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University of Zurich Zurich Open Repository and Archive Winterthurerstr. 190 CH-8057 Zurich http://www.zora.uzh.ch Year: 2008 Mit dem Kind zu sprechen, ist die beste Sprachförderung: Die entscheidenden Strukturen für die Sprachentwicklung werden in den ersten drei Jahren gebildet Holliger, C Holliger, C. Mit dem Kind zu sprechen, ist die beste Sprachförderung: Die entscheidenden Strukturen für die Sprachentwicklung werden in den ersten drei Jahren gebildet. In: Neue Zürcher Zeitung, 64, 17 March 2008, p.B 7. Postprint available at: http://www.zora.uzh.ch Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich. http://www.zora.uzh.ch Originally published at: Neue Zürcher Zeitung, 64, 17 March 2008, p.B 7.

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University of ZurichZurich Open Repository and Archive

Winterthurerstr. 190

CH-8057 Zurich

http://www.zora.uzh.ch

Year: 2008

Mit dem Kind zu sprechen, ist die beste Sprachförderung: Dieentscheidenden Strukturen für die Sprachentwicklung werden in

den ersten drei Jahren gebildet

Holliger, C

Holliger, C. Mit dem Kind zu sprechen, ist die beste Sprachförderung: Die entscheidenden Strukturen für dieSprachentwicklung werden in den ersten drei Jahren gebildet. In: Neue Zürcher Zeitung, 64, 17 March 2008, p.B 7.Postprint available at:http://www.zora.uzh.ch

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Originally published at:Neue Zürcher Zeitung, 64, 17 March 2008, p.B 7.

Holliger, C. Mit dem Kind zu sprechen, ist die beste Sprachförderung: Die entscheidenden Strukturen für dieSprachentwicklung werden in den ersten drei Jahren gebildet. In: Neue Zürcher Zeitung, 64, 17 March 2008, p.B 7.Postprint available at:http://www.zora.uzh.ch

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BILDUNG UND ERZIEHUNGNeuö Zürcör Zäitung Montag, 17. März 2008 � Nr. 64 B 7

Mit demKind zu sprechen, ist die beste SprachförderungDie entscheidenden Strukturen für die Sprachentwicklung werden in den ersten drei Jahren gebildet

VonChristineHolliger*

Der Prozess des Lesenlernens setzt weitvor dem Schulbeginn ein – über dieSprache der Eltern. Eine gute Beziehungzu seinem Kind und häufiges Sprechenfördern die Sprachentwicklung früh.

Die neuere Gehirnforschung zeigt, dass die ent-scheidenden Strukturen für die Sprachentwick-lung eines Kindes bereits in den ersten dreiLebensjahren gebildet werden. Auslöser für dasverstärkte Nachdenken über die Sprachentwick-lung und den Leselernprozess von Kindern wardie Pisa-Studie im Jahr 2000, die zeigte, dass rund20 Prozent der 14-Jährigen und rund 40 Prozentder 14-Jährigen mit Migrationshintergrund nichtin der Lage waren, einen kurzen Text lesend zuverstehen. Der Leselernprozess setzt jedoch weitvor dem Schulbeginn ein. Zum einen spielt dasSprach- und Schriftumfeld in der Familie einewesentliche Rolle, zum andern ist die optimalesprachliche Entwicklung die Grundlage für spä-tere Lesekompetenz.

Sprache entsteht nur durch InteraktionVon allem Anfang an nehmen Kinder mit ihrerUmwelt Kontakt auf und suchen ihre Erfahrun-gen zu erweitern. In den ersten Wochen machenBabys durch Schreien auf ihre Bedürfnisse auf-merksam. Ab dem 2. Monat sind Lall-, Gurr- undSchnalzlaute charakteristisch, zwischen dem 4.und dem 7. Monat beginnt das Stadium der Echo-laute, in dem Säuglinge die Laute der Menschen,die sie umgeben, spiegeln. In dieser Phase ent-steht ein Dialog zwischen Bezugspersonen undKind, der erste Schritt von der spontanen Laut-äusserung hin zu einer gezielten Artikulationwird vollzogen. Zwischen dem 8. und dem 12. Mo-nat beginnt das Kind Sprache zu verstehen, kanneinen Satz aber noch nicht selbst bilden. Etwazwischen dem 13. und dem 18. Monat beginnt dasKind, einzelneWörter zu bilden; dasWort beziehtsich dabei nicht nur auf den Inhalt, sondern meistauch auf die Gesamtsituation: Mit dem Wort«Ball» bezeichnet das Kind vielleicht den Gegen-

stand, vielleicht aber auch die Aufforderung andie Bezugsperson, den Ball zu werfen.

