Tonkünstler-Magazin Nummer 13

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Arvo Pärt und Kurt Schwertsik Rebekka Bakken Tonkünstler auf Tournee Time for a Revolution «Potemkin» auf der Spur Die neue Tonkünstler-CD februar bis august 08 Mit Schnupper- Abo

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Februar bis August 08

Transcript of Tonkünstler-Magazin Nummer 13

Page 1: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

Arvo Pärt und Kurt SchwertsikRebekka BakkenTonkünstler auf Tournee

Time for aRevolution«Potemkin» auf der Spur

Die neueTonkünstler-CD

februar bisaugust 08

MitSchnupper-

Abo

Page 2: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

WeltreiseDas Tonkünstler-Orchester geht imFebruar auf seine

zweite England-Tournee. Ein Blick hinterdie Kulissen einer solchen Reise: Alltagim Bus, bewegende Augenblicke undunvergessliche Erinnerungen...

Seiten 10/11

PathétiqueMichail Jurowski,Erster Gastdirigentder Tonkünstler, undAlexei Lubimov,gefragter Spezialist

für die Klaviermusik des 20. Jahr hun -derts, gestalten einen Abend mit Werkenvon Dvorák, Strawinski und der berühm-ten Symphonie Nr. 6 «Pathétique» vonTschaikowski. Seite 5

Liebe Musikfreunde!

Nach einem gelungenen Saisonstart freuenwir uns, Ihnen unser erstes Tonkünstler-Magazin im Jahr 2008 vorzulegen. AmCover finden Sie ein Szenenbild des legendä-ren Stummfilms «Panzerkreuzer Potemkin».Der «beste Film aller Zeiten» ist am 28. Aprilmit der rekonstruierten Live-Musik, gespieltvon den Tonkünstlern, im FestspielhausSt. Pölten zu erleben. Mehr zu diesem inter-essanten und spannenden Projekt lesen Sieauf den Seiten 2 – 4.

Mit den weiteren Artikeln diesesMagazins begleiten wir Sie wie gewohntdurch unser Frühjahrsprogramm bis hinzum Start des neuen Musik-Sommers inGrafenegg. Noch bevor es in Grafenegg rich-tig losgeht, empfehlen wir Ihnen vorab daserste Konzert am 17. Mai im neu gebautenKonzertsaal, dem Auditorium. Seien Sieunter den ersten, die die Akustik des neuenKonzertsaals erleben!

Grafenegg steht für Konzertvergnügenmit sommerlichem Flair. Solange das Wetteraber noch etwas unbeständiger ist, empfiehltes sich natürlich, auch fürs eigene Zuhausegenug «Ohrenfutter» zu haben. Als besonde-ren CD-Tipp möchten wir Ihnen FranzSchmidts «Buch mit sieben Siegeln» ansHerz legen. Nach dem großen Erfolg vorzwei Jahren liegt jetzt endlich der Mitschnittder Aufführungen unter der Leitung vonKristjan Järvi vor. Die Mitwirkenden waren(unter anderen) der gefeierte Tenor JohannesChum, niemand geringerer als Robert Hollals Stimme des Herrn sowie natürlich derfamose Wiener Singverein. Die Aufnahmewurde vom britischen TraditionslabelChandos aufgelegt und ist auch bei unsbestellbar – Inhaber der Tonkünstler-Freundschaftskarte erhalten wie immereinen Rabatt von 10 %. Wir wünschen Ihnenbeim Hören viel Vergnügen und freuen unsauf ein Wiedersehen und ein Wiederhören,

Geschäftsführer Johannes Neubertund Ihr Tonkünstler-Orchester

DurchschlagendPercussion-SuperstarMartin Grubinger mitseinem ehemaligenLehrer Leonhard

Schmidinger und den PublikumslieblingenFerhan und Ferzan Önder versprecheneinen spannenden Konzertabend.

Seiten 8/9Das Programm-Kalendarium finden Sie auf den Seiten 17 – 21.

Inha

lt1

PotemkinDer Konzertsaal wirdzum Kinosaal: Dasepische Meisterwerkvon Regisseur Sergei

Eisenstein begeistert und fasziniert auchheute. Das Tonkünstler-Orchester unterHelmut Imig spielt die Musik live zumFilm. Seiten 2 – 4

Kurt Schwertsik &Arvo PärtZwei weltberühmteKomponistenschreiben für die

Tonkünst ler: Der Österreicher KurtSchwertsik und der Este Arvo Pärt.

Seiten 6/7

Neues aus GrafeneggEine Vorschau auf dasProgramm in Grafe -negg: der Sommer

2008 wird mit seinem Pro gramm ein klin gen des Fest der besonderen Art.

Seiten 12/13

Rebekka BakkenDie norwegischeSängerin ist ein inter-nationaler Star, ihreGesangskunst setztneue Maßstäbe. Sie ist

im Jazz, Blues, Pop und Folk gleicherma-ßen zu Hause. Mit den Tonkünstlern singtsie eigene Songs und Arrangements.

Seiten 14/15

D A S M A G A Z I N – A U S G A B E 1 / 2 0 0 8www.grafenegg.at | www.tonkuenstler.at

ONLINE-TICKETS

Bequem und schnell kommen Sie mit dem neuen Online-Ticketsystem zuIhren Konzertkarten für die Tonkünst ler-Konzerte imMusikverein Wien und in Grafenegg. Sie können IhrenPlatz interaktiv im Sitzplan auswählen, dabei wird dieSicht zur Bühne dargestellt.

Außerdem finden Sie online Details zu den Konzerten,Hörbeispiele, Interviews mit Gastkünstlern, Biografienund Einführungstexte zu den Werken sowie einen Shop.

Editorial

UnvollendetZwei als «unvollendet»bezeichnete Werkestehen auf demProgramm eines

Konzerts der Ton künstler mit demrenommierten Dirigen ten Bruno Weil:Schuberts «Unvollen dete» und BrucknersSymphonie Nr. 9, die er «dem lieben Gott»widmete und auf dieser Erde nicht mehrvollenden konnte. Seite 16

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PanzerkreuzerPotemkin

Es gibt Rätsel, die ewig ungelöst bleiben werden. So wiewir nie sicher wissen werden, wie Mozart sein Requiemfertig komponiert hät te, Lord Byron «Don Juan» oderGaudí seine «Sagrada Familia» vollendet hätte, werdenwir auch nie wissen, wie sich Sergej Eisenstein seinenFilm «Panzerkreuzer Potemkin» letztlich vorgestellt hat.

1898 in Riga geboren, verfolgte Eisensteinzunächst eine Karriere im Bereich des experi-mentellen Theaters, bevor er die damals neueWelt des Films erforschte. Mit dem Einsatzder Montage revolutionierte er die Kunst-form, ein Mittel, das er als «Gedanken, derdurch das Aufeinanderprallen von unabhän-gigen Einstellungen entsteht» beschrieb.Wich tig dabei war für ihn, «dass jedes aufein-anderfolgende Element nicht neben dem

anderen, sondern über dem anderen steht.»«Potemkin», wie Eisensteins Meisterwerk ofteinfach benannt wird, eroberte nach seinerUraufführung am 21. Dezember 1925 dasPublikum rund um die Welt. Das Datum derUraufführung war nicht zufällig gewählt,markierte es doch das 20-jährige Jubi läumder ersten antizaristischen Aufstände im Jahr1905. Die Aufzeichnungen bestätigen, dassdas Orchester des Bolschoi Theaters dieUraufführung begleitete – jedoch ist unbe-kannt, welche Musik dabei gespielt wurde.

Im Frühjahr 1926 brachte Eisenstein sei-nen Film nach Berlin, wo zu dieser Zeit nochder Geist einer Rosa Luxemburg spürbar war.Doch just hier sollte der Film erstmals von derdeutschen Zensur ins Visier genommen wer-den. Szenen, die als zu brutal bezeichnet wur-den, wurden entfernt. Aufbegehren gegenmilitärische Obrigkeit durfte ebenfalls nichtgezeigt werden. Es ist wahrscheinlich, dassman es Eisenstein gestattete, diese Schnitteselbst vorzunehmen, daher existieren alsozwei Versionen aus der Hand des Regisseurs.Für diese Neufassung des Films komponierteEdmund Meisel eine Musik für Kammeror-chester, die als Begleitung bei Aufführungenge dacht war und auch in einer Fassung fürKlavier solo veröffentlicht wurde. Dadurchkonnte die Musik überall aufgeführt werden,als der Film seinen Siegeszug um die Weltantrat.

Über mehrere Dekaden hinweg vergingkaum ein Jahr, in dem der Film nicht inirgend einer Weise verändert wurde. Als LeoTrotzki bei Stalin in Ungnade fiel, wurdenseine eigenen Worte, die ohne Zitatangabeam Beginn des Films eingeblendet wurden,durch ein kurzes Zitat von Lenin ersetzt.Untertitelungen, welche die revolutionärenReden der Schiffsbesatzung wiedergaben,wurden abgeschwächt. Mehr und mehr Schnit-te wurden vorgenommen, wie beispielsweisedie Nahaufnahme von eingegrabenen Madenin einer Rinderhälfte. Ein anderes Lenin-Zitatwurde als Einleitung zum Film eingefügt,und schließlich wurde 1950 eine neue Musikfür den Stummfilm komponiert.

Für das 50-jährige Jubiläum des Films imJahr 1976 (die Uraufführung außerhalb derUdSSR hatte ja erst 1926 stattgefunden) flick-ten sowjetische Filmarchivare eine an -nähernd komplette Version des Films zusam-men, die praktisch alle im Lauf der Zeit ent-fernten Szenen (mit Ausnahme der Trotzki-Einleitung) wieder integrierte. Die Musik zu

dieser Version wurde allerdings aus Kompo-sitionen von Dmitri Schostakowitsch zusam-mengesetzt. Ironischerweise war diese neueMusikzusammenstellung nun länger als derFilm, was die Herabsetzung der Filmge-schwindigkeit notwendig machte und dieLaufzeit um fünf Minuten verlängerte. DasErgebnis war ein unruhiger und holprigerBildrhythmus.

«Potemkin» wird regelmäßig in die Listeder bedeutendsten Filme aller Zeiten aufge-nommen, nicht nur wegen seiner packendenGeschichte, sondern auch wegen der revolu-tionären Arbeit, die Eisenstein hinter der

Kamera ge leistet hat. Er sah den Film als eineneue und noch zu erforschende Kunstforman, nicht bloß als Unterhaltung oder Propa-ganda. Zu einer Zeit als Rudolph ValentinosLeinwandromanzen den Markt dominierten,nahm Eisenstein Amateurschauspieler unterVertrag, um seinen Filmen Authentizität zuverleihen. Die Verwendung von extremenNah aufnahmen, die sowohl Menschen alsauch un belebte Objekte zeigten, Bilder, diegeisterhaft erscheinen und verschwinden,Überblendungen und schnelle, komplexeSchnitte. Er erzeugte Stimmungen durchungewöhnlich lange Einstellungen vonNebel, Vögeln oder Sonnenstrahlen, die aufden Wellen des Meeres tanzen. Das Spiel mitSchatten und Licht ist bemerkenswert. Dieheutige digitale Technologie macht Spezialef-fekte mit ein paar Knopfdrücken möglich,sämtliche Effekte in «Potemkin» wurdenmühsam von Hand er zeugt: die rote Flagge,die auf dem Schlachtschiff gehisst wird,wurde mit der Hand auf jedes Einzelbild derFilmrolle aufgemalt und sorgte für Jubel undstehende Ovationen.

Das wichtigste aber sind Eisensteins über-raschende Kamerawinkel, die die Ästhetik derrussischen Maler des Futurismus wiederspie-geln, die atemberaubenden Massenszenenmit Tausenden von Menschen und seine ver-blüffende Fähigkeit, das Portrait eines Men-schen mit nur wenigen Filmbildern zu zeich-nen. Man denke hier an die Kumpanei derzwei Matrosen am Beginn des Films oder denhochmütigen Schiffsarzt.

