team@work 02/2012

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Informationen der pbr AG Ausgabe 2 | Juni 2012 Feuerwache Haan Die pbr AG erstellte die Gesamtplanung für die Sanierung und die Erweiterung der Feuerwache Haan. Fortsetzung auf Seite 6 Hochschule Osnabrück Am Standort Haste entstand ein neues Lehr- und Forschungszentrum für Lebens- mitteltechnik. Fortsetzung auf Seite 4 Schwimmhalle Diesdorf In Diesdorf wurde die Schwimmhalle grundlegend saniert und modernisiert. Die pbr AG erstellte die Gesamtplanung. Fortsetzung auf Seite 5 Editorial Akquisitionsoffensive Privatkunden Neue Werkberichte Berufsbildende Schulen I + III in Mainz Neubau und Sanierung Hochschule Osnabrück, Standort Haste Neubau 3-Feld-Sporthalle Oschersleben Sanierung und Modernisierung Schwimmhalle Diesdorf Neubau Feuer- und Rettungswache, Haan Neues Vorstandsmitglied der pbr AG Neue Auftraggeber gewinnen Architektur ist auch bei ÖPP der Schlüssel zum Erfolg Den Lebenszyklus im Fokus Masterplan für Sanierung und Neubau der Berufsbildenden Schulen I + III, Mainz von Claudia Niemeyer und Ekkehard Vollmer N achhaltigkeit spielt beson- ders bei Schulgebäuden eine immer wichtigere Rolle. Als eine von bisher drei Schulen in Deutschland wurde das Ersatz- und Erweiterungsgebäude der Berufs- bildenden Schulen (BBS) I und III in Mainz mit dem BNB-Zertifikat (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude) in Silber ausgezeichnet. Bei der Beurteilung wurde nicht nur der Energiebedarf berücksichtigt, sondern der ge- samte Lebenszyklus des Gebäudes mit z. B. Nutzerzufriedenheit und Barrierefreiheit betrachtet. Mit der Fertigstellung des Gebäudes im September 2011 wurde der erste Schritt zur Verwirklichung einer um- fangreichen Gesamtsanierung des größten Berufsschulstandortes in Rheinland-Pfalz gemacht. Nach ei- nem auf mehrere Jahre angelegten Konzept sollen ab Herbst 2012 wei- tere Schulgebäude saniert werden. Damit werden die beiden Berufs- schulen zukünftig in Räumen unter- richten können, die den aktuellen technischen und energetischen An- sprüchen genügen. Zur Finanzierung des 1. Bauabschnitts (Ersatzneubau, Sporthalle, Cafeteria) konnte auf För- dergelder des Konjunkturpakets II zurückgegriffen werden. Die benachbarten Berufsbilden- den Schulen I (Gewerbe und Tech- nik) und III (Wirtschaft und Verwal- tung) in Mainz wurden zwischen 1968 und 1973 in Betonfertigteil- bauweise errichtet und seitdem intensiv genutzt. Der Gebäudekom- plex entspricht nicht mehr den ge- genwärtigen Brandschutz-, energe- tischen und technischen Standards. Zudem fehlte eine klar definierte Mitte des Geländes. Veränderun- gen im Schulsystem und in den Lehrberufen erfordern zudem eine Anpassung der Lehrräume an ein flexibles Ausbildungssystem. Im Rahmen eines europaweiten VOF-Vergabeverfahrens wurde die pbr AG aufgefordert, eine Studie für die notwendigen Sanierungsmaß- nahmen zu erstellen. Diese Studie bildet den Masterplan für alle wei- teren Bautätigkeiten auf dem Ge- lände der BBS I und III. Gemäß dem entwickelten Konzept wurde zunächst der Ersatzneubau errich- tet, um Ausweichflächen für spä- tere Sanierungsschritte zu erhalten. Für die gesamte Schulsanierung wurde die pbr AG mit der Umset- zung des Masterplans und der Architekturplanung der einzelnen Gebäude beauftragt. Aufgrund der vielen speziellen Fachräume ist ein Verzicht auf Un- terrichtsräume während der Sanie- rungsmaßnahmen nicht denkbar. Mittels eines ausgereiften Umzugs- managements wird nach und nach jeder einzelne Baukörper saniert, ohne dass eine Auslagerung der Unterrichtsräume in ein Container- Provisorium erforderlich wird. Bei der Sanierung eines jeden Gebäu- des ist eine Ausstattung mit fach- spezifischen Räumen vorgesehen, welche sich bislang in anderen Gebäuden befanden. Dieser Ring- tausch ermöglicht, dass alle Lehr- felder direkt in die neuen Räume einziehen. Am Ende der Sanierungs- maßnahmen soll das letztverblei- bende unsanierte Bestandsgebäu- de abgebrochen werden. In Form und Geschossigkeit ori- entiert sich der fünfgeschossige Ersatzneubau an den Bestandsbau- ten. Treppenhäuser und ein Ver bindungsgang zum bestehenden Gebäude 2 gewährleisten einen zweiten Fluchtweg. Rampen und Aufzüge ermöglichen den barriere- freien Zugang. Das Gebäude ent- spricht den energetischen Stan- dards eines Passivhauses und be- inhaltet auf insgesamt 5.500 m² Fortsetzung auf Seite 3 S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 5 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus

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Informationen der pbr AG

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Informationen der pbr AG Ausgabe 2 | Juni 2012

Feuerwache Haan Die pbr AG erstellte die Gesamtplanung für die Sanierung und die Erweiterung der Feuerwache Haan.

Fortsetzung auf Seite 6

Hochschule Osnabrück Am Standort Haste entstand ein neues Lehr- und Forschungszentrum für Lebens-mitteltechnik.

Fortsetzung auf Seite 4

Schwimmhalle Diesdorf In Diesdorf wurde die Schwimmhalle grundlegend saniert und modernisiert. Die pbr AG erstellte die Gesamtplanung.

Fortsetzung auf Seite 5

Editorial Akquisitionsoffensive PrivatkundenNeue Werkberichte

Berufsbildende Schulen I + III in MainzNeubau und Sanierung Hochschule Osnabrück, Standort Haste

Neubau 3-Feld-Sporthalle OscherslebenSanierung und Modernisierung Schwimmhalle DiesdorfNeubau Feuer- und Rettungswache, Haan

Neues Vorstandsmitglied der pbr AG Neue Auftraggeber gewinnen

Architektur ist auch bei ÖPP der Schlüssel zum Erfolg

Den Lebenszyklus im Fokus Masterplan für Sanierung und Neubau der Berufsbildenden Schulen I + III, Mainzvon Claudia Niemeyer und Ekkehard Vollmer

Nachhaltigkeit spielt beson-

ders bei Schulgebäuden

eine immer wichtigere Rolle.

