SNFinfo print, Oktober 2012
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www.sn f . ch In f o rma t i onen des Schwe i ze r i s chen Na t i ona l f onds f ü r Fo r s che r i nnen und Fo r s che r
infosnf NR. 17 > oKtobeR 2012PRInT
Editorial
Seite 2 > Grossprojekte: FLARE ermöglicht Beteiligung • Seite 2 > Im Fokus: Fehlende Gleichstellung Seite 5 > NFS «MICS»: Der Vorhang fällt • Seite 5 > Start der Projekte mit Rumänien und Bulgarien
Mein Fotoalbum
Veränderungen bemer-ken wir oft erst aus der zeitlichen Distanz. Ein vor zehn Jahren aufgenomme-nes Foto eines Menschen, dem wir täglich begeg-nen, kann uns dafür buchstäblich die Augen öffnen. Mein «Fotoalbum» über den SNF besteht
aus Sitzungsprotokollen, Doku-menten und persönlichen Notizen – zum Beispiel aus jenen vom 10. Januar 2005, als ich erstmals eine Sitzung des Präsidiums des Forschungsrats leitete. Als Herausforderungen nannte ich damals das Reformprojekt «SNF08», die Erarbeitung des Mehrjahresprogramms 2008–11, eine dem SNF gebührende Rolle in der Forschungspolitik sowie die internationale Vernetzung. Dabei lag mir schon zu jener Zeit die Karriereförderung besonders am Herzen. Und schliesslich zollte ich der Institution und den Men-schen, welche diese verkörpern, meinen Respekt. Und heute, fast acht Jahre später? In vielem sind wir ein grosses Stück vorangekommen, anderes beschäftigt uns noch immer. Mit meinem Abschied vom SNF ist das Fotoalbum nicht zu Ende. For-schung und Forschungsförderung kennen keinen Schlusspunkt. Zum Glück! Beim Blättern im Album des SNF empfinde ich Dankbar-keit für jene Bilder, die ich mitge-stalten durfte. Und mein Respekt vor der Aufgabe ist geblieben. SNF vivat, crescat, floreat.
Ab nächstem Jahr bestehen die allen Diszi-plinen offenstehenden Stipendien aus drei Instrumenten. Die bisherigen Stipendien für angehende Forschende werden durch zwei spezifische Instrumente ersetzt: Doc.Mobility und Early Post doc.Mobi- lity. Die harmonisierten Eingabetermine bei den lokalen Forschungskommissionen und der Stipendienkommission des SNF fallen auf den 1. März und 1. Septem-ber. Doc.Mobility-Stipendien richten sich an Doktorierende und dauern zwischen 6 und 18 Monate. Early Postdoc.Mobility-Stipendien sind für Postdocs am Anfang der Karriere; ihre Finanzierung erstreckt sich über 18 Monate. Die bisherigen Sti-pendien für fortgeschrittene Forschende werden durch das Instrument Advanced Postdoc.Mobility ersetzt, das in den Ver-antwortungsbereich des Nationalen For-schungsrats fällt. Diese Stipendien mit einer Dauer von 12 bis 36 Monaten ver-langen mindestens 1 Jahr Forschungs-erfahrung auf postdoktoraler Stufe beim Eingabetermin (1. Februar und 1. August). Insgesamt werden jährlich rund 600 Sti-pendien vergeben.
Doktorat dank Doc.CHDas neue Instrument Doc.CH richtet sich an Doktorierende, die in der Schweiz in den Sozial- und Geisteswissenschaften eine Dissertation zu einem Thema ihrer Wahl verfassen wollen. Eingabetermi-ne sind der 10. März und 10. September. Vorausgesetzt werden ein ausgezeichne-
ter Master-Abschluss sowie in der Regel ein Wechsel der Hochschule zwischen Bachelor und Doktorat. Zwei Professo-ren betreuen diese Doktorierenden. Die Evaluation vollzieht sich in zwei Phasen: Zunächst bestimmt die Forschungskom-mission der gewählten Universität die besten Gesuche, und auf dieser Basis fällt der Nationale Forschungsrat in der Folge die Förderungsentscheide. Der SNF wird 40 Beiträge pro Jahr vergeben.