Die Sequenz auf den Treppen von Odessawurde mit Recht als die berühmteste Szeneder Filmgeschichte bezeichnet. Es brauchtnur einen kurzen Blick auf die alte Frau mit

ihrem Zwicker, die Mutter mit dem Kinder-wagen, den Mann ohne Beine oder die blondeStudentin, um zu erfassen, wer diese Leutesind. Unglücklicherweise wurde die Bruta-lität dieser Szene, die auch im Jahr 2008schockierend auf uns wirkt, bis zur Versionvon 1976 immer abgemildert. Die Bildspra-che dieser Szene wurde legendär und oft mitHommagen geehrt oder sogar parodiert –unter diesen Widmungen finden sich «TheUntouchables» von Brian De Palma, «Brazil»von Terry Gilliam, «Bananas» von WoodyAllen und sogar die legendären «Simpsons»zitieren die berühmte Treppenszene. DieRestauration aus 2004, eine Kooperation zwi-schen Filminstituten in Deutschland undGroßbritannien, versucht die Vision von Ser-gej Eisenstein darzustellen: nach einer gründ-lichen Reinigung und Restaurierung desFilmmaterials, einer Wiederherstellung deroriginalen Untertitel sowie der Trotzki-Einlei-tung und dem Einfügen aller herausgeschnit-tenen Szenen, wurde Edmund Meisels Film-musik von Helmut Imig neu orchestriert undin 5.1 Dolby Surround aufgenommen. Schließ -

lich wurde auch die korrekte Filmge schwin -digkeit von 18 Bildern pro Se kun de wiederhergestellt. Durch die neue Länge des Filmsentstanden Lücken in der Filmmusik, die vonHelmut Imig kompositorisch aufgefüllt wur-den.

Sergej Eisenstein fiel schon bald bei Stalinin Ungnade. Wie viele andere Künstler wurdeer gezwungen, sich öffentlich für seine Filmezu entschuldigen, die als zu schwierig für dieAllgemeinheit bezeichnet wurden. Eine Vor-tragsreise führte ihn nach Hollywood, wo ereinen Vertrag für 100.000 Dollar unterzeich-nete, um «An American Tragedy» von Theo-dor Dreiser zu verfilmen – doch diese Idee,wie so viele andere seiner Träume, wurde nieverwirklicht. Er starb im Alter von 50 Jahrenund hinterließ eine Handvoll Filme, die dieFilmgeschichte für immer änderten.

LARRY L. LASH

Übersetzung aus dem Englischen: Alexander Moore

Der Autor lebt in Wien und arbeitet als Kulturjournalist

und Kritiker für mehrere internationale Print- und

Onlinemedien.

«Potemkin» war der Höhepunktin Eisensteins Karriere.

TITELGESCHICHTE

Die Neuordnung des Puzzles

Wozu die ganze Aufregung?

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Tschaikowskis letzte Symphonie als beklem-mendes Psychogramm – und eine möglicheAntwort auf die Frage, warum der dritte Satzkeinen Applaus verträgt. Michail Jurowski,Erster Gastdirigent der Tonkünstler, spürtdem Meisterwerk im Rahmen der Pro -gramm reihe «Pathétique» nach.

Am 25. Oktober 1893, neun Tage nach derUraufführung seiner 6. Symphonie, starbPjotr Iljitsch Tschaikowski in St. Petersburg ander Cholera. Bis heute ist ungeklärt, ob es sichbei der Ansteckung um einen tragischen Zu -fall gehandelt, oder ob Tschaikowski gar ab -sichtlich ein Glas unabgekochtes Wasser ge -trunken und dadurch den Freitod gewählt hat.Als gesichertes Wissen gilt jedenfalls, dass erals Mensch durch seine damals als skandalösgeltende und deshalb sorgsam verschwiegeneHomosexualität großem psychischem Stressausgesetzt war. Sicher ist aber auch, dassTschaikowski als Komponist nach mehrerenschmerzvoll gescheiterten Anläufen jene«grandiose Symphonie» zu schreiben imstan-de war, die «den Schlussstein meines gesam-ten Schaffens bilden» sollte. Die Symphoniesolle ein Programm haben, schrieb er seinemgeliebten Neffen Vladimir kurz vor Beginn derKomposition, aber ein «Programm von derArt, dass es für alle ein Rätsel bleiben wird [...]Formal wird es in dieser Symphonie viel Neuesgeben, und unter anderem wird das Finalekein lautes Allegro sein, sondern im Gegenteilein ganz getragenes Adagio.» Und währendder Partiturreinschrift: «Mir wird es ganzgewöhnlich und nicht erstaunlich vorkom-men, wenn man diese Symphonie scheltenoder wenig schätzen wird; denn es wäre nichtdas erste Mal. Aber ich halte sie ganz entschie-den für die beste und insbesondere für die auf-richtigste aller meiner Sachen. Ich liebe sie,wie ich nie auch nur eines meiner anderenmusikalischen Kinder geliebt habe.»

In der Tat stieß Tschaikowskis außerge-wöhnliches formales Konzept zunächst aufwenig Verständnis. Wie jede große Kunst lässtsich freilich auch die «Pathétique» auf ver-schiedene Weise interpretieren. Namentlichihren dritten Satz als bloßes Orchesterbra-vourstück anzusehen und zu bejubeln, wie es

Spontaner Applaus verbietet sich in dieserSichtweise des Werks von selbst, denn dieserMarsch führt ins Verderben. Auf diese mani-sche Phase folgt unweigerlich die Depressiondes Finales: Das resignierend absinkendeTodesthema, mit dem es anhebt, ist zunächstverschleiert, indem seine Töne abwechselnd inersten und zweiten Violinen stehen. Von nie-mand direkt gespielt, erklingt es doch ... erstspäter darf es «sichtbar» erscheinen. Dann gibtes freilich kein Zurück mehr: Die «Symphoniepathétique» wird unweigerlich zum Requiem.

MARKUS HENNERFEIND

PATHÉTIQUEMo 3. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenSa 8. 3., 18.30 Uhr, Reitschule GrafeneggSo 9. 3., 16 Uhr, Musikverein WienAlexei Lubimov (Klavier), Tonkünstler-Orchester NÖ, Michail Jurowski (Dirigent)

Der Autor ist Musikwissenschaftler, schreibt für die Wiener

Zeitung, ist Musikredakteur beim CD-Label col legno und

lebt als freier Musikpublizist in Wien.

Die Originalmusik aus der Stummfilmzeit,die Edmund Meisel für «Panzerkreuzer Po -t em kin» komponierte, wird im FestspielhausSt. Pölten in einer Bearbeitung des Dirigen -ten Helmut Imig erklingen. Denn die Zeitab -läufe der Musik mussten auf die neue Film -fassung von Enno Patalas abgestimmt wer-den. Patalas rekonstruierte die alte «russi-sche Fassung» des Films, Meisel kompo-nierte seine Musik aber für die in Deutsch -land 1926 gezeigte, kürzere Fassung.

Sergej Eisenstein wünschte sich zwar, dassjede Generation ihre Musik zu seinem Film«Panzerkreuzer Potemkin» schaffe, doch dieMusik, die der in Wien geborene und inBerlin aufgewachsene Dirigent und Kom -ponist Edmund Meisel (1894 – 1930) für diedeutsche Erstaufführung des Films schrieb,hat sich über mehrere Generationen hinwegbis heute als überaus wirkungsvoll gehalten.Selten in der mehr als hundertjährigen Film -geschichte hätten sich Film und Musik so gutergänzt, waren und sind sich Experten einig.Die pochenden Rhythmen und markantenthematischen Motive bleiben ebenso im Ge -dächtnis haften wie die ergreifenden unddramatischen Bilder des Films. Meisel, derauch die Musik zu Walther Ruttmanns Doku -mentationsfilm «Berlin: Sinfonie einer Groß -stadt» komponiert hat, ordnete die musikali-schen Klänge den filmischen Bildern unter,indem er eine synchron illustrierende Musikverfasste. Im Falle des «Panzerkreuzers» ge -

lang Meisel ein monumentales, mit einpräg-samen Motiven, Nach-Wagnerscher Har -monik und mit Choralzitaten große Wirkungerzielendes Klanggemälde. «Meisels Ton -sprache unterstützt einerseits genialerweiseden Film», befindet Helmut Imig, «anderer-seits erdrückt sie ihn nicht. Sie ‹sieht› undbeobachtet den Film.»

Zur Szene des Trauerzugs in Odessa zi -tierte Meisel die Melodie des russischen Re -volutionsliedes «Unsterbliche Opfer» vonArchangelskij, die viele Jahre später auch dersowjetische Komponist Dmitri Schostako -witsch im Trauermarsch seiner 11. Sympho -nie verwendete, die ebenfalls dem Revolu -tions jahr 1905 gewidmet ist. Aus verschiede-nen Werken Schostakowitschs wurde übri-gens 1942 für neuerliche Aufführungen vonEisensteins Film in der Sowjetunion eineFilmmusik zusammengestellt. Im Jahre 1950schrieb Nikolai Krjukow eine weitere Musikzum «Panzerkreuzer». In der westlichen He -mi sphäre wagte sich 2005 das britischeElectro pop-Duo Pet Shop Boys («Go West»)daran, dem russischen Stummfilm eineneue Musik zu unterlegen.

Edmund Meisel fertigte 1926 seine Par ti -tur für ein Salonorchester an, da eine Auf -führung mit Symphonieorchester damals zuteuer war. Die Partitur ging verloren, außerdem Klavierauszug wurden nur einige nichtgespielte Orchesterstimmen wieder gefun-den. Das ist das Material, das Helmut Imigfür seine Bearbeitung und Instrumentierung

vorlag. «Es ging nicht einfach darum, einPuzzle neu zusammenzusetzen und zu kolo-rieren, sondern für eine Bilderfolge, die demKomponisten so nicht vorgelegen hatte, einemusikalische Logik neu zu erfinden.» Imigbemühte sich, möglichst nahe an der Origi -nalmusik zu bleiben, «vergleicht man jedochden dramaturgischen Ablauf der deutschenFassung und der nun rekonstruierten russi-schen Fassung im Detail, erweist sich eineeinfache Übernahme von Meisels Musik alsnicht sinnvoll.» Die Problematik begann fürImig schon bei den Unterschieden in denAkteinteilungen. So musste er an einer Stelleeinen Schluss «wegoperieren», einen Über-gang in die nächste Szene finden, an eineranderen Stelle musste dafür ein passenderSchluss erfunden werden.

Ein Problem stellte auch die Verlänge -rung oder Streckung der Vorlage dar. Imig:«Die Stimmungen sind ja alle gegeben, aberdie Themen verlangen auch ihr eigenes stim-miges Tempo, und so zwingt das erweiterteBildmaterial immer wieder zur Erweiterungauch der musikalischen Unterlegung.» Dabeihat Imig fast ausnahmslos auf behutsame«Transplantation» vorhandenen Materialsgesetzt, nur an einigen wenigen Stellen mus-ste er eine persönliche Nachschöpfung ein-setzen. Dies tat Imig aber ganz im SinneMeisels, so wie er auch in der Orchestrierungden Versuch unternahm, die Partitur zu ver-wirklichen, wie sie Meisel vorgeschwebt ha -ben mag. «Ich habe alle Farben so eingesetzt,wie sie Meisel gefordert hat: immer nah amBild, meist markant, vital, zuweilen grell undskurril.»

Und so entstand 80 Jahre nach der Ur auf -führung von Meisels Musik eine Idealformder Partitur. Der Panzerkreuzer ist generalü-berholt und wird nun vom Tonkünstler-Orchester wieder in Fahrt gesetzt.

