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www.tu-dortmund.de/unizet | [email protected] Europa InTakt Auf Einladung des Lehrstuhls Mu- sikerziehung und Musiktherapie in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung kamen integrative Mu- sikgruppen aus Europa zusammen. Seite 4 11/10 | Nr. 421 Ministerin zu Gast Die neue NRW-Ministerin besuchte als erste Universität in NRW die TU Dortmund. Nach Gesprächen mit Mitgliedern des Rektorats, des Hochschulrats und des Senats diskutierte sie mit Studierenden. Seite 2 Häuser in Dortmund Nachhaltiges Bauen steht im Zentrum eines Forschungspro- jektes, das die DOGEWO21 mit dem Institut für Stadtbaukunst in Wambel durchführt. Seite 6 EffizienzCluster LogistikRuhr nimmt Fahrt auf Prof. Uwe Clausen unterzeichnete die Kooperationsvereinbarung zum größten Verbundprojekt Effizienz in logistischen Anlagen D ie Freude am Lehrstuhl für Ver- kehrssysteme und -logistik (VSL) der TU Dortmund ist groß: Am 29. September leistete Prof. Uwe Clausen die finale Unterschrift zur Kooperations- vereinbarung des 3,6-Millionen-Euro- Projekts Effizienz in logistischen Anlagen (ELA) und sichert seinem Lehrstuhl För- dergelder in Höhe von ca. einer Million Euro für die kommenden drei Jahre. Mit ihm freuten sich namhafte Projektpart- ner aus der Industrie über den offiziel- len Start des Projektes. Dazu zählen die Deutsche Bahn AG, die Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, die Logwin Solutions Deutschland GmbH, die Nobab GmbH so- wie die Kühne + Nagel (AG & Co.) KG. Kompetenz von Wirtschaft, Bildung und Forschung vereint Das Projekt ist Teil des EffizienzClusters LogistikRuhr , der sich im Rahmen des Spitzenclusterwettbewerbs des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung durchsetzen konnte. Der Cluster vereint die Kompetenzen von über 100 Unterneh- men sowie 18 Forschungs- und Bildungs- einrichtungen und wird von den Landes- regierungen NRW und Hessen begleitet. Mit dem Projekt ELA trägt der VSL mit seinen Partnern maßgeblich zum Erfolg des Clusters bei. Das Ziel besteht darin, die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit logistischer Anlagen (Umschlaganlagen, Distributionszentren und Produktions- standorte) sowie übergeordneter Trans- portnetze bzw. -ketten zu steigern. Im Mittelpunkt steht die Herausforderung, den Ressourcenverbrauch bei steigender Individualität im Sinne von Mobilität und Warenversorgung zu reduzieren. Das Pro- jekt wird gefördert vom Bundesministe- rium für Bildung und Forschung. (unizet) Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Tel.: 9743-400 oder 755-6335, Mail: uwe.clau- [email protected] Sitzend (v.l.) Gerald Ebel (Oberingenieur), Prof. Dr-Ing. Uwe Clausen (Lehrstuhlinhaber), Zoran Miodrag (Projektleiter) sowie stehend weitere beteiligte wissenschaftliche Mitar- beiterinnen und Mitarbeiter des Teams am Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik der TU Dortmund . 15. Gambrinus-Forum im Harenberg City-Center Gautami Shah befasst sich mit der indischen Sprache und Rolf-Dieter Heuer stellt sich den Herausforderungen der »neuen Physik« D as Gambrinus-Forum ist eine der schönsten Traditionen, bei der sich die Technische Universität und die Stadt Dortmund begegnen«, freute sich Rektorin Prof. Ursula Gather. Und diese Tradition hielten auch bei der 15. Aufla- ge der jährlichen Veranstaltung am 25. Oktober viele Mitarbeiter, Angehörige der Fakultäten, Studierende und Dortmun- der Bürger aufrecht. Im Rahmen des von der Sozietät Niebaum Rechtsanwälte geförderten Gambrinus-Fellowship-Pro- gramms waren zwei hochkarätige Refe- renten zu Gast: die Sprachwissenschaft- lerin Gautami Shah von der University of Texas in Austin und Prof. Rolf-Dieter Heu- er, Generaldirektor des CERN. Gautami Shah (rechts) befasst sich schwerpunktmäßig mit der indischen Sprache Hindi. Sie hat Hindi-Program- me an der Rice University, der Yale und der Duke University entwickelt. In ihrem Vortrag Contemporary India, Traditions, Myths, Realities and Challenges nahm sie das heutige Indien in den Blick und machte deutlich, dass in einem Bild, das die größte Demokratie der Welt als spi- rituellen, religiösen und wirtschaftlich aufstrebenden Staat zeichnet, wichtige Schattierungen fehlen: Trotz der vielen unterschiedlichen Religionen und Kultu- ren ist Gautami Shah überzeugt, funkti- oniere die indische Demokratie. Aber sie machte auch die Schattenseiten deutlich: Trotz der beeindruckenden wirtschaft- lichen Entwicklung lebe ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgren- ze, wachse die Kluft zwischen Arm und Reich, wohnten viele Menschen in Slums: »Das ist die wichtigste Herausforderung für Indien«, so Gautami Shah. Auch am europäischen Kernforschungs- zentrum CERN stellen sich derzeit 10.000 Wissenschaftler den Herausforderungen der »neuen Physik«: Im Large Hadron Col- lider (LHC), dem ringförmigen Teilchenbe- schleuniger des CERN mit 27 Kilometern Umfang, ist es im März dieses Jahres gelungen, Atomkerne nahezu mit Licht- geschwindigkeit miteinander kollidie- ren zu lassen – damit sind die Forscher dem Urknall so nahe gekommen wie nie. Mit diesem und anderen Experimenten erhoffen sich Generaldirektor Prof. Rolf- Dieter Heuer (links) und seine Mitarbeiter neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums, von Masse, dunkler Ma- terie und Energie. Das Problem: Ob ein wichtiges fehlendes Puzzleteilchen, das in der Theorie den Namen Higgs-Teilchen bekommen hat, tatsächlich existiert, kann niemand sagen. Heuer ist aber zu- versichtlich: »Wenn es existiert, wird der LHC es finden.« Im Anschluss nutzten die Gäste die Gele- genheit, sich bei Dortmunder Bier, Buffet und Musik auszutauschen und Kontak- te zu knüpfen. Udo Stunz und Wolfgang Groehl sorgten für die musikalische Un- terhaltung. (age) Mehr zum 15. Gambrinus-Forum auf Seite 3

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Die November 2010-Ausgabe der unizet der Technischen Universität Dortmund

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Europa InTakt Auf Einladung des Lehrstuhls Mu-sikerziehung und Musiktherapie in Rehabilitation und Pädagogik bei Behinderung kamen integrative Mu-sikgruppen aus Europa zusammen.

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Ministerin zu Gast Die neue NRW-Ministerin besuchte als erste Universität in NRW die TU Dortmund. Nach Gesprächen mit Mitgliedern des Rektorats, des Hochschulrats und des Senats diskutierte sie mit Studierenden.

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Häuser in DortmundNachhaltiges Bauen steht im Zentrum eines Forschungspro-jektes, das die DOGEWO21 mit dem Institut für Stadtbaukunst in Wambel durchführt.

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EffizienzCluster LogistikRuhr nimmt Fahrt auf Prof. Uwe Clausen unterzeichnete die Kooperationsvereinbarung zum größten Verbundprojekt Effizienz in logistischen Anlagen

Die Freude am Lehrstuhl für Ver-kehrssysteme und -logistik (VSL) der TU Dortmund ist groß: Am 29.

September leistete Prof. Uwe Clausen die finale Unterschrift zur Kooperations-vereinbarung des 3,6-Millionen-Euro-Projekts Effizienz in logistischen Anlagen (ELA) und sichert seinem Lehrstuhl För-dergelder in Höhe von ca. einer Million Euro für die kommenden drei Jahre. Mit ihm freuten sich namhafte Projektpart-ner aus der Industrie über den offiziel-len Start des Projektes. Dazu zählen die Deutsche Bahn AG, die Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, die Logwin Solutions Deutschland GmbH, die Nobab GmbH so-wie die Kühne + Nagel (AG & Co.) KG.

Kompetenz von Wirtschaft, Bildung und Forschung vereint

Das Projekt ist Teil des EffizienzClusters LogistikRuhr, der sich im Rahmen des Spitzenclusterwettbewerbs des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung durchsetzen konnte. Der Cluster vereint die Kompetenzen von über 100 Unterneh-

men sowie 18 Forschungs- und Bildungs-einrichtungen und wird von den Landes-regierungen NRW und Hessen begleitet. Mit dem Projekt ELA trägt der VSL mit seinen Partnern maßgeblich zum Erfolg des Clusters bei. Das Ziel besteht darin, die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit logistischer Anlagen (Umschlaganlagen, Distributionszentren und Produktions-standorte) sowie übergeordneter Trans-portnetze bzw. -ketten zu steigern. Im Mittelpunkt steht die Herausforderung, den Ressourcenverbrauch bei steigender Individualität im Sinne von Mobilität und Warenversorgung zu reduzieren. Das Pro-jekt wird gefördert vom Bundesministe-rium für Bildung und Forschung. (unizet)

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen, Tel.: 9743-400 oder 755-6335, Mail: [email protected]

Sitzend (v.l.) Gerald Ebel (Oberingenieur), Prof. Dr-Ing. Uwe Clausen (Lehrstuhlinhaber), Zoran Miodrag (Projektleiter) sowie stehend weitere beteiligte wissenschaftliche Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter des Teams am Lehrstuhl für Verkehrssysteme und -logistik der TU Dortmund .

15. Gambrinus-Forum im Harenberg City-CenterGautami Shah befasst sich mit der indischen Sprache und Rolf-Dieter Heuer stellt sich den Herausforderungen der »neuen Physik«

Das Gambrinus-Forum ist eine der schönsten Traditionen, bei der sich die Technische Universität und die

Stadt Dortmund begegnen«, freute sich Rektorin Prof. Ursula Gather. Und diese Tradition hielten auch bei der 15. Aufla-ge der jährlichen Veranstaltung am 25. Oktober viele Mitarbeiter, Angehörige der Fakultäten, Studierende und Dortmun-der Bürger aufrecht. Im Rahmen des von der Sozietät Niebaum Rechtsanwälte geförderten Gambrinus-Fellowship-Pro-gramms waren zwei hochkarätige Refe-renten zu Gast: die Sprachwissenschaft-lerin Gautami Shah von der University of Texas in Austin und Prof. Rolf-Dieter Heu-er, Generaldirektor des CERN.

Gautami Shah (rechts) befasst sich schwerpunktmäßig mit der indischen Sprache Hindi. Sie hat Hindi-Program-me an der Rice University, der Yale und der Duke University entwickelt. In ihrem Vortrag Contemporary India, Traditions, Myths, Realities and Challenges nahm

sie das heutige Indien in den Blick und machte deutlich, dass in einem Bild, das die größte Demokratie der Welt als spi-rituellen, religiösen und wirtschaftlich aufstrebenden Staat zeichnet, wichtige Schattierungen fehlen: Trotz der vielen unterschiedlichen Religionen und Kultu-ren ist Gautami Shah überzeugt, funkti-oniere die indische Demokratie. Aber sie machte auch die Schattenseiten deutlich: Trotz der beeindruckenden wirtschaft-lichen Entwicklung lebe ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgren-ze, wachse die Kluft zwischen Arm und Reich, wohnten viele Menschen in Slums: »Das ist die wichtigste Herausforderung für Indien«, so Gautami Shah.

