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Inhalt Seite Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW 02 2012 www.gew-thueringen.de MaiMeeting Seite 10 Ankündigung Bildungstag Seite 9 Vom Wollen und Werden der Thür. Bildungspolitik Seite 3 Vielen Dank für Ihren Beitrag GEW Aktuell Vom Wollen und Werden der Thüringer Bilungspolitik 3 In eigener Sache 4 Mit zweierlei Maß 4 GEW und das web 2.0: Twitter 12 MaiMeeting 2012 10 Dresden nazifrei 10 Interview Michaele Sojka 15 Rechtsstelle Antragstermin RL-Rente-09 5 Altersvoraussetzungen RL-Rente-09 5 Schule Thüringer Personalvertretungsgesetz novelliert – Welche Konzequenzen hat das? 6-8 Frühkindliche Bildung und Sozialpädagogik Das Bildungsbuch 13f. Erwachsenenbildung und berufliche Fort- und Weiterbildung Bildungsurlaub 14 Aus den Kreisen 11 Tipps und Termine Lesepeter 2 GEW-Bildungstag für Erzieherinnen und Erzieher 9

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Ausgabe 02/2012 der thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

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Inhalt Seite

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

thüringer zeitschrift der Bildungsgewerkschaft GEW

022012

www.gew-thueringen.de

MaiMeeting

Seite 10

AnkündigungBildungstag

Seite 9

Vom Wollen und Werden der Thür.Bildungspolitik

Seite 3

Vielen Dank für Ihren Beitrag  GEW Aktuell

Vom Wollen und Werden der Thüringer Bilungspolitik 3

In eigener Sache 4

Mit zweierlei Maß 4

GEW und das web 2.0: Twitter 12

MaiMeeting 2012 10

Dresden nazifrei 10

Interview Michaele Sojka 15

  Rechtsstelle

Antragstermin RL-Rente-09 5

Altersvoraussetzungen RL-Rente-09 5

  Schule

Thüringer Personalvertretungsgesetz novelliert – Welche Konzequenzen hat das? 6-8

  Frühkindliche Bildung

und Sozialpädagogik

Das Bildungsbuch 13f.

  Erwachsenenbildung und

berufliche Fort- und

Weiterbildung

Bildungsurlaub 14

  Aus den Kreisen 11

  Tipps und Termine

Lesepeter 2

GEW-Bildungstag für Erzieherinnen und Erzieher 9

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thüringer zeitschrift 02/2012

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Herausgeber:Gewerkschaft Erziehung und WissenschaftLandesverband Thüringen im DGBHeinrich-Mann-Straße 22 • 99096 ErfurtTelefon: (03 61) 5 90 95 - 22 • Fax: (03 61) 5 90 95 - 60E-Mail: [email protected] • Internet: www.gew-thueringen.deE-Mail an die Redaktion: [email protected] Verantwortliche Redakteurin: Kathrin VitzthumRedaktionsschluss: 10.01.2012Herstellung: PROOF Maik Stock „Druckproduktion“ Charlottenstraße 3 • 99096 ErfurtTelefon: 03 61/5 41 87-58E-Mail: [email protected] • Internet: www.proof-ef.deLayout / Gestaltung: awosDesign. Nadine SowaTelefon: 03 62 03/9 40 33E-Mail: [email protected] • Internet: www.awosdesign.de

Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 02 vom 01.04.2011Manuskripte und Beiträge:Die in den einzelnen Beiträgen wiedergegebenen Gedanken entsprechen nicht in jedem Falle der Ansicht des GEW-Vorstandes oder der Redakteure. Die Beschlüsse des Vor-standes sind verbindliche GEW-Meinungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. In den Textbeiträgen gilt die männliche Anredeform für beide Geschlechter, wenn nichts anderes ausgewiesen ist. Bei allen Veröffentlichungen behält sich die Redaktion Kürzungen vor. Manuskripte und sonstige Zuschriften für die Redaktion der thüringer zeitschrift (tz) werden an die Adresse der Geschäftsstelle erbeten. Einsendeschluss für Beiträge ist immer der 10. des Vormonats.Bezugspreis:Der Bezugspreis für die tz beträgt ab 01. Januar 2002 für Nichtmitglieder 1,80 Euro pro Einzelexemplar zuzüglich Porto, das Jahresabo (11 Hefte) – davon eine Doppelausgabe – 18,50 Euro zuzüglich Porto. Das Jahresabonnement kann drei Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt werden. Erfolgt bis zu diesem Zeitpunkt keine Kündigung, wird das Abo um ein Jahr verlängert. Die Lieferung erfolgt gegen Vorkasse an die GEW-Wirtschaftsdienst GmbH, DKB Bank Berlin, Kto.-Nr.: 1005400559, BLZ: 12030000.Die Abo-Gebühr für Mitglieder der GEW Thüringen ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

IMPRESSUM

Kurznachrichten

Das Jahr beginnt mit einschneidenden Veränderungen: 1. Seit dem 1. Januar 2012 gilt das novellierte Thüringer Personalvertretungs-gesetz. 2. Aus elf Schulämtern wurden fünf. Welche Konsequenzen die Novellierung und die Änderung der Schulamtsstrukturen mit sich bringen, lesen Sie ab Seite 6. Der GEW-Vorsitzende Torsten Wolf sinniert auf Seite 3 darüber, was sich in der Thüringer Bil-dungspolitik ändern müsste, damit Thüringen Bildungsland Nr 1. werden kann. Das auch das Bildungsbuch dazu beiträgt, erklären Beatrix Weis und Petra Rechenbach auf Seite 13f. Im Interview auf Seite 15 nimmt die bildungspolitische Sprecherin der Partei DIE LINKEN und GEW-Mitglied Michaele Sojka Stellung zur aktuellen Lage. Für Erzieher/innen an Kindergärten und Grund-schulhorten waren die letzten beiden Jahre sehr spannend. Das neue Kita-Gesetz und die Debatte um die Hortkommunalisierung haben vielleicht die eine oder andere pädagogische Fragen hintenan gestellt. Deshalb gibt es am 24. März 2012 einen GEW-Bildungstag, der Projekte, Positionen und Perspektiven deutlich machen will. Sie können die Seite 9 nach dem Lesen gern ausschneiden und an Ihrer Einrichtung aushängen, damit viele Erzieher/innen von der Veranstaltung erfahren. Wie immer gibt es neben den Informationen aus der Rechtsstelle (S. 5) und Nachrichten aus den Kreisverbänden (S. 11) eine Menge Tipps und Hinweise zu Veranstaltungen und Lesenswertem.

Herzlichst, Kathrin Vitzthum

Im Februar 2012 erhält den LesePeter das Jugendbuch:Robin Brande

Fat Cat

Catherine ist 13, als sie von ihrem Kindheitsfreund maßlos enttäuscht wird. Vier Jahre lang trägt sie das mit sich herum, bis sie durch ein Schulprojekt, das sie ganz als kreative Forscherin fordert, sich und ihr Leben von Grund auf ändert. Sie verzichtet auf Junk Food, Zucker, Koffein, Medien, Technik und erfährt, dass sich nicht nur ihr Körper verändert: aus der fetten wird die schlanke und attraktive Cat. Ohne die unermüdliche Energie ihrer Freundin hätte sie das nicht durchgestanden.

Aus dem Englischen von

Friederike Zeininger

dtv München 2011:

366 Seiten

7,95 €

ab 12 Jahre

ISBN:

978-3-423-78256-2

www.gew-thueringen.de/LesePeter.html

Februar - unsere Jubilare!