Als eine von bisher drei Schulen in

Deutschland wurde das Ersatz- und

Erweiterungsgebäude der Berufs-

bildenden Schulen (BBS) I und III

in Mainz mit dem BNB-Zertifikat

(Bewertungssystem Nachhaltiges

Bauen für Bundesgebäude) in Silber

ausgezeichnet. Bei der Beurteilung

wurde nicht nur der Energiebedarf

berücksichtigt, sondern der ge-

samte Lebenszyklus des Gebäudes

mit z. B. Nutzerzufriedenheit und

Barrierefreiheit betrachtet. Mit der

Fertigstellung des Gebäudes im

September 2011 wurde der erste

Schritt zur Verwirklichung einer um-

fangreichen Gesamtsanierung des

größten Berufsschulstandortes in

Rheinland-Pfalz gemacht. Nach ei-

nem auf mehrere Jahre angelegten

Konzept sollen ab Herbst 2012 wei-

tere Schulgebäude saniert werden.

Damit werden die beiden Berufs-

schulen zukünftig in Räumen unter-

richten können, die den aktuellen

technischen und energetischen An-

sprüchen genügen. Zur Finanzierung

des 1. Bauabschnitts (Ersatzneubau,

Sporthalle, Cafeteria) konnte auf För-

dergelder des Konjunkturpakets II

zurückgegriffen werden.

Die benachbarten Berufsbilden-

den Schulen I (Gewerbe und Tech-

nik) und III (Wirtschaft und Verwal-

tung) in Mainz wurden zwischen

1968 und 1973 in Betonfertigteil-

bauweise errichtet und seitdem

intensiv genutzt. Der Gebäudekom-

plex entspricht nicht mehr den ge-

genwärtigen Brandschutz-, energe-

tischen und technischen Standards.

Zudem fehlte eine klar definierte

Mitte des Geländes. Veränderun-

gen im Schulsystem und in den

Lehrberufen erfordern zudem eine

Anpassung der Lehrräume an ein

flexibles Ausbildungssystem.

Im Rahmen eines europaweiten

VOF-Vergabeverfahrens wurde die

pbr AG aufgefordert, eine Studie für

die notwendigen Sanierungsmaß-

nahmen zu erstellen. Diese Studie

bildet den Masterplan für alle wei-

teren Bautätigkeiten auf dem Ge-

lände der BBS I und III. Gemäß

dem entwickelten Konzept wurde

zunächst der Ersatzneubau errich-

tet, um Ausweichflächen für spä-

tere Sanierungsschritte zu erhalten.

Für die gesamte Schulsanierung

wurde die pbr AG mit der Umset-

zung des Masterplans und der

Architekturplanung der einzelnen

Gebäude beauftragt.

Aufgrund der vielen speziellen

Fachräume ist ein Verzicht auf Un-

terrichtsräume während der Sanie-

rungsmaßnahmen nicht denkbar.

Mittels eines ausgereiften Umzugs-

managements wird nach und nach

jeder einzelne Baukörper saniert,

ohne dass eine Auslagerung der

Unterrichtsräume in ein Container-

Provisorium erforderlich wird. Bei

der Sanierung eines jeden Gebäu-

des ist eine Ausstattung mit fach-

spezifischen Räumen vorgesehen,

welche sich bislang in anderen

Gebäuden befanden. Dieser Ring-

tausch ermöglicht, dass alle Lehr-

felder direkt in die neuen Räume

einziehen. Am Ende der Sanierungs-

maßnahmen soll das letztverblei-

bende unsanierte Bestandsgebäu-

de abgebrochen werden.

In Form und Geschossigkeit ori-

entiert sich der fünfgeschossige

Ersatzneubau an den Bestandsbau-

ten. Treppenhäuser und ein Ver

bindungsgang zum bestehenden

Gebäude 2 gewährleisten einen

zweiten Fluchtweg. Rampen und

Aufzüge ermöglichen den barriere-

freien Zugang. Das Gebäude ent-

spricht den energetischen Stan-

dards eines Passivhauses und be-

inhaltet auf insgesamt 5.500 m²

Fortsetzung auf Seite 3

S. 2 Dialog S. 3 Projekte S. 5 Projekte S. 7 Wissen S. 8 Fokus

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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

zehn Jahre nach dem PISA-Ergebnis schneidet Deutschland in der

Bildungsstudie besser ab. Unabhängig von dem Schulsystem erwei-

tert besonders auch das gebaute Umfeld z. B. mit verbesserter Tech-

nologie, optimalen Raumstrukturen und vielfältigerem Raumpro-

gramm die Effizienz der Wissensvermittlung. So werden beispiels-

weise die Berufsbildenden Schulen I + III in Mainz im Rahmen einer

umfangreichen Gesamtsanierung des größten Berufsschulstandor-

tes in Rheinland-Pfalz grundlegend modernisiert. Aufbauend auf

einem Masterplan erfolgt die Sanierung des Standorts mit einem

ausgereiften Umzugsmanagement.

In Hochschulen besteht großer Bedarf an spezialisierten, hoch-

technisierten Fachräumen für Lehre und Forschung. Der Neubau

eines Laborgebäudes und die Sanierung einer ehemaligen Wirt-

schaft ließen in Osnabrück-Haste das Lehr- und Forschungszentrum

Lebensmittelwissenschaften für die Hochschule Osnabrück entste-

hen. Auch beim Neubau der Feuerwache Haan waren die techni-

schen Anforderungen hoch. Es wurden Strukturen ausgebildet, die

einen reibungslosen Ablauf im Notfall sicherstellen.

Nicht nur Schulen, sondern auch Sport- und Freizeiteinrichtungen

sind für die Ausprägung sozialer und körperlicher Fähigkeiten junger

Menschen eine wichtige Stütze. Der Beitrag über die Schwimmhalle

Diesdorf in Magdeburg zeigt, mit welchen Mitteln ein veraltetes

Schwimmbad vergrößert und modernisiert wurde. In Oschersleben

entstand eine neue Sporthalle mit einer Sportfreianlage für den

Schul- und Freizeitsport.

Erik Fiedler ist seit Beginn des Jahres Mitglied des Vorstands. In

einem Interview spricht er über Stationen seines Lebens, seine Auf-

gaben im Vorstand und über die Entwicklung des Unternehmens.

