OEWF Jahresbericht 2009

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ÖWF Aktivitäten und Initiativen 2009 1 Österreichisches Weltraum Forum Vision. Wissenschaft. Technologie. Politik. Bildung. Österreichs Weltraum Netzwerk. Aktivitäten und Initiativen 2009

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2009 war das elfte Jahr des Österreichische Weltraum Forums, das wohl vor allem durch die Fortschritte des PolAres-Programmes geprägt war. Dazu kam eine noch nie zuvor erreichte Zahl an Einzelvorträgen bei Kinderuniversitäten, Schulen, oder Ausstellungen.

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Österreichisches Weltraum Forum

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Aktivitäten und Initiativen 2009

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Titelfoto: Das Bild zeigt Südwestungarn mit dem Balatonsee aus einer höhe von 31 km,, aufgenommen von einer Kamera an Bord eines ÖWF Ballons. Cover photo: The picture shows sout-west Hungary with Lake Balaton from an altitude of 31 km. The photo was taken by a camera on a balloon launched by OeWF.

Kontext des Jahresberichtes 2009 Das Österreichische Weltraum Forum ist ein nationales Netzwerk für Weltraumspezialisten und -interessierte. Jedes Jahr gibt ein Bericht einen Einblick über seine wichtigsten Projekt und Events. Diese Aufstellung erhebt weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch können alle Leistungskennzahlen wie Publikationen, Finanzgebarung, Arbeitsstatistiken und Mitarbeiter mit der wünschenswerten Vollständigkeit angeführt werden. Hauptzweck des Berichtes ist es, einen Eindruck vom ÖWF-Jahr 2009 zu vermitteln und die Vielfalt und strategische Ausrichtung unserer Arbeit zu vermitteln. Sollten Sie mehr Informationen über eines der Projekte benötigen so kontaktieren Sie uns bitte: info[at]oewf.org

Context of the annual report 2009 The Austrian Space Forum (Oesterreichisches Weltraumforum, OeWF) is a national network for space experts and space enthiusiasts. The annual report presents an overview of the most important projects and events. This synopsis is by no means complete, nor are we able to present all project parameters such as publications, financial aspects, work statistics and team members with the desirable degree of completeness. The main purpose of the report is to present an impression of the OeWF activities throughout the year and to convey the wide scope and the strategic emphasis of our efforts. We also apologize that the main body of the report is only available in German. Should you require more information about a particular preoject please do not hesitate to contact us: info[at]oewf.org Impressum & Medieninhaber: © 2010, Österreichisches Weltraum Forum, Richard-Strauss-Str. 12, 1230 Wien, http://www.oewf.org. Verantwortlich für den Inhalt: Mag. Gernot Grömer.

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Zum VerständnisZum VerständnisZum VerständnisZum Verständnis desdesdesdes ÖWFÖWFÖWFÖWF

Das Forum ist in zwei Bereich im Weltraumsektor engagiert: In der Öffentlichkeitsarbeit bzw. der

Förderung der Akzeptanz von Weltraumaktivitäten in Österreich und Europa, sowie in der

Grundlagenforschung im Bereich (bemannte) Marserkundung. PolAres ist das „Flaggschiff“-Projekt

des ÖWF, im Rahmen dessen bei Feldtests in der Arktis eine Mars-Expedition simuliert werden soll.

Das ÖWF ist ein nationales Netzwerk für Raumfahrtspezialisten und Weltrauminteressierte. Unsere

Organisation dient einerseits als Kommunikationsplattform zwischen dem Weltraumsektor und der

Öffentlichkeit, andererseits ist das Forum in ein weltumspannendes Netzwerk von

Raumfahrtspezialisten aus Industrie, Forschung und Politik eingebettet. Damit ermöglicht das ÖWF

eine Stärkung des österreichischen Weltraumsektors durch Öffentlichkeitsarbeit, technische

Workshops und Konferenzen sowie eigenen Weltraum-Aktivitäten. Das Forum hat einen kleinen, aber

hoch aktiven Kern an Mitgliedern, die meist beruflich ihren Beitrag zu Weltraumaktivitäten leisten: oft

in enger Zusammenarbeit mit anderen -nationalen und internationalen- Weltraum-Organisationen. Das

Spektrum unserer Tätigkeiten reicht vom einfachen Impulsreferat in Schulklassen bis zur 15.000-

Besucher Ausstellung zum Thema Weltraumforschung und Raumfahrt; vom Expertengutachten für das

österreichische Technologieministerium bis zur Vermittlung von Raumfahrt-Technologien für

terrestrische Anwendungen. Das ÖWF versteht sich als unabhängige nationale Plattform für

Weltraumaktivitäten.

HighlightHighlightHighlightHighlights 2010 s 2010 s 2010 s 2010 - eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse

Öffentlichkeitsarbeit:

· „Abenteuer Kosmos“ Sonderschau bei der Innsbrucker Herbstmesse: 90.000

Besucher an fünf Tagen erlebten Vorträge, Liveschaltungen, zahlreiche Exponate und

Astronomie für alle Sinne“ zum selber-ausprobieren in Tirol. (Innsbruck, Oktober 2009)

· „Sternenstaub“-Ausstellung im Linzer Ars Electronica Center (Linz, Juli 2009),

inklusive der „80+1-Weltreise“ als Projekt auf dem Linzer Hauptplatz anlässlich des

europäischen Kulturhauptstadtjahres 2009.

· „Mission2Mars“ in Villach, Schulprojekt am dortigen Bundesrealgymnasium, wo

eine Schulklasse das Thema Mars über ein Schuljahr behandelte (Villach, Sommersemester

2009)

· World Space Week gemeinsam mit dem Weltraumbüro der Vereinten Nationen,

Event im Vienna International Center und im Planetarium Wien (Wien, Oktober 2009)

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· „Rückflug – Reise zum Planeten Erde“-Multimediashow zum Thema

Erdbeobachtung in Salzburg. Dieses ÖWF-Event löste eine Hype aus, alle 600 Karten waren

innerhalb weniger Stunden ausverkauft, 1500 Kartenanfragen (Salzburg, Dezember 2009).

Forschung & Technik:

· Entwicklung des PolAres Aouda.X Raumanzug-Simulators gemeinsam mit vier

Tiroler Schulen im Rahmen des „Generation.Innovation“-Projektes des

Technologieministeriums (Tirol).

· Komissionierung des von Aouda.X in Kramsach, Expeditionssimulationen in

Mendig/Deutschland gemeinsam mit der European Space Agency, Kryotests des

Raumanzug-Simulators bei -110°C in Seefeld, Simulation gemeinsam mit der TU Wien auf

dem Pasterzen-Gletscher (jeweils mehrtägig)

· Flug des Passepartout III Digi (Graz, August 2009), des PolAres

Stratosphärenballons unter Verwendung eines satellitengestützten Positionsmeldesystem.

ÖWF-spezifische Aktivitäten

· Erstmals wurde der „Polarstern-Preis“ für freiwillige Engagement im Weltraum

Bereich vergeben. Im Rahmen der Yuris Night 2009 erhielt Michael Köberl diese

Auszeichnung (Wien, April 2009)

· ÖWF Vorstellung bei der Air Power 2009, der größten nationalen Flugshow

(Zeltweg, Juni 2009), ÖWF Besuch des CERN (Genf, Mai 2009)

· Drei Praktikantinnen und Praktikanten unterstützen das ÖWF Innsbruck im

Rahmen der Innovationspraktika-Initiative des Technologieministeriums; Interviewserie

mit Vertretern der wichtigsten Weltraumorganisationen und Firmen in Österreich

(August/September 2009); Etablierung der Service Units innerhalb des Forums,

insbesondere des monatlichen Newsletters und des Social Media/Internet-Teams.

