Németh J. - A "tolmács" szó eredetéről - németül

download Németh J. - A "tolmács" szó eredetéről - németül

of 9

Transcript of Németh J. - A "tolmács" szó eredetéről - németül

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    1/9

    ZUR GESCHICHTE DES

    WORTES tolinhes

    DOLMETSCHER

    J. NEMETH

    cta Orientalia cademiae Scientiarum

    Hungaricae

    T. 8, Fasc. 1 1958), pp. 1-8

    Published by: Akademiai Kiad

    Article Stable LAU:

    http://www.istor.ordistable/23682214

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    2/9

    1.

    Das ungarische

    taincicze

    Dolmetscher ist ein weithin verbreitetes Wan-

    derwort. Weder sein Ursprung noch seine Wanderung sind uns klar. Ich ver-

    suche nun den Problemenkrois dieses Wortes von dein Gesichtspunkt seiner

    trkischen Beziehungen aus zu erhellen. Den Anla dazu gab mir ein neues

    Produkt der Literatur ber das Wort

    tarnetes

    Dolmetscher , eine an Angaben

    und Ideen reiche Abhandlung des finnischen Turkologen P. JYRK NK ALL 10.

    2.

    Nach

    JYRKNKALLIO ei 10.) verliert sieh der Ursprung des Wortes

    toimacs

    Dolmetscher im Dunkel der Vorzeit Sein Urstamm ist vielleicht in

    dem Wort der kleinasiatischen Mitanni-Sprache (2. Jahrtausend vor unserer

    Zeitrechnung)

    talami Dolmetscher

    zu suchen. Diese Annahme hlt jedoch der

    Kritik nicht stand. Herr Professor ...Toll. FRIEDR ICH aus Berlin war so liebens-

    wrdig auf meine Anfrage ber dieses Wort mir folgendes mitzuteilen das

    ehurrische (ein Teil des

    Mitannischen) Wort

    talaini

    in der Bedeutung Dolmet-

    scher , eine Annahme der lteren wissenschaftlichen Literatur, ist

    schon lange

    verworfen ; das Wort

    kilanzi- elarni-

    wird neuerd ings von Timtoeilig

    mit annehmbarer Begrndung als gro bersetzt.

    JYRKNRALLIO wirft auch die Mglichkeit des chinesischen Ursprungs

    auf, ohne jedoch sich darber zu uern, von welchem chinesischen Wort

    toinuics Dolmetscher herrhren knnte. Diese Mglichkeit ist daher gegen-

    standslos.

    Das W ort knnte nach JYRK NKALLIO auch semitischen Ursprungs sein,

    namentlich die bernahme eines alten Verwandten des Wortes

    targurncinu

    Dolmetscher ; dieses Wort erscheint gleichzeitig mit dem oben erwhnten

    mitannischen* Wort und drfte durch iranische oder andere Vermittlung zu

    den

    rken

    gelangt sein. Auch diese Annahme ist nicht berzeugend.

    3.

    JYRKANKALLI0

    meint nun, allerdings eher vermutungsweise, die

    rken htten eine Form etwa

    *tilma6

    aus einer der erwhnten Sprachen ent-

    *Zur Etymologie von russ.

    tobrnaZ

    Dolmetscher und seiner trkischen Quelle

    Studia Orientalia XVII 8. Helsinki 1952 (I 1. Seiten). Vgl. auch T. NIE S,

    A

    m gy r nyeiv szieiv jvevemysz v i

    [Die siavisehen Lehnwit

    er der ungarischen

    Sprache], Budapest (Akad.-Vorlag) 1955, S. 772.

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    3/9

    2

    1. bi Ein

    lehnt, diese Form mit dem Wort Gfi IU 'Zunge, Sprache' ihrer eigenen Sprache

    in Verbindunggebracht, und auf diese Weise wiLre das trkische Wort tiimiaJ

    Ulmen' 'Pof nietseher' entstanden. Sowohl der Stamm Brie mich die Ableitung

    wren daher fremden Ursprungs. In diesem Falle wre also

    Wergigflaue6

    nhwuhl ein Lehnwort doch ein Wort der urtiirkischen Sprache.