RAINER LEPUSCHITZ

PANZERKREUZER «POTEMKIN»Di 22. 4., 10.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenSchulkonzert im Rahmen der TonspieleMi 23. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenTonkünstler-Orchester NÖ, Helmut Imig (Dirigent)

Der Autor publiziert für das Festspielhaus St. Pölten, die

Tonkünstler, die Internationale Stiftung Mozarteum

Salz burg, die Salzburger Festspiele, das Wiener Konzert -

haus und andere.

bis heute manchmal getan wird, greift aberdoch schmerzlich zu kurz. Meint dieses Alle-gro molto vivace wirklich «nur» die Entwick-lung von Tschaikowski als Komponist – vonTändelei zu triumphalem Erfolg, wie sein Bru-der Modest es nahegelegt hat? Viel logischerund schlüssiger erscheint es doch, dessen fastgewaltsame Steigerungen als Manifestationeneines psychischen Ausnahmezustandes zuhören. Das passt perfekt ins freilich tristeGesamtbild: Die turbulent-bedrohlichen, fastunüberwindlich scheinenden Lebensstürme,Krisen und Anfechtungen im Stirnsatz endenschließlich in milder Zuversicht. Der schein-bar heiterer Ablenkung verpflichtete 5/4-Takt-Walzer, der an zweiter Stelle folgt, bietet keinedauerhafte Besserung, wird vielmehr vonmelancholisch kreisenden Episoden gestört(«ein Lächeln durch Tränen», wie der großeDirigent Arthur Nikisch meinte). Im obsessi-ven Scherzo-Marsch spitzt sich die Lage so -dann zur beklemmenden Manie zu: FlirrenderElfenspuk steht dem martialisch sich langsamhochstrebenden, steigernden Gewaltmarschgegenüber, der alles niederwalzt, bis er daszarte Scherzo schließlich unter sich begräbt.

«Ich liebe sie, wie ich nie auchnur eines meiner anderen musi-kalischen Kinder geliebt habe.»Tschaikowski über seine 6. Symphonie

Panzerkreuzermusik generalüberholt

PATHÉTIQUE

Michail Jurowski

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Heiter kommt die

Dunkelheit …

Rückkehrzu den Wurzeln

«Mich langweilte das Oktaven- und Drei-klangstabu, das meiner Ansicht nach einKlischee war.» Kurt Schwertsik sprach’s inden avantgardistischen Hochzeiten derSechzigerjahre, setzte sich ans Notenpultund schrieb fortan Musik, die sich nichtscheut, harmonisch im Sinne einer jahrhun-dertealten Tradition zu sein. Den Tonkünst-lern, denen er einst angehörte, legte KurtSchwertsik in der Jubiläumssaison einTrompetenkonzert auf den Gabentisch. DerUraufführung in der Philharmonie Essenfolgen nun in Wien und St. Pölten Aufführun-gen mit dem Startrompeter Håkan Harden-berger als Solisten.

Schwertsik, in der Musikstadt Wien aufge-wachsen, kam während des Studiums nachKöln und damit an einen Umschlagplatz derNeuen Musik. Aber die damals verfemteTonalität erschien Schwertsik noch langenicht ausgereizt und er begann, mit ihr zuexperimentieren. Die komplexen und subti-len Wechselwirkungen zwischen Harmonie,Kontrapunkt, Rhythmus, Phrasierung ließensich für ihn weiterhin ergiebig handhaben.Nach einem erfolgreichen Komponistenle-

ben mit Opern («Der lange Weg zur großenMauer», «Katzelmacher» und – für Kinder –«Fanferlieschen Schönefüsschen»), Konzert-musik («Instant Music», «Twilight Music»,«Baumgesänge» u. a.) und Kammermusik istKurt Schwertsik zum Nostalgiker geworden.«Inzwischen notiere ich alle Vortragsbezeich-nungen und Satzangaben italienisch. Das istseit dem Barock gut eingeführt und interna-tional verständlich.» Er nannte demnach auchsein neues Trompetenkonzert schlicht «Di -ver ti mento». Zusatz: «per tromba e orches-tra». Ein Konzert zur Unterhaltung also, zurAbendunterhaltung vor allem, denn auch dieeinzelnen Satztitel lassen keinen Zweifel da -ran, dass Schwertsik an die Form der Nacht-musik anknüpft: «Serenata» heißt der zweiteSatz, «Notturno» der vierte. Eingeleitet wirddas neue Konzert, wie es sich für eine Serena-de seit Mozarts Zeit geziemt, von einer «Mar-cia». An dritter Stelle steht ein Capriccio samtIntermezzo, das Finale ist «con spirito, moltovivace» zu spielen.

Und dann ist da noch ein Epilog, für dieTrompete alleine. «Ich wusste, das Finalekann noch nicht das letzte Wort gewesen sein,ich musste die Entwicklung des Stückes zu

einem Ende bringen. Im Vertrauen auf denTrompetensolisten habe ich ein etwas ernstesWort am Schluss gesprochen.»

Wie denn überhaupt «Divertimento», also«Unterhaltung», nicht mit Spaß zu verwech-seln ist. Eine Unterhaltung kann sich aufhohem Niveau und auch ernst abspielen. «Ichhabe bei meiner Musik nicht das Gefühl, dasssie lustig ist», meint Schwertsik, den in derKunst vor allem die Kunst der Gefühlskon-traste interessiert. Wenn er zum Beispiel inLondon ist, geht er gerne in eines der Theateram Westend, weil er dort innerhalb von fünfVorstellungsminuten in die Situation komme,«gleichzeitig weinen und lachen zu können».Das ist es, was ihn auch schon als Orchester-musiker – zehn Jahre als Hornist bei den Ton-künstlern, 20 Jahre bei den Wiener Sympho-nikern – besonders fasziniert hat, wenn Musikvon Joseph Haydn gespielt wurde: «Die schlägtinnerhalb von zwei Takten von äußerster Hei-terkeit in Dramatik um. Was für eine Beweg-lichkeit! Um das dauernde Auf und Ab gehtes.» So sind auch im «Divertimento» das emo-tionale Oben und Unten, Freude und Weh-mut, die Licht- und Schattenseiten zu hören.Heiter kommt die Dunkelheit.

Als Komponist sei er, so Schwertsik, «mitdem Herstellen der Form beschäftigt – dieseForm muss dann für Emotionen durchlässigsein». Und auch dann, wenn man für dasOrchester schreibe, wie jetzt beim Trompeten-konzert (doppelte Holzbläser, 4 Hörner, Tuba,Harfe, Schlagwerk, Streicher), dürfe man nichtnur technische und klangliche Mög lichkeitenbedenken, sondern genauso stark auch dieAura und die Geschichte der Instrumente, fürdie man komponiert, beachten. Dies betrifftauch den Part der Solotrompete, «heutzutageist die Trompete von den technischen Mög-lichkeiten her ja ein Instrument, auf dem manohne Weiteres Violinkonzerte spielen kann»,so Schwertsik, und da schäme man sich dannfast, «Einfacheres zu schreiben». Aber er hatbei der Solostimme immer auch an das eigent-liche Wesen der Trompete gedacht.

RAINER LEPUSCHITZ

DAPHNIS UND CHLOÉSa 29. 3., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 30. 3., 16 Uhr, Musikverein WienMo 31. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 1. 4., 19.30 Uhr, Musikverein WienHåkan Hardenberger (Trompete), Tonkünst-ler-Orchester NÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)

Kristjan Järvi, in Estland geboren, begibt sichauf die Spuren der Musik seines Landsman-nes Arvo Pärtund dirigiert die 3. Symphoniesowie im Rahmen der Wiener Festwocheneine erweiterte Fassung des «Stabat Mater».

Als Estland noch sowjetisch war, sah sichArvo Pärt massiver Kritik und ständiger Kon-trolle durch die kommunistischen Kulturbe-hörden ausgesetzt, egal, ob er nun zunächstmit Zwölftonskalen, danach in einer Collage-technik oder schließlich spirituell und vonAlter Musik inspiriert komponierte. In seinenCollagen zitierte Pärt bevorzugt barockeSakralmusik, so auch in der Symphonie Nr. 3,deren drei Sätze jeweils auf einer choralarti-gen Melodie basiert, die auf Fragmente pro-testantischer Hymnen zurückgehen. DerChoral steht immer am Beginn des Satzesund wird dann in rhythmischen Schichtun-gen verarbeitet und in ein musikalisches Lichtdes 20. Jahrhunderts gerückt. Pärt widmetedie Symphonie seinem Landsmann NeemeJärvi, der sich schon damals vehement für dasSchaffen des estnischen Komponisten ein-setzte.

In der Entstehungszeit von Pärts 3. Sym-phonie sah man im Hause Järvi Kinderfreu-den entgegen. Ein Sohn wurde geboren underhielt den Namen Kristjan. Dreieinhalb Jahr-zehnte später dirigiert Kristjan Järvi im Kon-zertprogramm «Nordlichter 3» die gleichaltri-ge Symphonie in Österreich, jenem Land, dasfür Arvo Pärt einst bei seinem Weg in die Emi-gration die erste Anlaufstation war. In derSowjetunion hatte sich Pärt in eine innereschöpferische Emigration zurückgezogen. Erbeschäftigte sich mit der Polyphonie Ockeg-hems und Machauts, mit Ursprüngen ortho-doxer liturgischer Musik und dem mittelalter-lichen Organum und entwickelte im Verbor-genen eine Tonsprache, die diese Wurzelnwachsen lässt. Aus der Verbindung der Hori-zontale der Tonleiter und der Vertikale desDreiklangs entsteht eine neue, weit aus-schwingende Tonalität. Pärt nennt seinen Stil«Tintinnabuli», nach dem lateinischen Wortfür Glöckchen. Die musikalische Exegese fin-det vor allem in der Vertonung christlicherTexte ihren Ausdruck, von Psalmen des AltenTestaments, der Messe, Lobgesängen und

Lita neien bis hin zu russisch-orthodoxenBußgesängen.

Im «Stabat Mater», 1985 aus Anlass des100. Todes- und 50. Geburtstages von AlbanBerg im Auftrag der Alban Berg-Stiftungkomponiert, verkettete Pärt für drei Vokalis-ten und Streichtrio reine harmonische Phra-sen. Die Streicher unterstützen die in unge-schützter Klarheit geäußerten Vokalsequen-zen über die Leiden der Mutter Gottes amKreuz des Sohnes und spielen zwischen denStrophen instrumentale Meditationen. Be -reits in der ersten Strophe durchwandert dieMusik in einer langsamen Abwärtsbewegungdie seelischen Empfindungen von schrillerKlage bis zu leiser Resignation. Wenn die Ver-zweiflung am größten ist, steht die Musikstill. Die Stille macht Pärt zu einem wesent-lichen Element der Musik.

Für die Jubiläumssaison der Tonkünstlerbringt Arvo Pärt sein «Stabat Mater» nun inein größeres Format für Chor und Streichor-chester. Die instrumentalen Vorgänge desStreichtrios werden auf fünf Orchestergrup-

pen erweitert. An der innigen Schmerzens-musik wird die gezoomte Klanglichkeit nichtsändern, wie im Wiener Festwochenkonzertder Tonkünstler unter der Leitung von Krist-jan Järvi zu hören sein wird.

RAINER LEPUSCHITZ

NORDLICHTER 3Sa 2. 2., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 3. 2., 16 Uhr, Musikverein WienMo 4. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenNicola Benedetti (Violine), Tonkünstler-Orchester NÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)

FESTWOCHENKONZERTDo 12. 6., 19.30 Uhr, Musikverein WienWiener Singverein, Tonkünstler-OrchesterNÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)

Der Autor publiziert für das Festspielhaus St. Pölten, die

Tonkünstler, die Internationale Stiftung Mozarteum

Salz burg, die Salzburger Festspiele, das Wiener

Konzert haus und andere.

