einem Wohnungsbauprojekt in Berlin gezeigt werden. Die Innenstadtlage der Baustelle hat nach einem innovativen Logistikkonzept verlangt. Auf Basis des Lean Construction Ma-nagements wurden die notwendigen Materialien in einem soge-nannten Logistik-Hub für die Baustelle vorkommissioniert und auf entsprechenden Ladungsträgern durch einen Logistiker bis zum Einbauort gebracht. Auf der Baustelle waren, neben den Kränen und den LKWs im Pendelverkehr zwischen der Bau-stelle und dem Logistik-Hub, keine Baustelleneinrichtung für die Materiallogistik zu sehen. Die Umgebungsprozesse wurden minimal durch die Baustelle beeinflusst.Neben dem Einsatz im Wohnungsbau kann Lean Construction Management in allen anderen Projektarten und in sehr unter-schiedlichen Projektgrößen eingesetzt werden. In Deutschland wurden die grossen Potenziale des Lean-Ansatzes bei kleinen Schulneubauten bis hin zu grossen Museen und Opern und auch bei Kraftwerksbaustellen oder Bürosanierungen genutzt, um Bauabläufe zu optimieren. Der Einsatz lohnt sich bei jedem Projekt.Zum Thema Lean Construction Management fand am 1. März 2011 eine erste Schulung im Rahmen des SIA Forms in Zürich statt. An einer praktischen Simulation konnten die Teilnehmer die Vorteile des Lean Management selbst erfahren. Neben der Schulung in den Elementen des Lean Construction Manage-ments wurden diese in einer Simulation an einem Bürogebäu-demodell erprobt. Eine vertiefende Veranstaltung findet wiede-rum im Rahmen des SIA Form am 29./30. September 2011 in Zürich statt (Infos siehe unter www.sia.ch).

Brigitta Schock, Msc. Dipl. Arch. ETH SIA, ist selbständige Architektin (SchockGuyan Architekten, Zürich) und Dozentin für Lean Management für Bauprojekte an Weiterbildungsver- anstaltungen für SIA Form.

Patrick Theis, Dipl.-Ing. (FH), MBA, ist Geschäftsführer der DS-Prozessberatung GmbH, Stuttgart. Zu seinen Referenzen gehört auch Hoffmann La Roche, Basel.

042-044_Mod_Thema_Schock_0411.indd 44 09.06.11 14:14

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188 g/km. Die Verbrauchsangaben in unseren Verkaufsunterlagen sind europäische Kraftstoff-Normverbrauchsangaben, die zum Vergleich der Fahrzeuge dienen. In der Praxis können diese je nachFahrstil, Zuladung, Topographie und Jahreszeit teilweise deutlich abweichen. Wir empfehlen ausserdem den Eco-Drive-Fahrstil zur Schonung der Ressourcen.

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MODULØRMagazin

047

THEMAProjektmanagement

201104

von Peter Hirt (Text) und Simone Vogel (Foto)

Architekten und Ingenieure müssen sich immer grösseren Herausforderungen stellen. Nicht nur die Bauprozesse werden komplexer, auch von der betriebswirtschaftlichen Seite steigen die

Anforderungen zunehmend. Ein aktives Controlling kann hierzu einen

wesentlichen Beitrag leisten.

Controlling undManageMent in

arChitektur- und ingenieurbüros

die auflaufenden Kosten schon während dem Projekt ausgewiesen. Ein gewisser Ungenauigkeitsfaktor bleibt bestehen, da von Plankosten ausgegangen wird. Die Vorteile jedoch liegen auf der Hand. Zergliedert man die Einnahmen eines Planungsbüros, wird schnell ersichtlich, dass diese in der Regel aus Planerlei-stungen oder Begutachtungstätigkeiten bestehen. Die Ausgaben können zu Per-sonalkosten, Fremdleistungen und Sach-kosten zusammengefasst werden, welche aus den Projekten heraus anfallen. Unter dieser Betrachtung wird die Tragweite eines Controllings in einem Planungsbü-ro bewusst. Ein einfaches Controlling,

Controlling wird nicht nur die Kontrolle allein verstanden, sondern Planung, Kon-trolle und Steuerung.

Controlling im VergleiCh zur naChkalkulation

Gespräche mit Architekten und Inge-nieuren unterstreichen, dass unter Con-trolling in Planungsbüros in erster Linie häufig eine reine Nachkalkulation ver-standen wird. Während die Nachkal-kulation am Ende eines Projektes die tatsächlich angefallenen Kosten zusam-menstellt, um dessen Erfolg zu eruie-ren, werden beim aktiven Controlling

Die Honorare werden knapper, die Leistungsanforderungen jedoch im-mer höher. Dies zwingt Planungsbüros zu mehr unternehmerischem Denken. Sie müssen kostenbewusster arbeiten und dies so, dass die Baukultur nicht darun-ter leidet. Deshalb ist es umso wichtiger, mit möglichst geringem Aufwand früh-zeitig zu wissen, welche Projekte inner-halb eines Büros in finanzieller Hinsicht aus dem Ruder laufen und welche auf Kurs sind. Gerade in personalintensiven Betrieben, die arbeits- und zeitinten-sive Planungsprojekte abwickeln, wird nach wirksamen Steuerungs- und Kon-trollmöglichkeiten verlangt. Denn unter

046-049_Mod_Thema_Hirt_0411.indd 47 09.06.11 14:13

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MODULØRMagazin

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201104

THEMAProjektmanagement

Ohne zeitnahe Informationen über den aktuellen Projektstand lassen sich früh-zeitig keine Abweichungen feststellen. Somit fällt der wesentliche Nutzen eines Controllings, das frühzeitige Erkennen einer Abweichung, weg. Die Grundlage dafür bilden die Arbeitsrapporte der Mit-arbeiter. Sie müssen ihre Arbeitsstunden zeitnah und kontinuierlich erfassen, da-mit die Informationen weiterverarbeitet werden können. Die Aufwände, um die Stunden und Informationen zusammen-zutragen, müssen dabei möglichst gering bleiben. Ist der Aufwand zu gross, wird sich ein Controlling nicht einführen las-sen. Unter Berücksichtigung der Produk-tivität spricht dies in der Regel für eine integrierte Controllingsoftware, wie bei-spielsweise „untermStrich“. Der Zeitauf-wand für das Zusammenführen der Rap-porte entfällt damit grösstenteils. Um wesentlich vom Controlling profitie-ren zu können, benötigt ein Planungs-büro hochwertige Informationen, wie die Leistungsbeschreibungen der Mitar-beiter. Nur anhand dieser lässt sich im Falle einer Abweichung erkennen, ob die Ursache interner oder externer Natur ist. In der Einführungsphase muss hierauf besonders geachtet und immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Genau diese Informationen können bei Verhandlungen dazu verhelfen, Nachfor-derungen durchzusetzen, denn nur mit einer lückenlosen Dokumentation der geleisteten Stunden kann dem Bauherrn belegt werden, welche Aufwände wirk-lich geleistet wurden.Jedes Projekt verläuft unterschiedlich. Wesentlich ist, in jedem Projekt einen spezifischen Kontrollintervall zu bestim-men. Der Intervall muss anhand der Ri-sikolage beurteilt werden. Eine wöchent-liche Sitzung hierzu hat sich in der Praxis bewährt. Kritische sowie auch sehr gut laufende Projekte werden jeweils be-trachtet und analysiert.

Der nutzen eines integrierten Controllings

Durch den Einsatz eines Controllings in einem Planungsbüro stehen die Informa-

Zeitaufwand, der mit dem Berechnen der einzelnen Stundensätze verbunden ist, wird hierbei eher als Nachteil empfun-den. Dieser Aufwand fällt in der Regel aber nur einmal jährlich oder bei ein-schneidenden Veränderungen an. Ver-schiedene Software-Lösungen stehen hierzu zur Verfügung, so beispielswei-se das kostenlose Tool „Der Stunden-satz“ der Firma untermStrich Software GmbH. Es ermöglicht auf einfache Art, die individuellen Stundensätze in einem Planungsbüro zu berechnen.

Das Controlling

Man muss sich Controlling als Regelkreis vorstellen, in welchem die einzelnen Schritte bis zum Projektende immer wie-der durchlaufen werden.In jedem Projekt gilt es zu definieren, in welchem Detaillierungsgrad der Projekt-strukturplan aufgebaut sein soll. Dies in Abhängigkeit der Komplexität des Pro-jektes, den beauftragten Leistungen oder der Tiefe, in welcher die Informationen benötigt werden. Die einzelnen Phasen, das Budget und die Zeitaufwände müs-sen geplant und festgehalten werden. In der Regel werden dazu die Leistungspha-sen des SIA übernommen. Mit den rap-portierten Stunden der Mitarbeiter und dem mitarbeiterbezogenen Stundensatz wird der aktuelle Kostenstand einer Pro-jektphase ermittelt und bemessen, inwie-fern dieser vom Plan abweicht. Liegt eine Abweichung vor, gilt es zu analysieren, wie diese zustande gekommen ist, um die nötigen Massnahmen einleiten zu können.

Voraussetzungen zur umsetzung

Auch für die Umsetzung eines einfachen Controllings müssen wichtige Vorausset-zungen in einem Büro erfüllt sein: • Informationen müssen mit minimalem

Aufwand zeitnah zur Verfügung stehen• Informationen müssen qualitativ

hochwertig sein• Das Kontrollintervall muss bei

Projektstart definiert werden

welches von Beginn an geführt wird, kann die gesamte Steuerung eines Büros unterstützen. 91 Prozent aller Schweizer Planungsbü-ros sind Mikrounternehmen (bis 9 Mit-arbeiter). Ein Controlling muss deshalb möglichst einfach gestaltet sein. Ein wis-senschaftlicher Ansatz dient hierbei we-nig. Das System muss auf einfache Weise einzusetzen sein, und folgende Ziele müs-sen damit erreicht werden können: • Den Überblick aller Projekte gewähr-

leisten• Kostenstand und Leistungserstellungs-

stand der Projekte aufzeigen• Abweichungen in Projekten frühzeitig

erkennen• Aus den Analysen herleiten können,

woran es bei Abweichungen gelegen hat, um Massnahmen ergreifen zu können

Der stunDensatz

Eines der wichtigsten Instrumente in einem Architektur– oder Ingenieurbüro ist die Kalkulation. Der interne Stunden-satz dient als Grundlage für ein erfolg-reiches Controlling. Ohne diese richtige Information lassen sich keine brauch-baren Schlüsse ziehen. Zur Kalkulation muss entschieden wer-den, ob nur einer oder mehrere Selbst-kostensätze innerhalb eines Büros ange-wendet werden. Wird nur ein einziger Mittelwert bestimmt, entspricht dies wohl den Vorgaben des SIA-Honorarmit-telwertes über alle Personalkategorien, ist für eine genaue Bestimmung der ange-fallenen Kosten jedoch nicht ausreichend. Wählt man hingegen die Variante eines Durchschnittssatzes pro Qualifikations-kategorie, zum Beispiel Geschäftsleiter, Projektleiter, Zeichner oder Sekretärin, sind die Lohnunterschiede innerhalb der Kategorien oft zu wenig differenziert. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, für jeden einzelnen Mitarbeiter einen Selbstkosten-Stundensatz zu ermitteln. Diese Alternative bietet den Vorteil, dass für die Budgetierung, die Abrechnung nach Aufwand und das Controlling ein wirklichkeitsnaher Satz gegeben ist. Der

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049

tionen über den aktuellen Stand eines Projektes jederzeit zur Verfügung. Die Möglichkeit fortdauernd den Soll-Ist-Ver-gleich machen zu können, in Verbindung mit einer Prognose, ergibt ein frühzei-tiges Bild über den Verlauf des Projektes. So sind Probleme schneller erkennbar. Dieses Bewusstsein fördert die Kommu-nikation im Büro. Schon während des Projektes unterhält man sich über die möglichen Gründe und kann zugleich analysieren, weshalb die Abweichungen entstanden sind. Interne Probleme werden identifizierbar. Seien sie nun durch eigene Aufwände, auf welche man nicht verzichten konnte, entstanden oder durch Gegebenheiten, die nicht von interner Natur sind, die aber genau so wenig hätten umgangen werden können. Erkennt man, dass es sich um ei-genes Verschulden handelt, kann auf die Abläufe oder Tätigkeiten eingegangen und Massnahmen dort angesetzt werden, wo es Sinn macht. Ob nun beim aktuellen Projekt eine Verbesserung erreicht oder aber bei neuen Projekten aus den getätig-ten Fehlern gelernt werden möchte, das Ziel bleibt. Abweichungen aus den immer gleichen Gründen sollen in der Zukunft vermieden werden. Dieses Vorgehen ist ein aktives Qualitätsmanagement, welches direkt zu rentableren Projekten führt.Abweichungen können aber auch durch vom Bauherrn beauftragte, externe Än-derungen entstehen, welche nicht durch die vereinbarte Leistung abgedeckt wer-den. Besteht die Möglichkeit in so einem frühen Stadium bereits das Gespräch mit dem Auftraggeber zu suchen und sind die Abweichungen klar belegbar, verbes-sert sich die Position sowie die Aussicht auf die zusätzliche Verrechnung dieses Mehraufwandes. Sind die Mehraufwän-de nicht verrechenbar, kann zumindest aufgezeigt werden, welche Mehrleis-tungen das Büro bereits erbracht hat und wie man in Zukunft mit solchen Ausla-gen umgehen möchte. Mit diesem Vorgehen, welches durchaus als Frühwarnsystem für Architektur- und Ingenieurbüros bezeichnet werden kann, entstehen für Planungsbüros erhebliche und direkt finanziell messbare Vorteile.

Viele Gespräche mit Architekten und In-genieuren haben aufgezeigt, dass durch das Eintragen der Stunden in die Stun-denliste und den damit verbundenen Ko-sten, sich die Beziehung zur Zeit bei allen Beteiligten eines Planungsbüros verän-dert. Die Zeit wird nicht mehr nur noch als eine endlose Ressource betrachtet. Es entsteht ein Bewusstsein dafür, dass jede Stunde Geld kostet. Dieses Bewusstsein führt dazu, dass sich Mitarbeiter mehr Gedanken darüber machen, wie und wofür ihre Arbeitszeit genutzt und ein-gesetzt wird. Es entsteht ein rationellerer Umgang mit der Zeit, was die Produktivi-tät des Büros erheblich fördert.

Fazit

Ein Controlling innerhalb eines kleinen Planungsbüros soll keinen wissenschaft-lichen Ansatz beinhalten. Vielmehr muss es einfach, praxisorientiert und anwend-bar sein. Ein einfacher Aufbau reicht, dass ein solches Instrument grossen Nutzen schafft, solange die relevanten und wichtigen Informationen daraus ab-leitbar sind. Grundlage bilden dabei im-mer die Arbeitsstunden der Mitarbeiter. Werden diese nicht korrekt oder zeitnah erfasst, kann vom Controlling nicht pro-fitiert werden. Die Vorteile jedoch, welche sich durch ein einfaches Controlling ergeben, sind nicht nur in finanzieller Hinsicht interes-sant, es fördert auch die interne Kommu-nikation und hilft, das unternehmerische Denken zu entwickeln.

Peter Hirt ist technischer Kaufmann mit eidg. FA. Aktuell absolviert er ein Studium im 8. Semester zum Betriebs-ökonom FH an der Hochschule für Wirtschaft Zürich HWZ.Hirt arbeitet seit 2001 bei Nemet-schek Fides & Partner AG und berät Architektur- und Ingenieurbüros zum Thema Controlling und Management in Planungsbüros.www.nfp.ch

„unterM-striCh“

Die Wirtschaftlichkeit von Architektur- und Ingenieur-büros ist das Thema der „untermStrich“-Software für internes Projektmanagement, Controlling und die Büroorga-nisation in Planungsbüros. Mit der professionellen Lö-sung „aus der Praxis – für die Praxis“ steuern mittlerweile 25‘000 Ingenieure und Architekten in der Schweiz, Österreich und Deutschland ihre Büros. „untermStrich“ bahnt Archi-tekten und Ingenieuren den Weg zum unternehmerischen Denken und Handeln. Die Kombination von Controlling- und Büromanagementsystem stärkt die Effizienz im Büroall-tag und die Wirtschaftlichkeit der Projektarbeit. Durch den modularen Aufbau der Software kann „untermStrich“ sehr einfach auf die indi-viduellen Anforderungen und Wünsche jedes Büros abgestimmt oder schrittweise ausgebaut werden. Aus den verschiedenen Einzelmodulen der Bereiche Controlling, Termine, Dokumentation und Korrespondenz wächst so die jeweils passgenaue Lösung.

www.untermstrich.com

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Page 52: Modulor 04 2011

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050

201104

THEMAProjektmanagement

AECSchweizerische Gesellschaft für

Bauökonomie

www.aec.ch

BBLBundesamt für Bauten und Logistik

www.bbl.admin.ch

BErnEr fAChhoChsChuLEDie Abteilung Wirtschaft und Verwal-

tung bietet die Weiterbildungsmöglich-

keit CAS Projektmanagement an.

Am Departement für Technik und

Informatik wird der CAS Systemisches

Projektmanagement angeboten.

www.wirtschaft.bfh.ch

www.ti.bfh.ch

BWI / ETh ZürIChDie BWI Management-Weiterbildung

ist ein Teilbereich des Departements

„Management, Technology and

EConomics“ MTEC der ETH Zürich.

www.bwi.ch

CrBSchweizerische Zentralstelle für

Baurationalisierung

www.crb.ch

hoChsChuLE LuZErnDas Departement Technik und Architek-

tur der Hochschule Luzern bietet die Wei-

terbildungsprogramme MAS Wirtschafts-

ingenieur und MAS Bauökonomie an.

www.hslu.ch/technik-architektur

Links und infoszum themaProjektmanagement

ProjektabwickLung in der bauwirtschaftVdf-Verlag, ISBN 978-3-7281-3351-9, CHF 134.–

Das Buch spricht Auftraggeber und Leistungsanbieter in der

Bauwirtschaft an und stellt Vor- und

Nachteile verschiedener Projektabwick-

lungsformen aus betriebswirtschaft-

licher baubetrieblicher Sicht gegenüber.

Die Vorteile der einzelnen Projektab-

wicklungsformen werden aufgeführt

und die branchenspezifischen Auswir-

kungen der Kundenanforderungen auf

die Leistungsangebote beschrieben. Für

langfristige Betrachtungen wird gezeigt,

wie durch Anreizsysteme Mehrwert

erzeugt werden kann. lv

gesamtLeitung von bautenVdf-Verlag, ISBN 978-3-7281-3269-7, CHF 120.–

Die vorliegende Publikation beschreibt umfassend alle rele-

vanten Aspekte des gesamten Bauprozesses, von der ersten

Idee bis zur Nutzung des Gebäudes. Die detaillierte Darstel-

lung der Führungs- und Koordinationsarbeit ermöglicht es,

risikoarme Entscheidungen vor einem breiten kulturellen

Hintergrund zu treffen. Die Publikation ist ein umfassendes

Standardwerk für den gesamten Bau-

prozess, ein ideales Lehrbuch und

Nachschlagewerk für Architektinnen

und Ingenieure in Ausbildung und

Praxis. Geplant ist eine überarbei-

tete Ausgabe, die bereits im Voraus

bestellt werden kann. lv

terminPLanungBirkhäuser Verlag, ISBN 978-3-7643-8872-0, CHF 19.90

Aufgrund enger Zeitvorgaben und stark vernetzten Abläufen

im Planungs- und Bauprozess ist die Terminplanung eine

wichtige Voraussetzung für die erfolg-

reiche Projektdurchführung. Architekten

sind in der Pflicht, alle Beteiligten ziel-

orientiert zu steuern und deren Leistungen

zum richtigen Zeitpunkt abzurufen.

