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Das Servicemagazin für Unternehmer mit grossen Zielen Interview Eine grosse Bürde» Dominik Bürgy, Präsident der Treuhand- Kammer, über die zunehmende Regulierung und die Attraktivität des Berufsstandes. Seite 4 Meine FIRMA Frühling 2014 Extra-Ausgabe für die Treuhand-Branche «

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Das Servicemagazin für Unternehmer mit grossen Zielen

Interview

Eine grosse Bürde» Dominik Bürgy, Präsident der Treuhand- Kammer, über die zunehmende Regulierung und die Attraktivität des Berufsstandes. Seite 4

MeineFIRMAFrühling 2014

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10 Hand in Hand

Wichtige Informatio-

nen aus erster

Hand, interessante

Referate und ein

genüsslicher Apéro.

Das sind die

beliebten Treuhän-

der-Anlässe der AXA

Winterthur.

13 Experten-Interview

Thomas Greub erklärt, warum

die Berufshaftpflicht für Treuhänder

so wichtig ist und was die

D&O-Versicherung alles abdeckt.

14 Leser fragen – Experten antworten

2 Meine FIRMA extra 01/2014

04 Im Gespräch

Der Präsident der Treuhand-

Kammer, Dominik Bürgy, kritisiert

die steigende Regulierung

und fürchtet um die Attraktivität

des Berufsstandes.

06 Erfolgreiches

Riskmanagement

KMU gehen unbemerkt

hohe Risiken ein.

Der ungetrübte Blick des

Treuhänders hilft, die

Risiken erfolgreich zu

managen.

08 Nachfolge

Kunden bei der Weitergabe

ihrer Firma zu beraten,

ist für Treuhänder das

Alltagsgeschäft. Bis es

einen selbst betrifft.

IMPRESSUM

Herausgeber: AXA Winterthur, Internal Communication & Publications. Adresse der Redaktion: AXA Winterthur, «Meine Firma», General Guisan-Strasse 40, Postfach, 8401 Winterthur, www.meine-firma.ch, Tel. 052 261 72 63. E-Mail: [email protected]. Redaktion: Sandra Willmeroth (Leitung), Melanie Ade. Mitarbeit an dieser Nummer: Robert Wildi. Online: Urs Wildi. Übersetzung: Language Services, AXA Winterthur. Gestaltung und Produktion: Infel AG, Zürich. Druck: Swiss Printers AG, 4800 Zofingen. Erscheinungsweise: einmalige Sonderausgabe Deutsch und Französisch. Druckauflage: 13’000. Anzeigenverkauf: Axel Springer Schweiz AG, Fachmedien, 8005 Zürich, pascal.bö[email protected], Tel. 043 444 51 05. Adress änderungen: [email protected]. Abo-Bestellungen: [email protected]. Rechtlicher Hinweis: Zweck dieser Publikation ist die Vermittlung von Informationen über unsere Dienstleistungen und Produkte. Sie stellt kein Angebot im rechtlichen Sinn dar.

INHALT

Unsere Kunden schenken uns das

Wichtigste, was sie haben: ihr Ver-

trauen. Sie bauen darauf, dass wir ih-

nen als Versicherer im Ernstfall zur

Seite stehen und helfen, die finanzi-

ellen Folgen eines beruflichen Fehl-

entscheids, eines Debitorenausfalls

oder einer Naturkatastrophe zu meis-

tern. Dann können wir als Versiche-

rer beweisen, dass wir das Vertrauen

unserer Kunden verdienen.

Sie als Treuhänder erbringen diesen

Beweis Ihren Kunden gegenüber

tagtäglich, mit jeder einzelnen Be-

ratung. Vertrauen ist auch für Sie die

Basis Ihres Geschäftserfolgs.

Vertrauen hat auch etwas mit Treue

zu tun. Die AXA Winterthur ist die

Nummer 1 unter den Schweizer

KMU-Versicherern. Mehr als 93

Prozent unserer Kunden sind im

Schadenfall mit uns zufrieden – und

bleiben uns treu. Weil wir unsere

Versprechen halten und weil wir un-

sere Kunden verstehen und auf ihre

Bedürfnisse eingehen – zum Beispiel

mit individuell zugeschnittenen Ver-

sicherungslösungen, mit einem um-

fassenden Beratungs- und Informati-

onsangebot und mit pfiffigen Tools,

die Zeit und Nerven sparen.

In dieser Treuhänder-Spezialausgabe

unseres KMU-Magazins «Meine Firma»

finden Sie Ideen und Anregungen,

Tipps und Informationen, die Ihnen

den Berufsalltag vielleicht etwas

erleichtern können und helfen,

das Vertrauen Ihrer Kunden in Sie

noch weiter zu stärken.

Vertrauen ist alles

EDITORIAL

Dominik Bürgi, Leiter Market Management

Unternehmensgeschäft AXA Winterthur.

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01/2014 Meine FIRMA extra 3

PANORAMA

Firmenkunden der AXA Winterthur können

die Lohnsummenmeldung für die betrieb-

lichen Unfallversicherungen, die Kranken-

taggeldversicherung und die Löhne für die

berufliche Vorsorge sicher, schnell und

einfach per Mausklick elektronisch übermit-

teln. Dabei wird unter anderem die korrekte

Lohnmasse automatisch aufbereitet, und

für die Meldung an die berufliche Vorsorge

wird der Personenbestand automatisch mit

den Daten der AXA Winterthur abgeglichen.

Eine technische Voraussetzung für die elek-

tronische Lohnmeldung ist eine nach dem

swissdec Standard 3.0 zertifizierte Lohn-

buchhaltungs-Software, wie beispielsweise

die Programme von Sage, Abacus oder ACT.

Die Programme müssen dann lediglich für

den elektronischen Datenaustausch mit der

AXA Winterthur konfiguriert werden; die

notwendigen Angaben für die Konfiguration

werden per Post versandt. Für den Kunden

entstehen keine zusätzlichen Kosten.

www.axa-winterthur.ch/

lohnmeldungen

Im Internet steht den Unter-

nehmenskunden der AXA Win-

terthur ein äusserst hilfreiches

Vorsorge-Informationscenter zur

Verfügung. Dieses ist auf den

Bedarf von Arbeitgebern und

Personalverantwortlichen ausge-

richtet und bietet Informationen

zu wichtigen Themen und Fach-

begriffen rund um die berufliche

Vorsorge. Das neue Infocenter

Ob es um eine Einsprache gegen

den Steuerbescheid oder um

Streitigkeiten im Arbeitsvertrag

geht: MyRight.ch unterstützt

Kunden der AXA-ARAG bei recht-

lichen Fragen. Das interaktive

Internetportal bietet einen

schnellen und leicht verständ-

lichen Service. Unternehmens-

kunden, die sich für das Kunden-

Elektronische Lohnmeldung (ELM): Schnell

und einfach

Simplify your Life

BVG: Neues Vorsorge-Infozentrum

Rechtsberatung für alle Fälle

ergänzt das bestehende Informa-

tionsangebot im Internet und

insbesondere das Portal «Meine

Pensionskasse», welches seit

2010 verfügbar ist und sich mit

Informationen und einem indivi-

duellen Simulationsrechner pri-

mär an die Versicherten richtet.