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Zum Geleit...Zum Geleit...Zum Geleit...Zum Geleit...

war das elfte Jahr des Österreichische Weltraum Forums, das wohl vor allem durch die

Fortschritte des PolAres-Programmes geprägt war. Dazu kam eine noch nie zuvor erreichte Zahl an Einzelvorträgen bei Kinderuniversitäten, Schulen, oder Ausstellungen.

ber neben diesen publikumswirksamen Events und der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des Forums, vollzog sich auch abseits der Öffentlichkeit

und Labors eine weitere Evolution, die das ÖWF zu einer schlagkräftigen Einrichtung macht, nämlich die Konsolidierung der Service-Units, wie etwa der Redaktionsgruppe die nicht nur für den reibungslosen Publikationsalltag auf der Website oder beim immer umfangreicher werdenden Newsletter sorgt, sondern auch zunehmend im Bereich Social Media tätig ist.

berösterreichs Landesausstellung „Mahlzeit“ im Stift Schlierbach nutzte das ÖWF als Partner, um das Thema Weltraumnahrung einem breiten Publikum näher zu bringen. Unter der

[email protected] gehen inzwischen wöchentlich Anfragen ein: Vom Schülern, der Material für eine Fachbereichsarbeit sucht, Werbeagenturen, die Raumanzüge für ein Fotoshooting haben möchten oder Referentenanfragen für Volkshochschulvorträge.

ngemein viele Menschen, genauer gesagt etwa 80.000, erreichte das Forum bei der Innsbrucker Herbstmesse im Rahmen der Sonderausstellung

„Abenteuer Kosmos“, die von der Messe Innsbruck, der ESA, FFG, Ruag Aerospace, ESO, gcs Salzburg, zahlreichen regionalen Partnern und der Universität Innsbruck gefördert wurde.

er Raumanzug-Simulator „Aouda.X“ war für PolAres ein Meilenstein in der Entwicklungsarbeit für das Mars-Analogforschungsprogramm. Finanziert durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen von „Generation.Innovation“, entwickelte das ÖWF gemeinsam mit vier Tiroler Schulen den Prototypen für einen Mars-Raumanzug, der

etwa bei -110°C getestet und schon bei mehreren Feldeinsätzen, u.a. auch mit der ESA verwendet wurde.

lles in Ordnung also? Keineswegs darf man sich täuschen, wenn die Arbeit des Forums scheinbar so „mühelos“ von der Hand geht, wir zehntausende Menschen erreichen und ebenso viele Euros an Fördergelder einwerben, tausende Stunden an freiwilliger Arbeit organisieren und

gleichzeitig eine einheitliche Strategie in der Organisationsentwicklung finden. Dahinter steckt knochenharte Arbeit, viel Schweiss und eine unglaubliche Motivation eines inzwischen sehr eingespielten Teams. Dafür möchte ich von ganzem Herzen ein großes „Dankeschön“ an alle Mitglieder und Mitarbeiter des Forums sagen. - You people rock! Mag. Gernot Grömer, Obmann

2009

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Der erste ÖWF Vorstand (1998): Mag. Gernot Grömer, Michael Biak, DI Norbert Frischauf, Dr. Gudrun Weinwurm, DI Jürgen Grabenhofer, Dr. Werner Balogh

ÖWF Vorstand (2008-2010): Mag. Gernot Grömer, Bettina Frischauf, DI Norbert Frischauf, Dr. Rudolf

Albrecht, Mag. Alexander Soucek, Willibald Stumptner

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Der Polarstern-Preis

"Menschen, die für den Weltraum begeistern" sind potentielle Kandidaten für diese erstmals vergebene Auszeichnung des Österreichischen Weltraum Forums.

"Unsere Generation braucht Menschen die ohne Auftrag, ohne Aussicht auf Belohnung und jenseits von Pflicht sich für Astronomie und Raumfahrt engagieren" meint Olivia Haider, die erste Preispatin dieser Auszeichnung. Wir haben einen solchen gefunden: Michael Köberl aus dem sterischen Bruck an der Mur ist seit vielen Jahren als passionierter Sammler von Objekten aus dem Raumfahrtbereich über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Kaum ein Astronaut, Kosmonaut oder Taikonaut, dessen Autrogramm er nicht in Eigenregie organisiert hat, zahlreiche Hardware-Gegenstände -vom Teil des Hitzeschuzzschildes eines Space Shuttles bis hin zu geflogenen Österreichwimpel auf der Raumstation MIR ziert seine aussergewöhnliche Sammlung."Der Grund, warum das ÖWF den Polarsternpreis an ihn verliehen hat ist aber nicht nur diese aussergewöhnliche Sammlerleidenschaft", meinte ÖWF Obmann Mag. Gernot Grömer, "sondern vielmehr der Umstand, dass er mit großem Engagement diese Objekte einem breiten Publikum zugänglich macht: kaum eine Raumfahrtausstellung in Österreich, wo nicht Exponate aus der Köberlschen Sammlung präsentiert werden." Der Preis wurde in Wien im Rahmen der Yuris Night anlässlich des Jahrestages von Yuri Gagarins erstem Raumflug feierlich übergeben und ist mit 800,00 € Euro und einer eigens angefertigten Trophäe dotiert. Tiroler Wissenschaftsfonds förderte PolAres

Im Rahmen eines Festaktes an der Universität Innsbruck übergaben am 14. Jänner 2009 Landesrat DI Dr. Bernhard Tilg als Vertreter der Landesregierung und Vizerektor für Forschung Univ.Prof. Dr. Tilman Märk einen Fördervertrag für das PolAres Forschungsprogramm des ÖWF.

Georadar-Messungen unter Mars-analogen Bedingungen

Im Rahmen des mehrjährigen Forschungsprogrammes "PolAres" des Österreichischen Weltraum Forums sollen in einem Feldexperiment in der Hohen Arktis 2010 ausgewählte Elemente einer bemannten Marsexpedition simuliert werden. Zur optimalen Auswahl der Proben-Entnahmestellen soll -in der Simulation wie auch bei der zukünftigen realen Marsexpedition- mittels Georadar-Messungen die oberflächennahsten Eisschichten aufgespürt werden, die als die aussichtsreichsten Kandidaten für biologische Substrate auf dem Mars angesehen werden.

Im Rahmen des TWF-Projektes soll das Team des ÖWF am Institut für Astro- und Teilchenphysik und dem Institut für Ökologie der Universität Innsbruck -in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geologie- die optimale Auslegung der Georadar-Anlage definiert werden. In einem zweiten Projektteil soll das Verständnis für die geophysikalischen Umweltbedingungen für die Entstehung von Permafrost auf dem Roten Planeten mit den Daten aus alpinen Permafroststudien weiter entwickelt werden.

LR Tilg (TWF) und Mag. Grömer

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Mission to Mars Villach Ein „ausserirdisches“ Schulprojekt in Kärnten

Am 27. März waren Willibald Stumptner, Dr. Rudolf Albrecht und Manfred Steinkellner zur Abschlusspräsentation des Schulprojektes mit der 7. Klasse des Bundesrealgymnasiums St. Martin. Die Klasse hatte im Rahmen eines ÖWF Projektes sieben Wochen lang zum Thema Mars geforscht.

