unizet 06/11

8
www.tu-dortmund.de/unizet | [email protected] Einfacher durch die UB Die Ausleihe in der Universitätsbibliothek wird erleichtert: Wer Bücher und andere Medien auslei- hen will, kann sie jetzt an speziellen Geräten selbst verbuchen. Und das ist nicht die einzige Neuerung. Seite 3 Schummelnd durchs Studium Das Beben um zu Guttenberg ist vorbei, der Krater im System Wissenschaft bleibt. Journalistik-Professor Holger Wormer erklärt, was Universitäten aus dem Fall lernen können. Seite 4 06/11 | Nr. 427 CO 2 -ärmer durch den Verkehr Bis 2020 soll Deutschland führend in der Elektromobilität sein - so will es die Bundes- regierung. Die TU Dortmund hat jetzt einen Grundstein dazu gelegt: mit einem eigenen Kompetenzzentrum. Seite 7 Ein Programm für alle: Sommerfest am 7. Juli Neuer Rekord: 1.353 Starter feiern »ihren« Campuslauf N ie hat es so viele Meldungen zum Dortmunder Campuslauf gege- ben wie bei der 27. Auflage: 1.353 Läuferinnen und Läufer haben die größ- te sportliche Tradition der Dortmunder Hochschulen aufrecht erhalten und sind am 25. Mai an den Start gegangen. Der Lauf rund um den Campus, den der TV Einigkeit Barop e.V. veranstaltet und der Hochschulsport der TU und FH Dort- mund ausgerichtet, wird immer belieb- ter: Seit 2004 steigt die Teilnehmerzahl kontinuierlich, zum 25. Jubiläum vor zwei Jahren hatten sich sich zum ersten Mal mehr als 1.000 Starter angemeldet. Auch in diesem Jahr war der Zehnkilometerlauf die populärste Disziplin: Über 500 Läufe- rinnen und Läufer sind hier angetreten. Die übrigen rund 800 Frauen, Männer und Kinder verteilten sich auf die Distan- zen über fünf und zweieinhalb Kilometer, den Campuswalk und den außergewöhn- lichen Mathetower-Run. Florian Müller schaffte die zehn Stockwerke in 01:04.42 Minuten. Für die Läufer ging es vom Mar- tin-Schmeißer-Platz aus über die Otto- Hahn-Straße in den Friedrich-Wöhler- Weg und von dort aus über den Campus an der Fachhochschule vorbei zurück zum Brunnen auf dem Schmeißer-Platz. Dort sorgte das eldoradio*-Team für gute Laune, auf der Strecke hat ein großes Publikum die Sportlerinnen und Sportler angefeuert. (age) Alle Ergebnisse und Bilder: www.hs.tu- dortmund.de/campuslauf DAAD-Stipendiaten aus aller Welt zu Gast in Dortmund 550 junge Akademiker im Audimax empfangen R und 550 Stipendiatinnen und Sti- pendiaten des Deutschen Akademi- schen Austausch Dienstes (DAAD) haben sich vom 27. bis 29. Mai an der Technischen Universität Dortmund ge- troffen. Die jungen Akademiker stammen aus 96 verschiedenen Nationen, vor allem aus Afrika und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa und den GUS-Ländern. Viele von ihnen haben in ihren Heimatländern bereits ein Studium abgeschlossen, das sie nun an deutschen Hochschulen er- gänzen. In Dortmund konnten sie sich ge- genseitig kennenlernen und Erfahrungen austauschen. Fachlicher und persönlicher Austausch Rektorin Prof. Ursula Gather und DAAD- Vizepräsident Prof. Max G. Huber be- grüßten die Studierenden zum Auftakt im Audimax. Die Entscheidung für eine Universität in Deutschland sei eine her- vorragende, aber auch mutige Wahl, so die Rektorin in ihrem Grußwort, »denn im Ausland zu leben und auch noch zu studieren oder zu promovieren, ist eine große Herausforderung«. Im Anschluss berichtete der DAAD-Stipendiat Dmitriy Targoni aus der Russischen Föderati- on über seine Erfahrungen zum Thema Wandel durch Austausch. Künstlerisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstal- tung von Josue Partida und Anne Jannick. Während ihres Aufenthaltes in Dortmund hörten die internationalen Gäste Vorträge von TU-Professorinnen und Professoren und präsentierten die Themen, an denen sie selbst forschen: Diese reichen von der Untersuchung der Köln-Düsseldorfer Ri- valität (Ariel Connolly-Smith, Universität Bonn) bis hin zur Ausbildung im Ausland und die Faktoren für eine erfolgreiche Durchführung (Damian Chukwu Odimeg- wu). Neben dem fachlichen Austausch der DAAD-Geförderten stand bei dem Sti- pendiatentreffen vor allem das Knüpfen neuer Kontakte im Mittelpunkt. (OLe) K eine Vorlesungen, keine Prüfun- gen und auch die Forschung ruht – trotzdem wird der Campus voller Menschen sein: Am Donnerstag, dem 7. Juli, gibt es zum ersten Mal das Som- merfest an der TU Dortmund. Fast 30.000 Menschen studieren, lehren, forschen an der TU oder arbeiten in Verwaltung und Technik. Um 15 Uhr sind alle Angehörigen, ihre Familien und Freunde sowie Förderer und Partner der TU herzlich zum gemein- samen Feiern eingeladen! Für sie alle haben die Organisatoren des Sommerfestes ein vielseitiges Programm zusammengestellt – mit Beteiligung der Fakultäten, des AStA, der Fachschaften und vielen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern, die sich tolle Beiträge überlegt haben. Es gibt Verkaufsstände, kleine Ausstellungen, Mitmach-Aktionen und Vorführungen. Zum Beispiel sorgt das Team vom Hochschulsport mit der Ins- titutsolympiade und anderen Sport- aktionen für Bewegung auf dem Campus. Die Wiese vor der Unibibliothek wird zur Spielwiese – mit Rutsche und Spielaktio- nen für Kinder. Ab 15 Uhr gibt es außerdem Konzerte auf der Bühne auf dem Martin-Schmeißer- Platz, und zwar immer mit Beteiligung von Studierenden und Angehörigen der TU. Blues, Jazz, Pop und Rock gibt es da- bei genauso wie einen Auftritt des Univer- sitätschors. Klassisch wird es im Audimax um 20 Uhr beim Semesterabschlusskon- zert des Studentenorchesters. Wer sich bei so viel Aktivität stärken möchte, findet an den zahlreichen Stän- den auf dem Campus eine große Aus- wahl. Die Grill-Stationen des Studenten- werks verteilen gratis Bratwürste. Mehr Gegrilltes, aber auch Salate, Kuchen und Getränke gibt es an den Verkaufsständen der Fachschaften. Die Fakultät Chemie verschenkt sogar selbstgemachtes Erd- beereis – solange der Vorrat reicht. Auf der Mensabrücke bieten unter ande- rem afrikanische, koreanische, kurdische und mongolische Studierende exotische Gerichte aus ihren Heimatländern. Lesen Sie mehr zum Programm des Som- merfestes auf Seite 2. Einen Fuß vor den anderen: Der Campuslauf ist eine sportliche Dortmunder Tradition. Studierende aus aller Welt haben Dortmund besucht. Bild: Michael Jordan/DAAD

description

Die Juni-2011-Ausgabe der unizet der Technischen Universität Dortmund

Transcript of unizet 06/11

Page 1: unizet 06/11

www.tu-dortmund.de/unizet | [email protected]

Einfacher durch die UBDie Ausleihe in der Universitätsbibliothek wird erleichtert: Wer Bücher und andere Medien auslei-hen will, kann sie jetzt an speziellen Geräten selbst

verbuchen. Und das ist nicht die einzige Neuerung.

Seite 3

Schummelnd durchs StudiumDas Beben um zu Guttenberg ist vorbei, der Krater im System Wissenschaft bleibt. Journalistik-Professor Holger Wormer erklärt, was Universitäten aus dem Fall lernen können.

Seite 4

06/11 | Nr. 427

CO2-ärmer durch den VerkehrBis 2020 soll Deutschland führend in der Elektromobilität sein - so will es die Bundes-regierung. Die TU Dortmund hat jetzt einen Grundstein dazu gelegt: mit einem eigenen Kompetenzzentrum.

Seite 7

Ein Programm für alle:Sommerfest am 7. Juli

Neuer Rekord: 1.353 Starter feiern »ihren« Campuslauf

Nie hat es so viele Meldungen zum Dortmunder Campuslauf gege-ben wie bei der 27. Auflage: 1.353

Läuferinnen und Läufer haben die größ-te sportliche Tradition der Dortmunder

Hochschulen aufrecht erhalten und sind am 25. Mai an den Start gegangen.

Der Lauf rund um den Campus, den der TV Einigkeit Barop e.V. veranstaltet und

der Hochschulsport der TU und FH Dort-mund ausgerichtet, wird immer belieb-ter: Seit 2004 steigt die Teilnehmerzahl kontinuierlich, zum 25. Jubiläum vor zwei Jahren hatten sich sich zum ersten Mal mehr als 1.000 Starter angemeldet. Auch in diesem Jahr war der Zehnkilometerlauf die populärste Disziplin: Über 500 Läufe-rinnen und Läufer sind hier angetreten. Die übrigen rund 800 Frauen, Männer und Kinder verteilten sich auf die Distan-zen über fünf und zweieinhalb Kilometer, den Campuswalk und den außergewöhn-lichen Mathetower-Run. Florian Müller schaffte die zehn Stockwerke in 01:04.42 Minuten. Für die Läufer ging es vom Mar-tin-Schmeißer-Platz aus über die Otto-Hahn-Straße in den Friedrich-Wöhler-Weg und von dort aus über den Campus an der Fachhochschule vorbei zurück zum Brunnen auf dem Schmeißer-Platz. Dort sorgte das eldoradio*-Team für gute Laune, auf der Strecke hat ein großes Publikum die Sportlerinnen und Sportler angefeuert. (age)

Alle Ergebnisse und Bilder: www.hs.tu-dortmund.de/campuslauf

DAAD-Stipendiaten aus aller Welt zu Gast in Dortmund550 junge Akademiker im Audimax empfangen

Rund 550 Stipendiatinnen und Sti-pendiaten des Deutschen Akademi-schen Austausch Dienstes (DAAD)

haben sich vom 27. bis 29. Mai an der Technischen Universität Dortmund ge-troffen. Die jungen Akademiker stammen aus 96 verschiedenen Nationen, vor allem aus Afrika und Lateinamerika, Mittel- und Osteuropa und den GUS-Ländern. Viele von ihnen haben in ihren Heimatländern bereits ein Studium abgeschlossen, das sie nun an deutschen Hochschulen er-gänzen. In Dortmund konnten sie sich ge-genseitig kennenlernen und Erfahrungen austauschen.