Die Teilnahmebedingungen für diese Instrumente – wie z. B. das akademische Alter – wurden so weit wie möglich fle-xibilisiert, um persönlichen Situationen besser gerecht zu werden.
www.snf.ch > Förderung > Karrieren
Daniel Sebastiani, Abteilung Karrieren
Mobilitätsstipendien und Beiträge für Doktorierende: Neuerungen ab 2013 Mehr Klarheit schaffen, harmonisieren, flexibler gestalten: Unter
anderem mit diesen Zielen hat der SNF seine Mobilitätsstipendien für Auslandsaufenthalte umgestaltet. Zudem schafft er ab 2013 ein neues Exzellenz-Instrument auf Doktoratsstufe (Doc.CH), vorerst für die Geistes- und Sozialwissenschaften.
Ab nächstem Jahr bietet der SNF ein neues Förderungsinstrument für Doktorierende in den Sozial und Geisteswissenschaften an: Doc.CH
© SNF
Dieter ImbodenPräsident
des NationalenForschungsrats
des SNF
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Aktuell
Im Fokus
Bahnbrechenden Entdeckungen wie dem kürzlich am CERN aufgespürten Kandidaten für das Higgs-Boson liegt oft eine sehr grosse internationale For-schungsinfrastruktur und -organisation zugrunde. Um die Nutzung solcher Ein-richtungen durch Schweizer Forschen-de zu ermöglichen und zu optimieren, hat der Bund den SNF für 2013 bis 2016 beauftragt, zusätzlich 26,5 Millionen Franken im Rahmen der Begleitmass-nahme FLARE einzusetzen.
Zweijährige ÜbergangsfristFLARE ersetzt die bisherigen Instru-mente FORCE für Teilchenphysik und FINES für Astronomie. Diese unter-stützten schweizerische Beteiligungen an CERN-Experimenten in Genf bzw. die schweizerische Instrumentenent-wicklung für die ESO (European Sou-thern Observatory). Neu kann im Rah-men von FLARE auch die Finanzierung von schweizerischen Beteiligungen an
ESFRI- und weiteren Projekten im Bereich der Astroteilchenphysik bean-tragt werden. Um die Fortführung des wissenschaftlichen Engagements der Forschenden zu gewährleisten, gilt eine zweijährige Übergangsfrist zwischen FLARE und den bisherigen Instrumen-ten. Damit kann auch den unterschied-lichen Organisationsformen der drei betroffenen wissenschaftlichen Gemein-schaften (Experimentelle Teilchenphy-sik, Astrophysik und Astroteilchenphy-sik) Rechnung getragen werden. Der jährliche Eingabetermin für FLARE-Gesuche ist der 15. November. Schweize-rische Kontaktpersonen von Experimen-ten, die im Rahmen von FLARE unter-stützungswürdig sind, können beim SNF entweder eine Absichtserklärung (Let-ter of Intent, LoI) oder ein vollständiges Gesuch einreichen. PFI
www.snf.ch > Förderung > Infrastrukturen > FLARe
Der SNF unterstützt die schweizerische beteiligung an CeRNexperimenten in Genf (inkl. betrieb, Unterhalt und Computing am Large Hadron Collider LHC) neu im Rahmen der begleitmassnahme FLARe.
© Keystone
Grossprojekte: FLARE ermöglicht schweizerische Beteiligung Um Schweizer Forschenden auch künftig die Beteiligung an internationalen Grossprojekten zu
ermöglichen, braucht es zusätzliche Fördermittel. Im Auftrag des Bundes stellt der SNF diese nun im Rahmen der Begleitmassnahme FLARE (Funding LArge international REsearch projects) bereit.
Fehlende Gleichstellung an Schweizer Hochschulen und Probleme beim akademischen Nachwuchs: Gibt es gemeinsame Wurzeln?