www.axa.ch/infocenter

www.axa.ch/

meine-pensionskasse

programm AXA Plus registriert

haben, und Kunden der AXA-

ARAG haben rund um die Uhr

die Möglichkeit, online rechtli-

che Unterstützung in Anspruch

zu nehmen. Die Website ermög-

licht zudem das Erstellen von

personalisierten Dokumenten

wie Kauf- oder Mietverträgen.

www.myright.ch

Einfaches Start-up-Paket für FirmengründerFirmengründer werden von der AXA mit

einem Start-up-Paket unterstützt, das neben

einem bedürfnisorientierten Versicherungs-

schutz auch nützliche Zusatzleistungen

enthält, wie kostenloser Rechtssupport,

Vergünstigung auf Gründungs-Seminaren

oder einen umfassenden Start-up-Ratgeber.

www.axa.ch/startup

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4 Meine FIRMA extra 01/2014

IM GESPRÄCHFo

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« Die Regulierungswut ist eine grosse Bürde»Der Präsident der Treuhand-Kammer kritisiert die steigende

Regulierung, fürchtet um die Attraktivität des Berufsstandes und

wünscht sich Treuhänder als «Financial Doctors».

Was sind derzeit die grössten Herausfor-

derungen für die Treuhandbranche?

An erster Stelle steht hier sicher der Fort-

gang der Regulierung. Einerseits im inter-

nationalen Verhältnis, was eher die grös-

seren Beratungsunternehmen betrifft, an-

dererseits aber auch im nationalen Bezug.

Derzeit herrscht die starke Tendenz, alles

mit noch mehr Regulierung zu leiten.

Diese Regulierungswut ist Folge der

Finanzkrise, und nach solch einschneiden-

den Ereignissen ist es doch relativ normal,

dass die Regulatoren zunächst einmal

überschiessen?

Es fragt sich aber, was in der Finanzkrise

versagt hat. Die Treuhandbranche jeden-

falls nicht, weil der Auftrag eines Wirt-

schaftsprüfers ja nicht die Geschäftsfüh-

rung per se ist, sondern er nur bestätigt,

dass in der Bilanz 1 und 1 gleich 2 ergibt.

Eigentlich fing die Regulierungswut gegen-

über unserem Berufsstand mit dem Enron-

Skandal an. Dann kam die Finanzkrise und

danach folgte der Trend aus den USA, sol-

che Krisen und Unternehmenszusammen-

brüche künftig mit schärferen Regulierun-

gen verhindern zu wollen. Dann kam die

EU mit dem Grünbuch, jetzt mit dem

Weissbuch und weiteren konkreten Geset-

zesvorstössen. Es wird immer mehr regu-

liert, aber nicht unbedingt immer zielori-

entiert. Insbesondere für den KMU-Bereich

ist die zunehmende Regulierungswut eine

grosse Bürde.

Was meinen Sie da konkret?

Die Vorschriften nehmen immer nur zu, in

allen Bereichen! Sei es im Steuerbereich,

im Revisionsbereich oder in vielen anderen

Bereichen.

Aber die Revision wurde doch für KMU

vereinfacht?

Die eingeschränkte Revision für kleinere

Betriebe wurde eingeführt, und das be-

währt sich auch. Aber hier ist die Frage der

Haftung auch noch nicht geklärt. Denn ob

die Gerichte den anderen Fokus bei ihren

Beurteilungen respektieren, ist noch offen.

Die Revision wurde zwar verein-

facht, aber dies hat auch wieder

neue Fragen aufgeworfen.

Welche meinen Sie?

Die Bestätigung ist bei der einge-

schränkten Revision eine andere

als bei der ordentlichen Revision. Der Un-

ternehmer hat viel mehr Freiheiten.

Was doch wiederum gut ist für

den Wirtschaftsprüfer?

Sofern das dann im Konfliktfall auch von

den Gerichten so berücksichtigt wird. Hier

brachte die eingeschränkte Revision neue

Unklarheiten und Rechtunsicherheit für

den Wirtschaftsprüfer: Wenn dieser ange-

halten wird, bei gewissen Dingen anders

hinzuschauen, aber dann mit der gleichen

Dominik Bürgy: «Es fragt sich

aber, was in der Finanzkrise

versagt hat. Die Treuhandbranche

jedenfalls nicht».

Verantwortlichkeit belangt wird, dann hat

es am Ende nichts gebracht.

Welche anderen Herausforderungen

kommen auf die Treuhandbranche zu?

Wir müssen leider beobachten, dass die

Attraktivität unseres Berufsstandes sinkt,

und wir müssen uns fragen, ob und wie wir

mittel- bis langfristig sicherstellen können,

dass wir genügend gute und qualifizierte

Nachwuchskräfte auf dem Arbeitsmarkt

rekrutieren können. Das hängt indirekt

auch mit der schärferen Regulierung zu-

sammen.

Inwiefern?

Der Beruf des Wirtschaftsprüfers war frü-

her einer der Königswege für die Karriere,

aber da war die Arbeit auch vielfältiger.

Aufgrund der erhöhten Regulierungs- und

Dokumentationsanforderungen arbeiten

Wirtschaftsprüfer heute zuerst einmal

sehr prozessorientiert und viel spezialisier-

ter. Es ist ein langer und steiniger Weg,

bevor sie in einer Position angelangt sind,

in der sie tatsächlich die kritische und pro-

fessionelle Prüfung des Risikoprofils einer

Unternehmung vornehmen und mit der

Geschäftsleitung diskutieren können, wie

sich das Unternehmen entwickelt.

« Wir müssen leider beobachten, dass die Attraktivität unseres Berufsstandes sinkt.»

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01/2014 Meine FIRMA extra 5

Merken Sie diese sinkende Attraktivität

schon in rückläufigen Zahlen?

Wir haben immer noch viele Bewerber,

aber wir haben Sorge, dass der Anteil der

besten Bewerber nicht konstant hoch genug

ist und bleibt. Deswegen arbeiten wir daran

aufzuzeigen, wie spannend die Berufsbilder

des Treuhänders, Wirtschaftsprüfers und

Steuerberaters trotz allem noch sind. Denn

diese Berufe sind nach wie vor sehr interes-

sant, nur bieten sie heute nicht mehr die

gleichen Freiheiten wie noch vor zehn oder

fünfzehn Jahren. Dies ist aber ein Phäno-

men, das nicht nur auf unsere Branche be-

schränkt ist, insofern ist die relative Attrak-

tivität erhalten geblieben.

Was empfehlen Sie kleineren Treu-

handbüros: sich zu spezialisieren oder

der Generalist zu sein?

Bei den grossen Gesellschaften sind wir

hoch spezialisiert. Da unsere globalen Kun-

den aber ebenso aufgestellt sind, passt es

dann wieder; die haben auch grosse Teams

und die stört es nicht, dass für das eine The-

ma Herr X kommt und für das andere Steu-

erthema Frau Y – solange die unterein-

ander gut koordiniert sind. Kleinere Treu-

handbüros hingegen leben davon, dass sie

Generalisten auf verschiedenen Ebenen

sind. Hier möchten die Kunden einen An-

sprechpartner für alles haben. Daher rate

ich kleineren Treuhändern, als Generalis-

ten zu arbeiten und zu versuchen, durch

ihre Arbeit einen spürbaren

Mehrwert für den Kunden zu

generieren.