Die Planung der Termine ist dabei ein

notwendiges Arbeitsinstrument, um die

Komplexität eines Bauprojektes steuern

und überwachen zu können. lv

KBoBKoordinationskonferenz der Bau- und

Liegenschaftsorgane der öffentlichen

Bauherren

www.bbl.admin.ch/kbob

sIA-formDer Schweizerische Ingenieur- und

Architektenverein bietet mit SIA-Form

zahlreiche Fort- und Weiterbildungs-

angebote an, auch im Bereich Projekt-

management.

www.sia.ch

ZhAWDas Departement Architektur, Ge-

staltung und Bauingenieurwesen der

Zürcher Hochschule für Angewandte

Wissenschaften bietet den CAS-Lehr-

gang Bestellerkompetenz-Projekt- und

Gesamtleitung im Bauprozess.

www.archbau.zhaw.ch/nc/de/archi-

tektur/weiterbildung

fAChsTELLEn und WEITErBILdungsAngEBoTE

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VOLA Runde Serie. Diskrete Eleganz. VOLA.

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Diskrete EleganzDer VOLA Abfallbehälter und der VOLA Papierhandtuchspender sind zwar neu, folgen aber einem bewährten Prinzip. Sie sind Beispiele dafür, wie VOLA Innovation hervorbringt, die in etwas Nachhaltigem verwurzelt ist.Sie sind im Rahmen der klassischen VOLA Designprinzipien geschaffen, die die technischen Teile in die Wand integriert und nur die ästhetischen Designelemente im Raum sichtbar lässt.

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Page 54: Modulor 04 2011

WWW.ARCHITONIC.COMwww.architonic.com/PRODUCT CODE

1089995 � 1105033 � 5100200 � 1030391 � 1090979 � 1129817 �

1131139 � 1106213 � 1130896 � 1035195 � 1076247 � 1106635 � 1020267 � 1034801 . jpg � 1105630 �

1119531 � 1086673 � 1027483 � 1080678 � 1085205 � 1106724 � 1119725 � 5100741 �

1079763 � 1115441 � 1114596 � 1080681 � 1052802 � 1121628 � 1106937 � 1106246 � 1045333 �

1126407 � 1106965 � 1109049 � 1000855 � 1105160 � 1000164 � 1116341 � 1054105 � 1119806 �

1103397 � 1104362 � 1109304 � 1097834 � 1127467 � 5100797 � 1116284 � 1036196 � 1106579 � 1059218 �

1114355 � 5100598 � 1075654 � 1037136 � 1127742 � 1111534 � 1124868 � 1116715 � 1116445 � 1076823 �

1091483 � 1059937 � 1106940 � 1121631 � 1066034 � 1013947 � 1132488 � 1059947 � 1105138 �

5100366 � 1022248 � 1070763 � 1103094 � 1127738 � 1109088 � 1131444 � 1106213 � 1096525 � 1103512 �

1104512 � 1084117 � 1126519 � 5100704 � 1120646 �

1060249 � 1106134 � 1116905 � 1018668 �

1096735 � 1074563 � 1105228 � 1091889 � 1115629 � 1078536 �

1069860 � 1099299 � 1092886 � 1085083 � 1106414 � 1020458 � 1084379 � 1106072 � 1109142 �

052_Mod_Inserat_M0411.indd 2 09.06.11 13:25

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KOLUMNEHerbert Imbach-Röbbeling

201104

Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilien-projekten spezialisiert.www.gremlichfatzer.ch

Wer hätte gedacht, dass ich hier schon wieder über Fuss-ball schreibe! Aber Samih Sawiris ist nun mal begeisterter Fussballer und sogar Besitzer eines Fussball-klubs. Den FC El Gouna hat er in-nert sechs Jahren von der vierten in die erste ägyptische Liga ge-führt. Gleiches hat der Investor bekanntermassen mit der Ferien- destination Andermatt vor. Und konsequenterweise setzt er auch hier auf bewährte Fussballtaktik. Nachdem das Spiel in der ersten Halbzeit und nach ei-ner fulminanten Startphase deutlich an Tempo verloren hat, wechselt Sawiris sei-nen Verkaufschef sowie die Kommunika-tionsleiterin aus. Ersterem ist das match-entscheidende Tor noch nicht geglückt. Und die Kommunikation hat sich zu sehr im Mittelfeld verschanzt; zudem unter- lief ihr zumindest ein gefährlicher Ball-verlust bei der Vermittlung der Verkaufs-zahlen. So musste der Sturm zeitweise auf die notwendige kommunikative Un-terstützung verzichten. Die neuen Spieler sollen nun den Schwung zurück aufs Feld bringen. Aber die Taktik des Trainers bleibt klar: Pressing! Laut Wikipedia „das (kurzzeitige, längere oder ständige) Anrennen auf das gegnerische Tor, wo-ran sich ausser dem Torhüter alle Mann-schaftsteile wechselseitig beteiligen. (…) Grundvoraussetzungen für Pressing sind hohe Laufbereitschaft der Spieler, Dyna-mik und entsprechende Kondition.“

PRessIng à la sawIRIs

Die Taktik umgesetzt, heisst, dass Sa-wiris nicht nur ein Resort mit Ferien-häusern, Hotels und zwei Golfplätzen realisieren möchte, sondern nun auch das Skigebiet erweitern will. 140 Milli-onen Franken sollen investiert werden. Geplant sind nicht weniger als 18 Ski-lifte und Gondelbahnen sowie Skipisten, Beschneiungsanlagen, Restaurants und weitere Infrastrukturmassnahmen. Die Kantone Uri und Graubünden haben dazu Ende April das Richtplanverfahren

eröffnet. Für die Umsetzung hat Sawiris die schwedische Skigebiet-Betreiberin SkiStar verpflichtet. Ein kluger Schach-zug, denn das Schwedische Unternehmen ist nicht einfach eine Investitionsgesell-schaft, sondern betreibt in Skandinavien bereits sechs grosse Skiresorts und will expandieren.

Den Ball laufen lassen

Zu Recht fragt sich mancher, woher die Besucher dieser neuen Anlagen kommen. Aber hier nimmt Sawiris Mannschaft einen Ball an, der bereits rollt. Die Kon-solidierung in der schweizer Bergbahn-branche ist längst im Gang. Die Zahl der Seilbahnunternehmen ging in den letzten 20 Jahren um über 25 Prozent zurück. Die kleinen Skigebiete verfügen häufig noch über Technik aus der Boomzeit der 80er-Jahre und besitzen nicht die Fi-nanzkraft, um ihre Anlagen zu ersetzen oder die Hänge ausreichend künstlich zu beschneien. Damit können sie im Kon-kurrenzkampf um den anspruchsvollen Wintergast mit den grossen Skigebieten kaum mithalten. Die Wirtschaftskrise und das anhaltende Währungsproblem verschärft die Situation für kleinere Bah-nen zusätzlich. Der Trend zu noch mehr grossen und zusammenhängenden Ski-gebieten wird weitergehen, sind Touris-musexperten überzeugt.

nuR wenIge scHaffen es In DIe cHamPIons league

Der Trend zu grossen Arenen ist in der Schweiz unübersehbar. Gleichzeitig ver-

das rundemuss inseckige

doppelten sich die Erträge in den letzten 20 Jahren von einer halben auf über eine Milliarde Franken. Treiber dieser Entwick-lung sind Destinationen wie Davos/Klosters, En-gadin/St. Moritz, Zermatt, Flims/Laax oder Gstaad-Saanenland, wo die loka-len Bergbahnen zu einer

starken Transportgesellschaft fusioniert haben. Mit modernen Bahnen und einem boomenden Zweitwohnungsbau ziehen diese Orte immer mehr Gäste an. Kompaktere bauliche Strukturen statt ausufernde Siedlungen sind im Schwei-zer Mittelland Pflicht. Gleiches muss, ginge es nach mir, künftig auch für die Bergregionen gelten: eine Konzentration auf wenige grosse Skigebiete zugunsten weitgehend unverbauter übriger Gebiete. Was spricht dagegen? Sawiris Initiative kann diesen Prozess unterstützen. Eine der wichtigsten Trainerweisheiten zum Schluss und damit zurück zum Fussball: Wenn du etwas erklärst, sags so, dass es jeder versteht. Das macht Sa-wiris bisher ganz gut. Ein wahrer Fuss-baller halt!

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aRchITEKTURKnut Hamsun Center, Presteid / Norwegen

aRchITEKTEnSteven Holl, New Yorkwww.stevenholl.com

BaUhERRschafTNordland Fylkeskommune

BaUZEIT2009–2011

Museumsturm und Auditorium: Die Auslagerung des Hörsaals aus dem Hauptgebäude ist die einzige wesentliche Neuerung gegenüber dem Originalentwurf von 1994.

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Knut Hamsun Center, Presteid, norwegen

Auf der norwegischen Halbinsel Hamarøy, über 300 Kilometer nördlich des Polarkreises, wurde im August des vergangenen Jahres nach 15-jähriger Planungszeit das Knut Hamsun Center errichtet. Der New Yorker Architekt Steven Holl, selber norwegischer Abstammung, liess sich von den Schriften des umstrittenen Autors zu einem einzigartig subjektiven und räumlich hochkomplexen Bauwerk inspirieren.von Patrick Zamariàn (Text) und Thomas Mayer (Fotos)

SCHLACHTFELDUNSICHTBARERKRÄFTE

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aRchITEKTURKnut Hamsun Center, Presteid / Norwegen

Ezra Pound, Louis-Ferdinand Céline, Le Corbusier – die Liste von Künstlern, deren Vermächtnis aufgrund ihres opportunistischen oder gar offen kollaboratorischen Verhal-tens zur Zeit des Nationalsozialismus desavouiert wurde, liesse sich beliebig fortsetzen. Selten jedoch hat die Dichotomie von kultureller Grösse und moralischer Fragwürdigkeit eine der-art nachhaltige Kontroverse befördert, wie im Falle des norwe-gischen Schriftstellers Knut Hamsun. Der 1920 mit dem Nobel-preis ausgezeichnete Autor gilt aufgrund einer Reihe Ende des 19. Jahrhunderts verfasster Romane wie „Hunger“, „Mysterien“ und „Pan“ als einer der Begründer der modernen Literatur. In den 1930er-Jahren avancierte Hamsun zu einem glühenden Ver-ehrer Hitlers und unterstützte die Invasion Norwegens durch das Dritte Reich. Trotz einer Verurteilung nach dem Krieg, die ihn finanziell ruinierte, blieb er seinen Überzeugungen bis zu seinem Tod 1952 treu.Seither wird Hamsun in Norwegen als Paria geächtet, und der Entschluss, ihm zu Ehren auf dem Gelände des elterlichen Bau-

Eine frühe Aquarellzeichnung illustriert die Lichtführung über mehrere Stockwerke

Konzeptskizze: „Das Gebäude als Schlachtfeld unsichtbarer Kräfte.“

ernhofs in Hamsund auf der Halbinsel Hamarøy ein Museum zu errichten, war von Beginn an von Kontoversen begleitet. 1994 wurde Steven Holl mit dem Entwurf des Museums be-auftragt, doch es dauerte 13 Jahre, bis die Regierung gegen massiven Widerstand der Opposition und unter lautstarken Protesten aus Bevölkerung und Presse die Finanzierung sicher-stellen konnte. Als Standort entschied man sich schliesslich für das benachbarte Dorf Presteid, wo Hamsun einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, und im Sommer 2009 wurde das Mu-seum anlässlich des 150. Geburtstags Hamsuns in Anwesen-heit von Kronprinzessin Mette-Marit eingeweiht.Den konzeptionellen Leitgedanken für sein Bauwerk gewinnt Holl aus Hamsuns Roman „Hunger“. Dessen Ich-Erzähler nimmt sich in den einleitenden Passagen als “nothing but a battleground of invisible forces” wahr, und Holl überträgt dieses suggestive Bild in direkter Weise auf seinen architek-tonischen Entwurf. Der rechteckige Grundriss ist – wie von unsichtbarer Kraft – zu einem Parallelogramm verzogen; die

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Eine messingverkleidete Aussentreppe ergänzt die Erschliessung.

Ein gläserner Balkon symbolisiert das Scheiben reinigende Dienstmädchen in „Hunger“.

Ein mit Holz getäferter Balkon nimmt Bezug auf eine Textstelle aus Hamsuns „Mysterien“.

Die Dachbrüstung aus Bambusstäben als zeitgenössische Interpretation traditioneller skandinavischer Grasdächer.

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Die Öffnungen rahmen gezielte Ausblicke auf die Landschaft.

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weiss gestrichenen Betonwände sind subtil aus der Vertikalen geneigt. Die vermeintlich wahllos auf der Fassade verteilten Öffnungen rahmen gezielte Ausblicke auf die landschaftliche Umgebung und sind präzise mit dem Gebäudeschnitt und dem Verlauf der Treppen abgestimmt, um Lichtstrahlen über meh-rere Stockwerke hinweg den Raum durchdringen zu lassen. Die Ausstellungsfläche verteilt sich auf vier Obergeschosse, die über ein nahtloses Konglomerat von schwarzen Terraz-zoböden, Rampen und Treppen zu einer durchgängigen ver-tikalen Raumfigur verschmelzen. Rückgrat des Baus ist ein zentraler, verglaster Liftkörper, der vom Eingangsgeschoss auf die Dachterrasse führt und mit seiner Verkleidung aus perfo-riertem Messingblech an die Gitterkastenaufzüge der Belle Epoque erinnert. Vom darunterliegenden Stockwerk führt der Ausstellungsparcours im Sinne einer promenade architectural über mehrere tentakelartige Treppen zurück in das Eingangs-geschoss. Eine gleichfalls messingverkleidete Aussentreppe er-gänzt das Erschliessungssystem und ermöglicht dem Besucher,

Der zentrale Liftkörper aus perforiertem Messing bildet das Rückgrat des Gebäudes.

sich wahlweise dem Werk Hamsuns oder der Landschaft, in der es verankert ist, zu widmen – ein raffinierter Schachzug Holls, mit dem er elegant den präskriptiven Charakter von Frank Lloyd Wrights Guggenheim-Museum, dessen Wegfüh-rung zweifellos als Vorbild diente, vermeidet.Vom Untergeschoss des Museums führt ein breiter Korridor in einen scheunenartigen Annex, in dem sich das Auditorium be-findet. Die Auslagerung des ursprünglich wesentlich kleineren und im Erdgeschoss untergebrachten Hörsaals ist die einzige wesentliche Neuerung gegenüber dem Originalentwurf von 1994, und sie behebt dessen zentrale räumliche Defizite. Wa-ren Lobby, Treppenanlage und Cafeteria ursprünglich dicht an-einandergedrängt und L-förmig um das Auditorium gruppiert, präsentiert sich das Eingangsgeschoss nun als offener, grosszü-giger Raum, der wesentlich überzeugender mit den darüberlie-genden Ausstellungsetagen korrespondiert.Steven Holl hat sich mit massgeschneiderten, aus dem und für den bestehenden Kontext entwickelten Bauten weltweit einen

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aRchITEKTURKnut Hamsun Center, Presteid / Norwegen

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Das Turmmotiv ist eine wiederkehrende Metapher in Hamsuns Werk.

Namen gemacht. Im Falle des Knut Hamsun Centers handelt es sich dabei allerdings weniger um eine Bezugnahme auf den physischen Ort im eigentlichen Sinne als vielmehr auf den Kul-turraum im Allgemeinen. Die mit Teer bestrichene Holzver-kleidung etwa wird mit dem Hinweis auf die mittelalterlichen Stabkirchen des Landes begründet; die Dachbrüstung aus Bam-busstäben soll eine zeitgenössische Interpretation traditioneller skandinavischer Grasdächer darstellen. Der konkrete Bauplatz des Gebäudes mag dabei, wie sich gezeigt hat, letztlich aus-tauschbar sein, dessen Zweckbestimmung als Dokumenta- tionszentrum für Knut Hamsun aber ist zwingend. Holl hat auf kompromisslos subjektive, geradezu emotionale Weise Episoden und Motive aus Hamsuns Schriften in die Gestaltung des Baus einfliessen lassen. Die Erwähnung eines Dienstmädchens, das aus dem Fenster hängend mit aufgekrem-pelten Ärmeln die Scheiben reinigt, in „Hunger“ hat ihn zum Entwurf eines gelben, gläsernen Balkons inspiriert; ein wei-terer, teilweise mit Holz getäfelter Balkon nimmt Bezug auf den

leeren Geigenkasten, den Nagel, der Protagonist von „Mysteri-en“, auf seiner Reise mit sich führt. Das Turmmotiv schliess-lich ist eine wiederkehrende Metapher in Hamsuns Werk, und als hoch aufragender Fremdkörper in der Landschaft stellt das Museum selbst gleichermassen ein treffendes Sinnbild für die konflikthafte Beziehung zwischen dem Autor und seiner Heimat dar.

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aRchITEKTURSommerpavillon, Confignon

aRchITEKTEnDreier Frenzel Architektur und Kommunikation www.dreierfrenzel.com

BaUhERRschafTprivat

BaUjahR2009

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Sommerpavillon, Confignon

Für ein Einfamilienhaus bei Genf haben Dreier Frenzel Architekten

einen Sommerpavillon entworfen, dessen Struktur aus Sichtbeton auf

ein Minimum reduziert ist. Zum Garten hin öffnet sich der

Pavillon wie ein übergrosses Regal und verbindet Ort und Funktion in

einem präzisen Baukörper.von Andres Herzog (Text) und Eik Frenzel (Fotos)

DasGebäuDe

alsReGal

Der Pavillon steht wie ein über-grosses Möbelstück im Garten. Er be-rührt den Boden kaum. Es scheint, als ob er von einer Riesenhand hingestellt und jederzeit wieder weggenommen werden könnte. Doch der Schein trügt: Der Pavil-lon ist genau in die Topografie eingefügt und könnte an keiner anderen Stelle des Gartens stehen. Und doch hat man das Gefühl, dass die reduzierte Betonstruk-tur die Umgebung ignoriert.Die Gemeinde Confignon liegt ausserhalb von Genf auf einer Anhöhe. Das Wohn-haus aus den 1990er-Jahren befindet sich am Rande eines typischen Einfamilien-hausquartiers. Es steht am bergseitigen Ende eines lang gezogenen Grundstücks. Dank der Hanglage sieht man vom Haus

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aRchITEKTURSommerpavillon, Confignon

aus weit über das Tal bis nach Genf. Un-terhalb des Gebäudes erstreckt sich der Garten. Als die hölzerne Laube am Ran-de des Gartens baufällig wurde, sollte sie durch einen multifunktionalen Pavillon ersetzt werden. Für die Architekten Yves Dreier und Eik Frenzel war schnell klar: Der Neubau musste zum Objekt wer-den, damit er nicht in Konkurrenz zum Wohnhaus tritt. Sie entwickelten die Idee einer reduzierten Betonstruktur, die wie ein Möbelstück da steht und kaum eine Verbindung mit dem Boden eingeht. Den Pavillon rückten sie an die Seite des Grundstücks und öffneten ihn zur Wiese hin. So kann man vom Garten aus ein-fach darauf zugreifen. Das Gebäude wird zum Regal.Werden die hölzernen Faltelemente in den grossen Öffnungen zur Seite gescho-ben, verbindet sich der Pavillon mit dem Garten. Die Grenze zwischen innen und aussen verschwindet. Die grau lasierten Holzläden orientieren sich am Sichtbeton des Pavillons. Sind sie geschlossen, wird der Pavillon zu einer homogenen Skulp-tur. Die ungedämmte Betonstruktur hat etwas Rohes und Archaisches. Dabei

steht der Beton als robustes und dauer-haftes Material in Kontrast mit der Idee eines übergrossen Regals, das nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Der Pavillon spielt mit der Verbindlichkeit des Betons und dem temporären Charakter eines Objekts.

