Neuer Var. 6.1922 Pegasi

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45 5 16; 46 dem gleichen Azimut die Hohe 575. Es scheint daher, da13 Im letzten Falle ware der Sitz des Leuchtens wohl die sich der Streifen in bezug auf den Horizont in Ruhe befunden Cirrusregion gewesen. Es miiOte sich dann aber uni einen so lnngsam, daO die aus dem Mangel der Gleichzeitigkeit entstehenden Fehler das Ergebnis nicht wesentlich entstellen konnen. .Ius der Sonneberger Beobachtung ergibt sich als nord- westlicher Konvergenzpunkt mit groOer Sicherheit a = I 8605, 4 = tz400. Die Horizontalkoordinaten dieses Punktes um 12~20'" waren A = 136'45', A= -4" 14', von der Heidel- berger, fur 13~30"' geltenden -4ngabe um fast 22' im Azimut verschieden, entgegengesetzt dern Drehungssinn des Hirnmels. Zuni Zwecke der Hohenbestimrnung wurden die Punkte der Bander ermittelt, die in der durch die Beobachtungsorte rind den Erdmittelpunkt bestimmten Ebene lagen. Die gegen- seitigen Azirnute von Heidelberg und Sonneberg sind 237" und 59". Mithin mufiten die Punkte der Streifen aufgesucht werden, die in Heidelberg in A = 237" oder 57', in Sonne- berg, wo alle Streifen sudlich vom Zenit verliefen, in A = 59" lagen. Die entsprechenden Hohen sind in Heidelberg : zweites Band 1806, drittes Band 6800, viertes Band 1806, letzteres in der Richtung gegen z37', in Sonneberg: erstes Band I I", zweites Band z 103, drittes Band 4307. Hinsichtlich der Art, wie die beiden Heobachtungen miteinander zu vereinigen seien, waren vor allem funf An- nahmen zu untersuchen: I. Annahme: Die in Heidelberg beobachteten Bander entsprechen den gleichbezifferten der anderen Beobachtung ; das 4. Heidelberger Rand entspricht dern in Sonneberg zwischen Hootes und Ursa major gesehenen Lichtfleck. - Dann ergibt sich jedoch fur das 3. Band eine Hohe von mehr als 300 krn und fur das 2. Band eine negative Parallaxe, sodan diese Hypothese ausscheiden mu&. 2. Annahme: Das sudlichste Heidelberger Band ist in Sonneberg nicht beobachtet worden, weil es zu nahe am Horizont lag; im ubrigen gehoren zusarnmen das z., 3., 4. Heidelberger rnit dem I., z., 3. Sonneberger Band. - Die Hohen der Streifen in den oben angegebenen Azirnuten hatten dann 199 krn, 101 krn und 52 krn betragen. 3. Annahme: Heidelberg 3., 4. und Sonneberg I., 2. entsprechen einander. - Als Hohe wiirde fur beide Bander etwa 40 kin folgen. 4. Annahrne: Heidelberg 4. und Sonneberg I. sind das gleiche Band. -- Es ware auf eine Hohe von etwa 25 km zu schlieOen, jedoch hatten in diesem Falle wohl die anderen in Sonneberg wahrgenommenen Bander den Heidel- berger Beobachtern schwerlich entgehen konnen. 5. Annahrne: Die Beobachtungen beziehen sich uber- haupt auf verschiedene Teile der Erscheinung. - Dann wiirde diese in die untersten Schichten der Stratosphare oder in die Troposphare zu verlegen sein. die sehr langsame Bewegung der Bander,-das Fehlen jeder Struktur, endlich die aus Heidelberg gemeldete gleichzeitige Sichtbarkeit von cirrusartigen Wolken, die sich dunkel gegen den Himmel abhoben, sprechen gegen die 5. Annahme. Vielleicht komrnt die groOte Wahrscheinlichkeit der 3. -In- nahme zu, doch la& sich eine Entscheidung nicht treffen, weder hinsichtlich der Hohe der Streifen noch der Ursache des Leuchtens. Sicher ist bis jetzt nur, daO es sich nicht unmittelbar um Teile des Schweifes eines sonnennahen Ko- meten gehandelt hat, denn dann hatten die Ronvergenzpunkte an wesentlich anderen Stellen liegen miissen. Es ist sehr bedauerlich, daO der Erscheinung an keiner anderen Stelle Beachtung geschenkt worden ist. Wenn noch eine Beob- achtung aus einem nicht allzu weit von Heidelberg oder von Sonneberg entfernt liegenden Orte vorhanden ware, so wiirde die Aufklarung wohl moglich sein. Ich kann nicht unerwahnt lassen, daO mir leuchtende Streifen iihnlicher Art auch vor der Beobachtung vom 8. August nicht ganz unbekannt waren. Ich habe sie, freilich in vie1 schwacherer Ausbildung und geringerer Ausdehnung, gelegent- lich wahrgenornmen und hatte bereits erkannt, daO hier eine noch nicht naher untersuchte Erscheinung vorliegen miisse, vielleicht ein elektrisches Leuchten der Cirren. Auch erinnerte ich mich am 8. August sogleich der nachtlichen Helligkeit vom 2 4. Dezernber I 9 I 6, uber deren Ursachen ebensowenig etwas bekannt ist wie uber die der hier behandelten Streifen. Uberdies erwaiint auch Schmidt in seinen )) Astrono- rnischen Betrachtungen uber Meteorbahnencc auf S. 34 und 35 ahnliche Wahrnehmungen: )) 1853 Aug. 5. Von I bis I zh hatte der sehr klare Himmel phosphorische Streifen irn Aquarius und Pegasus; sehr feine Sterne blieben ungetriibta . "1855 Nov. 12. Meteore ziemlich haufig. Nacht mondlos. sehr klar, aber eigentumlich erhellta. ))1861 Aug. 2. Am siidlichen, hochst klaren Himmel phosphorische Streifens. Es ist vielleicht ein Zufall, daO auch die drei Beob- achtungen Schmidts an Tagen stattfanden, die reich an Stern- schnuppen waren; die Erscheinung vorn 24. Dezember I 9 I 6 IaOt eine solche Verwandtschaft nicht erkennen. Eine Er- klarung des Leuchtens als Einwirkung der Sternschnuppen hat ails naheliegenden Grunden wenig Wahrscheinlichkeit, wohl aber konnte man an kosmische Einflusse denken, die zum Meteorphanomen in irgendeiner Beziehung stehen. IXe Erscheinung vorn 8. August 1921 hat hoffentlich zur Folge, daO solchen Vorgangen fortan etwas grofiere Aufinerksamkeit geschenkt wird. Sonneberg S.-M., 1921 Nov. 2. C. Ho ffkis fu. Neuer var. 6.1922 Pegasi. Der Stern z zh 53m9 + 14' 20' (I 900.0) ist nach Harv. Bull. 7 66 von Miss Huuw~od als veranderlich zwischen I zmo und I 2m6 erkannt worden. Auf 28 Aufnahmen des Maria Mitchell-Observatory in Nantucket von 1921 Sept. 8, die sich iiber 7hz erstreckten, hat der Stern anscheinend eine ganze Periode von Maximum zu hIaximuin durchlaufen. 56 Harvard-Platten der Jahre I 890-19 I 6 bestatigen die Veranderlichkeit in dem angegebenen Umfange, die Periode ist wahrscheinlich kurz oder unregelmaflig. Rfd.