Qualität ist in ÖPP-Wettbewerbsverfahren ein entscheidender

Aspekt. Der externe Beitrag in der aktuellen Ausgabe der team@

work informiert, welche Kriterien in Vergabeverfahren die Juryent-

scheidung beeinflussen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Die Redaktion

Impressum:

Herausgeber:

pbr Planungsbüro Rohling AG

Architekten und Ingenieure

Rheiner Landstraße 9 . 49078 Osnabrück

Telefon (05 41) 94 12 - 0 . Telefax (05 41) 94 12 - 3 4 5

E-Mail [email protected] . Internet www.pbr.de

Redaktion: Christoph Bierschenk, Karina Bolte, Hubert Conrady, Guido Fehren, Clau-dia Klingbeil, Hermann Kuhl, Hartmut Lückemeyer, Daniel Waltermann . Kontakt zur Redaktion: [email protected] . An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Hubert Con-rady, Heinz Eustrup, Erik-Reinhard Fiedler, Reinhard Fiedler, Hartmut Fischer, Michael Jäger, Karin Janecek-Käsmacher, Claudia Klingbeil, Lars Niederoth, Claudia Niemeyer, Martin Rohling, Nicola Schulte, Ekkehard Vollmer, Monika Wellmann . Fotos: fotolia, Axel Hartmann, Michael Miltzow, Klemens Ortmeyer, pbr AG, VBD/Jan Kulke - PhotoArt Berlin . Konzeption, Grafik, Satz und Layout: Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunika-tion, Osnabrück . Druck: Günter Druck, Georgsmarienhütte . Auflage: 2.000 Exem-plare

in den vergangenen Jahren ist der Anteil der öffent-

lichen Aufträge am Gesamtvolumen der Aufträge in

der pbr AG überdurchschnittlich gestiegen. In diesem

Umfeld ist die pbr AG ein etabliertes Gesamtplanungs-

büro. Wir stellen fest, dass die Auftragsmenge für

öffentliche Projekte aus bekannten Gründen zurück-

geht. Vorstand und Aufsichtsrat haben deshalb ent-

schieden, das Engagement im Bereich der Privatwirt-

schaft und der Industriekunden zu verstärken.

Der Anteil der realen Wirtschaft ist in Deutschland

im Vergleich zum europäischen Ausland relativ hoch

und stabil. Die Anforderungen an die Planungsleistun-

gen sind dabei meist branchenabhängig. Innovative

und intelligente Planungen leisten einen wesentlichen

Beitrag zum Erreichen nachhaltiger Unternehmensziele.

Aufgrund der Globalisierung und des Wandels der

politischen Rahmenbedingungen verändern sich die

Aufgaben und Anforderungen an Architekten und

Ingenieure fortlaufend. Wir müssen uns weiterqualifi-

zieren, um unsere Auftraggeber hier zu unterstützen.

In vielen Fällen ist das erforderliche Know-how in den

Unternehmen selbst nicht mehr vorhanden. Viele pri-

vate Bauherren, z. B. in den Industrieunternehmen,

aber auch auf Investorenseite, haben in den vergan-

Akquisitionsoffensive Privatkundenvon Erik-Reinhard FiedlerVorstand der pbr Planungsbüro Rohling AG

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

genen Jahren ihre Planungsabteilungen reduziert, da

eine kontinuierliche wirtschaftliche Auslastung oft-

mals in einer derartigen Abteilung nicht realisiert wer-

den konnte.

Dies ist unsere Chance, industrielle Auftraggeber von

den Vorteilen eines unabhängigen Gesamtplanungsbü-

ros mit einem umfassenden Leistungsspektrum zu

überzeugen. Die pbr AG hat in den vergangenen Mona-

ten verschiedene Maßnahmen ergriffen, um Auftrags-

chancen bei diesen Auftraggebern zu verbessern.

Eine der Maßnahmen ist die Etablierung von Kompe-

tenzfeldern, die jeweils einen Paten als Ansprechpartner

haben. Kompetenzfelder sind z. B. „Pharma- und Che-

mieindustrie“, „Automotive“ und „Logistikimmobilien“.

Zusätzlich wird das Vorgehen von der Erkenntnis

geleitet, dass überregionale private Auftraggeber einen

Ansprechpartner im zu beauftragenden Unternehmen

wünschen – unabhängig vom Standort des Projekts.

Neudeutsch nennt man dies auch „One face to the

customer“.

Mit diesen Aktivitäten, begleitet durch gezielte An-

sprachen unserer Stammkunden, erwarten wir eine

weiterhin stabile Auftragslage für unser Büro.

Neue WerkberichteDie Reihe der pbr-Werkberichte wurde in

den vergangenen Monaten kontinuierlich

ergänzt. So sind Werkberichte zu den Hoch-

schulprojekten „Hochschule Osnabrück –

Neubau eines Verwaltungsgebäudes“, „Ruhr-

Universität Bochum – Neubau der Gebäude

ID und IDN“, „Fachhochschule Aachen,

Standort Jülich“ und „Institut für Anorgani-

sche und Analytische Chemie der Friedrich-

Schiller-Universität Jena“ erschienen. Darü-

ber hinaus wurden Werkberichte zu den

Neubauten SeeCampus Niederlausitz – eine

Schule im Passivhausstandard – und Haupt-

feuer- und Rettungswache in Dorsten ver-

fasst. Auch sind der Neubau des Bürgerhau-

ses in Neuenhagen und die Sanierung der

Villa Amalienstraße in Oldenburg dokumen-

tiert worden. Diese und alle weiteren Exem-

plare der Reihe können bei Stephanie Pfabe

([email protected]) bestellt werden.

2 Dialog

Page 3: team@work 02/2012

4. BA

Geb. 10

3. BA

Geb. 7

2. BA

Geb. 06

1. BA (Phase 2)

Neubau

Geb. 5

SchulsporthalleNeu-

bau

Geb. 4

Cafe-

teria

1. BA (Phase 1)

Neubau - Geb. 3

5. BA

Geb. 2

7. BA

Abbruch Geb.1

Wallstraße

Am Judensand

BBS III Wirtschaft u. Verwaltung

Nutzfläche neben der Verwaltung

im 1. Obergeschoss überwiegend

klassische Unterrichts- und Fach-

räume. In den oberen zwei Ge-

schossen sind die EDV-Räume

untergebracht, im Erd- und Unter-

geschoss befinden sich Chemie-

labore sowie Unterrichtsräume für

das Visuelle Marketing. Das Ge-

bäude wurde in Stahlbetonskelett-

bauweise mit Flachdecken reali-

siert. Die Flure, Unterrichts- und

Verwaltungsräume erhielten nicht-

tragende Wände aus Mauerwerk.

Nahezu zeitgleich mit dem Schul-

gebäude wurde mit dem Bau einer

Dreifeldsporthalle begonnen. Ober-

halb der Prallwand ist die Halle

komplett mit Polycarbonat-Fassa-

denpaneelen mit Nanogel-Füllung

verkleidet. Dieser sehr leichte Werk-

stoff sorgt nicht nur für eine natürli-

che und blendfreie Lichtstreuung,

auch besitzen diese Fassadenpa-

neele im Vergleich zu Fenstern mit

Dreifachverglasung eine höhere

Dämmwirkung bei geringerem Ge-

wicht. Der 45 x 27 m große Neubau

ist komplett barrierefrei erschlos-

sen und steht neben dem Schul-

sport auch der Vereinsnutzung zur

Verfügung. Im Erdgeschoss der

Sporthalle sind die Umkleideräume

angeordnet, im Obergeschoss be-

findet sich eine Tribüne für 150 Per-

sonen, zu der ein Aufzug führt.