DaS regal wirD in BeSChlag genommen

Der Pavillon ist aus drei unterschiedlich grossen Modulen zusammengesetzt, die im Inneren durch Öffnungen verbunden sind. Entsprechend ihrer Funktion sind sie unterschiedlich gross: Ein kleiner Lagerraum für Gartengeräte, eine Küche mit Feuerstelle und ein grosszügiger Sitz-bereich. Die Bodenplatte jedes Moduls folgt der Topografie und berührt diese jeweils nur an der bergseitigen Kante. So überträgt sich das Gefälle des Hangs auf die unterschiedlichen Niveaus im Ge-bäude. Aus dieser Abtreppung im Schnitt ergibt sich auch der Grundriss: Jedes Modul springt Richtung Garten etwas weiter hervor. Das Dach verbindet die drei Räume zu einem Gebäude. Dadurch

Schwebender Kubus: Mit geschlossenen Läden wirkt der Sommerpavillon wie eine homogene Skulptur.

Ohne sichtbaren Kontakt zum Erdreich wird der Pavillon zum eigenständigen Baukörper von archaischer Klarheit.

Nur von drei quer laufenden Fundamenten getragen, markiert der Pavillon Präsenz.

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hat jedes Modul eine andere Raumhöhe. Die Atmosphäre und der Bezug zum Aus-senraum unterscheiden sich so in jedem Raum. Die Betonstruktur ist bewusst auf die Grundform reduziert. Alle übrigen Ele-mente, wie die Läden oder die Innen-ausstattung, sind aus Holz. Auch die Me-talltreppe zum Garten ist nicht Teil der Struktur und wird nur montiert, wenn sie gebraucht wird. Der Benutzer besetzt das starre Betonskelett und stattet es sei-nen Wünschen entsprechend aus. Die Klarheit der Struktur bleibt aber immer erhalten. „Wir wollten die Grundform des Gebäudes so stark machen, dass sie durch nichts zerstört werden kann“, er-klärt Eik Frenzel. So wird der Pavillon also in Beschlag genommen: Im Lager-raum werden Rasenmäher und Garten-geräte abgestellt, in der Küche diverser Krimskrams verstaut und der Sitzbereich mit einem Teppich und Vorhängen dem eigenen Geschmack angepasst. Diese Okupation durch den Benutzer fasziniert Frenzel: „Plötzlich werden Elemente zur Geschichte des Gebäudes, die wir so nie geplant haben.“

Die Benutzer besetzen die starre Betonhülle und nutzen sie als Lagerraum, Lounge, Essplatz und als neuen Lebensraum im Garten.

Der Pavillon spielt mit der Verbindlichkeit des Betons und dem temporären Charakter eines rudimentär platzierten Objekts.

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aRchITEKTURSommerpavillon, Confignon

Nimmt man eine Leiter zur Hand, kann man auch das Dach besetzen und steht plötzlich über dem Garten. So wird das Gebäude wie ein Regal von überall her in Beschlag genommen. Für Eik Frenzel ist der Projektname „The Garden Shelf“ nicht bloss ein Wortspiel: „Man benutzt den Pavillon nicht wie ein Haus, sondern eher wie ein Möbel. Man sitzt darin oder darauf.“

ein SonDerling von groSSer präziSion

Vor rund zwei Jahren haben Yves Dreier und Eik Frenzel ihr Architekturbüro in Lausanne gegründet. Heute hat das Büro bereits 15 Mitarbeiter und ist derzeit mit der Planung des Eco Quartier in Genf be-schäftigt. Das Projekt Social Loft hat ei-nen ganz anderen Massstab als der Pavil-

lon in Confignon: 300 Wohnungen sind für den nachhaltigen Stadtteil geplant. Trotzdem gibt es gewisse Parallelen. Auch beim Eco Quartier wird klar zwischen der permanenten Struktur und einer davon unabhängigen Bespie-lung unterschieden. Eik Frenzel sieht in einer starren Grundstruktur keinen Nachteil, im Gegenteil. „Eine klare Hie-rarchie macht die Aneignung durch den Benutzer einfacher“, erklärt er. Die per-manenten Elemente schränken zwar ein, dafür kann man bei der Individua-lisierung seinen Wünschen freien Lauf lassen, ohne dass das Gebäude seinen Charakter verliert.Mit seiner klaren Struktur ignoriert der Pavillon die Einfamilienhäuser in Con-fignon. Es wundert also nicht, dass das Gebäude in der Nachbarschaft polari-siert. „Die einen waren sofort begeistert

von diesem ungewöhnlichen Objekt“, sagt Eik Frenzel: „Andere hingegen erin-nerte die graue Betonskulptur an einen Bunker.“ Die Bauherren jedenfalls freu-en sich über die Aufmerksamkeit, die der Pavillon auf sich zieht. Das Gebäude ist ein Sonderling im Quartier – ein Son-derling jedoch von grosser Präzision und Kraft.

Der Pavillon wird nicht wie ein Haus, sondern eher wie ein Möbel genutzt; innen wie aussen wird er je nach Absicht oder Funktion okupiert und belebt.

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aRchITEKTURHotel, Rüschlikon

aRchITEKTEnMOKArchitecture AG, Zürichwww.mokarch.ch

BaUhERRschafTHotel Belvoir Rüschlikon AG

BaUjahR2009–2011

Rückwärtig bildet der halbmondförmige Bau einen offenen Hof, der die Einfahrt und den Eingangsbereich fasst.

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hotel belvoir, rüschlikon

An aussichtsreicher und geschichtsträchtiger Lage über dem Zürichsee konnte das Architekturbüro MOKA einen aussergewöhnlichen Hotel-neubau realisieren. Das im April eröffnete Hotel Belvoir ist die Summe einer Zusammenarbeit unterschiedlichster Planungs- und Kreativbüros.von Mirko Beetschen (Text) und Martin Guggisberg/ Michael Sieber (Fotos)

lichtegesten

Der Name Belvoir verräts: Die Lage am Hang oberhalb von Rüschlikon ist eine der schönsten am Zürichsee. Der Blick reicht auf der einen Seite bis zum Bellevue-Platz im Herzen Zürichs, auf der anderen Seite nach Rapperswil und zum Obersee und an klaren Tagen bis ans Glar-ner Bergmassiv. Bereits 1721 wurde hier, auf dem linksufrigen Moränenhügel, das „Lusthaus Belvoir“ errichtet, das in der Folge als Kurhaus, später als Hotel genutzt wurde. Leider musste das historische Ge-bäude in den 1970er-Jahren einer zeitty-pischen Hotelanlage weichen, welche sich mit ihren 27 Zimmern bald nicht mehr ren-tierte. So beschloss die Gemeinde Rüsch- likon als Besitzerin eine Neuplanung des attraktiven Grundstücks und schrieb vor

einigen Jahren einen Wettbewerb aus. Die-sen konnte das Planungsteam um Investor Heinz Meier mit seinem Neubau, der die Hotelgeschichte des Belvoirs weiterschrei-ben sollte, für sich entscheiden.Für den Bau verantwortlich zeichnet das Stadtzürcher Architekturbüro MOKA. Projektleiter und Büropartner Beat Küttel erinnert sich an die Planung: „Das Pro-jekt war ziemlich komplex. Zum einen beinhaltet ein Hotel per se bereits die un-terschiedlichsten Raumprogramme, zum andern galt es die steile Hangkante mit ihrer Fernsicht optimal zu nutzen und möglichst alle Räume an der Seesicht teilhaben zu lassen.“ Entstanden ist ein halbmondförmiges, über die Hügelkante geschobenes Gebäude, dessen geknickte

Die Fassade des neuen Hotels Belvoir ist mehrfach geknickt und nutzt somit die aussichtsreiche Hangkantenlage optimal aus.

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aRchITEKTURHotel Belvoir, Rüschlikon

Fassaden grösstmöglichen Gebrauch von der Aussicht machen. Rückwärtig nimmt der so geschaffene Hof die Vorfahrt auf und führt den Gast unmittelbar ins of-fene Herz des Hauses. „Das Ankommen direkt in der Mitte der Anlage“, so liest man in der Projektbeschreibung der Ar-chitekten, „ist ein wichtiges Thema für die Erschliessung und gleichzeitig ein Garant für kurze Wege.“Der Stahl-Beton-Bau gliedert sich in drei Schichten: einen Sockelbereich aus dunklem Beton, ein dezent zurücksprin-gendes Eingangsgeschoss und die mit leichten Holzloggien versehenen Ober-geschosse. Richtung See ist die Fassade bis auf die Trägerkonstruktion weitestge-

hend verglast, während die seitlichen und rückwärtigen Fassaden ein Kleid aus un-terschiedlich dichter grauer Holzlattung umhüllt. Bildlich bedienen sich MOKA Architekten bei der Natur, sprich dem Linthgletscher, der den Zürichsee und seine flankierenden Hügelzüge vor 50‘000 Jahren geschaffen hat. „Wir wollten die-se Naturgewalten in unserem Gebäude thematisieren“, erklärt Beat Küttel. Die unterschiedlichen Innenräume fügen sich als „Schollen“ zusammen und bilden dazwischen Fugen, Spalten und Ritzen. Durch sämtliche Geschosse zieht sich bei-spielsweise ein gletscherspaltähnlicher Lichthof, der Korridore, Treppenhäuser und das Restaurant im Eingangsgeschoss

Die Zimmer verfügen über benutzerfreundliche Interieurs mit warmen Materialien und haben allesamt Loggien mit Seesicht. Die LED-Leseleuchten „Jet“ stammen von Nord Light.

mit Tageslicht versorgt und im ganzen Ge-bäude als Orientierungshilfe dient. Diese Durchlässigkeit findet sich nicht nur in der Vertikalen, sondern auch auf horizon-taler Ebene. So geht etwa der überhohe Rezeptionsbereich nahtlos ins galeriear-tige Treppenhaus und die luftige Lobby über, welche sich wie die meisten Räu-me des Hotels mit grosszügigen Fenster-fronten zum See hin öffnet. Wie von der Bauherrschaft gewünscht, verfügen auch sämtliche 60 Hotelzimmer, das Restaurant sowie ein Teil der Seminarräumlichkeiten über Seesicht. „Das hinzukriegen, war ein ganz schönes Puzzle“, meint Küttel.Bei der Innenarchitektur arbeitete das Büro mit der erfahrenen Innenarchitek-tin Pia Schmid sowie dem Gestalter Peter Kern. Für die Lichtplanung wurde das Zürcher Büro Lichtkompetenz an Bord geholt; dass das Thema Beleuchtung ge-rade in einem Hotel von grosser Bedeu-tung und hoher Komplexität ist, zeigt die Zusammenarbeit des Lichtplanungsbü-ros mit dem italienischen Leuchtenher-steller Artemide.

Die lichtplanung im Fokus

Für das gesamte Lichtkonzept des Hotels Belvoir in Rüschlikon war die Zürcher Firma Lichtkompetenz zuständig. Die Innenarchitektin und Projektleiterin Eva Pöpsel erläutert die Vorgehensweise: „Es ist notwendig, dass man als Lichtplaner frühzeitig beigezogen wird und bei der Projektentwicklung mitreden kann. Ge-meinsam mit Bauherrschaft, Architekten und Innenarchitekten erarbeiteten wir ein Beleuchtungskonzept. Dieses soll die Architektur/Innenarchitektur verstärken und akzentuieren, Stimmungen schaf-fen und den Gast durchs Haus leiten. Räumlich unterscheiden wir allgemein zwischen Verkehrs- und Aufenthaltszo-nen. In einem Hotel gibt es naturgemäss

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An der Fassade einzeln gestreut, verdichten sich die Pendelleuchten, je weiter man in das Hotel dringt, und verbinden so die unterschiedlichen Funktionszonen.

Den multifunktionalen Belvoir-Saal hat Innenar-chitektin Pia Schmid mit farbigen Wandflächen und

dunklem Parkett versehen. Die Deckenleuchten aus der Produktfamilie „Tagora“ in warmen Goldtönen schaffen

unterschiedliche Lichtstimmungen.

Dem Restaurant von Innenarchitekt Peter Kern haben die Lichtplaner einen Himmel voller Hängeleuchten des Modells „Castore“ (Artemide) gegenübergestellt. Durch verschiedene Lichteinstellungen wird tags und nachts jeweils eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen.

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aRchITEKTURHotel Belvoir, Rüschlikon

viele verschiedene Nutzungszonen mit unterschiedlichen Anforderungen an die Beleuchtung. In der Lobby wird der Gast empfangen, in Seminarräumen muss er arbeiten können, im Zimmer soll er sich rasch wohlfühlen, und im Restaurant muss ein angenehmes Ambiente herr-schen, in dem auch Kerzenlicht möglich ist. Dem Kunden präsentieren wir jeweils ein Konzept mit mehreren Varianten. In diesem Fall war es interessant, auf die Arbeiten zweier unterschiedlicher Innen-architekten – Pia Schmid und Peter Kern – mit unterschiedlichen Gestaltungs-ansätzen zu reagieren. Als Lichtplaner muss man ein gutes räumliches Vorstel-lungsvermögen und Materialempfinden

besitzen, deshalb arbeiten in unserem Büro viele Architekten und Innenarchi-tekten.“Für die Beleuchtungskörper sowie die technischen Lösungen wurde von der Firma Lichtkompetenz eine Ausschrei-bung durchgeführt, aufgrund derer nach Angebotseingang unter anderem der Leuchtenhersteller Artemide als Part-nerfirma beauftragt wurde. Hierzulan-de war Artemide bislang vor allem für ihre dekorativen Leuchten bekannt. Seit zwei Jahren besitzt das Unternehmen an zentraler Lage in Zürich einen eigenen Showroom und präsentiert hier zusätz-lich seine Kompetenzen im Bereich des technischen Lichtes (Artemide Architec-

tural). Eines der umgesetzten Architectu-ral Projekte kann Artemide mit der viel beachteten neuen Zürcher Weihnachts-beleuchtung Lucy vorweisen.Der Projektverantwortliche von Arte-mide, Claudio Dassen, ist stolz auf den gelungenen Abschluss des Hotels Belvoir. Eines weiteren Grossprojekts, welches er parallel mit der Beleuchtung von Hotel und Wohnungen im Zürcher Mobimo-Tower geleitet hat. „Die Arbeit hat uns etliche schlaflose Nächte bereitet“, lacht er, „aber sie war sehr spannend und lehr-reich.“ Rund 3500 Leuchten mit über 100 verschiedenen Modellen hat Arte-mide ins Hotel Belvoir geliefert. Eine Besonderheit stellen die über 800 Ein-bau-Downlights mit LED-Leuchtmittel dar. Ursprünglich war hier der Einsatz herkömmlicher Halogen-Leuchtmittel geplant gewesen, doch nach einer Wirt-schaftlichkeitsberechnung konnte die Firma Lichtkompetenz die Bauherrschaft von LED überzeugen, das zwar teurer in der Anschaffung, aber günstiger im Be-trieb und sehr viel langlebiger ist. Die Leuchtdioden wurden übrigens ebenfalls von Artemide produziert, welche dafür eine spezialisierte Sparte, Artemide Nord Light, betreibt.Nach zweijähriger Planungs- und noch einmal knapp zwei Jahren Bauzeit hat das neue Hotel Belvoir Anfang April sei-ne Tore geöffnet. Neben den fünf Dut-zend Zimmern – darunter fünf Junior Suiten, eine Suite und ein Langzeit-Zim-mer – bietet das Belvoir acht Seminar-räume, ein Restaurant mit Grill und Bar, eine Bowlinganlage sowie einen eigenen Wellnessbereich. Einer der Säle wird dem Rüschliker Gemeinderat übrigens als Sitzungslokal dienen, womit der Be-zug zur lokalen Bevölkerung schon mal hergestellt ist.

Durch sämtliche Geschosse zieht sich ein langer Lichthof, der Tageslicht tief ins Gebäudeinnere bringt und auch als Orientierungshilfe dient.

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iMMObiLienUnternutzte Wohnbauten

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Glarnerhaus im Zentrum von Rüti, Glarus Süd (eine Seite renoviert, die andere z. T. leerstehend)

Unüberbaute Bau-zonenreserven in Vend-lincourt (Ajoie)

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von Dr. Markus Gmünder (Text und Fotos)

In der Schweiz leben heute drei von vier Personen in Agglomerationen, und die suburbane Wohnraumnachfrage hält weiter an – dies häufig auf Kosten peripherer Regionen, die mit einem Angebotsüberhang, Leerstand und Unternutzung zu kämpfen haben. Angesichts der Zersiedelungsproblematik stellt sich die Frage, wie sich das dortige brachliegende Wohn- und Nutzungspotenzial besser ausschöpfen lässt, um dem Zerfall des Orts- beziehungsweise Landschaftsbildes entgegenzuwirken und private sowie volkswirtschaftliche Werte zu erhalten.

Was tun mit unternutzten (Wohn)Bauten an peripheren standorten?

Die im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) erstellte Stu-die „Alte (Wohn)Bauten“ geht der Frage nach, ob und wie sich alte und unter-nutzte Wohnbauten einer neuen Nut-zungsform zuführen lassen beziehungs-weise wann andernfalls eine Abriss- oder Rückbaulösung die sinnvollere Planungs-strategie darstellt. Anhand von zwei Bei-spielregionen, die überdurchschnittlich stark von Wohnungsleerstand und damit unternutztem Wohnraum betroffen sind, werden konkrete Lösungsansätze näher untersucht und diskutiert. Im Vorder-grund stehen dabei die Bewertung der Umnutzungspotenziale, die Identifika-tion möglicher interessierter Zielgruppen sowie die Unterstützungsmöglichkeiten seitens der öffentlichen Hand.

Beispielregionen glarner Hinterland und ajoie

Die Entwicklung der Region Glarner Hin-terland ist geprägt durch den relativen Bedeutungsverlust der Industrie, rück-läufige Bevölkerungszahlen und einen alten Gebäudebestand. Einzelne Pend-lergemeinden haben als attraktive Wohn-standorte zwar an Bedeutung gewonnen, dies jedoch mit dem Resultat von Leer-stand und Zerfall in den historischen Ortskernen. Eine temporäre Entlastung dürfte die Leerstandsproblematik durch das Projekt Linthal 2015 erfahren, das bis 2016 an die 500 Arbeitskräfte in die Re-gion bringen wird.Der Bezirk Porrentruy hat trotz peri-pherer Lage und rückläufiger Bevölke-

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iMMObiLienWohnbauten

rung den Gebäudebestand in den letzten zwanzig Jahren massiv ausgebaut, be-günstigt durch grosszügige Baulandre-serven an den Dorfrändern. Leerstand und Zerfall konzentrieren sich vor allem auf die agrarisch geprägten Gemeinden, insbesondere auf ehemalige Bauernhöfe. Es ist zu erwarten, dass sich mit dem Endausbau der A16 (Transjurane) bezie-hungsweise mit dem Anschluss an den TGV-Zubringer die Erreichbarkeit der Region jedoch verbessert und das Woh-nen in der Ajoie dadurch für Pendler at-traktiver wird.

treiBer des leerstands und der unternutzung

Treiber Nummer 1 des Wohnungsleer-stands sind eine rückläufige wirtschaft-liche und/oder demografische Entwick-lung einer Region. Eine weitere Rolle können Alter und Zustand der Gebäude und Wohnungen spielen, die an peri-pheren Standorten häufig nicht den An-forderungen der Nachfrager entsprechen. Die Vermarktung leerstehender Objekte ist in ländlichen Regionen zudem häu-fig nicht professionell beziehungsweise überregional organisiert. Ein wesent-licher Treiber sind auch die meist überdi-mensionierten Baulandreserven, die das Bauen auf der grünen Wiese im Vergleich zu Sanierungen der Bausubstanz im Dorfkern attraktiver erscheinen lassen.