LesePeter

Titel, Vorname, Nachname Ort, Alter Helmut Heinz Remstädt, 83 Dietrich Sundhaus Buttelstedt, 83 Winni Butz Erfurt, 80 Joachim Schlenker Altenburg, 80 Christa Richter Gräfinau-Angstedt, 75 Dr. Klaus Hanella Ilmenau, 75 Gerhard Breternitz Bad Blankenburg, 75 Helga Lingel Gießübel, 75 Helga Mahlich Ilmenau, 75 Dr. Dietrich Rösing Bad Liebenstein, 75 Edgar Hüttenrauch Apolda, 70 Manfred Schönfeld Altenburg, 70 Viktoria Nettelroth Erfurt, 70 Karin Jensen Suhl, 70 Monika Migliorin Neudietendorf, 70 Brigitte Köber Thalbürgel, 70 Gerhard Fabian Blankenhain, 70 Elisabeth Adler Lengfeld, 70 Dr. Peter Jackisch Ilmenau, 70 Brigitte Patzer Jena, 70 Ernst Riede Kahla, 70 Dr. Ing. Horst Nöther Weimar, 70 Ingeborg Warkotsch Sonneberg, 70 Eva Seidemann Sömmerda, 70 Inge Ober Eisenach, 70 Dorothea Faulwasser Erfurt, 65 Doris Schein Großburschla, 65 Karin Mattauch Bad Blankenburg, 65 Margarete Scarbath Hildburghausen, 65 Dagmar Bendt Döllstädt, 65 Hildegard Gräfe Waltershausen, 65 Ute Starke Gera, 65

Vorwort

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GEW Aktuell

Vom Wollen und Werden Thüringer Bildungspolitik

Einige von Ihnen haben möglicherweise Anfang Januar den Beitrag des MDR zum Stand der Umsetzung der Gemein-schaftsschule in Thüringen gesehen. Ob längeres gemeinsames Lernen, Inklu-sion, die Möglichkeit der Umsetzung anderer pädagogischer Ansätze wie in der ersten Fassung der Schulordnung: die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen stellen ihrer GEWerkschaft immer wieder die Frage nach dem dafür notwendigen Personal. Denn die beste-henden Aufgaben benötigen schon so viel Kraft, dass sie vielfach ausgebrannte und langzeiterkrankte Pädagoginnen und Pädagogen bewirken.

Fakt ist, dass die Lehrerinnen und Lehrer die zweitälteste Berufsgruppe in Thüringen sind. Gleich nach den Seelsorgern. Fakt ist, dass seit dem Amtsantritt der schwarz-roten Landes-regierung 1.500 Lehrerstellen abgebaut wurden. Fakt ist, dass der Finanzmi-nister lediglich die Wiederbesetzung nur jeder zweiten Stelle genehmigt hat. Dies wird sich in den nächsten Jahren doppelt fatal auswirken. Der Lehrkörper wird weiterhin kollektiv altern, da in den nächsten ca. acht Jah-ren jedes Jahr annähernd oder mehr als 1.000 Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen werden. Zusätzlich stehen nicht genügend Stellen für die derzeit ca. 3.700 in der ersten Ausbil-dungsphase befindlichen zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung. Bekommen diese in Thüringen keine attraktiven Angebote, sind sie schnell unter wesentlich besseren Bedingungen Zukunftsgestalter für andere Landes-kinder. Und zwar auf Dauer!

Was brauchen wir also, damit in Thü-ringen die Voraussetzungen geschaffen werden, Bildungsland Nr. 1 zu werden?

Den ersten Schritt sind wir gegangen. Auf Initiative Ihrer GEWerkschaft hat die Landesregierung mit der GEW und den Verbänden des tbb Perso-

nalentwicklungsverhandlungen auf-genommen. Hier werden wir Sie als die Erfahrungsträger/innen vor Ort unmittelbar beteiligen und Ihnen Mit-wirkungsmöglichkeiten geben.

Weiterhin muss aus den Schulen he-raus eine intensive Diskussion über die derzeitige und die notwendige Personalausstattung für die bildungs-politischen Zielsetzungen geführt und in die wichtigen Haushaltsver- handlungen für den anstehenden Doppelhaushalt 2013/14 eingebracht werden. Hierfür wird Ihre GEWerk-schaft Ihnen die notwendigen Voraus-setzungen schaffen. Und wir werden die Situation an den Universitäten und den Studienseminaren und Ausbil-dungsschulen in den Blick nehmen, um einerseits eine den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechende Leh-rerausbildung zu erhalten und anderer-seits den Betroffenen eines blockierten Lehrerarbeitsmarktes eine Stimme zu geben.

Am Ende stellt sich die einfache Fra-ge für die Regierungskoalition, was wichtiger für Thüringen ist: ein schul-denfreier Haushalt oder ein Haushalt, der Zukunftsaufgaben so finanziert, dass Thüringen nicht mehr wie derzeit, schlechtes Mittelfeld in der Bildungsfi-

nanzierung bleibt. Denn gemessen am OECD-Durchschnitt fehlen allein in Thüringen jedes Jahr mehr als zwei Milliarden Euro an öffentlicher Bil-dungsfinanzierung.

Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen können sich für bessere Arbeits- und Einkommensbedingungen durch ein aktives Engagement in Ihrer GEWerk-schaft unter dem Motto stark machen: Bildung ist MehrWert!

Ihr Torsten Wolf

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Blick in die Zukunft

Foto: K. Vitzthum

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GEW Aktuell

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In eigener Sache

Aus Barbara wird Bärbel, aus Lippert Brockmann

Mit zweierlei Maß

Da sagt ein Kind, es habe die Hausauf-gaben vergessen. Oder den Entschuldi-gungszettel nicht mehr gefunden. Oder nicht gewusst, das Abschreiben nicht richtig ist. Und dann werden ihm seine Fehler erklärt und Problemlösungen vorgeschlagen, im besten Falle. Oder es wird bestraft, im schlimmsten Falle. Von den Lehrer/innen, den Erzieher/innen, den Eltern, vielleicht auch den Onkeln

und Tanten und den Großeltern und den Mitschüler/innen. Oder es wird öffentlich einer Erziehungsmaßnahme unterzogen, an dem sich dann alle ein Beispiel nehmen sollen.

In der Politik ist das anders.

Da sagt der Bundespräsident Wulff, er habe seine Hausaufgaben in Hannover vergessen und hofft dieses Vergehen aussitzen zu können. Da findet ein Thilo Sarrazin seinen Entschuldigungs-zettel nicht und motzt weiter gegen eine offene Gesellschaft und braucht noch nicht einmal sein SPD-Mandat abgeben. Da plagiiert zu Guttenberg wi-der besseren Wissens große Teile seiner Promotion, wird dafür zwar öffentlich abgestraft, kehrt aber nach nur kurzer Pause auf das politische Parkett zurück.

Wenn Kinder und Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden Fehler be-gehen - und das tun sie, das wissen wir

alle – so nehmen viele unterschiedliche Menschen ihre Verantwortung wahr, sind Vorbilder, setzen Grenzen, zeigen Perspektiven. Nicht immer erfolgreich, aber der Versuch zählt. Wenn Politiker/innen auf dem Weg zur Macht Fehler begehen, so werden sie zwar öffentlich kritisiert, manchmal demontiert, aber im Grunde werden diese Fehler als selbstverständliches, nahezu unvermeid-liches Nebenprodukt wahrgenommen. Nach einer kurzen Phase der Empörung beruhigen sich die Gemüter, bis zur nächsten Affäre, zum nächsten Skandal.