Wie das?

Ganz einfach: Eigene Beobach-

tungen über einen Prüfbericht

hinaus mitteilen. Es gibt viele

Unternehmen, die ihren Treu-

händer nicht nur in der Rolle

des Verantwortlichen für die

Buchführung oder Abschluss-

prüfung sehen, sondern auch

von ihm wissen ob das noch

funktioniert, was sie machen

und wie er die Entwicklung ih-

res Unternehmens sieht. Treu-

händer sollten bereit sein, in

diese Kompetenzen zu investie-

ren und das für ihre Kunden zu

verkörpern. Sie sollten eine Art

«Financial Doctor» sein und ein

kompetenter Ansprechpartner

auf verschiedenen Ebenen.

Das klingt aber ziemlich

anspruchsvoll …

Wir versuchen, unsere kleine-

ren Mitgliedsunternehmen dabei zu unter-

stützen, so gut wir können. Vor einiger Zeit

haben wir zum Beispiel einen neuen KMU-

Newsletter lanciert. Dort werden aktuelle

Themen nicht hoch spezialisiert behan-

delt, sondern auf die Bedürfnisse der Leser

zugeschnitten. Mit Erfolg, der Newsletter

hat inzwischen schon 15’000 Abonnenten.

Interview: Sandra Willmeroth

Zur Person Lic. iur., dipl. Steuerexperte Dominik

Bürgy (*1966) ist seit 2011 Präsident

der Treuhand-Kammer, des nebst

der «Treuhand Suisse» wichtigsten

Berufsverbands für Treuhänder,

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.

Er ist zudem Partner Tax Services

Schweiz der Ernst & Young AG in Zürich.

Darüber hinaus ist er seit 2012 Mitglied

des Vorstands von Economiesuisse und

seit 2013 des Vorstands des Schweizer

Arbeitgeberverbands.

www.treuhand-kammer.ch

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6 Meine FIRMA extra 01/2014

Meine SICHERHEITFo

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er

Die Gefahren im Auge behaltenKMU gehen oft unbemerkt hohe Risiken ein. Der ungetrübte Blick

des Treuhänders von aussen eröffnet eine andere Perspektive und

hilft, die Risiken erfolgreich zu managen. Neue IT-Tools helfen.

 E ine Bestellung für 200 neue Uniformen

flattert ins Haus. Jetzt muss die weder-

undgut AG in Zürich aufs Gaspedal drü-

cken. «Termintreue gepaart mit einer ein-

wandfreien Qualität ist für unser Geschäft

essenziell», sagt Ueli Fisch, Inhaber und

CEO beim Anbieter von Arbeitskleidung

und Corporate Fashion. Frei von unterneh-

merischen Risiken ist das Geschäft nicht.

«Als KMU produzieren wir oft in grossen

Auflagen und müssen bei den Lieferanten

teils hohe Vorfinanzierungen leisten», gibt

Ueli Fisch zu bedenken. Verzögerte oder gar

Fehllieferungen könnten sofort finanzielle

Schäden nach sich ziehen, fügt er an.

Treuhänder übernimmt Coachfunktion

Als Ueli Fisch die Firma wederundgut vor

gut zwei Jahren kaufte, wusste er, dank

seiner 20 Jahre Berufserfahrung in der

Bekleidungsindustrie, um die dringliche

Notwendigkeit eines griffigen Risikoma-

nagements. Im Rahmen der Due-Diligence-

Prüfung erstellte er gemeinsam mit seiner

Treuhandfirma Consultive Revisions AG

eine detaillierte Risikoanalyse. Alle finan-

ziellen und betriebswirtschaftlichen As-

pekte rund um das Unternehmen, Produk-

te, Personal, Markt, Konkurrenzsituation

etc. wurden umfassend analysiert. Beglei-

tet wurde das Projekt von Stefan Kuhlow,

Revisionsexperte und Partner bei Consulti-

ve Revisions. Für die Ausarbeitung des Ri-

sikomanagements holte er alle bei wede-

rundgut involvierten Parteien an einen

Tisch. «Eine lücken-

lose Präsenz aller Be-

teiligten ist wichtig,

um optimale Transpa-

renz in den Prozess

hineinzubringen», so

Kuhlow.

Die Rolle des Treuhänders oder Wirt-

schaftsprüfers ist für ihn die des beraten-

den Coachs. «Unser Job ist es, die wichtigen

und kritischen Fragen zu stellen, welche

die Unternehmer zu den richtigen Schluss-

folgerungen führen sollen.» Die effektive

Beschliessung, Durchführung und Beurtei-

lung des Risikomanagements obliegt von

Gesetzes wegen dem Verwaltungsrat der

Firma. «Es ist für KMU wichtig, dass dies

auch faktisch so umgesetzt wird und das

angewendete Risikomanagement nicht

nur auf der Einschätzung eines Beraters

oder Treuhänders basiert», erklärt Stefan

Kuhlow. Deshalb könne der Treuhänder

auch keinerlei Verantwortung für den Er-

folg des Risikomanagements übernehmen.

Ueli Fisch hat entschieden, bei wederund-

gut das IT-basierte Risikomanagement-

Tool zu etablieren, das die Consultive Revi-

sions AG in Zusammenarbeit mit dem

Winterthurer Strategie- und Beratungsun-

ternehmen esp Business AG entwickelt hat.

«Das System ermöglicht uns eine ganzheit-

liche Risikobewertung sämtlicher Bereiche

und Prozesse», führt Fisch aus. Vorteilhaft

am Tool sei, dass es sowohl die Risiken in-

nerhalb des Betriebs erkenne als auch sol-

che, die sich aus der Zusammenarbeit mit

Partnern und Zulieferanten ergeben. Die

Software bewertet sämtliche Risiken auf

Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Scha-

denpotenzial und priorisiert sie entspre-

chend. «Bei mittleren und hohen Risiken

werden notwendige Massnahmen zur früh-

zeitigen Behebung festgelegt und mit Hilfe

eines integrierten Controllings inhaltlich

und terminlich auf Erledigung geprüft»,

erklärt der Unternehmer. Zuhanden der

Revisionsstelle werde zusätzlich auf Knopf-

druck ein Risikomanagement-Report er-

stellt.

Keine Pflicht zur Risikobeurteilung

Er könne das System oder generell die Nut-

zung eines Risikomanagement-Tools spezi-

ell kleineren KMU nur empfehlen, hält Ueli

Fisch fest. Bei wederundgut habe die Ein-

führung zu einer deutlichen Verbesserung

der Prozesse mit den Lieferanten geführt

und das eigene Debitorenrisiko erheblich

verringert.

Oft fehlten gerade in Kleinbetrieben bis

20 Mitarbeitende standardisierte, durch-

gängige und dokumentierte Prozesse,

weiss auch Stefan Kuhlow aus Erfahrung.

«Dies kann schnell dazu führen, dass Risi-

ken übersehen oder zu spät erkannt wer-

den.» Seit Einführung des neuen Rech-

nungslegungsrechts per 1. Januar 2013

sind Organisationen, die dem einge-

« Wir raten den Organen, sich regel- mässig mit dem Risikomanagement auseinander zu setzen.»

