Stahnsdorf - BÄKE Courier · 2 REGION / TELTOW TELTOW. Rund 180 Fahrrad-fans, darunter namhafte...

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Zeitung für die Region am Teltowkanal Ausg. 13/17 | 9. JG THEMA DER WOCHE ...lesen & mitreden! Teltows Zukunft: Bürgermeisterkan- didaten-Talk im Bürgerhaus Seite 4 Stahnsdorf Teltow Kleinmachnow Nicht unumstrien: Neue Spur für Radler auf Fahrbahnen Seite 5 Kunstmeile 2017: Über 50 Künstler machen sich bereit Seite 10 35. KW | Donnerstag, 31.08.2017 Steglitz-Zehlendorf Einzigartige Blütenpracht: Stauden- markt im Botanischen Garten Seite 6 Willkommen daheim Im Netz: www.baeke-courier.de Zukunftsvision oder Steuerverschwendung? Bund der Steuerzahler empfiehlt Baustopp für Marina Blick über den Teltowkanal, wo das „Schwarzboot“ die Marina ansteuerte. Foto: M. Hübner TELTOW. Aufgeworfene Sandhügel und eine flächige, ausgehobene Grube für das Hafenbecken. Vom künftigen Stadthafen war für Vorbeifah- rende bis vor einigen Tagen nicht mehr zu sehen, als eine Tieau-Dauerbaustelle. Troꜩ- dem hat das Marina-Projekt der Stadt Teltow bereits weit über die regionalen Grenzen traurige Berühmtheit erlangt. Nach dem volksfestartig ge- feierten ersten Spatenstich im November 2014 begann es nach den ersten Kostenkorrek- turen nach oben 2015 mit der Fernsehsendung „Mario Barth deckt auf“. Nun hat es die Ma- rina gar in das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzah- ler geschafft, der Steuerver- schwendung bei öffentlichen Projekten anprangert und be- findet sich in guter Ge- sellschaft von Vor- haben wie dem BER oder der Blütenther - me in Wer- der. Knallharte Empfehlung der Steuer- zahleror - ganisation: Baustopp! In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Naumann- Stiftung organisierte sie eine „Schwarzboot-Tour“ auf dem Teltowkanal zum Objekt des Missfallens und lud dazu die vier Telto- wer Bür- germeiser - kandidaten ein. MAZ- Journalist Jürgen Stich und Mitautor des Buches „Der Tel- towkanal“ moderierte ihr Streitge- spräch, das unter dem Moo stand: „Zu- kunftsvisionen vs. Steuerver- schwendung in Brandenburg“. Ludwig Zimmermann (Vor- stand BdSt Brandenburg) er- öffnete es mit seiner Sicht auf den Stadthafen und nannte ihn „finanzpolitischen Irrsinn“. Das wollte Bürgermeister Tho- mas Schmidt (SPD) nicht so stehen lassen – und auch seine Mitbewerber um das Amt des Stadtoberhauptes, Hans-Peter Göꜩ (FDP) und Eric Gallasch (CDU) bekannten sich zu dem Projekt. Nur Dr. Andreas Wolf (BfB) kann sich mit einer Fer- tigstellung der Marina nicht anfreunden und warnte vor den tatsächlich entstehenden und den Nachfolgekosten. Sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, würde es in- Fortseꜩung auf Seite 2 Achtung, Abc-Schützen! Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu. Eltern und Kinder sind gut erholt aus dem Urlaub im In- oder Ausland zurückge- kehrt. In vielen Familien laufen die leꜩten Vorbereitungen für ein ganz besonderes Ereignis: die Einschulung am kommenden Wo- chenende. Danach beginnt für Hunderte von Jungen und Mäd- chen aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ein neuer, wich- tiger Lebensabschni: Sie sind Schulkinder. Der Ranzen mit ihrem Lieblingsmotiv liegt – gepackt mit Feder- tasche, Heften und der Brotbox – bereit, nur der Inhalt der bun- ten Schultüte hält noch Überraschungen bereit. Festlich gekleidet werden die Sechsjährigen ihre Schule, ihr Klassenzimmer und ihre Lehrer kennenlernen. Die Erstklässler des Vorjahres werden sie mit einem kleinen Programm willkommen heißen. Dann beginnt für sie der Alltag. Jeden Morgen werden sich die Kleinen auf den Weg zur Schule machen. Da heißt es für Auto- und Radfahrer wieder besondere Rücksicht zu nehmen. Schließlich braucht es seine Zeit, bis sich die Kinder daran gewöhnt haben, ebenfalls Verkehrsteilnehmer zu sein und Regeln beachten zu müs- sen. Wenn die kleinen Fußgänger vor den Schulen zwischen am Straßenrand geparkten Pkws hindurch schlüpfen müssen, ist das nicht immer ungefährlich. Deshalb sollten besonders Eltern, die ihre Abc-Schüꜩen allmorgendlich mit dem Auto bis vors Schultor fahren, besonders achtsam sein. mck „Der Grund für die hohe Ko- stensteigerung ist die mangel- hafte Bauvorbereitung der Ge- samtbaumaßnahme ..., dennoch halten Politik und Verwaltung stoisch an dem fragwürdigen Hafen-Projekt fest. Der Bund der Steuerzahler will weitere Kostensteigerungen nicht aus- schließen. Wir fordern die Stadt auf, das Projekt jeꜩt zu been- den!“ (Schwarzbuch 2016)

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Zeitung für die Region am Teltowkanal Ausg. 13/17 | 9. JG

THEMA DER WOCHE

...lesen & mitreden!

Teltows Zukunft: Bürgermeisterkan­didaten­Talk im Bürgerhaus Seite 4

Stahnsdorf

Teltow

KleinmachnowNicht unumstritten: Neue Spur für Radler auf Fahrbahnen Seite 5

Kunstmeile 2017: Über 50 Künstler machen sich bereit Seite 10

35. KW | Donnerstag, 31.08.2017

Steglitz-Zehlendorf

Einzigartige Blütenpracht: Stauden­markt im Botanischen Garten Seite 6

Willkommen daheim

Im Netz: www.baeke-courier.de

Zukunftsvision oderSteuerverschwendung?

Bund der Steuerzahler empfiehlt Baustopp für Marina

Blick über den Teltowkanal, wo das „Schwarzboot“ die Marina ansteuerte. Foto: M. Hübner

TELTOW. Aufgeworfene Sandhügel und eine flächige, ausgehobene Grube für das Hafenbecken. Vom künftigen Stadthafen war für Vorbeifah-rende bis vor einigen Tagen nicht mehr zu sehen, als eine Tiefbau-Dauerbaustelle. Trotz-dem hat das Marina-Projekt der Stadt Teltow bereits weit über die regionalen Grenzen traurige Berühmtheit erlangt. Nach dem volksfestartig ge-feierten ersten Spatenstich im November 2014 begann es nach den ersten Kostenkorrek-turen nach oben 2015 mit der Fernsehsendung „Mario Barth deckt auf“. Nun hat es die Ma-rina gar in das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzah-

ler geschafft, der Steuerver-schwendung bei öffentlichen Projekten anprangert und be-findet sich in guter Ge-s e l l s c h a f t von Vor-haben wie dem BER oder der Blütenther-me in Wer-der. Knallharte Empfehlung der Steuer-z a h l e r o r -ganisation: Baustopp! In Zusammenarbeit mit der Friedrich-Naumann-Stiftung organisierte sie eine

„Schwarzboot-Tour“ auf dem Teltowkanal zum Objekt des Missfallens und lud dazu die

vier Telto-wer Bür-germeiser-kandidaten ein. MAZ-Journal is t J ü r g e n Stich und M i t a u t o r des Buches „Der Tel-towkanal“ moderierte ihr Streitge-spräch, das

unter dem Motto stand: „Zu-kunftsvisionen vs. Steuerver-schwendung in Brandenburg“.

Ludwig Zimmermann (Vor-stand BdSt Brandenburg) er-öffnete es mit seiner Sicht auf den Stadthafen und nannte ihn „finanzpolitischen Irrsinn“. Das wollte Bürgermeister Tho-mas Schmidt (SPD) nicht so stehen lassen – und auch seine Mitbewerber um das Amt des Stadtoberhauptes, Hans-Peter Götz (FDP) und Eric Gallasch (CDU) bekannten sich zu dem Projekt. Nur Dr. Andreas Wolf (BfB) kann sich mit einer Fer-tigstellung der Marina nicht anfreunden und warnte vor den tatsächlich entstehenden und den Nachfolgekosten. Sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, würde es in-

Fortsetzung auf Seite 2

Achtung, Abc-Schützen!Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu. Eltern und Kinder sind gut erholt aus dem Urlaub im In- oder Ausland zurückge-kehrt. In vielen Familien laufen die letzten Vorbereitungen für ein ganz besonderes Ereignis: die Einschulung am kommenden Wo-chenende. Danach beginnt für Hunderte von Jungen und Mäd-chen aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ein neuer, wich-tiger Lebensabschnitt: Sie sind Schulkinder. Der Ranzen mit ihrem Lieblingsmotiv liegt – gepackt mit Feder-tasche, Heften und der Brotbox – bereit, nur der Inhalt der bun-ten Schultüte hält noch Überraschungen bereit. Festlich gekleidet werden die Sechsjährigen ihre Schule, ihr Klassenzimmer und ihre Lehrer kennenlernen. Die Erstklässler des Vorjahres werden sie mit einem kleinen Programm willkommen heißen. Dann beginnt für sie der Alltag. Jeden Morgen werden sich die Kleinen auf den Weg zur Schule machen. Da heißt es für Auto- und Radfahrer wieder besondere Rücksicht zu nehmen. Schließlich braucht es seine Zeit, bis sich die Kinder daran gewöhnt haben, ebenfalls Verkehrsteilnehmer zu sein und Regeln beachten zu müs-sen. Wenn die kleinen Fußgänger vor den Schulen zwischen am Straßenrand geparkten Pkws hindurch schlüpfen müssen, ist das nicht immer ungefährlich. Deshalb sollten besonders Eltern, die ihre Abc-Schützen allmorgendlich mit dem Auto bis vors Schultor fahren, besonders achtsam sein. mck