Auch am europäischen Kernforschungs-zentrum CERN stellen sich derzeit 10.000 Wissenschaftler den Herausforderungen der »neuen Physik«: Im Large Hadron Col-lider (LHC), dem ringförmigen Teilchenbe-schleuniger des CERN mit 27 Kilometern Umfang, ist es im März dieses Jahres

gelungen, Atomkerne nahezu mit Licht-geschwindigkeit miteinander kollidie-ren zu lassen – damit sind die Forscher dem Urknall so nahe gekommen wie nie. Mit diesem und anderen Experimenten erhoffen sich Generaldirektor Prof. Rolf-Dieter Heuer (links) und seine Mitarbeiter neue Erkenntnisse über die Entstehung des Universums, von Masse, dunkler Ma-terie und Energie. Das Problem: Ob ein wichtiges fehlendes Puzzleteilchen, das in der Theorie den Namen Higgs-Teilchen bekommen hat, tatsächlich existiert, kann niemand sagen. Heuer ist aber zu-versichtlich: »Wenn es existiert, wird der LHC es finden.«

Im Anschluss nutzten die Gäste die Gele-genheit, sich bei Dortmunder Bier, Buffet und Musik auszutauschen und Kontak-te zu knüpfen. Udo Stunz und Wolfgang Groehl sorgten für die musikalische Un-terhaltung. (age)

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Seite 2 11/10 | Nr. 421unizet | Campus und Leben

Liebe Leserinnen und Leser,

in diesem Wintersemester haben rund 5.500 junge Menschen ein Studium an der TU Dortmund begonnen. Sie tref-fen auf Studierende, die bereits seit längerem bei uns eingeschrieben sind und von denen viele den Campus ein zweites Zuhause nennen. Schließlich verbringen Neuankömmlinge wie Fort-geschrittene einen großen Teil ihres Lebens an der TU. Ob im Hörsaal, in Laboren, als wissenschaftliche Hilfs-kräfte oder als Tutoren: Unsere fast 25.000 Studenten füllen den Campus mit Leben.

Nicht nur mich als Statistikerin inte-ressiert, was sie gemeinsam haben, aber auch was sie unterscheidet. An-gesichts der vielen tausend Menschen ist es kaum möglich, sich von jedem Einzelnen ein Bild zu machen. Den-noch sagt die Hochschulstatistik eine Menge darüber, wer sie sind und woher sie kommen, die Studierenden der TU Dortmund. Zunächst einmal vertei-len sie sich recht gleichmäßig auf die verschiedenen Wissenschaftszweige: Etwa jeweils zwanzig Prozent studie-ren Naturwissenschaften, Mathema-tik oder ein Ingenieurfach. Jeweils je-der Zehnte möchte Raumplaner oder Architekt werden, und jeder Fünfte entscheidet sich für ein Studium in einem kultur- oder gesellschaftswis-senschaftlichen Fach. Die meisten Studierenden haben einen deutschen, immerhin aber jeder Zehnte einen aus-ländischen Pass. Die Chancen stehen gut, dass es ein türkischer oder chi-nesischer ist – wobei der Großteil der türkischen Studierenden in Deutsch-land Abitur gemacht hat. Dabei ziehen Wirtschaftswissenschaften, Informa-tik und Maschinenbau die meisten ausländischen Studierenden an.

Im täglichen Leben spielt sich ein Großteil der Arbeitszeit unserer Stu-dierenden an der Universität ab, aber nicht die ganze. Etwa achtzig Prozent haben einen Nebenjob, für den sie im Durchschnitt neun Stunden pro Wo-che arbeiten. Werden sie dagegen nach Vorlesungen und Lernen ge-fragt, schätzen sie den Zeitaufwand auf rund 34 Stunden. Manche bleiben der Universität auch länger als bis zum Abschluss des Studiums erhal-ten: Fast jeder Zehnte promoviert an-schließend an der TU Dortmund. Am häufi gsten in den Fächern Chemie, Maschinenbau, Physik oder Elekt-rotechnik. Wahrscheinlich ist es ein Mann, wobei allerdings festzustellen ist, dass in den letzten zehn Jahren die Promotionsquote von Frauen deut-lich gestiegen ist, nämlich von 21 auf 38 Prozent. Dann gibt es da noch eine sehr interessante Zahl, die sich aber auf alle Studierenden in Deutschland bezieht: Neun von zehn sind mit ih-rem Studium zufrieden. Schließlich, so verschieden sie auch sind, ist dies be-sonders wichtig und gleichzeitig eine gute Voraussetzung dafür, dass unsere Studierenden als gut ausgebildete Ab-solventen die Herausforderungen der Zukunft meistern.

Arbeiten wir alle daran, dass dies auch in Zukunft so bleibt – für Studienan-fänger wie Fortgeschrittene, für echte Ruhrgebietler wie Studierende aus al-ler Welt.

Herzlich

Ihre

Großer Andrang beim Semesteranpfi ff im Stadion: Rund 3.500 Studierende kamen in den Signal-Iduna-Park

Auch in diesem Wintersemester startete die Vorlesungszeit wieder mit einem ganz besonderen Auf-

takt. Der offzielle Start des Semesters fand weder im Hörsaal noch im Labor statt: Zur Begrüßung luden die Techni-

Wissenschaftsministerin an der TU Svenja Schulze begrüßt Ausrichtung der TU

Nordrhein-Westfalens neue Minis-terin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, Svenja Schulze,

besuchte am 6. Oktober als erste Uni-versität in NRW die TU Dortmund. Nach Gesprächen mit Mitgliedern des Rekto-rats, des Hochschulrats und des Senats diskutierte die Ministerin mit Studieren-den der TU. Ministerin Schulze begrüßte besonders den Anspruch der TU Dort-mund als eine auf hohe Forschungs- und Vermittlungskompetenz ausgerichtete Universität: »Das entspricht sowohl dem Ziel, kein Talent mehr zu verlieren, als auch dem erweiterten Innovationsbe-griff der Landesregierung.« Sie sicherte der Hochschulleitung Unterstützung bei der weiteren Schärfung des schon jetzt erfolgreichen Profi ls der TU im Bereich der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Ingenieur- und Methodenwis-senschaften zu. Bei den Gesprächen mit Vertretern des AStA und Studierenden ging es vor allem um die Themenberei-che Numerus Clausus und Hochschul-fi nanzierung. Nach einer Führung durch die Dortmunder Elektronenspeicherring-Anlage DELTA sprach die Ministerin mit Mitgliedern des von der TU Dortmund koordinierten Netzwerks Lehramtsstu-dierende mit Zuwanderungs geschichte in NRW über deren Erfahrungen. (unizet)

Auf dem Programm der Ministerin (r.) stand auch die Dortmunder Elektronenspeicherring-Anlage DELTA.

sche Universität Dortmund und der BVB die neuen Studierenden traditionell in den Signal-Iduna-Park ein. Dort, wo sonst die Schwarz-Gelben dem runden Leder hinterher jagen, starteten die Neulin-ge am 11. Oktober um 10 Uhr mit dem

Qualität der Studiengänge auf dem Prüfstand: Absolventen werden nach Studienbedingungen und Berufserfolg befragt

Um Studierenden und Absolven-tennen durch ein Studium an der Technischen Universität Dortmund

die bestmöglichen Zukunftsperspektiven zu eröffnen, steht die Qualität der ange-botenen Studiengänge immer wieder auf dem Prüfstand. Schließlich gehört die kontinuierliche und systematische Quali-tätsverbesserung von Studium und Lehre zu einer der wesentlichen Aufgaben der

Hochschule. Die Erfahrungen und Erfol-ge ihrer Absolventinnen und Absolventen sind eine der wichtigsten Grundlagen für diese Qualitätsverbesserung - daher wird zurzeit wieder eine Absolventenbefra-gung durchgeführt.

Die TU Dortmund will ein fl ächendecken-des System zur Befragung ehemaliger Studierender einführen. Ihre Erfahrungen

sollen die Qualität von Lehre und Studi-um an der TU Dortmund und damit auch die Vorbereitung auf den späteren Beruf erhöhen. Die Befragung ihrer Absolven-tinnen und Absolventen führt die TU in Kooperation mit dem Institut für Hoch-schulforschung an der Universität Kassel (INCHER) im Rahmen eines bundesweit angelegten Projekts durch. Durch die Ko-operation mit INCHER ist es der Univer-

sität möglich, bei den Befragungen best-mögliche methodische Unterstützung zu erhalten. Das Projekt Studienbedingun-gen und Berufserfolg bildet den Auftakt zu einer regelmäßigen Absolventenstu-die, an der insgesamt etwa 50 Hochschu-len teilnehmen.

Befragt werden in diesem Jahr die Ab-solventinnen und Absolventen, die im Wintersemester 2008/2009 und im Som-mersemester 2009 ihr Studium abge-schlossen haben. Für die Folgejahre sind weitere Befragungen geplant.

Zentrale Themen der Befragung sind: Verbleib nach Studienabschluss, Be-schäftigungssuche, Beschäftigungs-bedingungen und Berufserfolg, beruf-liche Tätigkeiten und Kompetenzen, rückblickende Bewertung des Studiums, Bildungsweg, Kompetenzerwerb sowie individuelle Studienvoraussetzungen. Die Absolventinnen und Absolventen haben die Möglichkeit, den Fragebogen online oder in Papierform auszufüllen. In einer ersten Phase werden die Zugangsdaten zum Online-Fragebogen in einem persön-lichen Anschreiben versandt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Fragebogen in Papierform an diejenigen Absolven-tinnen und Absolventen versandt, die bis dahin noch keinen Online-Fragebogen ausgefüllt haben. Die erhobenen Daten werden gemäß den geltenden Daten-schutzbestimmungen strikt vertraulich behandelt und nur anonymisiert ausge-wertet.

