Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine...

6
Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 1 / 6 Die Bauern von El Consuelo verlegen die Leitungen Filemon beim Drucktest Jahresbericht 2015 Inhaltsverzeichnis: Jahresbericht Nicaragua 2015 Seite 1 Wasserversorgung El Consuelo Seite 1 Evaluation Wasserprojekte Seite 2 Nähkurse Las Cuchillas, Seite 4 Santo Domingo und San Gabriel Aktivitäten in der Schweiz Seite 5 Rechnung 2015 Seite 5 Programm und Budget 2016 Seite 6 Jahresbericht Nicaragua 2015 Wir dürfen auf ein ereignisreiches Jahr 2015 zurückblicken. Nebst der Ausführung eines grossen Wasserprojektes und der Durchführung von drei Nähkursen wurde in Nicaragua, aus Anlass zum zehnjährigen Bestehen des Vereins PROFINIC, eine Evaluation einiger von PROFINIC realisierten Projekte vorgenommen. Diese Standortbestimmung ist für alle Beteiligten, sei es hier in der Schweiz oder in Nicaragua, ein sehr wichtiges Element für die Ausrichtung zukünftiger Projektarbeiten. Bei PROFINIC sind auch im 2015 erfreulich viele Spenden eingegangen, so dass für die Zukunft eine solide Basis gelegt werden kann. Im Namen der Bevölkerung von Jinotega danken wir ganz herzlich für die Unterstützung! Unser Koordinator in Nicaragua, Filemon Dávila, hat im 2015 ein familienintensives Jahr erlebt. Die gesundheitlichen Probleme eines seiner beiden Kinder nahmen viel Zeit und Kraft in Anspruch. Glücklicherweise hat sich die Situation mittlerweile in positiver Richtung entwickelt. Und zusätzliches Glück gab es, als Filemon zum dritten Mal Vater geworden ist, am 9. November kam Lauren auf die Welt. Wir gratulieren und wünschen der ganzen Familie alles Gute! In Nicaragua wird derzeit über die Verbreitung des Zika-Virus durch die Tigermücke diskutiert. Die Tigermücke, die ja auch andere Krankheiten übertragen kann, wird in Nicaragua bereits seit Jahren bekämpft. Wir erinnern uns leibhaft an die Ausräucherungen, welche von Haus zu Haus vorge- nommen wurden. In Erinnerung bleibt aber auch wie rasend schnell sich Pfützen oder anderes stehendes Gewässer mit Leben, sprich Mückenlarven, füllte. Auch unter diesem Gesichtspunkt betrachtet sind Trinkwasserversorgungen mit fliessendem Wasser anstelle von stehenden Behältern von grosser Bedeutung. Wasserversorgung in El Consuelo Wasser fliesst in El Cunsuelo Finca mit gutem Trinkwasser in El Consuelo

Transcript of Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine...

Page 1: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 1 / 6

Die Bauern von El Consuelo verlegen die Leitungen Filemon beim Drucktest

Jahresbericht 2015

Inhaltsverzeichnis: Jahresbericht Nicaragua 2015 Seite 1 Wasserversorgung El Consuelo Seite 1 Evaluation Wasserprojekte Seite 2 Nähkurse Las Cuchillas, Seite 4 Santo Domingo und San Gabriel

Aktivitäten in der Schweiz Seite 5 Rechnung 2015 Seite 5 Programm und Budget 2016 Seite 6

Jahresbericht Nicaragua 2015

Wir dürfen auf ein ereignisreiches Jahr 2015 zurückblicken. Nebst der Ausführung eines grossen Wasserprojektes und der Durchführung von drei Nähkursen wurde in Nicaragua, aus Anlass zum zehnjährigen Bestehen des Vereins PROFINIC, eine Evaluation einiger von PROFINIC realisierten Projekte vorgenommen. Diese Standortbestimmung ist für alle Beteiligten, sei es hier in der Schweiz oder in Nicaragua, ein sehr wichtiges Element für die Ausrichtung zukünftiger Projektarbeiten. Bei PROFINIC sind auch im 2015 erfreulich viele Spenden eingegangen, so dass für die Zukunft eine solide Basis gelegt werden kann.

Im Namen der Bevölkerung von Jinotega danken wir ganz herzlich für die Unterstützung!