Wenn der Wortschatz auf 20 bis 50 Wörter an-gewachsen ist, beginnt das Kind Zweiwortsätze zubilden; das ist frühestens mit 15 bis 18 Monaten,spätestens mit 42 Monaten der Fall. In der nächs-ten Phase werdenMehrwortsätzemit Nebensätzengebildet. Inzwischen umfasst der Wortschatz 100bis 1000 Wörter. Im fünften Lebensjahr sollte derSpracherwerb abgeschlossen sein. Diese Sprach-entwicklung erfolgt im intensiven Kontakt mit denBezugspersonen. Zwar erwirbt das Kind die Spra-che selbständig, aber die Entwicklung der Spracheist an die Entwicklung des Bewusstseins, des Den-kens, der Gefühle gekoppelt, das heisst, Sprachekann nur entstehen durch Interaktion. Eltern undandere Bezugspersonen üben daher einen grossenEinfluss auf die Sprachentwicklung ihres Kindesaus. «Die beste Sprachförderung ist eine gute Be-ziehung zum Kind», sagt Kinderarzt Remo Largo.

Mit Sprache Gefühle transportierenDie Interaktionsmöglichkeiten zwischen Erwach-senen und Kindern sind vielfältig. In den frühenPhasen reagieren Bezugspersonen automatischauf Körpersprache, Blickkontakt und Laute vonSäuglingen. Die Körpersprache der Bezugsperso-nen wiederum, die Klangfarbe ihrer Stimme unddie Sprechmelodie transportieren Gefühle undStimmungen, die das Kind versteht, lange bevores sprechen kann. Das Gefühl von Geborgenheitund Sicherheit, verknüpft mit Sprache, ist grund-legend für den Spracherwerb. Daher sollten Be-zugspersonen in jener Sprache mit dem Kindsprechen, die diese Gefühle und Stimmungentransportieren kann, also in ihrer Muttersprache.

Da das Verständnis des Kindes für Wörter bisweit ins zweite Lebensjahr mit Personen, Gegen-ständen, Handlungen und Situationen verknüpftist, können Bezugspersonen dadurch, dass sieeinen Gegenstand benennen oder sagen, was sie

gerade tun, die Sprachentwicklung fördern. Auchdies geschieht beinahe automatisch. Bezugsper-sonen erleichtern dem Kind, neue Wörter zu ler-nen, indem sie langsam, deutlich und zunächst ineinfachen Sätzen reden. Wichtig zu wissen ist,dass durch häufiges Wiederholen im Gehirn desKindes Verknüpfungen aufgebaut werden, die esdem Kind dann, wenn es selbst zu sprechen be-ginnt, ermöglichen, auf Muster zurückzugreifen.Die Kombination von Sprache und Bewegungoder Gegenständen verstärkt die Entwicklung,weil Nervenareale gleichzeitig aktiviert werden.Diese Kombination leisten Kniereiter («Ryte,ryte, Rössli»), Fingerverse («Das isch de Dume,dä schüttlet d Pflume») auf einfacheWeise. DurchVerse, Fingerspiele oder das Betrachten von Bil-derbüchern wird die Fähigkeit, zuzuhören undsich zu konzentrieren, gefördert. Je sinnlicher undintensiver das Erleben ist, desto stärker ist diepositive Verknüpfung, die das Kind zur Spracheund zum Buch aufbaut. Damit wird für das spä-tere Lesenlernen ein Grundstein gelegt.

Zu Hause Geschichten erzählenDie Zweitsprache baut auf dem Erwerb der Erst-sprache auf. Mit der Erstsprache werden demKind nicht nur Werte und Normen seines kultu-rellen Hintergrunds vermittelt, es lernt auch, wiedie Sprache aufgebaut ist: dass Wörter aus Laut-ketten bestehen, dass es Regeln zum Satzbau gibt,dass Stimmmelodien bestimmen, ob es sich beider Äusserung um eine Frage oder einen Ausrufhandelt. Auf dieses Wissen stützt sich das Kind,wenn es eine weitere Sprache lernt; daher ist dieKompetenz in der Erstsprache Voraussetzung füreinen guten Erwerb der Zweitsprache. Die früheSprachförderung zielt daher nicht darauf ab, dassKinder möglichst früh lesen lernen, sondern dar-auf, Erziehende für den Zusammenhang zwi-schen Sprachentwicklung, Schriftumfeld undLeselernprozess zu sensibilisieren.

