unizet 11/09

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www.tu-dortmund.de/unizet | [email protected] 11/09 | Nr. 412 Quantenbits und Supercomputer Ein Roboter wird Filmstar Was tut ein Roboter, wenn er seinen Job verliert? Dieser und anderen Fragen geht ein ZDF-Episodenfilm auf den Grund, in dem ein TU-“Mitarbeiter“ eine der Hauptrollen spielt. Die Fäden zog dabei aber ein Team von Wissenschaftlern. Seite 8 Mehr als eine Muckibude Seit kurzem bietet der Hochschulsport an der TU Dortmund auch einen Kraft- und Fit- nessraum für alle Studierenden und Ange- stellten. Speziell geschulte Trainer stehen den Fitnessbegeisterten dabei stets zur Sei- te. Der Betrieb begann bereits am 12. Oktober. Seite 2 Kooperation zwischen Elektrotechnik und Psychologie BMBF-Projekt zur Verbesserung der Kommunikation in Notfällen wird mit drei Millionen Euro gefördert. I m Fall einer Großscha- denslage ist die Koopera- tion und Kommunikation zwischen den Einsatzkräf- ten entscheidend für eine schnelle Rettung der Men- schen aus der Gefahrenzo- ne. Leider haben Ereignisse wie Naturkatastrophen, Großbrände und auch Verkehrsunfälle gezeigt, dass durch die große Anzahl der beteiligten Organisationen ein angemes- sener Informationsaustausch nur schwer möglich ist. Ziel: Multimodales Kommunikationssystem An diesem Punkt setzt das neue vom BMBF mit ca. drei Millionen Euro geför- derte Forschungs- projekt »Spider« an, an dem die TU Dort- mund zusammen mit zehn weiteren Partnern aus For- schung, Industrie sowie Rettungsorga- nisationen und Not- fallmedizinern beteiligt ist. Gefördert wird »Spider« im Rahmen des Forschungspro- gramms für die zivile Sicherheit unter dem Themenschwerpunkt »Schutz und Rettung von Menschen«. Ziel ist es, allen Beteiligten ein multimodales Kommuni- kationssystem zur Verfügung zu stellen, das den aktuell nicht vorhandenen, or- ganisationsübergreifenden Datenaus- tausch erstmals ermöglichen wird. „Die damit verbundenen Herausforderungen gehen über rein technische Fragestel- lungen hinaus. Die enge Zusammenar- beit zwischen Ingenieuren, Psychologen und Anwendern ist daher eine wichtige Erfolgskomponente“, sagt Prof. Christian Wietfeld (Foto rechts) vom Lehrstuhl für Kommunikationsnetze, der das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht koordiniert. „Wir forschen in Dortmund seit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiet der Notfallpsy- chologie“, erläutert Prof. Frank Lasogga (Foto links) vom Institut für Psychologie der TU Dortmund. „Dabei hat sich immer wieder gezeigt, wie extrem wichtig die technische und die zwischenmenschli- che Kommunikation der Helfer unterei- nander, aber auch mit den Notfallopfern ist.“ Im Rahmen des Projekts werden neue technische Standards entwickelt werden, die eine effiziente Nutzung von zum Teil bereits im Einsatz befindlichen Datenbanken erlauben. Es werden in- novative Technologien aus dem Bereich der drahtlosen Kommunikationsnetze auf ihre Tauglichkeit im Rettungswesen erforscht (z.B. die Mobilfunksysteme der vierten Generation sowie Internetfähige Satellitensysteme). Alle Partner in ein Boot bekommen Oberste Prämisse ist die möglichst weit- gehende Interoperabilität mit bestehen- den Systemen. „Gerade durch die föde- ralen Strukturen in Deutschland war dies eine der Voraussetzungen, um alle Part- ner in ein Boot zu bekommen“, erläutert Prof. Wietfeld. Neben dem „Wie“ spielen aber gleichzeitig in der Kommunikation das »Wer« und »Was« eine große Rolle. Eine flächendeckende Information aller helfenden Gruppen wäre ebenso unge- eignet: Die Informationsflut kann von den Schon mal vormerken: Am 16. Dezember um 17 Uhr findet im Audimax die diesjährige Aka- demische Jahresfeier statt. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Joachim Treusch, Präsident der Jacobs University Bremen. Auf der Veranstaltung werden außerdem viele Preise vergeben, zum Beispiel der Lehrpreis der TU Dortmund, die Dissertations- und Jahrgangsbestenpreise sowie die Martin-Schmeißer-Medaille und der Soroptimist Förderpreis. Zu dieser Veranstaltung sind alle An- gehörigen der TU Dortmund herz- lich eingeladen. 15 Prozent mehr Erstsemester an der TU Dortmund: Gesamtzahl steigt wieder über 22.000 Studierende. Ü ber 5.500 Erstsemester haben zum Wintersemester 2009/10 ihr Studi- um an der Technischen U niversität Dortmund begonnen. Obwohl die Nach- rückverfahren noch laufen, weisen die zum Semesterstart vorliegenden Zahlen darauf hin, dass die Zahl der erstmals eingeschriebenen Studierenden um rund fünfzehn Prozent gesteigert wer- den konnte. „Die Zahlen zeigen die hohe Attraktivität der Studiengänge an der TU Dortmund“, betont Rektorin Prof. Ursula Gather. Nahezu alle Studiengänge tra- gen zu dieser Entwicklung bei. Besonders positiv entwickelten sich die Einschrei- bungszahlen in der Fakultät Physik, in den Studiengängen der Fakultät Archi- tektur und Bauingenieurwesen, in den Wirtschaftswissenschaften und in den Rehabilitationswissenschaften. Die Gesamt-Studierendenzahl der TU steigt durch die vielen neuen »Erstis« wieder auf über 22.000. Begrüßt wurden die neuen Studierenden traditionell auf der Nordtribüne des Signal-Iduna-Park. Nachdem sie schon zum Semesterstart eine Woche lang in den Uni-Alltag hinein- schnuppern konnten, gab Rektorin Prof. Ursula Gather den Studienanfängerin- nen und Anfängern in ihrer ersten »Vorle- sung« im Stadion von Borussia Dortmund wichtige Tipps mit auf den Weg und stell- te alle 16 Fakultäten der TU vor. Neben Rektorin Prof. Ursula Gather hie- ßen auch Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, und Hans-Joachim Watzke, Geschäftsfüh- rer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, die neuen Studierenden herzlich Willkommen. Watzke hatte für die TU- Erstsemester noch eine ganz besondere Überraschung dabei: jeweils eine Frei- karte für ein Spiel des BVB. Dann kön- nen die neuen Studierenden das Stadion auch einmal in seiner eigentlichen Funk- tion kennenlernen. Dann werden die 3.500 von ihnen, die die zum »Semesteranpfiff« die Tribüne des Signal-Iduna-Parks säumten die Stim- mung im Stadion hautnah erleben kön- nen und somit ein weitere Stück ihrer neuen »Heimat« kennen lernen können. (unizet). Dr. Kai Phillip Schmidt ist Gewinner des diesjährigen Innovationspreises des Landes NRW. Der junge Spitzenforscher erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine Forschung zu elementaren Grundlagen für den Bau des Supercomputers der Zukunft. Seite 7 Menschen ins- besondere un- ter dem Stress von Großscha- denslagen nicht verar- beitet werden. Wichtig für eine effiziente Hilfe ist, dass die Helfer durch die in »Spi- der« entwickelten Methoden zukünftig sehr schnell die auf den konkreten Be- darf zugeschnittenen Informationen er- halten und diese gezielt an die direkten und indirekten Notfallopfer weitergeben können. (Fakultät) Kontakt: Prof. Christian Wietfeld, Ruf: 755-4515, E-Mail: christian.wietfeld@ tu-dortmund.de. Prof. Frank Lassoga, Ruf: 755-2505, E-Mail: [email protected] dortmund.de .

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Die November 2009-Ausgabe der unizet der Technischen Universität Dortmund

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11/09  |  Nr. 412

Quantenbits und Supercomputer Ein Roboter wird FilmstarWas tut ein Roboter, wenn er seinen Job verliert? Dieser und anderen Fragen geht ein ZDF-Episodenfilm auf den Grund, in dem ein TU-“Mitarbeiter“ eine der Hauptrollen spielt. Die Fäden zog dabei aber ein Team von Wissenschaftlern.

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Mehr als eine MuckibudeSeit kurzem bietet der Hochschulsport an der TU Dortmund auch einen Kraft- und Fit-nessraum für alle Studierenden und Ange-stellten. Speziell geschulte Trainer stehen

den Fitnessbegeisterten dabei stets zur Sei-te. Der Betrieb begann bereits am 12. Oktober.

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Kooperation zwischen Elektrotechnik und Psychologie BMBF-Projekt zur Verbesserung der Kommunikation in Notfällen wird mit drei Millionen Euro gefördert.

Im Fall einer Großscha-denslage ist die Koopera-tion und Kommunikation

zwischen den Einsatzkräf-ten entscheidend für eine schnelle Rettung der Men-schen aus der Gefahrenzo-ne. Leider haben Ereignisse wie Naturkatastrophen, Großbrände und auch Verkehrsunfälle gezeigt, dass durch die große Anzahl der beteiligten Organisationen ein angemes-sener Informationsaustausch nur schwer möglich ist.

Ziel: Multimodales  Kommunikationssystem

An diesem Punkt setzt das neue vom BMBF mit ca. drei Millionen Euro geför-

derte Forschungs-projekt »Spider« an, an dem die TU Dort-mund zusammen mit zehn weiteren Partnern aus For-schung, Industrie sowie Rettungsorga-nisationen und Not-

fallmedizinern beteiligt ist. Gefördert wird »Spider« im Rahmen des Forschungspro-gramms für die zivile Sicherheit unter dem Themenschwerpunkt »Schutz und Rettung von Menschen«. Ziel ist es, allen Beteiligten ein multimodales Kommuni-kationssystem zur Verfügung zu stellen, das den aktuell nicht vorhandenen, or-ganisationsübergreifenden Datenaus-tausch erstmals ermöglichen wird. „Die damit verbundenen Herausforderungen gehen über rein technische Fragestel-lungen hinaus. Die enge Zusammenar-

beit zwischen Ingenieuren, Psychologen und Anwendern ist daher eine wichtige Erfolgskomponente“, sagt Prof. Christian Wietfeld (Foto rechts) vom Lehrstuhl für Kommunikationsnetze, der das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht koordiniert. „Wir forschen in Dortmund seit mehr als 20 Jahren auf dem Gebiet der Notfallpsy-chologie“, erläutert Prof. Frank Lasogga (Foto links) vom Institut für Psychologie der TU Dortmund. „Dabei hat sich immer wieder gezeigt, wie extrem wichtig die technische und die zwischenmenschli-che Kommunikation der Helfer unterei-nander, aber auch mit den Notfallopfern ist.“ Im Rahmen des Projekts werden neue technische Standards entwickelt werden, die eine effiziente Nutzung von zum Teil bereits im Einsatz befindlichen Datenbanken erlauben. Es werden in-novative Technologien aus dem Bereich der drahtlosen Kommunikationsnetze

auf ihre Tauglichkeit im Rettungswesen erforscht (z.B. die Mobilfunksysteme der vierten Generation sowie Internetfähige Satellitensysteme).

Alle Partner in ein  Boot bekommen

Oberste Prämisse ist die möglichst weit-gehende Interoperabilität mit bestehen-den Systemen. „Gerade durch die föde-ralen Strukturen in Deutschland war dies eine der Voraussetzungen, um alle Part-ner in ein Boot zu bekommen“, erläutert Prof. Wietfeld. Neben dem „Wie“ spielen aber gleichzeitig in der Kommunikation das »Wer« und »Was« eine große Rolle. Eine flächendeckende Information aller helfenden Gruppen wäre ebenso unge-eignet: Die Informationsflut kann von den

Schon mal vormerken:

Am 16. Dezember um 17 Uhr findet im  Audimax  die  diesjährige  Aka-demische  Jahresfeier  statt.  Den Festvortrag  hält  Prof.  Dr.  Dr.  h.  c. mult. Joachim Treusch, Präsident der  Jacobs  University  Bremen. Auf  der  Veranstaltung  werden außerdem  viele  Preise  vergeben, zum Beispiel der Lehrpreis der TU Dortmund, die Dissertations- und Jahrgangsbestenpreise sowie die Martin-Schmeißer-Medaille  und der  Soroptimist  Förderpreis.  Zu dieser Veranstaltung sind alle An-gehörigen der TU Dortmund herz-lich eingeladen. 