Unser Koordinator in Nicaragua, Filemon Dávila, hat im 2015 ein familienintensives Jahr erlebt. Die gesundheitlichen Probleme eines seiner beiden Kinder nahmen viel Zeit und Kraft in Anspruch. Glücklicherweise hat sich die Situation mittlerweile in positiver Richtung entwickelt. Und zusätzliches Glück gab es, als Filemon zum dritten Mal Vater geworden ist, am 9. November kam Lauren auf die Welt. Wir gratulieren und wünschen der ganzen Familie alles Gute!

In Nicaragua wird derzeit über die Verbreitung des Zika-Virus durch die Tigermücke diskutiert. Die Tigermücke, die ja auch andere Krankheiten übertragen kann, wird in Nicaragua bereits seit Jahren bekämpft. Wir erinnern uns leibhaft an die Ausräucherungen, welche von Haus zu Haus vorge-nommen wurden. In Erinnerung bleibt aber auch wie rasend schnell sich Pfützen oder anderes stehendes Gewässer mit Leben, sprich Mückenlarven, füllte. Auch unter diesem Gesichtspunkt betrachtet sind Trinkwasserversorgungen mit fliessendem Wasser anstelle von stehenden Behältern von grosser Bedeutung.

Wasserversorgung in El Consuelo

Wasser fliesst in El Cunsuelo Finca mit gutem Trinkwasser in El Consuelo

Page 2: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 2 / 6

Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich in der westlichsten Ecke der Gemeinde Jinotega. Vorabklärungen und die Projektierung lagen bereits zu Jahresbeginn vor. Der Kostenvoranschlag war mit 24‘000 U$ oder ca. 280 U$ pro Finca recht günstig. Ein Grund für die tiefen Kosten ist, dass das Reservoir einer bestehenden, aber veralteten Wasserversorgung genutzt werden sollte. Im März konnte mit den Arbeiten zügig begonnen werden. Im August wurde die Versorgung fertiggestellt. Das Projekt konnte mit Kosten von knapp 16‘000 SFr. abgerechnet werden.

Dass Filemon die Projekte innerhalb des Kostenrahmens umsetzen kann, hat er uns in den letzten 10 Jahren mehrfach bewiesen. In El Consuelo haben verschiedene Faktoren das ökonomische Resultat beein-flusst. Filemon konnte aus früheren Projekten übrig gebliebenes Material ver-wenden. Im Weiteren wurden die Arbeiten mit tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung durchgeführt. Die Arbeiten des Fontanero‘s (Brunnenmeister) führten weitgehend die Bauern selbst aus, da Valdimir, welcher bisher diese Arbeiten für PROFINIC ausgeführt hat, aus Kapazitätsgründen nicht mehr zur Verfügung stand und sein Ersatz nicht zufriedenstellende Arbeit leistete. Dies erforderte überdurchschnittlichen Einsatz von Filemon und Victor (Maurer) bei der Begleitung des Projektes. Für die Arbeiten des Fontanero‘s muss Filemon für nächste Projekte wieder einen Fachmann suchen. Zudem haben Filemon und Victor das benötigte Werkzeug für die Druckversuche gratis zur Verfügung gestellt und diese Arbeit selbst ausgeführt. Gratis erfolgte diesmal die Schulung der Bevölkerung in gesundheitlichen Fragen durch das MINSA (Gesundheitsministerium), da das MINSA im Nachbardorf eine Beratungsstelle hat. Last but not least, musste Filemon die Kostenreserven – 10% der Materialkosten im KV – nur marginal antasten.