Vermisst wird das Augenmaß, das für alle gleich gilt. Ein Augenmaß, dass gut von schlecht unterscheidet, richtig von falsch, demokratiefördernd von demokratiefeindlich. Vermisst wird ein gesellschaftlicher Konsens, der (Fehl)Verhalten von Menschen mit gleichen Maßstäben bewertet und entsprechend reagiert.

Kathrin Vitzthum

Im Dezember 2011 habe ich geheiratet und möchte mich an dieser Stelle, auch im Namen meines Mannes, ganz herzlich bei den Mitgliedern des Landesvorstandes der GEW, den Mitgliedern der GEW-Fraktion im HPR, den Senioren des Kreisverbandes der GEW Suhl und den Mitgliedern des Kreisvorstandes der GEW Suhl für die vielen guten Wünsche, Geschenke und die vielen „Überraschungen“ am Hochzeitstag bedanken.

Zwar beginnt mit meinem neuen Namen ein neuer Lebensab-schnitt, aber eines bleibt: meine Aufgaben als Referatsleiterin für Angestellten- und Beamtenpolitik der GEW Thüringen im Interesse der Beschäftigten bestmöglich wahrzunehmen.

Aufgaben des Referates Angestellten- und Beamtenpolitik im Jahr 2012 sind unter anderem:• die Vorbereitung der Tarifrunde 2012 für die Beschäftigten

bei Bund und Kommunen,

• der weitere Kampf um die tarifliche Eingruppierung der Lehrkräfte, um die Einführung einer Entgeltordnung für die Lehrkräfte

• die Vorbereitung der Bezirkspersonalratswahlen,• die Umsetzung des geänderten Thüringer Personalvertre-

tungsgesetzes in allen Einrichtungen mit einem entspre-chenden Angebot an notwendigen Schulungen,

• die Arbeit an einem echten Personalentwicklungskonzept für den Geschäftsbereich des TMBWK-Bereich Schulen.

Diese Aufgaben lassen sich nicht allein durch die tatkräf-tige und engagierte ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Referates verwirklichen, sondern brauchen auch die Unterstützung unserer GEW-Mitglieder.

Bärbel BrockmannLeiterin des Referates

Angestellten- und Beamtenpolitik

Nachgedacht

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RL-Rente-09

Altersvoraussetzungen für das Angebot des TKM „vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsverhält-nis mit Übernahme von Ausgleichsbeträgen“ (RL-Rente-09) und jeweilige Antragstermine

Ich bin Lehrer und möchte vorzeitig aus meinem Arbeitsverhält-nis auf der Grundlage des Angebots des Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur „RL-Rente-09“ ausschei-den. Welche Antragstermine sind zu beachten? Bei wem kann ich mich über den Inhalt dieser Richtlinie sachkundig machen?

Heike Kandraschow

Aus der Rechtsstelle §§§

Aus

der

Rec

htss

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Ende Arbeitsverhältnis Antragstermin

Frauen:Geburtstag imZeitraum

Männer:Geburtstag imZeitraum

Schwerbehinderte: mit mind. 50 % G.d.B.: Geburtstag im Zeitraum

Foto: Microsoft Cliparts

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Thüringer Personalvertretungsgesetz novelliertWelche Konsequenzen hat das?

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Schule

Gültig seit 1. Januar 2012

Mit der Veröffentlichung der konkreten Änderungen im Gesetz- und Verordnungsblatt 12/2011 gilt das novellierte ThürPersVG nun im Bereich des öffentlichen Dienstes. Auf einige Änderungen und deren Konsequenzen soll an dieser Stelle eingegangen werden. Der Gesetzestext findet sich auf der Homepage der GEW (www.gew-thueringen.de/Frisch_ge-whlt_was_nun.html#Section5825). Die Personalräte werden dazu durch die GEW geschult.

Stärkung der Personalräte

Mit der Novellierung wurde die Stellung der Personalräte gestärkt, wenn auch nicht in dem von den Gewerkschaften geforderten Umfang. Dies scheiterte am Widerstand der CDU, aber auch die FDP lehnte eine Ausweitung der Befugnisse der Interessenvertretungen ab.

Die Grundsätze der Zusammenarbeit (§2) zwischen Dienst-stellenleitung und Personalrat sollen in Zukunft nicht nur

partnerschaftlich und vertrauensvoll gestaltet werden, sondern auch kooperationsorientiert, respektvoll und offen. Ein klares Signal an die Dienststellenleitungen, dem Personalrat auf gleicher Augenhöhe zu begegnen, denn dieser ist der Leitung nicht unterstellt.

Gepaart mit der weiteren Verpflichtung zur umfassenden Information der Personalräte unter Vorlage von Unterlagen (§ 68), soll so die Arbeit der Personalräte erleichtert werden.

Auch die Überwachungsfunktion (§67) der Personalräte wird ausgeweitet. So ist nun der Konfliktfall „Mobbing in der Dienststelle“ mit erfasst. Das Gesetz verpflichtet „Dienst-stelle und Personalvertretung haben darüber zu wachen, dass … Schikanen, Diskriminierung und sonstige Anfeindungen unterbleiben, die für sich genommen oder in ihrer Gesamtheit bezwecken oder bewirken, dass die Würde der Person oder deren Gesundheit verletzt wird.“

Keine schwache Mitwirkung, sondern Katalog der Mitbestimmung

Die konkreten Fälle der Beteiligung wurden vom Gesetzgeber neu geordnet. So fiel die schwache Mitwirkung ganz weg. Kataloge der Mitbestimmung sind nun in Kraft (§§ 74, 75), mit der klaren Ansage an die Dienststellenleitung, die von Versetzung und Abordnung über sechs Monate hinaus betroffenen Beschäftigten darauf hinzuweisen, dass diese die Perso-nalräte einschalten können.

Konsequenz für die Dienststellenleitung

Anzeichen von Mobbing entgegenwirken, Personalrat mit einbeziehen

Konsequenz für den Personalrat Hinweise und Beschwerden entgegennehmen, prüfen, mit Dienststellenleitung (§66) Lösung suchen

Konsequenz für die Beschäftigten Personalrat und/oder Dienststellenleiter informieren

Konsequenz für die Dienststellenleitung Informationspflicht den Betroffenen und dem Personalrat gegenüber nachkommen

Konsequenz für den Personalrat

Anhörungsrecht zur Personalplanung (§77) wahrnehmen, Kontakt zu Betroffenen knüpfen und ggf. deren Interessen wahrnehmen

Konsequenz für die Beschäftigten

Wissen, dass sie/er den Personalrat einschalten kann und muss, um seine Interessen auf Grund-lage des Gesetzes vertreten lassen kann > sie/er muss nicht alleine stehen!

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Neue Regelungen

In Zukunft wird ab 16 Beschäftigten ein Personalrat mit drei Mitgliedern in der Dienststelle gewählt (§16). Da-durch wird das „Einzelkämpfertum“ minimiert und die Interessenvertretung auf mehr Schultern verteilt.

Achtung! Ab sofort werden Beschlüsse (§38) zu Maßnahmen, die nur eine Gruppe betreffen, nur von dieser Grup-pe gefasst, wenn die Mehrheit dieser Gruppe das vor der Abstimmung so beschließt. Das ist eine Umkehr der bisherigen Regelung. Personalräte, in denen verschiedene Gruppen vertreten sind, müssen das beherzigen.

Die Thüringer Gemeinschaftsschule wurde im Gesetz verankert. Diese Re-gelungen greifen erstmals bei den Neu-wahlen im Jahr 2014 (§§ 92 und 95).