15 Prozent mehr Erstsemester an der TU Dortmund: Gesamtzahl steigt wieder über 22.000 Studierende.

Über 5.500 Erstsemester haben zum Wintersemester 2009/10 ihr Studi-um an der Technischen U niversität

Dortmund begonnen. Obwohl die Nach-rückverfahren noch laufen, weisen die zum Semesterstart vorliegenden Zahlen darauf hin, dass die Zahl der erstmals eingeschriebenen Studierenden um rund fünfzehn Prozent gesteigert wer-den konnte. „Die Zahlen zeigen die hohe Attraktivität der Studiengänge an der TU Dortmund“, betont Rektorin Prof. Ursula Gather. Nahezu alle Studiengänge tra-gen zu dieser Entwicklung bei. Besonders

positiv entwickelten sich die Einschrei-bungszahlen in der Fakultät Physik, in den Studiengängen der Fakultät Archi-tektur und Bauingenieurwesen, in den Wirtschaftswissenschaften und in den Rehabilitationswissenschaften.

Die Gesamt-Studierendenzahl der TU steigt durch die vielen neuen »Erstis« wieder auf über 22.000. Begrüßt wurden die neuen Studierenden traditionell auf der Nordtribüne des Signal-Iduna-Park. Nachdem sie schon zum Semesterstart eine Woche lang in den Uni-Alltag hinein-

schnuppern konnten, gab Rektorin Prof. Ursula Gather den Studienanfängerin-nen und Anfängern in ihrer ersten »Vorle-sung« im Stadion von Borussia Dortmund wichtige Tipps mit auf den Weg und stell-te alle 16 Fakultäten der TU vor.

Neben Rektorin Prof. Ursula Gather hie-ßen auch Udo Mager, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, und Hans-Joachim Watzke, Geschäftsfüh-rer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, die neuen Studierenden herzlich Willkommen. Watzke hatte für die TU-

Erstsemester noch eine ganz besondere Überraschung dabei: jeweils eine Frei-karte für ein Spiel des BVB. Dann kön-nen die neuen Studierenden das Stadion auch einmal in seiner eigentlichen Funk-tion kennenlernen.

Dann werden die 3.500 von ihnen, die die zum »Semesteranpfiff« die Tribüne des Signal-Iduna-Parks säumten die Stim-mung im Stadion hautnah erleben kön-nen und somit ein weitere Stück ihrer neuen »Heimat« kennen lernen können. (unizet).

Dr. Kai Phillip Schmidt ist Gewinner des diesjährigen Innovationspreises des Landes NRW. Der junge Spitzenforscher erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis für seine

Forschung zu elementaren Grundlagen für den Bau des Supercomputers der Zukunft.

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Menschen ins-besondere un-ter dem Stress von Großscha-d e n s l a g e n nicht verar-beitet werden. Wichtig für eine effiziente Hilfe ist, dass die Helfer durch die in »Spi-der« entwickelten Methoden zukünftig sehr schnell die auf den konkreten Be-darf zugeschnittenen Informationen er-halten und diese gezielt an die direkten und indirekten Notfallopfer weitergeben können. (Fakultät)

Kontakt: Prof. Christian Wietfeld, Ruf: 755-4515, E-Mail: [email protected]. Prof. Frank Lassoga, Ruf: 755-2505, E-Mail: [email protected] .

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Seite 2 11/09 | Nr. 412unizet | Campus und Leben

Liebe Leserinnen und Leser,

das Daumendrücken und Anfeuern im Wettstreit um neue Studierende im Rahmen des Hochschulpakts 2020 hat sich gelohnt. Und nicht nur das! Wir haben die Latte sogar übersprungen. In diesem Wintersemester haben sich 5.500 junge Menschen neu bei uns eingeschrieben. Ein neuer Rekord, mit dem die TU die bisherige Höchstmar-ke von 2003, damals waren es 4.600, deutlich überfl ügelt. In Prozenten be-deutet das eine Steigerung von 15 Pro-zent im Vergleich zum Vorjahr. Kaum eine andere Universität in NRW hat in diesem Semester einen so großen Zu-wachs.

Perfektes Teamwork, denn alle haben dabei mitgeholfen, den Run auf die TU-Studienplätze zu bewältigen: un-sere diesjährigen »Schlüsselspieler«, die Fakultäten WiSo, Reha, Maschi-nenbau sowie Architektur und Städ-tebau, die freiwillig zum Teil deutlich mehr Studienplätze angeboten haben. Insgesamt aber galt: „Der Star ist die Mannschaft“, denn fast überall steht bei den Einschreibezahlen für das Se-mester 2009/2010 ein dickes Plus. In den Lehramtsstudiengängen, in Phy-sik und Mathematik, bei der Raum-planung, im Bauingenieurwesen und in den Kultur-, Geistes- und Gesell-schaftswissenschaften, alle können sich über mehr Zulauf freuen.

Auf das TU-Team ist aber auch Verlass, wenn es mal nicht so rund läuft. Als ei-nige Seminare überzulaufen drohten, Hörsäle knapp wurden, zogen alle ge-meinsam an einem Strang. Mit verein-ten Kräften wurden passende Räume gefunden, zusätzliche Lehrangebote und Mittel für weiteres Lehrpersonal bereit gestellt. Es freut mich sehr, wie schnell hier Abhilfe geschaffen wurde. Ich bin den beteiligten Fakultäten sehr dankbar für ihre Hilfe, allen Studieren-den einen erfolgreichen Start ins Win-tersemester zu ermöglichen.

Beste Voraussetzungen also dafür, dass wir im Werben um Studierende und damit im Hochschulpakt auch in Zukunft erfolgreich sein werden. Dies ist keine leichte Aufgabe, geht es in den nächsten Jahren doch um die Bewälti-gung des doppelten Abiturjahrganges und des zu erwartenden Ansturms durch die geburtenstarken Jahrgänge. Allein in NRW werden in den Jahren 2012 bis 2016 etwa 90.000 zusätzliche Studierende erwartet. Mich stimmt der Start in dieses Wintersemester jedoch mehr als zuversichtlich, dass wir auch dies zusammen bewältigen werden!

Herzlichst,

Ihre

Ursula Gather

Neue Eingangsschilder an allen Bereichsbibliotheken an der TU: Große, helle Schil-der in den Farben der Technischen Universität empfangen Studierende und Ange-stellte seit kurzem an den Eingängen aller Bereichsbibliotheken auf dem Campus Nord und dem Campus Süd. Wie auf dem Foto zu sehen, informieren die neuen Ein-gangsschilder über die Öffnungszeiten. Eine Besonderheit ist die Emil-Figge-Biblio-thek (Foto), die seit dem Sommer auch samstags von 9 bis 16 Uhr geöffnet ist.

Mit dem Bus durch Dortmund:8. Wissenschaftstag am 4. November

Mehr als eine MuckibudeFitnessförderwerk öffnet seine Pforten im Sportgebäude.

Entwurf steht:ArbeitsgruppePandemie

Ab dem Wintersemester 09/10 bie-tet der Hochschulsport im »Fit-nessförderwerk« gerätegestützes

Fitnesstraining für Studierende und Mitarbeiter der TU an. Voraussetzung für das selbstständige Training im Fit-nessförderwerk ist die Teilnahme an einem Einfühungskurs, bei dem man innerhalb von vier Terminen in Klein-gruppen in die Nutzung der Geräte eingewiesen wird.

Fitnesskarte für 18 bis 22 Euro

Sportler und Sportlerinnen mit entspre-chendem Nachweis von genügend Trai-ningserfahrung können quer einsteigen und brauchen nur an zwei der vier Termi-ne teilzunehmen. Nach der Einführung kann man sich für ein Abo über sechs Mo-nate entscheiden: Für Studierende kostet die »Fitnesskarte« 18 Euro. für Mitarbei-ter 22 Euro pro Monat. Im Fitnessförder-werk werden ständig geschulte Trainer

physiologischen Zielsetzungen wie bei-spielsweise dem Muskelaufbau.

Enge Kooperation mit dem Sport-Institut

Die neue Halle, in der die Geräte ste-hen, entstand in enger Kooperation

zwischen dem Hochschulsport und dem Institut für Sport und Sportwissenschaf-ten. Das Fitnessförderwerk befi ndet sich rechts neben den Sportgebäuden in der Nähe des Fußballplatzes. Bereits vor Vorlesungsbeginn öffnete die Halle im Rahmen einer »Woche der offenen Tür« ihre Pforten für den Publikumsverkehr. Viele Interessierte nutzen die Chance, schon vorab einen Blick in die Räum-lichkeiten und auf die Geräte zu werfen. Der reguläre Trainings- und Kursbetrieb im Fitnessförderwerk startete am 12. Ok-tober und wurde von den Studierenden und Mitarbeitern sofort sehr gut ange-nommen. (unizet)

Dies und Das

Plattform  für  Nachwuchsforschung: »Kommunikations- und Informati-onssystem Wissenschaftlicher Nach-wuchs« (KISSWIN) bietet zahlreiche Informationen für Nachwuchsforsche-rinnen und -forscher. Die Plattform zeigt Karrierewege und Fördermög-lichkeiten und richtet sich an Studie-rende, Doktoranden, Postdoktoranden, Habilitanten und Juniorprofessoren und alle anderen, die an einer wissen-schaftlichen Karriere in Deutschland interessiert sind. Die Registrierung ist kostenfrei unter www.kisswin.de mög-lich.

Offen  für  alle  Fachrichtungen:  Be-werbungen für den Hans-Herman-Franzke-Preis, der für herausragende Dissertationen vergeben wird, deren Thematik eine Verknüpfung zwischen dem humanwissenschaftlichen Den-ken einerseits und den Natur- und Technikwissenschaftzen andererseits herstellt, können bis zum 1. Febru-ar 2010 eingereicht werden. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Franzk‘schen Stiftung bereitgestellt. Ausführliche Informationen unter www.tu-berlin.de/freunde

Kinderbetreuungsangebote  schnell suchen oder anbieten: Das kann man auf der Internetseite des »Markt Priva-te Kinderbetreuung« der TU Dortmund. Das Forum bietet außerdem eine Mög-lichkeit, Angebote und Gesuche für Kinderkleidung abzugeben. Weitere Informationen unter http://www.ra-zyboard.com/system/user_kinderbe-treuung.html

Fritz  Krieger (Transferstelle) feier-te am 17 Juli sein 25-jähriges Ar-beitsjubiläum, ebenso Bärbel  Pehle (Universitätsbibliothek), die am 4. Juli ihre 25-jährige Zugehörigkeit zur TU Dortmund feiern konnte.

anwesend sein, die eine optimale Bewe-gungsausführung unter gesundheitsori-entierten Aspekten gewährleisten, Geräte erklären und Trainingspläne in Rückspra-che mit dem Nutzer individuell anpassen. Die Aspekte Gesundheitserhaltung und –förderung sowie das persönliche Wohl-befi nden stehen im Konzept des Fitness-förderwerks an erster Stelle, noch vor rein

Microsoft-Campuslizenz fürTU DortmundMit der Firma Microsoft hat die TU Dortmund eine Campus-Lizenz abge-schlossen, die Anfang Oktober in Kraft getreten ist. Im Rahmen dieser Campus-lizenz können alle Arbeitsplätze an der TU Dortmund mit der aktuellen Version von Windows und Offi ce ausgestattet werden. Voraussetzung ist jedoch eine bestehende Altlizenz für ein Microsoft-Betriebssystem, auf die ein Upgrade aufgespielt werden kann (Hinweise dazu unter https://uni-dortmund.asknet.de/cgi-bin/product/P10007666!FREE2). Derzeit richtet das ITMC zusammen mit dem Handelspartner Asknet AG ein Download-Portal mit Autorisierung über den Uni-Account ein, um einen komfor-tablen und lizenzrechtlich sicheren Ab-ruf zu gewährleisten. Bis dahin können Einrichtungen über das bereits exis-tierende Portal der Asknet AG (https://uni-dortmund.asknet.de/cgi-bin/home/ml=DE) die Software unter dem Punkt »Microsoft Campus« bestellen. Das ITMC wird über seine Webseiten und in der nächsten Ausgabe des »IT und Medien Update« über die Details der Microsoft-Campuslizenz berichten. Dieses Ange-bot umfasst keine Studierendenlizen-zen! Für Studierende steht weiterhin der Studenten-Select-Vertrag zur Verfügung. Kontakt: Petra Schlager, E-Mail: [email protected]

Anfang Novemver fi ndet traditionell der Dortmunder Wissenschafts-tag statt. In diesem Jahr, in seiner

bereits achten Ausgabe, bietet er Entde-ckungsreisen in das Innenleben der Maschinen, zu Forschung als Beruf, zu Musik und Energie.