„Der Grund für die hohe Ko­stensteigerung ist die mangel­hafte Bauvorbereitung der Ge­samtbaumaßnahme ..., dennoch halten Politik und Verwaltung stoisch an dem fragwürdigen Hafen­Projekt fest. Der Bund der Steuerzahler will weitere Kostensteigerungen nicht aus­schließen. Wir fordern die Stadt auf, das Projekt jetzt zu been­den!“ (Schwarzbuch 2016)

2 REGION / TELTOW

TELTOW. Rund 180 Fahrrad-fans, darunter namhafte Sport-ler, Politiker und Ärzte, bega-ben sich am 2. August auf eine viertägige Radtour für den gu-ten Zweck. Anliegen der „Tour der Hoffnung“ genannten Ak-tion ist es, Spendengelder für die Heilung und Betreuung von krebskranken Kindern so-wie für die Forschung zu sam-meln. Sie geht auf den Medizi-ner Prof. Dr. med. Fritz Lam-pert zurück. Er leitete 1983 die Kinderkrebsstation Peiper an der Uniklinik in Gießen und hatte die Idee für die Benefiz-fahrt, die seit 1994 den Namen „Tour der Hoffnung“ trägt. Aus diesem Grund startet sie traditionell mit einem Prolog in und um Gießen und führt danach durch ein Bundesland.In diesem Jahr waren es Berlin und Brandenburg. Nach einem Transfer in die Bundeshaupt-stadt schickt die Route die Teil-nehmer am zweiten Tag etwa 40 Kilometer durch Berlin. Da-bei machte das Feld Stippvisi-

„Tour der Hoffnung“erbrachte Rekordsumme

Über 180 Radler machten Station im Autocentrum am Bahnhof Teltow

ten zum Spendensammeln bei namhaften Unternehmen wie der pharmazeutischen Fabrik Dr. Kade oder dem Medizinbe-darfsunternehmens B. Braun Melsungen AG. Am dritten Tag lagen weitere 75 Kilome-ter in Berlin vor den Radfahr-ern, auf denen sie unter ande-rem das Bundeskanzleramt, das Schloss Bellevue und das Brandenburger Tor passierten.

Am letzten Tag startete das Pe-loton von Brandenburg an der Havel. Stationen des Tages wa-ren Potsdam, Schönefeld und die Vivantes Kinderklinik in Friedrichshain. In den vier Ta-gen legten die Teilnehmer ins-gesamt 273 Kilometer zurück. Angeführt wurden sie vom vierfachen Radweltmeister Klaus-Peter Thaler.

Auf der letzten Etappe am 5.  August legten die Teilneh-mer eine Rast in unserer Re-gion bei der Autocentrum am Bahnhof Teltow GmbH ein. Nach einer kleinen Stärkung mit Mineralwasser, Kaffee und viel Obst, nahmen die Radler vor der Halle des Autocen-trums für ein Erinnerungsfo-to Aufstellung. Bei dieser Ge-legenheit übergaben Carmen Barabas vom Unternehmen SKODA AUTO Deutschland und Florian Englert, Service-leiter im Autocentrum, einen Spendenscheck über 5.000 Eu-ro an Petra Behle. Die Olym-piasiegerin und neunfache Biathlonweltmeisterin ist Schirmherrin der Aktion.ŠKODA fördert die karitative Veranstaltung zum vierten Mal als Partner. Zudem stellt die Marke acht Begleitfahr-zeuge für die Tour zur Verfü-gung und ein ŠKODA RAPID SPACEBACK ist Hauptpreis einer Verlosung. Unter den Radlern gab es zahl-reiche aktive und Ex-Spitzen-sportler zu entdecken. So ist beispielsweise der Friedens-fahrt-Legende „Täve“ Schur und Ex-Boxweltmeister Henry Maske die Tour der Hoffnung Herzenssache. Seit der Premiere 1983 kamen insgesamt mehr als 34 Millio-nen Euro zusammen. Da die Organisatoren ehrenamtlich arbeiten, konnte das Spenden-aufkommen zu 100 Prozent zum Wohl der Kinder einge-setzt werden. Im Ergebnis der 34. Tour wur-de eine Rekordsumme erreicht und erstmals die Zwei-Milli-onen-Marke (2.310.000 Euro) geknackt. Mit dem Geld sol-len u.a. die Kindernachsor-geklinik Berlin-Brandenburg und die Vivantes Kinderklinik in Friedrichshain unterstützt werden. mck

nerhalb der ersten 100 Tage eine Bürgerbefragung geben, ob die Teltower die Marina oder lieber das Schwimmbad wollten. Es sei zu spät, um zurück zu rudern, konterten Goetz und Gal-lasch. Sie kritisierten zwar die mangelhafte, für die Kostenstei-gerung verantwortliche Bauvorbereitung, waren sich aber einig, dass der Bau zu weit fortgeschritten sei, um noch gestoppt zu werden. Niemand wolle am Ende eine Bauruine, bestenfalls ei-ne grüne Wiese für 15 Millionen Euro.

Fortsetzung von Seite 1

TELTOW. Eigentlich sollte es solche Einrichtungen gar nicht geben müssen. Aber da sie notwendig seien, habe er sich dafür eingesetzt, dass sie auch in Teltow ein Domizil finden, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt anlässlich der offizi-ellen Eröffnung der Notunter-kunft für Obdachlose in der Teltower Oderstraße. „Obdachlose leben in Teltow eher anonym und zurückge-zogen. Dadurch werden sie in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen. Dennoch kann man die Augen nicht vor der Tatsache verschließen, dass es sie in unserer Stadt gibt“, betonte Schmidt. Was bislang an Notunterkünften angeboten wurde, sei mit der Würde der Nutzer nicht mehr vertretbar gewesen. Auch wenn es nur auf Zeit sei, sollte man bestrebt sein, den Betrof-fenen das Leben angenehm zu machen.

Wieder ein Dach überm KopfNotunterkunft für Obdachlose in der Oderstraße übergeben

Bei dem Besitzer des Objekts Oderstraße 23-25 hatte er an-gefragt, ob die Möglichkeit bestehe, Räumlichkeiten für diesen Zweck zu nutzen. Er sei froh und dankbar, dass er in Lutz Thinius einen Un-terstützer für das Projekt ge-funden habe. Der ließ in dem roten Backsteingebäude, das

zu DDR-Zeiten industrieller Produktion diente, eine Eta-ge umbauen. Es entstanden zehn Einzel- und zwei Dop-pelzimmer sowie Gemein-schaftsflächen wie Bäder und eine Küche. Die Ausstattung der Wohnräume wurde zum größten Teil durch Spenden fi-nanziert, woran sich auch der

Bürgermeister Schmidt, daran gewöhnt, in dieser Sache herbe Kritik einstecken zu müssen, argumentiert mit der Langzeitwir-kung des Hafen-Projekts, von dem noch Generationen in der Zukunft profitieren würden. „Lassen Sie uns in zehn Jahren noch mal über das Projekt sprechen“, schlug er vor. Auch die Schwimmhalle werde kommen, versicherte er.Die abschließenden Frage: „Marina – ja oder nein?“, wurde mit 3:1 positiv entschieden. – Jedenfalls an diesem Nachmittag.M. Kuhlbrodt

Nachbar, „Möbel Boss“, betei-ligte. Am 17. August wurde die No-tunterkunft offiziell an den Betreiber, die Ernst von Berg-mann Sozial gGmbH, überge-ben. Platz können hier 14 Ob-dachlose aus dem Einzugsbe-reich Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Nuthetal fin-den. Acht Personen sind be-reits eingezogen. Es sei zwar kein Zuhause, sondern nur eine Zwischen-station für die von Obdachlo-sigkeit Betroffenen, aber eine wichtige, betonte die Leiterin der Einrichtung Ulrike Otto. Außer dem sprichwörtlichen Dach über dem Kopf erhielten sie in dieser Zeit Betreuung und Beratung, um den Weg in ein geordnetes Leben zu-rückzufinden. Das Fachperso-nal der Wohn- und Eingliede-rungshilfe sei ein kompetenter Ansprechpartner vor Ort. mck

Die Talkrunde: v.l. Ludwig Zimmermann, Dr. Andreas Wolf, Jürgen Stich, Thomas Schmidt, Hans-Peter Goetz und Eric Gallasch. Foto: mck

Ein eindrucksvoller Anblick: Eintreffen der 180 Radler am Autocentrum am Bahnhof Teltow.

Florian Englert (Autocentrum) und Carmen Barabas (SKODA AUTO Deutschland) mit dem 5.000-Euro-Scheck, den sie der Schirmherrin der Tour, Olympiasiegerin Petra Behle, übergaben. Fotos: mck

Eine Feuertreppe am Gebäude gehörte zu den Umbaumaßnahmen für die neu geschaffenen Notunterkünfte. Foto: mck

BÄKE-COURIER 13 | 31. August 2017

3 DRITTE SEITE

lesen und mitreden

„Die Altstadt ist ein Schmuckstück geworden...“

Besucheransturmbeim Tag der offenen Höfe

TELTOW. So belebt wünscht man sich die Alt-stadt nicht nur am letzten Sonntag im August. Fami-lien, die mit Kinderwagen von Hof zu Hof flanieren, pflastermüde Besucher, die sich an einem Stehtisch oder auf einer Bank eine Pau-se gönnen, Publikum, das den kulturellen Beiträgen lauscht und sie mit Applaus belohnt, und natürlich Kinder, die bei jeder Spielmöglichkeit verwei-len.