Für den Schulbereich wurden in § 92 Sonderregelungen für die Bezirksperso-nalräte erlassen, die die GEW für völlig unzureichend hält. Die Bedenken und Argumente der GEW wurden vom Gesetzgeber schlicht ignoriert. Waren in der Vergangenheit maximal 17 In-teressenvertreter/innen in den Bezirks-personalräten für ca. 2.500 Beschäftigte verantwortlich, so können sich nun nur maximal 19 Interessenvertreter/innen um z. T. mehr als 5.000 Beschäftigte kümmern. Die GEW setzt sich weiter für verbesserte Rahmenbedingungen ein.

Übergangsbezirkspersonalräte gewählt

Mittlerweile haben die Übergangsbe-zirkspersonalräte ihre Arbeit aufgenom-men und die Vorstände neu gewählt. Die fünf Vorsitzenden, alle GEW, stel-len wir hier im Bild vor:

Die Leitung der Übergangspersonal-räte, die zwischen 34 und 44 Personen umfassen, wird bis zur Neuwahl späte-stens im April 2012 nicht einfach. Das liegt u. a. auch an der provisorischen Arbeitsweise der neuen Schulämter. Darunter darf die Interessenvertretung allerdings nicht leiden. Dafür stehen die GEW-Mitglieder in den Übergangsper-sonalräte. Denn diese werden, anders als „unabhängige“ Kandidaten, durch die Juristinnen der Landesgeschäftsstelle, Informationen der Gewerkschaften, Schulungen und durch die AG Perso-nalrat ständig unterstützt.

Mittlerweile wird klar, dass einige Staat-liche Schulämter wohl noch länger im provisorischen Modus arbeiten werden. So ist aus inoffiziellen Informationen herauszuhören, dass der Standort Gotha wohl frühestens 2013 bezogen werden kann – die Umbaukosten sollen über eine Million Euro betragen.

Aufgrund dieser Übergangsphasen bei der Neustrukturierung der Staatlichen Schulämter gilt folgender Tipp:

Bei Abordnungen und Versetzung sind die Personalräte der aufnehmenden Dienststellen ( § 75 Abs. 4) in jedem Fälle zu beteiligen.

Konsequenz für die Dienststellenleitung

Rechtzeitige und umfassende Information an Personalrat über geplante Aufnahme von Beschäftigten

Konsequenz für den Personalrat Prüfung der Kollektivinteressen der Dienststelle und der Individual-interessen des Betroffenen; begründete Stellungnahme an Dienststellenleiter bzw. Stufenvertretung

Konsequenz für die Beschäftigten Von Gesetzes wegen wird Maßnahme geprüft

Schulamt Mit-telthüringen: Manfred Bühler, Staatl. Grundschule Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Schule, Erfurt

Schulamt Ostthürin-gen: Peter Schindler, Staatl. Regelschule Meuselwitz

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Wenn Sie einen Antrag über den Dienstweg stellen, z. B. zum Floating (spätestens 1. März), so lassen Sie sich auf einer Antragskopie den Empfang mit Datum und Signum der Sekretärin oder Dienststellenleitung quittieren. Dieser Nachweis birgt Sicherheit!

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Änderungen auch bei den Hochschulen

Geändert wurden die Abweichungen für Hochschulen (§ 88). Ab sofort werden auch die akademischen Mit-arbeiter/innen vom Personalrat vertre-ten, eine gesonderte Antragstellung ist nicht mehr erforderlich. Ausgenom-men davon bleiben (leider) weiterhin alle über Drittmittel (auch anteilig) finanzierte wissenschaftliche Mitar-beiter/innen. Sie müssen weiterhin in vielen Angelegenheiten (vor allem

Einstellung, Eingruppierung und Kün-digung) vorher einen entsprechenden Antrag gestellt haben, damit der Per-sonalrat in ihren Angelegenheiten mit-bestimmen kann.

Für Professorinnen und Professoren hat sich ebenfalls nichts geändert, sie bleiben vollständig vom Geltungsbe-reich des Personalvertretungsgesetzes ausgenommen. Für wissenschaftliche Hilfskräfte ist präzisiert worden, dass sie nur dann vom Personalrat vertre-ten werden, „wenn sie nicht an der Hochschule, an der sie arbeiten, als Studierende eingeschrieben sind.“

Mehr als dieser Kompromiss war nicht zu erreichen, da es insbesondere aus der Landesrektorenkonferenz und dem TMBWK Widerstände dagegen gab, die Mitbestimmung grundsätzlich auf alle akademischen Mitarbeiter/innen antragsungebunden auszudehnen. Und dennoch ist es insgesamt ein kleiner Fortschritt, von dem vor allem unsere Lehrkräfte profitieren und über den wir uns freuen können.

Andreas StötzerAG Personalrat

Uwe HolzbecherMitglied des Landesvorstandes

GEW Thüringen

Schulamt Westthü-ringen: Cornelia Iser,

Staatl. Regelschule J.W.v.Gothe-Schule,

Eisenach

Schulamt Südthürin-gen: Susanne Steube, Staatl. Grundschule

Frankenheim

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rechts: Schulamt Nordthüringen:

Cordula Körner, Staatl. Regelschule Nordhausen-Ost,

Nordhausen

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GEW-Bildungstag für Erzieherinnen und Erzieher

Alles beginnt mit guter Bildung - Projekte, Positionen, Perspektiven für

Kindergärten und Grundschulhorte!

Der Kindergarten bzw. die Kindertagesstätte sowie der Hort sind seit den internationalen Leistungsstudien PISA und IGLU stark in das Blickfeld der Bildungsforschung geraten. Es ist mittlerweile unbestritten, dass der sogenannte „Schatz der frühen Jahre“ besser gehoben werden muss, als das bislang der Fall ist. Im vor- und (außer)schulischen Bereich liegen noch viele unentdeckte Potenziale, die nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen systematischer gefördert werden müssen. In anderen europäischen Ländern ist uns die Entwicklung in diesem Bereich weit voraus. Dies gilt ganz besonders für den skandinavischen Raum.

Mittlerweile haben viele Kultusministerien der Länder Kindergarten und Hort als Bildungseinrichtungen ent-deckt und versuchen über sogenannte Bildungspläne das Lernen in diesen Einrichtungen zu organisieren. Inwiefern diese Bildungspläne hinreichend sind, wird auf dem GEW-Bildungstag zu erörtern sein.

Neben einem Fachvortrag bietet der Bildungstag verschiedene Arbeitsgruppen, die sich mit aktuellen Themen im Bereich der Elementar- und Hortpädagogik auseinandersetzen. Es handelt sich dabei beispielsweise um:• Bildungsverständnis• Beobachten und Dokumentieren• Offene Arbeit• Integration• Übergänge gestalten

Weitere Informationen finden Sie ab Ende Februar auf unserer homepage (www.gew-thueringen.de), in der tz und in einem detaillierten Einladungsflyer.

TERMIN

Samstag, 24. März 2012 von 9:00 bis 15:30 Uhr

IMAGINATA Jena, Tonhalle Löbstedter Straße 67, 07749 Jena

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Einladung zum 14. MaiMeeting der GEW

GEW ruft zur Teilnahme an Anti-Nazi-Protesten auf

Das MaiMeeting ist die zentrale Bildungsveranstaltung der GEW für ihre Mitglieder und ganz besonders Funktionä-rinnen und Funktionäre. Gerade der Austausch über die Grenzen von Landesverbänden und GEW-Organisations-bereichen hinweg wird von den Teilnehmenden sehr ge-schätzt. Neben den anspruchsvollen Workshops mit versierten Trainern bieten wir wieder viele kulturelle Highlights und politische Abendveranstaltungen. Dieses Mal findet das MaiMeeeting im IG BCE Bildungszentrum Haltern am See statt. Es liegt wunderschön zwischen zwei Seen im Herzen des Naturparks Hohe Mark/ Westmünsterland (NRW) umrahmt von den ausgedehnten Waldgebieten der Hohen Mark und der Haard.