Auch in diesem Jahr starten am 4. Novem-ber wieder Bustouren zu den Wissenschaftsin-stitutionen der Stadt. Bereits 300 Anmeldungen lagen bis Ende Oktober vor, so dass nur noch drei Touren Plätze frei haben. Unter dem Mot-

to »Zukunft gestalten« richtet sich die Tour 2 an junge Menschen, die sich

f ü r das Berufsfeld Forschung interessieren. Im DLR_

School_Lab und im Fraunhofer-Truck

auf dem Campus stehen Wissen-schaftler und

S t u d i e r e n d e für Experimente und

Fragen zur Verfügung. Auf Tour 7 geht es zu einem realen

Besuch der amüsanten und verblüf-fenden mechanischen Installationen in

der Ausstellung »Das geheime Leben der Maschinen« in der DASA. Diese Tour wird

ergänzt durch den virtuellen Blick auf das menschliche Denken im Institut für Arbeitsforschung. Das neue Orchester-zentrum NRW und das Institut für Reha-bilitationswissenschaften sind die Ziele der Tour 9 mit dem Titel »Musik in Bewe-gung«. Die Teilnehmer lernen hierbei die Bedeutung der Musik für Hochbegabte wie für Menschen mit Behinderungen kennen. Am Abend, wenn alle Busse wie-der am Rathaus eingetroffen sind, bildet der Vortrag »Physik des Fußballs – so werden wir Weltmeister« von Prof. Me-tin Tolan den unterhaltsamen Abschluss des Veranstaltungsprogramms. (unizet) Weitere  Infos: www.wissenschaft.dort-mund.de

Angst vor einem direkten Ausbruch der Schweinegrippe muss derzeit niemand haben. Trotzdem weiß die TU Dortmund um die Risken, die mit einer Pandemie einhergehen können: Wie kann der Univ-sersitätsbetrieb aufrecht erhalten wer-den? Welche Bereiche müssen weiter-laufen, wo kann man Personal abziehen? Welche kooperierenden Unternehmen müssen auf die Situation an der TU auf-merksam gemacht werden? Viele solche Fragen stellt sich die »Arbeitsgruppe Pandemie«, die derzeit einen Krisenplan für den Fall der Fälle erstellt. Orientierung gibt die Checkliste der Bundesregierung; die Mitglieder der Arbeitsgruppe müssen die Empfehlungen derzeit auf die Situati-on an einer Universität übertragen. Nach ersten Treffen und einem vorläufi gen Ent-wurf geht es jetzt an die genau Aufformu-lierung von Handlungsmaßnahmen, so Arbeitsgruppen-Mitglied Thomas Tölch aus dem Dezernat 4. Dieser Entwurft wird dann unter anderem dem Rektorat vorge-stellt und dort auch beschlossen. Geplant ist, sollte es zu einer Pandemie kommen, ein Krisenstab unter der Leitung des Rektorats und mit Mitgliedern aus vie-len Bereichen der Universität. „Genaue Handlungsvorgaben sind wichtig“, betont Thomas Tölch. (unizet)

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Seite 311/09 | Nr. 412 unizet | Lernen und Lehren

Über 100 Studierende aus aller Welt starteten am 8. Oktober mit Come2Campus in ihr Studium an der TU Dortmund. Zwei Tage lang bekamen die Studierenden mit einem vielfältigen Programm wichtige Informationen und Tipps zu Studium und Leben in Dortmund. Über 100 Paten – erfahrene Studierende aus dem jeweiligen Fachbereich – unterstützen sie in den ersten Wochen bei der Bewältigung von Startschwierigkeiten. 

Über 130 Schülerinnen und Schüler haben sich in diesem Semester für die Schü-lerUni der TU Dortmund angemeldet – das ist ein neuer Rekord. Seit dem Start vor sechs Jahren kann die SchülerUni damit über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer aufweisen. Mit der Einführungsveranstaltung im Hörsaal 2 in der Emil-Figge-Straße 50 begann am 7. Oktober das neue Semester der SchülerUni. Am Rande der Veranstaltung überreichten Peter Kurtenbach (Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg, l.), Dr. Irene Szymanski (Organisation SchülerUni, 2. v. l.) und TU-Prorektor für Studium, Prof. Walter Grünzweig (r.), der 1.000sten Teilnehmerin der SchülerUni, Julia Kluge , ein kleines Präsent.

Masterstudiengang WiWi erfolgreich  gestartet

Mit 38 Studierenden ist der Mas-terstudiengang Wirtschafts-wissenschaften in sein erstes Semester gestartet. Da der fakul-tätseigene Bachelorstudiengang erst im Sommersemester 2010 eigene Absolventen hervorbringen wird, freut sich die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakul-tät darüber, dass mit ihrem umfangrei-chen Studienangebot so viele externe Interessierte für ein Studium an der TU Dortmund gewinnen konnte. Der Masterstudiengang Wirtschaftswis-senschaften erstreckt sich über vier Semester und bietet die Möglichkeit einer berufsfeldbezogenen Spezia-lisierung. Die Studierenden können sich zwischen vier Studienprofilen mit der Besonderheit profilübergreifender Wahlmöglichkeiten entscheiden. An-geboten werden Vertiefungen in den Bereichen »Accounting&Finance«, » M a n a ge m e n t & O rg a n i z a t i o n s « , »Operations&Information« sowie »Economics«, welche ihrerseits ein breites Fächerangebot umfassen. All-gemeine Infos zum Studiengang so-wie zu den Zugangsvoraussetzungen können beim Prüfungsausschuss der Wirtschafts- und Sozialwissenschaft-lichen Fakultät erfragt werden. Kon-krete Studieninhalte sind im Modul-handbuch zusammengefasst, welches auch online zur Verfügung steht. Wei-tere Infos sind in der Master-Sprech-stunde (Die 14 -15 Uhr) bei Dr. Jessica Donato erhältlich.

TU heißt internationale  Studierende willkommen.

Lehre mit SternequalitätFachschaft BCI zeichnet drei Lehrstühle aus

Das Karriereforum ScienceCareerNet Ruhr zeigt »Wissenschaftswege im Weitwinkel«.

Karrierewege in der Wissenschaft sind lang, steinig und für viele Nachwuchswissenschaftlerinnen

und -wissenschaftler in Deutschland nicht attraktiv: befristete Arbeitsver-träge, intransparente Karrierewege und schlechte Verdienstmöglichkeiten sind nur drei Gründe, weshalb sich viele Post-docs für eine Laufbahn im Ausland oder in der Industrie entscheiden. Ein Kon-gress will Klarheit schaffen: Welche be-ruflichen Wege junge Wissenschaftler bestreiten können, zeigt das Karrierefo-rum »Wissenschaftswege im Weitwinkel« am 28. Januar 2010 im Erich-Brost-Haus auf. Erstmalig gibt es hier für Postdocs die Gelegenheit, sich aus erster Hand über verschiedene Karrieremöglichkeiten und -bedingungen in der Wissenschaft und Wirtschaft gebündelt zu informie-ren. Dazu stehen erfahrene Persönlich-keiten in kleinen Themenrunden oder für

ein direktes und persönliches Kontakt-gespräch zur Verfügung. Hochkarätige Experten wie beispielsweise Prof. Mat-thias Kleiner (Präsident der DFG) oder

Prof. Klaus Landfried (ehem. Rektor der Hochschulrektorenkonferenz) fungieren als Erfahrungsträger und nehmen sich Zeit für intensive Gespräche, geben in-formelle Tipps, berichten über erfolgsre-levante Faktoren in der Karriereplanung und „plaudern aus dem Nähkästchen“. Darüber hinaus stehen in individuel-len Beratungsgesprächen ausgewählte

Fachleuten zur Verfügung, die über For-schungsförder- und Karrieremöglichkei-ten beraten. In zwei zentralen Vorträgen über die Bedeutung von Internationali-

sierung und wissenschaft-liche Weiterbildung für Kar-rierewege in der Forschung stellen Prof. Liqiu Meng (Vize-präsidentin TU München) und Prof. Ada Pellert (Präsidentin Deutsche Universität für Wei-terbildung) ihre Thesen zur Diskussion.

Das umfassende Programm steht un-ter www.scn-ruhr.de/karriereforum. Da die Anzahl der Teilnehmenden in den Themenrunden und Kontaktge-sprächen begrenzt ist, wird um eine frühe Anmeldung gebeten. (SCNR) Kontakt: Daniela Kamp, [email protected]

Wenn Studierende des Bio- und Chemieingenieurwesens in die-sen Tagen auf zahlreichen Com-

putern, Einrichtungsgegenständen oder Geräten ihrer Fakultät Aufkleber finden, so ist das nicht etwas eine mutwillige Beschädigung, sondern eine Aktion der Fachschaft, die darüber informieren, dass der betreffende Gegenstand aus Studienbeiträgen bezahlt wurde. Björn Dreisewerd, Vorsitzender des Fach-schaftsrates, berichtet, dass die Klebe-aktion gut ankommt. „Wenn ich an zum Beispiel einem Gaschromatographen ei-nen Versuche mache, auf dem ein Stern mit der Aufschrift »Aus Studienbeiträgen finanziert« klebt, dann weiß ich sofort, wo meine Beiträge hingegangen sind. Viel-leicht trägt das sogar dazu bei, dass die Dinge länger halten. Irgendwie steckt ja auch das eigene Geld drin.“

Fachschaftsaktion: »Dein Wille geschehe« 

An der Fakultät BCI tut sich viel in Sachen Studienbeiträge und Verbesserung der Studienbedingungen. Im letzten Winter startete die Fachschaft die Aktion »Dein Wille geschehe«. Dazu wurden Studie-rende direkt befragt, wofür sie ihre Studi-enbeiträge einsetzen würden. Es kamen viele Vorschläge, die unmittelbar in die Entscheidungen zu Verteilung der Mit-tel einflossen. Außerdem kontrolliert die Fachschaft zwei Mal im Jahr bei Rund-

Mit dem internationalen Empfang begrüßt TU-Rektorin Prof. Ursula Gather traditionell ihre interna-

tionalen Studienanfängerinnen und Stu-dienanfänger an der Hochschule. In die-sem Jahr standen neben der Verleihung des DAAD-Preises die Auszeichnung der Sieger des Posterwettbewerbs des Aka-demischen Auslandsamtes sowie eine Lesung des Autors Luc Degla, der mit »afrikanischem« Auge eine literarischen Blick auf den (Studien-)Alltag in Deutsch-land warf, auf dem Programm.

gängen, wie die Gelder der Studieren-den verwendet werden. „Im letzten Jahr hatten wir da einige Nachfragen, aber letztlich gab es keine Beanstandungen. Das hatten wir eigentlich auch nicht an-ders erwartet“, sagt Thorsten Beierling, studentisches Mitglied Arbeitsgruppe, die sich mit der verwendung der Studien-beiträge an der BCI beschäftigt, und fügt hinzu: „Wir haben Glück, an einer Fakultät zu studieren, die sich von vornherein Ge-danken über einen sinnvolle Verwendung von Studienbeiträgen macht.“

Sterne für gute Lehre, Service  und Schnelligkeit

Schließlich gibt es noch den »Zehn-Sterne-Service«: In der Vereinbarung, die 2008 zwischen Studierenden und Fakultät geschlossen wurde, sind zehn Punkte für gute Studienqualität benannt. Beispielsweise, dass Klausurergebnisse vier Wochen nach der Klausur erschei-nen, oder Mails innerhalb von zwei Tagen beantwortet werden. Die Vereinbarung hängt an jedem Lehrstuhl als Verpflich-tung aus, gute Lehre zu garantieren. Bei der ersten Auswertung im Juli 2009 konnten die Fachschaft drei von zwölf Lehrstühlen alle zehn Sterne verleihen und diesen so bescheiigen, dass ihre Leh-re »Sternequalität« hat. Ausgezeichnet wurden die Lehrstühle Fluidverfahrens-technik, Strömungsmechanik und Ther-modynamik. (unizet)

Begrüßten zusammen die internationalen Studierenden: Dr. Barbara Schneider (Leiterin des Akademischen Auslandsamts), Rektorin Prof. Ursula Gather, Dita Kosmáková (DAAD-Preisträ-gerin), Autor Luc Degla und Mechthild Heikenfeld von der Stadt Dortmund (v. l.).