Evaluation Wasserversorgungen

Da über drei Viertel unserer finanziellen Mittel in Trinkwasserprojekte fliessen, haben wir uns auf eine Evaluation dieser Arbeiten konzentriert. Flavio Castro Baldo hat sich dem Thema angenommen und ein Konzept für eine Evaluation erstellt. Als unser amtsjüngstes Vorstandsmitglied konnte er mit dem offensten Blick diese Aufgabe angehen und seine Fähigkeiten einbringen. Er hat ein professionelles, auf unseren kleinen Verein zugeschnittenes Arbeitspapier vorgelegt. Die Umsetzung in Nicaragua ist erfahrungsgemäss die grösste Herausforderung. Dies gilt insbesondere für die Evaluation, da wir ja aus unserer europäischen Sicht die Projekte in Nicaragua unter die Lupe nehmen wollten. Genau zu diesem Zeitpunkt teilte uns Simon Foppa mit, dass er eine Reise nach Jinotega plante, um Freunde zu besuchen und wenn möglich in einem Projekt mitzuarbeiten. Dass Simon die nötigen fachlichen und sprachlichen Kenntnisse für eine Mitarbeit bei der Evaluation mitbrachte, war mehr als ideal. Simon reiste im Sommer für vier Wochen nach Jinotega und hat zusammen mit Filemon und Ana die praktische Umsetzung der Evaluation vor Ort eingefädelt und in ersten Interviews im Feld erprobt. So erlernten Filemon und Ana in kürzester Zeit das Handwerk einer Feldbefragung mit Auswertung. Zudem konnte Simon uns eine wichtige Aussen-sicht auf unsere Arbeit liefern. Wichtiger als die Vorgeschichte sind die Resultate. Wir haben uns entschlossen, die Evaluation vorerst in drei Projekten, in El Sardinal, La Perla und La Vencedora durchzuführen, um bereits im Oktober Ergebnisse vorzustellen. Zusammen-fassend nun die wichtigsten Facts, ein ausführlicher Bericht ist auf www.profinic.ch zu finden.

Simon (links) und Ana (rechts): Befragung eines CAPS

Vergleich Kostenvoranschlag – Ausführungskosten C$ = Córdobas

MAG El Consuelo Kostenvoranschlag Ausführung

Total C$ 635'000 100% C$ 450'000 100%

Material C$ 340'000 54% C$ 250'000 56%

Transport C$ 30'000 5% C$ 20'000 4%

Löhne C$ 200'000 31% C$ 170'000 38%Drucktest C$ 30'000 5% C$ 0 0%Ausbildung Bevölkerung C$ 5'000 1% C$ 0 0%Reserve C$ 30'000 5% C$ 10'000 2%

Page 3: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 3 / 6

Die befragten Bauern und Bäuerinnen beurteilen ihre Trinkwassersituation seit der Fertigstellung des Wasserprojektes wie folgt:

- 97% bewerten ihre Lebensqualität als besser oder als viel besser

- 76% sagen, dass sie weniger oder viel weniger Krankheiten mehr haben, bei den restlichen 24% ist die Situation unverändert

- die Anzahl Besuche bei einem Gesundheitsposten des MINSA sind von über 900 auf unter 50 pro Jahr gesunken!

- die Wassermengen können 100% der Bedürfnisse abdecken

- Trinkwasser ist an 330 Tagen im Jahr verfügbar - Unterbrechungen dauern nicht länger als 2 Tage, im Durchschnitt 1 Tag

- 95% aller Fincas innerhalb des Perimeters der Versorgungen sind angeschlossen

Gemessene Daten der Trinkwasserqualität stehen noch aus. Diese wurden uns vom MINSA versprochen, daher haben wir vorläufig auf eigene kostenintensive Messungen verzichtet. Sobald wir Daten – hoffentlich von allen bisher ausgeführten Wasserversorgungen – erhalten, werden wir sie auswerten und kommunizieren. Spannend waren auch die Rückmeldungen seitens der CAPS (Comites de Agua potable – Wasservorstände). Hier sind unterschiedliche Haltungen bezüglich Zahlungsmoral der Bauern, Arbeitshaltung und Arbeitsmethodik der CAPS bei den verschiedenen Projekten wahrnehmbar:

- 80% der Benutzer finden die Höhe der Wassertarife akzeptabel

- die Pünktlichkeit der Zahlung der Wassertarife liegt zwischen 50 und 90%

Positiv ist, dass bei allen Wasserversorgungen der Unterhalt gut funktioniert. Soll PROFINIC die Randbedingungen für die Arbeit der CAPS vermehrt vorgeben und/oder vertiefte Schulungen den CAPS anbieten? Sollen wir ein Controlling einführen? Wie setzen wir unseren Grundsatz der Selbst-verantwortung um? Ist es nachhaltiger, wenn sich die Bevölkerung selbst Wege für den Betrieb zurechtlegt und sich den Massstab für erfolgreiche Projekte definiert? Diese Fragen wollen wir genauer und mit der nötigen Ruhe noch analysieren (siehe letzte Seite). Ana Luisa Torrez hat unter Anleitung von Simon und Filemon einen grossen Teil der Evaluation durchgeführt und ausgewertet. Ihre Präsentation an unserem 10-jahres Fest war einer der Höhepunkte. Ana hat als junge Studentin mit dieser Arbeit bewiesen, welches Humanpotenzial in Nicaragua vorhanden ist. Entwicklung kann jedoch nur stattfinden, wenn Chancen zur Umsetzung vorhanden sind. Eine externe Evaluation (Aussensicht) von Simon zur Arbeit und Organisation von PROFINIC und der Mitarbeiter in Nicaragua zeigte uns bekannte Themen auf. Eine der schwierigsten Aufgaben ist die Umsetzung der statutarischen Vorgabe, landesübliche Arbeitsbedingungen sicherzustellen. Mit viel Aufwand versuchten wir in den letzten Jahren unsere Fachkräfte vor Ort bei der INSS (Instituto de seguro social) zu versichern. Das INSS beinhaltet die Altersvorsorge, IV und Krankenversicherung. Leider bleibt uns der Zugang zur maximalen Deckung, d.h. inkl. Krankentaggeld verwehrt, da wir von der Asamblea Nacional als Organisation nicht offiziell anerkannt wurden, bzw. unser Gesuch dort – seit Jahren- liegen geblieben ist. Zudem ist das Vertrauen vor Ort in die Vorsorge schlecht und bei Krankheitsfällen werden sehr oft private Ärzte und Spitäler bevorzugt aufgesucht. Als Lösung haben wir für PROFINIC auf Wunsch unserer Fachkräfte vor Ort ein duales System beschlossen, mit einer Grundversicherung bei der INSS und einem Zusatzfonds, welcher jeder selbst verwalten kann. Auch die Lohnniveaus haben wir mit anderen Organisationen abgestimmt und aktualisiert. Bei diesen Entscheidungen waren die Rückmeldungen und Abklärungen sowie die Aussensicht von Simon sehr hilfreich. Die insgesamt sehr erfreulichen Resultate der Evaluation und auch die erfolgreichen Nähkurse bestärken uns, die Arbeit dank Euren Unterstützungen mit frischem Elan weiterzuführen und noch mehr Verbesserungspotenzial ausfindig zu machen.

Filemon bespricht in La Vencedora mit dem CAPS die Arbeiten

Page 4: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 4 / 6

Die beiden Nählehrerinnen mit der Gruppe in Santo Domingo (oben)

Kurs in Las Cuchillas (rechts)

Diplomfeier: Präsentation der genähten Kleider (links); Kurs in San Gabriel (unten)

Nähkurse in drei verschiedenen Dörfern

Unter der Leitung von María Magdalena Pineda startete im März 2015 in Las Cuchillas der Fortsetzungskurs mit 12 Teilnehmerinnen. Einmal mehr erhielten wir die Rückmeldung, dass es für die Frauen von elementarer Bedeutung ist, dass die Nähkurse auf dem Land, im eigenen Dorf, stattfinden können und dadurch für die Teilnehmerinnen keine Transportkosten entstehen. Im Juni wurde der Kurs in Las Cuchillas mit einer Ausstellung der genähten Kleider und der Übergabe der Diplome an die „frischgebackenen“ Schneiderinnen abgeschlossen. Wenige Wochen später begann ein neuer Kurs für Anfängerinnen in Santo Domingo. Diese Gemeinde konnte mit Hilfe von PROFINIC bereits im 2010 ein Schulhausbau und im 2014 eine Wasserversorgung realisieren. Die Kursleitung des Nähkurses hatte wiederum María Magdalena inne. 16 Frauen eigneten sich während 40 Kurstagen theoretische und praktische Grundkenntnisse für das Nähen von Kleidern an. Die beiden Kurse in Las Cuchillas und in Santo Domingo erhielten eine Supervision von Elizabeth Mayorga, welche während vieler Jahre die Nähkurse von PROFINIC geleitet hatte. Als aus San Gabriel, einem Dorf mit grosser Armut, eine Anfrage für einen Nähkurs eintraf, agierte Elizabeth erneut als Kursleiterin. PROFINIC konnte somit zum ersten Mal in zwei Dörfern parallel Nähkurse ausführen. Ermöglicht wurde dies

zudem durch den Kauf von zwölf neuen Nähmaschinen, darunter zwei elektrische Modelle. Immer wie mehr Dörfer werden in Nicaragua an das Stromnetz angeschlossen und diese Entwicklung wirkt sich dementsprechend auch auf die PROFINIC-Nähkurse aus.