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dem gleichen Azimut die Hohe 575. Es scheint daher, da13 I m letzten Falle ware der Sitz des Leuchtens wohl die sich der Streifen in bezug auf den Horizont in Ruhe befunden Cirrusregion gewesen. Es miiOte sich dann aber uni einen

so lnngsam, daO die aus dem Mangel der Gleichzeitigkeit entstehenden Fehler das Ergebnis nicht wesentlich entstellen konnen.

.Ius der Sonneberger Beobachtung ergibt sich als nord- westlicher Konvergenzpunkt mit groOer Sicherheit a = I 8605, 4 = t z 4 0 0 . Die Horizontalkoordinaten dieses Punktes um 12~20'" waren A = 136'45', A = -4" 14', von der Heidel- berger, fur 13~30"' geltenden -4ngabe um fast 2 2 ' im Azimut verschieden, entgegengesetzt dern Drehungssinn des Hirnmels.

Zuni Zwecke der Hohenbestimrnung wurden die Punkte der Bander ermittelt, d ie in der durch die Beobachtungsorte rind den Erdmittelpunkt bestimmten Ebene lagen. Die gegen- seitigen Azirnute von Heidelberg und Sonneberg sind 237" und 59". Mithin mufiten die Punkte der Streifen aufgesucht werden, die in Heidelberg in A = 237" oder 57', in Sonne- berg, w o alle Streifen sudlich vom Zenit verliefen, in A = 59" lagen. Die entsprechenden Hohen sind in Heidelberg : zweites Band 1806, drittes Band 6800, viertes Band 1806, letzteres in der Richtung gegen z37', in Sonneberg: erstes Band I I",

zweites Band z 103, drittes Band 4307. Hinsichtlich der Art, wie die beiden Heobachtungen

miteinander zu vereinigen seien, waren vor allem funf An- nahmen zu untersuchen:

I . Annahme: Die in Heidelberg beobachteten Bander entsprechen den gleichbezifferten der anderen Beobachtung ; das 4. Heidelberger Rand entspricht dern in Sonneberg zwischen Hootes und Ursa major gesehenen Lichtfleck. - Dann ergibt sich jedoch fur das 3. Band eine Hohe von mehr als 300 krn und fur das 2 . Band eine negative Parallaxe, sodan diese Hypothese ausscheiden mu&.

2 . Annahme: Das sudlichste Heidelberger Band ist in Sonneberg nicht beobachtet worden, weil es zu nahe am Horizont lag; im ubrigen gehoren zusarnmen das z., 3., 4 . Heidelberger rnit dem I . , z . , 3. Sonneberger Band. - Die Hohen der Streifen in den oben angegebenen Azirnuten hatten d a n n 199 krn, 1 0 1 krn und 5 2 krn betragen.