Insbesondere auch im Interesse der Stu-dierenden und zukünftigen Absolventin-nen und Absolventen bedankt sich die TU Dortmund an dieser Stelle schon vorab herzlich bei allen Absolventinnen und Ab-solventen, die sich an der Befragung be-teiligen. (Dezernat)

Kontakt: Nadine Carina Waitz, Dezernat 2.1 - Abteilung Hochschulplanung und Qualitätsmanagement der TU Dortmund, Tel.: 755-7248, Fax: 755 -6463, Mobil: (0160) 7081754, Mail: [email protected]

Semesteranstoß in ihr Studium. Neben Rektorin Prof. Ursula Gather hieß auch der BVB-Geschäftsführer Thomas Treß die jungen Studentinnen und Studenten herzlich willkommen. Außerdem begrüß-ten Oberbürgermeister Ullrich Sierau per

Videoclip und Schauspieldirektor Kay Voges die Studienanfänger. Abgerundet wurde der Semesteranpfi ff im Stadion durch ein abwechslungsreiches Pro-gramm mit Gewinnspielen und Musik. (unizet)

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Soziale Ansprech-Partner Die Zahlen sind alarmierend: Von 82 Mil-lionen Deutschen gelten mindestens 1,5 Millionen als alkoholabhängig, mehr als neun Millionen Menschen trinken Alkohol in bedenklichem Maße. Hinzu kommen rund 1,4 Millionen Fälle von Medikamen-tenabhängigkeit, ferner Online-, Spiel-sucht, und andere Suchterkrankungen. Die Folgen für sie selbst und ihre Umwelt sind jedoch oft schlimm. Seit mehr als 15 Jahren gibt es an der TU Dortmund vier soziale Ansprechpartner für die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter. Und diese Einrichtung habe sich bewährt, ist ihr Sprecher Prof. Frank Lasogga (Institut für Psychologie) überzeugt. Er ist außer-dem im Arbeitskreis Sucht aktiv und geht davon aus, dass sich nur bei den wenigs-ten eine Sucht offensichtlich zeige: »Die meisten sind unerkannt unter uns.« Die sozialen Ansprechpartner sind erste An-laufstelle und Gesprächspartner, geben Tipps und Hilfestellungen bei den ersten Schritten zur Suchtbekämpfung: Wo gibt es Beratungsstellen und Selbsthilfegrup-pen? Aber auch: Was kann ich tun, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter Anzeichen von Abhängigkeit zeigt? Die Frage nach der Anonymität der Betroffe-nen stelle sich nur selten, erklärt Lasog-ga, denn die sozialen Ansprechpartner stehen unter Schweigepflicht. Gerade diese niedrige Hemmschwelle zeichnet das Angebot aus: »Betroffene müssen nicht erst Adressen und Öffnungszeiten von Beratungsstellen heraussuchen und in die Stadt fahren, sondern können sich auf dem Campus an uns wenden. « (age)

Willkommen bei Come2Campus: Come2Campus ist ein kostenloses Willkommensprogramm für internationale Studierende, die zum Winterse-mester ihr Fachstudium aufnehmen. Während der Orientierungstage vom 7. bis 9. Oktober erhielten die Studierenden wichtige Informationen über das Studium, die Universität und das Leben in Deutschland und lernten auch andere internationale und deutsche Studierende kennen. Au-ßerdem wird ihnen ein erfahrener Studierender aus dem eigenen Fachbereich (ein sogenannter Pate) in den ersten Wochen bei der Bewältigung von Startschwierigkeiten zur Seite stehen. Engagierte Patinnen und Paten können sich beim Akademischen Auslandsamt melden. Kontakt: Julia Pehle, Tel.: 755-2484 oder 755-6370

Sitzung der Landesrektorenkonferenz der NRW-Universitäten in Dortmund: Prof. Ursula Gather, Rektorin der Technischen Universität Dortmund, begrüßte am 25. Oktober die Rektorinnen und Rektoren der 14 anderen nordrhein-westfälischen Universitäten in Dortmund zur Sitzung der Landesrektorenkonferenz (LRK-NRW). Ursula Gather ist seit dem 1. Oktober für zwei Jahre zur Vorsitzenden der LRK gewählt und tritt damit die Nachfolge von Prof. Axel Freimuth, Rektor der Universität zu Köln, an. Auf der Tagesordnung der Sitzung standen unter anderem die Themen Fi-nanzierungssicherheit für die NRW-Universitäten, die Frage des Übergangs vom Bachelor in den Master sowie die Umsetzung des neuen Lehrer-ausbildungsgesetzes. Auch konstituierte sich die LRK als Verein Universität NRW – Landesrektorenkonferenz der Universitäten (LRK-NRW e. V.).

Dies und Das Freie Radikale heißt die Kabarett-truppe der TU Dortmund, die im Jahr 2007 von Mechthild v. Schoenebeck, Christa Romberg und Petra Meu-rer (beide Fakultät 15) gegründet wurde. Studierende und Lehrende aus verschiedenen Fakultäten stehen gemeinsam auf der Bühne. Die Freien Radikalen sind eines der wenigen verbliebenen westdeutschen Studen-tenkabaretts und damit eine echte Rarität. Das erste Programm, Campus-Balladen, eine Abrechnung mit der Hochschulpolitik, wurde im Dezember 2008 im Campus-Treff uraufgeführt. Weitere erfolgreiche Aufführungen er-folgten 2009, u. a. beim Festival LesArt (Helden von hier). Das zweite Pro-gramm, Über allen Gipfeln ist Schmu, setzt sich satirisch mit der Gipfelitis unserer Politiker auseinander. Premi-ere ist am 16. November um 20 Uhr im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der TU Dortmund.

Seit 2001 ist der Dortmunder Wis-senschaftstag ein fester Termin im Veranstaltungskalender der Stadt. Am 10. November können neugierige Dortmunderinnen und Dortmunder wieder auf einen Wissenschaftsaus-flug durch die Stadt gehen. Die TU Dortmund ist an einigen der Bustou-ren beteiligt. Die Anmeldung ist bis zum 4. November möglich. Auch das Reinraumlabor der Fakultät Elektro-technik war schon Station einer Tour beim Dortmunder Wissenschaftstag. Der von der Dortmund-Stiftung, dem Verein Wissenschaft in Dortmund (windo e.V.) und der Stadt Dortmund unterstützte Wissenschaftstag macht jedes Jahr im Herbst Wissenschaft live erlebbar. Hochschulen und wis-senschaftliche Institute führen in anschaulicher Form in ein aktuelles Wissenschaftsthema ein. Bei innovati-ven Unternehmen der Region zu Gast, erfahren die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger, wie die wissenschaftli-che Theorie ihren Weg in die Praxis findet. Die TU Dortmund begibt sich auf mehrere Pfade der Wissenschaft: Gemeinsam mit dem Fraunhofer In-stitut für Materialfluss und Logistik (IML) ergründet sie zum Beispiel, was moderne Logistik braucht, um in einer globalisierten Welt Verkehrswege wie Straßen, Schienen, Luft und Wasser, aber auch Kommunikations- und Da-tennetze miteinander zu verbinden. Bei einem Besuch von in der Krea-tivwirtschaft tätigen Unternehmen und dem Dortmunder U erfahren die Reisenden, wie sich Kreativität und Wirtschaft vertragen, wie das West-end rund um die Rheinische Straße zur Heimat von Kunst und Kreativität in Dortmund geworden ist und sich in Zukunft entwickeln will. Im Leibniz-In-stitut für Analytische Wissenschaften (ISAS) gehen die Besucher moderner Materialanalyse auf den Grund: Wie werden Zellen auf Krankheitserreger untersucht und wie kann die Atemluft bei der Krebsdiagnose helfen? Das ausführliche Programm gibt es auf den Internetseiten der Stadt Dortmund, wo man sich auch anmelden kann.

Dortmunder Wissenschaftstag Wis-senschaft live am 10. November ab 14 Uhr, Start: Rathaus der Stadt Dort-mund, Friedensplatz 1

Zu den Gambrinus Fellowships:

Seit dem Jahr 1994 sind jedes Jahr Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an der Technischen Universität Dortmund zu Gast, um hier zu forschen und zu lehren. Das Gambrinus-Forum ist der Höhepunkt der jährlichen Gambrinus-Aktivitäten und bietet den internationalen Gästen Gelegenheit, sich einem breiten, auch außeruniversitären, Publikum vorzustellen. In diesem Jahr hieß die TU Dortmund zwölf Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler aus Argentinien, Kuba, Indien, Kamerun und den USA willkommen. Unterstützt und gefördert wird die Stiftung Gambrinus Fellowships von der Sozietät Rechtsan-wälte Niebaum. (age)

TU-Rektorin Prof. Ursula Gather (4. v. l.) ge-meinsam mit den Referenten Gautami Shah (5. v. l.) und Prof. Rolf-Dieter Heuer (2. v. l.), Dr. Gerd Niebaum, Niebaum Rechtsanwälte (3. v. l.), Prof. Walter Grünzweig (li.) und weiteren Freunden und Förderern.

Zum Gambrinus- Forum

Die Sozialen Ansprechpartner sind:

Prof. Frank Lasogga, Fakultät 14 Emil-Figge-Straße 50, R. 2.106 A Tel.: 755-2834

Iris Hoepfner, Universitätsbibliothek Vogelspothsweg 76, R. 105/111 Tel.: 755-5078

Elke Hermann, Institut für Sport und Sportwissenschaft Otto-Hahn-Straße 3, R. 1.103 Tel.: 755-4103

Petra Mengelkamp, Strahlenschutz-beauftragte, Dezernat 1, Emil-Figge-Straße 71a, R. 02, Tel.: 755-4212

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Seite 4 11/10 | Nr. 421unizet | Kultur und Gesellschaft

Studierende als Missionare des Marketing: Konzepte für gemeinnützige Organisationen

Studierende des Lehrstuhls für Marketing an der TU Dortmund haben im Rahmen einer Lehrver-

anstaltung Marketingkonzepte für ge-meinnützige Organisationen aus der Region entwickelt. Damit wurde das Stu-dium anwendungsorientierter gestaltet und zugleich wurde lokalen Organisati-onen und Einrichtungen, die wenig Per-sonal und Mittel für Marketingaufgaben haben, geholfen.

Unter Leitung von Prof. Hartmut Holzmül-ler und Dr. Markus Blut vom Lehrstuhl für Marketing haben sieben Studen-tenteams Marketingkonzepte entwickelt. In Zusammenarbeit mit den jeweiligen Verantwortlichen des domicil Jazzclubs, des Kinder- und Jugendtheaters Dort-

mund, des Mondo Mio Kindermuseums, des Dortmunder Kunstvereins, der Dort-munder Tafel, des Dortmunder Zoos und des Mallinckrodt-Gymnasiums wurden Marketingpläne erstellt. Diese stehen nun den beteiligten Institutionen zur Um-setzung zur Verfügung. Fünf bis sechs Studierende haben in Gruppenarbeit die jeweilige Ausgangssituation analysiert und im Wechselspiel mit den verantwort-lichen Personen realistische Ziele für Marketingmaßnahmen abgeleitet. Da-nach wurden Pläne für die Gestaltung des Angebots, der Preissysteme, die Werbung und Öffentlichkeitsarbeit geschmiedet.

So wurden beispielsweise für das Mal-linckrodt-Gymnasium wichtige Zielgrup-pen ermittelt und Maßnahmen abgelei-

Das Flötenkonzert Der Turm der Win-de wird am 10. November um 20 Uhr im Audimax der TU Dortmund urauf-geführt. Es spielen das Dortmunder Universitätsorchester unter der Lei-tung von Prof. Werner Seiss. Als Solis-tin tritt die Flötistin Anne Horstmann auf, die auch als Lehrbeauftragte an der TU das Fach Flöte unterrichtet. Die Komponistin Dorothea Hofmann wird bei der Uraufführung anwesend sein. Dorothea Hofmann hat das Kon-zert für Flöte und Streichorchester auf Anregung von Anne Horstmann kom-poniert, die auch die Uraufführung nach Dortmund holte. Der Turm der Winde wird im Rahmen des Semester-auftaktkonzerts zum Wintersemester 2010/11 gespielt. Außerdem stehen an diesem Abend noch Mozarts 3. Horn-konzert, Charles Ives´ Werk Unanswe-red Question sowie ein Walzer und eine Polka von Johann Strauss auf dem Programm. Der Eintritt ist frei.

tet, um das Angebot des Gymnasiums aus Sicht dieser Zielgruppen noch attraktiver zu gestalten. Im Einzelnen wurden Kon-zepte für die Internetpräsentation, die Gestaltung von Flyern sowie Marketing-Events ausgearbeitet. Der Schulleiter des Mallinckrodt-Gymnasiums, Christoph Weishaupt, hat an dem Projekt gerne teil-genommen: »Für die Weiterentwicklung unseres Schulmarketings haben wir aus den Konzepten der Studierenden vie-le Anregungen erhalten«, so Weishaupt. Ähnlich positiv sieht die Geschäftsführe-rin des Dortmunder Kunstvereins, Verena Titze, das Ergebnis der studentischen Arbeit. Die Verantwortlichen des domicil Jazzclub haben bereits damit begonnen, erste Ideen und Anregungen der Studie-renden umzusetzen.