    Auch dies erscheint mir unwahrseheinlich. In einer wichtigen, der sd-

    lichen Gruppe des

    Trkischen, in den ogusischen Sprachen, war das Wort

    wie wir sehen werden ursprnglich nicht vorhanden ;

    aucht in. den

    Sprachen der Altaigegend und in den kiptschakisehen Sprachen, also im nrd-

    liehen Trkenturn, auf. Die Sprachen> in denen es vorhanden ist, teilen sieh

    in drei, geographisch einheitliche Gruppen in der einen ist die Grundform

    das Wortes

    tanid

    in der anderen tilmai, in der dritten tiimar ,

    in den Sprachen der Altaigegend gibt es die Formen

    gilbe*

    Eber, 1 araerx, kumandi telme ;

    den Sprachen der Altaigegond schlieen sich

    hinsichtlich der Wortform das Kirgisisehe und Kasalcische an, also jene tr-

    kisehen Sprachen, die trotz der groen Entfernungen die westlichen

    Nachbarn der Trken der Altairgend sind : kir, Wwe UDACHIN), kasak.

    baraba

    Alle diese gehen auf eine alte Form *Hinge telgueZ

    zurck. Eine andere Gruppe bilden

    in

    bezug auf die Vertretung des Wortes

    tanthe

    'Dolmetscher' die westlichen kiptschakischen Sprachen : potschene-

    gisch en&

    kumaniseh

    olmaZ,

    Bulgat

    B a r a a

    kasanisch araimisch

    iolinae toimac, keiratsehoisch obolisch

    (Giciugov)

    inImac.

    (Vgl, K.AiNrcisro, Die tatarischen Lehnwrter im Woguli-

    schen : FtlF XVII, 197

    wo

    auch die waguheicheu und

    (stjakisehen Entspre-

    ehungen des Wortes

    tobnein zu finden sind.) Diese kiptschakisehen Wrter

    gehen auf Armen

    ifes taimag tuintag tolmaj

    zurck. Der Wechsel

    des Starnnivokals ist

    nicht nur bei der zweiten, sondern auch bei der ersten

    Gruppe zu beobachten. Dieser Wechsel ist auffallend reich, aber nicht umflog-

    lieh, und er mu einfach als Tatsache festgestellt werden S.

    I-IAsAx En N :

    NyK_ 11 356-73

    BANG KSz XVIL 122.) Fr die Formen mit o (karaimisch,

    kurmanisch und wir knnen vielleicht auch die Form tobolisch tubn ac

    schag

    tilmaeli, sbelL / V . /

    1=e

    karakalp.

    Die Quelien

    albe in der Abhandlung von J 'MCXNKALL ,

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    4/9

    ZU Ft .11E-41.1UCHT E DPA INLNIZ,TE8 MimerEce D0131 KISLIIER

    (BAsklixov, Russko-kar.. sl,

    tirkm. danee

    aserb.

    dibnana

    crem

    .

    diiinag

    Der Beleg bei Ibn Mil.henna. der in allgemeinen

    t i lm, 4 6

    gelesen wird,

    ist mit dem ostturkestanischen Beleg zu verbinden. Die einschlgigen ViTrter

    scheinen bei dieser Gruppe wegen ihres gemischten Vokalismus fremden

    Ursprungs zu sein und die erwhnten Sprachen sind tatschlich alio mit jenem

    Sprachgebiet benachbart, das auf die sdtrki

    s

    chen Sprachen vorn griten

    Einflu war, nmlich

    dem

    Persischen. Diese sind persische Lehnwrter, ihre

    persische Quelle wird weiter unten noch behandelt.