Fachlicher und persönlicher Austausch

Rektorin Prof. Ursula Gather und DAAD-Vizepräsident Prof. Max G. Huber be-grüßten die Studierenden zum Auftakt im Audimax. Die Entscheidung für eine Universität in Deutschland sei eine her-vorragende, aber auch mutige Wahl, so

die Rektorin in ihrem Grußwort, »denn im Ausland zu leben und auch noch zu studieren oder zu promovieren, ist eine große Herausforderung«. Im Anschluss berichtete der DAAD-Stipendiat Dmitriy Targoni aus der Russischen Föderati-on über seine Erfahrungen zum Thema Wandel durch Austausch. Künstlerisch begleitet wurde die Eröffnungsveranstal-tung von Josue Partida und Anne Jannick. Während ihres Aufenthaltes in Dortmund hörten die internationalen Gäste Vorträge von TU-Professorinnen und Professoren und präsentierten die Themen, an denen sie selbst forschen: Diese reichen von der Untersuchung der Köln-Düsseldorfer Ri-valität (Ariel Connolly-Smith, Universität Bonn) bis hin zur Ausbildung im Ausland und die Faktoren für eine erfolgreiche Durchführung (Damian Chukwu Odimeg-wu). Neben dem fachlichen Austausch der DAAD-Geförderten stand bei dem Sti-pendiatentreffen vor allem das Knüpfen neuer Kontakte im Mittelpunkt. (OLe)

Keine Vorlesungen, keine Prüfun-gen und auch die Forschung ruht – trotzdem wird der Campus voller

Menschen sein: Am Donnerstag, dem 7. Juli, gibt es zum ersten Mal das Som-merfest an der TU Dortmund. Fast 30.000 Menschen studieren, lehren, forschen an der TU oder arbeiten in Verwaltung und Technik. Um 15 Uhr sind alle Angehörigen, ihre Familien und Freunde sowie Förderer und Partner der TU herzlich zum gemein-samen Feiern eingeladen!

Für sie alle haben die Organisatoren des Sommerfestes ein vielseitiges Programm zusammengestellt – mit Beteiligung der Fakultäten, des AStA, der Fachschaften und vielen Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern, die sich tolle Beiträge überlegt haben. Es gibt Verkaufsstände, kleine Ausstellungen, Mitmach-Aktionen und Vorführungen. Zum Beispiel sorgt das Team vom Hochschulsport mit der Ins-titutsolympiade und anderen Sport-aktionen für Bewegung auf dem Campus. Die Wiese vor der Unibibliothek wird zur Spielwiese – mit Rutsche und Spielaktio-nen für Kinder.

Ab 15 Uhr gibt es außerdem Konzerte auf der Bühne auf dem Martin-Schmeißer-Platz, und zwar immer mit Beteiligung von Studierenden und Angehörigen der TU. Blues, Jazz, Pop und Rock gibt es da-bei genauso wie einen Auftritt des Univer-sitätschors. Klassisch wird es im Audimax um 20 Uhr beim Semesterabschlusskon-zert des Studentenorchesters.

Wer sich bei so viel Aktivität stärken möchte, findet an den zahlreichen Stän-den auf dem Campus eine große Aus-wahl. Die Grill-Stationen des Studenten-werks verteilen gratis Bratwürste. Mehr Gegrilltes, aber auch Salate, Kuchen und Getränke gibt es an den Verkaufsständen der Fachschaften. Die Fakultät Chemie verschenkt sogar selbstgemachtes Erd-beereis – solange der Vorrat reicht.

Auf der Mensabrücke bieten unter ande-rem afrikanische, koreanische, kurdische und mongolische Studierende exotische Gerichte aus ihren Heimatländern.

Lesen Sie mehr zum Programm des Som-merfestes auf Seite 2.

Einen Fuß vor den anderen: Der Campuslauf ist eine sportliche Dortmunder Tradition.

Studierende aus aller Welt haben Dortmund besucht. Bild: Michael Jordan/DAAD

Page 2: unizet 06/11

Seite 2 06/11 | Nr. 427unizet | Campus und Leben

Die TU Dortmund gibt der Stadt kul-turelle Impulse: Besonders sichtbar war dies im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 und ist es jetzt in den Ausstellun-gen und Veranstaltungen im Dortmun-der U, unserem Campus Stadt. Aber auch darüber hinaus bereichert sie die Stadt mit Musik, Kunst, Architektur, mit dem Programm des TV-Lernsen-ders nrwision oder Vortragsreihen über moderne Physik. Wissenschaftler und Studierende aus aller Welt sorgen für internationales Flair in Dortmund.

Die Universität hat starke Partner in der Stadt: Gemeinsam wird der Logis-tikCampus gestemmt, Unternehmen finanzieren Stipendien für Studieren-de, stiften Preise für Abschlussarbei-ten und sponsern Veranstaltungen wie den Campuslauf. All diesen Freunden und Förderern möchte ich herzlich für ihr Engagement danken!

»Wir sind die Universitätsstadt Dort-mund.« Diesen Satz muss man noch oft wiederholen, bis er in den Köpfen angekommen ist. Transportieren Sie ihn weiter. Und testen Sie die Reaktion von Freunden und Bekannten!

Herzlich

Ihre

Ursula Gather

Liebe Leserinnen und Leser,

verblüffen Sie Kollegen, Freunde und Bekannte doch einmal mit folgendem Satz: »Wir sind die Universitätsstadt Dortmund«. Er ist wahr. Und doch wer-den Sie viele überraschen. Offenbar ist dieser Satz noch nicht oft genug gesagt worden. Er hat sich noch nicht in den Köpfen der Dortmunder festge-setzt.

Dortmunds Geschichte als Univer-sitätsstadt ist vergleichsweise jung. Vor rund 100 Jahren stellte die Stadt bei der Preußischen Regierung erst-mals einen Antrag für eine Technische Hochschule – und hatte keinen Erfolg. Es gab eine Reihe erfolgloser Initiati-ven, bis von 1958 an die Gesellschaft der Freunde mit Nachdruck den Bau einer Universität forderte. Ihre Beharr-lichkeit zahlte sich aus. 1966 wurde der Grundstein für die Universität ge-legt, 1968 wurde sie feierlich eröffnet. Während der Dortmunder Dreiklang »Kohle-Stahl-Bier« Vergangenheit ist, steht die TU heute für die Gegenwart der Stadt – und für ihre Zukunft.

Sie hat einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel der Region geleis-tet. Mit 3.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sie heute einer der größten Arbeitgeber, gleich neben der Stadt selbst. Jährlich verlassen mehr als 2.000 Absolven Absolventen die Hochschule. Sie stehen der Ge-sellschaft, unseren Schulen und dem hiesigen Arbeitsmarkt als hochquali-fizierte Akademiker zur Verfügung. Die TU Dortmund ist Gesellschafterin des TechnologieZentrums und kooperiert eng mit dem Technologiepark Dort-mund. Er ist mit 280 Unternehmen und 8.500 Arbeitnehmern der größte in Deutschland und der drittgrößte in Europa!

DieDerDas

Ralf Offele, Dezernat 2, ist ab sofort behördlicher Datenschutzbeauftrag-ter an der TU.

Für mehr Wissenschaftsfreundlich-keit haben sich die nordrhein-westfä-lischen Universitäten und Forschungs-einrichtungen ausgesprochen. In ihrer Sitzung am 16. Mai in Dortmund dis-kutierte die Landesrektorenkonferenz unter Vorsitz von Prof. Ursula Gather mit Vertretern der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft, der Helm-holtz- und der Leibniz-Gemeinschaft sowie anderen Forschungsinstituten, wie die Institutionen gemeinsam Ein-fluss auf ein Klima der Wissenschafts-freundlichkeit nehmen können.

Das Hochschuldidaktische Zentrum (HDZ) bietet zum Start des Winter-semesters wieder die Veranstaltung Start in die Lehre an. Der dreitägige Workshop richtet sich sowohl an Wis-senschaftlerinnen und Wissenschaft-ler, die mit ihrer Lehrtätigkeit begin-nen, als auch an solche, die bereits Lehrerfahrung gesammelt haben. Vom 20. bis 22. September thematisiert der Kurs den Einsatz unterschiedlicher Lehr- und Lernformen, die Lehr- und Seminarplanung, kreative Problemlö-setechniken oder Feedbackmethoden. Start in die Lehre bietet eine Orientie-rungshilfe für die Lehrgestaltung und die Kommunikation mit Studierenden und gibt Tipps, wie sich das Berufsle-ben an der Universität mit den Anfor-derungen und Wünschen des Lehrall-tags vereinbaren lässt. Die Teilnahme wird mit einem Zertifikat bescheinigt, das auf eine hochschuldidaktische Qualifizierung angerechnet werden kann. Start in die Lehre ist eine von der Deutschen Gesellschaft für Hoch-schuldidaktik (dghd) akkreditierte Ver-anstaltung.

Infos: www.hdz.tu-dortmund.de/start/

Ulrich-Teichler-Preis für Nachwuchswissenschaftlerin Grit Würmseer

Für ihre Dissertation Auf dem Weg zu neuen Hochschultypen – Eine organisationssoziologische Analyse

der Identität von Fachhochschulen und Universitäten vor dem Hintergrund hoch-schulpolitischer Reformen ist Dr. Grit Würmseer, bis vor kurzem wissenschaft-liche Mitarbeiterin am Zentrum für Wei-terbildung, mit dem Ulrich-Teichler-Preis der Gesellschaft für Hochschulforschung ausgezeichnet worden. In ihrer Arbeit hat Grit Würmseer Identitätsbildungen von Hochschulen untersucht. Sie zeigte auf,

wie die klassische Differenz zwischen Fachhochschulen und Universitäten ver-schwimmt: Während Fachhochschulen in großen Städten sich in Richtung Universi-tät entwickeln, bewegen sich kleine Uni-versitäten in Richtung Lehruniversitäten, also Fachhochschulen.

Die Dissertation wurde von Prof. Uwe Wil-kesmann, Direktor des Zentrums für Wei-terbildung der TU Dortmund, betreut. Der Ulrich-Teichler-Preis wird seit 2008 ver-geben. Der Kasseler Hochschulforscher

Prof. Ulrich Teichler (Internationales Zen-trum für Hochschulforschung der Univer-sität Kassel) hat den Preis gestiftet, um junge Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler anzuregen, sich wissenschaft-lich mit Fragen der Hochschulforschung auseinanderzusetzen. Zugleich sollen herausragende Nachwuchsarbeiten zu dieser Thematik stärker in der Öffentlich-keit bekannt gemacht werden. Die Initia-tive wird vom Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF) unterstützt. (unizet)

Freunde und Förderer

Die Technische Universität Dortmund bedankt sich bei der Sparkasse Dort-mund und der Gesellschaft der Freun-de der TU Dortmund für die großzügige Unterstützung des Sommerfestes.

ConRuhr in LateinamerikaUniversitätsallianz Metropole Ruhr gründet Koordinationsbüro in Rio de Janeiro

Flagge zeigt die Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) – die Ruhr-Universität Bochum, die Technische

Universität Dortmund und die Universi-tät Duisburg-Essen – jetzt auch in La-teinamerika. Nach den Standorten New York und Moskau hat sie am 9. Mai mit prominenten Gästen ein gemeinsames Kontaktbüro in Rio de Janeiro eröffnet. Im September sollen mit einem weite-ren Büro in den Räumen des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) in São Paulo die Beziehungen der UAMR nach Südamerika weiter aus-gebaut werden. Das Richtfest für dieses Haus hat eine Delegation der UAMR im Beisein des Bundespräsidenten Christian Wulff bereits am 6. Mai gefeiert.