MassnaHMen zur uMnutzung

Aus der Situationsaufnahme vor Ort und den Gesprächen mit den involvierten Fachpersonen lassen sich folgende Stra-tegien und Massnahmen zur Neu- oder Umnutzung leerstehender Wohnbauten ableiten:• Nachhaltige Verbesserung der Stand-

ortqualität, insbesondere der Erreich-barkeit und damit Optimierung der Standortkriterien als Wohnstandort.

• Fokussierung auf innerkantonale Pendler und (Früh-)Pensionierte als relevante Zielgruppen und professio-

nelle Vermarktung als Zuzugsregion mit hoher Lebensqualität (naturnahes, günstiges Wohnen).

• Aufbau einer Informationsplattform, die mehr Transparenz zum Angebots-Nachfrage-Verhältnis schafft und bei Sanierungsfragen bezüglich Ortsbild-schutz und Baurechtsfragen Hilfe anbietet.

• Aussenwahrnehmung des Denkmal-schutzes verbessern und über Ideen-wettbewerbe die Palette der Umnut-zungspotenziale aufzeigen.

• Anreizmechanismen zur Investition in Erhaltung und Aufwertung der (histo-rischen) Ortskerne schaffen.

• Raumplanung auf ein strategisches Baulandmanagement ausrichten (z. B. Mehrwertabschöpfung, verursacherge-rechte Erschliessungskosten, Zersiede-lungsabgaben).

• Rückbaustrategien mit Hilfe von Grundstücksgewinnsteuern oder Mehrwertabgaben finanziell unterstüt-zen (Fonds für Abrissprämien).

Die nachhaltige Lösung des Leerstands-problems muss politisch auf verschie-denen Ebenen ansetzen, damit die beiden Hauptursachen der unternutzten Wohn-bauten – die rückläufige Wirtschaftsent-wicklung und eine unzureichende Raum-planungspolitik – dauerhaft eingedämmt werden können.Langfristig im Vordergrund steht die Aufwertung der Standort- beziehungs-weise Wohnortqualität der ländlichen Gemeinden, insbesondere deren Erreich-barkeit. Die Massnahmen im Rahmen der Wohnbaupolitik sollen sich dabei auf ausgewählte Zielgruppen (innerkan-tonale Pendler oder [Früh-] Pensionierte) fokussieren und die vorhandenen Struk-turen professionell vermarkten (Han-delsplattform, Informationsplattform für Denkmalschutz, Sanierungsfachwissen, Renovationsfonds).Der Raumplanung kommt in der wirk-samen Bekämpfung der Leerstandspro-blematik eine Schlüsselrolle zu: Mehr-wertabschöpfungen bei Neubauten oder Zersiedelungsabgaben würden es

Markus Gmünder, Dr. rer. pol., studier-te Geografie, Volkswirtschaftslehre und Meteorologie an der Universität Basel. Er beschäftigt sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Projektleiter bei der Firma B,S,S. Volkswirtschaftliche Beratung AG vor allem mit Regional- und Stadtentwicklung, Raumplanung und Umweltpolitik. Nebenher ist er Lehrbeauftragter für Räumliche Ökono-mie an der ETH Zürich sowie an der Hochschule Luzern.Die B,S,S. Volkswirtschaftliche Be-ratung AG wurde 1992 gegründet, und berät in den Bereichen öffentliche Finanzen, Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit sowie nationale und internationale Umweltpolitik und Boden- und Wohnungsmarkt. www.bss-basel.ch

den Gemeinden erlauben, die entspre-chenden Mittel aufzubauen, um einer-seits die Verkleinerung der Bauzonen oder Rückbaumassnahmen wie Abriss-prämien finanzieren zu können und ver-stärkt Anreize zu setzen, in den Erhalt der Dorfkerne und der Naturlandschaft zu investieren.

scHlussfolgerungen und ausBlick

Die Gründe für Wohnraumunternutzung sind vielschichtig und komplex, wes-wegen keiner der diskutierten Lösungs-ansätze für sich allein den Königsweg darstellt. Es braucht einen Instrumen-tenmix, der im Sinne eines stufenweisen Vorgehens dazu beitragen kann, die Um- und Neunutzung alter Wohnbauten zu fördern. Zudem muss in Abhängigkeit der Situation vor Ort jeweils spezifisch ein Lösungskonzept erarbeitet werden. Die Studie hat gleichwohl gezeigt, dass sich in ländlichen, peripheren Regionen bei geeigneter Ausgestaltung entsprechender Massnahmen brachliegende Wohn- und Nutzungspotenziale von Wohnbauten besser nutzen lassen, um so dem Zerfall des Orts- bzw. Landschaftsbildes entge-genzuwirken und private sowie volks-wirtschaftliche Werte zu erhalten.

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AKTUELLU-Wert-Berechnungsprogramm

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Neues u-Wert- BerechNuNgs-

programm

SFHF (Text)

Der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden hat in Zusammenarbeit mit der EMPA Dübendorf ein neues U-Wert-

Berechnungsprogramm lanciert. Damit erhalten Planer und Fassadenbauer ein

effizientes Werkzeug, um innovative Lösungen für Fassadenkonstruktionen

zu finden.

Der U-Wert (Wärmedurch-gangskoeffizient) einer Aussenwand istzur zentralen Kenngrösse beim Bauengeworden. Nicht nur Bauherren, son-dern auch Behörden und Fördergelder-Verwaltende wollen mittlerweile aufmehrere Kommastellen genau wissen,wie gut eine Aussenwand dämmt. Des-halbhatderSchweizerischeFachverbandfür hinterlüftete Fassaden (SFHF) einneues U-Wert-Berechnungsprogrammlanciert: Das Programm beinhaltet dieProduktepalette von sechs führendenUnterkonstruktionsherstellernsowievon

Der SFHF, der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden, hat ein Programm zur Ermittlung der U-Werte von hinterlüfteten Fassaden entwickelt.(Bild: 4B)

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AKTUELLU-Wert-Berechnungsprogramm

fünf Dämmstoffherstellern. Durch dasProgramm lassen sich die U-Werte vonWändenmiteinerhinterlüftetenFassadeundDämmstärkenvonbiszu300Milli-meternberechnen.Die EMPA Dübendorf hat sämtlicheim Programm aufgeführten Produktewärmetechnisch untersucht und derenKennwerte im Labor ermittelt. Die Zu-sammenarbeitdes SFHFmitdem inter-national anerkannten Institut gewähr-leistet verlässliche Resultate, die auchBehörden anerkennen. Aufgrund derVielfalt an aufgeführten Produkten las-sensichunzähligeVariantenfürdieUn-terkonstruktion und die Dämmung vonhinterlüfteten Fassaden durchrechnen.So lässt sich objektbezogen die ideale,technischhochwertigeLösungmitmini-miertenWärmebrückenfinden.

einfach bedienbar und kostenlos

Für wen ist das U-Wert-Berechnungs-programm geeignet? Für alle, die einminimales Fachverständnis bezüglichhinterlüfteter Fassaden und Baustatik

mitbringen. Auch Bauherrschaften undBehördenkönnendurchdasOnline-Pro-gramm die konstruktive Qualität einerhinterlüftetenFassadeüberprüfen.DasProgrammkannaufderWebsitedesSchweizerischen Fachverbands für hin-terlüfteteFassaden (www.sfhf.ch) von je-demInternetnutzerkostenlosverwendetwerden; die Berechnungen erfolgen on-line.Dasbedeutet,dasskeineDatenundResultategespeichertwerdenundimmerdie aktuellste Version des Programmsverfügbar ist.UmeineverbindlicheBe-rechnung zu erstellen, müssen bausta-tischabgesicherteWerteeingegebenwer-den.SoerhaltendieProgrammbenutzereine verbindliche Berechnung, die sichausdrucken und unterzeichnen lässt.DasDokumenterhältdadurchamtlichenCharakterundkannfürFördergeldanträ-geundBaueingabenverwendetwerden.DankdemU-Wert-ProgrammlassensichFassadensysteme energetisch optimie-ren, zudem macht es die konstruktivenund energetischen Vorteile der hinter-lüftetenFassade sichtbar. Es ermöglichtallen am Bau Beteiligten, Erfahrungenzu sammelnundverschiedeneMöglich-keiten zu vergleichen. Jeder Planer undjederFassadenbauersollinderLagesein,das optimale Fassadensystem für seinProjektzufinden.

KompeteNz für die hiNter- lüftete fassade

Der Schweizerische Fach-verband für hinterlüftete Fassaden (SFHF) setzt sich mit Kompetenz und Engage-ment dafür ein, das Wissen über hinterlüftete Fassaden den Architekten, Planern und Bauherren näherzubringen. Als unabhängiger Verband vertritt er seine Mitglieder gegenüber Behörden, Insti-tutionen und verwandten Fachverbänden. Der SFHF erarbeitet Richtli-nien und Empfehlungen und steht im Dialog mit Fach- und Normenkommissionen. Dazu engagiert er sich in der Aus- und Weiterbildung, unter anderem der Polybauer. Die SFHF-Mitglieder sind Spezia-listen in Sache Gebäudehülle – und damit ideale Partner für Architekten, Bauherren und Planer.

www.sfhf.ch

Mit wenigen Eingaben kommt man auf www.sfhf.ch kostenlos zur konstruktionsspezifischen U-Wert-Berechnung (Bild: 4B).

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RECHTBauleitung

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RECHTBauleitung

von Christoph Locher (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Eine gute Bauleitung ist Gold wert. Das gilt für jeden Bauherrn und erst recht für jeden Generalunternehmer.

Doch was sind die Aufgaben einer Bauleitung, und in welchen Konstellationen haftet sie dem

Bauherrn gegenüber, wenn doch etwas schiefgeht? Diesen Fragen geht dieser kurze Abriss nach.

AufgAben und HAftung der

bAuleitung

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DieZeitenaufdenBaustellenwerdenimmerhektischer.DieSchnittstellenzwischendeneinzelnenBauleistungenwerdenzahlreicherundkomplexer,diePreisebleibengedrückt,derAus-bildungsstandderMitarbeitendenwarauchschonhöher.DamussdieBauleitungdenÜberblickwahren,sonstdrohtdasChaos.EineguteBauleitungkanndemBauherrnvielÄrgerersparen,siekanneingreifen,nochbevoreinMangelentsteht.EinekompetenteBau-leitung soll die verschiedenen am Bau Beteiligten koordinierenundmotivieren.DochwaskanneinBauherrvoneinerBauleitungverlangen,wassinddieeigentlichenAufgabenderBauleitung?DerBegriff derBauleitung ist inkeinemGesetz geregelt.Um-gangssprachlich versteht man darunter die Leitung eines Bau-vorhabensaufderBaustelle.Dasbedeutet,mitdenvorhandenenPlänen,anhandderWerkverträgeimvorgegebenenTerminpro-grammdieErstellungdesBauwerkesbegleiten,bisdiesesvoll-endetistunddemBauherrnübergebenwerdenkann.DieseAuf-gabe umfasst die Koordination und Kontrolle der HandwerkerunddielaufendePrüfung,obdiePlanungsvorgabeneingehaltensind. Sehr scharf ist diese umgangssprachliche Umschreibungder Bauleitungsfunktion allerdings nicht. Sie lässt zahlreicheEinzelfragenoffen,etwaobauchdieErstellungderWerkverträ-geundAusführungspläne,dieKostenkontrolle,dieLeitungderGarantiearbeitennachBauvollendungetc.zumPflichtenheftderBauleitunggehören.AberauchimRegelwerkdesSIAfindetsichkeinklaresPflichten-heft fürdieBauleitung. InderSIA-Ordnung102 (derOrdnungfürLeistungenundHonorarederArchitekten)wirdnurdieBau-leitung im engsten Sinne, d. h. die Leitung und ÜberwachungderArbeitenaufderBaustelle,beschrieben.RegelmässigwerdenderBauleitungjedochnochweitereAufgabenübertragen.Mehrnoch–dieAufgaben,diederBauleitunginderSIA-Norm118(derNorm, welche die Werkverträge mit den Unternehmern regelt)zugeschriebenwerden,sindnichtdeckungsgleichmitdenAufga-bendesArchitekten,derauchdieBauleitungübernimmt,sowiesieinderSIA-Ordnung102beschriebensind.DerHandwerker,dessen Werkvertrag die SIA-Norm 118 als anwendbar erklärt,kannvonderBauleitungmehrundandereserwartenalsderBau-herr,dermitderBauleitungeinenVertragnachderSIA-Ordnung102 schliesst. Sowohl für dieBauleitung als auch für denBau-herrnistesdeshalbempfehlenswert,imBauleitungsvertragmög-lichstgenauzuumschreiben,welchesdieAufgabensind,welchedieBauleitungzuerfüllenhat.Daskannsinnvollerweisedadurchgeschehen, dass im Bauleitungsvertrag die Leistungspakete ausderSIA-Ordnung102benanntwerden,diederBauleitungüber-tragen werden sollen. Gleichzeitig sollte aber auch vereinbartwerden,dassdieBauleitungdarüberhinausalljeneAufgabenzuerfüllenhat,diedieSIA-Norm118derBauleitungzuweist,sofernvorgesehenist,dassdieseNormBestandteilderWerkverträgemitdenHandwerkernwerdensoll.DieAufgabederBauleitungwird oft demArchitektenübertra-gen,derdasBauvorhabengeplanthat.DieBauleitung istdann

einBestandteildergesamtenAufgabedesArchitekten.ErbringtderArchitektdasGesamtpaket anLeistungengemässder SIA-Ordnung102vonderProjektierungüberdieAusschreibungbiszurRealisierung(wasihmAnspruchauf100Prozentdesgesam-tenHonorarsgibt),sospieltderBegriffderBauleitungnichteinesozentraleRolle,weildieBauleitungnichtgegenüberdenanderenplanerischenAufgabenimZusammenhangmitdemBauvorhabenabgegrenztwerdenmuss.DieUmschreibungderBauleitungsauf-gaben ist aber dann wichtig, wenn der planende Architekt dieBauleitungnichtselberausführt,weilderBauherrdamiteinenseparatenBauleiterbeauftragthat.Dannmussvertraglichsicher-gestelltwerden,dassallenotwendigenAufgabendemeinenoderdemanderenBeauftragtenzugewiesenwerden.DerBauleitungsvertragwirdgemeinhindemAuftragsrecht(Art.394ffOR)unterstellt.Diesgiltselbstdann,wenndieBauleitungTeileinesgesamtenArchitektenvertragesbildet,soweitmandie-senVertragnichtinsgesamtdemAuftragsrechtunterstellenwill(wasaberumstrittenist).AusdieserrechtlichenQualifikationdesBauleitungsvertragesfliessenzumeineneinigeallgemeineBaulei-tungsaufgaben,zumanderenunterliegtdieBauleitungeinerbe-sonderenSorgfalts-undTreuepflicht.Dieallgemeinen(auftragsrechtlichbegründeten)Bauleitungsauf-gaben sind zuerfüllen, auchwennsie imAufgabenkatalogdesBauleitungsvertrages nicht ausdrücklich aufgeführt sind. Dazugehört zunächstdie Informationspflicht:DieBauleitung istver-pflichtet,vonsichausdenBauherrnüberallewesentlichenVor-gängeaufderBaustellezu informieren,namentlichregelmässigüber den Baufortschritt und über allfällige Probleme wie auchüber die entsprechenden Gegenmassnahmen. Ferner trifft dieBauleitung eine Aufklärungspflicht. Diese geht weiter als eineblosseInformation.DieBauleitungmussdemBauherrnZusam-menhänge,RisikenundKonsequenzenerklären.DerBauherristinderRegelderLaie,dieBauleitungistdieFachperson,diedemBauherrndieDingeerklärt,dievorsichgehenundzudenenderBauherr allenfalls Entscheidungen treffenmuss.Weiter hat dieBauleitungeineBeratungspflicht.DieBauleitungmussdenÜber-blicküberdasGeschehenbeiderErstellungderBautewahren,undsiemussdenBauherrn inallenFragen,dieerzuentschei-denhat,fachkundigberaten.SchliesslichhatdieBauleitungeineAbmahnungspflicht.DerBauherrhatgegenüberderBauleitungein Weisungsrecht. Zudem muss die Bauleitung überall dort,wo Entscheidungen zu treffen sind, bei denen der Bauherr einerkennbaresInteresseaneinerMitbestimmunghat,unaufgefor-dertWeisungendesBauherrneinholen.AllerdingsmusssieWei-sungen,diesieempfängt,kritischhinterfragenunddenBauherrnaufklären,wennerkennbar ist,dass sichdieUmsetzungdieserWeisungenfürdenBauherrnnachteiligauswirken.SiemussdemBauherrndiesfallsabraten,dieWeisungumzusetzenbzw.ihnzuüberzeugenversuchen,dieWeisungzurückzunehmenoderzuändern. Diese Abmahnung muss fachtechnisch begründet undausdrücklichundklarformuliertsein.

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RECHTBauleitung

DieSorgfaltspflichtbedeutet,dassdieBauleitungalleihrübertra-genenAufgabensorgfältigausführenmuss.DieSorgfalthatsomitetwasmitderQualitätderDienstleistungzutun.AlsGrundsatzgilt, dass die Bauleitung die Qualität eines Durchschnittsfach-manneserbringenmuss.Wasdasheisst,mussletztlicheinRich-terentscheiden.WenneinBauherrjedochbewussteinenSpezia-listenmitderBauleitungbeauftragt,sokannervondiesem aucheinehöherealsdieDurchschnittsqualitätverlangen.UmgekehrtmussderBauherrseineQualitätsvorstellungenreduzieren,wennereineBauleitungbeauftragt,vondererweiss,dasssiezumBei-spielnochsehrunerfahrenodersonsteherunterdurchschnittlichtalentiert ist. Ein besonderer Aspekt der geschuldeten Sorgfaltbesteht darin, dass die Bauleitung die anerkannten Regeln derBaukunde kennt und umsetzt. Diese anerkannten Regeln derBaukundefindensichauchindentechnischenNormendesSIAoderandererFachverbände.VonsolchenNormenwirdvermutet,dass sievonderWissenschaft als theoretisch richtiganerkanntwurden,feststehenundsichnacheinerklarenMehrheitsmeinungderfachkompetentenAnwenderinderPraxisbewährthaben(sodieUmschreibungdurchdasBundesgericht).Dasisteinesehran-spruchsvolleAufgabederBauleitung,denndieZahldiesertech-nischenNormenistgross,undhiereinenÜberblickzubewahren,istnichteinfach.Aus der Treuepflicht, die der Bauleitung obliegt, leiten sichschliesslicheineReihevonkonkretenVerhaltensweisenab.DieBauleitungalsAuftragnehmerwahrtfremdeInteressen,jenedesBauherrn.SiemussdaherihreeigenenInteressenjenendesBau-herrnunterordnen.Allgemeinlässtsichsagen,dassdieBauleitungalleszuunternehmenhat,wasdemgeplantenBauvorhabenför-derlichistundallesunterlassenmuss,wasihmabträglichist.Wasdasbedeutet,mussanhanddesGrundsatzesvonTreuundGlau-benbeurteiltwerden.EineerstekonkretePflicht,diesichausderallgemeinenTreuepflichtableiten lässt, istdieDiskretions-undGeheimhaltungspflicht.DerBauherrmusssichdaraufverlassenkönnen,dassdieBauleitungihranvertrauteInformationennichtohnesachlichenGrundanDritteweitergibt.AlsZweitesmussdieBauleitung Interessenkollisionenvermeiden.EsgibtKonstellati-onen,wodieInteressenverschiedenerBauherren,fürdiedieBau-leitungtätigist,einandergegenüberstehen(z.B.wennsichzweibauende Nachbarn in die Haare geraten). Kann die BauleitungdenKonfliktnichtvermittelndbeilegen,musssieletztlicheinesodergarbeideMandateniederlegen.SchliesslichwirddasVerbotder ungetreuen Geschäftsführung aus der Treuepflicht abgelei-tet.SoistesderBauleitunguntersagt,vonHandwerkern,diesiekoordiniertundüberwacht,Vergünstigungenanzunehmen,weildasihreUnabhängigkeitgefährdet.EineverboteneungetreueGe-schäftsführungwäreauchdarinzusehen,wennesdieBauleitungunterlässt, von einem Handwerker einen Mangel unentgeltlichnachbessernzulassen,weildieserimGegenzugdaraufverzichtet,denBauherrnaufeinenFehlerderBauleitunghinzuweisen,derZusatzkosten verursacht hat. Ein derartiges ZusammenspannenvonBauleitungundHandwerkergegendenBauherrn istunzu-lässig.