Stefan Kuhlow, Revisionsexperte

Den Notfall im Griff/

Risiken lauern in sämtlichen Tätigkeits-

feldern eines Unternehmens. Manche

sind offensichtlich, manche bedürfen

eines genaueren Hinsehens. Ein um-

fassendes Riskmanagement verschafft

Ihnen Überblick über Ihre Situation und

die Schwachstellen in Ihrem Unterneh-

men – ganz einfach mit den Anleitungen

der AXA.

www.axa.ch/risk

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01/2014 Meine FIRMA extra 7

schränkten Revisionsverfahren unterstellt

sind, auch nicht mehr verpf lichtet, ihre

Risikobeurteilung im Anhang zur Jahres-

rechnung offenzulegen. «Trotzdem raten

wir den verantwortlichen Organen, sich

regelmässig mit dem Risikomanagement

der Gesellschaft auseinanderzusetzen.»

Wer ein solches vorweisen könne, erhöhe

auch seine eigenen Chancen vor dem Rich-

ter im Schadenfall, gibt er zu bedenken.

Den Rat befolgt er auch in seinem Betrieb.

Mindestens einmal jährlich tagen die Part-

nerfirmen Consultive Treuhand und Con-

sultive Revisions zum Thema Risikoma-

nagement in eigener Sache und nutzen das

gleiche IT-Tool, welches sie Kunden wie

wederundgut nähergebracht haben. Finan-

zielle Ausfälle etwa im Zusammenhang

mit Grossbestellungen von Uniformen sind

beim Zürcher KMU seither kein Thema

mehr. Robert Wildi

Meine FIRMA

Die Partnerunternehmen Consultive

Treuhand AG und Consultive Revisions

AG sind spezialisiert auf die Themen-

bereiche Finanz- und Rechnungswe-

sen, Wirtschaftsprüfung, Salär- und

Personaladministration, Steuern sowie

Unternehmensberatung. Das 16-köpfige

Team betreut mit umfassenden Dienst-

leistungen in diesen Segmenten vor

allem KMU-Kunden und verteilt sich auf

die beiden Bürostandorte Winterthur

und Gossau SG.

www.consultive.ch

Die wederundgut AG in Zürich konzi-

piert, designt, schneidet, produziert

und liefert Arbeitskleider, Uniformen

und Corporate Fashion vornehmlich für

Firmenkunden und Vereine. Gegründet

wurde das KMU im Jahr 2001 von den

zwei Unternehmerinnen Caroline Weder

und Beatrix Gut. Vor zwei Jahren kaufte

ihnen der grünliberale Thurgauer Kan-

tonsrat Ueli Fisch den Betrieb ab und

führt ihn heute mit einem fünfköpfigen

Team. Neu bietet wederundgut auch

funktionelle Unterwäschekollektionen

für Privatkunden an.

www.wederundgut.ch

Für Ueli Fisch, Inhaber und CEO der Firma wederundgut, ist ein Riskmanagement essenziell.

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8 Meine FIRMA extra 01/2014

Foto

s: Pablo

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Am eigenen LeibKunden in Sachen Nachfolge zu beraten, ist für Treuhänder

das Alltagsgeschäft. Aber erst wenn man die eigene

Nachfolge regelt, weiss man, wie es sich anfühlt, den Sessel

zu räumen respektive neu auszufüllen.

 Könnte ich mit Herrn Eisenhut spre-

chen?» Die telefonische Frage von Kun-

den der Buchhaltungs- und Treuhand AG

funktionierte lange nicht ohne Rückfrage.

«Beat oder Hans Eisenhut?» Ein Nachhaken

aus Routine für das fünfzehnköpfige Team

des KMU im sanktgallischen Altstätten.

Der «Chef» heisst heute zwar offiziell

«Beat», aber der Schatten von Vater und

Firmengründer Hans Eisenhut blieb über

Jahre riesig. Damit hatte der Sohn aber nie

ein Problem. «Ich begann einfach, mich am

Telefon als Beat Eisenhut vorzustellen»,

erinnert er sich mit einem Lächeln.

Vertrauensbildung braucht Geduld und Zeit

Das ist heute nicht mehr nötig. Die Über-

gabe des Geschäfts von Hans an seinen heu-

te 37-jährigen Sohn Beat Eisenhut ist voll-

ständig abgeschlossen. «Der mehrjährige

Prozess für die Nachfolgeregelung war eine

gut investierte Zeit, für meinen Vater, für

mich und vor allem für das Geschäft»,

weiss Beat Eisenhut.

Froh um die eigene Erfahrung und die Un-

terstützung seines Vaters ist Beat Eisenhut

noch heute, wenn er als Treuhänder den

Nachfolgeprozess von Unternehmen be-

gleitet, die sich in einer ähnlichen Konstel-

lation befinden wie einst sie selber.

«Häufig laufen familieninterne Nachfolge-

prozesse nicht so reibungslos ab wie da-

mals bei uns», beobachtet er. Zum Beispiel

haben Unternehmer mehrere Nachkom-

men, die sie unterschiedlich an der Firma

beteiligen oder operativ einsetzen wollen.

Da können die Emotionen hochkochen,

oder es gibt finanzielle Streitigkeiten. «In

solchen Fällen macht es Sinn, wenn mein

Vater und ich als Gespann auftreten und

den Kunden von unseren Erfahrungen be-

richten.» Das schaffe Vertrauen und entfal-

te bei allen Parteien der geplanten Über-

nahme oft eine einvernehmliche Wirkung.

Auch für die technische Abwicklung des

Nachfolgeprozesses brauche ein KMU in

der Regel das Fachwissen des Treuhänders,

sagt Beat Eisenhut ganz unbescheiden. «Je-

des Projekt ist ganz unterschiedlich. Für

alle Aspekte wie Kaufpreis, Finanzierung,

Steuern etc. müssen individuell passende

Lösungen gefunden werden, die dank des

Know-hows des Treuhänders oft vorteilhaf-

ter für alle Beteiligten ausfallen.»

Der wichtigste Aspekt in Bezug auf das Ge-

lingen einer Nachfolge bleibe jedoch die

Zeit. «Viele Inhaber von Kleinunternehmen

arbeiten sehr gerne und voller Herzblut,

sodass sie den Gedanken einer Nachfolge-

Meine FIRMA

Die Buchhaltungs- und Treuhand AG in

Altstätten SG wurde 1973 gegründet

und ist spezialisiert auf umfassende

Dienstleistungen in den Bereichen

Buchführung, Wirtschaftsprüfung und

Steuerberatung für einen Stamm von

rund 400 KMU-Kunden vor allem im

Rheintal und Appenzellerland. Auch die

Begleitung von Nachfolgeprozessen

gehört zu den Tätigkeitsfeldern des

15-köpfigen Teams.

www.but-ag.ch

Meine ZUKUNFT

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01/2014 Meine FIRMA extra 9

Stephan Illi,

CEO Consulta AG

«Familienexterne Lösungen nehmen zu»Stephan Illi über die häufigsten Fehler

bei Nachfolgeregelungen und warum

eine frühzeitige Planung des Exit den

Unternehmenswert steigert.

Rund 20 Prozent der Schweizer KMU

müssen in den nächsten fünf Jahren

eine Nachfolge finden. Wo liegen die

grössten Herausforderungen?