Die Themen reichten von einer Übersicht über die bisherigen Marsmissionen und ihren Zielen bis hin zu der Frage nach Wasser und Leben am Mars. Auch über Mars-Simulationen, wie der jetzt gerade angelaufene 2. Teil der russische Mars Simulation Mars 500, in dem Freiwillige für 105 Tage einen Mars Flug simulieren, wurde allerhand herausgefunden. Zu Beginn des Projektes waren noch einige eher verdutzte Gesichter zu sehen. Diese Ungewissheit wich allerdings mit dem Fortlauf des Projektes immer mehr in den Hintergrund. Je länger die Schüler an dem Projekt involviert waren, desto mehr gute Fragen kamen auf uns zu. Viele neue Herausforderungen kamen mit dem Projekt auch auf die Schüler zu. So wurden sie in diesem Projekt unter anderem mit einem essentiellen Fakt der modernen Informationsgesellschaft konfrontiert, mit einer Übermenge an Daten dessen Qualität sehr stark variierte. Sie mussten sich also im Daten dschungel zurecht finden und schnell verstehen lernen, welche der vorhandenen Daten sie nun weiterverwerten konnten und welche Daten kaum Relevanz besaßen. Ein toller Punkt an diesem Projekt war der interdisziplinäre Charakter, der durch die Teilnahme von Frau Prof. Haimann als Physiklehrerin, Herrn Prof. Ortner als Biologielehrer und Frau Prof. Käferle als Chemielehrerin geschaffen wurde. Somit wurde Raumfahrt nicht nur von einem Aspekt betrachtet sondern von vielen, was für eine Schulklasse eine gute Annäherung an die Realität darstellte. Die Schüler hatten somit im Rahmen des Projektes die Möglichkeit während den Chemie-, Physik- und Biologie-Stunden in ihren Gebieten zu forschen. ÖWF-Rover „Dignity“ bei der ESA Ein österreichischer Mars-Rover erobert ESTEC

Der ÖWF Rover „Dignity“ – Vorgänger von AustroMars MDRS Rover „Sissi“ und PolAres Rover „Phileas“ – beeindruckte im European Space Research and Technology Centre (ESTEC) in den Niederlanden mit einer umfassenden Präsentation seiner Fähigkeiten und erntete großen Beifall.

Schon seit einiger Zeit gibt es Gespräche zwischen dem Österreichischen Weltraum Forum und der Europäischen Weltraumorganisation bezüglich möglicher Kooperationen im Bereich des Rover- Projektes “Phileas”, des Mars-Analog-Rovers, welcher im Rahmen des Polares Projektes entwickelt wird. Von Prof. Dr. Bernard H. Foing, leitender Wissenschaftler am „Research and Scientific Support Department” (RSSD) der ESA, kam der Vorschlag einen Prototypen der ÖWF Rover im Rahmen eines

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Workshops beim Europäischen Weltraumforschungs- und Technologiezentrum vorzuführen. Das ESTEC ist Teil der European Space Agency (ESA) mit Sitz in Noordwijk, in den Niederlanden. Hier findet ein wesentlicher Teil der technischen Planung nahezu sämtlicher ESA Projekte statt. „Dignity“ war der erste Rover, der vom ÖWF gebaut wurde und gleichzeitig der Prototyp des Rovers “Sissi”, der bei der AustroMars Mission 2006 zum Einsatz kam. „Dignity“ war ein Testprojekt, um Erfahrung im Entwerfen der kritischen Komponenten zu erlangen. So verfügt der Rover über ein Fahrwerk, Solarmodule, Kameras auf einem schwenkbaren Kamera-Arm, sowie einen robotischen Arm. Er wird ferngesteuert und liefert Live-Videostreams der Kameras an zwei Notebooks, die als mobile Mission-Control Einheit dienen. Im April wurden am Rover Testing Areal der ESA Demonstrationen durchgeführt. Man kann sich dieses Areal als nachgebaute Marslandschaft mit verschiedenen Gesteins- und Sandböden vorstellen, auf denen Roboter und verschiedenste Werkzeuge getestet werden können. Gestartet wurde von einer nachgebauten Rover-Landeplattform. Es mussten verschiedene Gesteinsproben aufgesammelt und transportiert werden. Die schwierigste Aufgabe war das Positionieren einer Gesteinsprobe vor der Linse eines Raman-Spektrometers, welches auf einem anderen Roverchassis montiert war. Mit Hilfe dieses Spektrometers sollen die Materialeigenschaften des Gesteins untersucht werden. Das Positionieren des robotischen Arms war in diesem Fall beinahe Millimeterarbeit, denn bei einer noch so kleinen unpräzisen Bewegung hätte die Linse des Spektrometers zerkratzt werden können. Yuri’s Night in Wien Ein Weltraumjubiläum im Schikaneder Kino

Ein Festival der Premieren Weltweit feiern Raumfahrt-Enthusiasten jedes Jahr am 12. April den Jahrestag des ersten Weltraumfluges von Yuri Gagarin. Neben vielen anderen Veranstaltungen und Parties fand im Schikaneder-Kino in Wien eine besondere Premieren-Veranstaltung aus Anlass des 48. Jahrestages des ersten Raumfluges statt...

Auf der von Maria Pflug-Hofmayr – ÖWF-Mitglied und Editorin des Internetportals "Der Orion" – organisierten Veranstaltung stellte der Nachwuchs-Filmemacher Sebastian Voltmer seinen Film „Wiederkehr des Mars“ zum ersten Mal in der Öffentlichkeit vor. Nach dieser gelungenen Premiere folgte eine bunte und kurzweilige Show rund um den ersten Weltraumflug Yuri Gagarins, die von Johannes Grenzfurthner, Gründer der Kunst- und Theoriegruppe „monochrom“, und Mitgliedern des Österreichischen Weltraumforums perfekt gestaltet wurde. Nach der Verleihung einiger Sachpreise an die Besucher der Veranstaltung, fand die Show mit der ebenfalls erstmaligen Verleihung des Polarsternpreises des ÖWF an den passionierten Sammler (und Verleiher) von Raumfahrt-Memorabilia Michael Köberl aus Bruck an der Mur ihren Höhepunkt.

J. Grenzfurthner

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"Der Grund, warum das ÖWF den Polarsternpreis an ihn verliehen hat, ist nicht nur seine außergewöhnliche Sammlerleidenschaft", so Laudator Alexander Soucek, "sondern vielmehr der Umstand, dass er mit großem Engagement diese Objekte einem breiten Publikum zugänglich macht: Kaum eine Raumfahrtausstellung in Österreich, wo nicht Exponate aus dieser Sammlung präsentiert werden." Die rundum gelungene Veranstaltung ging zu mitternächtlicher Stunde mit der Vorführung des Films „Im Schatten des Mondes“ zu Ende, auch dies eine Premiere, da der Film bisher in Österreich noch nicht in den Filmverleih gelangt ist. Das Werk ist eine einzigartige Zusammenstellung von Interviews der einstigen Apollo-Astronauten und entsprechendem Filmmaterial aus dieser Zeit. Erstaunliche Fakten und ebenso emotionale wie humorvolle Anekdoten machen diesen Film zu einem äußerst wertvollen Beitrag zur Dokumentation der Raumfahrtgeschichte. ÖWF besucht CERN (…und freut sich für den Verbleib Österreichs am CERN)

Dort wo die Welt untergehen wird - oder doch nicht? Es war wieder mal eine typische ÖWF Aktion: Ein Anruf von Vorstandsmitglied Norbert Frischauf: „Ich drehe mit einem Fernseh-Team am CERN in Genf - die ersten zehn die sich schnell entscheiden, können mitkommen!“ Das CERN (die Abkürzung leitet sich vom früheren franz. Namen „Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire“ ab) ist seit über 50 Jahren eines der weltbesten und bekanntesten Kernforschungszentren.