Für die Gestaltung einer gemein-

samen Mitte beider Schulen wurde

eine Cafeteria gegenüber der Sport-

halle errichtet. Bisher verteilten sich

drei kleinere Kioske auf dem Areal

der Schulen. Zwar bot dies kürzere

Wege für die Schüler, doch blieb so

eine Separierung beider Schulen

bestehen. Der zentrale Neubau auf

dem Schulgelände ändert dies und

bildet nun zusammen mit der Freiflä-

che und der gemeinsamen Sporthalle

das soziale Zentrum der Schulen.

Durch die Zusammenlegung der drei

Kioske zu einer Cafeteria kann der

Betrieb wirtschaftlicher gestaltet

und das Angebot erweitert werden.

Neben der Schulverpflegung ist

abends eine Versorgung der Vereine

möglich sowie die Nutzung des

Gebäudes für größere schulische Ver-

anstaltungen. Derzeit wird ein großes

Vordach gebaut, das die Außensitzflä-

che vor Sonne und Witterung schützt.

Als nächster Schritt steht ab

Herbst 2012 die energetische und

brandschutztechnische Sanierung

des Gebäudes 6 an. Die Decken

werden beflockt und alle Flurwände

und Fenster erneuert. Die beste-

hende Sandwich-Fassade erhält

eine neue Dämmung. Dieser Bau

beinhaltet neben Klassenzimmern

eine Lehrküche und -bäckerei sowie

ein Übungsrestaurant und -hotelzim-

mer. Die gesamte Küchenetage

wird offener gestaltet.

Nach Fertigstellung des Gebäu-

des 6 können die halböffentlichen

Freianlagen in der Mitte des Schul-

zentrums vollendet werden. Eine

Fußgänger-Allee mit Bäumen auf

dem Schulgrundstück bildet ab

2014 einen wertvollen Beitrag zur

Aufwertung des öffentlichen Rau-

mes. Am Tag der Architektur, dem

23. und 24. Juni 2012, werden der

Ersatzneubau und die Sporthalle zur

Besichtigung geöffnet.

Masterplan

6. BA

Geb. 11

BBS I Gewerbe u. Technik

Ekkehard Vollmer (Mitte) und Thomas Ahrens (2. v. r.) von der Gebäudewirtschaft Mainz bei der Übergabe des BNB-Zertifikats

3Projekte

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Gaststätte wird zu modernem Forschungszentrum Neubau und Sanierung für die Hochschule Osnabrück am Standort Osnabrück-Haste von Martin Rohling

Die Fakultät Agrarwissenschaft

und Landschaftsarchitektur

der Hochschule Osnabrück

hat im März 2012 ihren neuen

Standort im Osnabrücker Ortsteil

Haste bezogen. Damit verlässt der

Fachbereich Lebensmittelwissen-

schaften beengte und ungeeignete

Räumlichkeiten und erhält einen

hochtechnisierten Forschungsbe-

reich für lebensmitteltechnische

Untersuchungen. Die pbr AG erstell-

te die Entwurfs- und Ausführungs-

planung für das neue Lehr- und

Forschungszentrum Lebensmittel-

wissenschaften.

Der Institutskomplex besteht aus

einem neu errichteten Technikum

und dem denkmalgeschützten Ge-

bäude der ehemaligen Gaststätte

„Schmied im Hone“ . Der zweige-

schossige Neubau mit einer Brutto-

geschossfläche von 1.525 m2 be-

inhaltet Labore für die Lebensmit-

teltechnik, die Mikrobiologie und ins-

trumentelle Analytik. Das Erdge-

schoss beherbergt einen kleinen

Bürobereich, Gruppenräume, eine

Sensorikküche mit Verkostungs-

bereich sowie ein Foyer und Technik-

flächen. Im Obergeschoss des Neu-

baus sind Labor- und Nebenräume

untergebracht, die hervorragende

Bedingungen für die praktische Stu-

dentenausbildung bieten. Der Neu-

bau schließt orthogonal an den

Bestand an und hebt sich mit seiner

Kubatur und Fassadengestaltung

architektonisch von ihm ab. Die ehe-

malige Gaststätte wurde grundle-

gend saniert und zu Büroräumen

sowie einem Gemeinschaftsraum

mit Bierverkostung umfunktioniert.

Der Gebäudekomplex verfügt über

eine Neutralisationsanlage für che-

misch belastetes Laborabwasser

sowie ein zentrales Gaslager für die

Reinstgase Argon, Stickstoff und

Helium. Die raumlufttechnische An-

lage stellt die Versorgung mit einer

ausreichenden Menge Frischluft

gemäß der aktuell geltenden Labor-

richtlinie mit einem Luftwechsel

von 25 m3/h pro Quadratmeter

sicher. Laborabzüge gewährleisten

mit ihrer Mess- und Regelungs-

Technik in Verbindung mit der zent-

ralen Lüftungsanlage den nach dem

Stand der Richtlinie gefahrlosen

Umgang mit den eingesetzten Che-

mikalien.

Bei der Planung des neuen Insti-

tutsstandorts wurde großer Wert

auf Nachhaltigkeit und Energieeffi-

zienz gelegt. Darum wird z. B. Solar-

thermie für die Warmwasserberei-

tung genutzt. Weil Büro- und Labor-

einheiten für verschiedene Fach-

disziplinen in räumlicher Nähe po-

sitioniert wurden, ist der Standort

optimal vorbereitet für die inter-

disziplinäre Zusammenarbeit, z. B.

zwischen Lebensmittelwissenschaf-

ten und Ökonomie.

4 Projekte

Page 5: team@work 02/2012

Es lebe der Sport Neubau einer 3-Feld-Sporthalle in Oschersleben von Lars Niederoth

Sport ist bekanntlich gesund.

Schul- und Vereinssport för-

dern früh die Entwicklung

und die geistigen Fähigkeiten von

Kindern. Adäquate Sportstätten er-

möglichen eine aktive Freizeitgestal-

tung und begünstigen so auch die

Entwicklung sozialer Kompetenzen.

Im Jahr 2006 erhielt die pbr AG

den Auftrag zur Planung einer

neuen 2-Feld-Sporthalle südlich der

Stadt Oschersleben. Im Zuge der

weiteren Planung wurde der Stand-

ort der Sporthalle auf das Gelände

der Puschkinschule nahe der Alt-

stadt und den weiterbildenden Lehr-

anstalten verlegt. Der Neubau mit

Sportfreianlagen wurde im Oktober

2011 eingeweiht.