Darin, dass sich fast alle Firmeninhaber

mit ihrem Unternehmen identifizieren.

Mit der Nachfolgeregelung verkaufen

sie also einen Teil von sich. Dieser Vor-

gang entspricht nicht der Natur eines

Unternehmers. Deshalb muss er auf

diesen Moment vorbereitet werden.

Was offenbar nicht immer gelingt.

Rund 30 Prozent aller Unternehmens-

nachfolgen scheitern. Weshalb?

Oft ist die wichtige Vorbereitungs-

phase mangelhaft. Damit sich ein

Unternehmer emotional von seinem

Lebenswerk trennen und es verkaufen

kann, muss er es auch als Investment

betrachten und eine gewisse Distanz

schaffen. Es ist ratsam, frühzeitig ver-

schiedene Optionen gedanklich durch-

zuspielen, um den richtigen Entscheid

treffen zu können. Hilfreich kann ein

Eliminierungsverfahren der potenziel-

len Möglichkeiten sein. So kann der

Unternehmer seine eigenen Ressour-

cen auf die realistischen und für ihn

gangbaren Lösungen fokussieren.

Scheitern externe Nachfolgerege-

lungen häufiger als innerfamiliäre?

Die Misserfolgsquoten der beiden

Varianten sind mir nicht bekannt. Fakt

ist aber, dass familienexterne Lösungen

zunehmen. Dies vor allem, weil Kinder

von Unternehmern heute viel mehr

Wahlfreiheit geniessen als noch vor 30

Jahren. Bei familieninternen Regelungen

werden höhere Rabatte gewährt oder

Teile des Kaufpreises über ein Darlehen

des abtretenden Patrons erbracht. Dies

erleichtert natürlich die Finanzierung.

Welche Tipps geben Sie KMU-Inha-

bern, auch jungen, um die Chancen für

eine dereinst erfolgreiche Nachfolge

frühzeitig zu steigern?

Jedes Unternehmen muss nachhaltig

erfolgreich sein können, also auch

ohne den aktuellen Inhaber auf siche-

ren Beinen stehen. Nur dann kann es

gut verkauft werden. Der Unternehmer

muss also eine wertorientierte Haltung

einnehmen und sollte sich mindestens

einmal jährlich die folgenden Fragen

stellen und gleich selber schriftlich

beantworten: Mit welchen Aktivitäten

verdiene ich Geld, wo sind die Margen

nur gering oder inexistent? Ist meine

Firma auch ohne mich erfolgreich?

Was muss ich heute tun, damit mein

Unternehmen in fünf oder zehn Jahren

ohne mich auskommt?

Inwiefern kann sich der Unter-

nehmer bei solchen Aktivitäten

beraten lassen?

Es lohnt sich auf jeden Fall, als

Ausgangspunkt eine externe Unter-

nehmensbewertung erstellen zu lassen

und darauf basierend die Strategiepla-

nung in Angriff zu nehmen. Auch dieser

Prozess, der im Kreis des Führungsgre-

miums absolviert wird, darf ruhig von

einer externen Fachperson moderiert

und kontrolliert werden. Auch der

steuerlichen Optimierung und Vorsor-

gethematik sollte ein Firmeninhaber

frühzeitig grosse Aufmerksamkeit

beimessen. Denn oft gibt es in diesem

Bereich gesetzliche Hemmnisse, die

dann auch bei der Nachfolgeregelung

berücksichtigt werden müssen.

Steigert eine professionelle Nachfol-

geregelung den Wert einer Firma?

Eine nachhaltige jährliche Ergebnisver-

besserung von zum Beispiel 15’000

Franken führt zu einem höheren Unter-

nehmenswert von 100’000 Franken.

Und dies steuerfrei, sofern frühzeitig

die Rechtsform einer AG oder GmbH

gewählt wurde. Genau dies empfehlen

gute Berater. Und ganz wesentlich, wie

schon gesagt: Das Unternehmen muss

innerhalb einer angemessenen Über-

gangsfrist ohne den heutigen Patron

auskommen. Wenn dieses Kriterium

erfüllt ist, kann die Firma mit einer

Wertsteigerung verkauft werden.

www.consulta-ag.ch

regelung permanent vor sich herschieben», so

die Erfahrung, die Beat Eisenhut in vielen Fäl-

len macht. Sein Tipp: «Gedanken zur eigenen

Nachfolge können nie zu früh angestellt wer-

den, selbst wenn diese noch in weiter Ferne

liegt. Es sollten frühzeitig erste Weichen ge-

stellt und Optionen getestet werden.» So sei

jedem KMU-Unternehmer dringend empfoh-

len, bereits in der ersten Planungsphase von

künftigen Veränderungen der Gesellschafts-

strukturen bereits Nachfolgeoptionen in die

entsprechenden Analysen mit einzubeziehen.

Sanft modernisiert

Für seinen persönlichen Werdegang war ge-

nau diese Weitsicht des eigenen Vaters äus-

serst hilfreich. «Dank des von ihm sorgfältig

erarbeiteten Zeitplans durfte ich auch als jun-

ger Geschäftsleiter im operativen Alltag noch

das eine oder andere Mal ‹den Kopf anstossen›

und ohne Hast in meine Aufgabe hineinwach-

sen.» Inzwischen hat er dem Betrieb eine neue

IT-Infrastruktur verpasst, das Erscheinungs-

bild mitsamt Logo modernisiert und die Be-

treuung von Kundenmandaten standardisiert.

Vom gelungenen Generationenwechsel profi-

tieren das Geschäft, die Mitarbeitenden und

damit sowohl der alte wie auch neue Patron.

Am Telefon begrüsst dieser seine Klientel in-

zwischen wieder mit «Eisenhut». Missver-

ständnisse gibt es diesbezüglich keine mehr.

Robert Wildi

Beat und Hans

Eisenhut:

zwei Generationen

von Treuhändern.

Pensionierung und Nachfolge regeln/

Der Eintritt in den dritten Lebens-

abschnitt will sorgfältig geplant

sein – sowohl für einen persönlich

als auch für die eigene Firma. Die

AXA Winterthur hilft und berät Sie

gerne. Zum Beispiel mit unseren

Pensionierungsplanungs-

Seminaren oder unserem Pensi-

onierungs-Ratgeber. Informieren

Sie sich bei Ihrer AXA Winterthur-

Agentur, wann die nächsten

Veranstaltungen in Ihrer Region

stattfinden.

www.axa.ch\pensionierung

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10 Meine FIRMA extra 01/2014

Meine SICHERHEITFo

tos: Ale

xandra

Wey

Informationen aus erster HandTreuhänder sind wichtige Kunden und Vermittler. Daher ist

es wichtig, sie stets mit neuen Produkten und Lösungen

vertraut zu machen. Ideal ist es, wenn dies in angenehmer

Atmosphäre stattfindet – wie beispielsweise beim Treuhänder-

Anlass der AXA Winterthur Generalagentur in Zug.