An riesigen Teilchenbeschleunigern sucht man die Weltformel - die Teilchen, aus denen das Universum besteht und die Kräfte, die es zusammen- und am Laufen halten. So ganz „nebenbei“ wurde dort auch noch das World-Wide-Web erfunden, das heute so große Teile unseres Lebens prägt. Das ist es schon wert, sich kurzfristig einen Tag Urlaub zu gönnen und einen halben Tag im Zug in Kauf zu nehmen. Das ist auch nötig, denn ein Defekt an einem dieser Kolosse hat die Inbetriebnahme des LHC’s um rund ein Jahr verzögert. Supraleitend, mit Helium auf fast Absolut Null gekühlt, zwingen diese Magneten die Teilchen in zwei Kreisbahnen von 27 km Umfang. 11000 mal pro Sekunde passieren sie dabei hundert Meter unter der Erde die Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Jede winzige Gruppe an Teilchen in diesen Strahlen hat soviel Energie wie ein Auto, das mit 1600 km/h dahin rast. Moderne Technik vom Feinsten. Doch das war erst ein leichtes Aufwärmen. ATLAS - eine Maschine mit dem Gewicht des Eiffelturms und gebaut mit der Präzision

ÖWF Gruppe bei der Führung

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einer Schweizer Uhr (1 mm Passgenauigkeit) - stand als nächstes auf dem Programm. Sie ist eine von vier Detektoren, der jene Elementarteilchen misst, die aus den Kollisionen entstehen, bei denen sich die Teilchen aus den beiden gegenläufig fliegenden Strahlen treffen. Eine riesige Kaverne unter dem CERN - erreichbar nur durch Schnell-Lifte und Hochsicherheits-Schleusen mit Iris-Scannern - ist nötig, um diesen Leviathan (ein biblischmythologisches Seeungeheuer, Anm. d. Red.) zu beherbergen. Man hofft, dort jenes sogenannte „Higgs“-Teilchen oder Feld zu finden, welches dem ganzen Universum Masse gibt. Doch will ich zum physikalischen Hintergrund nicht allzu viel erzählen. Der Tag klang mit einem guten französischen Wein und hoch interessanten Gesprächen in der Kantine des CERN aus. Die Übernachtung war im CERN-Hostel am Gelände möglich. Den ganzen kommenden Vormittag waren wir mit „Microcosm“ beschäftigt. Dies ist eine exzellente Wissenschafts- Ausstellung im CERN Besucher Zentrum, wo die komplizierte Wissenschaft einfach erklärt und buchstäblich beGREIFbar gemacht wird. Dadurch wurden uns viele der tags zuvor gesehenen Mysterien klarer. Nach einem kurzen Besuch in Genf (Schokolade, Uhren, Schokolade, eine Wasserfontäne, alte Schallplatten, Gedenktafeln für eine ermordete österreichische Kaiserin... habe ich schon die Schokolade erwähnt?) ging es wieder heimwärts. ÖWF Reisen führen also nicht nur auf die Spur der Weiten des Alls, sondern auch an die Grenzen des Mikrokosmos - und dort entdeckt man, dass alles zusammenhängt und miteinander verwoben ist. ÖWF @ AirPower 2009 Österreichs größte Flugshow bei Zeltweg

280.000 Besucher können nicht irren und machten die AirPower 09 am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg zu einem unvergesslichen Erlebnis – auch für das ÖWF, das dieses Mal mit einem eigenen Stand vor Ort

vertreten war.

Damit war das ÖWF in einem recht erlauchten Kreis, denn die AirPower ist keine simple Luft- und Raumfahrtmesse, auf der Firmen ihre Produkte präsentieren, sondern eine Flugshow par excellence, die Ihresgleichen sucht. Während die besten Kunstflugstaffeln internationaler Militärs, sowie ausgesuchte Flugzeuge aus den verschiedensten Epochen am Himmel ihre Kreise ziehen, dürfen sich am Boden auch einige wenige Aussteller präsentieren – einer davon war das ÖWF.

Auf Einladung durch das österreichische Bundesheer, mit dem das ÖWF spätestens seit den Passepartout Missionen eine erfolgreiche Kooperation unterhält, präsentierte das ÖWF während der beiden Tage der Flugshow seine Aktivitäten dem angereisten Publikum. Die AustroMars Mission, der AustroMars Rover „Sisi“, sowie der

DI Norbert Frischauf beim ÖWF Stand

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Stratosphärenballon „Passepartout“ waren die Highlights der ÖWF Leistungsschau. Speziell „Sisi“, die wir am Freitag morgen als Standmodell reaktiviert hatten, zog die Blicke auf sich. Während Sisi als der perfekte Anknüpfungspunkt fungierte, so war es vor allem Passepartout der für das Überraschungsmoment sorgte. Dafür sorgte einerseits das Display der PX-Gondel, samt Radarreflektor und Fallschirm, welche wir in die Mitte des ÖWF-Zeltes gehängt hatten, andererseits aber auch das Video vom Auf- und Abstieg des Stratossphärenballons vom letzten Herbst. Sobald man dem Besucher erklärt hatte, dass DIESE Gondel in 31,4 km Höhe gewesen war und dass sie dabei dieses Foto (s.u.) geschossen hatte, hatte man ihn schlichtweg fasziniert.

Und diese Faszination betraf nicht nur den „normalen“ Zaungast, sondern auch die Luftraumüberwachungsprofis des österreichischen Bundesheers, welche den Passepartout-Aufstieg mit der „Goldhaube“ im Visier gehabt hatten. Im Laufe der zwei Tage kamen sie fast alle vorbei um das Gerät zu sehen, dass mit dem militärischen Radar bis an die Grenze des Weltraums verfolgt hatten. Zu guter Letzt besuchte uns auch Bgdr Karl „Carlo“ Gruber, der Projektleiter der AirPower 09, mit dem vor zwei Jahren die Zusammenarbeit ÖWF-BMLV begründet wurde

Sternenstaub-Ausstellung & For All Mankind Weltraumfieber im Linzer Ars Electronica Center Sternenstaub Anläßlich des Internationalen Astronomiejahres richtete das Ars Electronica Center eine Weltraum-Sonderausstellung aus, bei der das Forum als führender Partner unterstützte: Vorträge, Exponate (inklusive für 2 Wochen Aouda.X), Wasserraketen-Basteln etc… - nach der letztjährigen „Der Weg ins All“-Ausstellung im Stift St. Florian war dies nun das zweite große Projekt der noch jungen oberösterreichischen ÖWF Gruppe.

For All Mankind

Das Jubiläum „vierzig Jahre bemannte Mondlandung“ in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli (1969-2009) war der willkommene Rahmen für eine der mittlerweile legendären Weltraum-Shows des ÖWF. Noch einmal landete „Eagle“, die Mondfähre, mit den beiden Astronauten Armstrong und Aldrin, wirbelt Mondstaub auf und funktioniert perfekt – diesmal aber im „Ars Electronica Center“ in Linz.