Folgende sechs Workshops werden angeboten:1. Motivation und Inspiration auf dem Weg zu einer in- klusiven Schule (Winfried W. Steinert, Bildungsexperte, Templin)2. Wege aus der Demokratie – oder Wege in der Demokratie? (Dr. Heidemarie Dießner, Dr. Werner Dießner, Institut für SozialManagement, Markkleeberg).3. Interkulturelle Öffnung von Bildungseinrichtungen – ein Thema für die GEW !? (Daniel Weber, DGB Bil- dungswerk Bund, Düsseldorf )

4. Neue Aktionsformen für die GEW: Campaigning - Organizing – kreative Aktionsformen (Frank Hasen bein, Referent für gb@ im GEW- Nordverbund, Hamburg und Petra Barz, Trainerin, Hamburg)5. Brücken in die Zukunft – Lebensumbrüche meistern: Kreative und Biografische Schreibwerkstatt (Britta Jagusch, Journalistin/ Schreibberaterin, Frankfurt am Main)6. Neu in ein GEW-Amt gewählt? Und viele Fragen? Keine Panik, wir helfen bei den Antworten! (Hans- Wilfried Kuhlen, Feldkompetenz, Wettenberg)

Weitere Information zum Programm, zu den Teilnahmebe-dingungen und zur Anmeldung sind ab sofort unter http://www.gew.de/maimeeting.html erhältlich. Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen!

Kontakt für Nachfragen:Nicole LundGEW-Hauptvorstand,Reifenberger Straße 21, 60489 Frankfurt/Main,Tel. 069/78973-209, Fax: 069/78973-102, E-Mail: [email protected]

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ruft alle Demokratinnen und Demokraten dazu auf, sich im Februar 2012 an den Protesten gegen den Aufmarsch der rechten Szene in Dresden zu beteiligen. Die GEW wird die Diskussionen und Aktionen um und in Dresden aktiv begleiten und unterstützen. Im Februar 2011 hatten rund 20.000 Menschen eines breit aufgestellten Bündnisses u. a. aus Gewerkschaften, Parteien, der Friedens- und Umweltbewegung, von Kirchen, Hochschulen und Antifa-Gruppen den geplanten Nazi-Marsch durch die sächsische Landeshauptstadt verhindert. Ob, wie und wann genau die Rechtsextremen im Jahr 2012 das Gedenken an die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 wieder für ihre politischen und ideologischen Zwecke missbrauchen wollen, ist noch nicht klar. Fest steht jedoch bereits jetzt, dass die Gegenbewegung im kommenden Jahr ebenso präsent sein wird wie 2011. Die Stadt Dresden befürwortet, dass es zum Aufmarsch eine Gegenveranstaltung auf Sicht- und Hörweite geben soll. Ebenso wird das Bündnis Nazifrei –“Dresden stellt sich quer“ zum zivilen Ungehorsam aufrufen. Aufmarsch und Gegenproteste finden voraussichtlich am 11., 12. bzw. 13. Februar oder am 18. bzw. 19. Februar 2012 statt. Auch die GEW wird – wie bereits im vergangenen Jahr – sowohl im Vorfeld wie auch vor Ort aktiv sein und ruft alle Demokratinnen und Demokraten auf, die Proteste gegen Rechts zu unterstützen.

http://www.dresden-nazifrei.com/www.facebook.com/dresden.stellt.sich.quer

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Anmeldeschluss ist der 04.03.2012

Termin: 17. bis 20. Mai 2012

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Altenburger Land

Nordhausen

Aus den Kreisen

Jahresrückblick

Der Kreisvorstand hatte traditionell alle Mitglieder zur Jahres-abschlussfeier in den Bürgersaal des Altenburger Ratskellers eingeladen. Beinahe traditionell kamen bei diesmal früh-lingshaften Temperaturen in erster Linie Senioren. Eigentlich sehr schade, denn auch die Senioren interessieren sich für aktuelle Probleme, die der Kreisvorsitzende Peter Schindler kurz darlegte, die dann aber in den Gesprächen mangels „geeigneter“ Partner kaum eine Rolle spielen konnten.Ein Dankeschön gilt dem Ehepaar Schwarzbach für die Information zur Schule „Elima Ya Jenya Altenburger Land“ in Mombasa und den Kolleginnen der Regenbogenschule, die in bewährter Weise für den Tischschmuck sorgten.

Wolfram Boide

Veränderungen im Schulamt Nordthüringen

Mit Beginn des neuen Jahres wurden bekanntlich aus den elf früheren Thüringer Schulämtern fünf neue gemacht. Die damit verbundenen Änderungen wirken sich auch erheblich auf die BPR aus. Konkret hieß das für den Schulamtsbereich Nord, aus drei ehemaligen BPR (Bad Langensalza, Artern und Worbis) einen Übergangspersonalrat zu bestimmen. In der Sitzung vom 10.01.2012 ist es gelungen, die Mehrheit der Plätze im Vorstand des BPR durch GEW-Mitglieder zu besetzen. Neue Vorsitzende des BPR (ca. 4 Monate) ist unsere Kreisvorsitzende CORDULA Körner (KV Nord-hausen)geworden, 1. Stellvertr. Matthias Vogler (GEW Bad Langensalza/Lehrer am Gym Schlotheim)) sowie 2. Stellvertr. Aloys Schweitzer (GEW Eichsfeldkreis), 3. Stellvertr. Jutta Kirchner (KV Nordhausen). Weitere Mitglieder des Vor-standes sind Werner Schwiefert, der langjährige Vorsitzende der BPR Worbis (Berufschullehrerverband) und Günter Kluge (Berufschule Artern, GEW).Es liegt nun am Wahlverhalten der Mitglieder und Kollegen, diese starke Position auch nach den Neuwahlen der BPR weiterführen zu können. Diese werden voraussichtlich im April stattfinden. Bis dahin nehmen die gewählten BPR-Mitglieder der alten Schulämter ihre Aufgaben weiter wahr und sind teilweise in zwei neuen Schulämtern bei der Arbeit.

Karin Greiner

Weimar

Nachtrag

Wichtige Information zu der in der tz 01/2012 angekün-digten Veranstaltung „Vorsorgevollmacht und Patienten-verfügung“:Die Veranstaltung findet am 23. Februar 2012 um 15 Uhr im Goethegymnasium statt. Sie richtet sich an alle interes-sierten GEW-Mitglieder.