Ruhrgebiet soll sich als exzellenter Standort etablieren

Das UAMR-Büro ConRuhr Lateinameri-ka ist im deutschen Generalkonsulat in Räumlichkeiten des Deutschen Akademi-schen Austausch Dienstes (DAAD) in Rio de Janeiro untergebracht. Geleitet wird es durch Prof. Christoph de Oliveira Käpp-ler von der TU Dortmund. »Wir starten unsere Außenvertretung in Südamerika zum richtigen Zeitpunkt«, so de Oliveira Käppler, »gerade hat die brasilianische

Präsidentin Dilma Rousseff verkündet, dass von den neuen 100.000 Stipendien für Auslandsaufenthalte brasilianischer Studierender gut zehn Prozent nach Deutschland gehen sollen.« Das brasili-anische Hochschulsystem ist de Oliveira Käppler gut vertraut, unter anderem war er bereits mehrere Jahre als Gastpro-fessor an der Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG) in Belo Horizon-te tätig. Für die ständige Vertretung vor Ort konnte die Universitätsallianz mit Dr. Stephan Hollensteiner einen sehr erfah-renen Experten gewinnen. Er hat bereits in Rio de Janeiro beim DAAD gearbeitet und verfügt insofern über ausgezeichnete Kontakte zu brasilianischen und anderen südamerikanischen Universitäten.

Zentrales Ziel und Aufgabe des neuen Ko-ordinationsbüros ist es, das Ruhrgebiet als exzellenten Forschungs- und Studi-enort in Südamerika zu positionieren und stärker bekannt zu machen, um länder-übergreifende Hochschulkooperationen zu aktivieren und nachhaltig zu stärken. Das Büro soll als Anlaufstelle vor Ort auch die entsprechenden UAMR-Aktivitäten intensivieren und bündeln, sodass neue Netzwerke auf- und ausgebaut werden können. Dazu sollen wechselseitige For-schungsaufenthalte von Wissenschaft-lern gefördert, der Studierendenaus-tausch in beide Richtungen intensiviert, exzellente Doktoranden gewonnen, ge-meinsame Studiengänge initiiert sowie neue Weiterbildungsangebote entwickelt werden. (unizet)

Christian Müller, DAAD (links), und Prof. Christoph de Oliveira Käppler im neuen ConRuhr-Büro. Bild: ConRuhr

Wer etwas ganz Besonderes ausprobie-ren will, sollte einen Besuch im »Café im Dunkeln« einplanen. Die Fakultät Reha-bilitationswissenschaften lädt ein in eine Welt ohne Licht und eröffnet den Besu-chern so ganz neue Erfahrungen. Bis 22 Uhr geht das Programm auf dem Martin-Schmeißer-Platz, doch das Sommerfest der TU ist dann noch längst nicht zu Ende: Weiter geht es mit der Party im Mensafo-yer und im Südtrakt der Mensa bei Musik der 60er, 70er und 80er Jahre. (unizet)

Das Sommerfest der TU Dortmund: Party und Tanz im Mensafoyer

Page 3: unizet 06/11

Seite 306/11 | Nr. 427 unizet | Campus und Leben

Gesunder Campus: Auf zwei Rädern zur Uni

Das Wissenschaftsjahr 2011 steht ganz im Zeichen der Gesundheit. Auch die Tech-nische Universität Dortmund beteiligt sich daran, nicht nur mit wissenschaftlichen Arbeiten, sondern auch mit praktischen Angeboten. Eines davon ist die Aktion Mit dem Rad zur Arbeit, die die Fakultät Raumplanung gemeinsam mit der AOK seit dem 1. Juni organisiert. Den richtigen Weg auf dem Drahtesel zur Uni weist eine Radkarte, die der AStA erstellt hat.

Mit dem Rad zur Uni? Eigentlich gern – wären da nicht ständig rote Ampeln, verstopfte Stra-

ßen und stinkende Autoabgase. Und die Schleichwege kennt nicht jeder. Der AStA will das ändern und hat eine Fahrradkar-te mit den kürzesten und schönsten We-gen zum Campus zusammengestellt.

In der Radkarte sind die üblichen und be-kannten Wege eingezeichnet, aber auch alternative Routen abseits der Haupt-verkehrsstraßen, die außer freien Wegen noch mehr zu bieten haben: gute Luft, in-teressante Geschichten und historische Gebäude. Auf der Vorderseite der Radkar-te sind die besten Routen durch die Stadt eingezeichnet. Von der Nord- und der Oststadt, Hörde, der südlichen City sowie dem Kreuz- und Klinikviertel geht es vor-

bei an markanten Ecken und Parks zum nördlichen oder südlichen Campus. Auch die kürzesten und entspanntesten Rou-ten durch die Stadt sind in der Karte ver-zeichnet. Der viel befahrene Wallring oder die B1 müssen dabei nur selten gekreuzt werden. Außerdem wurde darauf geach-tet, dass möglichst wenige Steigungen die Fahrt verlangsamen und die Strecken möglichst selten auf die Hauptverkehrs-straßen treffen.

Die Fahrradkarte liegt im AStA-Büro (Emil-Figge-Straße 50) und im Copy Shop im Mensa-Foyer aus und kann auf den Webseiten des AStA heruntergeladen werden. (age)

Infos: www.asta.uni-dortmund.de/ser-vice/fahrradkarte/

Ursula Gather Festrednerin beim Reinoldimahl:»Wir sind die Universitätsstadt Dortmund«

Das diesjährige Reinoldimahl, bei dem die Reinoldigilde am 6. Mai tra-ditionell zu Pfefferpotthast und Bier

ins Dortmunder Rathaus lud, stand ganz im Zeichen des meisterlichen BVB. Sechs Tage nach dem vorzeitigen Titelsieg kam auch TU-Rektorin Prof. Ursula Gather na-türlich nicht am Thema Fußball vorbei. Sie betonte aber in ihrem Festvortrag, dass Dortmund noch einiges mehr zu bie-

ten hat. »Wir sind die Universitätsstadt Dortmund!« Mit diesen Worten eröffnete die Rektorin vor den rund 300 geladenen Gästen ihren Vortrag, in dem sie für den Wissenschaftsstandort Dortmund warb.Denn die Tatsache, dass Dortmund eine Universitätsstadt ist, sei eben noch nicht in allen Köpfen angekommen. Dabei seien die Dortmunder doch meisterlich – und zwar nicht nur im Fußball, sondern »wir

Die Reinoldigilde

Die Reinoldigilde, auch »große Gilde« genannt, tritt bereits in der ältesten Stadtrechtsaufzeichnung Dortmunds von 1254 in Erscheinung. Ziel und Auftrag der Gildner ist es, zum Wohl der Stadt Dortmund und ihrer Bürger-schaft beizutragen. Die Reinoldigilde kommt dieser Verpflichtung beispiels-weise durch die Finanzierung von Re-staurierungen im Stadtgebiet nach. Auch an der TU Dortmund fördert sie wichtige Projekte, wie beispielswei-se den Bau des Internationalen Be-gegnungszentrums. Rektorin Ursula Gather ist seit Januar 2009 in der Reinoldigilde – sie wurde als eine der ersten sechs Gildnerinnen aufgenom-men.

Ausleihen in EigenregieNeue Services in der Universitätsbibliothek erleichtern die Literaturbeschaffung

HRK: Informatik der TU ist Beispiel für gute Lehre

sind Meister des Wandels«, so Gather in ihrer Festrede. Und im Wandel von einem Kohle- und Stahlzentrum hin zu einem Standort für Hightech und Dienstleis-tungen sei die TU mit ihrem einzigarti-gen Profil ein wichtiger Partner der Stadt Dortmund. Wie die Technische Universität Dortmund die Region aus Sicht der Rek-torin prägt, lesen Sie in der Kolumne auf Seite 2. (SBo)

Prof. Ursula Gather war Festrednerin beim Reinoldimahl.

Mit dem Drahtesel auf den Campus – der AStA zeigt per Karte, wo es langgeht.

Prof. Margret Wintermantel im Vorwort. Ihre ständige Weiterentwicklung sei ein Schlüssel für das Gelingen der Studien-reform. Damit Studierende ihr Fachwis-sen umsetzen können, brauche es neue, vielfältigere Lehr- und Prüfungsmetho-den. »Es ist eine Freude zu sehen, wie en-gagiert sich unsere Hochschulen diesen Herausforderungen stellen«, so Winter-mantel. (unizet)

Infos zur Broschüre: www.hrk.de/de/pro-jekte_und_initiativen/5913_6170.php

Infos zum Pokal: http://fsinfo.cs.tu-dort-mund.de/ags/llp/llp

Ansprechend und praxisnah soll sie sein, die Lehre an deutschen Hoch-schulen. Sie soll Studierende mo-

tivieren und ihre individuellen Biografien berücksichtigen. An vielen Hochschulen gibt es innovative Konzepte, wie gute Leh-re unterstützt und weiter verbessert wer-den kann. Einige davon stellt die Hoch-schulrektorenkonferenz (HRK) in ihrer neuen Broschüre Gute Lehre – Frischer Wind an deutschen Hochschulen vor – da-runter den Lehrer-Lämpel-Pokal aus der Fakultät für Informatik der TU Dortmund.

Schon seit 1980 gibt es den Pokal. Ur-sprünglich als eine Art Strafe für schlech-te Vorlesungen, Übungen und Seminare erfunden, zeichnet die Fachschaft In-formatik heute besonders gute Veran-staltungen mit dem Preis aus. Ermittelt wird die »beste« Veranstaltung anhand von Fragebögen, die die Studierenden im Zuge der Lehrevaluation ausfüllen. Der Wanderpokal soll die Lehrenden zu mehr Engagement motivieren und Verbesse-rungsvorschläge aufzeigen.

Mit der Broschüre will die HRK deutlich machen, welche neuen Wege in der Leh-re in Deutschland gegangen werden. Die vorgestellten Ansätze aus 34 Universitä-ten, Fachhochschulen, Kunst- und Mu-sikhochschulen betrachten die Lehre aus den Perspektiven von Lehrenden, Studie-renden und Hochschulplanung. »Überall im Land sind überzeugende Konzepte entstanden, wie gute Lehre gefördert werden kann«, schreibt HRK-Präsidentin

Früher eine Strafe, heute eine Ehre: der Lehrer-Lämpel-Pokal. Bild: Fakultät

Die Ausleihe und Abholung von Bü-chern, Aufsätzen und Medien in der Universitätsbibliothek (UB) ist ein-

facher: Seit Ende Mai können TU-Studie-rende in der Zentralbibliothek auch mit ihrer UniCard selbst ausleihen. Von Juni an richtet die UB außerdem ein Abholre-gal ein, in dem vorgemerkte Medien bereit stehen.

Bisher war die Ausleihe nur mit dem Bi-bliotheksausweis möglich. Durch auf-wändige Umstellungen in der Software der Geräte ist die Ausleihe in Eigenregie nun auch mit der UniCard möglich. Von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts können Medien, die ausgeliehen werden, eigen-händig verbucht werden. In den ersten Wochen werden Bibliotheksmitarbeite-rinnen und -mitarbeiter bei der Handha-bung behilflich sein. Interessierte können den Bibliotheksausweis auf die UniCard umstellen. Tipps dazu gibt es auf den Serviceseiten der UB. Ein weiterer Service für die Nutzer der Universitätsbibliothek startet im Juni: Dann können vorgemerk-te Medien im neu eingerichteten Abholre-

gal von allen selbst abgeholt werden. Die Einschränkungen für vorbestellte Bücher durch die Servicezeiten des Ausleihzen-trums entfallen. Während der gesamten Öffnungszeiten der Zentralbibliothek können die bestellten Medien aus dem Abholregal im Erdgeschoss entnommen und über die Servicestationen ausgelie-hen werden. Die bestellten Medien liegen nach Signaturen geordnet im Abholregal bereit.