Page 6: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

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Doppelt hält besser –zwei Duos zu Gast bei den Tonkünstlern

Der junge Perkussionist Martin Grubingerhat in den letzten Jahren mehrfach bewiesen,dass er nicht nur ein talentierter, sondernauch ein höchst kreativer Interpret ist: «ThePercussive Planet» nannte sich ein dreistün-diges Recital, das der 1983 geborene Salzbur-ger beim Beethovenfest 2006 gab. In 20 Wer-ken aus 5 Kontinenten vereinte er die zentra-len Schlagwerkstile des 20. und 21. Jahrhun-derts. Die Leidenschaft, die außerordentlicheVirtuosität und Energie, die Martin Grubin-ger auf der Bühne ausstrahlt, passen so garnicht zum Klischeebild des traditionellenSchlagwerkers, der in Momenten der musika-lischen Klimax im Orchester brav die Paukeschlägt. Martin Grubinger sucht das an -spruchsvolle Repertoire, hantiert mit einemriesigen Instrumentenapparat und hat eineklare Vorstellung von der Ausdrucksfähigkeitseiner Instrumente, so dürfe «das Schlagzeugnicht auf rhythmische Funktionen reduziertoder nur als Geräuschkulisse betrachtet wer-den. Ich möchte sowohl auf der Marimba alsauch auf Trommeln melodische Linien spie-len und alle Klangnuancen darstellen kön-nen.»

Einer der Wegbereiter für die Emanzipa-tion des Schlagwerks als Soloinstrument war

Béla Bartók. Bereits in seinen ersten beidenKlavierkonzerten tritt das Schlagwerk ausdem Orchester hervor und parliert in Concer-to-grosso-Manier mit dem Soloinstrument.Indes war Bartók auch Pionier auf dem Gebietder perkussiven Behandlung des Klaviers, wieer im «Allegro barbaro» (1911) eindrucksvollvorführte. Seine Überlegungen zu den Mög-lichkeiten des Zusammenspiels von Klavierund Schlagwerk vereinte Bartók in der Sona-te für zwei Klaviere und Schlagzeug Sz 110(1937), aus der das Konzert für zwei Klaviere,Schlagzeug und Orchester Sz 115 (1940) her-vorging. In einem wilden Ritt über polymoda-le Skalen entwickeln die Klavierstimmeneinen suggestiven Sog, der von dem rhyth-

misch und klangfarblich zugespitzten Ein-satz der Perkussionsinstrumente noch ver-stärkt wird. Die Schlagwerkstimmen sindebenso wie der Klavierpart für zwei Personengesetzt. Interpretiert werden sie bei diesemKonzert von Martin Grubinger und seinemLehrer Leonhard Schmidinger, seines Zei-

chens Dozent am Bruckner-Konservatoriumund Solopauker des Bruckner-OrchestersLinz. Als Pädagoge und Förderer begleitet erGrubinger seit dessen 15. Lebensjahr.

Den Klavierpart in Bartóks Konzert fürzwei Klaviere, Schlagzeug und Orchesterinterpretieren die türkischen Zwillings-schwestern Ferhan und Ferzan Önder, diesich binnen kurzer Zeit als eines der interes-santesten jungen Klavierduos etablierenkonnten. Ihr Werdegang ist erstaunlich,bedenkt man, dass sie erst im Alter von zehnJahren mit dem Klavierspiel begannen, aberbeide so begabt waren, dass sie bereits vierJahre später einen Spezialpreis der Jury desAlessandro Casagrande Wettbewerbs im ita-lienischen Terni erhielten. Nach Abschlussihres Studiums an der Hacettepe Universitätin Ankara gingen Ferhan und Ferzan Önder1985 nach Wien, wo sie heute noch leben.Davon, dass sich ihre gemeinsame Lebensge-schichte sehr positiv auf ihr pianistischesZusammenspiel auswirkt, sind die Schwes-tern überzeugt. Es ist wohl Teil ihres Erfolges,die eigene Persönlichkeit nicht in den Vorder-grund drängen zu wollen, sondern stattdes-sen ihre ganze künstlerische Kraft auf dasgemeinsame Gestalten zu konzentrieren. Diemusikalische Leitung an den vier Konzert-abenden übernimmt der gebürtige US-Ame-rikaner Hugh Wolff, ein Spezialist für breitgefächerte und anspruchsvolle Programme.

Kehren wir zu den Werken des Abendszurück: Bartóks Liebe zu modalen Skalen teil-te auch Maurice Ravel, dessen «Valses nobleset sentimentales» in der Orchesterfassungvon 1912 dem Instrumentalkonzert Bartóksvorangehen. Bei aller klangfarblichen Opu-lenz und allem märchenhaften Glanz, die dieValses versprühen – Ravel selbst spielt mitdem Image einer dekadenten Märchenwelt,wenn er der Partitur den Ausspruch «le plaisirdélicieux et toujours nouveau d’une occupa-tion inutile» («Das köstliche Vergnügen einerunnützen Beschäftigung») voranstellt: Hierist – wie auch bei Bartók – jeder Ton mitäußerster kompositorischer Strenge und miteiner Sparsamkeit der Mittel gesetzt, die dieNotwendigkeit geradezu jeder Note hinter-fragt. «Der Titel kennzeichnet meine Absicht,eine Kette von Walzern nach dem BeispielSchuberts zu komponieren», notierte Ravel.Schubert hatte nicht nur Dutzende Walzerund Deutsche Tänze geschrieben, sondernauch zwölf «Valses nobles» und 34 «Valsessentimentales», denen Ravel in seinen Valses

mancherorts sehr nahe kommt. Diese wur-den «inmitten von Protesten und Hohnru-fen» (Ravel) bei einem Rätselkonzert der Soci-été Musical Indépendante in Paris uraufge-führt, das hieß, der Komponistenname wurdezunächst nicht preisgegeben und die Hörerstimmten über die Autorschaft jedes Stückes

ab. «Die Vaterschaft der Walzer wurde mirzugesprochen – mit einer schwachen Mehr-heit. Der siebente scheint mir der kennzeich-nendste.»

Ravels Valses führen uns also zu FranzSchubert. Mit seinem letzten vollendetenOrchesterwerk, der Großen C-Dur-Sympho-nie D 944 (1825/26) gelang es Schubert, sichvon seinem großen Vorbild Beethoven, daszuweilen wie ein Damoklesschwert auf ihmlastete, zu lösen und seinen individuellen Stil,den er in der Kammermusik entwickelt hatte,auf die Symphonie zu übertragen – das Resul-tat war für damalige Ohren unerhört: eine rie-sig dimensionierte akustische Landschaftund höchste Anforderungen an das Orches-ter. Die Uraufführung der Symphonie zuSchuberts Lebzeiten scheiterte am mangeln-

den Probeneifer der Orchestermusiker. Siewurde erst eine Dekade später 1839 realisiert,nachdem Robert Schumann die Symphoniewieder entdeckt hatte. Aber auch der ausfüh-rende Dirigent Felix Mendelssohn Bartholdystieß – sowohl in Leipzig als auch in London –auf Widerstand in den Orchestern und es soll-te noch einige Zeit dauern, bis sich das zu -kunftsweisende Werk seinen Platz im Reper-toire erkämpft hatte. «Jahre werden vielleichtvergehen, ehe sie sich in Deutschland hei-misch gemacht hat», sinnierte ein Zeitgenos-se Schumanns über die Symphonie, aber«dass sie vergessen, übersehen werde, ist keinBangen da; sie trägt den ewigen Jugendkeimin sich.»

LISA FARTHOFER

TAKTGEFÜHLSa 17. 5., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggSo 18. 5., 16 Uhr, Musikverein WienMo 19. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 20. 5., 19.30 Uhr, Musikverein WienFerhan & Ferzan Önder (Klavier), Martin Gru-binger & Leonhard Schmidinger (Schlag-zeug), Tonkünstler-Orchester NÖ, Kristjan Järvi (Dirigent)

Die Autorin ist ist Mitarbeiterin der Dramaturgie des Wie-

ner Konzerthauses und Musikwissenschaftlerin in Wien.

Die beiden Schwestern konzen-trieren ihre ganze künstlerischeKraft auf das gemeinsameGestalten.

Einer der Wegbereiter für dieEmanzipation des Schlagwerkswar Béla Bartók.

Durchschlagend

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Die Tonkünstler sind bereits weit gereist. Japan, Deutschland, diebaltischen Staaten, Spanien und Großbritannien gehören zu den Län-dern, in denen das Orchester im Rahmen von Tourneen allein im letz-ten Jahrzehnt aufgetreten ist. Im Februar 2008 steht die nächste Kon-zertreise an, diesmal geht es nach England. Gemeinsam mit Chefdi-rigent Kristjan Järvi sind die Tonkünstler bereits zum zweiten Maldort zu Gast. Nach einer ersten Tournee im Oktober 2004 wurde dasOrchester eingeladen, mit einer neuen Konzertserie wieder die briti-sche Insel zu bereisen. Dabei haben die Tonkünstler ein abwechs-lungsreiches Programm im Gepäck: Werke von Arvo Pärt, Ludwig vanBeethoven, Jean Sibelius, Johannes Brahms, Max Bruch und JohnAdams stehen in unterschiedlichen Zusammenstellungen auf demProgramm der England-Tournee 2008. Musikalische Mitreisendesind die Geigerin Nicola Benedetti und der Pianist Michail Rudy.

Wenn einer eine Reise tut..., beginnt ein be kanntes Sprichwort. Einganzes Orchester auf Reisen kommt mit einer Fülle von Eindrückenund Geschichten wieder nach Hause und jedes Orchestermitglied hatviel zu erzählen. Michael Pircher, Tubist der Tonkünstler, war 2004 inEngland mit dabei. Wie es war, sein eigenes Instrument am Vorabendder Abreise einer Spedition zu übergeben, beschreibt er diplomatischmit «gemischten Gefühlen». So oder so ähnlich dürfte es wohl allenOrchestermusikern ergehen, die ein größeres Instrument spielen, dasnicht im Flugzeug mitreisen darf. Doch die Speditionen arbeiten mitden Orchesterwarten unter der Leitung von Johann Decker gut zusam-

men: vom Notenmaterial angefangen bis zu den großen Kästen für dieKontrabässe wird alles fachmännisch betreut und reisefertig gemacht. Die Musiker selbst reisen innerhalb des Landes meistens mit dem Bus– für das niederösterreichische Orchester nichts Neues: Bus fahrengehört zum Alltag. Die Stimmung während der Fahrt beschreibt Mich-ael Pircher als durchwegs gut, jeder hat «seinen» Platz und man lässteinander so viel Lebensraum wie möglich. Die einen genießen die vor-beiziehende Landschaft, andere ruhen sich aus – jeder hat seinen eige-nen Rhythmus. Beim Ankommen läuft alles routiniert ab: Eincheckenim Hotel, in den Konzertsaal gehen und die Instrumente in Empfangnehmen, Anspielprobe und Akustik ausprobieren, danach zurück insHotel. Dort Umziehen, Ausruhen, vielleicht eine Kleinigkeit essenund die schwierigsten Stellen noch einmal anspielen. Am Abend fin-den sich dann alle wieder ein: das Publikum, das Orchester, der Diri-gent und die Solisten. Beim englischen Publikum waren die Konzerteder Tonkünstler sehr erfolgreich, was sich in den liebevoll ausgerich-teten Empfängen ausdrückte, zu denen das Orchester nach den Kon-zerten oft eingeladen wurde. In 11 Tagen legten die Tonkünstler somanche weite Strecke zurück. Von London im Süden der britischenInsel angefangen über Swansea in Wales und Edinburgh in Schottlandführte die Reise in mehrere Städte, in denen die Tonkünstler das öster-reichische Konzertleben präsentierten.

