Vernetzung von Wertschöpfungsketten in der Chemieindustrie Am Beispiel von: Dow Olefinverbund GmbH ...
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Vernetzung von Wertschöpfungsketten in der Chemieindustrie
Am Beispiel von:
Dow Olefinverbund GmbH www.dow.comund dem Projekt ChemLog www.chemlog.info
3. Mitteldeutscher Exporttag, Leipzig 6. September 2011
Wolfgang SchnabelDow Olefinverbund GmbH

Über Dow
• Gegründet 1897 von Herbert H. Dow in Midland, Michigan, USA • Wissenschafts- und Technologieführer
in den Bereichen Chemie, Kunststoffe und Pflanzenschutz
• Mehr als 5.000 innovative Produkte für Kunden in 160 Ländern
• 188 Produktionsstandorte in 35 Ländern• 50.000 Beschäftigte weltweit• Jahresumsatz 2010: 54 Mrd. US-Dollar

Dow in Deutschland(Konsolidierte Daten von 2010)
• Umsatz: 4,6 Mrd. Euro • Produktionsvolumen: 8,6 Mio Tonnen • Standorte: 22• Mitarbeiter: > 5.700• Investitionen: 133 Mio. €
• Größter Produktionsstandort und Markt für Dow außerhalb der USA

Vernetzung auf verschiedenen Ebenen:
• In der Produktion• z.B. durch mehrstufige Produktionsverfahren
• Zwischen Standorten• z.B. mittels Pipelineverbindungen
• Mit Kunden und Lieferanten• z.B. durch Industrieparkkonzepte
• Mit Logistik Service Partnern• z.B. durch Integration in die internen Prozesse
• In der Industrie• z.B. durch Swap-Vereinbarungen

Ansätze für eine Vernetzung:
• Historisch getrieben von ökonomischen Betrachtungen
• Zur Optimierung der Logistik und Kostensenkung in der Wertschöpfungskette (Supply Chain)
• heute auch aus ökologischer Sicht
• „Green Transport“

CO2 Emissionen per Transportart
Quelle: McKinnon Report

Beispiel einer mehrstufige Produktion in der Chemie

Stoffströme im Olefinverbund (Jahresmengen):• Importierte Rohstoffe 3,6 Mio t ( 80 % Pipelines / 20 % Schiene )• Gesamt-Bruttoproduktion Im Verbund > 6,0 Mio t• Rohstoffverteilung intern über Pipelines 1,8 Mio t• Menge Verkaufsprodukte 2,7 Mio t
Vorteile der integrierten, mehrstufigen Produktion:• Vermindertes Transportaufkommen• Kurze „Produkt-Pipeline“• Niedrige Bestände
Herausforderung:• Bilanzierung der Stoffströme im Verbund • Anlagenabstellungen

Hydrogene
Naphtha
Styrene
Propylene
Butadiene
Brine
Brine
Ethylene
Ethylene
Feedstock Terminal Rostock
Storage Caverns Teutschenthal
Schkopau
Böhlen
TOTALRefinery
Litvinov, Czech Republic
Leuna
Storage CavernsOhrensen
Dow‘s Pipeline und Lagersystem in Deutschland
Seaport Stade

Europäisches Olefin-Pipeline System

Vorteile des Pipeline Systems von Dow:
• Verbindet 6 Standorte in Deutschland• ca 1.300 Km Pipelinelänge insgesamt• Verfügbarkeit 24 Std, 365 Tage im Jahr• Unabhängigkeit von Verkehrsträgern und Tarifen• Sicherer Transport von Flüssigkeiten und Gasen• Niedrige operative Kosten
Nachteil:
• Hohe Anfangsinvestition

ValuePark bei Dow in Schkopau


Year Company Employee Investment
[Mio €]
Dow-products
[MT/a]
1998 0 0 0 0
1999 4 200 102 70.000
2002 9 450 220 425.000
2004 12 650 310 500.000
2010 20 1200 >500 600.000
Entwicklung des ValueParks