    Im wesentlichen sieht dies brigens auch JiinKkeEmii.rio. Auf Seite 10

    sagt er nmlieh ;Oberhaupt sieht es so aus, als ob unser Wort strker in. den

    NO- und NW-Sprachen vertreten wre. Auf die sdlichen Trken scheint es

    irgendwie einen freunden Eindruck gemacht zu liaben,41

    Es kommt vor, da lm

    ilmte

    sieh von seinem Grundwort. isoliert

    hat. Im .1{asanischen heit t9.1 'Zunge, Spreche', aber

    nimag

    'Dolmetscher'.

    Diesem Umstand wrde ich keine besondere Bedeutung beimessen, Die Form

    tu finden wir berhaupt blo im Alttrkischen, im Jakutislen und im

    Scjotischen (PArjmn2nen :

    , V. Gnonerniecn, Forstudier, 5, 80,

    Ein besonderes Problem stellt der Ursprung des jakutischen

    'i.M.metseher' dar. Bi nTLINGX und nach ihm

    PEK RSKIJ setzen hinter die

    Bezeichnung als Ableitung aus dem alLit.itischen tii 'Zunge, Wort, Sprache,

    Name' ein Fragezeichen. Es steht jedoch auer Zweifel, da der Jakute zwi-

    schen toi und

    n he

    einen Zusammenhang fhlt ; BollTIMMR und Pfai

    u xij

    haben insofern. recht, da 1u.lb a keine jakutische Ableitung aus tl ist, Tintio

    ist im Jak_utischen aller Wahrscheinlichkeit nach ein Lehnwort_ Persisch kann

    es nicht sein. Die Einwirkung des Persischen ist bereite hei den Trken der

    Altaigegend ziemlich abgeschwcht, und bis zu den Jakuten gelangten kaum

    persische Wrter, wie z_ . ambiir >Niederlege,. Lager', das durch russische Ver-

    mittlung ins Jakutische bernommen wurde. To weist seiner Form nach auf

    die kiptechakischen Sprachen hin,

    s konnte aber auch aus den nordstlichen

    trkischen Sprachen entlehnt sein, es kann der Form t i lbeZ entstammen, das im

    Jakutisehen unter der Einwirkung des als Stamm empfundenen tii die Form

    t i lbils

    annahm (das jakutischc formt die Lehnwrter zwar nach festen Regeln,

    aber grndlich um), am wahrscheinhebsten ist es aber, da t i lbag aus dem

    Russischen entlehnt wurde, wie es MiiTLINGIZ in 172 seiner Grammatik

    meinte. Auch JYRKINIT.J.L140 hlt alba auf Grund des langen Vokals der zwei-

    ten Silbe fr eine Entlehnung (5. 8).

    4. Von besonderer Bedeutung ist das petsehenegisehe gu l m ag027gd.

    Dieses Wort bezeichnete bei den Petschenegen eine der hchsten ir:i.irden der

    Dolmetscher vielleicht eine Art Auenminister gehrte zu den Stammes-

    frsten. erzonn GTOrcerr zhlt in seiner Abhandlung ber die ungarlndischen

    Petsehenegen (KesA, Ergnzungsband,

    442) in Ungarn etwa zehn Ortsehaften

    -mit den Namen Tednitico Tolmoes Tabnato Tearneks auf. Diese sind eist-

    4

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    5/9

    4

    weder Namen von Besitztmern solcher Frsten, die den Titel Toltecies

    fhrten, oder sie weisen auf zerstreute Siedlungen des

    Stammes Talindes

    hin.

    Bekannt sind uns auch die Namen der Angehrigen dieses Stammes, Tod

    ,ad7Coie, Teapaeiene, Leibwi.ehter in byzantinischem Dienste, ferner

    der

    Name

    des petsehenegischon Stammes Taipciv =

    TalmaZ.