 Wenn man wissen will, was seine Kun-

den beschäftigt, ist es am einfachs-

ten, sie zu fragen. Nicht nur deshalb lädt

AXA-Generalagent Reto Stirnimann seine

Treuhänder- und Rechtsanwaltskunden

gerne zu einem speziellen Apéro ins Hotel

Guggisblick nach Zug ein. «Sie sind sehr

wichtige Kunden für uns», betont er denn

auch in seiner kurzen Ansprache an die

Gäste, bevor er das Wort an den ersten

Experten des Abends übergibt. Stefan

Brandenberger, Teamleiter Vermögens-

schadenhaftpflicht, ist eigens von der AXA-

Generaldirektion aus Winterthur ange-

reist, um den rund 30 geladenen Gästen an

diesem Abend die Funktionsweise der Or-

ganhaftpf lichtversicherung, kurz D & O

genannt, offenzulegen. Diese Versicherung

schützt die Organe einer Unternehmung;

und wer, wenn nicht die Treuhänder, sollte

erkennen, wann der Abschluss einer sol-

chen Police für ihre Firmenkunden sinn-

voll ist? «Die Treuhänder sind viel näher an

den Unternehmen dran als wir», sagt Reto

Stirnimann. «Sie geniessen das Vertrauen

der Unternehmensleitung und können ih-

ren Kunden wiederum einen echten Mehr-

wert mit der D & O-Versicherung bieten.»

Interessante Vorträge

In der Tat sind die meisten Treuhänder,

Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte an

diesem Abend der Einladung vor allem we-

gen der Informationen aus erster Hand über

die D & O-Versicherung gefolgt. «Ein sehr

sinnvolles Produkt», bestätigt Stefan Bran-

denberger von der AXA Winterthur.

Vor allem für Treuhänder wie Oliver Nedela,

Inhaber der CO-Handelszentrum GmbH in

Baar, der seinen Kunden dabei hilft, die Ver-

waltungsräte langfristig erfolgreich zu

besetzen, dürfte die Organhaftpf lichtver-

sicherung interessant sein. Nedela hat sich

zudem auf die Beratung von ausländischen

Firmengründern in der Schweiz speziali-

siert. Deshalb war für ihn der zweite Vor-

trag des Abends von Michele Blasucci über

die neue Plattform «online-gruenden.ch»

nicht minder interessant. Beim anschlies-

senden Apéro riche bot sich dann für ihn

und alle anderen Gäste die Gelegenheit zum

persönlichen Austausch.

Angenehme Atmosphäre

Reto Stirnimann und die anderen Versiche-

rungsberater nutzten ihrerseits die Gele-

genheit, um mit ihren Kunden in unge-

zwungener Atmosphäre über die kleinen

und grossen Ärgernisse im Alltag zu plau-

dern. «Viel Aufwand entsteht rund um den

Lohnausweis», sagt Tanja Lensink vom Büro

Lensink & Partner aus Walchwil. Fremd-

sprachige Arbeitnehmer hätten oft Fragen

zum Versicherungssystem der Schweiz, bei-

spielsweise verwirre sie der Krankentag-

geldversicherungsbeitrag auf der monatli-

chen Lohnabrechnung, denn sie denken,

das sei der privaten Krankenversicherung

gleichzustellen und eine solche hätten sie ja

schon. «Das verlangt daher vermehrt Auf-

klärungsarbeit, was zeitintensiv ist und im-

mer mehr Fremdsprachenkenntnisse ver-

langt», so Tanja Lensink.

«Die Personal- und Lohnadministration

wird immer komplexer und daher leider

auch immer häufiger fehlerhaft», bestätigt

auch Katrin Gerig, Treuhandexpertin bei

der Gewerbe-Treuhand AG aus Zug. «Die

zunehmende Regulierung in allen Berei-

chen ist insgesamt für unsere Branche die

grösste Herausforderung», bringt es Markus

Ehrismann von der S & K Partners AG aus

Wollerau auf den Punkt.

Immer mehr Vorschriften und Regulatorien

verursachten immer mehr administrativen

Treuhänder-Anlässe der AXA Winterthur/nDie AXA Winterthur ist stets bemüht,

Sie mit den neusten Produkten und Ent-

wicklungen vertraut zu machen. Daher

finden in den Regionen immer wieder In-

formationsanlässe für Treuhänder statt.

Erkunden Sie sich bei Ihrer Agentur der

AXA Winterthur, wann der nächste Info-

abend in Ihrer Region stattfindet.

www.axa.ch

Oliver Nedela Tanja Lensink Katrin Gerig Markus Ehrismann Guido Schmid

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01/2014 Meine FIRMA extra 11

Michele Blasucci

(oben) referiert über die

Vorteile der Online-Firmen-

gründung.

AXA Winterthur General-

agent Reto Stirnimann (r.)

begrüsst die Gäste zum

Treuhänder-Anlass in Zug.

Stefan Brandenberger

erklärt die D & O-

Versicherung.

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12 Meine FIRMA extra 01/2014

Meine SICHERHEIT

Der anschliessende Apéro riche bot ausreichend Gelegenheit zum Networking:

Oben links: Damian Turnheer. Oben rechts: Abdullah Demir, Rafael Lötscher und Benno Berchtold.

Mitte: Michele Blasucci (links) und Sebastian Padanyi.

Unten links: Arthur Exer. Mitte: Daniel Wyss und Monika Wehrle. Rechts: Hanspeter Kalousek.

Aufwand, sowohl für den Kunden, als auch

für den Berater, und lassen daher weniger

Zeit für die eigentlich viel wertvollere, um-

fassende Beratungstätigkeit für den Kun-

den. Denn die wird angesichts der zuneh-

menden Regulierungsdichte immer

intensiver. Vor allem wenn es um so viel-

schichtige Themen wie beispielsweise die

Regelung der Nachfolge eines Unterneh-

mens geht – ein Dauerbrenner im Pflichten-

heft der Treuhänder.

«Nachfolgeregelungen sind ein riesiges

Thema in den nächsten Jahren», bestätigt

Markus Ehrismann. Nebst den komplizier-

ten rechtlichen Abläufen beim Wechsel

der Eigentumsverhältnisse sei das grösste

Problem immer noch, dass Firmenchefs

sich erst viel zu spät mit dem Thema befas-

sen würden. «Viele Chefs können nicht so

einfach loslassen, nachdem sie die Firma

aufgebaut und zwanzig oder dreissig Jahre

geführt haben», erzählt Guido Schmid, In-

haber der ABT Beratung & Treuhand AG in

Cham, von seinen Erfahrungen.

Dann ist es auch Aufgabe des Treuhänders,

den Patron langsam und frühzeitig mit

dem Gedanken an eine Nachfolgeregelung

vertraut zu machen. Keine einfache Aufga-

be, die viel Fingerspitzengefühl braucht.

«Nicht nur bei diesem Thema ist die richti-

ge Kommunikation die grösste Herausfor-

derung in unserem Beruf», sagt Oliver

Nedela. Die kommunikative Ebene unter-

schätzen viele, wenn sie den Berufsweg des

Treuhänders einschlagen. Denn oft sind

Treuhänder für ihre KMU-Kunden mehr als

Buchprüfer und Rechengenies – sie sind

Vertraute, Ratgeber und Klagemauer, und

das über Jahrzehnte hinweg. «Die Kunden

sind uns normalerweise sehr treu – ange-

fangen bei der Unternehmensgründung,

bleiben die meisten Firmen zeit ihres Le-

bens bei ein und demselben Treuhänder –

wenn sie mit seiner Arbeit zufrieden sind»,

sagt Oliver Nedela. Sandra Willmeroth

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01/2014 Meine FIRMA extra 13

« Da kommen schnell sehr hohe Beträge zusammen»

Warum ist die Berufshaftpflichtversiche-

rung so wichtig für den Treuhänder?