Von Raumfahrtenthusiasten damals wie heute wurde sie die „Nacht der Nächte“ genannt – jene, die mit der Abenddämmerung des 20. Juli 1969 begann und erst mit Sonnenaufgang – und einem welthistorischen Ereignis später – endete. Die Mission Apollo 11 war bis zum Mond gekommen, bis auf seine staubige Oberfläche. Und in diesem Moment war die Ikone des zwanzigsten Jahrhunderts geschaffen worden: Wir auf einem anderen Himmelskörper. Drei Stunden lang wurden über einhundert Gäste noch einmal auf die Bühne des Kalten Krieges entführt, und natürlich in den Weltraum. Das begeisterte Publikum erlebte Blicke hinter die Kulissen

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der mächtigsten Rakete der Welt, lernte die Besatzung von Apollo 11 einmal von der privaten Seite kennen, erfuhr Staunenswertes über den guten alten Mond. Nach packender Musik und viel Information ging es in einem zweiten Teil dieser Mondnacht in den so genannten „Deep Space“ Raum des AEC: ein acht Meter hoher und zwölf Meter breiter, tiefschwarzer Kubus mit Riesenleinwand; am Boden sitzend, mit 3-D-Brille auf der Nase und unter sanftem Disco-Sternenlicht begraben, wurden die Gäste dann tatsächlich zum Mond geflogen. Die ÖWF-„Showmaster“ Gernot Grömer, Norbert Frischauf und Alexander Soucek und Moderator Johannes Grenzfurthner erzählten aus dem Stegreif die dramatischen letzten sieben Minuten vor dem Aufsetzen der Mondfähre. World Space Week 2009 Ö Die Vereinten Nationen und das Planetarium Wien als Bühne für das größte Wiener ÖWF Event 2009

Im Rahmen der UN World Space Week richtete das ÖWF im Auftrag des Büros für Weltraumangelegenheiten der Vereinten Nationen im Planetarium Wien das "Abenteuer Weltraum" aus. Etwa 300 Besucher erlagen am 4. Oktober der Faszination Raumfahrt in einem bunten Mix aus Vorträgen, Astronomie/Raumfahrt-Aktivitäten zum Anfassen und einem echten Astronauten.

Bereits zwei Tage vorher richtete das Forum in der Rotunda des Vienna International Centers für Schulkinder und Angehörige von UN-Angestellten eine Event aus, bei dem eine Mars-Reise ebenso beleuchtet wurde wie was Astronauten in der Schwerelosigkeit alles machen.

Das Planetariums-Event bot einen Vortragsmarathon von DI Norbert Frischauf: Im Kuppelsaal des Planetariums führte er interaktiv mit dem ISS-Simulator durch den Alltag der Raumstation. Fast fünf Stunden durchgehender Vortrag und Frage/Antwort-Session, dazu eine Doppelconference mit dem "Stargast" des Tages, Sheikh Muszaphar Shukor.

Höhepunkt dieses Nachmittages war die Präsentation des brandneuen "Aouda.X"-Simulationsraumanzuges, der erstmals in Wien gezeigt wurde. Sheikh Muszaphar Shukor probierte vor laufender Kamera den Mars-Anzug vor einem staunenden Publikum an -- ein nicht ganz alltäglicher Anblick, einmal das komplette Anziehen eines Raumanzuges erleben zu dürfen, was auch mit spontanem Applaus quittiert wurde. Auf die Frage, ob nun der russische Sokol-Anzug oder Aouda bequemer ist, antwortete der Astronaut spontan mit "well... the Sokol might be a little bit more comfortable -- but you know -- Aouda is much more interesting. That's the future!"

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Abenteuer Kosmos 90.000 Besucher bei der ÖWF Weltraum-Sonder-ausstellung bei der Innsbrucker Herbstmesse

Das größte Event zum Internationalen Jahr der Astronomie in Westösterreich mit 90.000 Besucher in fünf Tagen - so lässt sich die Sonderschau "Abenteuer Kosmos" anlässlich der Innsbrucker Herbstmesse zusammenfassen.

Nach mehr als einem Jahr Vorbereitungsarbeit, Umbauarbeiten in den Hallen, konstruktiven Herausforderungen für Hardware, die quer über ganz Österreich gebaut wurde und mehreren größeren Speditionsaufträgen wurde in einem viertägigen Marathon die Sonderschau aufgebaut. Schon bei der Eröffnung zeigte sich die Attraktivität des Themas, als Wirtschaftskammerpräsident Leitl, der Tiroler Landeshauptmann Platter, die Innsbrucker Bürgermeisterin Zach und andere Würdenträger bei der Eröffnungsfeier eine Tirol-Fahne vor laufenden Kameras vom ÖWF Marsrover Dignity überreicht bekamen.

"Die 600qm Schau war -was die Öffentlichkeitsarbeit anbelangt- das Forums-Flaggschiffprojekt für 2009" resümierte der stv. Projektleiter der Sonderschau Daniel Schildhammer vom ÖWF Innsbruck, "wir hatten ein Team von 18 Mitarbeitern für fünf Tage voll im Einsatz." Dazu kamen zahlreiche Medienanfragen, Interviews, Liveschaltungen und natürlich ein nicht-enden wollender Strom von Interesse von Seiten der Messebesucher. Was gab es zu sehen? Neben zahlreichen statischen Ausstellungsobjekten, wie dem 5m hohen Ariane 5-Modell und Satelliten wie dem europäischen Erdbeobachtungssatelliten Envisat, der Sonnensonde SOHO und der Kometensonde Rosetta stellte der Raumfahrt-Enthusiast Peter Haslinger ein 1:1 Modell des Lunar Rovers vom Apollo-Projekt zur Verfügung. Das alles war in einer ca 12 x 6m großen Sandlandschaft eingefügt, die man mit Kinder-Raumanzügen betreten konnte. Highlight dieser Ausstellungskomponente war das Original des Aouda.X-Raumanzuges, der gerade zwei Wochen zuvor noch in einem Feldtest gemeinsam mit der European Space Agency eingesetzt worden war. Dazu kamen 30 großformatige Poster, ein 3d-Videostudio, in dem Astrophysiker von der Universität Innsbruck Animationen von Galaxienhaufen zeigten- was sich schnell als Publikumsmagnet herausstellte. Dazu kamen Stationen mit "Astronomie für alle Sinne", wo man riechen konnte, wie es auf anderen Himmelskörpern duftet, wie viel man dort wiegen würde und welche Geräusche man im Weltraum hören könnte, sofern man direkt elektromagnetische Strahlung wahrnehmen könnte. Astronomischer Chill-out Bereich & Vorträge Neben den Ausstellungsobjekten richtet das ÖWF noch eine "Chill-out" Ecke ein, wo in einem abgeschotteten Bereich HDTV-Zeitrafferaufnahmen des Nachthimmels gezeigt wurden -- ein Angebot, dass von den ermüdeten Messebesuchern sehr gut angenommen wurde und die Grundlage für sehr eingehende technische und wissenschaftliche Gespräche mit den Veranstaltern der Sonderschau bot. Kernelement und den Besuchern sicher in bester Erinnerung bleibend, war die Vortragsbühne, bei der Universitätsprofessoren wie Ronald Weinberger und Emmerich Kneringer ebenso wie ÖWF Obmann Gernot Grömer tagsüber eine Serie von Multimediavorträgen hielten. Highlight diese Serie war definitiv Alexander Soucek vom ÖWF, der sowohl an den beiden besucherstärksten Tagen praktisch

Tiroler WK Präsident Bodenseer, die Messeprinzessin, WK Präsident Leitl, G. Grömer, BGM Hilde Zach, LH Günther Platter und Messechef Lamp