Sie haben die Wahl…Die aktuell bunt plakatierten Straßen machen es deutlich – wir sind gefordert, uns politisch zu bekennen und einzumischen. Dies gilt in diesem Jahr insbesondere für die Bundestagswahl aber grundsätzlich auch bei Wahlen auf Landes-, Kreis- und kommunaler Ebene, so in Teltow, wo am 24. September gleich-zeitig der Bürgermeister für die neue Amtsperiode gewählt wird.Hier sind die Bürgerinnen und Bürger besonders gefragt, wenn es um die Entscheidung für das neue Stadtoberhaupt geht, bezo-gen auf die stadtpolitischen Erfahrungen der letzten Jahre und die zukünftigen Herausforderungen. So sind zum Beispiel bei der Stadtentwicklung ausgeprägte Kompetenzen und Manage-mentqualitäten gefragt. Es gilt ein größeres Maß an überfraktio-neller Zusammenarbeit zu bewirken. Umstrittene Projekte wie der Stadthafen oder der Supermarkt an der Mahlower Straße in Teltow haben es deutlich gemacht, moderate Stadtentwicklung zum Wohle der Allgemeinheit kann nur mit vereinter Kompe-tenz, Weitsicht und Transparenz gelingen.Um Ihnen, liebe Teltower Leserinnen und Leser, bei der Wahl-entscheidung im Rahmen der Bürgermeisterwahl Unterstüt-zung zu geben, veranstaltet der BÄKE Courier in Kooperation mit dem Netzwerk „Für ein tolerantes Teltow“ am 8. September um 17 Uhr im Bürgerhaus Teltow einen „Kandidaten Talk“ (sie-he auch Seite 4). Dort werden sich die vier Bürgermeisterkandi-daten vorstellen und zu Ihren Fragen Stellung nehmen. Sie sind herzlich eingeladen.

Ihr Uwe Valentinsitzer sprach auch Manue-la Paletta, Organisatorin des Festes seitens der Hofbesitzer aus. Wie in jedem Jahr öffnen viele von ihnen ihre Höfe und Gärten für die Öffentlichkeit und sorgen für Imbiss und

Zu den Höhepunkten des leib-lichen Genusses gehörten oh-ne Zweifel die Produkte der Schlemmermeile auf dem Alt-stadtmarkt. Wer dagegen Tel-tower Geschichte vom Fach-mann hören wollte, schloss

sich der Altstadtführung mit Peter Jaeckel vom Heimatver-ein Teltow an oder machte ei-nen Abstecher ins Heimatmu-seum. mck

In diesem Jahr stand der Tag der offenen Höfe ganz im Zeichen der nach 25 Jahren abgeschlossenen Altstadtsa-nierung. Zur Eröffnung des Festes um 12 Uhr waren des-halb Kathrin Schneider, Mi-nisterin für Infrastruktur und Landesplanung, und Hathu-mar Drost, geschäftsführender Gesellschafter des Sanierungs-trägers complan erschienen. Die Ministerin erinnerte an den Zustand des Stadtkerns vor 1992 und dankte allen Be-teiligten dafür, dass durch ihre Initiative aus der Altstadt ein Schmuckstück geworden sei. Bürgermeister Thomas Sch-midt weitete diesen Dank an die Verantwortliche im Bau-amt, Iris Abraham, und die Grundstücksbesitzer aus. Er präsentierte die druckfrische Broschüre „altstadtlust“, in der eindrucksvoll und reich bebildert das Wachsen und Werden des Sanierungsvor-habens dargestellt ist. Im An-schluss wurde eine Plakette an der Außenwand des Neuen Rathauses angebracht.Dankesworte an die Hofbe-

Getränke oder haben Händ-lern und Gewerbetreibenden ein Plätzchen zur Präsentation ihrer Angebote eingeräumt. So waren auf dem Hof der Druckerei Grabow die Kaf-feerösterei Kaffeemanum, ein Imker, Kunstgewerbler, ein Stand mit Produkten des Tel-tower Rübchens und vieles mehr zu finden. Auf dem Hof der Anwaltskanzlei Goetz hat-ten traditionell der Stand des regionalen Gewerbevereins und der Friedrichs Schützen-gilde ihr Domizil gefunden. In einigen Gärten hatten de-ren Besitzer ihre Rabatten und Sträucher mit kleinen Bilder-ausstellungen kombiniert. So konten auf dem Hof von Ma-nuela Paletta im Hohen Stein-weg Tiermotive der Malerin Gisele van Tendeloo betrachtet werden. Außerdem las hier die Berliner Autorin Beate Vera, deren neuester Krimi ab Sep-tember im Buchkontor Teltow erhältlich ist.In Sachen Musik war die Band-breite wieder ungeheuer groß und reichte vom Jazz über Country bis zur Orgelmusik.

Wunderschöne blühende Gärten...

Eine am Neuen Rathaus ange-brachte Plakette weist auf die Sanierung des Gebäudekom-plexes hin. Fotos: mck

...und Spezialitäten wie frisch gerösteten Kaffee und frischgepresste Öle bekamen die Besucher geboten.

Buchlesung mit Beate Vera.

Wählen heißtEinfluss nehmen.

4 TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF

TELTOW. Ein Anliegen in ei-gener Sache: Laut aktuellen Umfragen sind noch fast die Hälfte aller Wähler unschlüs-sig, welcher Partei sie am 24. September ihre Stimme geben sollen. Gehören auch Sie als BÄKE Courier-Leser dazu? Nun dürfen Sie als Teltower nicht nur den Bundestag neu wählen, sondern auch den künftigen Bürgermeister. Es wird also eine Richtungswahl für die sich rasant wandeln-de Boomtown und die Fragen stellen sich: Fühlen Sie sich noch wohl hier? Wie sollte sich die Stadt weiterentwickeln?Egal ob Marina, Gesamtschu-le, Kitaplätze oder bezahlbarer Wohnraum – der BÄKE Cou-

kurz informiert

TELTOW. Mit dem ersten Spatenstich am 10. Au-gust startete die Teltower Wohnungsbaugenossen-schaft eG (TWG) ihren ersten Neubau seit über 15 Jahren. Wurde bislang vor allem in die Sanierung und Modernisierung der von Anfang der 60er bis Ende der 80er Jahre er-bauten Blocks investiert, soll nun zwischen Müh-lendorf-Oberschule und Kita „Rappelkiste“ in der Albert-Wiebach-Straße ein architektonisch inte-ressantes Objekt mit 55 Wohnungen, Fahrstühlen und Tiefgarage entstehen. Im Sommer vergangenen Jahres wurde dazu die mit dem Wohngebiet entstandene und bald nach der Wende nicht mehr genutzte Kaufhalle abgerissen. Im Dezember 2016 stellte die TWG den Bauantrag

Erster Spatenstich für TWG-Wohnblock

Für Teltows ZukunftBürgermeisterkandidaten-Talk im Bürgerhaus

Strecke. Daher lädt Ihre Regio-nalzeitung in Kooperation mit der Lokalen Agenda-Gruppe „Netzwerk Tolerantes Teltow-Kleinmachnow-Stahnsdorf“ zu einer weiteren Diskussion mit den Bürgermeisterkandi-daten am 8. September um 17 Uhr ins Bürgerhaus. Der am-tierende Bürgermeister Tho-mas Schmidt (SPD) und seine Herausforderer Hans-Peter Goetz (FDP), Eric Gallasch (CDU) und Andreas Wolf (BfB) stellen sich Ihren Sor-gen, Nöten und Wünschen rund um die Themen Wohnen, Handel, Freizeit und Sicher-heit. Kommen Sie und disku-tieren Sie mit über die Zukunft Teltows! Conrad Wilitzki

2018 werden die Zwei-, Drei- und Vierraumwoh-nungen mit Wohnflächen von etwa 50 bis 100 Qua-dratmetern bezugsfertig sein. Barrierefreien und be-zahlbar en Wohnraum für ihre Mitglieder zu schaf-fen, das sei der Genossen-schaft wichtig, betonten Vorstandschefin Angelika Eckhardt und der Tech-nische Vorstand Jan Pet-zold vor der symbolischen Spatenstich-Zeremonie. Für die entstehenden Wohnungen liegen bereits zahlreiche Bewerbungen vor. Im Januar 2018 wird es für alle interessierten Genossenschaftler eine

Informationsveranstaltung im Stubenrauchsaal des Neuen Rathauses geben, wo Details erfragt werden können. mck

An die Spaten: Bürgermeister Thomas Schmidt und TWG-Vorstand Angelika Eck-hardt und Jan Petzold vollziehen den symbolischen Akt zum Baustart. Foto: mck

Freude über RegentropfenKinder aus der Westsahara zu Gast in Teltow

TELTOW. Für eine Gruppe Kinder aus der Westsahara wird der Sommer 2017 unvergesslich bleiben. Für die Zehnjährigen, die in einem Flüchtlingslager in der Wüste aufwachsen, war die Reise nach Deutschland ein unfassbares Erlebnis. Der von Mar-got Kessler gegründete Verein SALMA in Thüringen sorgte da-für, dass sie in Deutschland acht Wochen „Ferien im Frieden“ verleben konnten sowie ärztliche Betreuung und ausgewogene Kost erhielten. Außerdem erlebten sie, dass es noch eine ande-re Welt gibt, als die in ihrem Flüchtlingslager, wo große Hitze herrscht, Wasser rar ist und Lebensmittel zugeteilt werden. In Thüringen und Brandenburg durften die 18 Kinder nach Her-zenslust spielen und aufregende Abenteuer im fremden Land erleben. Besonders beeindruckt zeigten sie sich von dem Dauer-regen und patschten nach einem Guss barfuß durch die Pfützen.

Seit 14 Jahren unterstützt Teltow die SALMA-Aktion und lädt die kleinen Sahr-auis ein, vierzehn Tage in der Stadt zu verbringen und von dort zu Ausflügen wie einem Besuch des Berliner Zoos oder des hiesigen Vo-gelparks mit Streichelzoo zu starten. Um die Betreuung kümmert sich das Unter-nehmen „MenschensKinder Teltow“. Untergebracht wa-ren die Kleinen in diesem

Jahr im Hortgebäude der Stubenrauch-Grundschule. Um ihr Wohl kümmerte sich das Team um Hortleiterin Grit Heidtke-Reimann.