Unter all den Themen, die mich während meiner Amtszeit als Präsi-dent des Forschungsrats be schäftigt haben, irritiert mich eines am meis-ten: die Gleichstellung – genau-er: ihr Ausbleiben. In welche Sta-tistik wir auch immer schauen, es bietet sich stets ein ähnliches Bild: Wir kommen nicht oder höchstens schleichend voran. Was machen wir falsch? Wo verpuffen all die gut gemeinten Studien, Tagun-gen und Sondermassnahmen? Ich bin überzeugt, dass das For-schungssystem enorm profitieren würde, wenn es darin mehr Frau-en gäbe. Aber woher nähren wir umgekehrt die Überzeugung, eine höhere Frauenquote wäre – unter den heutigen Rahmenbedingun-gen – gerade aus Sicht der Frauen
überhaupt wünschbar? Ist es viel-leicht so, dass sich viele Frauen bei der Planung ihrer Zukunft der heutigen Lotterie einer Forscher-karriere bewusst verweigern, weil Forschung nur einer von vielen interessanten Lebensentwürfen ist? Oder weil zum Beispiel eine verantwortungsvolle Familienpla-nung auch eine gewisse Sicher-heit bzw. Stabilität voraussetzt? Eine Gruppe von jungen For-schenden hat vor Kurzem die Situation des akademischen Nach-wuchses in der Schweiz analysiert. Sie kommt zum Schluss, die Wahl der Forscherlaufbahn sei mit enor-men Risiken und Zufällen verbun-den, insbesondere beim Übergang vom Postdoc zur Professur. Sie for-dert daher die Schaffung von 1000
neuen Stellen für Assistenzprofes-suren an Schweizer Hochschulen im sog. Tenure-Track-Verfahren, welches eine reelle Chance für eine spätere Beförderung zur fes-ten Professur bietet. Vielleicht sind Frauen bessere Seismografen für Systemfehler. Vielleicht müssen wir uns, um der Gleichstellung wirklich zu nüt-zen, zuerst auf die tiefergehenden Wurzeln des Systems konzentrie-ren, zum Beispiel auf die generel-len Bedingungen für eine akade-mische Karriere. Es wäre einen Versuch wert, denn die bisheri-gen Rezepte allein, das zumindest ist die Lehre aus der Vergangen-heit, scheinen uns in der Gleich-stellung nicht wirklich weiter - zubringen.
Dieter ImbodenPräsidentdes Nationalen Forschungsratsdes SNF
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Aktuell
Gesuche & evaluation
Internationales/Swisscore
Nationale Forschungsprogramme
Nationale Forschungsschwerpunkte
Kommunikation & Transfer
Förderungspolitik
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Zu seinem 60-jährigen Bestehen lud der SNF im Januar 2012 junge Forschende nach Bern ein, um die Frage «Nach-wuchsförderung: Wo drückt der Schuh?» zu erörtern. Die rund 160 anwesenden jungen Forschenden trugen in Workshops ihre Anliegen bezüglich der Nachwuchs-förderung zusammen. In der Zwischenzeit hat der SNF daraus Schlussfolgerungen für seine weitere Förderungstätigkeit im Nachwuchsbereich gezogen. Er wird seinen Schwerpunkt u.a. auf folgende Anliegen der jungen Forschenden legen: Verbesserung der Anstellungsbedingun-
gen für Doktorierende; Dialog mit den Hochschulen, um die Integration der vom SNF geförderten Forschenden zu verbes-sern; Dialog mit den Hochschulen, wie die Karrierechancen der vom SNF geförderten jungen Forschenden nach Abschluss seiner Förderung verbessert werden können; Überprüfung der Rolle des SNF gegenüber den Hochschulen bezüglich Gleichstel-lungsmassnahmen; Flexibilisierung der Karriereförderung. Detaillierte Ausführun-gen sind im Dokument «Nachwuchsförde-rung: Hier drückt der Schuh!» zu finden. (11.07.2012)
Jubiläumsanlass: Der SNF antwortet auf die Anliegen der jungen Forschenden
Wissenschaftskommunikation: 34 neue AgoraGesuche
Sinergia: 36 Neuzusprachen und Anpassung des Reglements
Ambizione: 56 beiträge vergeben und Reglement angepasst
Um Schweizer Forschenden auch künftig die Beteiligung an internationalen Grossprojekten zu ermöglichen, braucht es zusätzliche Fördermittel. Im Auftrag des Bundes stellt der SNF diese nun im Rahmen der Begleitmassnahme FLARE (Funding LArge international REsearch projects) bereit.