3 . Annahme: Heidelberg 3., 4. und Sonneberg I . , 2 .

entsprechen einander. - Als Hohe wiirde fur beide Bander etwa 4 0 kin folgen.

4. Annahrne: Heidelberg 4. und Sonneberg I . sind das gleiche Band. -- Es ware auf eine Hohe von etwa 25 km zu schlieOen, jedoch hatten in diesem Falle wohl die anderen in Sonneberg wahrgenommenen Bander den Heidel- berger Beobachtern schwerlich entgehen konnen.

5. Annahrne: Die Beobachtungen beziehen sich uber- haupt auf verschiedene Teile der Erscheinung. - Dann wiirde diese in die untersten Schichten der Stratosphare oder in die Troposphare zu verlegen sein.

die sehr langsame Bewegung der Bander,-das Fehlen jeder Struktur, endlich die aus Heidelberg gemeldete gleichzeitige Sichtbarkeit von cirrusartigen Wolken, die sich dunkel gegen den Himmel abhoben, sprechen gegen die 5. Annahme. Vielleicht komrnt die groOte Wahrscheinlichkeit der 3. - In- nahme zu, doch la& sich eine Entscheidung nicht treffen, weder hinsichtlich der Hohe der Streifen noch der Ursache des Leuchtens. Sicher ist bis jetzt nur, daO es sich nicht unmittelbar um Teile des Schweifes eines sonnennahen Ko- meten gehandelt hat, denn dann hatten die Ronvergenzpunkte an wesentlich anderen Stellen liegen miissen. Es ist sehr bedauerlich, daO der Erscheinung an keiner anderen Stelle Beachtung geschenkt worden ist. Wenn noch eine Beob- achtung aus einem nicht allzu weit von Heidelberg oder von Sonneberg entfernt liegenden Orte vorhanden ware, so wiirde die Aufklarung wohl moglich sein.

Ich kann nicht unerwahnt lassen, daO mir leuchtende Streifen iihnlicher Art auch vor der Beobachtung vom 8. August nicht ganz unbekannt waren. Ich habe sie, freilich in vie1 schwacherer Ausbildung und geringerer Ausdehnung, gelegent- lich wahrgenornmen und hatte bereits erkannt, daO hier eine noch nicht naher untersuchte Erscheinung vorliegen miisse, vielleicht ein elektrisches Leuchten der Cirren. Auch erinnerte ich mich am 8. August sogleich der nachtlichen Helligkeit vom 2 4. Dezernber I 9 I 6, uber deren Ursachen ebensowenig etwas bekannt ist wie uber die der hier behandelten Streifen.

Uberdies erwaiint auch Schmidt in seinen )) Astrono- rnischen Betrachtungen uber Meteorbahnencc auf S. 3 4 und 35 ahnliche Wahrnehmungen:

)) 1 8 5 3 Aug. 5 . Von I bis I z h hatte der sehr klare Himmel phosphorische Streifen irn Aquarius und Pegasus; sehr feine Sterne blieben ungetriibta .

" 1 8 5 5 Nov. 12. Meteore ziemlich haufig. Nacht mondlos. sehr klar, aber eigentumlich erhellta.

) ) 1 8 6 1 Aug. 2 . Am siidlichen, hochst klaren Himmel phosphorische Streifens.

Es ist vielleicht ein Zufall, daO auch die drei Beob- achtungen Schmidts a n Tagen stattfanden, die reich an Stern- schnuppen waren; die Erscheinung vorn 24. Dezember I 9 I 6 IaOt eine solche Verwandtschaft nicht erkennen. Eine Er- klarung des Leuchtens als Einwirkung der Sternschnuppen hat ails naheliegenden Grunden wenig Wahrscheinlichkeit, wohl aber konnte man a n kosmische Einflusse denken, die zum Meteorphanomen in irgendeiner Beziehung stehen. IXe Erscheinung vorn 8. August 1921 hat hoffentlich zur Folge, daO solchen Vorgangen fortan etwas grofiere Aufinerksamkeit geschenkt wird.

Sonneberg S.-M., 1 9 2 1 Nov. 2 . C. Ho f f k i s fu.

Neuer var. 6.1922 Pegasi. Der Stern z zh 53m9 + 14' 20' ( I 900.0) ist nach Harv. Bull. 7 66 von Miss Huuw~od als veranderlich zwischen I zmo und I 2m6 erkannt worden. Auf 28 Aufnahmen des Maria Mitchell-Observatory in Nantucket von 1921 Sept. 8, die sich iiber 7hz erstreckten, hat der Stern anscheinend eine ganze Periode von Maximum zu hIaximuin durchlaufen. 56 Harvard-Platten der Jahre I 890-19 I 6 bestatigen die Veranderlichkeit in dem angegebenen Umfange, die Periode ist wahrscheinlich kurz oder unregelmaflig. Rfd.