Weitere Services werden in den nächsten Monaten umgesetzt

Einige Bestände können nicht im Abhol-regal zur Verfügung gestellt werden. Es betrifft Fernleihbestellungen, Präsenz-bestände aus der Handbibliothek und Zeitschriften sowie Medien ohne Auße-netikettierung. Für deren Ausleihe muss weiterhin am Ausleihschalter nachge-fragt werden. Dies ist dann nur zu den regulären Servicezeiten des Ausleihzen-trums (montags bis freitags von 7 bis 19

Uhr, samstags von 9 bis 16 Uhr) möglich.Diese ersten Neuerungen gehören zu ei-nem Gesamtpaket von Serviceverbesse-rungen, die die Universitätsbibliothek in der nächsten Zeit umsetzen wird. Ein ers-ter Schritt war die Einführung der Selbst-verbuchungsgeräte.

Mit dem Abholregal wird die Auswei-tung des Services zur Selbstverbuchung noch attraktiver. Weitere Schritte in die-se Richtung werden zum kommenden Wintersemester die Einführung einer automatischen Rückgabestation sowie eines Kassenautomaten für die Gebüh-renzahlung und zum Geldwechseln sein. Dann sind die wichtigsten Ausleihdienste unabhängig von zeitlichen Einschränkun-gen während der gesamten Öffnungszeit der Zentralbibliothek verfügbar. (Iris Ho-epfner)

Kontakt: Monika Pushilal und Ute Engel-kenmeier, Ruf: 755 -4000 oder 755-4003

Infos: http://www.ub.tu-dortmund.de/service/anmeldung/unicard.html

Die UniCard in den Schlitz und los gehts: Die Selbstverbuchung macht unabhängiger von Schalteröffnungszeiten.

Page 4: unizet 06/11

Seite 4 unizet | Kultur und Gesellschaft 06/11 | Nr. 427

DieDerDas

Champions League in der Schule, Vi-deokamera und Cleverboard oder Keine Angst vor großen Sprüngen: Neue Ideen und Anregungen für den Sportunter-richt erhalten Lehrerinnen und Lehrer am 29. Juni beim Tag des Schulsports an der TU. Ziel der Fortbildungsver-anstaltung, die das Institut für Sport und Sportwissenschaft mit dem Zen-trum für Weiterbildung organisiert, ist es, Sportlehrerinnen und -lehrer über theoretische Grundlagen der Quali-tätssicherung im Schulsport zu infor-mieren und Anregungen für praktische Umsetzungsmöglichkeiten innerhalb des Unterrichts zu geben.

Die Theater-AG des AStA zeigt mit Faust – verFLIXt eine etwas andere Version des Klassikers von Goethe. Die Handlung ist dieselbe: Der Taxifahrer Heinrich Faust erhält eines Tages Be-such von einem Vertreter der Firma Happy Life. Der bietet ihm an, inner-halb von sieben Tagen seinen größten Wunsch zu erfüllen – und zwar für lau! Naja, nicht ganz... Unbeeindruckt von den möglichen Konsequenzen geht Faust auf das Angebot des Mannes namens Meph ein, ohne zu wissen, dass er zum Spielball einer Wette zwi-schen den beiden ältesten Kräften der Welt wird: Gott und Teufel. Die Theater-AG präsentiert das Stück am 1., 3., 6. und 9. Juli im IBZ, Emil-Figge-Straße 59. Infos: www.asta.tu-dortmund.de/theater

Prof. Bert Roebben, Lehrstuhlinhaber für Religionsdidaktik an der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie, ist erneut zum Vorsitzenden der öku-menischen International Association for the Study of Youth Ministry (IASYM) gewählt worden.

Bilder-Ärzte: KinderUni zum Goldenen Wunder

Viele wissen nicht, dass ein Verstoß eine Straftat istProf. Holger Wormer über den Fall zu Guttenberg und wissenschaftliches Fehlverhalten – und was die Wissenschaft daraus lernen kann

Forschung zum GuttenPlag-Wiki

Es fing an mit einer spontanen Idee. Am Ende berichteten die Medien vom ZDF über den WDR, das Hamburger Abendblatt bis zum amerikanischen Chronicle of Higher Education darüber: In der heißen Phase der Berichterstattung über die Doktorarbeit des damaligen Verteidigungsministers zu Guttenberg, als im Internet im Stunden-takt neue Plagiatsstellen im GuttenPlag-Wiki dokumentiert wurden, konnten Max Ruppert und Julius Reimer vom Institut für Journalistik eine Online-Umfrage unter den Plagiatsjägern im Wiki durchführen. Binnen 48 Stunden waren 1034 auswert-bare Online-Fragebögen ausgefüllt.

Die Online-Befragung ermöglicht erstmals, den anonymen Schwarm genauer zu be-schreiben: Er ist eher männlich, nur 18 Prozent der Befragten waren Frauen, das Durchschnittsalter der Plagiatejäger liegt bei 38 Jahren. Der typische Wiki-Aktivist ist zudem hoch gebildet: Jeder Fünfte gab an, selbst einen Doktor zu haben, 60 Prozent haben laut Umfrage einen Hochschulabschluss. Mit diesen Daten ist auch die Hauptmotivation für das kollaborative Plagiatesuchen zu erklären: Den meis-ten ging es vor allem um den Ruf der Wissenschaft und die drohende Entwertung von akademischen Titeln. Teilweise überschneidet sich diese Motivation auch mit politischen Motiven: Die Grünen lagen bei den Parteipräferenzen der Befragten vor der SPD, die FDP schnitt am schlechtesten ab. Auffallend ist der dritte Platz der Piratenpartei unter den GuttenPlaggern, der darauf schließen lässt, das viele Netz- und Technikbegeisterte mitmachen, für die das Wiki eine gewisse Faszination als basisdemokratische Mitmach-Möglichkeit ausübt.

Für Journalisten sind Informationen über den Schwarm im Netz deshalb wichtig, weil sie sich bei ihrer Berichterstattung sehr oft auf das GuttenPlag-Wiki bezogen haben. Und das, ohne genau zu wissen, was und wer genau dahinter steckt. Durch die neuen Plagiatsfälle, die im Nachfolge-Wiki VroniPlag aufgedeckt werden und die Nominierung des GuttenPlag-Wikis für den Grimme-Online-Preis bleibt das Thema wohl weiter aktuell. (Fakultät)

Wie werden alte Bilder wieder glänzend und schön? Und wie repariert man kleine Skulpturen?

Die KinderUni der TU am 20. Mai ist die-sen und anderen Fragen auf den Grund gegangen: Im Vortrag Bilder unter der Lupe ging es darum, wie Restauratoren eigentlich arbeiten – am Beispiel des Gol-denen Wunders in der St.-Petri-Kirche.

Susanne Erhards, Diplom-Restauratorin von der GRUPPE Köln, erzählte den Kin-dern von der Restaurierung des Golde-nen Wunders und erklärte dabei, wie der Beruf des Restaurators funktioniert. Re-stauratoren sind »Bilder-Ärzte«, die mit ihrem Werkzeug und mit viel Feingefühl Bildern, Gemälden, Skulpturen und ande-ren wertvollen Kunstwerken wieder ihren ursprünglichen Glanz verleihen. Wie sie das machen, zeigte sie den Kindern und ihren Eltern anhand von Fotos und Fil-men, wobei vor allem ein Film die Kinder faszinierte. Dieser zeigte, wie die Restau-

ratorin ein sehr verschmutztes Bild von Staub und Dreck befreite, bis ein goldener Glanz unter einem tristen Grau erschien. Außerdem beschrieb die Restauratorin, wann es eigentlich nötig ist, etwas zu re-staurieren. Wann wird Farbe locker? Was ist eine Fassung? Wie geht man vor, wenn man kleinste Teile einer Figur reparieren möchte? Mit weiteren Videos und Bildern beantwortete Susanne Erhards diese Fragen anschaulich und verständlich.

Barbara Welzel, Professorin für Kunst-geschichte an der TU Dortmund, war es besonders wichtig, direkt vor Ort in der Kirche und vor dem Goldenen Wunder zu vermitteln. Sie selbst stellte in ihrem Vor-trag immer wieder Fragen, die zu einem lebhaften Diskurs zwischen der Restau-ratorin und der Kunsthistorikerin führten. Auch nach dem Vortrag kamen neugierige Kinder und Eltern zu den beiden Experten und bekamen Antworten auf letzte Fra-gen. (Franziska Neumann)

Vorlesung vor dem Altar: die KinderUni in der St.-Petri-Kirche

Der Fall zu Guttenberg war offenbar nur der Anfang: In Deutschland häufen sich in den letzten Wochen

die Plagiatsvorwürfe gegen Prominen-te, die in ihrer Doktorarbeit nicht nur ein bisschen geschummelt haben. »Wis-senschaftliches Fehlverhalten ist kein Kavaliersdelikt«, stellt Prof. Holger Wor-mer, Mitglied der Senatskommission zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis, klar. Wie die Kommission mit dem Thema an der TU Dortmund umgeht, er-zählt der Wissenschaftsjournalist im uni-zet-Interview.

Welche Wirkungen hatten die populären Plagiatsfälle auf die Kommission der TU?

Es gab keine unmittelbaren Reaktionen etwa auf den Fall Guttenberg, wobei man ganz ehrlich sagen muss: Wenn man sich mit dem Thema guter wissenschaftlicher Praxis schon beschäftigt hat, wundert einen der Fall letztendlich nicht. Dass generell Plagiate oder wissenschaftli-ches Fehlverhalten in erheblichem Maße betrieben werden, das ist keine Überra-schung.

Wie haben Sie denn in der Senatskom-mission darüber diskutiert?

Man muss wissen, dass sich die Kom-mission nicht jede Woche trifft, sondern nur bei Bedarf. Und die letzte Sitzung war kurz vor dem Fall Guttenberg. Aber thematisiert wurde das trotzdem – per Mail: Der Vorsitzende, Prof. em. Dr. Diet-rich Wegener, hat z.B. die Stellungnahme der Kommission der Uni Bayreuth rumge-schickt, so dass wir aus dem Fall lernen können.

Was kann die Wissenschaft denn daraus lernen?

Ich selbst habe einen Vorschlag gemacht, der mir ganz wichtig ist: Den meisten, die eine Abschlussarbeit schrei ben, ist nicht bewusst, was sie da eigentlich unter-schreiben, wenn sie eine eidesstattliche Versicherung abgeben: dass nämlich ein Verstoß eine Straftat ist. Deshalb sollte man den Studierenden zusätzlich eine Belehrung über die Bedeutung dieser Un-terschrift erteilen. So ist von Anfang an klar, dass wissenschaftliches Fehlverhal-ten kein Kavaliersdelikt ist.

Wie haben Sie selbst die Debatte über die Plagiatsfälle wahrgenommen?

Mich hat überrascht, wie schnell betont wurde, dass das System Wissenschaft al-les im Griff hat. Eigentlich hätte man, be-zogen auf das gesamte Wissenschafts-system, diesen Fall zum Anlass nehmen müssen, um sich ehrlich zu fragen: »Sind wir mit dem Personal, das wir an deut-schen Universitäten haben, überhaupt in der Lage, die Qualitätsprüfungen vor-zunehmen, die im Sinne einer wissen-schaftlichen Qualitätskontrolle notwen-dig wären?« Meine Antwort wäre: Nein!