Das Besondere ist, dass wir bei Treuhändern

deren eigentliches Unternehmerrisiko in

der Berufshaftpflicht mitversichern. Selbst

bei kleineren Firmen kann es im Schaden-

fall rasch um Millionenbeträge gehen.

Was sind typische Schäden

in der Berufshaftpflicht?

Unsorgfältige oder verspätete Auftragserle-

digung, unterlassene Risikoaufklärung,

fehlerhafte Beratung oder die Nichteinhal-

ten von Fristen in Steuerverfahren sind

häufige Gründe für Klagen gegen Treuhän-

der. Zudem sind Treuhänder ja häufig auch

als Wirtschaftsprüfer tätig: Das Nichtfest-

stellen einer Überschuldungssituation oder

einer deliktischen Handlung beim Prüf-

kunden sind hier die häufigsten Vorwürfe.

Warum sollte ein Treuhänder

die D & O-Versicherung kennen?

Ein Treuhänder berät viele Unternehmen

in allerlei Fragen und ist sehr oft auch eine

Vertrauensperson für diese Betriebe – und

zudem der Ansprechpartner, wenn es um

die Wahl der richtigen und notwendigen

Versicherungen geht. Wenn der Treuhän-

der Kenntnis von der D & O-Versicherung

hat, kann er seinen Kunden, bei denen eine

solche Versicherung Sinn macht, mit dem

Rat zum Abschluss einer Police einen wert-

vollen Mehrwert bieten.

Was ist ein typischer Schadenfall

in der D & O-Versicherung?

Oft sind sich Verwaltungsräte oder Ge-

schäftsleitungsmitglieder nicht bewusst,

dass sie auch mit ihrem Privatvermögen

haften. In Konkursfällen wird dem Verwal-

tungsrat (VR) häufig vorgeworfen, dass er

eine Überschuldungssituation zu spät er-

kannt hat, keine zeitnahen Sanierungs-

massnahmen ergriffen wurden und der

Richter zu spät benachrichtigt wurde. Der

VR wird in diesen Fällen dann für den Fort-

führungsschaden haftbar gemacht.

Was sind typische Schadenfälle in

der Steuerberatung?

Was wir in letzter Zeit immer wieder mal

sehen, ist, dass Treuhänder im Zusammen-

hang mit einer Dividendenausschüttung

ihrer Kunden die Meldefrist von 90 Tagen

verpassten. In der Vergangenheit spielte

diese Frist keine grosse Rolle und wurde

entsprechend häufig nicht eingehalten,

was von der Steuerbehörde auch toleriert

wurde. Die ESTV hat neuerdings aber ihre

Praxis geändert und verlangt jetzt bei ver-

späteter Meldung 5 Prozent Verzugszins

sowie die umgehende Bezahlung der Steu-

er. Da können schnell sehr hohe Beträge

zusammenkommen, welche im schlimms-

ten Fall auch den Fortbestand einer Unter-

nehmung gefährden können. Entsprechend

versuchen die betroffenen Unternehmun-

gen nun, ihren Treuhänder für diese ver-

meidbaren Kosten haftbar zu machen.

5 Prozent Verzugszins sind beim

aktuellen Zinsniveau sehr viel!

Man hat diesen Zinssatz nie geän-

dert, nur die Verfahrenspraxis.

Allerdings gibt es von den Gerich-

ten auch noch kein wegweisendes

Urteil zu dieser Praxis.

Wenn ein Treuhänder diese Frist verpasst

hat und sein Kunde die Verzugszinsen

als Schaden geltend macht, übernimmt

die Berufshaftpflicht diesen Schaden?

Die AXA Winterthur unterstützt den Treu-

händer bei der Abwehr dieser Ansprüche,

und es besteht Versicherungsschutz im

Rahmen der vereinbarten Versicherungs-

summe.

Was, wenn der Schadenfall höher ist

als die Versicherungssumme?

Wir versuchen über unsere Berater im Aus-

sendienst, unsere Kunden darauf hinzu-

weisen, dass eine Risikoprüfung seriös vor-

genommen werden sollte. Aber es könnte

durchaus sein, dass die Police vielleicht nur

1 Million deckt, aber in einem oben geschil-

derten Fall plötzlich ein Schaden von 2 Mil-

lionen Franken geltend gemacht wird.

Dann können wir als Versicherer nicht für

alles aufkommen. Trotzdem wird in sol-

chen Fällen im Interesse unserer Versiche-

rungsnehmer versucht, Ansprüche so weit

wie möglich abzuwehren.

Wie berechne ich als Treuhänder die

für mein Büro adäquate Versicherungs-

summe?

Das ist nicht ganz einfach, aber eine gute

Faustregel ist es, sich genau zu überlegen,

was die gefährlichsten Tätigkeiten sind, die

man als Treuhänder oder Wirtschaftsprü-

fer ausübt. Auch gilt es, die Grösse der be-

treuten Kunden zu berücksichtigen. Im

Rahmen des Risikomanagements sollte

man sich das jährlich neu überlegen.

Kann man die Versicherungssumme

laufend anpassen?

Innerhalb der Versicherungsdauer ist man

an die Versicherungssumme gebunden,

aber selbstverständlich wehren wir uns

nicht gegen eine Erhöhung, sofern wir das

Risiko als gut bewerten.

Für Treuhänder ist die Berufshaftpflichtversicherung

ein Muss. Der Experte Thomas Greub über die häufigsten

Schadenfälle und die Leistungen des Versicherers.

« Man sollte sich genau überlegen, was die gefährlichste Tätigkeit ist, die man als Treuhänder ausübt.»

Thomas Greub,

Leiter Vermögens-

schadenhaftpflicht

AXA Winterthur.

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Mein ANLIEGEN

14 Meine FIRMA extra 01/2014

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Leser fragen – AXA-Experten antwortenGerne beantworten unsere Experten auch Ihre Fragen.

Die interessantesten Fragen werden hier anonymisiert veröffentlicht.

AXA Winterthur, Redaktion «Meine Firma», 8401 Winterthur,

[email protected]

Patrik Fässler,

Wirtschafts-

prüfer

AXA

Vermögens-

schaden-

haftpflicht

Auch wenn der Verwaltungsrat

viele seiner Aufgaben mittels Or-

ganisationsreglement an andere

Organe oder Dritte übertragen

kann, verbleiben nach Obligatio-

nenrecht gewisse unübertragba-

re Aufgaben wie die Oberleitung

der Gesellschaft, die Festlegung

der Organisation, die Finanz-

kontrolle oder die rechtzeitige

Benachrichtigung des Richters

in der Überschuldungssituation.

Diesen Pflichten kann mit einem

sporadisch gemeinsamen Mit-

tagessen kaum nachgekommen

werden. Der Gesamtverwal-

tungsrat haftet im Konkursfall

solidarisch für nicht abgeführte

Sozialbeiträge. Sofern Ihr Kol-

lege über kein Vermögen mehr

verfügt, müssen Sie allein für die

gesamte Forderung aufkommen.