Der DAAD-Preis wurde in diesem Jahr an die Studentin Dita Kosmáková (Musik) aus der Tschechischen Republik für ihre ausgezeichneten Studienleistungen und für ihr Engagement bei internationale Kulturveranstaltungen von Studierenden der TU verliehen, Beim Posterwettbewerb, den das Akademische Auslandsamt aus-geschrieben hatte, ging der erste Preis in der Kategorie »Study Abroad« an Fabian Bürger (Angewandte Informatik) und in der Kategorie »Study in Dortmund« an Roland Baege (Kunst/Englisch). (unizet)

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Doris  Krause von der Fakultät Erzie-hungswissenschaft und Soziologie feierte am 1. Oktober ihr 25-jähriges Arbeitsjubiläum.

Eine Reise nach Kyoto mit Zwischenstopps in vielen DisziplinenKaleidoskop der Forschung nimmt japanische Stadt als Anlass zum Nachdenken unter die Lupe.

Es war eine der Überraschungen un-ter den vielen Veranstaltungen an der TU Dortmund, das Kaleidos-

kop der Forschung, 2008 unter dem Titel »Neubewertung von Vorhandenem«. Im Oktober dieses Jahres hatten die Initia-toren, Prof. Bettina van Haaren (Kunst) und Prof. A. Erman Tekkaya (Maschinen-bau) zum zweiten Mal in die Maschinen-bauhalle geladen, und die Veranstaltung zeigt, dass sich das Format auf bestem Weg befindet, zur Tradition zu werden.

Gelebte Interdisziplinarität  auf die Fahnen geschrieben

Das Dortmunder Forschungskaleidoskop hat sich gelebte Interdisziplinarität auf die Fahnen geschrieben. Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler zeigen unter einem gemeinsamen Motto, wie verschie-denste Disziplinen mit unterschiedlichs-ten Facetten ein Thema in den Fokus set-zen. Mitte Oktober begab man sich »Für eine Stunde nach Kyoto« und erkundete die Bedeutung, aber auch die Konse-quenzen des Reisens und der Mobilität für die Forschung.

Den Auftakt besorgte ein hochrangiger Gast. DFG-Präsident Prof. Matthias Klei-ner, kann wohl als Experte in Sachen Mo-bilität betrachtet werden – bei 200 Tagen dienstlich bedingter weltweiter Reisetä-tigkeit in Sachen Forschungsförderung. Doch trotz aller Inspiration, die Kontakte zu Wissenschaftlern und Forschungsein-richtungen in der ganzen Welt für ihn mit sich bringen, freute er sich besonders, dass ihn seine Reisen auch einmal in sei-ne Heimat, in sein Institut für Umform-

technik und Leichtbau, führte. Sein Kol-lege Erman Tekkaya schloss an Kleiners Vortrag nahtlos an. Anhand von rasanten Ortswechseln, die seine Wissenschaftler-karriere bislang bestimmt hatten, nahm er die Zuhörer mit auf eine Reise in die internationale Welt der Bedeutung und Bewertung von Forschung und zeigte eindrucksvoll, wie auch diese von einer schon fast babylonischen Sprachverwir-rung geprägt ist. Der zweite Vortrag – ein krasser Bruch zu den Vorrednern, doch gleichzeitig grandioser Höhepunkt des Abends: Prof. Eva-Maria Houbens Kom-positionen »ödland 4« in gleichzeitiger Kombination mit der elektroakustischen Komposition »variationen 1«. Stille und Ortlosigkeit – so die Künstlerin – wolle sie erfahrbar machen, und in der Tat, immer neue akustische Kombinationen, an- und abschwellende sich verbindende Töne, immer wieder unterbrochen durch Ruhe-

phasen erzeugten eine ganz ungewöhn-liche Atmosphäre in der von nüchterner Industriesachlichkeit geprägten Maschi-nenbauhalle. Stille wurde greifbar, wur-de als Bestandteil der Musik begriffen. Applaus setzte erst ein als ein Zwinkern der Sängerin dem in die Stille hörenden Publikum klarmachte: jetzt ist das Ende erreicht.

Klimaschädliche Folgen einer  Reise nach Kyoto

Dann Altrektor Prof. Eberhard Becker. Der „bekennende Mathematiker“ führte seine Zuhörerschaft nicht in die Welt der Zahlen, sondern in die Welt derer, die sich mit Zahlen wissenschaftlich beschäfti-gen. Eine Welt, die international ist und von Begegnung und Reisen lebt und die

er durch eigene Erlebnisse aber auch schon fast anekdotenhaften Ereignissen aus der Geschichte der Mathematik il-lustrierte. Einen kritischen Blick auf das Thema Reise wagte Prof. Werner Weber von der Fakultät Physik. Er verwies auf die klimaschädlichen Folgen am Beispiel einer Reise nach Kyoto und zeigte auf, welche Hindernisse vor uns liegen, wenn die Vorgaben des Kyoto-Protokolls erfüllt werden sollen. Wie sich die Probleme von Metropolen gleichen und wie Planer und Stadtentwickler dazu beitragen können, durch internationale Kooperation diese Probleme in den Griff zu bekommen, zeig-te Prof. Sabine Baumgart in ihrem Vor-trag. Rund zweieinhalb Stunden Vorträge stellten die Geduld des Publikums jedoch auf eine harte Probe und der fortgeschrit-tenen Zeit fiel leider der letzte Beitrag des Forschungskaleidoskops etwas zum Opfer. Mit-Initiatorin Prof. Bettina van

Haaren kürzte ihren Vortrag – mit Rück-sicht auf die Zuhörer – stark ab – leider! Denn 2008 hatte sie in ihrem Vordruck äußerst eindrucksvoll gezeigt, wie Kunst forscht und wie Forschung künstlerisch sein kann.

Und auch in diesem Jahr wollte sie mit ihrem Vortrag aufzeigen, wie Mobilität künstlerisches Forschen befruchtet und in ihrer Arbeit quasi eine der Grundvor-aussetzungen für den kreativen Prozess darstellt. Doch was im Vortrag etwas zu kurz kam, konnte die Künstlerin auch auf andere Weise zeigen. Denn die großfor-matigen Zeichnungen, die – auf Reisen entstanden und nicht im Atelier nach-bearbeitet – fragmentarische Impressi-onen zu zeichnerischen Kompositionen vereint, waren auch im Original zu sehen und bildetet quasi den Rahmen für den Ausklang bei Wein und Brezeln. (unizet)

Kyoto stets vor Augen: die Professoren Manfred Bayer, Matthias Kleiner, A. Erman Tekkaya, Eva-Maria Houben, Eberhard Becker, Werner Weber, Sabine Baumgart und Bettina van Haaren (v. l.)

Der  Rudolf  Chaudoire-Preis ging  in  diesem  Jahr  an  den Wirtschaftswissenschaftler  Dr.  Mar-kus Blut. Er erhielt die Auszeichnung für seine Forschungen zu »Switching Costs and Repurchase Behavior«. Im Rahmen seiner Arbeiten untersuch-te er mit Hilfe von ökonometrischen Mehrgleichungsmodellen den Einfluss von Wechselkosten auf das tatsäch-lich beobachtbare Kaufverhalten von Kunden. Mit dem Preisgeld der Rudolf Chaudoire-Stiftung in Höhe von 5.000 Euro finanziert Blut einen Forschungs-aufenthalt an der Universität Alabama in den USA.

Bulgarien in Dortmund: Ein buntes Programm aus Musik und Kultur

Vom 19. bis 23.10.2009 veranstal-tete das Institut für Musik und Musikwissenschaft bulgarische

Musik- und Kulturtage. Anlass war der Besuch einer 37-köpfigen Delegation von Wissenschaftlern, Musikern und Tänzern der Neofit Rilski-Universität Blagoevgrad (Südwest-Bulgarien). Zwischen der Fa-culty of Arts der Uni Blagoevgrad und der Fakultät 16 der TU Dortmund besteht seit Ende 2008 ein offizieller Kooperations-vertrag. Ein umfangreiches und facetten-reiches Programm machte die Begegnung für alle Beteiligten zu einem einzigartigen Erlebnis.

Am 20. Oktober veranstaltete das Ins-titut für Musik und Musikwissenschaft ein Willkommenskonzert im Blauen Salon des Schulte-Witten-Hauses in Dortmund-Dorstfeld. Studierende und Lehrende führten Chorwerke und Kam-mermusik bulgarischer Komponisten auf, u. a. der anwesenden Kompositions-Pro-fessoren Pavlov und Goshev, die sich über die gelungene und engagierte Interpre-tation ihrer Werke freuten. Yordan Gos-hevs Klaviersuite Nr. 3 erlebte an diesem Abend durch den Pianisten Filip Pavlov ihre Welt-Uraufführung. Am nächsten Tag fand eine Tanzvorstellung des pro-fessionellen Folklore-Tanzensembles der Neofit Rilski-Universität in der Rotunde des Museums für Kunst- und Kulturge-schichte in Dortmund statt. Mitreißend begleitet von Musikern mit authentischen bulgarischen Volksmusik-Instrumenten brannten die 20 jungen Tänzerinnen und Tänzer in ihren bunten Kostümen ein Feuerwerk exzentrischer Rhythmen und perfekt synchronisierter Bewegungen ab – pure Lebensfreude! Drei Sängerin-nen gestalteten mit typisch bulgarischer

Gesangstechnik zum Niederknien schön melancholische a-cappella-Sätze, die mitten ins Herz trafen. In Dortmund wie in Hagen, wo am 22. Oktober der Tanz-abend in der Industrie- und Handelskam-mer wiederholt wurde, war das Publikum hingerissen – in Hagen tanzte der halbe Saal am Ende mit. Am 22. Oktober stell-ten sich die Gastwissenschaftler mit Vor-trägen aus ihren Arbeitsgebieten vor. Ob es um die tonalen Grundlagen der bulga-rischen Musik, um ihre Instrumente und Aufführungspraxis, um die auf thrakische Wurzeln zurückgehenden Bräuche zum St. Georgstag oder um den Vergleich von Klaviermusik-Interpretationen ging – für

das Dortmunder Uni-Publikum war all dies neu und lehrreich. Der Workshop mit Tanz-Professor Tsvetkov, dem Leiter des Folkloretanzensembles, war für die zahl-reich erschienenen Studierenden ein un-vergessliches Erlebnis. Neben der Freude am tänzerischen Ausdruck im fremden musikalischen Idiom konnten sie hier am eigenen Leibe erfahren, dass Kunst harte Arbeit ist. Auf einer Bustour durch das Ruhrgebiet lernten die Gäste eini-ge bedeutende Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets kennen: den Essener Dom mit seinem einzigartigen Domschatz, die Zeche Zollverein und das Westfalensta-dion. Expertengeleitete Führungen hin-

Bulgarische Tänze wurden im Museum für Kunst und Kulturgeschichte gezeigt.

terließen bei den Gästen einen nachhal-tigen Eindruck vom kulturellen Reichtum des Ruhrgebiets. Dank der großzügigen Unterstützung durch die »Gesellschaft der Freunde« und die Universitätslei-tung wurde die bulgarische Musik- und Kulturwoche zu einem farbenfrohen und musikreichen Aushängeschild für die Ko-operation zwischen den beiden Universi-täten. Die Palette der internationalen Be-ziehungen der TU Dortmund wird durch die Kooperation mit der Neofit Rilski-Uni-versität um ein neues EU-Mitgliedsland erweitert, das wissenschaftlich und kul-turell sehr viel zu bieten hat. (Mechthild von Schoenebeck)

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Über 150 Lehrkräfte waren dem Aufruf des Instituts für Sport und Sportwissenschaft an die TU Dort-

mund gefolgt, um sich in 20 Arbeitskrei-sen (AK) „drinnen und draußen“ weiter zu bilden. Schon weit vor dem Anmelde-schluss beim Zentrum für Weiterbildung war die maximale Kapazität erreicht und die jeweils in drei Zeitblöcken auszuwäh-lenden Arbeitskreise vergeben. Außer AK 1 Aquafitness fanden alle Angebote auf dem Gelände des Sportinstituts statt und Organisationschef Klaus Collmann hatte wohl auch an diesem Tag bei strahlendem Sonnenschein einen Pakt mit dem Wet-tergott schließen können.