Die Sporthalle ist mit ihrer West-

Ost-Ausrichtung an einer neuen

Achse gelagert. An dieser Achse

befinden sich alle zentralen Funktio-

nen sowie südseitig der Altbau der

Puschkinschule. Die Laufbahn, die

Weitsprungbahn, das Ballspielfeld

und die Kugelstoßfläche lagern sich

im Norden und Osten um den Bau-

körper und gliedern damit das Ge-

samtgrundstück. Ein kleiner Platz

vor dem Haupteingang verbindet

den Schulhof mit der Sporthalle.

Besucher und Sportler erschlie-

ßen alle Funktionsbereiche über ein

Foyer. Im Ostteil der Sporthalle

befindet sich ein Gebäudetrakt mit

Funktions- und Technikräumen so-

wie Sanitärräumen für die Besucher.

Die Kubatur des Gebäudes wurde

so gestaltet, dass sich diese dienen-

den Funktionen L- förmig in einem

eingeschossigen Gebäudeteil um

die zweigeschossige Halle legen.

Stahlfachwerkbinder bilden das

Dachtragwerk der Sporthalle. Raum-

akustisch wirksame Trapezbleche

sowie abgependelte Deckenstrahl-

platten prägen die Deckenuntersicht.

Der Sportboden ist als flächenelasti-

scher Holz-Schwingboden ausge-

führt. Im 1. Obergeschoss bietet die

Halle eine Tribüne mit 190 Sitz- und

Stehplätzen für den Vereinssport.

Die Fassade ist als Wärmedämm-

verbundfassade ausgeführt. Die

Fassadenfarben schaffen Bezüge

Strahlender Wandel für den Schwimmsport Sanierung und Modernisierung der Schwimmhalle Diesdorf, Magdeburgvon Michael Jäger

A us dem Umbau eines Frei-

bades entstand 1967 die

Schwimmhalle in Magde-

burg-Diesdorf. Die sogenannte Dy-

namohalle war ein Refugium für

Wasserballer. Nach über 40-jähriger

Nutzung war eine grundhafte Sanie-

rung und Modernisierung notwen-

dig. Die pbr AG erhielt im Rahmen

eines VOF-Verfahrens den Auftrag

für die Gesamtplanung des Bauvor-

habens.

Das Gebäude musste den funkti-

onalen, brandschutztechnischen

und bauphysikalischen Anforderun-

gen angepasst werden. Hierzu wur-

den die beiden Bauteile Schwimm-

halle und Funktionstrakt zunächst

vollständig entkernt. Von der bauli-

chen Hülle blieben lediglich Teile der

Basiskonstruktion mit Bindern und

Stützen aus Stahl erhalten.

Durch das Versetzen einer Außen-

wand wurde mehr Innenraum ge-

schaffen. In dieser Hallenerweite-

rung finden eine neue Tribüne mit

300 Sitzplätzen und eine Galerie-

ebene mit Büro- und Besprechungs-

räumen Platz. Auf der gegenüberlie-

genden Seite des Beckens entstand

Platz u. a. für Lager, Wärmebänke

und die Schwimmmeisterkanzel. Für

die neue Galerieebene wurden die

Stützen der Bestandskonstruktion

auf Höhe der Galerieebene abgefan-

gen. Ein C-förmiger Rahmen leitet

die Lasten in neue Fundamente um.

Die Schnittstelle zwischen neuer

und alter Konstruktion wurde für die

Besucher sichtbar gemacht.

Die Rohbaukonstruktion des

50-m-Stahlbetonbeckens blieb er-

halten. Für die Beckenauskleidung

kam eine Spezialfolie zum Einsatz.

Der Beckenkopf und Teile des Be-

ckenumganges wurden entfernt

und anschließend in einer Konstruk-

tion aus Edelstahl neu erstellt.

Die Flächen des Funktionstrak-

tes, die sanitären Anlagen und die

Umkleiden im Kellergeschoss, der

Empfangsbereich, die Cafeteria und

das Besucher-WC im Erdgeschoss

wurden neu aufgeteilt. Eine Sauna

wurde zusätzlich integriert. Die

zu den umgebenden Bestands-

bauten. Im Foyerbereich wird das

Rot der Fassade in den Innenraum

gezogen. Der farblich abgesetzte

Regieraum unterstützt die kubische

Wirkung im Raumgefüge.

Im Zuge der Zusammenlegung

von Schulstandorten und dem Aus-

bau der Sekundarschule am Stand-

ort stieg auch der Bedarf an Schul-

sportstunden. So wurde nach der

Fertigstellung des Rohbaus die

Halle mit dem Einbau eines zwei-

ten Trennvorhangs in eine 3-Feld-

Sporthalle erweitert.

Dämmung der Gebäudehülle und

die Optimierung des Verglasungs-

anteils gehören zu den energetisch

relevanten Maßnahmen. Die Haus-

und die Schwimmbadtechnik wur-

den vollständig erneuert und in ei-

ner neu errichteten Technikzentrale

untergebracht. Der Einsatz einer

Rückspülwasseraufbereitung ist für

eine Schwimmhalle bisher einma-

lig. Eine Ultrafiltrationsanlage, Lüf-

tungsgeräte mit Wärmerückgewin-

nung und Selbstschlussarmaturen

in den sanitären Anlagen bewirken

zusätzliche Einsparungen in den

Betriebskosten. Auf dem Dach des

Funktionstraktes wurde eine Photo-

voltaik-Anlage vorgerüstet.

5Projekte

Page 6: team@work 02/2012

Reibungsfrei zum Einsatz Neubau der Feuer- und Rettungswache, Haan von Nicola Schulte und Monika Wellmann

Im Notfall muss der Prozess sehr

schnell ablaufen. Feuerwehrleu-

te sprinten zu den Rutschstan-

gen. Aus dem 2. Obergeschoss

geht es abwärts zu den Einsatzwa-

gen im Erdgeschoss. Einen Wech-

sel gibt es im 1. Obergeschoss –

damit die Hände am Stahlrohr nicht

heiß laufen. Jedes Hindernis würde

nun Zeit kosten. Deshalb sind im

Neubau der Feuerwache Haan alle

Alarmwege stolperschwellenfrei

und so kurz wie möglich ausgebil-

det. Auch die Mitarbeiter der Frei-

willigen Feuerwehr erreichen die

Einsatzwagen über die angren-

zende Alarmumkleide im Erdge-

schoss in kürzester Zeit.