Im Rahmen der zweiten Ausschreibung von Agora, dem Instrument zur Förderung von Projekten der Wissenschaftskommunikation, sind 34 Gesuche beim SNF eingegangen. Der beantragte Gesamtbetrag beläuft sich auf 5,3 Millionen Schweizer Franken. Agora steht sämtlichen wissenschaftlichen Diszipli-nen offen. Dieses Jahr sind die Biologie und Medizin sowie die Geistes- und Sozialwis-senschaften stärker vertreten (jeweils 39% der Gesuche) als die Mathematik und die Natur- und Ingenieurwissenschaften (22%). Die Projekte nutzen verschiedene Kanäle und Plattformen, um mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, z. B. Blogs, Konferen-zen, Ausstellungen, Bücher, elektronische Applikationen und Darbietungen. Der SNF wird die Gesuche nun evaluieren und die
Im Januar 2012 sind beim SNF 92 Sinergia-Gesuche eingereicht worden: 47 interdis-ziplinäre und 45 disziplinäre Gesuche. Die Forschenden beantragten einen Gesamt-betrag von 146 Millionen Franken. Es konnten 36 Gesuche mit einem Gesamt-betrag von 46 Millionen Franken gefördert werden. Die Gesamtzahl der eingegange-nen Gesuche bleibt im Vergleich zu den Vorjahren stabil (90 Gesuche in 2010 und 2011). Der SNF hat eine Anpassung im Sinergia-Reglement vorgenommen. Die Änderung betrifft die Anzahl Gesuche, die verantwortliche Gesuchstellende oder wei-tere Gesuchstellende einreichen können. Die Änderung tritt auf den nächsten Eingabetermin vom 15. Januar 2013 in Kraft. (04.10./03.07.2012)
Im Februar 2012 haben junge Forschen-de 289 Ambizione-Gesuche eingereicht. Der SNF hat total 56 neue Beiträge zugesprochen (Ambizione: 49; Ambizione-PROSPER: 1; Ambizione-SCORE: 6). Für den nächsten Gesuchseingang hat der SNF Reglementsänderungen beschlossen. Ins-besondere die Flexibilisierung der oberen akademischen Altersgrenzen erleichtert in Zukunft beispielsweise Kandidaturen von Frauen. Gleichzeitig begrenzt der SNF Fortsetzungsgesuche neu auf Ausnahmefäl-le und schliesst eine Gewährung weiterer Projektbeiträge während der Laufzeit von Ambizione-Beiträgen aus. Die nächste Ausschreibung von Ambizione ist für Mitte November 2012 vorgesehen, mit Eingabe-termin am 15. Februar 2013. (18.10.2012)
Förderungsentscheide im Januar 2013 treffen. Zum vorgesehenen Budget von zwei Millionen Schweizer Franken kommen 250 000 Franken von der Stiftung Mercator Schweiz hinzu, welche sich dieses Jahr zum ersten Mal an Agora beteiligt. (27.09.2012)
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Am 28. November 2012 wird der SNF an der ETH Lausanne im Rahmen des Tags der Forschung seine Förderungs-instrumente mit Infoständen und Vor-trägen vorstellen. Ausserdem haben die Teilnehmenden Gelegenheit, individu-elle Fragen zu stellen, und erhalten in Workshops vertiefte Informationen zu den einzelnen Förderungsinstrumenten. Auch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI) und Euresearch sind mit einem Infostand vertreten. Forschende aller Hochschulen sind willkommen. (03.09.2012)
Das neu gemeinsam vom SNF und von den Akademien der Wissenschaften Schweiz herausgegebene Forschungs-magazin Horizonte legt an Umfang zu und behandelt vermehrt Themen an der Schnittstelle zwischen Forschung und Gesellschaft. Das Magazin umfasst neu 44 Seiten – acht Seiten mehr als bisher. Die erste ausgebaute Ausgabe ist am 1. September erschienen. Mit der ge-meinsamen Herausgeberschaft vertiefen die Wissenschaftsinstitutionen SNF und Akademien-Schweiz ihre langjährige Partnerschaft. (03.09.2012)