Nach dem ersten Begrüßungskaffee er-öffnete die Institutsdirektorin Prof. Ulrike Burrmann die Veranstaltung und präsen-tierte den Teilnehmerinnen und Teilneh-mern ein Video über das Sportinstitut. Im Anschluss referierte Prof. Jörg Thiele zum Thema »Mehr Bewegung – bessere Schu-len?«, das sich im AK 2 mit Miriam Seyda fortsetzte. Des Weiteren standen im ers-ten Zeitblock ab 10.30 Uhr Klettern, Tan-zen, Leichtathletik und Turnen mit dem viel versprechenden Titel »Fliegen ohne zu stürzen« auf dem Programm. Nach der Mittagspause in der Mensa erwies sich der AK 11 Parkour als wahrer Renner und musste im Anschluss noch einmal

Parcour, Minigolf und Soundkarate waren  die Highlights beim Tag des Schulsports.

als AK 17 wiederholt werden. Weitere Ar-beitskreise waren hier Aerobic, Fussball, Tennis und zwei spezielle Angebote zur Vorschule und Psychomotorik.

Als Höhepunkte im Outdoorbereich verzeichnete man im dritten Zeitblock schließlich Frisbee, Minigolf und Korfball. Aber auch Volleyball, Tanzen und beson-ders Soundkarate waren stark nachge-fragt. Besonderer Dank ging an Dr. Ulrich

Fischer und Rolf Salgert, die mit gleich 2 Arbeitskreisen vertreten waren. Der gilt ebenso den Sponsoren Unfallkasse NRW, Alpetours Schulreisen und Spor-tausstatter Label of Sports, sowie dem Meyer&Meyer Verlag. Dem viel geäußer-ten Wunsch nach einem erneuten »Tag des Schulsports« werden die Verantwort-lichen schon möglichst bald nachkom-men und dann wieder mit einem attrakti-ven Programm aufwarten. (Fakultät)

Viele Sportarten wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausprobiert. Die Erkennt-nisse der Arbeitskreise fließen direkt in den Schulsport ein.

Showdown in EF50: Abschlussarbeiten der Kunst

Frank Dreckmann zeigte Fotographien aus seiner Serie »Normal«.

Als „Showdown der künstlerischen Arbeiten im Studium“ bezeichne-te Felix Dobbert, Lehrbeauftrag-

ter für Fotografie, die Arbeiten von 22 Kunststudierenden, die das Institut für Kunst und Materielle Kultur im vierten und fünften Stock der Emil-Figge-Str. 50 und in der ID-Factory präsentierte. Denn alle Arbeiten sind die letzen fachprakti-schen Arbeiten (nach der alten LPO), die die Studierenden im Studium vor ihrer ersten Staatsprüfung im Studium fer-tigen. Doch in puncto Qualität sind sie kein Showdown: „Alle Arbeiten bestechen durch ein einheitlich hohes Niveau!“ Was die Studierenden in den Institutsräumen präsentierten, zeigte in der Tat die hohe künstlerische Qualität, die sie schon jetzt

im Rahmen ihrer Ausbildung erreicht ha-ben. Auch wenn einige Arbeiten die Nähe zum künstlerischen Vorbild nicht leug-nen können und man einigen Werken an-merkte, dass sie – noch – eine Moment-aufnahme auf dem Weg zum eigenen ausgeformten künstlerischen Stil sind, der Großteil der Arbeiten zeigte jedoch schon einen bemerkenswert eigenstän-digen künstlerischen Ausdruck.

Da überraschte es nicht, dass die Lust am Experiment die Ausstellung beherrsch-te und dass es den Studierenden Spaß machte, die Ausdruckssparten zu ver-lassen und an den Grenzen von Malerei, Fotografie, Grafik und Plastik Neues zu entdecken. (unizet)

Viktoria Schütz stellte ihre »Seifennuckeln« aus.

Mit dem Wahlmarkt ganz nah dranWirtschaftinformatiker freuen sich über gelungene Kooperation mit der FAZ.

Prof. Richard Lackes und sein Team vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinfor-matik entwickelten ein Wahl-Bör-

senspiel, das online auf der Internetsei-te der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ.net) gespielt wurde. Dieser Politik-markt fand in den vier Wochen vor der Wahl statt und diente der Prognose des Wahlausganges. Ähnlich wie an der Börse konnte jeder nach vorheriger kostenloser Registrierung an diesem Planspiel teil-nehmen und mit Parteipapieren handeln. „Wir richten uns durch die Zusammen-arbeit mit FAZ.net natürlich vor allem an politikinteressierte Leser, mitmachen kann aber jeder und jede. Nur so kommen dann auch repräsentative Ergebnisse he-raus“, erklärt Erik Frank, Wissenschaftli-cher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirt-schaftsinformatik.

Für Prof. Lackes und sein Team ergab sich durch diese Art der Datenerhebung die Möglichkeit, eine große Datenmenge zu erhalten, durch die eine weitaus genaue-re Prognose auf den Wahlausgang mög-lich ist als durch normale Befragungen. Die Zusammenarbeit mit der FAZ stellte dabei einen Glücksfall dar: „Die FAZ hat dadurch einen Mehrwert in ihrem On-line-Politikteil und wir können auf einen größeren Datensatz zurückgreifen“, freut sich Chris Börgermann, ebenfalls wissen-schaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls. Denn eine eigene Webseite inklusive der nötigen Werbemaßnahmen hätte einen zu großen Aufwand bedeutet.

Der Spielverlauf

Jeder Mitspieler erhielt ein Grundvermö-gen und ein Aktienpaket aller Parteien und konnte direkt mit dem Handeln be-ginnen. Die Strukturen der Wirtschafts-simulation wurden dabei nicht zu kom-pliziert gestaltet. „Wir haben uns bewusst für weniger Funktionen entschieden, da-für aber für ein einfach zu verstehendes System für jedermann“, erklärt Lackes den Aufbau des Wahl-Börsen-Spiels. In der Wirtschaftssimulation mussten die

Wählerinnen und Wähler viele Faktoren und Interessen bedenken und abwägen: welche Partei wird bevorzugt, von wel-cher Partei verspricht man sich die größ-ten Zuwächse, wo kommt bald der Ein-bruch etc.

Nach dem Meistausführungsprinzip wur-de dann kontinuierlich ein Marktpreis gebildet, der die individuellen Erwartun-gen an den Ausgang der Wahl aggregier-te. Entsprechend war der resultierende Preis eines Parteipapieres bzw. einer Partei als Stimmanteil zu interpretieren. Am Schluss ergibt sich der Wert der Par-teipapiere durch die tatsächlichen Wahl-ergebnisse.Mit der am Wahlsonntag drei Stunden vor Schließen der Wahllokale fixierten Prognose lieferte das Team um Lackes die bundesweit beste Vorhersage. Etablierte Meinungsforschungsinstitute wie EMNID lieferten allesamt Prognosen, deren absolute Abweichung vom amtli-chen Endergebnis größer war als der For-scher an der TU Dortmund.

einer kollektiven Intelligenz primär neut-rale politische Informationen verarbeitet, nicht aber Wahlpräferenzen einer befrag-ten Gruppe.

Mit wenigen Teilnehmern zu einem repräsentativem Ergebnis

Ein weiteres Problem, das bei Meinungs-umfragen auftritt, ist die adäquate Aus-wahl der zu befragenden Personen. Zwin-gend notwendig ist in deren Gesamtheit die Repräsentativität der Probandengrup-pe. Diese muss einen Querschnitt durch die Deutsche Bevölkerung abbilden, was wiederum eine bestimmte Stichproben-größe erfordert. Hingegen liefern Prog-nosemärkte bereits mit wenigen Teilneh-mern ein repräsentatives Ergebnis, weil der einzelne Teilnehmer die gesamtdeut-schen Präferenzen im eigenen Handeln berücksichtigt. Zwar kann nicht ausge-schlossen werden, dass das Handelsge-schehen als solches von einigen wenigen Teilnehmern manipuliert wird, um die ge-setzten Anreize in Anspruch zu nehmen, doch grundsätzlich kann eine wachsame Aufsicht dies erkennen/unterbinden und dadurch einen fairen Handel garantieren. Infolgedessen wird auch zukünftig an der Verbesserung des Software Agenten, der eine Manipulation des Marktes unterbin-den soll, gearbeitet. „Dies hat schon jetzt gut geklappt, denn obwohl nachweislich die Piratenpartei versucht hat den eige-nen Kurs zu manipulieren konnten wir die diversen Versuche korrekt identifizieren und unterbinden. Die entsprechenden User wurden daraufhin von der Teilnahme ausgeschlossen“, erklärt Erik Frank.

Prognosemärkte sind folglich ein interes-santes Instrument der politischen Mei-nungsforschung. Der Lehrstuhl für Wirt-schaftsinformatik möchte dieses Feld näher untersuchen und die gesammelten Daten sowohl aus spieltheoretischer als auch marktwirtschaftlicher Sicht aus-werten. (Fakultät)

Kontakt: Erik Frank, Ruf: 755-3434

Institut                Abs. Abweichung (in %)

Forschungsgruppe Wahlen 8,4 Infratest dimap 8,4 Emnid 7,2 Allensbach 5,0 Forsa 4,2 Politikmarkt                    3,2

Doch wie lässt sich dieses Ergebnis er-klären? Das herausragende Ergebnis des Politikmarktes ist auf den Marktmecha-nismus als Instrumentarium der Aggre-gation einzelner Erwartungshaltungen zurückzuführen. Im Gegensatz zu klas-sischen Umfragen sind subjektive poli-tische Präferenzen nur in einem gerin-gen Maße entscheidend. Die Teilnehmer handeln, sofern ein Anreiz zum Beispiel in Form von Sachpreisen gegeben ist, rational und bevorzugen am Markt ge-gebenenfalls Parteien, welche sie gemäß ihrer politischen Präferenzen selbst nicht wählen würde. Folglich werden im Sinne

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Wissenschaftspreis  für Dr. Benjamin  Nakhosteen

Der Wissenschaftspreis der Arbeitsge-meinschaft »Gewerblich-Technische Wissenschaften und ihre Didaktiken« (GTW) in der Gesellschaft für Arbeits-wissenschaft wird alle zwei Jahre an Nachwuchswissenschaftler vergeben. Der diesjährige Preisträger, Dr. Benja-min Nakhosteen, ist Koordinator für Forschung am Lehrstuhl Technik und ihre Didaktik der Fakultät Maschi-nenbau. Er promovierte über »Tech-nisches Erfahrungswissen in indus-triellen Produktionsprozessen«. Die empirischen Arbeiten wurden von der ThyssenKrupp Steel AG unterstützt. Die Dissertation wurde am 5. Oktober im Rahmen der GTW-Herbstkonferenz in Bremen ausgezeichnet, weil sie auf einzigartige Weise die Möglichkeiten und Grenzen der Explizierbarkeit tech-nischen Erfahrungswissens aufzeigt. In der Domäne der Stahlindustrie hat Nakhosteen ein eindrucksvolles Ka-tegoriensystem zur Strukturierung technischen Erfahrungswissens von Facharbeitern in der Stahlindustrie entwickelt, so Juror Prof. Matthias Becker. Die von der GTW ausgezeich-nete Dissertation ist im Shaker Verlag (Aachen) unter der ISBN 978-3-8322-8434-3 erschienen. (Fakultät)

Bayer Technology Service  zeichnet Absolventinnen aus.