Vorteile des ValueParks:
• „Win-Win“ Situation für Ansiedler und Betreiber• Integrierte Bestandsplanung• „Just-in-time“ Belieferungen• Niedrige Bestände• Transporte 24 Std, 365 Tage im Jahr • Geringe Transportkosten• Unabhängigkeit von Verkehrsträgern und Tarifen• Enge Kunden-Lieferanten Beziehungen• Geteilte Infrastrukturkosten

Integration von Logistik Partnern:
• Integration in „nicht-strategischen“ Aktivitäten• Konzentration auf das Kerngeschäft• Erhöhung der Flexibilität• Verringerung von Fixkosten• Integration von Service Partnern• Langfristige Bindung• Enge Beziehung zwischen Industrie und Logistik• Investitionen von Logistik Partnern• Betrieb von integrierten Logistikanlagen

Vernetzung in der Industrie:
• Swap Vereinbarungen mit Mitbewerbern• „Austausch“ von Basischemikalien• aus logistischer Sicht zur Frachtreinsparung• aus zeitlicher Sicht zur Bilanzierung
• Beispiel: Mineralölindustrie
• Bildung von „Clustern“ in der Chemieindustrie• Beispiel: US Golfküste• Beispiel: Westeuropa

Agenda des ChemLog Projektes
• www.chemlog.info
• Vernetzung der Mitteleuropäischen Standorte• Verbesserung der Logistik in Zentraleuropa und zu den Osteuropäischen Märkte

• Chemiewerke in Zentral- und Osteuropa – Haben in der Regel keine Seeschiffanbindung und benötigen daher
spezielle logistische Einrichtungen.– Haben keine direkte Pipelineverbindungen zwischen den Werken– Sind auch logistisch nicht vorbereitet auf das erwartete starke
Wirtschaftswachstum speziell in Osteuropa.
• Die größte Herausforderung ist eine engere Interaktion zwischen den Werken, um eine durchgängige Bilanzierung der Stoffströme zu ermöglichen. In Westeuropa ist das seit vielen Jahren gewachsen.
• Die wachsenden Produktionskapazitäten im Mittleren Osten werden die typische Nord-Süd Ausrichtung der Chemielogistik in Europa beeinflussen. Die Produktionskapazitäten in Zentraleuropa werden ihren Markt in Osteuropa finden müssen.
Die Ausgangslage für das Projekt:

• Die Schienensysteme in West- und Osteuropa sind nicht kompatibel • Die logistische Infrastruktur ist nicht auf das starke Wachstum vorbereitet.• Leistungsfähige Inter-Modal Terminals fehlen, um Strassen zu
entlasten• Die Häfen im Baltikum und dem Schwarzen Meer sind überlastet. • Es gibt keine einheitlichen admin. und technischen Standards. • Zollabwicklung speziell in Russland ist ein zentrales Problem. • Sozialvorschriften sind uneinheitlich (z.B. Für Fernfahrer)• Es gibt keine eineitlichen Sicherheitsstandards. • Ein einheitliches Transportunfallhilfesystem fehlt (wie z.B. TUIS)• Ressourcen mit logistischer Ausbildung sind nicht verfügbar.
Logistik in und nach Osteuropa:

Potenzial für Inter-Modal TransporteVolumen in 2025 (nur Chemiegüter)
Quelle: Railistics Inter-Modal Studie

Inter-Modal Terminals in Mitteldeutschland
Quelle: Railistics Inter-Modal Studie
Chemieindustrie in Mitteldeutschland

Netzwerkstrukturen in Mitteldeutschland:
Logistik:
• Logistikdrehscheibe Mitteldeutschland - Terminalnetzwerk• “Networking” von existierenden und geplanten Inter-Modal Terminals in Mitteldeutschland, um ein “dezentrales” Logistikzentrum zu entwickeln. • Stärkung der Region als europäisches Tor nach Osteuropa, um die West-Ost Ausrichtung der Logistik zu unterstützen.
Die “Hub” Funktion soll erreicht werden durch: • Spezialisierung der bestehenden und ausbaufähigen Logistikzentren• Aufgabenteilung zwischen den Standorten in einem offenen Konzept• Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur zwischen den Standorten • Management der Kooperation der beteiligten Terminals durch eine gemeinsame Betreibergesellschaft