WenndieBauleitungeinevertraglichgeschuldeteLeistungnichtoderschlechterbringtoderwennsiegegendiehierbeschriebenallgemeinenPflichtenundVerhaltensregelnverstösst,soverletztsiedenBauleitungsvertrag.Dasführteinerseitsdazu,dassihrHo-noraranspruchgekürztodergargänzlichverneintwird.WenndieVertragsverletzungdarüberhinausbeimBauherrneinenSchadenverursacht,wirddieBauleitungschadenersatzpflichtig,sofernsienichtbeweisenkann,dasssiekeinVerschuldentrifft.DieseHaf-tungderBauleitungfüreineschlechteVertragserfüllungunterliegtjedocheinigenBesonderheiten.OftisteinBaumangelnichtaufeineeinzigeUrsachezurückzu-führen.FehlerderBauleitungundeinesodermehrererHandwer-kerhabenzumMangelgeführt.IndiesenFällenhaftendieFehl-barendemBauherrnsolidarisch.Dasbedeutet,derBauherrkannsicheinenderFehlbarenaussuchenundihnfürdenganzenScha-denhaftbarmachen.DeraufdieseWeiseBelangtekanndannsei-nerseitsRückgriffnehmenaufdieanderenVerantwortlichen.ImStreitfallmussdannderRichterdieHaftungsquotenbilden,denSchadenalsonachProzentenaufteilen.SoweitderGrundsatz.WennsichderBauherrentschliesst,einenUnternehmer(alsso-lidarischHaftenden)zubelangen,sokannderUnternehmerein-wenden,auchdieBauleitunghabeversagt.Trifftdieszu,somusssich der Bauherr das Fehlverhalten der Bauleitung wie eigenesFehlverhaltenanrechnenlassen,weildieBauleitungdieHilfsper-sondesBauherrnist.Dasführtdazu,dassdieAnsprüchedesBau-herrnentsprechendreduziertwerden,indemerbeispielsweiseei-nenTeilderNachbesserungskostentragenmuss.(DemBauherrnsteht in dieser Konstellation aber ein SchadenersatzanspruchgegenüberderBauleitungzu,wenndurchihrFehlverhaltenderBaumangel mitverursacht worden ist.) Diese Hilfspersonenhaf-tungdesBauherrnspieltallerdingsdannnicht,wenndereinzigeVorwurf,denderHandwerkerandieAdressederBauleitungrich-tet,darinbesteht,dassdieBauleitungihnnichtgenügendkontrol-lierthabe.DerHandwerkerhatnämlichkeinenAnspruchdarauf,dasservoneinerBauleitungkontrolliertundüberwachtwird.EristfürseineArbeitsausführungalleinverantwortlich.Demgegen-überhatderBauherrgegenüberderBauleitungAnspruchdarauf,dasssiedieHandwerkerkontrolliertundüberwacht(soweitdieseAufgaben Teil des vertraglich vereinbarten LeistungsumfangesderBauleitungsind).DerBauherrkannalsodieBauleitungscha-denersatzpflichtigmachen,wenndieseihreKontroll-undÜber-wachungsaufgabenichtsorgfältigwahrgenommenhatunddarauseinSchadenentstandenist.DieAufgabederBauleitungistspannendundanforderungsreich.Sie ist aber auch mit nicht unerheblichen Risiken verbunden.Eine professionelle Bauleitung hat deshalb eine angemesseneBerufshaftpflichtversicherung,dieeinspringt,wenneinFehlerpassiert.

Christoph Locher, Rechtsanwalt, Exec. MBA HSG und Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht, ist für die AMG Rechtsanwälte in St. Gallen tätig.www.amglaw.ch

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Mit der Einführung des HÅG Capisco Puls deckt die HÅG-Capisco-Familie nun ein breites Spektrum an Geschmäckern und Ansprüchen ab. HÅG Capisco Puls verkörpert eine neue Generation, die für den modernen, dynamischen Arbeitsplatz konzipiert wurde. Er basiert auf unserem Verständnis des menschlichen Körpers mit seinem Bedürfnis nach ständiger Bewegung. Als moderner, flexibler Stuhl steht er in Form, Funktion und Anwendungsmöglichkeiten für den Fortschritt der Entwicklung in der Arbeitswelt.

Mehr Informationen unter www.hag-global.com/ch

Spezialaktion für Architekturbüros: Testen Sie einen Monat lang den HÅG Capisco PULS unverbindlich und kostenlos. Melden Sie Ihr Interesse an [email protected] mit Stichwort „PULS“.

Moderne Raffinesse

A Brand of Scandinavian Business Seating PASSION FOR MOVEMENT

fair gehandelter naturstein

Das Familienunternehmen tSchümperlin setzt sich für fair gehandelte Natursteine ein, denn der Ab-bau ausserhalb Europas widerspricht oftmals ethischen Prinzipien. Die Missachtung von menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit sind bittere Reali-tät. Durch eigens durchgeführte Kontrollen sorgt das Un-ternehmen für fair gehandelte Natursteine, welche auch unter dem Namen „Atistone“ bekannt sind. „Atistone“ garantiert Steine, die unter gesicherten Bedingungen produziert wurden. Das Sortiment bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten und eignet sich hervorragend für die Gar-ten- und Umgebungsgestaltung. [email protected], www.tschuemperlin-ag.ch

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schalldämpfender teppich

Die Wahl des richtigen Teppichbodens leistet einen entschei-denden Beitrag zur Schalldämmung. Denn gerade der Lärm in einem Büro kann ein entscheidender Stressfaktor sein, der mini-miert werden sollte. Beim Teppichboden werden mehr Geräusche absorbiert, als dass es bei einem Hartbodenbelag je möglich wäre. Hierbei spielt die Nachhallzeit eine zentrale Rolle, die bei Tep-pichböden nur halb so lang ist. Somit werden Trittgeräusche um einiges reduziert.Auf dieser Tatsache basierend hat object carpet ihren bereits bestehenden Akustikrücken weiterentwickelt, wodurch der „Black-Thermo Filz Akustik plus“ entstanden ist.

[email protected], www.object-carpet.com

JugendBänke

Das Unternehmen hinnen hat sich seit über 40 Jahren auf die Ausstattung von öffentlichen Spielplätzen und Freizeitanlagen spezialisiert. So bieten beispielsweise die Jugendbänke interes-sante Sitzgelegenheiten für Jugendliche und Heranwachsende, auf denen man sich treffen kann. Sie sind ideal für Pausenplät-ze, Schulhöfe oder auch Sportstätten. Die Anlehngestelle von „Ypsilon“ eignen sich auch genau so gut für öffentliche Plätze oder Haltestellen. Durch hochwertige Materialien und bewährte Kon-struktionen wird eine dauerhafte Sicherheit geboten. Die massiven Metallrohrgestelle sind in den Varianten Metall verzinkt oder auch in Edelstahl erhältlich.

[email protected], www.bimbo.ch

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Markisen und Beschattungs-systeme

MHZ Hachtel + Co. AGEichstrasse 108107 Buchs|ZürichTel. 0848 47 13 13 | Fax 0800 55 40 [email protected] | mhz.ch

Unser Gesamtprogramm: Vorhangstangen, Vorhangschienen, Rollos, Vertikal- und Horizontaljalousien, Jalousien aus Holz, Rollos aus Bambusgewebe, Plisseevorhänge, Raffrollos, Flächen-vorhänge, Insektenschutz, Markisen und Beschattungssysteme.

MHZ Markisen und Beschattungen bieten vorbildliche Techniken und schönste Stoffe um Hitze abzustrahlen. Viele Dessins undFarben bereichern jeden Frei- und Innenraum.

die reinheit der formen

Das neue Designkonzept für Papierhandtuchspender und Papierabfallaufnahme von Vola überzeugt durch geometrische Kreisformen fernab kurzlebiger Trends. Mit der „Runden Serie“ zeigen sich neue kreative Möglich-keiten im Umgang mit Raum und Materialien in privaten Badezimmern, in Verwaltungsgebäuden, öffentlichen Nasszellen und auch Hotels. Die Charakteristik der neuen Produkte ist ein Ring, abgeleitet aus dem Kreis als geometrische Form, der in gebürstetem Edelstahl oder in verchromter Ausführung angeboten wird.

[email protected], www.vola.ch

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drucker für teamarBeiten

hewlett packard hat ihre „Designjet ePrinter“-Modelle erweitert, und zwar mit Web-Verbindungen. Diese neuen Angebote vereinfachen die Handhabung des Grossformatdrucks und ermöglichen einen sofortigen Zugriff auf Dateien für professionelle Anwender. Der „T790“ wurde speziell für Arbeits- gruppen entwickelt. Mit seinen zwei Medienrollen und intelligenten Umschalt-funktionen sowie der Möglichkeit, bis zu zwei A1-Seiten pro Minute auszugeben, ermöglicht er es den Teams eine hohe Druckerauslastung zu bewältigen.

www.hp.com

Qualitäts-check im Bau

Der heutigen Bauwirtschaft ist leider als Charakteristika eigen, dass der Kosten- und Zeitdruck allgegenwärtig sind. Die Unter-nehmungen sind jedoch trotzdem auch gefordert, zufriedenstellende Leistungen zu erbringen. Fehler geschehen auf diese Wei-se schnell, deshalb lohnt es sich, Kontrollen durchzuführen. Für jegliche Arbeiten in den Fachbereichen Estriche, Fugen, fugenlose Bodenbeläge, Gussasphalt, Kugelstrahlen und Hochbau-Abdichtungen bietet der Fachverband paVidenSa eine Dienstleis-tung zur Qualitätssicherung an, welche dort ansetzt, wo noch Möglichkeiten bestehen, Fehler zu korrigieren oder weiter-gehende Schäden abzuwenden. Quali-tätssicherung während des Einbaus gibt Gewissheit, dass die Arbeiten gemäss den Regeln der Baukunst und entsprechend dem Werkvertrag ausgeführt werden.

[email protected], www.pavidensa.ch

multi-wetter-sensoren

Die Funktechnik der Wettersensoren „Sen-sero-868 AC“ und „Sensero-868 AC plus“ wurden auf das bidirektionale Funksystem ProLine 2 umgestellt. Damit vereinen die Multisensoren nicht nur Messfunktionen in Bezug auf Licht, Wind und Regen in einem kompakten Gerät, sondern fungieren auch als zusätzliche Zwischenstation bei der Weiterleitung von Funksignalen an den richtigen Empfänger beziehungsweise der Rückmeldung an den Handsender. Die Sensoren eignen sich vor allem für Lamel-lenstoren und den textilen Sonnenschutz. meimo

[email protected], www.meimo.ch

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ATISTONE – ETHISCHER NATURSTEIN

natursteinprodukte für die Garten- und umgebungsgestal-tung und den stras-senbau − nach ethischen kriterien!

Sie haben die Wahl. treffen auch sie eine verantwortungsvolle entscheidung!

Wir bekennen uns zu ethi-schem Natursteinabbau, d.h. keine Kinderarbeit, faire Löhne und arbeits-bedingungen etc. Deshalb arbeiten wir zusammen mit den international aner-kannten organisationen wie win=win fair stone und eti (ethical trading initiative)

A. Tschümperlin AGOberneuhofstrasse 56341 Baartel 041 769 59 59 fax 041 769 59 69 [email protected]

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kurze Bauzeit durch raummodule

Mit derzeit rund 37‘000 Studierenden ist die Universität Köln eine der be-liebtesten Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Um den Bedürfnissen von Studierenden und Wissenschaftlern der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft-lichen Fakultät weiterhin gerecht zu werden, hat die Hochschule im vergangenen Jahr ihren Gebäudebestand erweitert. Die Bauzeit sollte möglichst kurz ausfallen, weshalb man sich für die hochwertigen Raummodule der Serie „Comfort Line“ von alho entschied. In einer Bauzeit von gerade mal acht Wochen entstand aus zehn Raummodulen ein zweigeschossiges Gebäude. Durch eine Sichtbetontreppe wurden das Erd- und Obergeschoss miteinander verbunden. Der Baukörper selbst verfügt über eine Fassade aus mineralischem Scheibenputz in einem frischen Grün. Durch eine 3-fach-Verglasung wurde die Anforderung an Wärme- und Schallschutz ebenfalls erfüllt. alho gehört heute mit rund 500 qualifizierten Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz zu den Marktführern der Branche. Zur Produktpalette gehören Baucon-tainer, Bürocontainer und Schulcontainer, genauso wie hochwertige Kliniken, Bürogebäude, Schulen, Kindergärten und Pflegeheime zur dauerhaften Nutzung.

[email protected], www.alho.ch

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salone inter-nazionale del mobile/ euroluceDie Mailänder Möbelmesse feierte dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Von 328 Ausstellern im Jahre 1961 stieg die Aus-stellerzahl in den vergangenen 50 Jahren auf 2720 an der diesjährigen Messe, verteilt auf 210‘500 m² Ausstellungsflä-che! Über 320‘000 Besucher aus aller Welt pilgerten nach Mailand, um sich an der Messe, aber auch in der Innenstadt an unzähligen Ausstellungen, Präsentationen und Inszenierungen, über aktuelle Ten-denzen im Möbeldesign und der Welt der Einrichtung zu informieren. Auch Modulør weilte in Mailand und stellt hier einige aus-gesuchte Neuheiten des Salone Internazi-onale del Mobile und der Euroluce vor.Zum 50-Jahre-Jubiläum präsentierte sich die Möbelmesse Mailand farbenfroh, verspielt und eigenwillig. Statt Retro-Chic war das Ausloten technischer Möglichkei-ten angesagt – mit viel versprechenden Ergebnissen. Die wirtschaftliche Krise, von der auch die Möbelindustrie nicht verschont geblieben ist, scheint überwun-den zu sein. Eine immense Zahl von Neuheiten wurde von den wichtigen Labels präsentiert, die ihre erstarkte Marktpräsenz auch in üppi-gen Inszenierungen unterstrichen.Die nächste Mailänder Möbelmesse findet von 17. bis 22. April 2012 statt.

www.cosmit.it

sich neigender vollkunststoffstuhl

„Tip Ton“ von vitra ist ein Vollkunststoffstuhl, der nach vorne geneigt werden kann. Die entscheidende Innovation hinter dieser auf den ersten Blick einfachen Aktion besteht in einer Vorwärtsneigung um 9 Grad, die durch die Form der Bodenkufen des Stuhls erreicht wird. Diese Sitzposition, bislang mechanischen Büro-stühlen vorbehalten, richtet Becken und Rückgrat auf und verbessert so die Durchblutung. Zum ersten Mal macht „Tip Ton“ diese Funktion auch in Gestalt eines preiswerten und robusten Kunststoffstuhls verfügbar.

[email protected], www.vitra.com

stapelbarer, hydro-geformter stuhl

alias zeigt mit dem „Hydro-chair“ einen soliden und gleichzeitig luftdurchlässigen Stapelstuhl. Der „Hydrochair“ ist eine Kom-bination von Design und der aussergewöhnlichen Leichtig-keit und Widerstandsfähigkeit von hydrogeformtem Alumi- nium. Dieses Herstellungsver-fahren wird in der Sportindus-trie für die Produktion von professionellen Rennrädern verarbeitet. „Hydrochair“ wird in zwei Versionen angeboten, die beide höchsten Komfort bie-ten. Eine Version mit einem mit dreidimensionalem Gitter be-zogene Rückenlehne und einer Sitzfläche mit Tragerahmen aus Schaumpolyurethan, verbun-den mit Polyurethan und mit Textil bezogen. Die Zweite mit der Sitzfläche aus Polyurethan- Integral-Hartschaum, verfügbar in verschiedenen Farben.

[email protected]

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florale erscheinung

Der neue Tisch „Leaf“ von arper ist von der Natur inspiriert: Die Form der Platte ist einem vom Wasser abgeschliffenen Kiesel nachempfunden, und die verschiedenen Gestelle weisen ein unregelmässiges, an die Zweige eines Baumes erinnerndes Design auf. Wie der Stuhl der Kollektion „Leaf“ kann auch der Tisch drinnen und draussen aufgestellt werden und eignet sich für alle, die essenzielles Design und leichte Präsenz im Raum bevorzugen. Als idealer Gefährte des Stuhls „Leaf“ ist der Tisch perfekt im Büro oder zu Hause, auf der Terrasse oder in der Kantine, für den Lounge-Bereich ebenso wie für die Bar.

[email protected], www.arper.com

update für modell „tufty“

Mit „Tufty-Too“ hat Designerin Patricia Urquiola einen ihrer er-folgreichsten Entwürfe für b&b italia überarbeitet und dieser Sofafamilie einen neuen, weichen und zeitgenössischen Look verliehen. Die unterschiedlichen Module können immer wieder zu neuen Landschaften zusammengefügt werden. Der leicht abnehmbare Überzug ist mit gleich- und kontrast-farbigen Nähten gearbeitet, die zugleich Dekorationselement sind. Die neuen Stoffe bieten interessante Alternativen in Bezug auf Farben und Texturen, die der bereits bestehenden Auswahl hinzugefügt wurden.

[email protected], www.bebitalia.com

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einzeln oder verkettet

„Mutka“ ist ein modulares System, beste-hend aus linearen Tops, die unterschiedlich komponiert werden können. Die Bein- und Support-Struktur ermöglicht unbegrenzte lineare Erweiterungen. Der Einzeltisch kann im Wohnen oder im Büro zur Anwendung kommen; mehrere Tische verkettet bieten Raum für grössere Gruppen, Konferenzen und Tagungen.Das visuelle Erscheinungsbild von „Mutka“ ist minimalistisch und klar, und macht es einfach, sich unterschiedlichen Räumen anzupassen. „Mutka“ ist in Eiche gebleicht, Eiche schwarz gebeizt oder weissem Lami-nat erhältlich. la palma

[email protected], www.lapalma.it

vielfältige familie

„Audrey“ von kartell ist nicht einfach ein Stuhl. Er gehört zu einer eklektischen, multifunktionellen Familie von Stühlen, die überallhin passen: drinnen und draussen, im Büro, zu Hause, im Objektbereich. Alle mit der gleichen DNA, doch kleinen Un-terschieden, die einen vielfältigen Einsatz ermöglichen. „Audrey“ ist ein vielseitiger und moderner Stuhl, der dank des ganz aus Druckguss-Aluminium gefertigten Gestells einfach und schlicht ist und dabei aufgrund seiner Formgebung aus einem einzigen Giessstück leicht und widerstandsfähig bleibt; erhältlich mit oder ohne Armlehne, auch gepolstert.