Vermögensschadenhaftpflicht

Haftung im Konkursfall?Vor ein paar Jahren fragte mich ein Kollege an, ob ich nicht im

Verwaltungsrat seiner neu gegründeten Firma Einsitz nehmen wolle.

Da mir der Kollege versprach, dass er sich um alles kümmern

würde, nahm ich das Mandat nach anfänglichem Zögern an. Bei

einem gemeinsamen Essen vor einigen Monaten teilte mir der

Kollege noch mit, dass alles in Ordnung sei. Nun wurde jedoch der

Konkurs eröffnet. Ich soll jetzt als ehemaliger Verwaltungsrat per-

sönlich für die nicht bezahlten Sozialleistungen der Unternehmung

aufkommen. Muss ich hier wirklich bezahlen, auch wenn ich nie für

diese Unternehmung tätig war?

S.R., Cully

Es bleibt zu hoffen, dass Ihr

Kollege die Überschuldungssitu-

ation zeitnah erkannt und umge-

hend den Richter benachrichtigt

hat. Ansonsten besteht auch

noch die Gefahr, dass die geschä-

digten Gläubiger gegenüber Ih-

nen als Verwaltungsratsmitglied

versuchen könnten, den ihnen

entstandenen Schaden geltend

zu machen.

Sarah

Holenstein,

Produkt-

management

Einzelleben

Ein vorzeitiger Bezug des Gut-

habens aus der gebundenen

Vorsorge (Säule 3a) ist im Zu-

sammenhang mit selbständiger

Erwerbstätigkeit in folgenden

zwei Fällen möglich:

a) Sie waren bisher unselbstän-

dig erwerbend und nehmen

eine selbständige Erwerbstätig-

keit auf, und Sie unterstehen

nicht mehr der obligatorischen

beruflichen Vorsorge.

b) Sie geben Ihre bisherige selb-

ständige Erwerbstätigkeit

auf und beginnen eine anders-

artige selbständige Erwerbs-

tätigkeit.

Bei diesem Auszahlungsgrund

«selbständige Erwerbstätigkeit»

ist aber das gesamte Vorsorge-

guthaben zu beziehen, ein Teil-

bezug ist nicht zulässig! Haben

Sie also eine 3a-Vorsorgepolice,

muss die ganze Police zurück-

gekauft werden. Haben Sie

ein 3a-Vorsorgekonto oder ein

3a-Vorsorgedepot, ist das ganze

Konto respektive das ganze De-

pot aufzulösen. Der Vorbezug

Private Vorsorge

Vorzeitiger Bezug möglich?Ich überlege mir, mich als Selbständigerwerbender beruflich

neu auszurichten. Stimmt es, dass ich hierfür einen Teil meines

in der Säule 3a angesparten Geldes beziehen kann?

E.S., Moudon

muss bei Aufnahme der (neuen)

selbständigen Erwerbstätigkeit

geltend gemacht werden. Sind

Sie verheiratet oder leben Sie in

eingetragener Partnerschaft, so

ist der vorzeitige Bezug nur zuläs-

sig, wenn Ihr Ehepartner oder Ihr

eingetragener Konkubinatspart-

ner schriftlich zustimmt. Sind die

oben genannten Voraussetzungen

nicht erfüllt und ist auch kein

anderer vorzeitiger Auszahlungs-

grund gegeben, gilt grundsätzlich

Folgendes: Die Auszahlung der

gebundenen Vorsorge kann

frühestens fünf Jahre vor dem

Erreichen des AHV-Alters (also

frühestens ab Alter 60 bei Män-

nern respektive im Alter von

59 Jahren bei Frauen) erfolgen.

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01/2014 Meine FIRMA extra 15

Paolo Larentis,

Verkaufsleiter

Schweiz

Kredit & Kaution

Sabine Spross,

Rechtsanwältin,

Rechtsdienst

Kollektivleben

Die Debitorenausstände ma-

chen in mancher Bilanz einen

bedeutsamen Teil aus. Hier

können Sie ansetzen und gezielt

unternehmensschädigende

Gefahren abwehren. Ein relativ

unbekannter Ansatz ist es, Ihren

Kunden zu einer Versicherung

gegen Zahlungsausfälle zu raten.

Dann haben sie eine kalkulierba-

re Versicherungsprämie anstatt

unkalkulierbaren Verlust. Diese

Kreditversicherung prüft vorgän-

gig die Zahlungsfähigkeit beste-

hender und neuer Kunden und

überwacht sie danach laufend.

Zudem erledigt sie das Inkasso

überfälliger Rechnungen und

– das ist entscheidend – entschä-

digt die unbezahlt gebliebenen

Vorsorgeeinrichtungen, die Ein-

käufe zwecks Ausgleich der Kür-

zungen beim Vorbezug von Al-

tersleistungen zulassen, müssen

gemäss Art. 1b Abs. 2 BVV2 ihre

Vorsorgepläne so ausgestalten,

dass bei einem Verzicht auf den

vorzeitigen Altersrücktritt das

reglementarische Leistungsziel

höchstens um 5 Prozent über-

schritten wird. Weil Art. 1b

Abs. 2 BVV2 auch dann zur

Anwendung gelangt, wenn es

sich um einen f lexiblen Alters-

rücktritt handelt, ist Ihre Frage

berechtigt. Ich empfehle Ihnen

Kreditversicherung

Zahlungsausfälle versichernIch habe ein Treuhandbüro und berate vor allem KMU. Leider waren

zwei meiner Kunden in den letzten Jahren aufgrund von Zahlungs-

ausfällen ihrer Debitoren gezwungen, ihr Geschäft aufzugeben.

Kann eine Kreditversicherung solche fremdverschuldeten Konkurse

abwenden?

R. T., Thalwil

Berufliche Vorsorge

Folgen der flexiblen Pensio nie- rung für die Altersleistungen Ich wollte mich eigentlich vorzeitig pensionieren lassen und hatte

mich schon 2007 bei meiner Vorsorgeeinrichtung informiert, wie

hoch der maximal zulässige Einkauf zum Ausgleich der Leistungs-

einbusse ist, und mich entsprechend ein gekauft. Nun habe ich mich

aber entschlossen, doch nicht vorzeitig zurückzutreten, sondern ich

ziehe eine Pensionierung in zwei Schritten vor. Hat dieser Entscheid

irgendwelche Auswirkungen auf meine Altersleistungen?

S. G., Stäfa

Rechnungen nach kurzer Zeit. So

können nicht nur Ihre Kunden

sorgloser geschäften, weil ihre

Liquidität sichergestellt ist, son-

dern auch Sie haben Ihre Verant-

wortung wahrgenommen und

Ihren Job gut gemacht. Übrigens,

eine Zession der Police ermög-

licht Ihren Kunden bessere Kon-

ditionen für eine Finanzierung

auf dem Markt.

deshalb, sich baldmöglichst mit

Ihrer Vorsorgeeinrichtung in

Verbindung zu setzen, um zu

vermeiden, dass Ihre Altersleis-

tungen infolge Überschreitens

der 105 -Prozent-Klausel gekürzt

werden.

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AXA.ch

« Wer mich versichert, muss mein Geschäft verstehen.»

Mehr als jedes dritte Schweizer KMU vertraut der AXA/