Achim Noack (Geschäftsführer BTS, l.) und BCI-Dekanin Prof. Gabriele Sadowski (r.) gratulierten den beiden Absolventinnen Hermes (2. v. r.) und Katrin Sulzbacher.

Die Bayer Technology Services GmbH (BTS) zeichnete Anfang Oktober die jeweils besten Absolventen

der Studiengänge Bio- und Chemieinge-nieurwesen aus und vertiefte damit ihr Forschungs- und Recruitingnetzwerk mit der TU Dortmund weiter. Geehrt wurden die Bioingenieurin Sonja Hermes und die Chemieingenieurin Katrin Sulzbacher, die beide das Studium mit der Note 1,1 abgeschlossen hatten. Über 25 Prozent des Ingenieurnachwuchses von Bayer Technology Services stammt in den letz-ten Jahren von der TU, mit der BTS auch zahlreiche Forschungsprojekte betreibt. Die TU Dortmund gehört mit der RWTH Aachen und der TH Karlsruhe zu den Top-Hochschulen für Bio- und Chemieingeni-eurwesen in Deutschland.

„Qualifizierter Nachwuchs insbesondere in den technisch-naturwissenschaftli-chen Bereichen ist für innovative Un-ternehmen essenziell“, sagte BTS-Ge-schäftsführer Achim Noack zu Beginn der Feierstunde vor rund 200 neu diplomier-ten Ingenieuren sowie deren Eltern und Professoren in Dortmund. Kluge Köpfe mit innovativen Ideen seien die beste In-vestition für die Zukunft, so Noack weiter,

der vor mehr als 20 Jahren ebenfalls in Dortmund Chemietechnik studiert hat-te. „Die Professoren des Fachbereiches Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund bilden ein einzigartiges Kon-glomerat international renommierter Spitzenwissenschaftler“, sagte Noack und prophezeite den Absolventen einen optimalen Start in ihr Berufsleben.

Bayer Technology Services GmbH bietet ganzheitliche Lösungen entlang des Le-benszyklus von chemisch-pharmazeu-tischen Anlagen – von der Entwicklung über Planung und Bau bis hin zur Pro-zessoptimierung bestehender Betriebe. Neben dem Anwerben von internationa-lem Spitzenpersonal und dem Aufbau von Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen engagiert sich BTS auch in der frühzeitigen Talentför-derung an Gymnasien und Universitäten. Die Bayer-Tochter beschäftigt weltweit knapp 2.600 Mitarbeiter am Hauptsitz in Leverkusen und den anderen deutschen Standorten sowie in den Regionalbüros in Belgien, Indien, Mexiko, Schweiz, USA, Vereinigten Arabischen Emiraten und VR China. Im Jahr 2008 betrug der Umsatz rund 420 Mio. Euro. (unizet)

Vorbild ForschungUS-Autor kam für Lesung an die TU Dortmund.

Minister besucht  Institut für  StadtbaukunstDer Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Lutz Lie-nenkämper, weilte zu einem Erfahrungs-austausch am Institut für Stadtbaukunst. Der unlängst von NRW-Ministerpräsi-denten Jürgen Rüttgers aufgestellten Forderung, „NRW-Städte müssen schö-ner werden“, fühlt sich Minister Lienen-kämper in besonderer Weise verpflichtet. Gleichzeitig forderte der Minister: „Wir brauchen nicht in erster Linie nur funktio-nale Städte, sondern diese müssen auch ein Stück Heimat vermitteln.“ Gemeinsam wandten sich der Minister und die beiden Professoren der TU Dortmund gegen das Vorurteil, das die Schönheit der Städte mit höheren Kosten verbunden sei. Ganz im Gegenteil: Eine ästhetisch-wertvolle Architektur und ein qualitätvoller Städ-tebau sind mit einfachen, überzeugenden Stil- und Gestaltungsmitteln möglich. (Fakultät)

Der  Rudolf  Chaudoire-Preis  ging  in diesem  Jahr  an  den  Mathematiker Dr.  Matthias  Möller  (Foto).  Er wurde für seine besonderen Leistungen bei der Entwicklung von hochauflösenden Finite-Elemente-Methoden, effizien-ten Lösungsverfahren und Gitterad-aptionstechniken für numerische Si-mulationen von kompressiblen und inkompressiblen Strömungen geehrt. Mit dem Rudolf Chaudoire-Preis ver-bunden ist eine Siegprämie von 5.000 Euro. Diese ermöglicht Dr. Matthias Möller einen Aufenthalt in den USA – er geht an die Universität in Houston in Texas.

Studierende  entdecken  BASF-AnlagenbauAnfang Oktober besuchten 30 angehende Ingenieure und Ingenieurinnen der Fakul-tät BCI den größten Verbundstandort der BASF in Ludwigshafen. Die Studierende vom Lehrstuhl für Anlagen- und Prozess-technik verschafften sich im Kompetenz-zentrum »Engineering & Maintenance« einen umfassenden Überblick über die Aufgaben eines Prozessingenieurs bei BASF. Mit dem Lehrstuhl für Anlagen- und Prozesstechnik der TU steht BASF seit Jahren in einem intensiven Aus-tausch. Seit Beginn der Kooperation im Jahr 1999 konnten allein für die Einheit Prozesstechnik zehn Absolventen die-ses Lehrstuhls gewonnen werden. „Der Austausch mit der TU war und ist für uns sehr wichtig“, so Dr. Axel Polt, Leiter der Prozesstechnik bei BASF. (Fakultät) Kontakt: Prof. Gerhard Schembecker, Ruf: 755-2338, E-Mail: [email protected]

Einsteins letzter Assistent wird bru-tal überfallen. Auf dem Sterbebett haucht er seinem Vertrauten David

Swift eine kryptische Zahlenfolge und die Worte »Einheitliche Feldtheorie« ins Ohr. Verfolgt von Geheimdiensten und Verbrecherorganisation macht sich David nun auf die Suche nach dieser Theorie, die – einmal in falsche Hände geraten – den Bau einer furchterregenden Waffe ermöglichen würde. Denn sie macht so genannte sterile Neutrinos beherrschbar, die quer durch die Dimensionen an jedem x-beliebigen Ort der Welt todbringende Energie freisetzen können.

Wissenschaftlicher Hintergrund kam von der TU.

Auf über 400 Seiten schildert Mark Alpert in seinem jetzt in Deutsch erschienenen Roman »Die Würfel Gottes« die spannen-de Suche nach der Theorie. Doch beruht der ganze Roman auf der kreativen Phan-tasie des US-Thriller-Autors? Nicht ganz, denn Alpert ist auch Wissenschaftsjour-nalist und eine theoretische Arbeit des

Dortmunder Physikers Prof. Heinrich Päs zu den erstaunlichen Eigenschaften ste-riler Neutrinos, die durch die Ergebnis-se aktueller Experimente gestützt wird, lieferte den wissenschaftlichen Hinter-grund für den spannenden Thriller-Plot.

Lesung und Diskussion  vor vollem Hörsaal

Am Ende Oktober war Mark Alpert in Zu-sammenarbeit mit dem Page & Turner-Verlag zu Gast an der TU Dortmund und las aus seinem Roman. Schauplatz für die außergewöhnliche Mischung aus re-aler Foschung und einer erdachten Ge-schichte war passenderweise der Hör-saal 2 des Physikgebäudes, der schon vor Beginn der Veranstaltung aus allen Näh-ten platzte. Im Anschluss an die eigent-liche Lesung diskutierte der US-Ameri-kaner mit dem Physikprofessor Heinrich Päs und dem Amerikanisten Prof. Walter Grünzweig über sterile Neutrinos, ver-steckte Dimensionen und das oftmals nicht so einfache Verhältnis von Science und Fiction. (unizet)

Der Autor und sein wissenschaftliches Vorbild: Mark Alpert (l.) mit Prof. Heinrich Päs. 

Neue Beilstein-Stiftungsprofessurfür Bioorganische Chemie

Dr. Frank Schulz (Foto unten rechts), bislang Leiter einer Arbeitsgruppe am Dortmunder Max-Planck-Insti-

tut für Molekulare Physiologie (MPI), ist kürzlich zum Beilstein-Stiftungsprofes-sor für Bioorganische Chemie berufen worden. Die Stiftungsprofessur wurde zum Wintersemester neu an der Fakultät Chemie der TU Dortmund eingerichtet. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses von Schulz steht die Suche nach neuen Antibiotika und Antitumorwirkstoffen aus natürlichen Quellen. „Mit der Stiftungs-professur konnten wir einen herausra-genden Nachwuchswissenschaftler an die TU Dortmund binden, der unseren Profilbereich Chemische Biologie und Biotechnologie um ein wichtiges For-schungsfeld ergänzt,“ so Rektorin Prof. Ursula Gather.

Dr. Werner Brich, Vorstandsmitglied des Beilstein-Instituts, unterstreicht die Be-deutung interdisziplinärer Forschung und Lehre in den Naturwissenschaften, und weiter: „Mit dieser Professur wird die Tradition der Stiftungsprofessuren des Beilstein-Instituts fortgeführt.“ Das Beilstein-Institut ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die unter anderem Professuren, Stipen-diaten, Lehr- und Forschungsvorhaben in den chemischen Wissenschaften und

benachbarten Gebieten fördert. Die Beil-stein-Stiftungsprofessur ist mit 650.000 Euro für die nächsten drei Jahre ausge-stattet. Mit diesen Mitteln wird die Ar-beit einer Gruppe von Doktoranden und promovierten Wissenschaftlern sowie die Laborausbildung von Studierenden in den Bereichen Organische und Bio-Chemie finanziert. Frank Schulz studier-te Chemie an den Universitäten Bochum und Michigan, USA. Im Anschluss daran fertigte er am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung seine Doktorarbeit an. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Cambridge übernahm er 2008 die Leitung einer durch den Fonds der Chemischen Industrie finanzier-ten Arbeitsgruppe am Dortmunder MPI. (unizet)

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Trauer um  Prof. Arthur Bloch

Die TU Dortmund trauert um Prof. Ar-thur Bloch, der am 10. September im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Arthur Bloch war von 1974 bis 1977 zu-nächst als wissenschaftlicher Rat und Professor, anschließend bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1989 als Profes-sor für Landesplanung und Leiter des gleichnamigen Fachgebietes der Dort-munder Raumplanung. Er hat dort als exzellenter Lehrer seine Erfahrungen in der planenden Verwaltung und bei der Erarbeitung von Regional- und Entwicklungsplänen eingebracht so-wie mit seinen Forschungen zum zen-tralörtlichen Gliederungssystem in Deutschland die Landesplanung wei-terentwicklet. Mit Arthur Bloch verliert die Raumplanung einen geschätzten Wissenschaftler, der in der noch jun-gen Fakultät Generationen von Pla-nern geprägt und damit den Ruf der Raumplanung an der TU Dortmund maßgeblich mitbegründet hat.