    (Das byzantinische

    z kann man als 5 oder lesen ; dies beweisen neben zweifelhaften auch

    einige sichere Belege, s. J. /hforta.vos/A, Byzantinoturcica II, S. 44. Die Vokale

    der

    ersten

    Silbe a

    ov in

    den byzantinischen Aufzeichnungen werden durch

    die angefhrten kiptschakischen Formen beglaubigt.) In welchem Verhltnis

    die petschenegisehen Formen des Wortes zu den slavisehen Formen stehen,

    kann ich nicht entscheiden, aber ich nehme mit Sicherheit an, da das unga-

    rische

    tolmdcs Dolmetscher nicht alavischen, sondern petschenegisehen

    Ursprun gs ist, wie es auch z. B. GcczA BA RM meint (S2.45fSz., s. v.). Auch da s

    siavische W ort wird wahrscheinlich petschenegisehen Ursprungs sein. JYRK N -

    KA LL IO hlt den hunnischen, awarisehen oder kasarischen Ursprung auch nicht

    fr ausgeschlossen (S. 4).

    5.

    Das W ort hat auch eine merkwrd ige Form , und zwar im Uigurischen

    und im Qutadgu

    . W. K. lammt teilt es (Zwei Pfahlinschriften, 33) in

    der Form

    tim ei

    mit und bemerkt dazu sehr unsicher. In dem uigurischen

    Wrterbuch

    von CAPP-ItO6LU

    finden wir die Form

    i(1)1(i)rmli,

    in der Ausgabe

    des Qutadgu B ilig von A RA T (5. 33., Zeile 162)

    tamai, in

    dem alten trkischen

    W rterverzeiehnis von M . ,ov (Pam jatniki drevnetjurkskoj pi4 mcnn osti, 430 a)

    die Form

    irn.A.aov zitiert

    aus dem

    Calcuttaer Wrterbuch den Beleg

    mam.nep, Romitutomp . Dabei kommt im Uiguriselien und in einzelnen

    nicht-uigurischen Denkmlern auch das Wort

    kelemeei

    'Dolmetscher' vor,

    Hierber uert sich L. Linz (NyK XLIX, 260), indem er die ein-

    schlgigen Belege

    und

    deren Z usamm enhang ausfhrlich behandelt, folgender-

    maen : Das uigurische

    klmli

    st eine Ableitung gleicher Art wie das

    trkische

    tiiined

    , in

    beiden Wrtern ist nicht nur das Ableitungssuffix,

    bzw. die Suffixverbindung (-m-ZO, sondern auch die Bedeutung des Stamm-

    wortes identisch

    WM

    'Zunge, Sprache'

    til

    AMSTEDT8 W erk

    Einfhrung in die altaisehe Sprachwissenschaft 114 (erschienen im J. 1952,

    M SFO u. 104 : 2) lesen wir auf Seite 219 folgendes : W ahrscheinlich haben w ir

    dieses Su ffix

    f-m . .

    in t, Jena

    tibna

    'Dolmetscher' (1. /eonecieg 1 )013113190111M

    halten eine Entlehnung dm kiptschakischen atm dar. Das anlautende d-

    des persischen Wortes war unter der Einwirkung des iranisch-ogusischen

    dil

    'Zunge,

    Sprache' entstanden. Ein anlautendes 4- gibt es im Persischen auch in

    d e n . W r t e r n . diraq 'Mast',

    irne

    'Nagel', durn

    > K r a n i c h , d ie e b e n d a lle a u s d e m

    Trkischen entlehnt sind (trk. direk, clirnak, durna.).

    Das Kriterium, auf dessen Grund ich das persische Wert

    dilnuidg

    fr eine

    Entlehnung aus dem Kiptschakischen halte, ist das lange ei der zweiten Silbe.