Holger Wormer, Dipl.-Chemiker, Professor für Wissenschaftsjournalismus am Institut für Jour-nalistik, beschäftigt sich schon seit seiner Zeit als Wissenschaftsredakteur bei der Süddeut-schen Zeitung mit Fälschungen in der Forschung. Er ist Mitglied in der Senatskommission zur Sicherstellung guter wissenschaftlicher Praxis der TU Dortmund. Bild: Fakultät

Wo sehen Sie eine Lösung?

In den USA gibt es Research Integrity Of-ficers, die zum Teil mit kriminalistischen Methoden Fälschungen und Plagiate su-chen. Wenn man sich überlegt, für was wir alles Beauftragte an einer deutschen Hochschule haben, dann kann man sich

fragen, ob es nicht auch gut wäre, jeman-den hauptamtlich für die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis einzusetzen.

Vielen Dank!

Das Interview führten Max Ruppert und Julius Reimer.

Kunst und Kreativität als Teil der TU: Kultur-Team gegründet

Ob in Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen oder mit Kon-zerten, Ausstellungen, Festivals

und vielen weiteren Veranstaltungen – das kulturelle Leben in all seinen Facet-ten hat in der TU seinen festen Platz. Wis-senschaft ist bedeutender Teil von Kultur, genauso wie Kultur die Wissenschaft mit-gestaltet. Um diese Verbindung weiter zu stärken, gibt es nun das TU-Kultur-Team, das am 26. Mai zu seiner ersten Sitzung zusammenkam. In Zukunft soll dieses Ex-pertenteam Ansprechpartner für Ideen, Initiativen und Projekte rund um das The-ma Kultur sein und Empfehlungen für das Rektorat erarbeiten, wie diese Vorhaben gefördert und auch finanziell unterstützt werden können. Außerdem wird das Team die Planungen und konzeptionel-len Überlegungen für die Hochschuletage

im Dortmunder U begleiten, auf der alle Fakultäten und Einrichtungen die Mög-lichkeit haben, sich der Stadt, Region und Besuchern mit Kultur und Wissenschaft zu zeigen. Auf seiner ersten Sitzung be-sprach das TU-Kultur-Team die Planun-gen für das Ausstellungsprogramm im U im Jahr 2012. Ansprechpartner für die Aktivitäten der TU auf der Hochschuleta-ge ist Prof. Klaus-Peter Busse vom Insti-tut für Kunst und Materielle Kultur.

Das TU-Kultur-Team wird unterstützt von (Foto von links neben der Rektorin) Prof. Barbara Welzel, Candan Bayram-Neumann, Prof. Klaus-Peter Busse, Prof. Frank Lobigs, Prof. Irmgard Merkt, TU-Kanzler Albrecht Ehlers sowie von Prof. Christoph Mäckler und dem ehema-ligen Rektor Prof. Albert Klein. (unizet)

Page 5: unizet 06/11

Seite 5unizet | Kultur und Gesellschaft06/11 | Nr. 427

Voneinander lernen: Erste internationale TOPEU Spring School an der TU

Showdown ohne BlickkontaktTischball ist ein Sport für Sehbehinderte und Sehende – gespielt wird nach Gehör

Rhapsody in blue am schwarz-gelben Wochenende

Medien-Doktor für Grimme Online Award nominiert

Ein neues rasantes Sportangebot gibt es seit dem 6. Mai in der Fakul-tät Rehablitiationswissenschaften:

Dort hat der Blinden und Sehbehinderten Sportverein Dortmund eine Tischball-platte für Showdown eingeweiht. Ab so-fort bietet er das Spiel in den Räumen der Fakultät an.

Nach einer Begrüßung durch Dr. Anke Thierack von der Fakultät und Carsten Bender vom Blinden und Sehbehinder-ten Sportverein Dortmund überreichte Martin Rosentreter von der Dortmun-der Volksbank einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro für die Tischballplatte. Dann erläuterte Thorsten Resa vom Deutschen Blinden und Sehbehinderten Verband die Spielregeln und gab allen Interessierten die Gelegenheit, Showdown auszuprobie-ren. Mit Schlägern und einer Sichtbrille (so können auch Sehende mitspielen) ging es dann direkt rasant zur Sache.

Der Ball ist mit Metall gefüllt, damit die Spieler ihn hören

Tischball, oder auch Showdown genannt, ist eine in Deutschland neue Sportart für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen. Beim Tischball spielen zwei Spieler an einer Platte – ähnlich groß wie eine Tischtennisplatte. Die Platte ist mit einer 14 cm hohen Bande eingefasst. Ein Ball ist mit Metallstiften gefüllt, so dass ihn die Spieler hören, wenn er über den Tisch rollt, und ihn mit einem Schläger über den Tisch zurückschlagen können. Ziel des Spiels ist es, den Ball so über den Tisch zu schlagen, dass er im Tor des Gegners landet. Der Blinden und Sehbe-hinderten Sportverein Dortmund (BSSV) erweitert sein Sportangebot ab sofort um diese Sportart. Die Fakultät Rehabilita-tionswissenschaften der TU Dortmund

stellt dafür einen Raum zur wöchentli-chen Nutzung zur Verfügung. Zudem wird mit dieser Kooperation den Studierenden

und Mitarbeitenden der Fakultät ermög-licht, die neue inklusive Sportart intensiv kennen zu lernen. (SBo)

Anhäuser. Inhaltlich und finanziell un-terstützt wird das Projekt von der Initia-tive Wissenschaftsjournalismus und von Journalistenverbänden wie der Wissen-schafts-Pressekonferenz (WPK) und dem Verband Deutscher Medizinjournalisten (VDMJ) »Wir freuen uns außerordentlich über die Nominierung – schließlich sind wir erst im November 2010 online gegan-gen«, sagt Projektleiter Prof. Holger Wor-mer vom Lehrstuhl Wissenschaftsjourna-lismus. »Dass unsere Arbeit innerhalb so kurzer Zeit bereits eine solche öffentliche Wertschätzung genießt, spornt uns als Team noch mehr an.«

Der Medien-Doktor übernimmt als On-line-Medium eine Beobachtungs- und Aufklärungsfunktion auch gegenüber den Medien selbst, ergänzt Projektleiter Holger Hettwer von der Initiative Wissen-schaftsjournalismus: »Dass die Praxis des Medien-Doktors schon jetzt als ›Perle im Netz‹ gilt, ist auch ein Beleg dafür, wie wichtig Medizin-Berichterstattung für die Nutzer ist – und wie wichtig journalisti-sche Qualität in diesem Segment ist, bei dem es meist um Patienten und andere Betroffene geht.« Aus den 25 Nominie-rungen für den Grimme Online Award in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung sowie Spezial ermittelt die Jury des Grimme-Instituts bis zu acht Preisträger. Auch das Publikum kann seinen Favoriten auswäh-len: Seit dem 11. Mai können Internetnut-zer auf www.tvspielfilm.de für den Publi-kumspreis abstimmen. Der Preis wird am 22. Juni in Köln im Rahmen des medien-forum.nrw verliehen. (Fakultät)

Infos: www.grimme-online-award.de

Der Ball muss ins Tor: In den Räumen der Rehabilitationswissenschaften kann jetzt Showdown gespielt werden.

Der Dortmunder Medien-Doktor ist für den Grimme Online Award 2011 nominiert. Für den bedeutends-

ten deutschen Internet-Preis hat die Nominierungskommission des Grimme-Instituts aus fast 2.100 Vorschlägen 25 Websites für die diesjährige Endrunde ausgewählt – darunter auch das Dort-munder Projekt www.medien-doktor.de.

Der Medien-Doktor ist ein in Deutschland in dieser Form einmaliges Monitoring-Projekt des Lehrstuhls Wissenschafts-journalismus der TU Dortmund und der Initiative Wissenschaftsjournalismus, das die Medizin-Berichterstattung in deutschen Medien beobachtet. Hierzu bewertet ein Team von insgesamt rund 20 angesehenen Wissenschaftsjournalisten mehrmals pro Woche ausgewählte Bei-träge über medizinische Themen in Print- und Online-Medien sowie aus Hörfunk und TV. Die Gutachter stützen ihre Bewer-tungen auf international erprobte journa-listische Qualitätskriterien, die zugleich innerhalb des Projekts weiterentwickelt wurden. Auf dieser Basis erhält jeder Bei-trag eine Wertung und wird mit einer fun-dierten Analyse der Stärken und Schwä-chen auf der Seite www.medien-doktor.de präsentiert. Die Ergebnisse fließen in die Aus- und Weiterbildung von Journalisten und Studierenden ebenso ein wie in die Journalismusforschung.

Dabei geht es den Machern keineswegs um platte Journalisten-Schelte. »Wir wollen konstruktive Kritik üben, aber ge-rade auch Positivbeispielen mehr Auf-merksamkeit verschaffen - die dann an-deren Medien als Vorbild dienen können«, erläutert der leitende Redakteur Marcus

Terminkollision am 14. Mai: BVB, Eu-rovision Song Contest, und trotz al-lem hatten sich fast 400 Besucher

im Audimax eingefunden, die ein künst-lerisch vielseitiges Konzertprogramm erwartete. Zwei Orchester mit insgesamt über 100 Musikern und zwei hochkaräti-ge Solisten zeigten die zahlreichen Facet-ten sinfonischer Blasmusik.

Das Landesblasorchester NRW erwies sich als klangstarkes Ensemble. Mit sei-nem Dirigenten Renold Quade präsen-tierte das Auswahlorchester knackigen Big-Band-Sound. Hier kam ein echter Stargast ins Spiel: Jiggs Whigham, inter-national bekannter Jazzposaunist und Leiter der BBC Big Band, ist ein unbe-strittener Meister seines Instrumentes. Cool und zugleich inspiriert zauberte der sympathische Amerikaner einen Solopart zu When I fall in Love. Aber auch konzer-tante sinfonische Werke standen auf dem Programm, etwa eine wirkungsstarke

Tondichtung des Essener Komponisten Constantin Hesselmann nach Johann Wolfgang Goethes Erlkönig. Hesselmann ist künstlerischer Leiter des gastgeben-den Sinfonischen Blasorchesters der TU, das sich vor allem der berühmten Rhap-sody in blue von George Gershwin wid-mete, einem Werk, das ursprünglich für Soloklavier und Blasensemble arrangiert worden war. Den virtuosen Klavierpart übernahm Pianist Roland Pröll, der auch als Lehrbeauftragter an der TU tätig ist.

Kompositionen von Percy Grainger waren ein weiterer Schwerpunkt des Abends. Der australische Komponist starb vor 50 Jahren, doch das Gedenkjahr wurde in Deutschland bislang kaum beachtet. Bei-de Orchester präsentierten Werke Grain-gers, vom heiteren Sheperd’s Hey bis zum klanglich tiefgründigen Irish Tune from County Derry, einem Arrangement des irischen Volksliedes Oh Danny Boy. (Burk-hard Sauerwald)

Der Medien-Doktor des Lehrstuhls Wissenschaftsjournalismus ist für den Grimme Online Award nominiert.

Ist die Multimedia-Welt eine Bedro-hung oder eine Chance? Gemeinsam mit slowakischen Studierenden sind

30 Lehramtsstudierende der Psychologie dieser Frage auf den Grund gegangen. Im Rahmen des Projektes TOPEU (Teaching of Psychology in Europe) waren zehn an-gehende Psychologielehrer aus Bratis-lava in Dortmund zu Gast und lernten in der ersten internationalen TOPEU Spring School von Psychologielehrern aus Is-land, Großbritannien und der Slowakei.