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durchgehend mitreißende Vorträge hielt, als auch in den kurzen Pausen zwischen den Referaten eine Traube von Weltraum-interessierten Besuchern auf seine unverwechselbar gleichsam kompetente wie charmante Weise unterhielt. Da am Freitag, den 9. Oktober auch der LCROSS-Impakt auf dem Mond stattfand, organisierten die Veranstalter eine Live-Videocast aus dem Kontrollzentrum am NASA Ames Research Center und kommentierten live in einem überfüllten Vortragsbereich die Ereignisse, was mit begeisterten Applaus nach dem Einschlag quittiert wurde. Unterstützt wurde dieses Projekt durch drei Hauptsponsoren, der European Space Agency, der Universität Innsbruck und dem European Southern Observatory, sowie Partnern aus der Industrie (RUAG Space GmbH, Wagnersche Universitätsbuchhandlung und gcs Global Communication & Services GmbH), der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG/ALR) und dem Planetarium Schwaz. Das Team wurde unterstützt von Freizeitastronomen aus der Region, welche auch Sonnenbeobachtungen sowie Kaufberatung für Amateurteleskope anboten.

In einem ganztägigen Vortragsmarathin begeistert Mag. Alexander Soucek das Laufpublikum der Herbstmesse bei der Weltraum-Sonderschau. Auf dieser Bühne fand auch die Live-Übertragung des Impakts der NASA-

Mondsonde LCROSS statt.

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Rückflug – Reise zum Planeten Erde Die atemberaubende ÖWF Multimedia-Show in Salzburg Ein ÖWF-Event der Superlative zu Weihnachten in Salzburg: 4 Shows, 600 Gäste, 1500 Anfragen und restlose Begeisterung. Am 25. Dezember, zu einem Zeitpunkt also, an dem man im Normalfall geruhsam den ersten Weihnachtsfeiertag verbringt, wurde für die ORF-Sendung „Salzburg Heute“ ein Feature im Haus der Natur gedreht. Noch am selben Abend sahen tausende Haushalte im ganzen Bundesland die Einladung auf eine Reise zum Blauen Planeten Erde. Nach den „Sinkflug“-Shows würde es diesmal also ein „Rückflug“ werden, ein Rückflug am Ende des so erfolgreichen Internationalen Jahres der Astronomie, ein „coming home“. Erdbeobachtung, das sperrige Wort, sollte zum Zugpferd der Begeisterung werden. Die Kronenzeitung legte am Sonntag, 27. Dezember, mit einem mitreißenden Artikel noch eins drauf.

Und dann kam Montag, der 28. Dezember, der Beginn des Kartenvorverkaufes im Salzburger „Haus der Natur“. Dieser Tag wird lange unvergesslich bleiben. Das „Haus der Natur“ öffnet um 9 Uhr. Um acht Uhr in der Früh, bei Regen und Winterdämmerung, bildete sich bereits eine Schlange von mehreren hundert Salzburgerinnen und Salzburgern, die ein Ticket ergattern wollten. So etwas hatte noch niemand erlebt. Schnell war klar: eine kleine, gemütliche Show würde das nicht mehr werden. 150 Plätze? Unmöglich. Um neun Uhr, um die Massen zu besänftigen, musste ein zweiter Termin eingeschoben werden. Zwanzig Minuten später entschieden sich Soucek, Grömer und Dr. Norbert Winding, Direktor des Hauses der Natur, eine dritte Show anzubieten. Auch hier waren die 150 Karten

Ein Blick ins Publikum während der Rückflug-Show im Salzburger Haus der Natur.

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innerhalb von Minuten weg. Also eine vierte Show, am 31. Dezember. Es war noch nicht zehn Uhr, da war auch dieser Termin ausverkauft. In der Zwischenzeit liefen die Telefone heiß, hunderte Interessierte wollten sich Karten reservieren lassen. Zeitweilig waren bis zu sechs Leitungen im Haus der Natur geöffnet, und drei Mitarbeiter telefonierten im Akkord. Noch mehr Shows? Eine fünfte, sechste, siebte, achte? Wäre alles ausverkauft gewesen, noch an diesem Tag. Aber bei 600 verkauften Karten war es genug. Mehr als vier Shows, das hätte der Qualität geschadet. Man kann nicht am Fließband unterhalten. Eineinhalbtausend Menschen wollten sich auf die Reise machen zu unserem Blauen Planeten. Der 29. Dezember war der Tag der Arbeit. Die Show wurde zusammengestellt, fein abgestimmt, geprobt, Musik wurde geschnitten, Effekte geübt, letzte Informationen besorgt. Und dann war es soweit. Am 30. Dezember um 16 Uhr öffnete das Raumschiff für die ersten 150 Reisenden die Luke. Einstieg ins Halbdunkel des Vortragssaales im Haus der Natur. Gemurmel. Start. Gänsehaut. Der blaue Planet Erde schwebt auf der Leinwand. Gernot Grömer und Alexander Soucek beginnen die Geschichte der Erde zu erzählen. Aufregend muss es sein, informativ, spannend, lustig. Mitreißend. Das ÖWF hat einen Ruf zu verteidigen. Und das gelingt. Und am Silvestertag um 15 Uhr die vierte Reise. Nochmals in die Umlaufbahn, nochmals über den Pazifik, nochmals zum Mond und zurück. Nochmals Information und Emotion. So was kann nur das ÖWF. Wer „opfert“ die Weihnachtsferien für so viel Stress? Wer entfesselt so viel, um so vielen vom Weltraum zu erzählen? Um so viele zu begeistern? Wer macht das alles ohne Honorar? Das ÖWF macht das alles. Sechshundert Kinder und Erwachsene sind an den letzten beiden Tagen des Jahres 2009 ins All geflogen und fasziniert wieder gelandet. „Man hätte das Jahr nicht besser abschließen können“, sagt eine Zuschauerin. „Ich war den ganzen Abend sprachlos und hab nicht schlafen können vor lauter Schönheit unserer Erde“, schreibt eine andere als Dank. Na bitte, dann ist ja alles erreicht. „Rückflug 2009“: ein Highlight, das noch lange leuchten wird.

Mag. Alexander Soucek erklärt die NOX-Verteilung über den Ozeanen, anhand derer sich etwa die globalen

Schifffahrtsrouten nachvollziehen lassen.

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PolAres Das ÖWF Flaggschiff-Forschungsprogramm 2009 ÖWF Mars-Raumanzug-Simulator „Aouda“ in Kramsach getestet

Das Österreichische Weltraum Forum testete vom 1.-3. Juli in einem Steinbruch bei Kramsach in Tirol erstmals einen Prototypen für den Mars-Raumanzug „Aouda“.

Das etwa 45 kg schwere Gerät kann alle Einschränkungen eines echten Raumanzuges wiedergeben und wird mit einem hoch entwickelten Mensch-Maschine Interface ausgestattet, dass einige Funktionen eines Missionskontrollzentrums übernehmen kann. In drei Jahren soll der Prototyp in einer simulierten Marsexpedition in der Hohen Arktis eingesetzt werden.