Wie wird solche Frühförderung konkret umge-setzt? Das vom Schweizerischen Institut für Kin-der- und Jugendmedien (SIKJM) entwickelte Pro-jekt «Family Literacy» bietet Familien mit Migra-tionshintergrund Leseanimationen an. Es basiertauf der Erkenntnis, dass Kinder aus sozial be-nachteiligten oder bildungsfernen Familiensprachlich oft nicht genügend angeregt werdenund dass ihnen frühe Erfahrungen mit Geschich-ten, Büchern und Schrift fehlen. Ein schwierigerLesestart und mangelnde Lesekompetenzen amEnde der Schule sind oft die Folgen. Im Projektwerden Eltern animiert, ihren Kindern von frü-hem Alter an zu Hause Bilderbücher und Ge-schichten zu erzählen und vorzulesen. Die Anima-tionen finden in der jeweiligen Sprache der Fami-lie statt und werden von Kulturvermittlern undLehrkräften für heimatliche Sprache und Kulturdurchgeführt. «Family Literacy» möchte Elterndarin bestätigen, dass sie in der Spracherziehungihrer Kinder kompetent sind und eine wichtigeRolle einnehmen, auch wenn die Familiensprachenicht der zukünftigen Schulsprache entspricht.Denn je differenzierter sich ein Kind in der Erst-sprache ausdrücken kann, desto leichter fällt ihmder Erwerb der Zweitsprache Deutsch.

* Christine Holliger ist Direktorin des Schweizerischen Institutsfür Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) in Zürich.

Lernen aus eigenem Antrieb und auf eigene Faust: In der Grundstufe ist Platz für selbständiges Entdecken.

Vor der Schule zum Lesen animierenDas Schweizerische Institut für Kinder- undJugendmedien (SIKJM) befasst sich mit For-schung und Dokumentation im Bereich Kinder-und Jugendliteratur sowie mit Leseförderung.Bei seinen Projekten setzt es derzeit in der Früh-förderung einen Schwerpunkt: Neben «FamilyLiteracy» hat es zum Beispiel einen Lehrgang«Leseanimationen für den Vorschulbereich» ent-wickelt, der die Teilnehmenden befähigt, anima-torische Veranstaltungen mit Kindern von 2 bis 6Jahren durchzuführen und deren Betreuungs-personen zur Schaffung eines lesefreundlichenKlimas anzuleiten. In der Romandie sensibili-siert das Projekt «Bebe bouquine» Eltern für dieBedeutung von Sprache, Schrift und Geschich-ten für ihre Kleinkinder, und im Tessin wird inZusammenarbeit mit der Stiftung Bibliomediadas Pilotprojekt «Nati per leggere» durch-geführt, das die Sprachentwicklung als Teil dergesundheitlichen Entwicklung ansieht. Im Früh-ling 2008 startet es in der Deutschschweiz unterdem Namen „Buchstart» bzw. «Ne pour lire» inder Westschweiz. Christine Holliger

BILDUNGSMOSAIK

Neues Lehrmittel zu «Medienabhängigkeit». Über2 Prozent der Internetbenutzer verbringen laut einerSchweizer Studie durchschnittlich 35 Stunden proWoche im Netz und gelten als internetsüchtig. Wei-tere knapp 4 Prozent gelten als suchtgefährdet. DieFachstelle Suchtmittelprävention des Zürcher Mit-telschul- und Berufsbildungsamtes hat dazu einneues Lehrmittel zum Thema «Medienabhängig-keit» entwickelt. Es ist für die Oberstufe konzipiertund soll Wege zu einer konstruktiven und risiko-armen Nutzung digitaler Medien weisen, wie es ineiner Mitteilung heisst. Das Lehrmittel bietet Hin-tergrundinformationen und methodische Vorschlägefür die Bearbeitung des Themas im Unterricht.Auch ein Test zur Internetsucht wird angeboten. In-formationen: www.fs-suchtpraevention.zh.ch. fur.

Wann platzt die Seifenblase?Risse im Konzept

des frühen Fremdsprachenunterrichts

VonUrsKalberer*

In der Deutschschweiz werden baldzwei Fremdsprachen in der Primarschuleunterrichtet. Eine neuere Studie unter-sucht Auswirkungen des frühen schuli-schen Fremdsprachenlernens und kommtzu erstaunlichen Ergebnissen.

Nachdem die Vorgaben der Erziehungsdirekto-renkonferenz für eine Vorverlagerung des Fremd-sprachenunterrichts in Zürich und der Zentral-schweiz bereits umgesetzt worden sind, ziehen dierestlichen Deutschschweizer Kantone nach. Da-bei hat die Frage, welche Sprache (Englisch oderFranzösisch) zuerst unterrichtet werden soll, mehrBeachtung gefunden als die grundsätzliche, ob esüberhaupt Sinn ergibt, Fremdsprachen in der frü-hen Schulzeit zu unterrichten. Es fehlen Unter-suchungen, vor allem solche, welche die Leis-tungsfähigkeit von jüngeren und älteren Schülernvergleichen. Dieses Manko wird durch zwei fahr-lässige Fehlinterpretationen kompensiert.