Die Idee zu diesem Projekt ist im Jahr 2010 entstanden, und die Fachschaft Psychologie in der Fakultät Humanwis-senschaften und Theologie erhielt auf Antrag finanzielle Unterstützung über-wiegend aus Studienbeitragsmitteln. Zudem verwendete die Fachschaft Psy-chologie den größten Teil des Preises, den sie als beste Internationale Fachschaft im vergangenen Jahr erhalten hat, für die Finanzierung. Auch die Gesellschaft der Freunde der TU Dortmund hat das Projekt gefördert.

Projektmitarbeiterin Elena Krischko hat-te in der Fachschaft ein tatkräftiges Team Gleichgesinnter an ihrer Seite. »Auf die-se engagierte Arbeit unserer Fachschaft kann man stolz sein«, bedankt sich Pro-jektleiter Udo Kittler aus dem Institut für Psychologie für die Vorbereitung. Auf-grund seiner fachdidaktischen Expertise auch im Bologna-Raum eröffnete Udo Kittler selbst die TOPEU Spring School. Danach kamen die Gastreferenten – Har-pa Hofsteinsdottier und Kristján Guð-

mundsson aus Island, Joseph Cocker aus England und Radomir Masaryk aus der Slowakei – zu Wort.

Neben den Workshops lernten die Gäste während ihres Besuchs die Region ken-nen: Eine Reise nach Köln stand ebenso auf dem Programm wie eine Stadtrund-fahrt durch Dortmund von der Hohen-syburg zum Phoenixsee, eine Campus-rallye und ein gemeinsames Barbecue. Die Evaluation zeigte, dass der fachliche

Impact enorm war: Insgesamt sind in der Kompaktwoche etwa 60 bis 80 Unter-richtsstunden an Material für die zukünf-tigen Lehrerinnen und Lehrer entstanden. Teamchef Rado Masaryk ist davon über-zeugt, dass diese erste TOPEU Spring School prototypisch gewesen ist und »nachhaltig wirken wird«.(Udo Kittler)

Kontakt: Udo Kittler, Abteilung Pädago-gische Psychologie, Ruf: 755-4598, Mail: [email protected]

Die Studentengruppe aus Bratislava gemeinsam mit den Dozentinnen und Dozenten aus Is-land, Großbritannien und der Slowakei. Bild: Fakultät

Page 6: unizet 06/11

Seite 6 unizet | Natur und Technik 06/11 | Nr. 427

DieDerDas

Seit 40 Jahren gibt es das mathe-didaktische Kolloquium. Dieses Jubiläum feiert das Institut für Ent-wicklung und Erforschung des Mathe-matikunterrichts (IEEM) am 7. Juli mit einem Festkolloquium. Gastredner ist Prof. Kenneth Ruthven von der Univer-sität Cambridge. Anmeldungen sind bis zum 29. Juni bei Anja Fresen (Mail: [email protected]) möglich.

Prof. Sebastian Engell ist neuer De-kan der Fakultät Bio- und Chemiein-genieurwesen (BCI). Er folgt auf Prof. Andrzej Górak, der das Amt seit 2010 innehatte und im vergangenen Ap-ril zum Prorektor Forschung gewählt wurde. Prof. Engell studierte Elektro-technik an der Ruhr-Universität Bo-chum und wurde 1981 an der Univer-sität Duisburg promoviert. Seit 1990 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Sys-temdynamik und Prozessführung an der Fakultät BCI der TU Dortmund, wo er von 2002 bis 2006 Prorektor Forschung war. Von der Internatio-nal Federation of Automatic Control, der weltweiten Dachorganisation für Regelungs- und Automatisierungs-technik, erhielt er 2006 den Titel ei-nes IFAC Fellow. Zum neuen Prodekan für Haushalt und Struktur wählte der Fakultätsrat Prof. Gerhard Schembe-cker. Schembecker hat Chemietechnik an der TU Dortmund studiert und auf dem Gebiet der Wissenserhebung und -speicherung am Beispiel des Rück-baus von Altanlagen promoviert. Seit September 2005 leitet er den Lehr-stuhl für Anlagen- und Prozesstechnik in der Fakultät.

Optische Kontrolle magnetischer Effekte Forschungserfolg für Physiker der Technischen Universität Dortmund

INVITE: Letzte Vorbereitungen zur Eröffnung im Juli

Sie will Produktionsprozesse effizi-enter machen und neue Verfahren und Technologielösungen für die

Chemie-, Pharma- und Biotechnolo-giebranche finden: Im Juli öffnet die IN-VITE GmbH, die die TU Dortmund und die Bayer Technology Services GmbH (BTS) gemeinsam betreiben, ihre Türen. Die letzten Vorbereitungen laufen auf Hoch-touren: Dr. Thomas Bieringer ist vom 1. Juli an neuer Geschäftsführer der For-schungsgesellschaft. Virtuell lässt INVI-TE außerdem schon jetzt einen Blick hin-ter den Bauzaun zu: Seit Mitte Mai ist die Webpräsenz online.

Neue Produktionstechnologien sind der Kern der Forschung, die Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftler im Chempark Leverkusen betreiben werden. Die Fakul-tät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund ist daran stark beteiligt: Die Lehrstühle Anlagen- und Prozesstechnik, Apparatedesign, Fluidverfahrenstechnik sowie Systemdynamik und Prozessfüh-rung gehören zu dem Team, das Verfah-rensinnovationen und Technologielösun-

gen für Konzerne und Unternehmen der Chemie-, Pharma- und Biotechnologie-Branche fördern und Ergebnisse in die Praxis umsetzen will. Die Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dort-mund zählt zu den führenden in Europa und arbeitet seit Jahren mit Bayer zu-sammen. Beide Gesellschafter der INVITE GmbH sind Mitglieder des mit 30 Millio-nen Euro geförderten Forschungsprojek-tes F³-Factory der EU, das von BTS koor-diniert wird. In diesem Projekt arbeiten 25 Partner aus Hochschule und Industrie gemeinsam über alle Grenzen hinweg in einem Konsortium an neuen Techno-logien und Produktionskonzepten. F³-Factory steht für Flexible, Fast and Future Factory: Das Konsortium will mittels mo-dularer, effizienter und flexibler Herstel-lungsverfahren die Technologiekompe-tenz der europäischen, chemischen und pharmazeutischen Industrie nachhaltig stärken und die globale Wettbewerbsfä-higkeit verbessern. (unizet)

Infos: www.invite-campus.de, www.bayertechnology.com

Physiker der TU Dortmund haben jetzt zusammen mit Kollegen aus Indien und Russland ein neues

Verfahren entwickelt, magnetische Ef-fekte im Nanometerbereich optisch zu kontrollieren. Die grundlegenden Unter-suchungen haben das Potenzial, die di-gitale Datenspeicherung in Zukunft noch schneller zu machen.

Die Dortmunder Physiker um Dr. Ilya Akimov haben für die optische Kontrol-le so genannte Plasmonen eingesetzt. Plasmonen sind elektronische Anregun-gen in Metallen, deren Abmessungen im Nanobereich liegen. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass Plasmonen Licht auf Nanometerskalen konzentrieren können. Dadurch könnten plasmonische Schalt-kreise gebaut werden, die auf diesen Größenskalen nicht nur eine elektrische, sondern auch eine optische Kontrolle zu-lassen.

Einsatz in elektronischen Bauelementen

Es wäre ideal, wenn eine solche optische Kontrolle auch für die auf Festplatten gespeicherten Informationen möglich wäre. Auf diese Weise könnten erstmals Schreib- und Auslesefrequenzen von bis zu einer Billion Operationen pro Sekunde erreicht werden. Dazu müsste es mög-lich sein, magnetische Speicherelemente nanometergenau optisch zu schalten. In Zusammenarbeit mit russischen und in-dischen Kollegen ist es der Arbeitsgruppe

von Dr. Akimov nun erstmals gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, in dem Plas-monen magnetische Einheiten im Na-nometerbereich optisch steuern. Die im Labor des Lehrstuhls für Experimentelle Physik II realisierten Effekte sind bereits so vielversprechend, dass ihr Einsatz in elektronischen Bauelementen in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein sollte.

Für das Experiment wurden spezielle Kristalle verwendet. Auf Vorschlag von Dr. Vladimir Belotelov und seinen Kol-legen von der Moscow State University wurden am Tata-Institute of Fundamen-tal Research im indischen Mumbai die besonderen Proben hergestellt: Dafür wurde auf einem ferromagnetischen Material (Wismut-Eisen-Granat), das für rotes Licht durchlässig ist, ein Goldfilm aufgebracht. In den Goldfilm wiederum wurden im Abstand von einem halben Mi-krometer 100 Nanometer breite Gräben eingebracht. Dadurch wird der Goldfilm, der ohne diese Gräben lichtundurchläs-sig wäre, in hohem Maße transparent für rotes Licht. Mehr noch: Die Lichtdurch-lässigkeit dieser Schichtfolge kann ab-hängig von der Magnetisierung im Fer-romagneten drastisch geändert werden. Die Untersuchungen an der TU Dortmund zeigen eine Steigerung um den Faktor 1000. Weitere Verbesserungen sollten durch Optimierung der verwendeten Pro-ben leicht möglich sein. (unizet)

Schichten einer Region: Ausstellung im Dortmunder U

Auf der Hochschuletage im Dort-munder U zeigt die TU Dortmund bis zum 28. Juni das Ausstellungs-

und Forschungsprojekt Schichten einer Region, das sich als kommentiertes Kar-tenwerk zur baulichen und räumlichen Struktur des Ruhrgebiets versteht. Die Ausstellung setzt sich anhand von kar-tographischen Visualisierungen mit den Besonderheiten des Ruhrgebiets in der Geschichte wie in der Gegenwart ausein-ander, mit besonderem Augenmerk auf Chancen und Perspektiven für die Zu-kunft.

Das Ruhrgebiet ist in vielerlei Hinsicht eine einzigartige Region: in der Entwick-lung zu einem der größten europäischen Ballungsräume der Schwerindustrie ebenso wie im Strukturwandel zu einer Technologie- und Dienstleistungsregion. Die regionsspezifischen und baukultu-rellen Besonderheiten des Ruhrgebiets

werden bei Schichten einer Region in großformatigen Karten verdeutlicht. Die kartografische Darstellung des Ruhrge-biets soll zeitliche Ebenen wie Historie, Gegenwart und Perspektive umfassen. Dabei erfolgt neben der Aufbereitung in acht Einzelthemen (zum Beispiel die Lage und Dimension des Ruhrgebiets, Sied-lungsstruktur oder Mobilität) auch eine Darstellung von Querschnittsthemen als Kartenstücke. Zur Ausstellung erscheint eine begleitende Publikation, in der die einzelnen thematischen Kapitel mit den Karten näher erläutert werden.

Die Ausstellung wird am Dienstag, 7. Juni, um 20 Uhr offiziell eröffnet und endet am 28. Juni um 18 Uhr mit der Finnissage und der Buchpräsentation Schichten ei-ner Region: Kartenstücke zur räumlichen Struktur des Ruhrgebiets. (Fakultät)

Info: www.schichten-einer-region.de

Eine Region in Kartografien ausgedrückt: Pendlerströme in der Rhein-Ruhr-Region gehören zu einem von acht Themenbereichen des Projektes. Grafik: Spiekermann 2001

Dr. Ilya Akimov (r.) und Martin Pohl bei der Analyse von Transmissionsspektren vor dem experimentellen Aufbau im Plasmonics-Labor

Nils Kriege, wissenschaftlicher Mit-arbeiter der Fakultät für Informatik, hat den univention-Absolventenpreis erhalten. Das Bremer Unternehmen zeichnet jedes Jahr drei innovative Open-Source-Softwareentwicklungen von Hochschulabsolventen aus. Nils Kriege erreichte mit seiner Diplomar-beit Erweiterte Substruktursuche in Moleküldatenbanken und ihre Inte-gration in Scaffold Hunter den zweiten Platz.