Mit Quantenbits zum SupercomputerInnovationspreis für Dr. Kai Phillip Schmidt 

Dr. Kai Phillip Schmidt, Arbeitsgrup-penleiter an der Fakultät Physik, ist Gewinner des diesjährigen In-

novationspreises des Landes Nordrhein-Westfalen. Der junge Spitzenforscher er-hält den mit 50.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Nachwuchs. Mit der Aus-zeichnung würdigt die Landesregierung seine Forschungsarbeiten zu elementa-ren Grundlagen für den Bau des Super-computers der Zukunft.

Ziel des 34-jährigen Wissenschaftlers ist es, physikalische Erkenntnisse auf Computerprozessoren zu übertragen, um diese noch leistungsfähiger zu machen. Wenn es gelingt, käme es einem Quan-tensprung in der Informationstechnologie gleich. Theoretisch ist es nach den grund-legenden Gesetzen der Quantenmecha-nik möglich, sogenannte Quantumbits in mehrere verschränkte Zustände zu ver-setzen. Durch diese Überlagerung lassen sich mehr Informationen speichern und eine höhere Rechenleistung erreichen.

Anfällige Quantenbits verlieren noch gespeicherte Informationen.

Die Forschung steht bisher weltweit noch am Anfang. Schmidt forscht auf dem Ge-biet der sogenannten „stark wechselwir-kenden quantenmechanischen Vielteil-chensysteme“ und versucht, eines der zentralen Probleme auf dem Weg zum Quantencomputer zu lösen. Die neuarti-gen Quantumbits sind noch anfällig und verlieren zu leicht gespeicherte Informa-tionen, weil sich die verschränkten Zu-stände durch Störungen der Umgebung rasch auflösen. Die Herausforderung für die Forschung lässt sich durch die

Flechtstruktur von Seilen veranschauli-chen: Hierbei stellen die Seile die Bewe-gung der Quantenteilchen in Raum und Zeit dar. Die geflochtenen Seile bilden Schlaufen, in denen man Informationen speichern kann, und deren Muster auch dann intakt bleiben, wenn man es zerrt oder schüttelt. Die Information ist vor Einfluss von Außen geschützt. Mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen 2009 für Dr. Schmidt zeichnet die Landesregierung eine international beachtete Forschungsleistung auf dem Gebiet der theoretischen Physik aus.

Eigene Forschergruppe und  Aufnahme in das Junge Kolleg

Die Quantenphysik ist derzeit ein Schwer-punkt der naturwissenschaftlichen For-schung. Obwohl Dr. Schmidt erst 34 Jahre alt ist, finden seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen weltweit Anerken-nung. Schmidt hat in Bonn studiert und in Köln promoviert. Auslandsaufenthalte führten ihn an die Universitäten von Syd-ney in Australien und Lausanne in der Schweiz. 2007 erhielt er für seine For-schung die renommierte internationale Auszeichnung »European Young Investi-gator Award« (EURYI), die es ihm erlaubt, eine Gruppe junger Nachwuchsforscher zu leiten. In diesem Jahr wurde er in das »Junge Kolleg der Nordrhein-Westfäli-schen Akademie der Wissenschaft und Künste« berufen. Schmidt leitet eine eigene Forschergruppe an der Fakultät Physik der TU Dortmund. (unizet)

Kontakt: Dr. Kai P. Schmidt, Ruf: 755-3549, E-Mail: [email protected]

Dies und Das

Die Fakultät Bauwesen hat  sich um-benannt: Sie heißt seit Ende Juni 2009 »Fakultät Architektur und Bauingeni-eurwesen«.

Heinz  Ludwig von der Fakultät Ma-schinenbau hatte am 1. Juli sein 40-jähriges Dienstjübiläum.

Uwe Sondhof (ebenfalls Fakultät Ma-schinenbau) feierte am 31. Oktober sein 25-jähriges Arbeitsjubiläum

Städtebauliches Kolloquium beschäftigt sich mit dem »Gedächtnis« der Stadt

Zukunft braucht Herkunft« lautet der Titel des Städtebaulichen Kolloqui-ums im Wintersemester 2009/10 an

der Fakultät Raumplanung. Die Veran-staltung, die auch im Rahmen des Stu-dium Fundamentale angeboten wird, will mit einem höchst aktuellen Thema eine Brücke zwischen Hochschule, Forschung und Planungspraxis in den Kommunen schlagen und damit das Bewusstsein im Umgang mit dem baulichen Erbe unse-rer Städte stärken. Die Kolloquiumsreihe, die am 27. Oktober mit der Veranstaltung »Wie kommt die Geschichte ins Entwer-fen?« startete, beschäftigt sich mit dem »Gedächtnis« der Stadt, dem Stellenwert der historischen Bausubstanz für die Identität der Stadt und der Stadtentwick-lung von morgen.

Der Städtebauliche Denkmalschutz und die Städtebauliche Denkmalpflege ge-winnen auf der Bundes- und Landesebe-ne in der Diskussion um die Perspektiven der Städte, auch im Hinblick auf die Wei-terentwicklung von Förderprogrammen zunehmend an Bedeutung. Daher haben sich auf Initiative von Prof. Christa Reicher Akteure aus Universität, Wissenschaft und Region zu einer Fachgruppe „Städte-bauliche Denkmalpflege“ zusammenge-schlossen und führen gemeinsam diese Vortrags- und Diskussionsveranstaltun-gen durch. Neben diesem Kolloquium wird es gemeinsame Publikationen der Fachgruppe zu Themen der Städtebau-lichen Denkmalpflege sowie weitere Veranstaltungen geben, die sich diesem Thema widmen. Vom Städtebaulichen Denkmalschutz als einer „Strategie für das Überleben“ spricht Dr. Gudrun Escher, Kunsthistorikerin, Journalistin und Mit-

glied der Fachgruppe Städtebauliche Denkmalpflege: „Die europäische Stadt gilt weltweit als Vorbild wegen ihrer Viel-falt, der Fähigkeit zum Wandel und der Verwurzelung in der Geschichte. Um die-se Werte zu erhalten und weiter zu ent-wickeln, ist es im Zeichen schrumpfender Städte in Deutschland und in der Ruhrre-

NRW und jüngst zum Honorarprofessor an der Fakultät Raumplanung ernannt, hebt in diesem Zusammenhang den Stellenwert von besonderen Denkmalen hervor: „Denkmale – vom Kölner Dom bis Zollverein – sind Festpunkte und damit gestalterische Orientierung für zukünfti-ge Stadtentwicklung.“ „Einer verantwor-tungsvollen Planung geht immer auch eine solide Bestandsaufnahme voraus, die das Vorhandene sichtet, analysiert, Qualitätspotentiale erkennt und die so gewonnenen Erkenntnisse in die aktu-ellen Planungsprozesse konstruktiv ein-webt. Das bauliche Erbe einer Stadt, ihre historische Bausubstanz und die über Jahrhunderte gewachsenen Strukturen, zeigen den Bewohnern und Besuchern sichtbar und begreifbar einen Teil des städtischen Gedächtnisses, mit dem es sich auseinander zu setzten lohnt.“ sagt Magdalena Leyser-Droste, Architektin im ILS.

Dipl.-Ing Yasemin Utku, Architektin, Raumplanerin und Mitglied der Fach-gruppe, hält die Städtebauliche Denk-malpflege insbesondere deshalb für bedeutsam, weil „räumliche Zusam-menhänge und Funktionen – über den Objektschutz hinaus – erhalten werden und erfahrbar bleiben.“ Vor diesem Hin-tergrund behandelt das städtebauliche Kolloquium die neue Rolle des »geneti-schen Codes« im europäischen Städte-bau und beleuchtet mit den drei Veran-staltungen das Spannungsfeld zwischen Baukultur und Denkmalschutz. (Fakultät) Kontakt:  Claudia Becker, Ruf: 755 2241, E-Mail: [email protected]. Weite-re Informationen: www.raumplanung.tu-dortmund.de/stb

Veranstaltungen

8. Dezember: Die historische Stadt weiterbauen

19. Januar: Stadtentwicklung im Konflikt

Das Kolloquium findet an beiden Ta-gen im Rudolf-Chaudoire Pavillon auf dem Campus Süd statt.

Begin der Veranstaltung ist immer um 18 Uhr.

gion im Besonderen notwendig, den Stad-torganismus besser verstehen zu lernen, um Neues dort wachsen zu lassen, wo es Aussicht auf Erfolg hat.“ Diese Erkenntnis wird auch in der aktuellen Diskussion um die Stadtentwicklung in Dortmund deut-lich, so z.B. im Rahmen des Thier-Areals oder des Gesundheitshauses. Historische Stadtanalyse und daraus folgend städte-baulicher Denkmalschutz können helfen, die richtigen Entscheidungen zu finden, Bewährtes und Wertvolles zu bewah-ren und qualitätsvoll in den städtischen Kontext einzubinden. Prof. Dr. Christoph Zöpel, ehemaliger Städtebauminister in

Was lernen wir von  kosmischen Teilchen?

Fast 100 Jahre liegt die Entdeckung der kosmischen Strahlung zurück. Die Erforschung der Teilchen aus

dem Kosmos trug erheblich zur Begrün-dung des Weltbildes der modernen Phy-sik bei – wenn auch noch längst nicht alle physikalische Fragen geklärt sind. Auf dem diesjährigen Workshop der »Arbeits-gruppe Philosophie in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft« trafen sich Physiker und Philosophen zur Diskussion darüber, was in diesem Forschungsfeld bisher geleistet worden ist und welche Methoden zum Erfolg führen. Nach 100 Jahren physikalischer Forschung, so wurde klar, ist es höchste Zeit die ange-wandten Methoden auch aus Sicht der Erkenntnistheorie zu untersuchen.

Teilchen aus dem Kosmos dringen per-manent in die Erdatmosphäre ein, er-reichen den Erdboden und durchqueren sogar die Erde. Entdeckt wurde diese Strahlung von dem österreichischen Phy-siker Victor Hess vor fast 100 Jahren. Die Erforschung der Teilchen aus dem Kos-mos trug zunächst dazu bei, das Weltbild der klassischen Physik zu stürzen und die Disziplin der Teilchenphysik zu begrün-den. Später richtete sich das Interesse der Physiker auf die astrophysikalischen und kosmologischen Quellen der Strah-lung. Die Ergebnisse der Forschung sind aber immer sowohl für die Astrophysik als auch für die Kosmologie als auch für die Teilchenphysik relevant. Von den be-teiligten Wissenschaftlern wird also eine Kompetenz in einem sehr breiten Bereich erwartet. Dies ist Grund genug, auch vom philosophischen Standpunkt der Frage nachzugehen, wie man vor einem so kom-plexen Hintergrund zu gesicherten Er-

gebnissen kommt. Forschen die Physiker hier mit den gleichen Methoden wie unter den gut kontrollierten Bedingungen der Quantenphysik? Oder arbeiten sie hier eher mit Methoden der Ingenieure beim reverse engineering, wo zwar der Bauplan eines Geräts, durch seine Zerlegung er-mittelt wird – nicht aber die Gesetze der Physik, die das Gerät ermöglicht haben? Als Voraussetzung für diese Diskussion resümierten Wissenschaftler die Expe-rimente der Astroteilchenphysik in den letzten 100 Jahren und – soweit abseh-bar – deren zukünftige Entwicklung. Der Einfluss der weltweiten Forschungsför-derung auf die Entwicklung des Feldes wurde ebenso diskutiert wie die Frage, welche Probleme auftreten, wenn Be-reiche (z.B. die Relativitätstheorie und die Teilchenphysik im frühen Universum) aufeinandertreffen, deren Theorien nicht ohne weiteres vereinigt werden können. (Fakultät)

Info: http://www.dpg-physik.de/dpg/glie-derung/ag/agphil

Initiatoren und Referenten des Herbstwork-shops (v. l.), vorne: Henrik Zinkernagel, Brigit-te Falkenburg (TU), Christian Spiering. Hinten: Kai Zuber, Wolfgang Rhode (TU), Karl-Heinz Kampert, Eckart Lorenz.