Kreuzung Güterfelder Damm/Bergstraße/Hildegardstraße in Betrieb. Gemeinsam mit der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Potsdam-Mittel-mark und Vertretern des tech-nischen Dienstleisters Swarco Traffic Systems GmbH gab Bürgermeister Bernd Albers gegen 11 Uhr sprichwörtlich grünes Licht für die wichtige Ampelanlage. Sie soll an der vielbefahrenen und – insbe-sondere aus der Bergstraße kommend – schlecht einseh-baren Kreuzung dauerhaft für eine sicherere Verkehrs-führung sorgen. Die erforder-lichen Bauarbeiten begannen bereits Ende des vergangenen Jahres. Als bauvorbereitende Maß-nahme wurden unter ande-rem Altglascontainer in der Hildegardstraße versetzt. Sie erhielten ihren neuen Stand-platz in der Annastraße, nahe der Einmündung der Augus-tastraße. Die Gemeindeverwaltung Stahnsdorf hatte über mehre-re Jahre auf den Landesstra-

für den geplanten Wohnkom-plex, der aus zwei miteinan-der verbundenen Gebäuden bestehen soll. Danach hieß es erst einmal: abwarten. Erst im

Juli lag die Baugenehmigung vor. Mittlerweile haben die Erdarbeiten begonnen und die Grundsteinlegung soll noch im September erfolgen. Ende

Traditionell ist an einem Tag die LINKE Potsdam-Mittelmark Gastgeber für die jeweilige Kindergruppe. Vertreter von ihnen waren bereits zu einer informellen Reise bei den Bewohnern der Westsahara in der Wüste und haben vor Ort erlebt, wie sich die Sahrauis mit einfachsten Mitteln ein funktionierendes Gemein-wesen aufgebaut haben. Ihr Land ist die letzte Kolonie in Afrika, denn Marokko verweigert ihr seit 1975 die Unabhängigkeit. Die LINKE hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geld für die klei-nen Gäste zu sammeln, um damit die Ausgestaltung ihres Auf-enthalts in Deutschland zu finanzieren. Der Erlös aus Tombola, Kuchen- und Bücherbasar vom 1. Mai-Fest der LINKEN in Tel-tow betrug 2017 mehr als 2000 Euro. Während des Nachmittags im Jugendtreff Teltow, wo die Sahr-auis zu Sport, Spiel, Kuchen und Eis eingeladen waren, nahm Margot Kessler, die die Gruppe immer gern nach Teltow beglei-tet, die Spende symbolisch entgegen. Das Geld reicht beispiels-weise für die gesamte Verpflegung der Kinder.Die Kinder verbrachten einen fröhlichen Nachmittag und zeigten Eifer und Geschick beim Topfschlagen, Büchsenwerfen, Korbballzielwurf und anderen Disziplinen. Mitglieder des Tel-tower Ortsvereins leisteten dabei tatkräftige Hilfe. mck

Ampel in BetriebGüterfelder Damm/Bergstraße

STAHNSDORF. Nach monate-langer Vorbereitung nahm der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg am 24. August die Lichtsignalanlage an der

ßenbetrieb eingewirkt, bei der Unteren Verkehrsbehörde in Potsdam-Mittelmark einen Antrag für die Errichtung der dringend notwendigen Licht-signalanlage zu stellen. Die-sem Begehren wurde 2016 stattgegeben und der Antrag vom Landkreis befürwortet.„In den zurückliegenden Jahren gab es temporäre Lö-

sungen, zum Beispiel Drängel-gitter für die Radfahrer. Nun ist endlich die Ampel als wich-tiger Beitrag zur Verkehrssi-cherheit realisiert“, freute sich Bürgermeister Bernd Albers.

Die Anlage wird täglich vor-erst von 5:30 Uhr bis 20:30 Uhr in Betrieb sein, am Wochenen-de ab 6:30 Uhr. PM/BC

Eine Ampel sorgt für ein sicheres Überqueren der Fahrbahn Foto: Ge-meinde Stahnsdorf

Wer wird Ende September hier einziehen? Foto: mck

rier war für Sie in den letzten Monaten ganz nah dran an den großen Fragen und Konflikten

unserer Region. Doch viele kleine, individuelle Probleme bleiben in der Debatte auf der

Spaß beim Korbballzielwurf und Topfschlagen. Fotos mck

BÄKE-COURIER 13 | 31. August 2017

5 TELTOW, KLEINMACHNOW, STAHNSDORF

KLEINMACHNOW. „Es gibt Schlimmeres, was man durch Nachbarn erleiden kann“, fasste die Richterin am Amtsgericht Potsdam einen Nachbarschaftsstreit über das Imkern im Vil-lenviertel am Zehlendor-fer Damm zusammen. Die Aussichten, das so genann-te „Smoken“ gerichtlich zu verbieten, seien nicht sehr groß, gab die Richte-rin den Beklagten mit auf den Weg. Die hatten zuvor im vergangenen Sommer mit dem Gartenschlauch die Bienenvölker des Nach-barn unter Wasser gesetzt. Der Schaden: Alle neun Bie-nenvölker sind in den darauf folgenden Tagen eingegangen und die Honigernte ist ausge-fallen. Ein Schiedsverfahren in Klein-machnow zur Begleichung des Schadens war bereits geschei-tert und vor Gericht einigten sich die beiden Ehepaare auch nicht. Dabei sagte das beklag-te Ehepaar immer wieder aus, dass es eigentlich das Opfer sei, denn der Ehemann lei-de unter Bronchitis und der Qualm des Nachbarn im Rah-men seiner Imkerei schränke ihre Aufenthaltsqualität auf der Terrasse und im Haus un-erträglich ein. Als sie hierher zogen, dachten sie, sie hätten bei den vielen Kiefern hier eine

Honigbienen unter Wasser gesetzt

Ein Nachbarschaftsstreit endete vor Gericht

Luft wie in Beelitz Heilstätten, schilderte die Ehefrau und ihr Ehemann bekräftigte, er zahle den Schadensersatz nicht, so-lange der Nachbar nicht mit dem Smoken aufhöre.Doch das Smoken gehört tra-ditionell zur Bienenzucht. Ein-mal in der Woche zündet der Imker rund 45 Minuten lang ein Stück Holz an, um an die Waben mit der Honigernte he-ranzukommen. Das sei ein an-erkanntes Verfahren und die Gemeinde habe die Imkerei auch für ortsüblich erklärt. Der Hobby-Imker betreibt seine Bienenzucht bereits seit 50 Jah-ren – und das ohne Beschwer-den. Jetzt musste er sich Un-terstützung von der Rechtsan-wältin Katharina Storch holen. Man dürfe sich inzwischen sehr wohl beschweren, schließ-

lich lebe man ja nicht mehr in der DDR und man bedaure den Tod der Tiere, aber die le-ben ja sowieso nicht so lange, fand der Nachbar. Außerdem könne man nicht so viele Tiere auf einmal umbringen, entgeg-nete die beklagte Ehefrau.Die Zeugenaussage der Ehe-frau des 90jährigen Imkers brachte Licht in die Vorgän-ge. Die Nachbarin habe erhöht hinter der Hecke gestanden und beim ersten Mal mit dem Wasserschlauch in die Fenster des Bienenhauses gezielt. „Wer nicht hören will, muss füh-len“, habe sie dabei laut geru-fen. Beim zweiten Mal, einige Wochen später, habe sie wie-der hinter der Hecke mit dem Wasserschlauch gestanden, wahrscheinlich auf einer Lei-ter. Dieses Mal zielte sie genau

auf die Flug-löcher der Bienen. Ihr Ehemann ha-be sich schüt-zend davor gestellt und war bis auf die Unterwä-

sche nass. Zu-dem hatten Nach-barn den Lärm

gehört und kamen dazu. Sie könnten bezeugen,

dass die Nachbarin den Imker beschimpft und beleidigt habe. Die alarmierte Polizei konnte nicht kommen. Anzeige habe der Imker in der Wache erstat-tet. In den folgenden Tagen stellten sie den Tod der nass gewordenen Bienenbrut fest. Der Schaden belaufe sich auf rund 2000 Euro.Unter Tränen war die Nachba-rin bereit, 1500 Euro zu zahlen, sie habe an diesem Tag wegen eines Trauerfalls in der Fami-lie unter Schock gestanden. Der Imker sagte zu, nicht mehr sonnabends und sonntags zu smoken. Er müsse vor dem Qualmen Bescheid sagen, for-derten die rauchempfindlichen Nachbarn. Fazit der Rechtsan-wältin Katharina Storch: „Zu wenig Geld, und die Duldung des Smokens ist nicht zu er-warten.“ Der Rechtsstreit geht weiter und kann teuer werden. Gesine Michalsky

Bienen sind beliebt wegen ihres Honigs. Eine Attacke gegen Bienen lan-dete vor dem Amtsgericht als Schadensersatzklage. Das Tierschutzgesetz gilt nicht für wirbellose Insekten. Fotos: gm

KLEINMACHNOW. Die Som-merferien hat die Gemeinde-verwaltung genutzt, um Fahr-radspuren auf der Karl-Marx-Straße und der Hohen-Kiefer einzurichten. Die Reaktionen von Fahrradfahrern fallen sehr unterschiedlich aus. Für al-le, die die Verkehrsregeln für die neue Situation nachlesen möchten, liegt im Rathaus ein Flyer aus, der auch die Um-baumaßnahme erklärt. Ziel der Maßnahme: Radfahrern mehr Raum zu geben und Au-tofahrer an Umsicht zu erin-nern.