Dr. Falko Bause, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Infor-matik, feierte am 1. Juni 25-jähriges Arbeitsjubiläum .

Europa-Woche in der Fakultät Raumplanung

Vom 14. bis 17. Juni lädt das Fach-gebiet Raumplanung in Europa der Fakultät Raumplanung zur Europa-

Woche. Die Veranstaltung steht unter dem Motto Europa: Handlungsfeld der Raumplanung - Strategische Raument-wicklung und territoriale Kohäsion und behandelt die europäischen Dimensionen der Raumplanung: He rausforderungen und Institutionen der Raumentwicklung in Europa, Strategien der Raumentwick-lung in Europa, European Spatial Deve-lopment: International Perspectives und Städte und Raumentwicklung in Europa. Die Vorträge halten internationale Refe-rentinnen und Referenten, die Europa im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung als ein stadtpolitisch wichtiges Hand-lungsfeld betrachten. (unizet)

Infos: www.raumplanung.tu-dortmund.de/erp

Page 7: unizet 06/11

Seite 7unizet | Natur und Technik06/11 | Nr. 427

Frisch vom Feld – mitten in der Stadt:Workshop zu urbaner Landwirtschaft

Qualität der Lehre: BessereIngenieurausbildung mit ELLI

Kompetenzzentrum E-Mobilität startetProjekt TIE-IN erhält 6,5 Millionen Euro von Land und EU

Wie können Studienbedingungen verbessert und die Qualität der Lehre in den Ingenieurwissen-

schaften weiterentwickelt werden? Damit befasst sich das Projekt ELLI (Exzellentes Lehren und Lernen in den Ingenieurwis-senschaften). Im bundesweiten Wett-bewerb Qualität der Lehre hat sich das Verbundprojekt, das die TU Dortmund gemeinsam mit der RWTH Aachen und der Ruhr-Universität Bochum durchführt, durchgesetzt: Es wird für zunächst fünf Jahre vom Bundesforschungsministeri-um gefördert.

Verkürzung von Produktlebenszyklen, steigende Produktdiversifikation, fort-schreitende Globalisierung und hoher Innovationsdruck prägen heutzutage im-mer stärker die beruflichen Anforderun-gen an Ingenieurinnen und Ingenieure. Der klassische Ingenieur ist diesen Anfor-derungen immer seltener alleine gewach-sen. Es sind mehr und mehr international besetzte, interdisziplinäre Teams, die kreative Lösungen für komplexe Pro-blemstellungen entwickeln müssen. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel von ELLI, die universitäre Ausbildung für zu-künftige Ingenieure an diese neuen Her-

ausforderungen anzupassen.Das Projekt umfasst dabei Maßnahmen in den Hand-lungsfeldern Virtuelle Lernwelten, Mobi-litätsförderung und Internationalisierung sowie Kreativität und Interdisziplinarität. In Dortmund liegt ein besonderes Augen-merk von ELLI auf Virtuellen Lernwelten mit den Schwerpunkten Labore in der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung sowie Einführung und Ausbau von Re-mote Labs und virtuellen Laboren. In der Umsetzung dieser Maßnahmen können die Projektpartner auf die gemeinsamen Erfahrungen im Aufbau des Kompetenz- und Dienstleistungszentrums für das Lehren und Lernen in den Ingenieurwis-senschaften (TeachING-LearnING.EU) zu-rückgreifen, das seit Anfang 2010 an allen drei Universitäten von der Stiftung Merca-tor und der Volkswagenstiftung gefördert wird. An der TU Dortmund koordiniert Prof. A. Erman Tekkaya, Leiter des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau (IUL) der Fakultät Maschinenbau, das Projekt fe-derführend in enger Kooperation mit dem Hochschuldidaktischen Zentrum (HDZ). Beantragt haben die Partnerhochschu-len insgesamt 11,2 Millionen Euro für fünf Jahre, der für Dortmund beantragte An-teil liegt bei 3,7 Millionen Euro. Über die genaue Höhe der Fördersumme will das Bundesministerium für Bildung und For-schung in Kürze entscheiden. (unizet)

Erfolgreiche Kooperation mit China

Mit einer Förderzusage in Höhe von 6,5 Millionen Euro kann jetzt das Kompetenzzentrum Elektromo-

bilität an der TU Dortmund seine Arbeit aufnehmen. Mit diesen Mitteln wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik gemeinsam mit Industriepartnern bis 2013 die technischen Voraussetzungen für ein Prüf- und Entwicklungszentrum schaffen, das auf die Bereiche Elektro-mobilitätsinfrastruktur und Netze spe-zialisiert ist. Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle in allen systemtechnischen Fragestellungen rund um die Elektromo-bilität zu etablieren.

Testumgebung für Hersteller

Ministerialdirigent Karl-Uwe Bütof vom NRW-Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr überreichte am 26. Mai im Dortmunder Technologie-zentrum den Förderbescheid an Vertreter der Fakultät für Elektrotechnik und Infor-mationstechnik. »Die Kompetenzzentren in Dortmund, Aachen und Münster sind die tragenden Säulen des Masterplans Elektromobilität, mit dem wir Nordrhein-Westfalen langfristig zum bedeutendsten

Innovations- und Produktionsstandort für Elektrofahrzeuge in Deutschland ent-wickeln wollen«, sagte Bütof. Die TU Dort-mund erhält die Förderung von 6,5 Mil-lionen Euro aus Mitteln des Landes und der EU für das Projekt Technologie- und Prüfplattform für ein Kompetenzzentrum für interoperable Elektromobilität, Infra-struktur und Netze (TIE-IN). Mit TIE-IN

soll am Dortmunder Kompetenzzentrum eine Test- und Entwicklungsumgebung aufgebaut werden, die von Energiever-sorgungsnetzbetreibern und Herstel-lern von Ladestationen, Ladesystemen, Abrechnungssystemen oder Funk- und Kommunikationseinrichtungen genutzt werden kann. Neben Tests auf elektrische und kommunikationstechnische Anfor-

derungen sollen auch Umweltprüfungen, Prüfungen zur Personensicherheit, zur funktionalen Sicherheit der Systeme und zur elektromagnetischen Verträglichkeit durchgeführt werden. Das Dortmunder Kompetenzzentrum fokussiert sich so auf die gesamte Kette vom Stromnetz über Ladestationen und Abrechnungs-systeme bis zu Bordsystemen. Denn Elektrofahrzeuge können sich nur dann im Massenmarkt durchsetzen, wenn eine bedarfsgerechte und flächendeckende Ladeinfrastruktur aufgebaut wird, in der alle Teilsysteme sicher miteinander inter-agieren können.

Bis 2013 fließen die Fördermittel in das Dortmunder Kompetenzzentrum. Den größten Anteil, rund 4,6 Millionen Euro, erhält die TU Dortmund, die das Projekt federführend koordiniert. Beteiligt sind die Lehrstühle Energiesysteme und Ener-giewirtschaft, Elektrische Antriebe und Mechatronik, Kommunikationsnetze, Re-gelungssystemtechnik, Bordsysteme und Energieeffizienz der Fakultät Elektro-technik und Informationstechnik. Koope-rationspartner sind AKUVIB Engineering und Testing GmbH, EMC Test NRW GmbH, LTi DRiVES GmbH, RWE Rheinland West-falen Netz AG, TÜViT Informationstech-nik GmbH und das TechnologieZentrum Dortmund. (OLe)

Urbane Landwirtschaft boomt in New York, Chicago, Detroit, Van-couver, Amsterdam und Berlin. Sie

wird eingesetzt, um umweltverträglich und sozial gerecht Lebensmittel dort zu erzeugen, wo sie zu einem großen Teil konsumiert werden: in städtischen Ver-dichtungsräumen. Beim internationa-len Workshop Urban Agriculture unter der Leitung von Michael Roth (Fakultät Raumplanung, Lehrstuhl Landschafts-ökologie und Landschaftsplanung) haben knapp 30 deutsche und amerikanische Studierende der Raumplanung gemein-sam Konzepte erarbeitet, wie urbane Landwirtschaft auch in Dortmund eta-bliert werden kann.

Seit einiger Zeit entwickeln sich welt-weit Konzepte, wie der städtische Raum landwirtschaftlich genutzt werden kann, um Lebensmittel lokal zu produzieren, ungenutzte Flächen zu rekultivieren und somit im Sinne verringerter »Food-Miles« auch Treibhausgas-Emissionen durch kürzere Transportwege einzusparen. Wei-

wicklung spezifischer Formen urbaner Landwirtschaft und deren Integration in die Stadt. Das kann der Kinderbauernhof in einem Gebiet mit vielen Schulen sein, der Gemeinschaftsgarten im sozial pro-blematischen Stadtteil oder das Aufgrei-fen der früheren Gleisführung auf einem ehemaligen Bahnhofsgelände als raum-gliedernde Entwurfsidee. Die Formen dieser neuen urbanen Landwirtschaft sind vielfältig: von Mikrogärten auf Bal-konen oder Fensterbrettern über Klein-, Gemeinschafts- oder Dachgärten bis hin zu hoch technisierten Gewächshäusern oder Visionen des Vertical Farming.

Der Workshop ist Teil einer seit 27 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen der Fakultät Raumplanung der TU und dem Urban Planning Program der Michigan State University und leistet einen Beitrag zur Internationalisierung der TU. Er wurde gefördert durch den Deutschen Akademi-schen Austausch Dienst (DAAD) aus Mit-teln des Auswärtigen Amtes und durch die Martin-Schmeißer-Stiftung. (unizet)

Ingenieure heute vielfach gefordert. ELLI will die Ausbildung an die Praxis anpassen.

Eine »tragende Säule des Masterplans Elektromobilität« (v.l.): Prof. Johanna Myrzik (Arbeitsge-biet Energieeffizienz/Stiftungsprofessur der RWE Energy AG), Prof. Torsten Bertram (Lehrstuhl für Regelungssystemtechnik), Jan Fritz Rettberg (Kompetenzzentrum Elektromobilität), Prof. Christian Rehtanz (Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft), TU-Kanzler Albrecht Ehlers und Ministerialdirigent Karl-Uwe Bütof beim Startschuss für das Kompetenzzentrum Elektromobilität.

terhin wird das städtische Mikroklima verbessert und ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet. Zwei Wochen lang waren zwölf Studierende der Mi-chigan State University zusammen mit Prof. Zenia Kotval und Prof. Patricia Ma-chemer zu Gast in Europa; gemeinsam ist die Gruppe nach Amsterdam, Berlin und durch das Ruhrgebiet gereist, um sich anzusehen, wie urbane Landwirt-schaft in Europa umgesetzt wird. Wäh-rend des Workshops haben sie anschlie-ßend gemeinsam Ansätze für Flächen in Dortmund entwickelt: in der Dortmun-der Nordstadt, an der Kronenburg, am ehemaligen Südbahnhof sowie am ehe-maligen Güterbahnhof Ost. Gerade auf Brachflächen, die in Dortmund reichlich vorhanden sind, kann urbane Landwirt-schaft als temporäre oder permanente Nutzung eingesetzt werden, um Vermül-lung zu vermeiden, Begrünung zu fördern und so die Lebensqualität in der Stadt zu steigern. Dabei geht es nicht um die Über-tragung ländlicher Agrarlandschaften in die Stadt, sondern vielmehr um die Ent-

In den Prinzessinengärten in Berlin legten die Studierenden aus Dortmund und Michigan selbst Hand an den urbanen Raum an. Bild: Trish Machemer

Weibing Weng, Absolvent der Uni-versity of Science and Technolo-gy Beijing, einer Partneruniversi-

tät der TU Dortmund in Peking, konnte am 6. Mai seine Promotion an der Fakultät Maschinenbau abschließen. Seine Dis-sertation hat den Titel Entwicklung neuer Modelle für die Standortentscheidung bei Fabrikverlagerung und deren modellba-sierten Assistenzsystem.