Die bauliche Situation war nicht

immer so stark auf die Bedürfnisse

der Feuerwehr ausgerichtet. Be-

reits zehn Jahre nach dem Neubau

der Feuerwache Haan im Jahr 1970

kämpften die hauptamtlichen Mitar-

beiter mit unzureichenden Bedin-

gungen. Der Platz reichte nicht aus,

Unterstellmöglichkeiten für Fahr-

zeuge fehlten, Sicherheitsvorschrif-

ten wurden nicht mehr erfüllt. Im

Rahmen eines PPP-Verfahrens be-

gannen deshalb im November 2010

die Bauarbeiten zur Modernisierung

der Feuerwache Haan. Die pbr AG

erstellte die Gesamtplanung.

Die komplexe Planungsaufgabe

bestand darin, alle geforderten Nut-

zungseinheiten für hauptamtliche

Kräfte, Freiwillige Feuerwehr und

Rettungsdienst einschließlich der

Flächen für Einsatzfahrzeuge und

Aufenthaltsbereiche für die Jugend-

feuerwehr auf einem beengten,

innerstädtischen Baugrundstück op-

timal anzuordnen.

Auf Grundlage eines Entwurfs

der Stadt Haan wurde die vorhan-

dene Feuerwache durch einen drei-

geschossigen Neubau entlang der

Nordstraße ersetzt und mit einer

eingeschossigen Fahrzeughalle

nach Norden erweitert. Zusammen

mit der vorhandenen Fahrzeughalle

und einem scheunenartigen Ge-

bäude bildet das neu geschaffene

Gebäudeensemble nun einen ge-

schützten Innenhof. Hier können

unter Einbeziehung des neu errich-

teten Übungsturmes Drehleiter-

und Abseilübungen bis zu einer An-

leiterhöhe von 14,40 m durchge-

führt werden. Eine Durchfahrt durch

die neue Feuerwache ermöglicht

eine zentrale Alarmausfahrt der Feu-

erwehrfahrzeuge im Einsatzfall,

ohne den Bereich der Alarmausfahrt

des Rettungsdienstes zu tangieren.

Insgesamt wurden Abstellflächen

für 12 Feuerwehr-Einsatzwagen und

vier Rettungswagen geschaffen, die

nun in einer neuen Wasch- und Des-

infektionshalle gemäß den aktuellen

Hygienevorschriften auf dem Grund-

stück gereinigt werden können.

Auch die derzeitigen Gesund-

heitsvorschriften in Bezug auf Ab-

gase wurden bei der Ausführung

berücksichtigt. Eine direkte Absau-

gung der Fahrzeugabgase über

Schlauchanschlüsse, noch bevor

diese sich in der Umgebung aus-

breiten können, stellt eine effektive

Methode dar, um die Feuerwehr-

kräfte vor gefährlichen Dieselabga-

sen beim Ausrücken zu schützen.

Eine große Herausforderung stell-

te die Realisierung bei laufendem

Betrieb dar. Da der Betrieb der Feu-

erwehr und des Rettungsdienstes

während der Baumaßnahmen stö-

rungsfrei fortgesetzt werden muss-

te, wurden Bereiche temporär in

zweigeschossige Wohncontainer

auf dem Baugrundstück verlagert

und die vorhandene Fahrzeughalle

einschließlich Alarmausfahrt weiter-

hin zwingend genutzt. Eine voll funk-

tionsfähige Nachrichtenzentrale in

Zusammenhang mit erforderlichen

Räumlichkeiten für die hauptamt-

liche Wache wie Aufenthalts- und

Ruheräume gewährleistete diese

Funktion während der 12-monatigen

Bauphase.

Seit Dezember 2011 ist die neue

Feuer- und Rettungswache Haan in

Betrieb und bietet nunmehr ange-

messene Arbeits- und Ausbildungs-

plätze, die dem technischen Fort-

schritt und den arbeitsschutzrecht-

lichen Vorschriften entsprechen.

Die Fassade gestaltet sich ab-

wechslungsreich mit einer massi-

ven Verblendbauweise im Erdge-

schoss und einer horizontal verleg-

ten Aluwelle mit Fensterbändern

im letzten Obergeschoss. Farbige

Blindpaneele zwischen den Fens-

tern, eine großflächige Verglasung

im Treppenhausbereich, Tore für die

Rettungsdienstfahrzeuge sowie

die großzügige Durchfahrt zum In-

nenhof lockern die Fassade zur

Nordstraße auf.

6 Projekte

Page 7: team@work 02/2012

Neues Vorstandsmitglied der pbr AG Interview mit Dipl.-Ing. Erik-Reinhard Fiedler von Karin Janecek-Käsmacher

Neue Auftraggeber gewinnen Das Privatkundengeschäft in der pbr AGvon Heinz Eustrup

Erik-Reinhard Fiedler ist seit

Anfang des Jahres neues Vor-

standsmitglied der pbr Pla-

nungsbüro Rohling AG. Seine Ver-

bundenheit mit dem Unternehmen

besteht allerdings schon von frü-

hester Kindheit an. So lebte er in

den 1980er Jahren mit seinen El-

tern in den USA, als die pbr AG in

Pennsylvania für ein Tochterunter-

nehmen der Firma C. Keller aus

Ibbenbüren zwei Ziegeleigebäude

errichtete. Die Entwicklung vom

ehemals reinen Ingenieurbüro für

Tragwerksplanung zu einem der

größten Architektur- und Ingenieur-

büros Deutschlands hat Erik Fiedler

miterlebt. Ein Grund, mit ihm über

seinen Werdegang, die von ihm be-

treuten Projekte und verfolgten Zie-

le zu sprechen.

Redaktion: Nach Ihrem Studium

des Bauingenieurwesens haben

Sie eine Tätigkeit in der pbr AG auf-

genommen und sind nach einigen

Jahren zur Walter Bau AG in Frank-

furt am Main gewechselt.

Erik Fiedler: Zunächst ergab sich

für mich 1999 in der pbr-Niederlas-

Die pbr Planungsbüro Rohling

AG konnte in den vergan-

genen Jahren umfangreiche

Erfahrung vor allem in der Planung

von komplexen Gebäudetypen ge-

winnen. Diese Kompetenz wird zur-

zeit vorrangig für Projekte der Öf-

fentlichen Hand eingesetzt. Um

nun das Privatkundengeschäft zu

intensivieren, hat sich die pbr AG

hier neu und verstärkt formiert.

Durch die Schaffung einer Posi-

tion, die sich ausschließlich der

Intensivierung des Privatkunden-

sektors widmen soll, werden wei-

tere private Kunden in denjenigen

Aufgabenfeldern akquiriert, in wel-

chen die pbr AG bisher vorrangig

über gleichartige Projektreferenzen

sung Magdeburg die Möglichkeit,

das Thema Ausschreibung und Ver-

gabe von Bauleistungen zu vertiefen.