kurz & knapp

Eine mobile GemeindeRadverkehr jetzt auch auf der Hohen Kiefer und der

Karl-Marx-Straße

Während in Berlin parkende Autos für Fahrradfahrer in letzter Zeit ein gravierendes Problem darstellen, ist es in der Hohen Kiefer/Karl-Marx-Straße die Straßenbreite. Auto-fahrer, die an einem Fahrrad-fahrer vorbeifahren möchten, müssen hier auf die Gegen-spur ausschwenken - natür-lich nur, wenn diese frei ist. An den Verkehrsinseln auf der Nord-Südachse ist keine Fahrradspur eingerichtet, das bedeutet aber nicht, dass hier Radler absteigen müssen. Im Gegenteil: Autofahrer können

hier nicht überho-len. Und Busfah-rer, die zurück in den Verkehr ein-schwenken, ha-ben Vorfahrt auch vor Fahrradfahr-ern. An den Kreu-zungen müssen auch Fußgänger mit Radlern rech-nen, die auf der Vorfahrtsstraße mit hohem Tempo vorbeifahren. Während die rich-tige Erprobungs-phase erst mit dem Ende der Sommer-ferien beginnt, sa-gen jetzt die einen Radler, sie wün-

schen sich einen vom Auto-verkehr getrennten Weg. Dort, wo in Kleinmachnow ein Fahr-radweg vorhanden ist, möge er auch gebührend gefördert werden. Die anderen Radler, die täglich jede Strecke auf dem Rad zielstrebig zurückle-gen, fühlen sich dagegen auf der Straße sicherer. Also auf-gepasst! Nicht nur das Fahren auf der Hohen Kiefer und der Karl-Marx-Straße erfordert mehr Aufmerksamkeit von al-len, sondern auch das Über-queren der Kleinmachnower Hauptverkehrsstraße. gm

Neu: Die Spur für Fahrradfahrer auf der Hohen Kiefer: Aufgepasst nicht nur beim Überqueren und Ausparken! Foto: gm

11. Nordahl-Grieg-Lauf am 17. SeptemberSchnellste Kleinmachnower bei Laufmeisterschaft rund um den Seeberg gesucht

KLEINMACHNOW. Am Sonntag dem 17. September um 10 Uhr wird der Startschuss für den 11. Nordahl-Grieg-Gedenklauf auf dem Sportplatz der Maxim-Gorki-Gesamtschule fallen. Tra-ditionell freut man sich, wieder einige Norweger, vor allem auch Botschaftsangehörige begrüßen zu können. Schließlich ist der Schirmherr der Veranstaltung der norwegische Botschafter.

Gute Stimmung bei Sportlern und Publikum im vergangenen Jahr – jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Foto: privat

Die Veranstalter, der Kleinmachnower Laufclub und der För-derverein der Gesamtschule, haben sich wieder viel einfallen lassen, um noch mehr Teilnehmer als im vergangenen Jahr zu erreichen. 2016 waren es weit über 300 Läufer und Läuferinnen, die für die verschiedenen Strecken vom Bambini-Lauf (800 Me-ter) bis zum Hauptlauf über 10,5 Kilometer an den Start gingen. Erstmalig in diesem Jahr: Es wird eine Streckendistanz von sie-ben Kilometern angeboten. Insbesondere Kleinmachnower sind aufgerufen mitzumachen, denn bereits zum sechsten Mal wird auch eine Kleinmachnower Laufmeisterschaft veranstaltet. Bei der separaten Wertung werden die schnellsten Kleinmachno-wer und Kleinmachnowerinnen mit Pokalen und Sachpreisen ausgezeichnet. Trophäen erhalten übrigens alle Teilnehmer im Zieleinlauf. Und auch für ausreichende Versorgung und Unter-haltung ist gesorgt. Anmeldungen ab sofort unter www.klein-machnower-laufclub.de möglich. PM/gm

6 STEGLITZ-ZEHLENDORF

kurz und knapp Staudenprachtim Spätsommer

dort referiert am Sonntag der diesjährige Schirmherr und Leiter des Fachgebietes Vege-tationstechnik und Pflanzen-verwendung an der TU Berlin,

Der Botanische Garten lädt zur PflanzenschauDAHLEM. Spätherbst im Bo-tanischen Garten: die Herbst-zeitlose blüht und am 2. und 3. September wird der „Berliner Staudenmarkt“ wieder zum Treffpunkt der Garten- und Pflanzenliebhaber aus ganz Europa.Über 80 Gärtnereien und Baumschulen stellen in diesem Jahr wintergrüne Gartenstau-den in allen Variationen aus. Das heißt, es darf mit Stand-betreuern und Gartenbloggern über Storchschnabel, Purpur-glöckchen, Japansegge und Christrosen debattiert werden. Auf der 1000 Meter langen Marktstrecke mit rund 140 Ständen kann zudem von 9-18 Uhr nicht nur die Blütenpracht der Dahlien und der Stau-de des Jahres, der weißen bis purpurnen Bergenie, bestaunt werden. Kräutervielfalt, spe-

zielle Zier- und Obstgehölze, aber auch Knollen und Blu-menzwiebeln sind zu entde-cken. Für die Kinder ist ein Wasserspielgerät, samt Bud-delkasten und Barfußpfad ge-plant.Wer sich darüber hinaus über Botanik und Pflanzenzucht in-formieren will, der kann die Vorträge von Experten auf dem Gelände besuchen: Am Samstag werden um 13:30 Uhr die „Besonderheiten auf dem Berliner Staudenmarkt” im Rousseausaal vorgestellt, um 14 Uhr am Stand 84 über „Nützlinge im Garten” ge-sprochen (genau wie am Sonn-tag) und um 15 Uhr im Rous-seausaal darüber, wie man „Pflanzen natürlich schützen und stärken” kann. Ebenfalls

WANNSEE. Hinter den Wirt-schaftsgebäuden des Schlosses Glienicke in Wannsee lag vor rund 100 Jahren ein See – der Schlosssee. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Pflege des Parks stark vernachläs sigt und der See trocknete aus. Jetzt wurde er wieder rekonstruiert.

Dieses eigentlich künstliche Gewässer wurde etwa 1838 geschaffen und auf verschie-denen historischen Karten do-kumentiert, so zum Beispiel im sogenannten Kraatz-Plan von 1862. Das machte es möglich, ihn wieder in seiner ursprüng-

Schlosssee Glienicke wieder hergestellt

lichen Form herzustellen.Im Auftrag des Bezirks Steglitz-Zehlendorf wurde der See neu ausgebaggert und durch eine wasserundurchlässige Ton-schicht abgedichtet. Statt mit Havel-Wasser, wie ursprüng-lich, wird der Teich nun mit Brunnenwasser gespeist.300 000 Euro hat die Rekons-truierung des Sees gekostet. Finanziert wurde die Maß-nahme aus Tourismusgeldern der EU. Der Landschaftspark Glienicke ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. www.stadtrand-nachrichten.de

Wirtschaftsstammtisch Berlin-SüdwestSTEGLITZ. Um die Ziele der zur Wahl stehenden Parteien bes-ser kennen zu lernen, lädt am 29. August um 19:15 Uhr das Ho-tel Steglitz International zur Podiumsdiskussion des aktuellen „Wirtschaftsstammtischs Berlin-Südwest“ in seinen Veranstal-tungsraum „Steglitz“. Die Rahmenveranstaltung findet seit 2004 alle zwei Monate statt und steht inzwischen unter der Schirm-herrschaft der Bezirksbürgermeisterin und Wirtschaftsförderin Cerstin Richter-Kotowski. Eingeladen sind aus Platzgründen allein Direktkandidaten und Vertreter der bereits im Parlament sitzenden Parteien: Thomas Heilmann, der stellvertretender Landesvorsitzender und Kreis-vorsitzender der CDU, Ute Finckh-Krämer, Bundestagsabgeord-nete der SPD, Franziska Brychcy, die stellvertretende Landes-vorsitzende und Bezirksvorsitzende der LINKEN sowie Nina Stahr von den Grünen. Es verspricht ein spannender Abend zu werden. PM/BC

Blick auf den rekonstruierten Schlosssee. Foto: Baumann

Pflanzenberatung. Foto: Kerstin Zillmer

Crocosmia. Foto: Kerstin Zillmer

Prof. Dr. Norbert Kühn um 12 Uhr über „Karl Foerster und seine Bedeutung für die Stau-denverwendung“. Um 15 wer-den dort auch „Seltene Gemü-searten” zur Verkostung ange-boten.

Apropos Hunger: Auch bei der Suche nach spannenden regionalen und biologischen Produkten gibt es Einiges zu entdecken. So stellt etwa die herb´s Bioland-Gärtnerei ess-bare Wildstauden vor und Gutshof Kraatz präsentiert Uckermärkische Weine und Brände.

Der Eintritt zum Markt kostet sechs, ermäßigt drei Euro. Der nächste Staudenmarkt findet erst wieder am 7. und 8. April statt. Conrad WilitzkiBergenia_cordifolia Foto: BGBM

BÄKE-COURIER 13 | 31. August 2017

7

Kohleausstieg, Schienenausbau, Bildungsförderung

Im Gespräch mit MdB Annalena Baerbock, Grüne

Ihr Schwerpunktthema ist die Klima- und Energiepolitik. Annalena Baerbock kämpft für das Aus der Kohlekraftwerke in der Lausitz. Die 36-Jährige war in der vergangenen Le-gislaturperiode generell eine gefragte Ansprechpartnerin in ganz Brandenburg. : „Als einzige grüne Bundestagsab-geordnete aus Brandenburg bin ich im ganzen Land unter-wegs“, berichtet die Politike-rin. Erreicht habe sie eine neue Normalität für junge Politi-kerinnen und Politiker: „Der Bundestag ist kinderfreund-licher geworden, seitdem ich und andere junge Frauen als Mütter und Abgeordnete ak-tiv Politik machen“, sagt sie. Druck ausüben auf die Regie-rungsparteien und die Wider-sprüche aufzeigen – das ist der Anspruch der Politikerin und Völkerrechtlerin in der Op-position. „Die Grünen haben

sich auch in der Opposition durchgesetzt“, sagt Annalena Baerbock und ergänzt „der Kohleausstieg war kein The-ma, bevor wir aufzeigen konn-ten, dass Klimaschutz nur mit dem Ende des Kohleabbaus zu erreichen ist“, sagt die Potsda-merin mit ihrem Grundsatz:

WAHL-SPEZIAL

Noch 24 Tagebis zur Bundestagswahl

Redaktionsbesuch: MdB Annalena Baerbock (Mitte) im Gespräch mit Bäke Courier Herausgeber Uwe Valentin und Redakteurin Gesine Michalsky. Foto: jw

ökologisch, gerecht, weltoffen. Der Umwelt zuliebe fordert Baerbock zudem mehr Investi-tionen in den Schienenverkehr und kritisiert die aktuelle Poli-tik: „Das kratzt am Image des Landes Brandenburg“, und erklärt „mit den Grünen wird der Schienenanschluss für die

Region TKS unterstützt.“ Sie ist überzeugt davon, dass so-wohl Stahnsdorf die S-Bahn-Verlängerung braucht als auch die Stammbahn für die Er-schließung des regionalen Ver-kehrs rund um den Berliner Speckgürtel wiederbelebt wer-den muss. „Die SPD hat es ver-schlafen, die Schienenanbin-dung in den Bundesverkehrs-wegeplan rein zu bringen“, bedauert sie. Bildungsein-richtungen viel mehr fördern, das möchte die Brandenbur-gerin auch mit Blick auf die Flüchtlinge. Es müssten mehr Deutschkurse angeboten und niemand davon ausgeschlos-sen werden, solange ein Asyl-verfahren andauere. Sie habe inzwischen fast alle Flücht-lingseinrichtungen im Wahl-kreis besucht und bekundet großen Respekt für die Helfe-rinnen und Helfer, denen viel zu wenig gedankt werde. gm

Vier Bundestagskandidatinnen für die RegionREGION. Der Wahlkampf um die mehr als 598 Sitze im 19. Bun-destag ist gut auf den Straßen sichtbar. Dabei geht es in unserem Wahlkreis 61, zu dem Potsdam, TKS, Michendorf, Ludwigsfelde, Werder und andere zählen, um die Verteilung von rund 20 Sitzen, die für Brandenburg zu besetzen sind: und zwar insbesondere mit den Zweitstimmen. Aktuell vertreten acht Abgeordnete der CDU, fünf der Linken, fünf der SPD und eine Grüne die Brandenburger im Bundestag. Zu den Direktkandidaten der Parteien für die diesjährige Wahl ge-hören im Wahlkreis 61 vier Frauen: Manja Schüle (SPD), Saskia Ludwig (CDU), Linda Teuteberg (FDP) und Annalena Baerbock (Grüne). Drei von ihnen waren in der Redaktion des BÄKE Cou-rier zu Gast. Was ihnen im Wahlkampf wichtig ist, lesen Sie ne-benstehend. BC

TELTOW/REGION. Die Land-tagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Dr. Saskia Ludwig besuchte die Redak-tion des BÄKE Couriers. Die Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Potsdam-Mit-telmark und Potsdam interes-siert sich für die Arbeit lokaler Medienunternehmen. Uwe Valentin sprach sich als erfolgreicher Verlagsleiter dafür aus, kleinen Unterneh-men mehr Gehör zu schenken. Schließlich sei man Motor von geschäftlichen Entwicklungen der Region und sorge für Ar-beitsplätze. Insbesondere die Einführung des Mindestlohns habe ihn gezwungen, alterna-tive Verbreitungswege zu fin-den.Dr. Saskia Ludwig zeigte als Mittelständlerin viel Verständ-

organisieren und leben wol-len“, sagte sie, und sie wolle auch den unternehmerischen Wettbewerb durch Abbau von Bürokratie stärken: „Verwal-tungsvorschriften ufern immer mehr aus und führen dadurch leicht zu Machtmissbrauch durch Bürokratie.“ Klar ist auch ihre Position zur Flüchtlingsthematik: Wer kei-nen Asylgrund mehr hat, müs-se zurück. Aber; „Wir brauchen auch ein an unsere Interessen angepasstes Arbeitskräftesi-cherungsgesetz. Wer sich per-fekt integriert, muss auch die Chance haben, hier bleiben zu können.“ In Bezug auf lo-kale Themen ging sie auf die Altanschließer-Problematik ein. Ludwig setzt sich für die Rückzahlung der Beiträge an alle Betroffenen ein. gm

nis. Insbesondere die Wahr-nehmung von Rechten gegen-über Behörden wolle sie för-dern, schließlich seien es die Mittelständler, die mit ihren Steuern die Verwaltung finan-zieren.

Es seien zwei Grundwerte, die sie antreiben, erklärte Saskia Ludwig: Zum einen die Frei-heit, zum anderen der Wett-bewerb. „Ich setze mich dafür ein, dass Familien entschei-den können, wie sie Familie

CDU-Bundestagskandidatin Saskia Ludwig (Mitte) im Gespräch mit Her ausgeber Uwe Valentin und Redakteurin Gesine Michalsky. Foto: T. Gutschmidt

FDP-Politiker zu Besuch in der Schleifenmanufaktur StangeTELTOW/RUHLSDORF. Die Bundestagskandidatin Linda Teu-teberg (FDP) kam am 14. August nach Ruhlsdorf, um die Wün-sche und Arbeitsweise der örtlichen Wirtschaft kennen zu ler-nen. Dabei hatte sie den Teltower Bürgermeisterkandidaten Hans-Peter Goetz und den EU-Abgeordneten Michael Theurer, der im Januar vom „Handelsblatt“ zum „Mr. Mittelstand der FDP“ ausgerufen wurde. Sie besuchten die Schleifen-Manufak-tur „Stange“ in der Stahnsdorfer Straße 3, wo sie der Geschäfts-führer Jürgen Stange zu einem Rundgang einlud.Sein Unternehmen, das neben Seidenschleifen auch Krawatten, Westen und Einstecktücher führt, besteht seit 1934 und präsen-tiert sich auch in einem Showroom am Spittelmarkt Berlin.Stange ist stolz darauf, noch eine „echte eingetragene Manufak-tur“ zu leiten und sprach mit den Politikern über die Schwie-rigkeiten, die der Einzel- und Onlinehandel heutzutage mit sich bringt. Theurer erklärte, er wolle weiterhin für die kleinen und mittleren Unternehmen kämpfen, die 99% der deutschen Be-triebe ausmachen, und Teutenberger versprach, bürokratische Hindernisse abzubauen. Auch Goetz zeigte sich angetan von dem Teltower und Berliner „Traditionsunternehmen“ hinsicht-lich der Warenqualität und des Services. cw

Im Gespräch mit Dr. Manja Schüle, SPD

Arbeitskräfte sichern, Mittelstand fördernIm Gespräch mit Saskia Ludwig, CDU

Der Bürgermeisterkandidat Hans Peter Goetz, EU-Abgeordneter Michael Theurer und Bundestagskandidatin Linda Teuteberg bei einem Rundgang mit Jürgen Stange durch die Schleifen-Manufaktur. Foto: uv

TELTOW. Zu ihrem Wahl-kreis 61 gehört die TKS-Regi-on. Auch hier ist Manja Schü-le, SPD-Direktkandidatin, die täglich durchschnittlich vier Termine wahrnimmt, unter-wegs. Sie besucht Firmen und Einrichtungen, spricht bei je-der sich bietenden Gelegen-heit mit den Bürgern – ob im Fahrstuhl oder am Garten-zaun. Nah an den Menschen zu sein, ist ihr wichtig. „Nur so kann ich erfahren, wo den Leuten der Schuh drückt, wo ihre Befindlichkeiten liegen“, sagt sie. Das ECHT in ihrem Werbeflyer steht für boden-ständig. Aufgewachsen ist sie in der Platte. Ihren persönlichen Bil-dungsweg verdankt sie einer Politik, die auch einkommens-schwachen Haushalten ge-rechte Chancen bot. Jetzt setzt sie sich dafür ein, dass alle

Nah an den Menschen und ihren Sorgen

Kinder solche Chancen erhal-ten.Auf Einladung absolvierte sie – selbst Mutter eines Kindes im Kita-Alter – einen Tag in einer Einrichtung, um festzu-stellen, wie hart die Arbeit der Erzieherinnen, besonders bei den Allerkleinsten, tatsäch-

lich ist. „Es war nicht nur die körperliche Belastung durch das ständige Bücken und He-ben, ich verstand auch ihre Befürchtung, nicht genug für jedes einzelne Kind da sein zu können“, resümiert Schüle. Ein Tagespraktikum in einer Apotheke hat sie dem Inhaber

regelrecht aufgedrängt. Er hat-te gemeint, die Politiker ver-stünden die Probleme seiner Zunft sowieso nicht. Da wollte sie sich selbst einen Eindruck verschaffen.Auch zur Wahlkampfzeit, wo sie sich im Vorfeld gegen drei Männer durchsetzen musste, ehe sie die Nachfolge von An-drea Wicklein antreten konnte, ist Schüle für das Praktische. Statt einen Berg von Wahlfly-ern ließ sie eine Broschüre mit Sommerferientipps für die ganze Familie und Kontakt-daten von sozialen Einrich-tungenmit ihren Angeboten drucken und verteilen. Ihr Hauptanliegen nach der Wahl: Für einen Rechtsan-spruch zu sorgen, der gewähr-leistet, dass Eltern nach der Babypause wieder Anspruch auf vollzeitliche Beschäfti-gung haben. mck

SPD-Bundestagskandidatin Dr. Manja Schüle (Mitte) zu Gast beim BÄKE Courier. Foto: cd