tag der Forschung: Der SNF zu besuch an der etH Lausanne
Schweizer Forschungsmagazin Horizonte wird gewichtiger
Die Kommission für Forschungspartner-schaften mit Entwicklungsländern (KFPE) hat ihre elf Prinzipien für Forschungs-partnerschaften überarbeitet. Ziel des neuen Leitfadens ist die Förderung inno-vativer Partnerschaften und einer frucht-baren Lernkultur, die auf gegenseitigem Vertrauen und Verantwortung beruht. Die Prinzipien bilden einen nützlichen Leitfaden für Forschende, die faire und gleichberechtigte Forschungspartner-schaften mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Entwicklungslän-dern eingehen möchten. Der Leitfaden wird durch sieben fundamentale Fragen ergänzt, welche auf Stolpersteine und fördernde Faktoren in Forschungspart-nerschaften hinweisen. Dieses Projekt wird von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) und vom SNF unterstützt. (16.08.2012)
Der neue «Guide for transboundary Research Partnerships» der KFPe
Der Bundesrat hat die zwei neuen Natio-nalen Forschungsprogramme (NFP) «Ener-giewende» und «Steuerungsmöglichkeiten des Endenergieverbrauchs» lanciert und den SNF mit deren Durchführung beauf-tragt. Die Forschungsdauer der beiden Programme beträgt fünf Jahre, das Budget beläuft sich auf insgesamt 45 Mio. Fran-ken. Im Rahmen der beiden NFP will der Bund technologisch orientierte Fragestel-lungen mit gesellschaftlich orientierten verknüpfen. Das NFP «Energiewende» (37 Mio. Franken) wird sich in erster Linie auf technologische Innovationen konzent-rieren, während das NFP «Steuerungsmöglichkeiten des Endenergieverbrauchs» (8 Mio. Franken) darauf hinzielt, die Gesellschaft auf die Energiewende vorzubereiten. (04.07.2012)
Zwei neue NFP im energiebereich
In der Schweiz sterben jährlich rund 62 000 Menschen. Unter welchen Umständen jedoch und wie sie sterben, ist kaum be-kannt. Damit die letzte Lebensphase alter wie junger Menschen humaner gestaltet werden kann, startet der SNF das Natio-nale Forschungsprogramm «Lebensende» (NFP 67). Seine knapp dreissig Forschungs-projekte sind in vier Schwerpunkte gegliedert. Das Modul «Versorgung» fragt, welche Einrichtungen – Heime, Spitäler, Hospize – bestehen und wie sie von den Bewohnerinnen und Bewohnern erlebt wer-den; «Entscheidungen» untersucht, wie das medizinische Personal entscheidet; «Rege-lungen» prüft, ob die geltenden Gesetze der Realität gerecht werden und ob es neue braucht; und «Leitbilder» erforscht, wie Spiritualität, Ideale und Herkunft die Vorstellung über das Sterben und den Tod beeinflussen. (03.10.2012)
NFP 67 gestartet: Mehr über das Sterben wissen, um es menschlicher zu gestalten
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NFS «MICS»: Nach 12 Jahren fällt der Vorhang Der Nationale Forschungsschwerpunkt «Mobile Informations- und Kommunikationssysteme»
(NFS «MICS») hat die Schweizer Forschungslandschaft im Bereich der Informations- und Kommunikationswissenschaften nachhaltig verändert. In diesem Herbst kommt das an der EPFL verankerte Kompetenzzentrum ans Ende seiner zwölfjährigen Laufzeit.
Am 4. und 5. September trafen sich auf Einladung des NFS «MICS» rund 150 Personen zur Schlussveranstaltung des NFS nach 12 Jahren Forschungsarbeit. Für die Forschenden war es die Gele-genheit, die zentralen Ergebnisse des NFS «Revue passieren» zu lassen, zum Beispiel im Bereich der nationalen und internationalen Vernetzung oder der Gründung von Unternehmen.