Nach Ansicht von Prof. Holzmüller han-delt es sich bei dem Projekt um eine In-itiative, von der alle Beteiligten profitie-ren. Die Studierenden lernen bereits an der Universität, ihr theoretisches Wis-sen auf konkrete Aufgabenstellungen anzuwenden. Für den Lehrstuhl ist es möglich, dazu beizutragen, dass nicht-gewinnorientierte und soziale Initiativen in der Stadt Dortmund mit Marketingwis-sen versorgt werden. Und zu guter Letzt erhalten die beteiligten Organisationen eine Fülle von Anregungen für ihre Ar-beit. Die systematische Analyse und der kritische Blick von außen tragen dazu bei, dass der Betrieb verbessert wird und damit gemeinnützige Ziele in stärkerem Ausmaß erreicht werden. Für das kom-mende Wintersemester werden weitere gemeinnützige Organisationen gesucht, die Interesse an einer entsprechenden Zusammenarbeit mit der TU Dortmund haben. (Fakultät)

Kontakt: Sören Köcher, Mail:[email protected]

Francesco Gervasio, Levent Gökmen, Tim Nixdorff (hinten v. l.) Samira Latif, Rinaldo Leonarczyk und Sandra Köhler (vorne v. l.) haben den Jazzclub Domicil mit Marketingideen versorgt.

Musikalischer Austausch der Extraklasse Europa InTakt begeisterte die Konzertbesucher im Audimax

Ausgebuchte Workshops, beeindru-ckende Darbietungen und begeis-terte Konzertbesucher: Die Ver-

anstaltung Europa InTakt war ein voller Erfolg. Auf Einladung des Lehrstuhls Mu-sikerziehung und Musiktherapie in Reha-bilitation und Pädagogik bei Behinderung kamen Anfang Oktober integrative Mu-sikgruppen aus mehreren europäischen Ländern an der TU Dortmund zusammen.

Ein Konzert der Extraklasse eröffnete Europa InTakt. Unter anderem traten aus Frankreich Les Percussions de Treffort auf. »Wer die Bedeutung der Musik im Leben von Menschen mit Behinderung erlebt hat, weiß um den Beitrag der Musik zur Förderung unterschiedlicher Kompe-tenzen, zur Integration und zur Verbes-serung der Lebensqualität von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Be-hinderung«, erklärt Prof. Irmgard Merkt den inklusiven Ansatz. Und sie sagt wei-ter: »Die Kulturhauptstadt will auch eine soziale Kulturhauptstadt sein, an der auch Menschen mit Behinderung teilneh-men können.« Dass das gelingen kann, hat Europa InTakt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Musiker kamen hier mit Laien und Profis zusammen, Menschen mit und ohne Behinderung erarbeiteten musikalische Themen in international ge-mischten Gruppen. Die Veranstaltung, die seit 2003 an der TU Dortmund stattfindet und in diesem Jahr Teil der Kulturhaupt-stadt war, setzte dabei auf die bewährte Kombination aus Workshops, Kongress und Konzerten sowie auf die Zusam-menarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung. »Es wurde deutlich, dass

es genau diese Mischung von Künstlern macht«, so das Fazit von Organisatorin Irmgard Merkt. Und auch die Rückmel-dung, die Merkt von den Teilnehmern erhielt, fiel durchweg positiv aus. »Es er-reichen mich viele Mails, die betonen, wie aufbauend die Veranstaltung war. Und auch der Wunsch nach einer vertieften Zusammenarbeit wird geäußert.«

Menschen mit und ohne Behinderung musizierten

und tanzten gemeinsam

In 15 Workshops trafen sich während der fünftägigen Veranstaltung Menschen mit und ohne Behinderung aus verschiedenen Ländern Europas zu musikalischen und künstlerisch interdisziplinären Aktivitä-ten. Workshops wie Community Rhythm Circle oder Steelpan regten zur unmittel-baren musikalisch-rhythmischen Akti-on an. Die Körperlichkeit der Musik und des Musikerlebens betonten Angebote mit dem Schwerpunkt Bodypercussion ebenso wie der Tai-Chi-Workshop. Der begleitende Kongress mit Keynotes von Max Fuchs, Präsident des Deutschen Kulturrates, und der US-amerikanischen Wissenschaftlerin Prof. Ellen Dissanyake stellte darüber hinaus acht Kulturpro-jekte mit Menschen mit Behinderung vor. Dort wurde das Thema Teilhabe von Men-schen mit Behinderung am kulturellen Le-ben der Gesellschaft intensiv diskutiert. Die Menschen in ihren Stärken zu zeigen: Darum ging es während der Konzerte, die ein unerlässlicher Bestandteil des Euro-

pa InTakt-Programms sind. Im Audimax, auf der Mensa-Bühne, in der Propstei-kirche, im Theater im Depot sowie im Dortmunder Rathaus zeigten integrative

Musikgruppen, dass sich in der Kulturar-beit mit Menschen mit Behinderung eine große musikalische Vielfalt entwickelt hat. (SBo)

Die Tanzperfermance Super aus Osnabrück überzeugte durch hohe Professionalität.

Besuch des William-James- Forschers Richard Gale

Veranstaltungstermine im Überblick:

Öffentliche Vortragsreihe My William James:

29. November (Teil 1), 18 - 20 Uhr1. Dezember (Teil 2), 18 - 20 Uhr 2. Dezember (Teil 3), 18 - 20 UhrEmil-Figge-Str. 50, R. 2.405

Öffentlicher Vortrag What the World Needs Now Is William James:

30. November, 18 - 20 UhrInternationales Begegnungszentrum (IBZ), Emil-Figge-Straße 59, Veran-staltungssaal

Vom 29. November bis 2. Dezember dieses Jahres wird Richard Gale, ei-ner der führenden William James-

Experten weltweit, eine Vortragsreihe und einen öffentlichen Vortrag zu William James an der TU Dortmund halten. Zu den Werken des Prof. em. der University of Pittsburgh zählen unter anderem The Divided Self of William James (1999), The Philosophy of William James: An Introduc-tion (2004), On the Philosophy of Religion (2007) sowie Dewey’s Quest for Unity: The Journey of a Promethean Mystic (2008). Gale, dessen Aufenthalt durch Dortmun-der Gambrinus Fellowships gefördert wird, ist der erste William James Scholar in Residence des im vergangenen Juli er-öffneten William James Centers an der TU Dortmund.

Nach seiner Vortragsreihe zu My William James und seinem Vortrag zu What the World Needs Now is William James wird Richard Gale vor seiner Abreise am 3. De-zember auch noch im Rahmen eines Phi-

losophieseminars mit Studierenden über James und den Pragmatismus diskutie-ren. (Kruse-Ebeling)

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Seite 511/10 | Nr. 421 unizet | Kultur und Gesellschaft

Fachaustausch unter Experten Gelungenes Jahreskolloquium des DFG-Schwerpunktprogramms

Das Jahreskolloquium des DFG-Schwerpunktprogramms Kom-petenzmodelle zur Erfassung

individueller Lernergebnisse und zur Bi-lanzierung von Bildungsprozessen fand am 4. und 5. Oktober in Dortmund statt. Das von den Professoren Detlev Leutner (Universität Duisburg-Essen) und Eck-hard Klieme (Deutsches Institut für In-ternationale Pädagogische Forschung/Goethe Universität Frankfurt) initiierte Programm befindet sich derzeit bereits in der zweiten Förderphase und um-fasst 23 interdisziplinäre Projekte aus über 25 deutschen Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen. Die daran beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen sich mit er-ziehungswissenschaftlichen, fachdidak-tischen und kognitionspsychologischen Grundlagen der Kompetenzmodellierung sowie mit psychometrischen Modellen und konkreten Technologien zur Messung von Kompetenzen.

Eine gute Gelegenheit für Austausch und Vernetzung

Eines dieser Projekte ist auch das Dort-munder Teilprojekt zur Bild-Text-Integra-tion (BiTe). Gemeinsam mit ihren Kollegen Prof. Wolfgang Schnotz (Universität Kob-lenz-Landau), Prof. Jürgen Baumert (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin) und Prof. Holger Horz (Goethe Uni-versität Frankfurt) untersucht die Dort-munder Professorin Nele McElvany (In-stitut für Schulentwicklungsforschung) die schülerseitige Kompetenz zur integ-rativen Verarbeitung von Texten mit Bil-dern und die diagnostischen Kompeten-zen von Lehrkräften bei der Einschätzung der Schülerfähigkeiten.

Für Prof. Nele McElvany sind die jährli-chen Kolloquien des Schwerpunkpro-gramms eine wichtige Gelegenheit für Austausch und Vernetzung mit Kollegin-nen und Kollegen aus anderen Projekten: »Dabei schätze ich sowohl die offiziellen Vorstellungen einzelner Projekte im Ple-

num als auch die vielfältigen Gesprächs-möglichkeiten zwischen den offiziellen Programmpunkten.« Aber auch neue Im-pulse sind den Schwerpunktprogramm-forschern wichtig. Diese erhalten sie u. a. durch eingeladene Vorträge nationaler und internationaler Gastredner. In die-sem Jahr konnten dafür mit Prof. Marei-ke Kunter (Goethe Universität Frankfurt) und Prof. James Pellegrino (University of Illinois at Chicago) erneut zwei Experten im Bereich der Kompetenzdiagnostik bei Lehrenden und Lernenden gewonnen werden. So befasst sich Mareike Kunter intensiv mit der Kompetenzmessung bei Lehrkräften und James Pellegrino mit den Implikationen der Kognitionsforschung und der Messtheorie für das Bildungswe-sen sowie die pädagogische Praxis.

Mit dem Jahreskolloquium in Dortmund steuert die zweite Förderphase des Pro-gramms auf ihr Ende zu. Viele Forsche-rinnen und Forscher haben daher das Jahreskolloquium genutzt, um Ideen und Anregungen für Folgeprojekte bzw. für projektübergreifende Kooperationen für die dritte Förderphase zu gewinnen. Die-se werden sie in den kommenden Wochen vertiefen, um sie zum Ende des Jahres bei einem Projektleitertreffen vorzustel-len. Auch Prof. Nele McElvany plant einen Verlängerungsantrag für ihr BiTe-Projekt: »Im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen haben sich viel versprechende Anschlussideen ergeben.« (Treffon)

Kontakt: Katrin Lintorf, Tel.: 755-5516, Mail: [email protected]

Prof. Mareike Kunter (Goethe Universität Frankfurt), Prof. James Pellegrino (University of Illinois at Chicago), Prof. Eckhard Klieme(Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung/Goethe Universität Frankfurt) sowie Prof. Detlev Leutner (Universität Duisburg-Essen) (v.l.)