Stellenangebot

8 WIRTSCHAFT & GEWERBE

Wo morgen schon heute ist:Erste Virtual-Reality-Lounge

in den Potsdamer-Platz-Arkaden eröffnetBERLIN. Dass Berlin als Hot-spot der digitalen Szene in Deutschland gilt, ist längst kein Geheimnis mehr. Ein neues Angebot im Basement der Potsdamer Platz Arkaden verspricht nun die weitere Verschmelzung mit der digi-talen Welt: Seit dem 3. August hat hier die erste „Virtual Rea-lity Lounge“ (VR-Lounge) der Stadt eröffnet.Die von den Start-up-Grün-dern Stefan Zorn und Detlef Heinze geschaffene Location ist wie gemacht für Leute, die in der Hauptstadt digitale Möglichkeiten von Morgen er-leben und testen wollen: „Ber-lin als digitale Hauptstadt und Treiber für innovative Ent-wicklungen ist für unser neues Angebot der Virtual Reality in der VR-Lounge prädestiniert. Mit dem Eintauchen in die vielfältigen virtuellen Welten, bieten wir in verschiedenen Interaktions- oder Sitzkabinen die Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, wie man sie sel-ten erlebt. Hier werden in in-teraktiver Umgebung virtu-elle Produkte, Erlebnisse, und neue Welten einzigartig sicht-

Die beiden Gründer der VR-Longe Stefan Zorn und Detlef Heinze Text/Foto: Presse & Marketing – Agentur für integrierte Kommunikation

die Stadt auf eigene Faust er-kunden wollen. Die Erlebnis-welt der VR-Lounge lässt sich auch kurzfristig in klassisches Sightseeing integrieren.Ein Team von aktuell fünf Mit-arbeitern kümmert sich um die technische Einweisung der Gäste. Es sorgt dafür, dass man sich auch offline in der bequemen Lounge austau-schen kann. Sowohl Firmene-vents als auch individuelle Ta-gungs- und Incentiveangebote gehören, dank eines separaten Veranstaltungsraums, zum Leistungsportfolio der VR-Lounge.Eine technische Ausstattung der neuesten Generation er-möglicht das unmittelbare Er-lebnis in bestechender Quali-tät. Und dank der geräumigen Fläche von 240 Quadratmetern ist das Eintauchen in die digi-talen Welten mit dem entspre-chenden Komfort ohne Einen-gung möglich. Die VR-Longe ist von Montag bis Samstag jeweils von 10 bis 21 Uhr ge-öffnet.Mehr Infos unter www.vr­lou­nge.de

bar. Unser Angebot richtet sich an eine breite Zielgruppe. Vom Einzeluser bis hin zu Fir-menteams, sind alle herzlich willkommen“, laden die Grün-der ein. In der neuen VR-Lounge in den Potsdamer Platz Arkaden können diese „Experiences“, wie es im digitalen Deutsch heute heißt, auf unterschied-lichen Wegen gemacht wer-den: Firmenveranstaltungen, individuelle Besuche oder als

Angebot von Partnern der Touristikbranche sind nur ei-nige davon. Dabei verspricht das Eintauchen in die virtu-ellen Welten der VR-Lounge tatsächlich interaktive Echt-zeit-Erfahrungen.Einmalige 360-Grad-Perspek-tiven in bestechend realis-tisch anmutenden 3D-Welten passen einmal mehr zum Potsdamer Platz. Die zentra-le Lage und schnelle Erreich-barkeit sprechen jene an, die

Die Entscheidung im Jahr 2013, mit dem Aufbau eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 zu be-ginnen, hat sich bisher als sinn-voll und richtungsweisend erwiesen, vor allem im Hin-blick auf den sparsamen und effizienten Einsatz von Ener-gie beim Betrieb der Anlagen der Mittelmärkischen Wasser- und Abwasser GmbH (MWA) und der Wasser- und Abwas-serzweckverbände (WAZV) „Der Teltow“ und „Mittel-graben“. Schließlich gehören die Bereiche Trinkwasserver-sorgung und Schmutzwas-serentsorgung in Kommunen zu den größten Energiever-brauchern, so dass hier auch entsprechende Einsparpoten-tiale beim Energieverbrauch daseinsvorsorgerelevanter Dienstleistungen liegen.Der gesamte Energieverbrauch (Strom, Erdgas, Kraftstoff) der MWA und der Zweckverbän-de wird laufend systematisch überwacht, so dass Prozesse und Abläufe zielgerichtet ana-lysiert, bewertet und gegebe-

nenfalls neudefiniert werden können, gerade auch um die Energienutzung so zu beein-flussen, dass durch Verringe-rung des spezifischen Energie-bedarfs einzelner Anlagen und Anlagenteile die Energieeffizi-enz insgesamt gesteigert und somit die Energiekosten ge-senkt werden.Nach erstmaliger Zertifizie-rung im Jahr 2015 wurde im Juni dieses Jahres zum zwei-

Die so markierten Anzeigen sind in der Online-Ausgabe auf www.baeke-courier.de mit der jeweiligen Website direkt verlinkt.

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ten Mal das alljährliche Kurz-Audit erfolgreich bestanden. Dabei musste sich die MWA wieder einem umfangreichen Fragenkatalog des Audi tors

Energiemanagementsystem bei der MWA weiterhin zertifiziert im Einsatz

unterziehen, um die Konfor-mität des Systems mit der Norm nachzuweisen.Neben der Überprüfung der organisatorischen Umsetzung sowie der Dokumentation des Systems wurden gezielt Prozesse und Abläufe in den Anlagen zur Wassergewin-nung, Wasserverteilung und Schmutzwasserableitung hin-terfragt. Dabei ging es konkret sowohl um die Umsetzung der selbst gesetzten Energieziele und des Aktionsplans als auch um die Frage, wie bestimmte Prozesse beispielsweise der Wasseraufbereitung und der Wasserverteilung ablaufen, warum diese so durchgeführt werden und welche Optimie-rungspotentiale bestehen be-ziehungsweise bei der Fort-schreibung des Systems zu un-tersuchen sind.

Diese und weitere Hinweise aus dem letzten Kurz-Audit gilt es nun aufzugreifen, um die Vorbereitungen für das nächste große, im Abstand von drei Jahren erforderliche Re-Zertifizierungsaudit im Jahr 2018 zu treffen.

BÄKE-COURIER 13 | 31. August 2017

9 KULTUR / SERVICE

68 Sprachenund 25 Jahre in China

Ausstellung zum 150. Geburtstag des Sprachgenies Emil Krebsauf dem Südwestkirchhof in Vorbereitung

Margit und Eckhard Hoffmann erinnern gemeinsam mit Gunnar Hille (links) an das Sprachgenie Emil Krebs, der am 15. November vor 150 Jah-ren geboren wurde. Foto: gm

S TA H N S D O R F / K L E I N -MACHNOW. Über Sprach-kenntnisse, die nach wie vor weltweit einmalig sind, ver-fügte der Mitarbeiter des Aus-wärtigen Amtes Emil Krebs (1867–1930): Er beherrschte 68 Sprachen. Zu seinem 150. Geburtstag am 15. November wird das Ausnahmetalent vor allem in Polen feierlich ge-ehrt. Emil Krebs war im schle-sischen Schweidnitz zur Schu-le gegangen und hatte dort bereits bis zum Abitur zwölf Sprachen autodidaktisch er-lernt. Dem engagierten Einsatz des Großneffen Eckhard Hoff-mann aus Potsdam verdanken wir, dass die geniale Ausstrah-lung seines Großonkels auch in unserer Region auflebt. Un-terstützt vom Sprachendienst des Auswärtigen Amtes wer-den die außergewöhnlichen Wege des polyglotten Ausnah-metalents wieder entdeckt. „Wir wollen mit dem Namen Emil Krebs dafür werben, dass es wichtig ist, mehr als eine Sprache zu lernen“, erklärt der leitende Mitarbeiter des Sprachendienstes beim Aus-wärtigen Amt, Gunnar Hille aus Kleinmachnow. Das fan-tastische Gedächtnis und die enorme Konzentrationsfähig-keit des vor 87 Jahren verstor-benen Mitarbeiters erklären auch spätere neurologische Untersuchungen des Gehirns

– dieses war tatsächlich auch einzigartig. Im Außenministerium und auf dem Südwestkirchhof, der letzten Ruhestätte des Dolmet-schers Krebs, wird eine Aus-stellung zu sehen sein. Gezeigt werden Fotos aus dem Leben des Mannes, der sich den Spra-chen dieser Welt gewidmet hat. Neu erschienen ist zudem die sehr gründliche Monogra-fie „Emil Krebs – Ein Sprach-

na bei Familie Hoffmann in Potsdam zählt zum Beispiel dazu. Im fernen Osten war und ist der Dolmetscher hoch angesehen. Emil Krebs über-setzte zur Zeit des deutschen Kolonialismus, und wegen seiner hervorragenden Kennt-nisse der chinesischen Kultur lud ihn sogar die Kaiserin-witwe Cixi öfters ein. Krebs veröffentlichte neben zahl-reichen Übersetzungen auch

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Verantwortlicher Redakteur: Dipl. Ing (FH) Uwe Valentin Tel. (03328) 47 06 80Fax (03328) 30 38 64E-Mail: redaktion@ baeke- courier.de

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AnzeigenleitungU. Valentin, Tel. 0171/ 75 33 271E-Mail: agentur@ info-serv.deLayout: BÄKE CourierVertriebswege: - Auslage bei örtlichen Händlern,

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wollte“, erzählt Hoffmann. Im September reisen das Ehepaar Hoffmann und Gunnar Hille für das Auswärtige Amt zu-sammen mit einer Delegation vom deutschen Generalkon-sulat zu einem Emil-Krebs-Symposium nach Schweid-nitz. Im Gepäck hat Hille auch ein Comic, das auf deutsch und polnisch frisch gedruckt an den Schulen verteilt wird. Es stammt aus der Feder der Kleinmachnower Künstlerin Melinda Kovacs-Mosbacher und ist für fünf Euro im Zeit-schriftenhandel Brammer in der Goethestr. 2 in Kleinmach-now erhältlich. Weiterer Buch-tipp: Emil Krebs, Kurier des Geistes. Oase Verlag. Gesine Michalsky

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Wieder gibt es für Rätselfüchse etwas zu gewinnen: Der BÄKE Courier verlost unter allen Ein-sendungen mit dem richtigen Lösungswort jeweils 3 x 2 Kar-ten für die Vorstellung „Haro-ld und Maude“ am 19. Septem-ber um 20 Uhr im Schlosspark Theater und „TRAUMWAHL oder Ein bisschen (S)Pass muss sein“ am 21. September um 19:30 Uhr im Kabarett Obelisk. Einsendungen (bitte unbedingt mit vollständiger Anschrift) bis zum 7. September 2017 per Mail an [email protected] oder per Postkarte an die Redaktion (s. Impressum). Die Gewinner werden benach-richtigt und sind auf unserer Internetseite www.baeke-cou-rier.de zu finden. Viel Glück!