Neurologischer Aspekt wird überschätztDie erste Fehlinterpretation bezieht sich auf dieLernsituation. Es wird beim Fremdsprachen-erwerb nicht unterschieden, ob dieser in fremd-sprachiger Umgebung mit damit verbundener ho-her Motivation und viel Kontakt zur neuen Spra-che geschieht oder aber in einem Schweizer Schul-zimmer während zweier bis dreier Lektionen proWoche. Diese Unterlassung führt zur grotesken,wenn auch populären Behauptung, Kinder lern-ten eine Sprache im schulischen Umfeld schnellerals Jugendliche oder Erwachsene. Die Überlegen-heit von Jugendlichen und jungen Erwachsenenim schulischen Spracherwerb gegenüber Kindernist in der jüngeren Forschung unbestritten.

Das zweite Missverständnis betrifft die Neuro-logie und die davon abgeleiteten Empfehlungen.Es wäre ein ausgezeichnetes Argument für denfrühen Beginn, wenn wachstumsbedingte Verän-derungen im Hirn einen früheren Lernbeginnnahelegten. Leider können die Neurologen denUnterschied zwischen den beiden erwähntenLernumfeldern noch nicht machen. Ausserdemkann zwischen der neurologischen Lokalisationund Unterschieden in der SprachenkompetenzkeinZusammenhanghergestellt werden.Es ist gutmöglich, dass Erwachsene und Kinder ihr Fremd-sprachenlernen unterschiedlich lokalisieren,ohne dass dies jedoch auf unterschiedlicheSprachkompetenzen hinweisen würde. Es scheintalso, dass die Anwendung neurologischer Ergeb-nisse auf die Schule generell überschätzt wird.

Eine von mir kürzlich abgeschlossene Studievergleicht nun erstmals dieKompetenzen vonEng-lischschülern aus der Primar- und solchen aus derSekundarschule in zweifacher Weise. Zuerst wur-den Gruppen mit gleicher Anzahl besuchter Eng-lischlektionen, aber unterschiedlichem Alter ver-glichen. Die erste Gruppe bestand aus Absolven-ten des Zürcher Schulprojekts 21 mit obligatori-schem Englischunterricht in der Primarschule. Diezweite Gruppe waren Schüler der 3. Sekundar-klasse aus dem Kanton Graubünden. Die Resul-tate zeigten in allen vier Teilbereichen (Lesen,Hören, Grammatik, Lückentext) eine signifikanteÜberlegenheit der älteren Lerner. Damit werdenfrühere Arbeiten bestätigt, die ebenfalls klar bes-sere Leistungen der älteren Schüler nachweisen.

Spätstarter holen schnell aufDer zweite Vergleich setzt an bei der unterschied-lichen Anzahl besuchter Lektionen. Schüler, dieim Rahmen des Schulprojekts 21 bereits mehrereJahre Englischunterricht genossen haben, stossenin der Sekundarschule auf Schüler ohne Primar-schulenglisch. Gemessen wurden die Leistungenvon 154 Schülern aus acht Klassen in den Berei-chen Lesen, Hören, Grammatik und Lückentext.Die Resultate sind erstaunlich: Nach bloss zweiDritteln eines Schuljahres übertrafen die Spät-starter bereits jene Kollegen mit einem Jahr zu-sätzlichem Englischunterricht. Die besten Resul-tate wurden nicht von der Gruppe mit sechs Jah-ren Primarschulenglisch erzielt, sondern vonSchülern mit drei Jahren. Die Unterschiede zwi-schen Schülern mit und ohne Primarschulenglischsind gering, und es stellt sich die Frage, wie langees dauert, bis die Spätstarter weitere Gruppenmitzusätzlichem Primarschulenglisch einholen wer-den. Das schnelle Wegschmelzen des Vorsprungsder Frühlerner bestätigen auch die Lehrkräfte,die nach kurzer Zeit keinen Unterschied mehrzwischen Früh- und Spätstartern feststellen kön-nen. Es deutet sich also an, dass die Zahl besuch-ter Lektionen nicht automatisch mit der gewon-nenen Sprachkompetenz korreliert.

Die Resultate scheinen zu zeigen, dass Eng-lischunterricht gegen Ende der obligatorischenSchulzeit effizienter ist als zu Beginn. Ebenfallszeichnet sich ab, dass eine Verteilung der Lektio-nen über längere Zeit (im Kanton Zürich zwei bisdrei Lektionen pro Woche während acht Schul-jahren) weniger bewirkt als eine kompaktere. Diehohen Erwartungen, die in den frühen schulischenFremdsprachenunterricht gesetzt werden, schei-nen nicht erfüllt werden zu können. Die Frage istbloss, wann diese Seifenblase platzen wird.

* Urs Kalberer ist Master of Education der Universität Manches-ter. Die erwähnte Studie ist Inhalt seiner Dissertation.