Zeugnis vormoderner Kultur: St.-Johann-Baptist-Kirche in Brechten als Erinnerungsort des Ruhrgebiets

Die Wahrnehmung des Ruhrgebietes ist stark durch Industrialisierung und Strukturwandel geprägt. Doch

birgt die Region bedeutende Zeugnisse vormoderner Kultur. Sie prägen, oft im Schatten der breiteren Aufmerksamkeit, Bild und Erscheinung der Region ent-scheidend mit. Die St.-Johannes-Kirche in Brechten zählt zu den bemerkens-wertesten dieser Erinnerungsorte auf dem Gebiet des heutigen Dortmund. Das siebte Dortmunder Kolloquium zu Kunst, Kultur und Geschichte in der mittelal-terlichen Stadt, veranstaltet von der TU Dortmund, dem Stadtarchiv Dortmund, der Ev. Kirche St. Johann Baptist sowie der Conrad von Soest-Gesellschaft, stellt daher vom 21. bis zum 23. Oktober den Kirchenbau als Erinnerungsort des Ruhr-gebiets in den Fokus.

Die Geschichte von St. Johannes in Brechten beginnt mit der Christianisie-rung. Die Kirche gehörte zum Frauenstift in Essen, einem der mittelalterlichen Zentren europäischer Kultur. Bis heute ist der Kirchenbau des 13. Jahrhunderts mit seiner bedeutenden Ausmalung erhalten: ein Kleinod mittelalterlicher Architektur und Kunst. Auch das siebte Dortmunder Mittelalter-Kolloquium wollte wieder seine Geschichte, die Pfarrorganisation, den Kirchenbau, die Ausstattung und die

Glocken mit der Geschichte der Denk-malpflege oder zur Erinnerungskultur in einen spannungsreichen Dialog setzen und die Ergebnisse aktueller interdiszi-plinärer Forschung (Kunstgeschichte, Ar-chitektur, Archäologie, Geschichte, Theo-logie) für die interessierte Öffentlichkeit kommunizieren. Wegen der Vernetzung Brechtens mit dem Frauenstift Essen und wegen der überregionalen Bedeutung der Kirche mit ihren Fresken aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ist das Kolloquium von der TU Dortmund als Veranstaltung im Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 kon-zipiert worden. Auch dieses Dortmun-der Mittelalter-Kolloquium ging vor Ort. Veranstaltungsort war die Kirche St. Jo-hannes in Brechten. In der Kirche selbst wurden so durch die wissenschaftlichen Vorträge die Architektur, die Malereien und die Glocken unmittelbar erfahrbar. Das sinnliche Erleben und die Informatio-nen verdichten sich gegenseitig zu einem besseren Verständnis des Kulturdenk-mals. Die Vorträge richten sich an die in-teressierte Öffentlichkeit, sie wollen die spannenden Erkenntnisse der Forschung vor Ort kommunizieren. (Fakultät)

Kontakt: Prof. Dr. Barbara Welzel, Insti-tut für Kunst und Materielle Kultur, Tel. 755-2955, Mail: [email protected]

Rösler informiert sich über Forschungsergebnisse

Im Rahmen der bundesweiten Ab-schlussveranstaltung der Förder-initiative Leuchtturmprojekt Demenz

informierte sich Bundesgesundheitsmi-nister Dr. Philipp Rösler in Berlin über die Ergebnisse des Dortmunder Projektes EVIDENT. Das Bundesgesundheitsmi-nisterium hatte das knapp zweijährige Forschungsvorhaben zusammen mit 28 weiteren Projekten gefördert, die am 21. September, dem Welt-Alzheimer-Tag, gemeinsam ihre Ergebnisse vorstellten. Minister Rösler zeigte sich sehr interes-siert an der Rolle der Kommunen in der vernetzten Demenzversorgung, die für EVIDENT ausführlich untersucht worden war. Wie ihm Projektleiterin Prof. Monika Reichert, TU Dortmund, anhand der For-schungsergebnisse erläuterte, »können Kommunen in Bezug auf eine professi-onell betriebene Netzwerkarbeit eine neutrale Steuerungsfunktion einneh-men. Sie können alle wichtigen Akteure einbinden und durch die Bereitstellung von fördernden Rahmenbedingungen wesentlich zur Nachhaltigkeit erfolgrei-cher Vernetzung beitragen«. Für EVIDENT hatten drei Teams aus der Sozialen Ge-rontologie und Lebenslaufforschung der TU Dortmund, aus dem Institut für Ge-rontologie an der TU Dortmund und aus der Sozialforschungsstelle Dortmund in sechs nordrhein-westfälischen Regionen zur Kooperation und Vernetzung in der

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler und Prof. Monika Reichert von der TU Dortmund bei der Abschlussveranstal-tung der Förderinitiative Leuchtturmprojekt Demenz in Berlin

Versorgung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen geforscht. Aus den Ergebnissen entwickelten die For-scher Handlungsempfehlungen für die Entwicklung und Verstetigung vernetzter Demenzversorgung, die in Forschungsbe-richten und einer Projektbroschüre nach-zulesen sind (www.leuchtturm-evident.de). Das Fördervolumen belief sich auf rund 327.000 Euro. (Fakultät)

Gambrinus- Fellow zu GastProf. Andreas Liening und sein Team freu-ten sich auf den diesjährigen Gastdozen-ten Prof. Peter Davies, der am 25. Oktober am Lehrstuhl Wirtschaftswissenschaft und Ökonomische Bildung eintraf. Das Ziel des Aufenthalts, der im Rahmen des Dortmunder Gambrinus-Fellowship stattfindet, ist es, gemeinsam mit dem britischen Professor den Grundstein für internationale Forschungsvorhaben zu legen. Neben einem hochschulöffentli-chen Vortrag gab es Workshops zu Davies Forschungsbereich der Threshold Con-cepts, d. h. Schwellenkonzepte der Öko-nomischen Bildung. In diesem Bereich ist der Professor von der University of Birming-ham (UK) eine ausge-wiesene Koryphäe. Das britische Forschungs-ministerium bezeich-nete das von ihm da-mals geleitete Institute for Education Policy Research (IEPR) in der 2008er Evaluation mit dem Prädi-kat World Leading Research. Besonders hervorzuheben ist seine Funktion als Gründungsherausgeber des Internatio-nal Review of Economics Education sowie Herausgeber- und Reviewer-Tätigkeiten in weiteren 18 international anerkannten Zeitschriften. (Fakultät)

Gewölbemalerei mit dem Jüngsten Gericht: Der Zug der Verdammten. St.-Johann-Baptist-Kirche in Dortmund-Brechten, zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts

Dies und Das

Mit einem internationalen Symposium und einem akademischen Fest im Internati-onalen Begegnungszentrum (IBZ) ehrte die TU Dortmund am 22. Oktober die lang-jährige Leiterin des Hochschuldidaktischen Zentrums, Prof. Sigrid Metz-Göckel. Anlass war der 70. Geburtstag der renommierten Hochschul- und Geschlechterfor-scherin im August, die seit mehr als 30 Jahren zu diesen Themen forscht. Rund 150 Gäste aus dem In- und Ausland folgten der Einladung nach Dortmund. Den Fest-vortrag zum Thema Mann Frau Arbeit Macht. Aktuelle Geschlechterfragen hielt die Soziologin und Bildungsforscherin Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wis-senschaftszentrums Berlin. Unter den namhaften Wissenschaftlerinnen aus der Hochschul- und der Geschlechterforschung waren auch Prof. Bozena Choluj (Euro-pa Universität Viadrina/Universität Warschau), Prof. Ilse Lenz (Ruhr Universität Bo-chum) und Prof. Dr. Aylâ Neusel (INCHER Universität Kassel/Berlin).

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Seite 6 11/10 | Nr. 421unizet | Natur und Technik

Neuerscheinung: Stadtentwicklung seit 1945

Ab sofort ist ein neues Buch zur Stadtentwicklung Dortmunds in der jüngeren Vergangenheit er-

hältlich. In 39 Beiträgen zeichnet die-ser Sammelband, herausgegeben von Wissenschaftlern der Fakultät Raum-planung der TU Dortmund, ein umfas-sendes Bild der Stadtentwicklung Dort-munds nach dem Zweiten Weltkrieg. Während die erste Hälfte des 20. Jahr-hunderts bereits sehr gut dokumentiert ist, bestanden bislang große Lücken in der Geschichtsschreibung über die Pla-

nungs- und Stadtentwicklungspolitik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die mit dieser Neuerscheinung größten-teils geschlossen werden. Typisch für die Beiträge, die von Wissenschaftlern und Praktikern geschrieben worden sind, ist die geschichtliche Erfassung etwa der Wirtschaftsentwicklung, der Hochschu-len und Technologieparke, der Verkehrs-planung, Grün- und Freiraumplanung, der Großsiedlungen und ihrer Privatisierung im letzten Jahrzehnt, des Einzelhandels, der Cityentwicklung oder der Kulturwirt-schaft und zugleich der planerische und politische Ausblick auf die zukünftigen Handlungserfordernisse in diesen Fel-dern. Der Gesamtüberblick über die Ge-schichte und die gegenwärtigen Aufgaben der Stadtentwicklung Dortmunds ist die Besonderheit dieser mit zahlreichen Kar-ten, Bildern und Übersichtstabellen ange-reicherten Publikation. So diskutiert z.B. der ehemalige NRW-Städtebauminister Prof. Cristoph Zöpel die Rolle Dortmunds für die Metropole Ruhr. Michael Schwar-ze-Rodrian von der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr schreibt über die zweiten Dekade des Emscher-Landschaftsparks in Dortmund, Prof. Manfred Walz über Kontinuitäten und Diskontinuitäten der »Großen Pläne«, vom Generalsiedlungs-plan 1920 bis zum Flächennutzungsplan 2004. Stefan Kruse dokumentiert die Hochs und Tiefs des Dortmunder Wegs zur Einkaufsmetropole, Hermann Bömer die Geschichte der Kommunalwirtschaft und die Hoesch-Investitionsoptionen unter Detlev Rohwedder in den 1980er Jahren. Stoff zum produktiven Streit bie-ten die Beiträge von Stadtbahnbauamts-leiter Otto Schließler Stadtentwicklung und Stadtbahnbau sowie von U. Häpke und Heiko Holtgrave (AKOPLAN) Die neue Stadtbahn: Zum Wohle der City und der Automobilisten. Prof. Lothar Finke und Thomas Quittek (Vorstand des Beirats der unteren Landschaftsbehörde) sezie-ren mit schmerzhafter Präzision Natur-schutz- und Freiraumentwicklungspro-bleme in Dortmund. Viktoria Walz legt schonungslos die Schwächen von 50 Jahren Stadtplanung für die Migranten offen. Diese und zahlreiche weitere Bei-träge bilden ein Konvolut, das in seiner Themenvielfalt – bezogen auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts – für Dort-mund bislang einzigartig sein dürfte. Für alle an der jüngeren Stadtgeschichte in-teressierten Politiker, Wissenschaftler und Studierenden ist somit ein Sammel-band von unvergleichlicher Breite und Tiefe entstanden. (Fakultät)

Bömer, Hermann, Lürig, Eike; Utku, Ya-semin, Zimmermann, Daniel (Hg.): Stadt-entwicklung in Dortmund seit 1945. Von der Industrie- zur Dienstleistungs- und Wissenschaftsstadt, ISBN 978-3-88211-177-4, 27,50 Euro

Kontakt: Dr. Hermann Bömer, Mail: [email protected], Eike B. Lürig, Mail: [email protected]

Eike B. Lürig (links) und Hermann Bömer mit ihrem Buch aus der Blauen Reihe

Dortmunder Physiker untersucht die Rolle der Sonne beim Klimawandel

Vor allem der Ausstoß von Kohlen-dioxid, verursacht durch die Men-schen, ist für die globale Erwärmung

verantwortlich – das ist die vorherr-schende Meinung in der Debatte um den Klimawandel. Aber auch andere Faktoren wirken auf das Klima: Der Physiker Prof. Werner Weber, Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Festkörperphysik der TU Dortmund, untersucht, welche Rolle die Sonnenzyklen beim Klimawandel spielen. Anhand von langjährigen Daten zur Son-neneinstrahlung fand er starke Hinweise dafür, dass die Sonnenaktivität die Aero-solbildung in der Atmosphäre und damit die Sonneneinstrahlung auf die Erdober-fläche beeinflusst. Seine Erkenntnisse wurden nun im Fachmagazin Annalen der Physik veröffentlicht.