Dieser Aspekt wird im Bauingeni-

eurstudium eher am Rande behan-

delt, stellt jedoch einen wichtigen

Arbeitsbereich in einem Architektur-

und Ingenieurbüro dar. Darüber hin-

aus habe ich Kostenberechnungen

für zahlreiche Projekte erstellt. Da-

nach erhielt ich bei der Niederlas-

sung Frankfurt der Walter Bau AG,

damals eines der größten Bauunter-

nehmen in Deutschland, die Chance,

an der Bauleitung u. a. für den Main-

zer Bahnhof sowie den Umbau und

die Sanierung eines Bankgebäudes

von Morgan Stanley Dean Witter

mitzuarbeiten.

Redaktion: 2001 sind Sie dann

wieder zur pbr AG gekommen?

Erik Fiedler: Aufgrund der bis dahin

gesammelten Erfahrungen in der

Planung und der Bauwirtschaft so-

wie wegen der gewonnenen Einbli-

cke in den Bau- und Planungssek-

tor in der Rhein-Main-Region bot es

sich an, die Büroleitung in der in

Frankfurt neu eröffneten Niederlas-

aus Leistungen für die Öffentliche

Hand verfügt. Zu diesen Aufgaben-

feldern mit hoher spezifischer Er-

fahrung gehören die Bereiche La-

borbau, Gesundheit, Speiseversor-

gung und Automotive.

Aus dieser neuen Position her-

aus werden standortübergreifend

Kontakte zu privaten Auftraggebern

hergestellt. Ziel ist, Aufträge aus

privater Hand anzubahnen und an

deren Abschluss mitzuwirken. Die

Abwicklung dieser Aufträge ist zu

begleiten. Die Beziehung zum Auf-

traggeber ist über die Fertigstellung

des Objekts hinaus im Sinne eines

„After-Sales-Management“ durch

kontinuierliche Kommunikation mit

uns, seinem Bauplanungsdienst-

sung der pbr AG zu übernehmen.

Von hier aus habe ich Projekte wie

das BKA Wiesbaden und die Mensa

der Universität Saarbrücken betreut.

2005 – 2007 war ich zudem für Bau-

projekte der Wintershall AG, im

Camp Jakhira, in Libyen vor Ort als

Objektüberwacher tätig. Eine be-

sondere Herausforderung bei die-

ser Baumaßnahme waren die Orga-

nisation und die Logistikplanung,

aber auch die Wetterbedingungen

und das interkulturelle Arbeitsteam.

Im Anschluss daran bin ich in die

pbr-Zentrale nach Osnabrück zu-

rückgekehrt, wo ich seit 2010 Ge-

schäftsfeldleiter für das Schlüssel-

fertige Bauen war.

Redaktion: Welche Funktionen

nehmen Sie als Vorstandsmitglied

wahr?

Erik Fiedler: Im operativen Ge-

schäft bin ich für die Niederlassung

Berlin und unsere Tochtergesellschaft

in St. Petersburg verantwortlich. Dar-

über hinaus kümmere ich mich in un-

serem Hause um den Bereich Wirt-

schaftsbau. Hier möchte ich vor

allem meinen Beitrag zur Stärkung

des Privatkundensektors leisten.

Redaktion: Zudem sind Sie auch

noch zuständig für das Qualitätsma-

nagement. Wie sehen Ihre Ziele in

diesem Bereich aus?

Erik Fiedler: Ich möchte den Quali-

tätsmanagementbereich weiter aus-

bauen, da besonders jüngere Mitar-

leister, aufrecht zu erhalten und zu

entwickeln.

Diese neue Führungsposition

hat im 2. Quartal 2012 Dipl.-Ing.

Michael Walter übernommen. Er

arbeitet seit 14 Jahren als Architekt

für die pbr AG in der Planung von

vielfältigen Bauvorhaben. Seine

fachliche Erfahrung umfasst u. a.

beiter nicht ausreichend geschult

sind. Die Kenntnisse der Mitarbei-

ter zu stärken und eine gleichblei-

bende hohe Qualität zu sichern, ist

ein primäres Ziel.

Redaktion: Da kommt Ihnen be-

stimmt zugute, dass Sie letztes

Jahr erfolgreich Ihr Aufbaustudium

zum Diplom-Wirtschaftsingenieur

im Bereich Marketing abgeschlos-

sen haben.

Erik Fiedler: Auf jeden Fall! Gerade

die Schnittstelle Technik-Ökonomie

wird so umfassender bedient. Denn

Verbesserungen des Qualitätsma-

nagements sorgen auch für eine

Optimierung der Planungsschritte,

der internen Arbeitsabläufe und der

Außendarstellung. Dies wiederum

ist für die Gewinnung neuer Kunden

und Aufträge von größter Wichtigkeit.

Gebäude für Forschung und Lehre,

Gesundheit, Hotellerie und Auto-

motive. Er ist seit 11 Jahren Projekt-

leiter und hat 5 Jahre lang einen

Geschäftsbereich Architektur mit

Schwerpunkt Gesundheit und Wis-

senschaft geleitet.

Michael Walter verfügt über Er-

fahrung mit öffentlichen und priva-

Redaktion: Wie sehen Sie die zu-

künftige Entwicklung der pbr AG?

Erik Fiedler: Insbesondere im Be-

reich Verwaltungsbau und Indust-

riebau sehe ich wichtige Entwick-

lungsmöglichkeiten für unser Büro.

Am Herzen liegt mir auch der Aus-

bau unserer Tochtergesellschaft in

Russland. Zu meinen konkreten

kurzfristigen Aufgaben gehört da-

neben die Betreuung der Baurea-

lisierung des beabsichtigten pbr-

Büroneubaus, von dem wir uns im

Endausbau ein pbr Osnabrück unter

einem Dach mit somit verbesser-

ten Voraussetzungen zur Gestal-

tung von effektiven Arbeitsprozes-

sen, in einem hamonischen Umfeld,

versprechen.

Redaktion: Vielen Dank für das

Gespräch.

ten Auftraggebern. Er hat an ver-

schiedenen Büro-Standorten der

pbr AG mitgearbeitet und zahl-

reiche Akquisitionsmaßnahmen

standortübergreifend koordiniert,

bearbeitet und gegenüber Auftrag-

gebern die pbr AG im In- und Aus-

land verantwortlich vertreten.

Zu den neuen Aufgaben von

Michael Walter gehört neben der

Kommunikation mit unseren Auf-

traggebern auch das strategische

Wissens- und Personalmanage-

ment zur Entwicklung effektiver

Leistungspakete für unsere Kun-

den. Die pbr AG wird als „General-

planer vor Ort“ ihre Kernkompeten-

zen an zurzeit neun Bürostandorten

in Deutschland immer in Kunden-

nähe anbieten. Innerhalb der pbr

AG unterstützt die neue zentrali-

sierte Vertriebsposition auch den

fachlichen Austausch zwischen den

Büro-Standorten und den Know-

how-Transfer zur Lösung immer

spezieller formulierter Aufgaben.