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Seite 8 11/09 | Nr. 412unizet | Wissenschaft und Praxis

Impressum

Herausgeber: Technische Univer-sität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat für Öffentlichkeitsarbeit) Chefredaktion: Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, E-Mail: [email protected] Layout:  John-Sebastian Komander Weitere Mitarbeit: Sylvia Ebbes (Ver-trieb), Jürgen Huhn (Fotos), John-Sebastian Komander (jsk), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet: www.tu-dortmund.de/unizet Basis-gestaltung: grimm.design, Düsseldorf ISSN:  1439-1198 »unizet« erscheint neun Mal im Jahr während der Vorle-sungszeit.

Ein Astronaut im Hörsaal: Thomas Reiter an der TU

Ein Roboter wird Filmstar.TU-Wissenschaftler erwecken Hauptdarsteller eines neuen ZDF-Episodenfilms zum Leben.

Meterhoch türmt sich der Schrott, alte Autowracks stehen neben verrosteten Eisenrohren und ka-

putten Industrieanlagen. So sieht es aus, auf dem größten Schrottplatz Deutsch-lands in Duisburg. Und mittendrin, ein Roboter, Hightech von der TU Dortmund, leuchtend rot, wie frisch lackiert. Sünd-haft teuer ist der er, ein Prototyp der Fir-ma ABB, und noch lange nicht reif für die Schrottpresse. Der Industrieroboter, der aus einem einzelnen Arm mit sechs Ge-lenken und einem Greifer besteht, ist der Star in einem Film über das neue Ruhr-gebiet.

Gedreht wird in Duisburg, aber auch an der TU Dortmund, denn hier wird dem Ro-boter »Leben eingehaucht«. Produziert vom ZDF, ausgearbeitet von der Interna-tionalen Filmschule und der Kunsthoch-schule für Medien kommt, pünktlich zum

Filmstar beim Arbeitsamt: auch ein Roboter muss sich irgendwann einmal einen neuen Job suchen, zumindest in der ZDF-Produktion.

Kulturhauptstadtjahr 2010, ein sieben-teiliger Episodenfilm über das Ruhrge-biet, wie es heute ist und in Zukunft sein könnte, ins Fernsehen.

Roboter spielt Hauptrolle  in einer Episode.

Eine dieser Episoden handelt vom Ro-boter der TU Dortmund. Professor Bernd Kuhlenkötter und sein Team vom Lehr-stuhl für Industrielle Robotik waren von Beginn an Feuer und Flamme für das un-gewöhnliche Projekt. „Zum einen war es natürlich toll, an einem Film mitzuwirken. Auf der anderen Seite hat die Arbeit, die in die Programmierung der einzelnen Bewe-gungssequenzen des Roboters investiert wurde, auch direkten wissenschaftlichen Nutzen, da wir in einer völlig anderen Um- gebung arbeiten mussten“, erklärt Bernd

Kuhlenkötter. Zu viel über die Handlung des Episodenfilms wird nicht verraten, nur soviel: der Roboter, der viele Jahre gut und hart gearbeitet hat, verliert seinen Job und muss von da an zusehen, wie das Leben für ihn weitergeht.

Herausragender Schauspieler  aus Fleich und Blut

Hier kommt auch der zweite Hauptdar-steller, diesmal aus Fleisch und Blut, ins Spiel: Ralf Richter. „Es war natürlich für das Team besonders toll, mit einem so herausragenden Schauspieler zusam-menarbeiten zu können. Aber da musste dann auch jede Bewegung des Roboters passen; viele Wiederholungen gab es we-gen des straffen Zeitplans nicht“, so Kuh-lenkötter.

Die Schwierigkeit bestand vor allem darin, dem Roboter „ein menschliches Auftreten zu geben“, erinnert sich der TU-Wissenschaftler. In mühevoller Klein-arbeit entwarf das Team vom Lehrstuhl für Industrielle Robotik die verschiede-nen Bewegungsabläufe, eine 60-sekün-dige Sequenz konnte schon mal bis zu einer Stunde Programmierung verschlin-gen. Vor Ort auf dem Set waren dann zu-sätzlich oft schnelle Korrekturen nötig, wenn der Regisseur eine andere Bewe-gung des Greifarms sehen wollte. Hierzu kamen neu entwickelte Programmierme-thoden zum Einsatz, mit denen auch am Set schnell und intuitiv gearbeitet werden konnte. Die Filmcrew, fast ausschließlich Studierende der beiden Filmhochschu-len, hatten den TU-Roboter aber schnell ins Herz geschlossen, sagt Bernd Kuh-lenkötter. „Sobald man die Bewegungen einmal programmiert hat, kann der Ro-boter sie immer und immer wiederholen,

ohne einen Fehler zu machen. Das gefällt natürlich gerade dem Regisseur sehr gut.“ Gedreht wurde nicht nur mithilfe der Wissenschaftler der TU, sondern auch tatsächlich auf dem Campus der Techni-schen Universität. Dazu musste das Ge-bäude des Instituts für Roboterforschung kurzerhand mit Aufklebern zu einem filmischen Arbeitsamt umfunktioniert werden, in dem sich der Roboter um ei-nen neuen Job bewerben musste. Ob der der TU-Filmstar eine neue Arbeitsstelle erhält und wie es mit seinem »Freund«, Schauspieler Ralf Richter, weitergeht, er-fährt der Zuschauer 2010, wenn der Epi-sodenfilm ins Fernsehen kommt. (jsk)

Kontakt: Prof. Bernd Kuhlenkötter, Ruf: 755-5611, E-Mail: [email protected].

Erweckten den Industrieroboter zum Leben (v. l.): Carsten Krewet (TU), Regisseur Mirko Drei-ling, Ton-Techniker Ferit Esinberk, Adrian Schyja, Prof. Bernd Kuhlenkötter, Carsten Scheele und Klaus Heinrich (alle TU) 

Landung geglückt! Vor einem vollen Audimax erzählte der deutsche As-tronaut Thomas Reiter von seinen

Erlebnissen im All und beantwortete zum Abschluss noch viele Fragen der kleinen Weltraumforscherinnen und -forscher, die die nicht »all-tägliche« Chance, einen echten Astronauten kennenzulernen, ge-nutzt hatten.

Was essen Astronauten? Muss man im All wirklich Windeln tragen? Was passiert, wenn man bei einem Ausseneinsatz et-was verliert? Und wie gewöhnt man sich hinterher wieder an das Leben auf der Erde? Thomas Reiter nahm sich viel Zeit für jede einzelne Frage und erntete vie-le Lacher, als er z. B. beschrieb, wie man im Weltraum Essen zubereiten muss.In seinem kurzweiligen Vortrag lud er die kleinen und großen Astronauten im Audimax zu einem Rundgang durch die Raumstation ISS ein, zeigte faszinieren-de Bilder aus dem All und berichtete an-schaulich von seinen eigenen Erfahrun-gen im Weltraum. „Schwerelosigkeit ist phantastisch“, erklärte Reiter, der vor fast genau drei Jahren nach seinem Aufent-halt in der Internationalen Raumstation (ISS) zur Erde zurückkehrte. Allerdings verlange das Herumschweben einem aber auch einiges ab: So hatte er Bilder

von seinem täglichen Sportprogramm im All dabei, ohne das er sich auf der Erde kaum wieder normal bewegen könnte. Außerdem erzählte er von seinem »Welt-raumspaziergang«, der eigentlich sehr anstrengend und alles andere als ein Spaziergang ist. Die Nachwuchsforsche-

Thomas Reiter erzählte von Schwerelosig-keit, Spaziergängen und Forschung im All.

rinnen und Nachwuchsforscher erfuhren in der einstündigen Präsentation aber auch, dass an Bord der Internationalen Raumstation nicht nur Spaziergänge und Sport an der Tagesordnung sind, sondern auch täglich geforscht wird. Hier konnte der Diplomingenieur viele Beispiel prä-sentieren, die in Zukunft möglicherweise auch einen Nutzen für Leben auf der Erde haben werden.

Aber auch der Alltag an Bord kam nicht zu kurz – ob Essen, Schlafen oder Gitarre spielen; Thomas Reiter erklärte den klei-nen und großen Zuhörern ganz genau, wie alles funktioniert. Nach einer Stunde Vor-trag löcherten die Zuhörer den Astronau-ten mit Fragen und am Ende gab Thomas Reiter – wie ein Popstar – Autogramme. Thomas Reiter ist der europäische As-tronaut mit der längsten Weltraum-Er-fahrung. Insgesamt hat er auf zwei Mis-sionen genau 350 Tage, 4 Stunden und 55 Minuten in der Umlaufbahn geforscht und gelebt. Seit 2007 ist er im Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) tätig.

Zur Veranstaltung mit Thomas Reiter hatten die TU Dortmund und das DLR_School_Lab auf dem Campus Nord einge-laden. (unizet)

Austausch mit Dänemark: Beide Seiten profitieren

Natur, Märchen, Bier: Bei Dänemark denken viele an Urlaub und Wälder, Geschichten von Hans Christian

Andersen oder Pils des Bier-Giganten Carlsberg. Oder auch an »Danish Dynami-te« – den dänischen Fußball. Schließlich besiegte die Nationalmannschaft der Wi-kinger-Elf die Deutschen im Europameis-terschafts-Endspiel 1992. Nur wenige verbinden mit Dänemark auch Forschung und High-Tech-Unternehmertum. Vom 31. August bis 11. September dieses Jahres

ten Projektes. Durch zahlreiche Gespräche mit seinen Kollegin-nen und Kollegen von »AAU Innovation« und Terminen mit Profes-soren, sowie Partnern der Universität Aalborg

erhielt Hanny in kurzer Zeit einen sehr intensiven Einblick in Abläufe, Aufgaben und Projekte. Besonders beeindruckend waren die Vielfalt an interdisziplinärer Aus- und Weiterbildung, zahlreiche High-Tech-Initiativen und die vertrauensvol-le Zusammenarbeit mit Unternehmen und Einrichtungen der Region. Über 40 Prozent ihres Jahresbudgets erzielt die AAU durch Drittmittel. Ein Beispiel: Eine Zuwendung von ca. drei Millionen Euro bekam die AAU im Jahre 2008 für die Entwicklung und Durchführung des Pro-jektes »AAU Matchmaking«. Darin wer-den in- und außerhalb der Universität Beauftragte für den Wissens- und Tech-nologietransfer mit der AAU benannt und geschult. Über 30 so genannte Matchma-ker hat die AAU bereits: in Fakultäten, In-stituten, Wirtschaftsfördereinrichtungen oder kleinen und mittleren Unternehmen.Fazit: Dortmund kann von Aalborg viel lernen. Das gilt jedoch auch umgekehrt, insbesondere auf den Gebieten Patent-wesen und Unternehmensgründung. Deshalb soll die Zusammenarbeit zwi-schen TU und AAU unter anderem durch weitere Besuche, die Teilnahme an Kon-ferenzen, Arbeitsgruppen und gemeinsa-me Projekte weitergeführt werden. Eine Arbeitsgruppe zu rechtlichen Aspekten des Technologietransfers wurde bereits gestartet und trifft sich am 3. November in Kopenhagen. (Sebastian Hanny)

hatte Sebastian Hanny (Foto), TU-Koor-dinator für Unternehmensgründungen an der Transferstelle, im Rahmen der so genannten »Staff Mobility des European Consortium of Innovative Universities« (ECIU) die Gelegenheit, die Universität Aalborg (AAU) zu besuchen. In der Ab-teilung »AAU Innovation« der Ingenieur-, Natur- und Medizintechnologischen Fa-kultät absolvierte er ein zweiwöchiges Austauschprogramm. Ziel war es, Erfah-rungen im Wissens- und Technologie-transfer weiterzugeben, voneinander zu lernen und Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit zu identifizieren. Be-reits in den Jahren 2006 bis 2008 koope-rierten TU und AAU dazu innerhalb eines von der Europäischen Union geförder-

Universität Aalborg 

• gegründet 1974• ca. 13.500 Studierende• ca. 1.200 wiss. Mitarbeiter• ca. 560 Professoren • Jahresbudget ca. 193 Mio. Euro• Drittmittelquote ca. 45 Prozent