    Dieses ei weist auf eine trkische Form tarnaZ(d1)

    hin, die wie wir sahen

    eine kiptschakisehe Form ist., Wre das persische Wort eine Entlehnung des

    trkischen tilma, so trfen wir in der zweiten Silbe ein kurzes a () an, Vgl. die

    folgenden trkischen Lehnwrter :

    a) p. dirak 'Mast' < trk, direk p airak >Brot> < tiirk p

    hahlt

    'Bett' < trk. tkk

    ; p takar

    'Rad' < trk. /ehe

    ; p

    gora

    'Gesetz' _

    Es ist ein Dialektwort aus Istanbul, eine

    Angabe des hervorragenden Sz Dcrlerne Dergisi (= SzDD) Es weist keine

    Voliarliarrnonie auf, seine Ableitungssiam ist sonst unbekannt., Man mehte es

    fr ein persisches Wort halten, im Persischen gibt es aber kein solches Wort.

    2) sm

    ein

    'Dolmetscher'. Es findet. sich im III. Band des osmanischen

    sprachgeschichtlichen Wrterbuches, im TaniklariyleTaramaSzlg Der Beleg

    stammt aus einem. Versroman des 18. ins, der Geschichte

    des Battal GazL

    Das Wrterbuch fhrt auch den Vers an, in dem das Wort. vorkommt : Y

    einte

    iki dili di, sehe diiban de >er

    sprach zweiundsiebzig Sprachen, verhandelt

    m it den d11,54212.-s , W eder Lautform , ? noch Bedeutung sind sicher

    festgestellt, doch glaube ich, da beide im VVrterbuch richtig angegeben

    sind.

    ) dilbend

    'Dolmetscher', ein trkischer Beleg aus Kairo vom 14.

    ih_

    (VtLET

    IZBUDAN,

    Haeiyesi.) Dies ist scheinbar auch ein persisches

    Wort und es gibt. auch ein solches Wort im Persisehen, aber mit ganz anderer

    Bedeutung,

    4) Der vierte einschlgige Beleg is bei Ibn Mhenni' zu finden (um

    Wanz'Dolmetscher' und 'lautredend, lrmend' (ed. MrfAizird ItiF AT,

    S.140), in

    der

    Um schrif t von APT un...A H W A TTA L: iildam.,

    Dies

    ist das Wort iii

    'Zunge, Sprache' mit dem wohlbekannten Ableitungssuffix

    -dem -4//b.

    (ber

    dieses Ableitungssuffix s.

    BEN KC'sA III, 139 ; ifidam wird hier auch

    als eine Zusarnmengetzting von ta und dm behandelt.) Auerdem fhrt

    MALov aus dem Qutadgu Bilig ein Wort /Warn lgespraig' an (Zap. ball. Vost.

    Ui 238).

    Dieses gehrt natrlich auch hierher.

    Wir haben also vier sonderbare Wrter vor uns; alle vier sind Ableitun-

    gen von ta

    'Zunge, Sprache' und bedeuten 'Dolmetseher', meist mit einem

    unklaren Ableitungssuffix. Das fnfte ist

    tiineW /11/nee

    dessen Lautent-

    wicklung ich oben zu erklren suchte, das Ableitungssuffix ist jedoch auch

    hier nicht klar. (Darber siehe noch weiter unten.)

    Als ob

    i id im

    Tijrkifehen

    ein spezielles Wort wre. Es folgt den

    Regeln der Vokalharmonie nicht und wir knnen mit einem grossen Teil der

    ihm angefgten ,Ableitungssuffixe nichts anfangen. Irre folgenden werden noch

    weitere eienttirriliche Flle zum Vorschein kommen, Wir wollen zunchst mit

    der Aufzhlung der hierher gehrenden Wrter fortfahren.

    .5) Im SzDD finden wir die Form

    haat mit

    der Bedeutung Stotterer' ;

    wieder ein authentischer Beleg ohne Vokalharmonie. Und warum ein

    /

    im.

    Anlaut anstatt

    d-?, irrt Osmanischen heit ja 'Zunge, Sprache'

    da

    Empfindet

    die Sprache vielleicht den Zusammenhang mit dem Wort dil nicht und blich

    infolgedessen. der alte trkische Anlaut erhalten? Oder hat sich das

    d-

    der

    ersten Silbe dein t der zweiten Silbe angeglichen? Das Wort. ist alter Herkunft,

    es ist auch in einer der kipteehakischen Sprachen, im Webollschen vorhanden.,

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    8/9

    M C I ( C . F . - S g e n n i T i t O H .T F S

    lodre D01.3trgrel int. .

    und zwar in zwei Formen mit differenzierter Bedeutung :

    Weda

    gesprchig

    und Mail Stotterer

    (R.ADL.).