Dass die Sonnenaktivität einen Einfluss auf unser Klima hat, wird schon lange ver-mutet, nur ist bisher umstritten, wie hoch er ist. Eine Theorie lautet, dass der Klima-wandel direkt mit der Sonnenabstrahlung zusammenhängt: Während eines meist elf Jahre dauernden Zyklus der Sonnen-aktivität verändert die Sonne auch ihre mittlere Temperatur. Bei steigender Ak-tivität wird sie etwas heißer und strahlt mehr Licht ab. Da in den letzten 50 Jahren mehrere starke Sonnenzyklen auftraten, hat auch die Sonnenabstrahlung zuge-nommen. Dieser Beitrag allein kann aber den Klimawandel nicht erklären. Doch es gibt eine weitere indirekte Beeinflussung, und zwar durch die kosmische Strahlung,

erklärt Dr. Patrick Grete, der an Webers Lehrstuhl mitarbeitete und dessen Er-gebnisse im populärwissenschaftlichen Onlinejournal SOLONline veröffentlicht hat. Diese Strahlung, in der Regel Proto-nen und Alpha-Teilchen, wird durch die Magnetfelder der Sonne abgelenkt und damit teilweise von der Erde ferngehal-ten. Auch das hängt von der Sonne ab: In Zeiten schwacher Sonnenaktivität sind auch die solaren Magnetfelder schwach und lassen mehr kosmische Strahlung zur Erde durch. In der Erdatmosphäre erzeugt sie Ionen von Luftmolekülen, die sich sofort mit einer Hülle von Wassermo-lekülen umgeben. Dies ist seit langem be-kannt. Weber allerdings nimmt an, dass diese Wasserhülle die positiv und negativ geladenen Ionen davon abhält, sich beim Zusammentreffen durch Ladungsaus-tausch auszulöschen – sie bleiben als neutrale Wassertröpfchen bestehen, die beide Ionensorten enthalten. Die Ionen der Luftmoleküle sind also im Wasser in gleicher Weise gelöst wie die Ionen eines Salzes. So sind sie sehr stabil und können sich als Aerosole lange in der Atmosphäre aufhalten.

Ist die Sonne schwach aktiv, lassen also die solaren Magnetfelder viel kosmische Strahlung zur Erde durch, werden beson-ders viele Aerosole in der Atmosphäre ge-bildet. Sie streuen und absorbieren das einfallende Sonnenlicht – darum kommt bei geringer Aktivität deutlich weniger Licht auf der Erdoberfläche an als in ak-

tiven Zeiten. Die Auswertung der Mess-daten aus 100 Jahren zeigt, dass dieser Effekt etwa zehnmal so stark auf die Er-derwärmung wirkt wie die Änderung der direkten Sonnenabstrahlung. Das solare Minimum zwischen dem Ende des letzten und dem Beginn des jetzigen Zyklus der Sonnenaktivität dauerte sehr lange. Auch im neuen Zyklus, der 2008 begann, ist die Sonne bisher sehr ruhig. Darum, so glaubt Werner Weber, wird die globale Erwär-mung in den kommenden Jahren stagnie-ren, vielleicht sogar in eine Abkühlphase umschlagen. Er hält es auch für möglich, den von ihm postulierten Effekt für die strategische Bekämpfung der Erder-wärmung einzusetzen: Unter dem Ober-begriff Geo-Engineering werden schon heute Methoden erdacht, gezielt in die Kreisläufe der Erde einzugreifen, um den Klimawandel abzuschwächen. Der Ab-kühlungseffekt könnte verstärkt werden, wenn solche Ionen zur Aerosolbildung zusätzlich in die Atmosphäre eingebracht würden. Es wäre womöglich nicht das erste Mal: Während des Kalten Krieges gelangte im Zuge der Kernwaffenversu-che ähnlich viel ionisierende Strahlung in die Atmosphäre wie sonst durch die kos-mische Strahlung. Die globale Kälteperio-de von 1950 bis 1970 nannten die Medien damals »kleine Eiszeit«. (Fakultät)

Kontakt: Prof. Werner Weber, Mail: w e r n e r. w e b e r @ t u - d o r t m u n d . d e , Dr. Patrick Grete, Mail: [email protected]

Dortmunder Stadthäuser: Energiesparendes Bauen Erster Spatenstich für Forschungsprojekt von TU und DOGEWO21

Nachhaltiges und dauerhaftes Bau-en stehen im Zentrum eines For-schungsprojekts, das DOGEWO21

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Stadtbaukunst der TU Dort-mund im Stadtteil Wambel durchführt. Mit dem ersten Spatenstich für drei Mus-terhäuser, die während ihres Baues und ihrer Nutzung durch Messungen und Be-obachtungen erforscht werden, geht das Projekt jetzt in die entscheidende Phase. Diese Musterhäuser sollen nach dem derzeit bestmöglichen Wissen um nach-haltige Architektur errichtet werden, um weiteres Wissen zum dauerhaften ener-giesparenden Bauen zu gewinnen.

Viele nutzbare Räume schaffen

Die Gebäude sind so konzipiert, dass viel-fältig nutzbare Räume entstehen. Neben der energetischen Nachhaltigkeit bei die-sen Gebäuden steht auch die architek-tonische Nachhaltigkeit im Vordergrund. Die in diesem Projekt entwickelten Mus-terhäuser sollen nicht als allgemeingülti-ge Lösung gelten, beispielhaft für andere Gebiete soll aber die Methode sein, mit der eine solche Lösung entwickelt wurde.

Die Häuser in Dortmund-Wambel in Peter-Paul-Rubens-Straße werden in Massivbauweise errichtet, unterschei-den sich aber in der Art der thermischen Außenhülle durch die Wahl unterschied-licher Bauteilqualitäten. Die Geschoss-decken werden als Stahlbeton bzw. als Ziegeldecken ausgeführt, ebenso unter-scheiden sich die Dachkonstruktionen der einzelnen Gebäude (Massivdach und Zimmermannskonstruktion).

Die Konstruktionen sind relativ einfach herzustellen und dadurch auch günstig und durch lokale Fachhandwerker in-stand zu halten. Es entfällt der Rückgriff auf hochspezialisierte Technologien im

Bereich der Baumaterialien. Die Fenster werden je nach Himmelsrichtung (N/S) der Fassade in unterschiedlichen Qua-litäten eingebaut. Eine Unterscheidung bei den Fenstern zwischen den einzelnen Gebäuden erfolgt nicht. Als den zu errei-chenden Zielwert für den Primärener-giebedarfswert der drei Gebäude gilt der KFW55-Standard.

Eine Heizungsanlage für drei Häuser

Die drei Häuser werden mit insgesamt ei-ner Heizungsanlage ausgestattet. Diese Anlage befindet sich in einem separaten und von außen gesondert zugänglichen Haustechnikraum. Die Gebäude wer-den nach Fertigstellung vermietet und deren Energieverbräuche sowie weitere

Messwerte über einen längeren Zeitraum (mehrere Heizperioden) aufgezeichnet, an den Projektpartner übermittelt, aus-gewertet, grafisch aufgearbeitet und teil-weise wieder den Nutzern zur Verfügung gestellt. Des Weiteren werden die Häu-ser mit einem Bus-System ausgestattet, dessen Nutzen hauptsächlich für die wissenschaftlichen Untersuchungen zu sehen ist. Für den Nutzer/Mieter entsteht dadurch ein Mehrwert, der allerdings über die „normale“ Haussteuerung nicht hinausgehen soll. Über dieses System können – falls gewünscht und notwen-dig – auch Rückmeldungen an den Nut-zer zur energieoptimierten Nutzung des Gebäudes weitergegeben werden. Zu den Mess- und Regeleinrichtungen innerhalb des Gebäudes kommen noch Messfühler in Außenbauteilen und mobile Messein-richtungen (Raumluftqualität und weite-re) zum Einsatz. (Fakultät)

Forschungsprojekt Dortmunder Stadthäuser: Energiesparendes Bauen in der Langzeitperspektive

Projektpartner/Bauherr: DOGEWO Dortmunder Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft, Armin Ned-den (Architekt), Tel. 1083 281

Forschungsinstitution: Deutsches Institut für Stadtbaukunst, TU Dortmund, Projektleitung: Martin Cors (Architekt), Tel. 755- 5180

Energieberatung: Markus Motz (Architekt), Tel. 755-5180

Prof. Dr. Wolfgang Sonne, stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst, mit dem Modell eines „Musterhauses“

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Neue Zertifikats- kurse im FrühjahrDie Fakultät Architektur und Bauingeni-eurwesen und das Zentrum für Weiter-bildung (ZfW) der TU Dortmund bieten ab Frühjahr 2011 zwei neue Zertifikats-kurse zu »Facility Management und Im-mobilienwirtschaft«, zur »Bauleitung« sowie einen Lehrgang zur Sicherheits- und Gesundheits schutzkoordination auf Baustellen (SiGeKo-Kurs) an. Die wissenschaftliche Leitung wird von Prof. Mike Gralla, Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement der TU Dort-mund und Prof. Jörg Becker, Lehrgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der FH Dortmund wahrgenommen. Zielgrup-pe der Zertifikatsangebote sind neben Hochschulabsolventen der Architektur, des Bauingenieurwesens und verwand-ter Studiengänge des Bauwesens auch Techniker und Meister. Die berufsbeglei-tenden Zertifikatskurse vermitteln zu-sätzliche Qualifikatio nen, die die Chan-cen auf dem Arbeitsmarkt verbessern sollen. Sie thema tisieren aktuelle berufs-relevante Vertiefungen zum Facility Ma-nagement und der Immobilienwirtschaft bzw. zur Bauleitungstätigkeit. Die Kurse er strecken sich über zehn Tage, aufgeteilt in fünf Blöcke á zwei Tagen, und schlie-ßen mit einer schriftlichen Prüfung ab. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Universitätszertifikat. Durch die Zertifikats kurse erwerben die Teilnehmenden grundlegendes Wissen für ihre berufli che Praxis. Mit den Kur-sen orientiert sich die TU Dortmund an den augenblicklichen und zukünftigen berufsrelevanten Bedürfnissen der Bau- und Immobilien branche für Ingenieure, Architekten und andere angesprochene Berufs gruppen. Für die Durchführung der Module konnten durchweg renommier te Experten aus Wissenschaft und Praxis gewonnen werden. Der SiGeKo-Lehrgang vermittelt die Inhalte der Richtlinie RAB/B und RAB/C und umfasst 8 Präsenztage. Kontakt: www.bauweiterbildung.tu-dort-mund.de, Katja Leysdorff, Tel.: 755-6629, [email protected]

Studierende machen sich Gedanken zur städtebaulichen Bedeutung einer Kapelle

Als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Archi-tektur hat Dr. Oliver Karnau zusam-

men mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Arnsberg einen fünftägigen Studierenden-Workshop organisiert. Hauptaufgabe war es, die städtebauli-che Einordnung der Rodentelgen-Kapelle und ihre Nutzungsperspektiven zu bear-beiten. Am Tag vor dem eigentlichen Tag des offenen Denkmals, am 11. September, präsentierten Studierende des Bachelor-Studiengangs Architektur und Städtebau im Rahmen ihrer Denkmalpflege-Ausbil-dung ihre Gedanken und Skizzen zur Ka-pelle in Bruchhausen.