280 Doktorierende und 10 StartupFirmenSeit 2001 hat der NFS immer wieder Brücken zwischen verschiedenen Dis-ziplinen geschlagen. So entstanden Zusammenarbeiten zwischen Infor-matik, Kommunikationswissenschaften und Umweltwissenschaften. Dies hat zur Schaffung von 15 neuen Professu-ren an der EPFL geführt und den nach-haltigen Dialog und die Zusammenar-
beit zwischen den beiden technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne gefördert. Der NFS hat mit Unterneh-men wie Microsoft, Nokia und Siemens zusammengearbeitet und zur Gründung von 10 Start-up-Firmen beigetragen. Zudem hat der NFS 280 Doktorierende ausgebildet, die heute grossenteils eine akademische Laufbahn verfolgen oder in der Industrie arbeiten. Im Bereich der Frauenförderung hat der NFS dank dem Programm «Internet für Mädchen» 2000 Schülerinnen zwischen 9 und 11 Jahren dazu angeregt, sich vertieft mit dem Informatikbereich auseinanderzu-setzen.
Mit dem NFS «MICS» schliesst der erste der insgesamt 14 NFS der ersten Serie ab. Alle anderen beenden ihre Aktivi-täten ebenfalls bis spätestens Anfang 2014. PM
Startschuss für Projekte mit Rumänien und Bulgarien Die über den Erweiterungsbeitrag finanzierten Programme für Forschungskooperationen mit
Rumänien und Bulgarien sind auf reges Interesse gestossen: Von den insgesamt 112 eingereichten Projekten haben der SNF und seine Partner 39 mit einem Gesamtbudget von 14,6 Millionen Franken bewilligt. Sie starten im Herbst 2012.
in folgenden Themengebieten finan-ziert werden: Zivilisationskrankheiten – Krebs, Kreislauferkrankungen, Dia-betes, Übergewicht (8 Projekte); Aus-wirkungen von Abfall und Schadstoffen auf Umwelt und Klima (7); nachhaltige Energie (7); wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Ungleichheiten (4). Mit den für Bulgarien reservierten Mitteln von 4,2 Mio. Franken finanziert der SNF insgesamt 13 Projekte in fol-genden Themengebieten: ökologische Forst- und Landwirtschaft sowie Abfall-bewirtschaftung (5 Projekte); gesell-schaftliche Ungleichheiten und regio-nale Unterschiede (4); Heilmittelent-wicklung (4). 85 Prozent der Finanzmit-tel stammen aus dem schweizerischen
Erweiterungsbeitrag, 15 Prozent steuern die beiden Partnerländer bei. Die For-schungsprojekte starten im Herbst 2012 und dauern in der Regel 3 Jahre.
Mit dem Erweiterungsbeitrag beteiligt sich die Schweiz am Abbau wirtschaft-licher und sozialer Ungleichheiten in den neuen EU-Mitgliedsländern. Bei der Umsetzung der beiden Programme für Forschungskooperationen arbeitet der SNF im Auftrag der Direktion für Ent-wicklung und Zusammenarbeit (Deza) mit der rumänischen Förderungsorgani-sation UEFISCDI und dem bulgarischen Wissen schaftsministerium zusammen. eG
www. snf.ch > International > europa
Die beiden Programme für Forschungs-kooperationen in wirtschaftlichen und sozialen Schlüsselbereichen wurden letzten Herbst ausgeschrieben und haben in den Partnerländern und der Schweiz ein erfreuliches Echo gefun-den. 65 Kooperationsprojekte mit rumä-nischen und 47 mit bulgarischen For-schungsgruppen sind beim SNF einge-gangen. Die Gesuche wurden internatio-nal expertisiert und von zwei eigens für diese Programme eingesetzten Exper-tengruppen beurteilt.
Gesundheit, energie, Landwirtschaft ...Mit dem für Rumänien zur Verfügung stehenden Budget von 10,4 Mio. Fran-ken können 26 Forschungsprojekte
Forschende der ePFL installieren das drahtlose SensorenNetzwerk SensorScope, welches im Rahmen des NFS «MICS» entwickelt wurde.