Hildburghausen

Veranstaltungen Kreisverband

Im Kalenderjahr 2011 wurden im Kreisverband Hildburghausen verschiedene Veranstaltungen von den Ruheständlern organisiert und durchgeführt. Neben kleineren Zusammenkünften wie Buchlesungen, einer Wanderung zum Schuljah-resabschluss und Treffen zum weihnachtlichen Basteln wurden auch weitergesteckte Ziele in Angriff genommen. Zu den Höhepunkten zählte dabei ein Busausflug in die Landeshauptstadt Erfurt. Hier gab es ein Wiedersehen mit Richard Schaefer, dem ehemaligen Verantwortlichen für Öffentlich-keitsarbeit im Landesverband. Er zeigte den Teil-nehmer/innen die heimlichen und verwunschenen Ecken der Altstadt von Erfurt. Wie erwartet kam auch Wissenswertes und Amüsantes aus der Ge-schichte der Stadt zur Sprache.Auch an die Fahrt, die zur mini-a-thür bei Ruhla und danach zum Baumkronenpfad im Hainich führte, werden sich alle Teilnehmer gern erinnern. Für das Jahr 2012 sind schon weitere Veranstal-tungen geplant. Wir möchten auch Veranstaltungen anzubieten, an denen die jüngeren Mitglieder des GEW-Kreisverbandes Hildburghausen ebenso teilnehmen können wie die älteren.Wir weisen deshalb jetzt schon alle interessierten Mitglieder auf einen gemeinsamen Ausflug nach Jena hin. Im Programm sind unter anderem der Besuch einer Vorführung im Zeiss-Planetarium und eine Stadtführung. Um auch den Interessenten eine Teilnahme zu ermöglichen, die im Berufsleben stehen, soll dieser Ausflug nach Jena an einem Samstag, dem 12. Mai 2012, stattfinden. Wer genauere Informationen

braucht, meldet sich beim Kreisverband Hildburghau-sen oder den Seniorenvertre-terinnen Jutta Enders und Margarete Scarbath, die die Fäden der Organisation dieser Veranstaltungen in der Hand halten und denen der Dank der Mitglieder gebührt.

Andrea Hartung

Suhl

Seniorenvertretung lädt ein

Seid ihr neugierig auf „Das Pfeifkonzert der Ratten“, „Der fremde Mann vom Topfersbühl“ und noch mehr?Dann kommt am 1. März 2012 um 19 Uhr zu einem vergnüglichen Abend in der Rimbachbuchhandlung Suhl am Topfmarkt. Unser Gast ist die Kinder-buchautorin Johanna Kirschstein aus Reichmannsdorf/Thüringen. Ihr könnt an diesem Abend die vorgestellten Kinderbücher, die nicht im Handel erhältlich sind, käuflich erwerben.Damit wir eine kleine Überraschung für jeden vorbereiten können, bitten wir bis 24.02.2012 um eure Anmeldung unter den bekannten Telefonnummern 03681/302324 oder 03681/761588.Auf diesen gemeinsamen Abend freuen wir uns und erwarten euer Kommen.

Ilse und Margit

Fotos: A. Hartung

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Die GEW Thüringen und das Mit-mach-Web: TwitterTwitter ist eine digitale Anwendung zum Mikroblogging. Es wird auch als Kommunikationsplattform, soziales Netzwerk oder ein meist öffentlich einsehbares Tagebuch im Internet definiert. Privatpersonen, Organisationen, Unternehmen und Massenmedien nutzen Twitter als Plattform zur Verbreitung von kurzen Textnachrichten im Internet.

Angemeldete Benutzer können eigene Textnachrichten mit maximal 140 Zeichen eingeben. Diese Textnachrichten wer-den all den Benutzern angezeigt, die diesem Benutzer folgen.

Die Beiträge selbst werden als „Tweets“ (englisch to tweet = zwitschern) oder „Updates“ bezeichnet. Das referenzierte Wiederholen eines Beitrages einer anderen Person, um beispielsweise eine Eilmeldung im Netzwerk schnell wei-

terzuverbreiten, wird als „ReTweet“ bezeichnet. Das soziale Netzwerk beruht darauf, dass man die Nachrichten anderer Benutzer abonnieren kann. Autoren werden als „Twitterer“ bezeichnet; Leser, die die Beiträge eines Autors abonniert haben, werden als „Follower“ (englisch to follow = folgen) bezeichnet. Die Beiträge der Personen, denen man folgt, werden in einem Log, einer abwärts chronologisch sortierten Liste von Einträgen dargestellt.(Quelle: www.wikipedia.de)

Über Twitter kann auch auf Webseiten verwiesen werden. Um Verweise auf Webseiten innerhalb der vorgegebenen 140 Zeichen aufnehmen zu können, werden sogenannte Short-URL-Services benutzt.

Die GEW Thüringen betreibt 2 Twitter-Konten:

http://www.twitter.com/gewthueringen

Hier werden derzeit vor allem Meldungen über aktuelle News unserer Website und Informationen über Veröffent-lichungen in den Medien zur GEW Thüringen getwittert.

http://www.twitter.com/bildungthu

Hier werden zusätzlich Meldungen zum Bildungswesen in Thüringen (besonders Veröffentlichungen in den Thüringer Medien) getwittert.

Detlef Rost

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Foto: Microsoft Cliparts

GEW Aktuell

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1. Wahrnehmen – Beobachten – Beachten (20. Februar 2010) Im pädagogischen Alltag sind wir ständig unterschiedlichen Eindrücken ausgesetzt, nimmt das Wahrnehmen den breitesten Raum ein. Nur eine Aus- wahl von Wahrnehmungen dringen in unser Bewusstsein, wird beo- bachtet und findet Beachtung.2. Einführung in das Bildungsbuch (17. April 2010) Das Bildungsbuch ist ein gemeinsames Arbeitsprodukt der Pädagogen und des Kindes. Es basiert auf den Beobachtungen und Dokumentationen der Pädagogen, den Wahrnehmungen des Kindes, seinen Interessen und dem daraus entstehenden Dialog.3. Dokumentationsformen (5. Juni 2010) Die Dokumentation im Bildungsbuch durch Spiel- und Lerngeschichten, Interview, Projekte oder Fotos.4. Bildungs-und Lerngeschichten (4. September 2010) Bildungs-und Lerngeschichten sind ein an den Stärken des Kindes orien- tiertes Verfahren, dessen Ziel es ist, individuelle Lernprozesse von Kin- dern wahrzunehmen, darauf zu reagieren, diese zu dokumentieren und mit den Kindern, im Team und mit den Eltern zu reflektieren. Grundlage ist die Beobachtung der Kinder unter dem Aspekt, für das Kind bedeutsame Lernsituationen, die im allgemeinen Tagesablauf stattfinden, zu erkennen.5. Entwicklung einer Bildungs-und Lerngeschichten – üben, üben, üben (3. November 2010) Eine Übungswerkstatt, wie man von der Beschreibung der Ausgangslage über die Beobachtung und Analyse von Lerndispositionen, auch mit Hilfe kollegialer Beratung zu einer Geschichte für das Kind kommt.6. Sprache und Dialog (12. Februar 2011) Hier stand Sprache und Dialog im Mittelpunkt der Fortbildung. Seit dem PISA-Schock sind Erzieher/innen verstärkt gefordert, sich mit Sprachent- wicklungsproblemen auseinanderzusetzen. Das Bildungsbuch bietet dazu viele Möglichkeiten.7. Elternarbeit im Kindergarten (26. März 2011) Ohne Eltern keine Bildungsgeschichte. Es ging also um die Frage, wie Eltern bei Gruppenaktivitäten und Spielen, bei Exkursionen, aber auch bei Rahmenplänen und dem Gestalten der Räume einbezogen werden können. 8. Spielzeugfreie Zeit im Kindergarten (2. Juli 2011) Spielzeugfreie Zeit als Wege zu mehr Freiräumen, Kreativität und Fan- tasie, aber auch Erlernen von bewusstem Konsumieren und Aushalten von Frustrationen. Entdecken der eignen Stärken und Schwächen.9. Offene Arbeit in der Kindertagesstätte (22. Oktober 2011) Offene Arbeit – Was heißt das für eine Kindertageseinrichtung? Wie gelingt

Die zweijährige Fortbildungsreihe „Bildung sichtbar machen – Das Bildungsbuch als ein Instrument zum Beobachten und Dokumentieren von Bildungsprozessen“ der GEW Thüringen setzte Impulse

Laut einer GEW-Studie steht bei der Implementierung von Bildungsplä-nen die Bildungsdokumentation an erster Stelle. Nicht nur deshalb traf sich eine feste Gruppe von interessierten Erzieherinnen zu den Fortbildungen, um sich über die Arbeit mit dem Bil-dungsbuch auszutauschen und für die eigene pädagogische Arbeit neue Impulse zu erhalten. Mit Vorträgen, Videos, Präsentationen und vielen prak-tischen Übungen war das Programm sehr interessant und informativ.