Die nächste Ausgabe des BÄKE Couriers erscheint am 19. September 2017.

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16.9., 19:30 Uhr„Mann und Frau intim“ Ein Aufklärungs-Happening vol-ler Überraschungen mit An-drea Meissner und Helmut Fensch

26./27.9., 19:30 Uhr„Eine Preußin ein Wort, ein Sachse ein Wörterbuch“ Gre-tel Schulze und Andreas Zie-ger zeigen, dass Welten zwi-schen beiden Kulturen lie-gen…

28.9., 19:30 Uhr„Sie können mich mal kreuz(fahrts)weise!“ Michael Ranz auf Traumreise in die Karibik

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Ein Kopf voller Sprachen: Emil Krebs, 1925. Foto: Archiv Hoffmann

genie im Dienste der Diploma-tie“ von Eckhard Hoffmann. Mehr als zehn Jahre beschäf-tigte Hoffmann sich mit Leben und Werk seines Großonkels, der seine Begabung im üb-rigen nicht vererbte. Großartige Erlebnisse sind da-für in Erinnerung geblieben. Ein Studentenbesuch aus Chi-

von Gesetzesbüchern aus dem Türkischen und dem Chine-sischen eine Anleitung zum Chinesisch lernen. In Schweidnitz (Swidnica) er-innern eine Büste und eine Dauerausstellung an den flei-ßigen Beamten – „er hatte kei-nen Stuhl für Gäste in seinem Büro, weil er keinen Besuch

Vorstellungen im SeptemberSTEGLITZ. Der preis-g e k r ö n t e K a b a r e t -tist Frank L ü d e c k e spielt in

diesem Herbst im Schlosspark Theater. Los geht‘s am 24. Sep-tember um 18 Uhr mit seinem aktuellen Programm, in dem er erklärt, warum in der De-mokratie, in der EU und im In-ternet „Über die Verhältnisse“ gelebt wird. Lüdecke war viele

Polit-Kabarett mit Frank Lüdecke

Jahre Mitglied bei der ARD-Sendung „Scheibenwischer“ und Hauptautor für Dieter Hallervorden. Inzwischen ist er selbst Künstlerischer Leiter der „Distel“, dem Kabarettthe-ater am S-Bahnhof „Friedrich-straße“. Die Kartenpreise liegen zwi-schen 22,50 und 27,50 Euro. Folgetermine sind der 29.10. (11 Uhr), der 19.11. (11 Uhr) und der 30.12. (16 Uhr). Wei­tere Infos unter www.schlos­spark-theater.de PM/CW

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STAHNSDORF. Am Mor-gen des 17. August trafen sich bei schönstem Sonnen-schein Künstler und Organisa-toren der achten Stahnsdorfer Kunstmeile im „Salon in der Remise“ des französischen Bä-ckers „Aux Delices Normand“, um das Programm des Kul-turevents am 2. und 3. Sep-tember vorzustellen.Der 2. Vorsitzende des Vereins „Kunstmeile Stahnsdorf e.V.“, Peter Bolz, dankte Künstlern und Sponsoren und bedau-erte, dass sich die Freiwillige Feuerwehr seit der Diskussion um ihren neuen Standort nicht mehr beteilige.Die Vereinsschriftführerin, Claudia Anschütz, freute sich, dass es in diesem Jahr gelun-gen sei, fast 50 ausstellende und darstellende Künstler mit Malereien, Fotos, Skulpturen und Darbietungen mobilisie-ren zu können. Viele sind bei der Gemeinschaftsausstellung „Aussichten und Ansichten“ im Autohaus „Breitenwischer“ am Dorfplatz 11 zu sehen, wo auch am 1. September die Auf-

Kunstmeile in VorbereitungRund 50 Künstler machen sich bereit

taktveranstaltung stattfinden soll. Am 2. September können Kunst interessierte dann ab 14 Uhr die Werke der Künstler in den teilnehmenden Höfen und Ateliers rund um den Dorf-platz zum Teil in Augenschein nehmen. Ab 14:30 Uhr tritt das Duo „UNNIVITO“ im Au-tohaus auf und ab 15:30 Uhr die Band „4Friends“ auf dem Dorfplatz 6.Am Sonntag wird Ulrich Baum aus Segeletz ab 13 Uhr für die Kinder zwei Alpakas von Hof

zu Hof führen und um 13:30 Uhr singt der Stahnsdorfer Gospelchor in der Dorfkirche. Im zentralen Gotteshaus stellt um 16 Uhr auch die Künstlerin Christel Leuner ihr Programm in Erinnerung an die Sängerin Lale Andersen vor und um 17 Uhr die Schriftstellerin Gise-la Heller ihr aktuelles Buch. Schließlich gibt es ab 18 Uhr nochmals Musik von „Paeso flamenco y más“. Conrad WilitzkiKünstler in freudiger Erwartung. Weitere Infos zur Veranstaltung auf

www.kunstmeile-stahnsdorf.de. Foto: uv

Regionaler Naturführerfür kleine Entdecker

TELTOW. Auch in unseren mehr und mehr zubetonierten Kommunen gibt es sie noch – die (fast) unberührte Natur: Wiesen, Felder, Wäldchen und Seen mit ihrer artenreichen Fauna und Flora. Man muss sie nur zu finden wissen. Grundschullehrerin Carola Fußwinkel hat sich auf Ent-deckungsreise begeben und in den Teltower Buschwiesen, dem Güterfelder Haussee, dem Kleinmachnower Bäketal und weiteren Orten Frosch und Graureiher, Hase und Turmfalke und viele andere heimische Tiere beobachtet und fotografiert. „An manchen Stellen muss man einfach nur stillstehen und warten, dann kommen sie von selbst auf ei-nen zu“, sagt die begeisterte

Autorin Carola Fußwinkel mit Herausgeberin Vanessa Arend-Martin Foto: mck

Naturbeobachterin. Besonders möchte sie die Kinder für unse-re wunderschöne Landschaft und deren Lebewesen interes-sieren. Deshalb hat sie unter dem Titel „Wir entdecken die

Natur in Teltow, Kleinmach-now und Stahnsdorf“ einen Naturführer verfasst, der jetzt im örtlichen Buchhandel so-wie in der Tourist Informati-on der Stadt Teltow zum Preis

von sechs Euro erhältlich ist. Auf 52 Seiten und reich be-bildert, gibt er Tipps und An-regungen, wo seltene Pflan-zen, heimische Tierarten und deren Spuren zu finden sind und führt den Leser mit Skiz-zen und Wegbeschreibungen zu lohnenswerten Zielen.Carola Fußwinkels Erstling hat Vanessa Arend-Martin vom Buchkontor Teltow verlegt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Publikationen verschie-dener Genres mit lokalem und regionalem Bezug anzubieten. Sie sah in dem Manuskript ei-ne passende Ergänzung ihres Sortiments. Zielgruppe sind für sie auch Eltern und Lehrer der TKS-Region sowie Steglitz-Zehlendorf. mck

Kürbiszeit in Klaistow„Zirkus“-Attraktionen und Wiegemeisterschaften im September

In diesem Jahr dreht sich auf dem Spargel- und Erlebnis-hof in Klaistow zur Kürbiszeit alles um das Thema Zirkus. Vom 2. September bis zum 5. November bezaubern der Anblick eines riesigen Zirku-selefanten und auf Pferden reitende Akrobaten. Zu den weiteren tollen Figuren zählen unter anderem ein Stelzenläu-fer, ein Messerwerfer und ein Seiltänzer – alle übermanns-hoch und mit Kürbissen ge-schmückt. Dazu gibt es exo-tische Tiere und bunte Clowns zu bestaunen. Stars der Mane-ge sind zum Beispiel der XXL-Kaninchen-Zauberhut oder der durch den Reifen sprin-gende Tiger. Außerdem wird eine Sortenschau mit mehr als 600 Kürbissen aus aller Welt präsentiert. Das gemeinsame Kürbisschnitzen am Wochen-

ende, feiertags und – in den Brandenburger Herbstferien – täglich, gehört ebenso dazu wie die leckere Kürbisküche. Ein Angebot von rund 30 Sor-ten Zier- und Speisekürbissen aus eigenem Anbau und die vielen Kürbisprodukte. Kürbisspezialitäten wie Kür-

bis-Secco oder hausgemachte Kürbis-Nudeln und Kürbis-Marmelade bietet der Hofla-den an. Hier und in der Kür-bis-Showküche kann probiert werden. Es gibt Tipps zur La-gerung und zur Zubereitung von Hokkaido, Butternut & Co.

Rund um die far-benfrohe Herbst-frucht finden auf dem Hof Veran-staltungen wie die 5. Deutsche Riesengemüse-Wi e g e m e i s t e r -schaft am 3. Sep-tember und die Offene GPC-Kür-biswiegemeister-schaft 2017 am 24. September statt. Die Kürbis-Gi-ganten sind bis Kürbisse und Kürbisfiguren wohin man schaut... Fotos. BW

zum Kürbis-Schlachtefest am 29. Oktober im Rahmen der Berlin-Brandenburgischen Kürbisausstellung „Circus der Kürbisse“ ausgestellt. PM/BC

Mehr Informationen zum Pro­gramm unter: www.spargel­hof­klaistow.de

Autohaus Breitenwischer: Hauptsponsor der 8. Stahnsdorfer Kunstmeile. Hier findet am 1. September die feierliche Eröffnung statt. Foto: GB