Tourneen laufen bei einem Orchester nach einem professionellenSchema ab, variabel sind die Städte, in der die Tonkünstler auftreten –und ein bisschen Sightseeing muss ja auch sein. «Irgendwer von unskennt sich immer aus», erzählt Michael Pircher. Und oft packt die viel-gereisten Orchestermusiker gerade wegen einer Tournee noch einmaldas Reisefieber: Prof. Brigitta Hampel-Proksch, langjährige Tonkünst-lerin am Kontrabass, reiste nach der Spanien-Tournee privat noch ein-mal nach Barcelona, weil es ihr dort so gut gefallen hatte. Sie erinnertsich auch noch an Zeiten, in denen der Aufwand für eine Konzertreisenoch nicht so groß war.Auf der Februar-Tournee durch England stehen diesmal nur englischeStädte am Programm. Neben «alten Bekannten» wie London, South -end und Birmingham, bereisen die Tonkünstler heuer auch noch Bris -tol, Manchester und Cambridge auf der Insel. Schon bald nach der England-Tournee gehen die Tonkünstler wiederauf Reisen: im Rahmen des Programms «In the Heart of Europe» trittdas Orchester am 3. und 4. April in der slowenischen Hauptstadt Ljubl -ja na auf. Das Austauschprogramm findet in den kommenden Saiso-nen auch mit Budapest, Prag und Bratislava statt und bietet auch Kon-zerte der dortigen Symphonie-Orchester in Wien und St. Pölten.Es bleibt also nur, den Tonkünstlern eine gute Reise und – auch imeigenen Interesse – eine sichere Wiederkehr zu wünschen.

ALEXANDER MOORE

Der Autor ist für die Dramaturgie und die Publikationen des Tonkünstler-Orchesters

und des Musikprogramms Grafenegg verantwortlich.

Einmal um die ganze WeltTonkünstler auf Tournee

Neue Live-CDIm September und Oktober 2005 sorgte eine Aufführungs -serie der Tonkünstler im Wiener Musikverein für Furore.Das Orchester führte gemeinsam mit ChefdirigentKristjan Järvi «Das Buch mit sieben Siegeln» von FranzSchmidt auf. In der Reihe hochkarätiger Solisten standendamals neben anderen Johannes Chum (Tenor) und derstimmgewaltige Robert Holl als Stimme des Herrn auf derBühne. Von Publikum und der Presse hoch gelobt wurdedamals auch der Wiener Singverein, den Johannes Prinzeinstudiert hatte.

Jetzt wurde dieses Konzert beim britischen LabelChandos auf CD verewigt und ist ab dem Frühjahr bei unsund im Handel erhältlich.

Preis: € 24,90 (10 % Rabatt für Mitglieder)

Positive ZuwachsrateIn einem Orchester ist immer etwas los, in dieser Hin sichtunterscheiden sich die Tonkünstler natürlich nicht vonanderen Orchestern und so finden sich bei einem kurzenStreifzug durch die Reihen der Musiker auch einige neueNamen und Gesichter: Als neue stellvertretende Kon -zertmeisterin ist Lieke te Winkel zu den Tonkünstlerngekommen und die beiden Hornisten Jonas Rudner undChristoph Peham wurden engagiert.

Das Probejahr erfolgreich abgeschlossen haben AndreasEitzinger (1. Posaune), Xuan Ni (2. Violine), IsabelleReinisch (2. Violine), Mag. Victoria Fónyad (Viola) undCecilia Sipos (Violoncello). In die Orchester akademie wur-den Michaela Linsbauer (1. Violine), Yuka Murakami (2.Violine), und Mag. Ilana Tjumjanceva (Violoncello) aufge-nommen.

Alle Musikerinnen und Musiker haben sich bereits aus-gezeichnet eingelebt und tragen mit ihrem Engage mentdazu bei, dass die Tonkünstler weiterhin ein innovativesund hervorragend eingespieltes Orchester bleiben.

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Als Symphonie der Sinne und Fest fürs Ge müthat sich Grafenegg von Anfang an seinenBesuchern präsentiert. Mit dem fulminantenStart im vorigen Jahr setzte das neu gegrün-dete und von Rudolf Buchbinder ge leiteteFestival einen markanten Punkt auf die musi-kalische Landkarte Österreichs. Für Reisen -de, Feinschmecker und Musiklieb ha ber – undnatürlich alle, die all das auf sich vereinen –bietet das Schloss, der Park, die Gastronomieund nicht zuletzt das musikalische Angebotviele gute Gründe, um auch für 2008 einenBesuch einzuplanen. Der Musikgenuss inGra fen egg beginnt ab heuer schon im Mai.

Neben dem Wolkenturm, der schon im Vor -jahr durch seine Akustik und seine Ar -chitektur großes Aufsehen erregt hat, stehtab Mai auch der neue Konzertsaal, das Audi -torium, zur Verfügung. Im Frühjahr 2008fertig gestellt, wartet das Auditorium mitSpitzenakustik und einem hellen, freundli-chen Ambiente auf. Der praktische Nutzendes neuen Konzertsaals liegt auf der Hand:für die Open-Air-Abende, die vom Wet tergottnicht begünstigt werden, steht nun eine

Grafenegg ist ein neuer Markierungspunkt auf dermusikalischen Landkarte Österreichs.

Da capo!Neues aus Grafenegg

Nach dem ersten Vorgeschmack folgt am20. Juni eine Sommernachtsgala im Wolken -turm, bei der der zukünftige ChefdirigentAndrés Orozco-Estrada und die Tonkünstlerneben Maxim Vengerov und Michael Schadeein weiteres berühmtes Schwesternpaar be -gleiten, diesmal Katia und Marielle Labèque.

Das Sommernachts-Wochenende bietetauch einen guten Anlass für einen Ausflug:Am Sonntag, den 22. Juni, lädt Grafenegg zueinem Tag der offenen Tür, bei dem mannicht nur den berühmten Blick hinter dieKulissen machen kann, sondern in Work -shops und spielerischen Entdeckungs reisenim Park den Musikbetrieb von allen Seitenkennen lernen kann.

Der Abend mit dem Titel «Sturm undDrang» am 26. Juli wird mit Beethoven eröff-net: Christian Zacharias dirigiert zuerst die«Coriolan»-Ouvertüre und leitet danach dasTonkünstler-Orchester vom Klavier aus, woer das Kla vierkonzert Nr. 3 interpretiert. Inder zweiten Hälfte des Abends steht derAusnahme künstler wieder am Dirigenten -pult und dirigiert die Sym phonie Nr. 2 vonRobert Schu mann.

Der österreichische Pianist TillFellner wird beim zweiten Abenddes Musik-Som mers am 2. Augustvon den Ton künstlern unter LiborPesek begleitet, der unter dem Titel«Wien-Prag-Wien» Werke von Mozart,Beethoven und Dvorák bietet. Nachder Ou ver türe zur «Entführung ausdem Serail» spielt Till Fellner dasKlavierkonzert Nr. 4 von Beethoven, dieTonkünstler widmen sich nach der Pause derSymphonie Nr. 6 von Anto nín Dvorák.

Einen Genuss allerhöchster Güte versprichtam 9. August das Programm «Straussiana»,bei dem Angelika Kirchschlager gemeinsammit den Tonkünstlern und Alfred Eschwéeinen Abend gestaltet, der «Strauss» als Nameund als Programm in den Mittelpunkt rückt.Melodien, Lieder und Couplets von JohannStrauß und Franz Lehár, dazu Orchester -lieder und «Don Juan» von Richard Straussund zum Abschluss noch die «Straussiana»des österreichischen Komponisten ErichWolfgang Korngold.

Mit dem Abend «Liebesfeuer» wird derMusik-Sommer am 16. August abgerundet:Hans Graf dirigiert die Tonkünstler, als Solistist der umjubelte Pianist Alexander Lonquichzu Gast. Auf dem Programm stehen RobertSchumanns Ouvertüre «Manfred» und dasKlavier kon zert in a-moll. Und als zweiten Bei -trag zum Thema «Liebesfeuer» begeben wiruns zum Abschluss in die Welt der russischenMythen und Märchen, wenn wir in das Reichdes «Feuervogel» von Igor Strawinski reisen.

Mit dem Programm des Musik-Sommersbieten die Tonkünstler noch vor dem Musik-Festival eine Gelegenheit an, Konzerte in ent-spannter Atmosphäre zu genießen. Grafen -egg bietet alles, was ein gelungener Som -merabend braucht: ein stilvolles Ambiente,viel un berührte Natur und natürlich musika-lische Unterhaltung auf höchstem Niveau.Zu sätzlich zum Musikprogramm lockennoch weitere zahlreiche Angebote zu einemBe such, wie die erstklassige Gastro nomievon Toni Mörwald, die Landes gar ten schau2008, die neben Tulln auch in Grafen eggstatt finden wird ... und natürlich im mer jedeMenge unberührte Natur.

In Kürze erscheint eine Broschürezum Sommerprogramm in Grafen egg, online schon jetzt aufwww.grafenegg.at

Indoor-Variante zur Verfügung. Natürlichkann man das Auditorium auch als ersteWahl ansteuern, beispielsweise am 17. Mai,wenn dort das erste Konzert gegeben wird.Zur Einweihung des Auditoriums geben dieTonkünstler ein ganz «normales» Konzert,weil die Er öffnung da stattfinden soll, wo sieam besten platziert ist: in den Ohren undHerzen der Zu hörer. Auf dem Programmsteht Musik von Maurice Ravel, Béla Bartókund Franz Schu bert. Bei den Tonkünstlernunter der musikalischen Leitung von HughWolff sind da bei die Schwestern Ferhan undFerzan Önder und die Schlagwerk-StarsMartin Grubinger und Leonhard Schmidingerzu Gast.

Die «Durststrecke» bis zur Eröffnung desMusik-Festivals Ende August überbrückendie Tonkünstler mit ihrer neuen Reihe derResidenz-Konzerte: damit ist nicht fürst -liches Logieren im Grü nen gemeint, sondernder Musik-Sommer: Fünf erstklassige Kon -zert abende mit hochkarätigen Solisten undstimmigen Program men versprechen ab -wechslungsreichen Kul tur genuss in der war-men Jahreszeit.

Angelika Kirchschlager

Rudolf Buchbinder

Katia und Marielle Labèque

Christian Zacharias

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Das deutsche Feuilleton über häuft sieohnedies so mit Superlativen, dass man mitden Vorschuss lorbeeren tatsächlich Gewächs -häus er füllen könnte. Nach einigen Alben mitWolfgang Muthspiel, die aus ihren Stim m -exkursen musikalische Höhenflüge mach-ten, und vor allem Scattering Poems mit demJulia Hülsmann Trio, das im Jahr 2003 knapphinter Norah Jones auf Platz 2 der Jazzchartseinstieg, gilt die heute 37-jährige als «Ge -sangs-Sensation» (AZ). «Rebekka Bakken.Eine Sirene. Wer sie hört, ist verloren», standin der Hamburger Morgenpost anlässlicheines Auftritts im Birdland. «Das Sinnlichste,was weiblicher Jazz zu bieten hat» schriebPRINZ, und Die Welt erkannte «die Aura hateinen Namen: Rebekka Bakken». «Unerhörtgut» fanden die einen (Die Welt), «einfachnur schön» die anderen (Brigitte). Der Kon -zertkritiker der FAZ schwärmte von der «bisunter die Haarspitzen erotischen Frau» als«Schöne der Nacht und größte Entdeckung»,das deutsche Fachmagazin Musikexpressschrieb: «Bakken reißt musikalisch Hori -

zonte auf, die vom Mittleren Westen der USAbis in die magisch aufgeladenen, skandinavi-schen Seelenlandschaften reichen», und nichtzuletzt war in der Süddeutschen Zeitung zulesen: «Dass einem Rebekka Bakkens Stim -me die Sprache ver schlägt, hat sich herum-gesprochen».

Rebekka Bakken wurde 1970 im norwegi-schen Lier (nahe Oslo) geboren. Als Kindversucht sie sich zu nächst an Violine undKlavier, bevor sie sich im Teenageralter demGesang widmet. Rebekka singt – wie nichtanders zu erwarten – in lokalen Bands undentwickelt ihren Ausdruck bei verschiedenenR’n’B-, Funk- und Rock projekten. Mehr undmehr entdeckt sie auch die leisen Melodienund sammelt erste Erfahrungen in derSinger/Songwriter -Szene. Zu ihren Vorbil -

Eine Stimme ist eine Stimme, egal was siesagt oder singt. Aber eine Stimme, zumaleine schöne, einnehmende und sinnliche,die etwas zu sagen hat, ist viel mehr. Mehran und für sich, aber vor allem auf regen der,berührender, bewegender und wertvoller.