Einige Themen waren mit Exkursionen in Kindertagesstätten verbunden. Dort konnten wir verschiedene Konzepte und die Arbeit mit den Bildungsbüchern erleben. Die Erzieherinnen bestätigten uns, wie wichtig Fortbildungen im Bildungsbereich ,,Beobachten und Do-kumentieren von Bildungsprozessen’’ sind, um dem Thüringer Bildungsplan für Kinder bis 10 gerecht zu werden. Ein wichtiger Punkt war der intensive Erfahrungsaustausch.

Die Kolleginnen brachten eigene Bei-träge ein, wie Dokumentationen von Beobachtungen, Fotodokumentationen und Lerngeschichten ihrer Kinder aus der Kita und diskutierten und berieten über Methoden zur Umsetzung.

Frühkindliche Bildung und Sozialpädagogik

Rückblick Die Themen

Folgende Themen haben wir in unseren Fortbildungen angeboten und bearbeitet:

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ungDas Bildungsbuch

Foto: tz-Archiv

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Frühkindliche Bildung und Sozialpädagogik/Erwachsenenbildung

dabei die Beobachtung und Dokumentation? Catrin Schwertfeger stellte u.a. das offene Raumkonzept vor und eine prozessorientierte Planung.10.Abschlussveranstaltung am 8. Dezember 2012 Auch in diesem Jahr werden die AG’n Kindergärten und Kita-Leiterinnen eine Fortbildung zum Bildungsplan und Bildungsbuch anbieten. Wer sich vorab informieren will findet auf www.gew.de viele Hinweise und Anre- gungen zum Bildungsbuch.

Hinweise oder Fragen bitte [email protected] 0362 5909523 richten!

Am 24. März 2012 findet ein GEW-Bildungstag für Erzieherinnen und Er-zieher „Alles beginnt mit guter Bildung -Projekte, Positionen, Perspektiven!“ an der IMAGINATA Jena statt. Wei-tere Infos demnächst hier und auf der Homepage.

Beatrix Weis Referentin des Bildungsbuches der GEW

Petra RechenbachReferentin für Schulen und

Sozialpädagogik

Seit 1992 gibt es in Thüringen ein Erwachsenenbildungsgesetz, dass die Förderung und Arbeit der Volkshoch-schulen, freien Träger und Heimvolks-hochschulen regelt. Mittlerweile bieten drei Heimvolkshochschulen, zwölf freie Träger und 23 Volkshochschu-len vielfältige Bildungsangebote für Erwachsene an, ohne die Möglichkeit der Bildungsfreistellung nutzen zu können.

Bildungsurlaub oder Bildungs-freistellung

Bildungsurlaub ist eine besondere Form des Urlaubs, die der beruflichen oder politischen Weiterbildung dient. In den letzten Jahren hat sich der Begriff Bildungsfreistellung weitestgehend durchgesetzt, um den Eindruck eines Erholungsurlaubs zu vermeiden.

Gesetzliche Regelungen zum Bil-dungsurlaub/zur Bildungsfreistellung gibt es in: Brandenburg, Berlin, Bre-men, Hessen, Hamburg, Mecklen-burg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt. Nur in Ba-den-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen gibt es keine Bildungs-urlaubsgesetze.

Abgesehen von einigen länderspezi-fischen Regelungen gilt für Bildungs-urlaub folgendes:

Er dient ausschließlich der politi-schen und der arbeitsweltbezogenen Bildung, allerdings nicht der rein be-rufsfachlichen Qualifizierung, sowie der Bildung für die Ausübung eines Ehrenamtes. Die Dauer beträgt jähr-lich 5 Arbeitstage bzw. den Zeitraum einer regelmäßigen Arbeitswoche.

Bildungsfreistellung nun auch in Thüringen?

Laut Koalitionsvertrag der CDU-SPD-Landesregierung soll die Bil-dungsfreistellung geregelt werden. Auch wenn es wohl bereits Diskus-sionen und Entwürfe im Landesku-ratorium für Erwachsenenbildung, dem Beratungsgremien des TMBWK, gegeben haben soll: Offiziell liegt noch kein Entwurf aus dem Bildungsmini-sterium vor.

Vielleicht deshalb hat im November die Fraktion Bündnis90/Die Grünen einen eigenen Entwurf für ein Bil-dungsfreistellungsgesetz in den Landtag eingebracht.

Das Referat Erwachsenenbildung und berufliche Fort- und Weiterbildung der GEW Thüringen wird die Debatten um den Bildungsurlaub selbstverständlich kritisch begleiten und über Ergebnisse informieren.

Kathrin Vitzthum

5 Tage...die den Kopf verändern

5 Tage...und wissen, was los ist

5 Tage...raus aus dem Alltag

5 Tage...für die Zukunft

Bildungsurlaub

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Eine starke Arbeitnehmerinteressen- vertretung ist wichtig

Interview mit Michaele Sojka, MdL und bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion DIE LINKE

Kathrin Vitzthum: Michaele, überall da, wo es um Bildung geht, sei es in der Kita, in der Schule oder in der Erwachse-nenbildung, du bist immer schon da. Wieso?Michaele Sojka: Das klingt ja wie ein Kompliment. Danke. Aber das bin ich doch nicht allein. Wir sind seit vielen Jahren die größte Oppositionspartei und haben viel par-lamentarische Erfahrung in Thüringen sammeln können. Durch das Engagement vieler meiner LINKEN KollegInnen auch im Bildungsbereich und vor Ort erarbeitet man sich natürlich Netzwerke der Information. Ein Ministerium mit vielen Beamten, die oft nur ihren Schreibtisch kennen, ist da nicht unbedingt näher an der Basis. (lacht)

KV: Du bist seit 19 Jahren GEW-Mitglied. Welche Motive haben dich bewegt, in die GEW einzutreten?MS: Vor der Wende war ich bereits Gewerkschaftsmit-glied, habe damals aber gedacht, das man das so macht, um Urlaubsplätze an der See zu bekommen (lacht). Nach der Wende war ich dann kurzzeitig HBV-Mitglied, um später, wieder im Schuldienst arbeitend, sofort zur GEW zu wechseln. In diesem kapitalistischen System ist eine starke Arbeitnehmerinteressenvertretung einfach ganz wichtig!

KV: Und welche Gründe sorgen dafür, dass du auch nach so langer Zeit noch ein aktives Mitglied bist?MS: Ich schätze an der GEW, dass es wirklich hochwertige inhaltliche Veranstaltungen und Angebote gibt und man immer interessierte, engagierte Gesprächspartner findet, gern auch virtuell. Ich finde, die GEW präsentiert sich inhaltlich sehr modern. Ich genieße den Austausch und die Anregungen, die ich auch für meine jetzige Tätigkeit im politischen Raum benötige.