Michael Walter

7Wissen

Page 8: team@work 02/2012

Architektur ist auch bei ÖPP der Schlüssel zum Erfolg Qualitative Aspekte spielen bei den Zuschlagsentscheidungen eine große Rolle von Hartmut Fischer, VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH

Planung ist der erste Schritt

zur Immobilie und ein wichti-

ger. Hier getroffene Entschei-

dungen determinieren die Nut-

zungsqualität und alle nachfolgen-

den Kosten. Um diesbezüglich ein

wirtschaftliches Optimum zu erzie-

len, schreiben öffentliche Auftrag-

geber Leistungen aus verschiede-

nen Phasen des Lebenszyklus einer

Immobilie im Gesamtpaket als

ÖPP-Modell aus. Regelmäßig gehö-

ren dabei der Entwurf mit allen

Planungsleistungen, die Errichtung

zum Pauschalfestpreis, die Finan-

zierung und das Gebäudemanage-

ment zum Leistungsumfang.

Das Ziel dieses Wettbewerbs

von Gesamtlösungen ist einerseits

die Optimierung der Gesamtkosten

einer Immobilie, also vor allem eine

wirtschaftliche Abwägung zwischen

Bau- und Nutzungskosten. Anderer-

seits geht es aber auch darum, das

Optimum zwischen den Kosten

und allen weiteren Nutzungszielen

zu erreichen. Sowohl die quantitati-

ven als auch die qualitativen Ziele

kumulieren in den Zuschlagskrite-

rien der Vergabeunterlage und wer-

den gemeinsam mit ihrer Gewich-

tung in Form einer Bewertungsma-

trix bekannt gemacht. Neben den

Kosten, die wegen der Vorgaben

des Vergaberechts nie weniger als

30 Prozent ausmachen dürfen, sind

das projektspezifische Kriterien aus

den Bereichen Funktionalität, Städ-

tebau, äußere Anmutung, Materia-

lität, bauliche Qualität, Qualitäten

der Gebäudemanagementleistun-

gen usw. Die Vergabe erfolgt also

im Sinne eines Preis-Leistungs-

Verhältnisses.

In den von der VBD Beratungs-

gesellschaft für Behörden mbH

begleiteten Vergabeverfahren hat

sich daher oft nicht der Bieter

durchgesetzt, der den günstigsten

Preis kalkuliert hatte. Es waren

meist die Angebote, die ein ausge-

wogenes Verhältnis aller Kriterien

bieten konnten. In einem Fall hat

sogar die Bietergemeinschaft den

Zuschlag erhalten, die in der preisli-

chen Rangfolge mit klarem Abstand

auf dem vorletzten Platz lag. Die

überragende Planung, die alle

Belange des Auftraggebers berück-

sichtigte, hat hier dennoch zum

Wettbewerbserfolg geführt.

Die Bewertung der baulichen und

qualitativen Kriterien erfolgt auf

unterschiedliche Art und Weise. Die

Möglichkeiten reichen von einer

Arbeitsgruppe mit Vertretern der

Fachämter und Beratern bis zur Bil-

dung eines eigenen Expertengre-

miums. Analog zu den Richtlinien

für Planungswettbewerbe (RPW

2008) kann hier eine Jury mit Fach-

preis- und Sachpreisrichtern besetzt

werden. Mit allen geschilderten

Vorgehensweisen werden damit –

in Abstufungen – die Prinzipien von

Architektenwettbewerben in die

ÖPP-Ausschreibung integriert. Ein

Vorteil aus Sicht der Auftraggeber

ist dabei der verbindliche Kosten-

rahmen für die einzelnen Entwürfe.

Fokus

Hartmut Fischer ist einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter der VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH seit ihrer Gründung 1997. Als Dipl. Finanz- und Leasingwirt war er zuvor in leitenden Funktionen verschiedener Lea-singgesellschaften tätig.

Bis heute ist er als Projektleiter tätig und berät öffentliche Auftraggeber bei der Vorbereitung und Durchführung von komplexen Investitionsvorhaben. Dabei kann er auf die praktischen Erfahrungen aus mehr als 300 durch die VBD beglei-teten Projekte zurückgreifen.

Hartmut Fischer war als Kompetenz-teamleiter des Beraterkonsortiums maß-geblich an der Erstellung des Bundesleit-fadens "PPP im öffentlichen Hochbau" beteiligt. Als Experte auf dem Gebiet ÖPP tritt er regelmäßig bei Fachsemina-ren und Tagungen auf.

Kurzvorstellung

qualitativen Ziele werden vorrangig

durch eine intelligente Planung

erreicht.

Planungsbüros, die die Grund-

prinzipien wirtschaftlichen Bauens

verinnerlicht haben, müssen vor

allem fähig sein, die Wünsche des

Auftraggebers aus den Vergabe-

unterlagen herauszukristallisieren.

Dabei gilt es, teure Details zu ver-

meiden, die durch die Zuschlagskri-

terien nicht honoriert werden, und

stattdessen Lösungen voranzubrin-

gen, die bei überschaubaren Mehr-

kosten hohe Gewichtungen in der

Bewertungsmatrix erfahren. Entge-

gen der Vorurteile gegenüber ÖPP

ist hier nicht die günstigste Lösung

zielführend, sondern die, bei der die

zusätzliche Qualität den gegebe-

nenfalls höheren Preis überwiegt.

Büros, die diese Kompetenzen

entwickelt haben, bringen ihre

Bietergemeinschaften überdurch-

schnittlich oft zum Erfolg. Sie sind

begehrte Partner von Bauunterneh-

men, die ihre wirtschaftlichen Er-

folgschancen vergrößern wollen,

indem sie sich einem Ideenwettbe-

werb statt einem reinen Preiswett-

bewerb stellen.

Architekten schätzen daran, dass

ein auf diese Weise ermittelter Sie-

gerentwurf tatsächlich – und meist

ohne oder nur mit geringen Ände-

rungen – realisiert wird.

In unserer langjährigen Bera-

tungstätigkeit bei ÖPP bestätigt

sich immer wieder: der Entwurf ist

der eigentliche Schlüssel zum

Erfolg und die Quelle wesentlicher

Effizienzvorteile bei ÖPP. Denn die

oben genannten monetären und

Ergebnisse von ÖPP-Ausschreibungen der VBD. Die pbr AG war bei diesen Projekten zum Teil auf Auftraggeber-, zum Teil auf Auftragnehmerseite tätig // Mehrzweckgebäude der Universität Flensburg

Schulzentrum in Uetze

Bürgerhaus Neuenhagen

Verwaltungsgebäude Hochschule Osnabrück

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