Kaum eine europäische Sängerin hat im letz-ten Jahr so viel Interesse erregt und so vielZuspruch gefunden wie Rebekka Bak ken.Unte r all den neuen Sängerinnen, die seitEnde der neunziger Jahre die europäischeJazz szene beglücken, ist Rebekka Bakken diecharisma tischste. Denn sie hat diese Misch -ung aus lyrischer Kraft und erfrischenderJugend, aus darstellerischem, theatralischemTalent und klarer Klassizität, die sie unterallen Newcomerinnen unverkennbar macht.Und erfolgreich. In einer fast unüberschaubargewordenen Musik szene strahlt RebekkaBakken hervor wie ein selten gewordenesEdelmetall. Ihre über drei Oktaven reichendeausdrucksstarke und wand lungsfähige Stim -me im Spannungs feld des Folk, Pop und Jazzmacht sie zu Beginn des 21. Jahrhunderts zueiner der erfolgreichsten Vertreterinneneiner neuen Generation skandinavischerJazz vokalistinnen. Ausverkaufte Konzerteund be geisterte Zuhörer in ganz Europa sindBeleg hierfür. In St. Pölten tritt die gebürtigeNorwegerin gemeinsam mit den Ton künst -lern unter Caspar Richter auf. Auf dem Pro -gramm stehen ihre eigenen Songs, die fürdieses Konzert völlig neu arrangiert wurden.

«Rebekka ist eine ungewöhnliche Künst -lerin», schwärmt Österreichs Parade-Jazz-Gitarrist Wolfgang Muthspiel. Der Tages-Anzeiger formuliert es zielbewusster und aus-sagekräftiger: «Sie hat eine schöne, außer -gewöhnlich reine, modulationsfähige Stim -me, die man schnell zu kennen glaubt und diedann doch immer wieder andere, neueFacetten zeigt: wenn sie plötzlich warm wird,wenn die jungmädchenhafte Naivität sich alsdoppelter Boden erweist, wenn sie schnell ein-mal ein bisschen wie eine Rockröhre loslegt.»

ten lyrischen Qualitäten, wobei Musiker wieAarset, der Bassist Lars Danielsson, oderauch Gäste wie Nils Petter Molvær an derTrompete und Bendik Hofseth am Saxofonden jazzigen Aspekt nicht vollständig ausden Augen verloren. «Ich glaube zwar nicht,dass es ein Pop-Album ist, aber ich habe mitSicherheit den Jazz verlassen», kommentiertsie Is That You?.

Die elf selbst geschriebenen Songs zeig-ten eindringlich Bakkens Genre übergreifen-den Zug zur Kunst des Gesangs. Das liegtnicht nur an der intimen und offenen Art,mit der sie ihre selbstbewussten und ele -ganten Zei len und Melodien schreibt undsingt. Sie nutzte ihre vielseitigen kommuni-kativen Eigenschaften bei dieser Produktionnoch erfolgreicher und effektiver. Ihre poeti-

dern erklärt sie Johnny Cash, Miles Davis,Bob Dylan und Prince.

Dennoch wagt sie noch nicht, sich voll-ständig auf die Möglichkeiten ihrer Stimmezu verlassen. Bakken beginnt ein Philo so -phie- und Wirtschafts studium, das sie aberMitte der Neunziger abbricht, um sich von daan hauptberuflich der Musik zu widmen. ImJahr 1995 zieht Rebekka Bakken nach NewYork und wundert sich, «dass mich niemandentdeckte und zum Star machte», wie siespäter selbstironisch zu Protokoll gibt.

Mit einer gesunden Mischung aus Nai vitätund Ehrgeiz beginnt sie von da an, sich in diedortige Jazzszene einzuführen. Sie lerntGleich gesinnte kennen, unter anderem Wolf -gang Muthspiel. Muth spiel, der sich schritt-weise selbst zu einem der besten Instru men -talisten seines Fachs entwickelt, lädt sie ein,bei einigen seiner Projekte mitzuarbeiten. Soentsteht 2001 das unbe titelte Debüt-Albumder Combo Daily Mirror, auf dem Bakken sichmit einer deutlichen Prise Joni Mitchell imTimbre einer größeren Musiköffent lich keitvorstellt. Von da an geht es zügig voran. DasDuo-Album «Beloved» (2002) mit Muth spielwird eines der schönsten Alben im Stil-Terrainzwischen Song writertum und Impro visation,das die damalige Zeit zu bieten hat.

Andere Musiker und Produzenten wer-den auf sie aufmerksam und so findet siesich Anfang 2003 als Interpretin von Cum -mings-Gedichten auf einem Album derPianistin Julia Hülsmann wieder («Scatter -ing Poems»). Daraufhin wird sie für Uni -versal Music verpflichtet und bekommt dieMöglichkeit, im Osloer Studio ihres Lands -manns Bugge Wesseltoft ihr tatsächlichesDe büt unter eigenem Namen mit eigenemRepertoire unter dem Titel «The Art Of HowTo Fall» aufzunehmen. – Es wird ein in sichausgewogenes Modern Jazz Album mit wie-derum deutlichen Verweisen auf Bakkenseinstige Song writer-Vorlieben von JohnnyCash bis Bob Dylan, an deren Esprit sie an -knüpft, ohne sie dafür kopieren zu müssen.

Das Album kommt gut an. Vom DeutschenPhonoverband wird sie mit je nem begehrtenJazzAward ausgezeichnet, der in der Jazz-Branche als Goldene Schall platte gilt. Zahl -reiche Konzerte unterstützen Bakken in ihrerVorstellung, sich noch weiter auf ihre indi -viduellen Qualitäten als Kom ponistin undLie dermacherin zu verlassen. «Ich schrieb,weil es mir Spaß machte. Nicht, weil ich esanderen zeigen oder vorlesen wollte, sondernnur, weil ich mich und meine Gedankenschreibend ‹erforschen› wollte», sagt sie. «Esist so, dass ich mich dem Song zur Verfügungstelle, mich ihm öffne. Ich forciere nichts,lasse es einfach geschehen. Die Dinge kom-men zu mir, und ich singe sie.»

Is That You? (2005) präsentiert sie dahernoch klarer als Songwriterin mit ausgepräg-

schen Geschichten über das Leben und dieLiebe, Geben und Aufgeben, bauten eineechte Verbindung zwischen ihr und demZuhörer auf.

So ist Bakken über ein Jahrzehnt hinwegvon der Newcomerin zur seriösen Künstleringereift, deren Talent und Kompetenz seineganze Kraft zu entfalten begann. Ihre Posi -tion festigt die Wahl-Wienerin mit ihremdritten Album I Keep My Cool (2006), dasneben ihrer Be gleit band auf «Everything CanChange» (offizieller Song des Wiener LifeBall 2006) auch ein Streichorchester aufbie-tet. In den Songs zeigt sich Rebekka Bakkendabei erneut als eine Poetin, die oftmals mitnur wenigen, kleinen und zarten Schrittengroße Wirkung erzielen und Geschichtenerzählen kann. Und die sich – wie so oft beiihr – um das Thema aller Themen drehen:die Liebe.

Es verhält sich so: Je mehr Rebekka Bak -ken über ihre Musik spricht, umso mehr istbegreifbar, warum sie den Zuhörer auf eineso ehrliche und direkte Art anspricht. Sieschreibt und singt aus tiefster Überzeugung,ohne Hemmung und Zensur, instinktiv undoffen. Ihre Songs sprechen einen an wie einFreund, der einem, indem er seine Gedan -ken, Visionen und Konzepte mitteilt, nichtnur das Gefühl gibt, verstanden zu werden,sondern auch dabei hilft sich selbst zu ver-stehen. Götz Bühler, einer der bekanntestendeutschen Jazzjournalisten, meinte dazu:«Nicht mehr und kein bisschen wenigermacht Rebekka Bakken und ihre künstleri-sche Stimme so besonders. Ein wahrer Segenund ein bemerkenswertes Talent, wundervollzu erleben. Sie ist von so überwältigendermusikalischer, textlicher, instrumentaler undvor allem stimmlicher Qualität, von solchdich ter Intensität und Intimität, dass es ein -em tatsächlich die Sprache verschlägt »

Gut so. Stillschweigend überwältigt kannman besser zuhören.

WOLFGANG LAMPRECHT

REBEKKA BAKKENDo 8. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenRebekka Bakken (Vocals), Tonkünstler-Orchester NÖ, Caspar Richter (Dirigent)

Der Autor lebt und arbeitet als Publizist, Kulturpromotor

und Chefredakteur von k2 in Wien.

REBEKKABAKKEN The Art of How to Sing

«Rebekka Bakken. Eine Sirene.Wer sie hört, ist verloren.»

«Kaum eine europäischeSängerin hat im letzten Jahrso viel Interesse erregt und soviel Zuspruch gefunden.»

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1716 1716

Tonkünstler-Veranstaltungen 2. 2. bis 16. 8. 2008

Nordlichter 3 Nicola Benedetti ViolineKristjan Järvi DirigentARVO PÄRT Symphonie Nr. 3JEAN SIBELIUSKonzert für Violine und Orchesterd-moll op. 47Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 43

Einführungsgespräch mit Peter Kislinger

A Night in Tunisia Dhafer Youssef Gesang und OudSatoshi Takeishi SchlagwerkPeter Herbert KontrabassKristjan Järvi Dirigent

Sa 2. 2. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Take Five»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

So 3. 2. 16 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 4. 2. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

Sa 2. 2. 18.45 UhrWien | Musikverein | Brahms-Saal

So 3. 2. 15.15 UhrWien | Musikverein | Brahms-Saal

Mo 4. 2. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Do 7. 2. 20.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Plugged-In»Karten € 29 | 26 | 22

Mitglieder – 10 %«Bring your Friend»-Ticket ? 15

(ab 4 Personen)T: (01) 586 83 83

[email protected]

Großbritannien-TourneeNicola Benedetti Violine (15. 2., 16. 2., 18. 2., 19. 2., 20. 2., 23. 2., 25. 2. und 26. 2.)Michail Rudy Klavier (17. 2., 22. 2. und 24. 2.)Kristjan Järvi DirigentWerke von ADAMS, SIBELIUS,BEETHOVEN, PÄRT,MENDELSSOHN BARTHOLDY,BRAHMS und BRUCH

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation GottfriedZawichowski56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveran staltun -gen in Niederösterreich und Wien

Fr 15. 2. 19.30 UhrBirmingham | Symphony Hall

Sa 16. 2. 19.30 UhrLeeds | Town Hall

So 17. 2. 19.45 UhrMiddlesbrough | Town Hall

Mo 18. 2. 19.30 UhrHull | City Hall

Di 19. 2. 19.30 UhrCambridge | Corn Exchange

Mi 20. 2. 19.30 UhrBristol | Colston Hall

Fr 22. 2. 19.30 UhrDerby | Assembly Rooms

Sa 23. 2. 19.30 UhrBasingstoke | The Anvil

So 24. 2. 19.30 UhrSouthend | The Cliffs Pavilion

Mo 25. 2. 19.30 UhrLondon | Cadogan Hall

Di 26. 2. 19.30 UhrManchester | Bridgewater Hall

Do 28. 2. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

Was wir aber wissen, grenzt an einen Krimi -nalfall: Denn über verschlungene Wege kamdas Manuskript des zu Schuberts Lebzeitennie aufgeführten Werkes in den Besitz vonAnselm Hüttenbrenner, der es bis 1865 als«verborgenen Schatz» hütete. Erst dannüberließ er es dem Dirigenten JohannHerbeck zur Uraufführung – nachdem ihmdieser zugesagt hatte, auch ein Werk vonihm, Hüttenbrenner, aufs Programm zu set-zen… 37 Jahre nach Schuberts Tod beganndie Erfolgsgeschichte der «Unvollendeten»,über die Kritikerpapst Eduard Hanslick schrieb:«Wenn nach den paar einleitenden TactenClarinetten und Oboen einstimmig ihrensüßen Gesang […] anstimmen, da kennt auchjedes Kind den Componisten, und der hal-bunterdrückte Ausruf ‹Schubert› summt flü-sternd durch den Saal.»