„Die Tests waren physisch äußerst anstrengend und forderten vollen Einsatz - 20-40 Entwickler von Aouda waren in Kramsach bei den Tests dabei und jeder war notwendig um die Infrasturkutr vor Ort betreiben zu können - von den Textilfachleuten der Ferrarischule, den Fertigungsleuten der HTL Fulpmes bis hin zu den Elektronikspezialisten des ÖWF“ kommentiert der erste Anzugtester Ulrich Luger vom ÖWF, „Aouda ist im Wesentlichen ein 45kg schweres Raumschiff zum Anziehen und gleichzeitig ein tragbarer Computer und biologische Barriere.“

Teile des Anzuges wurden zusammen mit vier Tiroler technischen Schulen in Kooperation mit den Technikern und Wissenschaftlern des ÖWF entwickelt: der HTL Anichstraße (Innsbruck), BRG Imst, HTL Fulpmes sowie der HBLA für Bekleidungstechnik (Ferrarischule, Innsbruck).

Start von Passepartout III digi 23. August 2009 Sonntag: Bereits um 8 Uhr früh versammelt sich das Team unter einem fast wolkenlosen Himmel. Ist der Ballon gefüllt, werden zunächst der Fallschirm und der Radarreflektor befestigt. Ersterer sorgt für eine sanfte Landung, letzterer dafür, dass der Ballon laufend per Radar geortet werden kann. Auch dieses Mal hat sich das Österreichische Bundesheer freundlicherweise bereit erklärt, Passepartout auf seiner Reise zu (ver)folgen. “Passepartout III digi” war eine rein technische Mission, auf der neue Flughardware und verbesserte Recovery Systeme getestet werden sollen. Es ist das erste Mal für das ÖWF, dass ein satellitengestütztes Positionsmeldesystem für eines der Recovery Systeme benutzt wurde (Packet Radio und Globalstar Satelliten).Diese Mission wurde vom ÖWF in Zusammenarbeit mit dem Österr. Versuchssenderverband (ÖVSV), dem Observatorium Lustbühel und dem Österr. Bundesheer

Daniel Schildhammer testet den Aouda.X-Anzug gemeinsam mit dem ESA Exogeolab-Lander.

Das Observatorium Lustbühel in Graz: Startplatz der Passepartout-Ballons

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durchgeführt. Der Ballon erreicht 31.100 km Höhe und platzt um 11:30. Gegen 12:15 informiert das MCC die Suchteams, dass Passepartout in Slowenien gelandet ist - irgendwo zwischen Savci und Ormoz an der kroatischen Grenze. Schließlich treffen wir in dem Wäldchen bei Vicanci ein, welches das MCC-Team bereits seit Mittag auf dem Bildschirm hat – mit Hilfe von Google Earth. Mit einem Peilempfänger machen wir uns auf die Suche und orten die Gondel samt Fallschirm und Radarreflektor schließlich auf einem 20 Meter hohen Baum. – genau wie letztes Mal! Damals war guter Rat teuer, aber diesmal ist das Operations- Team ist für solche Szenarien gerüstet. Mit freundlicher Unterstützung der gesamten Anrainer- Familie, die über unsere rosa Payload in luftiger Höhe nicht schlecht staunen, werden Teleskopstangen bis zu einer Länge von 10 Metern miteinander verschraubt bzw. verklebt, dann wird am Ende ein Messer fixiert. Für die restlichen 10 Meter leihen wir uns von den Nachbarn eine extra lange Leiter. Nach zwei vergeblichen Versuchen bekommen wir noch eine Sichel spendiert, mit der wir die Reepschnur erfolgreich los schneiden können. Passepartout vollendet seine Reise auf dem Waldboden, bleibt aber unversehrt. Bemerkenswert war die Positionsgenauigkeit: als wir unter der Payload standen zeigte das GPS eine Distanz von 18 m zur letzten packet radio transmission, was der Höhe der Payload über dem Waldboden entsprach. Aber auch die Position, die wir vom österreichischen Bundesheer bekamen, war auf ca 300 m genau! Die Einladung zum Kaffee bei unseren Helfernnehmen wir dankend an und präsentieren dabei gleich den Film, welchen die Videokamera der Gondel von ihrem Flug gemacht hat. Anlass genug für die Tochter des Hauses, praktischerweise Radiomoderatorin, unseren mutigen Gondelretter zum ÖWF zu interviewen. So ist Passepartout nicht nur erfolgreich geflogen sondern auch noch in Slowenien bekannt geworden!

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Phileas Rover: Drivetrain and Structure

Nachdem die HTL Salzburg die Energieerzeugung und –verteilung des Phileas PolAres Rovers entworfen hat, machen sich Florian Ehrenreich, Kevin Gassner und Markus Herz, Schüler der HTL Kapfenberg der Fachrichtung Maschinenbau und Automatisierungstechnik, an ihre Diplomarbeit für das Projekt.

Die Aufgabe der Schüler lautete, geeignete Räder samt Antrieb, die Radaufhängung und das Chassis für einen Marsanalog-Rover zu entwerfen, dessen Einsatzbedingungen sich bei genauerer Betrachtung als relativ ähnlich zu denen auf dem Mars darstellen. Die größte Herausforderung besteht zweifelsohne darin, dass der Rover unter marsähnlichen Bedingungen eine Geschwindigkeit von 4 km/h erreichen soll. Erweist sich diese Anforderung schon bei Marstemperaturen von -133°C bis +27°C als extrem schwierig, so ist sie auch für Phileas im simulierten Einsatzbereich von -80°C bis +80°C eine echte Herausforderung, da typische kommerzielle Dämpfungssysteme bei diesen Extrem-temperaturen versagen. Doch getreu dem Motto „Ad Astra per Aspera“, versuchen die drei HTL-Schüler mit den Phileas Teammitgliedern Norbert Frischauf, Johannes Heissenberger, Bernhard Jantscher und Mario Lassnig eine Lösung zu finden. Wie bei einem richtigen Raumfahrtprojekt werden in der Fahrwerksstudie verschiedensten Optionen angedacht, analysiert und schließlich im Echtzeittest einer Belastungsprobe unterzogen. Das Ziel ist so einfach wie aufwändig: Mit Knickgelenken, Radnabenmotoren und komplizierten Ausgleichssystemen soll versucht werden, den 'schnellsten Mars Rover in der Geschichte der Menschheit zu konstruieren. „Wenn es uns gelingt einen Rover zu konstruieren, der mit 4 km/h durch das Gelände fahren kann, dann bekommen wir den Nobelpreis“, meinte Norbert Frischauf zu Beginn der Projektarbeit. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Schüler noch nicht, dass diese Aussage gar nicht so scherzhaft gemeint war. EIFEL-Feldexpedition 2009 gemeinsam mit der Europäischen Weltraum Agentur 28. Sept. - 1. Okt 2009 "Declaring Ground Safe" Ein karges Gebiet mit Tephra (pyroklastischen Ablagerungen), rötlicher, puderartiger Staub bedeckt den Boden, und eine steile Wand erhebt sich direkt davor. Wir befinden uns weder auf dem Mars noch auf dem Mond, aber es ist ein Ort, wo Wissenschaftler und Ingenieure der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und Teams von AOES (Advanced Operations And Engineering Services), WLS (White Label Space), TNO (Nederlandse Organisatie voor Toegepast Natuurwetenschappelijk Onderzoek), der französischen Armee und des Österreich. Weltraum Forums einen der vielen Schritte machen, die uns zu anderen Planeten führen. Die Wingertsbergwand in Westdeutschland ist der Ort der Wahl für eine Reihe von Feldtests, die sich sowohl mit robotischen als auch menschlichen Forschungsaktivitäten befassen. “EVA – ein Ausflug im Weltraumstil“ Montag, 09:30: Heute ist ein großer Tag für eine indische Prinzessin: Aouda.X, der Stolz des Österreichischen Weltraum Forums, ist ein bestens ausgerüsteter Raumanzug-Simulator für planetare Forschung, der etwa 40 kg wiegt. „Allein das Anziehen dauert fast eine Stunde“, kommentiert Daniel Schildhammer vom ÖWF, während er in den silbernen Anzug schlüpft. Die Operations-Konsole, für diese Feldtests „Phobos Station“ getauft, empfängt einen permanenten Datenstrom über den physischen Zustand des Analog-Astronauten und seines Gerätes, das ein Hybrid aus einem Raumfahrzeug zum Anziehen und einem tragbaren Computer ist.