KV: Als bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LIN-KEN gibst du uns immer wieder Impulse für unsere tägliche Arbeit. Wie nimmst du denn uns als GEW wahr? Sollten wir stärker auf die Beschäftigteninteressen schauen oder mehr die große Bildungspolitik im Blick haben? Oder beides tun?MS: Unbedingt beides tun! Genau das ist ja das Spannende, was die GEW meines Erachtens von anderen Gewerkschaften unterscheidet. Uns als Gewerkschafter geht es doch nicht ausschließlich um die Bedingungen für die Pädagogen, sondern doch immer um gute Bildung im gesamten Kontext der Einrichtung.

KV: Im letzten Jahr hat uns vor allem die Schulpolitik beschäf-tigt: Schulgesetz, Schulordnung und zum Schluss der Kampf um den Erhalt der Grundschulhorte. Bist du zufrieden mit den Ergebnissen?MS: Ich bin nie zufrieden! Und doch weiß ich, dass Politik immer aus Kompromissen besteht. Ein Bildungsminister Matschie kann gemeinsam mit der CDU natürlich nicht das umsetzen, was er mit uns und den Grünen gemeinsam hätte tun können und vor der Wahl auch versprochen hatte. Schulgesetz und Schulordnung stehen geändert auf dem Papier und sind nur soviel wert, wie die Bedingungen zum Umsetzen personell und sächlich untersetzt werden. Anders gesagt, Theorie und Praxis klaffen bereits jetzt auseinander. Gute Ergebnisse werden ausschließlich durch das überaus hohe Engagement der vorwiegend älteren KollegInnen erreicht. Aber da die „Glückswolke“ in Kürze vorüber sein wird, übrigens ohne dass die Floating-Betroffenen Wertschätzung erfuhren, wird ein immenser Mangel an Pädagogen sichtbar werden.Bezüglich der Horte befürchte ich wirklich, dass ein wei-teres Aussitzen der erkannten Probleme und die befristete Verlängerung des Modells mittelfristig zu enormem Qua-litätsverlust führt. Ich hoffe, dass die KollegInnen für ihre Rechte und für gute Bildung wieder kämpfen. Das Ergebnis der Unterschriftensammlung für gute Bedingungen an den Grundschulhorten macht mich sehr zuversichtlich.

KV: In diesem Jahr soll, so hört man, endlich ein Thüringer Bildungsfreistellungsgesetz geschaffen werden. Nach vielen Jahren der Diskussion, der immer wieder ablehnenden Haltung der damaligen Alleinregierungen der CDU, ist das kaum noch zu glauben. Meinst du, dass wir wirklich bald Anspruch auf Bildungsfreistellung haben?MS: Ich vermute, dass es als Wahlgeschenk kurz vor der nächsten Landtagswahl 2014 präsentiert wird. Mal sehen, wie lange das jetzt von den Grünen vorgelegte Gesetz im Ausschuss schmoren muss. Im Haushalt 2012 wurde je-denfalls seitens der Regierung kein Geld dafür eingeplant, nur LINKE und Grüne hatten gedeckte Anträge über 1 Million Euro dazu.

KV: Zum Schluss noch eine Frage. Wenn du die GEW in drei Worten beschreiben müsstest:MS: Interessant, modern und wirksam. Macht weiter so!

Herzlichen Dank für das Gespräch.

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Interview

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Termine, Tipps

Schule und Betrieb: Go and find out!

Bundesweite Lehrerfortbildung von GEW und IG Metall

Inklusion erfolgreich umsetzen – auch in der Sekundarstufe

Im Mittelpunkt dieser Fortbildung, die sich an Lehrkräfte des allgemeinbildenden Schulwesens richtet, steht die Be-triebserkundung als eine sinnvolle und anregende Methode, die Arbeitswelt- und Berufsorientierung an Schulen zu stärken. Die Fortbildung vermittelt Informationen zum gegenwärtigen Stand der Produktionstechnologie und Arbeitsorganisation wie auch zu Fragen von Lohn und Lei-stung, Qualifizierung und betrieblicher Interessenvertretung.

Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, bei einem Großunternehmen der Metallindustrie im Raum Berlin einen Blick in die Produktion zu werfen und mit betrieb-lichen ExpertInnen aus der Betriebsrats- und der Perso-

nalentwicklungsarbeit zu sprechen. Schließlich können sie die Inhalte und Methode der Betriebserkundung für die eigene Tätigkeit an Schulen reflektieren. Das Seminar findet vom 14. bis 16. Mai in der IG Metall-Bildungsstätte Berlin am Pichelssee statt. Die Seminar- und Übernachtungskosten werden übernommen.

InteressentInnen können sich an Martina Schmerr (GEW; [email protected]) oder Bernd Kaßebaum (IG Metall; [email protected]) wenden.

Die Veranstaltung ist Teil der gewerkschaftsübergreifenden „Initiative Schule und Arbeitswelt“ (www.schule.dgb.de ).

Von bewährten Praxiskonzepten aus deut-schen Schulen lernen.

Eine Schule für alle? Eine schöne Vor-stellung – vor allem aber eine Idee, deren Umsetzung die UN zum Gesetz gemacht hat: Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen nun auch hierzulande gemeinsam mit allen anderen Schülern lernen. In der Praxis, im Schulalltag, wirft diese Vorgabe jede Menge Fragen auf – und stellt besonders Sekundarstufen-Leh-rer vor ganz konkrete Herausforderungen:

• Wie gestalte ich einen Unterricht, der wirklich allen Schülern gerecht wird?

• Wie beuge ich Konflikten in der Klas-sengemeinschaft vor?

• Wie kann eine inklusive Schule aufge-baut werden, wie organisiert man die Zusammenarbeit?

• Und was ist eigentlich mit den Noten?

Die Autoren des Praxisratgebers „Eine Schule für alle – Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe“, der beim Verlag an der Ruhr in Zusammenarbeit mit dem Verein mittendrin e.V. erschienen ist, zeigen, dass es geht – und vor allem, wie es geht. Dazu

stellen sie erprobte Beispiele und erfolg-reiche Praxiskonzepte deutscher Schulen vor, die den inklusiven Ansatz schon seit Jahren erfolgreich umsetzen: Erfahrene Sekundarstufen-Lehrer, Sozialpädagogen und Schulpsychologen berichten hier praxisorientiert von ihrem Schulalltag mit höchst heterogenen Klassen und geben klare Antworten zu den drängenden Fra-gen rund um schulische Strukturen, Ler-nen und soziales Miteinander, Vernetzung der Pädagogen und erfolgreiche Arbeit mit den Eltern. Sie geben ihre Erfahrungen weiter und zeigen die Erfolgsfaktoren für eine gelungene Inklusionsumsetzung auf. Dabei legt „Eine Schule für alle“ bewusst den Fokus auf die Unterrichtsgestaltung, liefert konkrete Beispiele und gibt klare Antworten.

Die Autoren sind sich sicher: Es gibt viele Möglichkeiten, den inklusiven Ansatz um-zusetzen – und die jeweiligen Bedingungen in den Schulen sind durchaus unterschied-lich. Dennoch ist es möglich, dem hohen Anspruch, ganz unterschiedliche Schüler ganz selbstverständlich zusammen lernen zu lassen, gerecht zu werden. „Eine Schule für alle“ soll darum vor allem auch Mut

machen und inspirieren – damit der Weg zum inklusiven Unterricht nicht länger mit Fragezeichen gepflastert ist.

Buchtipp

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mittendrin e.V. (Hrsg.)

Eine Schule für alle

Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe

ISBN 978-3-8346-0891-8

26,90 EUR

Paperback, 16 x 23 cm, farbig

Für Klasse 5 - 13