© Thomas Andenmatten
ImpressumSNFinfo print erscheint dreimal jährlich • Auflage: 14 500 (9300 Deutsch, 4000 Französisch, 1200 Englisch)
HerausgeberSchweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF)Wildhainweg 3, Postfach 8232, 3001 Bern tel. 031 308 22 22 • Fax 031 301 30 09 • eMail [email protected] • Homepage www.snf.ch
ProduktionAbteilung Kommunikation des SNF / Leiter: Philippe Trinchan
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Bild der Forschung
RedaktionAlan Knaus (verantwortlicher Redaktor)Corinne Ammann, Simon Breitenmoser, Nathalie Cottet, Pascal Fischer (PFI), Evelyne Glättli (EG), Philippe Morel (PM), Xavier Pilloud, Omar Solanki
Korrektorat Birgit Roth, Galgenen (SZ)
Gestaltung Agence Symbol, Granges-Paccot (FR)
Druck Imprimerie Saint-Paul, Fribourg
Ein kulturpolitischer Meilenstein: Gottfried Keller erstmals unverstellt, integral und digital
Jetzt ist sie abgeschlossen: die 32-bändige «His-torisch-Kritische Gottfried Keller-Ausgabe» (HKKA). Damit liegt erstmals eine vollständige Werkaus-gabe des 1890 verstorbenen Zürcher Schriftstellers vor, der den Aufbau der jungen Schweiz wie kein Zweiter kritisch begleitete und kommentierte. Auch der umfangreiche Nachlass des Klassikers ist nun einsehbar. Die HKKA ist zudem die erste Werkaus-gabe, die modernen methodischen Ansprüchen ge-nügt. «Die bisherige Standardausgabe präsentiert Mischtexte», sagt der Germanist Walter Morgentha-ler, der Leiter der HKKA. Ganz anders die HKKA: Sie hat nur offensichtliche Druckfehler bereinigt, macht aber dafür sämtliche überlieferten Varianten eines Textes sichtbar – sowohl in den publizierten Bänden als auch auf den beilgelegten CD-ROM. «Damit sind Kellers Texte nicht länger verstellt», sagt Morgenthaler. Der Abschluss der HKKA, die grossenteils durch den SNF finanziert wurde, ist ein kulturpolitischer Meilenstein.
www. snf.ch > Medien > Medienmitteilungen
Das Werk Gottfried Kellers, eines Klassikers der Schweizer Literatur, liegt erstmals in einer vollständigen Ausgabe vor, die wissenschaftlichen editionsgrundsätzen genügt.
SNF intern
Der Ausschuss des Stiftungsrats des SNF hat Ende August die folgenden neuen Mitglieder in den Natio nalen Forschungsrat gewählt:
Abteilung Geistes und Sozialwissenschaften(per 1. Januar 2013):• Ioannis Papadopoulos, Institute of Political and
International Studies, Universität Lausanne, für den Bereich Politikwissenschaft
Abteilung Mathematik, Natur und Ingenieurwissenschaften (per 1. Oktober 2012):• Eva Bayer-Flückiger, Institute MATHGEOM, ETHL,
für den Bereich Mathematik
• Arjen Lenstra, Laboratory for Cryptologic Algo-rithms – LACAL, ETHL, für den Bereich Informatik
• Fritz Schlunegger, Institut für Geologie, Univer-sität Bern, für den Bereich Geologie
Abteilung biologie und Medizin:• Anita Rauch, Institut für Medizinische Genetik,
Universität Zürich, für den Bereich Eukaryoti-sche Genetik und Genomanalyse
• Markus Fischer, Institut für Pflanzenwissen-schaften, Universität Bern, für den Bereich Pflanzenökologie
Sie haben ihr Amt am 1. Oktober 2012 angetreten.
Nationaler Forschungsrat: Acht neue Mitglieder gewählt
• Chris Bösch, Departement Klinische Forschung, Universität Bern, für den Bereich Molekulare Bildgebung und funktionelle Pharmakologie
• Bernard Thorens, Zentrum für integrative Geno-mics, Universität Lausanne, für den Bereich integrative Physiologie
Sie werden ihr Amt am 1. April 2013 antreten.
Der Ausschuss des Stiftungsrats hat zudem Peter Chen (ETHZ) zum Präsidenten der Abteilung Pro-gramme und Katia Saporiti (Universität Zürich) zur Präsidentin des Fachausschusses Karrieren gewählt. Beide treten ihr Amt am 1. Januar 2013 an.
© Keystone