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Die zweite Hälfte des Testtages ist MECA (Mission Execution Crew Assistant) gewidmet, einem autonomen Assistenz-System, das imstande ist, Astronauten durch ihr Tagesprogramm zu führen indem es Verfahrens-Abläufe bereitstellt, die situative Aufmerksamkeit erhöht und automatisch auf Notfall-Situationen reagieren kann. Zwei Analog-Astronauten, die mit Laptop und einer drahtlosen Kommunikationsmöglichkeit ausgestattet sind, werden im Feld eingesetzt. Und es gibt einen Überraschungs-Gast: Der Bürgermeister der Stadt Mendig ist gemeinsam mit Amtspersonen der Stadt zur Wintgertsbergwand gekommen, um einen Blick auf die ungewöhnliche Gruppe von Weltraumexperten zu werfen, die sich in seiner Stadt versammelt hat. Schließlich verlassen die Feldforscher das Testgebiet. Um den Tag vorzeitig zu beenden? Nein – die Erklärung ist viel abenteuerlicher! Mendig ist für seine fast 200 künstlich (also von Menschenhand) geschaffenen Höhlen bekannt, die seit dem Mittelalter Zeugnis von der Basalt Bergbau-Industrie ablegen. Es ist vielleicht nicht der Ort, an dem man eine perfekte Kulisse für eine Mars-Simulation erwarten würde. Aber was wäre, wenn Sie wüssten, dass kürzlich auch auf dem roten Planeten Lava-Höhlen gefunden worden sind? „Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ein Raumanzug- Simulator in einer so außergewöhnlichen Umgebung getestet wird. Mendig ist nahezu perfekt dafür: Der Zugang zur Höhle erfolgt über einen Lift, und es gibt elektrische Beleuchtung um Probenmuster am Boden auszulegen“, erklärt Gernot Grömer vom Österreichischen Weltraum Forum. „Wir werden uns mit den Herausforderungen auseinandersetzen, die diese Umgebung im Bereich der Navigation und der Telekommunikation mit sich bringt. Man kann zwar viele Tests im Labor machen – aber wenn es darum geht, neues Terrain zu erforschen, dann hat man einfach keine andere Wahl als das Material einem Feldtest zu unterziehen. Dabei lernt man, worauf es ankommt.“ Und das war schließlich der Zweck dieser Expedition.

Ulrich Luger testet im Raumanzug-Simulator die Geophon-Anlage der TU Wien, DI Helmut Hausmann trägt die Empfangsanlage, Daniel Föger protokolliert und Mag. Grömer vermittelt zur OPS-Station auf dem höchsten

Gletscher Österreichs, der Pasterze. Diese Tests waren ein erster Vorgeschmack auf die arktische Feldarbeit.

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Kinderunis 2009 … oft der erste Kontakt von Kindern mit dem Thema Weltraum

Junge Universität in Innsbruck, Lange Nacht der Forschung, Kinderuni Steyr, Kinderuni Kirchdorf… das sind nur einige der Stationen, bei denen das ÖWF zum Thema Sonnensystem, Astronomie, Weltraum-Robotik oder Mars-Erkundung referierte. Alleine 2009 dürften es knapp tausend Kinder gewesen sein, die wir mit diesen Aktivitäten dank unserer Partner erreichen durften, sowie mehrere tausend Menschen als Laufpublikum – alleine 1.500 bei der Lange Nacht der Forschung in Innsbruck. Dementsprechend war auch die Auslastung der ÖWF Assets, wie dem Dignity-Rover, der Astronomie für alle Sinne oder auch die Kinder-Raumanzüge dementsprechend ausgelastet. – So weit, dass auch schon Reparatur- und Wartungsintervalle zwischen den Aktivitäten eingeplant werden mussten.

Innovationspraktika 2009 … Praktikanten schnuppern Weltraumluft beim ÖWF

Im Rahmen der BmVIT Programmlinie „Generation.Innovation – Innovationspraktika“ ermöglichte das ÖWF drei Praktikantinnen und Praktikanten jeweils ein Monat bei Forumsprojekten ganz vorne mit zu machen. Sebastian Sams, Verena Kohler und Rebecca Berger unterstützten die Innsbrucker Gruppe bei verschiedensten Tätigkeiten, von der Lagerinventur, über die Vermessung des Exoskelettes von Aouda bis hin zu Interviews mit Vertretern der Österreichischen Raumfahrtszene.

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ÖWF Aktivitäten und Initiativen 2009

Service Units Zusätzlich zu diesen Events und Projekten sorgten zu den Projektteams auch noch zahlreiche Menschen „hinter den Kulissen“ für die Präsenz des ÖWF, meist in Form unserer Serviceetwa für das reibungslose Funktionieren der ITsorgten, die zahlreichen Emailanfragenumfangreicher und beliebter werdenden Newsletter wurde auch verstärkt auf das Internet in Form von Social Media gesetzt, wie etwa Facebook, Twitter oder andere Services.

Eine weiterführende Aufstellung unserer Aktivitäten und Initiativen finden Sie aufunter www.oewf.org – dort finden Sie auch Fotoarchive der einzelnen Veranstaltungen. Wir freuen uns über Ihr Feedback und Ihre Vorschläge für zukünftige Projekte.

Kontakt

ÖWF Büro Wien Richard(Vereinsanschrift) eMail:

ÖWF Büro Innsbruckc/o Institut für AstroTel.: +43Fax: +43

Technikerstr. 25/8

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Zusätzlich zu diesen Events und Projekten sorgten zu den Projektteams auch noch zahlreiche Menschen „hinter den Kulissen“ für die Präsenz des ÖWF, meist in Form unserer Serviceetwa für das reibungslose Funktionieren der IT-Infrastruktur (Olivia Haider, Harald Fuchs & Teams)sorgten, die zahlreichen Emailanfragen (Willibald Stumptner und Team) beantworten, den immer umfangreicher und beliebter werdenden Newsletter (Daniela Scheer und Team) wurde auch verstärkt auf das Internet in Form von Social Media gesetzt, wie etwa Facebook, Twitter

Eine weiterführende Aufstellung unserer Aktivitäten und Initiativen finden Sie aufdort finden Sie auch Fotoarchive der einzelnen Veranstaltungen. Wir freuen

uns über Ihr Feedback und Ihre Vorschläge für zukünftige Projekte.

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Zusätzlich zu diesen Events und Projekten sorgten zu den Projektteams auch noch zahlreiche Menschen „hinter den Kulissen“ für die Präsenz des ÖWF, meist in Form unserer Service-Units, die

(Olivia Haider, Harald Fuchs & Teams) beantworten, den immer

(Daniela Scheer und Team) herausgeben. 2009 wurde auch verstärkt auf das Internet in Form von Social Media gesetzt, wie etwa Facebook, Twitter

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physik der Universität Innsbruck