Mit ihm freuen sich Prof. Axel Kuhn, Prof. Markus Rabe, und Prof. Andreas Brüm-mer als Vertreter der Fakultät Maschi-nenbau sowie Prof. Dianjun Fang, der das Zweitgutachten für die Dissertation erstellt hat. Prof. Dianjun Fang studier-te ebenfalls an der University of Science and Technology in Peking. Er kam 1988 in das Forschungsteam von Prof. Kuhn am Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und promovierte ebenfalls in Dortmund. Heute leitet er einen Lehr-stuhl an der Tongji Universität in Shang-hai. Seit 2008 ist er offizieller Vertreter der Bundesvereinigung Logistik in China. Ihm ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Kooperation zwischen Dortmund und Peking bereits seit 23 Jahren erfolgreich verläuft. Die TU Dortmund hatte im letz-ten Jahr die Zusammenarbeit beider Ausbildungsstätten auf dem Gebiet der Logistik erneuert. (Fakultät)

Page 8: unizet 06/11

Seite 8 unizet | Wissenschaft und Praxis 06/11 | Nr. 427

Impressum

Herausgeber Technische Univer-sität Dortmund, 44221 Dortmund (Referat Hochschulkommunikation) Chefredakteurin Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, Mail: [email protected] Autorinnen und Autoren dieser Aus-gabe Ole Lünnemann (OLe), Ste-phanie Bolsinger (SBo), Alexandra Gehrhardt (age), Iris Hoepfner, Udo Kittler, Franziska Neumann, Stefa-nie Opitz, Julius Reimer, Max Rup-pert, Burkhard Sauerwald, Franziska Schmid Layout Alexandra Gehrhardt Weitere Mitarbeit Sylvia Ebbes (Ver-trieb), Jürgen Huhn (Fotos), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet www.tu-dortmund.de/unizet Basisge-staltung grimm.design, Düsseldorf

unizet erscheint neun Mal im Jahr während der Vorlesungszeit.

ISSN 1439-1198

Auf allen Kanälen live dabei Journalistik-Studierende haben multimedial von der Meisterfeier berichtet

We have a grandios Saison ge-spielt«, sagte der begeisterte Mannschaftskapitän Roman

Weidenfeller, nachdem die siebte Deut-sche Fußballmeisterschaft von Borussia Dortmund besiegelt war. Grandios war auch das Engagement von mehr als 20 Journalistik-Studierenden, die im Radio und im Internet live von der Meisterfeier der Borussia in der Dortmunder Innen-stadt berichtet haben.

Per Twitter, im Live-Blog, in Fotos, Videos, Audios und einer zweistündigen Sonder-sendung auf eldoradio* informierten sie am Tag der Meisterfeier über den tränen-reichen Abschied des BVB-Idols Dede, die sensationelle Stimmung rund um den Au-tokorso und sprachen exklusiv mit Jürgen Götze, Professor für Datentechnik in der

Unterstützer gesucht: VIA e. V. baut Kuratorium auf

Info-Tag für Absolventen mit Behinderung am 17. Juni

Endlich – das Studium ist geschafft. Nur: Was kommt danach? Fragen, die für alle Studierenden schwer zu

beantworten sind, sind für Absolventin-nen und Absolventen mit Behinderung oft noch ein wenig kniffeliger. Denn sie müs-sen sich nicht nur im Bewerbungsverfah-ren um den Job oder die Doktoranden-stelle der Konkurrenz stellen, sondern sich auch mit besonderen Fördermög-lichkeiten oder Nachteilsausgleichen auseinandersetzen. Dabei will der Ca-reer Service des Dortmunder Zentrums Behinderung und Studium (DoBuS) Hilfe leisten: Beim Absolventinnen- und Absol-vententag am 17. Juni dreht sich alles um Berufseinstieg, Promotion und Weiterbil-dung mit Behinderung.

Im Rahmen der Informationsveranstal-tung werden Themen wie die Stellen-suche, Bewerbungsverfahren und Leis-tungen zur Teilhabe am Arbeitsleben behandelt. Absolventinnen und Absol-venten mit Behinderung erfahren in un-terschiedlichen Vorträgen außerdem, wie sie ihre Promotion selbst finanzieren und fördern lassen können und welche Nachteilsausgleiche es bei Stipendien

Studium – und dann? Absolventinnen- und Absolvententag für Studierende mit Beeinträchtigung

am Freitag, 17. Juni, von 10 bis 15 Uhr, Emil-Figge-Str. 50, 4. Stock, Raum 4.320

Anmeldung bis 3. Juni und Kontakt: DoBuS Career Service, Ruf: 755-6565, Mail: [email protected]

Die Studentische Unternehmensbe-ratung VIA e. V. erweitert ihr Netz-werk: Die Nachwuchsberater bau-

en zurzeit ein Kuratorium auf. Ein erstes Mitglied haben sie bereits gewonnen: die Werhausen & Co. AG, ein Unternehmen für Systementwicklung mit Sitz in Hamm.

»Damit, dass die Werhausen & Co. AG uns zukünftig unterstützend zur Seite stehen wird, haben wir den Grundstein für das Kuratorium legen können«, so Demian Büchner, Erster Vorsitzender von VIA. Die studentischen Berater suchen jetzt noch weitere Wirtschaftsvertreter, die das VIA-Team nicht nur finanziell, sondern vor al-lem auch mit ihrem Wissen und ihrer Er-fahrung unterstützen. Und insbesondere Lehrstühle an Hochschulen im gesamten Ruhrgebiet sind herzlich willkommen, sich bei VIA e. V. zu engagieren: »Wir wür-den uns freuen, wenn wir auch einige Pro-fessoren für das Kuratorium gewinnen könnten«, betont Büchner.

VIA e. V. – dahinter stehen engagier-te Studierende, die bereits neben dem Studium Praxiserfahrung als Unterneh-mensberater sammeln wollen. »Studen-ten beraten Unternehmen« – diese Idee wird in Dortmund schon seit 1992 erfolg-reich umgesetzt. Aktuell arbeiten rund 40 Nachwuchsberater bei VIA mit – und zwar nicht nur BWLer, wie der Vorsitzende Büchner unterstreicht: »Unser Team setzt sich aus allen möglichen Studierenden zusammen. Natürlich sind Wirtschafts-wissenschaftler dabei, aber auch Kultur-wissenschaftler, Mathematiker oder In-formatiker.« Und diese Fächervielfalt ist auch wichtig für den Erfolg von VIA, denn so können sich interdisziplinäre Teams um die Kunden kümmern. Die Aufgabe

Fakultät Elektrotechnik und Informati-onstechnik der TU Dortmund, und Vater von BVB-Profi Mario Götze.

Multimediale Projektredaktion mit über 20 Journalistik-Studierenden

Die crossmediale Projektredaktion wurde angeleitet von Josefine Fehr und Florian Meißner, Mitarbeiter am Institut für Jour-nalistik. (Stefanie Opitz)

Infos: www.pflichtlektuere.com/ 15/05/2011/das-war-die-meisterfeier

Kontakt: Stefanie Opitz, Institut für Jour-nalistik, Ruf: 475415-16, Mail: [email protected]

Während die siegreichen Borussen auf dem Mannschaftstruck durch Dortmund schlichen und von Hunderttausenden am Straßenrand bejubelt wurden, versorgte die Projektredaktion all diejenigen, die nicht dabei sein konnten, mit allen News, Informationen und Kuriositäten rund um die Meisterfeier. Bilder: Florian Meißner/Anne Wunsch (1)

Workshop für englische Bewerbungen

Für alle Studierenden, die sich für Jobs im Ausland interessieren, or-ganisiert das Referat Internationa-

les am 29. Juni von 13 bis 16 Uhr im In-ternationalen Begegnungszentrum einen Workshop für Bewerbungen in englischer Sprache.

Der Workshop bezieht sich zum einen auf englischsprachige Länder wie die USA oder Australien, zum anderen aber auch auf Bewerbungen für Auslandspraktika in Ländern wie China oder Korea. Laura Hope, im Referat Internationales zustän-dig für die Beratung zu Auslandsaufent-halten, leitet die Veranstaltung und zeigt den Studierenden auf, wie sie ihre eige-nen Erfahrungen und Kompetenzen op-timal hervorheben können. Sie geht au-ßerdem auf die regionalen Unterschiede in den Bewerbungsstandards ein, die oft zu Missverständnissen führen. Der Work-shop findet im Saal des Internationalen Begegnungszentrums, Emil-Figge-Stra-ße 59, statt. (Franziska Schmid)

Anmeldung: [email protected]

gibt. Darüber hinaus können sie sich über weiterführende Studienangebote und Weiterbildungsmöglichkeiten, personelle und finanzielle Hilfe informieren. Nach der Veranstaltung steht Torsten Prenner von der Zentralen Auslands- und Fach-vermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit für Beratungsgespräche zur Verfü-gung. Interessierte werden gebeten, sich bei ihrer Anmeldung auch für ein solches Gespräch vormerken zu lassen. (age)

der Projektteams ist die selbstständige Begleitung, Betreuung und Beratung von Unternehmen und Organisationen. Da-bei profitieren die Auftraggeber von dem breiten Spektrum, das die Nachwuchs-berater anbieten: Ob Marktforschung, Prozessmanagement oder Personalfra-gen – die Projektteams von VIA bieten Lö-sungen in allen betriebswirtschaftlichen Bereichen an.

Die Mitarbeit bei VIA bietet vor allem die Möglichkeit, erste Erfahrungen als Bera-ter zu sammeln. Aber nicht nur bei den Projekten lernen die Studierenden, son-dern auch in der Zusammenarbeit mit den anderen Teammitgliedern und sogar schon vor dem Start, weiß Demian Büch-ner: »Vor der Aufnahme müssen die Be-werber ein richtiges Assessment-Center durchlaufen – das ist auch schon eine wertvolle Erfahrung für das spätere Ar-beitsleben.«

Zweimal im Jahr nimmt VIA e. V. neue Mit-glieder auf. Die nächste Runde für Anwär-ter startet im Herbst. Bewerben können sich Studentinnen und Studenten aus allen Fachrichtungen, sie müssen aber als Studierende immatrikuliert sein. Die Unternehmensberater suchen keine »Ex-perten«, sondern motivierte und lernwil-lige Studierende. Alles, was ein Berater später wissen muss, wird in einer vier-monatigen Ausbildungsphase vermittelt. Dazu gehören interne wie externe Schu-lungen, außerdem müssen die Anwärter ein Testprojekt für den Verein durchfüh-ren. (SBo)

Kontakt: VIA e. V., Ruf: 755-5475

Info: ww.via-ev.de

Bild: derateru/ pixelio.de