Obwohl immer wieder ausgebaut und erweitert, war die Kapelle nach dem Auf-schwung von Bruchhausen nach 1870 bald wieder zu klein. Deshalb wurde 1925/26 in der Nähe die neue größere Pfarrkirche St. Maria Magdalena und Lu-zia errichtet. In ihr sind damals wesent-liche Teile der ehemaligen Kapellenaus-stattung geborgen worden, darunter ein romanisches Kruzifix von 1220/30, der ehemalilge Hochaltar mit einer außerge-wöhnlichen Pièta der Zeit um 1600 und anderes mehr. Danach wurde die Kapel-le als Gemeindehaus und Jugendheim genutzt und 1968 vorübergehend der evangelischen Kirchengemeinde über-lassen. Seit einigen Jahren steht der Bau nun aber ganz leer. Dadurch und auf-grund fehlender Nutzungsperspektiven ist die Rodentelgenkapelle akut in ihrem Bestand gefährdet. Im Oktober 2009 hat sich der Förderverein Rodentelgenkapel-le konstituiert, der die Kapelle erhalten möchte. Doch fehlt noch eine dauerhaft tragende Nutzungsvorstellung.

Jeden Tag haben sich Ammar Al-Khalaf, Trine Hausmann, Jana Hohmann, Ro-man Tesch und Anastasia Wittich be-merkenswert konzentriert mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt. Dafür haben sie sich in Bruchhausen einquar-tiert und immer wieder den Ort und die

Kapelle studiert und viele Interviews mit den Menschen vor Ort geführt. Auf diese Weise war der Workshop für die Studie-renden ein ganz praktischer, lebensnaher Teil ihrer Hochschul-Ausbildung, der es ihnen ermöglicht hat, ihre bereits erwor-benen Kenntnisse und Fertigkeiten an dieser konkreten Aufgabe zu erproben. Solche praxisbezogenen Aufgaben sind ein wichtiger Teil der akademischen Leh-re, deren Inhalte sich in Vorbereitung auf die spätere berufliche Tätigkeit in solchen praktischen Übungen bewähren müssen. Die Studierenden sollten erproben, wie sie als denkmalpflegende Architekten an eine solche Aufgabe herangehen würden und in Respekt vor dem Baudenkmal ihre

Die sakrale Bedeutung der kleinen Kapelle soll nach den Vorstellungen der Studierenden nicht verloren gehen.

»Man bleibt enorm interdisziplinär«Prof. Peter Müller ist als Gambrinus-Fellow zu Gast an der Fakultät Statistik

Die jährlichen Bevölkerungszahlen sagen uns, ob unsere Bevölkerung wächst oder schrumpft, Hochrech-

nungen geben um Punkt 18 Uhr erste Aufschlüsse darüber, welche Partei eine Wahl gewonnen hat und aus dem Bei-packzettel von Medikamenten können wir ersehen, welche Nebenwirkungen häufig auftreten – Statistik begegnet uns im Alltag überall. Auf einem besonderen Gebiet bewegt sich Prof. Peter Müller: Als Biostatistiker ist er auch eine der letzten Instanz vor der Zulassung von Medika-menten und Therapien. Er ist zurzeit als Gambrinus-Fellow zu Gast an der Fakul-tät Statistik.

»Statistik ist sehr vielfältig«, meint Prof. Müller: »Es gibt so viele Spezialisierungs-möglichkeiten und man arbeitet trotz-dem enorm interdisziplinär.« Er selbst ist ein gutes Beispiel dafür: Seit 2001 ist er am MD Anderson Cancer Center der Uni-versity of Texas in Houston tätig, einem der größten Krebszentren des Landes, das über ein eigenes Institut für Biosta-tistik verfügt. Dort ist er für die Planung von klinischen Studien verantwortlich, in denen die Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit von Medikamenten und Therapien getestet wird. Hier verbindet sich Statistik mit Medizin, Biologie und Chemie. »Es ist eines der aufregendsten und momentan aktivsten Forschungs-gebiete in der Statistik, weil Studien im-mer komplexer werden und immer mehr

Daten anfallen«, erklärt der in Österreich geborene Forscher. Genau das wird aber zum Problem: Denn weil immer mehr und immer umfangreichere Studien durchge-führt werden, werden sie immer aufwän-diger und teurer. Die Auftraggeber klini-scher Studien setzen darum verstärkt auf flexibel und adaptiv geplante Unter-suchungen. Dazu arbeitet Müller unter einem statistischen Paradigma, das im deutschsprachigen Raum weniger vertre-ten ist: der Bayesianischen Statistik.

Prof. Peter Müller wurde 1963 in Wien geboren. Nach dem Studium in Be-triebsinformatik an der TU Wien zog es ihn in die USA, wo er 1991 an der Purdue University promovierte. Kern seiner Dissertation war Bayesiani-sche Statistik. Nach einer Professur an der Duke University ist er seit dem Jahr 2001 am Institut für Biostatis-tik des MD Anderson Cancer Center der University of Texas tätig. Noch bis Ende November ist der im Rahmen des Gambrinus-Fellowship zu Gast in Dortmund.

Im Gegensatz zur in Deutschland weiter verbreiteten klassischen Statistik basiert sie nicht auf Annahmen, die erst am Ende einer Untersuchung überprüft werden, sondern lässt mehr Raum für Zwischen-schritte, um die bisherige Entwicklung zu beobachten und daraufhin über das wei-tere Vorgehen zu entscheiden. So kön-nen beispielsweise Studien zur Findung der richtigen Dosis eines Medikaments, in der verschiedene Versuchsgruppen unterschiedliche Dosen erhalten, so an-

gelegt werden, dass in einem Zwischen-schritt die bisherige Wirksamkeit des Medikaments evaluiert wird. Erweist sich die geringste Dosis als wirkungslos oder die höchste als schädlich oder stark be-lastend für die Versuchsgruppe, könnte dieser Versuchszweig abgebrochen wer-den, um umso effizienter in den übrigen Zweigen zu arbeiten.

Mehr zu seiner Arbeit berichtet Prof. Peter Müller in einem hochschulöffentlichen Vortrag Innovative Planung von Klinischen Studien – unter Berücksichtigung moder-ner statistischer Methoden, insbesonde-re Bayesianische Ansätze: 10. Oktober, 16.15 Uhr, Hörsaal M/E21. (age)

individuellen Vorstellungen entwickeln. Die Diskussion darüber ist dann umge-kehrt auch eine Rückmeldung für die Lehrenden.

Die Arbeiten der Studentinnen und Stu-denten zeigen ihre ganz pragmatisch entwickelten Vorstellungen in Grundris-sen, Schnitten und Ansichten. In allen Arbeiten ist zu erkennen, dass es ihnen wichtig war, Möglichkeiten für die Men-schen in Bruchhausen zu entwickeln und dabei alle Generationen im Blick zu haben. Es ist kein Wolkenkuckucksheim, keine völlig unrealistische Utopie dabei. Es ist deutlich, dass die Studierenden mit Respekt und Anerkennung großen Wert

darauf gelegt haben, die sakrale Bedeu-tung der Kapelle nicht zu überdecken, sondern sie erlebbar und augenfällig zu machen. Allen war wichtig, auch wei-terhin Gottesdienste und Andachten zu ermöglichen. Dafür wurden ganz unter-schiedliche Überlegungen entwickelt. Der kaum lösbaren Frage, wie denn der bes-tens erhaltene, figürlich und ornamental geschmückte Fachwerkgiebel von 1659 im Dachraum sichtbar gemacht werden könnte, hat sich niemand verweigert – im Gegenteil sind die Studierenden hier auf ungewöhnliche Einfälle gekommen, die uns die besondere Eigentümlichkeit dieser Balken noch einmal hochschätzen lassen.(Oliver Karnau)

Der Beitrag WENO scheme with sta-tic grid adaptation for tracking steep moving fronts von Ala Eldin Bous-waig und Prof. Sebastian Engell wur-de durch die Juroren als beste Arbeit mit einem Preisgeld von 3.000 Euro ausgezeichnet. Der Hauptautor der Arbeit, Ala Eldin Bouaswaig, stammt aus Libyen. Er hat an der TU Dortmund den Master-Studiengang Chemical Engineering absolviert. Seine Master-arbeit verfasste er über die Modellie-rung und Optimierung eines Polyme-risationsreaktors. Er erhielt für seine hervorragenden Studienleistungen 2006 einen Jahrgangsbestenpreis der Gesellschaft der Freunde der TU Dort-mund. Ala Eldin Bouswaig ist seit 2006 Doktorand am Lehrstuhl für Systemdynamik und Prozessfüh-rung in der Fa-kultät Bio- und Chemieingeni-eurwesen. Seine Promotion wurde durch ein Stipendium der NRW Gradu-ate School of Production Engineering and Logistics an der TU Dortmund so-wie nachfolgend durch ein Stipendi-um des General People Committee for Higher Education Libya unterstützt.Die Preisrichter beurteilten die Arbeit von Bouswaig und Engell als »eine technisch exzellente Arbeit, die eine neue numerische Methode verschlägt, parabolische Differentialgleichungen unter Verwendung von gPROMS zu lö-sen«.

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Seite 8 11/10 | Nr. 421unizet | Wissenschaft und Praxis

Impressum

Herausgeber Technische Univer-sität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat für Öffentlichkeitsarbeit) Chefredakteurin Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, E-Mail: [email protected] Layout: Angelika Willers Auto-rinnen und Autoren dieser Aus-gabe Stephanie Bolsinger (SBo), Alexandra Gehrhardt (age), Oliver Karnau, Ute Kruse-Ebeling, Burk-hard Sauerwald, Ronja Treffon Wei-tere Mitarbeit Sylvia Ebbes (Ver-trieb), Jürgen Huhn (Fotos), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet www.tu-dortmund.de/unizet Basisge-staltung grimm.design, Düsseldorf

unizet erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit.