Anders liegen die Dinge im Falle vonAnton Bruckners Neunter, die er als Gipfelseines symphonischen Schaffens geplanthatte. Denn nach Fertigstellung des friedvollendenden Adagios (1894), das zuletzt The -men aus seinen beiden vorangegangenenSymphonien zitiert, ist Bruckner noch weitin der Arbeit am Finale vorgedrungen.Richard Heller, seinem letzten behandelndenArzt, erklärte er einmal: «Sehen Sie, nunhabe ich bereits zwei irdischen MajestätenSymphonien gewidmet, […] und nun widmeich der Majestät aller Majestäten, dem liebenGott, mein letztes Werk und hoffe, dass ermir noch soviel Zeit gönnen wird, es zu voll-enden, und meine Gabe gnädig aufnimmt.»Bei seinem Tod war Bruckner bis zumEntwurf der Coda gelangt: Das Finale hätteals «Lob- und Preislied an den lieben Gott»

Franz Schuberts h-moll-Symphonie und AntonBruckners Neunte: zwei Meister werke, diegerade durch ihre fragmentarische Gestalteine Aura der Transzendenz ausstrahlen.Doch es ist die Musik selbst, die über alleformalen Anforderungen zu triumphierenweiß und das Publikum auch in «unvollstän-diger» Gestalt dauerhaft in ihren Bann zieht.Der Dirigent Bruno Weil hat beide Werke fürein Konzertprogramm mit den Tonkünstlernausgewählt.

Wo sonst erleben wir eine so perfekte Ba -lance dramatisch-epischen Ausdrucks wie inden beiden Sätzen von Schuberts «Un -vollendeter»? Und wie könnte Brucknersneunte Symphonie besser und verklärterschließen als mit dem Ende des Adagios? Inbeiden Fällen ist übrigens E-Dur die Tonart,in der die Musik verklingt – die nach Her -mann Beckh «wärmste», die «Sonnen-Ton -art», die «stark nach dem Liebevollen, imhöchsten Sinn des Wortes» strebe…

Schuberts «Unvollendete» ist von Ge -heim nissen umgeben: Warum bricht diePartitur nach neun Takten eines h-moll-Scherzos, das als dritter Satz hätte folgen sol-len, ab? (Die Klavierskizze reicht bis zumBeginn des Trios.) Verlor Schubert 1822 ver-zagt das Interesse an diesem für seine vonSelbstzweifeln geprägten Begriffe untaugli-chen Versuch «auf dem Weg zur großenSym phonie», den er sich damals in vielenFrag ment gebliebenen Anläufen endlichbah nen wollte? Oder empfand er das Werk inseiner zweisätzigen Gestalt auf jene myste-riöse Art vollendet, die uns heute so selbst-verständlich scheint? Wir wissen es nicht.

ein Hauptthema, ein Fugen thema, einenChoral und das Quintenmotiv aus dem «TeDe um» als letzte Steigerung, wie in derAchten, monumental übereinander ge -türmt… Leider haben Freunde und Autogra -phenjäger die in Bruckners Woh nung ver-streut liegenden Manuskriptseiten zu großenTeilen entwendet – viele davon sind bis heuteverschollen.

Doch ebenso wie sich spätere Kom plet -tierungen bei Schubert nicht durchgesetzthaben, wird auch Bruckners Neunte bisheute zumeist als dreisätziger Torso aufge-führt. Und was einst Hanslick über denAusklang der «Unvollendeten» geschriebenhat, mag auch für die überirdisch schim-mernden letzten Takte von Bruckners Adagiogelten: «[S]ein Flug [scheint] sich in’s Un -absehbare zu verlieren, aber man hört nochimmer das Rauschen seiner Flügel.»

Die beiden Sätze von Schubert, die dreivon Bruckner: Sie mögen unfertige Sym -phonien geblieben sein. Zugleich sind sieaber viel mehr als das geworden: nämlichvollendete Fragmente.

WALTER WEIDRINGER

UNVOLLENDETES0 27. 4., 16 Uhr, Musikverein WienMo 28. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 29. 4., 19.30 Uhr, Musikverein WienTonkünstler-Orchester NÖ, Bruno Weil(Dirigent)

Der Autor ist Musikkritiker der Tageszeitung Die Presse,

Verlagsmitarbeiter bei Doblinger und schreibt als freier

Musikpublizist für diverse Musikinstitutionen.

Unvollendete

Als Partner der Tonkünstler präsentieren wir Ihnen die Höhepunkte des Programms. KURIER-Leser wissen, wo’s lang geht. www.kurier.at

Page 11: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

So 13. 4. 16 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 14. 4. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

So 13. 4. 15.15 UhrWien | Musikverein | Gläserner Saal

Mo 14. 4. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Di 15. 4. 19.30 UhrAmstetten | Johann Pölz-Halle

T: (07472) [email protected]

Mi 16. 4. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

T: (01) 505 96 [email protected]

Fr 18. 4. 18.30 UhrWien | Musikverein Wien |

Gläserner Saal Eintritt frei

Sa 19. 4. 18 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalFamilienkonzert

Einheitspreis € 17Bis 26 Jahre ermäßigt € 8

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

Di 22. 4. 10.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalSchulkonzert

Kontakt und KartenT: (02742) 90 80 70-734

[email protected]

16 UhrSchönberg-Saal

Dauer: ca. 90 MinutenJede teilnehmende Person sowie

Begleitpersonen benötigt eine Karte (€ 5)

Nachbarn zu Gast Slowenische PhilharmonieGeorge Pehlivanian DirigentBLAZ ARNICSymphonie Nr. 8 op. 40SERGEJ PROKOFJEW SymphonieNr. 5 B-Dur op. 100

Einführungsgespräch mit Peter Vujica

Symphonie espagnoleBenjamin Schmid ViolineAndrés Orozco-Estrada DirigentANATOLI LJADOW Der verzauber-te See, op. 62EDOUARD LALO «Symphonieespagnole» für Violine undOrchester op. 21PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKISymphonie Nr. 6 h-moll op. 74«Pathétique»

Programmpräsentation Saison 08-09 Mit Tonkünstler-ChefdirigentKristjan Järvi und AlexanderMoore (Dramaturgie)

CyberdirigentSebastian Gürtler Dirigent,Violine und ModerationAlexei Igudesman Dirigent,Violine und Moderation

Tonspiele:«Panzerkreuzer Potemkin»Helmut Imig DirigentEDMUND MEISEL Musik zumFilm «Panzerkreuzer Potemkin»(Stummfilm mit Live-Musik,UdSSR 1925)

Familienworkshop

Mi 23. 4. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler Spezial»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

Mi 23. 4. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Do 24. 4. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

So 27. 4. 16 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 28. 4. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.atDi 29. 4. 19.30 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Sextett»

Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.tonkuenstler.at

So 27. 4. 15.15 UhrWien | Musikverein | Gläserner Saal

Mo 28. 4. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Di 29. 4. 18.45 UhrWien | Musikverein | Gläserner Saal

Do 8. 5. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler Spezial»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

«Panzerkreuzer Potemkin»Helmut Imig DirigentEDMUND MEISEL Musik zumFilm «Panzerkreuzer Potemkin»(Stummfilm mit Live-Musik,UdSSR 1925)

Einführungsgespräch mit Klemens Gruber

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Renate Burtscher56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveranstal tun -gen in Niederösterreich und Wien

UnvollendeteBruno Weil DirigentFRANZ SCHUBERT Symphonie Nr. 7 h-moll D 759«Unvollendete»ANTON BRUCKNERSymphonie Nr. 9 d-moll

Einführungsgespräch mit Rainer Lepuschitz

Rebekka Bakken Rebekka Bakken VocalsCaspar Richter Dirigent«The Art of How to Sing»REBEKKA BAKKEN Songs

18

Mo 3. 3. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.atDi 4. 3. 19.30 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Sextett»

Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.tonkuenstler.atMi 5. 3. 19.30 Uhr

Baden | Casino | FestsaalKarten T: (02252) 44496-444

Do 6. 3. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Theater der JugendSa 8. 3. 18.30 Uhr

Grafenegg | ReitschuleAbo «Schlossklänge»

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.atSo 9. 3. 16 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 3. 3. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Di 4. 3. 18.45 UhrWien | Musikverein | Metallener Saal

Sa 8. 3. 17.30 UhrGrafenegg | Reitschule

So 9. 3. 15.15 UhrWien | Musikverein | Brahms-Saal

Do 27. 3. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

PathétiqueAlexei Lubimov KlavierMichail Jurowski DirigentANTONÍN DVORÁK «Karneval».Ouvertüre A-dur op. 92IGOR STRAWINSKI Concerto fürKlavier und BlasorchesterPJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKISymphonie Nr. 6 h-moll op. 74«Pathétique»

Einführungsgespräch mit Rainer Lepuschitz

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Hans Georg Nicklaus56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveran staltun -gen in Niederösterreich und Wien

Sa 29. 3. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Take Five»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

So 30. 3. 16 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 31. 3. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.atDi 1. 4. 19.30 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Sextett»

Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.tonkuenstler.at

Sa 29. 3. 18.45 UhrWien | Musikverein | Gläserner Saal

So 30. 3. 15.15 UhrWien | Musikverein | Brahms-Saal

Mo 31. 3. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Di 1. 4. 18.45 UhrWien | Musikverein | Brahms-Saal

Do 3. 4. 19.30 UhrFr 4. 4. 19.30 Uhr

Ljubljana | Cankarjev dom |Gallus Hall

Mi 9. 4. 20.30 UhrWien | Musikverein | Großer Saal

Abo «Plugged-In»Karten € 29 | 26 | 22

Mitglieder – 10 %«Bring your Friend»-Ticket € 15

(ab 4 Personen)T: (01) 586 83 83

[email protected]

Daphnis und Chloé Håkan Hardenberger TrompeteKristjan Järvi DirigentROBERT SCHUMANN Ouvertüre,Scherzo und Finale E-Dur op. 52KURT SCHWERTSIK Divertimentofür Trompete und Orchester(Auftragswerk des Tonkünstler-Orchesters und der PhilharmonieEssen) ÖEAMAURICE RAVEL «Daphnis undChloé». ChoreographischeSymphonie in drei Teilen

Einführungsgespräch mit Christoph Hirschmann

Gastspiel Ljubljana Håkan Hardenberger TrompeteKristjan Järvi DirigentROBERT SCHUMANN Ouvertüre,Scherzo und Finale E-Dur op. 52KURT SCHWERTSIK Divertimentofür Trompete und OrchesterMAURICE RAVEL «Daphnis undChloé». ChoreographischeSymphonie in drei Teilen

Jazzland James Morrison TrompeteKristjan Järvi Dirigent

Page 12: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

2120

Sa 17. 5. 18.30 UhrGrafenegg | Auditorium

Abo «Schlossklänge» Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected] 18. 5. 16 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Sonntag Nachmittag»Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Mo 19. 5. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalAbo «Tonkünstler-Orchester»

Karten € 32 | 28 | 24 | 18 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.atDi 20. 5. 19.30 Uhr

Wien | Musikverein | Großer SaalAbo «Take Five»

Karten € 40 | 37 | 34 | 31 | 28 | 21Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.tonkuenstler.at

Sa 17. 5. 17.30 UhrGrafenegg | ReitschuleSo 18. 5. 15.15 Uhr

Wien | Musikverein | Brahms-SaalMo 19. 5. 18.30 Uhr

St. Pölten | Festspielhaus | Haydn-SaalDi 20. 5. 18.45 Uhr

Wien | Musikverein | Metallener Saal

Sa 24. 5. 19.30 UhrWiener Neustadt | Stadttheater

Karten T: (02622) [email protected]

Mi 28. 5. 19.30 UhrBaden | Casino | Festsaal

Karten T: (02252) 44496-444

Do 29. 5. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

Taktgefühl Ferhan und Ferzan Önder KlavierMartin Grubinger und LeonhardSchmidinger SchlagzeugHugh Wolff DirigentMAURICE RAVEL Valses nobles etsentimentalesBÉLA BARTÓK Konzert für zweiKlaviere, Schlagzeug undOrchesterFRANZ SCHUBERT SymphonieNr. 8 C-Dur D 944 «Große C-Dur-Symphonie»

Einführungsgespräch mit N.N.