[email protected]

blütenzauber

Ein virtuoses Schmuckstück für jedes Inte-rieur ist der Sessel „Dive“. So exzeptionell wie facettenreich, mit einer unverkennbar eigenständigen Handschrift. Die leicht abgespreizten Armlehnen liegen flügelartig am Korpus: bereit, sich zu entfalten. Eine preziös-innovative Symbiose aus graziler Leichtigkeit und subtiler Energie, aus flo-ralem Design und funktionalem Anspruch. brühl

[email protected], www.bruehl.com

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fortschreitender tisch

Eine starke Persönlichkeit, in ständiger Bewegung, als würde er laufen: das ist der Tisch „Big Table“ von bonaldo. „Big Table“ zeigt sich als geräumiger und funktioneller Tisch, aus traditionellen Materialien wie Stahl, Holz oder Kristallglas gefertigt. Trotzdem ist er durch ein äusserst originelles Design gekennzeichnet, das je nach Blickwinkel unterschiedlich erscheint. Die Beine bestehen aus laser-geschnittenen Stahlplatten, jede mit einer anderen Breite, die die verschiedenen Farben und Nuancen hervorheben. „Big Table“ ist in drei Farbvarianten erhältlich: mit weissen Beinen, mehrfarbig (Korallenrot, Orange, Grün und Lila) und in einer Kombination von braunen und grauen Töne (Puderrosa, Taubengrau, Braun und Amarant). Die rechteckige Tischplatte kann fest oder ausziehbar sein.

[email protected], www.bonaldo.it

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pad in drei ausführungen

Der „PAD“- Strahler ist eine neuartige Kombination aus markantem und zeitlosem Design sowie innovativer Technologie. Seine Grösse und Lichtleistung definieren einen zukunftsweisenden Standard architektonischer Beleuchtung. So gewährleistet das Design trotz minimaler Masse einen maximalen Tausch an Wärme, indem neuartige LED-Muster mittels eines Keramiksubstrats in direkten Thermokontakt mit den wärmeableitenden Flächen gebracht werden. Den „PAD“-Strahler gibt es in drei Ausführungen: „PAD“ mit 3-Phasen-Schienenadapter, „PAD“ mit Baldachin für die Deckenmontage, „PAD“ für das Leuchtensystem Algoritmo von artemide.

[email protected]

licht für den verkauf

zumtobel geht mit der LED-Strahlerserie „Iyon“ neue Wege in der hochwertigen und effizienten Verkaufsraum-beleuchtung. Das anspruchs-volle Strahlerdesign birgt ein einzigartiges Linsen-Reflektor-System, das eine präzise und gleichmässige Akzentbe-leuchtung mit verschiedenen Abstrahlcharakteristiken ermöglicht. Mit exzellenten Farbwiedergabeeigenschaften, leistungsstarken LED-Modulen und hoher Energieeffizienz bietet „Iyon“ eine optimale Lösung für die Beleuchtung und Inszenierung von Shops und Ausstellungsräumen. Die „Iyon“ Strahlerfamilie verfügt über zwei Baugrössen für die unterschiedlichen Leistungsstu-fen in Stable White und Tunable White.

[email protected]

es werde licht

cini & nils präsentiert „Componi 200“, eine Raumbeleuch-tungs- und Schreibtischleuchte mit zweifacher Lichtausgabe: nach oben für optimalen Sehkomfort ohne Ermüdung der Augen, nach unten zur optimalen Beleuchtung der Schreibtischebene.Der Leuchtenkörper ist 360 ° drehbar. Die „Componi 200“-Serie ist mit elektronischem Druckknopf- oder Funkdimmer ausgestattet.

[email protected], www.cinienils.com

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LED Technologie

IMAGObezaubernd aufrecht

TULUX AGLICHT.LUMIÈRETÖDISTRASSE 48856 TUGGENTELEFON +41 (0)55 465 60 00TELEFAX +41 (0)55 465 60 01WWW.TULUX.CH

farb- und formenspiel

Von luxit kommt die Wandleuchte „Password“: Ein kompaktes Metallprofil, gekennzeichnet durch einen sehr schlanken Körper, ermöglicht das Beleuchten unterschiedlichster Objekte und Räumlichkeiten mit verschiedenen Lichtquellen. Erhältlich ist „Password“ als LED-Strahler oder bestückt mit Leuchtstofflampen. „Password“ bietet unbegrenzte Montage-Lösungen, linear und in allen erdenk-lichen Figuren.

[email protected], www.luxit.it

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SPEZIALObjektmöblierung

von Sarah Gatto und Gerald Brandstätter (Redaktion)

Die Anforderungen an die Büroeinrichtung hat sich geändert. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen versuchen viele Unternehmen, ihre Büroflächen effizienter einzuteilen; auch deshalb, weil die Weichen für verbesserte Produktivität zu 60 bis 80 Prozent vom Büroarbeitsplatz ausgehen. Möbel für die Objekteinrichtung müssen neben ergonomischen und rein funktionalen Qualitäten auch repräsentative Eigenschaften erfüllen. Denn: Es gibt keine zweite Chance, einen ersten Eindruck zu hinterlassen!

OBJEKTmöBliErung: dEn din-nOrmEn und dEm sTilEnTsprEchEnd

„Relounge“ von dietikeR schafft es, mit einem Minimum an Material ein Maximum an Stil und Komfort zu erreichen. [email protected], www.dietiker.com

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1 Bei der Herstellung des Gestells des Universalstuhls „Chassis“ wird erstma-lig modernste Verarbeitungstechnolo-gie aus dem Karosseriebau eingesetzt. „Chassis“ wird deshalb als „dome-stiziertes Werkzeug“ angesehen, als ein Objektmöbel, das je nach Kontext einen unterschiedlichen Ausdruck gewinnen kann. Ein ganz besonderer Stuhl für Atelier und Meeting, für Cafeteria und Werkbank, für Konferenz und Esszimmer, der für eine neue Ver-bindung von Arbeit und Leben stehen kann. wilkhahn [email protected]

2 Auch für den Lounge-Bereich gibt es jetzt eine Alternative im leichten „Fina“-Design und mit ausserordent-lichem Sitzkomfort. Die Vollpolster-schale, wahlweise mit hochwertigem Leder oder Stoff bezogen, ist breiter als üblich und wirkt dennoch elegant. Der Sessel ist wahlweise mit oder ohne umpolsterte Armlehnen lieferbar, die ihn noch einladender machen. Für zusätzlichen Komfort kann der Sessel optional mit Rückstellmechanik ausgestattet werden. „Finalounge“ von SedoRama macht seine Aufwartung am besten in Empfangszonen von stil-vollen Bürogebäuden, in Chefetagen und Hotellobbys. [email protected]

3 In den schillernden Farben eines Re-genbogens: „Perillo“ von züco betont die emotionale Ausstrahlung der far-benfrohen Rauminszenierung. Der ex-travagante Lounge-Sessel zeigt hier im Auditorium des Mediaplaza in Utrecht eine beeindruckende Performance. Als Publikumsliebling und Designpreisträ-ger fügt sich der objekthafte Sessel mit seiner organischen Linienführung und optischen Eigenständigkeit perfekt in die Innenraumarchitektur des [email protected], www.zueco.com

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ZwEiTEr hOmE-OfficE-day

Der Verkehr ist das Sorgenkind für einen griffigen Klimaschutz in der Schweiz. Eine Massnah-me mit vielversprechendem Einsparpotenzial für den Verkehr wäre greifbar: die Ver-meidung von Pendlerverkehr durch Homeoffice.Am 19. Mai 2011 fand der nationale Home Office Day zum zweiten Mal statt. Bereits im letzten Jahr haben schweizweit Tausende Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter von Gross- und Kleinunterneh-men einen Tag lang zu Hause gearbeitet und damit einen Beitrag zu mehr Lebensqua-lität und einer geringeren CO

²-Belastung geleistet. Ins-

gesamt entstand aus dem er-sten Home Office Day letztes Jahr ein Zeitgewinn von 606 Tagen. und eine Ersparnis von 1240 Tonnen CO

².

Auch in diesem Jahr konnte man sich über eine rege Beteiligung freuen, um genau zu sein wurden 40‘790 Teilnehmer verzeichnet. Insgesamt wurde an diesem 19. Mai durch das Arbeiten von Zuhause ein Zeitgewinn von 908 Tagen erzielt. Dieser Zeitgewinn ist durch seine Folgen – weniger Stress, mehr Lebensqualität und verbesserte Produktivität – doppelt wertvoll für Menschen und Unternehmen. Für die Umwelt könnten auf diese Weise auf ein Jahr gerechnet 9198 Tonnen CO

² eingespart

werden. Der Home Office Day findet jährlich statt und soll als Symbol für eine zeitgemässe Arbeitsweise einen festen Platz in den Agenden von Unter-nehmen, Organisationen und Mitarbeitenden einnehmen.

www.homeofficeday.ch

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7 Mit seiner technisch anspruchs-vollen Mechanik auf der Grundlage der inBalanceTM-Technologie und seiner klaren, kohärenten Linienfüh-rung ist der „HÅG Futu“ nicht einfach nur eine Sitzgelegenheit, sondern ein wertvolles Möbelstück. Er ist einfach in der Anwendung und für Grossraumbü-ros ebenso geeignet wie für das kleine individuelle Büro. Trotz der zahlreichen Funktionen stören Hebel und Griffe nicht den optischen Eindruck. Die Linienführung bleibt rein und klar. Der raffinierte Stuhl von hÅG bringt frischen Wind in die Bürolandschaft. [email protected]

8 Dass wir zu viel sitzen und uns zu wenig bewegen, ist allgemein bekannt. Manche spüren es täglich am eigenen Körper: Der Rücken tut weh, die Schul-tern sind verspannt. Überall, wo Sitzen vermieden werden soll und Stehen zu anstrengend wird, ist „Sway“ am richtigen Platz. Die neue Stehhilfe von GiRSBeRGeR ist schlicht, schön und gesund. Die Besonderheit von „Sway“ liegt darin, dass sein Standbein beweglich gelagert ist. Dadurch stellt sich gesundes bewegtes Sitzen auto-matisch ein. [email protected]

9 liSta oFFice lo kommt dem Marktbedürfnis nach akustisch wirksamem Stauraum für Open-Space-Büros und Call-Centers nach: Die neue Ausführung des Schranksortiments „QUB und Storage“ aus Stahl unter-stützt die akustische Raumkonditio-nierung in Grossraumbüros mit guten Werten im Tieftonbereich, ohne vom üblichen Systemraster abzuweichen. Flexibilität bietet das Akustik-Sortiment mit Flügeltürschrank, stapelbarem Schiebetürschrank und Modulschrank „QUB“, der sich individuell mit Klappen und Schubladen für die Formate A4/A6 ausstatten lässt. [email protected]

4 „Loop“ von aRpeR ist ein modu-lares System von Sofa-Elementen für Räume, in denen Menschen zusam-menkommen. Das Sofasystem eignet sich aufgrund seiner Modularität und Kombinierbarkeit für den Objektbe-reich und für zu Hause. Der gepolsterte Holzrahmen ruht auf einem Gestell aus satiniertem Stahl. Die Bezüge gibt es in einer breiten Stoffpalette. Aufgrund seiner Vielseitigkeit eignet sich „Loop“ für kleine und grosse Räume gleicher-massen: als zwei- oder dreisitzige Vari-ante oder als unendliche Kombination von mehreren Modulen. [email protected]

5 Ein formvollendetes Wechselspiel aus tragenden Linien und um-schliessenden Flächen zeichnet den eleganten Stuhl „S 840“ aus. Aus einer Idee entsteht ein ganzes Programm. Die akzentuierte konstruktive Trennung von Gestell und Sitzschale lässt viele Möglichkeiten zu. „S 840“ bietet hohen Komfort sowie eine warme und lebendige Anmutung, die durch den thonet- typischen Materialeinsatz von edlem Holz in Verbindung mit Metall und hochwertigen Textilien zustande kommt. [email protected], www.thonet.de

6 Die neuen Entwürfe von caScan-do sind nicht nur praktisch, sie verleihen dem Arbeitsumfeld auch eine persönliche Note. „Forest“, als Teil der neuen Nature-Serie, kann mit Garderobenhaken oder Kleiderbügeln versehen werden. Der dazu passende Kleiderbügel „Forest“ wurde für diese Serie entwickelt. In verschiedenen Breiten erhältlich wird die Garderobe standardmässig mit zwei Seitenteilen [email protected]

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13 Aus dem Regalsystem von FoRmFaRm ist ein umfangreiches modulares Systemmöbelprogramm entstanden. Die Regalstruktur mit der patentierten Verbindungstechnologie, die ohne Werkzeug montierbar ist, bildet unverändert die Basis. Mit kon-struktiven Erneuerungen, ohne Verlust an Flexibilität und Montagefreundlich-keit, präsentiert sich „Spinoff“ heute als ausgereiftes Möbelsystem für hohe Ansprüche. Ob Holz, Glas, Blech oder frischer, transluzenter Kunststoff – der Einsatz neuer Flächen und Materialien schafft diverse Gestaltungsmöglich-keiten. [email protected], www.formfarm.ch

14 inteRStuhl präsentiert die Evo-lution des Drehstuhlrückens: Polster-rücken war gestern – Netzrücken ist heute – Membranrücken ist morgen. „AirPad“ signalisiert durch seine Art des Rückens eine neue Leichtigkeit, wie sie bei Bürodrehstühlen bisher kaum erlebbar war. Eine elastische, transparente Polyamid-Membran ist zwischen einen Rahmen gespannt, der durch dezente Querstreben die unabhängige Gliederung der Polste-rung wieder aufnimmt. Trotz eines Sitzkomforts der Extraklasse bleibt der Rücken in sich stabil und erzeugt durch die Membransegmente ein allzeit sehr gutes [email protected], www.interstuhl.ch

15 „Click“ bietet Tischfläche nach Mass und Bedarf. Für Sitzungen, zum Speisen, zum Arbeiten, zum Lernen. Die Idee ist so einfach wie praktisch. Reine Flächen sowie Beine, welche die Platten tragen und verbinden. Durch die Flexibilität der Stahlrohre kann eine Person komplette Tischlösungen ohne Werkzeug auf- und abbauen. „Click“ besteht aus einer Leichtge-wichtsmöbelplatte mit Laminat. Die Frontpaneele werden mit Laminat und Kunststoffkanten in der gleichen Farbe hergestellt. [email protected]

10 Die „Möbelsysteme“ von aRtmo-dul können durch die neue elektro-nische Schliessung noch komfortabler und sicherer gestaltet werden. Per Knopfdruck können einzelne oder alle Schlösser geschlossen und geöffnet werden, was die Organisation stark vereinfacht. Die Zugriffsberechtigung kann selbst verwaltet werden und ist sehr einfach einzurichten. Die integrierte LED-Beleuchtung kann der momentanen Stimmung angepasst werden. Farbwechsel nach Lust und Laune – alles per Knopfdruck [email protected]

11 Der „ID Chair“ kann nach individu-ellen Bedürfnissen und Vorliebenkonfiguriert werden und bleibt doch prinzipiell der gleiche Stuhl. Herzstück ist eine neue Mechanik-Plattform. Kompakt gebaut führt sie den Rücken in einem fliessenden Bewegungsablauf und erlaubt erstmals Vorwärts- undRückwärtsneigung mit synchroni-sierter Gewichtseinstellung. Der „ID Chair“ erlaubt eine Differenzierung der Stühle hinsichtlich Funktion, Komfort, Ästhetik und Preis nach den jeweiligen Vorstellungen und Vorlieben der künf-tigen Nutzer. [email protected], www.vitra.com

12 Die typischen Konturen des drehbaren Lounge-Sessels „Shrimp“ entstehen aus einer federnden Form-holzschale mit seitlichen Einschnitten, ähnlich wie bei einem Schalentier. Der Entwurf ist ebenso ästhetisch wie funktional gelungen. Rücken, Kopf und Arme werden angenehm gestützt, wenn man tiefer in das weiche Innere gleitet. Ausführungen in Holz für die Schale und Leder oder Stoff für den Sitz unterstreichen den Lounge-Charakter des Sessels und betonen den Kontrast zwischen Aussen-und Innenleben. coR [email protected], www.cor.de

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SPEZIALObjektmöblierung

16 Der Büroeinrichter hawoRth bietet neu die Liege „Loftchair“, die sich durch ihr ergonomisches Design ideal für Ruheräume in Unternehmen eignet. Man kann sich darauf im Sitzen oder Liegen entspannen. Auf Knopfdruck lassen sich Rücken-, Ober-schenkel- und Fussteil in die individuell angenehme Position bringen. Die Bedienknöpfe sind entweder unsicht-bar unter dem Lederbezug platziert oder auf einer externen Fernsteuerung, ideal für den Einsatz in öffentlichen [email protected]

17 Jedes zeitRaum-Möbel ist ein individuell gefertigtes Unikat. So auch „Side Comfort“, ein modulares Polstermöbelprogramm, bestehend aus Sitzpolstern auf Edelstahlkufen und Rückenpolstern, die vielfältig mitei-nander kombinierbar sind. Es ist mit seiner strengen, kubischen Geometrie für Warte- und Lounge-Situationen geeignet, ergänzt durch die Kissen „Pill“ bequem für den [email protected]

18 Mit einer neuen Variante des „Wi-nea Matrix“-Mediensideboards hat der niedersächsische Büromöbelhersteller wini sein Angebot an intelligenten Konferenzmöbeln erweitert. Das neue Stauraummöbel integriert einen ausfahrbaren Flachbildschirm, der per Fernbedienung elektromotorisch aus dem Schrankkorpus heraus- und wieder eingefahren werden kann. Das neue Mediensideboard ist in drei Breiten sowie in unterschiedlichen De-koren und Furnieren lieferbar und kann mit Flachbildschirmen bis maximal 55 Zoll bestückt [email protected], www.wini.de

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Die gute Wahl

Baukeramik und Naturstein spielen ihreStärken überall dort aus, wo Schönheit gefragt ist, die schön bleibt: in Wohn-, Büro- und Industrieräumen ebenso wie aufVorplätzen und Terrassen. Machen Sie sichjetzt ein Bild von der schier unbegrenzten Vielfalt an Farben, Formen, Texturen undStrukturen. In einer von 14 Ausstellungen Ihres führenden Schweizer Anbieters SABAG.

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MODULØRProdukte

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SPEZIALAussenleuchten

von Sarah Gatto und Lara Viceconte (Redaktion)

Licht ist ein Medium, dass kaum sichtbar ist, aber sichtbar macht. Um Architektur zu

illuminieren und Streulicht zu vermeiden, ist Licht mit besonderer Sorgfalt einzusetzen,

gerade im Aussenbereich. Aussenleuchten dienen der Akzentuierung,

dem bewussten Leiten und nachts insbesondere auch der Sicherheit.