    Dabei gibt es im Trkischen auch das Zeitwort

    MA- sprechen (s. RA)L. Wb, IlI, 1387),

    6)

    Das SzDD teilt einen oem. Beleg mit : gilkev Stotterer , wiederum

    ohne Vokalharmonie, wiederum mit anlautenden t- fr

    d-,

    wiederum mit

    unklarem Ahleitungssuffix. Und dieses merkwrdige Wort ist auch iis der

    kipteehakisehen Knmilk-Sprache in der Form tijkau

    zu finden (KSz.

    ebenfalls mit, der Bedeutung Stotterer , und auch hier ohne Vokalharmonie.

    Dies ist auch eine uralte bereiustimmung. Es handelt sieh also beim Wort

    tilkav uucl

    in anderen hnlichen Fllen nicht um besondere Eigenarten der

    osmanischen Volkssprache,

    7)

    In den osmanischen Wrterbchern, z. B. im Qams-i VAT

    oder auch

    im Wrterbuch von IIEUSIKREVELET finden wir eine Form J11.1.)

    dilzk

    mit

    der Bedeutung Klitoris , Das S2DD kennt das Wort mit derselben

    Bedeutung in der Farm

    (Nay, dalc_

    Beide Dialektformen stammen aus Sd-

    Anatolien, die erstere aus Denizli, die letztere aus Konia. Die Bildung ist hier

    klar, auch das ogusische anlautende d- tritt auf, der Vokal des Ableitungs-

    suffixes folgt aber nicht der Regel der Vokalangleichung sehr interessant ist

    auch die zweite Form des SzDD, wo der Buchstabe d darauf hinweist, da das

    1 nicht alveolarer, sondern dentaler Bildungsart ist, Ein solches

    kommt

    gewhnlich nur in Fremdwrtern vor. Dabei gliedert sieh das Wort fr das

    Sprachgefhl ebenso deutlich in zwei Teile (Stamm und Ableitungssuffix), wie

    etwa Znglein im Deutsehen. Das Empfinden der Orliederung wird auch durch

    das osm. Wort dildEik

    Znglein, Klitoris untersttzt, dessen Bildung eben-

    falls klar ist. Zu alledem ist

    tilak

    auch ein uraltes Wort> Es kommt schon bei-

    Ma bm

    gari vor: techigilisch

    Mak f Mei

    weibliche Sehami(Buoc.K.),

    es ist vorhanden in den alten kiptsclakisehen worterlItichern, Jrn Ginssanum

    von

    HOCESAJA,

    bei Abu Ilayyn, im Tulifet in der Form

    giirilyek,

    Mit der

    Bedeutung Klitoris . Wir haben dafr Belege auch im osmanischen Altertum

    das Tan. rar. Szi, Il kennt es aus dem 17. J11. und zwar mit anlautendem 1 .

    Radloff fhrt einen Beleg : *sm, terk Gaumensegel an, und mit ange-

    glichenem Vokalismus bringt das Wort der Ergnzungsband des SzDI) aus

    dem westlichen Anatolien, dem Vifajet Manisa

    dilak Klitoris .

    In der sm. Volkssprache gibt es noch folgende Belege ; diladian

    Schwtzer und dikedia einer, der dem anderen ins Wort

    fllt .

    Das erste ist

    ein Wort der Istanbuler, das andere eins der Ankaraer Mundart (An, Derl.).