Page 5: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 5 / 6

Aktivitäten in der Schweiz

10-jahres Fest am 24. Oktober in Münsingen:

Bei strahlend schönem Herbstwetter konnten wir den 10. Geburtstag von PROFINIC mit einem bunten „Strauss“ verschiedener Aktivitäten feiern. Verständlich, dass Filemon aufgrund seiner familiären Situation nicht in die Schweiz reisen und am Fest persönlich anwesend sein konnte. Er wurde von Ana Luisa Torrez vertreten, welche seit 2014 für PROFINIC arbeitet und bei der Evaluation massgeblich beteiligt gewesen ist. Ana präsentierte uns die Evaluationsergebnisse. Auf dem Programm standen zudem die Besichtigung einer Wasser-fassung in Tägertschi, eine Wanderung mit Quiz, eine Ausstellung, ein „Crash-Kurs“ im Nähen auf der Tretnähmaschine (Bild), Präsentationen zu den PROFINIC-Projekten und der Evaluation, nicaraguanisches Essen und einer Piñata für die Kinder. Auch Tanz und Musik fehlten nicht: Ana tanzte zur Musik der Gruppe Bongó aus Jinotega und Efrén Jarquin versetzte uns mit seinem Gesang und Gitarrenspiel nach Nicaragua.

Dankeschön allen Besuchern und dem engagierten Organisationskomitee mit den Helferteams!

Priscus und Lula sind im Spätherbst definitiv nach Nicaragua ausgewandert. In Münsingen verabschiedeten wir unseren langjährigen Sekretär. Priscus und Lula haben die Idee von PROFINIC überhaupt erst möglich gemacht und sich von Anfang an für die Ausweitung der Hilfe über die Familie von Lula hinaus eingesetzt. Trotzdem ist die familiäre Verbindung einer der Hauptgründe, warum wir in dieser schlanken Form die Arbeit aufgleisen und konstant fortführen konnten. Mit ihrem Haus in Jinotega haben die beiden in den Anfängen die Arbeitsbasis sichergestellt. Die kulturellen Kenntnisse und Inputs von Priscus und die sehr hilfreiche Arbeit im Hintergrund von Lula, sei es als Köchin oder als Vermittlerin zu den Nicas waren für PROFINIC sehr wertvoll. Danke für Euer Engagement! Viel Erfolg und ein erfülltes Leben in Nicaragua!

Mit Tatjana und Flavio sind bereits zwei engagierte Kräfte in den Vorstand gewählt worden. An der diesjährigen HV schlagen wir Simon Foppa als weiteres Vorstandsmitglied zur Wahl vor. Sein Engagement hat Simon anhand der Evaluation bereits bewiesen. Wir – Marlise und Bruno – die „alte Garde“ sind dankbar, dass der Vorstand mit neuen KollegInnen und Ideen verstärkt wird. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf die neuen Herausforderungen der zweiten Dekade!

Im 2015 konnten wir sechs neue Mitglieder aufnehmen, mit zwei Paaren aus Neuseeland werden wir noch internationaler. Wir heissen alle herzlich willkommen!

Jahresrechnung 2015 ö

Die Einnahmen im 2015 betrugen SFr. 37‘680. Der langjährige Sponsorenbeitrag von Adelwasser bildet eine wichtige Grundlage für die kostenintensiven Wasserprojekte. Die Höhe der Spenden und Mitgliederbeiträge bewegten sich im Rahmen der letzten Jahre. Herzlichen Dank!

Mitglieder-beiträge;

8'000

Spenden; 14'420 Sponsoren;

10'000

Beitrag Bev. El Consuelo;

2'790

Zinsen, Marken,

Fest; 2'470

Einnahmen-überschuss;

8'160

Einnahmen 37'680 SFr.

Nähkurs Las Cuchillas;

1'180 Nähkurs Sto

Domingo; 1'840

Nähkurs San Gabriel;

1'540

Wasser El Consuelo;

16'510

Wasser Analyse Projekte;

1'990

Kosten Nicaragua;

1'990

Marken, Spesen,

Fest; 4'470

Ausgaben 29'520 SFr.