ISSN 1439-1198

Bayer baut Netzwerk mit TU aus Beste BCI-Absolventen wurden ausgezeichnet

Bayer Technology Services (BTS) hat die besten Absolventen der Studi-engänge Bio- und Chemieingeni-

eurwesen der Technischen Universität Dortmund ausgezeichnet. Das Unterneh-men vertieft damit seine Zusammenar-beit mit der Hochschule. Geehrt wurden

Feierstunde in der TU Dortmund (v.l.): Dr. Dirk Van Meirvenne (Geschäftsführer Bayer Technology Services), die ausgezeichneten Absolventen Sebastin Heitmann und Da-niel Sudhoff sowie Prof. Dr. Sebastian Engell, Prodekan der Fakultät BCI

Symposium: Vergabeform von Bauprojekten

Fachtagung: Entwicklung der Schraubenmaschinen

Bauchemiker tagen an der TU Dortmund: Hans-Kühl-Medaille für Dr. Hugo M. Rietveld

Vom 6. bis 8. Oktober traf sich an der TU Dortmund die Fachgruppe Bau-chemie der Gesellschaft Deutscher

Chemiker (GDCh), um über Zementalter-nativen, kalk- und gipsbasierte Baustoffe, Schadensmechanismen und Dauerhaf-tigkeit, Baustoffanalytik, klimaschonen-de Baustoffe und den Einsatz organi-scher Zusatzmittel zu diskutieren. Wie in anderen Wirtschaftsbereichen sind auch im Baustoffbereich neue Materialien und Technologien erforderlich, die durch ei-nen geringeren Werkstoff- und Energie-einsatz die Freisetzung klimarelevanter Gase verringern. Es müssen aber auch Werkstoffeigenschaften hinsichtlich ih-rer Verarbeitbarkeit und Gebrauchstaug-lichkeit ständig angepasst werden. Ein Beispiel, das in diesem Zusammenhang auf der Dortmunder Tagung auch behan-delt wird, sind feinkörnige und tragfähige Schaumbetone mit hochporösem Gefüge und sehr geringer Dichte. Bei ihnen ist der Werkstoffeinsatz bei dennoch hoher Tragfähigkeit verringert; die Poren wirken wärmedämmend und beeinflussen so-mit positiv das Klima im Gebäudeinnern. Dieser Schaumbeton erhält seine pori-ge Struktur durch gezieltes chemisches

Aufschäumen mit dem Treibmittel Alu-miniumpulver. Er erhärtet an der Luft, im Vergleich zu den traditionellen Porenbe-tonen, welche in einer Sattdampf-Atmo-sphäre im Autoklaven unter hohem Ener-gieaufwand erhärten müssen. Aktuelle und konsequent betriebene Forschungs-arbeiten führten zu diesem neuen che-misch aufgetrieben und lufterhärtenden Schaumbetonen. Es musste die Zusam-mensetzung der Ausgangsmaterialien gezielt optimiert werden. Das gilt auch für die Verwendung der eingesetzten Zu-satzmittel und -stoffe. Luftporenmenge und die Porenradien werden durch die Partikelgrößen und die Menge des Treib-mittels Aluminiumpulver gesteuert. Die Viskosität des »Mörtelleims« kann durch den Einsatz von PCE-Fließmitteln (Po-lycarboxylatether) beeinflusst und für den chemischen Treibvorgang optimiert werden. Jedoch kann das Gefüge der Po-ren dadurch auch nachteilig beeinflusst werden, was wiederum zu verminder-ten Festigkeiten führen kann, die diesen Schaumbeton dann als Konstruktions-baustoff unbrauchbar machen könnten. Der Einfluss von PCE-Fließmitteln auf die Eigenschaften des Mikrogefüges ist daher Gegenstand weiterer aktueller For-schungsarbeiten.

Als innovative Materialien zur Energie-einsparung im Bauwesen gelten auch Calciumcarbonat-Aerogele. Aerogele hel-fen mit Hilfe von festen Netzwerken aus Nanopartikeln, Bauwerke energieeffizi-ent zu gestalten. Sie bestehen zum über-wiegenden Teil aus Luft, umgeben von einem nanopartikulären Netzwerk. Sie verfügen daher über ein extrem geringes Gewicht und hervorragende Isoliereigen-schaften und sind sogar optisch trans-parent. Lichtdurchlässige Wärmeisolie-rungen aus Aerogelgranulat sind bereits auf dem Markt. An leichten und wärme-dämmenden Aerogelbeton wird derzeit intensiv geforscht. Das Partikelnetzwerk kommerziell verfügbarer Aerogele be-steht in der Regel aus Siliciumdioxid; kos-tengünstiger könnten Calciumcarbonat-Aerogele hergestellt werden.

Baustoffe könnten auch deutlich besser recycelt werden als das bisher der Fall ist. Allein in Deutschland beträgt das Auf-kommen an mineralischem Bauschutt 50 bis 60 Millionen Tonnen pro Jahr. Zwei Drittel davon finden Anwendung als re-zykliertes Material im Erd- und Land-schaftsbau. Der Rest wird deponiert oder im übertägigen Bergbau eingesetzt, sieht man einmal von dem einen Prozent ab, das im Hochbau wiederverwertet wird. Derzeit wird eine Technologie zur Herstel-lung leichter hochwertiger Recyclinggra-nulate auf Basis von heterogenen Bau- und Abbruchabfällen entwickelt. Die Leichtgranulate, die aus dem fein gemah-lenen Abbruchmaterial durch Zugabe eines Porosierungsmittels und anschlie-ßender thermischer Behandlung entste-hen, wodurch Gase freigesetzt werden und das Material gebläht wird, können beispielsweise als Gesteinskörnung im Beton oder als Pflanzsubstrat eingesetzt werden.

Die Entwicklung neuer Baustoffe oder Produktions- oder Herstelltechnologien in der Bauchemie ist von jeher eng mit der Entwicklung von Baustoffanalysen ver-knüpft. Häufig angewandt wird im Bau-stoffbereich die Röntgenbeugungsana-lyse zur Identifizierung der kristallinen Stoffe. Insbesondere in der Bauchemie ist man dankbar für eine Methode, die eine Quantifizierung der Baumaterialien mittels der schnellen und einfachen Me-thode der Röntgenbeugungsanalyse er-möglicht. Entwickelt hat diese Methode Dr. Hugo M. Rietveld, wofür ihn die GDCh-Fachgruppe mit der Hans-Kühl-Medaille ehrt. Gewürdigt wird damit Rietvelds wis-senschaftliches Lebenswerk, das durch Etablierung einer Verfeinerungsstrategie von Röntgen- und Neutronendaten eine große Bedeutung in vielen Gebieten der Naturwissenschaften erlangte – insbe-sondere in der Bauchemie. (Fakultät)

Kontakt: Prof. Dr. Bernd Middendorf, LS Werkstoffe des Bauwesens, Tel. 755-4840, Mail: [email protected]

Schraubenkompressoren und -motoren, Vakuum- und Flüs-sigkeitspumpen: Mit den neues-

ten Entwicklungen auf dem Feld der Schraubenmaschinen beschäftigte sich die diesjährige Fachtagung, die das VDI-Wissensforum und das Fachgebiet Flu-idtechnik der Fakultät Maschinenbau am 5. und 6. Oktober an der TU Dortmund veranstaltet haben. Experten aus der In-dustrie und der Forschung gingen wäh-rend der zweitägigen Konferenz neuen Entwicklungen und zukünftigen Her-ausforderungen auf den Grund. Gemein-sam mit Prof. Andreas Brümmer, Fach-gebietsleiter Fluidtechnik und Dekan der Fakultät Maschinenbau, und seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern disku-tierten u. a. Wissenschaftler der Univer-sitäten Darmstadt, Chemnitz, München, Wien, Pilsen und London gemeinsam mit Vertretern namhafter Unternehmen wie BASF, MAN, Ingersoll Rand, Leistritz, Oer-likon Leybold oder Volkswagen aktuelles Wissen und künftige Trends: Technolo-gische und ökonomische Fortschritte an Schraubenmaschinen, Innovationen in der Vakuumtechnik und Möglichkeiten der Umformtechnik werden vorgestellt. Die Fachleute erörterten aber auch, wo Probleme im Anlagenbetrieb auftreten, welchen Maschinen welche Marktchan-cen zuzurechnen und wie neue Entwick-lungen zu bewerten sind. (Fakultät)

Rund 100 Führungskräfte aus Bau-unternehmen, öffentlichen sowie privaten Auftraggebern, Banken,

Versicherungen und Rechtsanwaltskanz-leien interessierten sich für das Sympo-sium, das der Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen zu-sammen mit dem Bauindustrieverband NRW im Herbst durchführte. Im Mittel-punkt stand die Frage: Wie wähle ich die passende Vergabeform für ein Baupro-jekt. Hochkarätige Referenten von pri-vaten und öffentlichen Auftraggebern (Horst Winkler, Leiter Strategischer Ein-kauf, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW und Peter Knopf, Prokurist Multi Development Germany GmbH) erläuter-ten praxisnah, anschaulich und konkret ihre jeweiligen Entscheidungskriterien für eine Generalunternehmer- bzw. Ein-zelvergabe. Um das facettenreiche The-ma von allen Seiten zu beleuchten folgten außerdem Vorträge aus Sicht der mittel-ständischen Bauindustrie (Klaus Pacher,

Verleihung der Hans-Kühl-Medaille an Dr. Hugo M. Rietveld

Technischer Direktionsleiter NRW, Ed. Züblin AG) sowie versicherungstechni-sche, juristische Bewertungen (Michael Halstenberg, Ministerialdirkektor a.D. und Erfried Schüttpelz, Richter am OLG Düsseldorf) der GU- oder Einzelvergabe. Die abschließende wissenschaftliche Bewertung der GU- oder Einzelvergabe wurde von Prof. Mike Gralla vorgetragen. In der abschließenden konstruktiven Diskussion mit dem fachkundigen Publi-kum standen Themen wie Mittelstands-definition, Parallelauschreibungen und die Abgrenzung Generalunternehmer/Generalübernehmer im Fokus. Am Ende der Veranstaltung blieben den Teilneh-mern umfassende Informationen sowie gebündelte Daten, Fakten und Entschei-dungskriterien zum Thema Vergabeform, aus denen jeder sein persönliches Fazit ziehen konnte. (Fakultät)

Kontakt: Prof. Dr. Mike Gralla, LS Baube-trieb und Bauprozessmanagement, Tel. 755-2073

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Andreas Brümmer, Tel. 755-5720, E-Mail: [email protected]

der Bioingenieur Sebastian Heitmann und der Chemieingenieur Daniel Sudhoff, die ihr Studium mit den Noten 1,3 und 1,2 abgeschlossen haben.

»Qualifizierter Nachwuchs, insbeson-dere in den technisch-naturwissen-

schaftlichen Fächern, ist für innovative Unternehmen von ganz besonderer Be-deutung«, sagte BTS-Geschäftsführer Dr. Dirk Van Meirvenne zu Beginn der Feier-stunde vor rund 100 neu diplomierten In-genieuren sowie deren Eltern, Freunden und Professoren. »Kluge Köpfe mit inno-vativen Ideen sind die beste Investition in die Zukunft. Die Professoren der Fakultät für Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund bilden ein einzigartiges Team international renommierter Spit-zenwissenschaftler«, sagte Van Meirven-ne und wünschte den Absolventen einen optimalen Start in ihr Berufsleben.

TU zählt zu den Top-Hochschulen

Ein bedeutender Teil des Ingenieurnach-wuchses von Bayer Technology Services aus den vergangenen Jahren stammt von der Technischen Universität Dortmund, mit der BTS zahlreiche Forschungspro-jekte betreibt, darunter auch das gemein-same Forschungszentrum INVITE GmbH. INVITE wird sich mit der Entwicklung res-sourcenschonender, effizienter und flexi-bler Produktionsprozesse beschäftigen. Die TU Dortmund gehört mit der RWTH Aachen und der TH Karlsruhe zu den Top-Hochschulen für Chemieingenieurwesen in Deutschland. (unizet)