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1 Die neue Generation der „Kubus“-Bodenfluter wird mit unterschiedlichen Lichtverteilungen angeboten. Mit einem deutlich höheren Lichtstrom benötigt die Leuchte zur Wegebe-leuchtung eine höhere Montagehöhe als die bisherigen Ausführungen mit Standrohr, wodurch grössere Leuch-tenabstände resultieren. Neben einer tageslichtweissen Farbtemperatur steht auch eine warmweisse Ausfüh-rung zur Verfügung. [email protected]

2 Die Mast- und Wandleuchte „Cefiso“ mit LED- Leuchtmitteln von aRte-mide eignet sich hervorragend für den Aussenbereich. Die Verankerung im Boden erfolgt durch eine Monta-geplatte. Das Material der Leuchte ist ein Korpus aus lackiertem Aluminium. Die Optik und transparente Abdeckung bestehen aus thermoplastischem Material und der Mast aus lackiertem [email protected], www.artemide.ch

3 Die Kugelleuchten von moon-LiGht können auf einen Sockel aufgeschraubt werden und eignen sich ideal als schmucke Boden- oder Wand-leuchten. Die vielseitig einsetzbaren Kugeln werden einzeln aus Polyäthylen gegossen und sind äusserst robust. UV-Stabilität, Langlebigkeit und Wasserdichtigkeit sind weitere positive Eigenschaften dieses Produkts. Erhält-lich sind die Leuchten ab 250 mm bis 750 mm [email protected]

4 Die LED-Strassen- und Wegeleuchte „Convia“ von tRiLux ermöglicht eine Beleuchtungsqualität und Effizienz, die herkömmliche Strassenleuchten in den Schatten stellt. 24 LED mit rund 32 Watt Gesamtaufnahmeleistung sorgen für eine effiziente, optimale und normgerechte Strassen- und Wegebe-leuchtung. Bei einer Lichtpunkthöhe von vier bis sechs Metern ermöglicht die ausgeklügelte Optik je nach An-wendungsfall einen Mastabstand von bis zu 40 Metern, wodurch deutlich Investitionskosten gesenkt werden kö[email protected], www.trilux.ch

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MODULØRProdukte

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SPEZIALAussenleuchten

5 Die Parkleuchte „Sombrero L805“ von noRdLux hat je nach Typus eine Höhe von 2860 oder 3310 mm. Erhältlich ist sie entweder in Stahl und feuerverzinkt oder in jeder RAL- und NCS-Farbe. Für blendfreies Licht sorgt der Leuchtekopf mit einem Durchmes-ser von 650 mm. Besonders geeignet ist die Leuchte für Gehwege, Strassen, Wohnquartiere oder auch [email protected], www.nordlux.ch

6 Der „Reaktor 105 WW“ von deLta LiGht ist in drei verschiedenen Hö-hen erhältlich, von 250 bis 1050 mm mit jeweils einem Durchmesser von 126 mm. Wählen kann man zwischen den Farben Alu Grau und Grau-Braun, wodurch sich die Leuchten auch gut in Aussenbereiche einfügen lassen und vor allem für Wegbeleuchtungen gut geeignet [email protected]

7 Der „Outmax IP65“ eignet sich optimal als Boden-, Wand- oder Aus-baustrahler und kann sowohl für den Innen- als auch den Aussenbereich verwendet werden. Horizontal ist die Leuchte 360° drehbar und kann me-chanisch in jeder Lage fixiert werden. Die zweifarbige Ausführung sorgt für eine gleichmässige Lichtverteilung mit sanften Übergängen. [email protected]

8 Die robuste Wegleuchte „Palo“ von tuLux ist von hoher konstruktiver Festigkeit und besitzt einen asymme-trisch breit strahlenden Reflektor aus Edelstahl, wobei das Licht einseitig austritt. DIe Leuchte lässt sich har-monisch in Parkanlagen, Fussgänger-zonen und Gärten integrieren und ist in zwei Ausführungen erhältlich. Sie besticht durch ihr schlichtes Design und sorgt für eine blendfreie [email protected], www.tulux.ch

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SPEZIALSonnenschutz

von Sarah Gatto (Redaktion)

Die Sonne brennt unermüdlich, die Temperaturen steigen und steigen, Fassaden heizen sich auf, und weit und breit kein Schatten? Modulør zeigt ausgesuchte Varianten des Sonnenschutzes.

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Dank der Reissverschlusstechnik des SIR-Systems wird bei der Senkrechtmarkise „Ventosol VS5200“ von StobaG eine maximale Stabilität der innenliegenden Tuchführung gewä[email protected], www.stobag.com

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1 Wie eine Ziehharmonika schliessen und öffnen sich die „Faltschiebeläden“ vor den Fenstern des Kinder- und Herzzentrums in Innsbruck. DieAnlage bietet optimalen Schutz vor Sonne und zu viel direktem Lichtein-fall, zugleich kann man von innen fast ungehindert nach draussen sehen.Beide Effekte sind für die Patienten der Klinik von besonderer Bedeutung. colt installierte eine funktionale Anlage aus Aluminiumlamellen, die der Klinik im Herzen der Tiroler Metro-pole ein unverwechselbares Gesicht [email protected]

2 Die „Smoove“-Wandsender des Herstellers Somfy überzeugendurch innovative Bedienung per sen-sitiver Tasten und zahlreiche moderne Designvarianten. Das ansprechende Design ist gepaart mit innovativer Technologie: Die Behänge lassen sich über eine sensitive Technik steuern. Dabei genügt es, mit dem Finger leicht über den Wandsender zu fahren und Rollladen, Markise oder Aussenjalou-sie bewegen sich in die gewünschte Richtung. [email protected], www.somfy.ch

3 Je höher der Glasanteil in der Fassa-de, desto leichter überhitzen die Wohn-räume bei starker Sonneneinstrahlung – dann wird Verschattung notwendig. Die moderne Hightech-Alternative zu Jalousien oder Rollläden ist das schaltbare Sonnenschutzglas „Infra-select“ – es lässt sich auf Knopfdruck in fein justierten Stufen elektrochrom „verdunkeln“. So kann der Licht- und Wärmedurchgang individuell geregelt werden, ganz nach Wetterlage und persönlichem Lebensstil. Und die Sicht nach draussen bleibt jederzeit voll erhalten. [email protected], www.flachglas.ch

4 Bei der Ausstellmarkise „Suntime Vista“ von StoRama erfolgt die Zwangsausstellung über eine Gas-druck-Feder, welche für diese Markise speziell hergestellt wird. Dadurch ist eine erhöhte Windlast möglich. Die Arme sind zweiteilig, 40 x 8 mm – das Stahlblech 8 mm lasergeschnitten. Die Armlänge ist frei wählbar und der Ausstellwinkel beträgt 155°. [email protected], www.storama.ch

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MODULØRProdukte

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SPEZIALSonnenschutz

5 Jeder Sitzplatz ist anders, die Bedürfnisse der Hauseigentümer indi-viduell. Diesen Umständen begegnet fReGo mit massgeschneiderten Gesamtlösungen, die sich harmonisch in unterschiedlichste architektonische Umfelder einfügen. Die schlichten und filigranen „Pergolen“ aus Aluminium werden mit viel Liebe zum Detail den Platzverhältnissen angepasst und zeichnen sich durch eine extrem lange Lebensdauer aus. Unterschiedlichste Profilquerschnitte in ansprechenden Farben lassen keine Wünsche offen. [email protected], www.frego.ch

6 Ein bewährtes Schweizer Produkt: In Sennwald produziert die wolf StoReN aG seit mehr als 40 Jahren „Fensterläden“ im eigenen Werk. Alle Elemente werden nach Mass gefertigt. Die Firma bietet ein breites Sortiment an Designvarianten an, die grund-sätzlich in jeder gewünschten Farbe erhältlich sind. Auf den ersten Blick ist kaum ein Unterschied zwischen dem klassischen Holzladen und den wetter-beständigen aus Aluminium zu sehen. [email protected]

7 Mit den Systemen von käStli & co. aG, die auf die Herstellung von textilen Sonnen- und Wetterschutz-systemen spezialisiert ist, können Flächen mit bis zu 30 mal 12 Metern problemlos überdacht werden. In ein-gefahrenem Zustand ist die gesamte Konstruktion von unten unsichtbar. Der Einsatz von derartigen Innen-hofbeschattungen ermöglicht einen optimalen Wärmeschutz und liefert entsprechend einen wichtigen Beitrag an ökologische Kriterien und ein ange-nehmes Raumklima. [email protected]

8 Die absolut moderne Kassettenmar-kise „Shan“ kennt keine Kompromisse. Funktion ist alles. Optimale Beschat-tung steht im Vordergrund. Auf dieses Ziel sind angewandte Technik und unterstützendes Design perfekt auf- einander abgestimmt. An diesem Modell können sich alle am Markt angebotenen Kassettenmarkisen messen. Die aus Edelstahl gefertigte Armaufnahme ist geschickt im eckigen Ausfallprofil versteckt. hella [email protected], www.hella.info

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MODULØRService

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VisitKWC

Mit zukunftsorientiertem Design und innovativenTechnologiensorgtdasSchweizerLabelKWCnationalundin-ternationalimmerwiederfürfrischeAkzenteundneuenKom-fort.WasalskleineMusikspieldosenfabrikundlokaleGiessereibegonnenhat,istzueinemweltweittätigenUnternehmenderSanitärbrancheangewachsen.DieKWCAGbeschäftigtheuterund400MitarbeiterInnen,davon26Lehrlinge.Über50Län-derwerdenmitKWC-Armaturenbeliefert,dieaufmodernstenFertigungsstrassen in Unterkulm produziert werden: Von derSandformbiszurVerpackungdurchläufthierjedesProduktalleProduktionsstufen.IndenletztenJahrenwurdendieseProduk-tionsprozessenachLean-Managementausgerichtet.„Onepieceflow“heisstdasZauberwort:DieWerkstückewerdenvoneineminsichgeschlossenenArbeitsbereichzumnächstengeführt;dasmachtoffenundflexibelfürVariantenundSpezialitäten.Mo-dernsteProduktionsphilosophieinVerbindungmitjahrzehnte-langer Erfahrung und profundem Know-how ermöglichen sodas Angebot kundennaher, bedürfnisgerechter Produkte undDienstleistungen. Der Standort Schweiz und eine schlanke

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Produktion, ausgerichtet auf Lean-Management, sind eineklareKernkompetenzundSchlüsselfürdiehoheKonkurrenz-fähigkeit.

PRODUKTIONSSTUFEN UND KENNZAHLEN

DieArmaturenfabrikinUnterkulmumfasstdengesamtenPro-duktionsprozess. Circa 850 Tonnen Messing werden pro JahrimKWCLaborgeprüftundfürdieProduktionfreigegeben.Da-mitbei etwaigenLieferschwierigkeitendasRohmaterialnichtausgeht, stehen im Lager Messingblöcke sowohl aus Spanienals auchausFrankreich.DasGiessverfahrenbesteht ausvierSchritten: Als Erstes wird der Sandkern hergestellt, der an-schliessendindieFormeingelegtwird.IneinerNiederdruck-giessanlagewirdderRaumzwischenSandkernundFormvonuntennachobenmitflüssigemMessinggefüllt.DiegegossenenStückewerdendanachentnommen,dieKokillewirdimGrafit-badgekühltundgereinigt.NachdemGiessenwerdenAngüsseund Steiger mittels Bandsäge abgetrennt, Sandkern und Rest-

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sand werden entfernt. Die wiederverwendbaren Formen ausMetall, die sogenannten Kokillen und Kernbüchsen, werdendurch die hausinterne Werkzeugmacherei hergestellt. 20‘000AbgüssewerdenmiteinersolchenKokilleerstellt.DieArmaturenwerdennunmitdemTriflex-Bearbeitungszen-trum auf der Innenseite bearbeitet, bevor sie durch Robotergeschliffen und poliert werden. Die Handarbeit kann jedochnichtüberalldurchdenRoboterersetztwerden;einehoheZu-verlässigkeitderMitarbeitenden ist inderHandschleifereier-forderlich, denn das Schleifen ist eine der schwierigsten undanstrengendstenArbeitenimBetrieb.Nach dem Induktions- und Flammlöten wird jede Armaturauf Dichtheit geprüft, bevor ihre Oberfläche veredelt wird.Diesgeschieht inTauchbädern, indenendieOberflächenachdem galvanischen Verfahren vernickelt und verchromt wird.SchliesslichwerdendieArmaturenanhanddereingegangenenBestellungen konfektioniert, in der Spedition nach Kundensortiertundtransportgerechtverpackt.ProTagproduziertdieKWCAGcirca2000Armaturen,proJahr500‘000.

LEAN-MANAGEMENT

SeitAugust2008wirdbeiKWCdasProjektLean-Managementumgesetzt.DasUnternehmen,unddamitistjedereinzelneMit-arbeiter gemeint, wird auf die Eliminierung von Verschwen-dungsensibilisiertundgleichzeitigzustetigerVerbesserungmo-tiviert.EineneueFormderArbeitsorganisationentsteht,inderdieSelbstständigkeitdesEinzelnenodereinerkleinenGruppeTrumpfist.Wasvorherseriellundmonotonnacheinanderam

KWC steht für „Swiss Excellence“ und ist seit über 135 Jahren der führende Schweizer Hersteller hochwertiger Armaturen, die national und international be-kannt sind für herausra-gende Ästhetik, Qualität und umfassende Wertig-

keit. Produziert wird ausschliesslich in der Schweiz im aargauischen Unterkulm. KWC AG, Hauptstrasse 57, CH-5726 [email protected], www.kwc.ch

Fliessbandgefertigtwurde,findetsichheuteinkleinenZellen,indeneneinePersonsämtlicheProduktionsschrittedurchführtunddieVerantwortungfürdasWerkstückübernimmt.Diesermitarbeitergebundene Arbeitsfluss wird „one piece flow“ ge-nannt. Monotoniebedingte Verwechslungen werden deutlichreduziert,undfürdieMitarbeiterergibtsichdurchdievollstän-digenArbeitsinhalteeineerhöhteArbeitsmotivation.Das„schlankeManagement“hatzueinemneuenBewusstseinfür Zusammenhänge, zu einer Verantwortung für das Ganzegeführt. Dabei geht es um einen stetigen Prozess: Jeder Ent-wicklungssprung motiviert und trägt automatisch zu einerweiterenVerbesserungundzumÜberdenkendereinzelnenAr-beitsschritteundletztlichzueinerganzheitlichenQualitätsver-besserungbei.

Niederdruckgiessanlage: Der Raum zwischen Sand-kern und Form wird mit flüssigem Messing gefüllt.

Dem Schleifen und Polieren folgen unterschiedliche Lötverfahren: Induktions- oder Flammlöten.

Im Galvanikbereich werden die Armaturen verni-ckelt (Glanz) und dann verchromt (harte Oberfläche).

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TaLkDavid Spielhofer, Bulthaup Schweiz AG

iM GespRäch MiT DaviD spieLhOfeR, bULThaUp

von Gerald Brandstätter

Im Supermarkt ist Convenience-Food im Vormarsch, Fast-Food verdrängt Restaurants, dennoch proklamiert die Branche die Küche als Lebensmittelpunkt. Ein Gespräch über die Küche und das lustvolle Kochen.

Die vielfach mit Designpreisen prämierten Bulthaup-Küchen stehen für Innovation und Präzision, für maximale Reduktion und höchste Qualität.

Die Küche hat sich im oberen Segment vom reinen Werkraum zum Lifestyle-orientierten Prestigeobjekt gewandelt. Wie äussert sich diese Entwicklung bei Bulthaup?Bulthaup ist weltweit bekannt für seine Architektur des Innenraums. Architektur, In-novation und Präzision sind sozusagen die DNA der Marke. Sie bietet unseren Kunden ein umfassendes Qualitätsversprechen, die Sicherheit lückenloser Gestaltungs-möglichkeiten und die Vermittlung von Vertrauen in allen relevanten Märkten der Welt. Bulthaup schafft die Gestaltung von Lebensräumen, die ganzheitlich aus der Architektur des Raumes heraus geplant und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten werden.

Dieser Wandel spiegelt sich neben dem strukturellen Aufbau auch in der Materialisierung wider: Welche Werkstoffe verwendet Bulthaup für seine Küchen heute?Bulthaup bietet eine vielfältige Auswahl authentischer Materialien an, die jeder Küche ihr eigenes Gesicht verleihen: Edel-stahl, Laser-Laminat, edle Furniere, sowie Lack und Aluminium stehen im Wechsel-spiel mit den Materialien des Umfeldes.Einzigartige, von Bulthaup entwickelte Oberflächen wie Aluminium grau und Aluminium bronze begeistern mit im Licht wechselnden Effekten. Diese Fronten sind deshalb auch bei uns sehr hoch im Kurs. In Kombination mit unseren in Mailand neu vorgestellten Holzoberflächen lassen sich aussergewöhnliche Farb- und Material-kombinationen gestalten.

Was bedeuten die Sondermasse der Schweizer Küchennorm für einen deutschen Hersteller wie Bulthaup; verteuert sich dadurch das Produkt?Bulthaup-Küchen sind für jeden Käufer individuell angefertigte Unikate. Deshalb

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wird jede Küche durch den Bulthaup-Pla-ner sehr detailliert geplant. Jede Bulthaup-Küche wird in der Küchenmanufaktur im Grossraum München kommissionsweise produziert. Durch die hohe Fertigungstiefe in unserem Werk lassen sich problemlos Küchen für die Anforderungen jeglicher Länder auf dieser Welt produzieren – un-abhängig verschiedenster Normen.

Seit wann ist Bulthaup in der Schweiz vertreten?Bulthaup hat in der Schweiz eine sehr langjährige Tradition. Noch heute sind einige Handelspartner Bulthaup-Fans der ersten Stunde. Gegründet wurde die Firma 1949 durch Martin Bulthaup und wird heute in dritter Generation durch seinen Enkel Marc O. Eckert geführt. Ganz nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ bleibt Bulthaup seinen Kernwerten Inno-vation und Präzision treu – und genau diese Werte passen hervorragend zu den Ansprüchen unseres Landes.

Wie hat sich ganz konkret der Schweizer Küchenmarkt in den letzten Jahren im Hinblick auf Dimensionen, Küchenlayout, Materialien, Ober- flächen, Technik, Preise verändert?Der Schweizer Küchenmarkt ist bestimmt flexibler geworden. Die Küchenlayouts haben sich der modernen Architektur ange-passt. Durch das Verschmelzen von Küche und Wohnraum wird in Bezug auf Planung und Materialwahl der Küche mehr abver-langt. Die Küche wurde in den letzten Jah-ren „möbelhafter“. Diese Faktoren haben bewirkt, dass dem Thema Küche insgesamt mehr Beachtung geschenkt wird. Bulthaup-Küchen zeichnen sich genau darin aus, dass sie sich in den von Architekten geplanten Räumen perfekt integrieren lassen.

Wie vertreibt Bulthaup heute seine Küchen in der Schweiz?Bulthaup-Küchen werden durch den aus-gesuchten Küchenfachhandel vertrieben. Sie sind das Herzstück von Bulthaup. Über 500 Handelspartner weltweit sowie rund 20 in der Schweiz machen jeden Tag die

Philosophie von Bulthaup sichtbar. Unsere Bulthaup-Partner sind gelernte Archi-tekten, Innenarchitekten oder Schreiner. Zudem bilden wir uns intern immer wieder weiter – zum einen im gestalterischen, aber auch im technischen Bereich. Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Partner zu den besten im Lande zählen.

Je mehr Convenience-Food angeboten und verzehrt wird, desto mehr Kochsendungen und Kochkurse werden angeboten, desto mehr rückt die Küche ins Zentrum der Wohnung oder des Hauses. Wird in Bulthaup-Küchen auch wirklich gekocht?Unbedingt! Der typische Bulthaup-Kunde kocht selber. Er liebt nebst den gestalte-rischen Attributen vor allem die Funktiona-lität der Küchen. Das Kochverhalten wird durch die immer innovativeren Geräte mass-geblich verändert und unterstützt. Zudem wird das gemeinsame Kochen mit Gästen immer trendiger! Kochen mit Freunden bei einem guten Glas Wein – probieren Sie es mal aus! Bulthaup-Küchen lassen sich dann am besten in Szene setzen!