    Vgl, kasanisch teleen fflbucacmigi (Tat.-russk. sl,, 1950), Vielsprecher, zn-

    kisch, eigensinnig

    RAIni,),

    9

    )

    Im Kasakischen finden wir tibnar und im Kirgisischen mit Vokal-

    angleichung gener gesprchig

    Vielsprecher

    {MACIIXTCDOVMusAB,Aev,

    1954 bzw, JUDACHIN},

    und im Kasakischen und Karakalpakischen (s. oben

    8. 3) talmal Dolmetscher, Schreiber

    (MACIIMUDQVMITSA.BAEIT bzw.

  • 7/24/2019 Nmeth J. - A "tolmcs" sz eredetrl - nmetl

    9/9

    1 1 X I M E T H

    BAsKlizov), Hier wre die Annahme berechtigt, da tarnad

    eine Entlehnung

    aus dem Persischen

    sei

    und sein Vokalismus den

    des Wortes ithirbar beeinflut

    htte, Mglich ist jedoch auch, da wir es hier mit solchen gemischt-vokalischen

    Formen zu tun haben, die im Trkischen selbst entitandien sind, ebenso wie

    die in den vorangehenden Punkten aufgezhlten.

    10

    Vgl. noch BU DA GO V I 373 kir,

    >) nm laneune 5one3Ftm

    u

    -

    I

    CITOBCK 6brearr nem, cna6 n moirnannu ,y, und 1-tAnr.. *kir.

    takat

    Botee,

    fls ergibt. sieh die Frage, ob es notwendig sei, die ogusischen und tacha-

    gataischen Formen (s. Punkt 6,) aus dem Persischen herzuleiten, oder aber sie

    als trkische Formen mit gemischtem Vokalismus zu erklren. Ich bleibe

    hei der oben gegebenen Erklrung, denn im Leben der Sprache knnen oft

    verschiedene Faktoren

    in

    die gleiche Entwicklungsrichtung wirken. Die tiirk-

    menische und die aserbaidechanisehe Form haben auch sonst gewisse Eigen-

    heiten (-6T-, bzw. -n-), die auf Entlehnung hinweisen.

    Eine Entwicklungstendenz, die zur Trbung der palato-velaren Vokal-

    harmonie fhrt mu hei den trkischen Sprachen auf jeden Fall ernstlieh in

    Betracht gezogen werden. Ich habe diese Tendenz in meiner Arbeit. ber die

    trkischen Mundarten Bulgariens* an zahlreichen Beispielen illustriert, aber

    Beispiele gibt es michIieh auch in mehreren arideren Gebieten des Trkenturns,

    Es handelt sich im wesentlichen um dieselbe Erscheinung, wie bei dem 0e4ma-

    nischen Wort persischen Ursprungs

    daber schn, lieb , welches in Anatolien zu

    dabar wurde (0aFEBoaix, Dogu LIT, 242 und Orta Anadolu AD 232). Man

    darf nicht vergessen, da der Vokal des Wortes da Zunge, Sprache ein i ist.

    Dieser Vokal ist es. der die Strungen in der Vokalharmonie berall in erster

    Linie verursiteht.

    8. Das Ableitungssuffix des Wortes tilmaj Wind ist kein gewhnliches ;

    wir konnten es hchstens mit dem Ableitungssuffix

    des Wortes siyirimae

    Kuhhirt (eir Kuh ) zusammenstellen. Auffallend ist, da auch die oben

    angefhrten Ableitungen von tel mit ungewhnlichen und wie erwhnt

    fr mich unklaren Ableitungssuffixen versehen sind.

    Ich halte also I

    en,./.g tilmee

    fr ein ur2prngliebes tiirkisclie9 Wort, fr

    ein nordtrkisches Wort, das aus dein Petsehenegisehen in gewisse osteuro-

    pisehe Sprachen eingedrungen ist und aus ihnen dann weiterwanderte.

    Zur E inteilung der trliisehen Mundarten Bulgariens, Sofia,

    Bulg. Ak,

    d. W,,

    19515 8. 12 17, 25

    7,

    46

    z g,; A M TA I. Oezt. K zl_ X, 9 14, 22 33, 41 48.