Kulturaustausch: Nähkurs in der Schweiz

Page 6: Rundbrief Nr. 12 - PROFINIC · Rundbrief Nr. 12 Februar 2016 Seite 2 / 6 Im 2015 konnten wir eine Wasserversorgung in El Consuelo für 85 Fincas erstellen. El Consuelo befindet sich

Rundbrief Nr. 12

Februar 2016 Seite 6 / 6

Ausgabenseitig sind im 2015 drei Nähkurse (zusammen SFr. 4‘560) und eine Wasserversorgung in El Consuelo finanziert worden. Die Analyse von drei Wasserprojekten konnte dank viel Fronarbeit mit einen kleinen Budget realisiert werden. Im Jahr 2015 sind somit „nur“ 78% der Ausgaben direkt in die Projekte geflossen. Weitere SFr. 1‘990 (7%) wurden für die Infrastruktur in Nicaragua verwendet, das sind Telefon, Internet und der Grundlohn für den Koordinator für Büroarbeiten und Vorabklärungen. Die Ausgaben in der Schweiz betrugen SFr. 4‘470 (15%), dieser hohe Betrag basiert vor allem auf den Ausgaben für das 10-jahres Fest inkl. der Reisekosten von Ana (1‘360 SFr.). Ein grosser Teil der Festkosten wurde über die Abendkasse abgedeckt.

Somit ergibt sich ein Einnahmenüberschuss von SFr. 8‘160. Darin enthalten ist ein Währungsverlust von SFr. 330. Das Guthaben beträgt per Ende 2015 SFr. 41‘870.

Jahresplan und Budget 2016 Einnahmen: Mitgliederbeiträge SFr. 9‘000, Spenden SFr. 15‘000, Sponsorenbeiträge zugesichert für Wasserprojekte SFr. 10‘750. Mit den Bankzinsen SFr. 100 und der Briefmarkenaktion SFr. 400 ergibt das ein geplantes Einnahmentotal von gut SFr. 35‘000.

Zusammen mit dem Guthaben von SFr. 41‘870 erlaubt uns dies Ausgaben von rund SFr. 75‘000 zu budgetieren, wobei eine Reserve von etwa SFr. 2‘000 berücksichtigt wird:

Zwei Nähkurse für Fortgeschrittene in Santo Domingo und in San Gabriel zu je SFr. 1‘500 und zwei neue Wasserprojekte – aktuell sind Verhandlungen mit der Alcaldía in Yalí für zwei Projekte im Gange – mit SFr. 30‘000 und 26‘500 sind vorgesehen. Zudem budgetieren wir für einen weiteren Nähkurs oder ein anderes Frauenprojekt SFr. 3‘000. Für eine allfällige zweite Phase der Analyse der Wasserprojekte sehen wir SFr. 5‘000 vor, hier möchten wir auch nach einfachen, kostengünstigen und im sozialen Kontext akzeptablen Lösungen für Abwasser suchen.

Nebenkosten in Nicaragua sind mit SFr. 2‘000 für Grundlohn, Telefon und Internet, SFr. 500 für die Infrastruktur und SFr. 1'000 für Weiterbildungen budgetiert. In der Schweiz sind Ausgaben von SFr. 2’000 für die Nebenkosten vorgesehen, hier sind noch Kosten für die neuen Flyer enthalten. Dazu kommen noch SFr. 100 für Bankspesen und SFr. 300 für den Briefmarkeneinkauf.

Agenda Schweiz

Samstag 5. März 2016, Hauptversammlung Oberburg: diese wird in gewohntem Rahmen stattfinden: nach der HV gibt‘s Gallo Pinto und Tatjana wird uns die neusten Infos aus Nicaragua überbringen, dann bleibt genügend Zeit zum gegenseitigen Austausch (Detailprogramm liegt bei). Samstag 21. Mai 2016 nachmittags, Workshop Wasserprojekte: wir wollen uns gemeinsam nochmals intensiv mit der Evaluation befassen. Eine Diskussion in einem breiteren Rahmen als im Vorstand über die spannenden Resultate und eine Reflexion der bisherigen Wasserprojekte soll allen Interessierten einen tieferen Einblick geben und dem Vorstand eine Basis für die zukünftige Arbeit. Die Einladung mit Detailprogramm folgt per Mail/Post. Oktober / November 2016, Kulturaustausch: Inhalt und Ort sind noch offen. Wünsche, Ideen und Anregungen sind herzlich willkommen.

Herzlichen Dank an alle, die uns unterstützt haben und weiterhin mithelfen, PROFINIC zu tragen.

Marlise Rihs Hari & Bruno Hari,

Burgdorf im Februar 2016

2015: El Consuelo