Die vier Jahreszeiten Alexander Gheorghiu ViolineAndrés Orozco-Estrada DirigentCARL PHILIPP EMANUEL BACHSinfonie Nr. 1 D-Dur Wq 183/1ASTOR PIAZZOLLA «Die vierJahreszeiten» für Solo-Violineund StreichorchesterSERGEJ PROKOFJEW SymphonieNr. 1 D-Dur op. 25 «Symphonieclassique»ASTOR PIAZZOLLA Tangazo

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Friederike Raderer56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveranstaltun -gen in Niederösterreich und Wien

Do 5. 6. 19.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus |

Großer SaalFr 6. 6. 19.30 Uhr

St. Pölten | Festspielhaus |Großer Saal

Karten € 32 | 22 | 8Mitglieder – 10 %

T: (02742) 90 80 [email protected]

www.festspielhaus.at

Do 5. 6. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Fr 6. 6. 18.30 UhrSt. Pölten | Festspielhaus | Haydn-Saal

Do 12. 6. 19.30 UhrWien | Musikverein | Großer SaalKarten € 45 | 39 | 32 | 30 | 27 | 23 | 13 | 5

T: (01) 505 81 [email protected]

www.musikverein.at

Fr 20. 6. 21.15 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Abo «Schlossklänge» Karten € 69 | 57 | 44 | 31 | 20 | 10 | 6

Mitglieder – 10 %T: (01) 586 83 83

[email protected]

Do 26. 6. 21.03 UhrORF, Radio NÖ

Playing Away Rebecca von Lipinski La LolaHubert Francis Terry BondClaire Wild CynthiaRichard Angas The Great RefereeRichard Stuart Stan StockJoo-Hee Jung Mr. YDavid Stout MickWill Towers Mag. Aggro-JunkAdrian Clarke Jack SpotHeather Shipp April ShowersDavid Pountney RegieRossen Gergov DirigentBENEDICT MASON «PlayingAway». Oper in zwei Akten

Einführungsgespräch mit Albert Hosp

Festwochenkonzert Wiener SingvereinKristjan Järvi DirigentOLIVIER MESSIAEN L’AscensionARVO PÄRT Stabat Mater(Auftragswerk des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich)SERGEJ PROKOFJEW Suite ausdem Ballett «Romeo und Julia»(Zusammenstellung von KristjanJärvi)

SommernachtsgalaMichael Schade TenorMaxim Vengerov ViolineKatia und Marielle LabèqueKlavierAndres Orozco-Estrada DirigentProgramm wird nachgenannt

Radiosendung «Tonkünstler»Moderation Gustav Danzinger56 Minuten Musik mit demTonkünstler-Orchester und weiteren Ensembles Vorschau auf Musikveranstaltun -gen in Niederösterreich und Wien

Sa 26. 7. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 2. 8. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 9. 9. 20 UhrGrafenegg | Wolkenturm

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sa 16. 8. 20 UhrGrafenegg | Auditorium

Karten € 32 | 27 | 22 | 17 | 12 | 8 | 6Mitglieder – 10 %

T: (01) 586 83 [email protected]

www.grafenegg.at

Sturm und DrangChristian Zacharias Klavier undDirigentLUDWIG VAN BEETHOVENOuvertüre zu Collins Trauerspiel«Coriolan» op. 62; Konzert fürKlavier und Orchester Nr. 3 c-moll op. 37ROBERT SCHUMANN SymphonieNr. 2 C-Dur op. 61

Wien-Prag-Wien Till Fellner KlavierLibor Pesek DirigentWOLFGANG AMADEUS MOZARTOuvertüre zur Oper «DieEntführung aus dem Serail» KV 384LUDWIG VAN BEETHOVENKonzert für Klavier und OrchesterNr. 4 G-Dur op. 58ANTONIN DVORAK Symphonie Nr. 6 D-Dur op. 60

Straussiana Angelika KirchschlagerMezzosopranAlfred Eschwé DirigentRICHARD STRAUSS Ouvertüre zu«Die schweigsame Frau»; 4Lieder (Das Rosenband,Muttertändelei, Ruhe meineSeele, Morgen); «Don Juan»JOHANN STRAUß Ouvertüre undCouplet des Orlowsky aus «DieFledermaus»; Leichtes Blut, op.319; «Draußen in Sievering blühtschon der Flieder» ERICH WOLFGANG KORNGOLDStraussianaFRANZ LEHÁR Zwanzinette, nachMotiven aus «Eva»; «MeineLippen, sie küssen so heiß» Liedder Giuditta aus «Giuditta»; Goldund Silber, Walzer op. 79

Liebesfeuer Alexander Lonquich KlavierHans Graf DirigentROBERT SCHUMANN Ouvertüre«Manfred» op. 115; Konzert fürKlavier und Orchester a-moll op. 54IGOR STRAWINSKI Feuervogel(1910)

Vorschau Musik-Sommer

Im Mai 2008 erscheint eine TONKÜNSTLER-Sondernummer Grafenegg.

Tonkünstler-KartenbüroIm Kartenbüro des Tonkünstler-Orchesters im WienerMuseumsQuartier sind Karten für alle Konzerte undMusiktheateraufführungen der Tonkünstler, ihre CD-

Aufnahmen und die Publikationen des Orchesters erhältlich. DasBüro im Mezzanin des Quartiers 21 ist darüber hinaus ein Ticket-und Kommunikationscenter für zahlreiche weitere niederösterrei-chische Kulturinstitutionen wie das Festspielhaus St. Pölten, denMusik-Sommer und das Musik-Festival Grafenegg, dasLandesmuseum St. Pölten und die Kunsthalle Krems.

Tonkünstler-KartenbüroMuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1/e-1.2, 1070 WienÖffnungszeiten von Montag bis Freitag von 9 bis 17.30 UhrT: (01) 586 83 83 | F: (01) 587 64 [email protected] | www.tonkuenstler.at

ImpressumMedieninhaber (Verleger): Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3109 St. Pölten. Herausgeber: Verein Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.Für den Inhalt verantwortlich: Johannes Neubert. Redaktion: Mag. Alexander Moore. Mitarbeit: JuliaOrnetsmüller, Mag. Edith Schweitzer, Mag. Pia Stimpfl-Abele. Visuelle Gestaltung: Fuhrer, Wien.Produktion: Walla, Wien. Bildnachweis: Deutsche Kinemathek (Titel), Getty Images, Deutsche Kinemathek,Galasascha, Eric Marinitsch/Universal Edition, Christian Schneider, Walter Schober, Peter Rigaud, SarahAinslie, Thomas Schaupp, Thomas Rabsch/EMI, Dieter Irresberger, Lukas Beck, Coco, Philipp Horak, MarcVanappelghem, alle anderen unbenannt. Redaktionsschluss: 3. 1. 2008Termin-, Programm- und Besetzungs änderungen bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler wird keineHaftung übernommen.

Page 13: Tonkünstler-Magazin Nummer 13

Sa 2. 2. 19.30 Uhr oder So 3. 2. 16 UhrNordlichter 3 | Nicola Benedetti Violine

Kristjan Järvi DirigentPÄRT Symphonie Nr. 3SIBELIUS Violinkonzert; Symphonie Nr. 2

Do 7. 2. 20.30 UhrA Night in Tunisia

Dhafer Youssef Gesang und OudKristjan Järvi Dirigent

So 9. 3. 16 UhrPathétique | Alexei Lubimov Klavier

Michail Jurowski DirigentDVORÁK «Karneval». Ouvertüre op. 92STRAWINSKI Concerto für Klavier undBlasorchesterTSCHAIKOWSKI Symphonie Nr. 6 «Pathétique»

Sa 29. 3. 19.30 UhrDaphnis und Chloé | Håkan Hardenberger

Trompete | Kristjan Järvi DirigentSCHUMANN Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52SCHWERTSIK «Divertimento» für Trompete undOrchesterRAVEL «Daphnis und Chloé»

Mi 9. 4. 20.30 UhrJazzland

James Morrison TrompeteKristjan Järvi Dirigent

So 13. 4. 16 UhrNachbarn zu Gast | Slowenische Philharmonie

George Pehlivanian Dirigent ARNIC Symphonie Nr. 8, PROKOFJEW Symphonie Nr. 5

So 27. 4. 16 UhrUnvollendete | Bruno Weil Dirigent

SCHUBERT Symphonie Nr. 7 «Unvollendete»BRUCKNER Symphonie Nr. 9

Di 20. 5. 19.30 Uhr Taktgefühl | Ferhan und Ferzan Önder Klavier |

Martin Grubinger und Leonhard SchmidingerSchlagzeug | Hugh Wolff DirigentRAVEL Valses nobles et sentimentales, BARTOK Konzert für zwei Klaviere, Schlagzeug undOrchester, SCHUBERT Symphonie Nr. 8 «Große C-Dur-Symphonie»

Die neuen Abos 08-09Der neue Prospekt für die Tonkünstler-Abos in Wien, St. Pölten, Grafenegg, Baden und Wiener Neustadterscheint Ende März 2008.

SCHNUPPERABODrei aus neun Konzerten Wählen Sie 3 aus 9 Tonkünstler-Konzerten im Wiener Musikverein zum sensationellenSchnupper-Preis von nur 45 Euro für 3 Konzerte (Kategorie VI).

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….. Stk. Schnupper-Abo (3 Konzerte zum Sonderpreis von 45 Euro)

Datum Konzert (Bitte wählen Sie 3 aus 9 Konzerten)

2. 2. Nordlichter 3 (19.30 Uhr) ò

3. 2. Nordlichter 3 (16 Uhr) ò

7. 2. A Night in Tunisia (20.30 Uhr) ò

9. 3. Pathétique (16 Uhr) ò

29. 3. Daphnis und Chloé (19.30 Uhr) ò

9. 4. Jazzland (20.30 Uhr) ò

13. 4. Nachbarn zu Gast (16 Uhr) ò

27. 4. Unvollendete (16 Uhr) ò

20. 5. Taktgefühl (19.30 Uhr) ò

CD «DAS BUCH MIT SIEBEN SIEGELN»….. Stk. € 24,90 für Mitglieder –10 %

FREUNDSCHAFTSKARTE 07 -08(gültig von 16. 9. bis 7. 9. 2008)

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ò Jugendmitgliedschaft (bis 26 Jahre). Geburtsdatum: …..…..…........….. € 15

ò Ich bin bereits Mitglied. Meine Mitgliedsnummer: …..…..…..…..…..…..…..…..

EINZELKARTEN FÜR WIEN UND GRAFENEGG….. Stk. für das Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..….. Kat.: …..

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GUTSCHEINE….. Stk. € 50 ….. Stk. € 20 ….. Stk. € 10

Gültig für alle Konzerte des Musik-Festivals Grafenegg sowie alle

Eigenveranstaltungen des Tonkünstler-Orchesters im Musikverein Wien

und in Grafenegg

ZAHLUNGSWEISEò mit Kreditkarte

ò Visa ò Diners ò Mastercard ò Amex

Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..

ò mit Erlagschein

ò Bar/Bankomat

ZUSENDUNG / ABHOLUNG DER KARTENò im Tonkünstler-Kartenbüro, MuseumsQuartier Wien

ò Bitte senden Sie mir die Karten per Post zu

ò Eingeschrieben € 4

ò Normalpost € 1,50 (für Mitglieder gratis)

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