Die Küche wird seit längerem als Teil des Wohnens dargestellt, als offene Insel im Wohnraum, die aber auch viel Raum schluckt. Gibt es bereits wieder eine Tendenz zu kompakteren Küchen, oder werden diese doch immer noch grösser?

Diese Frage kann man nicht abschliessend beantworten. Der Trend hin zu immer grösseren Küchen, bedingt durch die immer grosszügigeren Räume, kann man nicht be-streiten. Eine Küche sollte jedoch nicht nur über ihre Grösse wirken, sondern vor allem über ihre Liebe zum Detail. Das wiederum ist eine Stärke von Bulthaup – sämtliche Details sind durchdacht, sämtliche Dimen-sionen sind reduziert. 13 Millimeter dicke, raumhoch fugenlose Fronten betonen den Möbelcharakter der Küche, 10 Millimeter dicke Arbeitsplatten wirken sehr leicht und schwebend, Auszüge und deren Innenein-teilung in hochwertigem Aluminium sehen sehr feingliedrig aus. Die inneren Werte zählen!

Das Modell „b3“ zeigt, dass hochwertige Materialien, saubere Verarbeitung und formale Klarheit die Küche zu einem Objekt der Begierden machen lassen.

David Spielhofer ist Geschäftsführer der Bulthaup Schweiz AG mit Sitz in Küsnacht/ [email protected]

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MODULØRService

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TICKER

Küng mit neuer ProduKtionsstätte

Zum 30-jährigen Bestehen ihrer eigenen Produktionsabteilung hat Küng AG

Saunabau in Altendorf SZ eine neue, grosszügige Schreinerei gebaut. Der

neue Betrieb bietet optimierte Arbeitsabläufe und mehr terminliche Flexibilität.

Anlässlich der Erföffnung feierten Hunderte von Gästen die Einweihung und

horchten dem Referat von Pia Schmid. Der Neubau ist ein logischer Schritt

in der erfreulichen Unternehmensentwicklung der letzten Jahre. Die im Jahr

2004 erweiterte Ausstellung in Wädenswil und die Erfolge im Saunamarkt

liessen die Verkaufszahlen von Küng stetig ansteigen, während die eigene

Schreinerei nach 23 Jahren in Horgen immer mehr mit Kapazitätsengpässen

konfrontiert war. Küng Sauna konzipiert und realisiert neben privaten Anlagen

auch Saunas und Wellnesszonen für den öffentlichen Bereich. In Hotels, Fit-

nesszentren, Wellnessanlagen, Thermen und Residenzen zählen durchdachte

Abläufe, eine harmonische Materialisierung und ein perfektes Timing bei der

Montage. Der neue Produktionsstandort in Altendorf bietet verbesserte Her-

stellungsbedingunen und erhöht die Kapazität für solche Grossanlagen. gb

www.kueng-sauna.ch

red dot award für hohe designqualität an „little Perillo“

Die Auszeichnung des Red Dot Design Award, der "red dot", ist ein weltweit

anerkanntes Qualitätssiegel für ausgezeichnetes Design: „Little Perillo“ von

Züco, eine Marke der Dauphin HumanDesign Group, ist der kleine Bruder des

erfolgreichen Lounge-Sessels „Perillo“. Er ist ein ebenso skulpturaler, aber

kleinerer und platzsparender Stuhl mit vier Beinen oder Mittelfuss. Auch beim

kleinen Perillo wird eine unnachahmlich organisch-emotionale Linienführung

verwirklicht, bei der Sitzfläche, Rücken, Armlehne und Untergestell über-

gangslos ineinanderfliessen. So entsteht eine freche, sinnliche Sitzskulptur,

die zeitlos und futuristisch zugleich ist. Anders als der Solitär „Perillo“, fühlt

sich „Little Perillo“ in der Gruppe am wohlsten. Sein breites Einsatzgebiet

reicht von Esstisch- über Konferenztischbereiche, vom privaten Küchenchef

zum Gastroprofi, vom wohnlichen Innenraum zur luftigen Outdoor-Area. gb

www.zueco.com

girsberger saniert die bestuhlung im theater basel

Der Schweizer Möbelhersteller Girsberger hat die über dreissigjährige Bestuhlung der Klei-

nen Bühne im Theater Basel überholt und instandgesetzt. Die Sanierung empfahl sich aus

ästhetischen, ökonomischen und ökologischen Erwägungen. Innerhalb von acht Wochen

wurden 458 Klappsitzstühle demontiert und mit neuem 4 Millimeter starkem Kernleder

bespannt, Metallgestelle kontrolliert und die Spannfedern ersetzt. Termingerecht wurden die

sanierten Stühle geliefert und montiert. gb

www.girsberger.ch

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10 jahre inhaus

Was 2001 mit dem Zusammenschluss von

drei ehemaligen Mitbewerbern begonnen hat,

ist heute ein selbstbewusstes dynamisches

Unternehmen mit 205 engagierten Mitarbeitern.

Als Spezialist und Komplettanbieter für Bad

und Heizung hat die Firma Inhaus ihre führende

Marktposition in Vorarlberg und in der Schweiz

kontinuierlich ausgebaut. Investitionen in innova-

tive Projekte wie in die Bäder- und Energieparks

für die Endkunden genauso wie Inshop-Eröff-

nungen für die Installateure haben das Unterneh-

men auch international zum Benchmark gemacht.

Inhaus hat ein Verwaltungs- und Logistikzentrum

in Hohenems, Bäderparks in Hohenems, Zürich

sowie Schindellegi und Inshops in Hohenems,

Bregenz, Dornbirn, Rankweil, Hard, Heerbrugg

und St. Gallen. gb

www.inhaus.eu

fusion bürox ag und bwb-buchser agDie BWB-Gruppe für Oberflächen-

technik ist bis anhin hauptsächlich

durch Zukäufe gewachsen. Jetzt

gilt es, die Gruppen-Konstellation zu

konsolidieren. Die beiden Betriebe

BWB-Buchser AG und Bürox AG

fusionieren per 1. Juli 2011 neu zur

BWB-Bürox AG. Das Werk Bätter-

kinden ist neu eine Betriebsstätte der

BWB-Bürox AG. Personalabgänge

TELEgRaMM

sind keine geplant. Ab 1. Juli 2011 ist

für den Metall- und Fassadenbau, die

Systemlieferanten in der westlichen

Landeshälfte und die bisherigen

Kunden der BWB-Buchser AG neu die

BWB-Bürox AG in Büren an der Aare

zuständig. Für die Kunden aus den

gleichen Fachbereichen aus der öst-

lichen Landeshälfte bleibt weiterhin

die BWB-Altenrhein AG in Altenrhein

zuständig.

www.bwb-group.com

Konzentration Das Traditionsunternehmen Züco und

der Büromöbelhersteller Dauphin rich-

ten ihren Vertrieb neu aus. Seit dem

1. Mai 2011 konzentriert Züco seine

Vertriebsaktivitäten in der Schweiz

noch stärker, sie wurden neu und

markenspezifisch strukturiert. Eine

identische Strategie verfolgt Dauphin.

Beide Unternehmen arbeiten in Zukunft

mit individuellen Ansprechpartnern.

www.dauphin.ch, www.zueco.com

horgenglarus verKauftDer traditionsreiche Hersteller von

Stühlen und Tischen in Massivholz

AG Möbelfabrik Horgenglarus verkauft

an die v. Nordeck Holding AG die

Mehrheit am Unternehmenskapital.

Die Familieninvestitionsgesellschaft

übernimmt 85 Prozent der Aktien.

Markus Landolt, bislang Alleinaktionär

von Horgenglarus, behält 15 Prozent.

www.horgenglarus.chrs0511_sedo_210x70_S1.pdf 9.5.2011 11:15:13 Uhr

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MODULØRService

201104

LITERATUR

122

Alt – Neu

Die Neuerscheinung „Alt und Neu – Ent-wurfshandbuch Bauen im Bestand“ lie-fert einen umfassenden Überblick über architektonische Strategien des „Weiter-bauens“. Weil die meisten Gebäude für die nächsten Jahrzehnte schon gebaut sind, liegt die Bauaufgabe der Zukunft darin, diese geschickt zu verändern. Das Bauen im Bestand erfordert spezifische Vorgehensweisen bei Planung, Bauaus-führung und Umsetzung. Gefordert sind ungewöhnliche Konzepte, gleichzeitig aber auch einen angemessenenen Um-gang mit der wertvollen Substanz.Das grossformatige Buch präsentiert intelligente Ideen und Konzepte für den Umgang mit dem Bestand und glie-dert diese entsprechend der gewählten Herangehensweise in drei Kategorien: Addition, Transformation oder Um-nutzung. Aus einer Bandbreite von Bauten werden ausgewählte Projekte vorgestellt, und durch Interviews mit Experten bekommt der Leser hilfreiche Hintergrundinformationen zu verschie-densten Themen geliefert. Zahlreiche Abbildungen lassen das Buch zu einem beachtenswerten Sammelband an archi-tektonischen Bauten werden. lv

Frank Peter Jäger: Alt und Neu – Entwurfshandbuch Bauen im Bestand, Birkhäuser, 2011, gebunden, 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-0346-0523-6, CHF 99.90

Das eigene Mass

Das Werk von Blanca Blarer zeigt eine schillernde Vielfalt an Themen und Techniken in Bezug auf neun ausgeführte Kunst- und Bauprojekte. Von Appartementhäusern, über Ge-schäftshäuser bis hin zu neu gestalteten Bahnhöfen findet sich einiges. Gewisse Werke sind deutlich als Kunstinterven-tion erkennbar, andere sind integraler Bestandteil eines Gebäudes und erst bei näherem Hinsehen zu identifizieren. Aber dennoch haben alle Arbeiten etwas gemeinsam, und zwar dass sie die Archi-tektur um einen Mehrwert bereichern, der weit über deren funktionale Ebene hinausweist. Geprägt sind sie durch ei-nen erzählerischen Ansatz. Sie beziehen ebenso das Publikum mit ein – die Nut-zer und Besucher der Gebäude – in ihre meist räumlichen, auf verschiedenen Ebenen spielenden Inszenierungen.Blanca Blarer selbst studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Sie ist Gastkritikerin sowie auch Gastreferentin an verschiedenen Hoch-schulen und hat zahlreiche Kunst- und Bauprojekte in Kooperation mit dem Büro agps architecture verwirklicht. lv

Blanca Blarer: Das eigene Mass, Scheidegger & Spiess, 2011, gebunden, 240 Seiten, zahlreiche AbbildungenISBN 978-3-85881-258-2, CHF 49

Buchtipp

GA Detail:Mies van der Rohe, Farnsworth House

von Raphael Zuber

„Das ‚GA Detail’-Buch über das Farnsworth House von Mies van der

Rohe ist ein wunderbares Nachschlage-werk, weil es so fokussiert ist.

Auf 52 Seiten ist das Haus anhand von Strichzeichnungen in verschiedenen Massstäben minutiös dokumentiert, begleitet von einem Essay von Dirk

Lohan. Mit der Wissenschaftlichkeit der geometrisierten Zeichnung ist nicht nur das gesamte Gebäude in Grundrissen, Schnitten und Ansichten, sondern auch

zum Beispiel der Aufbau der zusammen-gefügten Stahlprofile, die Dachentwäs-serung oder der Verlauf der Rohre der Bodenheizung dargestellt. Mit diesem Buch liesse sich das Haus bis ins letzte

Detail rekonstruieren.Je mehr man das Buch studiert, desto mehr begreift man und ist man fas-

ziniert von der Geisteshaltung dieses grossartigen Architekten.

Genauso ist es wahrscheinlich mit jedem wirklich guten Gebäude.“

www.raphaelzuber.com

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Page 125: Modulor 04 2011

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Das Kinderdorf Pestalozzi baut für die Zukunft. Unzählige Handwerker halfen 1946/47 beim Bau des Kinder dorfes Pestalozzi und spendeten Know-How und Material «für eine bessere Welt für Kinder». Jetzt muss das Kinderdorf erneuert werden. Wenn auch Ihnen das soziale Engagement Ihres Unternehmens am Herzen liegt, möchten wir Sie kennenlernen. Marc Wilmes (+41 71 343 73 35) berät Sie gerne.

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TERMINE

BREgENzYona Friedman und eckhardSchulze-Fielitzbis 3.7.11

Mit Y. Friedman und E. Schulze-Fielitz sind zwei der prominentesten Vertreter

der städtebaulichenn Avantgarde der 1960er-Jahre in der KUB Arena erst-

malig zu einer dialogischen Präsentation ihrer Arbeit eingeladen. Anhand von

städteplanerischen Modellen und theoretischen Abhandlungen entwickelten

die beiden nicht nur visionäre Lösungsansätze für Probleme des Städtebaus,

sondern schufen Grundlagen für eine neue Architekturphilosophie.

www.kunsthaus-bregenz.at

AUssTELLUNgEN

BASELconStantin BrancuSi& richard SerraBrancusis sinnliche Formgestaltung

seiner poetischen Skulpturen aus

Marmor, Bronze, Holz und Gips wird

Serras minimalistischen Stahlplastiken

gegenübergestellt, in der Sommeraus-

stellung der Fondation Beyeler.

www.fondationbeyeler.ch

22.5. bis 21.8.11

BASELlandSchaFt und kunStBautenDie Ausstellung zeigt Bauwerke, die

sich durch einen besonderen Bezug

zur Schweizer Landschaft auszeich-

nen – Brücken, Stege, Tunnel und

Stützmauern – Bauten also, die dem

Verkehrsweg dienen. Es werden

jeweils verschiedene Epochen reprä-

sentiert.

www.sam-basel.org

bis 17.7.11

FrAnkFurtStadt-räume Im Jahr 2000 hat das Centre of Con-

temporary Culture of Barcelona den Eu-

ropäischen Preis für öffentlichen Raum

ins Leben gerufen, der alle zwei Jahre

vergeben wird und sich der Anerken-

nung, Verteidigung und Förderung des

öffentlichen, urbanen Raumes widmet.

Die Ausstellung zeigt die ausgezeichne-

ten Projekte von 2010 gemeinsam mit

allen 303 eingereichten Projekten.

www.dam-online.de, bis 3.7.11

HErFordBuckY Fuller & SpaceShip earthDie Ausstellung bietet einen vollständig

biografischen Überblick über die Arbeit

von Richard Buckminster Fuller. Gezeigt

werden Schlüsselmomente seiner

Laufbahn, und beziehen Originalwerke

– Fotografien, Zeichnungen, Modelle -

ebenso mit ein wie einen spektakulären

Nachbau seines futuristischen Autos

Dymaxion.

www.marta-herford.de, 11.6. bis 18.9.11

kArLSruHEroBert curJel & karl moSerIn der Ausstellung, die gemeinsam mit

der ETH Zürich und dem saai Karlsruhe

erarbeitet wurde, sind mehr als 3000

originale Exponate der Schweizer Robert

Curjel und Karl Moser zu bestaunen.

Auch zahlreiche Werke, die aus einer

Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

entstanden sind, befinden sich darunter.

www.staedtische-galerie.de, bis 3.7.11

nEucHÂtELmario BottaDas Centre Dürrenmatt zeigt eine um-

fassende Ausstellung über den Tessiner

Architekten Mario Botta. Im Zentrum

stehen dabei die Bibliotheken, die Mu-

seen und Theater sowie die zahlreichen

Kirchen und Sakralräume. Mittels Foto-

grafien, Zeichnungen, Skizzen, Filmen

sowie Plänen und Modellen werden die

Projekte dokumentiert.

www.cdn.ch, bis 14.8.11

WEiL Am rHEinzoom. aldo und mariroSa BalloMit herausragenden Möbeln, Leuchten

und Geräten, mit zahlreichen Büchern,

Zeitschriften und Postern und einer

Vielzahl von Fotografien aus dem

Ballo-Archiv zeigt die Ausstellung eine

neue Lesart italienischer Designge-

schichte. So dokumentiert das Archiv

des Studios Ballo heute nicht nur einen

bedeutenden Teil der italienischen

Designgeschichte, sondern ist selbst

deren fester Bestandteil.

www.design-museum.de/museum/

weil/ausstellung, bis 3.10.11

WintErtHurBöSe dingeGute Form, böse Form: Das Gewer-

bemuseum stellt die alte Frage nach

der Qualität unserer Dingkultur neu.

Wie und vor welchem Hintergrund

entstehen ästhetische Urteile? Im Ne-

beneinander und Gegeneinander zeigt

die Ausstellung Positionen auf, die im

Verlauf des 20. Jahrhunderts gelebt,

verteidigt und verdammt wurden.

www.gewerbemuseum.ch, bis 31.7.11

ZüricHhenri cartier- BreSSonHenri Cartier-Bresson ist einer der

einflussreichsten Fotografen der

Geschichte. Seine Werke bestechen

durch einmalige Qualitäten, sei das in

der Komposition, dem Bildausschnitt

oder der Dramaturgie – und das

bereits in den frühen 1930er-Jahren.

Sein Werk hat nicht nur Referenz-

charakter für den Bildjournalismus des

20. Jahrhunderts, sondern für Ästhetik

und Ethik der Fotografie überhaupt.

www.museum-gestaltung.ch,

bis 24.7.11

ZüricHJoSeph BeuYS. diFeSa della naturaÜber Jahrzehnte weilte Beuys (1921–

1986) jedes Jahr ein paar Wochen in

Bolognano in den Abruzzen, um dort

sein künstlerisch-ökologisches Projekt

„Difesa della Natura“ zu betreiben. Die

Verteidigung der Natur – als soziale

Skulptur im beuysschen Sinne sollte

das Projekt nicht nur die ästhetische,

sondern auch die wirtschaftliche und

ökologische Praxis in dem süditalie-

nischen Bauerndorf grundlegend

reformieren.

www.kunsthaus.ch,bis 14.8.11

kURsE

BiELWorkShopS zu minergie-pIm Fokus der Workshops stehen Archi-

tektur und Energieeffizienz, Bauphysik,

Heiz- und Gebäudetechnik sowie

Zertifizierungen. Es werden realisierte

Neubauten und Sanierungen nach

Minergie-P unter die Lupe genommen.

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Page 127: Modulor 04 2011

Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.

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gesehen

Ein Ausstellungskasten mit gewaltigen Dimensionenhat sich die südchinesische Industriestadt Guangzhou geleistet. Nach der Oper von Zaha Hadid und dem

Kulturzentrum von Endo Shuhei haben nun Rocco Design Architects aus Hongkong das Guangdong-Museum mit 67‘000 Quadratmetern Ausstellungsfläche eröffnen können.

www.gdmoa.org, www.rocco.hk

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Page 129: Modulor 04 2011

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Page 130: Modulor 04 2011

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IMPRESSUM / VORSCHAU

IMPRESSUM

Modulør 4. Jahrgang, www.modulor.ch

HerausgeberinBoll Verlag AGStationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 UrdorfTel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 [email protected], www.bollverlag.ch

Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]

gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, [email protected]

cHefredakteurGerald Brandstätter, [email protected]

kundenberaterinLorenza Balzarini, [email protected]

art directionMoritz Ulrich, [email protected]

fotografieSimone Vogel, [email protected]

LektoratBettina Methner, [email protected]

autoren in dieser ausgabeSarah Gatto, Gerhard Girmscheid, Urs Held, Andres Herzog, Peter Hirt, Herbert Imbach-Röbbeling, Christoph Locher, Katharina Marchal, Axel Paulus, Julia Selber-herr, Brigitta Schock, Patrick Theis, Lara Viceconte, Christian Winet, Patrick Zamariàn druckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

PreiseJahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–

issn1662-7741

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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Page 131: Modulor 04 2011

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